3 esner rerereeeeeeeeerrere r Abonnemenk: Kaliche Ausgabe: 2 Pfeunig monatlich. Beingerlohn 20 Pfg. cd. g Gadiſche Volkszeitung.) durch die 3 bez. inel. P e, 2 unter Nr. 3021. 5 Sountags⸗Ausgabe: Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. 1 tlich, 7 5 2 2 Telephon: Direktion und 6, 2 Seleſenſte und verbrritekür Jeilung in Maunheim und Angebung. E 6, 2. eee e Zuſerate: Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr.„ Redaktion: Nr. 877 Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblalt⸗) Telegramm;Adreſſe „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen „ Expedition: Nr. 218 Aie deage e s— Für unverlangte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.„ Flllale: Nr. 818 — 99 5 Nr. Aul. Samstag, 5. September(Mittagblatt.) 1905. N Die Aanaliſation des Neckars. Vom äſthetiſchen Standpunkt beleuchtet von Dr. Friedrich Fick. Von ſeiten des Verſchönerungsvereins in Heidelberg iſt eine Kampagne gegen das Projekt der Kanaliſierung eröffnet worden, natüplich aus äſthetiſchen Rückſichten. Mögen nun auch die Heidelberger uns Mannheimer Nachbarn in erſter Linie ein Urteil über die wirtſchaftlichen Ausſichten der Kanaliſterung zubrauen, ſo dürfen wir doch wohl auch in Anbetracht unſerer bekannten Empfänglichkeit für Altheidelbergs Schönheit in der äſthetiſchen Frage Anſpruch auf Gehör machen; iſt doch auch die Schloßerneuerung in Mannheim gerade ſo eifrig und leiden⸗ ſchaftlich behandelt worden wie am Juße des Königsſtuhls. Da ſcheint mir nun— es muß gleich heraus— auch beim Proteſt des Verſchönerungsvereins die Leidenſchaft den Sieg über die kühl abwägende äſthetiſche Kritit davongetragen zu haben. Aus dem Gefühl heraus, daß das ſchöne Landſchaftsbild von Heidelberg etwas abſolut vollkommenes ſei, dem jedes wei⸗ tere Menſchenwerk nur Eintrag tun könne, wehrt ſich der Ver⸗ ein, ohne überhaupt die Frage aufzuwerfen, wie würde ſich das Bild ändern und welche äſthetiſche Anforderungen müßte man für den Fall einer Kanaliſation aufſtellen? Liegt dem Proteſt vielleicht der Gedanke zu Grunde, daß ein ſchönes Landſchaftsbild ohne weiteres dem Menſchen mit ſeinem Werk ein„noli me tangere“ zurufe, ſo brauchen wir nur auf Heidelberg ſelbſt hinzuweiſen, deſſen herrlich in die Landſchaft hinein komponiertes Schloß mit ſeinen Türmen, Baſtionen und Terraſſen dem Bilde erſt die rechte Stimmung gibt, und zahllos ließen ſich die Beiſpiele dieſer Art vermehren. Wo wäre der Reiz von Venedigs Inſeln ohne das, was Men⸗ ſchen hier zur Unterſtützung der Natur getan haben, was wären die ragenden Gipfel Edinburgs ohne das Schloß und die Monu⸗ mente? Wie zieren ſeine Burgen den Rhein? Alſo ſoviel iſt ſicher, der prinzipiell ablehnende Standpunkt läßt ſich nicht rechtfertigen. Natur und Kunſt brauchen ſich nicht immer zu beeinträchtigen, das Heidelberger Schloß z. B. iſt ebenſo ſicher eine Verſchönerung der Szenerie wie das Hei⸗ delberger Schloßhotel eine Verunzierung derſelben iſt. Ein Glück für uns Enkel, daß ſich die Baumeiſter der erſten Pfalz⸗ grafen durch ſentimentale Naturſchwärmerei von ihren Ein⸗ griffen nicht haben abhalten laſſen. In der Tat finden wir gerade, daß der Eingriff der Men⸗ ſchen in den natürlichen Lauf des Waſſers an vielen Punkten zur Verſchönerung der Landſchaft beigetragen hat. Wie mancher einſame und ſonſt durch Eintönigkeit reizloſe Talgrund erhält einen eigenen Zauber durch eine romantiſche Mühle mit ihrem ſſtillen Weiher, den träumeriſch dahinziehenden Mühlgraben und die friedlich daliegende Mühle. Für den Landſchaftsmaler gibt es kaum einen dankbareren Vorwurf. Will der Verſchönerungs⸗ verein auch hier behaupten, die natürliche Schönheit des Tales amſſe immer leiden, wo man eine Mühle baut? Freilich kommt es darauf an, wie man es macht. Wenn man ſich vorſtellt, unſer lieber Neckar würde künftig zwiſchen Heidelberg und Wimpfen auf der ganzen Strecke ebenſo dahin⸗ ſtrömen wie zwiſchen Mannheim und Feudenheim, zwiſchen endlos geraden Uferdämmen und geradlinig abgegrenzten Alt⸗ waſſern, die Einförmigkeit nur alle paar Kilometer unterbrochen —— reee durch einen öden Betondamm und eine ditto Schleuſenmauer, dann, ja dann wird man freilich ſagen, lieber nicht! Aber es iſt ja keineswegs nötig, daß es ſo gemacht wird. Der kanaliſierte Neckar iſt ja nicht etwa wie der Suezkanal oder der Nordoſtſee⸗ kanal beſtimmt, dem Verkehr von 100 Meter langen Seeſchiffen zu dienen, und er liegt auch nicht in ähnlicher Gegend; darum wird er auch ganz anders ausſehen: Er wird nicht als unab⸗ ſehbarer Waſſerſtreifen zwiſchen mächtigen, geraden Sanddünen hinziehen müſſen wie jene Kanäle; das abwechſelungsreiche Ufer und die lieblichen Biegungen werden ihm erhalten bleiben) ſchon weil ſie erhalten bleiben müſſen, denn das Kanalbett iſt ja ſchon vorhanden, und nach ihm wird man ſich richten. Als Vorbild für den kanaliſierten Neckar würde dagegen etwa die kanaliſterte Themſe gelten müſſen, jenes Idyll, an deffen Schönheit ſich alljährlich Hunderttauſende erfreuen. Die Themſe könnte man den Herren vom Heidelberger Verſchöne⸗ rungsverein recht wohl zu einer Studienreiſe empfehlen; als bekehrte Pauli würden ſie gwiß wiederkommen, muß ich doch geftehen, daß es mir ſelber ſo gegangen iſt; denn dem Reiz jener lieblichen Landſchaften wird ſich kaum jemand entziehen. Wer nur die ſchmutzige Themſe bei London kenmt, die bald bei der Ebbe häßliche Schlammbänke enthüllt, bald bei der Flut ihre braunen Wogen rückwärts ſtaut, der kann ſich die Schönheiten nicht vorſtellen, die ſich oberhalb der erſten Schleuſe, alſo da, wo die kanaliſierte Themſe anfängt, entfalten. Der Lauf des Fluſſes iſt in eine Reihe lieblicher Seen aufgelöſt, in denen das klare Waſſer nur langſam dahinſtrömt. Die bald mit Baum und Buſch, bald mit Gras bewachſenen Ufer zeigen nirgends die Verheerungen, die der höhere Waſſerſtand in nicht kanaliſterten Flüſſen nur zu häufig anrichtet. Keine gerad⸗ linige, langweilige Steindämme und ſonſtige Waſſerbauten. die zur Vorkehr gegen das Ungeſtüm des Waſſers dienen, be⸗ leidigen das Auge. Nach kürzerer oder längerer Strecke, ge⸗ wöhnlich ſind es einige Kilometer, teilt ſich der Fluß. Der eine Arm führt zur Schleuſe, die gewöhnlich gerade groß genug iſt, ein großes Laſtſchiff oder eine ganze Menge Ruderboote auf⸗ zunehmen, der andere Arm führt zu einem mächtigen Wehr, über das ſich brauſend die ganze Waſſermaſſe des Fluſſes, ſoweit ſie nicht zur Füllung der Schleuſenkammer dient, herabſtürzt. Mit ihrem gewaltigen Toſen kündigen ſich dieſe Wehre ſchon von weitem an, natürlich ſind aber am oberen Flußarm, der zum Wehr führt, auch noch beſondere Warnungstafeln oder auch Sperrvorrichtungen, wie Ketten oder dergleichen angebracht. So iſt faſt das ganze Gefälle in eine Reihe von ſchönen Waſſer⸗ fällen, die ſich alle paar Kilometer wiederholen, zerlegt. Die Schleuſen aber ſelbſt bieten beſonders an Samstagen und Sonn⸗ tagen, wenn ſich die ſportsfreudige Jugend auf dem Fluſſe tummelt, ein äußerſt anziehendes Bild. An jeder Schleuſe ſam⸗ melt ſich eine große Anzahl von Booten, um ſich mühelos auf das Niveau des nächſten Beckens(„reach“ nennt es der Eng⸗ länder) heben zu laſſen. Eilig ſchießen die letzten Boote heran, um auch noch iw die Schleuſenkammer zu gelangen, die ſich nach —10 Minuten, nach dem oberen Flußlauf zu, wieder öffnet und die fröhliche Geſellſchaft, die raſch wieder zum Ruder greift, entläßt. An einigen Schleuſen iſt der Andrang ſo groß, daß man neben der Schleuſe für die Vergnügunsboote kleine Roll⸗ bahnen angelegt hat, auf der man das leichte Boot in wenigen Minuten ſelbſt zum höheren Niveau befördern kann. Von den Schleuſen ſelbſt aber will ich Jerome K. Jerome llen laſſen, der in ſeinem reizenden, viel geleſenen Buch:„Dhree men in à boat“ ihr Lob in folgenden Worten ſingt: Ich ſelbſt, ich habe die Schleuſen gern. Angenehm unter⸗ brechen ſie die Einförmigkeit des Ruderns. Ich ſitze gern im Boot und erhebe mich langſam aus den kühlen Tiefen zu neuen Abſchnitten des Fluſſes und anderem Blick; ich laſſe mich auch gern ſinken, es iſt, als ginge es aus der Welt heraus, und warte dann, während die düſtren Schleuſentore knarren und der ſchmale Streif Tageslicht ztviſchen ihnen breiter wird, bis der ſchöne, lachende Fluß vor einem liegt, und man ſtößt ſein kleines Boot aus ſeiner kurzen Gefangen⸗ ſchaft wieder hinaus auf die gaſtlichen Fluten. Es ſind maleriſch kleine Winkel, dieſe Schleuſen. Der dicke alte Schleuſenwärter oder ſeine freundlich dreinſchauende Frau, oder ſeine glanzäugige Tochter ſind nette Leute, um kurzen Schlvatz mit ihnen zu halten. Man trifft andere Boote dort und tauſcht den Flußklatſch aus. Die Themſe wäre nicht das Feenland, das ſie iſt, ohne ihre blumengeſchmückten Schleuſen.“ Doch genug, ich will damit nur zeigen, daß es andern geht wie mir; Plätze freilich, wie die uns bekannten Schleuſen im Mannheimer Induſtriehafen würden einen ſolchen Erguß nicht rechtfertigen. Aber man muß immer im Auge behalten, da die Häßlichkeit keine Vorbedingung für die Kanaliſation iſt, und wir wollen ſogar hoffen, daß bei allen Projekten der Ka⸗ naliſation neben dem Waſſerbautechmiker auch der Aeſthetiker zu Worte kommt. Dann brauchen wir auch keine Beſorgnis zu haben, im Gegenteil, das Bild wird dann vielleicht ſo ſchön, daß man die Bedenken gar nicht mehr verſtehen wird. Das ganze Leben auf dem Neckar würde ein anderes Geſicht bekommen, wenn ſtatt des grimmigen Hackteufels ein breites Becken mit behaglicher Strömung uns oberhalb der Brücke empfinge. Dann würde nicht nur der ſehnige Ruderklubmann, ſondern auch der behäbige Bürger und ſogar ſein Töchterlein eher zum Ruder greifen und Heidelbergs Pracht vom Fluß aus bewundern. Selbſt die Fahrt bis zum Skift Neuburg, wo vielleicht die erſte Schleuſe auf uns warten würde, wäre nicht zu anſtrengend. Dort, wo jetzt bei Niederwaſſer ein unbefahrbarer Arm ſich hin⸗ zieht, würde möglicherweiſe ein tiefes Flußbett mit ſchilfbe⸗ wachſenen Rändern ſich hinziehen bis zum überſchäumende Wehr, dem Lieblingsplatz der Angler, und oberhalb Stift Neuburg würde ſich dieſelbe Anlage wiederholen, aber mit ſtets wechſelndem Blick. Die Schleuſenwärterhäuschen könnten gerade ſo gut dem Charakter der Gegend angepaßt werden, wie die Bahnwärterhäuschen auf der Schwarzwaldbahn, und ſelbſt die Turbinenanlagen, die bei den Wehren angebracht werden können, laſſen ſich harmoniſch ausgeſtalten und werden in ihrer geräuſchloſen Arbeit dew Frieden nicht ſtören. Anſtatt der raſſelnden Kette werden elektriſche Schiffs⸗Schleppzüge den Fluß hinauf und hinunter verkehren, und das Gefälle, das jetzt daß größte Hindernis der Schiffahrt bildet, wird an den Wehren richtig ausgenutzt durch Gewährung einer billigen Betriebs⸗ kraft, der Schiffahrt größten Freund. Ja, in unſerem Zu⸗ kunftsbilde werden ſogar die rauchenden Schornſteine der Fa⸗ briken, die jetzt hier und da das ſchöne Neckartal verunzieren, zu rauchen aufhören, weil der Fabrikant vom Werk am Wehr ſeine Kraft, die dort reines Rebenprodukt iſt, billiger beziehen kann als durch den Verbrauch der rußigen Kohle. Doch damit geraten wir auf das wirtſchaftliche Gebiet, und das wollen wir vermeiden, da unſer Artikel ſönſt ein Buch würde. Der Zweck dieſer Zeilen iſt ja ſchon erfüllt, wenn er die wohlgemeinten. äſthetiſchen Bedenken gegen die Kanali⸗ eee r Das Geſtament eines Jonderlings. Noman von A. von Tryhſtedt. Nachdruck verboten. 