Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. nzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabez 30 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 28 Pf. Inſerate: Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegranm- Adreſſes „Journal Maunheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 8021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 E 6, 2. e eet 9 25 15—. Jar unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. 5 Fillale: Ne. 815 ie Reklame⸗Zeile.„ 0„ 0 8 0 Dienstag, 6. Gktober 1905.(Abendblatt.) Nr. 464. EE Der Nanal im„Prinzip“. Die„Nat.⸗Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Wir konnten die falſche Darſtellung nicht unwiderſprochen ins Land gehen laſſen, als ob — entgegen den früheren Beſchlüſſen der Regierung— ein plötz⸗ licher Umſchwung entgetreten und erſt vor fünf oder ſechs Tagen die Entſcheidung zugunſten der Kanalvorlage gefallen ſei. Unſerer Kenntnis nach iſt im Miniſterium an dieſer Vorlage feſt⸗ gehalten worden; deshalb kann von einem„Umſchwunge“ nicht die Rede ſein. Aber auch unſere weitere Mitteilung, der Kanal⸗ bau ſolle im„Prinzip“ feſtgelegt werden, vermag einen Teil der Kanalfreunde nicht zu beruhigen. So wird uns von einem Abgeordneten des Landtags geſchrieben: „In Bezug auf die Kanalfrage heißt es jetzt nach dem nationalliberalen Parteitag, es werde dem Landtag eine die Oder⸗Regulierung im großen Maßſtabe durchzuführende Vor⸗ lage zugehen, und eine ſolche, in der der Kanalbau im Prin⸗ zip feſtgelegt werden ſolle. Mit dieſer prinzipiellen Feſtlegung ſolle dann aber auch durch Bewilligung eiwer Teilſtrecke mitb dem Kanalbau der praktiſche Anfang gemacht werden. Was heißt„im Prinzip“? Dieſe Frage beantwortet ſich doch für die Abgeordneten nach der Paxteigewöhnung der Parteien im Landtag dahin: man bewilligt„im Prinzip“ friſch drauf los, wenn es ſich aber hinterher um die Durchführung der prinzipiell gefaßten Beſchlüſſe handelt, ſo bleibt jede Bewilligung nach Be⸗ lieben vorbehalten. Aber man will gleichzeitig eine Teilſtrecke bewilligt haben. Welche? Vielleicht die Lippelinie, um dem lieben Zentrum eine neue Artigkeit zu erweiſen, und unter dem Vorwand, für die neuen Bergwerkserwerbungen ſei ſte wünſchenswert? Und die Emſcherlinie, die, weil ſie für den Weſten und ſeine Entwickelung am notwendigſten iſt, den Oſtelbiern nach und nach die unbequemſte wurde? Und der Mittellandkanal, wird der als Teilſtrecke behandelt? Wir ver⸗ langen, bei Gewährung der Oder⸗Regulierung in großem Maß⸗ ſtabe, daß der geſamte große Kanalplan zur Vor⸗ lage und gleichzeitig zur Bewilligung gelangt, wir verlangen damit die Wahrung der Intereſſen des Weſtens, als der Haupt⸗ quelle für die Finanzkraft des Staates. Und wir verlangen, daß der Finanzminiſter jede Regung verwirft, welche etwa dahin gehen ſollte, durch widerſinnige Belaſtung des Extraordinariums mit nicht dahin gehörigen Dingen die Finanzkraft des Staates als notleidend zu verkünden. Die Milliarden, welche Oeſterreich bewilligt hat, um durch Kanalbauten ſeine Konkurrenzfähigkeit mit dem Auslande aufrecht zu erhalten, geben ihm vielleicht Ver⸗ anlaſſung, ſich einen Vortrag über die Mittel, durch welche man dauernd den Wohlſtand eines Landes feſthält, und über die vor⸗ übergehenden Finanzbelaſtungen, welche das erfordert, halten zu laſſen. Jedenfalls aber dürfte es doch wünſchenswert ſein, noch vor den Wahlen, zu erfahren, ob denn das jetzige Miniſterium wirklich nichts anderes zu tun beabſichtigt, als für den Kanalbau unverbindliche Beſchlüſſe„im Prinzip“ herbeizuführen. Dieſes Verſteckenſpielen, wie es bis jetzt beliebt wird, ſcheint doch nur durch eine abſolute Ratloſigkeit der Regierung in dieſer Frage veranlaßt zu ſein. Oder ſind die Wähler als kleine Kinder an⸗ zuſehen, denen über den nach den Wahlen aukzubauenden Weihnachtstiſch nichts geſagt werden darf, um ſie in kindlicher Unbefangenheit zu erhalten, wie es denn überhaupt wohl noch nie, ſolange es in Preußen konſtitutionelles Leben gibt, da⸗ fällige Behandlung derſelben äußert. wird nicht umhin können, das noch nachträglich zu tun. Es kann ſich dabet nicht um Staatsgeheimniſſe handeln, dazu iſt das Ge⸗ ſamtwohl der Nation in der Frage doch gar zu ſehr beteiligt. Sodann aber hat die Nation ein Recht zu der Frage, und wir ſtellen ſie: Sind Sr. Majeſtät dem Kaiſer von dieſen Anerbietungen Mitteilungen gemacht wordens“ Politische Uebersicht. Maunheim, 6. Oktober 1908. Freiſinn und Sozialdemokratie. Auch die freiſ.„Oſtſee⸗Ztg.“ will nichts davon wiſſen, daß der Liberalismus bei den Landtagswahlen mit der Sozialdemo⸗ kratie Hand in Hand geht. Sie klagt, daß das Gezänk zwiſchen den beiden freiſinnigen Gruppen gehäſſiger denn je tobe, und daß namentlich„die Trabanten in der Preſſe“ dies Geſchäft mit un⸗ ermüdlichem Eifer betreiben. Wörtlich ſagt ſie hierauf: Einen neuen Zankapfel hat Herr Dr. Barth mit ſeiner Mahnung in die liberalen Reihen geworfen, der Liberalismus müſſe mit den Sozialdemokraten Hand in Hand gehen. Allein mit Hilfe der Klaſſe der Lohnarbeiter ſei eine liberale Politik in Deutſchland nur noch möglich. Herr Dr. Barth ſpekuliert dabei auf die be⸗ rühmte Mauferung der Sozialdemokratie. Wir haben uns über dieſes Thema in der letzten Zeit wiederholt ausgeſprochen, mit aller Zurückhaltung allerdings und mit der Hochachtung, die wir für das ehrliche Streben des Herrn Dr. Barth, für ſeine hohe Begabung, für den Feuereifer empfinden, womit er der liberalen Sache zu dienen ſucht. Wir müſſen es aber einmal mit allem Nachdruck und aller Offenheit zum Ausdruck bringen: Wir halten die von Herrn Dr. Barth befolgte Taktik zur Zeit für völlig verfehlt und für lediglich geeignet, einen neuen Keil in die liberale Phalanx zu treiben, neuen Zwieſpalt, neue Zerſplitterung in ihre Reihen zu kragen. Wir hatten ge⸗ hofft, daß der Verlauf des ſozialdemokratiſchen Parteitages auch Herrn Dr. Barth die Augen öffnen würde, ihm klar gemacht haben müſſe, daß das, was er anſtrebt, bei dem Verhalten der Sozialdemokratie als Geſamtheit vor der Hand ein Ding der Unmöglichkeit iſt; nach gewiſſen Preß⸗ äußerungen zu ſchließen iſt dem aber leider nicht ſo. Dr. Barth hält mit großer Hartnäckigkeit an dem einmal aus⸗ geſprochenen Gedanken feſt, ohne viel zu fragen, ob die Ver⸗ wirklichung unter den gegebenen Umſtänden möglich und welche Konſequenzen die Verfolgung ſeiner Idee für die praktiſche itik der Gegent b üſſe. Tatſache iſt, daß die Sozi Schiller und die Mannheimer Bühne. Von Guſtav Baſſermann. Mittwoch, den 7. Oktober, wird, wie bereits durch wiederholte Annoncen des Schillerverbandes deutſcher Frauen und durch einen Artikel im Feuilleton der„Neuen Bad. Landeszeitung“ wie des Mannheimer„Generalanzeigers“ bekannt gegeben worden, auch Mannheim dem Beiſpiele mehrerer deutſcher Städte, wie Leipzig, Franlkfurt und Karlsruhe folgen, durch eine Schillerfeier zur Ver⸗ größerung des Fonds der Schillerſtiftung nach Kräften beizutragen. In oben erwähntem Artikel iſt bereits kurz auf die Bedeutung dieſer Feier für Mannheim insbeſondere hingewieſen. Es läßt ſich vielleicht darüber ſtreiten. welche Stelle unter den Schillerſtädten man unſerer Stadt einräumen will. Eins aber ſteh! feſt, auf Mannheims Boden hat Schillers Talent ſich zum erſtenmal frei entfaltet, in harter Schule hat es ſich geſtählt und gekräftigt, zu dem Lauf, den es von dort aus genommen. Der kaum zwanzigjährige Regimentsfeldſcher, der vor Begferde brennt, ſein Erſtlingswerk, die Räuber, dem Drucke zu übergeben, wendet ſeinen Blick nach dem„Ausland“, nach Mannheim, das mit ſeinem Nationaltheater unter Dalbergs Intendantur ein Centralpunkt Kiterariſcher Intereſſen geworden iſt. Die Korrekturbogen der Räuber (deren Druck ein Stuttgarter Buchdrucker nur im Selbſtverlag des Dichters und gegen ſichere Bürgenſtellung übernimmt), ſchickt er dem Mannheimer Hofkammerrat und Buchhändler Schwan und nimmt dankbar die Bemerkungen dieſer Autorität entgegen. Durch deſſen Vermittlung erhält Dalberg Kenntnis von Schil⸗ lers Talent, und am 10. Januar 1782 erringt die Erſtaufführung der Räuber einen glänzenden Erfolg. Teuer genug hatte ſich ja der Dichter dieſe Freude erkaufen müſſen, erſt nach einer vollſtändigen Umarbeitung für die Bühne und manchen Konzeſſionen kam die Aufführung zuſtande. Damals weilte Schiller zum erſtenmal, ohne die Erlaubnis ſeines gen Herzogs, unerkannt, in bürgerlicher Kleidung in Mann⸗ — Eine zweite Reiſe, die er bei 0 9 des unternahm, gleitung der Frau von Wolzogen und der„Viſcherin büßte er mit einer vierzehntägigen Arreſtſtrafe. Unwiderſtehlich zieht es den Dichter nach der Stadt, die ihn zuerſt anerkannt. Während er Fiesco zur Vollendung bringt, ſchreibt er mehrere Briefe an Dalberg, in denen er ihn bittet, bei Herzog Karl Eugen ſeine Entlaſſung zu erwirken, damit er ſeine Kräfte der Bühne Mannheims widmen könne. Doch da ſein Gönner zögert, befreit er ſich gewaltſam aus dem ſein Schaffen hemmenden militä⸗ riſchen Zwang durch die Flucht nach Mannheim, am 24. September des gleichen Jahres. Unter fremdem Namen zieht Schiller mit ſeinem Freunde Streicher in Mannheim ein, freundlich aufgenommen im Hauſe des Regiſſeurs Meier. So hat Schiller die Brücken hinter ſich abgebrochen, und ſieht ſich geswungen, draußen ſeine Zukunft zu geſtalten. Geld⸗ mittel hatten die Freunde damals ſehr wenig. Aber wieder glaubte der Dichter ein Mittel zu beſitzen, den allgewaltigen Mamon zu ge⸗ winnen, von dem er ſchon bei der Herausgabe der Räuber geträumt; diesmal war es der Fiesco. Die Darſteller der Räuber waren voller Erwartung, das neue Werk kennen zu lernen. Aber wir wiſſen alle, welchen Mißerfolg der Dichter mit dem ſchwäbiſchen Dialekt und unterſchiedslos ſingenden Pathos im Kreiſe der Schauſpieler bei Fiescos Vorleſung zu ver⸗ zeichnen hatte. Noch beſitzen wir das von Iffland unterzeichnete Vo⸗ tum des Schauſpielerausſchuſſes, worin es heißt, daß das Stück„noch einiges zu wünſchen übrig laſſe, daß aber die Schönheft und Wahr⸗ heit der Dichtung von ſo ausgezeichneter Größe ſei, daß die Intendanz erſucht wurde, dem Verfaſſer als Beweis der Anerkennung ſeiner außerordentlichen Verdienſte eine Gratifikation bon 8 Louisd'or ver⸗ abfolgen zu laſſen.“„„ Aber Dalberg behandelte den jungen Schriftſteller mit unerklär⸗ licher Froſtigkeit, die 8 Louisd'or wurden ihm ebenſowenig bewilligt, wie ein Vorſchuß von 200 Gulden, den er ſich in ſeiner großen Be⸗ drängnis erbeten. Auch eine von Frankfurt aus an den Intendanten überſandte, völlige Umarbeitung des Fiesco für die Bühne fand keine Gnade. 5' 825— demokratie unter Herr Weeeeeeee Hervorkehrung der kraſſeſten Klaſſenpolitik gar wicht daran denkt, mit dem Liberalismus gemeinſame Sache zu machen, Tatſache bleibt, daß die weit überwiegende Mehrheit der liberalen Wähler von einer ſolchem Politik nichts wiſſen will. Sozialdemokratiſcher Terrorismus. Die Geſchäftsſtelle des Zentralverbandes chriſtlicher Bau⸗ handwerker und Bauhülfsarbeiter Deutſchlands in Berlin ſchreibt der„Köln. Volksztg.“: In Nr. 796 berichtete die„Köln. Volksztg.