Meſſer! nerzlos ein Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſqag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe; 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 80 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und uerbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 2 —Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. — (Mannheimer Volksblatt.) Felegramm⸗Adreſſer „Jburnal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 344 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 815 E 6, 2. „ Filiale: mittwoch, 16. Sept mber 1005. e (Abendblatt.) Politische ebersicht. 5 Maunheim, 16. September 1903. Die„Akademiker“ in der ſozialdemokratiſchen Partei. Der Beginn der ſozialdemokratiſchen Heerſchau war faſt Kusſchließlich von dem widerwärtigſten perſönlichen Gezänk aus⸗ gefüllt, das dem vorſitzenden„Genoſſen“ Singer ſogar eine an⸗ zügliche Bemerkung über„Schulbuben“ entſchlüpfen ließ. Der Streit entſpann ſich über die Frage, ob den ſchriftſtelleriſch zakigen Genoſſen— den„Akademikern“— nicht ein für alle Mal die Mitarbeit an bürgerlichen Blättern unterſagt werden ſollte. Eine große Anzahl ſozialdemokratiſcher Schriftſteller arbeitet tat⸗ ſächlich für bürgerliche Blätter und führt dort zuweilen eine ziem⸗ lich ungenierte Sprache und Kritik über die Sozialdemokratie. Aus der wild erregten Debatte können aber die akademiſch ge⸗ bildeten„Genoſſen“ entnehmen, daß man ſich in der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei nicht einen Pfifferling aus ihnen macht. Es wird dazu kommen, daß man ihnen eine„Karenzzeit“ auferlegt; erſt nach dieſer beſtandenen Probezeit gelten ſie dann als„Voll⸗ Genoſſen“. Aus dem frenetiſchen Jubel über die vielfach auf die Akademiker“ niederſauſenden Seitenhiebe läßt ſich ungefähr die Stimmung entnehmen, welche ſowohl auf dem Delegiertentag wie in der ganzen ſozialdemokratiſchen Partei gegen ſie herrſcht. „Genoſſe“ Adolf Hoffmann rief den ſich zankenden Literaten u. a. zu:„Wenden Sie Ihr Gehirnſchmalz dazu an, die Gegner zu bekämpfen; wenn Sie das nicht können, dann iſt es beſſer, Sie verſchonen uns mit Ihrer Gegenwart!“ Deutlicher kann man nicht gut reden! Den„Akademikern“ wird aber auch die Urſache der ſich immer wieder zeigenden Riſſe in der Einigkeit der Partei zugeſchrieben. Wir haben unſererſeits ſtets davor gewarnt, aus ſolchen Zänkereien auf weitklaffende ernſtere Spal⸗ ktungen zu ſchließen. Wie Recht wir mit dieſer Warnung hatten, geht aus den mit langanhaltendem, ſtürmiſchem Beifall be⸗ glefteten Worten des ſchon erwähnten Redners A. Hoffmann her⸗ por, der dem Dr. H. Braun zurief:„Sie haben von einer Spal⸗ kung geſprochen. Gehen Sie doch einmal hin zu den arbeitenden Genoſſen und fragen Sie mal, wie es mit der„Spaltung“ ſteht. Meinen Sie, daß die Sozialdemokratie ſich ſgalten wird, wenn ein paar Genoſſen von ihren Rockſchößen abgeſchüttelt werdens“ Dieſe Sprache kann nicht mißverſtanden werden— die diſſen⸗ tierenden Elemente werden ſich fügen und Herr Singer hält am Schluß des Delegiertentages wieder ſeine Rede von der unge⸗ brochenen Einigkeit der Partei. Das Erlöſchen der Anwartſchaft auf Rente. Einen vom Standpunkt der Wahrnehmung des beſtver⸗ ſtandenen Intereſſes der Bevölkerungsſchichten, welchen die Arbeiterverſicherung in erſter Linie zugute kommen ſoll und wirk⸗ lich zugute kommt, einigermaßen bedenklichen Punkt bildet das Erlöſchen der Antwartſchaft auf Rente. Obwohl am Kopfe der Quittungskarten für die Invalidenverſicherung gedruckt ſteht: „Zur Vermeidung der Ungiltigkeit innerhalb zweier Jahre nach jem Ausſtellungstage zum Umtauſch oder zur Verlängerung vorzulegen!“ wird das in der Regel vergeſſen oder überſehen. Der Verluſt aber, der in der Folge für die Berechtigten entſtehen kann, iſt ſo groß, daß der Wunſch gerechtfertigt erſcheint, klarer was die Nichtbeachtung der Anwart⸗ Bervorgehoben zu ſehen, ſchaftsbeſtimmung für das Rentenrecht ſpäter bedeutet. bworden: wenn auch des Oefteren eine gewiſſe Sorgloſigkeit das Unter⸗ laſſen der Weiterverſicherung begleitet, ſo iſt doch in manchen Fällen ſchon die Antwort von Rentenantragſtellern gegeben „Das habe ich nicht gewußt, ſonſt hätte ich mich weiterverſichert!“ Nach§ 46 des Invaliden⸗Verſicherungs⸗ Geſetzes erliſcht die Anwartſchaft auf Rente, wenn in zwei Jahren nach der Ausſtellung der Quittungskarte weniger als 20 Beitragsmarken nachgewieſen werden.(Bei Selbſtver⸗ ſicherung, wenn in dem gleichen Zeitraum weniger als 40 Bei⸗ tragsmarken nachgewieſen werden.) Der Verluſt des Renten⸗ anſpruchs iſt, wenn ſchon eine ganze Reihe von Jahren hindurch die Beiträge gezahlt wurden und dann die Weiterverſicherung anterlaſſen wird, im Verhältnis zum Werte der wenigen Bei⸗ träge, die noch verlangt werden, ein ſo einſchneidender, daß er näher ins Auge gefaßt werden muß, um entſprechend gewürdigt zu werden. Wegen unterlaſſener Weiterzahlung von 1,40 Mk. bis 3,80 Mk. jährlich tritt unter Umſtänden ein Rentenverluſt von jährlich ca. 200 Mk. ein. Durch ſolchen Fall wird grell beleuchtet, wie groß die Gegenleiſtung im Falle der Fortzahlung der jährlichen Mindeſtbeiträge während 10 Jahren iſt. Als be⸗ dauerlicher Mangel zeigt ſich aber auch die Nicht⸗Erwähnung der wichtigen Beſtimmung über Erlöſchen der Anwartſchaft auf den Quiktungskarten. Denn die Vorſchriften, die ſich auf der Rück⸗ ſeite der Quittungskarte gedruckt finden(über Verbot von Ein⸗ tragungen und Vermerken und Zurückbehalten der Karten) ſind dagegen von untergeordneter Bedeutung; ſie ſind Ordnungsvor⸗ ſchriften, deren Uebertretung mit Strafe bedroht iſt, während jene Beſtimmung das ganze Rentenrecht in Verluſt geraten läßt. Man kann darüber verſchiedener Meinung ſein, ob diejenigen Recht haben, welche meinen, eine ſo ſcharfe Beſtimmung ſei im Intereſſe der menſchenfreundlichen Grundlage des Geſetzes nicht zweckentſprechend. Von der Nützlichkeit und Notwendigkeit aber werden alle, welche den Segen der Invalidenverſicherung auch möglichſt ohne Bruch zur Wirkung kommen laſſen möchten, über⸗ zeugt fein, daß den Verſicherten die überaus wichtige Beſtim⸗ mung über das Erlöſchen des Rentenrechts zur genauen Kennt⸗ nis gelangt und jederzeit gegenwärtig ſein muß. Vom Kulturkampf in Frankreich, 5 Der frühere Kammerpräſident Henri Briſſon ſchreibt nach ſeiner Rückkehr aus Tréguier, wo er auf dem Bankette der„Blauen“ eine heftige antiklerikale Rede hielt, der Beſuch der Miniſter der Republit, der Herren Combes und Chaumié, habe die Bretagne in ihren Tiefen aufgewühlt. Der 18. Sep⸗ tember 1903 werde ein hiſtoriſcher Gedächtnistag ſein, an dem die Bretagne noch feſter mit Frankreich vereint wurde, als durch die Heirat der Herzogin Anna mit Ludwig XII. Dafür ſei Ehre und Dank den Bleus de Bretagne! Dieſer Meinung iſt nicht jedermann. Man findet auch in gemäßigt republikaniſchen Kreiſen und Blättern, die Herren Briſſon und Parteigenoſſen haben des Guten in ihrer Richtung viel zu viel getan und die Bretonen, auch die nicht fanatiſchen, vor den Kopf geſtoßen. Der bereits erwähnte Schritt des Unterrichtsminiſters Chaumié, welcher am Montag morgen, nachdem der wüſte Feſtjubel der Nacht verhallt war, ſich mit ſeinem Freunde Armand Dayot zum Denkmale Renan's begab und einen Strauß Blumen nieder⸗ legte, wird ſo gedeutet, als habe dadurch manche Ausſchreitung gutgemacht werden ſollen. Der Miniſter wurde auf der Straße Tagesneuigkeiten. N uoeber den Menſchen der Steinzeit hielt Or. R Munro auf der in Southport tagenden Jahresverſammlung der„Britiſh Aſſo⸗ eiation“ einen intereſſanten Vortrag, in dem er Folgendes aus⸗ 7 führte: So lange man glauhte, daß der e eine be⸗ ſondere Stufe in der organiſchen Welt einnähme, gachte niemand daran, Beweiſe für ſeinen Urſprung und ſeine Entwicklung in vor⸗ eſchichtlicher Zeit zu ſuchen. Wenn dieſer Glaube auch vor etwa 50 durch die Lehre von der organiſchen Entwicklung modifiziert wukde, ſo hatte man doch noch lange keine vernunftgemäße Erklärung bdarüber, wie der Menſch ſeine unterſcheidenden charakteriſtiſchen Eigenſchaften erwarb, und auch heute noch gehört ſein Urſprung und ſeine Entwicklung zu den dunkelſten Problemen der Anthropologie. Schon 1893 hatte Munro die Hypotheſe vertreten, daß der Urſprung der höheren geiſtigen Kundgebungen des Menſchen urſprünglich der Erlangung der aufrechten Haltung zu verdanken ſei, die ihm die Möglichkeit gewährte, daß in einer neuen Phaſe des Daſeins Intelli⸗ genz und mechaniſche Geſchicklichkeit die herrſchenden Faktoren wur⸗ den. Die Folge war, daß die natürlichen Mittel der Verteidigung und Selbſterhaltung durch Geräte, Waffen und Werkzeuge erſetzt — wurden, und von nun an hing die Wohlfahrt dieſer neuen Zweifüßer bon ihrer Fähigkeit ab, die Geſetze und Kräfte der Natur zu verſtehen und nutzbar zu machen. Urteilskraft als wahre Quelle der erfinderiſchen Geſchicklichkeit, und Mit der Zeit erkannten ſie den Wert der dies hatte wieder eine ſtetige Zunahme der menſchlichen Intelligenz und Gehirnmaſſe zur Folge. Die Annahme der aufrechten Haltung Aund die ſich daraus ergebende Zunahme der Intelligenz erzeugte ſicht⸗ bare Wirkungen in der Größe und Form des Schädels und aus oder weniger mechaniſchen Gründen auch der Kiefer, Zähne und Kinnes. So hatte man zwei deutliche Linien, wie die Unter⸗ ngen über die Geſchichte der Menſchheit in der Vergangenheit ühren waren; denn wie der menſchliche Schädel im Vergleich zu 3 Affen in Form und Rauminhalt auffallenden Veränderungenſ en keine Vorträ wie der Alusſchuß des Kongreſſes mui vollem Recht herborhebt, wiſſenſchafthche] war, ehe er den normalen Tppus der modernen ziutli⸗ ſterten Raſſen erreichte, ſo zeigten au unxei 1 n Menſchenhand eine ſtetige Verbeſſerung. In der Tat war die Spur der Menſchheit mit den abgelegten Waffen und Werkzeugen beſtreut, die von Zeit zu Zeit anderen, wirkſameren Platz zu machen hatten. Dieſe allgemeinen Sätze erläuterte Dr. Munro an einigen außer⸗ gewöhnlich intereſſanten menſchlichen Ueberbleibſeln, die in der Hauptſache der ſpäteren paläolithiſchen Periode in Europa ange⸗ hören. Sie ſind unter den Küchenabfällen einer Jägerraſſe gefunden worden, die Höhlen und Felſen in Frankreich, in der Schweiz, im Süden von England und in anderen Teilen Europas bewohnten. Zu den merkwürdigſten Gegenzänden, die an dieſen Orten gefunden wurden, gehören Darſtellungen verſchiedener Tiere, geſchnitzt und ge⸗ meißelt auf Elfenbein, Horn, Knochen und Stein. Die Zeit, die verfloſſen iſt, ſeitdem die paläolithiſchen Künſtler und Jäger lebten, umfaßt die ganze Dauer des geſchichtlichen, Eiſen⸗, Bronze⸗ und neolithiſchen Zeitalters, und dazu einen Zwiſchenraum zwiſchen der neolithiſchen und paläolithiſchen Stufe, deſſen Länge unbekannt iſt. Von den ſpäteren Entdeckungen dieſer menſchlichen Ueberbleibſel iſt das Felſenobdach von Schweizersbild bei Schaffhauſen eines der beſten Beiſpiele, da ſeine Ueberreſte zeigen, daß ſich hier ſtändig Scharen umherſchwärmender Jäger von der paläolithiſchen bis zur Bronzezeit einſtellten. Der Erforſcher dieſer Fundſtätte, Dr. Nüſch, hat die Meinung vertreten, daß das Alter der erſten menſchlichen Ueberreſte 20 000 Jahre wäre. Da die hier und in der Höhle von Keßlerloch gefundenen Ueberreſte denen entſprechender Orte in Frank⸗ reich ſehr ähnlich ſind, ſo könnte dieſe Schätzung auch auf letzteres angewendet werden. Munro ſtimmt mit Nüſch überein, daß das erſte Erſcheinen des Menſchen in der Nordſchweiz etwa 20 000 Jahre zurückliegt. — Ein vorbildlicher Kongreß. Der Internationale Kongreß für Ophthalmologie, der alle 5 Jahre ſtattfindet, wird 1904 in Lusern tagen. Aus den bisherigen Vorbereitungen iſt zu ſchließen, daß die Beratungen auf Grund einer neuen Anordnung geſchehen werden, die für verwandte Kongreſſe nachahmenswert erſcheint, Es werden nämlich überhaupt keine Vorträge gehalten werden, da wie der Denn von einer lärmenden Schar umringt und begleitet, welche ſchrie: Ehre ſei Renan! Es lebe Combes! Nieder mit den Pfaffen! Beim Denkmale angelangt, wandte ſich der Unterrichtsminiſter mit ſichtbarem Mißfallen an die Menge und ſagte laut, um weit⸗ hin verſtanden zu werden: Ihr habt unrecht, liebe Freunde, nieder mit den Pfaffen zu rufen. Renan war der Apoſtel der Duldſamkeit. Ihr müßt ſein Beiſpiel befolgen. Wenn Ihr rufen wollt, ſo ruft: Es lebe die Republik! Die Menge ant⸗ wortete: Vive Chaumié!— Nein, auch das nicht, fuhr der Miniſter fort, ſondern: Es lebe die Republik! Man gehorchte ihm, aber nachher hieß es, der Unterrichtsminiſter ſei ein Pfaffen⸗ freund, kein wahrer Republikaner. Die Pariſer Radikalen ragen ſchon, was dieſer Mann, dieſer Reaktionär, noch länge im Miniſterium zu ſchaffen habe. Man wundert ſich weite darüber, daß der Miniſterpräſident in Tréguier kein gutes Wor für den Marineminiſter fand, nachdem er das Verdienſt de Kriegsminiſters herausgeſtrichen hatte, und daran knüpft m Vermutungen über eine beabſichtigte„Ausſchiffung“ Pelletan“ der wegen der Abberufung des Admirals Marechal vom Kom⸗ mando des Geſchwaders im äußerſten Oſten von allen Seiten angegriffen wird. wegfall der Nilometerhefte d Man ſchreibt uns: In Ihrem Artikel„Wohin ſteuert unſt Eiſenbahnpolitik?