Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 ple⸗ monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate Die Reklame⸗Zeile der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und nerhreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraren⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —. Füt unverlangte Manuſkripte wird reinerlei Gewähr geleiſtet.. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filtale: Nr. 815 E 6, 2. r Samstaa, 85 eee Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Sweierlei Maßz. SRK. Berlin, 2. Oktober. Der„Vorwärts“ nimmt einen offenen Brief des Profeſſors Mommſen in der„Independent Review“ zum Anlaß, um alle Schuld an der in England gegen uns herrſchenden Mißſtimmung auf Deutſchland abzuwälzen. Wenn wir die Briten verſöhnen wollten, ſo hätten wir nach der Meinung des Sozialiſtenblattes zwei Dinge ſchleunigſt aufzugeben: unſere Weltpolitik, weil ſich deren Spitze offenſichtlich gegen England richte und unſere Zoll⸗ politik, die dem engliſchen Export Wunden ſchlage. Auf der⸗ ſelben Seite bringt aber der„Vorwärts“ einen Bericht aus London, worin Frankreichs angebliche Erfolge in der marokkani⸗ ſchen Frage auf Koſten Deutſchlands verherrlicht werden. Alſo: wenn Deutſchland von der wirtſchaftli chen Beherrſchung des Erd⸗ balls durch die Kulturvölker den Anteil für ſich erſtrebt, auf den es gerade im Intereſſe ſeiner arbeitenden Bebölterung nicht ver⸗ zichten kann, ſo gilt dies dem„Vorwärts“ als uferloſe Welt⸗ politik, für die unſer Vaterland mit dem unverſöhnlichen Haß Großbritanniens von Rechtswegen beſtraft bleiben muß. Wenn Eber Frankreich Vergrößerungspläne ins Werk ſetzen will, denen ähnliche Abſichten Deutſchlands überhaupt nicht an die Seite gef ſtellt werden können, dann hat der„Vorwärts“ nur Worte des Lobes dafür,„wie weitſichtig und umfaſſ end die äußere Politik iſt, die eine Republik führen kann“. Im Reichstag wird unſere Diplomatie auf die Anklagebank gebracht, weil ſie das deutſche Volk in unabſehbare, verderbliche Unternehmungen ſtürzen wolle; in einem Londoner Brief des„Vort wärts“ wird ſie herunter⸗ geriſſen, weil ſie es ablehnt und immer abgelehnt hat, auf nörd⸗ afrikaniſche Abenteuer auszugehen, und weil ſie es auch nicht für ihres Amtes erachtet, andere Mächte von ſolchen Abenteuern zurückzuhalten. Wenm übrigens der Londoner Gewährsmann des„Vorwärts“ ſeine weltpolitiſche Bewunderung für das „enorme Kolonialreich“(der Franzoſen!) in den Satz ausklingen läßt, die deutſche Diplomatie müſſe die nordafrikaniſchen Vor⸗ gänge ſtillſchweigend acceptieren, ſo braucht darauf nur mit dem einen Wort„Abwarten!“ erwidert zu werden. Politische(lebersſcht. Mannheim, 3. Oktober 1903. Der 15. ſächſiſche Reichstagswahlkreis, Mittweida⸗Burgſtädt⸗Röchlitz, deſſen Mandat Paul Göhre am 1. Oktober 1178 0 hat, gehört zu den Wahlkreiſen des Königreichs Sachſen, die die am 16. Juni d. I. im erſten Anſturm eroberte. Sie beſaß dieſes Mandat in frühern Legislaturperioden ſchon mehrmals. Seit 1871 wurden in dieſem Wahlkreiſe erbitterte Kämpfe zwiſchen den Nationalliberalen, denen die Konſervativen zur Seite ſtanden, und den Sozial⸗ demokraten geführt Schon 1871 kamen die Sozialdemokraten in Stichwahl, allerdings ohne Erfolg, aber 1874 errangen ſie das Mandat im erſten Wahlgang. 1877 drangen die National⸗ dard g den 1878 115 1881 Aaßfen ſte Pei Wabllrels i in der Stichwahl gegen die Sozialdemokraten verteidigen. 1884 und 1887 ſiegten die Nationalliberalen, und 1890 und 1893 die Sozialdemokraten im erſten Wahlgang. 1898 fiel das Mandat wieder an die Nationalliberalen zurück; ihr Kandidat Uhlemann erhielt im erſten Wahlgang 12 888, der ſozialdemokratiſche Geg⸗ ner 11898 Stimmen. Bei der Wahl im letzten Sommer wuchs in dieſem wechſelvollen Wahlkreiſe die Zahl der ſozialdemo⸗ kratiſchen Stimmen gewaltig an; bei einer Beteiligung von 88 Prozent der Wähler erhielt der ſozialdemokratiſche Paſtor a. D. Göhre 19 270 und der nationalliberale Kandidat Fabri⸗ kant Rüdiger 11 478 Stimmen. Nach der vorzüglichen Propa⸗ ganda des Dresdner Parteitages können die nationalen Parteien mit friſchem Mut an die Arbeit für die Nachwahl gehen. Die Anſtellung von Arbeitern zur Unterſtützung der Gewerbeaufſichtsbeamten will die Regierung in Württemberg in Erwägung ziehen. Für das laufende Etatsjahr iſt die Anſtellung von drei weiteren männlichen und einer weiteren weiblichen Hilfskraft in Er⸗ wägung gezogen, die zunächſt probeweiſe und in Tagegeld an⸗ geſtellt werden ſollen. Den neu zu berufenden männlichen Ge⸗ hilfen ſoll hauptſächlich die Vornahme einfacher Reviſionen zu⸗ gewieſen werden; eine höhere Vorbildung wird von ihnen nicht gefordert; Vorausſetzung iſt eine gute Schulbildungz längere Beſchäftigung in gewerblichen Betrieben und Befähigung für einen entſprechenden perſönlichen und ſchriftlichen Verkehr. Der weiblichen Gehilfin werden ähnliche Reviſtonsaufgaben wie der jetzigen Gewerbeinſpektionsaſſiſtentin zufallen. Dieſer neue Schritt der württembergiſchen Regierung zur Vervollkommnung der Gewerbeinſpektion, ſo bemerkt die„Soz. Praxis“, iſt ſehr zu begrüßen. In den meiſten Gewerbeinſpektionsberichten des abgelaufenen Berichtsjahres 1902 wird von den Beamten mit Genugtuung auf das gute Verhältnis zwiſchen ihnen und den Arbeitern hingewieſen und als ein weſentlicher Faktor zur Er⸗ füllung der Aufgaben der Gewerbeinſpektion hervorgehoben. 5 die Anſtellung von Männern aus dem Arbeiterkreiſe d dieſes gute Verhältnis weiter gefeſtigt und damit die Tä⸗ Agkeit der Aufſichtsbehörde gefördert werden. Normalſchiff und Fahrwaſſer⸗Tiefe. Die Tiefe des Fahrwaſſers der deutſchen Waſſerſtraßen iſt ſo verſchieden, daß es ſchwer iſt, ein Normalſchiff einzuführen, welches auf allen Strömen, auf allen Kanälen mit gleichem Vor⸗ teil ausgenutzt werden könnte. Von Jahr zu Jahr wird eine weſentliche Verbeſſerung des Fahrwaſſers unſerer großen Flüſſe durch Waſſerbauten herbeigeführt. Auch die Kanäle, namentlich aber diejenigen, welche als Verbindung der Ströme dienen, erfahren nach und nach eine Vergrößerung der Fahrtiefe, eine Erweiterung der freien Oeffnungen der Schleuſen. und Brücken. Die Natur der verſchiedenen Flüſſe bringt es mit ſich, daß durch die Verbeſſerungsarbeiten nur ſehr verſchiedene Tiefen des Fahrwaſſers bei Niedrigwaſſer erreicht werden können, und daher zunächſt auch nur beſtimmte Tiefen angeſtrebt werden. Auf der Weichſel ſoll dieſes Maß bis 1,67 Meter betragen, auf der Oder 1,00 bis 1,50 Meter, auf der Elbe oberhalb Magdeburg 1,00 bis 1, 40 Meter und unt terhalb Magdeburg bis 1,60 Meter; indes glaubt man die Arbeiten unterhalb Magdeburg ſo ein⸗ richten zu können, daß Schiffe bis Magdeburg hinauf eine Tiefe von 2 2 Netern bei Niedrigwaff ſſer gleefe Ob dieſes Ziel erreicht werden kann, ſteht zwar noch nicht feſt, es wird aber erhofft. Auf der Weſer glaubt man durch Regulierung als geringſte Fahrtiefe anſtreben zu können auf der Strecke von Münden bis Minden i. W. von 0,80—1,00 Meter und unter⸗ halb Minden bis 1,25 Meter; durch Kanaliſterung wird man zweifellos eine Tiefe von 2 Meter erreichen können. Der Rhein, unſere ſchönſte und wichtigſte Waſſerſtraße, ſtellt der Schiffahrt oberhalb St. Goar eine Fahrtiefe bis zu 2 Metern, von St. Goar bis Köln von 2,50 und unterhalb Köln von 3,00 Metern 5 Verfügung. Für ſolche Tiefen gebaute größte Schiffe erden weder die Elbe noch die Weſer noch die Oder und Weichſel befahren können. Für den Kanal, welcher demnächſt den Rhein mit Weſer und Elbe und durch die öſtlich der Elbe bereits be⸗ ſtehende Waſſerſtraßenkette auch mit Oder und Weichſel ver⸗ binden ſoll, iſt daher allerdings eine möglichſt große Fahrtiefe — 2 bis 2,50 Meter— geplant, es iſt aber nicht zu erwarten, daß die größten Rheinſchiffe auf ihm verkehren können. Bei 2 bis 2,5 Meter Tiefe können die Schiffe ſchon die bedeutende Tragfähigkeit bis 1000 Tonnen, alſo etwa 100 Eiſenbahnwagen mit je 200 Zentner Labefähigtet, en erhalten. 8 Deutsches Reich. Karlsruhe, 2. Okt.(Der Nationalliberal Berein) wird im kommenden Winter regelmäßig Vereins abende mit Vorträgen veranſtalten. Es ſind hervorragende Redner gewonnen worden, ſodaß genußreiche, unterhaltende Abende in Ausſicht ſtehen. Die Veranſtaltung ſolcher Abende wird ſicherlich zur Belebung der Vereinstätigkeit weſenklich bei⸗ tragen. Triberg, 2. Okt.(Ei ne überflüſſige rempelung) des Großherzogs und der Großherzogin ſich der ultramontane„Triberger Bote“ mit Holgendem igen artigen„Begrüßungsartikel“: 55 Die Mitteilung, daß die Großh. Herrſchaften am nächſten tag unſere ſchöne Stadt mit ihrem Beſuche beehren werden, Bliegerſchaft mit freudigem Stolze erfüllt. Bereits ſind alle V bereitungen zum feſtlichen Empfange getroffen und beſonders(. es ſich die Gemeindebehörde angelegen ſein, in Ausſchmückung Anfe; Hauptſtraße und anderer Dinge ihr Beſtes zu bieten. Allen die Veranſtaltungen ſei unſere Zuſtimmung ausgeſprochen.— W ſoeben mitgeteilt wird, beabſichtigt der Vorſtand des hieſigen F aus Anlaß des dieſer ſeitens 5 Grof möchten, ſo ungern müſſen wir 1 Saſli gegen dieſe haben nehmen. Die Anſtalt iſt der Stolz der on dem jeder Einwohner der Stadt ſeine hat. Wie domme auf einmal der Vorſtand des Frauenvereins zu dieſem P Nautensänderunge Hat doch die ger Frau Großherz nehmens. Alle diefe Anſtalten unterſtehen 1 kandesmütten Schutze. Daß ſich die hochverehrte Frau aller dieſer Unternehmun hochherzig annimmt, ſoll unbeſtritten bleiben. Aber gibt es nicht au Bürger⸗ und Männerſtolz vor Königsthronen?! Gerne wir bei, wenn aus Anlaß des Fürſtenbeſuches ztwei neue Straßenzü fünftig Friedrich⸗ bezw. Luiſenſtraße heißen werden. Auch die beide liberalen im erſten Wahlgang durch, aber bald waren ſie wieder D Serrre: dus Teſtament eines Fonderlings. Roman von A. von Tryſtedt. Nachdruck verboten. 