* 6̊7E———T. 4 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die 1 85 bez. inel. Po aufſchlag M..42 pro Quartal. zel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabes 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 28 Pf. Inſerate: GBadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreikeite Jeitung in Mannheim und Almgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Lelegramm⸗Awreſſet „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 E 6, 2. Die Landtagswahlen in Berlin und die Sozialdemokratie. GBon unſerem Korreſpondenken.) 15 46 Berlin, 6. Sept. Anfang November ſpäteſtens werden die Neuwahlen zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſtattfinden, und die verſchiedenen Parteien richten ſich ſchon dazu mit aller Macht. In erſter Reihe tut das die ſozialdemokratiſche Fraktion, die bisher trotz ihrer Stärke nach im ſchwarz⸗ weißen Unterhauſe auch nicht einen einzigen Vertreter beſitzt. Dieſer eine Umſtand ſchon zeigt, daß das vom Alt⸗Reichskanzler dereinſt als das„elendeſte“ bezeichnete Wahlſ yſtem in der Tat doch ſeine großen Schattenſeiten hat, denn milder kann man es nicht kritiſteren, als daß ſo große Volks⸗ ſchichten in ihrer berufenen Vertretung mundtot gemacht ſind. Dabei war während der letzten Wahlen die Beteiligung ſo ſchwach, Faß ſie in der dritten Klaſſe, alſo derjenigen der breiten Maſſen, nur 15 pCt. betrug. Nun wird des langen und breiten allent⸗ halben herumgeſtritten darüber, ob überhaupt die Sozialdemo⸗ kratie im preußiſchen Landtage vertreten ſein ſolle und dürfe, oder nicht. Die„Kreuzzeitung“ hat, von ihrem Standpunkt aus. ſehr begreiflicher Weiſe, erklärt, daß dieſe Partei in den Landtag poch viel weniger hineingehöre, als in den Reichstag, denn ſie ſei republikaniſch. Dagegen ſind die meiſten anderen Parteien entgegengeſetzter Anſicht. In der Tat muß man auf die grund⸗ ſätzliche Frage:„können ſozialdemokratiſche Vertveter im Ab⸗ geordnetenhauſe Schaden anrichten, oder nutzen ſie vielleicht ſogar unter Umſtänden?“ nur anworten:„um Unheil zu ſtiften, werden ſie noch für lange Zeit hinaus viel zu gering an Zahl ſein. Wohl aber können und werden ſie die Rolle des Hechtes im Karpfenteich ſpielen, gerade ſo, wie in der Berliner Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung, und in dieſem Sinn könnte ein friſches, fröhliches Leben, ein energiſcher Anſtoß oft recht heilſam wirken.“ ſelbſt über ihre Beteiligung an den Wahlen zum Abgeordneten⸗ hauſe denken. Früher hatten ſie eine ſolche überhaupt ſtets ab⸗ gelehnt; jetzt aber wollen ſie ſich friſch, frei und froh in den Kampf ſtürzen. Von 1871 bis 1903 ſtieg die Zahl ihrer Wähler inner⸗ halb Preußens von 50 000 auf mehr als 1500 000, und der Ausfall der Reichstagswahlen ſchwellte ihre Bruſt mit weiterem Siegesmut. Das Königreich Sachſen, das ihnen durch ein be⸗ ſonders ausgeklügeltes Wahlſyſtem den Einzug in ſein Landes⸗ parlament verwehrte, kapituliert jetzt, nachdem ihm die Reichs⸗ kagswahlen(die ganz Sachſen den Genoſſen auslieferten) ge⸗ zeigt haben, daß Gewaltmaßregeln nichts helfen, und will ſeine neueren Wahlvorſchriften ändern. In anderen Bundesſtaaten ſitzen ſchon lange Sozialdemokraten im Landtag, beiſpielsweiſe in Heſſen und auch in Sachſen⸗Weimar, wo die Herren jetzt den Freiſinnigen ihr altes Wahlbündnis kündigten. Nun hoffen ſie, auch in Preußen ihren feierlichen Einzug zu halten und ver⸗ ſchiedene Sitze zu erobern. Vielfach iſt der Gedanke erwogen worden, ob nicht Sozial⸗ demokraten, Fortſchrittler, Volksparteiler und vielleicht ſogar Nationalliberale zuſammenſtehen ſollten gegen Zentrum und Kon⸗ ſervative, nach dem Grundſatz: man müſſe das kleiner Uebel dem größeren vorziehen. Die Genoſſen zeigten ſich auch zuerſt gar Zunächſt kommt es aber darauf an, wie die„Genoſſen“ Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. 2 Expedition: Nr. 218 —. 8a 5 8: Nr. Für unverlaugte Manufkripte 8 reinerlei Gewähr geleiſtet..„Filtale: Nr. 816 Ar. 414. Montag, 7. September 1905.(Abendblatt.) nicht abgeneigt, als ihnen ein Berliner demokratiſches Blatt vor⸗ ſchlug: ſie ſollten von der Freiſinnigen Volkspartei, wenn ſie dieſer im ganzen Staate Heeresfolge leiſten wollten, 3 Mandate in Berlin erhalten. Aber bald ſchwoll ihnen der Kropf, und die Fortſchrittler, die Waſſerſtiefler wie die Wadenſtrümpfler, er⸗ hielten nette, reinliche und klare, mehr oder weniger ſpöttiſch gefärbte Abſagen.„Behüt' Dich Gott, es wär ſo ſchön geweſen— es hat nicht ſollen ſein.“ Jetzt, um einen Volksausdruck zu gebrauchen, geht den Ber⸗ liner, bisher allmächtigen Fortſchrittlern„der Schädel mit Grundeis“. Ob die um Barth auch durch den Reſt der National⸗ ſozialen verſtärkt ſind,— ſelbſt wenn ſie ſich mit dem grimmen Tronje von Hagen, dem gewaltigen Eugen Richter zuſammentun — die Lage der Partei im großen ganzen bleibt doch eine recht gefährdete. Ein„Parteitag der freiſinnigen Volkspartei“ in Berlin hat es für Pflicht erklärt, mit aller Kraft alle 9 Berliner Landtagsmandate wieder zu behaupten, aber man merkt es deut⸗ lich, daß den früher allmächtigen Herren ſehr ſchwül zu Mute wird. Schon„toben die Wilden an den Mauern“, und es iſt ſehr leicht möglich, daß die Genoſſen im., im 3. und im 4. Landtags⸗ wahlkreiſe zur Stichwahl mit den Konſervativen kommen, unter Ausſchaltung der Fortſchrittler. Für letztere wäre das ein töt⸗ licher Stoß, während die Sozialdemokraten dann bei ihrer fabel⸗ haften Parteizucht alle Auſicht hätten, ihre Kandidaten durch⸗ zubringen. Damit wäre der erſte Schritt getan, auch das preußiſche Unterhaus für ſie zu erobern, während ihnen hier der letzte Reichstagswahlkreis bei den nächſten Neuwahlen voraus⸗ ſichtlich auch zufallen wird. Der Berliner Fortſchritt hat politiſch abgewirtſchaftet und bei der allgemeinen Gährung werden un⸗ zweifelhaft in der Reichshauptſtadt die Nationallibera⸗ len wieder eine große Rolle ſpielen. Quod die bene vertant. Politische Uebersſcht. Maunheim, 7. Seplember 1908. Sozialdemokratiſche Wahrheitsliebe. Wie ſich der„Vorwärts“ herauszuſchwindeln und den Kern⸗ punkt der eigentlichen Frage zu umgehen verſteht, wenn ihm Un⸗ wahrheiten nachgewieſen werden, beweiſt ſeine alberne Bemerkung, welche er an die Erklärung des Abg. Zuckſchwerdt knüpft. Der„Vorwärts“ ſchreibt dazu: Es iſt alſo außerordentlich ſchwer für ſo einen Politiker, feſtzu⸗ ſtellen und anzugeben, wie er zum Reichstags⸗Wahlrecht ſteht. Er muß erſt in ſeinen Kopierbüchern nachſehen und andere Leute fragen, wie er ſich verhalten hat. Wem das Reichstags⸗Wahlrecht als eines der wichtigſten politiſchen Rechte erſcheint, der ſollte wohl auch ohne Kopierbücher jederzeit wiſſen, welche Stellung er dazu einnimmt oder früher eingenommen hat. ö Wie er zum Reichstagswahlrecht ſteht, weiß Herr Abg. Zuck⸗ ſchwerdt ſehr gut; darüber brauchte er gar keine Erklärung ab⸗ zugeben. Es handelte ſich einzig und allein um die vom„Vor⸗ wärts“ veröffentlichte Gieſebrechtſche Sammelliſte, in der ein Beitrag des Herrn Zuckſchwerdt fingiert war. Zweifellos wird Abg. Zuckſchwerdt durch Bitten um Beiträge für irgend welche Zwecke in Kontribution geſetzt und ſein Name mag auf zahlloſen Sammelliſten figurieren. Abgeordneter Zuckſchwerdt war nach der Veröffentlichung jener Gieſebrechtſchen Liſte ſo loyal, bei Dr. Gieſebrecht anzufragen woher der Irrtum in ſeimer angehlichen! Liſte mit dem Namen Juckſchwerdt komme. Dr. Gieſebrecht er⸗ bot ſich, wie wir heute erfahren, Herrn Zuckſchwerdt gegenüber, in ebenſo loyaler Weiſe, zur Aufklärung des Irrtums mitzuwirken. Gieſebrecht befindet ſich zur Zeit auf Reiſen und kann erſt nach ſeiner Rückkehr ſeine Nachforſchungen, wie die angebliche Liſte mit fingierten Namen dem„Vorwärts“ zuging, aufnehmen. Um aber jeder weiteren Mißdeutung vorzubeugen, ſah ſich Abg. Zuckſchwerdt genötigt, anderweitig auf Grund ſeiner Ausgabe⸗ bücher und Kopierbücher, feſtzuſtellen: 1. daß er Herrn Dr. Gieſe⸗ brecht niemals einen Beitrag geſandt hat, 2. daß er bereits im Jahre 1901 es ablehnte, ſich irgendwie an dem Propaganda⸗ Unternehmen des Herrn Dr. Gieſebrecht zu beteiligen.— Aus dieſen Tatſachen läßt ſich entnehmen, daß dem„Vorwärts“ von dritter Seite eine gefälſchte Liſte zuging; er ſollte demnach ebenfalls ein Intereſſe daran haben, daß die Urheber dieſer Täuſchung ausfindig gemacht würden. Die Reichstagswahlen und die Partelen In einem ſoeben erſchienenen Sonderheft veröffentlicht das kaiſerliche Statiſtiſche Amt eine auf Grund der Berichte der Wahlkommiſſare aufgeſtellte„Vergleichende Ueberſicht der Reichs⸗ tagswahlen von 1898 und 1903, in welcher die Verteilung der abgegebenen gültigen Stimmen auf die einzelnen Parteien nach⸗ gewieſen werden ſoll. Den Berichten der Wahlkommiſſare zu⸗ folge entfielen(nach der Zuſammenfaſſung auf Seite 66/67 des Sonderheftes) von den abgegebenen gültigen Stimmen(1898; 7 752 693, 1903: 9 495 587) auf: 1898: v..: 859 222(11,1) 843 642(4,4) 971302 9200 195 682(9,5 558 314(7,2) 108 528(1,4) 19083: v..: 948 448(10,0) 838 404(8,5) 1318 051(18,8) 248 280(2,6) 542 556(5,7) 91217(1,0) Deutſchkonſervative Deutſche Reichspartei Nationalliberale Freiſinnige Vereinigung Freiſinnige Volkspartei Deutſche Volkspartei Zentrum 1455 139(18,8) 1875 292%% Polen 244 128(3,1) 347 784(38,7) Sojfaldemokraten 2107 076(27,2) 38 010 771(31,7) Anſemllen(Deutſchſoziale Re⸗ 1 244 548(2,6 118 759(12) 111878(1,2) ſormpartei, Chriſtlichſoziale) Bund der Landwirte Bauernbund Andere Pchkteien Unbe immt 284 250(3,7) 110 389(1,4 140 804(1,8) 9 268 234(3,5) 248 034(2,6) 92 687(1½) 55 249( 0,6) Gründe für Einführung der Berufung. In den Beratungen der Sachverſtändigen über Fragen der Reform des Strafverfahrens iſt jetzt eine längere Pauſe eingetreten. Im weiteren Verlauf der Beſprechungen wird auch die wichtige Frage der Einführung der Berufung an die Reihe kommen. Man darf auf das Ergebnis einigermaßen geſpannt ſein. Wenn auch die Einführung von hervorragenden Theore⸗ tikern und Praktikern immer wieder empfohlen wird, ſo haben ſich doch auch bis vor kurzem bedeutende Juniſten wie Stenglein und von Bülow gegen ſie erklärt. Ein Moment, welches fü ſie ſpricht, ohne daß es bisher in der Diskuſſion ſeiner Wich⸗ tigkeit entſprechend hervorgetreten wäre, iſt das, daß es gerade in unſerer Zeit als wünſchenswert bezeichnet werden muß, gegen Strafkammerurteile Berufung einlegen zu können, einmal weil in dieſen vielleicht öfter, als vom ſozialpolitiſchen Standpunkte aus gerechtfertigt erſcheint, bei der Bemeſſung der Strafe ab⸗ geſehen wird davon ob nicht das Strafmaß ſich einigermaßen Tagesneuigkeſten. — Eine Verbrecher⸗Laufbahn. Nach einem Telegramm aus Indianapolis wurde dort ein aus dem Gefängnis zu Maryborough in Irland entſprungener Sträfling namens Lynchehaun wieder ein⸗ gefangen, deſſen verbrecheriſche Karriere ihn zu einer bekannten Figur in ganz England gemacht hat. Lynchehaun wurde vor ung⸗ fähr 44 Jahren auf der Inſel Achill an der Weſtküſte von Irland als Sohn eines kleinen Pächters geboren. Als er herangewachſen war, wurde er Schulmeiſter in der Grafſchaft Galway. Hier ließ er ſich ein Vergehen zu ſchulden kommen, infolge deſſen er fliehen mußte. Nach Mancheſter gelangt, trat er dort unter falſchem Namen in das Polizeikorps ein und zeichnete ſich beſonders durch ſeinen Eifer bei der Nachforſchung ſeiner eigenen, flüchtigen Perſon aus. Bald hatte er jedoch genug des Polizeidienſtes, ging nach ſeiner Heimat zurück und erhielt hier, natürlich ſtets unter falſchem Namen eine Anſtellung als Voigt bei einer Gutsbeſitzerin Mrs. Macdonnell. Letztere entließ ihn nach einiger Zeit wegen eines Verſtoßes und Lynchehaun, ein Mann von herkuliſchem Körperbau, beſchloß, ſich fllaurchtbar zu rächen. Eines Nachts ſteckte er den Hof der Uers⸗ Mac⸗ Dionnell in Brand, und als dieſe erſchrocken aus dem Hauſe ſtürzte, bpbackte und mißhandelte ex ſie in barbariſchere Weiſe. Er biß ihr Geſicht in Fetzen, ſchlug ihr ein Auge aus, ſchleuderte dann die Halb⸗ tiote in die Flammen und entfloh. Die ſo entſetzlich verſtümmelte Frau wurde jedoch aus dem Feuer gerettet und blieb dank ihrer kräftigen Konſtitution am Leben. Da ſie Lynchehaun als ihren An⸗ greifer erkannt hatte, wurde dieſer verhaftet und gefeſſelt. Als er uünter Aufſicht von zwei Beamten nach dem Gefängnis zu Weſtport ge⸗ bracht werden ſollte, ſprang er aus dem Transportwagen und ver⸗ ſchwand ſpurlos im Walde. Niemand wagte es, den gefürchteten Verbrecher zu verraten, und erſt nach drei Monaten entdeckte ihn die Polizei in Weſtport in einem Loch unter einem Schlafzimmer, in dem er halbnackt und ſchmutzbedeckt vegetiert hatte. Nun wurde er wegene. führen. von den Geſchworenen wegen verſuchten Mords zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus verurteilt und 1895 in dem Gefängnis zu Mary⸗ borough interniert; doch blieb er nicht allzu lange. Seine Flucht aus der Anſtalt am 6. September 1902 war eine außerordentliche ver⸗ Lynchehaun war im Gefängnis bei der Errichtung eines neuen eiſernen Tores, das von einer oberen Galerie auf einen Dach⸗ Garten führt, verwendet worden. An dem erwähnten Tage hatte er das Tor bis auf das Schloß vollendet. Der Verbrecher, ein Mann von hoher Intelligenz, hatte ſich gemerkt, daß ein weißer Indikator an dem Schloß ſeiner Zellentür, deren Verſchluß automatiſch an⸗ zeigte und daß die Türen nur zu ſpäter Nachtſtunde auf ihren Ver⸗ ſchluß unterſucht zu werden pflegten. Er verſchaffte ſich ein Buch aus der Bibliothek, riß eine Seite heraus, verklebte den ſchwarzen Teil des Indikators mit einem Stück weißen Papiers, verſtopfte dann das Schloß, ſo daß es nicht aufſpringen konnte, ſteckte ein Stück Holz unter ſeine Zellentür, ſo daß ſie auf prüfenden Druck von außen ver⸗ ſchloſſen erſchien und arrangierte ſeine Decken auf der Pritſche der⸗ artig, daß es ausſah, als ob Jemand darunter läge. Alsbald ſchlich er ſich auf Strümpfen durch die Galerie und das neue Tor aufs Dach hinaus, glitt an einer Dachröhre in den Hof hinab, erkletterte hier mit Hilfe einer Planke die Mauer und ließ ſich an einem im Hofe gefundenen Strick an der anderen Seite hinunter. Da der Indikator an ſeiner Zellentür weiß markierte und die Tür verſchloſſen erſchien, wurde ſeine Flucht erſt am anderen Tage bemerkt, als er längſt über alle Berge war. Nun iſt man in England geſpannt, zu erfahren, wie er auf ſeinen Irrfahrten nach Inidianapolis in Amerika gelangte. — Der„Kaiſer der Sahara“, Jacques Lebaudy, iſt, wie ſich belgiſche Blätter telegraphieren laſſen, im Haag angekommen. Der Figaro läßt dagegen den Beherrſcher der Wüſte, von einem„Ordon⸗ nanzoffizier“ begleitet, von Hamburg über Baſel nach Genf fahren. Von dort werde ſich Herr Lebaudy nach Glion bei Montreux begeben und ſich hier am Ufer des ſchönen Alpenſees niederlaſſen, um die Vorbereitungen der Beſidelung der weſtlichen Sahara zu Ende zu teilt, weiß auch ſehr luſtig bon den Einzelheiten des Koloniſations⸗ Der ſich als„Vertrauter des Monarchen“ bezeichnende Spaßvogel, der dem Boulevardblatte dieſe„Hofnachrichten“ mit⸗ planes ſeines Gebieters zu plaudern. Der Kaiſer, ſo erzählt er mit komiſchem Ernſt, hat bereits Beamte in Paris und der Provinz nannt, die 500 bretoniſche und korſiſche Bauernfamilien für di Urbarmachung des neuen Reiches anwerben ſollen. Außer ho Löhnen verſpricht ſeine Saharaiſche Majeſtät jedem Koloniſten Lebensverſicherungspolice über 5000 Fr., der Frau und jedem übe drei Jahre älten Kinde ſolche über 1500 und 500 Fr. Ein engliſche Schiff ſoll gemietet werden, das eine Unmenge landwirtſchaftli Maſchinen(hoffentlich werden die Regenmaſchinen nicht vergeſſen) zerlegbarer Häuſer, die Birmingham liefert, mitſamt den Kolo nach der marokkaniſchen Südküſte befördern wird. An Ort un Stelle angekommen, erhält jede Familie ein Haus mit zwei 3 mern und Celluloidfenſtern. Der Kaiſer läßt für ſich einen Palaſt aus Strohlehm bauen mit innerem Hof und Terraſſen nach arabiſcher Art. Am 1. Januar 1904 ſoll die Gründung des Reichs dur öffentliche Feſte gefeiert werden. Der Kaiſer, an der Spitze von 10 Grenadieren in leuchtenden Uniformen, verläßt ſeinen Palaſt, v kündet ſeinem Volk ſeinen Willen und läßt ſich von den verſamme ten Untertanen den Treuſchwur wiederholen, den die einzelnen ſcho in Europa vor den Werbeleuten leiſten mußten. Dann beginnt ei Leben fleißiger Arbeit, die den Handel und Ackerbau der Sahara au eine erſtaunliche Höhe bringen wird. Auch ein Amtsblatt wird Troja, der Hauptſtadt, erſcheinen. Vier Staatsſekretäre mit d Titel Vizekönig teilen ſich in die Geſchäfte; ihre Reſſorts ſind Han und Gewerbe, Finanzen, öffentliche Arbeiten, Transportweſen. All jährlich will man neue Anwerbungen in Ländern franzöſiſcher Zung gonnen werden. Ausländer bedürfen einer die der Kaiſer ſelbſt ausſtellt. Die erſten Ko Einförmigkeit des Pelzes mildern helfen. + „21 Selte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 7. September. in Widerſpruch ſetzt mit der wirtſchaftlichen Lage des Schul⸗ digen. Andererſeits fehlt auch bisweilen den Mitgliedern der Strafkammer das Augenmaß, um trefflicher zu erkennen, ob nicht bei einer Zuwiderhandlung gegen die Strafgeſetzgebung aus Gründen der Staatsraiſon für die Bemeſſung der Strafe mehr Schärfe angebracht ſei, als vielleicht auf den erſten Blick für richtig gehalten wird. Schon unlängſt ſchrieben wir, daß die Einführung der Berufung auch beitragen werde, eine Ent⸗ laſtung des Reichsgerichts— wenigſtens in ſeinen Strafſenaten — herbeizuführen. In ſachverſtändigen Kreiſen neigt man der Meinung zu nach Einführung der Berufung würde höchſtens noch ein Fünftel der Urteile zur Reviſion an das Reichsgericht gelangen, welche jetzt angefochten werden. Die Sorge für die Entlaſtung des Reichsgerichts würde damit ſelbſtverſtändlich nicht hinfällig. Denn am meiſten klagen die Zivilſenate über nicht mehr zu ertragende Belaſtung. Die Niederlage der Linken in Norwegen. Ueber die Niederlage der Linken bei den Wahlmännerwahlen zu den Storthingwahlen wird der„N. Fr. Pr.