“ über einen Fall aus Breslau, wo ein Maurer zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er einen Arbeits⸗ kollegen unter ſchweren Drohungen zwingen wollte, dem ſozial⸗ demokratiſchen Maurerverbande beizutreten. Anſcheinend wirken ſelbſt derartige ſchwere Strafen nicht abſchreckend, wie folgendes Vorkommnis zeigt. Am 1. Oktober traten die chriſtlich⸗organi⸗ ſierten Maurer Mroſek und Doberſchütz auf einem Neubau am Markgrafendamm zu Stralau⸗Rummelsburg, bei der Firma Schulz, in Arbeit. Als die dort arbeitenden ſozialdemokratiſch⸗ organiſterten Maurer von der Organiſationszugehörigkeit der Chriſtlichen Kenntnis erhielten, richteten ſie an dieſelben die Auf⸗ forderung, dem ſozialdemokratiſchen Verbande beizutreten. Mroſek und Doberſchütz weigerten ſich ſelbſtverſtändlich, dieſem Verlangen nachzukommen, worauf ſie und ihre Organiſation von den Genoſſen mit den beleidigſten Ausdrücken überſchüttet wur⸗ den. Natürlich waren die Chriſtlichen auch durch dieſe Schimpfereien nicht von der Vorzüglichteit der ſozialdemokra⸗ tiſchen Organiſation zu überzeugen. Nachdem auch die Drohung mit der Bierflaſche am 2. Oktober keine Wirkung hatte, legten die Genoſſen am Morgen des 3. Oktober die Arbeit nieder, verlang⸗ ten die Entlaſſung der beiden Chriſtlichen und arbeiteten erſt wieder weiter, nachdem der Polier ihrem Verlangen Folge ge⸗ leiſtet hatte. Doberſchütz iſt in dieſem Jahre ſchon das zweite Mal wegen ſeiner Ueberzeugung von den Sozialdemokraten brotlos gemacht worden. So wird das Koalitionsrecht der Arbeiter von ſozialdemokratiſcher Seite geachtet! Zeugniszwang in der Schweiz. Das Züricher Obergericht hat in einem beſtimmten Falle er ſchieden, daß zu den verantwortlichen Perſonen, die in Fälle der Uebernahme der Verantwortlichkeit durch den Herausgeb einer Zeitung von der Zeugnispflicht befreit ſind, auch Mitglieder des Verwaltungsrates der die Zeitung verlegend Genoſſenſchaft gehören. In der Rekursſchrift wurde nach „Bund“ ausgeführt, Zeugnisverweigerung und Uebernahme de Veruntwortlichkeit ſeien Korrelate.„Auch der Wortlaut d § 1017 ſpricht für dieſe Anſchauung, indem jeder der in 8 genannten Perſonen(Herausgeber, Verleger, Drucker) das Rec eingeräumt iſt,„das Zeugnis betreffend die vorgehend Veran wortlichen“ zu verweigern. Es iſt daher als Meinung d Geſetzes der Satz aufzuſtellen, daß die Uebernahme der Verant⸗ wortlichkeit durch den Herausgeber auch die nach ihm eventu.. verantwortlichen Perſonen von der Zeugnispflicht über den Namen des Verfaſſers befreit.“ Wann wird im Deutſchen Reic eine nur halb ſo weitherzige Auffaſſung durchdringen? Zu der erſten Enzyklika Vius X. bemerkt der Pariſer„Temps“: Ihr Charakterzug liegt in de eine Politik, gewiß e EA In dieſer Zeit waren für den Dichter die ſchönen Abende im Freundeskreiſe des Meierſchen Hauſes ein rechter Troſt, Von Ogger⸗ heim aus machte er jedesmal den Weg im Schutze der Dunkelhe dorthin, denn er hatte aus Furcht vor Verfolgung nicht gewagt, Mannheim zu bleiben. 5 Jener unerquicklichen Zeit machte der Dichter ein Ende durch Abreife nach Bauerbach zu längerem Aufenthalt bei ſeiner Gönn Henriette von Wolzogen. 755 Bald jedoch merkte Dalberg, daß er ſich ſelbſt durch einen mit Schiller ſchade; ſeit der letzten Aufführung der Räuber ſwe durchſchlagender Erfolg auf Mannheims Bühne exrungen Jetzt hatte er auf Fiesco und die Luiſe Müllerin ſein Augen gerichtet, und dachte durch Shakeſpeare'ſche Dramen unter Sah Bearbeitung neue Wirkung erzielen zu können. So trat er wieder Verhandlungen mit Schiller, und obgleich dieſer fühlte, daß Dalbe nur aus Egoismus handle, konnte er die verlockende Anſtellung Dramaturg der Mannheimer Bühne nicht ausſchlagen. Am 1. S 1783 bindet ſich Schiller mit einem auf ein Jahr lautenden Vertra Es war dieſes Jahr eines der ſchwerſten in Schillers Leber trotz der Hoffnungen, mit denen er es begonnen. 79 75 Mannheimer Geſellſchaftskreiſe nahmen den Dich reitwilligſt auf, hauptſächlich ſehen wir ihn im Hauſe Schwan Dalbergs verkehren, wo er die Sitten der vornehmen Geß kennen lernte.„ Die Verpflichtungen in ſeiner Stellung beſtanden Linie in der Lieferung dreier Stücke in dem einen Jahr, Fiesce Luiſe Müllerin und einem noch zu verfaſſenden dritten; dann hat er über neue Stücke ſein Gutachten abzugeben, den Ausſchußſitzun beizuwohnen und vor allem Shakeſpeare ſche und andere St die Mannheimer Bühne zu bearbeiten. Seine erſte Enttäuſchung erlebte er in der Au Fiesco.„Republikaniſche Freiheit iſt hier zu Lande ein Sch Bedeutung. In den Adern des Pfälzer fließt kein römiſche und die Mannheimer ſagen, das Stück ſei viel zu gelehrt f. ſchreibt er ſelbſt darüber.„5„ War dies ein Mißerfolg, ſo brachte ihm ſeine Luiſe Mülleri Entſchädigung dafür. Oſtern 1784 erſchien ſie in der Schvan ſe 2. Solte. General⸗Anzeiger, Mannheim, 6. Oktober. allerbeſte. So unterſcheidet ſich Pius X. gründlich von Leo XIII. 17 und Pius IX., welche einander nicht glichen, aber doch das gemein hatten, daß ſie auf dem Boden der Politit ſtanden. Dieſe beiden Uunmittelbarem Vorgänger Pius'., der eine intranſigenter Reaktionär, mit der modernen Geſellſchaft verfallen, der andere gemäßigt, verſöhnlich, zu allen gütlichen Ausgleichen mit der Demokratie geneigt, der eine in ſeiner Art wie Bebel und Jules Gueſde, der andere Opportuniſt gleich Vollmar und Bernſtein, alſo wie Millerand und Jaurès, waren im gleichen Maße und vor allem Staatsmänner, große Polititer. Damit iſt aber nicht geſagt, daß ſie mit ihrer Politik Erfolge erzielten. Pius IX. und Leo XIII. waren ſicherlich hervorragende Geiſter, und der Verſuche Leo XIII. war originell genug, um ihm einen ſchönen Platz in der Geſchichte des Papſttums zu ſichern. Allein man wird zugeben müſſen, daß der Erfolg die Bemühungen Leo XIII. ebenſo wenig gekrönt hat, als die Pius IX. Der Einwand, der Plan Leos XIII. ſei mißlungen, weil die franzöſiſchen Klerikalen den Fehler begingen, ſeine weiſen Ratſchläge nicht zu befolgen, iſt nicht ſtichhaltig. Ein weiſer Führer ſollte ſich, ehe er befiehlt, vergepwiſſern, daß ſeine Truppen ihm folgen werden Das iſt unbeſtreitbar, daß die franzöſiſchen Katholkken ſich ſeit der Schreckenszeit niemals in einer ſo ſchlimmen L age befunden haben, wie jetzt nach der fünfundzwanzigjährigen Herr⸗ ſchaft des Papſtes Leo XIII. Es iſt begreiflich, daß Pius X. ihm nicht nachſtreben will. Er will kein politiſcher, ſondern nur ein religiöſer Papſt ſein. Er verzichtet auf die weitgehenden Pläne einer ehrgeizigen Diplomatie, wird ſich nicht in politiſche Kämpfe miſchen, das Anſehen der Kirche und die Intereſſen der Religion nicht den Hieben ausſetzen, die in einem Handgemenge fallen. Leo XIII. hatte ſich den Groll der unbußfertigen Reaktio⸗ näre zugezogen, ohne die Sympathie der am Ruder ſtehenden Radikalen zu gewinnen. Pius X. wird niemanden heraus⸗ fordern, er wird trachten, keine Unzufriedenheit zu erregen, und niemandem Avancen machen, Wie der kluge Lanßpfarrer, der in ſeiner Kirche bleibt und ſich, wenn ſeine Pfarrkinder unter einander uneinig ſind, wohl hütet, das eine oder das andere Lager zu begünſtigen, ſo wird Pius X. ſich auf ſeine apoſtoliſche Nolle beſchränken. Das iſt ſehr erfreulich und man ſoll ihm dazu Glück wünſchen. Eine ſolche Zurückhaltung iſt der Lehre deſſen angemeſſen, der geſprochen hak: Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt. Und heute iſt ſie allein imſtande, die Vorurteile gegen die katholiſche Kirche zu zerſtreuen, welche immer im Ver⸗ dachte ſteht, nach einer weltlichen Herrſchaft zu trachten, von der die Völker nichts mehr wiſſen wollen. Wenn erſt eine neue Offenſiobewegung des Klerikalismus unmöglich erſcheinen wird, ſo werden ſelbſt die wütigſten Jakobiner keinen Grund mehr 1555 den Katholtten jene Freiheit verweigern zu wollen, auf die je wie jedermann ein Anrecht haben. Das Verhalten, zu dem Pis X. ſich entſchloſſen hat, wird uns vielleicht von dem ewigen antiklerikalen Kriege befreien, der die ganze franzöſiſche Polktit abſorbiert, Wenn dies ihm durch Takt und Umſicht gelingt, ſo Wird die Religſon dabei gewinnen und noch mehr der öffentliche 10 Friede, Deutsches Reſch. [J Berlin, 5. Okt.(ĩN.eue internatjonale Sani⸗ tätskonferenz.) Zum Schutze der öffentlichen Geſundheit in Zeiten des epidemiſchen Auftretens der Cholera wurden auf der im Frühjahr 1893 zu Dresden zuſammengetretenen inter⸗ nationalen Konfereng gemeinſame Maßregeln vereinbart, durch welche gleichzeitig verhütet ward, dem Handels⸗ und Reiſeverkehr 1 unnötige Schranken aufzuerlegen. Vier Jahre ſpäter trat in Venedig eine ähnliche Konferenz zuſammen, welche eine Ver⸗ einbarung gemeinſamer Maßregeln zum Schutz der Geſundheit in Zeiten des epidemiſchen Auftretens der Peſt zuſtande brachte. Da inzwiſchen neue Erfahrungen auf dem Gebiete der Seuchen⸗ gefahr geſammelt wurden, erſcheint es notwendig, in nächſter Zeit eine weitere internationale Sanitätskonferenz zuſammen⸗ treten zu laſſen. Die Vorverhandlungen gelten als abgeſchloſſen. —(Das Fortbeſtehen des Handelsver⸗ tragsvereins), ſo bemerkt die„Kreuzztg.“, kann uns nicht unerwünſcht ſein,„dennn auf dieſe Weiſe werden die bedeuten⸗ den Summen— der Verein verfügt über etwa 400 000 Mk. Jahresbeitrüge—, die für die Beſoldung der Beamten ver⸗ braucht werden, der Verwendung für die liberale Agitation entzogen.“— Das iſt leider richtig. —(Auf die beyorſtehende Apothekenre⸗ form) wird bei der Ausſchreibung von neuen Kongeſſionen bereits jetzt Bedacht genommen. Dem Konzeſſtonsempfänger ſoll— das bildet den Kern der Reform— eine Betriebsabgabe auferlegt werden. Der Ertrag Rieſer Betriebsabgabe ſoll zu Ablöſungen verwendet werden. Bei der neuen Ausſchreibung der Apothekenkonzeſſion für Stettin⸗Grabow wird in der„Apo⸗ IHekerzeitung zum erſtenmal als Bedingung leſtgelegt, daß der⸗ Huchhandlung, auf Ifflands Anraken, unter dem Titel„Kabale und ielie 5 ähnlichen Erfolg wie die Räuber zwei Jahre vorher, Kontrakt 50 Stück, Don Carlos, kam nicht zur Vollendung. Dies und anderes führten wieder bei Dalberg ein Erkalten herbei. Er hatte geglaubt, eine größere An⸗ Ziehungskraft in Schiller zu gewinnen, aber ſeine Werke waren zu chpere Koſt für das durch die oberflächlichen Wortſtücke verborbene Und ſchließlich verdroß ihn an dem Dichter die jugend⸗ liche Unentſchloſſenheit, das fortwährende Wechſeln in Projekten, die nie zur Ausführung kamen. 85 Einen dritten Feind hatte Schiller ſich allmählich in den Schau⸗ ſpielern geſchaffen, die, wie das Puhlikum, die leichten Stücke fran⸗ göſiſchen Geſchmacks bevorzugten und ſich beſonders gegen die ihnen ungewohnte Sprache auflehnten. Am meiſten intriguierte gegen ihn die erſte Größe der Mannheimer Bühne, Iffland, der noch oben⸗ bdrein in ihm ſeinen Rivalen als Schriftſteller bekämpfen zu müſſen glaubte. Und in der Tat hatten ſeine Stücke, die heute ſo gut wie vollſtändig von der Bühne berſchwunden ſind, größeren Grfolg als die Schiller's. Daß er gegen den Dichter nicht mit den edelſten Mitteln arbeitete, beweiſt die Aufführung des„Schwarzen Mannes“ von Gotter, wobei er in der Hauptrolle, dem Dichter Flickwort, zur Freude des Publikums Schillern in auffälligſter Weiſe parodierte. Dies alles bewegte Dalberg, Schiller fallen zu laſſen, am 1. September 1784 war Schiller ſtillſchweigend aus ſeiner Stellung entlaſſen. Zu all dieſen Enttäuſchungen kamen ſchließlich noch pekuniäkre Verlegenheiten, die ſich in jener Zeit in ganz beſonderer Häufung einſtellten. Hier ſchließt Schillers Tätigkelt in Mannheim ab, und es iſt nicht zu verwundern, daß er ſich, nach dieſem traurigen Ende, ſehnte, Mannheim zu verlaſſen. Im Aßril 1785 nach möglichſter Regelung ſeiner verwirrten Verhältniſſe trat er die lang herbeigewünſchte Reiſe zu ſeinen Leipziger Freunden an. Aber krotz der bitteren Gefühle, mit welchen Schiller aus Mann⸗ heim ſchieh, hatte er der Stadt unendlich viel zu danken. Hier den bedeltendſten Schauſpielern und dem erſten Bühnenleiter ſeins und ihre erſte Aufführung am 15. April des gleichen Jahres Empfänger der Konzeſſtom ſich„allen denjenigen geſetzlichen und Verwaltungsbeſtimmungen zu unterwerfen hat, die für die Apo⸗ theken und ihren Betrieb bereits beſtehen oder künftig getroffen werden ſollten“. —(Der Oberlehrer Dr. Ries), der Verfaſſer der Aufſehen erregenden Artikel im„Oldenb. Reſidenzboten“, iſt infolge einer ſchweren Erkrankung ſeines Vaters, des Mini⸗ ſterialſekretärs Ries, entgegen dem Beſchluſſe der Staats⸗ anwaltſchaft gegen eine Kaution von 5000 