350)(Fortſetzung). Statt deſſen war ein ſchrecklicher Trubel geweſen! Beſuche wurden gemacht und empfangen, zu Ehren des Brautpaares Feſt⸗ lichkeiten arrangiert— niemand kam zur Beſinnung. Und nun ſtand die Entſcheidung ganz kurz bevor. den Tage fand die Teſtamentseröffnung ſtatt, ſollte Stephanie denjenigen begrüßen, welchen Malchow ihr zum Gatien beſtimmt hatte. Döring war zu dem Teſtamentsvollſtrecker und Verwalter der Malchow'ſchen Güter gefahren, um dieſem Herrn einen kurzen Be⸗ ſuch abzuſtatten. Der Herr Juſtizrat hatte ſich recht zugeknöpft geseigt. „Ich wollte ſoeben einen Boten zu Ihnen in's Hotel ſenden, um Sie noch von einer zuletzt getroffenen Beſtimmung Herrn Malchows in Kenninis ſetzen zu laſſen,“ ſagte er in einem auffallend zurück⸗ altenden Ton, den er auch während der ganzen, freilich kaum zehn einuten währenden Unterredung feſthielt. So erfuhr Döring, daß es der Wunſch des Teſtators war, die ſungen Leute möchten bei ihrem erſten Zuſammenſein ganz ſich felbſt überlaſſen bleiben. So wenig das Fräulein als der junge Herr dürfe in Begleitung erſcheinen, weder eines Freundes, noch zines Familiengliedes. „In dieſer Form iſt die Zuſammenkunft unmöglich!“ rief Fulius,„ſolch ein alter Junggeſelle hat natürlich keine Ahnung von dem, was man einer jungen Dame zumuten darf! Ich hoffe, Sie verden mir beipflichten—“ Der Juſtigrat unterbrach ſehr gelaſſen dieſen Redeſtrom:„Auf meine Anſicht kommt es ganz und gar nicht an, Verehrter! Der Am morgen⸗ heute aber ſchon Teſtator hat ſeine Beſtimmungen nach reiflichem Ueberlegen und ſehr eingehend getroffen! Durch ein Abweichen bon denſelben würde ihre Tochter ſich das Erbe verſcherzen.“ „Verwünſcht! Solch ein Kleinigkeitskrämer, ſolch ein Bauer, der nicht einmal wußte, was Sitte und Anſtand heiſcht—“ „Der mutmaßlich zukünftige Gatte Ihrer Fräulein Tochter iſt ein Ehrenmann—“ Julius kehrte von dieſem Beſuch höchſt unbefriedigt heim Sein Aerger machte ſich im Hotel in lauten Worten Luft.„Vielleicht iſt er nicht einmal mehr zurechnungsfähig geweſen, der alte Sonder⸗ ling! Und trotzdem ſind wir noch nach ſeinem Tode verpflichtet, nach ſeiner Pfeife zu tanzen!“ „Wenn uns kein ſchlimmerer Streich geſpielt wird können wir den Himmel danken,“ ſeufzte Martha,„ich bin ſchon halb krank vor Aufregung.“ „Du wirſt durch Deine Wehleidigkeit noch das Unglück auf uns herabbeſchwören!“ rief Julius unfreundlich,„es geht alles wie am Schnürchen, und Du witterſt an allen Enden Unheil—“ Als Martha ſich tief verletzt erhob, eilte er ihr nach und umarmte ſie.„Nimm meine Worte nicht ſo genau, Muttchen! Schließlich ergeht es mir ebenſo wie Dir, ich bin hin! Aber wozu die letzten Stunden vor der Entſcheidung Geiſter zitieren? Ich weiß mir etwas Beſſeres! Komm, wir laſſen uns ein ſolennes Frühſtück ſervieren, — einige Flaſchen Wein mögen unſere Hoffnung neu beleben!“ Die ſchnell verſöhnte Frau ging widerfpruchslos auf den Vor⸗ ſchlag ein, wie konnte ſie auch anders, wollte ſie nicht unnütz Zwie⸗ tracht heraufbeſchwören. Die Töchter geſellten ſich ihnen zu und bald war die Stimmung eine überaus animierte. Stephanie war nie ſchöner geweſen als an dieſem Tage. Sie ſprühte förmlich vor Uebermut und toller Ausgelaſſenheit. Das Romantiſche an dieſer Teſtamentsgeſchichte ſagte ihr ungemein zu. Sie freute ſich aber auch ganz unbändig auf dieſe Erbſchaft. An den Zukünftigen dachte ſie wie ein läſtiges Uebel, das man mit in den Kauf zu nehmen gezwungen iſt. Ihre Empfindungen für Eckhoff hatte ſie ganz und gar über⸗ wunden. Sie wollte ihn vergeſſen, und ihr ſtarker Wille machte es ihr möglich, leicht mit dem Herzen, das wohl überhaupt noch niemals tief empfunden hatte, fertig zu werden, Anfangs hatte das Glück der jüngeren Schweſter auch in ihr eine Saite gewveckt, die bisher noch nicht erklungen war, aber bald wurden ihr die Küſſe, die heimlichen Blicke und all der ſüße Unfinn den zwei Verliebte treiben, überaus langweilig, und ſie fühlte ſich ſehr befriedigt in dem Bewußtſein, daß ſie es niemals nötig haben werde, in dieſer Weiſe mitzutun. Döring hob fein Glas.„Unſere Erbin ſoll leben!“ rief er mit Unterdrückter Stimme,„hoch, Stephanie, hoch!“ Die Gläſer klangen. Stephanies erregter Sinn ſchaukelte auf den Wogen einer zwar oberflächlichen, aber doch nicht gar zu egoiſti⸗ ſchen Freude. Alle ſollten ja teilnzhmen an ihrem Reichtum! Mit vollen Händen geben zu können, nicht zählen, nicht rechnen zu müſſen, das erſchien ihr als der Gipfel irdiſcher Glückſeligkeit. „Du läßt alſo den Wagen vor dem Hotel Royal warten,“ dort follte die Zuſammenkunft des jungen Paares ſtattfinden— be⸗ merkte der Vater dann noch„und läßt Dich von Deinem Ber⸗ lobten hierher begleiten. Wir Haben ja zu dem Zweck den hübſchen, kleinen Salon gemietet, dort nehmen wir dann alle zufſammen einige Erfriſchungen und trinken ein paar Flaſchen Sekt!“ Es war erſtaunlich, was Julius bezüglich leiblicher Genüſſe leiſten konnte. Die größten Portionen verſchwanden ſpurlos. Trotzdem blieb er immer egal mager. Er machte den Eindruck, als habe er ſich in ſeinem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal ſatt gegeſſen. Stephanie lachte.„Du triffſt ſo genaue Beftimmungen, Pa⸗ pachen, aber bedenke nur, das Du kein Teſtator biſt! Wenn dieſer junger Mann es nun vorgezogen hätte, hier gar nicht erſt zu er⸗ ſcheinen?“ 5 „Er wird ſchon vorhanden ſein! Sonſt hätte der Juſttzrat uns verſtändigt! Der wußte ſogar bereits, daß wir in dieſem Hotel logierten. Dieſe Leute haben allenthalben ihre Spione! 1 2OSerte⸗ Wenerareinzeiger: Mannheim, 5. September. ſation in etwas entkräftet hat. Genau beſehen ſind es dieſelben Bedenken, die mit Rückſicht auf die Schönheit der jungfräulichen Natur es dem Müller verwehren möchten, das Waſſer des Baches im Mühlteich aufzuſpeichern oder durch den lauſchigen Mühlbach auf ſein klapperndes Rad zu leiten. Und doch, welch zeiches Motiv in der Landſchaft iſt eine Mühle! Politische Aebersſeht. Maunheim, 5. September 1903. Ein bemerkenswertes Zugeſtändnis macht— wider Willen jedenfalls— der„Bad. Beobachter, wenn er zur Ordensfrage ſchreibt:„Es iſt eine Lüge, mit der viel Mißbrauch getrieben wird, wenn man behauptet, der Wunſch nach Zulaſſung von Klöſtern ſei erſt durch die Zentrumsagitation aus demagogiſchen Zwecken ins Volks getragen worden. Aber es iſt richtig, wenn man ſagt, daß die Zentrumsagitation dem katholiſchen Volle dafür die Augen gebffnet hat, daß es ein ſchreiendes Unrecht iſt, wenn man in Baden der katholiſchen Mehrheit verſagt, was man in andern deutſchen und außerdeutſchen Staaten der katholiſchen Minder⸗ heit längſt gewährt hat, weil es zur notwendigen Freiheit der Kirche gehört.“ Das heißt doch zugeben, das badiſche Volk habe vor dem Einſetzen der Zentrumsagitation das„ſchreiende“ Un⸗ recht gar nicht als ſolches empfunden. Nun, jemand dahin bringen, daß er über ein Unrecht„ſchreit“, deſſen er ſich urſprüng⸗ lich gar nicht bewußt war, das nennt man eben: hetzen. Bülows Angſtmeierei, hervorgerufen durch die Bedenklichkeit des Prof. Schulte in Rom, wird jetzt bon anderer Seite beſtätigt. Ein Gelehrter, der bis dor kurzem im hiſtoriſchen Inſtitut mit Schulte gearbeitet hat, ſchreibt der„Saale⸗Zeitung“:„Schulte hat allerdings die vor⸗ geſetzte Behörde, an deren Spitze der Reichskanzler als preußi⸗ ſcher Miniſterpräſident ſteht, angegangen, und dieſe hat, wohl von Schultes übertriebener Bedenklichkeit angeſteckt, ſo viel be⸗ kannt geworden iſt, entſchieden, daß die Publikation der Forſchungen(nicht dieſe ſelbſt) vorläufig unterbleiben ſolle. Daß eine ſolche Aengſtlichkeit dem Vatikan gegenüber— wenn das wirklich das Motiv jener Entſcheidung geweſen ſein ſollte, was doch nicht unbedingt der Fall ſein muß— nicht am Platze war, zeigte ſich bald: der Jefuitenpater Ehrle, von Schulte ſelbſt befragt, wies jedes Bedenken gegen die Publikation jener Akten weit ab und erklärte, daß nichts der römiſchen Kirchenleitung ferner läge, als die dunkeln Punkte ihrer Geſchichte zu berhüllen.“—Wenn dieſe Darſtellung richtig iſt, ſo iſt allerdings der Beweggrund, der die preußiſche Regierung geleitet hat, dringend der Aufklärung bedürftig. Ob die Welt ein paar Jahre früher oder ſpäter Einſicht in die Ablaßrechnungen von 1517 exlangt, iſt zwar ziemlich gleichgültig, von großer Be⸗ deutung aber für die Orientierung der Parteien und befonders des Liberalismus in Preußen und Deutſchland iſt es, endlich zu erfahren, ob die Rückſichtnahme, die eine Regierung einer großen parlamentariſchen Gruppe ſchuldet, in Preußen dem Zentrum geenüber weit über dieſe Schuldigkeit hinaus ausgedehnt wird, ob der in weiten Kreiſen gehegte Verdacht, daß die preußiſche Re⸗ gierung imſtande ſei, kulkurelle Errungenſchaften des Liberalis⸗ mus den Anſprüchen des Ultramontanismus preiszugeben, be⸗ gründet iſt oder nicht. Der Zenſor und die preußiſche Verfaſſung. In einem der Schulbehörde eingereichten Leſebuch⸗ entwurf, bearbeitet durch eine Kommiſſion von Breslauer Lehrern, waren, vielfachen Forderungen aus Lehrerkreiſen ent⸗ ſprechend, einige Fundamentalſätze der preußiſchen Verfaſſung aufgenommen worden, z. B.„Die Wiſſenſchaft und ihre Lehre iſt frei“,„Alle Preußen ſind vor dem Geſetz gleich, Standes⸗ Hporzüge finden nicht ſtatt“,„Die perſönliche Freiheit wird ge⸗ währleiſtet“, uſw. Nach der„Breslauer Ztg.“ ſind alle dieſe Sätze der Verfaſſung von der obrigkeitlichen Zenſfurbehörde ge⸗ ſtrichen worden.— Die vierte Million ſozialdemokratiſcher Stimmen wird ſchon noch voll werden! Die Verhandlungen über einen deutſch⸗vuſſiſchen Haudelsvertrag. Ueber den Verlauf der Verhandlungen, die zwiſchen den ruſſiſchen und deutſchen Kommiſſaren in Petersburg ſtattgefun⸗ den haben, ſind vielfach Mitteilungen veröffentlicht worden, die mehr oder minder in das Bereich der Kombinationen zu ver⸗ weiſen ſind. Es liegt auf der Hand, daß über dieſe Verhand⸗ lungen, die einen lediglich vorbereitenden Charakter hatten, tech⸗ niſche Einzelheiten nicht veröffentlicht werden können, man kann aber ſagen, daß ſie einen durchaus normalen Gang genommen haben. Bei den zahlteichen Beratungen der Kommiſſare iſt die erſte Leſung des Vertragstextes und der beiden Tarife erfolgt, und man hat ſich von beiden Seiten über die einzelnen Poſitionen ausgeſprochen und dadurch eine ausreichende Ueberſicht über das erhalten, was von beiden Seiten angeſtrebt wird. Die Anſichten über die ſowohl auf der einen wie der andern Seite zu machenden Zugeſtändniſſe gingen natürlich vielfach auseinander, der ganze Verlauf der Verhandlungen hat aber den Eindruck gemacht, daß man auf beiden Seiten den guten Willen hat, zu einem Vertrage zu kommen, und daher iſt die Hoffnung gerechtfertigt, daß ſich bei den weitern Konferenzen, die im Nobember in Berlin ſtattfinden werden, ein Weg finden wird, auf dem die noch widerſtreitenden Intereſſen und Anſchauungen ſich verefni⸗ gen laſſen. eeeee nen. Dann verrichtete Eva bei der ſchönen Schweſter Kammerzofen⸗ dienſte.