“ wird ausgeführt, daß die Generaldirek der badiſchen Bahnen die Kilometerhefte fallen zu laſſen be ſichtige, da dieſelben die Betriebskoſten— u. a. durch Uebe laſtung der Schnellzüge— geſteigert hätten. Eine derartige Begründung muß um ſo mehr auffallen, es eine feſtſtehende Tatſache iſt, daß die Perſonenbeförderung n Schnellzügen für die Eiſenbahnverwaltungen ratfoneller iſt, a die mit Perſonenzügen. Ein Blick auf den Fahrplan der wich tigſten und frequenteſten Strecke der badiſchen Bahnen wird d Richtigkeit dieſer Behauptung ohne weiteres beſtätigen. De Perſonenverkehr zwiſchen Heidelberg und Baſel ſpird durch Schnellzüge und 8 bis zur Endſtation durchgehenden Perſo züge bedient. Die durchſchnittliche Fahrzeit auf der 251 Ki langen Strecke beträgt bei den Schnellzügen 251, bei den Pe ſonenzügen 534 Minuten. Während alſo dieſelbe Maſchine un der gleiche Wagenpark bei Verwendung in Perſonenzügen d Fahrk von Heidelberg nach Baſel oder umgekehrt nur 2½ M. an einem Tage ausführen können, iſt die Ausnützung eine Zugsausrüſtung beim Schnellzuge fünf Mal möglich. Zu Beförderung der gleichen Zahl Perſonen ſind demnach im Schnel zuge nur halb ſo viel Maſchinen und Wagen und nur die Hälf an Lokomotiv⸗ und Zugperſonal erforderlich, abgeſehen vo ſtärkeren Ausnützung der Betriebsmittel durch das öftere A. halten der Perſonenzüge auf Unterwegsſtationen. Aauch der Hinweis auf die„mindeſtens gleich guten nahmen der kilometerheftloſen Staaten“ iſt nichts weniger a ſtichhaltig und widerſpricht gleichfalls den tatſächlichen Verh⸗ niſſen. Abgeſehen von der Einbuße durch Entgang der Al rundungsdifferenzen auf 5 und 10 Pfg. bei den gewöhnlicht Fahrkarten, wofür als Aequivalent die Abrundung der Station; entfernungen auf 5 Kilometer ohne weſentliche Beein un des Publikums nachträglich noch in Betracht gezogen werd könnte, hat die Verbilligung der Perſonentaxen der Badiſche Atbeiten kwefk leichter berſtanden werden, wenn man ſie in ſchriften lieſt. Außerdem ſchließt die große Zahl der angeme Vorträge bei einem Kongreß eine Diskuſſion gewöhnlich faſt völli aus. Wer eine Arbeit bei dem Kongreß anmelden will, muß dem 1. Mai nächſten Jahres an Profeſſor Mellinger in B ſenden. Die Abfaſſung muß in deutſcher, engliſcher, fr oder italieniſcher Sprache gehalten ſein. Die Aufſätze werden g und in einer Anordnung nach dem Stoff jedem Mitglied des greſſes wenigſtens zwei Wochen vor deſſen Eröffnung zugeſtellt den. Bei den Verſammlungen ſelbſt werden die Verfaſſer der A ſätze durch den Vorſitzenden aufgefordert werden, die Ergebnif ihrer betreffenden Arbeiten in wenigen Worten darzulegen, woran dann die allgemeine Erörterung knüßpfen ſoll. Mitglieder, die an Gegenſtand beſonders intereſſiert ſind, können, da ſie den ſchon vorher zu leſen in der Lage geweſen ſind, ſich auch für Diskuſſion vorbereitet haben. Auch die Diskuſſionen werden ged und vor Schluß des Kongreſſes mit möglicherweiſe zu f. gegangenen Arbeiten zuſammen veröffentlicht werden. Bisher ein Gegenſtand durch den Ausſchuß des Kongreſſes ſelbſt z meinen Erörterung auf die Tagesordnung geſetzt worden, nämlich Frage des Schadenerſatzes für ein verlorenes oder verletztes Ar Referenten für dieſen Gegenſtand werden ſein: Prof. Ax aus Freiburg, Dr. Sulzer aus Paris, Dr. Wurdemann aus waukee. Den Vorſitz des Kongreſſes hat Prof. Dufon, der bertretende Vorſitzende wird Prof. Pflüger ſein, Ehrenpräſide Prof. Snellen aus Utrecht, der Vorſitzende des vorigen Kongre und Dr. Deucher, der Schweizer Bundespräſtdent. Wen meint das Gleichnis vmm„Schäfchen des at Mannes“? In der Religionsſtunde wird großer Nachdru bekannte Parabel vom„Schäfchen des armen Mannes gel ein Beiſpiel, wie ſtreng es die Propheten in Israel mit ihrer dung nahmen. König David hat ſeinem Feldhauptmann Ur Frau entriſſen und ihn ſelbſt mit dem„Uriasbrief“ zum Hee⸗ ſchickt, wo der Mann daraufhin umkommt. Der Prophet Nat erzählt hierauf dem Könige die Geſchichte ve für ſeine Gaßterei einem Armen ſein einziges S 23 Sette. General⸗Anzeiger. Mannheim, 16. September. Staatsbahn durch Anziehen des Verkehrs, der ohne Kilometer⸗ hefte ihre Linien nicht berühren würde, nicht unbedeutende Mehr⸗ einnahmen gebracht. Nahezu der ganze Perſonenverkehr Frank⸗ furt—Straßburg, der früher in der Hauptſache über Ludwigs⸗ hafen ging, bewegt ſich heute über die badiſche Route und wäh⸗ rend früher die Mannheimer ihre Reiſen ins Elſaß in Ludwigs⸗ hafen antraten, fährt heute ein großer Teil der nördlichen Pfalz und des linksrheiniſchen Heſſen mit Benützung von Kilometer⸗ heften über Mannheim—Baſel in die Schweiz und nach Italien. Hiezu kommt, daß die Kilometerhefte in hervorragender Weiſe zur Hebung des Fremden⸗ und Touriſtenverkehrs im Schwarz⸗ walde beigetragen haben. Wenn es nun auch wenig wahrſcheinlich iſt, daß die General⸗ direktion in Karlsruhe, welcher die durch das Kilometerheft dem ganzen badiſchen Lande gebrachten Vorteile zu gut bekannt ſind, ohne Druck von außen aus freien Stücken dieſes ſegensreiche Ein⸗ richtung beſeitigen wird, ſo dürfte doch im Intereſſe des Landes ſehr zu empfehlen ſein, ſchon bei Zeiten mobil zu machen und mit allen Kräften darauf hinzuwirben und zu verhindern ſuchen, daß die in Ausſicht ſtehende Perſonentarifreform gegenüber den Kilo⸗ meterheften eine Verteuerung der Eiſenbahnfahrt bringt. „ Deutsches Reich. I] Berlin, 15. Sept.(Vorbildung der preußi⸗ ſchen Verwaltungsbeamten.) Nachdem der Juſtiz⸗ miniſter aus ſeinem Urlaub zurückgekehrt iſt, wird vorausſicht⸗ lich demnächſt darüber eine Entſcheidung getroffen werden, ob und mit welchen Veränderungen der mehrfach mißglückte Geſetz⸗ entwurf wegen der Vorbildung zum juriſtiſchen und zum prak⸗ ſchen Verwaltungsdienſt im Landtage wieder wird eingebracht werden. —(Zu den Landtagswahlen.) Wie uns aus Königsberg i. Pr. gemeldet wird, gehen dort National⸗ liberale und Freiſinnige erfreulicherweiſe wieder zuſammen. Vorläufig ſind für die 3 auf Königsberg fallenden Mandate 2 Kandidaten bereits aufgeſtellt und zwar nationalliberalerſeits der bisherige Vertreter Dr. Krau ſe, von freiſinniger Seite Dr. Gyßen, der als liberaler Kandidat bei den Reichstagswahlen zwar eine bedeutende Anzahl von Stimmen auf ſich vereinigte, aber doch dem ſozialdemokratiſchen Gegner unterlag. —(Gewerblicher Unterricht.) Der Beſuch det ſtaatlichen und der aus dem Fonds der Handels⸗ und Gewerbe⸗ verwaltung unterſtützten Handwerker⸗ und Kunſtgewerbe⸗, kera⸗ miſchen und ſonſtigen beſonderen Fachſchulen belief ſich für die Tagesſchulen und die Vollſchulen auf 1779 und für die Abend⸗ und Sonntagſchulen auf 10 124, zuſammen alſo auf 11903 Schüler im Sommerhalbjahr 1903. Derartige Kunſt⸗ und Ge⸗ werbeſchulen beſtehen in Aachen, Altona, Barmen, Berlin, Bunz⸗ lau, Kaſſel, Charlottenburg, Köln, Düſſeldorf, Elberfeld, Erfurt, Eſſen, Frankfurt a.., Halle a. d.., Hanau, Hannover, Höhr, Magdeburg, Königsberg i. Pr. und Warmbrunn. —(Der Verbandstag der Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften) des Deutſchen Reiches wird am 25. d. Mts. in Bremen abgehalten werden. Die reichhaltige Tagesordnung bringt u. g. einen Bericht des Juſtizrats Dr. Lachmann⸗Berlin über die Einführung eines einheitlichen Formulars für die Er⸗ ſtattung ärztlicher Gutachten in Unfallſachen. Direktor Land⸗ mann⸗Augsburg erſtattet ein Referat über die Stellung der Vertrauensärzte in den Berufsgenoſſenſchaften, Direktor Max Schleſinger⸗Berlin einen ſolchen über Maßnahmen zur Förderung der erſten Hilfeleiſtung bei Unfällen. Ferner wird Direktor Wenzel⸗Berlin zur Frage der Erhöhung der Reſervefonds und Goxella⸗Berlin über die Auslegung der§88 22—27 des Gewerbe⸗ Unfallverſicherungsgeſetzes berichten. —(Üeber Goldfunde in Deutſch⸗Oſtafrika berichtet die„Deutſch⸗oſtafr. Ztg.“ vom 15. Auguſt: Ende voriger Woche trafen die beiden Bergleute Thiele und Jordan, von den Jrangi⸗Goldfeldern zurückkehrend, in Dar⸗es⸗Salaam ein. Auch der Leiter der dortigen Arbeiten, Proſpektor Janke, wird in einigen Monaten an der Küſte zurückerwartet, da der Betrieb auf den genannten Feldern bis auf Weiteres eingeſtellt werden ſoll. Einige Goldproben im Werte von etwa 8000 Mk. von der Ausbeute in Jrangi befanden ſich in den Händen der Herren Thiele und Jordan. Es waren ſechs trichterförmige Stücke im Einzelgewichte von etwa 500 bis 600 Gramm, zuſammen 3,2 Kilogramm. Zu der Gewinnung dieſes Goldes ſind etwa 6 Tonnen Quarz nötig geweſen. Ausland. * Frankreich.(Das Program m) für den Aufenthalt esitalieniſchen Königspaares in Paris wird t berö fentlicht. ericht für ſeine eigene Tat verkündet wird. Bisher hatten die Bibel⸗ orſcher geglaubt, es ſei gegen dieſen Zuſammenhang nichts einzu⸗ wenden. Aber Harry Leben zeigt in der„Orientaliſtiſchen Literatur⸗ Zeitung“, daß die Parabel gar nicht auf Davids Vergehen paßt, ſchon weil der Arme in ihr nur beraubt wird, während David den Arig doch obendrein töten ließ. Wohl aber ſtimmt die kleine Moral⸗ geſchichte aufs Haar, wenn man ſie mit einem früheren Vorfall zu⸗ ſammenſtellt. Als Sauls Sohn und Nachfolger Isboſeth ſchon bon abid hart bedrängt wurde, wollte der Majordomus Abner eine ſedliche Verſtändigung dadurch einleiten, daß er David wieder Sauls ſchter Michal zuführte, die ihm einſt abgeſprochen worden und dem El zum Weibe gegeben war. Es iſt eine rührende Stelle ves amuelisbuches, in der kurz geſchildert wird, wie Palti⸗El weinend er bon Abner weggeführten Michal folgt, bis ihn rauher Befehl zur imkehr zwingt. Hier kommen alle Einzelzüge der Parabel voll zur ſeltung, ſodaß Harry Leben's ſcharfſinnige Unterſuchung dahin ge⸗ angt, es ſei urſprünglich Abner oder König Isboſeth geweſen, dem ie Geſchichte bom Schäfchen des armen Mannes galt. Es hätte darin ie ethiſche Begründung des traurigen Endes gelegen, das beide bald hernach fanden. Wenn aber ein ſpäterer Schriftgelehrter die ſewiß allbekannte Parabel vom Schäfchen, die er alſo nicht ändern Urfte, gegen David gewendet und ſie dem Propheten Nathan in den d gelegt hat, ſo muß man mit dem Forſcher annehmen, daß dies nach der Teilung des Davidreichs in Nordisrael geſchrieben ſein ed, wo das Haus Davids nicht mehr herrſchte. Die böswillige Ver⸗ chung der Perſonen zeigt in ſolchem Fall, wie lebhaft die poli⸗ ſen Gegenſätze im alten Israel wirkten. — Sein glücklichſter Schuß. Der Jagdhüter und Obertreiber Huber war bei der letzten Gemsjagd„naufgeſchoſſen“ worden, ßer einige Wochen krank und erwerbslos war. Es war im letzten auf ein Rudel Gemſen eine Menge Schüſſe ziemlich gleich⸗ abgegeben worden, ſodaß die Ermittelung des unvorfichtigen n kaum möglich geweſen wäre. Aber Seppel wußte ſich zu „ Er ließ, ſo erzählt der„Hubertus“, folgende Bekanntmachung geleſenſten Blatt der Stadt J. los:„Der Herr Schütze, der mich Am 14. Oktober Diner im Elgſee⸗Palaſte! es aufzutafeln, worauf den erſchreckten Dabid ſogleich das Straf⸗ am 15. Beſuch und Dejenner in Verſailles, abends Galavor⸗ ſtellung in der Großen Oper; am 16. Beſichtigung von Paris, Empfang im Stadthauſe, Diner im Miniſterium des Aeußeren, wo der Präſident der Republick der Gaſt der Majeſtäten ſein wird, am 17. Jagd in Rambouillet, am 18. große Revue, Ab⸗ reiſe des Königspaares. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 16 September 1903. *Ordensverleihung. Oberſt Mathy, Kommandeur des 2. Naſſ. Infanterie⸗Regiments Nr. 8s in Mainz lein geborener Mann⸗ heimer) wurde vom Kaiſer durch Verleihung des Roten Adlerordens dritter Klaſſe mit der Schleife ausgezeichnet. * In den Adelſtand erhoben. Wie der„Reichs⸗Anzeiger“ meldet, iſt dem öſterreichiſch⸗ ungariſchen General⸗Konſul Maximilian Benedikt Goldſchmidt zu Frankfurt a. M. unter dem Namen von Goldſchmidt⸗Rothſchild der Adel verliehen worden. Goldſchmidt iſt der Schtviegerſon des verſtorbenen Barons Wilhelm von Rothſchild. Paoyſtaliſches. Eine in der neueſten Nummer des Poſtamts⸗ blatts veröffentlichte Verfügung des Reichspoſtamts beſagt: Es iſt neuerdings wiederholt vorgekommen, daß Telegramme mit ungenauer Aufſchrift unbeſtellbar gemeldet worden ſind, ohne daß die für die Er⸗ mitteilung des Empfängers in Frage kommenden Umſtände in Betracht gezogen worden wären. Die Verkehrsanſtalten haben Telegramme mit ungenauer Aufſchrift erſt dann als unbeſtellbar zu behandeln, wenn die Zweifel über die Perſon des Empfängers ſich auch aus dem Inhalt oder aus etwa vorliegenden beſonderen Umſtänden nicht völlig beſeitigen laſſen. Der badiſche Landesverein des evangeliſchen Bundes wird ſeine Hauptverſammlung am 4. und 5. Oktober in Wiesloch abhalten. * Verſendung von Druckſachen. Auf ihre Eingabe an das Reichs⸗ poſtamt, die Beſtimmungen über die Verſendung von Druckſachen dahin zu erweitern, daß in den Anzeigen über die Abfahrt von Schiffen, neben dem Tag der Abfahrt auch der Name des Schiffes und des Schiffers, der Ladeſchluß und das Datum der Benachrichtigung handſchriftlich eingetragen werden dürfen, hat die Mainzer Handels⸗ kammer den Beſcheid erhalten, daß der Tag der Abſendung wie bei allen Druckſachen auch bei den genannten Anzeigen bereits jetzt ſchon handſchriftlich eingetragen werden könne. Dem Antrage der Kammer, auch die handſchriftliche Angabe des Namens des Schiffes und des Schiffers, ſowie des Ladenſchluſſes zuzulaſſen, könne jedoch nicht ent⸗ ſprochen werden. Eine weitere Verfolgung der Angelegenheit hält die Kammer zurzeit für ausſichtslos und beſchloß deshalb von einer ſolchen abzuſehen. Der antragſtellenden Firma ſoll empfohlen werden, die betreffenden Notizen durch einen Stempel zur Angabe zu bringen. * Verjührung! Laut Paragr. 