“ unterm 3. ds. aus Chriſtiania geſchrieben: Die definitive Niederlage der regierenden Linken ſteht feſt. Das bisherige Storthing beſtand aus 144 Mitgliedern.(76 von der Linken und 38 von der Rech⸗ len.) Das neue Storthing wird 117 Mandate aufweiſen, wovon ſich die Rechte mehr als die Hälfte geſichert hat. Man wivd alſo die Demiſſion des Miniſteriums Blehr zu erwarten haben. Die Linke hat während der letzten fünfjährigen Legislaturperiode ihre Zweidrittel⸗Mehrheit dazu benützt, um das allgemeine Wahlrecht einzuführen, und trotz wiederholten Vetos des Monarchen die „reine“ norwegiſche Flagge in der Kauffarteiflotte durchgeführt. Dagegen blieben die Verhandlungen mit Schweden in der Kon⸗ ſultatsfrage wegen der ſchwankenden und unklaren Haltung des Kabinetts Blehr vollkommen erfolglos. Dieſer Mißerfolg des Miniſteriums bildete in erſter Reihe die Urſache der miniſteriellen Wahlniederlage. Viele der beſten Vertrauensmänner der Linken — worunter auch Björnſtjerne Björnſon— traten in Oppoſition und das leitende Blatt in Chriſtianig,„Verdens Gang“, leiſtete ihnen Folge. Von dieſer Seite wurden die Wähler zum gemein⸗ ſamen Vorgehen mit der Rechten aufgefordert. Die Revolution in Panama iſt von bemerkenstvertem Intereſſe für die große Frage des Ka⸗ nalbaues am Iſthmus. Die Bewegung iſt nämlich eine Folge der ſeitens Kolumbien erfolgten Ablehnung des Panamakanal⸗ vertrages, welcher ſeinerzeit vom Staatsſektetär Hay und dem lolumbiſchen Geſchäftsträger Herran unterzeichnet worden iſt. Die Ahfendungsſumme, welche Nordamerika an die kolumbiſche Republik, zu welcher Panama gehört, für die Erlaubnis zahlt, den Kanal durch kolumbiſches Gebiet führen zu dürfen, genügt jedoch den Machthabern in Bogota nicht, ſie wollen mehr heraus⸗ ſchlagen, und ſo hat der kolumbiſche Senat den Hah⸗Herran⸗ Verkrag verworfen. General Herrera aber hält daram feſt und edenkt, wie verlautet, ſich an die Spize der Aufſtändiſchen in Waneme zu ſtellen. Ziel dieſer Bewegung wäre Lostrennung der Propinz Panama von Kolumbien, worauf dann die Pana⸗ meſen in der Lage wären, auf eigene Fauſt und für eigene Rechnung mit Nordamerika über den Kanalbau zu verhandeln. Daß man in Waſhington mit einer ſolchen Wendung einver⸗ ſtanden wäre ſteht außer Zweffel. Vielleicht hilft man auch ein wenig nach, daß ſie zuſtande kommt. Immerhin hat die Bewegung in Panama für die Union den Nutzen, daß ſie in Bogota einen Druck ausübt. Man zieht in Waſhington die Panamaroute der Nicaraguaroute, die viel teurer iſt, bei weitem vor. Scheitert übrigens der Panamaplan, dann iſt Rooſevelt nach der Spooner⸗Bill berechtigt, ſofort mit Niearagua Kanal⸗ bauverhandlungen anzuknüpfen. Veutsches Reich. *Verlin, 7. Sept.(Die Angriffe gegen den Generalgouverneur von Samoa, Der. Solf), mehren ſich. Es werden faſt unglaubliche Berichte von deutſchen Anſiedlern verbreitet, die von Dr. Solf ausgewieſen ſeien, weil ſie ſich ſeinen Anordnungen nichk gefügt hätten. Eine Auf⸗ klärung dieſer ſchweren, das Deutſchtum ſchädigenden Anklagen tut bringend not. Jedenfalls ſind von der zuſtändigen Kolonfal⸗ verwaltung amtliche Berichte von Dr. Solf eingefordert. Bei der großen Entfernung wird eine Aufklärung von Seiten des Gouverneurs wahrſcheinlich und bedauerlicher Weiſe noch längere Zeit auf ſich warten laſſen. Da Dr. Solf bis jetzt in der Be⸗ Urteilung kolonialet Kreiſe ſammen. betröffenen deutſchen Anſiedler mit dem wirklichen Sachverhalt ſich decken ſollten. —(Der deutſche Oſtmarkenvevein) will dies⸗ mal ſeine Tagung in den polniſchen Bezirken abhalten, und zwar in Gleiwitz am 12. und 13. September. Am 13. Sep⸗ tember wird ebenfalls in Gleiwitz ein deutſcher Gautag der ſchleſiſchen Oſtmarkenvereine abgehaltem —(Der Geſamtvorſtand des Bundes der Induſtriellen) tritt am Dienstag, den 15. September zu einer Quartalsſitzung nach den Ferien zuſammen, um unter anderem über folgende Gegenſtände zu verhandeln: Beſchluß⸗ faſſung über Ort und Zeit der diesjährigen Generalverſammlung und Genehmigung der Tagesordnung. Bericht der Kommiſſion zur Bearbeitung des Geſetzentwurfes über den Verſicherungs⸗ bertrag. Mitteilungen über den internationalen Stand der Streikberſicherungsfrage und Kenntnisnahme von neueren inländiſchen Plänen. Antrag eines Mitgliedes auf Unterſtützung gegen die Verſchleppung durch die ordentlichen Gerichte. Die Generalverſammlung des Bundes iſt für den 19. Oktober in Berlin in Ausſicht genommen. —(Der neuernannte Reichsſchatzſekretär Frhr. Hermann v. Stengel) entſtammt einer ur⸗ ſprünglich hohenzolleriſchen Familie. Einet ſeiner Voreltern, Johann Friedrich Stengel, ein Name, der in Süddeutſchland vielfach vorkommt, war Obervogt unter Eitel Friedrich IV. (1575—1605) von Hohenzollern⸗Hechingen und deſſen Sohne Johann Georg(1605—1623). Siengels Sohn Georg, Haupt⸗ mann im kurbayriſchen Regiment Mercy, trat 1649 als Hof⸗ meiſter, was unſerm heutigen Hofmarſchall entſpricht, ebenfalls in hohenzolleriſch⸗hechingiſche Dienſte. Sein Sohn Paul wurde Kanzler des Fürſten Friedrich Wilhelm(1671—1730). Ge⸗ adelt wurde die Familie 1740 durch den Kurfürſten von der Pfalz, 1788 erhielt ſie den Freiherrntitel. — Profeſſor Dr. A. Ghrhard) ſchreibt den„M. N. .“ aus Reichenhall: Herr Profeſſor Dr. Th. Ziegler von der Univerſität Straßburg wiederholt in ſeinen Salzburger Aus⸗ führungen über die akademiſche Lehrfreiheit, die gleich bei ihrem erſten Auftreten dementierte Behauptung, daß ich mich in Sachen meines Buches über den Katholizismus und das 20. Jahrhundert „laudabiliter unterworfen“ habe. Eine Unterwerfung iſt weder von mir dem Lehramte der Kirche gegenüber geleiſtek noch ſeitens desſelben von mir verlangt worden. — GZur Kaiſerinſel⸗Affäre.) Wie der„Vor⸗ wärts“ mitteilt, iſt der wegen der Kaiſerinſel⸗Affäre verhaftete Redakteur Leid geſtern aus der Unterſuchungshaft entlaſ⸗ ſen worden. —(Wieder ein Redakteur verhaftet.) Wie der„Vorwärts“ meldet, ging ihm vor einigen Wochen ein Brief eines bei einem Berliner Regiment dienenden Soldaten zu, in welchem ſich derſelbe in zum Teil erregten Worten über Miß⸗ ſtände in einer genau bezeichneten Kompagnie beſchwerte. Es wurde Klage geführt über einen Hauptmann, durch deſſen militäriſche Anordnungen die Mannſchaften ſchwer litten. Ins⸗ beſondere wurde ein Fall angeführt, in welchem durch die Ueber⸗ anſtrengung des Dienſtes ein Mann ſo ſchwer erkrankt ſei, daß derſelbe entlaſſen werden mußte. Da die Redaktion des„Vor⸗ wärts“ die Richtigkeit dieſer Angaben nicht kontrollieren konnte, machte ein Berichterſtatter namens Rehbein dem betreffenden Kommandanten Mitteilung von der Beſchwerde des Soldaten ohne deſſen Namen zu nennen. Der Oberſt des Regiments er⸗ widerte, daß die Unterſuchung nicht eingeleitet werden könne, weil der Beſchwerdeführer nicht bekannt ſei. Nach einiger Zeit wurde Rehbein vor das Militärgericht geladen, wo er erfuühr, daß in der Tat der Soldat, deſſen Namen im Briefe nicht genannt war, wegen Krankheit entlaſſen werden mußte. Die Ueber⸗ amſtrengung ſei aber nicht unmittelbare Urſache ſeiner Dienſt⸗ Untauglichkeit, er ſei vielmehr ſchon krank in das Heer einge⸗ treten. Rehbein wurde dringend nach dem Namen des Brief⸗ ſchreibers gefragt, lehnte aber jede Auskunft darüber ab. Reh⸗ bein wurde zu 10 Mark Geldſtrafe verurteilt. Geſtern morgen wurde nun Rehbein aus dem Bett heraus in ſeiner Wohnung verhaftet. *München, 7. Sept.(Der bayeriſche Landtag) wird auf den 28. September einberufen. Verband deutſcher Gewerbevereine. (DOriginalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) sh. Mainz, 6. September. Der Verband deutſcher Geſperbevereine, dem gegenwärtig 954 deutſche Handwerks⸗ und Gewerbevereine mit insgeſamt 109 606 Mitgliedern(darunter 73 739 ⸗ 67 Prozent Handwerker, angeſchloſſen ſind, trat heute hier unter dem Vorſitz des Regierungsrats Noack⸗ Darmſtadt zu ſeiner zwölften ordentlichen Hauptverſammlung zu⸗ Der Verband bildete heute einen Sammelpunkt für die Intereſſen des geſamten Handwerker⸗, und Kleingewerbeſtandes einen Zuſammenſchluß der zahlreichen deutſchen Landesverbände von Gewerbevereinen, von denen manche auf eine bald Geſchichte gemeinnütziger Arbeitsentfaltung zurückblicken. Den Ver⸗ handlungen des Verbandstages ging die Hauptverſammlung de⸗ heſſiſchen Landesgewerbevereins voraus, deſſen Geſchäftsbericht zu entnehmen iſt, däß er im letzten Jahre um 7 neue Gewerbevereine und um mehr als 500 Mitglieder gewachſen iſt. Die Zahl der Hand⸗ werkerſchulen und der Schüler an allen gewerblichen Unterrichts⸗ anſtalten hat ſich ebenfalls vermehrt. Die Einrichtungen der Zen⸗ trälſtelle und die derſelben unterſtehenden gewerblichen Unter⸗ richtsanſtalten wurden beſichtigt durch Fachmänner der preußiſchen und belgiſchen Regierung, ſowie der niederöſterreichiſchen Handels⸗ und Gewerbekammer und der Handwerkskammer zu Inſterburg, Den Verſicherungsgelegenheiten des Landesgewerbevereins, wie Sterbekaſſe, Haftpflicht⸗ und Unfallverſicherung, wurde eine ſolche für Lebensverſicherung angegliedert und den Mitgliedern der Bei⸗ tritt zu dem Hilfsverein für Geiſteskranke im Großherzogtum Heſſen anempfohlen. Die von der Zentralſtelle ſeit 5 Jahren ein⸗ grichteten Meiſterkurſe wurden vermehrt und fanden wachſenden Zuſpruch. Die Geſellenprüfungen der Ortsgewerbevereine, die von denſelben eingerichteten Vorbereitungskurſe für Meiſter⸗ und Ge⸗ ſellenprüfungen ſind in ſtetem Wachstum begriffen. Die Zentral⸗ ſtelle hat in ihrem Gewerbemuſeum verſchiedene größere Kunſt⸗ und kunſtgewerbliche Ausſtellungen veranſtaltet, die Benutzung der dem ganzen Lande zugänglichen Bibliothek, Vorbilder⸗ und Patent⸗ ſchriftenſammlung zieht immer größere Kreiſe. Zum Gebrauche au den einheimiſchen Schulen ſind neue Unterrichtsmittel veröffentlicht worden. Dem allgemeinen Verbande der deutſchen Geßperbevereine ſchloſſen ſich im letzten Jahre 75 neue Vereine mit zirka 9000 Mit⸗ gliedern an. Er beſitzt demnach heute in ſeinem bayeriſchen Zweig⸗ verband 74, im badiſchen 213, im elſaß⸗lothringer 60, im han⸗ noverſchen 18, im heſſiſchen 116, im mecklenburgiſchen 35, im Thü⸗ ringer 58, im oſtpreußiſchen 25, im pfälziſchen 52, im ſchleſiſchen 31 und im württembergiſchen Zweigverband 151 Vereine. Ferner be⸗ ſtehen in Aachen, Kaſſel, Köln, Erfurt, Trier und Minden Einzel⸗ vereine. Auf der Taägesordnung der morgen beginnenden erſten Haupt⸗ verſammlung ſteht u. a. die Errichtung einer Penſtonskaſſe für ſelbſtändige Gewerbetreibende, die Gründung von Handwerkerge⸗ noſſenſchaften, und eine Reihe wichtiger Handwerkerfragen. Nus Stadt und Tand. * Männheim, 7 September 1908. * Auf die Ueberſendung des Jahresberichts des Badiſchen Frauenvereins an Seine Königl. Hoheit den Großherzog hat Höchſt⸗ derſelbe, den„Blättern des Badiſchen Frauenvereins“ zufolge, nach⸗ ſtehendes huldvolle Handſchreiben an den Generalſekretär des Vereins gerichtet:„Mein lieber Herr Geheimerat Sachs! Es war mir wiederum eine große Freude, mit Ihrem Schreiben vom 10. d. M. den Jahresbericht des Badiſchen Frauenvereins für das letzte Jahr entgegen zu nehmen. Ich danke Ihnen recht herzlich dafür und ver⸗ fehle nicht, auch dieſes Mal meine lebhafte Anerkennung für alle Leiſtungen des Frauenvereins im Berichtsjahre auszuſprechen. Der Verein hat ſich wiederum einer ſtetigen Zunahme ſeiner Zweigvereine zu erfreuen und blickt überall auf die gedeihliche Entfaltung ſeiner Unternehmungen und Anſtalten. Ich begleite dieſe Erfolge und Arbeiten mit meiner freudigen Teilnahme, ebenſo aber auch miß dem Gefühle des wärmſten Dankes für Alle, die ſich daran beteiligt haben. Ich bitte Sie, den Mitgliedern des Vereins hiervon Kenntnis zu geben, aber auch verſichert zu ſein, daß ich es beſonders dankbar ſchätze, Sie ſelbſt in unermüdlicher Weiſe als treuen Berater und Helfer der Großherzogin an der Spitze des Vereins tätig 31 ſehen. Mit vorzüglicher Wertſchätzung bin ich Ihr ſehr wohlgeneigte Friedrich. Schloß Mainau, den 19. Auguſt 1908.“ *„Nur für Herrſchaften“. Die Frage, ob ein Gerichts. bote, der einem Aſſeſſor täglich Gerichtsakten in ſeine Wohnung 3z1 beſorgen hat, dazu die„nur für Herrſchaften“ beſtimmte Vorder⸗ treppe nicht benutzen darf, ſondern die Hintertreppen des Hauſes benutzen muß, wird auf Grund eines auf dieſem Gebiete entſtan denen Konfliktes in der Zeitſchrift„Grundeigentum“ von rechts verſtändiger Seite wie folgt erörtert: Der Gerichtsbote iſt öffentliche! Beamter und betritt als ſolcher das Haus, wenn er dem Sohne eines dort wohnenden Mieters Akten bringt. An der Ausübung dieſer Amtsbefugniſſe darf der Bote nicht gehindert werden. Es beſtehz auch keine Möglichkeit, ihm für die Art ſeiner Amtsausübung be⸗ ſtimmte Vorſchriften zu machen, insbeſondere ihn für den Akten⸗ transport auf die Hintertreppe zu verweiſen. Der Hauswirt hal zweifellos das Recht, für Domeſtiken, Geſchäftsboten und Gewerbe⸗ treibende geringerer Art einen beſonderen Zugang zu den Woh⸗ nungen in Geſtalt einer Hintertreppe zu ſchaffen, dagegen ſteht ihm dieſes Recht gegenüber Perſonen außerhalb dieſes Kreiſes nicht zu. Die ganz analoge Frage, ob der Briefträger die Hintertreppe zu benutzen hat, iſt vom Gericht in dem Sinne, daß ihm die Vorder⸗ treppe zuſteht, entſchieden worden. Auch im Verhältnis zu dem Mieter ſteht dem Hauswirt kein Anſpruch darauf zu, daß dieſer für die ausſchließliche Benutzung der Hintertreppe durch Gerichtsboten ſorgt. An ſich kann der Mieter verlangen, daß ihm ſämtliche Zu⸗ der ungenannte Spaßmacher im Figaro, der damit jedenfalls ſeine Befähigung zur Uebernahme der berantwortlichen Leifung einer noch fehlenden Tageszeitung der Hauptſtadt des neuen Reiches er⸗ wieſen hat. — Von Pariſer Moden. Aus Paris wird uns geſchrieben: Die erſten Neuheiten der Pariſer Herbſtſaiſon kommen allmählich zum Vorſchein, und danach zu urteilen, iſt der Bolero diesmal ernſtlich bedroht und wird die ruſſiſche Bluſe an ſeine Stelle treten. Jeden⸗ falls kehrt man zu den langen Schößen zurück, ſei es bei dem eng⸗ anliegenden Jacket oder bei dem bluſenartig gerafften Kleidungsſtück nach ruſſiſchem Muſter. Die Aermel behalten ihre Weite fürs erſte noch im Unterarm, während die hängenden Schultern wie bisher ſcharf markiert werden; aber es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß ſie bald auch nach oben hin an Umfang zunehmen, mit Puffen aus⸗ ſtaffiert oder zu ſpitzen Häkern auf den Schultern umgeſtaltet wer⸗ den. Trotz der warmen Witterung, mit der der Herbſt ſich einführt, bringen auch die Kürſchner ſchon ihre neueſten Modelle für Pelz⸗ hüllen, unter denen jede Form bertreten iſt, bom langen Jacket bis zum Bolero mit kurzem Schoß, dem Umhang mit Aermeln, die ſich in der Weite des Pelzwerkes verlieren, und dem runden Schulter⸗ kragen mit ſtolaartigen Anſätzen Wie im Vorjahre, ſo will es die Mode auch jetzt, daß das Pelzwerk nach außen getragen wird. Von dem Fehchen, dem petit gris des letzten Winters, iſt einſtweilen noch nicht wieder die Rede, dagegen ſpricht man von ſweißem caracul, pon Rakten und Affenpelzen. Spitzen an den Aermeln drer als Jabot gerafft, Stickereſen, Paſſementerten und Seidenfranſen, Koſtickte Stiles müſſer die Die Hütte befinden ſich in einem Uebergangsſtadium; Filz hat in den Schaufenſtern das Stroh Lederkragen und Gürtel mit Schnallen modernen berdrängt, aber als Garnitur ſieht man Blumen und Laub ebenſo reichlich wie Federn, Seidenband und Sammet. Die Modefarbe für Koſtüme ſpielt ins Graue, ein Gemiſch von Schwarz und Weiß oder Grau und Weiß, das aber durch Aufſchläge in lebhaften Tönen und burch kleine flache goldene Knöpfe gehoben wird. Daneben kommen als Beſatz auch allerhand Borten zur Verivendung, geſtickte, mit Waſſer⸗ und Brandmaletei berſehene, mit Gufpure durchtwirkte und mit bunten Steinen beſetzte, ſo daß das dunkle Tuch nur Hinter⸗ grund für luſtiges Farbenſpiel dient. 