„Biſt Du gar nicht neugierig auf Deinen Zukünftigen, Stephanie?“ fragte ſie,„oder warte mal, haſt Du Wünſche betreffs ſeines Ausſehens?“ „Eigentlich nicht, Eva! Es iſt auch egal, da es keine Liebes⸗ heirat wird!“ „Das kannſt Du garnicht wiſſen! Wer ſollte Dir nahe ſein, ohne Dich zu lieben! Meine einzige Furcht iſt nur, es könnte ein alter Herr ſein, das wäre doch zu ſchrecklich!“ „Im Gegenteil!“ ſagte das ſchöne Mädchen vergnügt, indem ſie die letzten Knöpfe an ihrer weißen Tuchtaille ſchloß,„ich liebe die alten Herren ſehr, und manchem ſteht das weiße Haar ſo wunder⸗ bar. Es gibt überhaupt entſchieden mehr hübſche alte, als junge Männer! Weißt Du, als wir vergangenes Jahr die paar Tage in Wiesbaden waren, promenierte täglich ein alter Profeſſor mit ſeiner ſchönen jungen Frau in den Kuranlagen. Das Paar intereſſierte ungemein. Sie hatte ein blaſſes, ſtilles Geſichtchen, das wie ſanfter Mondenſchein anmutete, und ihn umgab etwas ſo keuſches, unbe⸗ rührtes— für dieſen weißhaarigen Gelehrten hätte ich in leiden⸗ chaftlicher Liebe entflammen können! Auf ſoviel Glück rechne ich natürlich nicht!“ GFortſetung folatg — Zehnter in Mannheim auf. Deutsches Reſch. * Mannheim, 5. Sept.(Dem ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteitag in Dresden) haben die Mannheimer und Heidelberger Parteigenoſſen u. a. den Antrag überreicht, den nächſten Parteitag in Mannheim abzuhalten. Karlsruhe, 4. Sept.(Statiſtik für die badi⸗ ſchen Landtagswahle.) Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: „In einem auch in andere Zeitungen übergegangenen Artitel be⸗ klagt es der„Bad. Beobachter“ als einen ſchweren Mißſtand, daß über die badiſchen Landtagswahlen, ſoweit die Beteiligung der Wahlberechtigten in den einzelnen Orten und Diſtrikten in Frage komme, keine Statiſtik geführt und veröffentlicht werde. Demgegenüber muß darauf hingewieſen werden, daß eine ſolche Stattſtit für die badiſchen Landtagswahlen ſchon für die Zeit ſeit 1891 gemacht wird. Die letzten Ergebniſſe dieſer Stalkſtit — für 1901— ſind in dem neueſten ſtatiſtiſchen Jahrbuch S. 432 veröffentlicht. Natürlich iſt es nicht tunlich, die Statiſtit ſo breit anzulegen, daß auch die Wahlbeteiligung in jedem Ort daraus zu entnehmen iſt.“ .0. Raſtatt, 4. Sept.(Die Vertrauensmänner der Zentrumsparteh des 33. Landtag⸗Wahlbezirks ſtellten als Kandidaten für die bevorſtehenden Landtagswahlen wiederum den ſeitherigen Vertreter, Herrn Landgerichts⸗Direktor Herr Zehnter hat die Kandi⸗ datur angenommen. * Von der Mainau, 4. Sept.(Der Großherzo g0 empfing heute mittag den Präſtdenten des württembergiſchen Staatsminiſteriums, Staatsminiſter der Juſtiz Dr. v. Breit⸗ ling, welcher ſich zurzeit in Konſtanz aufhält. Derſelbe war zur großherzoglichen Frühſtückstafel eingeladen. “ Berlin, 4. Sept.(Die nationalſoziale Wochenſchrift„Die Zeit“) wird demnächſt mit der Wochenſchrift„Die Nation“ verſchmolzen werden. Am 1. Oktober tritt der nat.⸗ſoziale Weinhauſen in die Redaktion der „Nation“ ein, die Mitarbeiter der„Zeit“ aber werden fortan ihr Urteil und ihre Ueberzeugung in den Spalten der„Nation“ ver⸗ treten. Insbeſondere haben Naumann und v. Gerlach ihre regelmäßige Mitarbeit an der„Nation“ zugeſichert. * Merſeburg, 4. Sept.(Der K afſer) und die Kaiſerin begaben ſich heute früh zu Wagen nach Groß⸗Kayna zur Parade des vierten Armeekorps und der Kavalleriediviſion A mit einer Eskorte des Küraſſierregiments v. Seydlitz, Magde⸗ burgiſches Nr. 7, und begrüßten auf dem Wege zur Parade die Kriegervereine. Die Parade kommandierte General von Benecken⸗ dorff⸗Hindenburg. Ihr wohnten die zu den Manövern ge⸗ ladenen Fürſtlichkeiten, darunter der König von Sachſen und der Herzog von Aoſta, bei. Der Kaiſer übergab die neuen Fahnen an die Regimenter, ritt mit den Fürſtlichkeiten die Front ab und nahm einen zweimaligen Vorbeimarſch entgegen. Beim erſten Vorbeimarſch führte König Georg das Ulanenregiment Hennings von Treffenfeld, Altmärkiſches Nr. 16, vor. Der Kaiſer ritt an der Spitze der Fahnen und Standarten nach Merſeburg zurück. Das Wetter war gut und ettwas weniger heiß. *Bremen, 4. Sept.(Ein neuer Reichspoſt⸗ dampfer.) Der auf der Aktiengeſellſchaft Weſer für den Norddeutſchen Lloyd erbaute Reichspoſtdampfer„Prinz Sigis⸗ mund“ hielt heute eine Probefahrt ab, die in jeder Hinſicht einen vorzüglichen Verlauf nahm. Die erreichte Geſchwindigkeit be⸗ trug bei einer Maſchinenleiſtung von 2500 indizierten Pferde⸗ kräften 13½ Seemeilen in der Stunde. Der Dampfer, welcher für die Linie Singapore⸗Neuguinea und die Südſee beſtimmt iſt, ſoll am 8. September don Bremerhaven aus die erſte Reiſe antreten. * Thorn, 4. Sept.(Typhus.) Die von Kreisarzt Dr. Steeger vorgenommene Unterſuchung wegen der hier vorge⸗ kommenen Typhuserkrankungen, ergab, daß letztere durch den Genuß eingeführter Milch hervorgerufen worden iſt. Es wurden Vorſichtsmaßregeln getroffen, damit nicht weitere Erkrankungen vorkommen. Nusland. * Oeſterreich⸗ungarn.(Zur Lage in Ungarn.) Blättern zufolge ſoll die Betrauung des Finanzminiſters b. Lukacs mit der Neubildung des Kabinetts in den nächſten Tagen erfolgen. —(Der amtliche Saatenſtandsbericht des ungariſchen Ackerbauminiſteriums) vom 31. Auguſt klagt über tropiſche Hitze im letzten Drittel des Auguſt. Weil jedoch die Nächte kühl waren und ausgiebiger Tau fiel, litten Hackfrüchte weniger. Die Ausſichten für die Maisernte ſind wohl geringer, aber noch befriedigend. Zuckerrübe ſteht gut. Hülſenfrüchte, Krautarten, Weiden, Wieſen und Tabak lieferten befriedigende Erträgniſſe. Wein⸗ ſtock und Obſtland ſind gut und die Jualitäten vielverfprechend. *Serbien.(Gährung im Heere.) Nach Meldungen von Blättern aus Belgrad ſollen die verhafteten Offtziere Unterſchriften Gleichgeſinnter geſammelt haben, um vom Könige die Beſtrafung der Königsmörder zu verlangen, ſonſt müßten ſie ſelbſt mit dieſen abrechnen. Bisher ſollen 700 Offiziere die Zirkulare unter⸗ zeichnet haben. Unter den Verhafteten befindet ſich der frühere Ordon⸗ nänzöffigier des Königs Alexander, Hauptmann Solowitſch, ſowie ein Neffe des früheren Miniſters des Innern, Theodorowitſch. Nus Stadt und Fand. * Mannheim, 5 September 1908. Aus der Stadtratsſitzung vom 8. S eptember 1908. (Mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt.) Gegen die Errichtung einer ſelbſtändigen Apotheke in Feuden⸗ heim hat der Stadtrat, nachdem ſich der gemeinnützige Verein Käfer⸗ thal zur Sache in bejahendem Sinne ausgeſprochen hat, keine Be⸗ denken zu erheben. Verſchiedene Urlaubsgeſuche werden verbeſchieden. Dem Geſuch des Privatmanns Johann Heinrich Gräber um Aenderung der Planlegung für die Landteilſtraße im Lindenhof kann nicht entſprochen werden. Die von den Angrenzern der Neckarauer Landſtraße gegen den Beizug zur Tragung der Koſten für Herſtellung der Straße als Ortsſtraße erhobenen Einſprachen werden als unbegründet erklärt; es wird Vorlage an den Bürgerausſchuß erſtattet. Der Vertrag zwiſchen der Stadt Mannheim und Kreisverwal⸗ tung über Abtretung ſtädt. Gebäudes von Grundſtück Nr. 678 und 706 zur Verlegung der Kreisſtraße 146 bei der Fabrik Wohlgelegen wird genehmigt. Die Weiterverwendung Lollarer Zements zum Bau der höheren Mädchenſchule D 7 wird im Hinblick auf die günſtigen Reſultate der— e 5—— ſuchungsanſtalten der techniſchen Hochſchulen in Karlsruhe und Char⸗ lottenhurg geuehrmigt. führers Seubert. Das an der Wormſerſtraße in Käferthal liegende Banket(Raſenſtreifen) im Flächenmaß von 2100 Quadratmeter wird der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung zur geeigneten Verwendung bertvieſen. Der Firma Ernſt Wasmuth, Architekturbuchhandlung in Berlin, wird auf Anſuchen geſtattet, photogra phiſche Aufnahmen von den auf der Dresdener Städteausſtellung befindlichen zwei Modellen über die Wirkung der Bauordnung zu machen. Die Ausführung des elektriſchen Aufzuges für das Leihhaus wird der Firma Mohr& Federhaff hier übertragen Eine Beſichtigung des neu erbauten Schulhauſes bei Wohlgelegen. fand geſtern nachmittag ſtatt, wozu ſich zahlreiche Mitglieder der Gemeindekollegien, Liefexanten und ſonſtige Intereſſenten eingefunden hatten. Das neue Schulhaus bei Wohlgelegen iſt das vierte, welches in dieſem Jahre von der Stadtverwaltung beſichtigt und übernomment wurde, ein deutliches Zeichen für das raſche Wachstum unſerer Stadt im Laufe der letzten Jahrzehnte. Alle Neubauten ſind in den Vor⸗ orten erſtellt worden, ein Beweis, daß die Stadtverwaltung beſtrebt iſt, dieſen nach jeder Richtung hin Rechnung zu tragen. Zu der Beſichtigung waren u. a. erſchienen, die Herren Bürger⸗ meiſter Martin, Stadtrat Barber, Stadtrat Ma genau, Stadlrat Dreesbach, Stadtbaurat Perre 9, Stadtſchulrat Dr. Sickinger und verſchiedene Bürgerausſchußmitglieder. Unter Führung des Herrn Bauinſpektors H auſer vom ſtädtiſchen Hoch⸗ bauamt, der die Oberleitung über den Bau hatte, erfolgte die cak. einſtündige Beſichtigung des neuen ſtattlichen Schulhauſes. Der Bau, im deutſchen Frührenaiſſanceſtil gehalten, bildet eine Zierde des Stadtteiles bei Wohlgelegen. Die Fagaden ſind mit Terrenoyg berputzt. Das Schulhaus beſteht aus drei Stockwerken, ohne die gleickfalls zu Schulzwecken verwendeten Souterrains und dem Speicher. Das Keſſelhaus für die Niederdruckdampfheizungsanlage, der Brennmaterialienraum, die Heizkammer, der Gas⸗ und Waſſer⸗ meſſerraum, eine für den Kochunterricht beſtimmte Küche mit Vor⸗ ratsraum und ein bequem eingerichtetes Schülerbad, aus zwei großen Räumen beſtehend. Ueber eine dreiſtufige Erhöhung gelangt marn weiter zu der aus mehreren ſchönen Räumen beſtehenden Wohnung für den Schuldiener und darnach zu dem Turnſaal, einer freund⸗ lichen geräumigen Halle, mit den neueſten Geräten ausgerüſtet. Sollen die Schüler im Freien turnen, ſo können ſie durch eine ſeitlich angebrachte Tür direkt nach dem Schulhof geführt werden. Im Erdgeſchoß ſind 8 Unterrichtszimmer und das Dienerzimmer, im erſten und zweiten Obergeſchoß außer der gleichen Anzahl Klaſſen⸗ zimmer ein Oberlehrerzimmer, ein Lehrerinnenzimmer, das Lehrmit⸗ telgimmer I, ſowie Induſtrieſaal und