Mk. am Sonnabend aus der Haft entlaſſen worden. Der Sohn hat ſeinen Vater allerdings nicht mehr lebend angetroffen, da letzterer ſchon am Sonnabend früh die Augen für immer geſchloſſen hatte. —(Der Zentralverein für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Kanal⸗Schiffahrt) wird am 16. Oktober d. J. eine außerordentliche Hauptverſammlung abhalten, in der außer der Ernennung eines Ehrenmitgliedes auch die Berichterſtattung über den Verlauf und die Verhand⸗ lungen des 6. Verbandstages des Deutſch⸗Oeſterreich⸗ungariſchen Verbandes für Binnenſchiffahrt auf der Tagesordnung ſteht. Nus Stadt und Land. * Maunheim, 6 Oktober 1908, Franuen als Apothekerinnen. Der geringe Zugang von Frauen zum Apothekerberuf legt die Annahme nahe, daß die Vorbereitungen zu dieſem Berufe noch zu wenig bekannt ſind. Es ſei deshalb darauf hingewieſen, daß derſelbe keine großen körperlichen Anſtrengungen erfordert, auch die Ausbildungskoſten ſind nicht erheblich und es beſteht ſeit längerer Zeit ein gewiſſer Perſonalmangel. Als Vor⸗ bedingung zur Berufsbildung wird zur Zeit die Reife für die Ober⸗ ſekunda eines Gymnaſiums oder Realghmnaſiums oder einer ſonſtigen, zur Ausſtellung des Befähigungszeugniſſes berechtigten Schule mit obligatoriſchem Lateinunterricht gefordert. Die Fach⸗ bildung beginnt mit einer Lehrzeit bon drei Jahren in einer deutſchen Apotheke, Inhaberinnen des Reifezeugniſſes eines Gymnaſiums oder Realghmnaſtums ſind jedoch nur zu einer zweijährigen Lehrzeit verpflichtet. Nach Ablegung des Gehilfenexamens nach Beendigung der Lehrzeit folgen drei Jahre Gehilfenzeit, die zur Hälfte in einer deutſchen Apotheke zugebracht werden müſſe. Hierauf 3 Semeſter an einer Univerſität oder techn. Hochſchule, Staatsexamen und Appro⸗ bation, In Zukunft, wahrſcheinlich im Laufe dieſes Jahres, werden folgende Verſchiebungen bezüglich der Ausbildungsbedingungen ein⸗ treten: Es wird die Reife der Prima verlangt, eine Lehrzeit wie bisher, dann aber nur ein Jahr Gehilfenzeit vor dem Studium. das auf 4 Semeſter ausgedehnt wird. Nach dem Staatsexamen ſind noch weitere zwei Jahre Gehilfenzeit zu abſolvieren, worauf erſt die Approhation erteilt wird. Lehrgeld wird meiſtens nicht verlangt, Koſtgeld jedoch dann, wenn der Lehrling beim Apotheker wohnt und verköſtigt wird. Die Gehilfengehälter betragen bei freier Station 100—120%/ monatlich, bei Selbſtverpflegung 150—180, *Auszeichnung. Auf der diesjährigen Allgemeinen Deutſchen Ausſtellung für Gewerbe, Induſtrie und Landwirtſchaft zu Auſſig haben die„Singer“⸗Nähmaſchinen, welche. bekanntlich auf der großen Pariſer Weltausſtellung mit dem„Grand Prix“ aus⸗ gezeichnet wurden, ſpiederum einen hervorragenden Erfolg zu ver⸗ zeichnen, und zwarx war die Singer Co, die einzige Ausſtellerin, welche zwei erſte Preiſe, nämlich das Ehrendiplom zur Goldenen Medaille für Kunſtſtickereien davongetragen hat. Dieſe Auszeich⸗ nungen ſind ein neuer Veweis für die weltbekannte Güte der „Original⸗Singer⸗Nähmaſchinen“, ſowie für deren Leiſtungen auf dem Gebiete der modernen Kunſtſtickerei. *Beſitzwechſel. Herr Bäckermeiſter Adam Sohn aus Wall⸗ ſtadt kaufte von der Konkursmaſſe Pfennig das Haus Rheinhäuſer⸗ ſtraße 57 um den Preis von 87 000 Mark. Ortskrankenkaſſe Maunheim. Im Monat September 1903 wurden vereinnahmt an Kr ankenkafſenbeiträgen 53,671.95 Mk., verausgabt an Krankengeld 4 Wochen 18,468 Mt. 23 Pfg., Familienunterſtützung 602 Mk, 25 Pfg., Möchnerinnenunterſtützung 359 Mk.— Pfg., Unfallzuſchuß(bom Arbeitgeber wieder rückzuer⸗ ſtalten) 342 Mk. 28 Pfg. Der Mitgliederſtand bezifferte ſich An fang des Monats inkl. freiwilliger Mitglieder auf 16,361 männliche, 4,539 weibliche, zuſammen 20,893, Ende deſſelben auf 16,605 männliche, 4, J8 weibliche, zuſ. 21,528, inkl. freiwilliger Mitglieder. Anmeldungen gingen ein ,797 männliche, 1207 weibliche, Abmel⸗ dungen gingen ein 6553 männliche, 915 weibliche. Freiwillige Mit⸗ glieder Zugang— männliche, 4 weſhbliche. Bei der Zählung der Au⸗ und Abmeldungen ſind die freiwilligen Mitglieder unberückſichtigt geblieben. Lohnveränderungen wurden gemeldet 406, Neue Perfonal⸗ karten wurden angelegt 228. Die eingelaufenen Briefſchaften der Krankenverſichexung betrugen 583. Am Krankenſchalter wurden abge⸗ geben 1292 Talous für praktiſche, 619 Talons für Spezial⸗ und Zahnärzte ꝛe, Geſamtſumme der Erkraukungen(mit Erwerbhs⸗ ünfähigkeit) 999, dauon 771 männliche, 228 weibliche, Todeßfälle 4 und zwar 2 männliche, 2 weibliche. An Invalidenbeiträgen wurden vereinnahmt 15,962 Mark 38 7720 80 Beitragsmarken wurden verklebt Lohnklaſſe II(à 20 Pfg.) 4740, EI(24 Pfg.) 10,526, IV(30 Pfg.) 18,792,(36 Pfg.) 25,368. Quittungskarten wurden am Schalter verabreicht 1905 Stück. Poſtſtücke der Invalidenver⸗ ſicherung wurden expedirt 281,. * Der„Schwaben⸗Klub Mannheim“, der am 16, Okt, d. J. guf ſein 25jähriges Beſtehen zurückblicken kann, entfaltet gegenwärtig eine emſige Tätigkeit, um dieſes beſondere Ereignis in entſprechend Zeit in die nächſten Bezjehungen treten und außer dieſer Welt konnte er hier zum erſtenmal die Welt der vornehmen Geſellſchaft ein⸗ gehend ſtudieren. Und gerade die harten Kämpfe und Anfeindungen, die er hier durchzumachen hatte, halfan den Geiſt des jungen Dichters läutern und ſtählen, ſie ſtärkten ihm erſt die Schwingen zu dem ſtolzen Flug am Himmel der deutſchen Dichtkunſt. Für Mannheim iſt es eine ſchöne Ehrenpflicht, die Erinnerung an das bedeutſame Zuſammenwirken ſeiner Bühne mit unſerem großen Dramatiker hochzuhalten; und darum wird ſich jeder von uns freuen, dieſe Erinnerung durch ſeine Beteiligung an der bevor⸗ ſtehenden Fejer nach Kräften in Tat umzuſetzen Tagesneuigkeſten. — Die Krinoline kommt! Schon vor wenigen Wochen laſen ſpie in Biättern, die ſich auf ihre borahnende Kenntnis in Modeſachen etwas zugute tun, ſchüchterne mißbilligende Aeußerungen über eine beſondere Umgeſtaltung der Frauentracht, deren Ziele uns damals noch unklar blieben. Jetzt verſtehen wir alles— es handelt ſich um die Krinoline. Nun ertönen plötzlich von allen Seiten Verzweiflungs⸗ ſchreie. Hilfe! Hilfel Sie kommt, die Krinoline, der Reifrock, der Gehkorb, das Drahtgeſtell, der weibliche Luftballon, die Käſeglocke, ſie kommt]! Die Pariſer Mode will es! Der Wiener„N. Fr. Pr.“ wird über das bevorſtehende Unglück geſchrieben: Dreimal wurde die Kri⸗ moline aus der geſitteten Welt ſchon hinausgeworfen, dreimal ging ſie unter allgemeinem Hohne, geſchimpft, geſchmäht, gerachtet, mit Recht elend zugrunde. Dreimal wurde laut verkündet, nun ſei ſie endgiltig tot und ſtünde nie wieder auf— und ſie kam immer wieder. Zum biertenmale ſteht ſie heute am Horizont. Wie immer, klingey auch diesmal die erſten Nachrichten ganz harmlos. Man ſpricht nur ſchüchtern und beſcheiden von Draht und Fiſchbein, die den Röcken Haltung geben ſollen, und pon dem beſonderen Vorteil, den die Taill⸗ bet der neuen Mode haben wird. Fragt man die Schneider und burfte ſich zuerſt ſein Schafſen frei entfalten, hier durfte er mit 15 Hauptfeier iſt ein mit reichhaltigem Pro⸗ gramm ausgeſtattetes Feſtbankett im Saale des Kaſino für Samſtag, den 17. Oktober, in Ausſicht genommen, bei dem u. a. ein eigens dazu verfaßtes Feſtſpiel zur Aufführung gelangen ſoll. Am darauffolgen⸗ den Sonntag vormittag findet eine Beſichtigung der Sehenswürdig⸗ keiten Mannheim's ſtatt, der ein muſikaliſcher Frühſchoppen im Kluh⸗ Lokale„Roſengarten“, 6, 19 und nach dem Mittageſſen ein Familien⸗Ausflug nach dem nahen Schwetzingen folgt. Dort wird der Schloßgarten beſucht und darauf eine gemütliche Unterhaltung mit Tanz im Falkenſaal arrangiert. Ein Schlußſchoppen im Hotel National in Mannheim beſchließt nach Rückkunft der Teilnehmer die Feſer, zu der alle Ausſichten auf einen ſchönen und würdigen Verlauf vor⸗ handen ſind. Eine große Anzahl Freunde und früherer Mitglieder, darunter auch Gründer des Klubs, haben ihr Erſcheinen bereits zu⸗ geſagt und ſind weitere Anmeldungen willkommen. *Vom Meßplatze. Wir haben ſchon einmal auf die intereſſanten Vorführungen in der Kunſtglasbläſerei, Glasſpinnerei und Glas⸗ flechterei von Freimuth hingewieſen und können das Geſagte aus eigener Anſchauung bekräftigen. Die Darbietungen ſind ſehr in⸗ tereſſant und geben im Kleinen das Bild einer Induſtrie, ohne welche das moderne Kulturleben nicht mehr denkbar wäre. Die Vorſtellung beginnt: Auf dem Tiſch, hinter welchem die operierende Perſon ſitzt, ſchießt aus einem Apparat eine blaue Gasſtichflamme. Man er⸗ klärt uns, wie ſo die Flamme bis zu 1200 Grad Hitze erzeugt. Unter fortwährenden Erläuterungen läßt der Herr— oder die Dame— eine Glasröhre in der Flamme rotglühend werden, zieht ſie, dreht ſie, drückt ſie, ſchiebt ſie, bläſt ſie und knifft ſie, bis vor unſeren Augen eine zierliche venetianiſche Vaſe daraus geworden iſt, auf welche zuguterletzt noch ein Pfropfen in Geſtalt eines weißen Schwanes mit ſchwarzen Augen und ſchwarzem Schnabel geſetzt wird. Oder wir wohnen dem Werden eines jener zierlich geformten modernen Kunſtgläſer im Jugendſtil bei, wo ſich auf einem ſchlanken, leicht geſchwungenen Stengel eine zierliche Tulpe wiegt, effektvoll bon einem geſchlungenen Blatt umrahmt, Oder es entſteht vor unſern Augen eines jener Vexiergläſer, die man durſtig an die Lippen ſetzt, um als moderner Tantalus zu merken, daß von dem leckern Inhalt nichts herausfließt. Oder wir ſehen einen Glasfaden bon mehreren Kilometern Länge ſpinnen, glänzend, fein und ſchmiegſam wie Kinderhaar. Das alles geht ſo flott von ſtatten, daß die Vorſtellung zu Ende iſt, ehe man es ſich verſieht, und gerne nimmt ſich jeder von den Gegenſtänden, die in ſeinem Beiſein ver⸗ fertigt werden, um ein Spottgeld das eine oder andere Stückchen zum Andenken an die intereſſante Vorſtellung mit nach Haus. Die Ziehung der Ludwigshafener Jubiläums⸗Ausſtellungs⸗ Lotterie hat geſtern vormittag im Sitzungsſgal des Stadthauſes in Ludwigshafen ſtattgefunden. Folgende Hauptgewinne wurden ge⸗ zogen: Nr. 448 ein Piano, Nr. 7549 eine Zimmer⸗Einrichtung, Nr. 3120 eine große Hausuhr, 3662 Kronleuchter, 12 126 Badewanne⸗ 6228 Pfaffnähmaſchine, 15 558 Eisſchrank, 15 765 Gasherd, 12 128 Kachelofen, 18 829 Herd, 7185 Poſtament aus Zink, 7560 Vaſe, 3208 Tafeluhr, 7386 Kopierpreſſe, 19 281 Teppich, 15 480 Koch⸗ herd, 9199 gold. Kettenarmband, 6898 gold. Broſche, 12 881 Friſch⸗ halter, 13811 Spiegel, 14 420 geſt. Läufer, 1020 Blumentiſch, 11970 Tafelwage, 18 037 ausgeſt. Fuchs, 10 582 Rindsledertaſche, 4003 Kaſſette, 3461 Teppich, 11692 ein Paar Damen⸗ oder Herren⸗ ſchuhe, 11886 Teppichvorleger, 17 548 Beethovenbüſte, 2208 eiſerner Blumentiſch, 6596 geſt. Etagere, 14097 Salonſtänder, 12 821 Friſch⸗ halter, 15618 Garn. Gasbügeleiſen, 16 654 geſt. Decke, 1788 Zer⸗ kungsmappe, 11128 Ruheſtuhl, 8112 Fruchtpreſſe, 2359 Ueberhand⸗ tuch, 8043 Serypierbrett, 17 492 Hirſch in Rahmen, 7026 Herren⸗ Pelzkragen, 2720 Kaſſette, 9212 Stehlampe, 2850 Kakaodoſe, 3769 Barometer, 13683 Standuhr, 10 856 ein Paar Damen⸗ oder Herrenſtiefel, 13 472 geſt, Decke, 4388 Opernglas, 14377 Gßbeſteck, Weiſe zu begehen. Als 2678 Waſchzuber, 18 deß geſt. Decke, 15 437 Bürſtengarnitur, 10 508 Beſteck, 19 411 Angoravorleger, 6597 Wanduhr, 14 577 Portieren, 1990 Stoff für Hoſen, 3462 Arkanſasſtein, 7720 Spiegel, 15 868 Kupeetaſche, 5194 Meſſerſchleifmaſchine, 17279 Stoff für Hoſen, 13 264 Porzellankörbchen, 15 337 geſt. Decke, 16 493 Meſſer⸗ putzmaſchine, 12 784 Haarbürſte, 16 520 gfeiſedecke,(Ohne Gewähr.) »Vorſtehend ſind die Hauptgewinne bis zu 10 M. mitgeteilt, Be⸗ züglich der Gewinne im Werte von 5 M. müſſen wir auf die offizielle Ziehungsliſte verweiſen. Die Gewinne können erſt nach Erſcheinen der offiziellen Liſte in Empfang genommen werden, Vom Dürkheimer Wurſtmarkt. Sachberſtändige ſchätzen ben Weinkonſum auf dem heurigen Wurſtmarkte auf rund 40 000 Liter. Geſchlachtet wurden 38 Stück Großvieh, 243 Schſtveine, 62 Kälber Dazu kommen eine Maſſe Euten, Hühner, Gänſe ete, Nus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 3. Okt. Heute nacht wurden hier in zwei Wirtſchaften, im„Grünen Laub“ und im„Silbernen Anker“ baon bis jetzt noch nicht ermittelten Burſchen Einbruchsdiehſtähle verübt. Da in beiden Wirtſchaften die Tageskaſſen allabendlich geleer; werden, ſtelen den Dieben nur Eßwaren, Bier und Zigarren in die Hände, Im Laub wurden außerdem, wie die Schtw. Ztg.