8 — Ein Empfang bei der Kaiſerin⸗Witwe in China. Sehr hübſch ſchildert ein Mitarbeiter des„Outlook“ einen Empfang bei der Kai⸗ ſerin⸗Witſwe von China, die als die wahre Herrin des Reiches der Mitte noch immer die Aufmerkſamkeit Europas auf ſich gerichtet hält. Er ſchreibt aus Peking bom 12. Juni:„Die Kaiſerin⸗Witwe hat mich empfangen! Es war die erſte Audienz, die die Kaiſerin ſeit meiner Ankunft hier erteilt hat. Sie fand im Sommerpalaſt ſtatt, elf Meilen nordweſtlich von hier, der viel intereſſanter als der Palaſt in der„Verbotenen Stadt“ iſt. Wir wurden alle in Sänften hinaus⸗ getragen, und zwar in Anbetracht der Entfernung merkwürdig ſchnell. Die Szenerie auf dem Wege iſt ſehr abwechslungsreich und intereſſant, und der Ausflug war durchaus nicht langweilig. Alle fremden Ge⸗ ſandten und Militärattachee's waren dort; durch die glänzenden Gala⸗ uniformen der Offiziere und die noch prächtige Ausſtaffierung der chineſiſchen Beamten, die wie Bienen aus ihren Körben ſchwärmten, um uns zu begrüßen, wurde die Szene ungewöhnlich prächtig. Wir wurden zuerſt in ein Zimmer geführt, wo wir uns des gelben Staubes entledigen konnten, der ſich während der Fahrt hinaus ſchichtweiſe an⸗ geſetzt hatte. Dann wurden wir in ein anderes Gebäude geführt, wo wir darauf warteten, ins Thronzimmer geführt zu werden. Inzwiſchen ſchwärmten Hunderte hoher Beamter in prächtigen Gewändern, die am Gürtel zahlreiche unmögliche Schwerter zu hängen hatten, umher und taten ihr Möglichſtes, um uns zu unterhalten und für unſere Bequemlichkeit zu ſorgen. Schließlich kam die Aufforderung, und zu zweien marſchierten wir über den ſchönen alten Hof, der die Palaftgebäude krennt, die äußeren Stufen hinauf über die Schwelle, und ſahen nun ihre erhabene Majeſtät Tze His Au und Se. Kaiſerl. Majeſtät Kwang Hſu: Man achte wohl darauf, daß ich ſie in ihrer eichtigen Reihenfolge nenne. Daß die Kaiſerin⸗Witwe Herr in China iſt, hatte ich nie bezweifelt, und ſeit der Audienz bin ich mehr denn vorniehme Däme. Sie lächelte und ſprach leiſe, ſögar mit einem An⸗ flug von Verlegenheit. Wir wurden von dem Geſandten vorgeſtellt und traten nach einigen Worten beiſeite, damit andere vorkamen. Ich ſtand eine ganze Weile wenige Fuß vom Thron entfernt und Frau von mehr als gewöhnlicher Befähigung wäre, eine angenehme, ruhige, gewandte und entſchloſſene alte Dame. Es iſt wirklich an⸗ genehm, ſie lächeln zu ſehen, und obgleich ſie etwas nerbös und ſchüch⸗ tern in Gegenwart ſo vieler Menſchen iſt, ſchien ſie doch Freude daran zu haben, daß die Eintönigkeit ihres gefängnisartigen Lebens unter⸗ brochen wurde. Inzwiſchen wandt ſich der Kaiſer, der wie ein kränk⸗ licher Knabe von zwanzig Jahren ausſieht, nervös auf ſeinem Thron und ſprach kein Wort. Herren ſind in der Regel nicht berühmt wegen ihrer zuverläſſigen Beſchreibung der Damenkleider; aber ich kann mit Beſtimmtheit ſagen, daß ſie ein erbſengrünes Gewand mit roſa Beſatz anhatte; dann trug ſie den ungeheuren Mandſchukopfputz aus Blumen, mit einer Reihe von mehreren Dutzend rieſiger Perlen über der Stirn. Beim Sprechen ſpielte ſie mit den Fingern nervös an der ſeidenen Franze auf dem Pult vor dem Thron. Es lag ſogar etwas Ergreifendes in der Art dieſer alten Frau, wie ſie uns kühn und Ant⸗ verwandt nacheinander ins Auge faßte, als wir an ihr vorbeigingen. Nach der Audienz wurden wir in einen großen Speiſeſackk, wenige Schritte vom Thronzimmer entfernt, geführt, wo wir drei entſetzlich lange Stunden bei Tiſch ſaſſen. Ich habe noch nicht das Stadium erreicht, chineſiſche Speiſen zu eſſen, aber ich hielt mich an den ſehr guten Früchten ſchadlos. Nach dem Gabelfrühſtück wurden wir alle in Sänften von Palaſtbeamten zum See herausgetragen, einer ſchünen Waſſerfläche, wo wir an Bord dreier kaiſerlicher Barken gingen, die in ſehr glänzenden Farben geſchmückt waren. Dann wurden wir um den See herumgefahren und landeten ſchließlich an ſeinem weſt⸗ lichen Ende bei den Gemächern der Kaiſerin. Hier gingen wir durch jedes einzelne Zimmer. Wir ſahen zu Tauſenden prächtige Kunft⸗ werke aus Bronze, Nephrit, Korallen, Gold und Silber, die Ar⸗ je davon überzeugt, Der Kaiſer ſprach während der Audienz kein Woxrt; ſie redete allein, aber in ruhiger, angenebmer Art wie eine beiten von Chineſen, Japanern, Koreanern und Hindus. Ueberall wurden wir mit Früchten bewirtet, in den Gemächern des Kaiſers und konnte ſie ſo prächtig muſtern. Ich hatte den Eindruck, als ob ſie eine hundertjährige . »General⸗Muſener. gänge zu ſeiner Wohnung zur Benutzung für die eigene Perſon und die ſeiner Hausgenoſſen und Beſucher freiſtehen. Soll ein beſtimmter Kreis der letzteren von dem einen Zugang ausgeſchloſſen und auf den andern beſchränkt werden, ſo muß dieſe Einſchränkung der Mieter⸗ kechte entweder generell durch den Vertrag(Hausordnung) oder für den beſonderen Fall vereinbart werden. Liegt dies nicht vor, ſo iſt die einſeitige Beſtimmung der Vordertreppe als„nur für Herr⸗ ſchaften paſſierbar“ für den Mieter Anperbindlich. *„Die Tegernſeeir kommen!“ L. Köhler's Tegernſee'r Bauern⸗ äheater, von ſeinen wiederholten Gaſtſpielen im Apollotheater noch in beſter Erinnerung ſtehend, wurde von Direktor Sido für die zweite Hälfte des September l. J. abermals gewonnen. Die Truppe hat nach Schluß der Sommerſpielzeit in Tegernſee die neue Gaſtſpiel⸗ Tournse am 3. September im Kgl. Wilhelma⸗Theater in Cannſtatt begonnen und kommt von dort direkt nach Mannheim. Wie aus borliegenden Zeitungsſtimmen erſichtlich, hat Köhlers Tegernſee'r Bauerntheater in nahezu allen Großſtädten ungeteilten Beifall ge⸗ funden. Das Enſemble iſt tadellos eingeſpielt. Die einzelnen Stücke ſind durchwegs ſtilvoll und ſplendid ausgeſtattet, die Geſangs⸗ und Muſikvorträge ſind nach wie vor erſtklaſſig. Der Spielplan wird in den nächſten Tagen bekannt gegeben werden. * Im Roſengarten konzertierte am Samſtag abend und Sonntag nachmittag die Kapelle des 5. bad. Inf.⸗Regts. aus Freiburg unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Friedemann. Sie fand mit ihren Darbietungen reichen Veifall; gerechtes Staunen erregte be⸗ ſonders Herr Sieber mit ſeiner ans Fabelhafte grenzenden Aus⸗ dauer der Lungen. Der Beſuch war am Samſtag mäßig, am Sonntag dagegen recht gut. Das Bier war— am Samſtag wenigſtens— wieder unter aller Kritik. »BVerein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat Auguſt erhielten Anterſtützung durch Gewährung von Mittageſſen, 43 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Frühſtück 536 Perſonen. zuſammen 579 Perſonen, gegen 716 Perſonen im vorigen Monate Das Unterſtützungslokal befindet ſich nach wie vor in 8 1, 11. Der Verein der deutſchen Techniker, Abteilung Mannheim, beſuchte am Samſtag, 5. ds., die Ludwigshafener Ausſtellung. Im Anſchluß an die Beſichtigung vereinigten ſich die Teilnehmer im „Bürgerbräu“ zu einem gemütlichen Trunk. Hierbei wies der Vor⸗ ſitzende des Vereins auf die hohe Bedeutung lokaler Ausſtellungen hin und ſtellte der Ludwigshafener Ausſtellung das allerbeſte Zeugnis aus. Rektor Lößl dankte für den Beſuch und die anerkennenden Worte von ſo berufener Seite. Nach manchen Reden, in denen be⸗ ſonders auch der Beziehungen zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen gedacht wurde, brachte der Vorſitzende einen Toaſt auf den Prinz⸗ regenten Luitpold und Rektor Lößl einen ſolchen auf den Großherzog Friedrich von Baden aus. *Richtigſtellung. Der junge Mann vom Ruderverein„Ami⸗ citia“, welcher geſtern das Kind des Gypſers Senftleber vom Tode des Ertrinkens rettete, heißt Karl Nagel(nicht Franz), was wir hiermit richtig ſtellen wollen. Aus dem Großberzogtum. Seckenheim, 7. Sept. Zur Vorfeier des Geburtsfeſtes des Großherzogs hatte der Militärverein am Samstag Abend im Saale des Zähringer Hofes ein Feſtbankett veranſtaltet,, an welchem ſich auch die hieſigen Ortsvereine, ſowie die Einwohnerſchaft beteiligte. Ein ſehr reichhaltiges Programm ſtellte den Anweſenden genußreiche Stunden in Ausſicht, waren doch die luſtigen Sangesbrüder und die wackere Turnerſchaar vollzählig erſchienen, um dieſes echt patriotiſche Feſt mit zu feiern. Mit einem Eröffnungsmarſch„Unterm Doppel⸗ adler“ von der Kapelle Haeußler wurde das Programm eröffnet. Im Anſchluſſe hieran ergriff der 1. Vorſitzende des Militärvereins, Herr H. Mendel, das Wort, um den Vertretern der Gemeinde, den Ehrengäſten, Geſang⸗ und Turnvereinen, ſowie den Mitgliedern des Militärvereins für ihre außerordentlich zahlreiche Beteiligung ſeinen Dank auszuſprechen. Nach einem vom Geſangverein Sängerbund wirkungsvoll vorgetragenen Liede ergriff Herr Hauptlehrer Karle zur Feſtrede das Wort, In ſchwungvollen Worten feierte Herr Karle unſern geliebten, greiſen Landesvater, der heute auf 51 Jahre raſt⸗ loſen Schaffens und angeſtrengter Arbeit zurückblicke. Es ſei eine hocherfreuliche Tatſache, daß die hieſige Einwpohnerſchaft inſonderheit der Militärverein keinen nationalen Gedenktag, der für die Geſchicke des großen mächtigen, wiedergeeinten Deutſchen Reiches, wie für unſer engeres Vaterland von beſonderer Bedeutung ſei, vorübergehen laſſe, ohne denſelben in feſtlicher Weiſe zu begehen. Großherzog Friedrich, der Greis im Silberhaar, ſtehe heute noch unter uns, unge⸗ beugt an geiſtiger und körperlicher Kraft, gleich einer mächtigen Eiche, bewundert und geprieſen von dem deutſchen Volke, geliebt von ſeinen Landeskindern. Das Hoch des Redners fand ſtürmiſche Erwiderung und begeiſtert ſtimmte die Verſammlung in die von der Kapelle intonierte Volkshymne ein. Den Trinkſpruch auf Se. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. brachte der 2. Vorſitzende des Militärvereins, Herr Schaffner, aus. Es toaſtete noch Herr Th. Herdt auf unſere geliebte Landesmutter Großherzogin Luiſe, Herr Hauptlehrer Gers⸗ baſch auf Heer und Marine und Herr Mendel auf die Veteranen. Dem Turnverein, der während des Abends bewundernswerte Marmorgruppen hervorgehoben zu werden verdient, weihte Herr Rudolf Lorenz ſein Glas. Die beiden Geſangvereine, Männer⸗ geſangverein und Sängerbund, erfreuten durch ihre mit vielem Ver⸗ ſtändnis zu Gehör gebrachten Geſangsvorträge und ernteten reichen wohlverdienten Beifall. Zum Schluſſe hielt Herr Karle noch eine zündende Anſprache, die mit einem dreifachen, kräfitg aufgenommenen Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß. Die Feier berlief in ſchönſter Weiſe und der Militärverein kann mit Stolz auf den von ihm zu Ehren des Geburtsfeſtes unſeres Großherzogs veranſtalteten Abend zurückblicken. Heidelberg, 7. Sept. Ein entſetzliches Unglück ereignete ſich am Samstag in der Bahnhofſtraße. Ein im Hofe des Hauſes Nr. 49 ſtehendes Kinderwägelchen, in welchem ſich das mehrere Monate alte Kind des Herrn Zugmeiſter Landes befand, geriet in einem unbe⸗ wachten Augenblick ins Rollen und ſtürzte die Kellertreppe hinab. Das Kind wurde herausgeſchleudert und demſelben beim Anprall an einen ſteinernen Pfeiler die Hirnſchale zerſchmettert. In das akademiſche Krankenhaus verbracht gab das bedauernswerthe Geſchöpf nach einigen Stunden qualvollen Leidens ſeinen Geiſt auf. OEppingen, 6. Sept. Heute nacht 2 Uhr brach im Maſchinen⸗ haus der Großh. Bahnverwaltung hier auf unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, welches das Gebäude trotz ſofortigen Einſchreitens der hiefigen Feuerwehr bis auf die Grundmauern einäſcherte. Die Höhe des Schadens iſt noch nicht bekannt. * Bretten, 6. Sept. Anläßlich der Feier der 100jährigen Zu⸗ gehörigkeit der Stadt Bretten zu Baden prangt die Stadt in reichem Feſtgewande. Mit dem Feſte war die Feier des Geburtstages des Großherzogs verbunden. Prinz Max wohnte der Feſtlichkeit bei. Vormittags fand Kirchenparade und Feſtgottesdienſt ſtatt, dem Prinz Max beiwohnte. Nach dem Gottesdienſte wurde die Gedenktafel am Rathauſe feierlich enthüllt. Die Tafel beſteht in einem Reliefbilde des Großherzogs Karl Friedrich, als desjenigen Fürſten, unter welchem Bretten zu Baden kam. Abends fand die erſte Aufführung des Feſtſpiels:„Ein Siegeszeichen“ von Alberta von Frehdorf ſtatt. B. C. Pforzheim, 5. Sept. Geſtern trafen in Göbrichen ein⸗ quartierte Soldaten des Offenburger Regiments, welche bei den Feld⸗ arbeiten behilflich waren, beim Nachhauſegehen eine weinende Frau (Tochter des hieſigen Bürgermeiſters), welche klagte, daß ihr vier⸗ jähriges Töchterlein verſchwunden ſei. Der Verdacht lenkte ſich bald auf eine Zigeunerbande, welche durchgezogen war. Sofort machten ſich die wackeren Soldaten auf die Suche und erwiſchten richtig im Wald den Zigeunerwagen. Die Zigeuner, welche ſich zur Wehr ſetzten, wurden zurückgedrängt, der Wagen von den Soldaten umſtellt, während einer von ihnen ſich an die Durchſuchung des Wagens machte. In der hinteren Ecke fand er, t.„B..“, mit Lumpen zugedeckt, das Kind ſchlafend, welches die Soldaten den beſorgten Eltern zurück⸗ brachten. Gendarmerie, die gerade des Weges kam, nahm die Zigeuner feſt und brachte ſie nach Pforzheim. r. Vom Main, 6. Sept. Bekanntlich waren die Anſtrengungen des Uettinger Bahnbau⸗Komitees zur Erbauung einer Bahn Wert⸗ heim—Würzburg inſofern erfolglos, da die bahriſche Regierung keiner Privatgeſellſchaft Baukonzeſſion erteilt, alſo die geleiſteten Projektierungskoſten wieder an die betreffenden Gemeinden zurückbezahlt wurden. Nun erfahren wir, daß dieſe höchſt notwendige Bahn im diesjährigen bayriſchen Landtag zum 3 3. Male zur Sprache kommt. Beim 31. Male erſt erfolgte vor 5 Jahren „empfehlende Ueberweiſung“. Gegen Erbauung ſtaatlicherſeits fürchtet man die Terrainſchwierigkeiten und glaußt wohl auch, der Bahn Wertheim—Lohr keine Konkurrenzbahn erſtellen zu follen. Letztere wurde ausgangs der 70er Jahre erbaut und hat mehr ſtra⸗ tegiſche Bedeutung, iſt aber heute ſehr belaſtet. 2Wertheim, 6. Sept. In unſerer Gegend gibt es heuer viele Zwetſchgen. Wiederholt wurden am hieſigen Güterbahnhof Ladungen leerer Exportkörbe abgeholt, die meiſt nach Grünenörth beſtimmt waren. Frankfurter Händler wollen dort genanntes Steinobſt auf⸗ kaufen. Beim Kernobſt gibt es nur etwa einen Drittelherbſt. oc. Freiburg, 6. Sept. Gaſtwirt Martin, der anläßlich der Brände im Anweſen Ringſtraße 2 verhaftet worden war, wurde aus der Haft entlaſſen. Ebenſo wurde der Student, der infolge einer Denunziation wegen angeblichen Sittlichkeitsvergehens verhaftet worden war, wieder auf freien Fuß geſetzt. ‚ oc. Gernsbach, 6. Sept. Bei der Firma Katz& Klucay hier hefanden ſich 16 Arbeiter, die 30 Jahre ununterbrochen bei derſelben tätig ſind und die vom Großherzog geſtiftete Medaille für treue Arbeit erhielten. Geſtern kamen 5 weitere Arbeiter in den Beſitz des Ehrenzeichens. oc. Villingen, 6. Sept. dem vorgeſtern hier nieder⸗ gegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in der Nähe der Werner ſchen Schreinerei in einen Baum. In nächſter Nähe befanden ſich zwei patroullierende Gendarmen. Der Blitz ſprang auf den Gewehrlauf des einen Gendarmen über und warf den letzteren zu Boden. Der Gendarm kam glücklicherweiſe mit dem bloßen Schrecken davon. * Lörrach, 6. Sept. Zu dem Automobilunglück in Haltingen, wobei ein 18jähriges armes Mädchen überfahren wurde und einen ſchweren Beinbruch erlitt, bemerken die„Basler Nachr.“ noch:„Ohne ſich um das Unglück weiter zu kümmern, fuhren die Inſaſſen des Wagens davon, konnten aber auf ſofortige telephoniſche Mitteilung bei der Gendarmerieſtation zu Leopoldshöhe angehalten werden. Der Gendarm forderte die Automobilfahrer zur Angabe ihrer Perſonalien und zum Mitgehen auf den Poſten auf, wo ihnen mitgeteilt wurde, daß ſie bis zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes bleiben müßten; der Automobilbeſitzer verſprach auf Ehrenwort, zu bleiben, bis der Tat⸗ beſtand telephoniſch feſtgeſtellt ſei. Während der wachhabende Gen⸗ darm ſich an das im oberen Stock befindliche Telephon begab, ent⸗ wichen aber die Automobilfahrer, ihre niedergeſchriebenen Adreſſen mitnehmend, und fuhren Baſel zu. Der Name des Automobil⸗ inhabers iſt feſtgeſtellt; es iſt ein Graf Dreuille aus Frankreich; er kam von Freiburg und beabſichtigt nach Neuenburg(echweiz) zu reiſen.“ Wir wollen hoffen, daß die Sache ihre Sühne findet, vor allem aber, daß die Geſchädigte zu ihrem vollen Recht gelange. Bei der Kaiſerin wurde uns alles gezeigt, wir wurden durch die Gärten und den kaiſerlichen Tempel geführt, kurz, wir ſahen alles. Der Som⸗ merpalaſt iſt der maleriſchſte Ort, den ich je ſah. Die gelben Ziegel⸗ gebäude ſind terraſſenförmig übereinander bis zum Gipfel eines ſehr hohen Hügels gebaut. Oben liegt der Tempel, und von den ſchönen Spaziergängen aus ſieht man die Seen und Palaft⸗ anlagen in einem kleinen Tal am Fuß der weſtlichen Hügel, ein An⸗ blick, der zu dem Reizendſten gehört, das man ſich vorſtellen kann.