Zeichenſaal untergebracht. Neben dem Speicher, wo ſich das Lehrmittelzimmer II befindet, ſind die Arbeitsſäle VI und VII. Die Treppen ſind breit und mit eiſernen Geländern, das polierte grüne Holsgriffe trägt, verſehen. Die Fuß⸗ böden ſämtlicher Zimmer ſind mit Linoleum belegt. Die großen Fenſter in den Zimmern laſſen ſich auf eine neukonſtruirte Weiſe bequem öffnen und ſchließen. Ebenſo hat in dem neuen Schulhaus die drehbare, eine äußerſt braktiſche Schultafel Eingang gefunden⸗ Das neue Schulhaus wird ſpäter bis an die künftige Ring⸗ ſtraße durchgebaut werden; der jetzt fertiggeſtellte Teil iſt alſo erſt die Hälfte und wird ſpäter die Mädchenſchule abgeben. Vorerſt müſſen auch die Knaben daſelbſt untergebracht werden. Man ſprach ſich all⸗ gemin lobend über den allen hygieniſchen Anforderungen der Neuzeit entſprechenden Schulhausneubau aus, der geſchmackvoll und zweck⸗ mäßig eingerichtet iſt. Der Bau wurde im Januar 1900 begonnen. Die Baukoſten waren auf 402 000 M. veranſchlagt, Doch ſind, wie Herr Bauinſpektor Hauſer ausführte, erhebliche Erſparniſſe eingetreten, ſodaß dieſe Summe lange nicht gebraucht wurde. Das Projekt kam unter der Leitung des Bauinſpektors Hauſer zuſtande. Bei dem Entſpurfe waren die Herren Architekt Schwab und Bauführer Seubert ittäti Ausgeführt wurde der Bau unter der Leitung des Bau⸗ Als Auffichtsbeamte fungierten die Herren. Hiemenz und Setzinger. Nach der Beſichtigung vereinigten ſich die Teilnehmer noch bek 9955 Glas Vier in der Gartenwirtſchaft der Vierbrauerei Durlacher Hof. *Ernannt wurde Aktuar Ludwig Schleicher beim Land⸗ gericht Offenburg zum Expedituraſſiſtenten bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft Karlsruhe. *Die Uebertragung einer Poſtratsſtelle bei der Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion Konſtanz an den Poſtrat Albrecht aus Berlin hat die Höchſtlandesherrliche Beſtätigung erhalten. Die Renvvationsarbeiten am Schloß ſind nunmehr vollendet Das Schloß macht jetzt einen durchaus würdigen und guten Eindruck und bildet eine Zierde der Stadt. Die Geſamtkoſten für die Arbeiten betragen 1400 000 22 Dieutſch⸗öſterreichiſcher Binnenſchiffahrts⸗Kongreß, Anläß⸗ lich der 6. Tagung dieſes Kongreſſes findet Freitag, 11. September, eine Dampfer⸗Rundfahrt auf Neckar und Rhein und eine Beleuchtung der Rheinufer mit Feuerwerk auf der Rheinbrücke ſtatt. Die Run d⸗ fahrt mit einem Perſonenboot der Kölniſchen und Düſſeldorfer Danipfſchiffahrtsgeſellſchaft beginnt nachmittags 2½ Uhr am linken Neckaruſer bei der Friedrichsbrücke und bewegt ſich auf dem Neckar in den Rhein, hier ſtromauf durch die offenen Hafengebiete von Miünheim⸗Ludwigshafen, dann bis zum Rheinauhafen, wo ge⸗ kwendet wird, hierauf zu Tal bis zur Mündung des Mühlauhafens und in dieſem bis zu ſeinem oberen Ende. Sie wird etwa 5½ Uhr beendigt ſein. Die Beleuchtung beginnt abends 8½ Uhr. Sie erſtreckt ſich über die beiden Rheinufer zwiſchen der Eifenbahnbrücke und der unteren Einfahrt in den Mühlauhafen von Mannheim und endigt gegen 10 Uhr mit einem Feuerwerk auf der Rheinbrücke Rhein⸗ und Hafenrundfahrten finden morgen Sonntag durch die Firma Karl Arnheiters Erben wieder ſtatt. Morgens 10 Uhr nach dem Luitpold⸗ und Rheinauhafen, mittags halb 1 Uhr nach Speier und zurück. Näheres ſiehe Inſerat. *Intern. Kartoffelausſtellung in Frieſenheim. Die Kartoffel iſt eine Volksnahrung im weiteſten Sinne des Wortes. Nicht allein der ſogenannte kleine Mann lebt von ihr, ſondern ſie wird auch von hohen Herrſchaften gegeſſen, ſogar Fürſten und Kaiſer verſchmähen ſie nicht. Es ſind heuer 350 Jahre verfloſſen, ſeitdem ſie von Franz Drake aus Amerika nach Europa eingeführt wurde. Zur Feier dieſes 350jährigen Kartoffeljubiläums wird am Sonntag, den 13. Sept. 1903 im„Eichbaum“ zu Frieſenheim eine intern. Kartoffel⸗Aus⸗ ſtellung veranſtaltet. Es werden ſämtliche Kartoffelſorten aus dem Bezirk und der weiteren Umgebung ausgeſtellt werden. Nachmittags wird ein längerer Vortrag über die Einführung, Verpflanzung u. ſ. w. der Kartoffel gehalten werden. Der Eintrittspreis zur Ausſtellung, verbunden mit Konzert und Volksfeſt, beträgt nur 20 Pfennig. Die Ausſtellung kann jedermann zur Beſichtigung em⸗ pfohlen werden. Auch können Käufer einer guten, gefunden Eßkar⸗ toffel bei dieſer Gelegenheit gleich ihre Beſtellungen an die Aus⸗ ſteller abgeben und ſo ihren Winterbedarf decken. Das Nähere wirt noch durch Plakate und Inſerate bekannt gemacht werden. *Stadtpark. Das erſte Konzert der Kapelle des 2. bayr. Fuß⸗ Artillerie⸗Regts. war am Donnerstag Abend überaus ſtark beſucht⸗ Herr Muſikdirigent Lemnitz hat ſich bei den Stadtparkbeſuchern wieder aufs Beſte eingeführt. Das Publikum hielt bis zur letzten Nummer des in allen Teilen ſchön zuſammengeſtellten und vorzüglich geſpielten Programmes vollzählig aus. Nach dem Applaus zu ſchließen, der jeder Nummer folgte, ſcheinen die Streichmuſik⸗Konzerte immer größeren Auklang zu finden, weshalb auch Herr Mufikbirigent 1 Lemnitz heute Samstag das zweite Konzert für hohe Belohnung ausgeſetzt. —— Nere Selke, 5 95 kühlen, wohltuenden Aufenthalt, ſodaß ein Verweilen bei inem ſchönen Konzerte einen wahren Genuß bietet. * Im Apollotheater übt das borzüglich zuſammengeſtellte Variété⸗ Programm jeden Abend ſeine Anziehungskraft aus. Ant Sountag machmittag um 4 Uhr findet die erſte Vorſtellung zu Einheitspreiſen ſſtatt, worauf wir beſonders hinweiſen wollen. Abends 8 Uhr be⸗ 1 die große Abendvorſtellung. In beiden Vorſtellungen tritt das ſammte Enſemble auf. *Der Gabelsberger Stenographenverein Mannheim vevanſtaktet morgen in Gemeinſchaft mit dem Damen⸗Stenographenverein wieder einen der ſo ſehr beliebten Familienausflüge und zwar nach Schwetzingen. Es ſoll daſelbſt eine Beſichtigung des Schloß⸗ gartens erfolgen und dann, wenn das Wetter nicht allzu heiß iſt, ein kleines Tanzvergnügen im Hotel Haßler arrangiert werden. Die gemeinſchaftliche Abfahrt erfolgt mit Lokalzug.57 Uhr(Haupt⸗ bahnhof). Für gute Unterhaltung iſt beſtens Sorge getragen. * Panorama: Erſtürmung von Bazeilles. Das Koloſſalrund⸗ gemälde„Erſtürmung von Bazeilles 1. September 1870“, das zug⸗ kräftigſte und intereſſanteſte der ſeither im hieſigen Panorama aus⸗ geſtellten Gemälde, kommt vorausſichtlich ſchon bis Oktober wieder von Mannheim weg. Allen, welche es bislang unterließen dem Panorama einen Beſuch abzuſtatten, können wir nicht warm genug raten, das Verſäumte alsbald nachzuholen, da dies Schlachtenbild nie wieder hier zur Ausſtellung gelangt. »Ein Eiſenbahnunglück iſt vorgeſtern abend auf der Strecke Heidelberg⸗Darmſtadt dank der Aufmerkſamkeit eines Heidelberger Lolomotivführers noch im letzten Augenblick glücklich abgewendet worden. Als der um.40 Uhr von Heidelberg nach Frankfurt ab⸗ gehende Zug Nr. 15, mit dem geſtern auch der Großherzog von Heſſen und ſein Gefolge vom Wimpfener Stadtjubiläum zurückkehrten, die Strecke Laudenbach⸗Heppenheim paſſierte, gewahrte der Führer trotz der Dunkelheit, daß die Wegſchranke nicht geſchloſſen war und ein Bauernfuhrwerk gerade in dem Augenblicke über den Bahnkörper fuhr, als der Zug heranbrauſte. Der Führer bremſte ſchleunigſt den Zug, ohne ihn jedoch zum Stehen zu bringen; hierdurch er⸗ reichte er einmal, daß das Bauernfuhrwerk, deſſen Führer durch die Notſignale der Lokomotivpfeifen aufmerkſam geworden war, ſich noch mit knapper Not retten konnte, und dann auch, daß den Paſſagieren jede Aufregung erſpart blieb. Als die Gefahr beſeitigt war, ſetzte der Zug mit der vorherigen Geſchwindigkeit ſeine Fahrt äwieder fort. Der Großherzog von Heſſen, der von dem Vorfall nichts wußte, verließ den Zug in Egelsbach, um ſich auf ſein benachbartes Schloß zu begeben. »Mutmaſtliches Wetter am 6. und 7. September. Ueber dem mördlichen Norwegen, ferner an der Weſtküſte von Irland liegt je noch eine Depreſſion von 755 mm. Ueber der nordöſtlichen Hälfte von Frankreich, Belgien, Holland, der größeren ſüdöſtlichen Hälfte der Nordſee, Südſkandingvien, der Schweig, Oberitalien und dem ganzen deutſchen Reich liegt ein Hochdruck von 765—768 mw. Ueber Ungarn und der ſüdlichen Hälfte von Rußland zeigt ſich ein Hochdruck von 770 mm. Die angekündigte Gewitterneigung hat am Freitag zu vereinzelten elektriſchen Entladungen geführt. Für Sonntag und Montag iſt bei fortgeſetzt ſehr heißer Temperatur noch immer größten⸗ teils trockenes und heiteres Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 5. September. 1. Geſtern nachmittag 6 Uhr ſtürzte ein 7 Jahre alter Knabe bei der ſog. Rheinſchachtel aus einem an der Arnheiter'ſchen Boots⸗ anlageſtelle befeſtigten Nachen, in welchen er geklettert war, in den offenen Rhein, wurde jedoch von dem 14 Jahre alten Oberrealſchüler Rufin Feuerſtein, Sohn des Schneidermeiſters Rudolf Feuer⸗ ſtein, wohnhaft Rheindammſtraße 52 hier, gerettet. Dieſer hatte den Vorfall vom Lande aus mit angeſehen, ſprang, nachdem er ſich ſeiner Kleider entledigt hatte, in den Rhein und brachte den ſchon etwa 15 bis 20 Meter vom Lande entfernt im Strom treibenden Knaben ſchwimmend an's Ufer. 2. Ein lediger Schmied von hier, welcher geſtern abend 5 Uhr in der verlängerten Stephanienpromenade aus Uebermut einen ſcharfen Schuß aus einem Revolver abfeuerte, zog ſich hiebei eine Verletzung am rechten Handballen zu, ſo daß er ſich im allg. Kranken⸗ haus verbinden laſſen mußte. 3. Am naturhiſtoriſchen Muſeum im Gr. Schloß wurden heule früh 1 Uhr mehrere Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Die Täter, dret Realſchüler von hier, ſind ermittelt und werden zur Anzeige gebracht. 4. a) Am 20. Auguſt wurde dem Baumeiſter Philipp Braun ein zweirädriger Maurerkarren von dem ſtädt. Lagerplatz, L. 8, 1, ent⸗ wendet. Derſelbe iſt noch gut erhalten, hat 2 Lannen und war Aurſprünglich grün angeſtrichen. Die grüne Farbe iſt teilweiſe noch ſichtbar. Auf beiden Lannen ſind die Buchſtaben P. B. eingebrannt. b) Am 28. Auguſt wurde hier ein Dachshund geſtohlen. ½ Jahre alte Hündin, braune Vorderpfoten mit ſchwarzen Tupfen, oberhalb der Augen braune Flecken, hört auf den Namen„Lorle“. Auf die Ermittelung des Täters und für Beibringung des Hundes iſt eine Etwaige Mitteilungen wollen an die Kriminalpolizei gerichtet werden. 5. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. 