196 des Bürgerl. Geſetz⸗Buches berjähren in zwei Jahren die Anſprüche aus Schuldverhältniſſen, der Kaufleute, Handwerker p. p. für Lieferung von Waren, Ausführungen von Arbeiten, Beſorgung fremder Geſchäfte(ſofern die Leiſtung nicht für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgte); der Landwirte für Lieferung von landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen; der Gaſtwirte für Gewährung von Wohnung, Speiſe und Getränke; der Privat⸗ beamten für Gehalt, Lohn oder Dienſtbezüge; der Geſellen, Geyulfen und Lehrlinge für Lohn oder ſonſtige vereinbarte Leiſtungen; der Arbeitgeber für gewährte Vorſchüſſe auf Lohn; der Lehrherren wegen Lehrgeld, ſowie wegen der für die Lehrlinge beſtrittenen Auslagen; der Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte, Hebammen für ihre Dienſtleiſt⸗ ungen mit Einſchluß der Auslagen; der Zeugen und Sachverſtändigen wegen ihrer Gebühren⸗Auslagen; es tritt demnach am 1. Januar 1904 die Verjährung ein für Anſprüche wie oben aus dem Jahre 1901. Der einfachſte und beſte Schutz iſt der, daß man ſeine For⸗ derungen einem zuverläſſigen, berufsmäßigen Rechtskundigen, früh⸗ zeitig genug zur Beſorgung übergibt, denn die Betreibungskoſten fallen, wenn richtig betrieben, zu Laſten des Schuldners. Wenn auch die Kenntniſſe der einſchlägigen Geſetze vorhanden ſind, ſo ſind doch die meiſten in ihrer Berufstätigkeit derart in Anſpruch genommen, daß die Betreihungen von Tag zu Tag hinausgeſchoben und Termine berfäumt werden, bis die Zeit der Verjährung eingetreten iſt. »Eine Zunahme der Konkurſe konſtatiert das„Statiſtiſche Jagr⸗ buch“ für das deutſche Reich. Während 1897 in ganz Deutſchland 699 7 Konkurſe ausbrachen, ſind nach 5 Jahren deren 10 569 zu ver⸗ zeichnen, ſomit eine Zunahme an Ganten von über 3500. Von den 10 569 Konkurſen für 1901 entfallen auf Preußen 53441, Sachſen 1660, Bahern 941, Württemberg 613, Baden 465, Elſaß⸗Lothringen 382. In den Reſt teilen ſich die übrigen deutſchen Bundesſtaaten, wobei zu bemerken iſt, daß Schaumburg⸗Lippe nur 7 und Waldeck nur 4 Konkurſe zu eröffnen hatten. Sieht man ſich die Summe an, welche bei dieſen Konkurſen als Forderungen zur Anmeldung kamen, die Zahl der Gläubiger, der vorhandenen Teilungsmaſſe und der aus⸗ gefallenen Beträge infolge der nicht bevorrechtigten Konkursforder⸗ ungen, ſo wird einem beinahe ſchwindelig. Auf 10 569 Gantver⸗ fahren kamen 322 856 Gläubiger, auf eine Gant ſomit durchſchnitt⸗ lich 30—81 Gläubiger. Die Forderungen betrugen 224 499 900., bon denen nur 39 452 500 M. befriedigt werden konnten und 175 689 300 M. durchfallen mußten wegen Maſſemangels. Selbſt Kirchen, Flotte, Theater, Inſaſſen von Irren⸗ und Invalidenanſtalten unterlagen dem Konkurs. Die Zahl der Konkursgläubiger iſt enorm geſtiegen. Während 1897 an Gläubigern 261˙917 gezählt wurden und 1898 die Zahl derſelben auf 259 242 ſank, ſtieg dieſelbe 1899 auf 385 818, fiel 1900 wieder auf 271470 um für 1901 mit 322 856 abzuſchließen. am 10. d. M. derark angeſchoſſen hat, daß ich ſchon ſeft 14 Tagen in ärztlicher Behandlung und erwerbslos bin, iſt mir zwar nicht dem Namen nach, aber von Anſehen bekannt. Ich bitte ihn höflich, mir eine Unterſtützung zukommen zu laſſen. Seppel Huber, Jagdhüter und Obertreiber in K. bei.“— Die Wirkung des Inſerates war großartig. Seppel erhielt im Laufe einer Woche von ſehr verſchiedenen ungenannten Herren Schützen im ganzen 1800 M. mit den beſten Wünſchen für ſeine baldige Wiedergeneſung zugeſandt. Bald war Seppel wieder hergeſtellt. Und mit dem ſo unerwartet reichlich ge⸗ floſſenen Schmerzensgeld kam er in die Lage, ſein verſchuldetes kleines Anweſen frei zu machen und ſich wirtſchaftlich aufs beſte einzurichten. „Dös war mei glücklichſter Schuß,“ ufft dieſen Worten pflegte Seppel die Geſchichte zu ſchließen, wenn er ſie zu erzählen hatte. — Durch die Blume. Als der Schulrat F. zur Reviſion einer Landſchule kam, deren Lehrer nicht gerade als beſonders tüchtig galt, ließ er— ſo erzählt man der„Tgl.Rundſchau“— zum Beginn der Prüfung ſingen:„Unſer Wiſſen und Verſtand iſt mit Finſternis um⸗ hüllet.“ Der Lehrer, der hierin nicht ohne Grund eine Stichelet ſah, beſchloß ſich zu rächen. Als die Reviſion, die über Erwarten be⸗ friedigt hatte, beendet war und der Lehrer mit irgend einer Lieder⸗ ſtrophe ſchließen ſollte, ließ er anſtimmen aus dem Abendlied„Der lieben Sonne Licht und Pracht hat nun den Lauf vollendet“ die ſechſte Strophe die beginnt:„Ihr Höllengeiſter packet euch, ihr habt hier nichts zu ſchaffen.“ Beim Hinausgehen aber ſagte der Schulrat zu einem Begleiter:„Sehen Sie, wie ich verſtanden bin!“ — Eine Renan⸗Anekdote. Gelegentlich der Enthüllung des Renan⸗Denkmals im Geburtsort des großen Religionsphiloſophen tauchen allerlei anekdotiſche Erinnerungen an ihn in den franzöſiſchen Blättern auf, ſo das folgende Geſchichtchen. Eine liebenswürdige und gefällige Dame ſeiner Bekanntſchaft ſuchte ihn auf, um ſeine Stimme für einen jungen Dichter zu erbitten, der ſich als Kandidat für die Akademie aufſtellen laſſen wollte. Die Dame, Frau Aubernon de Nerpille, bat ihn in den herzlichſten Ausdrücken um ſeine Stimme und als er ſich ein wenig um ſeine Zuſage bitten ließ, ſagte ſie endlich: „Ich flehe Sie ernſtlich an, dem jungen Poeten Ihre Stimme zu geben Ueber die Anzeichen in der Natur, aus denen die erfahrenen Naturkundigen, Schäfer, Gärtner, Fiſcher und Förſter auf den frühen oder ſpäten Eintritt des Winters ſchließen, macht ein Leſer des„Taub.⸗B.“ folgende intereſſante Mitteilung: Iſt im September bei den Wintereichen das Laub ſehr friſch, ſo bleibt noch lange mildes Wetter.— Werden die Ameiſenhaufen cecht hoch gebaut, iſt ſtarke Kälte zu erwarten, ebenſo wenn es jetzt auffallend viel Spinnen gibt, ſo daß man im Garten keinen Schritt tun kann, ohne voll Spinnen⸗ gewebe zu werden.— Bauen die Feldmäuſe in den Heu⸗ und Ge⸗ treidefeimen ihre Wohnung hoch, ſo wird der Winter naß, gehen ſie jedoch unter die Erde, wird der Winter kalt.— Tragen Eich⸗ hörnchen und Haſelmaus zeitig ein und ſchließen ſie ihr Neſt zeitig, ſo tritt frühe Kälte ein. Auch in dem Fortziehen der Schwalben kann man erkennen, ob die Kälte frühe oder ſpäte eintritt. Das Vorgefühl der Tiere für Witterungsveränderungen iſt ſchon vielfach von Ge⸗ lehrten feſtgeſtellt worden. 5 50. Schweizeriſche Turnlehrerverſammlung. Am 3. und 4. Oktober ds. Is. findet in Bern die 50. Jahresverſammlung des Schweizeriſchen Turnlehrervereins ſtatt. Bei dieſer Jubiläumsver⸗ ſammlung werden Baden, ſowie Elſaß⸗Lothringen durch Delegierte des Staates, der größeren Städte und der Lehrerturnvereine ver⸗ treten ſein. Für Radfahrer. Die oft wiederkehrenden Fälle, in denen Rad⸗ fahre während er Fahrt von Hunden angefallen werden, wodurch in vielen Fällen Beſchädigungen der Fahrer oder Fahrräder entſtehen, veranlaßten das Reichsgericht zu einer Entſcheidung, dahingehend, daß jeder Radfahrer berechtigt iſt, Hunde, die die Fahrt gefährden, ſofort niederzuſchießen. * Zum Schriesheimer Raubmordverſuch. Das Befinden des Attentäters Corporetto hat ſich ſoweit gebeſſert, daß derſelbe geſtern aus dem akademiſchen Krankenhaus von drei Kriminalbeamten in das Krankenhaus in Mannheim überführt werden konnte, wo er in einem Iſolierzimmer untergebracht ite Ein ſehr bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich heute vor⸗ mittag in einer Friedrichsfelder Fabrik. Der ledige, 22 Jahre glte Preſſer Baumann von Ladenburg geriet ſo unglücklich mit dem linken Bein in die Kammräder einer Preſſe, daß ihm dasſelbe unter⸗ halb des Knies förmlich zermalmt wurde. Baumann wurde ſofort durch einen Beamten der Fabrik, welcher Mitglied der Sanitäts⸗ kolonne Mannheim iſt, ein Notverband angelegt und mittelſt Kranken⸗ wagen nach der Bahn transportiert, von wo aus ſeine Ueberführung in das akademiſche Krankenhaus Heidelberg erfolgte. Konkurs in Mannheim. Ueber das Vermögen des Eierhändlers Wolfgang Frey, 8 6, 35, wurde das Konkursverfahren eröffnet, Zum Konkursverwalter iſt Rechtsagent Auguſt Freytag ernannt, Forderungen ſind bis 1. Oktober anzumelden. Prüfungstermin: 9. Oktober. Aus dem Großherzogtum. Vom Taubergrund, 15. Sept. Es iſt nicht ſo ſchlimm mit der Reife unſerer Trauben, wie die ſeit acht Tagen herrſchende feuchtkalte Witterung vermuten läßt. Die in den erſten acht Tagen herrſchende Bruthitze hat auf die Reben ungemein vorteilhaft gewirkt. Das jetzige Wetter bringt die Beeren weich. Allenthalben trifft man faſt der völligen Reife naheſtehende Trauben. Wenn die Witterung ſich auf⸗ heitert und bis Mitte Oktober Fröſte nicht eintreten, kann noch ein guter Mittelwein geherbſtet werden. Von den Nebentälern der Brehmbach, Umpfer, Grünbach und Schüpf kann man Gleiches ſagen. * Von der Elz, 15. Sept. Vor etwa 14 Tage fanden Leute in Bleibach beim nachhauſegehen einen Taglöhner in bewußtloſem Zuſtande auf der Dorfſtraße liegen und verbrachten denſelben in ſeine Wohnung, wo derſelbe tags darauf ſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Durch den Gerichtsarzt wurde damals Tod durch„Erſticken“ feſtgeſtellt. Schwere Verletzungen an der Oberſeite des Kopfes führten zu dem Verdachte, es könnte Miß⸗ handlung oder Totſchlag vorliegen, weshalb die Leiche heute wieden löhner Hettich von Bleibach wurde als der Tat dringend verdächtig ler hatte am gleichen Abend mit dem Verunglückten in einer Wirt⸗ ſchaft Streit) verhaftet und in das Waldkircher Amtsgefängnis abgeführt. *Sulzburg, 15. Sept. Das hieſige Schwarzwaldhotel, welches bei der erſten Verſteigerung der Aktienbrauerei Dinglingen um den Preis von 42 000 Mk. zugeſchlagen worden war, kam infolge or⸗ gebot, diesmal mit 60 000 Mk., machte wieder genannte Aktien⸗ brauerei. Der Zuſchlag wird nächſten Samstag erteilt werden. *Pfullendorf, 15. Sept. Nur noch eine kurze Spanne Zeit, und unſere Pfarrkirche bietet dem Beſchauer einen Anblick, wie ihn wohl nur wenige Gotteshäuſer aufweiſen können. Im Laufe der hälfte ſo ſehr abgeſchiefert, daß eine neue Eindeckung erforderlich war. Dieſe wird aber nun nicht mit den gleichen Platten aus⸗ geführt, wie ſie die noch gut erhaltene Seite hat, ſondern mit ſoge⸗ nannten„Biberſchwänzen“ und zwar— roten! Die eine Dachſeite iſt alſo fürderhin ſchwarz, die andere rot. Dadurch wird doch jedem einzelnen die Wahl leicht gemacht, unter welcher der beiden Seiten zu ſtehen es ſeiner Ueberzeugung nach für ihn wohl am vorteil⸗ hafteſten wäre. Pfalz. Heſſen und Umgebung. *Ludwigshafen, 15. Sept. Abgängig iſt der 18jähr. Studierende Joſef Stumpf von hier, der am 28. Auguſt dieſes Jahres eine Junige ſtirbt daran.“„Wenn kes ſo iſt, ſagte Renan, daͤs iſt ekdas Anderes.“ Und er ſtimmte wirklich für ihn— was allerdings nicht verhinderte, daß der Kandidat durchfiel. Nach einigen Monaten war Poet trat wieder als Bewerber dafür auf. Von Neuem kam Frau Aubernon zu Renan, bat für ihren Schützling, und mächte ihr Arguntent geltend.„Wenn er nicht gewählt wird,“ fagte ſie wiederum, „ich glaube, er ſtirbt daran“. Da ſagte Renan mit leiſem Vorſhurf: „Aher, verehrte Frau, das hatten Sie mir ſchon im vorigen Jahre verſprochen“n — Eine ſpaßige Berichtigung ſandte— wie in dem polniſchen Blatte„Orendownik“ zu leſen iſt— der Redakteur des„Pielgrzym“ in Pelplin, Pfarrer Nelke, der„Gazeta Grudziadzka“ in Gi 2. Niemals habe ich„Requiſtten“ zu irgend ſtellungen mit mir geführt. 3. Ein„alter, zerknillter Cylinder“ hat niemals auf meinem Kopfe geruht. 4. Einen gewendeten Ueberzieher hatte ich nie an. 5. Einen„ausrangierten Schirm“ trug ich nie. 6. Gin Täſchchen, wie es manche Damen(Pompadourtäſchchen) tragen, hatte ich nie im Gehrauch.“— Was man auch dem bedauernswerten Höchſt ſchaudervoll! — Eine Monatsmeſſe für 8000 kann ſich ein zahlungsfähiger guter Katholik jetzt erwerben. In der„Augsb. Poſtzeitung“ leſen wir nämlich folgendes A Geſuch:„Welche wohlhabende Perſon will ſich durch Hergabe eines Kapitals von 8000 zur Stiftung einer notwendigen Hilfsprieſterſtelle ein ewiges Denkmal ſetzen? Der edle Stifter kann ſich die Leſung einer Monatsmeſſe ausbedingen. Off. sub A. M. befördert weiter die Exped.“ Was nicht alles auf dieſem „nicht mehr ungewöhnlichen Wege“ geſucht wird.—7 5 — Der wahre Grund. Ein Freund der„Tgl. Rdſch.“ übermittelt ihr den Wortlaut eines Geſprächs, das dieſer Tage entſtand:.: Na, wie weit ſind Sie mit der Ernte?—.: Ach, wir komet ja nich vor⸗ kwärts dütt Johr, et is en Elend mit dem Weder.—.: Ja, es iſt — wenn er nicht gewählt würde,— ich verſichere Sie, der arme .? Herr Rittmeiſter, up de Barometers, dat will ik Sei ſeggen, is ausgegraben und einer Sektion unterzogen wurde. Der ledige Tag⸗ hobenen Proteſtes heute nochmals zur Verſteigerung. Das Höchſt⸗ Jahre nämlich haben ſich die ſchwarzen Falzziegel der einen Dach⸗ wieder ein Seſſel bei den Unſterblichen frei geworden, und der junge Graudenz zu, Sie lautet:„1. Ich habe niemals„pikante Couplets geſungen. welchen Theatervor⸗ Pfarrer für ſchreckliche Dinge nachzuſagen wagtel Schaudervollß merkwürdig, das Barometer ſteht ſo hoch und doch ewig Regen.— eeeeeeeeee 2 E 6 CFFPCC ——— Tour in die Schweiz antrat. Flüelen aus eine Anſichtspoſtkarte nach Ludwigshafen; ſeit dieſer Zeit kam keine Nachricht mehr von ihm, ſo daß wohl mit Recht be⸗ Mannheim, 16. Septemver. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Am 29. Auguſt richtete Stumpf von fürchtet werden muß, daß ihm irgend ein Unglück zugeſtoßen iſt. * Mutterſtadt, 16. Sept. Der in Rheingönnheim wohnhafte, 26 Fahre alte Maurer Adam Diefenbach fiel geſtern morgen ſo un⸗ glücklich von einem Bau herunter, daß er den erlittenen Verletzungen erlegen iſt. Diefenbach hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. *Landau, 15. Sept. Monteure der Guilleaumewerke in Neu⸗ ſtadt waren heute Vormittag damit beſchäftigt, auf dem Dache des eben im Bau begriffenen ſtädtiſchen Glektrizitätswerksgebäudes den eiſernen Dachſtuhl anzubringen. Durch einen bis jetzt noch nicht auf⸗ geklärten Zufall ſoll das Gerüſt, auf dem ein ziemlich ſchwerer eiſerner Balken ruhte, nachgegeben haben; der Strick, an dem der Balken an⸗ gebunden war, riß entzwei, der Balken fiel auf den 35 Jahre alten, ledigen Monteur Friedrich Barth von Hambach und riß denſelben in die Tiefe. Barth fiel bis in den Keller und erlitt einen Schädelbruch und einen Bruch des Oberſchenkels. Der Tod iſt ſofort eingetreten. Der Taglöhner Schneider erlitt ſchwere Verletzungen am Kopfe und den Beinen. Ein anderer Arbeiter wurde leicht verletzt. * Landau, 15. Sept. Ueber eine verkrachte Schlachtpartie wird der„Pf..“ von hier berichtet: Ein hieſiger Wirt, der gelegentlich des Spätjahrmarktes ſeinen Gäſten mit einer guten Metzelſuppe, Wellfleiſch und diverſen Würſten aufzuwarten gedachte, hatte dieſen ſeinen ſchönen Plan ohne die Rechnung des Gerichtsvollziehers ge⸗ macht. Kaum hatte er ſein Vorhaben dem Publikum bekannt gegeben, erſchien auch ſchon der Gerichtsvollzieher im Auftrage eines Gläubigers und beſchlagnahmte das bereits geſchlachtete Schwein, ſowie 150 Liter Wein, die zur Schlachtpartie die nötige Feuchtigkeit liefern ſollten, auch zum Ueberfluſſe noch zwei gerade im Wege ſtehende Fäſſer Bier. Viel hätte nicht gefehlt, ſo wäre auch noch ein Teil des bereits im Keſſel prodelnden Wellfleiſches den Händen des Gerichtsvollziehers anheimgefallen. Es gibt doch noch recht böſe Menſchen! * Pirmaſens, 15. Sept. Heute Nachmittag wurde der im Hofe des Joſef Riſter dahier bei der Dreſchmaſchine beſchäftigte 40 Jahre alte Tagner Eduard Dernberger von dem Werke der Dreſchmaſchine erfaßt und ihm der eine Arm vollſtändig ausgeriſſen. Der Schwer⸗ verletzte iſt umſomehr zu bedauern, als er Vater von 7 Kindern iſt. * Impflingen, 15. Sept. Hier wurden in letzter Zeit einige An⸗ weſen durch Schadenfeuer in Aſche gelegt, da ſich die Brände einigemal wiederholten, vermutete man Brandſtiftung. Jetzt iſt der Brand⸗ ſtifter in der Perſon des 20 Jahre alten Jakob Traut feſtgeſtellt und verhaftet. T. räumte unumwunden ein, daß er ſämtliche Brände abſichtlich verurſacht habe. *Mainz, 15. Sept. Von den Sturmſchäden auf dem Rhein kommen nachträglich noch Nachrichten. vom Salondampfer„Kaiſerin Friedrich“, der ſich bei dem Sturm auf der Bergfahrt hier befand, wurde alles, was ſich auf Oberdeck befand, geradezu hinweggefegt; der Dampfer iſt in einem wrackähnlichen Zuſtand hier angekommen und wurde zur Reparatur nach Köln geſchafft. Alle während des Sturmes auf der Fahrt begriffenen Dampfer der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft haben mehr oder minder bedeutende Schäden erlitten. * Nieder⸗Walluf, 15. Sept. Geſtern fand man an einem Badehaus nachfolgendes geſchrieben:„Hier hat ſich in der Nacht vom 12, auf 13. September die Berta Emrich aus Wiesbaden aus Liebes⸗ kummer das Leben genommen; bitte dieſes meinen Eltern in Wies⸗ baden mitzuteilen.“ Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht geländet. »St. Johann, 15. Sept. Um den Nachweis zu liefern, daß hier ein Bedürfnis nach alkoholfreien Wirtſchaften nicht beſteht, hat der Wirteverein es ſeinen Mitgliedern zur Pflicht gemacht, alkohol⸗ freie Getränke zu führen und das an den Fenſtern und in den Lokalen dem Publikum durch Plakate anzuzeigen. Der Vorſtand bezieht den alkoholfreien Wein und überläßt ihn den Mitgliedern zum Einkaufs⸗ preis. Die Alkoholgegner werden ſich wohl damit zufriedengeben, daß in den meiſten Wirtſchaften der Saarſtädte alkoholfreie Getränke ſtets zu haben ſind. Homberg, 15. Sept. Von„autoritativer Seite“ wird dem „Homb. Kreisblatt“ folgendes geſchrieben: Infolge Genuſſes von rohem und halb gebratenem Schweinefleiſch, ſowie von Kochwürſten erkrankten zwiſchen dem 19. und 30. Auguſt in Homberg und Um⸗ gebung ungefähr 120 Perſonen unter Erſcheinungen, die zuerſt bei Dr. Reinhard den Verdacht wachriefen, daß es ſich um Trichinoſis handle. In dem benachbarten Holzhauſen erkrankten 50 Arbeiter, davon 30 ſchwer. Zur Zeit ſind in der Stadt und Umgebung noch 30, bis 40 Perſonen krank, die meiſten ſchwer, die Hälfte in einem Zuſtande, der als bedenklich bezeichnet werden muß. Auf Deranlaſſung von Dr. Haas wurden Ende Auguſt zwei Patienten nach der Uni⸗ berſitätsklinik in Marburg geſchickt, wo die kliniſche Unterſuchung Trichinoſis ergab. Der Nachweis von Trichinen bei den Patienten wurde aber bis jetzt nicht gebracht. Von dem in Betracht kommenden Schweinefleiſch war gleich nach Ausbruch der Epidemie nichts mehr zu finden. Von einem auswärtigen Arzt wurde heute in Gemeinſchaft mit Dr. Reinhard einem Metzgerlehrling ein Stück Oberarmmusku⸗ latur exzidiert und in kleinſten Proben ſehr viele Trichinen nach⸗ gewieſen. Tbeater. Kunſt ung Wifſenſchalt. Caube als Regiſſeur. Aus den Erinnerungen von Moritz Lazarus beröffentlicht die„N. Fr. Pr. einige Kapitel, denen wir folgendes über eine Be⸗ gegnung mit Heinrich Laube entnehmen: Es war in Leipzig. Er ſteckte in einem derben Anzug, Filzſchuhe an den Füßen. Seine gedrungene Geſtalt, bärbeißiges Geſicht, der AUnfreundliche Blick, der rauhe Ton und die demonſtrative und ab⸗ ſichtlich einſchüchternde Kurzangebundenheit des ganzen Benehmens machten ihn einfach antipatiſch, und für den Neuling geradezu furcht⸗ erregend.(Wenn man ihn aber, wie ich, näher kennen lernte, ver⸗ gie) man der entdeckten guten Eigenſchaften wegen das abſtoßende Enſemble.) Er war und blieb ein unerreichtes Genie als Regiſſeur. Man mußte es nur beobachtet haben, mit welcher geiſtigen Ueber⸗ legenheit er ſich erſt in das darzuſtellende Stück hineinlebte, dann die oft ſchablonenhaften Charaktere quasi naturaliſierte und den Text von Kleinlichem, Törichtem, Nebenſächlichem befreite, und zwar nicht mur durch Aenderungen, ſondern durch Betonungen, Kunftpauſen ete. Falſches Pathos ſchwand, Natürlichkeit trat an ſeine Stelle, Längen wurden gemindert, Härten gemildert, Unklarheiten verdeutlicht, Weichliches gekräftigt. Die Hauptſache aber war die Einſtudierung auf der Bühne, ſelbſt wenn die Darſteller aus Reſpekt für den ſtrengen Direktor mit gut memorierten Rollen ſelbſtbewußt die Bretter be⸗ traten und routiniert ihren Part herunterſchnarrten. Laube ſah ſich dann finſter und wortkarg mal die Sache erſt an, dann erklärte er trocken: „Das war gar nichts!“ Jetzt erſt übte er Kritik. Oft in ſo groben Worten, daß ſich mancher errötend oder erblaſſend auf die Lippen biß. Nachdem er dann ſeinen rückſichtsloſen, aber unaufechtbaren Speech beendet, kehrte er zu ſeinem an der-Rampe ſtehenden Seſſel zurück und kom⸗ mandierte: „Na alſo! von vorn!“ Und nun ließ er niemand mehr zu Atem kommen, unrerbrach, ließ wiederholen, machte es den Schauſpielern vor, polterte, brummte, ——— ſtet Achteinhunnertzeßunſößtig ol kein Verlat mihr!— Alſo, die böſen Preußen ſind auch hieran ſchuld! — Dem Kaiſer der Sahara widmet die„Aurore“ folgendes: Seine Majeſtät Lebaudy J. hat auch eine Guillotine beſtellt, aber vergeſſen einen Scharfrichter anzuwerben, weshalb man fragte, etwa ſelbſt operieren wolle. Dagegen hat die verdrehte Majeſtät wichtigen Gegenſtand, deſſen ſie ſehr bedarf, deneabbarat. ob er überſeben. nämlich Tarantel auf, packte hier den einen an, kanzelte den klatſchte ſich Unbeholfenen anzufeuern. i einen Wütenden hetzen:„Vorwärts! Vorwärts! Alle auf einmal! Jawohl! Immer zu! Alles muß durcheinander ſprechen, aber deutlich! (Im Ton höchſter Verachtung): Ja, wenn ihr die Stichwörter nicht einmal wißt!— Alſo weiter! weiter! lauter, heftiger— halt! Hier iſt eine Pauſe. Und Sie, Mamſell? Was wollen Sie denn da noch? Marſch! weg! Wohin? Da hinten raus! He! Sie da, Fräulein — Sie müſſen teilnehmen! Augen machen! Geſpannt zuhören, in jedem Zuge leidenſchaftliche Teilnahme— Und ſo fort, bis zur Erſchöpfung und Ueberreizung. Einmal enl⸗ fuhr Laube ein halblautes:„Gott, die Ochſen!“ aber niemand ſchien dergleichen Stoßſeufzer zu hören. Die Nerven waren ſo angeſpannt, daß für ungewollte Beleidigung kein Gefühl mehr war und jeder nur bom bexrechtigten Eifer des Vorgeſetzten angeſteckt ſchien. Das Perſönliche war in den Bann getan, nur die Sache herrſchte. All⸗ mählich löſte ſich der Wirrwarr, die Geſtalten gewannen Fleiſch und Blut, die Handlung trat überzeugend hervor, das Handwerksmäßige ſchwand, die Routine verſank, ſtatt Läſſigkeit Freudigkeit, ſtatt Nebel Licht, ein jeder fühlte ſich erleichtert und gehoben, man kam als Komödiant und ging als Künſtler— auch dadurch hat Laube ethiſch gewirkt. 5 be⸗ ber Er⸗ Die Hofopernſüngerin Frl. Berta Morena in München, kanntlich eine Mannheimerin, wurde aus Anlaß des Schluſſes Feſtſpiele im Prinzregentheater zur Kammerſängerin nannt. „Der Sturmgeſelle Sokrates“ von Hermann Sudermann iſt die nächſte Novität des Leſſingtheaters. Das Stück enthält nur wenige Frauenrollen, dagegen elf größere Männerrollen, die von den Herren Julius Deppe, Georg Engels, Willy Grunwald, Friedrich Kayßler, Adolf Klein, Albert Patry, Emanuel Reicher, Franz Schön⸗ und Hermann John dargeſtellt werden. Geſchäftliches. (Außerhalb der Verentwortung der Redaktfon.) Wir verweiſen unſere berehrlichen Leſer auf das in gleicher Nummer enthaltene Inſerat der Firma L. Koppel Nachf., C 3, J, womit dieſelbe den Eingang ſämtlicher Saiſon⸗Neuheiten anzeigt. * Die beliebten Wohlfahrtsloſe à M..30 zu Zwecken der Deutſchen Schutzgebiete ſind laut Bekanntmachung noch durch das Bankgeſchäft Ad. Müller u. Co. in Darmſtadt, Rheinſtraße 14 und in Hamburg, große Johannisſtraße 21, zu beziehen und es iſt ſchnellſte Beſtellung zu empfehlen, denn die Gewinnziehung beginnt bereits am 28. September. Sämtliche 16870 Geldgewinne, worunter die Haupt⸗ treffer von 100 000., 50 000., 25 000., 15 000.., 10000 M. u. ſ.., gelangen bekanntlich ohne Abzug zur Aus⸗ zahlung. Sozialdemokratiſcher Parteitag. Nachmittagsſitzung. 55 S. u. H. Dresden, 15. Sept. Aus der Verteidigungsrede Bernhards,— die zu einer ſcharfen Anklage Mehrings wurde, geben wir nach der „Köln. Zig.“ noch folgendes: Er beſtreitet, daß er ſich lediglich nach einem Amte gedrängt habe.„Ich habe die niedrigſte Parteiarbeit verrichtet, wie jeder andere, und bin mit den Flugblättern Trepp auf und Trepp ab gelaufen. Ich gebe zu, daß mein Artikel über Parteimoral beſſer ungeſchrieben geblieben wäre, und werde es nicht mehr tun.(Hohngelächter. Heine:„Aha, der gilt nicht als reu⸗ iger Sünder“). Ich bleibe dabei, man hat künſtlich eine Haupt⸗ und Staatsaktion aus der Sache gemacht. Gerade die Lokalorganiſationen ſtehen auf unſerer Seite. Sie prüfen von Fall zu Fall. Gegen meine Organiſierung hat niemand Einwand erhoben. Wochenlang war dch auf Agitationsreiſen. Auch aus Dresden telegraphierte uns das Wahl⸗ komitee. Zubeil und Stadthagen haben ſich meine Agitation in ihren Kreiſen ruhig gefallen laſſen.(Sehr gut! Zubeil ruft: Jeh habe es nicht verlangt.) Die Agitationskommiſſion hat mich aufgefordert; ich war auch anfangs zweifelhaft, aber ich ſagte mir, rue ichs nicht, dann ſagt man: Aha, das iſt ein fauler Kantoniſt, der iſt Sozial⸗ demokrat, wenns nichts koſtet, aber Farbe will er nicht bekennen. (Vollmar: Der ſcheint ja ſeine Berliner zu ken⸗ nen.) Einſprache erhebe ich gegen Mehrings Qualifikation zu Moralprediger. Er iſt denn doch der letzte, der dckzu berufen iſt. Mehring hat noch 1891 ſich an Schönlank gewandt um Vermittlung von Mitarbeit an der bürgerlichen Preſſe, da die ſozfaldemolratiſche zu ſchlecht bezahle.(Hört, hört!) Ich habe mir geſagt: Der Manz darf nicht gegen mich ſchreiben. 1892 ſchrieb er an Harden:„Sollten (Lärm und ſtürmiſches weiß dieſen Lümmel zahm zu machen. hört!) Damals oder kurz darauf arbeitete Mehring ſchon für nie Neue Zeit.(Zuruf Bebels:„Schon ſeit dem Jahre 1887.“) Ihr Zuruf, Genoſſe Bebel, iſt mir ſehr wertvoll. Alſo, ſchon ſeit 1887 arbeitet er an der Neuen Zeit. Da war er ja eingeſtandenermaßen noch Korreſpondent der„Saalezeitung“.(Lebhaftes Hört, hört! Vollmar: Schöne Geſchichten!) Ich ſage das alles nur, um zu zeigen, daß ſich der unwahre Charakter Mehrings immer gleich ge⸗ blieben iſt.“ Bernhard verlieſt weitere frühere Artikel Mehrings, in denen die Sozialdemokraten als Banditen dargeſtellt werden. An Harden ſchrieb er 1892: Das Bedenken gegen meine Mitarbeiterſchaft habe ich Ihnen offen angegeben. Es bringt mir einen böſen Ruf in der bürgerlichen Welt ein, an die die Zukunft ſich doch wendet. Ab⸗ geſehen davon war ich bereit, aber Sie brachen ja jeden perſönlichen Verkehr mit mir ab.(Stürmiſches Hört, hört!) Etwas ſpäter klägt er, daß Harden nicht eine halbe Stunde Zeit gefunden habe, mit ihm Thema und Umfang eines Beitrags zu beſprechen(Hört, hört!), und wünſcht Harden herzlichſt die beſten Erfolge mit der Hoffnung, er möge ſich endlich von ſeiner Freundſchaft überzeugen.