“ — Die Erforſchung der Luft durch Flugdrachen. Ueber die Ver⸗ wendung von Flugdrachen, die ſolange nur als Kinderſpielzeug ge⸗ gokten haben, zu wiſſenſchaftlichen Zwecken berichtet W. Napier in „The World's Work“. Sie werden jetzt auf dem Lande wie auf der See gebraucht; in vielen Beziehungen iſt der Drache vom Deck eines Dampfers aus beſſer zu handhaben als auf Land, weil die Dampfer⸗ bewegung nutzbar gemacht werden kann, um den Wind nach Be⸗ lieben zu ſtärken oder zu mäßigen. Erſt vor etwa zwei Jahren er⸗ Jielt A. L. Rotch von der Blue Hill⸗Sternwarte die erſten Regiſtrier⸗ ungen von Inſtrumenten, die man vom Deck eines Schiffes hatte ſteigen laſſen. Die Schiffe der antarktiſchen Expeditionen ſind mit Drachen ausgerüſtet; aber die damit erzielten Ergebniſſe ſind noch unbekannt. Die einzigen wichtigen Beobachtungsreihen von Bord eines Schiffes hat W. H. Dines im vorigen Jahr in der Höhe der Weſtküſte Schottlands ausgeführt. Ein Drache iſt nur eine der drei anerkannten Arten, aus beträchtlicher Höhe über der Erdober⸗ fläche Daten zu erhalten; der bemannte und unbemannte Ballon find die beiden anderen. Allen dreien hat man in den letzten Jahren beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Der unbemannte Ballon kann bis zu 60 000 Fuß Höhe gelangen, der bemannte bis zu 30 000. Beide ſchweben in der Luft und bewegen ſich mit ihr. Drachen, die Kiſammen hintereinander arbeiten, ſind bis zu 15000 Fuß nutz⸗ bar. In dieſem Fall geht die bewegende Luft an den Regiſtrier⸗ apparat vorbei. In Amerika verwendet man beſonders gern den Drachen, in Deutſchland den bemannten und in Frankreich den unbe⸗ Drachenſtationen. In Eugland hat man dagegen ſeit James Glaiſhers Ballonfahrten vor 40 Jahren wenig zur Erforſchung der oheren Luftſchicht getan. Drachen wie Ballons ſind auch bereits zu militäriſchen Zwecken gebraucht worden, aber erſt Rotch iſt die volle Entwicklung der meteorologiſchen Unterſuchungen durch den Gebrauch der Kaſtendrachen zu verdanken. Eine von der aeronautiſchen Ge⸗ ſellſchaft Großbritanniens veranſtaltete Drachenwettfahrt in Findon bei Worthing war daher ſehr zu begrüßen. Der Zweck war, die Nütz⸗ lichkeit des Drachens als Mittel wiſſenſchaftlicher Unterſuchung zu entwickeln; der Drache, der am höchſten flog— es mußten aber über 3000 Fuß ſein— ſollte die filberne Medaille der Geſellſchaft erhalten. Jeder Drache mußte ein zwei Pfund ſchweres Paket 100 Fuß nach ſich ſchleppen, denn ſoviel wiegt ein Apparat zum Regiſtrieren der Tem⸗ beratur und Feuchtigkeit der Luft. Beim hohen Drachenflug muß Stärke mit Leichtigkeit vereint ſein; deshalb muß ein Stahldraht ge⸗ braucht werden. Bei einem Flug von 10 000 bis 15000 Fuß Höhe müſſen fünf bis ſechs Meilen des beſten Stahldrahts ausgeſteckt wer⸗ den. Man verfügte bei dem Wettbewerb über die ſehr güriſtig ge⸗ legenen„Suſſex Downs“; auch das Wetter am 25. Junt ſchien günſtig, der Seewind nahm bis zum Schluß an Stärke zu und änderte kaum die Richtung. Von den urſprünglich acht Bewerbern erſchienen nur ſechs. Eine Schwierigkeit war es auch, den Wettbewerb ſo zu geſtalten, daß kein Drache ſeinen Nachbarn ſtörte und jeder zur Be⸗ ſtimmung ſeiner Höhe von auserwählten Punkten aus ſichtbar war. Die Stationen wurden etwa 200 m von einander entfernt feſtgeſetzt. Die Drachen waren ſehr verſchiedenartig, Nr. 1 war plano⸗hexagonal, Nr. 2 rautenförmig, Nr. 3, der von L. Cody gelenkt wurde, war aus⸗ geſpannt 18 Fuß lang und ſah in der Luft wie ein großer Schmetter⸗ ling aus, Nr. 4 war ein gewöhnlicher Hargrabe⸗Drachen mit recht⸗ eckigem Querſchnitt; er erreichte keine in Betracht kommende Höhe, Nr. 5 erſchien nicht, Rr. 6 war ein Drache birmaniſcher Art von Charles Brogden, aus einer Anzahl getrennter Segel, die alle in einer einzigen Ebene lagen. Auch verſchiedene Jormen von Trieb⸗ werken wurden gebraucht. 1 Von ihrer Handlichkeit iſt der wiſſenſchaft⸗ pfalz. heſſen u § Ludwigshafen, 7. Sept. Ueber 12 000 Perſonen, die anſehn⸗ liche Zahl der Stammgäſte nicht mitgerechnet, frequentierten am geſtrigen Sonntag die Jubiläumsgewerbe⸗Ausſtellung. Bis zum Mittag hatten ſchon 5000 Beſucher die Ausſtellungsräume paſſiert. Von Kaiſerslautern brachte ein Extrazug über 800 Perſonenz er war vom Lokalverein der Lokomotivführer dort angeregt und hatte dieſe koloſſale Beteiligung gefunden. Der Fahrpreis ermäßigte ſich auf 1 für die Perſon. Lambrecht, 7. Sept. In der Nacht zum geſtrigen Sonntag äſcherte ein Schadenfeuer die Papierfabrik von Jul. Glatz(Seiden⸗ bapiere) in Neidenfels teilweiſe ein. Der noch nicht lange errichtete Neubau iſt vollſtändig zerſtört. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 200 000., iſt aber durch Verficherung gedeckt. * Pirmaſens, 6. Sept. Die 37 Jahre alte Ehefrau des Fabrik⸗ arbeiters Heinrich Kröher von hier, welche ſich geſtern in eine Nerven⸗ heilanſtalt nach Heidelberg begeben wollte, ſprang nachmittags auf der Durchreiſe in Speyer in den Rhein. Ihre Tat wurde jedoch bemerkt und die unglückliche Frau gerettet. Landſtuhl, 6. Sept. Ueber die Art und Weiſe, wie Leutnaut Hartmann verunglückte, wird nach dem„Land. Anz.“ erzählt, daß Hartmann zur Ueberbringung eines Befehls vor einer gerade raſch vorgehenden Batterie vorbei⸗ oder durch ſie hindurchreiten wollte und gerade in dem Augenblick ſtürzte, als er ſich vor einem der Geſchütze befand, das dann über ihn hinwegging. * Darmſtadt, 6. Sept. In einer ſtark beſuchten Gewerkſchafts⸗ verſammlung, welche ſich mit dem Streik in der Bierbrauerei Heß beſchäftigte, erklärten ſich die Anwefenden mit den Streikenden ſoli⸗ dariſch und beſchloſſen, über die genannte Firma den Bohkott zu ver⸗ hängen. * Mainz, 6. Sept. Eine fein auftretende Dame mietete ſich in einem hieſigen Hotel mit zwei Knaben ein und wußte derart für ſich einzunehmen, daß ihr nicht allein die Zeche geſtundet wurde, ſie erhielt auch noch baares Geld dazu geliehen. An einem ſchönen Tage ging ſie mit den Knaben fort, ſie muß aber die Adreſſe des Hotels verlegt haben, denn bisher kehrte ſie nicht wieder. 8 5 * Aus Heſſen, 6. Sept. Der„Wormſ. Ztg.“ wird aus Mainz berichtet: Die Urfache der mangelhaften Funktion des Fallbeils bei der geſtrigen Hinrichtung des Detrois lag einesteils in der Ver⸗ ſchiebung des Rockkragens, der vom Beile getroffen wurde, andern⸗ Das letztere hat teils darin, daß das Veil zu ſtark gehärtet war. eine bedeutende Scharte erlitten. Cheater, Runſt ung Wigenſchaft. Vom verſtorbenen Generalmuſikdirektor Zumpe werden noch einige liebenswürdige Züge bekannt. Zumpe hatte große Freude an der Natur und es war ein Genuß, mit ihm durch Wald und Au zu wandern, denn er ſah alles und hatte für das kleinſte liebendes Verſtändnis. Er war ein Kindergemüt und litt nie, daß man eine Blume abriß. Auch das Töten von Tieren war ihm ſehr unſhm⸗ pathiſch. Wollte er z. B. irgendwo Fiſche eſſen und er erfuhr, daß dieſe noch lebten und erſt abgeſchlagen werden ſollten. ſo verzichtete er lieber darauf. Auf der Straße las er einmal ein herrenloſes Hündchen auf, das von ſeinem Beſitzer arg verprügelt worden ſein mußte, denn es war ſehr ſcheu. Es dauerte faſt ein Jahr, bis man das Tier anſaſſen konnte, ohne daß es erſchrak. Umſo lieber gewann es ſeinen neuen Herrn, der mit großer Zärtlichkeit an ihm hing.— Intendant Ledebur in Schwerin ſchrieb an Poſſart über Zumpe einmal:„Er iſt nicht nur einer der erſten Dirigenten, ſondern auch einer der beſten Menſchen, die mir beim Theater begegnet find.“ Er hatte damit Recht Nach außen hin mochte Zumpe durch ſeine nervöſe Reigbarkeif ja fün den einen oder andern zeitweilig heftig oder ſchroff erſcheinen. Der Kranz der Nachwelt. Aus Dresden wird geſchrieben: Dit Generaldirektion der Königl. Hoftheater ließ am 100. Geburtsta Emil Devrients durch den Dramaturgen Dr. Zeiß und Herrn Ob regiſſeur Erdmann einen Kranz auf Devrients Grab auf dem Anne kirchhofe niederlegen. Dieſer Kranz war der einzige, der d Grab ſchmückte. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienskac 8. Sept.:„Ein Luſtſpiel“.— Mittwoch,.: Zu Leo Tolſtois 75. Geburtstag.„Die Macht der Finſternis“.— Donnerstag, 10.2 „Wilhelm Tell“.— Freitag, 11.:„Der Talisman“.— Samskag, 12.: Zum erſten Male:„Der Hochtouriſt“.— Sonntag, 13., nachm⸗ halb 4 Uhr:„Der blinde Paſſagier“. Abends 7 Uhr:„Der Hoch⸗ touriſt“.— Montag, 14.:„Hamlet“. Die Franzoſen und die Weltlitteratur. Eine franzöſiſche Revue hat eine Umfrage veranſtaltet, die über das Verhältnis der Fran⸗ zoſen zur Weltlitteratur ſehr intereſſante Aufſchlüſſe gibt. Die Frage war:„Wer iſt der nationale Dichter in jedem Lande?“ Ueber das Reſultat dieſer Abſtimmung berichtet Leo Claretie:„Das Ergebnis iſt merkwürdig, bisweilen falſch und diskutabel, aber für unſere Un⸗ wiſſenheit ſehr neu. In Europa haben wir: in Spanien Salvador Rueda oder Vincente Medina oder D. Gaſpard Nunes de Arce; in Portugal Guerra Junqueiro; in Italien Carducei; in Belgien Ver⸗ haeren; in Holland Helene Lapidoth Swarth; in England Swinburn Rudhard Kipling; in Deutſchland Paul Heyſe; in Däne⸗ mark Drachmann; in den ſkandinaviſchen Ländern Bförnſon; in Rumänien Carmen Sylva; in Griechenland Georgios Soures. In anderen Erdteilen werden angeführt: In Japan Fukutchighen Itchiro; in Amerika: in den Vereinigten Staagten Rooſevelt, Mark Twain; in Braſilien Olavo Bilac; in Argentinien Carlos Guido 3 Späno; in Afrika: in Aegypten Abulhaid Hamid Beh. Wäre es nicht eeene— daß der Drache bei einem ſtarken Windſtoß abbricht oder der Dre ſich in den Bäumen verwickelt. Eine mechaniſche Kraft irgend welch Art iſt für das Triebwerk faſt unmöglich nötig, da ein großer Drache ſein Seil mit mehr als 100 Pfund Kraft ziehen kann. Die Meſſung der Höhen ergab Durchſchnittshöhen von 1189 bis 1554 Fuß und als größte beobachtete Höhe 1816 Fuß. Das Ergebnis war etwas enk⸗ käuſchend, da kein Drache die verlangte Höhe von 3000 Fuß erreichte. Das lag daran, daß am 25. Juni ein bloßer Oberflächenwind wehte⸗ Im übrigen aber war der Wettbewerb erfolgreich und gewährte ſehr nützliche Aufſchlüſſe über die Möglichkeiten, den Drachen zu wiſſen⸗ ſchaftlichen Unterſuchungen zu gebrauchen. 5 — Ein Rieſe in einer Kiſte. Aus London wird uns berichtet Selten hat wohl eine Bahnſtation ein ſo ſeltſames Gepäckſtück Verwahrung gehabt, wie das der Warenhalle der Linie Londo Nordweſt in der Worſhipſtreeet übergebene. Es handelt ſich um ein Kiſte, die einen Rieſen von außerordentlicher Größe umſchließt, der ſeit dem Jahre 1876 darauf wartet, ſeinem Empfänger ausgelief zu werden. Der darin eingeſchloſſene Menſch hat eine Größe von 12 Fuß 2 Zoll und ſein Bruſtumfang beträgt 6½ Fuß. Mit de Kiſte wiegt er etwa 3 Tonnen. Dieſer merkwürdige Rieſe ſoll einen der prähiſtoriſchen Bewohner von Irland ſein, den man in ein Kalkſteinlager„verſteinert“ aufgefunden hat. Nachdem er aus⸗ gegraben war, wurde er in London ausgeſtellt. Die Anthropologen waren freilich der Meinung, daß es ſich um das Machwerk eines Bildhauers handelte; aber wie das öfters vorkommt, genierte die Anficht den Unternehmer durchaus nicht, der den Rieſen über Lande gegen Eintrittsgeld zeigte. Er hatte ſich aber einen Kompagnon genommen, mit dem er eines Tages in Konflikt geriet; darauf li⸗ dieſer den Rieſen, den man gerade nach dem Kontinent wollte, beſchlagnahmen. Eine Entſcheidung in dem Proz nicht erfolgt, und ſo liegt der prähiſtoriſche Irländer noch Depot. Mammu * als er noch 1 Selte. Weneraäl⸗Anzeiceer. 12 Menffhean, 7. Sebtember. intereſſant, fügt Claretie hinzu, dieſe Dichtergeographie der Welt zu verbollſtändigen und zu verbeſſern; ſie hat für uns durchaus den Reiz des Neuen, denn lange Zeit haben wir in der Litteratur vergeſſen, unſere Fenſter nach der Außenwelt zu öffnen. Wir kennen 1 N die Sprachen noch die Litteraturen der Welt. Es wäre vielleicht Z Zeit, den alten Refrain ein wenig zu ändern, an den wir uns immer ge⸗ halten haben: Oü peut⸗on ötre mieux/ Qu' au sein de sa famille?“ — Es iſt jedenfalls ſchon ganz neu, daß ein Franzoſe dies einſieht. Frankfurter Opernhaus.(Spi e) Dienſtag, 8. Sept.: „Die beiden Schützen“.— Mittwoch,.: Wagner⸗Zyklus. 5. Abend. „Triſtan und Iſolde“.— Ae 10.:„Die Zauberflöte“. Freitag, 11.:„Der Zigeunerbaron“.— Samstag, 12.: Wagner⸗ Zyklus. 6. Abend.„Die Meiſterſinger von Nürnberg“.— Sonntag, 18.:„Violetta“.— Montag, 14.:„Die Fledermaus“.— Dienstag, 15.: Wagner⸗Cyklus. 7. Abend.„Der Ring des Nibelungen“. Vor⸗ abend.„Das Rheingold“. Kleine Mitteilungen. Mit Paul Heyſes„Maria von Magdala“ wurde im Dresdener Reſidenztheater die neue Spielzeit eröffnet. Die Dichtung übte trotz nicht einwandfreier Darſtellung eine tiefgehende Wirkung aus.—„Die Schule der Ghemänner“, Molieres Luſtſpiel, geht in einer Ueberſetzung von Ludwig Fulda als nächſte Neueinſtudierung im Kgl. Schauſpielhauſe in Berlin in Szene.— „Die bierte Wand“ iſt der Titel eines vieraktigen Luſtſpiels, das Rudolf Presber und Hans von Wentzel ſoeben vollendet haben, Das Stück ſpielt in militäriſchen Kreiſen. Heueſte Bachrichten ung Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. *Frankfurt a.., 7. Sept. In Bornheim wurde geſtern das Joſefsheim und Arbeiterheim, das von der katholiſchen Gemeinde errichtet iſt, feierlich eingeweiht. * Frankfurt, 7. Sept. Die vier Leichen, die am Samſtag aus dem Main geländet wurden, ſind der Arbei⸗ ter Kefer aus Eggenheim und deſſen Frau und Kinder, Die Frau war wegen Mißhandlung der Kinder zu einer längeren Gefängnis⸗ ſtrafe verurteilt und hatte in jüngſter Zeit wegen desſelben Vergehens eine neue Vorladung erhalten. Kefer, der Küfer bei der Firma A. Backles iſt, wird als braver, ſolider Arbeiter geſchildert, ſeine Frau, die früher unter Kontrolle ſtand, iſt dagegen ſehr übel be⸗ leumundet. Kefer hat jedenfalls aus Sorge vor den bevorſtehenden Unannehmlichkeiten und aus Scham den Entſchluß gefaßt, mit ſeinen Angehörigen in den Tod zu gehen. Am Dienſtag entſchuldigte er ſich bei ſeiner Firma und fehlte ſeitdem. „ Merſeburg, 7. Sept. Der Kaiſer begab ſich heute morgen in einem Viergeſpann in das Manövergelände. Die Kajſevin fuhr um 8 Uhr nach Merſeburg. Die übrigen Fürſt⸗ lichkeiten begaben ſich von Halle mittels Sonderzuges in das Manöver⸗ gelände. Die Kriegslage iſt folgende: Eine rote Armee, welche über Eiſenach, Weimar und Naumburg vormarſchierte, iſt am 6. Septbr. öſtlich von Leipzig von der über Dresden vorgegangenen blauen Armee geſchlagen und zum Rückzug in der Richtung Halle⸗Merſeburg ge⸗ slvungen worden. Magdeburg, 7. Sept. Die Kaiſerin traf heute Vormittag hier ein und wurde am Bahnhof vom Oberpräſi⸗ denten empfangen. Vom Vahnhof begab ſich die Kaiſerin zum Louiſengarten und beſichtigte das Denkmal der Königin Louiſe. Hierauf wurde die Fahrt nach der Auguſtaſchule angetreten. Die Hälfte der hieſigen Schuljugend bildete auf dem Wege Spalier. Die Kaiſerin wurde überall mit ſtürmiſchen Jubel empfangen. * Würzburg, 7. Sept. Wie der„.⸗A.“ meldet, wurde in der Zementfabrik„Wetterau“ bei Fürth durch einen hevab⸗ ſtürgenden Drahtſeilkorb ein Arbeiter getötet — und 3 ſchwer verletzt. * Augsburg, 7. Sept. Der„Augsburger Abendzeitung“ zufolge ſcheint geſtern Vormittag auf dem Walchenſee eine bisher unbekannte Familie den Tod geſucht und gefunden zu haben. Am Samstag Abend wurde am Ufer ein anſcheinend in den 50er Jahren ſtehendes Ehepaar mit einem älteren Schweſternpaar und einer jüngeren Tochter, welche ſpäter einen Kahn nahmen und in den Walchenſee hinausfuhren, bemerkt, Am Sonntag morgen wurde der Kahn leer guf dem See treibend aufgefunden. Mehrere Damenhüte und Schirme lagen in dem Kahn. Man vermutet, daß die Verſchwundenen Ausländer ſind, da ihre Namen völlig unbekannt ſind. * Köln, 7. Sept. Ein am Samstag abend über das Rhein⸗ land niedergegangenes Wetter richtete namentlich im Wuppertale ſtarke Verheerungen an. In Solingen ſtürzte ein Zirkus zuſammen, glücklicherweiſe ohne daß Menſchen berletzt wurden. Auf der Strecke Solingen, Ohlig wurde eine Anzahl Bäume entwurzelt und guf den Bahndamm geſchleudert, wodurch der Betrieb unter⸗ brochen wurde, und die Züge mit ſtundenlanger Verſpätung einliefen. Das Hagelwetter zerſtörte tauſende von Scheiben. Durch Mauer⸗ einſtürze wurden bei Leichtlingen mehrere Perſonen ſchwer verletzt. Zwiſchen Kupperſteg und Obladen fuhr der Blitzſtrahl in einen mit Ausflüglern beſetzten Wagen. 3 Perſonen wurden tötlich berlecht.(Irkf. Ztg.) Bremerhaven, 7. Seßt. Auf der Unterweſer bei Ronnebeck ſank geſtern abend der mit Beſuchern des Vegeſgcker Marktes beſetzte Dampfer„Germania“ infolge Zuſammen⸗ ſtoßſens mit dem Dampfer„Pegu“, Menſchen ſind nicht verunglückt. ):6 Berlin, 7. Sept.(Privat.) Auf der Provinsial⸗ Konferenz der ſozialdemokratiſchen Partei, die geſtern im Geſperkſchaftshauſe ſtattfand, wurde nach heftiger Dehatte folgender Leitſatz aufgeſtellt: Die Parteigenoſſen müſſen mit aller Energie in die Landtags⸗Wahlbewegung eintreten. Die Wahlbeteiligung hat überall durch Aufſtellung eigener Wahlmanns⸗ Kandidaten ſtattzufinden. Abmachungen mit anderen Paxteien finden vor der Urwahl nicht ſtatt, jedoch ſoll erklärt werden, daß die ſozia⸗ liſtiſchen Wähler unbedingt für ſolche Liberalen ſtimmen werden, die bei ihrer Aufſtellung erklärt haben, unabhängig genug zu ſein, um bei der Abgeordnetenwahl ohne jede Rückſicht ſtimmen zu können. Ferner wurde eine Reſolution angenommen, nach welcher auch die Forderung des Frauenſtimmrechts überall mit aller Energie agufgeſtellt und eingehend begründet werden ſoll. Eine zweite Reſo⸗ lution richtete ſich gegen den Ausſchluß der Frauen von der Teilnahme an dem Parteitage, den die Polizei bei eem der Werhaudfungen verfügt hatte. Braunſchweig, 7, Sept. Wie amtlich gemeldet wird, kamen in der Vorwoche acht neue Typhuserkrankungen aber Waldſpielen t teilgenomen Vaben. aum Stillfand Nelemmen, kein Todesfall vor. Die Epidemie iſt unter den Kindern, welche an den »Homburg, 7. Sept. Auf der Straße von der Saalburg nach Homburg ereignete ſich am Samstag abend gegen 6 Uhr ein ſchwerer Automobil⸗Unfall. Der Teilhaber der Motoren⸗ und Maſchinenhandlung A. Collin, Kaiſerſtraße 60, hatte mit einem Sohn und einem Neffen einen Automobilausflug nach der Saalburg gemacht. Auf dem Rückweg berlor der Führer die Herr⸗ ſchaft über die Maſchine. Der Wagen ſchlug ur⸗ und die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Collin hatte einen Arm⸗ und Beinbruch erlitten, der eine Knabe ſprang vom Wagen und kam mit dem Schrecken davon, der andere erlitt eine Gehirnerſchütterung. *Lübeck, 7. Sept. Bei einem heftigen Gewitter am Sonntag und Montag wurde in dem Dorfe Klein⸗Parin ein Mann und ein Kind vom Blitze verletzt und ein Bauernhof ange⸗ zündet. Bei Niendorf wurden auf dem Felde 13 Kühe vom Blitz erſchlagen. In Genin wurde ein großes Lagerhaus mit den Erntevorräten vernichtet, der Feuerſchein war meilenweit ſichtbar. Auch in den Dörfern der Umgebung richtete der Blitz ſtarken Vrand⸗ ſchaden an. * Wien, 7. Sept. Heute Vormittag fand im Abgeord⸗ netenhauſe die Eröffnungsſitzung der interparlamen⸗ tariſchen Konferenz ſtatt. Bern, 7. Sept. Am Berg Altmann im Kanton Appenzell iſt heute beim Edelweißſuchen ein älterer Mann abgeſtürzt. Er war ſofort tot.