3 74)(Fortſetzung). Frau Martha Döring bezieht bis an ihr Ende eine Rente von zweihundert Mark, am erſten eines jeden Monats zahlbar. Außerdem ſind ihr ſogleich dreitauſend Mark von meinem Anwalt 3 überweiſen zur Erfüllung eines beſonderen Wunſches oder gleichen.“ Eine Bewegung ging durch die kleine Schaar der Zuhörenden. Ein herzzerreißender Schrei ertönte. Martha hatte ihn ausgeſtoßen, dann war ſie bewußtlos zurück geſunken. „Dreitauſend Markl Ach, wären es doch dreißigtauſend! Zum unendlichen Segen wäre dieſes Geld geworden— ſo konnte man wohl von einem Fluch ſprechen! Stephanie beugte ſich leiſe jammernd über die Lebloſe. Malchows alte Wirtſchafterin bemühte ſich liebevoll um ſie. „Aber Marthas Geſicht ſah gans ſtill und blaß aus, und die Augen blieben geſchloſſ ſen. Sie war nie zuvor krank geweſen, da deutete eine ſolche Ohnmacht eine doppelte Gefahr. Maan mußte ſich entſchließen, ſie hinauszutragen. Eckhoff und der junge Rechtsanwalt unterzogen ſich dieſer Mühe Der Juſtizrat hatte ſchon durch wenige Worte ſein Privatzimmer zur Verfügung geſtellt. Ee.s wurde nach einem Arzt geſchickt. Die Verleſung des Teſtaments aber nahm ihren Fortgang. Für die Haupterben war nur noch von Intreſſe, daß Eva außer Summe zur Ausſtattung an ihrem Dann folgten die Beſtimmungen Legate und Renten, die den bisherigen Bedienſteten ausgezahlt werden ſollten. „Genau ſechs Monate nach der Verleſung meines Teſtaments mögen ſich Fräulein Stephanie Döring und Rittmeiſter Eckhoff ſich wieder hier einfinden, um kundzugeben, ob ſie geneigt ſind, den Bund fürs Leben zu ſchließen. Ich habe die Ausfertigung eines Kodizils für notwendig erachtet, das dann, ſechs Monate nach der Teſtaments⸗ eröffnung, verleſen werden wird. Ich hoffe, daß Gott mir Hand und Sinn zum Segen meiner Mitmenſchen geführt hat und wünſche nichts ſehnlicher, als daß mich bald lachende Erben betrauern mögen.“ Es folgen die Namensunterſchriften, die des Teſtators und der Zeugen. Der Juſtizrat ließ das Dokument ſinken. Dann wandte er ſich mit einer Verbeugung an Stephagie und den Rittmeiſter. „Am vierten September alſo werde ich die Ehre haben, Ihnen an dieſer Stelle das weitere mitzuteilen. Heute habe ich dem Ge⸗ ſagten nichs hinzuzufügen.“ Eckhoff hatte ſich nicht wieder geſetzt. Er ſtand neben ſeinem Stuhl wie jemand, der vollſtändig uneins mit ſich iſt. Seine Stirn war bleich, und die Augenbrauen wie in ſcharfem Nachdenken zu⸗ ſammengezogen. „Eine Frage, Herr Juſtizrat“, ſagte er jetzt, bemüht, einen ruhigen, halblauten Ton zu finden,„ſind Sie überzeugt, in meiner Braut und mir tatſächlich die Haupterben zu ſehen?“ Der Teſtamentsvollſtrecker zuckte die Achſeln. „Keineswegs, Herr Rittmeiſter, der Erblaſſer nennt Sie und das gnädige Fräulein wohl einmal Univerſalerben, im Kae iſt 1 0 die Frage, wer erben wird, offen geblieben.“ „Und Sie glauben nicht, daß ſich ein Kapitaliſt dazu verſtehen wird, mir auf dieſes Teſtament 5 eine nennenswerte Summe als Darlehen zu übergeben?? Der Juriſt zuckte die Achſel. „Der 8 müßte doch bn 5 dem Verluſt der en— Herr Malchow war in einen eeee, ke e 5 8 7 heles beglücendes aag, geſchaut „Ich danke Ihnen... Darf ich Sie ſpäter 1 Unterredung unter vier Augen bitten?“ „Ich ſtehe ganz zu Ihren Dienſten, Herr gükltmeiſter⸗ „Ich danke Ihnen.“ Dann geleitete Eckhoff ſeine Braut in das Nebenzimme es den Bemühungen eines Arztes endlich gelungen war, die glückliche Mutter wieder zum Bewußtſein zu bringen. Sie atmete, aber ihre Augen ſahen ins Leere und d Lippen flüſterten wieder und wieder⸗ ein ee — mein armes Kind 545 Stephanie, obgleich ſie ſelbſt vor Weüfeg und Verzweifli bebte, ſuchte mit liebevoller Beredſamkeit zu tröſten, zu ermu Eckhoff hatte ihr zugeflüſtert, daß er das Menſchenmögliche ver ſuchen werde, um das Kapital doch noch zu erlangen. Es war ſchwacher Troſt, aber doch beſſer, als tiefe Hoffnungsloſigkeit. Von ſtarken Armen, die ſie faſt trugen, geleitet, gelangte M endlich in den Wagen, der ſie und ihre Begleitung binnen kurgem das Hotel zurückbrachte. 5 Es wurde auf dieſer Fahrt kein Wort gewechſelt. Stephanie fühlte recht wohl, daß es an ihr geweſen 10 e, jetzt ſeine Freiheit noch einmal zurückzugebe. Das Teſtament verlangte die übers Knie von der ſtets die Rede war, nicht. Eine 14 5 beſtimmt war? Eckhoff hatte ſich zu der Werbung in der Vora ſetzung, nur auf dieſe Weiſe das Lebensglück der Verlobten 15 können. Wie bitter leid mochte es ihm jetzt tun, vorſich 11 a General⸗Anzeiger. Mannheim, 3. Oktober. Boote auf dem Bergſee dürfen künftig dieſe Namen tragen. Kein * — de Zentrums, die Ver ſtaatlichung der Palz⸗ Menſch hat etwas dagegen! Aber ihr Frauenvereinshaus reklamiert Tribergs Bürgerſchaft für ſich. Oder ſollen wir in Demut erſterben und uns künftig nicht mehr Triberg, ſondern Friedrich⸗ oder Luiſen⸗ ſtadt nennen? Wenige Monate iſt es her, als ein deutſcher Fürſt beſtimmt die Worte geſprochen haben ſoll:„So lange ich lebe, nicht. Wir begnügen uns damit, das Pamphlet, das die Loyali⸗ tät unſerer Ultramontanen wieder einmal im ſchönſten Lichte zeigt, niedriger zu hängen und bemerken zur Illuſtrierung der Wahrheitsliebe des ultramontanen Blattes nur kurz, daß der vierte Teil der Frauenvereinsmitglieder Proteſtanten ſind und daß eine Namensänderung gar nicht beabſichtigt iſt. * München, 2. Oktober.(Bayriſcher Land⸗ tag.) Auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung am ſind die Interpellationen der Liberalen und bahnen betreffend, geſetzt worden. Es iſt alſo von der Staats⸗ regierung die Beantwortung der Interpellationen zugeſichert. Die Interpellation der liberalen Vereinigung hat folgenden Wortlaut:„Aus welchen Gründen hat die kgl. Staatsregierung von der vor dem Ablauf der Zinsgarantie in Ausſicht geſtellten Verſtaatlichung der pfälziſchen Bahnen abgeſehen? Hat die kgl. Staatsregierung nun trotzdem die Abſicht, für den weiteren Ausbau des pfälziſchen Bahnnetzes Sorge zu tragen, und in welcher Weiſe ſoll dies geſchehen? Iſt die Verſtaatlichung über⸗ haupt noch beabſichtigt und innerhalb welcher Zeit?“ * Berlin, 2. Okt.(Der Vorſtand des Verban⸗ des deutſcher Bankbeamtenvereine) wurde heute dom Staatsſekretär des Reichsſchatzamts Frhrn. v. Stengel empfangen. Er ſagte ihren Vorſtellungen über die nachteiligen Wirkungen des Börſengeſetzes wohlwollende Berück⸗ ſichtigung zu. — Die Nationalliberalen in Hallc) kündig⸗ ten den Konſervativen das Kartell für die Landtags⸗ wahlen, um ſich mit den Freiſtnnigen in die beiden Mandate zu teilen. Eine erfreulich prompte Antwort auf die Angriffe der „Kreuzeitung!“ — Gum Falle Hüſſene) wird der„Staatsbürger⸗ zeitung“ gemeldet, daß der Antrag des zu Feſtungshaft ver⸗ urteilten Fähnrichs, ihn jetzt, nach erfolgter Rechtskraft des Urteils, bis zum Antritt der Strafe aus der Haft zu entlaſſen, ablehnend beſchieden worden ſei. Maßgebend hierfür ſei die Er⸗ wägung der Militärbehörde geweſen, daß durch die Haftentlaſſung das Publikum ſich zu Ausſchreitungen könnte hinreißen laſſen. Es ſei bereits verfügt worden, daß Hüſſener in den nächſten ſchiffahrtskommiſſion hat mich herzlich erfreut. 931 Schlag abzuwenden.“ Tagen zwecks Verbüßung ſeiner Strafe in ein Militärfeſtungs⸗ gefängnis abtransportiert werde. —(Prof. Delbrüch war wegen Beleidigung der Vor⸗ ſtandsmitglieder des Oſtmarkenvereins zu 300 M. Geldſtrafe berurteilt worden. Das Kammergericht hat jetzt die Vorent⸗ ſcheidung aufgehoben und die Sache an das Landgericht zur anderweiten Entſcheidung zurückverwieſen. — Gebeh raſt noch immer und will ſein Opfer haben. Unter einem halben Dutzend Erklärungen im„Vorwärts“ iſt auch eine von ihm, die ein Scherbengericht über Heine verlangt. „Dieſe Auseinanderſetzung muß aber vor einem Forum ſtakt⸗ finden, das allein kompetent zur Beurteilung iſt. Nicht in einer Föffentlichen Parteiverſammlung, in der jeder ſich einfinden kann, der glaubt Parteigenoſſe zu ſein oder ſo tut, als ſei er es, um ſeine Neugierde zu befriedigen, ſondern in einer Verſammlung, in der die organiſierten Parteigenoſſen von Berlin und Umgegend allein vertreten ſind. Ich werde mich zu dieſem Zweck mit den Bertrauensleuten der Parteigenoſſen von Berlin und Umgegend ins Vernehmen ſetzen, damit die Formen gefunden werden, unter welchen eine ſolche Verſammlung am zweckentſprechendſten ſtatt⸗ finden kann. Auf einige Wochen Aufſchub kommt es hierbei nicht an. Im Gegenteil, je ruhiger wir alsdann verhandeln, um ſo beſſer.“ Bebel ſcheint demnach das Vertrauensvotum, das Heine erhalten hat, ſchwer im Magen zu liegen. * Koblenz, 2. Okt.(Die Rheinſchiffahrtskom⸗ miſſton) hatte aus ihrer Schlußſitzung ein Telegramm an den Miniſter der öffentlichen Arbeiten Budde gerichtet und ihm für die Teilnahme an der Strombefahrung gedankt, mit der er ſein warmes Intereſſe für den herrlichen Rheinſtrom und ſeine Schiffahrt bekundet habe. Darauf iſt nachfolgende Antwort eingelaufen, die der Oberpräſident Dr. Naſſe zur Kenntnis der Rheinſchiffahrtskommiſſion bringt:„Das Telegramm der Rhein⸗ Gerne nehme ich aus ihm Anlaß, erneut zum Ausdruck zu bringen, daß mich die Bereiſung des Stromes in hohem Grade intereſſtert hat, und nochmals für die liebenswürdige und feſtliche Aufnahme zu danken. Budde.“ Das Großzherzogspaar in Nöln. * Köln. 2. Oktober. An die Rundfahrt durch die Stadt ſchloß ſich ein Diner in der ſog. Kitſchburg im Stadtigarten, die durch Tannen⸗ Eichen⸗ und Birkengrün eigenartig ausgeſchmückt war, dabei ſang der Männer⸗ geſangverein Germania(Köln⸗Lindenthal) zunächſt den Oberlahn⸗ ſteiner Preischor Walderwachen von Steinhauer. Das Ehrenmitglied des Vereins, Herr Chriſtians, richtete an das großherzogliche Paar eine Anſprache, in welcher er auf die Bedeut hinwies und bat, dem deutſchen Liede auch ferner Förderung ange⸗ deihen zu laſſen. Der Großherzog dankte für die erwieſene Aufmerkſamkeit und wünſchte dem Verein weiteres Gedeihen. Das großherzogliche Paar trat hierauf zu den Sängern und erkundigte ſich nach der Geſchichte des Vereins. Die Großherzog in ſprach ihre lebhafte Freude über den dargebotenen Kunſtgenuß aus und verſicherte wiederholt, daß der Verein ausgezeichnet geſungen habe und über ein prächtiges Stimmmaterial verfüge. Der Verein jang zum Schluß: Dort, wo mein Mütterlein von Thelen und Feuerreiter von Neumann. Gegen 3½ Uhr fuhren die badiſchen Herrſchaften zum Hotel du Nord zurück. des Liedes a* Die Großherzogin hatte nach der„Köln. Ztg.