5 Hus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 4. Sept. Zwei Mannheimer Volks⸗ ſchüler trieben ſich geſtern hier herum und plünderten die Laden⸗ kaſſen verſchiedener Kolonialwarenhändler, bis es der Politzei ge⸗ lang, ſie abzufaſſen. Die Diebe hatten es bloß auf kleine Läden abgeſehen; ſie warteten ſtets, bis niemand im Laden war, dann ſprangen ſie ſchnell an die Kaſſe. Kam der Ladeninhaber während⸗ deſſen wieder in den Laden, dann liefen die Diebe ſchleunigſt davon. Von einem Neuenheimer Händler wurde die Poligzei auf die Früchtchen aufmerkſam gemacht. * Hainſtadt, 4. Sept. Ein junges Brautpaar ging am Sams⸗ tag abend auf das hieſige Standesmt, um den Bund fürs Leben zu ſchließen. Schon bei dem Trauungsakt fühlte ſich die Braut auf⸗ fallend beunruhigt, ſo daß ſie ſich am Tiſche ſtützen mußte, infolge⸗ deſſen beſchleunigte der Standesbeamte die Trauung. Auf dem Heimwege brach die Braut plötzlich zuſammen und genas eines jungen Weltbürgers, der ſofort munter ſeine Stimme ertönen ließ. Dem beſtürzten Bräutigam, ſowie den beiden Trauzeugen blieb nichts anderes übrig, als Mutter und Kind auf dem ſchnellſten Wege nach Haufe zu ſchaffen. Die beiderſeitigen Eltern und Verwandten des Brautpaares waren nicht weniger überraſcht. Die auf Sonntag angeſetzte kirchliche Trauung und das Hochzeitsfeft mußten infolge⸗ deſſen verſchoben werden. 8 .c. Offenburg, 4. Sept. Der Telegraphenarbeiter München⸗ bach aus Ortenberg wurde geſtern vorm. 10 Uhr bei Renchen vom Schnellzuge erfaßt, zur Seite geſchleudert und war ſofort tot. 5 sch. Freiburg, 5. Sept. Herr Oberleutnant a. D. Kill, im Zivilleben Agent und Konkursverwalter, iſt nach kurzem Kranken⸗ lager geſtorben. K. war ein fleißiger Mitarbeiter an der Pflege der badiſchen Militärvereinsſache und viele Jahre wirkte er im Breis⸗ gauverband als gewiſſenhafter Rechner. Geachtet und geehrt in militäriſchen Kreiſen der Stadt, wird er aus obigen Gründen be⸗ ſonders im Badiſchen Militärvereinsverband betrauert werden.— Freitag abend weilte der Bundeschormeiſter des Badiſchen Sänger⸗ bundes, Herr Mohr, bei dem Männergeſangverein Concordia, den er vor Jahren ſelber einſt dirigiert und zu manchem Sängerfeſt geführt hat. In Wort und Lied huldigte man dem greiſen Diri⸗ genten, der ſelber auch den Taktctack erariff. um eigene Komvoſitionen B. C. Freiburg, 4. Sept. Heute nacht gegen halb 12 Uhr brach in dem Hauſe Zaſiusſtraße Nr. 85(Eigentümer Mufiker Ackermann) ein Brand aus, der infolge des herrſchenden Weſtwindes bald auf die benachbarten Häufer Nr. 87 und 89(Eigentümer Spiegelhalter und Kaufmann Löwenthal) übergriff und an allen drei Häuſern beträchtlichen Schaden anrichtete. Die Dachſtühle und Man⸗ ſarden der Häuſer Nr. 85 und 87 wurden vollſtäudig zerſtört. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. .c. Ettlingen, 4. Sept. Daß der Obſtertrag auf hieſiger Ge⸗ markung kein erfreulicher iſt, geht, lt.„Mittelb. Kour.“, daraus her⸗ vor, daß dieſer Tage ein Händler den Ertrag von zirka 1000 Obſt⸗ bäumen um den Preis von 5„/ erſtanden hat. oc. Ueberlingen, 4. Sept. J. Kgl. Hoheit die Großherzogin ließ anläßlich des Hauseinſturzes in der Aufkircherſtraße von der Mainau aus an Herrn Bürgermeiſter Betz folgendes Telegramm ab⸗ ſenden:„Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin wünſcht, daß Sie der Frau, die beim Hauseinſturz ihr Kind verloren hat, höchſtihr herzliches Beileid ausdrücken. Babo.“ Außerdem iſt ein Geldgeſchenk von 50 Mark und ein ſehr ſchöner Kranz auf das Grab des toten Kindes von der Frau Großherzogin eingetroffen.— Vorgeſtern nach⸗ mittag wurde die Unglücksſtätte von einer Sachverſtändigenkommiſ⸗ ſion unter Herrn Oberbauinſpektor Engelhorn⸗Konſtanz in Augen⸗ ſchein genommen, doch liegt deren Gutachten noch nicht vor. In⸗ folgedeſſen können die Aufräumungsarbeiten nicht fortgeſetzt werden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 8§ Neuſtadt a.., 4. Sept. Ein evangeliſch⸗prote⸗ ſtantiſcher Erziehungsbverein für die Pfalz konſtituirte ſich geſtern Abend in einer aus allen Teilen der Pfalz von Geiſt⸗ lichen und Laien ſtark beſuchten Verſammlung. Der Verein hat den Zweck, die Jugend im evangeliſch⸗ſittlichen Geiſte zu erziehen und insbeſondere bei der Ausführung des bayriſchen Zwangs⸗ ergziehungsgeſetzes mitzuwirken. Als Vorſitzender wurde Confiſtorialrat Decker in Speyer gewählt. Einzelne Perſonen zahlen 50(, Jahresbeitrag, Korporationen 8. * Worms, 4. Sept. Dieſer Tage erhielt ein hieſiger Schweine⸗ händler einen Giſenbahnwaggon voll Schweine. Beim Ausladen mußte der Mann die bittere Erfahrung machen, daß 12 Stück davon in Folge der Hitze verendet ſind und ihm ein Geldverluſt von ca. 1500&* erwachſen iſt. *Fraukfurt, 4. Sept. Im Stadtwald bei Oberrad wurden geſtern nachmittag durch Paſſanten zwei Leichen, die im Gebüſch nebeneinander lagen, erſchoſſen aufgefunden. Die Unglücklichen ſind der 26 Jahre alte Reichsbankbeamte Schröder und die 19 Jahre alte Adele Kloth. Der traurige Vorgang muß ſich ſchon vormittags zwiſchen 9 und 10 Uhr abgeſpielt haben, da um dſeſe Zeit das Abfeuern von Schüſſen gehört worden war. Beide unter⸗ hielten ſchon ſeit einiger Zeit ein Freundſchaftsverhältnis, das, wie es heißt, von den Eltern nicht gern geſehen wurde. Das Mädchen hatte ſich geſtern morgen um 7 Uhr aus der Wohnung entfernt, um vermutlich mit ihrem Geliebten im Walde zuſammenzutreffen. Dem Mädchen drang die Kugel in die linke, Schröder in die rechte Schläfe. Das Paar ſtand kurz vor der Verlobung.— In die Wirtſchaft von Hieb in der Steingaſſe war geſtern Abend der 24 Jahre alte Glaſer Kraft eingekehrt. Er ſcherzte mit der Wirtin, worauf der Ehemann in eine ſolche Wut geriet, daß er, wie ſchon kurz gemeldet, einen Revolver hervorholte und auf Kraft etwa ſechs Schüſſe abfeuerte. Einige Kugeln drangen in die Bruſt und einige in den Hals, ſodaß der Tod des Kraft augenblicklich eintrat. Hierauf richtete der Wirt die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich einen Schuß in die Schläfe bei, der ebenfalls ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Sport. * Die diesjährigen Badener Rennen haben für die deutſche Zucht und für die deutſchen Rennſtälle noch traurigere Ergebniſſe gezeitigt, als die Rennen der beiden Vorjahre, die an bitteren Lehren ſchon ſo reich waren. Die Baden⸗Badener Statiſtik ſpricht Bände, allerdings voll unerfreulichen Inhalts für uns. 381 480 Mark ge⸗ langten an den fünf Renntagen zur Verteilung, davon wanderten 271 400 Mark nach Frankreich und 800 Mark nach Oeſterreich, ſo daß im ganzen 109 280 Mark für unſere Ställe verblieben. Noch ungünſtiger aber ſtellt ſich das Verhältnis, wenn man aus der Reihe der gewinnreichen Sieger deutſcher Farben die importierten Pferde ausſcheidet, die 22 610 Mark gewannen; denn dann entfallen auf die. Vertreter deutſcher Zucht gar nur 86 670 Mark, während 294 810 Mark von ausländiſchen Pferden gewonnen wurden. Von den Rennſtällen, die das Meeting beſchickten, war der des Monſ. Maur. Ephruſſi weitaus am erfolgreichſten, er gewann 90 950.; der glücklichſte deutſche Stall war das Geſtüt Römerhof, es ſchließt das Baden⸗Badener Konto mit einem Gewinnſaldo von 19 100 M. ab und ſteht damit an fünfter Stelle hinter vier Franzoſen. Cheater, Runſt und iſſenſchaft. Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Neu einſtudirt: Der Raub der Sabinerinnen. Des Schönthan'ſchen Bruderpaars unverwüſtlicher Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ wurde geſtern Abend im Hoftheater neubelebt. Die Theaterleitung hatte, wie das nicht anders bei dieſem Schwank zu erwarten, mit der geſtrigen Aufführung einen durchſchlagenden Erfolg und dürfte ſich das Schönthan'ſche Stück noch oft als kaſſenfüllend erweiſen. Zwar wies das Haus noch erheb⸗ liche Lücken auf; allein die momentane tropiſche Hitze iſt nicht dazu angetan, dem Theater erhebliche Einnahmen zu ſichern. Die Heiter⸗ keit war geſtern Abend in Permanenz erklärt, und auch der Beifall des Publikums brauchte nicht erſt durch ein„plaudite“ gewaltſam entfeſſelt zu werden. Die Aufführung war im ganzen recht gut vor⸗ bereitet und wurde durchgehend recht friſch und flott geſpielt. Zu⸗ mal der Theaterdirektor Strieſe, mit welchem der Schönthan'ſche Schwank ſteht und fällt, wurde von Herrn Hecht mit tollem Humor wiedergegeben. Strieſe iſt eine Figur, die eigentlich der ſchlechteſte Schauſpieler nicht tot bringen kann, wievielmehr ſetzte darum Herr Hecht die Lachmuskeln der Zuſchauer in Aufruhr. Auch ſein Sächſiſch — wenn es auch nicht direkt aus Sachſen importiert war— trug un⸗ gemein zur Erhöhung der vorzüglichen Stimmung bei. Frau De Lank als„jebildete“ Köchin iſt mit ihrer Leiſtung unſtreitig an diefer Stelle zu nennen. In der Maske traf Herr Karl Neumann⸗ Hoditz den Profeſſor Gollwitz recht gut, im Spiel legte er ſeine Rolle zu weinerlich an. Der Debütant ließ auch geſtern Abend recht vorzügliches Können durchblicken und dürften wir ein andermal Be⸗ merkenswerteres berichten. Ein Selbſtbekenntnis mußte in ſeinem Sterneck Herr Möller ablegen, welches er nach ſeiner vorgeſtrigen Leiſtung im Hamlet wohl aufrecht erhalten wird. Von den übrigen Darſtellern, die weniger in den Vordergrund traten, ſind an⸗ erkennend zu nennen die Damen Wittels und Eckelmann und die Herren Kökert und Tietſch. G. Ch. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Samſtag, den., wird der Tenoriſt Herr Bruno Bernhar d, deſſen Engagement für unſere Bühne in Ausſicht genommen iſt, als„Max“ im„Freiſchütz“ auftreten. Am ſelben Abend debutiert Herr Willy Junfor, ein Schüler des Herrn Profeſſor Dippel, in Frankfurt a. M. als„Fürſt Ottokar“.— Die erſte Wiederholung von Ibſen's:„Das Feſt auf Solhaug“ findet Montag, den 7. ſtatt. Kunftſalon Heckel. Im Heckel'ſchen Kunſtſalon befindet ſich zur Zeit eine zwar nicht ſehr große, aber künſtleriſch wertvolle Cöllectiv⸗ Ausſtellung von Rüdiſühli⸗Baſel. Außer dem Coloſſalgemälde „Verlaſſener Park“ ſind beſonders zu erwähnen die ungemein Landieeten„Waldeng-, Ubr, Nehg Meden-Rot⸗. Holzhändler muſikaliſchen Begeiſterung zuwege zu bringen. Ganz im Gegenteil buche im Herbft“,„Bet Konſtanz“,„Wildbach“,„Quelle“,„Abend⸗ ſtimmung“,„Herbſtmorgen“. Der Karlsruher Künſtler⸗ bund iſt durch eine Collection Steindrucke vertreten. Die zahlreichen Freunde Emil Lugo's dürfte das aus ſeinem Nachlaß ſtammende und in Privatbeſitz übergegangene Gemälde„Schwanenjungfrauen“ inkereſſieren, in dem, wie immer bei Lugo, ein kiefpoetiſches Schön⸗ heitsgefühl zum Ausdruck kommt. Das neue Stück von Fulda. Man ſchreibt aus Berlin: Ueber den Titel des neuen Stückes von Fulda, das am Wiener Burg⸗ theater zuerſt aufgeführt werden ſoll, wird dem„Berliner Tagebl.