(Frankf. Ztg.) v. London, 7. Sept.(Privat.) Wie aus Berbera gemeldet wird, iſt der tolle Mullah in das Nogatal zurückgekehrt, wo er genügende Weideplätze für ſeine Herde vorfand. Die Erxichtung von vier Kameelreiter⸗Abteilungen, die je 585 Mann ſtark ſein ſollen, wird eifrigſt betrieben., Dieſelben ſollen auch die Waſſer⸗ Verſorgung für die Truppen übernehmen. Deutſchland und Fernando Po. ):0 Berlin, 7. Sept.(Privat.) Die Bemerkung der „Kolonial⸗Zeitung“k, daß Deutſchland bereit ſei, Fernando Po zu kaufen, wenn Spanien dieſe Inſel zu verkaufen wünſche, ruft dem„Berliner Tageblatt“ zufolge in Madrid Befremden und Widerſpruch hervor, da dort niemand an einen Verkauf denkt. Die Epoca ſchreibt: Die Inſel ſcheint doch ſehr viel wert zu ſein, wenn man fortgeſetzt auffordert, ſie zu verkaufen. Vorläufig ſei ſie aber in ſpaniſchen Händen noch ſehr gut aufgehoben. Die Regierung ſei gerade dabei, einen vollſtändigen Organiſationsplan für die Verwaltung dieſer Inſel auszuarbeiten. Erſatzwahl in Deſfau⸗Zerbſt. * Deſſau, 7. Sept. Das amtliche Ergebnis der Erſatz⸗ wahl iſt: Kaeppler(ſoz.) 12775, Schrader(frſ. Bg.) 11083, Schirmer(konſ.) 3494. Zerſplittert und ungiltig 66 Stimmen. Die Stichwahl wurde auf nächſten Freitag anberaumt.(Frkf. Ztg.) Katholiſche Bauern⸗Vereine. n. Tuntenhauſen, 7. Sept.(Privat.) Bei herrlichem Wetter hat geſtern hierſelbſt die übliche Generalberſammlung des bayriſchen politiſchen Tuntenhauſener Bauern⸗Vereins bei äußerſt zahlreicher Beteiligung unter freiem Himmel ſtattgefunden. Dieſelbe wurde von dem Abgeordneten Dr. Daller eröffnet. Nach einer kurzen Begrüßungs⸗Anſprache und der üblichen Rechnungs⸗ Formalitäten ergriff Landtags⸗Abgeordneter Ranner das Wort, welcher ausführte, daß das Zentrum mit Vefriedigung auf die letzten Reichstags⸗Wahlen zurückblicken könne, da es um circa 350 000 Stim⸗ men gewachſen ſei. Sodann ſprach unter großer Begeiſterung Land⸗ tags⸗Präſident Dr. von Orterer. Es habe ihm leid getan, daß ſelbſt in Köln ſeine Landsleute ihn nicht verſtanden hätten. Nach weiteren Ausführungen ging Redner auf die aktuellen politiſchen Fragen ein. Die Centrumspartei ſei befriedigt über den Ausgang der letzten Landtagsſeſſion. In der Swinemünder Depeſchen⸗ angelegenheit ſei die Erklärung des Reichskanzlers unge⸗ nügend geweſen. Durch die Veröffentlichung des Dank⸗Telegramms unmittelbar vor dem Zuſammentritt des Zentrums⸗Delegiertentages in München habe die Staatsklugheit hervorragender Staatsmänner vollſtändig berſagt. Dieſe Kraftprobe ſei denn auch mißlungen. In den letzten Jahren ſei eine wüſte Hetzegegen die Zentrums⸗ partei und die Kirche ausgebrochen. An dieſer allgemeinen Hetze ſei die bahriſche Intelligenz ganz hervorragend beteiligt. Seitens des Zentrums ſeien die Einrichtungen einer anderen Kirche noch nie zum Gegenſtand ſolcher Angriffe gemacht worden. Der Redner for⸗ dert die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes und kadelte die Haltung des Reichskanzlers in dieſer Frage. Der Redner ſprach dann über den Abgang des bayriſchen Miniſters und die Vorwürfe der liberalen Preſſe. Was ſeine Perſon anbetreffe, ſo werde er trotz aller Angriffe auf ſeinem Poſten verbleiben. Er verteidigte ſich gegen verſchiedene ihm in den Mund gelegten Aeußerungen. Redner ſagte, wir werden uns den Einfluß ſichern, der uns zuſteht. Wir haben bis jetzt manches geſehen, was uns gefallen hat, doch hoffen wir noch manches anderes zu ſehen. Unſere Stellung gegenüber der Regierung werden wir vollſtändig beibehalten und ver⸗ folgen, wie ſie ſich in wirtſchaftlichen Fragen zu uns ſtellt. In Dingen, die mit unſerem Programm vereinbar ſind, werden wir ſie unterſtützen. Wir ſind nicht Leute, die vom Kampfe leben. Es ſoll uns freuen, wenn eine Art gefunden wird, in Bezug auf ein Zu⸗ ſammengehen in gemeinſchaftlichen Fragen. Er ſchloß mit einem Hoch auf Wahrheit, Freiheit und Recht. Nachdem noch mehrere andere Redner geſprochen, wurde die Verſammlung mit einem dreifachen Hoch auf das bayrjſche Königshaus geſchloſſen. Zum Ueberfall in Algier. Paris, 7. Sept. Ueber den Angriff der ſtarken Berber⸗ abteilung gegen die berittene Eskorte und Kolonne des zweiten Regi⸗ ments der Fremdenlegion bei Sl Mungar wird aus Oran ge⸗ meldet: Die Kolonne beſtand aus einer Eskadron Spahis, einer Kompagnie Tirailleurs und einer der zweiten Kompagnie des ziweiten Regiments der Fremdenlegion entnommenen Eskorte. Der Zweck der Kolonne war Spadibeniabbes und Igli zu verproviantieren. Unter den 33 Getöteten befindet ſich Hauptmann Vachetz, unter den 47 Verwundeten der ſchwer verwundete Leutnant Selchhauſen. Die Unruhen auf dem Balkan. „Paris, 7. Sept. Der türkiſche Botſchafter erklärte einem Vertreter des„Gaulois“, die Pforte werde ſich bemühen, dem ſtungen waren ganz zwecklos. Blutvergießen in Mazedanſen Einhalt zu tun. Sie die Aufſtändigen eingeſchloſſen und zur Unterwerfung gezwungen werden. Nur die Führer würden vor Gericht geſtellt; Krieg mit Bulgarien ſei nicht zu befürchten. * Konſtantinopel, 7. Sept.(W. Corr.⸗B.) Die Nachricht von der Verhaftung desruſſiſchen Hilfsdragomans Hadjibian iſt falſch. Der Panamakanal. * Bogata, 7. Sept. Hier herrſcht große Erregung übez die telegraphiſche Meldung, die Vereinigten Staaten wür⸗ den wahrſcheinlich über den Kñanalvertrag mit Pan ama direkt verhandeln. Senator Obaldia iſt zum Gouverneur von Pa⸗ nama ernannt und iſt heute dorthin abgereiſt. Er hat den Kanal⸗ plan, der, wie man glaubt, alle Teile befriedigen wird.(S. Polit. Ueberſ. D..). Bogata, 7. Sept. Die kolumbiſche Regierung beſteht darauf, daß der Kongreß den Kanalvertrag von Neuem beraten ſolle. Rußland und Japan. * London, 7. Sept. Die„Times“ meldet aus Pe⸗ king vom 4. Sept.: Die folgenden Einzelheiten über die Ver⸗ handlungen zwiſchen Rußland und Japan werden, ob⸗ gleich ſie möglicherweiſe amtlich beſtritten werden, mit zu großer Beſtimmtheit behauptet, um unbeachtet bleiben zu dürfen: Der japaniſche Geſandte ſoll dem ruſſiſchen Miniſter des Aeußern eine ſeine Vorſchläge enthaltende Denkſchrift überreicht haben, welche für die gegenſeitige Anerkennung der Eiſenbahn⸗ rechte in der Mandſchurei und in Koreg Beſtimmung trifft; jede Macht ſoll ihre Rechte bezeichnen, jede ſoll das Recht haben, ihre Eiſenbahnen zu bewachen und zur Unter⸗ ſuchung von Unruhen nach ihrer Sphäre Truppen zu entſenden, die nach Wiederherſtellung der Ordnung zurückzuziehen ſind.— Die„Times“ veröffentlicht ferner eine Depeſche aus Tokig vom 4. Sept. welche beſagt: Hier wird amtlich die Meldung für unrichtig erklärt, die Grundlage der ruſſiſch⸗japa⸗ niſchen Unterhandlungen ſei die Anerkennung der von Rußland in der Mandſchurei erworbenen Intereſſen durch Japan, gegen Anerkennung der japaniſchen Intereſſen in Koreg durch Rußland. Die Tatſache, daß Verhandlungen im Gange ſind, wird zugegeben, doch wird erklärt, daß die eben bezeichnete Grundlage der Verhandlungen weit von der Wahrheit ab ſei. Die japaniſchen Intereſſen in Koxrea ſeien bereits im Protokoll von 1898 anerkannt. * Petersburg, 7. Sept. Ein Telegramm der „Nowoje Wremja“ aus Wladiwoſtok meldet: Japans Rü⸗ Ein Krieg mit Japan ſtehe nicht in Ausſicht. Zu den japaniſchen Manbvern würde der Oberkommandeur des Primor'ſchen Dragonerregimentes ab⸗ geordnet; zu den ruſſiſchen Manövern bei Wladiwoſtok und Ni⸗ kolskoje werden ein japaniſcher General und zwei Stabsofftiziere erwartet. * Port Arthur, 7. Sept. In Korea macht der durch die Japaner erfolgte Ankauf der ſtrategiſch wichtigen, kleinen Inſel Sambak in der Nähe von Mokko großes Aufſehen. Miniſterſterben in England. ., London, 7. Sept.(Privat.) Wie verlautet, beabſichtigk der Kriegsminiſter infolge des Ergebniſſes der Unterſuchung über den Transvaalkrieg ſeine Entlaſſung zu geben, ebenſo ſollen einige andere Kabinettsmitglieder entſchloſſen ſein, ebenfalls don ihren Poſten zurückzutreten, weil ſie die Zollpläne Chamberlains nicht gutheißen können. Jolkswirtschaft. Georg⸗Marien⸗Bergwerks⸗ und Hüttenverein. Aus Han⸗ nover, 7. Sept., wird uns telegraphiert: Der Aufſichtsrat des Georg⸗Marien⸗Bergwerks⸗ und Hüttenvereins hat beſchloſſen, für das Geſchäftsjahr 1902/03 die Verteilung einer Dividende von 5 Proz, für Vorzugsaktien und von 3 Proz, für Stammaktjen vor⸗ zuſchlagen. Zum Ende des Zuckerkartells wird uns geſchrieben: Die Zucker⸗ raffinerie Friedr. Meyer's Sohn Tangermünde hat⸗ wie wir einem Rundſchreiben des Vereins deutſcher Zuckerhändle entnehmen, die offizielle Erklärung abgegeben, daß ſie für eine Ver⸗ längerung der Preisvereinigung über Februar 1904 nicht zu haber ſei, und daß ſie alle Pelr ngen bekämpfen will, welche auf eim Verteuerung der Zuckerpreiſe abzielen. Die Tangermünder Raf, finerie iſt mit einer Jahresproduktion von über 3 Millionen Zentne Raffinade die größte Raffinerie Deutſchlands und des Kontinents Ohne dieſe Fabrik und ohne die nächſtbedeutendſte Zuckerfabrik Frankenthal, die bereits die gleiche Erklärung abgegeben hat iſt eine Vereinigung nach Ende Februar 1904 vollſtändig aus geſchloſſen. Wenn alſo die Preisvereinigung der Raffinerien ſich nicht, was allgemein geglaubt wird, vorher auflöſt, ſo iſt der 2⁰ Februar 1904 unter allen Umſtänden ihr Todestag, 5 Kaffee. 15 (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers Der vergangene Monat brachte uns im allgemeinen feſtere, zeitweiſe ſelbſt bewegte Märkte mit zuweilen ziemlich brüsken Rück⸗ ſchlägen, je nach den von Braſilien einlaufenden Witterungsberichten. Die Befeſtigung ging von Newyork aus, wo ein Concern plötzlich als Käufer von großen Poſten auftrat— ob für europäiſche Rechnung oder für Lewiſohn, darüber waren ſich die Gelehrten nicht einig und Preiſe in einer Börſe um zwanzig und mehr Punkte trieb, was unſerem heruntergekommenen Artikel ſeit Menſchengedenken nicht paſſtert war. Nachdem ſich Europg etwas vom erſten Schrecken er⸗ holt hatte und der Kahel einen zſweiten Vorſtoß an der Nekptorker Börſe gemeldet hatte, rappelten ſich auch die diesſeitigen Termin⸗ märkte, an denen inzwiſchen ebenfalls diverſe Trockenheitsberichte von Brafilien eingelaufen waren, aus ihrem Halbſchlaf auf und bei ziemlich bedeutenden Umſätzen liefen Preiſe fünf bis ſechs Ne in die Höhe. Unterftützt wurde die kleine Bewegung durch anhal⸗ tend ſehr mäßige Brafſteufuhren während der erſten Monatshälfte, und erſt als die Receipts wieder anſchwollen, kamen neuerdings 0 Verkäufer heraus, die den Terminmärkten ein etwas e Gepräge verliehen. Ein größerer Rückſchlag hat ſich an denf gegen Monatsſchluß vollzogen, nachdem verſchiedene Setee über Regen berichtet hatten. Die Braſilianer, die an einer Preisſteigerung in erſter Linte intereſſiert ſind, erfaßten natürlich die Gelegenheit beim Schopf und erhöhten ihre Forderungen ſofort nach Bekanntwerden der Hauſſe an den amerfkaniſchen und europätſchen Börſen, und die 1 Manie der Koſtfracht⸗Blanko⸗Verkäufe in Europa und auch in den braſilianiſchen Exporthäfen lieferte ihnen dabei Waſſer auf die Mühle. Was aber der Braſilianer einmal hat, gibt er ungern wieder her, und ſo wurden denn die um 1/6d geſtiegenen forderungen, abgeſehen von einer ganz vorübergehenden Reaktion, die zweite Monatshälfte hindurch ſteif aufrecht erhalten trotz der wieder Tendenz der tonangebenden Märkte in Europa und Amerikg. Wenn es auch für den Konſumhandel an und für ſich nicht viel ausmacht, ob er einen guten mlit 30 Ae 32 e 5 es doch bes er Aerade Wäbren SCFFFFTCTCTCCC 0 7 Mannheim, 7. September. B. Seite. —— der intenſtoſten Erntebewegung jetzt 400 bis 500 Reis, alſo elf bis ˖ e 1855 dierzehn Prozent, mehr erhält, als vor Monatsfriſt. Das Abernten eee wird ihm dadurch jedenfalls erleichtert und der Kaffee wird eher Pfandbriefe. 4ůõÆ Wad K⸗.Nöſchifff].50 G Deutſche Reſchsbk, 151.45 151.60 Oeſt. Länderbank—.—— mehr, als weniger. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.75 b. Seetr.. 10 5 0 G Sadſſche Hank 112.40 118.40 Kredſt.Anſtalt 202.70 208.60 Inzwiſchen können wir nur wiederholen, was wir zuletzt in 8½„„„ alte M. 97.50 G4½%..Anilin⸗n. Sodaf 106.30 Berliner Bank 91.— 91.— Plälziſche Bank 107.— 107.20 unſerem Juni⸗Bericht ausgeſprochen haben, nämlich, daß es uns 3½%„„„ unk. 1904 08.50 G 4% Kleinlein, Heidbg. M 913 Berl. Handels⸗Geſ. 153.80 158 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.6 189.— gar nicht wundern würde, wenn eine durch Froſt zweifelsohne be⸗ 3½„„ Commimal 98.50 G ne e e 101.— Darmſtädter Bank 136.60 186.90] Rhein. Kreditbaut 13950 189.75 ſchädigte Ernte keinen größeren Ertrag ergeben ſollte, als die durch Städte⸗Anlehen. 113 ee 102.50 B 4 Want d 180 50— 80 5 Ne e 1 18955 Trockenheit beſchädigte vom Jahre 1902/03, welche tatſächlich nur 3½% Freiburg i. B. 99.90 B 4½0% Pfaß C0 1 1. D tſe 00.70 8 Sade t drt 19180 050 80 alnea 17 000 00b b. liekerke. Die offenkundige Seltenheit bon Perk⸗ de Karleruer v. N. 189c 90.—6 Thonwerk..⸗G. Eitenb10.—0 Dresbener Bank. 146.30] Wiever Banver. 119.80 149.90 laffee in dieſer Campagne kann ſchon als greifbares Zeſchen des 3½% Lahr v. J. 1902 100.— b54½ e% Ruß..⸗G. Zell⸗ Frankf. Hyp.⸗Bank 19940 199.60 D. Efſekten⸗Bank 103.50 104.— Froſtſchadens angeſehen werden, welcher ſich natürlich in erſter Linſe 4% Ludwigshafen von 1900,102.60 G flofffabrik Waldhof bel Frkf. Hyp.⸗Creditv. 146.50 146.50] Bank Ottomane 114.60 115.— an den Zweigſpitzen fühlbar machte, an denen bekanntlich die Kirſchen 3½%% Ludwigshafen 80 Pernau in Livland 102. G Nationalbant 119.— 119 30] Mannheimer Ver⸗ mit den Perlbohnen zu finden ſind. Berückſichtigt man dabei das 47% 85 103.25 f 4% Herrenmühle Genz 97.— 8 Oberrhein. Bank 96.— 95 50] Geſellſchaft 405.— 405.— dieſes Jahr außergewöhnlich frühzeitige Abernten, ſo fällt das bis 50 9% 1 99.—64½% Manbeimer Dampf⸗ Oeſterr,⸗Ung. Bankll—.—113.— jetzt in den Zufuhren gegen das Vorjahr konſtatierte Plus von cirea 4% Mannheimer Obl. 1901 108.— G ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.75 0 5 350 000 Ballen nicht ſo ſehr in die Wagſchale und es iſt begreiflich,„„ 1885 19.5 0 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Privat⸗Diskont 3¾ Prozent. daß die Idee einer gegen feüher ſtärteren Rereiptsverminderung ½ 1888 99.50 CGetellſhaft 0 Frankfurt a.., 5. Sept. Kreditaktien 208.50, Staats⸗ während der nächſten Monate mit der Zeit mehr Anhänger gewinnt. 9½ 13895 99.50G 4½ Speyerer Hlegelwerk⸗ 7⁵ bahn 140 20, Lombarden 16.60, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Aus dieſer Auffaſſung kann ſich ſehr leicht ein Sentiment entwickeln, 34% 1898 99.50 G 4½% Sildd. Den 100.10, Gotthardbahn 189.—, Disconto⸗Commandit 187 30, Laura bon dem wir jetzt ſchon in der allgemeinen Stimmung Anzeichen zu 3½0% Pikmaſenſek El ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.75 B 223.50, Gelſenkirchen 185.—, Darmſtädter 186.60, Handelsgeſellſchaft 2 finden glauben und deſſen ſtimulierender moraliſcher Wert bei der Preisentwickelung unſeres Artikels, zumal nach Perioden anhaltender Depreſſion, ſchon oftmals eine Rolle geſpielt hat, Was das in der Kaffeeliteratur ſeit Wochen beſprochene„Bel⸗ giſche Syndikat“ angeht, welches mit einem Kapital von 500 Mill. Jranes ausgerüſtet, ſich mit der Regierung von Sao Paulo in Ver⸗ bindung geſetzt haben ſoll behufs Propaganda im großen Stil und Konſignation großer Quantitäten, wenn nicht der ganzen Santos⸗ ernte, nach unſerem Platze, ſo iſt dasſelbe, außer vielleicht in einigen Pflanzerkreiſen, wohl kaum irgendwo ernſt genommen worden. Von einem Syndikat als ſolchen iſt in hieſigen und Brüſſeler Börſen⸗ Kreiſen überhaupt nichts bekannt und es leuchtet ein, daß man üher einen Concern, der mit der Kleinigkeit von einer halben Milliarde aufzutreten vorgibt, in Finanzkreiſen doch wohl etwas hätte läuten hören— wenn er überhaupt exiſtierte. 15 7 6 Petroleum. 5 (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) Bei Monatswechſel hat der Hamburger Preis den üblichen Report behalten können und die Notierung ſtellt ſich demzufolge 5 Pfg. höher wie vorher. In Oeſterreich werden die Verhand⸗ lungen wegen Erneuerung des Petroleum⸗Kartells in der zweiten Septemberwoche ſtattfinden. Die Beſprechungen mit den Vertretern der Standard Oil Company wegen Kontingentierung des öſter⸗ reichiſchen Petroleum⸗Exports ſollen für den Anfang Oktober fort⸗ geſetzt werden. Kurs blatt der Mannheimer Produktenb örſe 5 vom 7. Sept. Weſzen bierländ.