(Stürmiſches Hört, hört!) mit deſſen ſchärfſter Parteinahme für Bismarck, und der Artikel Erfurt und Nicäa mit den Bosheiten gegen unſere Führer war gleichfalls in der Zukunft ſchon erſchienen. Sie ſehen, der Marin legt ſich heute noch auf's Lügen, und ich bitte Sie darnach, ſeine Angriffe auf das zu bewerten. Das ſind nicht olle Kamellen. Mit überwältigender Begeiſterung ſprachen Genoſſin Zetkin und andere von ſeiner wiſſenſchaftlichen Tätigkeit. Nun eines iſt allerdings Sache des perſönlichen Ehrgefühls. An unzähligen Stellen hat er ein⸗ fach den Wortlaut ſeiner früheren Schriften übernommen, aber aus dem Worte„wahr“ das Wort„unwahr“ Heiterkeit.) Bernhard führt unter wachſender Erregung der Ver⸗ ſammlung eine vernichtende Ausleſe ſolcher Stellen aus Mehring⸗ ſchen Artikeln an. Schließlich erklärt er:„Hätte man mir von Vorſtands wegen geſagt, das geht nicht, dann hätte ich meine Mit⸗ arbeit an der bürgerlichen Preſſe aufgegeben. Aber gegen eine Deklaſſierung wehren wir uns. Was für Vertrauensſtellen haben wir denn? Iſt auch das Referieren eine ſolche? Ich habe von Ihnen nie etwas geſordert und auch nichts bekommen. Ich habe, wie meinen Idealen gemäß war, mich der Partei angeſchloſſen und nach beſchei⸗ denen Kräften mitgearbeitet. Man ſagt, es gibt Akademiker, die ſich hinſtellen, und ſolche, die hingeſtellt werden. Ich gehöre zu den letztern. Bei der Verehrung, die ich für Sie habe, Genoſſe Bebel, hätte ein Wort genügt, und ich hätte Ihren Rat befolgt. Da dürfen Sie auch keinem Arbeiter der Staatswerkſtätten raten, ſich zu organi⸗ ſieren. Man warte doch, bis der Konflikt kommt. ——— Uin meinem Artikel, dann könne man jede Nechenſchaft verlangen. Id feld, Karl Waldow und den neuengagierten Herren Victor Barnowsky Und 1891 waren die Apoſtata⸗Artikel Hardens ſchon du⸗ gemacht uſw.(Große Erblickt man ihn Wenn eines abſchreckt, dann iſt es die diktatoriſche Art Mehrings. Calwer iſt von ihm Knall und Fall aus der Leipziger Volkszeſtung entlaſſen worden. Fette Pfründen verlangt keiner, aber ſehen Sie Leinmal nach dem Rechten in der Parteipreſſe. Noch im Juli 1902 habe ich auf Aufforderung der Leipziger Volkszeitung über die Bankkataſtrophen geſchrieben.(Hört, hörtl) Ich habe mich der Partei nie entzogen.“(Beifall rechts. Vollmar: Sehr gut!) Bebel's Rede tragen wir ferner nach dem Bericht unſeres sh⸗Korreſpondenten ausführlich nach: Die bisherigen Debatten, ſo führte Bebel aus, haben bet vielen Genoſſen ſchon ein Gefühl des Widerwillens, ja des Elels hervorgerufen und neben der verlorenen koſtbaren Zeit bedauert man auch den Eindruck, den dieſe Debatten nach außen hin machen müſſen. Nüß ſind wir in den letzten zehn bis zwölf Jahren leider nur zu oft in der Lage geweſen, ſolche Debatten zu erleben, und dieſer Ler⸗ denskelch wird auch in Zukunft vorausſichtlich noch oft zu uns konr⸗ men. Es wird noch oft der Augenblick kommen, wo wir vor ver⸗ ſammeltem Volk und vor aller Oeffentlichkeit Fragen erörtern müſſen, die unſre Partei aufs tiefſte bewegen und auch noch in der, nächſten Tagen beſchäftigen werden.(Hört, hört! Unruhe.) Wir haben dieſe Erörterungen jedoch nicht veranlaßt. Es iſt nur zu natürtich. daß in einer ſo großen Partei wie der unſrigen Krankheitserſchein⸗ ungen auftreten, daß hier und da kleine Fäulnisprozeſſe ſich ent⸗ wickeln, daß Geſchwüre zutage treten, und ſo wenig es einem Arzte angenehm ſein kann, die Geſchwüre aufzuſtechen, ſo nötig iſt, daß ſie einmal aufgeſchnitten werden.(Lebhafter Beifall und Sehr rich⸗ tig!) Darin unterſcheiden wir uns ja gexrade vorteilhaft von allen audern Parteien, daß wir die Geſchwüre am Leibe unſrer Partei vor aller Oeffentlichkeit aufzuſchneiden vermögen. Denn die andern Parteien haben ſo viele Geſchwüre am Leibe und ſo viele ſchmutzige Wäſche, daß ſie bei ſolchen Operationen zugrunde gehen würden, während ſie uns kaum nennenswert ſchaden und wir im Gegentei! nach erfolgter Operation größer daſtehen als je zuvor.(Lebhafter Beifall.) Aus dieſen Gründen heraus ſoll der Antrag des Partei⸗ vorſtandes verſtanden werden. Wir wiſſen ſelbſtverſtändlich, daß es auffallen mußte, wenn wir im Anſchluß an Bernhards Artikel in der„Morgenpoſt“ losſchlugen. Aber es handelte ſich beileibe nicht um dieſen einen Artikel, ſondern viele, viele andere, die vorauftegangen waxen, hatten in uns den Entſchluß gefeſtigt, die erſte beſte Gelegen⸗ heit zum Losſchlagen zu benutzen. Das Maß war alſo längſt voll, als der Fall Bernhard kam. Der Antrag iſt vom Parteivorſtande einſtimmig gefaßt. Nur Auer war wegen Krankheit nicht erſchienen, und wenn Quarck ſagte, man ſehe unſerm Antrage an, daß die geübte Hand Auers dabei nicht mitgewirkt habe, ſo ſage ich: Ob die Einigkeit im Vorſtande dageweſen wäre, wenn Auer der Sitzung beiwohnte— ich weiß es nicht. Aber das weiß ich, daß auch Auer den Antrag nicht beſſer hätte formulieren können, und deshalb bitte ich Sie, den Antrag anzunehmen.(Beifall.) Und nun wende ich mich der Frage der Mitarbeit ſelbſt zu. Wir wollen uns doch nichts vormachen und vor allem will ich mich mit den Genoſſen nicht lange darüber ſtreiten, die ſo tief geſunken ſind, daß ſie an einem Blatte wie der„Zukunft“ dieſes Wittkowski⸗Harden mitarbeiten und die noch bis in die letzten Tage hinein freundſchaftliche Beziehungen zu dieſem Menſchen unter⸗ halten haben.(Beifall. Unruhe.) Ich weiß nicht, ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, als ob bei dieſer Mitarbeit die Abſicht, den Gegner zu belehren, verflucht weit hinter dem Geldpunkt geſtanden hat.(Oho⸗Rufe.) Jawohl, ich meine, daß man in erſter Linie in ſolche Blätter wie die„Zukunft“ ſchreibt, weil ſie ſo gut bezahlen. (Sehr gut! Beifall. Oho⸗Rufe.) Das iſt meine perſönliche Auf⸗ faſſung, jawohl, Genoſſe Vollmar!(Zuruf Vollmars: Bittel) An⸗ dernfalls wäre dieſe ganze Schriftſtellerei auch gar nicht mehr zu er⸗ klären, noch zu entſchuldigen.(Beifall.) Andernfalls wäre es nicht zu erklären und nicht zu entſchuldigen, daß ſelbſt bekanntere und hervor⸗ ragendere Genoſſen noch bis in die letzten Wochen hinein— ich nenne nur Paul Göhre(Aharufe), Dr. Borchardt u. a.— für die„Zu⸗ kunft“ gearbeitet haben. Wer iſt denn Herr Harden und was iſt denn ſeine„Zukunft“, daß ich ſo ſehr dagegen ſpreche? Sie wiſſen es Parteigenoſſen, daß ſie das niederträchtigſte, gemeinſte und verleu deriſchſte Blatt der Gegenwart iſt.(Lebhafter Beifall.) Sie kaiſſe auch, welche Vergangenheit Herr Harden hat, eine Ver⸗ gangenheit, wie ſie gewiſſe Damen haben.(von Voll⸗ mar ruft: Oha! Heiterkeit.) Bebel(fortfahrend): Stimmt das das etwa nicht, Genoſſe Vollmar? Und was war denn der Zweck der Gründung dieſes Blattes? Die Senſation, die Spekulation auf Senſationsbedürfnis.(Sehr richtig!) Alle Leute wurden um die Mitarbeiterſchaft angegangen, auch ich wurde eingeladen, wie aller Krethi und Plethi aufgefordert wurde.(Heiterkeit.) Und wer weiß es nicht, daß die„Zukunft“ ſtets die ärgſten Angriffe gegen die Partei gebracht hat?(Sehr richtig!) Ich nenne die Artikel„Das Sechſe⸗ das läuten“,„Die Primadonnen der Sozialdemokratie“ u. a. m. Herr Harden war Schauſpieler.(Zuruf: Das iſt er noch! Heiterkeit.) Ich kenne ihn nicht. Ich kannte nur ſeinen Vater, den alten ehrliche Mitktkodoski, den Freund eines Johann Jacoby, eines Guido Weiß un des damals noch ſtrammen Demokraten Dr. Stephany. Wir faßen damals ofk und gern zuſammen. Und daß dieſer Harden der Nach komme meines guten Wittkowsky ſei, davon habe ich erſt ſehr ſpät etwas erfahren. 12353 Bebel ſchildert dann eingehend den weiteren Entwicklungsgang der„Zukunft“, polemiſiert gegen ihre Bismarckfreundlichkeit und wiederholt, daß es nach ſeiner Meinung ein ungeheurer Mangel an Taftgefühl ſei, für dieſes Blatt zu arbeiten. Er ſehe dabei ganz dav ab, daß die„Zukunft“, deren Leiter er gelegentlich Unverſchäm und Unverfrorenheit vorgeworfen habe, ihn ſeit dieſer Zeit mit aller ihm kähigen ſeigen Rachſucht verfolge. Denn daraus mache er ſich be kguntlich nichts, es mache ihm ſogar einen Hauptſpaß, wenn er do⸗ den Gegnern angegriffen werde. Ihre Freundlichkeften würden ihn mur ſtutzig machen.(Beifall.) Nur ſeine Frau laſſe ſich allmorgendli den Kaffee dadurch verderben.(Heiterkeit.) Hierauf wendet ſich Bebel der Mehring⸗Affäre zu. Er beginn bei der Soupergeſchichte, deren Veröffentlichung Braun au Gewiſſen hat. Gewiß habe Mehring, namentlich auch nach de hüllungen Bernhards vom beutigen Vormittag, viel verſchuldet, al Wan müſſe doch auch bedenken, was Mehring in ſeinem langen Lebe der Partei genützt habe.(Sehr richtig!) Alles, was er jemals gegen die Sozialdemokratie geſchrieben habe, werde überdeckt durch ſein Parteiſchriften, werde vor allem in den Schatten geſtellt durch di Tatſache, daß Mehring der Sozialdemokratie ſeinerzeit in ihre ſchwerſten Stunde als einziger bürgerlicher Zeitungsſchreiber eige⸗ ſprungen ſei.(Bravol) Die Stellungnahme gegen Schönla dem Briefe ſei ja eine ſehr böſe Geſchichte. Aber ſie charakteriſier am beſten Mehrings Art und Weiſe, der ſeine beſten Freunde ſchließ⸗ lich wie ſeine ärgſten Feinde zu behandeln pflege. Der ſchärfſt Gegner Mehrings ſei noch immer Mehring ſelbſt geweſen, di Leidenſchaftlichkeit verſtehen, alles verſtehen, aber auch alles verzei heiße.(Beifall. Oho⸗Rufe.) Dieſer Haß Mehrings gegen den tote Schönlanck iſt alſo auch nur ein pſychologiſches Moment.(Zur⸗ Vollmar: Aber ein höchſt unangenehmes!) Bebel: Gewiß, ei unangenehmes. Aber ein unangenehmes Moment iſt es auch, Genoſſe Braun ſagt, er habe von dem„Gartenlaube“⸗A Mehrings damals keine Kenntnis gehabt.(Zuruf Brauns: Die hatte ich auch nicht!) Bebel: Das iſt nicht wahr, Du kannteſt ſie.( Brauns: Das iſt eine Lüge! Unruhe.) Bebel: Es wäre jede eine Beleidigung der Intelligenz des Genoſſen Braun, anzuneh daßß er von dieſem Artikel, der die ganze Welt damals in Aufru Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 16. September. kängſt verklungen ſind, werden Mehrings Großtaten auf litterariſchem Gebiete weiterleben.(Beifall.) Er bedauere nur, daß dieſe glänzende Kraft in der„Leipz. Volksztg.“ und nicht im„Vorwärts“ arbeite, womit er nichts gegen den„Vorwärts“ geſagt haben wolle, mit dem er in der Mehrßheit übereinſtimme, ſpeziell im politiſchen Teil. Nur mit einem kleinen Teil mit dem er noch abrechnen werde, habe er Differenzen.(Hört! Hört!) Es ſolle niemand denken, daß er ſich fürchte, auch nicht, daß er alt oder ſenil werde, wie es letzthin manchmal geheißen habe. Er denke noch nicht aus Sterben, ſondern hoffe noch manchem eine böſe Stunde zu bereiten.(Lebhafter Veifall.) Bebel behandelt dann die Politik der„Zutunft“, ihre Stellung in der Zolltariffrage, der Obſtruktion, wo ſich die„Zukuuft“ als eine„Spottgeburt von Dreck und Feuer“ erwieſen habe. Damals habe er ſich gefragt, ob denn nun die mitarbeitenden Genoſſen nicht endlich ſich ſagen würden: Wir laſſen uns nicht weiter beſchimpfen, wir verzichten auf den dafür gezahlten Judaslohn. Aber nichts ſei geſchehen. Man habe das Geld auch weiterhin eingeſteckt.(Pfui⸗ rufe. Verräter! Dieſe Akademiker! Gemeinheit!) Auch bei der * 1— 2 7— 0 Wahl baben dieſe Marodeure(Beifall, Unruhe) Herrn Harden Schergendienſte geleiſtet und ein Blatt unterſtützt, das ihre Wähler beſchimpfte. Für eine ſolche Handlungsweiſe habe ich kein andres Wort als Pfui!(Anhaltende Unruhe und lebhafte Pfuirufe.) Ge⸗ noſſen, es bleibt mir nichts andres übrig. Ich ſtehe ſeit vier Jahr⸗ zehnten im Kampf und ich habe immer meinen Mann geſtanden, auch wenn ich manche Wunden davon trug. Aber meine Ehre hat man bisher nicht beſchimpfen können, mein Schild weiſt nicht den kleinſten Roſtflecken auf.(Lebhafter Beifall.) Und darum will ich Euch ein Geheimnis verraten, Genoſſen. Man ſagt von mir: Ach, der Alte wäre bald beſeitigt, aber die Maſſen, die er hinter ſich hat, das iſt es, die kriegt man nicht heran. Woher kommt das, Genoſſen? Weil, obgleich ich ſo manchen Schwupper gemacht, ſo manche Dummheit begangen habe, doch immer ein ehrlicher Mann war. Die Fehler, die ich machte, machte ich eben nur um der Partei zu dienen und an meiner moraliſchen Integrität, daran kann nie⸗ mand kippen.(Lebhafter Beifall.) Und darum ſage ich meinen Gegnern in der Partei: Macht es ſo wie ich: bleibt ehrlich und Eurer Ueberzeugung treu, dann werdet ihr dieſelbe Gefolgſchaft haben! (Donnernder Beifall.) Es tut mir leid, mich ſo loben zu müſſen, aber wenn man ſo perſönlich und in ſeiner Ehre aligegriffen wor⸗ den iſt, wie ich in den letzten Wochen, ſo hat man ein Recht dazu. Das Geheimnis meiner Erfolge bei den Maſſen iſt, daß ich das proletariſche Klaſſenbewußtſein mir bewahrt habe und darum ſage ich: Genoſſen, ſeht Euch genau die Leute an, die zu Euch kommen, aber die Akademiker und Intellektuellen, die ſeht Euch fernerhin doppelt genau an.(Stürmiſcher Beifall.) Das ſage ich, der ich ſelbſt in dem Rufe geſtanden habe, ein Akademiker zu ſein. Gewiß, die Akademiker haben ihre Verdienſte um die Partei, weil ihnen das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug mit in die Wiege gelegt war und ſte haben uns damit genützt, ſo weit ſie ehrlich waren. Aber die andern haben uns nur geſchadet.(Beifall.) Genoſſen, ich bitte Euch knie⸗ fällig: Seid nicht zu voreilig, wenn jemand zu Euch kommt. Die Vorgänge der letzten Zeit zeigen es Euch deutlich, wohin unter ſolchen Umſtänden die Fahrt gehen kann. Ich freu mich, daß die Empörung und Entrüſtung gegen dieſe Vorgänge von unten herauf⸗ gekommen iſt, die Empörung und Entrüſtung vor allem wegen der lumpigen Vizepräſidentenfrage.(Lebhafter Beifall.) Genoſſen, trotz unſerm letzten Siege gehen wir ſchweren Zeiten entgegen, und in dieſen Zeiten dürfen nicht jene ſiegen, die gewiſſen Intereſſen⸗ ſragen nachjagen und kein Gefühl für die Empfindungen der Maſſen haben.(Große Bewegung.) Ruf: Hörſt Du es, Bernſtein?) Ver⸗ laß Euch darauf: Der einzige Scharfmacher bin ich. Und wenn die Führer Führer bleiben wollen, müſſen Sie Diener der Maſſen bleiben.