“ mittags 12½ Uhr auch dem Auguſtahoſpital einen Beſuch abgeſtattet. Mit Intereſſe beſichtigte ſie hier beſonders die neuzeitlichen Einrichtungen und ſtattete den Krankenzimmern einen Beſuch ab. Nach einem Aufenthalt von 20 Minuten begab ſich die hohe Frau zum evangel. Krankenhaus, woſelbſt ſie längere Zeit verweilte. Der letzte Beſuch galt dem evangeliſchen Waiſenhaus. .**5 Der Kölner Männergeſangverein hatte die Ehre, am Nachmittag dem Großherzog und der Großherzogin von Baden im Hotel du Nord einige Lieder vortragen zu dürfen. Das großherzog⸗ liche Paar hat dem Verein bei den verſchiedenſten Anläſſen Zeichen huldvollſter Geſinnung zu teil werden laſſen, und ſo freuten ſich die Mitglieder der Gelegenheit, den ſchuldigen Dank abftatten zu können. Kurz nach 5 Uhr erſchienen der Großherzog und der Erbgroßherzog mit mehreren Herren, darunter Herr Regierungspräſident v. Balan und Herr Polizeipräſident Weegmann. Der Großherzog begrüßte den Präſidenten und den Dirk⸗ genten auf das herzlichſte, ließ ſich ſodann die ſämtlichen Vorſtands⸗ mitglieder vorſtellen und unterhielt ſich mit jedem einzelnen, bis ſich gegen ½6 Uhr auch die Frau Großherzogin einfand. Die alsbald beginnende muftkaliſche Huldigung, die im großen Saale des Hotels entgegengenommen wurde, beſtand aus dem Vor⸗ trag von ſechs Chören, die alle ganz vorzüglich zu Gehör gebracht wurden. Namentlich waren das Morgenlied von Rietz, Abe Maria von Schwartz und das berühmte Ritornell von Schumann von künſt⸗ leriſcher Wirkung. Auf die durch Herrn v. Othegraven nach der erſten Vortragsnummer an ihn gerichtete Begrüßung dankte der Großherzog in liebenswürdigſter Weiſe, indem er bemerkte, er freue ſich über jede Gelegenheit, den Verein hören zu können; er lud Herrn v. Othegraven ein, neben ihm Platz zu nehmen. Nach Schluß des Konzertes zeichneten die Königlichen Hoheiten den Präfidenten, den Dirigenten Profeſſor Schwartz und den Vize⸗ präſidenten Rud. Keller noch durch ein längeres Geſpräch aus. Hierbei hob die Frau Großherzogin beſonders hervor, ſie ſei ſtolz darauf, den Kölner Männergeſangverein ſo lange Zeit zu kennen, wie wohl nur eine geringe Anzahl der Mitglieder ſelbſt, denn ſchon vor 42 Jahren habe ſie den Verein zum erſten Male gehört. Die Frau Großherzogin erinnerte ſich auf das genaueſte der zahl⸗ reichen muſikaliſchen Darbietungen des Vereins, denen ſie ſeitdem beigewohnt hatte. Der Großherzog rühmte die außerordentliche Vortragsfeinheit des Vereins; vor allem habe ihm das wundervolle Pianiſſimo gefallen. Solche große Vorzüge ſeien auch wohl nur dadurch möglich, daß der Verein zweifellos über das beſte muſikaliſche Stimmmaterial des ſangesfrohen Köln verfügen könne. Die hohen Herrſchaften waren trotz der vielen vorangegangenen Anſtrengungen ſehr friſch und überaus leutſelig. Als ſie nach Verlauf von mehr als einer Stunde, nachdem der Großherzog und der Erb⸗ großherzog noch mehrere Herren angeredet und ihnen die Hand ge⸗ reicht hatten, ſich verabſchiedeten, folgten ihnen begeiſterte Hochrufe des Vereins, der dieſen Empfang zu den ehrenvollſten Stunden ſeiner ereignisvollen Geſchichte rechnen darf. Nachmittags halb 5 Uhr ſtattete die Großherzogin der Kölner Krippe in der Vorgebirgſtraße einen dreiviertelſtündigen Befuch ab. Sie ließ ſich von den Damen des Vorftandes über die Einrichtungen und Erfolge Bericht erſtatten und nahm reges Intereſſe an dem Wirken der Anſtalt. Abends findet im Hotel du Nord ein Mahl zu 18 Gedecken ſtatt, zu dem auch Kardinal Fiſcher erſcheint. Um 9 Uhr bringt der Männergeſangverein Liederkranz eine Serenade. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 3 Oktober 1903. Aus der Stadtratsſitzung vom 1. Oktober 1903. Im Großh. Inſtitut beträgt für das begonnene Winter⸗ ſemefter die Zahl der Zöglinge 42, davon in Ganzpenſion: 7 Ausländerinnen(je 1 aus Frankreich, Rumänien, Nordamerika, Nie⸗ derlande, 3 aus Oeſterreich⸗Ungarn) ferner 7 Preußinnen, 5 Bayer⸗ iunnen, 9 Mannheimerinnen und 1 ſonſtige Badnerin, zuſ. 29, ſowie 13 in Halbpenſion. Auch die Ingenieurſchule hat ſich einer über Erwarten ſteigernden Frequenz— 3z. Zt. bereits 240— zu erfreuen. Die Bürgerausſchußvorlagen betr. die Voranſchläge für das Hoftheater und das Neue Theater im Roſengarten werden genehmigt und für die Beratung im Bürgerausſchuß die Referenten be Die Ghefrau des Taglöhners Jakob Naumer hier, Laurentiusſtraße 31 wurde durch Urteil des Gr. Schöffengerichts Mannheim vom 21. September wegen Entwendung von Blumen auf dem ſtädt. Hauptfriedhof zu einer Geld⸗ ſtrafe von 15 Mark ev. 5 Tagen Haft verurteilt. Die Pflaſter⸗ und Geſtückarbeiten und das Setzen der Rand⸗ ſteine zur Herſtellung von 2 Straßen bei der Fabrik Bopp u. Reuther in Waldhof werden dem Pfläſterermeiſter Jof. Kronauer um 7424 Mark übertragen. Der Farbanſtrich der Schutzgeländer an der Lin⸗ denhofüberführung(Loos 1) und den Rheinbrückenrangen(Loos II) wird vergeben wie folgt: Loos I, 1100 Meter an Heinrich Kaub um 50 Pfg. pro Meter. Loos II, 238 Meter an Friedr. Löwenhaupt um 43 Pfg. pro Meter. Der von der Pflaſterung der Hildaſtraße überſchüſ⸗ ſige Sand(ca. 150 Kubikmeter) ſoll um 1 Mark 50 Pfg. pro Kubikmeter verkauft werden. Bei der Verſteigerung am 28. Sept. l. J. wurde von Herrn Architekt Joſeph Hoffmann für Herrn Bankdirektor Heinrich NMaas hier auf den Villen⸗Bauplatz Karolaftraße Nr. 7, Mollſtraße 43, im Maße von 855,60 Quadratmeter, ein Gebot von 39 Mark 20 Pfg. pro Quadratmeter eingelegt. Die Exteilung des Zuſchlags an Herrn Maas wird genehmigt. Gegen die Verſchiebung des Anſchlußgleiſes der Firma C. F. Böhringer u. Söhne Waldhof auf der Straße nach Sandhofen wird nichts eingewendet. Wegen Behandlung der Rechnung für Bauunterhaltung des Roſengartens erfolgt Anweiſung. Der Firma Ambros Ank dahier wird die Reinigung ſämtlicher FJacadenfenſter des Roſengartens übertragen. Bezüglich der öffentlichen Pumpbrunnen im Stadtteil Neckarau wird feſtgeſtellt: Nur in 2 Straßen, in welchen ſich Pumphrunnen befanden, iſt die Waſſerleitung noch nicht eingeführt. Von den 21 vorhandenen Brunnen gaben 7 überhaupt kein Waſſer mehr; von den übrigen 14 Stück ſind 6 jetzt noch in Benützung, während 9 wegen des in geſundheitlicher Hinſicht zu beanſtandenden Waſſers geſchloſſen werden mußten. An die Stelle dieſer Brunnen ſind 6 an die Waſſer⸗ leitung angeſchloſſene Ventilbrunnen getreten. Wegen Anſchaffung einer automobilen Dampffeuerſpritze erfolgt Vorlage an den Bürgerausſchuß; ebenſo wegen Reſtaurierung der Facaden des Kaufhauſes. Das mit Herrn Eduard Heitzmann hier beſtehende Pacht⸗ verhältnis bezüglich des demſelben zur Aufſtellung ſeines Verkaufs⸗ häuschens an der Ecke der Feudenheimer⸗ und Brückenſtraße nächſt dem Feudenheimer⸗Bahnhof verpachteten Platzes wird auf Ende des Jahres 1908 aufgelöft. Mit dem Beſitzer des Apollobades, Herrn Hermann Seeger, 2. Querſtraße Nr. 26, bezw. mit dem Bevollmächtigten desſelben. wird der übliche Vertrag wegen Verabfolgung von Vollbädern auf Grund der beim Sekretariat der Kommiſſion für Arbeiterverſicherung gelöſten Arbeiterbadekarten abgeſchloſſen. Gemäß Stadtratsbeſchluß wird beſtimmt, daß in Hinkunft ſämtliche einkommenden Geſuche zum Verkauf von Backwaren an den Volks⸗ und Mittelſchulen abſchläglich zu verbeſcheiden ſind. Die Einladung des Kommandos der 5. Kompagnie der freiw. Feuerwehr in Käferthal zu der am Samſtag, 3. Oktober l.., abends halb 8 Uhr ſtattfindenden Schlußprobe wird zur Kenntnis gebracht. Die projektierte Verbindung der Waſſerleitung in der Käfer⸗ thalerſtraße bon der Fabrik A. Wingenroth bis zum Bureau des Vereins chemiſcher Fabriken in Wohlgelegen, ſowie der Einbau zweier weiterer Abſtellſchieber in die beſtehende Waſſerleitung an der Ein⸗ mündung der Garniſonſtraße, werden nach Maßgabe der vorgelegten Pläne genehmigt. Der Stadtrat iſt mit dem vorgeſchlagenen direkten Anſchluß der an der Hauptfaſſade und an der Seite gegen L. 4 des Amtshaus⸗ neubaues anzubringenden drei dekorativen Wandlaternen an das Hauptrohr und mit der dadurch entſtehenden Abgabe ungemeſſenen Gaſes einverſtanden, da die betreffenden Laternen als Erſatz für beſtehende öffentliche Straßenlaternen dienen. 5 Vom 1. Oktober d. J. ab erhalten ſämtliche Feldhüter neben ihrem Gehalt die geſetzlichen Anzeigegebühren. Die am 19. v. M. vorgenommene Allmendeinteilung in Käfer⸗ thal wird genehmigt. Gegen das Geſuch der Marie Jochum geb. Schmitt um Zu⸗ laſſung als Stellenvermittlerin wird nichts eingewendet. Im Monat Auguſt l. J. hat die Armenkommiſſion folgende Unterſtützungen verabreicht: 1. Barunterſtützung an 1035 M. 14 577.40; 2. Geldgeſchenke an 31 Perſonen M. 360.10; Familien und Einzelperſonen SGang plötzlich hatte ſich ihr die Liebe offenbart, wie ein feu⸗ riger, blendender Strahl hatte ſie dieſes von Egoismus verdüſterte Gemüt getroffen! Noch fand ſte weder Verſtändnis noch Gegenliebe, aber das Be⸗ wußtſein, Eckhoff anzugehören, war ſchon beglückend genug, es ent⸗ behren, hieß heißen Schmerz, brennende Tränen heraufbeſchwören, in freudloſes Dunkel zurücktauchen. Als man im Hotel der leidenden Dame anſichtig wurde, fanden ſich ſogleich ſtarke Arme bereit, ſie zu ſtützen. Und dieſe Hilfe war auch notwendig, denn eine neue Ohnmacht ſchien die beklagenswerte Frau anguwandeln. Gckhoff geleitete ſeine Braut nur bis an die Zimmertür, dann berabſchiedete er ſich eilig. „Jede Minute iſt koſtbar,“ flüſterte er,„ich kehre ſogleich zum Juſtigrat zurück. Das Menſchenmögliche ſoll geſchehen, um den (Fortſetzung folgt.) Zuüntes Feuilleton. — Aus Briefen Roons vom FJahre 1870. Im Oktoberheft der „Deutſchen Revue“(Stuttgart) werden einige weitere ungedruckte Briefe des Generalfeldmarſchalls Grafen von Roon veröffentlicht, die ein beſonderes Intereſſe haben, da ſie aus der Zeit des Krieges von 870 ſtammen. Sie ſind an ſeine Gattin gerichtet. Der Charakter des großen Soldaten ſpiegelt ſich beſonders in einigen Briefen, in denen von ſeinen Söhnen die Rede iſt, die mit in den Krieg gezogen waren und von denen der eine fiel. In einem vom 22. Auguſt da⸗ tierten Brief handelt es ſich um die Zurückverſetzung ſeines Sohnes rnold, der ihm als Adjutant beigegeben war, zum Garde⸗Fuſilier⸗ Regiment, das am 16. und 18. Auguſt ſchwere Verluſte erlitten hatte, ſodaß Erſatz nötig war.