—.——17.30[ Maisamer-Mixed 12.76—.— „ neuer 17.25—.—.—„ Donau—.— „ norddeutſcher 17.25—17.50„ La Plata 12.50J „ neuer rhein.—.——17.50 Koßlreps, d. neuer 22.50——.— „ ruſſ. Azima 17.50—18.—[ Wicken—.—18.— „ Ulka 17.25—1775 Kleeſamen deutſch. 1—.—J „ Theodoſia—.—18.— 1 5 eeee „ Saxonska peeee„neuerpfälzer————.— „ Taganrog 17.50—17.75„ Luzerne 100.—110.— „ rumäniſcher 17.50—18.—„ Provene. 110.—115.— „ am. Winter——18.—„Eſparſette 30.——32.— „ Manitobal—.——.— Leinél mit Faß—.——47.— „ Walla Walla—.—.—„ bei Waggon—.——44.50 „ Kanſas II—.——18.—Rübzl in Faß—.—58.— „ La Plata 17.25—18.—„ bei Wagaon—.——52.— Kernen 17.50—.— Am. Petroleum Faß Roggen, pfälz. 15.—..— fr. mit 20% Tara—.——24.25 „ neuer—.—14.25 Am. Petrol. Wagg.—.——23.20 „ ruſfſiſcher 14.50— Am. Petrol, in Ciſt. 5 „ rumäniſcher—.—.—.okonettoverzollt19.60 „ norddeutſcher 15.———.— Ruſſ, Nobel in raß——.25 „ amerik.———.— dto. Wagg.-2140 Gerſte, hierländ. 14.75—15.50] dito. Ciſt.——17.80 „% Pfälzer 15.——16.—Ruſſ. Meteor in Faß———23.30 „ Ungariſche—.—.— dto. Wagg.—.22.0 Futter.—.— dto. Ciſt.—.——18.70 Gerſte rum. Brau—.———.—[Nuſſ. gewöhnl.in Faß—.——22.40 Hafer, bad. 14.—15.— dto. Wagg.—.——21.40 „rufſiſcher 13.75—15.— dto. Ciſt.—.——17.80 „norddeutſcher—.———— Rohſprit, verſteuert—— 119.50 Hafer, württb. Alp—.———.—[oer Sprit—.—52.50 „ amerik, weißer—.——.—— ooer do, unverſt. 36.50—.— 1Nr. 00 0 1 2 3 4 Roggenmebl Nr. 0) 22.75 1) 19.75. Weizen unverändert. Roggen behnuptet, Gerſte in gutter Ware beſſer gefragt. Hafer unverändert. Mais ziemlich unverändert. Mannheimet Effektenbörſe vom 7. Sept,(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief wieder ziemlich feſt. Geſucht waren: Pfälg, Hypothekenbank⸗Aktien zu 189 pCt., Rhein. Hypothekenbank⸗ Aktien zu 189 pCt., Süddeutſche Bank⸗Aktien zu 101.80 pEt., ferner Mannheimer Aktienbrauerei⸗(Mayerhof) Aktien zu 156 pCt.; die Aktien der Zellſtoffabrik Waldhof notierten 242 beg, und G. Aklien. Bauken. Brief Geld Vrieſ Geld Padiſche Bank—.—118.300 Ur, Schroedl, Gdelbg“—— 190.— red.⸗u. Deph., Zbrc“—.—119.—„Schwartz, Speyer. 128.50 Gewbk. Sveyer 50 0 ½—.—129.50„ Nitter Schwetzing!,———.— Oberrhein. Bank..50„ S. Weltz Spever 128.5.— Mfälz. Bank 107.25107.—„ z. Storch, Sick,—. 118.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.— Werger, Worms—.—119.— Bflz. Sp, ⸗u. Cdb. Land. 129.——.— Morms, Br v. Oertge— 128.— Neente 1—.— 78ů 5 Bflz. Preßh. u. Spfür 96.— 65.— Nfein. Hyp.⸗Ban—.—159.— Südd. Bank—. lol,so[ß Trausport Eiſenbahnen u. Verſicherung ⸗ pahnen B. A⸗G. Nöſch. Scetr—.— 98.75 Pfälz Ludwigsbahn]—. 225.— Mannh. Dampfſchl.—.— 90.— Marbahn* 140.— 7 8 Lagerbaus 111.——— Nordbahn—.—136.—Nß. Jf. Seeſchiff eſ.——— Heflbr. Straßenbahnf—.——.—Bad, Rück⸗ u. Mitv.—.185.— Cheut. Induſtrie. 86 e— 17 8 .⸗G, f. hem. Induſtr].—]—.—[Fontinental. Verſ. 7. Ard. Nul.. Sodaſb 416.——.— Mannh. Verſiberun.—— Gbem. Fb. Goſdenbe 170.—.—Pberrb. Veren—— 457.— Verein chem, Fabrikei“—.— 244.— Württ. Transp.⸗Verſ Herein D. Oelförk.—11875 In duſtrie. Jbſt..⸗W. Staſmm 95.80 217— Aet.⸗Geſ. f. Seilind.—.— 96.50 erg 93.%—. Dingleriſche Mſchfbr“—.—120.— Brauereien. Emaſllirſbr. Kürrweil——— Bad. Brauerei 143.75—.—[Emailw. Makamme—.—— Vinger Aklienbierbr—.——.—Ettlinger Spinnerei[——108.— Dinl. Hof vin, Hagen—.—230.—Hüttenh. Spinnerei[— 88.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 162.— Nähmfbr. Hafd u. Neuſ—.——.— Eleſbr. Rühl, Wormss—.— 101.— Mannßb. Gum..Asb.—.— 99.50 Br. Freiburg 90 108.— Aanle ge at—— einlein, Heidelherg 189.50—.— ääh u, Fahr. 5.——.— Homib. Weeſchlt 89.——.— Bortt⸗Cenen Heſbih Lndwigshf. Braaere—.— 220.— Verein Freib Ziegelß——188.50 Peaunh. Aktienbr.—156.— Ver. Speyr Ziegelw—— 78.60 Wfalzbr. Geiſel Wohn del eer-LGellſtolff, Waldſef ereee 97.—[4½ Verein chem. Fabrlten 4½ Zellſtofffabrit Waldhofſ104.50 B Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 1050% 101.— Frankfurter Effektenbörſe. (Prisat⸗Telegramm des General⸗Anzgeſgers) W. Frankfurt, 7. Sept, unter allgemeiner Zurückhaltung. Die Stimmung war feſt. Deutſche Renten etwas feſter bezahlt. Bulgaren in weiterer Erhöhung. Italiener etwas ſchwächer. Spanier feſter. Rumänier gefragt, teilweiſe höher. Türken etwas anziehend. Argentinier gut erholt. Chineſen feſter. Banken teilweiſe höher. Montan träg!yj Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent e Wechſel f in Kurze Sicht 2½—3 Monate Reichsmark Vor, Kurs Heut. Kurs] Vor, Kurs Heut.Kurs Amſterdam hfl. 100 168.88 68.87 Belgien. Fr. 100 80.85 80.825 Jallen Le. 100 81.025 81.05 London„ Aſt. 13— 20,.867 20.865 Madrid„„ Pfſ. 1003——— New⸗Hork Dll. 100— Paris,„ Fr. 1003— Schweiz„, Fr. 100 1½ Petersburg.⸗R. 100 4½ Trieſt,„„ Kr. 100 Wien„„„„ Kr. 100 do. m. S. Staatspapiere. A. Deuiſche. 4 5. 5. 101.50 5 italien. Rente 102 80 102.60 101.60 4 Oeſterr. Goldr. 102.30 102.40 89 70 43½ Oeſt. Silberr. 100.40 100.60 101 40 41/ Oeſt. Papierr. 100.55 100.55 101.45] 4½ Portg. St.-Anl. 50.10 50.80 89.70 3 dio. Auß.“ 30.650 81.— 99.75 4 Ruſſen von 1880 99.30 99.55 100.— Aruſſ. Staatsr. 1894 99 60 99.80 100.10 4 ſpan, ausl. Rente 90.60 90.60 104.80 1 Türken Lit. D. 30.25 30.60 100.40 4 Ungar, Goldrente 100.10 100.10 89.— 5 Arg, innere Gold⸗ 104.—] Anleihe 1887 104.60 4 Egypter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3„ 4˙½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 3— 3— .— 80.95 80.966 80.95 80 966 85.15 C 11111nn 3½ 35,125 —1— 3½ Dſch.Reichsan: 101.45 31½%„„„„„ 5 5„ 31/ Pr. Staats⸗Anl. 101.40 55%% J7j 31½% Bad. St.⸗Obl. fl 31%„ 3½„„1900, 3 bad. St.A. %½ Bayern„„ 4 bayer...-A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. Mh. St⸗A. 18990—.— .Ausländiſche. 3 Oeſt. Looſe v. 1860—.— 5 H0er Griechen 89.80 3 Türkiſche Looſe 126.10 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf Wag!l81.30] 81.50 Parkakt. Zweihr. 115.— Heidelb Cementw. 109 80 409.— Eichbaum Mannh. 162.— Antlin⸗Aktien 443.— Mh. Akt.⸗Brauerei 156.— Ch. Fbr. Griesheim 35.— Seilinduſtrie Wolff.50 Höchſter Farbwerk 376.50 Weltz z. S. Speyer 127.50 Vereinchem. Fabrit Walzmühle Ludw. 130— Chem. Werke Albert FFahrradw. Klever 191.60 Aecumul.⸗F. Hagen Maſch. Arm. Klein 107.— Maſchinf. Gritzner 203 50 Schnellprf, Frkthl. 155.— —.— Oelfabrik⸗Aktien 112.50 Spin. Web. Hüttenhſ—.— Zellſtoff Waldhof 242.— 243— Cementf, Karlſtadi[ 87 50 87.50 —Friedrichsh. Bergb.] 188.—183.— Bergwerks⸗Aktien. 185,70086.70 Weſterr, Alkall⸗A. 116— 116.— Oberſchl. Eiſenakt, 299.— 298.—] Ver, Königs⸗Laura Gelſenkirchner 184 80 185.— Deutſch. Luxemb. V. Harpener 180.40181.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 224.50 224.50 Oeſlerr. Lit,. B. Mavienburg,.⸗Mlw.—.— eee 1 5 Maxbahn 140.10 Jura⸗Simplon älz. Nordbahn 88.90 Schweſz. Centralb, Südd, Giſenb.⸗Geſ.] 12190 Schweiz. Nordoſtb. Hamburger Packet 104.50 Ver. Schwz. Bahnen Nordd. Aloyd 102 1001 Ital. Mittelmeerb. Oeſt.⸗Ung Staatsb. 139 60 Meridionalbahn Oeſterr. Süd⸗Lomb. 16.70 16.70] Korthern prefer, „ Nordweſtb.]—.— La Veloce—.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4 Frk. Byv.⸗Pfdb.J 101.10 101.10%/ Pr Pfdbr.⸗Bk., 4%.K. V. Pfdbr.05 101.40 101.40] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 4% U⸗ 5 197 10257 leſt 1975 4% Pf.HypB. Pfdb. 101.50 101.„Pfd. unk. 12 41 Wr 405 99.10 99.— 5 dbrt⸗ 96.50 96,70 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 5 102.10 102,10 891. unkündb, 12 31/% Pf..Pr.⸗O.“—.———4% PrCt r. Pfd..90 4% Rh. Pf. Br. 1902 100.55 100.50 4%„„ 9 4%„„„ 1507 102.50 102.0 97.80 97.80 4% 98.50 98.50 98.50 88.70 4% 71.75—. 96.300 96,30 3½ 96.60 90.40 81½% 4% 30%5 34½ 100.— 100.— 104 90 100.40 105,30 109.30 27.10 92.20 87.10 105.80 2 92.45 87.40 150 50 127.30 116.— 162— 156.— 93.— 124.50 180.— 194— 166.— 203.50 155.— 118.— —.— * Hellos„ 4 Schuckert 1 Lahmeyer Allg..⸗G, Siemens Lederw. St,Ingbert —.— 18 217 90 108.— 229.— 93.50 217.40 107.60 428.80 92.30 Bochumer Buderus Coneordia 189.— e „ 94 35 94.35 139,50 —.——.— 100,80 97.75 97.75 100.20 101.— 102.80 103.— 103.60 96.60 96.80 100 20 101.— 102.80 102.90 34% Rh..⸗B..O 30% Sttsgar. It. Eif. 108.60 8¹ Pr. Pfbr 1905 102.— 102.— 102.— 102.— 95.75 95.75 B. 15 5 102.50 102.50 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 104.40 „ Com.⸗O. h 99.90 „ Com.-Obl. Auch der heutige Verkehr litt rheiniſchen Blattes, 100,0 153—, Dresdener Bank 146.60, Deutſche Bank 211.—, Vochumer 185.60, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 203 80, Staatsbahn 140.20, Lombarden 16.70, Disconto⸗Commandit 187.70. Berliner Effektenbörſe Eribal⸗Telegramm des General⸗Anzeigers) w. Berlin, 7. Sept. Bei ſehr ſtillem Geſchäft begann die Vörſe im Einklang mit der Haltung des Wiener Platzes in feſter Tendenz. Bemerkenswerte Kursänderungen erfuhren nur einige Werte aus beſonderen Gründen. Oeſterreichiſche Werte ſtiegen auf Wiener Anregung. Diskonto ſtellten ſich höher auf eine Zeitungs⸗ mitteilung über die geplante Unifikation der venezuelaniſchen Schul⸗ den. Kohlenaktien erzielten Kursbeſſerungen auf die Meldung eines daß ſämtliche außerhalb des Kohlenſyndikats ſtehenden Hüttenzechen nunmehr zum Beitritt geneigt ſind. Hütten⸗ aktien mangels Anregung ſchwankend. Türkiſche Werte auf Gerüchte auf günſtige Ausſichten für die Untfikation im Einklang mit London höher. Von Bahnen ſind noch Anatolier zu erwähnen, die 1 pek. gewannen. Bei fortdauernder außerordentlicher Zurückhaltung der Spekulation hielt ſich das Geſchäft durchweg in den engſten Grenzen und ſtockte in gweiter Börſenſtunde gänzlich. Die Börſe ſchloß im Einklang mit den ausländiſchen. Dieſe Tendenz erhielt ſich auth beim ſtillen Geſchäft in der dritten Börſenſtunde. Türken in Er⸗ wartung baldigen Erſcheinens des Frades über die Unifſaktion gut gehalten. Induſtkjewerte des Kaſſamarktes vorwiegend beſſer. Giſen⸗ und Kohlenaktien bevorzugt. Allgemeine Elektrizität 8 PEt. höher. Berlin, 7. Sept. Schlußeourſe. Ruſſennoten 216.— 216.05 Letpziger Bank.,00.00 Ruſſ. Anl. 1909———— Berg⸗Märk. Bank 158.75 188.50 3½%% Reichsanl. 101.0 101.30 Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B.— 3 0% Reichsanleihe 89 60 89.50] D. Grundſchuld⸗B.— 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00 99.90 99,90 Dynamit Truſt 151.——.— 4 Bad. St.⸗A. 104.60/ 104,60 Bochumer 185.80 187.60 3½% Mayern 100.40 100 30 Conſolidation 996.%— 3pr. ſächſ, Rente 88,0] 88.40 Dortmunder Unlon 86.25 86.40 Heſſen—.——.— Gelfenkirchener 184.25 184.90 3 Heſſen 88.200 88.10 Harpener 180.50 180.90 1 Ktaliener—.— 102.40 Hibernſe 178.500 178.75 1860er Looſe—.——.— Vaurahlltte 229,40 280.— ilbeck⸗Büchener 164.50—.—] Wurm⸗Revier 134.— 134.50 Marienburger.—.—Phönix 147.50 147— Oſtpr. Südbahn[—.——.—Schalk, G. u. H⸗B. 429.— 420.— Staatsbahn⸗Aktien 139.600—.—Clekt. Licht u. Kraft 106.—108.10 Lombarden 16.50 16.50 Weſterr Alkaliw. 218.— 218.— Canada Paeiſte Sh. 124.20 124.70 Aſchersleben Al. W. 159.20 15.10 Heidelb, Str.&KB..“—.——..— Steinz. Friedrichsf. 280.— 279.— Kredilaktien 202.70 202.60 Hanſa Dampfſchif.]——. Berl. Handels⸗Geſ. 152.900—.— Wollkämmerei⸗Ak. 141.50 140.80 Darmſtädter Bank 136.20 136.50 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.70 100 Deutſche Bankak. 211.10 211.30 Mannh.⸗Rh. Tr. 67.78 67.78 Disc Comm Aktien 186.— 187.60 Kannengießer 125.— 128.10 Dresdener Bank—.—1146.20 Hörder Bergw. 123.401 127.20 Privat⸗Diskont 0 W. Berlin, 7, Sept.(Telegr.) Nachbörſe, Credit⸗Aktſen Lombarden 16.50 Stagtsbahn 189.601140,20] Diskonto⸗Comm. 1880 Berliner Produftenbörſe. Berlin, 7. Sept.(Tel.) Praduktenbörſe. Der Verkain eines großen Teils des hieſigen Roggen⸗Lagers an auswärtige Mühlen bot dem heutigen Markt eine gute Stütze, indem die hierauf borgenommenen Deckungen das Angebot bei wettem überragten. Der Verkehr wurbe im Verlaufe ſehr ſtill, doch blieben die Preiſe be⸗ hauptet, da das auswärtige Effekten⸗Material nicht drückt und guch das inländiſche Angebot teilweiſe andere Plätze aufſucht, Hafer, 0 und Rüböl träge, Spiritus ungehandelt. Wetter, iß. 16˙50 187.60 1 Berlin, 7. Sept,(Telegramm.)(Produktenböpfe, Pfeiſe in Mark pro 100 Kllogramm frei Verlin neito Kaſſe.) 7% 75 Weijſen per Sphiler, 161¼76 161.50 5 per br. 0 3— 0 2 7 162.25 162.— per Dezbr..„ 1J344.25 164.— Roggen per Septbr.„„ 130.30 18176 132.25 189.— , 184.50 135,25 Saſen ſie er.. 128.25 127.50 pey Dezbr. 129.25—.— Miies per Sept... 118,75 118.50 per 117.50 117.50 Rüböl per Oktbr. 2 6„ 0 5 8 45.90 7755 45.80 per Dezbr..„4436.20 48.10 enritus ſber laes dee, d ee„% 15 5 1825 11 9 oggenmehl 19.30 19.30 per Septbr.. per oben—.——.— Ekſen und Metakte Amſterdam, 7. Septbr. Zinn Banea loco 72¼, Zinn Banee Nov,⸗Auktion 73—, flau. Glasgow, 7. Septbr.(Anfang.) Roheiſen mired numbers waxrrants per Kaſſa——, per Mongt——, ſtetig.— Cleveland, 7. Septbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 4617 per Monat 46/8.—, ſtetig. London, 7. Septbr.(Anfang. Kupfer p. Kaſſa 57.17.6, Rupfe⸗ 3 Monate 57..6, träge. tun p. Kaſſa 122..0, Zinn Monate 120.10.0, flau.— Glel ſpaniſch 11..9, Blei engliſch 11.10, ruhig. Zink gewöhnlich 20.18.0, Zink ſpezial, 21.0,0, kuhig Qusckfilber—. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Wy. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: J..; Karl Apfel, für Feuilleton, Kunſt und Volkswirtſchaft: Georg Ehriſtmann für den Inſeratentell: Karl Apfel. 1 Druck und erlag der r, H. Haas'ſchen Buchdeuckerel .87½unk, Onun Ufd, unk. 12 108.101 406.40. 100. 100 A— 8 6. m. b. B. l.. Aulius eihal. I. Dee. Weueral⸗ Anzeiger. Mannheim, 7. September. —5— 22** Hur Feuerſicherheit der Warenhäuſer erhalten wir folgende Zuſchrift: Es iſt auffallend, daß ſich in fämt⸗ lichen Berichten der Zeitungen bez. des Warenhausbrandes in Buda⸗ beſt die Erklärungen finden, daß ein ſolcher Brand in Deutſchland nicht möglich ſei, da bei uns die Bauvorſchriften praktiſcher und ſtrenger gehandhabt würden. Dabei findet man aber, daß trotz dieſer Vorſchriften neuer⸗ dings dieſelben verſchärft und revidiert werden ſollen. Es muß alſo auch bei uns bez. der Warenhäuſer eine genügende Sicherheit für das Publikum nicht exiſtieren und wenn wir die Warenhaus⸗ brände, welche in den letzten Jahren bei uns ausgebrochen ſind, be⸗ trachten, ſo muß man unbedingt darauf beſtehen, daß für eine größere Sicherheit des Publikums geſorgt wird. Die Behörde muß mit allen Mitteln danach ſtreben, daß auch die Verhältniſſe in den alten Waren⸗ häufern geändert werden. Beſonders auch hier in Mannheim muß unbedingt hierin mehr geſchehen. Denn bricht in irgend einem Warenhaus, ob nun in zwei oder mehreren Stockwerken verkauft wird, ein Brand aus, ſo wird das größte Unglück, ſei es durch Feuer oder durch Rauch reſp. Erſticken geſchehen. Wenn auch die früheren baupolizeilichen Vorſchriften beachtet ſind, ſo waren eben dieſe nicht ſtreng genug für ſolche Verkaufsräume in denen leicht brennbare Stoffe angehäuft werden und hat man erſt in letzter Zeit, durch die vielen Warenhausbrände aufmerkſam gemacht, angefangen, ſich mit diefer Materie mehr zu beſchäftigen. Es ſollen bei Warenhäuſern folgende Punkte⸗berückfichtigt wer⸗ den und ſowohl bei neu zu errichtenden, wie bei ſchon⸗Beſtehenden angewendet werden, damit endlich einmal das Publikum beruhigt und auch nicht den großen Gefahren ausgeſetzt wird. Es ift von vornherein zu beachten, daß eigentliche Warenhäufer nur auf Eck⸗ oder durchgehenden Grundſtücken erbaut werden follen, da bei einem eingebauten Haus mit nur geringer Frontlänge für die Sicherheit; des Publikums ſoviel wie gar nichts getan werden kann. Vor allen Dirigen iſt das Haustgewicht auf die Treppenhäuſer zuslegen. Die⸗ felben follen unter allen Umſtänden an die Facade zu kiegen kom⸗ men und nicht mehr als 20 Meter von einander entfernt ſein, die⸗ ſelben müſſen von den Verkaufsräumen durch Vorräume, welche eben⸗ falls an der Fagade liegen, getrennt ſein und außerdem von außen durch Galerien, welche als Balkone um das Haus herumzuführen find, zugänglich gemacht werden. Dadurch iſt es dem Publikum einesteils ermöglicht, direkt ins Freie zu gelangen und fomit der größten Gefahr, dem Erſfticken, zu entgehen, andernteils von hier aus leicht die nächſte, und, was von Vorteil iſt, eine rauchfreie Treppe zu gewinnen. Es find alle Treppen nit Brandmauern zu umgeben, was auch hauptſächlich- von dem im der Mitte meiſt in den Lichthöfen gelegenen Treppenhaus, welches den ganzen Geſchäftsverkehr vermittelt, geſagt werden ſoll. Hier find die Ausgangsöffnungen, weil keine Vorräume vor⸗ Handen fird, mit Rollläden derart zu verſchließen, daßzzſich dieſelben Jelöſttätis auslöſen, ſobald die Temperatur 40 Grad erreicht reſp. iberſteigt. Mit dem ſerbſttätigen Auslöſen„iſt ein Berieſelungs⸗ apparat zu verbinden, welcher die Tür reſp. Laden won innen ſtets unter Waſſer hält, um denfelben⸗widerſtundsfähiger gegen dus Feuer zu machen. Die Treppenhäuſer an die Hoffacade gu legen,»follte nur bei außerordentlich tiefen Grundſtücken, wobei die Entfernung vwon den Treppenhämern an der Facade zu groß würde, geſtattet ſein, doch nrüßte hier vom Hof aus ein direkter Ausgang, welcher für jedes eingelne Treppenhaus, anzuordnen iſt, geſchaffen werden. Es wäre freilich hier darauf zu achten, wie auch bei den Ausgängen zu ſämmt⸗ lichen Treppen, daß nicht, wie