(Beifall.) Keine Einheit ohne Einigkeit, wie Heine ge⸗ ſagt hat(lebhafter Beifall.), ſondern Einheit und Einigkeit! Ohne dieſe Dinge werden wir nicht kämpfen und nicht ſiegen können gegen⸗ über der Welt von Feinden, die ſich gegen uns erhebt. So ſchließt Bebel unter donnerndem Beifall ſeine dreiſtündige Rede, in deren Verlauf ihm infolge ſeiner gewaltigen Erregung wiederholt die Skimme zu berſagen drohte. Nach einigen zuſtimmenden Ausfüh⸗ rungen Dr. Michels⸗Marburg wird ſodann die Sitzüng auf morgen vertagt. heueſte Hachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-HAnzeigers“. *Göttingen, 16. Sept.(FIrkf. Ztg.) Im Nachbarſtädtchen Daſſel brannten 18 Gebäude ab. 10 Familien ſind obdach⸗ los. Man vermutet Brandſtiftung. * Hannover, 16. Sept. Die Nationalſoziale Bereinigung hat geſtern in nicht öffentlicher Generalver⸗ ſammlung den Anſchluß an den liberalen Wahlverein mit großer Mehrheit beſchloſſen. Die Vereinigung bleibt jedoch unter dem alten Namen beſtehen. Dresden, 16. Sept. Der Kaiſer verlieh dem komman⸗ dierenden General v. Treitſchke und dem ſächſiſchen Kriegs⸗ miniſter v. Hauſen das Großkreuz des Roten Adlerordens. p. Paris, 16. Sept. In der Vorſtadt Pantin erſchoß aus Eiferſucht ein 24jähriger Mechaniker ſeine 30jährige Geliebte. Ein 19jähriger junger Mann, der auf den Schuß herbeieilte, wurde ebenfalls erſchoſſen. Hierauf beging der Täter Selbſtmord. p. Lourdes, 16. Sept. Im Laufe des heutigen Tages werden hier 25 Pilgerzüge mit etwa 25 000 Pilgern eintreffen, zu denen ſich noch Tauſende engliſcher und italieniſcher Pilger geſellen werden.— London, 16. Sept. Die„Pall Mall Gazette“ erfährt, das Kabinett brachte geſtern die Erwägungen über die Han⸗ delspolitik zum Abſchluſſe. Für jeßt ſoll keine weitere Zuſammenkunft veranſtaltet werden. Chamberlain nodifiziert wahrſcheinlich ſeine Vorſchläge, um ſie mit Balfours Anſchau⸗ ungen in Einklang zu bringen. Der Hauptpunkt der Abän⸗ derungen ſei die Beſeitigung aller auf höhere Beſteuerung von Nahrungsmitteln und Rohmaterialien gerichteten Anre⸗ gungen. London, 16. Sept. Heute iſt hier vom Handelsamte ein Blaubuch von 500 Seiten veröffentlicht worden, das ſehr ausführliche Statiſtiken und Diagramme von Handel und In⸗ duſtrie in England und des Auslandes enthält. Petersburg, 16. Sept. Wie„Nowoſti“ gerüchtweiſe meldet, geht die Steuerinſpektion aus dem Reſſort des in das Miniſterium des Innern * Armeniſche Unruhen der Jeliſawetpoler Unruhen Getöteten 6 Armenier abgehalten hatte. Der Geiſtliche für Aratow ſprach ein Anathema aus wegen der Wegnahme des Kirchenvermögens. Sodann wurden revolutionäre Proklamationen verteilt. Die Menge lärmte. Aus ihter Mitte wurden über 40 Revolverſchüſſe abgegeben. Die Polizei ſchoß darauf in die Luft. Trotzdem wurden einige ver⸗ letzt. Ein Arbeiter wurde tödlich verwundet. Die Polizei ver⸗ haftete vier der Rädelsführer, darunter den erwähnten Geiſt⸗ lichen. *Berlin, 16. Sept. Mitteilung des Kriegsminiſteriums über die Fahrt der Truppentransportſchiffe: Der Ablöſungstransport auf dem Dampfer„Silvia“ kam am 13. September in Tſingtau an und fuhr am 14. September dort ab. * Hamburg, 16. Sept. Der Senat beantragt bei der Bürgerſchaft die Bewilligung von 8 301 500 Mk. zur Herſtellung einer Waſſerſtraße für den oberelbiſchen Flußſchiffs⸗ verkehr nach Kuhwärderhafen und die Errichtung nuer Zoll⸗ abfertigungsſtellen hierfür nebſt der Herſtellung einer Bahnver⸗ bindung von Peute nach dem Bahnhof in Wilhelmsburg. Der Handelsvertrag mit der Schweiz. Bern, 16. Sept. Zwiſchen der Schweiz und Deutſchland werden die Handelsvertragsunterhandlungen um die Mitte des Oktobers beginnen. Das Vorſchlagsrecht hinſichtlich des Ver⸗ handlungsortes ſteht diesmal der Schweiz zu. Möglich iſt, daß die Verhandlungen in Bern oder Berlin oder in einer dritten zwiſchen Berlin und Bern gelegenen Stadt erfolgen. Dieſelben deutſchen Unterhändler, welche mit Rußland verhandelten, werden auch für die Verhandlungen mit der Schweiz verwendet.(Frankf. Ztg.) Unwetter. Graz, 16. Sept. Infolge der letzten Regengüſſe iſt der Waſſerſtand der Mur, Drau und Enns ungewöhnlich hoch. In vielen Gegenden finden Ueberſchvemmungen ſtatt. Im oberen Mur⸗ und Ennstale iſt der Zugverkehr unterbrochen. Geſtern nachmittag wurde bei Marenberg⸗Buchern die neuerbaute Draubrücke zum Teil fort⸗ geriſſen. Ihre Trümmer zerſtörten den Drauſteg bei Marburg, bei deſſen Einſturz 2 ſtädtiſche Wachleute getötet wurden. Ferner ſollen 3 Erwachſene und 8 oder 4 Kinder, die zur Zeit des Einſturzes die Brücke paſſierten, getötet ſein. Frankreich und Marokko. Paris, 16. Sept. Der Abgeordnete Jaures ſchreibt in der heutigen Nummer der„Petite République“, er wiſſe aus ſehr guter Quelle, daß in Kreiſen der Armee⸗Leitung eine Eyppedition nach Marokka beſchloſſene Sache ſei. Man ſtudiere bereits den Plan eines Protektorats in allen Einzelheiten und befaſſe ſich ſogar mit der Wahl etwaiger Beamten. Jedenfalls hoffe die Armeeleitung, auf die Regierung einen Druck auszuüben und ſie vor die vollendete Tatſache zu ſtellen. Dann wäre die Gefahr tatſächlich außerordentlich groß oder die Armeeleitung bereite mit der Zuſtimmung oder auf Befehl der Regierung einen Krieg vor, der mehrere Jahre 200 000 Mann und 100 Millionen Francs erfordere. Ein ſo folgenſchwerer Entſchluß hätte nicht gefaßt, ein ſo furchtbares Unternehmen nicht bereits begonnen werden dürfen, ohne daß das Parlament und das Land auch nur gefragt worden ſeien. Janres halte es daher für ſeine Pflicht, Alarm zu ſchlagen. Die Peſt. Marſeille, 16. Sept.(Habas.) Das Befinden der im Krankenhauſe befindlichen Perſhzen beſſert ſich fortſpährend. Es iſt kein neuer Krankheitsfall vorgekommen. Die bakteriologiſche Unterſuchung ergab bei den Verdächtigen keine Anzeichen von Peſt. Alle Gefahr wird als beſeitigt angeſehen, da ſich kein Peſtfall in der Bebölkerung gezeigt hat. Japan und Rußland. London, 16. Sept. Die„Times“ melden aus Tokio: Eine Abordnung von Politikern ſtellte geſtern dem Miniſterpräſidenten in ernſter Weiſe vor, daß die neuen ruſſiſchen Forderungen betreffend die Mandſchrei eine Beleidigung Japans bedeuteten, da direkte Verhandlungen zwiſchen Tokio und Petersburg ſchwebten. Wenn die Forderungen bewilligt würden, würde dies bedeuten, daß China auch unfreundlich gegen Japan ge⸗ ſinnt ſei; daher ſei es notwendig, auf eine endgültige Antwort Ruß⸗ lands zu dringen. Der Premierminiſter erwiderte, die Regierung würde keinen Schritt tun, der die nationale Würde oder das Preſtige des Staates ſchädige. Die Unruhen auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 16. Sept.(Frkf. Zig.) Das 4. Armeekorps in Erzindjian und das 5. Armeekorps in Bagdad erhielten Befehl zur Mobiliſierung. * Konſtantinopel, 16. Sept.(Wien. Korr.⸗Bur.) Die albaneſiſchen Redifbataillone ſind bereits von Adrianopel in ihre Heimat abgegangen. Um Ausſchreitun⸗ gen zu vermeiden, macht der betreffende Zug wenig Halteſtellen. In einer am 11. September verbreiteten Meldung über alar⸗ mierende Nachrichten aus Kirkiliſſe hieß es infolge einer tele⸗ graphiſchen Verſtümmelung ſind im Dorfe Almavizik 220 Bul⸗ garen in Gegenwart ihrer Familien enthauptet worden, es ſoll richtig heißen 22 enthauptet. Das bulgariſche Exarchat wurde angeſichts der Ereigniſſe gezwungen, die Eröffnung aller Volks⸗, Mittel⸗ und Seminarſchulen, welche geſtern ſtattfinden ſollte, zu vertagen. Nur in Konſtantinopel wurden 2 Kommu⸗ nalſchulen eröffnet. Seit einigen Tagen zirkulieren hier aber⸗ mals Gerüchte über bevorſtehende bulgariſche Dynamit⸗ attentate, welche jedoch unkontrollierbar ſind und von maß⸗ gebenden Stellen bezweifelt werden. In den letzten Tagen fanden hier zahlreiche Verhaftungen von Bulga ren ſtatt. Geſtern Nacht verſuchten 3 Individuen, die Gasleitungen nächſt der franzöſiſchen Botſchaft in Pera zu zerſtören. Man ver⸗ mutet, in der Abſicht, eine Gasexploſion herbeizuführen. Der Vorfall iſt noch nicht aufgeklärt. Jolkswirtschaft. Ueber den Stand der Baumwolle in Aegypten wird auf Grund der in London eingegangenen Kabelmeldungen berichtet: Im Auguſt herrſchte warme Witterung, die den Pflanzen ſehr zuträglich war. Die Bewäſſerung der Anlagen bot keinerlei Schwierigkeiten. Das Ungeziefer iſt faſt ganz verſchwunden. Ernte dürfte das vorjährige überſteigen; über dieſen Punkt herrſcht aber noch keine Gewißheit, da viel von der Witterung im September und Oktober abhängen wird. In Ober äghpten und Fayoum machten die Anlagen gute Fortſchritte, und ſit ſehen beſſer aus als vor einem Jahre. Einführung eines Wollzolls in Frankreich. In der franzöſiſcher Kammer iſt der Antrag auf Einführung eines Wollzolles eingebrach worden. Es wird vorgeſchlagen, alle ausländiſchen Wollen mit einen Zoll von 10 Fr. pro 100 Klg. zu belegen. Gegen dieſen Antrag er klärten ſich die beteiligten Kreiſe des franzöſiſchen Wollhandels unt der Wollinduſtrie. Man weiſt darauf hin, daß alle auf einen Wollzoll zielenden Beſtrebungen ſchon deswegen zu verwerfen ſeien, weil nach⸗ weislich Frankreich kaum 15 Proz. derjenigen Menge Wolle ſelbß hervorbringe, welche die einheimiſche Wollinduſtrie benötige. Zur Kanaliſterung der Moſel und Saar weiß der Jahresbericht der Koblenzer Handelskammer einige neue Einzelheiten mitzuteilen. Die Betvegung für die Kanaliſterung der beiden Flüſſe hätte, ſa heißt es im Bericht, inſofern Erfolg gehabt, als die Regierung ſich veranlaßt ſah, den Plan einer neuen Bearbeitung unterziehen zu laſſen. Zu dieſem Zweck war in Trier ein Bauamt unter Leitung des Regierungs⸗ und Baurats Werneburg eingerichtet worden. Zei⸗ tungsnachrichten zufolge ſind von dieſem Bureau die Koſten der Kanaliſierung der Moſel auf 55 bis 50 Mill.., die der Saar auf 15 Mill. M. veranſchlagt. Die zu kanaliſierende Strecke der Moſel von Perl bis Koblenz hat eine Ausdehnung von 240 Kflometer. Auf dieſer ganzen Strecke ſind 32 Schleuſen und 6 hochwaſſerfreie Sicherheitshäfen vorgeſehen. Die Schleuſen ſind 240 Meter lang und haben eine Sohlenbreite von rund 10 Meter. Gleichzeitig können ganze Schleppzüge geſchleuſt werden. Die Häfen haben eine Auf⸗ nahmefähigkeit von 40 Schiffen. Sicherheitshäfen ſind in Nennig, Igel, Detzem, Cues, Treis und Bullay in Ausficht genommen. Die Fahrwaſſertiefe der kanaliſierten Moſel iſt auf 2 Meter veranſchlagt; dieſem Voranſchlag entſprechen auch die angegebenen Geſamtko em. Doch kann die Fahrwaſſerrinne bis auf 2,50 Meter vertieft werdenz nur würden alsdann die Koſten weſentlich ſich erhöhen. Als Wehre ſind ſogenannte Nadelwehre mit Fiſchpäſſen vorgeſehen. Die Saar wird etwa 16 Schleuſen erhalten. Die Bauſchwierigkeiten bei der Saar ſind infolge der vielen Krümmungen ſehr groß, weshalb meh⸗ rere Durchſchnitte geplant ſind. Auch bei den großen Krümmungen der Moſel ſind ſolche Durchſchnitte vorgeſehen, ſo u. a. bei der bekannten ſtundenweiten Krümmung Pünderich⸗Bullah. Zur Zeit der Ab⸗ faſſung dieſes Berichtes wurden ſowohl von der Regterung, wie von einer vom Verband für die Kanaliſierung der Moſel und der Saar beauftragten Elektrizitätsgeſellſchaft eingehende Studien über die Ausnutzung der Waſſerkräfte an den Stauwehren angeſtellt. Wie oft wohl noch die Trauben an der unkanaliſierten Moſel und Saar reifen werden? Innerhalb des Zinkſyndikats find Schwierigkeiten entſtanden. Ein im Pripvatbeſitze befindliches oberſchleſiſches Werk hatte eine neue Zinkblechwalzanlage erbaut, mit einer jährlichen Leiſtungsfähigkeit von 150 000.⸗Ctr. Das Werk verlangte für dieſe Anlage die volle Beteiligung. Die übrigen Verbandswerke weigerten ſich, dieſem Wunſche zu willfahren. Sie verlangten, daß das Werk ſich denſelben Einſchränkungen unterwerfe wie ſie ſelbſt. Davon will wieder das Werk nichts wiſſen. Und ſo ſtehen ſich beide Parteien einſtweilen noch unverſöhnt gegenüber. Jedoch dauern die Bemühungen, eine Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen, fort. Preisſteigerung für Unterleder. Eine der bedeutendſten deurſchen Lederfirmen teilt ihren Abnehmern mittelſt Rundſchreiben mit, daß ſie die Preiſe für Vache⸗ und Riemenconſtrons um 10 Pfg. pro Kg., diejenigen für ſämtliche Vachéabfälle um 5 Pfg. pro Kg. vom 20. September ab erhöhe. Begründet wird dieſe Maßregel mit den außer⸗ ordentlich hohen Preisnotierungen für rohe Häute ſodie der ge⸗ ſamten Rohſtoffe, einſchließlich der Gerbmaterialien. Vereinigung der Glühlampenherſteller. Die ungünſtige Lage des Glühlampenmarktes hat die maßgebenden Firmen dieſes Zweigas veranlaßt, zur Bildung einer Verkaufs⸗Geſellſchaft ſich zu vereinigen, welche unter Gewährung eines mäßigen Herſtellungsnutzens die Verkaufspreiſe zu regeln haben wird. Die Vereinigung führt die Firma: Verkaufsſtelle Vereinigter Glühlampen⸗ fabriken, G. m. b.., und hat ihren Sitz in Berlin. Firmen, welche den Verkauf ihrer geſamten Erzeugung der neuen Geſellſchaft übertragen, wollen beſtrebt ſein, mit um ſo größerer Sorgfalt an der Vervollkommnung der Glühlampe zu arbeiten, um durch Vermittelung der Verkaufsſtelle ihrer Kundſchaft ein tadel⸗ lofes und gleichmäßiges Erzeugnis von ſparſamem Verbrauch und ſtetiger Leuchtkraft darzubieten. Die Verwaltung der Deutſchen Salpeterwerke gibt jetzt bekannt, daß die Generalverſammlung die Statutenänderung genehmigt hat. Der Reingewinn des abgelaufenen Geſchäftsjahres beträgt 144 592 Mark. Davon werden 8 Proz. Dividende verteilt und 69 162 M. an die beiden im Statut bezeichneten landwirtſchaftlichen Korpo⸗ rationen überwieſen. In den Aufſichtsrat wurden Graf zu Dohna⸗ Berlin, Oekonomierat Andrä⸗Braunsdorf und Amtsrat Oſterland⸗ Salzfurth neugewählt. Aproz. Anleihe der Aktiengeſellſchaft Brown, Boverie& Co, Die 5 Millionen Francs der Aproz. Anleihe der