„Du wirſt mir gewiß darin beiſtimmen,“ ſchreibt Roon an ſeine Frau,„daß auch er dem Vaterlande und zwar in der Stellung gehört, in der er am nützlichſten ſein kann. Die in ſeinem Regimente entſtandenen Lücken ſind zwar verhältnismäßig gering, ſo biel man ſicher weiß: nur zwei Offtziere kol(Erckert und Schmeling), und vier bleſſiert; allein einer tüchtigen Geſinnung ent⸗ ſpricht es, ſich dahin zu ſtellen, wo die größere Gefahr, und in dieſer Geſinnung hat Arnold heute mit mir davon geſprochen, zum Regimente zurückzutreten, nachdem Unteroffiziere desſelben erzählt, daß es zwölf Offiziere tot und dreizehn verwundet habe.— Ich durfte unter dieſen Umſtänden nicht ſchwanken und ſeinem Wunſche nicht entgegen⸗ treten, aus einer bequemeren, verhältnismäßig gefahrloſeren Stellung in eine angreifendere und gefährdetere überzutreten, und dennoch ſchwankte ich aus väterlicher Weichheit. Da zerhieb ich den aus Pro und Contra ſich ſchürzenden Knoten und trug dem König friſch heraus Arnolds Wunſch vor, der zögernd gewährt wurde. Konnten wir— Arnold und ich—, durften wir anders fühlen und handeln?— Bring's unſerer lieben Helene(Arnolds Gattin) mit freundlichen Mienen bei. Wir ſtehen ja alleſamt und überall in Gottes Hand.“ Während der hier erwähnte Sohn Arnold unverſehrt blieb, wurde der Roons Herzen beſonders naheſtehende Sohn Bernhard, der als Haupt⸗ mann eine Batterie des Gardefeldartillerie⸗Regiments befehligte, auf den Höhen von Daigny tötlich verwundet und ſtarv zwer Tage darauf. Mit wie gottergebener Freudigkeit Roon ſelbſt wie ſeine Gattin den Verluſt hinnahmen, davon geben ſeine Briefe Zeugnis. „Ach! wie ſehne ich mich nach einem ſtillen Stündchen mit Dir, meine Geliebteſte, um meine Tränen mit den Deinigen zu miſchen! Ja, könnte ich überhaupt nur recht herzlich weinen, aber es frißt mir nur am Herzen und würgt mir die Kehle. Ich bin recht ſchwach, wenn ich auch um der Menſchen willen ſtark zu ſcheinen mich bemühe... Ja, unſer lieber alter Bernhard iſt geſtern abend bald nach 8 Uhr ſanft eingeſchlafen und hinübergegangen zu unſerm lieben unvergeßlichen Joſua. Sein letztes Wort war vorgeſtern zu mir:„Auf Wieder⸗ ſehen!“ Und er war ſich der Bedeutung dieſes Grußes wohl bewußr, wie ich ſelbſt.. Ein ehrlicher Soldatentod: darauf ſollen wir, die wir dem Könige und dem Lande mit Blut und Leben zu dienen uns verbunden, alleſamt und jederzeit gefaßt und bereit ſein. Er hat ihn getan, den ſchweren großen Schritt aus dieſer Zeitlichkeit in die Gwigkeit, den wir alle, die wir noch der erſteren angehören, noch tun müſſen, auch ich, Alter, während er, dem das Leben noch im vollen Jugendlicht ſtrahlte, die Reiſe in das dunkle unbekannte Land, aus dem niemand wiederkehrt, ſo ſchnell, wenn auch nicht unvorbereitet, angetreten hat. Du haſt aus Waldemars ausführlichem Bericht über des Entſchlafenen letzte Stunden die Ueberzeugung ſchöpfen können, daß er ſelig hinübergegangen. Seine letzten Worte:„Heiland, Hei⸗ land!“ und alles, was vorhergegangen, bezeugen die chriſtliche Stim⸗ mung ſeiner guten Seele, und wir dürfen nicht zweifeln, daß Gott ihn zu Gnaden aufgenommen haben wird. Wer nur auch erſt ſo weit wäre!— Heute, vielleicht in dieſer Stunde, werden ſie Waldemar, Dein Bruder und der brave Doktor— die entſeelte Hülle der Erde übergeben, an einer freundlichen Stelle des Parks, von wo man auf das Schlachtfeld ſieht. Es war mir phyſiſch unmöglich, dem Leichenbegängnis beizuwohnen... Daß auch Roons Gattin den Verluſt des Sohnes mit der gleichen Faſſung trug, zeigt ein vom 16. bis 18. September datierter Brief, an deſſen Schluß es heißt: „Eben von Seiner Majeſtät Diner heimgekehrt, eile ich zu ſchließen, damit mir der Kurier nicht entſchlüpft. Der Kronprinz fragte mich wieder ſehr teilnehmend:„Haben Sie ſchon Nachricht von Ihrer Frau ſeit dem Todesfall?“ Und als ich ſagte:„Ja, heute,“ fuhr er fort:„Und wie trägt ſie es?“ Ich konnte gottlob antworten:„Wie eine Chriſtin; ſie ſchreibt, ſie brauche ſich doch nun nicht mehr vor anderen zu ſchämen, die härter getroffen ſeien!“„Wohl Ihnen, daß Sie eine ſo heldemmütige Frau haben!“ In den ſpäteren Briefen iſt häufig von Rücktrittsgedanken die Rede, mit denen ſich Roon wegen ſeiner angriffenen Geſundheit trug. So ſchreibt er in den letzten Stunden des Jahres 1870 aus Verſailles an ſeine Gattin:„Nun drängt es mich noch, Dir einen entſcheidenden Entſchkuß mitzuteilen, zu dem ich nach langem Sinnen gelangt bin. Noch eine Woche und ich diene volle 50 Jahre. Die Mittelmäßigkeit meiner Geſundheit iſt augenfällig, mein Bedürfnis nach Ruhe wohl gerechtfertigt. Aber wir ſind noch mitten im Kriege, und es ſchickt ſich nicht recht, daß ich erkläre, dem Könige das wiewohl nur noch ſchwach flackernde Licht⸗ ſtümpfchen entziehen zu wollen. Darin liegt und lag die Schwierigkeit.“ Er wollte zwar dem Namen nach noch Miniſter bleiben und die geſetz⸗ liche Verantwortung tragen, aber doch einen Stellvertreter habon, Intereſſant iſt auch eine Stelle in einem Briefe vom 21. Januar üüber Mittel. ausreitet und ausfährt. Mannheim, 3. Oktober. General⸗Anzeiger. 3. Seite. 3. Pflegegelder für arme Kinder: a) in Familien M. 37.50, b. in Anſtalten M. 5306.08. An Naturalunterſtützungen wurden bewilligt: Brod 8321 Kilo, Suppe 41 096 Portionen. Außerdem haben eine Anzahl Stadtarmer, Lehr⸗ und Pfleg⸗ linge, Schuhe und Kleidungsſtücke erhalten. « Berſetzt wurde Steuerkommiſſäraſſiſtent Hermann Barth in Kenzingen in gleicher Eigenſchaft zu dem Steuerkommiſſärdienſt Sinsheim. * Aus der Handelskammer. Der Bericht über Handel und Induſtrie in der Schweis im Jahre 1902, er⸗ ſtattet vom Vorort Zürich des Schweizeriſchen Handels⸗ und Induſtrievereins, kann auf dem Bureau(D 3, 14) eingeſehen werden. „ In der hieſigen Abteilung des Vereins badiſcher Lehrerinnen wird heute nachmittag Frl. Dr. Sophie Bernthſen aus Heidel⸗ berg einen Vortrag halten über„Byron's Beziehungen zu Goethe“. Da dieſes Thema in weiteren Kreiſen Intereſſe erregen dürfte, iſt es gewiß manchem erwünſcht zu erfahren, daß dem Verein Gäſte will⸗ kommmn ſind. Der Vortrag beginnt um 5 Uhr. Lokal: Gartenfaal des Ballhauſes. * Schillerverband deutſcher Frauen. Der Verkauf der Eintritts⸗ karten zu der am Mittwoch, 7. Oktober, ſtattfindenden Vorſtellung im Hofthealer, die Schillers„Demetrius“ und„Der Neffe als Onkel“ bringt, findet für das allgemeine Publikum in den Tagen vom 3. bis incluſive 6. Oktober im Bureau des Verbandes, Lit. D 1, 1 part,, Seitenſtraße ſtatt. In den Stunden von 11 bis 1 Uhr vormittags, 4 bis 7 Uhr nachmittags iſt das Bureau jeweils geöffnet und werden von den Damen des Vorſtandes die Eintrittskarten abgegeben und jede wünſchenswerte Auskunft bereitwilligſt erteilt. Sonntag, den 4. Oktober iſt das Bureau nur vormittags von 11—1 Uhr geöffnet. Etwa bis zum 6. Oktober noch nicht verkaufte Eintrittskarten werden am 7. Oktober an den Kaſſen des Hoftheaters zu den üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden noch an das Publikum abgegeben. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am 5. ds. Mts. Herr Schneider Peter Oehlſchläger nebſt Ehefrau Barbara geb. Heiß, wohnhaft Q 5, 12. * Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 4. Oktober, vormittags 10 Uhr, findet in der Aula der Friedrichsſchule ein Vortrag des Predigers Herrn Schneider ſtatt über das Thema„Der Schlaf der Welt“. Hierzu hat jedermann freien Zutritt. * Eine ſonderbare Verſteigerung. Zum zweitenmal wird der Basler deutſchen Kolonie das betrübende Schauſpiel geboten, daß die Ernennungsurkunde des Generalfeldmar⸗ ſchalls von Manteuffel zum Statthalter von Elſaß⸗Lothringen zur öffentlichen Verſteige⸗ rung ausgeſchrieben wird. Schon vor Monaten war dieſelbe zu öffentlicher Verſteigerung ausgeboten, aber einen Tag von dem an⸗ geſetzten Termin wurde das Verwertungsbegehren von dem Gläußiger zurückgezogen. Der letztere hatte einer Enkelin des berühmten Generals, Frl. von Manteuffel, ein Darlehen gegeben und hat dafür dieſe Urkunde als Pfand erhalten. Der Gläubiger iſt der als Millionär bekannte Baumeiſter Gregor Stächelin, ein ehemaliger deutſcher Staatsbürger und nun wohlbeſtallter Basler Bürger. Zu der auf geſtern vormittag anberaumten Verſteigerung hatten ſich neben einigen Liebhabern und neben Neugierigen auch der Gläubiger, der die Verſteigerung begehrte, eingefunden. Der Schätzungswert dieſer intereſſanten Urkunde, welche die Unterſchrift von Kaiſer Wilhelm J. und des Fürſten Bismarck aufweiſt, iſt auf 1000 Fr. (800 /) angeſetzt worden. Auf dieſe Summe wurde kein Angebot gemacht: das vom Gläubiger gemachte, wurde, weil verſpätet, nicht berlickſichligt. Die Steigerung wird in 14 Tagen wiederholt und dort erfolgt der Zuſchlag zu jedem Preis. * Das Apollo⸗Theater, wo ſeit dem 1. ds. Mts. wieder Speziali⸗ tätenvorſtellungen ſtattfinden, erfreut ſich momentan eines recht regen Beſuchs und iſt das Programm auch ein wirklich erſtklaſſiges zu nennen. Ganz beſonderes Intereſſe erregt der Verwandlungs⸗ ſchauſpieler Fred Walde ſowie das reizende Quartett,„die ſüßen Mädeln“ genannt Am Sonntag vormittag von ½12—1 Uhr findet das erſte Frühſchoppen⸗Konzert in dieſer Saiſon bei freiem Entree ſtatt und werden in demſelben die z. Zt. engagierten Geſangskräfte mitwirken. Nachmittags um 4 Uhr findet Vorſtellung zu Einheits⸗ preiſen ſtatt und um 8 Uhr beginnt die große Abendvorſtellung. * Saalbau⸗Theater. Reichhaltigkeit und Gediegenheit zeichnen das neue Oktoberprogramm aus. Ein Pendant zu Stuart, dem pfhcho⸗ logiſchen Rätſel des vorigen Programms, iſt die Baritonſängerin Hedwig Mor a. Dort ein Herr mit ausgebildeter Sopranſtimme, hier eine Dame mit kräftiger Baritonſtimme. Ein Handſtandskünſtler erſten Ranges iſt Henry Siris, auf den die gebräuchliche Redensart, „er macht die ſchwierigſten Sachen mit größter Leichtigkeit“, trefflich angewendet werden kann. Münchener Kindl nennen ſich 4 reizende Damen, ein Quartett à capella, denen wir ſchon früher einmal in einem auswärtigen Variété begegnet ſind. Sie ſingen köſtliche Lieder aus ihrer Heimat, jodeln und pfeifen und gewinnen die Herzen aller. Dieſelben 4 Damen treten ſpäter noch als Geſangs⸗ und Tanzenſemble auf, unter der Bezeichnung les Longonelles⸗ und erzielten lebhaften Beifall. Ein Kraftakt im vollſten Sinne des Wortes und die beſte Nummer des Abends iſt entſchieden The great Kyſellys und Miß Kayda am Luftapparat. 