“ berichtet noch ein Paar neue Stiefel mitgenommen, wofür alte zexriſſene Schuhe zurückgelaſſen worden ſind. Wieblingen, 5, Okt,. Von den slwei verſchvundenen Mädcheir, von denen wir ſ. Zt, borichteten, trafen geſtern bei ihren Eltern Briefe aus Phfladelphia ein, Sſe ſchreiben, daß es ihnen in Deutſch⸗ land nicht mehr gefallen hätte und daß ſie deshalb mit ihrem Vetter, nachdem ſie ſich verſchiedene Städte in Deutſchland angeſehen hätten, nach Amerika ausgewandert ſeſen; dort werden ſie bei ihren Ver⸗ wandten bleiben, bis ſich ihnen baſſende Stellen bieten werden. ie Erſchkeckten, pagen aber nicht, offen zu beſtreiten. Kein Zweifel, die Krinoline iſt auf dem Marſche!„Vertugade“ hieß das Ungeheuer bei ſeinem erſten Auftreten,„Panier“ ber jeinem zweiten,„Krinoline“ bei ſeinem dritten Erdengang, wie wird es jetzt heißen? Ein Kultur⸗ geſchichtler hat einmal feſtgeſtellt, daß der Reifrock immer der Vorbote böſer Zeiten iſt, Nach der„Vertugade“ kam der dreißigjährige Krieg nach dem„Panier“ die franzöſtſche Revolution, nach Eugeniens„e noline“ der Sturz des napoleoniſchen Kaiſerreiches, Welches Unhei) wird ſie jetzt einleiten? Die Gefahr, daß die Krinoline wieder ein⸗ geführt, beſteht allerdings aber ſie wird von ängſtlichen Gemütern doch wohl zu ſehr überſchätzt. Zwar erlebt man in Frauenmoden noch heutzutage alle möglichen Torheiten; aber die Krinoline werden ſich unſere Frauen und Mädchen doch nicht wieder aufdrängen laſſen. Der große Pariſer Kleiderkünſtler Worth hat ſich über die Entſtehung dieſer neuen Modefürchtevlichkeit folgendermaßen ausgelkaſſen:„Die Sache kommt einfach daher, daß man jetzt ſtoffreichere, um die Hüften weitere Kleider trägt, als die letzten Jahre, auch einzelne Dameg⸗ ſchneider einen kleinen Stahlreifen unten am Schoß eingeſetzt haben, um zu verhindern, daß das Zeug ſich um die Beine wickelt. Ich glaube nicht an die Wiederkehr des Gehkorbes, obohl alles kommen kann, Man muß immer auch mit dem Zufall rechnen. Die Kleider ſind jeht ſtoffreicher, wie geſagt, Wenn eine Dame mit noch ſtoffreicherem Kleide auf die Rennen geht, eine andere ſie übertrumpft, eine dritte ein noch weiteres Kleid aushängt, dann, vielleicht durch dieſe Ueber⸗ treibungen könnte man allenfalls zum Gehkorb kommen. Aber es könnte nicht die Krinoline des zweiten Kaiſerreichs ſein.“ Wir hoffen, daß Worth einigermaßen xecht behält, Sonſt wären ja alle Kämpfe um eine vernünftige Frauentracht vergeblich geweſen! Zum Glück gibt es aber ſchon einige natürliche Feinde des Reifrockes, das iſt die Straßenbahn und der lebhafte Straßenverkehr im Städteleben über⸗ haupt. Im Straßenbahnwagen findet zwiſchen zwanzig Sitzplätzon eine durch Stahlreifen aufgeblähte Frau keinen Platz; ſelbſt die Droſchen der Gegenwart ſind für Gehkörbe nicht mehr geräumig ge⸗ nug. Und da nun mal alle diefenigen, die in Zukunft dieſe Käſeglocken Schneiderinnen, ſo zucken ſie geheimnisvoll die Achſeln, tröſten wohl tragen würden, ohne dieſe Verkehrsmittel nicht beſtehen können, ſo Mannheim, 6. Oktober„5 +Pahlingen, 5. Okt. Durch jähen Tod ihres zwei re alte! Töchterchens wurde die hieſige Familie Fritz Maurer in tiefe Trauer verſetzt. Ein aufrecht ſtehendes Güllenfaß kam beim Ver⸗ ſteckenſpielen zum Umfallen, wodurch der armen Kleinen der Kopf zerſchmettert und ihr ſofortiger Tod herbeigeführt wurde. 95 * Elzach, 5. Okt. Hier wurde ein Notariatsinzipient verhaftet. weil er im Bureau des hieſigen Stationsgebäudes ein Zwanzigmark⸗ ſtück ſtahl. Außerdem ſoll der junge Mann aus der Handkaſſe des Notariates mehrfach kleinere Beträge entwendet haben. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis Waldkirch eingeliefert; auch iſt ſeine Dienſtentlaſſung vollzogen. * Paden⸗Baden, 6. Okt. Der Gewerbe⸗ und Handwerkerverband beſchloß eine Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung für die Beszirke Baden, Bühl und Achern hier im Jahre 1904 zu veranſtalten. Die⸗ ſelbe ſoll im Palais Hamilton ſtattfinden und am 15. Juni des ge⸗ nannten Jahres eröffnet werden. * Engen, 5. Okt. Die Reiſenden des Vormittagsſchnellzuges von Singen nach München hatten am Samstag verſchiedene Aben⸗ teuer zu beſtehen. Infolge einer Entgleiſung auf Station Ober⸗ uhldingen blieb der Zug eine Stunde in Nußdorf liegen und bekam in Lindau keinen Anſchluß mehr auf den um 12.32 Uhr nach München abgehenden Schnellzug. Sie konnten erſt mit dem Schnell⸗ zug.35 Uhr fahren und dieſem ſtieß vor der Station Bruck ein ernſtlicher Unfall zu. Bei einer Halteſtelle zwiſchen Station Bruck und Kaufering ſollte der Zug, der auch 17 Minuten Verſpätung hatte, mit einem von München kommenden Schnellzug kreuzen und kam infolge vorzeitiger Umſtellung der Weiche zur Entgleiſung, wobei ein II. Klaſſe⸗Wagen quer über die Schienen zu ſtehen kam und der nächſtfolgende dichtbeſetzte III. Klaſſe⸗Wagen umfiel. Es gab eine furchtbare Aufregung. Aus dem umgeſtürzten Wagen drangen Hilferufe und der Schrei:„das Gas brennt“. Das letztere war glücklicherweiſe nicht richtig, ſonſt hätte es ein entſetzliches Unglück gegeben. Paſſagiere und Zugsperſonal machten ſich ſogleich an die Rettung der Inſaſſen des umgeſtürzten Wagens. Sie war nicht leicht, weil die Fenſter nur zur Hälfte herab gelaſſen werden konnten. Dieſe unſinnige Fenſtereinrichtung gehört polizeilich verboten. Es dauerte reichlich 20 Minuten bis alle Paſſagiere heraus waren. Alles lag übereinander. In einem Coupee des umgeſtürzten Wagens lagen etwa 12 barmh. Schweſtern, zwei von ihnen wurden leicht verletzt. Eine Dame und ein kleiner Knabe ſcheinen beim Umſturz des Wagens innere Verletzungen erlitten zu haben, ſonſt kamen nur leichtere Haut⸗ und Fleiſchwunden vor. Die Reiſenden des verun⸗ glückten Zuges wurden mit dem daſtehenden Gegenzug nach München befördert, wo ſie mit Aſtündiger Verſpätung ankamen. Eine unge⸗ heuere Menge war dort ſchon beim Bahnhof verſammelt und er⸗ wartete die glücklich Geretteten. Unbegreiflicher Weiſe iſt die wich⸗ lige Schpellzugslinie München⸗Lindau auf der Strecke Bruck⸗Kauf⸗ beuren noch eingleiſig. Auf der Halteſtelle, wo das Unglück paſ⸗ ſterte, hatte ein alter Bahnwärter Dienſt. pfalz, Feſſen und Umgebung. Nenhofen, 5. Okt. Ein ganz eigenartiger Diebſtahl ward in der vergangenen Nacht, des Kirchweih⸗Sonntages, ausgeführt. Während der Ackerer Michael Striebinger, in der Ludwigshafener Straße neben der Wirtſchaft„Zur Gerſte“ wohnhaft, mit ſeiner Frau bei der Tanzmuſik weilte, ward ihm aus ſeinem Stalle daheim das Pferd geſtohlen. Vom Täter und vom Pferd fehlt bis jetzt jede Spur. * Edenkoben, 5. Okt. In der Nähe der Leiſelbrücke verunglückte geſtern früh der 62 Jahre alte Fuhrknecht Val. Koch, bedienſtet bei Ziegeleibeſitzer Bauer in Pfeffingen. Er fiel von ſeinem Moſtfuhr⸗ werk und kam unter die Räder, wobei ihm letztere über die Bruſt gingen. Der Verunglückte, dem zwei Rippen eingedrückt wurden, ſtarb geſtern Nachmittag an innerer Verblutung. * Germersheim, 5. Okt. Zur Beſprechung des Kanalbrofektes Straßburg⸗Germersheim hatte ſich am Samstag abend eine große Anzahl Mitglieder des nationalliberalen Vereins in der Freyſchen Brauerei zu einer Verſammlung eingefunden. Nach längeren Aus⸗ führungen des erſten Vorſitzenden CErxonauer wurde beſchloſſen, in eine lebhafte Agitation einzutreten, daß der Kanal, wenn er zur Ausführung gelange, bei Germersheim in den Rhein einmünde. * Landan, 5. Okt. In die ſtädtiſche Fleiſchverkaufſtelle wurde in der vorvergangenen Nacht mittels eines Nachſchlüſſels einge⸗ drungen und der vorhandene Beſtand an Leberwurſt, etwa 20 Pfund, entwendet. Die Fleiſchvorräte waren abends verwahrt worden und blieben ſomit unverſehrt. * Landau, 5. Okt. Der Metzgerſtreik dauert unverändert fort. Es wurden heute auf dem Bezirksamte wie auf dem Bürgermeiſter⸗ amte Verhandlungen gepflogen, die jedoch zu keinem Reſultate führten. * Stambach, 6. Okt. Der geſtern früh tot aufgefundene Hand⸗ werksburſche heißt Franz Kaver Anton Reinünger, iſt ledig, Kamin⸗ kehrer aus München und 47 Jahre alt. Der Sektionsbefund ergal gewaltſame Zertrümmerung der Schädeldecke. Näheres iſt noch niehlt feſtgeſtellt. * Zweibrücken, 6. Okt. Geſtern nachmittag 1 Uhr wurde am hieſigen Bahnhof der Goldarbeiter Auguſt Geßner aus Kolmar wegen bedeutender Golddiebſtähle, begangen in einem hieſigen Geſchäft, verhaftet. * Waldwimmersbach, 5. Okt. Einen Akt unglaublicher Rohheit leiſteten ſich am letzten Sonntag, gelegentlich des Kirchweihfeſtes einige Burſchen, indem ſie den hieſigen Polizeidiener dermaßen miß⸗ Fahre alten 3 Seite. handelten, daß derſelbe nach Heidelberg ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Wie man hört, iſt er nun dort ſeinen Verletzungen erlegen. Eine exemplariſche Strafe dürfte den Hitzköpfen ficher ſein. * Pfeddersheim, 5. Okt. Geſtern beging ein junger Mann aus Worms einen doppelten Selbſtmordverſuch. Zuerſt wollte er ſich die Pulsadern öffnen, wurde aber von einem Freunde daran verhindert, ſpäter verſuchte er, ſich von einem Zuge überfahren zu laſſen. Auch diesmal wurde er durch das Dazwiſchenkommen von Bahnperſonal von ſeinem unſeligen Vorhaben zurückgehalten. Da er ſich energiſch ſeiner Entfernung vom Bahnkörper widerſetzte, mußte er mit Anwen⸗ dung von Gewalt in Sicherheit gebracht werden. Was den jungen Mann zu den Selbſtmordverſuchen veranlaßte, iſt unbekannt. * Darmſtadt, 5. Okt. Seit einigen Tagen iſt die Frau eines hieſigen größeren Metzgermeiſters, die ſchon mehrere Jahre ver⸗ heiratet iſt und Kinder hat, unter Mitnahme des einen Kindes und des Dienſtmädchens verſchwunden; wie es heißt nach— China⸗ Sie ſoll auch einen namhaften Geldbetrag, den ſie ſich hinter dem Rücken ihres Mannes nach und nach bei Seite geſchafft hat, mitgenommen haben; zwei weitere ältere Kinder hat ſie ihrem Manne zurückge⸗ laſſen, ebenſo die leeren Sparkaſſenbücher derſelben. Die Urſache ſoll ein bei den Kolonfaltruppen dienender Unteroffizier, ebenfalls ein Darmſtädter, ſein.— Heute früh wurde der Schloſſer Adant Faulhaber auf der Bahnſtrecke Darmſtadt—Mainz in der Nähe der Hammelstrift mit abgeriſſenem Kopfe und Arm als Leiche auf⸗ gefunden. 2 * Frankfurt, 5. Okt. In einem Neubau der Nordendſtraße ſtürzte Samstag nachmittag ein 9 Jahre alter Schüler Namens Hans Böhm beim Spielen in einen etwa vier Meter tiefen Keller⸗ ſchacht, und mußte durch die Arbeiter des Neubaues bewußtlos wieder heraufgebracht werden. Die herbeigerufene Rettungswache ſtellte einen ſchweren doppelten Schädelbruch feſt, woran der Junge am Sonntag morgen geſtorben iſt. * Ravensburg(Württemb.), 5. Okt. Ein entmenſchtes Ehe⸗ paar, welches von der Staatsanwaltſchaft Ravensburg verfolgt⸗wird, weil dasſelbe ſein 1½jähriges Kind in dem Weiher bei Roßberg auf ſcheußliche Weiſe ertränkt hat, iſt nunmehr in Münſingen verhaftet worden. Bei der Vernehmung ſollen die zwei noch vorhandenen Kinder geäußert haben, es fehle noch ein Schweſterchen. Hoffentlich gelingt es, hierüber Klarheit zu ſchaffen und die Scheuſale der ver⸗ dienten Strafe zuzuführen. Sport. Fuſtball. Am Sonntag, den 4. ert. eröffnete die Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft 1896 ihre Saiſon 1903/04 mit einem Wett⸗ ſpiele einer Mannſchaft, zuſammengeſetzt aus Spielern des 1. 