“ geſchrieben, daß unter demſelben Titel„Novella'Andrea“ bereits ein Schauſpiel aufgeführt worden iſt. Der Verfaſſer dieſes Stückes war ein Franzoſe namens Leon Dupleſſis, und die Ueber⸗ ſetzung hatte die deutſche Schriftſtellerin Herwi geſchrieben. Dieſes Stück iſt im Stadttheater zu Königsberg in Preußen im Jahre 1884 mit Erfolg gegeben worden. Natürlich iſt es ausgeſchloſfen, daß Ludwig Fulda von dieſen Vorgängen Kenntnis hatte. f Eine Spiritiſtenehe. Der bekannte Vorkämpfer des Spiritismus, Profeſſor Sellin, der wegen ſeines Auftretens als Enklaſtungs⸗ zeuge im Prozeß gegen das Schwindelmedium Anng Rothe viel von ſich reden machte, hat ſich mit der Tochter des Blumenmediums, Frl. Frieda Rothe, verlobt. Der Kampf gegen Scheffel's Trinklied, welcher kleine Geiſter in Aufregung erhält, wird weiter illuſtriert durch ein merkwürdiges Urteil über den Liederfürſten Viktor v. Scheffel, das in Heidelberg ſchon lange und allgemein bekannt iſt. Es iſt ein Ausſpruch des be⸗ rühmten Philoſophen Kundo Fiſcher, der glattwegs von dem „Trunkenbold mit den Waſſerſtiefeln“ ſprach. Da⸗ mit war jenes Standbild Scheffel's auf der Schloßterraſſe gemeint, das ſo ſtolg auf ſein Heidelberg hinab und ſo frei hinausſieht in die Nheinebene, in die Richtung der Rebenhügel, von denen jener köſtliche Saft ſtammt, den Scheffel's Lieder verherrlichen.(Es gibt eben auch unter den Philoſophen kleinliche Philiſter. D. Red.)7 8 gHermann Fumpe.. „„ Machdruck berbofen.) ——— Er wäre im Leben am Ziele ſeiner Wünſche geweſen, betraut mit den allerſchönſten Aufgaben, überhäuft mit Ehren, ge⸗ tragen von der Dankbarkeit aller, die ſeiner Kunſt näher traten, da rief ihn das Schickſal ab mit jener ſchadenfrohen Ironie, die es ſo gern an den Tag legt, beſonders dann, wenn ſo ein armes Menſchen⸗ kind ſich recht mühſam den Weg zur Höhe hinan gebahnt hat Wie hat Hermann Zumpe gerungen, um ſich vom Dorfmagiſter in einem entlegenen Winkel der Oberlauſitz zum Generalmuftk⸗ direktor einer der größten deutſchen Bühnen empor zu arbeiten; welch harte Kämpfe hat er noch in München durchmachen müſſen, als ihn die Koterienwirtſchaft unſerer muſtkaliſchen Salonkreiſe von dem eben gewonnenen Poſten wieder zu verdrängen trachtete; und wie tragiſch iſt jetzt dies unerwartete jähe Ende mitten im Jubel des Erfolges, den unſere Feſtſpielſaiſon im Prinzregententheater vor⸗ nehmlich ihm beſcherte! Man kann es wahrhaftig nicht glauben, daß, während ſich eben die Künſtler und ihr internationales Publikum auf den Gaſteighöhen verſammeln, um den„Lohengrin“ zu genießen, drunten am Fuß des Gaſteigs die Leiche des Mannes liegt, der noch geſtern den Dirigentenſtab bei dieſer Vorſtellung zu führen hoffte! Tod infolge Herzlähmung, meldet lakoniſch der ärztliche Totenſchein. Bei Meiſter Wagner ſelbſt war es ja auch das Herz, das dem Tod die Tür geöffnet 5 Hermann Zumpe ſtammt aus dem Gebirgsdorf Oppach in der Oberlauſitz, wo ſein Vater wohlbeſtallter Müller in der reizend ge⸗ legenen Buſchmühle war. Seine Jugend verbrachte er aber nicht in Oppach, ſondern in dem nahen Taubenheim, wohin ſeine Eltern ein Jahr nach ſeiner Geburt überfiedelten. Mufikaliſche Talente befaßen weder der Müller Zumpe nach ſeine treue Ehegefährtin; aber da war irgendwo ein Großvater, ich glaube in der mütterlichen Sippe, der hatte all ſein Lebtag eine gar große Liebe zum Singen und zun Muftzieren entfaltet und von dem mußte wohl der ſchranke, lebhafte, dunkelblickende Hermann eine Erbſchaft gemacht haben. Wenigſten ſang und pfiff der Junge den ganzen lieben langen Tag, horchte auch fleißig auf das Konzert der Vögel im Wald, wenn der Frühling ſein den Orgeldrehern über Land ziehen oder bei der Tanzmuſik in der Dorfſchenke die Pauken ſchlagen. Neben dem Herrn Kantor am Sonntagmorgen auf der Orgelbank ſitzen zu dürfen und die Regiſter und Pedale zu erlernen, das war nun vollends ein Götterfeſt für den Lauſitzer Müllerburſchen, der einmal Generalmuſikdirektor wer⸗ den ſollte Muſikdirektor? O nein, Hermann Zumße, ſo wollten es die Eltern, ſollte nicht Mufiker, ſondern Schulmeiſter werden. Ein Schulmeiſter auf dem Dorf regiert im Nebenamt auch die Orgel und in der Schule ſogar noch obendrein die Fiedel, dachten die ehrlichen Müllersleute in Taubenheim und ihr gehorſamer Hermann bezog ergebungsvoll die Hilfslehrerſtelle in Weigdorf bei Zittau. Ein ganzes Jahr lang hielt er's dort auch aus. Dann aber ließ er ſich an eine Leipziger Bürgerſchule verſetzen und machte nun kein Ge⸗ heimnis mehr daraus, daß ihm das Abrichten kleiner Buben ſehr langweilig, dagegen der Beſuch der Gewandhauskonzerte und des Theaters ungeheuer wichtig erſcheine. Ein alter Profeſſor machte den ſchwärmenden Schulmann mit allen Geheimniſſen und Schrecken des Kontrapunkts vertraut, ohne dadurch die geringſte Abkühlung ſeiner fühlte ſich Hermann Zumpe kaum einigermaßen in der Lage, über Muſik zu„fachſimpeln“, als er ſich auch ſchon nach einem geeigneten Poſten im Theaterorcheſter umſah und alldort mit der wichtigen Aufgabe betraut wurde, den Triangel zu ſchlagen. Den Triangel in der Hand fühlte der junge Mann ſich einem König gleich. Der Mut ſchwoll ihm dermaßen, daß er die ganze Schulfuchſerei acd acta zu legen und den gerade erledigten Poſten eines Kapellmeiſters an einem winzigen Theater in Leipzig zu übernehme wagte. Mittlerweile waren denn auch bereits hervorragende Au⸗ toritäten im Reich der Tonkunſt auf den abſonderlichen Magiſter aufmerkſam geworden und es dauerte nicht lange, ſo glückte es dem Verleger C. W. Fritſch, den damals mit der Gründung Baßreuths beſchäftigten Richard Wagner für ihn einzunehmen. 1873 alſo ſtedelte Zumpe nach der Mainſtadt über und übernahm dort zugleich mit Anton Seidl die ſogen.„Nibelungen⸗Kanzlei“, welche die Druck⸗ legung der vier„Ring“⸗Partituren zu beſorgen hatte. Erſt gans kürzlich hat der Verſtorbene einem Interviewer über ſeine Bay⸗ reuther Zeit voll freudiger Erregung und Dankbarkeit geheichtet? Es war ein geſchichtlich intereſſanter Moment, ſagte er, als gelegent⸗ lich der Hebefeier des Bühnen⸗Feſtſpielhauſes in Bayreuth, während Richard Wagner, ſeine Gemahlin und Franz Liſzt die Stiege em⸗ porſchritten, und ihnen von oben unter meiner Leitung die Klänge des Tannhäuſer⸗Einzugsmarſches entgegentönten. Es waxren die erſten muſikaliſchen Klänge, die in dem Bayreuther Haus erſchollen ſind. Ich kam täglich mit dem Meiſter zuſammen und faſt allabendlich wurde bei ihm muſiziert. Daß mir dieſe drei Jahre ewig unvergeß⸗ lich bleiben, dürfte wohl nicht Wunder nehmen. Ich kam täglich um 1 Uhr mittags zum Meiſter, um die von ihm fertig geſtellten Bogen der Partitur der„Götterdämmerung“ zu weiterer Behandlung in Empfang zu nehmen. Eines Tages ſaß der Meiſter in der Arbeit ver ktieft— plötzlich erhob er ſich und begann:„Ich habe geglaubt, für den„Ring“ das Kontrafagott entbehren zu können, nun ſehe ich aber auf einmal, daß es an einzelnen Stellen unbedingt notwendig iſt⸗ Ich habe keine Zeit— Sie ſind der Einzige, der es mir machen kann. Ich habe letzthin Ihre OQuverture gehört und Ihnen bereits geſagt, daß ich die Inſtrumentierung ſehr gut und wohlklingend fand. Ich. bim durck die Orcheſtervroben zum Rina“ les war im Jalrs Sene Genernburzetrer: eeungerer, 65 Septerrges, 1 zu ſehr in Taſpruch genommen und Ibertrage Ihnen das J löſcht. Etwa 5000 Menſchen ſind obdachTos, Die Ent⸗ New⸗Pork, 4. Sept. 5 Uhr Rachm. Efferten. Kontrafagott zu den Ringparkituren zu ſetzen.“ Selbſt berſtändlich ſtehungsurſache iſt unbekannt. 3 4 8. 4 inee i„„Grüfſel, 4. Sept. Ein Verichterſtatter des„X X. Sisele“ London 60 T. Stehl.88.164.88.15 Neid⸗Vork Central 1211½ 122½ In der Bahreuther„Hochſchutle“ reifte Hermann Zumpe zum 0 5 Lond. Cable Tranſ..86.54.86. 0 North. Paeifie Pref, 89½ 89½ Meiſter herau. Er lernte dort nicht nur die geſamte muſikaliſche in Schänghai meldet dem genaunten Blatte: Die ibers haben Paris k. S..19¾ö.19½ Nö: 10. Pac. Goff. Prapis großen Sthls kennen, ſondern ſich auch ne nach kangen und mühſamen, im Jahre 1898 begonnenen Unterhand⸗ Deulſchland k. S. 94½ 947/]N. Bac. 5% Bonds 70% 7076 mit den bedeutenden Perſönlichkeiten des Wagnerſchen Bekannten⸗ Eüten Gfbkz dabetgelte ebt, Sis kkatiten die e Santa e 641½% 67— Norfolk. Weſt. Pref. 62% 62594 kreiſes eine umfaſſende Weltbildung. So ausgerüſtet trat er dann 8 1. 5 1 175 85 9 4 Canadian Paeifte 123/% 123¼ Union Paeifie Sh, 7476⁰ 73— 1876 nach beſtandenen Lehrjahren die Wanderjahre an, wurde Konzeſſion 155 die Eiſenbahnlinie von s aifoengfu nach Sguthern Pacifie 45% 451/ 49% Bds. p. 1928 1345/ 134% Kitpellmeiſter in Salzburg, Iſchl, Würzburg, Magdeburg, Frankfurt[ Honanfu. Dieſe Eiſenbahn ſchneidet die Lunan⸗Eiſenbahn; ſie Ehte. Milw.& St.N. 142/8 142½ Silher 57/ 5687/86 a.., Schwerin, Hamburg, ſchrieb das phantaſtiſch⸗ſattriſche] wird 200 Kilometer meſſen und dem Tale des Gelben Fluſſes folgen. Aali 11 5 12355 10615 5 9000 19 1 Märcheuſpiel„Anahna“, ſchrieb den luſtigen„Farinelli“, ſchrieb eine e 13 8. 5 Illinois Centra 33.—188½ United T. Olee 22% 23 ganze Menge Lieder, denen kein Geringerer als Eugen Gura ſeine 1. Belg 5 Saht Wubar) Wie 5 Niſch gale Shore e ee„ Pref. Stimme und Vortragskunſt lieh. Ein Glanzpunkt in ſeiner da⸗werden fortgeſetzt. Die Zahl der verhafteten Offisiere Louisville& Naſhv.] 105— 106¼ maligen Wirkſamkeit war das Stuttgarter Muſikfeſt, das er im beträgt 47. Die Sachlage iſt eine ſehr ernſte.* Newyork, 4. Seßpt. Schluß.(Tel.) Weizen er⸗ Auch die vorübergehende zu den ſchönſten Verein mit Anton Rubinſtein dirigierte. Leitung des Münchener Kaimorcheſters gehört Blüten ſeines raſtloſen Strebens. Zu ihrer vollen Entfaltung ſollten aber die ſchönen Gaben ſeines Geiſtes erſt in dem großen Wirkungskreiſe der Münchener Hofoper und des mit ihr verbundenen Prinzregententheaters ge⸗ langen. Gleich als man ihn berufen, konnte man in dem heimlichen Bangen, das die hieſigen Muſikkreiſe durchlief, das Gewicht dieſer Berufung deutlich erkennen. In der Hauptſtadt der Gemütlichkeit erwartete man mit unverholenem Entſetzen den eiſernen Beſen, mit welchem der ernſte, männliche, im Namen ſeiner Ideale ſelbſt rück⸗ ſichtsloſe Zumpe in ſeinem neuen Reiche Kehraus halten werde. Lange bevor er kam, hatte ſich bereits eine Verſchwörung gegen ihn gebildet und noch als die Wahlen für die Akademiekonzerte ſtatt⸗ fanden, war dieſe Verſchwörung emſig bemüht, das alteingebürgerte Phlegma gegen die Reorganiſationspläne zu ſchützen, die Zumpe allenthalben zu verwirklichen trachtete. Im Mai 1900 trat Zumpe ſeinen Münchener Poſten an. Sine völlig verwahrloſte Hofoper wieder lebensfähig zu machen und das neugegründete Prinzregententheater auf eine würdige muſikaliſche Grundlage zu ſtellen, das waren die beiden ſchwierigen Aufgaben, deren Löfung ihm oblag. Er hat die erſte ſoweit gelöſt, als man die Folgen jahrzehnte langer Mißwirtſchaft in drei Jahren beſeitigen kann, ohne zu drakoniſchen Gewaltmaßregeln zu greifen; er hat die zweite im Verein mit ſeinem Freunde Poſſart in einer Weiſe durch⸗ geführt, die ſelbſt den grundſätzlichen Gegnern der neuen Bühne aus dem Kreiſe der Frau Coſima Wagner aufrichtige Anerkennung ab⸗ nötigt. Und dabei iſt das Merkwürdige, daß faſt alle, die ihm an⸗ fangs bis in ſein Orcheſter hinein den hartnäckigſten Widerſtand ent⸗ gegenſetzten, ſich nach und nach zu ihm bekehrt haben, indem ſie er⸗ kannten, daß die Strenge ihres Gegners nichts anderes als die lauterſte Begeiſterung für die Kunſt, als der Wille zur höchſten künſtleriſchen Vollendung ſei. Wer den von ihm beſorgten Neu⸗ einſtudierungen von Fidelio, Lobetanz, Ingwelde, Waſſerträger, Wal⸗ küre, Stegfried, Götterdämmerung näher zu treten Gelegenheit hatte, wird das, ſo unglaublich es klingt, durchaus begreiflich finden. Ein reines Wollen beſtegt eben auf die Dauer jeden nicht ganz von Intelligenz verlaſſenen Wiberſtand. Damit braucht durchaus nicht geſagt zu werden, daß Zumpes Interpretationen in allen Beziehungen muſtergültig geweſen ſeien. Sicher iſt, daß bei ihm die minutiöſe Ausarbeitung des Details hart bis an die Grenze ging, wo der Geſamteindruck in die Gefahr der Beeinträchtigung gerät. Gbenſo ſicher iſt aber auf der anderen Seite, daß Zumpe ſich nie mit einer Leiſtung zufrieden gegeben hat, die zu überbieten noch innerhalb des Vereiches ſeiner oder ſeiner Mit⸗ arbeiter Kräfte lag. Er verlangte von ſich und anderen das Höchſte und das trug eine Weihe in ſeine Aufführungen, die nur für ganz ſeine Sinne von der echten Weihe des Genies zu unterſcheiden war. Nun der Kranz des Ruhmes bereits gewunden war, der dem Tüchtigen binnen wenigen Tagen beſchieden werden ſollte, iſt er vor der Zeit, erſt 53 Jahre alt, dahingegangen. Statt des Lorbeer⸗ krauges wollen wir ihm deshalb ein anderes Zeichen der Ehre weihen, ein ernſteres, wertvolleres: wir wollen eingeſtehen, daß wir voller Veſtürzung und Ratloſigkeit über ſein Grab hinweg in die Zukunft blicken. Was ſoll jetzt aus dem Prinzregententheater, was aus unſerer Hofoper werden?