2 Damen entfalten dabei eine ſeltene Kraft in Armen und Zähnen. Einen Zirkusakt veranſchaulicht Agnes Spadoni mit ihren 3 Pferden und Hunden. Pferde⸗ und Hundedreſſur ſind vorzüglich. Hans Girar⸗ det, der gediegene ſächſiſche Humoriſt mit ſeinen urwüchſigen Witzen und Schlagern, iſt wegen ſeiner Beliebtheit beim hieſigen Publikum aus dem Septemberprogramm übernommen worden. Den Kaſſen⸗ magnet dürften die zuletzt gebotenen reizenden Bilder aus dem amerikaniſchen Plantagenleben der The great Georgia Pickanin⸗ nies bilden. Hier hat man Gelegenheit, den Original⸗Cake⸗Walke zu ſehen. Der Biograph zeigt wieder eine Reihe neuer Bilder. Die Kapelle Petermann, welche den muſikaliſchen Teil des Abends ausführt, verdient ebenfalls lobend erwähnt zu werden. Zum Schluß wollen wir nicht unterlaſſen, auch Herrn Direktor Blaſel für das wirklich mit Umſicht aufgeſtellte Programm, welches ſicherlich hohe finanzielle Opfer erheiſcht, unſere Anerkennung auszuſprechen und wünſchen wir ihm einen vollen Erfolg. Mutmaßliches Wetter am 4. und 5. Okt. Ein Minimum von 750 mm liegt nunmehr über Nordirland, Schottland und der größeren nördlichen Hälfte der Nordſee. Ueber Nordſkandinavien und dem größten Teile von Finnland behauptet ſich ein mäßiger Hochdruck vor⸗ wenig über Mittel. In ganz Frankreich, Süddeutſchland, ganz Oeſterreich⸗Ungarn, Mittel⸗ und Süddeutſchland ſteht das Barometer Ueber dem ſüdlichen Frankreich einerſeits, ferner über Siebenbürgen und Rumänien andererſeits liegt je ein Maximum von 765 mm. Bei ſüdlichen bis weſtlichen Winden und noch imner ziemlich warmer Temperatur iſt für Sonntag und Montag nach kurzen Störungen infolge aufſteigender Nebel vorwiegend trockenes und auch mehr und mehr aufgeheitertes Wetter in Ausſicht zu nehmen. 1871:„Geſtern bin ich zum erſten Mal ſeit dem 1. Januar wieder ausgefahren— nur zum Könige und zu Bismarck. Erſterer war ſehr huldreich zu mir; letzteren fand ich, wie gewöhnlich, gereizt gegen oben; er iſt kränker, als er ſelbſt und andere glauben, wiewohl er Ich hoffte, das nun glücklich(oder unglück⸗ lich) gelegte Kaiſer⸗Ei würde ihm vorläufig Befriedigung gewähren, aber er iſt leider mit nichts zufrieden. Wiewohl er viel Urſache dazu haben mag, ſo ſollte er doch nicht vergeſſen, daß wir armen mangel⸗ haften Menſchen mit und ohne Kronen uns gegenſeitig tragen und er⸗ müſſen, wenn wir nicht die Hölle auf Erden haben wollen. nder vergißt das nicht leicht auf lange; Kranke gewiſſer Art 5 Poltzeibericht vom 3. Oktober. 1. Auf der Käfterthalerſtraße beim Oktroihäuschen ſtieß ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn mit einem vom Neckarvorland heraufkommenden Fuhrwerk zuſammen, wobei der Straßenbahn⸗ wagen leicht beſchädigt, ſonſt aber niemand verletzt wurde. 2. Einem Fabrikarbeiter von Neckarau wurde von der Lanne eines mit 6 Ztr. Celluloidplatten beladenen Handkarrens das linke Bein abgeſchlagen. Ein Verſchulden dritter Perſonen ſoll nicht vor⸗ liegen. 3. Geſtern mittag gegen 11 Uhr verunglückte in der Fabrik von Brown, Boveri& Co. dahier ein Arbeiter aus Käferthal dadurch, daß ihm ein Stück Eiſen auf den rechten Unterſchenkel fiel, ſo daß ihm dieſer abgeſchlagen wurde. Der Schwerverletzte wurde mit Sanitätswagen in das Krankenhaus hierher verbracht und mußte ihm geſtern Nachmittag der rechte Unterſchenkel amputiert werden. 4. Wegen Körperverletzung gelangten zur Anzeige: a) ein Schloſſer, welcher geſtern mittag im Hinterhaus Schwetzingerſtraße 174 ſeine Frau durch Schläge mit einem Hammer und mit den Fäu⸗ ſten auf den Kopf und Leib ſchlug, ſo daß ſie bewußtlos zuſammen⸗ ſank; b) ein Möbeltransporteur, der geſtern Abend in ſeiner Woh⸗ nung Schwetzingerſtraße 91 ſeiner Ehefrau eine hölzerne Bank ſo auf den Hinterkopf ſchlug, daß ſie eine erhebliche Verletzung erlitt. Weitere, weniger bedeutende Körperverletzungen wurden auf der Straße vor U 2, im Hauſe J 7, 22 und vor dem Hauſe R 1, 7 verübt und angezeigt. 6. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafsarer Handlungen. Großzfeuer im Stadtpark. Geſtern abend kurz vor 11 Uhr brach in dem Reſtaurations⸗ gebäude des„Stadtparks“ Feuer aus, welches das Anweſen faſt vollſtändig vernichtete. Der Brand entſtand in dem Holz⸗ und Kohlenkeller des ſüdlichen Anbaues, wo geſtern abend ein größeres Quantum Hobelſpäne untergebracht worden waren. Die Flammen züngelten raſch empor, leckten an der Holztreppe und bald erfüllte das Treppenhaus des ſüdlichen Anbaues ein dichter Qualm. Das im zweiten Stock des Anbaues ſchlafende 16jährige Dienſtmädchen des Stadtparkreſtaurateurs, Herrn Oefner, welches ſich ſchon zu Bette begeben hatte und eingeſchlafen war, erwachte und hörte ein Kniſtern. Das Mädchen ſprang, wie es uns ſelbſt weinend erzählte, aus dem Bett. Als ſie die nach dem Treppenhaus führende Tür öffnen wollte, ſchlug ihr eine mächtige Rauchwolke entgegen, ſodaß ſie die Tür ſofort wieder hinter ſich zuſchlug. Sie flüchtete hierauf in den anſtoßenden, von ihrem Zimmer durch eine Tür getrennten Raum, in dem ſich niemand befand und ſtieg von hier aus auf das Dach. Nur notdürftig mit Hemd, Rock und Strümpfen bekleidet, lief das Mädchen das Geſims des aus Holzzement beſtehenden Daches entlang und gelangte unter großer Lebensgefahr nach dem dem Feust entgegengeſetzten nördlichen Anbau, in dem ſich die Wohnräume des Herrn Stadtpark⸗ reſtaurateurs Oefner und ſeiner Familie befanden. Das Mädchen ſchlug Allarm und wurde dann durch die Familie Oefner vom Dache gerettet. Inzwiſchen hatte das Feuer mit großer Schnelligkeit um ſich gegriffen und den Saal erfaßt. Haushoch ſchlugen die Flammen zum nächtigen Himmel empor, ihren hellen Schein vermiſchend mit den Farben der im herbſtlichen Kleide prangenden Baumrieſen. Oft ſchillerte das Farbengemiſch in's grünliche, ſodaß ſich das Ganze von fern ausnahm, als wenn die Baumgruppen bengaliſch beleuchtet wurden. Die Berufsfeuerwehr wurde um 11 Uhr durch den Feuermelder des Zollamts, von wo aus ein Zollbeamter die Flammen wahrge⸗ nommen hatte, allarmiert und war binnen weniger Minuten am Platze. Bei ihrer Ankunft ſtand außer dem ſüdlichen Anbau auch der ganze Saal in hellen Flammen. Zunächſt wurde das Feuer vom Parkring aus angegriffen, und von hier aus eine Schlauchleitung nach dem ſüdlichen Anbau gelegt. Ein Betreten der Treppe des ſüd⸗ lichen Anbaues war nicht mehr möglich, da die Flammen aus dem Keller lichterloh in die Höhe ſchlugen. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, die Treppe und die unter ihr befindlichen Gebiete zu löſchen. Die aus Holz beſtehende Treppe iſt nicht verbrannt, ſondern nur angekohlt. Sie konnte heute früh noch von Angeſtellten des Stadtparkes ohne Gefahr begangen werden, ſodaß es heute früh möglich war, den noch in dem Zimmer des Mädchens ſtehenden noch ziemlich gut erhaltenen Koffer des Mädchens mittelſt eines Seiles durch das Fenſter herunter zu laſſen. Mit einem weiteren Strahl⸗ rohr ſuchte die Feuerwehr unmittelbar an der Bühne in den Saal einzudringen, in der Hoffnung, dem Brand an der Bühne Einhalt ge⸗ bieten zu können. Die Ausführung dieſer Abſicht war jedoch nicht möglich, da der Dachraum ſich als zu niedrig erwies. Es blieb der Feuerwehr nunmehr nichts anderes übrig, als ſich auf die Rettung des nördlichen Anbaues zu beſchränken. Vorher hatte man noch ver⸗ ſucht, dem Fortlaufen der Flammen von Sitden nach Norden da⸗ durch Einhalt zu gebieten, daß man verſchiedene Löcher in das aus Schiefer beſtehende Dach des Saales ſchlug. Durch die auf dieſe Weiſe geſchaffenen Oeffnungen drang aber von dem Innern des brennenden Saales ſo ſtarker Rauch, daß ein Verbleiben unmöglich war. Erſt an der Brandmauer, die den Saal von dem nördlichen Anbau trennte, konnte dem Feuer Halt geboten werden. Die in dieſem nördlichen Anbau befindlichen Wohnräume des Herrn Stadt⸗ parkreſtaurateurs Oefner ſind durch das Feuer unbeſchädigt geblieben. haben aber namentlich durch das Waſſer ſtark gelitten. Um 3412 Uhr wurde auf Veranlaſſung des Brandmeiſters der Berufsfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr allarmiert, die aber bei ihrem Erſcheinen nicht mehr viel Arbeit vorfand und ſich nur an dem Ablöſchen des Feuers beteiligen konnte. Einen ſchauerlichen Eindruck machte das Schreien der ge⸗ ängſtigten Schwäne vom Weiher herüber. Nach ca. Zpſtündiger Tätigkeit konnte die Berufsfeuerwehr wieder abrücken, während eine Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr die Brandwache übernahm. Eine Beſichtigung des Brandplatzes am heutigen Morgen gab ein Bild von der großen Zerſtörung, die das Feuer angerichtet. Von dem Dach des Saales ſieht man nur noch einige Fragmente, während im Saal ſelbſt die Brandtrümmer wirr durcheinander liegen. Mit einem Koſtenaufwand von rund 3000 M. hatte die Stadtparkgeſell⸗ ſchaft in den letzten Wochen im Saal einen neuen Fußboden aus Pitch⸗Pine herſtellen laſſen, der geſtern fertiggeſtellt und geölt worden war. Die Stadtparkgeſellſchaft hatte mit dieſer Renovation einem längſt gefühlten Mißſtand abgeholfen und gehofft, durch dieſe Neue⸗ rung in der Winterſaiſon die Benützung des Saales durch Geſell⸗ ſchaften u. ſ. w. zu erhöhen und dadurch eine Mehreinnahme zu er⸗ nichts gerſobe zielen. Alle dieſe ſchönen Wünſche ſind nun in Ein buntes Durcheinander bietet die nächſte Umgebung des zer⸗ ſtörten Reſtaurationsgebäudes, wo Tiſche und Stühle, alle Arten Geſchirre, das Mobiliar des Herrn Oefner ete. umherliegen und unter dem heftigen Regen, der in dn heutigen Morgenſtunden niederging, ſehr zu leiden hatten. 