Aktiengeſellſchaft Brown, Boverie& Co. werden, wie aus Zürich gemeldet wird, den Beſitzern der gekündigten 4proz. Anleihe vom Jahre 1897 al pari zum Umtauſch angeboten und gleichzeitig pari zur Barzeichnung auf⸗ gelegt, beides bis zum 23. September. In Zahlungsſchwierigkeiten befindet ſich die Rauchwarenfirma O. Daub in Paris. Die Firma bietet 60 Proz., ſcheint aber nicht in der Lage zu ſein, einen Bürgen zu ſtellen. Den Paſſiven von ca. 500 000 Fr. ſtehen Aktiven in Höhe von 330 000 Fr. gegen⸗ über. Leipzig iſt beteiligt. Frankfurter Schuhfabrik. Die Verwaltung der Frankfurter Schuhfabrik ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 7 Proz. wie im Vorfahre vor. Der Verein deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller hält in Berlin am 29. September eine Vorſtandsſitzung ab, bei welcher das amtliche Warenverzeichnis zum Zolltarif und die wirtſchaftspolitiſche Lage zur Beſprechung kommen werden. Der Sanierungsverſuch bei der A. Wilke Maſchinenfabrik⸗ Aktiengeſellſchaft in Braunſchweig iſt geſcheitert. Laut Beſchluß des Gläubigerausſchuſſes wird der Konkurs angemeldet werden. In der Generalverſammlung des Faconeiſen⸗Walzwerkes Mannſtaedt& Co. in Kalk teilte der Generaldirektor.or den Ge⸗ ſchäftsgang im erſten Viertel des neuen Jahres mit, daß die Aus⸗ ſichten günſtig ſeien; die Aufträge gehen bei lohnenden Preiſen flott ein. Für das neue Geſchäftsjahr ſei mindeſtens die gleiche Divi⸗ dende wie im Vorjahre(alſo 6 Proz.) zu erwarten. Die Verwaltung der Sebnitzer Papierfabrik teilt mit, daß zur vollkommenen Sanierung die Erklärung mehrerer Hauptgläubiger und mehrerer Großaktionäre fehlt. Letzteren hat die Verwaltung ein Ultimatum von zwei Tagen geſtellt. Am 21. September findet eine Verſammlung der Hauptgläubiger ſtatt, falls dieſe ergebnislos iſt, erfolgt die Konkursanmeldung. Mannheimer Effektenböͤrſe vom 16. Sept(Offizieller Bericht.) Die Börſe war umſatzlos. Höher notierten die Aktien des Verein deutſcher Oelfabriken, Cours: 115.50 Geld. Erhältlich blieben: Verxg einigte Freiburger 3. m b bea, un ge Ziegelwerke Aktien zu 183, Waghä⸗ Ak. 3 87 Die — Mannheim, 16 Septemver. General Anzeiger. 8. Seite — 8—— 4 K* ber Obligattonen Aktien induſtrieller Unternehmungen. Pri ü ˖. rivat⸗Diskont 3¾é%. der Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. Bad. Zuckerf. Wag! 80 30 79.80 Parkakt. Zweibr. 116.80 116 80 W. Berlin, 16. Sept.(Telegr.) Nachbörſe 2 10 er 4% Nhein. Hyp.⸗B.unk. 1902,100.75 bi u. Seetr. 102.50 G Heidelb. Cementw. 120.—110.— Eichbaum Mannh. 161.— 161— ſi öi„„„ alte M. 97.80.4½% B. d. Anklin⸗l. Sodaf 106.30&G Anklin⸗Aktien 447.— 449.90] Mh. Akt.⸗Brauerei 156.—156.— 19 Jonae Lombarden 13•80 5u5, NMdp“. fß Apeen üekesch OiskontoLomm, c 30 99%„ Communa! 98.50 G5% Bülrgl. Btauhaus, Bonn 101.— B Höchſter Farbwerk 380.— 378.80 Welt z. S. Speyer 127.— 127.— 1 1888 hes 4iſzoh Speyeret Bralthaus Berein chem. Fabril 244 244.— Malzmühle Ludw. 130— 130.— Berliner roduktenbö E ich Städte⸗Anlehen. Akt W 80 m Speyer 102.50 B Chem Werke Albertſ 215-14— Fahrradw Klever 196 59 196 50 N n 3% Frelburg i. B. 99.90 N4¼% Pfälz e Hecumul.⸗F. Hagen 157.— 157.— Maſch. Arm. Klein 106.— 16.—[ Berkin, 16. Sept.(Tel.) Produktenbörſe. Der hiefige er 4% Karlgrußer v. I. 1896 30.— C Thonwerk.⸗G. Giſenb 101.—- G] Ace. Böſe, Verlin 45 900 49.— Maſchinf. Gritzner 208 50 08,50] Markt berharrte in träger luſtloſer Haltung. Zwar wurde Weizen nl 994%% Labr v. J. 1902 100.—b3 4¹ 0% Ruß..⸗ Zell⸗ Allg. Elek.⸗Geſellſch 193.40 193— Schnellprf. Frkthl. 155.—155— teilweiſe durch Deckungen geſchützt. Die Kurſe kamen aber über en 10 oll geß Budwigshafen von 190010.60 C flofffabrif Waldhof Lei Dellos„—.——.— Oelfabrik⸗Aktien 115.50 115.80 geſtrigen Stand nicht hinaus. Roggen ſchwächer bei ausreichendem 9— 9½% Lndwigshafen Pennan in Lipland 109.— G Schuckert 97.20.40 Spin-Web. Hüttenh V Inlands⸗ und teilweiſe billigerem Auslandsangebot. Hafer behauptet, bß 50 4% Herrenmühle Genz 87.— G A 80 12 0 125 99 1 0 1 50 50 Mais williger, Rüböl träge, Spiritus ungehandelt. Wetter: wolkig. 99.— 0½ 8 Helere 5. Allg. E⸗G.e nens 129.50 129 80 ementf. K ſtad!] 88— 8. 3 7 g0 40% Mannhefmmer Obl. 1901103.— ec 102.78 G Eaderw S4. Iugbert 74— 74— Frlebriche Vergb 188.20 13250.. Derlin, 16. Sept.(Telegramm.)(Produktenbö vſe,5⁵ 40 1900ʃ102.20 U ſchlenpſchifffahrts⸗Geſ..78 6 8 Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 37„ 1885, 89·80&%%% Mannh. Lagerhaus⸗ 7155 Bergwerks⸗Aktien. 5 16 16 17* 5 Geſellſchaft 50G B 182 8 6 9 W 33 55 8 0 9* 18880 99.60& ochumer„183 60 Weſterr. Alkali⸗A.] 221 50 221.— eizen per Septbr.. 8 158.25 158.— 8% 1895/ ag 60& 4% 0 05 Zlegelwerke 102.50 B Zuderus 115—116.50 Oberſchl. Etſenakt 105.— 105.40 per Oktbr. 160.— 159.0 8%%„ 18980 99.60 G ee 101.75 8 Condordia 306.— 309.—Ver. Königs⸗Laura237.“228.— Der ei 163 50 168.25 3½% Pirmaſenſer ee ee dofehenabenn leres Gelſenkirchner 188—189.— Deutſch. guxemb..] 90.75 92.— Roggen per Septbtr. 181.25—.— Auduftrie, Opnigatto! 10 Seltafrſe unhe 104.50 B Harpener 183.80184.40 per Okter 132.— 131.78 55 de Akl⸗Ge.. Seſſnd. ee e Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. der Deſbr.. lii, ſirte rüccz. 105% 101.—8 40)e Frt. Gpp-Pfpb.] 101.10 101.40] 3e% Pr Pfdbr.-Bt. e e ere ee 10 Aktien 1 1. di db 100.60 10060[ Mais bper Sept. e. 118.76 11855 12 2„ e.— 102.—3½ Pr.gefdbr.⸗Bk.⸗ V Brdef] Gel Brief Geld aeſepf.Hvp. Pfob 101.50 10.0] Hyp. Pid. unt 12 97.75/ 0½ Ruüböl ber 45.80 45 10 Madiſche Riertt—.—118.80/Br. Schroedl, Hvelbg.]—.—190.—4½%„„„ 98.70 88,703½ Pr.dfdbr.⸗Bk. per De be 85 5 1 5 4 10 Ered z u. Denh., Abrck—.—119.]. Schwartz. Spener—.—128.50 gageſo Pr. Bod.⸗Er.] 96.50 98.50 Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom. Spiritus Joer N— ae Gewöl. Speuer 50% ½—.—12.50 Nitter Schwetzinng.—.— ſb, B. Pr.⸗Obl 103.19 102.40] Obl. unkündb. 12 100.100.Weizenmehl 22.25 22.25 Oberrbein. Bank—.—.95.40„ S. Weltz Speyer 128.50—.— ½% Pf. B. Pr.⸗O.] 99 45 99 30 4% Prtr. Pfd..90 100.90 100.90 Ro 5 enmehl 19.20 19.1 Miätz. Bant 107.95010%7.Storch, Sick,—.— 106 50 4% hih. Pf. Br. 1902 100.55 100.55 40% 99 99 1⁰ Wfätz. Hyv.⸗Bauk.—189. K00, Werger, Worns—.— 110.— 3%„„„1907 102.80 102.0“Ank. Oaſ 102.70 102.70 805 5„55 Aflz. Sp. ⸗u. Cob. Land. 129.——.—Rorms, Br v. Oerigeſ—.—128.— 3 alte 97.70 97.60 4%„ Pfdbr..0! 8„5„„——.— Nbeinkſche Creditban—.—139.750 Pflz. Preßh. u. Spfbr.] 96.— 95.—iße,„„ 1904 98.4 98.40 unk. 10 102.80 10.90 Peſt, 16. Sept.(Telegramm.) Getroldemarkt. Sge. ardan:—.—ſobe daneyort 1 5 1195 105 5 pfcaege 1 14. 16. üdd. Bank—.—lolseſ Trau 5eſe Sttsgar. It. Giſ. unk. 12„400 108.40 Weizen per Oktbr. 751 7662 matt 745 746 matt Glfenbahnen⸗ uu. Verſicherung⸗ 34J Pr. Pfbr..1905 96.80 96.503¼%„ Pfdb⸗ v. 86„„„„. 7783 674 3175 75 f„ II..⸗G. uhſch. Seetr“—.— 95.75 3½„ 1908 96.50 96.50 89. 94 96.40 98.40 Roggen Oktbr. 6283 634 fra 622 6 23 ruhi Pfälz Ludwigsbahn]—.—228.—pfannh. Dampfſchl.—.— 90.— 4%„„ 1908 102.— 102.—81 Pfd. 93060 96.40 96,40 Neggen per 9 f. 5 910 Morbabn—. 140.— Nannh. Dampfſchl.[r.%%% 2..—381f,„ Pfd. 96. 10„ April 650 651 650 651 Nordbaßn Lagerbans 111.——.— 11„„„ 1900 102.— 102.—4%„ Com.⸗Lbl. Hafer per Oktbr. 5 49 5 50 ruhig 5 47 5 49 ruhig Heilbr Straßendabn VVf 185.— 5 Hehein 217 e Com⸗ 85 3 5 n e,Bad. Nück⸗ u. Mitv.—.185.—3½ Rhein. Weſtf. 3 Com.⸗Oll. 3 Chem. Induſirle.„ Schifft⸗Aſee.—.—782.— BGe. 1010 1080 10 50[.87/untelſ 69.90 980 ber Pia 547 g 40„ .⸗G. f. chem. Anduſtr.——.—[Continental. Verſ.[—.—285.— 40% br. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Com.⸗Obl. 4 000 000 000 000 11 0 10 90— 1 0 Her 19 8 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 108.— 108.— v. 96/06 100.— 100.— Niel per Nog⸗ 1570 00 00 00 00 Fhem Fh. Goldenhro—.—172.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 1775 8 per 12 70 12 80 ma nom, 5 Verein cheim, Fabrilel 245.—]—.—Württ. Transp.⸗Ver.[—.—454.— Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Wetder: Nach Regen aufgeklätt AJudaſteie Deutſche Reichsbt.15180 152.—] Oeſt. Länderbant 102.80 102 50 49095—hetct 9 5 5 Selund 91.—-—.—Badiſche Bank 118.— 118.—„Kredit⸗Anſtalt 201 40 201 50 WNew⸗Pork, 16. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe. ränereten. dſte dune— Ler deuelrdef 18540 l8g ge gla. Fopent Jeg 0 405.& wchen der deu. Bad. Brauerel 140.50%—.— Emailw. Malkammei]—.——.— Darmftädter Vank 186 90 135.90] Abein. Kreditbauk189.80 189.50 Maſs per Dezbr. 57e% 585/ ftramm 9— Deutſche Bank 211.70211.5 Rhein. Hup.⸗B. M. 191.— 190.50 5.9 15 Binger Aktienbierbr.—.—EFttlinger Spinnerei— 108. 9 211 9 Baumwolle: per Oktober.87.90 Dur Hof uvm., Hagen—.— 2380.— Olttent Spinnere!—.— 97.— Diskonto⸗Commd. 186 20 185.60 Schaaffßh. Bankver. 180.90 186.75 per Dezbr..79.82 ſtetig Cichbaum⸗Nrallerel 161.5—.—fähmfbr. Hatd u. Renb[—.——.— Deutſche Gen.⸗Bt. 100— 100.— Südd. Vand Mhm. 101.85 10.85 Eleſbr. Nübl, Wormss—.—101.— heannh. Gum.⸗u. Asb.—.— 96.50] Dresdener Bank 148 40146.— Wiener Bankver. 118.75118.55 WChicago, 16. Sept.(Telegr.) Aufangskarſe. Ganters Br. Freiburg—.— 108.— Oggersh. Splnnerei Frankf. Hyp.⸗Bant 9200.— 209.—] D. Effekten⸗Bank 108.300 103.— 18. 16. Kleinſein Heivelberg—180.50 Afälz Näh 11 Fahr 7 2 0 rkf. Pyp.⸗Creditv. 146.40 146.90] Bank Ottomane 115.10 11580 f 1 1 100 inſ 89.——.— Portl⸗Cement Heibld 110 Nationalbant 118.10 118 20] Mannheimer Verſ. ee de de 1105 Ba ee 5 e e in.“ 5 5 Mats per Dezbr. 14 ſtramm Pouib eſſerſchnmt 89.— Portl.Cement Heidlb 12— Oberrhein. Bank 95.40 95 Geſellſchaft 406.— 405.— Mats per Dezb 51¹ 52½ ſtramm Fübwigsgſ. Brauerei—.—220.— Berein Freib Ziegelw 138.50 78.77,] Seſterr.,Ung. Bant] 112.—112.50 Schmalz per Dezbr..85.40 „Maunh. Aktienbr. 156.—Ber. Speyr Biegelw—.— 79.80 55 5 Pork per Dezbr. 18.67 18.85 * Alolzor Geiſel Mohnf—.——.—Zellſofft, Waldho.——.— Privat⸗Diskont 3¼ Prozent. VWuW C d e Dmassſe. fef ahn 138 50, Lombarden 16 80, Ggypter—.—, 4%½% ung. Goldrente 18, 16. Sepibr. Talg 7. Frankfu ter Effektenbörſe. 98.90, Gotthardbahn 188.80, Disconto⸗Fommandil 186 50, Laura 40.rp 16 Septbr. Schmalz. Amerikaniſches Schwel (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.).50, Gelſenkirchen 189.10, Darmftädter 135.90, Handelsgeſellſchaln esd%s%0 8 152.50, Dresdener Bant 146.30, Deutſche Bank 211.50, Bochumer 188.75, 9 8 je M. Frankfurt, 16. Sept. Die Börſe war geſchäfts⸗“Northern—.—. Tendenz: ziemlich feſt. Kaffee⸗ los, die Stimmung gegen Schluß reſigniert, auf Berliner Mel⸗ Nachbörſe. Kreditaktien 201 50, Staatsbahn 188 70, Lombarden Hamburg, 16. Sept. Schlußkurſe. Kaſfee gooa ay * dung über politiſche Erwägungen. Deutſche Renten in kleiner 16.70, Disconto⸗Commandit 185 0.— 70 5 Dez. 1 20 Betr Wae 5 ie eſſerung. Italiener tatſächlich fehlend gegenüber der heimat⸗ onh utwerpenn, ic Sepner Kuſſee Santo goon rerass e Micee algeren dihen Oeſterch ungariſch Ren⸗ Berliner Effektenböoͤrſe. 335/, per Dez. 34, per März 34%, per Mal 35 0 ten etwas feſter. Spanier etwas ſchwächer. Rumänier in Grivat⸗Telegramm Aprozentigen Sorten mehrfach gekauft, 5prozentige gut zu laſſen. W. Berlin, 16. Sept. Nachdem durch das Ergebnis Antwerpen, 16. Septbr. Zucker p. Aug. 21%8, per Okt. 45 Türken wenig feſt. Loſe im Verkauf zurückgehend. Banken der geſtrigen Verſammlung des Kohlenſyndikates die Forkdauer[22—, per Jan-⸗März 22%. 6* mit Ausnahme des Schaaffhauſenſchen Bankvereins mehrfach desſelben geſichert erſcheint, machte ſich bet Beginn des Verkehrs Vaumwolle und Petroleum 8 durch Vorgaben gedrückt. Montan und Kohlen feſt, da der ein Reaktionsangebot in Kohlenaktien bemerkbar. Es wiederholte Bremen, 16. Septbr. Petroleum. Standard white looo Weiterbeſtand des Syndikats nun geſichert erſcheint. ſich damit die oft gemachte Erfahrung, daß die Erwartung eines Baumwolle 64.—. Ruhig. Eiſen borübergehend beſſer bezahlt, ſpäter nachgebed. Schluß⸗-Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. 5 Wechſel. 4 it Kurze Sicht 2½— Monate AMeichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Heut⸗Kure „ Amſterdam hfl. 100 3— 168.77 168.75— 1— ·1 Belgien.. Fr. 1003—80.75 30.788—— 1 Italten.. Le. 100—81.— 20.966— 1 London. Iſt. 1 3— 20.363 20.s7—— 5 Mabreid———— 5 New-⸗Dork ⸗Dll. 10————5 5 Paris. Fr. 100 3— 80.866 30 85—*5 Schweiz. Fr. 100 3½ 80.933 80 925 5 Petersburg.⸗R. 100(4½%———— Trieſt.. Kr. 100————— Wien„.. Kr. 100 3¼88.10 85.125— 55 5 do.„„„m. S. 8 ee 7 85 r Staatspapiere. A. Deutſche. 16. ſ6 18. 18. 31ſOſch⸗Reichsanl 101.20ſ 101.10 5 italien. Rente 10,70 102.70 + 0 1 5„ 101.10 101.—4 Oeſterr. Goldr. 101.60 101.40 35„„„ 689.25 89 20 4½ Oeſt. Sülberr. 100.— 100.40 62% Pr. Staäts⸗Anl. 101.10 101 05 4/ Oeſt. Paplerr.—.—. 5½%„„ Id01 2510.25 4½ Portg. St.⸗Anl.“ 50.30 50.45 „„„ ee dne dto. äuß.] 31.— 31— 84%½ Bad. St.⸗Obl.fi 100.— 99 80 4 Ruſſen von 1880 99.35 99.80 3%„„ M. 99.80 99.65 4ruſſ. Staatsr. 1894 89.— 99.— 31½„ 1900, 100——.—4 ſpan, ausl. Rente 90.90 91.10 3 daß. St.A. 104 68 104.65 1 Türken Lit..31.— 30.80 4½% Bayern, 100.— 109.— 4 Ungar. Goldrente 98.90 99 20 5„„„.40 89.—5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.A. 103.95 104.—] Ankeihe 188/—.—— 4 Heſſen 105.— 104 90 4 Egypter uniſteirte 106.— 105.70 Gr. Heſſ. St.⸗ A 5 Mexpikaner Auß. 99 90— von 1886 87.70 87.50 8„inn. 286.95 28 95 38 Sachſen. 87.50 87.70 4½ Chineſen 18980 91.70 91.50 25 4 Mh. St⸗A. 189900—.—.— 86.20 86.40 R 5 erzinsl. Looſe. .Ausländiiſche, 8 Oeſt goofe v. 1860 158.40 155.40 1 5 90er Griechen 39.80—— 1 3 Türkiſche Looſe 127.—127.60 Aktien beutſcher und ausläudiſcher Transport⸗Anſtalten. udwh.