—— Eduard Engels, München. heneſte Hachrichten ung Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Merſeburg, 4. Sept. Bei dem Paradediner hielt der Kaiſer folgenden Trinkſpruch: Mein Glas gilt dem Wohle des vierten Armeekorps, dem ich zu dem heutigen ſchönen und gelungenen Paradetage nochmals meinen herzlichſten Glückwunſch ausſpreche. Ich bin auch feſt Überzeugt, daß am heutigen Tage der Sieger von Roßbach mit Wohlgefallen auf den jungen Nachwuchs herabgeblickt hat. Das vierte Armeekorps Hurrahl(J. Deutſches Reich. D..) * Duisburg, 5. Sept. Der Poſtgehilfe Seger gen. Seib⸗ ring iſt flüchtig. Es fehlen 5000 Mark. * Trier, 5. Sept. Das 16. Armeekorps zieht aus zahlreichen Orten des Saarrepiers die manövrierenden Truppen wegen Vorx⸗ lommens von Typhus⸗Anfällen unter der Zivilbevölkerung aus den Quartieren zurück. Die Regierungspertreter von Trier und Koblenz begeben ſich zur Unterſuchung an Ort und Stelle. * Wien, 4. Sept. Der Zentralausſchuß der öſterreichiſchen Zentralſtelle zur Wahrung der landwirtſchaftlichen Intereſſen faßte in der heutigen Sitzung einſtimmig eine Reſolution, die beſagt, durch Auferlegung der Uebergangs⸗ gebühr für Zucker erſcheine die Zollgemeinſchaft mit Ungarn durchbrochen. Der Ausſchuß proteſtiert daher gegen dieſe Vergewal⸗ ligung der vitalſten Intereſſen der öſterreichiſchen Zuckerinduſtrie und des damit verbundenen Rübenbaues und fordert die ungariſchen Ver⸗ treter des Abgeordnetenhauſes auf, bei der Regierung die baldmög⸗ lichſte Einberufung des Hauſes zu fordern, um gegen die gänzlich Unberechtigte Forderung Ungarns Stellung zu nehmen. Gleich⸗ zgeitig wird das Präſidium beauftragt, unverzüglich mit den Arbeiten für den öſterreichiſchen autonomen Zolltarif zu beginnen und der Regierung bekannt zu geben, daß unter ſolchen Umſtänden die gänz⸗ liche wirtſchaftliche Trennung von Ungarn ſeitens der öſtor⸗ reſchiſchen Land⸗ und Forſtwirtſchaft gefordert werden müſſe. Wien, 4. Sept. Der Gemeinder at beſchloß heute mit allen gegen zwei Stimmen, an die Regierung eine Petition zu richten, in der ſie erfucht wird, bei der oberſten Heeresverwaltung auf das nachdrücklichſte auf Zurücknahme oder Außerkraftſetzung der Ver⸗ gung zu dringen, wonach die Mannſchaften des dritten Jahrganges über den 1. Oktober hinaus im aktiven Dienſt zu gerbleiben haben, Eventuell wolle die Regierung ſofort den Reichs⸗ bt einberufen, damit dieſer in die Lage komme, rechtzeitig Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen, die die Entlaſſung der Mannſchaften wie bisher exmöglichen. *Wien, 4. Sept. Nach einer amtlichen Meldung brgch das Feuer in Trawnik in Bosnien in der Nacht vom 2. zum 3. September aus; heute früh war der Brand noch nicht ganz ge⸗ — n. Bangkok, 5. Sept.(Privat.) Der engliſche Konſul, welcher die Aufſicht über das hieſige Zollamt führt, tritt von dieſem Poſten zurück, welcher nicht mehr beſetzt wird. Es bedeutet dies für den engliſchen Handel eine ſchwere Schädigung. Zur Lage in Ungarn. p. Budapeſt, 5. Sept.(Privat.) Wie verlautet, wird jetzt auch die wahrſcheinliche Zuſammenſetzung des Kabinets Lucgcs, deſſen Bildung in den nächſten Tagen erfolgen ſoll, be⸗ kannt. Darnach ſoll Tisga Handelsminiſter, Andraſſy Miniſter am kaiſerlichen Hoflager werden. Das Kabinet wird einen voll⸗ kommen liberalen Charakter tragen, es iſt jedoch zweifelhaft, ob es gelingen wird, die Obſtruktion mit friedlichen Mitteln zu beſeitigen, nachdem die Konzeſſionen in der Armeefrage ausgeſchloſſen 90 (Siehe unter Ausland. D. Red.) 5 Tſchechiſche Oppoſition. *Prag, 8. Sept. In der Verſammlung des Klutbs ber e i⸗ ſinnigen tſchechiſchen Nationalpartei der Jung⸗ tſchechen wurde einſtimmig eine Reſolution gefaßt, welche es als erſte Pflicht der tſchechiſchen Abgeordneten bezeichnet, auf den Sturz dergegenwärtigen Regier ung und Beſeitigung des jetzigen Regierungsſyſtems hinzuarbeiten. Der Klub forderte die Abgeordneten auf, im Sinne der Dezentraliſation der Legislative und Exekutive und der Durchführung des gleichen Rechts für die Völker Oeſterreich⸗Ungarns Beſchlüſſe zu faſſen und dahin zu wirken, daß die Maßnahme der Heeresverwaltung(Nichtentlaſſung der im dritten Jahr dienenden Mannſchaften) als in das Rekrutenbewilligungsrecht und die Legislative eingreifend nicht durchgeführt, ſondern auf⸗ gebrben werde. Endlich wird verlangt, daß die Führer der Partei ihreTaktik feſtſetzen u. Schritte unternehmen, um alle tſchechiſchenͤKräfte auf einer bereinbarten Grundlage zu vereinigen. Die Unruhen auf dem Balkan. 5 * Konſtantinopel, 4. Sept.(Wiener Korreſp. Bureau.) Eine 170 Mann ſtarke Komiteebande, deren Erſcheinen bei Sufli zwiſchen Demotika und Feredjeka auf der Bahnlinie nach Dedeagatſch jüngſt gemeldet wurde, ſoll ſich geteilt haben. 50 Mann ſollen ſich nach Derbend, weſtlich von Sufli gewendet haben, 120 zwiſchen Dogla⸗Hiſſar und Torbaliky oberhalb Demotika Feredjeka ihren Sitz haben, von wo aus ſie wahrſcheinlich Bahnattentate auf Truppentransporte planen. Edib Paſcha ſandte von Dedeagatſch mehrere Abtetlungen zu ihrer Verfolgung ab. Das bul⸗ gariſche Gxarchal erhielt in der letzten Zeit wiederholt von Komitees die Mahnung, deren Aktion in keiner Weiſe zu ſtören. Das Exarchat zögert daher, den von türkiſcher Seite gewünſchten Einfluß auf die irregeleitete bulgariſche Bevölkerung Mazedoniens auszuüben. Konſtantinopel, 4. Sept.(Wiener Korreſp.⸗Bureau.) Türkiſche Blätter übermitteln der Bevölkerung die Grüße des Sultans und fordern auf, ſich dem von dem Sultan ge⸗ gebenen Beiſpiel anzuſchließen, der anläßlich des herannahenden Winters, voll Sorge für die Geſundheit der in den rumeliſchen Pro⸗ vinzen konzentrierten Truppen, aus ſeiner Privatſchatulle für die Bedürfniſſe an Kleidungsſtücken, Flanell und Wäſche Sorge trage. Die Gahen ſollen ſich freiwillig nach Vermögen der Einzelnen richten. Auch ſeitens der Präfektur wurde eine Kommiſſion zur Empfang⸗ nahme der für die Opfer der bulgariſchen Inſurgenten beſtimmten Beträge beſtellt. Nach türkiſchen Berichten aus den Wilajets Adria⸗ nopel und Monaſtir ſind über 250 Einwohner des Dorfes Penke, Diſtrikt Vize, Sandſchak Kirkiliſſe, welche ſich den Vanden an⸗ geſchloſſen hatten, in das Dorf zurückgekehrt, Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß bei Vlacho⸗Klisſura(Kaza Kaſtonig! verloren die Komi⸗ tadſchis 200 Mann und ließen viele Bomben und Gewehre am Platze zurück. In der Ortſchaft Iſchau, Diſtrikt Ochrida, fand ein Zuſammenſtoß mit einer vom Popen Waſſil befehligten Bande ſtatt, wobei Bulgaren getötet wurden. Die übrigen Mitglieder der Bande ergriffen die Flucht. * Trepiſo, 4. Sept. Der türkiſche Militärattachsé, der den Manövern in Venetien beiwohnte, erhielt von der Pforte den Befehl, in ſeine Garniſon zurückzulehren. Der Attachs iſt bereits abgereiſt. . Sofia, 5. Sept.(Privat.) Gerüchtweiſe verlautet, Sara⸗ fo w, der Führer der macedoniſchen Bewegung, ſei im Kampfe bei Dafran gefallen. Konſtantinopel, 5. Sept.(Wiener Korr.⸗Bur,) Der Orient⸗Expreßverkehr wird am Montag von hier wie⸗ der aufgenommen. * Waſhington, 4. Sept.(Reuter.) Der amerira⸗ niſche Geſandte in Konſtantinopel, Leiſhmann, teilte dem Stagtsdepartement mit, einige europäiſche Mächte hätten in Kon⸗ ſtantinopel Marinemannſchaften gelandet. Wenn das Leben der ameri⸗ kaniſchen Untertanen dort gleichfalls gefährdet werden ſollte, werden die Vereinigten Stgaten gleichfalls eine Abteilung abſenden. Ausſtände. * Bareelong, 5. Sept. Sämtliche Arbeiter der Braun⸗ kohlengruben in Kuenzg ſind in den Ausſtand getreten. Golkswirtschaft. Mannheimer Petroleum⸗Notirung vom z. Septbr. Amerik. Petroleum disponibel M. 23.10, ruſſiſches Petroleum M. 22.10, öſterreichiſches Petroleum M. 29.10 pro 100 Kilo netto verzollt ab hieſigeim Lager. Italiener W Brüffel, 4. Sept,(Schluß⸗Kurſe.) Spanier 892/, —, Türten 83,30, Türken D 30.20, Warſchau⸗Wiener——, Prinz Heinrich—.— Liſſabon, 4. Sept, Geld⸗Agio 23— Proz. Wechſel auf Silber 28%e6, Priy.⸗Disk. 2% Wechſel guf deutſche Plätze 20.59 London 42 ½ Pence. Landon, 4. Sept. Valparaiſo, 4, Sept. Mechſel auf 0 16 4½%. Mie de Jantiee, 45 Geut Wechfel London 155 lio: öffnete auf lokale Deckungen ſowie unter dem Einfluſſe weniger günſtiger Ernteberichte und infolge beunruhigender türkiſcher Nachrichten feſt, mit Dezember 5 im Einklang mit der Haltung des Maismarktes. Im weiteren Verlaufe gaben Preiſe infolge träger Haltung an den übrigen Märkten ſowie guf enttäuſchende Marktberichte aus England und auf lokale Abgaben wieder nach. Schluß ſtetig, Preiſe ee c. niedriger. Für den Export wurden 25 Bootladungen verkauft, Umſatz 1800 000 Buſhels. Mais eröffnete unter dem Einfluſſe weniger günſtiger Berichte über die Ernteverhältniſſe feſt, mit Dezember c. höher, befeſtigte ſich ſodann noch mehr auf lokale Deckungen, mäßiges Angebot ſowie da Nachtfroſt befürchtet wird. Schluß behauptet und Preiſe 56 C. höher. Für den Export wurden 2 Bootladungen verkauft. Umſ a 6 80 000 Buſhels. Kaffee ſtetig auf geringere Ankünfte in den braſiliani⸗ ſchen Häfen als man erwartet hatte, und beſſere europäiſche Kabelberichte, ſowie auf Gerüchte von Leiniger Nachfrage von Kapftaliſten und daß die Ankünfte im Innern gegen Erwarten gering waren. Baumwolle. der Platzſpekulation für Oktober und Dezember und weniger günſtige Wetterverhältniſſe, ſpekulation und reichlichere Zufuhren als man erwartet hatte, ſowie günſtige private Erntenachrichten und Verkäufe für Rech⸗ nung von New⸗Orleans. Später höher auf Deckungen unter Führung der Platzſpekulation, doch wurde darauf die Ab⸗ ſchwächung unterſtützt durch ausländiſche Abgaben und weitere Verkäufe für Rechnung von New⸗Orleans. Schluß ruhig. Die Amerikaniſchen Börſen bleiben Samſtag,., und Montag, 7. ds. Mts., infolge Feiertags(Independence- geſchloſſen. * Chicago, 4. Sept. Schluß.