2. und 3. Teams, gegen die trainierte 1. Mannſchaft des Sport⸗Klubs „Germania“. M..⸗G. 96 gewann nach ſchönem Spiele 4: 0. Theater, Funſt und Wiſſenſchaft. Heidelberger Theater. Man ſchreibt uns aus Heidelberg, 5. Oktober: Unſere Theatervorſtellungen haben am Sonntag bor acht Tagen wieder begonnen. Die erſte Woche gehörte ganz den⸗ Schauſpiel an; geſtern gab die Oper mit„Figaros Hochzeit“ ihre Viſitenkarte ab. Was das Schauſpiel anbetrifft, ſo iſt eine ganze Anzahl künſtleriſcher Kräfte aus der vorigen Saiſon wiedergekehrk. Einige ſah man gern wiederkommen; von anderen gilt das Wort: „Alle nicht, die wiederkehren, mögen ſich der Heimkehr freuen.“ Dann aber ſcheint der Direktor bei den Neuengagements einiges Glück gehabt zu haben. Drei oder vier der neuen Schauſpielkräfte haben ſich recht günſtig und vielverſprechend eingeführt. Das Inter⸗ eſſe des Publikums an dem Schauſpiel ſcheint noch nicht recht wieder erwacht zu ſein. Die Opernvorſtellung iſt gut geglückt und läßt in dieſem Jahre einen weiteren Fortſchritt auf dieſem Gebiet er⸗ warten, was auch ſehr zu wünſchen iſt. Luttens Enkel. Am 8. Oktober feiert der Enkel von Werthers Lotte ſeinen 80. Geburtstag. Seit über vierzig Jahren lebt der Geheime Medizinalrat Dr. Hermann Keſtner in Mülhauſen im Elſaß, und erfreut ſich trotz ſeines bibliſchen Alters außerordentlicher geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit, indem er ſein Amt als Kreisarzt vortrefflich verwaltet. Dr. Keſtner iſt 1823 in Hannover als der Sohn des Geheimen Kammerrates Soptimus Keſtner geboren, der als Lottens ſiebenter Soyn dieſen zählenden Vornamen erhielt. Von Lotten leben zwar noch zwei Enkel, in Deutſchland jedoch nur dieſer alte Herr, der augenblicklich mit der Herausgabe von intereſſanten Familienpapieren beſchäftigt iſt. Seine vielfachen Goetheerinne⸗ rungen in Schrift und Bild hat er ſchon vor Jahren dem Goethe⸗ und Schiller⸗Archiv in Weimar vermacht, während ſeine Familien⸗ bilder in das Keſtner⸗Muſeum nach Hannover gelangen ſollen. Zu ſeinem achtzigſten Geburtstage werden ihm ſeitens ſeiner Mitbürger und Fachgenoſſen feſtliche Veranſtaltungen bereitet. Stimmen aus dem Publikum. Aerger und Verdruß werden oft durch Kleinigkeiten verurſacht und bei einigem guten Willen iſt ſo leicht abgeholfen. Es iſt Samstag, der Hausgang iſt bereits geputzt— da kommt der Kohlenbauer.——— An einem andern Tag kommt er und lädt ab, die Familie, für die ſie beſtimmt ſind, iſt gar nicht zu Hauſe; oder ſie werden gebracht, aber das Mädchen iſt weggeſchickt: wer ſoll rein machen? Wenn dann noch Regenwetter dazu kommt, wird die Krinoline, ſobald ſie ſich breit zu machen ſuchl, an ihrer eigenen Fülle ſchnell zugrunde gehen. In Modeſachen iſt ja nichts unmöglich; aber die Krinoline wird uns wohl noch erſpart bleiben! — Dreifache Hinrichtung. Wie ſchon kurz gemeldet, wurden am 1. Oktober in dem Newyorker Staatsgefängnis von Dannemora die drei Brüder Van Wormer, die ihren Onkel Peter Hallenbeck vor zwei Jahren ermordet hatten, durch Elektrizität hingerichtet. Die drei Brüder, denen man vor der Hinrichtung geſtattete, von einander Ab⸗ ſchied zu nehmen, ließen ſich die letzte Oelung verabreichen. Es wurde ihnen geſtattet, daß der älteſte Bruder zuerſt, der jüngſte an zweiter Stelle und der zweite zuletzt hingerichtet werden ſollte. Der Jüngſte ſagte:„Ich wollte, es wären drei elektriſche Stühle da, damit wir gleichzeitig ſterben könnten.“ Um 11 Uhr betrat der älteſte Bruder den Hinrichtungsraum. Der Stuhl war mit einem Strom von 1800 Volts in Verbindung geſetzt worden. Die 17 Zeugen, die zugegen ſein müſſen, waren zur Stelle. Die Feſſelung des Verurteilten ging ſchnell vor ſich und der Strom wurde dreimal je 60 Sekunden in An⸗ wendung gebracht. Die ganze Hinrichtung dauerte 3 Minuten und 30 Sekunden. Jeder der Mörder ging zu dem Hinrichtungsſtuhl in Bekleidung eines Geiſtlichen. Sie waren zwar ſehr blaß, zeigten aber ſonſt keine Furcht. — FChineſiſche Höflichkeit. Eine hübſche Szene aus dem Leben in China erzählt der engliſche Reverend J. Campbell Gibſon von der engliſchen„Presbyterian Miſſion“ in Swatow in einer Skigze über The Eaſt and the Weſt“ und da er ſelbſt — eeee, folgendermaßen zu Werke gehen:„Mein älterer Bruder, der Du bine ſchwere Laſt trägſt,“ oder„Ehrwürdiger Onkel, der Du beim Gras⸗ mähen beſchäftigt biſt, ich wage es, Dich zu ſtören; ich möchte zum gelben Felſen⸗Marktflecken gehen; iſt das der richtige Weg?“„Ganz recht,“ ſagt er,„gehe geradeaus weiter,“ und er verläßt ſeinen Weg für einige Schritte, um den Fremden auf dem ſeinigen zu begleiten. „Der verehrte Schüler kommt von Swatop?“ fährt er fort.„Ja. verehrter Onkel, wir haben Swatow vor drei Tagen verlaſſen.“„Ah.“ ruft er aus,„wie klug Du biſt, und wie klar Du ſprichſt!“„Ich wage nicht, Dein Kompliment anzunehmen; ich habe Dich geſtört und be⸗ müht!“„Von Störung ſprechen!“ erwidert er,„das ſind aber Aus⸗ drücke! Lebe wohl und gehe langſam! Lebe wohl!“„Lebe wohl!“ er⸗ widert man, da jeder ſich bemüht, das letzte höfliche Wort zu ſckgen. „Auf dieſe Art,“ ſagt Mr. Gibſon,„kann nun der Wanderer ſeines Weges ziehen, mit dem Gefühl, daß er durch dieſe wenigen freund⸗ lichen Worte mehr als manche politiſche Abhandlung dazu getan hat, ein gutes Einvernehmen zwiſchen dem Oſten und dem Weſten zu be⸗ fördern — Alte Liebe roſtet nicht. Im Jahre 1853 zankte ſich der Schotte Mac Murtrie mit ſeiner Braut, und' die jungen Leute ginge im Zorn auseinander. Der junge Mann heiratete in Schottland und hatte elf Kinder, während die frühere Braut einen nicht mit ihm ver⸗ wandten Schotten gleichen Namens heiratet, mit dieſem nach Queens⸗ land auswanderte und dort Mutter von 13 Kindern wurde. Nun traf es ſich, daß der frühere Liebhaber nach Queensland reiſen wollte, um einen ſeiner dort anſäſſigen Söhne zu beſuchen. An Bord des Schiffes, mit dem er fuhr, befanden ſich aber zufällig auch zwei Söhne ſeiner früheren Braut, die von England nach Hauſe reiſen wollten Durch Vermittlung eines wegen der Gleichheit des Namen des alten Schot⸗ ten und der jungen Leute in die falſchen Hände geratenen Briefes kam der Alte mit den jungen Leuten in nähere Berührung und er⸗ ebenfalls längſt allein daſtan Braut aber noch immer nicht erloſchen bereits 200 000 Mark zugeſagt. dann wird der ſchwarze Schmutz durch die ganze Straße und in alle Wohnungen des Hauſes getragen.— Darum zwei Wünſche: 1 Kohlenlieferung findetniemals Samstag ſtatt. 2. Jeder Kohlen⸗ lieferant zeigt durch Poſtkarte Tag und Stunde an, wann die Kohlen vor s Haus gebracht werden, dann kann ſich jede Familie darnach *** Die Bahnſteigſperre der Gr. Bad. Staatseiſenbahn in Friedrichsfeld läßt viel zu wünſchen übrig. Fährt man z. B. mit dem Zug ab 12.02 Uhr Mittags nach Mannheim, ſo kann es vorkommen, daß man entweder, um mitzukommen, ſich einer Strafe ausſetzt, wenn man die Bahnſteigſperre ſelbſt öffnet, oder wenn man dies nicht probieren will, eben warten muß auf den nächſten Zug. Nähere Aufklärung ſei hier gegeben:„Kommt man, wie es manchmal die Umſtände nicht anders erlauben, etwa 12,01 Uhr an den Bahnhof in Friedrichsfeld, ſo trifft man den dort angeſtellten Bahnſteig⸗ ſchaffner ab und zu nicht an ſeinem Poſten. Derſelbe iſt vielmehr beſchäftigt mit Schließen der Barriere, Einladen von Speſſekörben in den Zug nach Mannheim uſw. Einem Fahrgaſt paſſierte es ſogar einmal, daß derſelbe vor der Bahnſteigſperre warten mußte, bis der, Bahnſteigſchaffner die Speiſekörbe eingeladen hatte. Als ſich der Fahrgaſt bemerkbar machte, der Bahnſteigſchaffner möge doch die Bahnſteigſperre aufmachen, da es die höchſte Zeit ſei, ſo erhielt der Fahrgaſt die Antwort:„Wir ſind gleich fertig.“ Bemerkt ſei dabei, daß der Zugmeiſter vom fahrdienſtthuenden Beamten inzwiſchen die Erlaubnis zur Abfahrt hatte. Als nun der Bahnſteigſchaffner mit Einladen fertig war, öffnete er die Bahnſteigſperre und war nur die Möglichkeit vorhanden im Packwagen mitgenommen zu werden, da der Zugmeiſter bereits das Zeichen zur Abfahrt gegeben hatte. Auch über die eigentliche Einrichtung der Bahnſteigſperre ſei noch etwas erwähnt: Der Durchgang iſt ohne Ueberdachung, ſodaß, wenn es ſtark regnet, nicht allein der Reiſende naß wird, ſondern auch bei den Kilometerheften, die der eine oder andere benutzt, ſich die Schrift berwiſcht oder einen blauen Anſtrich erhalten, da bekanntlich die Eintragung in dieſelben mit Tinte oder Tintenſtift ausgeführt werden muß. Der Durchgang hat ferner von außen her Gefäll, ſo⸗ daß ſich bei eintretendem Regenwetter eine Pfütze bildet in die der Reiſende ſtehen und ſein Gepäck abſtellen muß, bis der Bahnſteig⸗ ſchaffner die Billete kontrolliert hat. Auch im Winter wird es nicht ausgeſchloſſen ſein, wenn ſich Glatteis bildet, eine kleine Rutſchparkje zur Bahnſteigſperre machen zu müſſen. Hoffentlich geben dieſe Zeilen Anlaß zur baldigen Abhilfe. Giner für viele Briefkaſten. Zur Richtigſtellung. Im Abendblatt Nr. 458 von Freitag, 2. Oktober, haben wir unter G. D. eine Briefkaſten⸗Anfrage beant wortet. Dieſe Beantwortung hat, wie wir auf Wunſch mitteilen. mit Frau Dubs, U 4, 19, Weinreſtaurant zum„Panorama“, ab⸗ ſolut nichts zu tun, ſondern betrifft die Anfrage eines Abonnenten aus einem ganz anderen Stadtteil. Die Redaktion. Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) * Mutter der Mann mit den Spitzen iſt da! Der Mann den Spitzen iſt auch zu der diesjährigen Meſſe hier eingetrg und hat ſeine Verkaufsbude in der letzten Reihe Ecke vis--vis de Zeughauſe aufgeſchlagen. Schon viele Jahre beſucht das bei Damenwelt beliebte Spitzengeſchäft unſere Meſſe. Durch reelle Be dienung und billige Preiſe hat ſich der Beſitzer eine zahlreiche Kund ſchaft erworben, welche er ſich fortwährend zu erhalten verſteht. Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Darmſtadt, 6. Okt. um 12 Uhr fand die Civt trauung des Brautpaares ſtatt, wobei der König von Sriechen land und Prinz Ludwig von Battenberg Trauzeugen waren. *Stuttgart, 6. Okt. Für den Beſuch der techniſche Hochſchule ſind neue Beſtimmungen ausgegeben worden, die ein Verſchärfung der Aufnahmebedingungen für Ausländer ent halten. Danach wird Ausländern zur Bedingung gemacht, daß ihrem Heimatlande Angehörige des deutſchen Reiches mit einen deutſchen Reifezeugnis zum Hochſchulſtudium als ordentliche Stu dierende zugelaſſen werden.— Unter dem Protektorate des König findet hier vom 18. bis 23. Auguſt n. J. der 14. internation Amerikaniſtenkongreß ſtatt. Nach dem Kongreß erfolt ein Ausflug nach den berühmten prähiſtoriſchen Stätten bei Schaff hauſen, wo die Stadt Schaffhauſen ein Feſtmahl und Beleut des Rheinfalles anbietet. * Breslau, 6. Okt. Der Kaufmann Alexan Stein von der falliten Holzfirma S. Stein's Witwe in Gle wurde mit einer Schußwunde im Kopfe als Leiche in Klodnitz funden. In ſeinen Kleidern fand man über 300/ baares Geld und zwei Cheks. 5 frühere Braut, als er in Sydney ans Land ſtieg, und trug der alten Dame nach kurzer Unterhaltung ſeine Hand an. Diesmal zankten ch die beiden nicht, und ſo ſind ſie denn glücklich nach fünfzig Jah wieder zuſammengekommen. 