155 Bei den Rettungsarbeiten beteiligten ſich das Perſonal des Stadtparks ſowie zahlreiche Civilperſonen in hervorragender Weife. Das im Jahre 1882 erſtellte Reſtaurationsgebäude war für 88 400/ bei der Vaterländiſchen Feuerverſicherungsgeſellſchaft Elberfeld verſichert, ferner hatte dieſe Geſellſchaft auch die Mobilten für 41000%/ in Verſicherung genommen. Das Gebäude iſt wohl vollſtändig unbrauchbar geworden. Die noch ſtehenden Trümmer können für einen Neubau kaum Verwendung finden⸗ dagegen dürfte der Schaden an Mobilien nur einen Teil der Vers“ rungsſumme ausmachen, da die meiſten Gegenſtände gerettet werden konnten. Am meiſten zu bedauern iſt das Dienſtmädchen, dem ein großer Teil ſeiner Sachen verbrannt ſind. Es ſteht zu hoffen, daß das arme Mädchen in entſprechender Weiſe entſchädigt wird. Zu einer heiklen Frage dürfte ſich jetzt vielleicht die Zukunft des Stadtparks geſtalten. Wir hoffen jedoch, daß ſich genügend opfer⸗ willige und gemeinnützig geſinnte Männer in unſerer Stadt finden, um an die Stelle des vom Feuer zerſtörten, mit der Zeit etwas ſehr primitiv gewordenen Gebäudes ein neues wohnlicheres und ſtatt⸗ licheres Haus zu erſtellen. Unſer Stadtpark iſt der ſchönſte Aufenthalts⸗ ort, den Mannheim beſitzt. An ſeiner Erhaltung hat nicht nur die Bürgerſchaft das höchſte Intereſſe, ſondern waltung erwächſt die Pflicht, mit dafür beſorgt zu ſein, daß dieſe Er⸗ holungsſtätte der Bürgerſchaft beſtehen bleibt. Ein Aufenthalt in den Gartenräumen des Roſengartens dürfte der jetzigen Genration wohl nie den Genuß verſchaffen, als wie ihn dem Beſucher des Stadtparks das Verweilen unter den über hundert Jahre alten mächtigen Bäumen bietet. Aber auch die Gegenwart hat Rechte, umſomehr als ihr finanzielle Pflichten gerade genügend aufgebürdet werden. Der Polizeibericht meldet über den Brand folgendes: In der Nacht vom 2. zum 3. d. M. brach neben dem Küchenraum der Wirt⸗ ſchaftslokalitäten des hieſigen Stadtparks etwa um halb 11 Uhr Feuer aus, welches derart um ſich griff, daß die Berufsſeuerwehr durch Alarmierung der freiwilligen Feuerwehr verſtärkt werden mußte. Das Feuer erfaßte in kurzer Zeit den größten Teil des Dachſtockes über dem Hauptſaal und zerſtörte dieſen vollſtändig. Der Brand⸗ ſchaden dürfte etwa 60 000 M. betragen. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. Nus dem Großherzogtum. (eSandhofen, 2. Okt. Eine ſchöne Feier veranſtaltete geſtern die Gemeinde Sandhofen in ihrem Ortsteil Schaarhof, Um 3 Uhr begaben ſich die Ortsſchulbehörde mit ihren Herren Lehrern, der eb. Kirchengemeinderat und der kath. Stiftungsrat und viele andere Freunde der Schule nach Schaarhof, um das dort neu erbaute Schul⸗ haus in Gegenwart des Herrn Amtsvorſtandes, Geh. Regierungs⸗ rats Lang, einzuweihen. Die Schuljugend hatte ſich im alten Schulhauſe verſammelt, wo ſich auch die Feſtgäſte einfanden. Nach⸗ dem Herr Hauptlehrer Reinmuth ſchöne Worte zum Abſchiede von dem alten Schulhauſe geſprochen, wobei er hervorhob, daß das Schul⸗ haus im Jahre 1812 erbaut, alſo nahezu ein ganzes Jahrhund der Gemeinde gedient hat, ſchloß die einfache Abſchiedsfeier mit d Liede„Unſern Ausgang ſegne Gott“. In einem feierlichen Zuge, Großh. Amtsvorſtand, Herr Pfarrer Klenk und Herr Bürgermeiſte Herbel an der Spitze, zogen die Feſtteilnehmer hierauf zum feſtli geſchmückten neuen Schulhauſe. Herr Bauunternehmer Schuh macher hier übergab mit kurzer Anſprache als Bauleiter Herr Bürgermeiſter Herbel den Schlüſſel zum Schulhaus, der hierauf de Herrn Amtsvorſtand und alle Feſtgäſte willkommen hieß und ſie den mit Guirlanden und den Bildniſſen unſeres Fürſtenpaares ge ſchmückten Schulſaal führte. Mit einem Zſtimmigen Lied der Schü begann die Einweihungsfeier. Herr Pfarrer Klenk hier hielt ein tief zu Herzen gehende Feſtrede, in der er beſonders die Wichtigke des Schulunterrichts für unſere Jugend und den hohen Wert eines ſorgfältig ausgebildeten Lehrerſtandes betonte. Herr Geh. Regi ungsrat Lang gab der Freude darüber Ausdruck, daß endlich Schulhausnot in Schaarhof bei Seite geſchafft ſei und dankt der G meinde Sandhofen für ihre Opferwilligkeit für die Schule. Aner kennende Worte zollte er noch dem Bauleiter des Hauſes, Herr Schuhmacher. Paſſende Lieder und Gedichte, vorgetragen vo den Schülern Schaarhofs und ihrem Lehrer, Herrn Zachman gut eingeübt, belebten die Feier. Die Schüler erhielten noch von de Gemeinde ein kleines greifbares Geſchenk in Form von Bretzeln Ganz Schaarhof wohnte der Feier bei, und aus den Augen von Alt und Jung ſtrahlte die Freude, daß Schaarhof nun ein prachtvolle Schulhaus ſein eigen nennen darf. () Heidelberg, 2. Okt. Die vier vom 5 Kriegsgericht verurteflten Grenadiere wurden heute nachmittag 3 Uhr im Gefangenenwage zum Bahnhof transporttert und dort von ſechs Unteroffizieren un Soldaten in Empfang genommen, um an den Sitz des Oberk gerichts verbracht zu werden. An der Bahn hatte ſich eine ziemlich zahlreiche Menſchenmenge eingefunden, die das Schauſpiel mit Ge⸗ mütsbewegung verfolgte und manche Rufe des Unwillens und de Verwünſchung hören ließ. Man glaubt übrigens nicht, daß Oberkriegsgericht das Urteil weſentlich herabſetzen wird, denn minder ſchwer kann es die Ausſchreitungen nicht anſehen. Täte dies, dann kämen für einige der vier Fälle Gefängnisſtrafen bi zu einem Jahre herunter nebſt Zuſaßzſtrafe in Betracht, ſtatt Mindeſtſtrafe von drei Jahren und Zufatzſtrafe. Aber, wie will mat einen minder ſchweren Fall konſtruieren, wenn Soldaten ſich zufam⸗ mentun, um in der Dunkelheit Vorgeſetzte zu überfallen, gegen di⸗ ſie nicht einmal eine Beſchwerde hatten. Möglicherweiſe wird in zweiten Inſtanz die Sache dadurch geändert, daß die Angeklagten, die in der erſten Verhandlung ſehr zurückhaltend waren, zu ſprechen anfangen. Beſſer bezw. leichter würde ſie dadurch indeſſen ni werden. 5 * Liedolsheim, 2. Okt. Heute morgen ½4 Uhr wurdet r wie bereits kurz gemeldet, durch Feueralarm erſchreckt; es bre nte bis ½ Uhr ſchon 6 Scheunen, bis 75 Uhr gelang es, dem Einhalt zu tun. Im ganzen wurden 8 Scheunen nebſt 7 Holzſchöp und Ställe ein Raub der Flammen. Von auswärts waren die Fen wehren von Hochſtetten und Rußheim gerufen worden. Entſt urſache immer noch nicht aufgeklärt. Freiburg, 2. Okt. Etwa 14 Tage lang ſtand im Som die Villa Mez in Freiburg unbdewohnt. Das ſahen zwei herumlunger Strolche, die zwar Hunger, aber keine Luſt zum Arbeiten Am Abend, es war der 31. Juli, ſprangen ſie, jeder mit einer gros eiſernen Gerüſtklammer aus einem Neubau bewaffnet, G tenzaun, ſprengten den verſchloſſenen Laden des D und ſtiegen in die Villa, in welcher die Halunken van Mit einer angezündeten Lampe drangen ſie in all ſprengten Behälter, Tiſche und Schränke auf, im Beſuchszimmer Silberſchrank, im Schreibzimmer den Schreibtiſc 1manderen 3 mern Kleider⸗, Weißzeug⸗, Wäſche⸗ und and änke, ſ. w. Dann gingen ſie an den Speiſeſchrank, ö ättigten ſich. Auch in den Keller brachen ſi auch der Stadtver⸗ 4, Sefe. general⸗Anzeſeen. Mannheim 3. Oktober. ſchloſſenes eiſernes Flaſchengeſtell aufſprengten und über den Cham⸗ pagnervorrat herfielen. Im Schlafzimmer, wo fie ſich ſchließlich häus⸗ lich niederließen, hielten ſie ihr Gelage ab. Ferner ſtahlen ſie zwei goldene Uhren für je 200., eine Stahluhr, goldene Ketten für 89 Mark, Manſchettenknöpfe für 12., mehrere Anzüge, Wäſche, Stiefel, einen Revolvber u. ſ.., Geld 9 M. 60 Pfg. bar. Am folgenden Abend gegen 9 Uhr, 1. Auguft, begab ſich der Hausdiener nach der Villa, um nachzuſehen, da die Herrſchaft erwartet wurde. Er bemerkte ſofort eine große Unordnung im erſten Stock, ſah im zweiten Stock im Schlafzimmer Licht, rief hinauf wer da ſei, verſchloß die Türen und eilte zur Polizei, welche aber bei ihrem Eintreffen die Diebe nicht mehr traf. Das Geräuſch und der Ruf des Dieners hatte ſie verſcheucht, ſie ſprangen aus dem zweiten Stock durch ein Fenſter in 8 Garten. Aber die alten Kleider, welche die Einbrecher, gegen neue + d auſcht, zurückgelaſſen hatten, enthielten ein Notizbuch, das auf die Spur der Täter führte. Als ſolche wurden ſchließlich Anton Ballh, Tapezier und Taglöhner, 22 Jahre alt, von Dorf Kehl und der 21 Jahre alte Schreiner Joſef Schorb von Neckar au verhaftet. Bally hatte Sachen im Werte von 410., Schorb für 535 M. geſtohlen. Jeder erhielt von der Strafkammer Freiburg 5 Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt nebſt Stellung unter Poligeiaufſtcht. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Worms, 2. Okt. Während geſtern abend ein hier wohnender Maurer⸗Parlier und ſeine Frau am diesſeitigen Rheinufer entlang ſpazieren gingen, ſprang die Frau in einem unbewachten Augenblick in den Rhein und verſchwand ſofort in den Wellen. Die Frau iſt ſeit einiger Zeit äußerſt nervös und kränklich geweſen und ſoll ſchon wiederholt Lebensüberdruß gezeigt, alſo früher ſchon ſich mit Selbſt⸗ mordgedanken getragen haben. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht auf⸗ gefunden werden. Cheater, Runſt und iſſenſchaft. Das populäre Konzert des Vokal⸗Quartetts im Muſenſaale des Roſengartens, am Montag, 5. Oktober, abends 8 Uhr, iſt ein Unter⸗ nehmen, das deswegen beſondere Beachtung verdient, da es allen Kreiſen die Möglichkeit gibt gute Muſik zu hören. Zugleich wird zum erſtenmal Gelegenheit geboten, den Muſenſaal als Konzertraum zu volkstümlichen Preiſen beſuchen zu können.— Das Programm beſteht aus folgenden Werken: 1. Brahms, Quartette für vier Solo⸗ ſtimmen mit Pianoforte, op. 64 und op. 92; 2. Brahms, Vier Zigeunerkieder für Sopran, Alt, Tenor und Baß mit Pianoforte(nach dem Ungariſchen von Hugo Comat), op. 112; 3. Schumann, Aus dem Liebesfrühling(Rückert), für eine und mehrere Singſtimmen mit Pianoforte, op 101; 4. Brahms, Liebeslieder, für vier Soloſtimmen und Pianoforte zu vier Händen(bei dieſer Nummer hat Herr Muſik⸗ direktor Hänlein die zweite Klavierpartie freundlichſt übernommen), Aus den neuen Liebesliedern, op. 65, zum Schluß(Goethe); 5. Brahms, Drei Quartette, für 4 Singſtimmen mit Pianoforte, op. 81. Wir machen darauf aufmerkſam, daß ſämtliche Sitze, auch diejenigen zu 50 3, nummerierte Plätze ſind. In der perm. Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Zweite Abteilung der Collektion des italieniſchen Künſtlers G. Prepiati; ferner noch das große Gemälde„Ophelia“ von Vict. Müller. Wagnerfeier in Berlin. Im zweiten hiſtoriſchen Konzert, das geſtern Nachmittag im Saale der Philharmonie ſtattfand, wurden Schuberts„Unvollendete Sinfonie“, Mendelsſohns„Hebriden⸗Ouver⸗ türe“, Spohrs„Jaſſonda⸗Ouvertüre“, Schumanns„Manfred⸗OQuver⸗ türe“ und Brahms'„-moll⸗Sinfonie“ von der braunſchweigiſchen Hofkapelle und dem Streichquartett des hannoverſchen Hoftheater⸗ orcheſters geſpielt. Die Vorträge, die unter Leitung des braun⸗ ſchweigiſchen Hofkapellmeiſters Riedel ausgeführt wurden, ernteten ſämtlich lebhafteſten Beifall. Unter den Anweſenden befanden ſich Prinz Friedrich Heinrich von Preußen und viele Ausländer. Abends 7% Uhr fand in der Philharmonie das dritte hiſtoriſche Konzert ſtatt. Es wurden Kompoſitionen von Berlioz, Liszt, Cornelius und Richard Strauß von dem verſtärkten Berliner philharmoniſchen Orcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter Kogel⸗Frankfurt a. M. ausgeführt, Lebhafter Beifall erhob ſich beſonders nach Liszt's Taſſo. Münchener Feſtſpiele. Der„Pf. Pr.“ wird aus München geſchrieben: Wie wir von wohlunterrichteter Seite erfahren, hat der Münchener Intendant v. Poſſart auch für die nächſtjährigen Feſt⸗ ſpiele eine mehrmalige Aufführung des„Ring des Nibelungen“ in ſichere Ausſicht genommen. Da der„Ring“ auch in den Bahyreuther Feſtſpielplan des nächſten Jahres aufgenommen iſt, bedeutet die Maßnahme von Poſſarts— wenn nicht einen vollſtändigen Bruch mit dem Hauſe Wahnfried, ſo doch eine einſchneidende Aenderung des bisherigen Ausgleichsmodus. Heueſte Vachrichten und Telegramme. DOrivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Stuttgart, 3. Okt. Zu den Nachrichten aus Nagold über anonyme Briefe, die mit der Ermordung der damals dort weilenden Königin von Württemberg drohten, erfährt man hier aus unterrichteter Quelle, daß es ſich hier lediglich um den Verſuch einer Myſtifikation handelt. * Berlin, 2. Olt. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Der Pariſer„Temps“ hat ſich erzählen laſſen, der Kaiſer habe während der Tagung des internationalen Friedenskongreſſes in Rouen in einem Schriiben an den Fürſten von Monaco, als einen der Ehrenpräſidenten des Kongreſſes, erklärt, daß nur die Wiſſenſchaften einen Frieden herbeiführen würden. Dieſe Ge⸗ ſchichte iſt erfunden. * Hannover, 2. Okt. In der heutigen Sitzung des Veieins Deutſcher Kautſchukfabriken wurde be⸗ ſchloſſen, die Preiſe für ſämtliche Gummiwaren um 10 Prozent zu erhöhen. Die gleiche Erhöhung hat bereits mit Rückſicht auf das ſtetige Anwachſen der Rohgummipreiſe im April 1903 ſtattgefunden. *Wien, 2. Okt. Die„N. Fr. Pr.“ meldet, zum Nach⸗ folger des Nuntius Taliani ſei Monſignore Granito Pig⸗ natelli auserſehen, nachdem das Wiener Kabinett Merry del Val als nicht genehm bezeichnet habe. Haag, 2. Okt. Das Schiedsgericht in der vene⸗ olaniſchen Angelegenheit hat heute die geſtern beratene Frage der Ber andlungsſprache dahin entſchieden, daß die Verhandlungen engliſch oder aushilfsweiſe franzöſiſch geführt werden müſſen. Bernſtein über den Dresdener Parteitag. * Breslau, 2. Okt. Reichstagsabg. Eduard Bernſtein ver⸗ öffentlicht an ſeine Breslauer Wähler in der„Volkswacht“ eine längere Erklärung zu den Reſolutionen des Dresdener Parteitages, worin er das generelle Verbot der Mitarbeit von Genoſſen an bür⸗ gerlichen Blättern bedauert, weil ihre Frage im Intereſſe des Broterwerbs der Betroffenen nur von Fall zu Fall beurteilt werden dürfte. Den Parteibeſchluß in der Frage des Vizepräſt⸗ denten reſpektiere er, beklage ihn aber, in Sachen des Rebiſtonis⸗ mus werde er nach wie vor betonen, daß die Partei ſchrittweiſe von der abſtrakten Verneinungspolitik zum Mitarbeiter an den politiſchen Dingen ſich entwickelt habe und weiter entwickeln müſſe. Berlin, 3. Okt. An der Spitze der heutigen Ausgabe er⸗ Hlärt der„Vorwärts“, der Parteivorſtand habe die Erörter⸗ ungen, welche auf dem Dresdener Parteitag über die Mitarbeit von Parteigenoſſen an der bürgerlichen Preſſe, ſpeziell an der eaerenen baben. noch iartaelebt Heraten. Der VPor⸗ ſtand iſt zu dem Beſchluß gelangt, die Angelegenheit, nachdem das Material vollſtändig vorliegt, von Parteiwegen zur Beratung und Entſcheidung zu bringen. Berliner Nachrichten. Berlin, 3. Okt. Das neue Militärpenſionsgeſetz liegt der„Pol. Korr.“ zufolge gegenwärtig dem Staatsminiſterim zur Beſchlußfaſſung vor. In unterrichteten Kreiſen wird gehofft, daß es im Januar an den Reichstag kommt. Es wird daran feſt⸗ gehalten, daß die Höchſtpenſion bei 35jähriger Dienſtzeit erreicht werde, aber die rückwirkende Kraft iſt auf die Kriegs⸗ invaliden und bei Friedensinvaliden nur auf die Verſtümmelung ausgedehnt.— Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Hamburg: Auf dem Friedhofe in Olsdorf fand geſtern die feierliche Grundſtein⸗ legung des Denkmals für die Opfer der Primuskata⸗ ſtrophe ſtatt.— Der„Tägl. Rundſchau“ zufolge wurde auf der Grube Langenberg in Kohlſcheid bei Aachen ein Bergmann ge⸗ tötet.— Das„Tageblatt“ meldet aus Budapeſt: Der Stadt⸗ hauptmann von Egeries, Stephany, wurde heute während des Verhörs von einem der Defraudation beſchuldigten Steuerbeamten erſchoſſen, der dann Selbſtmord verübte. Die Unruhen auf dem Balkan. * Wien, 3. Okt. Der„Nr. Fr. Pr.“ wird aus Mürzſteg gemeldet, die Konferenzen der Miniſter hätten das mazedoniſche Reformprogramm zur Grundlage gehabt. Dasſelbe ſei erweitert worden. Ueber das Ergebnis der Konferenzen werde in den nächſten Tagen eine Veröffent⸗ lichung erfolgen. Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland hofften noch immer, daß ſte die türkiſchen Reformen durchführen könnten und es gelingen werde, in Mazedonien Ordnung zu ſchaffen. Ein Unterſuchungsausſchuß. * Rom, 2. Okt.(Agenzia Stefani.) Das„Amtsblatt“ wird heute abend ein königliches Dekret vom 30. September veröffentlichen, durch das eine Kommiſſion ernannt wird, welche die Tätigkeit der Marineverwaltung einer Unterſuchung unter⸗ ziehen ſoll. Vorſitzender der Kommiſſton iſt der Vizepräſtdent der Kammer Palberti. Zu Mitgliedern werden eine Anzahl Senatoren Deputierte und höhere Beamte ernannt werden. Der Kommiſſton wird die Berechtigung erteilt, die Marine⸗Etabliſſe⸗ ments, Bureaux und Schiffe zu beſichtigen und alle zur Er⸗ füllung ihrer Aufgabe nötigen Unterſuchungen vorzunehmen. Balſour über die innere Politik. * Sheffield, 2. Okt. Beim Frühſtück der Vertreter der Konſervativen hielt Premierminiſter Balfour eine Rede in der er zugab, daß die Lage ſchwierig ſei,, England habe den größten Kolonialminiſter verloren, den es je ge⸗ ſehen habe. Die Verdienſte Chamberlains könnten nicht übertrieben, ſein Platz nicht ausgefüllt werden. Er habe den Gründen nichts hinzuzufügen, die Chamberlain zu der Annahme veranlaßt hätten, er könne ſeiner Sache beſſer in nichtamtlicher Stellung dienen. Er ſehe der Zukunft der Partei nicht mutlos entgegen. Bezüglich der Weigerung Lord Milners, das Amt des Kolonialſekretärs zu übernehmen, ſtellte Balfour in Abrede, daß Milner abgelehnt habe, weil er von der Politik der Re⸗ gierung abweiche. Es beſtehe keine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Milner und der Regierung in irgend einer Frage der Politik des Reiches oder der engen Heimat. 9 * Sheffield, 2. Okt. In einer Rede, die Balfour heute hier hielt, teilte er mit, daß Lord Milner das Amt des Kolonialſekretärs ausgeſchlagen habe. Lord Milner iſt der„Pall Mall Gazette“ zufolge nach dem Feſtlande abgereiſt. Von den Buren. * London, 3. Okt. In einer Verſammlung in Utrecht in Transvaal kündigte Botha, wie der„Standard“ aus Kap⸗ ſtadt meldet, an, daß er, Dewet und Delarey demnächſt ſich nach Indien begeben werde, um die dort lebenden un⸗ verſöhnlichen Buren zur Rückkehr zu veranlaſſen. Es heißt, die Burengenerale reiſen am 15. Oktober nach Indien und von dort nach Europa. Golkswirtschaft. Viehmarkt in Maunheim vom 2. Oktbe. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 235 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 95⸗100., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 90—95., c) ge⸗ ringe Saugkälber 85—9)., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 53 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—70., b) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig genährte Hammel und Schaſe(Merzſchafe) 66—-00 M. 8es Schwein e: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 00—59., b) fleiſchige 60—58., c) gering entwickelte 00—57., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000-0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., §(0 Milchkühe: 000—000., 335 Ferkel:.00—10.00., 11 Ziegen:—30., 0 Zicklein:—0., OLämmer: —0 M. Zuſammen 1442 Stück. Schweine mittel, Kälber lebhaft, Ferkel ausverkauft, Maunheimer Petroleum⸗Notirung vom 3. Oktbr. Amerik; Petroleum disponibel M. 23.30, ruſſiſches Petroleum M. 22.10, öſlerreichiſches Petroleum M. 22.10 pro 100 Kilo netto verzollt ab hieſtgem Lager. W Brüſſel, 2. Okt.(Schluß⸗Kurſe. —.—, Türten C 36.40 Prinz Heinrich—.— Liſſabon, 2. Okt. London 42% Pence. London, 2. Olt. auf deutſche Plätze 20.61. Valparaiſo, 2. Okt. Spanter 907/16, Italiener Türken) 32.30, Warſchau⸗Wiener Proz. 7½ Priv.⸗Disk. Geld⸗Agio 24½ Wechſel auf Silber 316½ Wechſel auf London 16 5/, Rio de Janeiro, 2 Okt. echiel London 12¾86. New⸗Mork, 2. Okt. 5 Uhr Nachm. Effecten. 115 2. .81.804.82.15 .,8/.86.0 N .205/ 94% 64 1215%8 42% 140½ 59 6 130% London 60 T. Sichn Lond. Cable Tranf Paris i. S. Deutſchland k. S. Atch, Top. Santa Fe Canadian Pacifte Southern Paeiſie Chic. Milw.& St. P. Denv. Rio Gr. Pref. Illinois Central Lale Shore—.— Louisville& Naſhv. 98— Liverpool, 2,. Okt.(Schlußkurſe), Nork Central 9. Pacifie Pref Pac. Com. 9% Bonds Nosfolk, Weft fö 4% Bds. p. 1925 Silber Kanſas Eity Sh. United T. Steel „Pref, 2. .03— ſletig .04 ½ .03ʃ% ſtetig .03 6,024% kträge .08 ½ .027%/ träge .02½ Weſzen vei Okt. de Dezbr. Mais pei Nov per Dezbr⸗ Tages⸗Statiſtit. Weizen Bootsladung Mais 0 Getreidefracht nach London 0 „ Antwerven 4„ Rotterdam ets. 4 4 Weizen, Zufuhren und Export: 2111 000 Mais, Zufuhren und Export: 874 000 Chicago, 2. Okt. 5 Uhr Nachm. — — — Weizen Okt. Dez. Mai Okt. „Dez. Wat Schmalz Okt. Dez. Schmalz März Pork Okt. „Dez „ März Okt. Dez. 17575 Mais „ A O c be 2 1. Speck .09 Etfſen und Metalle. Glasgow, 2. Okt.(Schluß.) Roheiſen Warrants per Kaſſa 49/6, per Monat——. ſtetig. Elevelaud, 2. Okt.(Schluß.) Noheiſen per Kaſſa 48/.—, per Monat 43/7—, ſtetig. Lonudon, 2. Okt.(Schluß). Kupfer 3 Monate 55..6, ruhig. Zinn p. Kaſſa 115.0, Zinn 3 Monate 115.17.6, ruhig. Blei ſpauiſch 11.3, Blei engliſch 11..2, ſtetig.— Zink, gewöhnlich 20.15.0, Zink ſpezial 21 .0, matt. Queckſilber—. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Sept. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 29.30.].2. Kouſtanz 3,25 3, 8 3,45 8,42 Waldshut 2,112,14 2,00 2,05 Hüningen 1,63 1,57 J,501,5« Kehl 2,03 1,99 2,07 2,03 Lanterburg 3,32 3,28 8,22 8,22 Maxan 3,50 8,47 8,43 3,40 Germersheim 3,16 3,16 3,06 3,02 Maunheim 2,87 2,792,742%68 Mainzßz 86,61,54 0,48 0,44 Wingen. 1,401,85 19 J,27 Kanb 168 1,50 144 L,40 Koblenz„77 1,69 1,62„59 ülnß 52 1,46 1,87.31 NRuhrort 0,99 0,910,82 0,73 vom Neckar: Maunheim Heilbronunn 1 mixed numbers Kupfer per Kaſſa 55—.0, *¹ Bemerkungen * Abds. 6 Uhr N. 6 Uhr Abds. 6 Uhr 2 Uhr .-P. 12 Uhr Morg. 7 Uhr .-P. 12 Mhr 10 Uhr 2 Uhr 10 Uhr 2 Uhr 6 Uhr — A SDeeeee SDN — 2,74 0,52 2,692 2,87 2,79 0,54 0,57 0,55 V. 7 Uhr V. 7 Uhr Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) * Beilage. Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der bekannten Firma Gebrüder Rothſchild, Mannheim, Breiteſtraße, bei, auf welchen wir unſere verehrlichen Leſer auf⸗ merkſam machen. * Unterricht in modernen Sprachen. Vor fünf Jahren iſt wie in allen großen Städten Deutſchlands auch am hieſigen Orte eine Berlitz School of Languages(Inſtitut für fremde Spra⸗ chen) errichtet worden. Wir leben heute in einer Welt, wo die Kenntnis der fremden Sprachen für jedermann eine unerläßliche Vorbedingung iſt. Die Schule legt den Grundſtein für unſer gan⸗ zes zukünftiges Fortkommen; aber jeder weiß wie gerade in den Schulen die modernen lebenden Sprachen gepflegt werden. Dieſen Mißſtand, den mancher ſchon bitter an ſich empfinden mußte, ſucht die am hieſigen Platze errichtete Berlitz School in geradezu genialer Weiſe abzuſtellen. Der Erfinder des Syſtems und Gründer der ſo zahlreichen Berlitz⸗Schools iſt Profeſſor Berlitz, chevalier de la Legion'honneur. Den beſten Beweis für die Güte des Berlitz'ſchen Syſtems liefern die in den bedeutendſten Städten der Welt errichteten Inſtitute, die ſogenannten Berlitz⸗Schools. Daneben hat es dem Unternehmen an Auszeichnungen nicht gefehlt. Wir exrwähnen nur die goldenen Medaillen, welche das Inſtitut auf den Ausſtellungen Paxis 1900, Lille 1902, Zürich 1902 erhalten hat. Um auch einen zahlenmäßigen Begriff von der Entwickelung der Berlitz⸗School am hieſigen Orte zu geben, erwähnen wir nur noch, daß ſeit ihrem Beſtehen nicht weniger als 1540 Schüler die Anſtalt beſucht haben, eine Zahl die an ſich mehr ſpricht als bogenlange Abhandlungen. Die Bequemlichkeit für den Schüler, der vielleicht an einen anderen Ort ſeinen Wohnſitz verlegt, liegt darin, daß er ohne weiteres die an einem Orte begonnenen Lektionen am anderen Orte fortſetzen kann. Sollte ſich der eine oder der andere Leſer mehr für die Beplitz⸗School intereſſieren, ſo wird ihm jede weitere erwünſchte Auskunft bereitwilligſt auf dem Bureau der hieſigen Filiale, P. 2, 1, eine Treppe, erteilt werden. — Verantwortlich für Politik: Chefredakteur r. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müſler, für Feuilleton, Kunſt und Volkswirtſchaft: i..: Karl Apfel, für den Inſeratenteil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruückerei G. m. b..: i..: Ernſt Müller. ——̃— Hof⸗Möbelfabrik L. J. Peter, mannheim Inhaber: L. J. peter und Emil Krauth. 8 Fabriken: Mannheim 3, 3 und Stengelhof. Werkaufslokalitäten und eingerichtete Muſterzimmer nur in Mannheim, C 8, 8, und L 1, 2(Eckladen d. Oberrheiniſchen Bank). Große Ausſtellung in Möbeln jeder Preislag Uebernahme ganzer Einrichtungen. Prümiirt auf der Ausſtellung der Darmſtüdter Künſtler⸗Kolonie 1901, Goldene Medaille Weltausſtelluun Parit 1900. Lud wig Marx, Bankgeschäft Pelephon 1421. MANNHEIM. B 1%%, An- und Verkauf von Wertpapieren jeder Art unter Zu- zicherung solidester Bedienung. 15630 Darlehen auf börsengängige Wertpapiere zu coul. Bedingungen. Kouponseinlösung und sorgfültige Kontrolle aller Ver⸗ losungen ete. 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Nr. 13549:— empftehlt 20443 8 5 8 0 on, 9 ar 44 f ur En Für die Teilnahme an der Generalverſammlung iſt 8 Louis Lochert, 8 Nürberger Ochſenmaulſalat Kiesloch 000 Har 28 der Statuten maßgebend. ö 8 1, 1 am Markl. 8 n e Maunheim, 30 5 1091. tuicat dee le hee Se 55 Sodedooοοοο ο ο ο teine Küse e 55 pe ee Pfälzer Zwiebeln! empftehlt 20444 Mayer. erlin und der Württembergiſchen Verasbank in prima mittlere Lagerware Stuttgart erhältlich. eſund und trocken, tr.. II 1 lungs⸗Aufforderun N ieht: b0 wik. ſowie f. Guchte e J. amens des Aufſichtsrates: ſicberwelßen Aoolauch a Pfd. in braues ſeeißi Miͤdchen Wir ſelucgengdie Pächter Der Präſidend: Reiß. aie der e 7 ille auf 19 0 15 ücke, die au neue Ware, offerlert isois zu kl. Familie 5„ob. e 55 fänge Paragraph 28 der Statuten: Joſef Lechner, Zwiebelgroß⸗ päter geſ. Näh. T 6, 20, I. 40405 inſe längſtens binnen„Wer an der Generalverſammlung perſönlich oder durch — Nabnden einen Vertreter teilnehmen will, hat die Aktien eine Woche anher gefälligſt entrichten zu por der Verſammlung bei der Geſellſchaft oder bei einer der wollen. 20500/807 in der Einladung zur Generalperſammlung hierzu bezeichneten Mannheim, 1. Oktbr. 1903. Stellen vorzulegen und erhält dagegen eine Stimmkarte. Stellvertreter haben ſich als ſolche urkundlich zu legitimieren.“ handlung, Herxheim(Pfalz).] Per ſoſort zum Alleindienen eſn NB. Bei größeren Quantitäten] ordentl. 900 Mäßdchen zu einer entſprechend billiger. kl. Familie geſ. Näh⸗ Verlag. b Elegante Stidt. 55 9 75„ Jwangsverſteigerung. Hauge Ed 8lotsg D. Mayscllelòer Montag, den 5. Okt, 1903, dan de 24. ordentl. Generalverſammlung 2 4% 5 gegen bare Zahlung 5 15 5 ie deaſe e dens er Nunnheiner erſceuungs-Geſtltguft n Mumbein 10 Ballen Tuch(Reſte), 1 auf Wandgemälde 2 Waſchtiſche, Donnerstag, 29. 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Georg Hartmansm. Bezugnehmend auf Obiges habe ich unterm heutigen das Geschäft meines Vaters, in welchem ich seit Jahren tätig bin, auf eigene Rechnung Übernommen, leh werde das altrenommierte Schuhwarengeschäft mit den alten reellen Geschäftsprinzipien weiter führen und bitte das meinem Vater geschenkte Vertrauen auch auf mich zu Übertragen. Wie bisher werde ich nur anerkannt solide und gediegene erstklassige Fabrikate führen und in erster Linie jimmer das Neueste der in Eleganz und Haltbarkeit unübertroffenen aus der Frankfurter Schuhfabrik von Otto Herz& Oie, in reichster Auswabl auf Lager haben. Merzschuhwaren sind, wenn auch um weniges teurer als andere Fabrikate, durch ihre Haltbarkeit in Form und Qualität billiger wWue die gewöhnlichen Schuhwaren. Ein Versuch mit Herzschuhwaren führt immer zu dauernder Verbindung. 16028 Aber auch in ganz billigen Fabrikaten wird mein Lager nunmehr reichlicher sortiert sein, so dass dedermann, ob reich ob arm, seinen Bedarf an Schuhwaren in meinem Geschäft decken Kann. Alle Waren sind mit deutlich ausgezeichneten festen Preisen versehen. Prompte und zuvorkommende Bedlenung. Reparaturwerkstätte. Unentgeltliches Abholen und Zubringen. Mit aller Hochachtung Georg Hartmann (Inhaber: Adolf Hartmann.) D, 12. Planken, am Fruchtmarkt. D, IS2. Purlseherfofs N0OD ES. Alle in die 5 Unsere 5 nWaltspraxis—— Versand las chenbierfpariser Modell-Hut-Ausstellur 1TTTF 5 Spreclist. WMachm. v. Se Nur, bei gorſt. Aumelduug aueſt Abends. Chr. Rascher, Telephon 2068. ist eröffnet und laden zum Besuch höflichst ein. 7 Meiue Gebuhrenm'eiragen die Hälſtèe der Auwaltsgebuſiren, Maslustres! Gerber& Thönzness, ., 1 Sreitestrasse G 1. 1. 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