(Tel.) Weizen er⸗ öffnete mit Dezember ½ c. und Mais ½ c. höher. In den ferneren Börſenſtunden wurden die Märkte von denſelben Ein⸗ flüſſen beherrſcht wie in Newyork. 956—½ C. höher. —— Chicago, 4. Sept. 5 Uhr Nachm. 8. 4. 3 4. Weizen Sepk. 81/ 88),] Schmalz Jannar.95.87 „ODlt.——,[Pork Sept. 12.45 12.70 Dez. 82½% 82%„Dez 12.67 12.82 Mafs Sept. 62% 52½„ Jan.„ 5——„ Sept.—.07 Dez. Bi de..95.14 Schmalz Sept..62.77 Speck.87.87 5 Dez⸗.77.86 Liverpool, 4. Sept.(Schlußkurſe). 4. Weizen per Sept..06 ½ träge.05½ ſtetig per Dezbr..068.068/ Mais per Sept,.06% träge.06 ½ ſtetig per Okt..064½.06½ Eiſen und Metalle. Glasgow, 4. Sept.(Schluß.) Roheiſen miged zcsber wWarrants per Kaſſa 51/6½, per Monat 51/7½, ſtetig. Cleveland, 4. Sept.(Schluß.) Roheiſen per Kaſſa 40½.—7 per Monat 46/½9½, ſtetig. London, 4. Sept.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 58 206 Kupfer 3 Monale 57..3, matt.— Zinn p. Kaſſa 183 12.6, Zinn 3 Monate 122..6, ſtetig.— Blei ſpmiſch 11.9, Blei engliſch 11..9, ruhig.— Zink gewöhnlich 20 16.3, Zink ſpezial 2¹ .3, matt.— Queckſilber. Waſſerſtandsnachvichten von Monat Aug Sept. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 31. 1..3. 4. 5. Vemerkungen Kunſtaunz 4J44,38 4,38 4,20 Waldshut.. 33,22 3,83,113,06 8,02.97 Hüningen 22,782,722,69 2,59 2,52 Abds. 6 Uhr Kehhl!l! 329 8,263,22 8,16 8,10 N. 6 Uhr Lauterburg 4,70 4,67 4,54 4,40 Abds. 6 Uhr Maxan 44 79 4,70 4,64 4,57 4,51 2 Uhr Germers heim 4,90 4,66 4,45.-P. 12 Uhr Maunheinn, 4,7 4,4444 4,26 4,17,08 Morg. 7 Uhr Wainz 1,74 1,651,58 1,50 ,48.-P. 12 Uhr Bingen. J22,39 2,322,25 2,192,15 10 Uhr Kaulbb J2,74 2,642,54 2,45 2,42 2 Uhr Koblennz 2,82 2,75 2,652,57 2,50 10 Uhr Köln 3,122,902,784,66 2,55 2 Uhr Nunhrort 2,49 2,372,26 2,132,01 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 4,51 4,40 4,30 4,21 4,12 4,04 V. 7 Uhr Heilbrounn J0,70 0,64 0,39 0,58 0,55 0,50! V. 7 Uhr Berantwortlich für Politik: Cheſredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: J..: Karl Apfel, für Feuilleton, Kunſt und Volkswirtſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil: Karl Apfel. Druck und Verlag der w. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: i..: Julius Scholl. ——— nur direkt!— ſca 95 Pfg. bis Mk. 18.— per f. 1 und Roben. Franko und schon verzollt ins Haus geliefert. Reiche Muſterauswah umgehend. Seiden-Fabrik Henneberg, Zürich. 27109 Hof⸗Möbelfabrik L. J. Peter, mannheim. Inhaber: L. J. peter und Emil Krauth. Fabriken: Mannheim 8, 3 und Stengelhof. Verkaufslokalitäten und eingerichtete Muſterzimmer nur in Mannhein, G 8, 6, und I 1, 2(Eckladen d. Oberrheiniſchen Baukz Große Ausſtellung in Möhbeln jeder Preislage, Uebernahme ganzer Einrichtungen, 3877 Wrämiirt guf der Ausſtellung der Darmſtädter Künſtler⸗Rolonie 1901, Goldene Medaflle Weltausſtellung Varif 1000. 1 4 0. höher, dann weiter behauptet Es befeſtigten Deckungen unter Führung dann niedriger auf andere ent⸗ täuſchende Kabelberichte, Verkäufe unter Führung der Platz⸗ Männhelim, 3 September. General⸗Anzeiger, 5. Sekte. Großh. Badiſſche Staakg⸗ e Bekauntmachung. Eiſenbahuen. Im Ausnah.nmetarifs(Abt. IIp) des Hefls 7, des Teils II des ſüddentſch⸗öſterreich.⸗ungar. Ver⸗ banndsgütertarifs gelangen mit Wirkung vom 15. d. Mts. für badiſche Stationen ermäßigte Frachtſätze für die Beförderung von Abfällen von Baumwolle, von Baumwollgarn und von Twiſten aus Deutſchland nach Oeſterreich zur Einführung. In denſelben Ausnahmetarif wird die Station Wildenſchwert füt den Verkehr mit Heidelberg mit Frachtſätzen der Abteilungen II Und III einbezogen. 15354 Nähere Auskunft erteilen die Verbandsſlationen. Karlsruhe, 2. Sept. 1908. Großh. Generaldirektion. Großherzoglich Badiſche Staatseiſ enbahnen. Vergebung von Bauarbeiten. Die Bauarbeiten und Liefer ungen für den Neubau eines Wohngebäudes für 4 Familien an der Güterhallenſtraße auf dem Zentralgüterbahnhof hier, beſtehend in Grab⸗, Maurer⸗ Steluhauer⸗, Verputz⸗, Zim⸗ mer⸗, Schreiner⸗, Glaſer⸗ Schloſſer⸗„Blechner⸗ und Tün⸗ cherarveiten, ſollen im Wege der öffentlichen Verdingung im einzelnen oder im ganzen vergeben werden. Arbeitsbeſchriebe, in welche von den Bewerbern die Einzelpreiſe elnzutragen ſind, werden auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ ſelbſt auch die Baupläue und die Vergebungsbedingungen zur Ein⸗ 9 5 aufliegen, auf Verlangen oſtenfrei abgegeben. Zeichnungen und Bedingungen werden nach auswärts nicht ver⸗ ſandt. Die mit entſprechender Auf⸗ ſchrift zu verſehenden Angebole ſind längſtens bis zu der an 15. September d.., vor⸗ mittags 10 Uhr ſtattftudenden Verdingungstagfahrt einzu⸗ reichen. 15809 Für den Woen bleibt eine Frlſt von Wochen vorbehalten. Mannheim, 1. Septbr. 1803. Der Gr. Bahnbauinſpektor. Stüädliſche Straßenbahnen Maunheim-Judwigshafen um Ahein. Die Rückſeite der Fahrſcheine und Abonnementskarten für den Bedarf des Jahres 1904(rund 10 Millionen Fahrſcheine und 200,000 Stück Abonnements⸗ karten) ſoll für Neklamezwecke im ganzen oder geteilt an einen oder mehrere Reflektanten ver⸗ geben werden. 29500/541 Nähere Auskunft erteilt das Straßenbahnamt. Mannheim, 1. Sept. 1908. Slädt. Straßenbahnamt: Löwit. Verſteigerung. Mittwoch, 25. Sept. 1908, und die darauſſolgenden Werk⸗ tage, nachmittags von 2 uhr au, werden in hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die verfällenen Pfäu⸗ der vom Jahre 1902 Lit.K Nr.59618, bis mitNr.68277 Lit,. OGNr.49781,bis mitger. 59227 welche am 22. dſs. Mts. nicht ausgelöſt ſind, gegen Bar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Die Uhren, Gold⸗ und Silber⸗ pfänder kommen Freitag, den 25. dſs. Mts., nachmittags von 2 Uhr ab, zum Ausgebot. Kinder bürſen in das Verſteiger⸗ ungslokal nicht mitgebracht werden. Maunheim, den 2. Sept. 1908. Städt. Leihhausverwaltung. Hofmann. Zwetſchgen⸗ Verſteigerung. Samstag, 5. Sept. 1903, nachmittags 2½ Uhr verſteigern wir für den, wel⸗ chen es angeht, in unſerer Lagerhalle, Binnenhafenſtraße No. 1(Zentralgüterbahnhof) 92 Körbe friſche Zwetſchgen gegen Barzahlung. 9702 Mannheim, 4. Sept. 7908. Gebr. Graeff, Spediteure. Zwangs⸗Berſteigerung. Weontag, den 7. Sept. 1903, nachmiltags 2 Uyr werde ich im Pfandlokal 4, 5, gegenf bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Divan, 2 Vertikov, 2 Stahl⸗ ſtiche, 1 Waſchlommode mit Mar⸗ motplatte, 1 Kommode, 1 Aus⸗ ziehtiſch, 10 Ballen Tuch(Reſte), 1 Kleiderſchrank, 1 Wandgemälde, 2 Kleiderſchränke, 1 Schreihpult, Kopallack, Leim, Sekativ u. grüne Farbe, 1 Ladentheke, 1 Regal u verſchiedenes. 9716 Mannheim, 5. Septbr. 1908. Weiler, Gerichtsvollzieher. Jwangsverſteigerung. Montag, 7. Septbr. 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich in dem Pfandlokale 4, 5 im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1 Theke, 1 Glaswaren⸗ ſchrank, 1 Giskaſten, 1 Polyphon, 170 Liter Apfel⸗ moſt, 1 Büffet, 1 Gläſer⸗ ſchiehe und Möbel ver⸗ Art. 9715 Mannheim, 4. Sept. 1908. Jahnert, Gerichtsvollzieher ditteurſtraße 61. Jeder erhält Credit! gleichviel ob bei kleiner Anzahlung und unter leichtesten Zahlungsbedingungen ab- zugeben, die von jedem Kunden selbst beim Kauf bestimmt werden können. 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Kiicger-- Verelh Am Sountag, 6. Septbr., Einweihung unſeres neuen Vereins⸗Lokals 2, II,„Wilder Mann“, Lorfeler des Geburts-Festes Sr. Kol. Hohelt Grossherzoh Großh. Hof⸗ u. Natfonaltheater in Llannheim. Samstag, den 5. September 1903. 1. Vorſtellung außer Abonnement. Fest-Vorstellung für den Militär⸗Verein Mannheim zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Kgl. Hoheit bes 8 che 92 Wir bitten unſere Kameradel Großherzogs Friedrich von Baden nebſt Angehörigen und Freunden FPROLOG. Gedichtet von Robert Hertwig. Geſprochen von Kamerad wird hiermit aufge haltung elner Probe K am Montag, 7. vollzählig einzufinden. Der Hauptmann: Hoffmann. Freiwillige Feuerwehr. 1 6 Der Freiſchütz. fordert, ſich behufs Ab⸗ den September, abends 7 uhr Sam prltzenhauſe pünktlich und Georg Michel. Romantiſche Oper in 3 Akten von Frieb rich Kind. Muſik von C. M. von Weber. Dirigent: Willibald Kähler.— Regie: Eugen Gebrad. Perſonen: Ottokar, regierender Graf„Willy Junior. (Antrittsrolle). Kuno, gräflicher Erbförſter. 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Auftreten von nur erſtklaſſigen Künſtlern. 175337 Morgen Sonntag: Vorfeler zum Geburtstage Sr. Kgl. Hoh. des Grossherzogs. Grosse Festvorstellung u. Festball im großen Saal. Ap 0 11-Th Sater(Angenehmer, kühler Aufenthalt). Samstag, den 5. September 1903, abends 3½ Uhr: Grosse Variété-Vorstellungl Nur HKfinstler ersten Ranges. 15359 Gewöhnliche Eintrittspreiſe. Vorverkauf—95 Stadltpar-k. Heute Samstag, 5. Sept., abends—11 Ahr: Streichmusik e Morgen Sonntag, 6. Sept., uachm. 8¼ u. abends S Uhr: 20 5* Militär-Konzerte der Kapelle des II. bayr. Fuß⸗Art.⸗Regiments Metz. Direktion: KgI4. Musikdirigent K. Lemnitz. nn die Konzerte ſinden beſtimmt ſtatt, mmm Bei ungünſtiger Witterung int Saal. Rosengarten Mannheim. Samstag, 5. Sept., abends 8½ Uhr, Sonntag, 6. Sept. unchm. 3 Uhr im Nibelungensaal EKON ERRTA der vollständigen Kapelle des 5. badischen Infanterle- Regiments No, 113 aus Freiburg unter Leitung des Kgl. Musikdlr. C. Friedemann. 5 Frogrararm: Samstag, 5. Sept. 1903, abends 8% Uhr. 1. 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Tanz Inst ent J. 5 abrdder Eingetretener Witterungsverhältniſſe wegen, beginnt der I. Winter-Kursus erſt Aontag, den 21. September. Jedoch bitte ich höfl., jetzt ſchon Aumeldungen an mich gelangen zu laſſen. Hochachtend 15869 J. Schröder. Großes Preis⸗Kegeln. r R 7, 40, Liederhalle. Samstag, den 29. Auguſt 1903, begann das II. grosse Preiskegeln. 1 Preis: 1 hochfeines Herrenfahrrad. Platz für ungefähr 50 Zuſchauer. Zu zahlreicher Beteiligung ladet ergebenſt ein 15295 Andveas Gdinger, Wirt z. Liederhalle, R 7, 40. bdie geue Kegelbahn ist noch auf einigs Abende zu vergeben- Aaar. Kiie kiſeſten Bei günſtigem Wetter Sountag vormittag 10 uhr Führtnach Luitpold⸗A. Rheinauhafen Fahrpreis 60 Pfeunig. mittag ½ uhr Rheinfahrt nach Speyer. Nückfahrt abends punkt 60 Uhr. Karlen tur Vorperkauf bis Samstag abend 75 Pfg., am Sol 8 1 M. an den Ein⸗ nehmereien.— Reſtauration auf dem Schiff. HKarl Arnheiters Erben. 15346 25 Statt jeder besonderen Anzeige. 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