2 — Neue Forſchungsreiſen. Eine erfolgreiche Reiſe dur⸗ öſtliche Mongolei haben zwei Engländer, Ruſſell und Hick ausgeführt. Sie war eigentlich zur Ergänzung einer ausgedehnt Reiſe beſtimmt, die im vorigen Jahr der chineſiſche Vertrete britiſchen Geſandtſchaft in Peking unternommen hatte. Die Ex dition war am 20. Juli von der chineſiſchen Hauptſtadt aufgebro und über Jehol nach Norden gezogen. Die Stadt Tſitſikar an d mandſchuriſchen Eifenbahn wurde in 48 Tagen erreicht. Der wurde öſtlich vom Chingan⸗Gebirge gewählt und hatte eine Länge von etwa 1600 Kilometer, wovon der größte Teil, ſoweit bek n auf ein von Europäern bisher nicht beſuchtes Gebiet entfällt. Di⸗ Reiſenden ritten auf Ponies und hatten außer vier Dienern Begleitung bei ſich. Ueberall wurden ſie von Mongolen und Chinef mit größter Höflichkeit aufgenommen. Das durchzogene Land dünn bebölkert, wird aber allmählich von China aus koloniſtert. Kapitän Lefant von der franzöſiſchen Armee iſt von der Par Geographiſchen Geſellſchaft mit dem franzöſiſchen Kolonialamt iner Forſchungsreiſe im Nigerbecken betraut worden. —Wiſſenſchaftliche Kongreſſe. Der zweite Internationale K greß für Philoſophie wird im September nächſten Jahves in tagen. Der vierte Internationale Kongreß für Pſhchologie Herbſt nächſten Jahres in Rom ſtattfinden ſollte, iſt bis zu jahr 1905 verſchoben worden. — Eine Stiftung zum Andenken an James Vatt, 8 Erfinder der Dampfmaſchine, ſoll in England geſchaffen we eine vorläufige Beratung hat zu dem Schlußz geführt, daß durch Begründung eines Vatt⸗Inſtituts für wiſſenſchaftl ungen beſtehen ſolle. Es iſt nun ein Aufruf zur Zeichnung von trägen erlaſſen worden, und der 5 Andreto Carnegie SGeueral⸗Anuzeiger. 5, Seite. 1* von Vibahn iſt falſch, Der General befindet fich cbohl. Rom, 6. Okt. Nach der„Gazetta del Popolo“ erregte es in vatikaniſchen Kreiſen Aufſehen, daß am Sonntag dem offiziellen Gottesdienſte zum Namens feſtedes Kaiſers Franz Joſef nur der Kardinal Gokti beiwohnte, während ſonſt eine größere Anzahl Kardinäle erſchien. Man erblickt darin einen Proteſt gegen das Veto Oeſterreichs im Konklave. gLondon, 6 du. Der„Dailh Telegraph“ meldet aus Waſhington, daß ſeit der Rückehr des Präſidenten Rooſevelt nicht weniger als ſechs Geiſtesgeſtörte im Weißen Hauſe bverhaftet worden ſeien. Es ſeien die größten Vorſichtsmaßregeln zum Schutze des Präſidenten getroffen worden. *London, 6. Okt. Wie die Morgenblätter aus Liver⸗ pool melden, kündigten der Norddeutſche Lloyd, die Ham⸗ urg⸗Amertka⸗Linie, Red⸗Star⸗Linie, und die Compagnie Generale Transatlantique das Abkommen, das auf der Konferenz der den Ozean befahrenden Linien über die Ueber⸗ fahrtspreiſe für Paſſagiere getroffen iſt. * London, 6. Okt. Wie dem„Standard“ aus Tient⸗ Jin gemeldet wird Cadinen, 6. Okt. Der Kaſiſer traf heute vor⸗ mittag um 8 Uhr nebſt Gefolge hier ein. Es wurde eine ein⸗ gehende Beſichtigung der Ziegelei, dann der Gutswirtſchaft vor⸗ *CTadinen, 6. Okt. Der Kaiſer iſt heute vormittag Uhr nach Marienburg abgereiſt. * RNewyork, 6. Okt. Der Maſſenverwalter des chiffsbautruſtes beſchuldigt Charles Schwab betrü⸗ iſcher Praktiken, die aus der Transaktion wegen der etlehemer Eiſenwerke herſtammen. Zur Kaualfrage. . Hannoper, 6. Okt. Wie der„Hannov. Anz.“ meldet, der Oberpräſident von Hannover Dr. Wenzel ſowie Stadt⸗ ektor Tramm nach Berlin abgereiſt, um in Angelegenheit »Kanalvorlage an leitender Stelle zu konferieren. Bei der zonferenz handelt es ſich darum, ob die Stadt und die Provinz annoper noch geneigt ſei, die vor mehreren Jahren in Ausſicht tellte Garantie zu erfüllen. 5 Verſtaatlichung der Pfalzbahnen. München, 6. Okt,(Frkf, Zig.) Die Kammer der Ab⸗ eten ſetzte die Beſprechung der Interpellation über die tlichung der Pfalzbahnen fort. Miniſterpräſident Pode⸗ betonte nochmals, daß die vorläufige Hinausſchiebung der lichung nur dadurch bedingt werde, daß keine wirtſchaftlichen die ſofortige Verſtaatlichung notwendig erſcheinen ließen, ind daß aus dem Hinausſchieben keine Schädigung zu befürchten i. Durch die ſofortige Uebernahme würde das bayeriſche Budget ark belaſtet werden und die Staatsſchuld würde noch mehr erhöht. ere Gründe gebe es nicht. Der Miniſter gibt ſodann genaue n über die Erträgniſſe, welche die Pfalzbahnen unter der en Verwalkung haben würden, ſowie itber die Belaſtung des hen Budgets und weiſt die Behauptung, daß hochge⸗ e Aktionäre der pfälziſchen Bahnen auf die Frage der datlichung Einfluß hätten, als völlig unbegründet zurück. Den nären wäre mit dem Hinausſchieben nicht gedient; denn bei Ba⸗ verden des Aufſchubes ſeien die Aktien gefallen. Hinſichtlich efürchtung, daß die benachbarten Staaten eine Ablenkung des ziſchen Verkehrs verſuchen würden, bemerkte der Miniſter: Wir on Sejten der preußiſchen Regierung in Eiſenbahnangelegen⸗ ten ſtets bundesfreundliches Entgegenkommen gefunden, und us zu der Erwartung für berechtigt, daß auch in Zukunft Entgegenkommen gewahrt werden wird. Wenn es unſer ervatrecht gilt, werden wir es an der nötigen Schneidigkeit nicht Aber wir glauben die hier inbetracht lommende An⸗ ſeit auf dem Wege gegenſeitigen freundſchaftlichen Entgegen⸗ beſſer fördern zu können und denſelben Weg weiter gehen en, den wir bisher erfolgreich beſchritten haben.(Zu⸗ nchen, 6. Okt. Im weiteren Verlauf der Debatte, in der „Erhardt, Andräe und Pichler ſich für die Ver⸗ ing ausſprachen, führt Finanzminiſter von Riedel aus: ſtaatlichungsfrage ſei ſo wichtig, daß ſie mit größter Ruhe le behandelt werden mußte. In dem vor 40 Jahren mit ſen Bahnen geſchloſſenen Vertrage über eine eventuelle ng ſei eine Reihe Schwierigkeiten enthalken, die nicht im ehen gelöſt werden könne. Die Pfalg werde von der nicht lieblos behandelt. Aufgeſchoben ſei auch hier nicht (Weiterberatung morgen.) Elektriſche Schnellfahrt. lin, o. Oll. In Anweſenheit zahlreicher Fachleule großen Publikums wurde heute auf der Militärbahnſtrecke Zoſſen bei der von der Studiengeſellſchaft für elek⸗ Üfahrten veranſtalteten Verſuchsfahrt mit Siemens⸗ Höchſtgeſchwindigkeit von 201 km in ber cht. Die Fahrt leitete Oberingenieur Dr. ing. Reichel iemens& Halske. Mit der erzielten Durchſchnitts⸗ igkeit von 175 km würde die Eiſenbahnfahrt Ber! n⸗ a 3½ Stunden zurückgelegt werden können. KKriſe in Oeſterreich⸗Ungarn. Das un e Ge Berlin, 6. Of. Die Blattermeldung vom Ableben deg ariſche Korreſpondenz⸗ er empfing heute vor⸗ Aus ſtand. Paxis, 6, Okt. Der Ausſtand der Textil⸗ arbeiter in Cementieves und Hallouin greift bedenklich um ſich. Es ſtreiken bereits 25 000 Arbeiter. Man befürchtet, daß ſich auch die Arbeiter in Lille und anderen Induſtriezentren dem Ausſtande anſchließen werden, wodurch die Zahl der Ausſtändigen auf mehr als 50 000 Axbeiter anwachſen dürfte. Die Arbeiter wollen durch Streik die Jabrikanten zwingen, ab April nächſten Jahres nach der bollſtändigen Durchführung des Millerand'ſchen Geſetzes über den zehnſtündigen Arbeitstag die Löhne aufrecht zu erhalten. In Hal⸗ louin verſuchten die Ausſtändigen in mehreren Fabriken einzudringen und zertrümmerten Fenſterſcheiben. Bei einem Zuſammenſtoß mit Gendarmen wurden zwei von letzteren durch Steinwürfe berwundet. Ruffland in Japan. * London, 5. Okt. Die„Times“ meldet aus Tokio: Die ruſſiſch⸗japaniſchen Verhandlungen wer⸗ den jetzt ab hier geführt. Der ruſſiſche Geſandte Roſen er⸗ hielt weitgehende Vollmachten. Von den Buren. 5 London, 6. Okt. Der„Standard“ meldet aus Dur⸗ an: ſammlung der Buxen ſprach General Botha von den in Europa geſammelten Geldſummen und feilte mit, es handle ſich im ganzen um 130 000 Pfd. Sterl. Das Geld würde von einer Kommiſſion in Transvaal verwaltet. Summe zwiſchen Kapkolonie, Oranjekolonie und Transvaal ge⸗ teilt. Der auf Transvaal entfallende Teil ſei ſehr gering. Er belaufe ſich auf 40 150 Pfd. für die Witwen, 30 000 Pfd. ſeien für die Kindererziehung beſtimmt. Die ihm und Delarey zu⸗ gewendeten Summen ſeien in obige nicht einbegriffen. Sie bil⸗ deten einen Reſervefonds von 15 000 Pfd. Botha forderte die Verſammlung auf, die Unabhängigkeit zu wahren, die darin be⸗ ſtehe, daß man die Mutterſprache nicht preisgebe. Colkswirtschaft. Erhöhung der Gerbſtoffpreiſe. Die Preiſe für ſüdameri⸗ kaniſches Quebrachoholz in Blöcken ſind von den Verſchiffern um 15 pCt. erhöht worden. Infolge deſſen haben die deutſchen Her⸗ ſteller von Quebracho⸗Extrakt ſich beranlaßt geſehen, flüſſigen und teigförmigen Quebracho⸗Extrakt um,.25 und für feſten um,.75 die 100 Kil. zu erhöhen. Allgemeiner Deutſcher Stahlwerksverband. Ueber den Fort⸗ gang der Verhandlungen zur Bildung des Verbandes wird mitge⸗ teilt, daß, nachdem die Frage der prinzipiellen Zuſtimmung nunmehr gelöſt iſt, es die nächſte Aufgabe iſt, an die Löſung der Quotenfrage, die bisher auch ſchon berührt wurde, heranzutreten. Es iſt dies der ſchwierigſte Teil der Verbandsfrage, Ein bekannter rheiniſcher Großinduſtrieller, der bei der Bildung vieler Verbände der Giſen⸗ induſtrie die treibende Kraft war, iſt bereits aus der Direktion ſeines Werkes ausgetreten, um ſich widmen zu können, ̃ Wollwarenfabrik„Merkur“ in Liegnitz. Von ſüddeutſchen Aktionären wird die Einberufung einer außerordentlichen General⸗ berſammlung der Wollwarenfabrik„Merkur“ beantragt, um den Aufſichtsrat wegen den Zeitungsmitteilungen über die Geſchäftslage der Geſellſchaft verantwortlich zu machen. Telegramme. 5 Hamburg, 6. Okt. Seitens der Verkaufsvereinigung der Zuckerraffinerien Deutſchlands iſt eine weitere Ermäßigung der Inlandspreiſe für Zucker erfolgt und zwar um 75 3 für 100 Kilogramm für Lieferung vom 1. November 1908 ab, obwohl die Lieferung vom 11. Oktober ab ohnedies um.28%¼ billiger berkauft werden darf als die heutige Notiz lautet. der Leitung des Stahlwerksberbandes Mannheimer Induſtriebörſe. Heute Dienstag Nachmittag fand die Induſtriebörſe für den Monat Oktober ſtatt. Der Beſuch war wieder ein ſehr zerhlreicher und noch ſtärker als auf der Septemberbörſe. Die wachſende Be⸗ teiligung an dem Unternehmen bekundet deſſen ſteigende Beliebr⸗ heit. Nicht nur aus Baden und der Pfalz, ſondern auch aus Heſſen, Württemberg und Frankfurt waren die Vertreter der bedeutendſten induſtriellen Firmen anveſend. Die Mitgliederzahl iſt durch die heutigen Neuanmeldungen auf 260 geſtiegen. Erſtmals war heute mit der Induſtriebörſe eine Ausſtellung von Muſterkollektionen ver⸗ bunden. Auch dieſe Neueinrichtung hat ſich ſofort aufs beſte be⸗ währt. Die Zahl der Ausſteller war eine erhebliche, wenn die Aus⸗ ſteller ſich auch vorerſt nur aus Mannheim und Umgebung rekru⸗ tierten. Vorausſichtlich dürfte die nächſte Induſtriebörſe, wenn mit ihr wieder eine Ausſtellung verbunden ſein wird, auch außerhalo Mannheims anfäſſige Firmen unter den Ausſtellern aufweiſen. Wie wir hören, iſt nicht beabſichtigt, mit jeder Induftriebörſe eine Aus⸗ ſtellung zu verbinden, ſondern eine ſolche ſoll nur jährlich—4 Mal ſtattfinden. Wie uns mitgeteilt wurde, ſind verſchiedene Geſchäfts⸗ abſchlüſſe erfolgt, wenn auch die Induſtriebörſe in erſter Reihe den Zweck der gegenſeitigen Information und der Anknüpfung perſön⸗ licher Beziehungen verfolgt. Ein Rundgang durch die Ausſtellung bot ſehr viel des Intereſ⸗ ſanten und Inſtruktiven. Die Elektrizitätsfirma Stotz E Co. in Mannheim, gleichzeitig Vertreterin der Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie in Karlsruhe, hatte je einen Gleichſtrom⸗ und Drehſtrom⸗ motor mit permanenten Kugellagern ausgeſtellt. Wie uns der Ver⸗ treter der Firma mitteilte, laufen die Kugellager ſehr leicht, ſie haben eine geringe Reibung. wodurch der NutzeffekH erhöht und der Eigenverbrauch reduziert wird. Weiter zeigte die Ausſtellung Stotz Schalttafeln für Anſchlüſſe an das Elektrizitätswerk, ferner Bogen⸗ lampen für kleine Stromſtärken, Proſpekte über Turmkranen uſw. Die Frankfurter Maſchinenfabrik, Aktiengeſell⸗ ſchaft, hatte eine Fraismaſchine, eine Richtmaſchine und eine Bandſäge für Holzbearbeitung ausgeſtellt. Die Filtermaſſe⸗ und Filtrierfabrik Aſchbach im Odenw. zeigte reiche Kollektionen ihrer Fabrikate, die viel Inter⸗ eſſe exregten. Die Rheiniſche Schuckertgefellſchaft hatte Appa⸗ rate für Haus⸗ und Fabrikinſtallationen ausgeſtellt, ferner große Schaltbrett⸗Apparate, Sicherungen, Zellenſchalter mit automatiſchem Antrieb, Liliput⸗Bogenlampen, Motoren zum Antrieb von Venti⸗ latoren uſw. 35 IJIn der Kollektion der Süddeutſchen Baugeſell⸗ 3 Anzahl vorzüglicher Phota⸗ t erblickten wir eine ſtattliche on ſeuerungsanlagen und Schornſteinen, In der am letzten Samstag in Vryheid ſtattgehabten Ver⸗ Dieſe habe die die Preiſe für Santos per Dez. 28—, per März 288/. per Monat 48/9%, Badiſche Bank⸗Aktien zu 118.90 pCt. waren zu 132.50 pCt. erhältlich. 