dies immer geſchieht, ſolche Ausgänge mit Waren, Kiſten etc., verſtellt werden. Die Nebentreppen, wie man fie auch hier in Mannheim in irgend einer Ecke angeordnet ſieht, ſind vollſtändig zwecklos, da dieſelben bei einer Kataſtrophe niemals vom Publikum aufgefunden werden. Aber nicht allein, daß die Aus⸗ gänge mit Waren zugeſetzt werden, ſo ſind dieſelben noch größtenteils verſchloſſfen und der Schlüſſel bei einem Brand nicht auffindbar, denn der betr. Warenhausinhaber ſucht durch das Verſchließen dieſer Aus⸗ gänge ſein Publikum nur auf 1 oder 2 Ausgänge zu beſchränken, um dadurch der Gefahr des Beſtohlenwerdens mehr vorzubengen Es follte aber hier von ſeiten der Behörde eine ſcharfe Kontrolle gehandhabt werden und ſollte der Eigentümer ſich mehr Perſonal an⸗ ſchaffen, um alle Ausgänge überwachen zu können. Bei der Aus⸗ dehnung des Verkehrs auf mehrere Stockwerke wäre noch darauf zu achten, daß die einzelnen Treppenhäuſer jeweils nur für 2 Stockwerke angenrdnet werden, ſodaß, wenn in einem Warenhaus auch üher den 8. Stock hinaus Verkaufsräume ſind, für dieſe höheren Stockwerke ſeparate Treppenhäuſer neben den anderen angelegt werden, um ein Stauen des Publikums bei ausbrechendem Brand zu vermeiden. Ein Kaufhaus, welches einigermaßen dieſen Anforderungen entſpricht, iſt das neue Warenhaus von N. Israel in Berlin, welches an der Faſſade 5 Treppenhäuſer liegen hat. FJerner iſt das Syſtem der großen Lichthöfe innerhalb der Ver⸗ kaufslokale fallen zu laſſen und ganz zu verwerfen, da es unmöglich iſt, ſich bei einem Brand, der ſtarken Rauchentwickelung halber, retten zu können Ein Brand kann in dieſem Falle niemals lokali⸗ nert werden und mit rafender Geſchwindigkeit, begünſtigt durch die in den Lichthöfen meiſtens zur Ausſtellung aufgehängten Gardinen, Teppiche ete., wird derſelbe in die anderen Stockwerke überſpringen und das ganze Gebäude mit Rauch erfüllen, welches ein Entrinnen unmöglich macht, und die Kataſtrophe iſt geſchehen, wie die bisherigen ungkückkichen Brände gezeigt haben. Iſt es dennoch erforderlich, daß Lihthöfe der beſſeren Beleuchtung halber bei ausgedehnten Grund⸗ ſtücken angeordnet werden, ſo ſind die Wände derſelben geſchloſſen. wie die Faffaden zu behandeln. Des weiteren iſt zu beachken und was auch bereits von der Mannheimer Bauordnung vorgeſchrieben iſt, daß die Aufzüge niemals in das Innere des Gebäudes zu liegen kummen, da dieſelben dann direkt aks Kamine wirken und ſo den Rauch in alle Stocktzerke übertragen. Dieſelben müffen vielmehr frei an den Außenwänden hochgeführt werden. Auch das Anbringen von G 1, 10/11. 01, 10J1. Café und Restaurant „Germania,, ürstes und feinstes ſtestaurant am Platze, verbunden mit erstklassigem WVienerafe. Anerkannt Ia, fefnste Küche, Mittagstisch von 12—3 Uhr von Mk..— bis Mk..— Sonpers von 6 Uhr ab von Mk..50 an und höher. Reichhaltige Abend-Karte. Münchner Augustiner-Bräu, Pitsener Bürgerlich Brauhaus 5(Urquell), Naturreine Weine. Kufmerksame Bedienung. Um geneigten Zuspruch bittet 14225 Hochschtungsvoll 5 Ludwig Becker. NB. Fheaterglocke wird 3 Miuuten vor Beginn, sowie am Schlusse eines jeden Aktes gefintet. eimem ſehr netten Tanzkursus einige Damen und Herren beitreten. perföuliche Anmeldungen erbiktet höflichſt U 3, 23 G. Lüner 03, 23 körnen 15358 Bald De 5. Bass ſche Huchbeugkerei, großen Scheiben in den oberen Stockwerken iſt unter allen Umſtänden zu vermeiden(ſiehe auch Mannheimer Bauordnung). Durch die große Hitze ſpringen dieſelben und fallen auf die auf den Balkonen ſich befindenden Perſonen und erſchweren dadurch das Rettungs⸗ und Löfchgeſchäft. Auch ſind die Fenſter in allen Stockwerken ſo einzu⸗ richten, daß das obere Drittel mit feuerſicherem Elektroglas verglaſt wird, um auch hier ein Ueberſpringen der Flammen in ein höheres Stockwerk zu vermeiden. Wenn auch die vorſpringenden Balkone ziemlich abhalten, ſo kann man immerhin nicht vorſichtig genug ſein, beſonders dort, wo aus dem einen oder anderen Grunde die An⸗ bringung eines Balkons unmöglich war. Die Fenſter der Souterrainräume, in welchen überhaupt nicht verkauft werden ſoll, ſondern die lediglich als Lagerräume dienen, ſollen ſo angeordnet werden, daß bei einem ausbrechenden Brand die Flammen niemals die oberen Scheiben berühren können, um ein Ueberſpringen auszuſchließen. Dieſe Räume müſſen für die darin beſchäftigten Perſonen ihrer Ausdehnung entſprechend verſchiedene ins Freie führende Ausgänge erhalten. Zuletzt wäre noch anzuordnen, daß die Höfe nicht, wie dies häufig geſchieht, kleiner, ſondern größer als die der Wohngebäude angelegt werden, da dieſelben doch als Lagerräume benützt werden und ein Manövrieren der Feuerwehr unmöglich iſt. Die Höfe ſind rings⸗ herum mit 3 Meter über die nächſten Firſte ragenden Brandmauern abzuſchließen, ſodaß die Nachbarn nicht gefährdet erſcheinen. Dies gilt auch von den Brandmauern des eigentlichen Gebäudes. Haupt⸗ ſache iſt, daß außer den notwendigen Feuerlöſchvorrichtungen ſelbſt⸗ tätig fich auslöſende Deckenberieſelung vorgeſehen werden müſſen. Ferner ſind alle Ausgänge durch große deutliche Schrift kenntlich zu machen und nicht mit Waren zuzuſtellen. Die Landpartie. Von Max Thielert(Berlin). (Nachdruck verboten.) Alss die Geſellſchaft ſich müde geſpielt und geſungen und unter rauſchenden, grünen Bäumen an einer langen Tafel mit dem Ausblick auf die blauen Fluten zu Mittag geſpeiſt hatte, zerſtreute ſie ſich, um am Wieſewhang und im Schatten auf emſig herangeſchafftem Heu einzeln, paarweiſe und in Gruppen der Ruhe zu pflegen. Einer der jungen Leute, ein Student, ging mißmutig etwas tiefer in das Gehölz hinein, um ſich auf einem dichten Gras⸗ fleck in der Schonung niederzulaſſen. Die ſchlanke Dorette Leydecker hatte ihn gekränkt, gekränkt in der Art von eben er⸗ wachſenen Mädchen, die bald unbefangen zutraulich, bald ſchnippiſch abwehrend ſind. Vorhin ſtreichelte ſie ihm einmal vor allem Volk bedauernd die Wange, als ſie ihn mit dem Bull unſanft an die Naſe getroffen hatte, und⸗als er ihr daraufhin tief in die ſtrahlenden, blauen Augen ſchauen wollte, ſagte ſie gänzlich gemütlos und ohne Verſtändnis:„Himmeln Sie mich doch nicht ſo intim an, Herr Hellfritz!“ Natürlich folgte dieſer derben Zurechtweiſung ein homeri⸗ ſches Gelächter, in das er wohl oder übel einſtimmen mußte; im Innern aber knirſchte er und konnte nur mit Mühe ſeine Faſſung bewahren. Jetzt breitete er das mitgebrachte Heubündel unter ſeinen Kopf und beſchloß einen langen Schlaf zu tun.„Ihr könnt mich ſuchen,“ dachte er. Es war ganz ſtill um ihn her. Nur der Sommermittag ſang ſeine Weiſe.. Wie ſchlank und friſch dieſes Mädchen in den weißen, ſich anſchmiegenden Gewändern war! Die Schönſte von allen. Aber auch die Unnahbarſte. Für die Liebe ſchien ſie kein Verſtändnis zu haben und die Sehnſucht, die ihn krank machte, ſie nicht zu rühren. Sie war eine unerſchloſſene Knoſpe; die Strenge des Vaters und die Güte und das Ver⸗ ſtändnis der Mutter, die reine Atmoſphäre des Hauſes hatten ſie vor einem allzu frühen Aufſchließen bewahrt. Wie ſie heute, wo man ihr etwas mehr Freiheit gelaſſen hatte, aufgeblüht war! Die Augen leuchteten und der Mund lachte. Der Sommer ſang und ſummte über die Waldwieſen. Und ein Traum kam und betörte den Sehnſüchtigen. Leiſe rauſchten die Zweige der jungen Eichen, und ein pag⸗ Augen in einem ſchmalen Mädchengeſicht unter goldſchimmern⸗ dem Haargeflecht ſahen mit einem ſonderbar ernſten Ausdruck auf ihn hernieder. Als wären ganz hinten in ihnen ein paar ſchimmernde Tränen aufgeſtiegen, eine Angſt vor etwas Rätſel⸗ haftem, das beſeligte und traurig machte. Die ſchlanke, geliebte Geſtalt kam näher und ließ ſich neben ihm auf die Knie nieder, geſchmeidig und unhörbar. Und nun muſterte das Mädchen ihn neugierig und mit einem leiſen Befremden: die feſte Skirn unter den kurzen Haaren, die gerade Naſe und die zwei roten, feinen Narben auf ſeiner linken Wange. Aber am meiſten ſchien doch der blonde Schnurrbart über dem energiſchgeſchloſſenen Mund anzuziehen, die köſtlich kühlen Finger fuhren zart darüber hin, und einmal zogen ſie ganz leiſe daran, wie um zu prüfen, ob er auch wirklich feſtſäße. Der Schläfer rührte ſich nicht, als fürchtete er, den holden Traum zu zerſtören. Der Ausdruck ſeines Geſichtes war ganz ernſt; wenn ſich ſeine Augen jetzt öffneten, mußten ſie tief und ſtill ſein, wie die einer erſten, ſeligen Liebe. Irgend etwas kam und rührte an das Herz des jungen Mädchens, daß es glaubte, es müßte zerſpringen. Sie nahm den Kopf de Träumers in ihre Hände und neigte ſich über ihn. d Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass uns unser lieber Sohn Ludwig durch einen plötzlichen-Tod heute entrissen wurde. Im Namen der Hinterbliebenen: Wilhelm Mayer-Dinkel. Mannheim, 5. September 1903. 15407 Condolenzbesuche und Blumenspenden dankend verbeten. Die Cremation findet in aller Stille statt. 4 Ainderzährige G. m. bh. 6. Ihre Lippen hatten wie ein Hauch ſeinen Mund berührt. Und als hätte ſie gemerkt, daß es nicht gefährlich, ſondern ſeltſam ſüß ſei, tat ſie es noch einmal. Dann aber, als der Schläfer eine Bewegung machen wollte, wie um ſie feſtzuhalten, erhob ſie ſich leicht und unhörbar und glitt in die Schonung zurück. Als die Geſellſchaft ſich wieder vollzählig verſammelt hatte, war Dorette wie verwandelt. Träumeriſch und langſam ſchritt ſie zwiſchen den Spielenden dahin, ihre Augen blickten dunkel und geheimnisvoll, wie in ferne Weiten. Nur ſchwer fand ſie die muntere Grazie wieder, die vorhin alle entzückt hatte. An dem Studenten ſah ſie vorbei, und wenn ſie ihn ein⸗ mal ſtreifte, überzog ein leiſes Rot ihr Geſicht. Er gab ſich die größte Mühe, ſie nicht zu beachten. Mit einer gewollten Abſichtlichkeit widmete er ſich den anderen jungen Mädchen, namentlich einem reizvollen brünetten Wildfang, der ſich gern mit ihm zu beſchäftigen ſchien. Früher hätte das Dorette ſehr kühl gelaſſen, jetzt jagte es ihr das Blut in die Schläfen, und in heimlichem Mädchentrotz ſtampfte ſie zornig mit dem Füß⸗ chen auf. Als nachher getanzt wurde, bat ſie den Klavierſpieler, gleich zu Anfang eine Damenwahl zu verkünden. „Gewiß, liebes Fräulein,“ willfahrte der Alte, den man eigens dazu mitgenommen hatte,„gehen Sie nur gleich auf den, den Sie möchten los. J,— wo werde ich etwas verraten?“ Aber mit dem Wollen und Ausführen iſt das eine eigene Sache. Sie ſtand immer noch unentſchloſſen neben dem Studen⸗ ten, als die anderen Paare längſt durch den Saal flogen. Ein⸗ mal ſah ſie ihn vorwurfsvoll an, als trüge er die Schuld daran, daß ſie ihn nicht aufforderte. Wie der Wildfang auf ſie zufchritt, drehte ſie ſich ganz zu ihm herum. „Wollen Sie mit mir tanzen, Dorette?“ fragte Fritz Hell⸗ fritz leiſe. „Ja,— gern!“ Sie noch böſe?“ „Gott bewahre!“ „Wo waren Sie denn vorhin? Haben Sie auch ge⸗ ſchlafen?“ Es ſollte gleichgiltig klingen. „Ja, eim bißchen.“ „Und geträumt?“ „Auch.“ Und dann entſtand eine lange Pauſe.„Soll ich Ihnen ſagen, wovon, Dorette?“ „Nein,— nein, ich will es nicht wiſſen. Wollen wir nicht lieber hinausgehen? Hier im Saal iſt es ſo heiß, und ich mag nicht ſo rot werden wie Wanda.“ Das ging auf den Wildfang. In dem Schatten der Bäume hatte der Student auf einmal ſeinen Arm um die Schulter des jungen Mädchens gelegt und ſie leiſe an ſich gezogen. Ihre Lippen öffneten ſich leicht, als er ſte ernſt und wie in Andacht küßte. Und dann hatte ſie ſich ihm wieder ſanft entwunden; etwas von ihrer früheren Sprödigkeit ſchien wieder über ſie gekommen zu ſein. Betroffen wie über etwas Unbegreifliches blieb er ſtehen. Er konnte ſich in dieſes geheimnisvolle Auf und Ab eine Mädchenſeele nicht finden. Aber er achtete ihre Scheu und Zurück⸗ haltung. De nahm Dorette plötzlich ſeinen Kopf zwiſchen ihn ſchlanken Hände und küßte ihn.„Du lieber Junge,“ ſagte ſie. In ſeine Augen kam auf einmal ein Erinnern und eit Verſtehen. Er riß das erglühende Mädchen an ſich.„Und ich werde Dir doch erzählen, was ich geträumt habe!“ Dorette hielt ihm den Mund zu.„Das wirſt Du nicht. Ein Wort,— und ich bin weg!“ Und während ſie die Arme um ſeinen Hals ſchlang, flüſterte ſie:„Jetzt gehörſt Du mir ganz allein. Nur Dich will ich zum Mann.“ Er wandte etwas befangen ein:„Aber ich bin ja noch Student!?“ Sie aber ſagte beſtimmt mit unumſtößlicher Ge⸗ wißheit:„Schadet nichts! Ich warte!“ TLuſlige Ecke. (Aus„Das Schnauferl“). Am Frankfurter Automobil⸗Renntag.„Du Fraa, heut kenne mer die verdorwene Werſcht ganz gut verkaafe; heut, wo die viele Auto. mobilcher dorch die Schtroß' jage, riechts in Frankfort kee Menſch“. Frankfurter Lokalpatriotismus auf dem Stehplatz.„Loß laafe Heinerich, loß laafe! Als nix wie druff', Frankfort muß de erſte Preis gewinne un wenn die annere die Kränk krieche; warum ſin ſe net von Frankfort!“ Eine neue Krankheit. Herr zum Chauffeur: Na nu, was machen Se denn immerfort am Ueberſetzungshebel, Sie leiden wohl am Ge⸗ ſchwindigkeils⸗Wechſelfieber. Noch ſchlimmer. Warum ſchimpft denn Autler; hat ihn vielleicht einmal einer überfahren?“ überlogen!“ 5 Ein netter Herr. Ein netter Herr, der Baron von Borgſtein, von ſeinem Automobil gehört ihm nicht eine Schraube und ſogar die Pumpe zum Luftpumpen pumpt er“. Dann freilich.„So, ſo, die Paula hat den Herrn Töffling doch noch genommen“.„Ja, er iſt aber auch mit einem 60pferdigen auf ihr Herz losgeſtürmt“. Abgetrumpft. Touriſt:„Gibt's wohl was Dümmeres, als ſtunden⸗ lang reſultatlos angeln?“ Angler:„Ja—'s Zuſchauen!“ Der Berufsfahrer Familienvater.„Drück drauf, Alter, daß Du 's Rennen gewinnſt, ich möchte ins Bad und d' Mali braucht a Ausſteuer“. Es kam ganz atemlos heraus.„Sind der Förſter ſo auf die „Nee, aber Keine ZLähne und Wurzeln ſollen niehr ausgezogen werden. Kranke und ſichmerzende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin, Silber ſoder Emaille gefüllt. Meine 287107 Ideal-Kronen.-.-P. nd der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnerſatz ohne latten und Haken, von natürlichen Zähnen 1 85 unterſcheiden. Künſtlichen Zahnerſatz in Goldfaſſung, Brückenarpeit⸗ Aluminium und Kautſchuckgebiſſe. Dentist Mosler, O 4, 89. 0O 4, 89. Elektriſche Einrichtung zum Plombiren, ſowie Unter⸗ ſuchen des Mundes. Helctographen-Masse pro Kilo Mk..35. Das Ausgiessen wird mit 50 Pfg. berechnet. Zu beziehen durch die Epedition d. 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Die Reviſion des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallver⸗ ſicherung für das Jahr 1908 betr. No, 10221 1. An die Abſchätzungskommiſſton für die land⸗ und ſorſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung: 5 Der Vorſtand der dad. landwirtſchafllichen Berufsgenoſſenſchaft Fanent.§ 25 Abſ. 1 der Verordnung vom 17. Oktober 1889 immt, daß mit den Vorardeiten für die Reviſion des Kataſters die ſämtlichen Abſchätzungskommiſſionen in der erſten Hälfte des Monats Oktober beginnen, die neuen Kataſter bis längſtens 20. Oktober 19053 fertig zu ſtellen und an den Großh. Steuer⸗ kommtiſſür einzuſenden haben. Die Abſchätzungskommiſſionen werden daran erinnert, daß bet⸗ Reviſion der Katafter die Vorſchriften der 88 25—32 der Verorv⸗ umig vom 17. Auguſt 1889,§ 8 der bad. Geſetze vom 31. Jult 1902, ferner die Anleitung des Großh. Landesverſicherungsamtes für die Abſchätzungskommiſſion— Abſchnitt II— ſowie die Bemerkungen der laudwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft vom 19. September 1898 genau zu beachten ſind. Die Jurpreſſen zur Fertigung der neuen Kataſter gehen den Abſchätzunigskamſiſſionen mik der nächſten Poſt zu. In den Gemeinden Ladendurg, Neckarhauſen und Sandhofen hat die. Reviſion des Kataſters nach§ 34 der oben zitirten Ver⸗ ordnung unter unnittelbarer Mitwirkung des Steuerkommiſſärs zu erfolgen. In dieſen Gemeinden iſt ſonach Ziſſer 3 des Ab⸗ ſchnittes II der Anleitung des Landesverſicherungsamtes beſonders zul deachten. Sollte eine Abſchätzungskommiſſion infolge Ausſcheidens von Miegliedern nicht mehr vollzählig ſein, ſo hat der Herr Vorſitzende nach Auhörung des Gemeinderats alsbald Vorſchläge über die erforverliche Ergänzung der Kommiſſton anher zu machen. Ferner weiſen wir noch darauf hin, daß gemäߧ 22 des Statuts der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſeuſchaft für mit Ne⸗ belaſtete Landwirtſchaftsbetriebe Zuſchläge erhoben werden. Das Abſchätzungsgeſchäft wird deshalb mehr Sorgfalt wie bisher erheiſchen, um einerſeits alle Nebenbetriebe bei der Ein⸗ ſchätzung bezw. Kiaſſiſikation zu erfaſſen, und andererſeits der höheren Unfallgefahr ſolcher Betriebe gegenüber eine entſprechend höhere Einſchäßzung zu erzielen. Die Abſchätzungskommiſſionen werden deshalb veranlaßt, Verzeichtniſſe derjenigen Unternehmer aufzuſtellen, welche Neben⸗ betriebe der Landwirtſchaft(vergl. 