⸗Bexbacher 228.— 228.— Oeſterr. Lit..——105.50 Marienburg.⸗Mlw. Gotthardbahn[188.89 188.75 Pfälz. Maxbahn Jura⸗Simplon 102.75—.— DPfälz. Nordbahn Schweſz. Centralb.“—.——.— Etſenb.⸗Geſ. Nordoſtb—.— 96.85 187.20 3¹ 500 4 Heſſen 1 Italiener Heidelb. Str.& B. B. Darmſtädter Bank Ergebniſſes die Spekulation anregt, die vollzogene Tatſache aber zu Realiſterungen Anlaß gibt. lichen Abſchwächung alsbald durch das Eingreifen erſter Firmen eine kräftige Erholung, chener. mäßig vernachläſſigt. Heute folgte aber der anfäng⸗ welche den Kursſtand noch über den geſtrigen Schluß hob. Bevorzugt waren wiederum Gelſenkir⸗ chen Auch Eiſenaktien ſtiegen unter Führung von Laura⸗ aktien anſehnlich. Die übrigen Wertgattungen waren verhältnis⸗ Von Banken gewannen Schaaffhauſen⸗ ſcher Bankverein eine weitere Beſſerung infolge des ſehr gün⸗ ſtigen Jahresabſchluſſes der internationalen Tiefbohrgeſellſchaft, an welcher die genannte Bank beteiligt iſt. Von Fonds galten Spanier etwas höher. kenmarkt eine neue Abſchwächung bemerkbar, die auch auf Eiſenaktien ungünſtig zurückwirkte. bevorſtehende Bankdiskonterhöhung. günſtige Berichte über den Jahresabſchluß anregend. Die Nach⸗ börſe ſchloß für Eiſen⸗ und Kohlenaktien ſchwächer auf um⸗ Im Uebrigen war die Kursbewegung minimal, da die Spekulation angeſichts der politiſchen Ereig⸗ niſſe und wegen Her Unſicherheit der Geldmarktsverhältniſſe ſich anfangs abwartend verhielt. Später machte ſich ſogar im Ban⸗ Man befürchtet eine nahe Für Laurahütte wirkten fangreiches Abgeben in Bochumern. Am Schluſſe des offtziellen Verkehrs ſetzte angeregt durch die günſtige Haltung des Kaſſa⸗ marktes bei lebhafter Nachfrage eine ſehr ſcharfe Aufwärts⸗ bewegung in Kohlenaktien ein, die auch in der dritten Börſen⸗ ſtunde weitere Fortſchritte machte. Hiervon profitierte aber von den übrigen Wertgattungen nur Laurahütte. Banken und Fonds blieben träge. Berlin, 16. Ruſſennoten Ruff. Anl. 1902 % Reichsanl. Reichsanleihe 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗Ak. 34½ 0% Bayern Apr. ſächſ. Rente Heſſen 18g0er Looſe Lübeck⸗Büchener Marienburger Oſtpr. Südbahn Staatsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Paeifte. Sh Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ Deniſche Bankak. 102.60 136.70 Sept. 216.10 101.— 89 20 99.70 104.50 100.10 87.70 87.50 152.50 —.— 16.80 121.70 152.20 Schlußcourſe. 216.10 101.10 89.25 99.80 104.50 100— 87.90 87.50 102.80 —— 138.20 122.10 Schalk, Hanſa Dampfſch Wollktämm Leipziger Bank Berg⸗Märk. Bank Pr. Hyp.⸗Act.⸗B. D. Grundſchuld⸗B. Dynamit Truſt Bochumer Conſolidation Dortmunder Union Gelſenkirchener Harpener ibernta aurahütte Wurm⸗Repter Phönir . u. H⸗V. G Clett. bicht u. Kraft Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friedrich 184.10 .00 158.60 182.75 402.— 88 50 188 60 180.60 227.— 138.75 146.20 426.— 105.50 9821.— 151.⁰ 279.— .00 158.90 —. 150.25 188.50 404 50 84.— 190.0 184 50 182 10 288.— 133.80 145.60 424.— 105.— 220˙70 151.80 278.500 — für Feuilleto Antwerven, 16. Sept. Petroleum: Schlußkurſe. Maff weis loco 204½, per Sept. 21—, per Okt.⸗Dez. 21 ſ. Eiſen und Metalle. Amſterdam, 16. Septbr. Zinn Banca loco 72¾, Nov.⸗Auktion 72%/. ſtetig. 5 Glasgow, 16. Septbr.(Anfang.) Roheiſen mired numbe Warrants per Kaſſa——, per Monat——, ruhig. Cleveland, 16. Septbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 45/ per Monat 45/10, ruhig. 433 Lon don, 16. Sepkbr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 56.10.0, Kup 3. Monate 56..6, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 121.—.0, Zinn ublg— Blei ſpaniſch 11 Blei 9 10.0, ruhig. Zink gewöhnlich 20..6, Zint al. 20..3, ruhi Queckſilber—. Schiffahrts⸗ Nachrichten. Maunheimer Hafeuverkehr vom 15 September. Hafenbezirk I. Zinn Bane Schiffer ev. Kap. Schiff Rommt von Ladung p. Willes 1 Mannhelm 37 Rotterbam Stekgt. Getr.“ Nehren Rubrort 13 Dutsburg Firntsöl Michel Mannheim 39 Notterdam Sig u. Getr. Ley endecker 75 84 Straßburg Stllekgut Hafenbezirk III. v. 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Oktober 1903 bei dem trichte anzumelden. ugleich iſt zur Beſchluß⸗ ung über die Wahl eines Ritſven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſowie zür Prütfung der angemeldeten Forderungen auf Freitag, 9. Oktober 1903, vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abt. 3, II. Stock, Zimmer Nr. 2, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtüng auferlegt, von dem Beſize der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dein Konkursverwalter bis zum 9. Oktober 1903 Anzeige zu machen. Manuheim, 14. Septbr. 1908. Der erichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Abt. UI: Mohr. 2101 Sekauutmachung. Nr. 30078 J. Aus der Moritz undſkaroline Lenei⸗Stiftung, welche den Zweck hat, ganz oder teilweiſe unbemittelten jungen Leuten zu ihrer höheren Aus⸗ bildung den Beſuch von Hoch⸗ ſchulen jeder Art zu ermöglichen, komen für das Jahr vom 2 Februar 1904/5 mehrere Stipen⸗ ten zur Verteilung. e Dle Bewerber um ein Stipenl⸗ bdiummllſſenihren Unterſtützungs⸗ Wohnſitz in Maunheim haben; ſie haben ferner nachzuweiſen, daß bei 1005 die Voräusſetzun⸗ gell zutteffen, welche nach den Stalüteſt zur Bewerbung beſähl⸗ ſech Bewerber wollen ihre Ge⸗ liche binnen 14 Tagen bei dem liftungsrgt einreichen. Die Stalilten liegen innerhalb dieſer Friſt auf deir Burean— Rathaus 1. Stock, Zimmer Ni. 10.— auf. Mannheim, 12. Sept. 1908. Der Sliftungsrat: 927 Rutter. Bekauntmachung. Die Verabreichung von Frübſtück au Schulkinder unbe⸗ mittelterEltern beir. No, 30064 1. Die Lleferung des Bedarſs an 6) Brölchen(Waſſerwecken) mit ed. 300,000 Stück, b) 1(Vollmilch) mit ca. 75,000 Lter zur Verabreichung von Ftühſtück an Schulkinder unbeulittelter Eltern im kommen⸗ den Winter ſoll an Mdge Wäcker⸗ meiſtir und Milchhändler verge⸗ ben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und intt der ee Bebichenlie erung“bezw. kitch⸗ lleiernüg“ verſehen, bis längſtens Montag, den 23. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr auf dein dlesſeitigen Büreau Lit. E 1,14, III. Stock, Zimmer No. 5 einzüreichen, woſelbſt zu genannter kdie Angel ote geöffnel werden. e Preisangabe hat in der eite zu erfolgen, daß bezüglich der Brölchen die Stückzahl be⸗ zeichnet wird, die für 1 Mk. ge⸗ lieſett wird und bezüglich der Milch augegeben wird, was das Mler Vollhlilch koſtet. Die Lieferungsbedingungen kön⸗ nen von den We bis züm genafinteſſ Ternilu iu dem oben bezelchneten Burean ein⸗ geſehen werben. anuheim, 8. Septbr. 1903. WBürgermeiſteramt: Ritter. 29590/70 Sauter. Mehllicferung. Nr. 1345. Wir vergeben die ee von 900 Zentner Ja. Welzenfuttermehl, lieferbar ſoſort, frauko Bieohof, nach dem auf unſerer Wage er⸗ mitlelten Gewicht, netto ohne 85 29500/578 Schriftl. Angebote mit Muſter ſind ſpäteſenssbis Dienstag, den 22. ds. Mts., vorikittags 10 Uhr, veiſchloſſen und mit der Auf,⸗ ſchrift„Mehltieferung“ verſehen, bei üus einzureichen. Erfüllungsort iſt Mannheim. Maungekim, den 12. Sept. 1908. Die Direktion Fuch s. 5öfte 1, U. Jiſnimer⸗Woh⸗ Nüngen 10 nerniethen. Liederhalle Aauukein. Samstag, 26. Septbr. 1903 abends präzis 9 Uhr Geueral⸗Verſammlung. Tagesordnung: Rechenſchaftsbericht, Vorſtandswahl, Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſtheinen bittet 15650 Der Vorſtand. Heizerſchule Mannheim. Auſfnahmebedingungen: Zurück⸗ legung des 18. Lebensfahres. Volksſchulbildung. Mindeſtens einjähr. Tätigkeit am Dampf⸗ keſſel. Gute Führung. Dauer des Kurſes: 5. bis 31. Oktober d. J. Tagesunterricht. Schul⸗ geld 10 Mk. Auskunft erteilt und nimmt Anmeldungen ent⸗ gegen der 29500/%567 Rektor der Gewerbeſchule. Zwangoverſtrigerung. Im Wege der Zwangsvoll⸗ ſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Maunheim, zur Zeit der Eintrag⸗ ung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Johaun Avdam Karcher, Badeinhaber in Mannheim eingetragene, nach⸗ am 15637 Mittwoch, 11. Novbr. 1903, Vormittags 9½ uhr, durch das unterzeichneie Notariat — in deſſen Dienſträumen— in Mannheim, B 4 Nr. 3, ver⸗ 175 werden. er Verſteigerungsvermerk iſt am 4. Augüſt 190s in das Grundbuch eſngetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt Jeder⸗ mann geſtattet. 14582 Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeſt der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermterks aus den Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens in; Verſteigerungstermine vor der Aufſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weun der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geriugſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes deiſt Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dielenigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Ertheilung des Zu⸗ ſchlags die Auſhebung öder eſnſt⸗ weilige Eiunſtellung des Ver⸗ ſahrens herhelzuführen, widrigen⸗ ſalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 216, Heft 34, Beſtands⸗ verzeichniß 1. Lgb.⸗Nr. 4356, Flächeninhalt 14 ar 24 qm Hofraithe, Litera 1 Nr. 10. Hierauf ſteht: a) ein zweiſtöckiges Badehaus, Reſtauratkon mit Keller, d) ein zweiſtöckiger Klügelbau, Badezimmer mit Wohnung, e) ein einſtöckiges Keſſelhaus, d) ein zweiſtöckiger Seitenbau, links Waſchhaus und Woh⸗ nung, e) ein einſtöckiges Maſchinen⸗ haus ) ein zweiſtöckiges Badhaus, g) ein Dampfkamin. Schätzung M. 145000. Hlerzu Zubehör⸗ Badeeinricht⸗ uung im Werte von M. 38 100. Mannheim, 5. Septbr. 1908. Großh. Notariat III. als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Zwangs⸗erſteigerung. Donunerstag, 17. ds. Mis., 9 Uhr werde ich in Meerfeldſtraße 44 9 0 gegen bare Zahlung im ollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: ca. 15 Ctr. Steiukohlen. Im Pfandlokal 4, 3, Uachmittags 2 Uhr 1 Weinpreſſe. 4 ſeere Fäßchen u. verſchiedene Möbel. 0 Maunheim, 16. Septbr. 1908. ſtehend beſchriebenen Grundſtück Mittwoch, 16. September 1903. U5. Jahrgang, Slule vlbfolſodle Bennile. Die grossen, neuen Sendungen ſca. 0 Stuch) treſfen bis 40. d. M. ein u. gelaugen durdh eine Serie grosser Sqliauufeuster- Deſtorationen sur Ausstellung. TJeſephon 598. L. Maagel Mucilj Ferlinaud Lerscil R e— 2 2———————— Anlässlich der bevorstehenden Reisezeit empfehlen wir unsere einbruchs- und feuersichere 14254 Stahlkammer zur Aufbewahrung von Effekten und Werthgegenständen jeder Art und Grösse. Die diesbezügl. Bestimmungen werden auf Verlangen franco zugesandt, Filiale d. resdner Zauk in Maunheim gegenüber der Hauptpost. 25 Seanidl- Glaus&. CHolltslotter. Hannheim, C 3, 9. 15291 Sàmtliche Saſjsog-· Neufelten sind elngetroffen. Franzüsisch Eeole frangal F 1, 7 v. Herren Profossoren u. Lehrern Professor Marlus Ott, Confsrencler au Röalgymnass. English Lessons. Commereial Corréspondence. R. M. EIIWOOd, E I. 8. Bekanntmachung. Fahrpreisermäßigung für die September. Renuuen betr. gebracht, daß die am Sonntag, 27. Septbr. l. Is.„ Karl Mar. bei den Stationen der badiſchen und pfälziſchen Eiſen⸗ 5 8 Saune Peit Wele 5 e s bahnen, ſowie bei den badiſehen Statlonen der] 6, d. Bauführ. Abam Seibert e. S. Gugen Karl. Main⸗Neckar⸗Bahn gelöſten einfachen Perſonenzugs⸗ 4 99 890 1 0 fahrkarten nach Mannheim(bezüglich der pfälziſchen 4, d. Schmied Auguſt Haas e. T. Anna Kathar. Eiſenbahnen auch nach Ludw gshafen) zur Rückreiſe. d. Miagag Atd, Foh, rtee Wöle e e benützt werden dürfen, wenn ſie vom Sekretariate des 9. d. Tagl. Gg. Andr. Teufel e. T. Marie Gmilie. Rennvereins abgeſtempelt ſind. Die am 27. Sep⸗ 8 0 Kim. Al 95 0 Marie i tember er gelöſten Karten,(mit Ausnahme derjenigen 8. d. Km, Aug Lorentz: T. Marie Wilh. Anna für die pfälziſchen Eiſenbahnen, welch letztere nur für 1 e 0 den einen Tag Giltigkeit beſitzen), gelten noch am. d. Schloff. Phil. Wieſenecker e. T. Anng Johanna. 28. September; um Mitternacht dieſes Tages erliſchtf 9. d. Maurer Kark Geggus e. T Elſa Frieda⸗ die Giltigkeit ſümmtlicher Karten. Auf Lokalzugs. g. d. Sne e 5. e fahrkarten und Kilometerhefteinträge erſtreckt ſich die 7. d. Kohlenhölr. Eme Karl Schreckenberget e. S. Arthur. Vergünſtigung nicht. Zur Benützung von Sehnell⸗ 6. d. Vahnwart Gg. Brecht e, T. Anna. zügen ſind auf den Strecken der badiſchen Eiſen⸗ 5 5—9— Faurt d 5 1 Feorch. Chriſtian. i fiür Sig⸗ 1 8—6. d. Kutſch. Frorch. Knobloch e. S. Karl. batnen je für Hin und Rückfahrt 7. d. Kfm. Karl Theod. Eichtersheimer e. T. Betty. Zuſchlagskarten zu löſen. In dem Bereich der Main⸗ 6, d. Heizer Joh Härterich e. T. Johanna Karol. Neckar⸗Bahn und der pfälziſchen Eiſenbahnen 8. d. Herto, ie Gg. Gögele e. T. F dagegen dürfen mit den ermäßigten Fahrkarten D= 7. 5 Joſef Ant. Ornberger e. T. Hilda und Schnellzüge überhaupt nicht, ſondern nur Per⸗ ſonenzüge benütt werden. ũvIr Mannheim, den 4. Auguſt 1903. 8. d. echan. Hubert Walter e. T. Eleon. Marg. Er Marta Helena. Oberbürgermeiſter; CFC Eugen. 6. d. Kfm. Karl Theod. Rau e, S. Karl Theod. Martin. Diebold. 7. d. Schrein. Joh. Schwein e T. Anna Giſela Walburga. 9. d. Buchdr. Frorch. Weber e. S. Frdrch. Leonh. 5. d. Oberltgs.⸗Aufſ. Phil. Wilh. Zehner e. S. Karl Theod. 2 Ograp On- 8880 9. d. Kſm. Ferd. Merfeburg e. S. Fritjof Ludw. Wilh. Ferd. 85 6. 5 Rud. Syneſtüs Frank e. S. Erwin CCͤ ²˙ A ar erm. 5 7. d. Schaffner Gg. Sührer e. S. Karl Otto. pro KIo Mk..35,. d. Schnelder Joh. Grog e. T. Ellſabet. Das Ausgiessen wird mit 50 Pfig. berechnet. Zu bezlehen durch die Expedition d. General-Anzeigers Hartmann Gekichtsvollzteher. Zwangs⸗Perſteigerung. Dounerstag, 17. 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