3½9%0 Lahr v. J. 1902 3½% Pirntaſenſer triſchen Kraft⸗ und Verladeanlagen, ſo diejenigen des Anthrgeit⸗ und Kohlenwerkes auf der Rheinau und des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats daſelbſt. Weiter hatte die Firma ausgeſtellt das Bild einer Kranſchalttafel für die Kranausrüſtung des Breslauer Hafens, ferner große Muſtertafeln von elektriſchen Inſtallations⸗ materiglien, von denen die Firma ein beſonders großes Jager hält, ſowie als Spezialartikel ein elektriſches Bügeleiſen fur Schuhwaren. Das Stahlwerk Mannheim hatte u. a. eine größere Paxtie von Stahl⸗Fagon⸗ und ⸗Schmiedeſtücken ausgeſtellt, ferner weichen und zähen Haberlandguß. Die Firma Heinrich Helwig hier zeigte ein Exemplar des bekannten und beliebten Zuber'ſchen Feuerlöſchapparates, ſowie den Feuerlöſchapparat Minimax, eine ſehr intereſſante Neuheit, die all⸗ ſeitig Beachtung verdient und findet. Die Firma Boſch& Gebhard in Mannheim, Treibriemen⸗ Blaſebalgfabrik, zeigte eine ſehr ſtattliche Ausſtellung von Leder⸗ treibriemen, ferner von Riemen aus Baumwolle, Balata und Kameel⸗ haaren, ſowie verſchiedene ſonſtige Fabrikate, als Schnüte aller Art uſw. Die Firma bekundete durch ihre vorzügliche Ausſtellung, auf welch hoher Stufe der Leiſtungsfühigkeit ſie ſteht. Die Firmg Eduard Dünkelberg hier hatte ausgeſtellt: Dannemora⸗Werkzeug⸗Gußſtahl, ferner komprimierte blanke Stahl⸗ wellen, ſchwediſchen Holzkohlenſtahl und Spezial⸗Schmiedſtahl, ferner verſchiedene Stahlbleche und Profil⸗Werkzeug⸗Gußſtahl, Die Firma Friedrich Lux in Ludtvigshafen zeigte einen intereſ⸗ ſanten Geſchwindigkeit⸗meſſer für elektriſche Jernübertragungen; mit dem Apparat kann der Maſchinenführer vom Bureau aus kontrolliert werden, ebenſo kann mit ihm eine Kontrolle der Geſchwindigkeit bei Automobilen, Fahrrädern und Eiſenbahnzügen ſtattfinden, Die Firma M. Eichtersheimer in Mannheim, Vertreter der Cylinder⸗Faßfabrik in Berlin, zeigte eine neue Riemenſcheibe zus kreuzweis gelagerten Hölzern, die in jedem naſſen Zuſtand gebraucht werden kann und infolge ihrer eigenartigen Konſtruktion eine hohe Feſtigkeit auf der Welle hat. Dieſe Riemenſcheibe ſoll zu den größten Kraftübertragungen verwendet werden können, Die Mannheimer Blech⸗ und Lackwarenfabrik zeigte eine große Anzahl der von ihr augefertigten mit buntfaxbiger Aufſchrift verſehenen Reklameſchilder, die einen ſehr gefälligen und freundlichen Eindruck machten. Von der Maſchinen⸗ und Dampffeſſelfabrik Guilleaume⸗ werke in Neuſtadt a. H. waren verſchiedene Photographien ihrer Anlagen und Fabrikate zu ſehen. 5 Die Firma Kühn, vereinigte Jeilenfabriken in Ettlingen war mit einer ſtattlichen Kollektion von Feilen aller Art und aller Dimen⸗ ſionen vertreten. 8 Auch die Mannheimer Induſtriezeitung hatte ein Sortiment Nummern aufgelegt, die mit vielem Intereſſe geleſen wurden, wie überhaupt dieſes Zeitungsunternehmen raſch emporgeblüht iſt. Die Induſtriebörſe dauerte zirka 2 Stunden, W Chicago, 6. Oktbr.(Telegr.) Anfangskurſe, 5, 6, 765% ſtetig 44% ſtetig .82 12.45 Wetzen per Dezbr. Maks per Dezbr. Schmalz per Januar Pork per Januar Smalz. Paris, 6. Oktbr, Talg 75.—, 3 8 Antwerpen, 6. Oktbr. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 95.——94.—. Kaffee. Hamburg, 6. Oktbr. Schlußkurſe. Kaffee good averag Antwerpen, 6. Oktbr. Kaffee Santos 8090 average p. Okt. 0 34½, per Dez. 35—, per März 35/ per Mal 86 ½, ZBucker. 1 Antwerpen, 6. Oktbr. Zucker p. Okt. 217½, per Nov.Dez 21½, per Jan.⸗März 22—, 250 Saumwolle und Peirsleum. Bremen, 6. Oktbr. Baumwolle 59.—, Matt. Antwerpen, 6. Okt. Petroleum: Petroleum. Standard white loc—. Schlußkurſe. Raff, Ape⸗ weis loco 21—, per Okt. 21½, per Dez.⸗Jan. 215/. 45 Eiſen und Metalle. Amſterdam, 6, Oktbr. Zinn Baneg loco 69½, Zinn Baneg Dezember.⸗Auktion 695/% ruhig. Glasgow, 6. Oktbr.(Anfang.) Robeifen mired numbers warrants per Kaſſa——, per Monat——, flau. Cleveland, 0 Oktbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 48/9½, aAu. London, 6. Oktbr.(Anfang, Kupfer p. Kaſſa 54.17.6, fer 3 Monate 55.—.0, ſtetig.— Ziun 1 aſſa 115..0, g10 8 Monate 115.10.0, flau.— Biet ſpaniſch 11..8, Blei engliſch 14.83, ruhig. Zink gewöhnlich 20.12.6, Zink ſpezial. 20.17.6, flau. Queckſilber—. Mannheimer Effektenbörſe vom 6. Oktober.(Offizieller Vericht.) Die Börſe war heute ſtill und umſatzlos. Geſucht blieben: Badiſche Brauerei⸗Aktien Obligatfonen. 5 Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. 103260 4% Rhein. B5yp.⸗B. unk. 1902100.50 bz u. Seetr. 5 h6 „„ unk.1904/ 47.70 bzl 4% Kleinlein, Heſdbg. M—.— „ Communal 98.20 biſ5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 101.— 8 1 Städte⸗Aulehen. e e 102.50 B 99.90 N Akt.⸗Geſ. in Speyer 3 5 7 B. 705 22 100 Aeenher 5 189% 00— 6 ge Pfaz. Sn 5010-G 555—85 100.— be Nec gell 101.—8G 50 dwwigsönen von 1900ſ103.0 C fofffabriß Waldhof le 90555 Ludwigshafen 88 Pernau in Livland 0 00 10s.25 K%½ b. 1 0% Manbeimer Dampf⸗ 1% Waunbeliier Oll. 180 ſcleppſchſahrte⸗Gef. 125 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft Ĩ101.500 54½ Speyerer Ziegelwerke 102. F4%% Siidd. —.— 3½ 9% er Seite, meeeeeeeer, Geneval⸗Auzelger. Mamßeit, 61 Ofloßer Akfion. Bauken, Geld Badiſche Bank—118.90/Br. Schroedl, Hdeſbg. Cred ⸗u. Depb., Zhrck. 119.—-„Schwartz, Svenei Gewb k. Speuer 50% 129.500„Nitfer Schwetzing Oberrhein. Bank— 94.—,„ S. deltz Speyer Pfälz. Bank 25107.[„Storch, Sick„ Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.—, Werger, Worms Pflz. Sp. ⸗u. Cdb. Land.—.—Porms, Br v. Oertge—. Rheiniſche Creditbank 139.50 Pflz. Preßh. u. S pfhr. Rhein. Hyp.⸗Bank 190.25 Südd. Bank 101.80 Eiſenbahnen. Pfälz Ludwigsbahn 3255.— Marbahn 140.— Nordhahn 38.——.— Heilbr, Straßenbahn.—.— Chem, Induſtrie. .(H. f. chem. Induſtr⸗ Bed. Anfl.. Sodaſb Chem, Fb. Goldenbrg. Verein chem. Fabriten Vetein D. Oelfbrt. Wit. A,⸗W. Slamm 5 Vorzug Brauereien, Bad. Urgusiel Trausport t. Verſicherung · ,.⸗G. Nhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. 1 Lagerbau? Nh. 1u. Seeſchiff.⸗Geſ Bad. Niſck⸗ u. Mity „ Schifff.⸗Aſſec. Contjnental, Verf. Nannh. Verſicherun, Iberrh. Verſ.⸗Gefſ., Vürtt. Transp.⸗Verſ. 172.— 240.— 116 50 Induſtrie. Acst.⸗Geſ, f. Seilind. Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillirfbr. Ktrrweil. Enmnailw. Maikammer Ftllinger Spinnerei „Hültenh. Spinfierei 50,Nähmfbr. Hald u. Neu MNannh. Gum. ⸗. Asb, Oggersh. Spinnerei 73.50 Sfälz. Näh. u. Fahr, F. Portl.⸗CementHeidlh. Verein. Freib Ziegelw. 50 Ber. Speyr, Ziegelw. Zellſtofff, Waldhof Zuckerf, Waghäuſel Ganters Bi. Frelburg Kleimtein, Heldelberg Bolnb. Meſſerſchmit Indwigshi⸗ Braueren! Maunh. fktienbt, 156.— Pfalzor. Geiſel eolnſ— Brauer, Sinner 57 Frankfurter Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 6. Okt. Die Haltung der heutigen Börſe war zu Beginn zu Abgaben geneigt. Deuiſche Renten recht feſt. Italiener 103,70 auf andauernde Kaufluſt des Hei⸗ matlandes. Bulgaren 1 Prozent beſſer als geſtern. Rumänier feſt. Türken matt und ſehr ſtill. Lombarden 3 Prozent. Prioxitäten etwas feſter, Banken mäßig abgeſchwächt. Auf Kohlen wirkte zu Beginn die niedrigere Verſandziffer, auf Eiſen die amerikaniſche Konkurreng drückend. Später folgte Erholung, die ſich aber nicht voll behaupten konnte. Von Wien abhängige Werte luſtlos. Schluh⸗Kurſe. (Telegramm der Conkinental⸗Telegraphen⸗Compagnſe.) Reichsbank⸗Diskort 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht Neichsmark 0% Vor, Kurs[Heut. Kurs Amſterdam bfl. 100 169.06 169,07 Belgien.. Fr. 100 80.833 Italtien... Le. 100 91.— London,„ ſt. 1 20.335 Madrid.. Pf. 100— New⸗York Dll. 100 Paxis, Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 00 Trieſt.. Kr, 10% Pien fe. 100 FF Staatspapiere. A. Deutſche. 5.5 6. 31½ Oſch.Reichsanl.] 101 85f 101,6 5 italien, Rente 163.38 403.70 9978„„„ 018f 101.65 4 Oeſterr. Goldr. 108. 101.90 90.4% 90 54½ Deſf, Silberr. 100.60 060 iſer Staäts⸗Anl. 101.55 101 70 4iſs Oeſt. Papierr 100.00 100.50 5%„„„ lot 65101.89 4½ Portg. St.Anl.“ 51.7% Se „„„99.½45 90.50 3 dio, äuß. 31.70 31 70 3½ Bad. St.⸗Obl.fl 100.10 100— 4 Ruſſen von 1880 99.40 99.40 %„„ M100.— 100.— Aruff, Staatsr. 1894 28,0 98.90 6%„4900, 100.20 100.20 4 ſpan, ausl. Rente 91.50— 4 bad. St.⸗A. 105,15 105.—1 Türken Lit..32.80 ſe Bayern„„ .— 9½ 3 Mongte Vor, Kurs]Heat.Kurz 35— .— 35— 5— 3— 875 4½ 81.016 80.85 88.175 3½ Iinnnn iil 32.70 100.40209.60 4 Ungar. Goldrente 99.9] 99.90 89,70 89.80 4„ Kronenrenteſ 97.80 93 10 164.40 104.50 5 eig.,Kold⸗. 188“ß—.—— 105.20 105,30 4 Egypter unifieirte 105.60 105.60 5 Mexikaner äuß. 100.55 100 40 88.70 8 inn, 27,10 27.— 89.— 4½ Gßineſen 1898 92,35 92,20 5 e 88.— 89.— Verzinsl, Looſe, B. Ausländiſche. 3 Heht gaofe v. 1860 18— 5 g0er Griechen 39,60 8 Türkiſche Logſe 32.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad, Zuckerſ.Wagh. 80.50] 80.50] Parkakt, Zweibr. Heidelb. Cementw. 111.1180 Eſchbeum Mannh.—. Axilin⸗Aktien 445.— 444.— Mh, Akt.⸗Brauerei 155, Ch, Fbr. Griosheim 35.— 288— Seilinduſtrie Wolff—.— Huchen Farbwerl 89. 81.— Welßz z. S. Snever 124 Hhereinchem. Fabrif 242.— 242— Walzmühle Ludw. Chem.Werte Albert 222.— 20 50 Fahrradw, Kleyer Leeumul,⸗F. Hagen 157.50 158.—] Maſch. Arm. ſklein Ace. Böſe, Berlin 47.— 47.— Maſchinf. Gritzner Allg. Elel.⸗Gefellſch. 195.20 186 40 Schnellprf, Frkthl. dellos 55 Oelfabrik⸗Aktten Schucket Spin.Web. Hüttend Lahmeyer 10 Zellſtoff Waldhof Alg..⸗G,Siemens 5130 75 Cementf. Karlſtadt 87.— dederw St. Ingbertſ 76 76—[Friedrichsh. Bergb, 183. Bergwerks⸗Aktien. 185.50J 188.90J Weſterr, Alkali⸗2ʃ.228. 115 800118.70] Sberſchl. Eiſenakt J. 327.— 326.— Ver. Königs⸗Laura22 Helſenkirchner 1 8 198.80[ Deutſch. Luxemb. V. Harvener 190.—189.80 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport üdwh.⸗Berbacher Oeſterx. Lit, B. lenburg, Hllw Holthedbahn ihn Jurg⸗Simplon 55 i3. Cenkralb. Nordoſtb. 90* 1 4 bgyer,.⸗B.⸗A. 4 Heſſen 8 Gr. Heſſ. St.⸗ A von 1896 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 99.80 88.25 240.— 138. Bochumer Buderus Concordia 80 192.80 dee Defterp.⸗Ung, Bant 116.20J Tärken O. 86.— Tend,! träge. Ottom. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40/ Frk. Oyp.⸗Pfdb.] 100.90 100.90 f3%/ Pr Yfdbr.⸗Bk.⸗ 40% F. K V. Pfobr.0 101.20 101.20] Hyp.⸗Pfd. unk, 12 „ 1910 191,80 3½ Pr. ofdbr.⸗Bf.⸗ 4% Pf.HypB. Pfob 101.40] Hyp, Pfd. unk. 12 R 98.403½ Pr.Bfdbr.⸗Bk., % Px. Bod.⸗Cr. 96 25 Hyv.⸗Pfd.Kom.⸗ Af. M. Pr.⸗Obl—.— Obl, unkündb, 12 98 05 4% PrCcr. Pfd. 1,90 100.50 40% 9 01402.20 97.80 100.40 100,40 97e 99.75 109.80 99.75 100.80 37 5 00 102.39 .dbr,.0 unk. 10 „ Pföbr. 9 05 Unk. 12 „ Pfdßb wv. 86 89 d. 84 Pfd. 96½06 Com.⸗Sbl. p. 1,unt 10 „ Com.⸗O l. .87unk.b! „Com.⸗Obl. v. 96ʃ06 „1907 192.30 alte *5 17 0 „„5„ 0 102.40 102.50 31½% Mh..⸗B. C. O 4% Stisgar. It Giſ 31½ Py. Pfbr..1805 „„ „1905 „1909 „ hein. Weſtf. .⸗C.⸗B, 1910 1% Pr, Pidbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk, 12 93.20 72.— 108. 108.— 96.— 96.30 101.64 101 75 95,75 96.30 101.60 101.,75 95.70 96.— 96,½0 29„„ 3 104.20 102,0 102.20 99,20 102.75 102.75 99.60 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien, Deutſche Reichsbk 152.50 Oeſt, Länderbank Badiſche Bank 118.75„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bant 92.4 4, Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 156,20f ls Mfälz, Hyp.⸗Bank Darmſtädter Banf 139.6,13 Ahein. Kreditbant Deutſehe Bant 214.90 MRhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 188 90 Schaaffh, Bankver, Deutſche Gen.⸗Bk. 99.80 Südd, Bant Mhm. Dresdener Bank 148.80 Wiener Pankver, Frankf. Hyp.⸗Bank 200.