8 22 des Statuts der laudw. Berufsgenoſſenſchaft Staatsanzeiger 1903 S. 378) ausüben. Dieſe Verzeichniſſe ſollen noch enthalten: Klaſſe der bisherigen Elnſchätzung, Bezeichnung des Neben⸗ betriebs, Anzahl der auf den Nebenbetrieb verwendeten Arbeits⸗ tage, Klaſſe, in welche der betreffende Betrieb pro 1903 demnach einzuſchätzen iſt. Dieſe Verzeichniſſe ſind dem Kataſter pro 1903 beizulegen, um ſowohl den Gr. Steuerkommiſſär als auch den Vorſtand der bad. Ländwirtſchaft Üfsgenoſſenſchaft in die Lage zu verſetzen, be⸗ züglich der Einſchätzung eine genaue Koutrole ausüben zu können. Die Kenntnisnahme dieſer Verfügung iſt innerhalb 8s Tagen anher anzuzeigen 2053 Mannheim, den 4. September 1903. en Bezirksamt: 15 A. Jung. Bekanntmachung. Für die Rhein⸗ und Neckar⸗Schiffahrt. Anläßlich der VI. Tagung des Deutſch⸗Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Verbandes für Binnenſchiffahrt findet Freitag, den 1I. September 1903 eine Dampfer⸗Rundfahrt auf Neckar und Rhein und eine Beleuchtung der Rheinufer mit Feuerwerk auf der Rhein⸗ brücke ſtatt. Die Rundfahrt mit einem Perſonenboot der Kölni⸗ ſchen⸗ und Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft be⸗ ginnt nachmittags 2½ Uhr am linken Neckarufer bei der riedrichsbrücke und bewegt ſich auf dem Neckar in den hein, hier ſtromauf durch die offene Hafengebiete von Mannheim⸗Ludwigshafen, dann bis zum Rheinauhafen, wo — 8 wird, hierauf zu Tal bis zur Mündung des hlauhafens und in dieſem bis zu ſeinem oberen Ende, Sie wird etwa 5½ Uhr beendigt ſein. Die Beleuchtung beginnt abends 8¼ Uhr. Sie er⸗ ſtreckt ſich über die beiden Rheinufer zwiſchen der Eiſen⸗ bahnbrücke und der untern Einfahrt in den Mühlauhafen von Mannheim und endigt gegen 10 Uhr mit einem Feuerwerk auf der Rheinbrücke. Auf Grund der Hafenpolizeiordnungen für Mannheim und Ludwigshafen und der Schiffahrtspolizeiordnungen für den Neckar und Rhein werden im Intereſſe der Ver⸗ kehrsſicherheit folgende 204¹ Vorſchriften erlaſſen: A. Für die Kundfahrt. Im Hafengebiet ſind Querfahrten irgend welcher Art in denjenigen Hafenabteilungen, welche bei der Rundfahrt durchfahren werden, unterſagt, ſolange ſich das zur Rund⸗ fahrt benützte Perſonenboot in der betreffenden Hafenab⸗ teilung aufhält. B. Für die Beleuchtung. 1) Während der Dauer der Beleuchtung d. h. von abends 8¼; Uhr bis nach dem Abbrennen des auf der Rheinbrücke dürfen im offenen Rhein zwiſchen der Rheinbrücke und der Einfahrt in den Mühlauhafen keinerlei Fahrten gemacht werden und die an den Ufern liegenden Schiffe ihre Liegeplätze nicht verlaſſen. 2) Zu Berg kommende Schiffe und Schleppzüge haben bei der Neckarſpitze zu halten, zu Tal kommende oberhalb der Eiſenbahnbrücke aufzudrehen und bis nach Schluß der Beleuchtung liegen zu bleiben. Unmittelbar unter der Eiſenbahnbrücke dürſen wäh⸗ rend der Dauer der Beleuchtung Fahrzeuge weder im Strome noch an den Ufern liegen. Mannheim⸗Ludwigshafen, den 3. September 1908. Gr. Rheinbauinſpektion. Königl. Straßen⸗ und Flußbauamt Speier. Gr. Hafenkommiſſär. Königl. Hafenkommiſſär. HFahnnen Wimpeln, Flaggen, Dekorations-Stoffe billigst 15173 F 2 8 Ludwig Feist F 2, 8. Zahn-Atelier H 6. 10 von Ph. Klamp H 6, 10 8) Montag, 7. September 1905. Vekanntmachung. Die Ausſtellung von Jagdppäſſen betr. Nr. 34688 1L a. Gemäß 8 47 der Verordnung vom 6. November 1886 den Vollzug des Jagdgeſetzes betr. bringen wir nachſtehend die Namen derjenigen Perſonen, an welche für das Jagdjahr 1. Februar 1908/1904 bis heute ſeit unſerer Bekanntmachung vom 10. März 1903 Jagdpäſſe ausgeſtellt wurden, zur öffenklichen Kenntnis. 2055 Mannheim, den 2. September 193. Großzherzogliches Bezirksamt: Polizeidirektilon: Freudenberg. A. Jagdpäſſe Formular I. Auguſtin Bender, Fabrikant, Mannheim. Eruſt Ludwig, Großberzog von Heſſen, Darmſtadt. Anſelm Haberkorn, Wirt, Feudenheim. Hans Bolze, Direktor, Mannheim. E. Jagdpäſſe Formular II. Wilhelm Fenten, Opernſänger, Mannheim. Hermtann Hils, Werkmeiſter, Mannheim. Franz Leopold Schaffner, Wirt, Seckenheim. Jakob Wehe, Gemeinderat, Sandhofen. Walther Bender, Student, Mannheim. Karl Spannagel, Techniker, Mannheim. Auguſt Locherer, Präparateur, Mannheim. Johann Scherer, Tüncher, Mannheim. Geörg Rohr, Bäckermeiſter, Rheinau. Karl Ferdinand Hoffmann, Kaufmaun, Mannheim. Ludwig Wörns, Landwirt, Neckarau. Martin Nuf III., Landwirt, Feudenheim. Guſtav Hemmrich, Lokomottoführer, Mannheim. Adam Hemmrich, Lokomotivführer, Mannheim. Georg Söhnlein, Architekt, Maunheim. Chriſtian Schmidt, Kaufmann, Maunheim. Ludwig Pierſon, Kaufmann, Worms. ranz Bingler, Inſtrumentenmacher, Ludwigshafen deinrich Stauffer, Kaufmann, Worms. Ludwig Keßler, Heilgehilfe, Feudenheim. Heinrich Schowalter, Weinhändler, Ladenburg. Karl Hofmann, Student, Maunheim. Johannes Brechtel, Fabrikant, Ludwigshafen. eorg Ziegler, Arbeiter, Neckarau. Karl Löcherer, Techniker, Mannheim. Fritz Kocher, Gärtner, Mannheim. Eduard Herzog, Apotheker, Mannheim. Karl Pfiund, Kaufmann, Mannheim. Peter Ehrhard, Ingenieur, Paris. 8 riler, Privarmaun, Ludwigshafen. 11 er, Fabrikant, Ludwigshafen. Aug 6• mann, Mannheim. Fritdrich Sohn, Privatmann, Wallſtadt. Mathias Kocher, Gärtner, Maunheim. Giovann Zanuſſi, Faufmaun, Mannheim. Dr. BallyForcart, Oskar, Chemiler, Mannheim. Adam Frey, Reſtaurateur, Mannheim. Heinrich Dubs, Wirt, Maunheim. Georg Heinrich Bender, Kaufmann, Mannheim. Max Petzold, Faufmann, Mannheim. Auguſt Ruf, Kaufmann, Mannheim. ermann Korwan, Bildhauer, Mannheim. Joſef Boch, Privatier, Mannheim. Richard Benſinger, Rechtskandidat, Mannheim. Johann Bohrmann II., Landwirt, Sandhofen. Augun Joſef Inthoff, Kaufmann, Mannheim⸗ Albert Fimhoff, Pripgtmann, Maunheim. Karl Kuenzer, Hauplſſtann, Maunheim. Karl Stickel, Maler, Rheinau. Karl Benſinger, Fabrikdirektor, Mannheim. Otto Sinner, stud. ſur. Maunheim. Georg Jakob Setz, Fabrikant, Seckenheim. Hugo VPoiſin, Hoſopernſänger, Mannheim. Haſis Clemm Dr., Fabrikdlrektor, Mannheim. Emil Krafft, Prokuriſt, Mannheim. Karl Heinrich Macko, Bäcker, Ilvesheim. Theodor Lorenz, Landwirt, Sandhofen. Johaun Karl Back, Landwirt, Sandhofen. Philipp Bohrmann, Landwirt, Sandhofen. Heinrich Löb, Bautechniker, Mannheim. Valentin Metzger, Kaufmaun, Maunheim. Leon Sannier, Leutnant, Mannheim. Kourad Wittemann, Maurermeiſtei, Mannheim. Joſef Zähringer, Kaufmann, Maunheilm. Jakob Müller, e Maunheim. aus Schumann, Leutnant, Mannheim. Uhelm Hutt, Hauptlehrer, Feudenheim. Edgar Ladenburg, Landwirt, Mannbeim. Programm zur Feier des Geburtsfeſtes Seiner Nönigl. Hoheit des Großherzogs. Vorfeier: Dienstag, den 3. September 1903. Abends 7 uhr: Glockengeläute und Böllerſchießen. Hauptfeier: Mittwoch, den 9. September 1903. Morgens? uhr: Böllerſchießen. 5 ½10„ Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗ kirche, in der Jeſuitenkirche, Schloß⸗ kirche und Synagoge. Nachmittags 1 Uhr: Feſteſſen im„Parkhotel.“ 5 6„ Feſtvorſtellung im Großh. Hof⸗ u. National⸗Theater:„Tannhäuſer“ von Richard Wagner. Vorſtehendes Feſt⸗Programm bringen wir zur öffent⸗ lichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mann⸗ heim's zur Teilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt ein⸗ zuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer feſtlich zu beflaggen. Einzeichnungsliſten für das Feſteſſen(4 Mk. 50 Pfg. mit Mufik ohne Wein) liegen alf dem Rathaus und im „Parkhotel“ auf.) Mannheim, den 29. Auguſt 1903. Der Gr. Amksvorſtand: Jer Gberbürgermeiſter: Lang· Martin. ) Die Teilnehmer am Feſteſſen werden gebe en, für die Aus⸗ wahl ihrer Plätze ſelbſt Sorge zu tragen. Abgeſtempelte Karten hierzu ſind am Feſttage am Eingang des Saales von 11 Uhr ab zu haben. 2025 Benommierkt Münchener Brauerei ſucht gut eingeführten Bertreter für Maunheim. Geeignete und genügend gloße Lagerräune unbedingt nötig. Oſſenen unter FPeslalltät: Xünstllehe Zähne und Gebisse. 1013 5 Eigenthümer: Katholiſches Fürgerdsſeitar— Verantworiuicher Redantenr: Farl Anfel. K. V. 4184 an Rudolf Moſſe, Müuchen. 15875 Bekanntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Mauer betr. Nr. 102459 1. In der Gemeinde Mauer— Bezirk Heidelberg— iſt unter den Schweinen die Rot⸗ laufkrankheit ausgebrochen. Manndeim, 3. Septbr. 1908. Großh. Bezirksamt: Weis. 2059 Gefunden und bei Gr. Bezirks⸗ Amt deponiert: 2052 ein Ledertäſchchen, ein Ring. Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band IV wurde heute eingetragen: 1) Seite 390:Hertevich⸗ hael, Taglöhner in Maunheiur und Wilhelmine geb. Braun. Nr. 1. Duürch Vertrag vom 26. Auguſt 1903 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 2) Seite 391: Kollmann, Leo, Kaufmann in Mannheim und Margarethe geb. Keller. Nr. 1. Durch Vertrag vom 26. Auguſt 1908 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 3) Seite 392: Heſſner, Fried⸗ rich Traugott, Gemüſehändler in Mannheim und Auguſte geb. Marci. Nr. 1. Durch Vertrag vom 26. Auguſt 1908 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 4) Seite 393: Münz, Karl, Metzger in Mannheim und Anna geb. Trill. Nr. 1. Durch Vertrag vom 28. Auguſt 1908 iſt Gütertren⸗ unng vereinbart. 5) Seite 394: Dietmann, Michael, Schreiner⸗ und Glaſer⸗ meiſter in Mannheim und Katha⸗ rina geb. Martin. Nr. 1. Durch Vertrag vom 31. Auguſt 1903 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. Die Ehefrau überläßt ſämtliches vorhan⸗ dene Vermögen ihrem Ehemanne zu Eigentum mit der Verpflich⸗ tung, ſämtliche vorhandene Schülden zu zahlen. 6) Seite 395: Schriesheimer, Albert, Kaufmann in⸗Mannheim und Bianka geb. Weil. Nr. 1. Durch Vertrag vom 24. Auguſt 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeſchnete Vermögensbeibringen derſelben, ſowie dasjenige Vermögen, das ſie nach 88 1369 u. 1370 B. G. B. erwirbt. 7) Seite 396: Bopp, Karl Heinrich Wilhelm, Unterlehrer in Mannheim und Bertha geb. Hauß. 2057/68 Nr. 1. Durch Vertrag vom 31 Auguſt 1903 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft' vereinbark. Mannheim, 5. Sept. 1903. Großh. Amtsgericht 1. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abteilung A wurde heute eingetragen: 1. Bd. VII.,.⸗Z. 89, Firma „Emil Lerner“ in Maunheim: Die Firma iſt erloſchen. 2. Bd. VIII.,.⸗Z. 192, Firma „Eduard Dünkelberg“ in Mann⸗ heim. Eduard Dünkelberg iſt ge⸗ ſtorben, das Geſchäft ſamt der Firma auf ſeine Witwe Sophie Klara geb. Müller in Leipzig übergegangen. 8 3. Bd. XI.,.⸗Z. 109, Firma „Ernſt Kramp“ in Mannheim: Die Firmg iſt geändert in: „Erſtes Manufaktur⸗, Reſte⸗ & Partiewaren⸗Geſchäft Ernft Kramp.“ 4. Band IX..⸗3. 137, Firma „Falkenſtein& Wichmann! in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. Die Pro⸗ kura der Friedrich Falke ntein Ehefrau iſt erloſchen. 5. Bd..,.⸗Z. 3, Firma „Rath& Krug“ in Maunheim: Die Geſellſchaft iſt mit Wirk⸗ ung vom 25. Auguſt 1903 auf⸗ gelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſellſchafter Auguſt Rath über⸗ gegangen, der es unter der Firma „Auguſt Rath“ weiterführt. 6. Bd..,.Z. 68: Firma Juſt Schiele, Maunheim. Inhaber in: Juſt Schiele, Mu⸗ ſikalienhändler, Mannheim. Geſchäftszweig: Muſikalien⸗ und Juſtrumentenhandlung. 7. Bd. IX.,.⸗Z. 184, Firma „Orloff& Co.“ in Mannheim: Max Fränkel in Maunheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 5 Mannheim, 5. Septbr. 1908. Großh. Amtsgericht I. Obftverſleigerung. Der Ertrag der ſtädt. Obſt⸗ bäume auf der Gemarkung Neckarau wird am Dienstag, 8. Septbr. 1903, nachmittags 3 uhr, an Ort und Stelle öffentlich losweiſe verſteigert. 280005 Zuſammenkunft beim Nieder⸗ brückel. Mannuheint, 3. Septbr. 1908. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Täglich ſelbſtgekelterter Füßer Apfelwein bei L. Lebnhard, D 7, 17. 2ʃ35 Ladung. Nr. 36883. Der Kaufmann Friedrich Melsheimer, geboren am 7. April 1880 in Mainz, zuletzt wohnhaft in Mannhein, 3z. Zt. unbekannt wo, wird be⸗ ſchuldigt, daß er als Erſatz⸗ reſerviſt ohne Erlaubnis ausge⸗ wandert iſt. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts, Abt. 10 ſierſelbſt auf: Dienstag, 27. Oktbr. 1903, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hler zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Str. P. Ordng. von dem Kgl. Bezirkskommando hier ausgeſtellten Erklärung vom 29. Auguſt 1903 verurteilt wer⸗ den. 2037 Mannheim, 2. Septbr. 1903. Der Gerichtsſchreiber Gr. Aimtsgerichts X. K. Bernauer. Bekauntmachung. Zur Fortführung des Ver⸗ meſſungswerks und Lagerbuchs der Gemarkung Neckarhauſen iſt Tagfahrt in den Räumen des Gründbuchamtes beſtimmt auf Dienstag, den 15. September ds. Is., vormittags 10 uhr. Die Grundeigentümer werden hievon in Kenntnis geſetzt. Das Verzeichnis der ſelt der letzten Forkführungstagfahrt einge⸗ tretenen, dem Grundbuchanſte bekannt gewordenen Veränder⸗ ungen im Grundeigentum liegt während 1 Woche vor der Tag⸗ fahrt zur Einſicht der Beteillgten in den Räumen des Grundbuch⸗ amts auf; etwaige Einwend⸗ ungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Ver⸗ meſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagfahrt vorzu⸗ tragen. Die Grundeigentümer werden hier mit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigen⸗ tum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumel⸗ den und die Meßbriefe(Hand⸗ riſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagſahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fortführungsbe⸗ amten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Anträge der Grundeigentümer auf Aufertigung von Meßur⸗ kunden, Teilung von Grund⸗ ſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhandengekommener Grenz⸗ marken werden in der Tagfahrt entgegengenommen. Maunnheim, 31. Auguſt 1903. Der Bezirksgeometer: A. Ziegler. 2056 Heffentliche Berſteigerung. Dienstag, den 8. Sept. 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde in dem Pfandlokale 4, 5, hier, im Auftrage des Konkursverwalters Herrn Fr. Bühler die zur Konkurs⸗ maſſe C. Friedmann ge⸗ hörigen, nachſtehend ver⸗ zeichneten Gegenſtände gegen bare Zahlung öffentlich ver⸗ ſteigern. 1 Buffet, 2 Divans, 2 Schreibtiſche, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte, 1 Nacht⸗ tiſch mit Marmorplatte, 1 Küchenſchrank, Kleider⸗ ſtänder, Handtuchhalter, Lampen und ſonſt noch verſchiedene Möbel. 9750 Mannheim, 7. Sept. 1908. Fahnert, Gerichtsvollzieher Traitteurſtraße 61. Bekanntmachung. In der Gemeinde Mannheim ſind Zuchtziegenböcke an folgen⸗ den Plätzen aufgeſtellt: Altſtadt Manuheim: 1. Bei Stephan Fucke, 19. Quer⸗ ſtraße No. 10. 2. Bet Wilhelm Schwan, Unter⸗ hellung No. 2. 3. Bei Peter Welcker, Rangier⸗ bahnhof 1a. Lindenhof. Stadtteil Käferthal: Farrenhaltung daſelbſt. Stadtteil Neckarau: Farrenhaltung daſelbſt. Das Sprunggeld beträgt 10 Pfennig. 29500/554 Mannheim, 4. Septbr. 1908. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Gield! 30f. Geld! Gebe Vorſchuß auf Waren u. Möbel aller Art, welche mir zum Berkauf oder Verſteigern biergeben werden. 9278 M. Arnold, Auktiouator. B 2, 10. Telefon 2285. eeeeeeeeeeeee Us5. Jahrgang. Bekauntmachung. Impfung bekreffend. Nr. 99128 J. Die unentgeltliche Impfung in der Altſtadt Mann⸗ heim wird am Samſtag, den 29. Auguſt l. Is. beginnend, jeweils am Mittwoch,— mit Ausnahme Mittwoch, den 9. September und Samſtag nachmittag von—4 Uhr in dem Impflorale Schulhaus R 2, 2 durch den Großh. Herrn Bezirks⸗Aſſiſtenzarzt Dr. Nitka vorgenommen. Aus einem Hauſe, in welchem auſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphterie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündüngen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allge⸗ meinen Termin nicht gebracht werden. Ebenſo werden Kinder, welche im laufenden Jahre bereits ohne Erfolg geimpft wurden, bei der Spätjahrsimpfung nicht geimpft. Die Kinder müſſen zum Impf⸗ termine mit reingewaſchenent Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. 2024 Mannheim, 21. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt: Weis. Frey. Vauarbeiten⸗Vergebung. Johanniskirche Mannheim. Die Glaſer⸗ u. Malerarbeiten für die Johanniskirche ſollen im Wege des ſchriftlichen Angebots auf Einzelpreiſe unter zu Grunde⸗ legung der allgemeinen und be⸗ ſonderen ſtaatlichen Bedingungen vergeben werden. Pläne und Unterlagen können vom Montag, 7. bis einſchließlich Donnerstag, 10. ds. Mts. jeweils von 10—12 Uhr vormittags im Baubureau, Windeckſtraße 1, gigeſehen und ebenda Augebotsfü Mulgre gegen Vergütung von 0,50 Mark in Empfang genommen werden. Die mit der Aufſchrift„Johannis⸗ kirche Mannheim“ verſehenen Angebote ſind ſpäteſtens bis Samstag, den 12. ds. Mts. an Herrn Stadtpfarrer C. Ahles, G4, 2, einzureichen. 15409 Die Zuſchlagefriſt beträgt vier Wochen. Mannheim, im Sept. 1908. Die Bauleitung: Curjel& Moſer, Architekten. Zwangs⸗Perſteigerung. Dienstag, 3. Septbr. 1903. nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Poſtkarten⸗ u. Photographie⸗ Albums, Geſchäftspapier, Porte⸗ monnais, Schreibutenſilien, An⸗ ſichtskarten ꝛc., 1 Zweirad, 12 m bl. Wagentuch, 6m Plüſchteppich 1 Schreibpult, 1 Aktenſchaft. 1 runder Tiſch, 1 Viktoriawagen Hieran anſchließend am Pfandor mit Zuſammenkunft im Pfand. lokal, 1 Fleiſch⸗Schneidmaſchine Mannheim, 7. Sept. 1908. Scheuber, 9757 Gerichtsvollzieher. Zwaugs⸗Verſteigeurng. Dienstag, 3. Sepibr. d. J. nachmittags 2 uhr werde ich im Pfaudlokal, Q 4, 5 dahier im Vollſtreckungsweg: gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: Wirlſchaftstiſche, Stühle, 1 Gläſerſchrank, 1 Büffet, 1 größere Partie Dielen und ſonſt ver— ſchiedenes. 9760 Mannheim, 7. Septbr. 1903 Harder, Gerichtsvollzieher. 8 Auf 16173½% Naahnp Anzahlung? von 5 Mk. an. Ilczallnugg Mannhelm IAus. I1.8. * — Druck und Verteieb Dr., O. Hags'ſche Buchhbruckeret... b.. — ———