— D. Efſekten⸗Bank Frkf, Hyp.⸗Creditv. 147.— Bank Ottomane Naktonalbank 120.80 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 945 94 50 Geſellſchaft 113 500113.— Privat⸗Diskont 3½ Prozent. Fraukfurt a,., 6. Oktober. Kxeditaktien 204.50, Staats⸗ bahn 189 20, Lombarden 16.40, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.90, Gotthardbahn 192,.50, Disconto⸗Commandit 188 60, Laura 228.—, Gelſenkirchen 198.50, Darmſtädter 39.50, Handelsgefellſchaft 153 70, Dresdener Bant 148.—, Deutſche Bank 214.50, Bochumer 183.50, Northern—.—. Tendenz; ruhig, Nachbövſe. Kreditaktien 205 30, Staatsbahn 139.40, Lombarden 16.40, Disconto⸗Commandit 190 25, Berliner Effeltenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 6. Okt. Die Börſe eröffnete in ſchwacher Tendenz wegen der geſtrigen matten Haltung der weſtlichen Börſen im Zuſammenhang mit der dortigen Schwäche in Minen⸗ werten und ferner wegen des unfreundlichen Verlaufs der New⸗ horker Börſe. Da 15 im Montanmarkte Realiſationen ein⸗ ſtellten, wurde dadurch der Bankenmarkt zum Teil in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Feſt lagen heimiſche Fonds. Türken wenig ver⸗ ändert. Bahnen nicht einheitlich. Schiffahrtsaktien ruhig. Später trat in Hütten⸗ und Bergwerksaktien eine gute Erholung ein, worauf ſich der Markt etwas befeſtigte. Im weiteren Ver⸗ laufe traten neuerliche Schwankungen ein. Diskonto⸗Komman⸗ dit 1 Prozent höher. Die Steigerung des Diskonto⸗Komman⸗ dit wird in urſächlichem Zuſammenhang mit der Nachwirkung einer Meldung gebracht, daß die Diskonto⸗Kommandit⸗Geſell⸗ ſchaft 300 000 Pfund grgentiniſche Zentralbons zur Finan⸗ zierung übernommen habe. In 3, Börſenſtunde feſt, zuſammen⸗ hängend mit dem Gerücht, daß vom Reichsſchatz⸗Sekretär eine Erleichterung der Stempelſteuer bei Geſchäften in Anleihen in 105.60 204 80 105.— 191.— 189.78 16.40 140,5% 101,70 120.— 102.60 116.70 105 60 204.— 105 8 190.70 39.,75 190.40 189.— 101,70 120,25 103.50 116,20 188.50 99,80 148 40 300.— 147.25 120 50 485— 485.— Ausſicht geſtellt ſei. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwächer auf Realiſationen. Privatdiskont 3 Prozent. Berlin, 6. Oktbr. Schlußcourſe. Ruſfennoten 216.20J 216.20 Leipziger Bantk Ruſſ. Anl, 1902—.— Berg⸗Märk. Bank 34%½ o% Reichsanl. 101.75 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B. 3 0% Reichsanleihe 90.4% D. Grundſchuld⸗B. 8/ Bd.!.⸗Obl. 00 Dunamit Truſt 1 Bad. St.⸗A. 194.90 Bochumer %%, Bayern 99 80 Conſolſbation Zpr. fächſ. Rente 89.— Dortmunder Unſon 4 Heſſen 105.50 Gelſenkirchener Heſſen 88.70 Harpener Italiener 103.60 Hlbernig 1830er Looſe—. Laurahfitte Lübeck⸗Büchener Wurm⸗htevier Martenburger hößgir Oſtpr. Sidbahn—.— Schalk, G. u. G⸗V. 139.70 Eleft, Licht u. Kraft 16.80 16.0 Meſterr Alkaljw. 121.50 121.50 Aſcherslehen Al. W. —— Steinz. Friedrichsf. 204,0 204.60 Hanſga Dampfſchiff 156.— 156,40 Wollkämmerei⸗Ak. 139 6 139.70 4 Pfbr. Nh. W. BCr. 214.10 215,50 Mannh.⸗Rh. TTr.—.— 189,20150,30 Kannengießer 125.25 f 149,600 148.80 Hörder Bergw. 129.25 Privat⸗Diskont 3%. W. Berlin, 6, Oktbr.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Altien 204.40 205. Lombarden Slagtsbahn 125.50 189.20] Diskonfe-Comm. Pariſer Borſe. Pgeis, é, Oktbr. Anfangsfurſe, 3% Rente 96.52] 96.45 Türk. Looſe Italiener 103.50 106,70] Ottoman Spanier 91.40 91.20Rio Tinto 52.86 32.66J Vankdſsk.% Londoner Effektenbörſe. London, 6. Oktor.(Telegr.) Anfangskurſe dei Effeklenbörſe. 9%e Reſchsanleihe88 ½ 88½[Nio Tinto 47% 475% 8 9% Chineſen 99g93ſe Sguthern Pak. 48% 42˙%/ 4½ e% Cbineſen 917%8 Chicago Milw. 142.— 140 2%% Conſols 887ʃ¼16 Denver Pref. 72— 72 4% Italiener 102½ Acchiſon Pref. 90½ 90½ 4% Mon. Griechen 43— Lonisp. Nash. 1005¼5 3 0% Portug. 33— Union Pak. 725% Ten 90% Tend,: träge. Türken D. 3—Debeers 4% Argentinter 747½ J Cactere 9% Mexfkaner 27¼.]Goldftels 22 101—Randmines Eaſtrand Tend.: beh. .00 158.70 153.70 101.80 90.30 99.80 104.90 100.50 89.— 105,10 88.90 103.70 152.75 —.— . 151.50 185.25 418.25 84.40 198.90 190.30 192.00 228.75 137.— 143.70 436.— 105— 928.— 155,20 278.252 144.75 101.10 . 152.50 18495 420.75 84.40 199.40 199˙2 192.60 227.80 186.— 146.80 446.— 106.— 227.80 199 50 Lombarden Canada Paciſie. Sh. Heidelb Str.& B. B. Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deulſche Bankak. Dise. Comm Aktien Dresdener Bank 16.80 14,309 188.90] 190.40 12070 587.— 535.— 1199 1107 192/8 20%5 f %% 8% 6 187 .00 Ocker Scheeheimer Uarbarg Galveſton kommend, burg. D. Sevil la, nach dem La Plata, 3. Oltober gens von Antwerpen. D. Sicilia, 4. Oktober Berantwortlich ſür Polttik: Ghefredatten Amerike neuerdings verflaut und auch hier ſchwache Suimmug hervorgerufen. Bef zurückhaltender Kaufluſt und durchweg billigerent Offertenmaterial mußten die Preiſe 50 Pfg. nachgeben. Hafen ſtetig, Rüböl behauptet, Mais im Einklang mit Amerika träge, Spiritus ohne Umſatz, Wetter: bewölkt. „Berliu, 6. Okibr.(Telegramm.)(Produktenbözſſe) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin nelto Kaſſe) 6. 155.— 159.25 16425 128.— Welzen per per Per per per per per Oktor, Dezbr.. Mai Oktbr., Dezbry, Mai„ Ot. per Dezbr, per Okl. ver Dezbr. per Otthr, bver Mai Spiritus Joer loeo Weizenmehl Roggenmeht per Septbr. Fer hne en Peſt, 6. Okibr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 65 7 55 matt 164.75 128.75 18575 18 7 109.75 110.50 46 60 47.89 21.75 18,60 —.— Roggen „*„ Ha fer Mais Rüböl O 2* 2* 0 „ * 0 5 * 9 N f „ 5 1 „ 5 22* „„ ee ee F— ⁰ ⁰— E6— 0. 5 Weizen per Oktbr. 2„ April Roggen per Oktbr. 17 April Hafer per Okthr, „„ Aptil Mais per Okthr. ** Mai Nilbl ber Nop. Kohlraps per Aug. 754 7 70 6 18 648 5 37 5 64 5 90 5 26 600 1185 1193 ruhig 1185 Weiter: Schwacher Regen, Liverpool, 6, Oltbr.(Anfangskurſe.) 5, .027/ .04— 5 88 ſtetig 65 5 98 kräge 5 27 00⁰ ſtetig ſtelig Weizen per Okt. per Dezbr. Mais per Nov..02% pex Dezbr,.02% Schiffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Haſenverkehr vom 5 Oktober. Hafenbezirkll. Schiff Kommt von Ladung v, 100 8 W. Egau 10 MNotterdam Stückgut Badenſa 81 Straßburg 0 Slraßburg 12 1 1 Pr. W. v. Baden Koblenz Vetreide üntwerpen 4 Noßlen 40 de t 9235 atharina Anng tuhror 0 Alchard Stekgt. A. Loxenz Frankfurt Weiz, Zucker Induſtrie 3 Föln Skütekgüt W. Egan 18 Rotterdam„ Hafenbegirk III. Eliſabeth Jagſtfeld Sbeinſalz Eliſe 5 1 Heilbrenn Marggreihg Max Honſell 66 Nuhrort Kohlenn J. de Vruyter Gerding 1 Ir. Gr, b, Baden Egſtor 11 Geihent Mehl Schiffer ev. Kay, Moßkam Kaufmann Tühnſe Schmttt Veitß Hörnemann Sans Lorenz Frank 9, d. Grön b, Genep Rahm Anſtatt Böhringer Abng Amöneburg Gott mit uns Ludſwigsh. Hafenbezirk V. N. Karcher 10 Duisburg Kohlen Aneral Nuhrort 1 Kannengleßer 5„ ſtathatina Luiſe 15 1. Uhrig Wat Weſnert Plängsten Hochfeld 5 Hafenbezirk MI. Marx 1 Altrip Raumann 3 95 Ludwig Margaretha Speher Katharing A Limbeck ö Vater ſchein 85 Ludmig Otio Notter Backſteine Hauck Hört Kaiſer ruber Limbeck Herrmann Derrmann Derrmann Auguſt 95 Heuberger 1 Fiedermann bil 0 Gehweiler Mereur 1 Stift Neuburg Grehl Grohmüller ae ar * 5 7 Dampfernachrichten der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Da Aleſig, auf der Heimreiſe von Oſtaſten 4, Oktober von Port D. Alemannia, von Weſtindien kommend, 3, Olto 15 Min. morgens in Hamburg. D. Andaluſic, auf reiſe bon Oſtaſten, 3. Oltober von Singapore D. A Philadelphia kommend, 4. Oktober 1 Uhr 15 Min, nachr ſtert. D. Ascania, nach Weſtindien, 3. Oktober 4 Uhr Doper paſſiert. Schnelld. Auguſte Vietorig, von Ne kommend, g. Oktober 2 Uhr morgens auf der Elbe. 8 Hlücher, nach Newyork, 2, Okt. 11 Uhr 30 Min, nachts von beurg. D. Canadia, auf der Ausreiſe nach Oſtaſten, 4. Okte in Port Arthur, D. Dortmund, 3. Oktober morgeng in Lu D. Gtruria, 2. Oktober in 1 N f 2ck, 2. Oktober 7 Uhr morgens in Netwhork. D. f d, 3. Oktober 4 Uhr 30 Min. Weſtindien, 2. O nia,., Oktober von Galpeſton na Ausreiſe nach Oſtaſien, 3. Oktober 6 Uhr D. Markomannig, nach Weſtindien, 4. Oktober 7 N morgens Dungeneß paſſiert. D. Macebonia, 3 Montevided. D. Nubia, von Newhork nach Oſtaſien Port Said, D. Numidia, 4. Oktober in Santos, vania, 8. Oktober 3 Uhr nachm. von Newhork vla Cherbourg nach Hamburg. D. Pontos, nach der HOitober 1 Uhr 30 Min. nachm. Dover paſſtert. D. Newyork, 4. Oktober 10 Uhr nachts von Boulogne ſ f Prinz Adalbert, 3. Oktober in Tampico. D. P mar, 4. Oktober 2 Uhr morgens in Hamburg. D. G 5. Oktober 2 Uhr 46 Min, morg Dardanelles D. Sparta, nach Braſilien, 4. Oktober O D. Suevia, nach Oſtaſien, 3. Oktober Perim für Lokales und Provinzielles: Grr nd Voltswirtſch — 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger⸗ Mannheim, 6. Oktober. Ein liebenswürdiges Gift. Von Dr. Werner Voß. Nachdruck verboten. AUrnzertrennlich iſt mit dem Worte„Gift“ in unſerer Ge⸗ dankenwelt die Vorſtellung von den Schreckniſſen und Schmerzen des Todes verbunden. Ebenſo wie die Kunſt den Tod meiſtens als ein gräßliches Gerippe und einen unheilvollen Dämon dar⸗ ſtellt, der an das Bett des Sterbenden tritt, ruft der Gedanke an Gifte vor unſerem Auge das Bild von in Krämpfen und Zuckungen ſich windenden Leibern hervor. Die antiten Künſtler, beſonders die der ſpätattiſchen Zeit, ſtellten den Gott Thanatos, den Sohn der Nacht und Bruder des Schlafes in einer freundlichen und liebevolleren Auffaſſung als einen dunkelgelockten, ernſten Jüngling dar, der ſeine Fackel ſenkt, gleich als ob ſie damit ſagen wollten, daß der Akt des Sterbens und die Tatſache des Todes keineswegs ein leidens⸗ voller Prozeß ſein muß. Sie haben damit ohne Zweifel recht; denn viel häufiger, als wir gemeinhin glauben, iſt der Tod kein verzweifeltes Ringen, ſondern ein in Bewußtloſigkeit über⸗ gehendes Einſchlafen, und ſelbſt dort, wo man von einem To⸗ deskampfe ſpricht, ſind die ſchreckhaften Begleiterſcheinungen häufig nur Reaktionen des Körpers, während der Todesengel längſt die Seele mit dem wohltätigen Dunkel ſeiner nächtigen Fittiche umfangen hat. Etwas Aehnliches gilt— und zwar in doppelter Hinſicht— auch von den Bringern des Todes, den Giften. Die Phiole, welche ihrem Meiſter Fauſt im nächtigen Grauen der Oſter⸗ nacht ihre Gunſt erweiſen ſoll, iſt nicht nur„der Auszug töd⸗ lich feiner Kräfte“, ſondern auch der„Inbegriff der holden Schlummerſäfte“, und eine dritte und wunderbarſte Eigen⸗ ſchaft dieſer furchtbaren Subſtanzen iſt es, daß ſie in ganz ge⸗ ringen Mengen zuweilen zur ſegensreichſten Medizim werden, die das Leben fördert, und Kraft, Geſundheit und Schönheit zur vollſten Blüte bringen. Im Altertum war der Glaube an geheimnisvolle Gifttränke, welche das welke Alter in kraftſtrotzende Jugend verwandeln, ganz allgemein verbreitet; die Alchymiſten, Zauberer und Gei⸗ ſterbeſchwörer des 18. Jahrhunderts wie Caglioſtro, Schrepfer Aund viele andere rühmten ſich laut des Beſitzes derartiger Ge⸗ heimmittel, und auch heute iſt der Glaube an ſolche Möglich⸗ keiten im Volke noch nicht gänzlich erſtorben; denm die Fälle ſind nicht ſo ſelten, in denen irgend ein abergläubiſches Men⸗ ſchenkind, dem ein Zauberbuch mit der Angabe eines verjüngen⸗ den Trankes in die Hände fällt, die gefährliche, aus allerhand Giftkräutern zuſammengebraute Mixtur probiert und den toll⸗ kühnen Verſuch mit ſchwerer Krankheit oder mit dem Tode büßt, die dann oft genug auch noch den Anſchein eines Mordes oder Mordverſuchs erwecken und, wie jeder Unterſuchungsrichter weiß, womöglich noch gänzlich unſchuldige Perſonen in den ſchwerſten Verdacht bringen. Die moderne Wiſſenſchaft weiß längſt, daß es kein Geheim⸗ mittel zur Erzielung ewigen Lebens gibt; ſie hat aber auch längſt erkannt, daß„Gift“ ein ſehr relativer Begriff iſt; denn ſchließlich handelt es ſich immer darum, wieviel von dieſem dem Körper einverleibt wird. Die wirkſamen Beſtandteile unſerer meiſten Genußmittel wie Thee, Kaffee, Tabak uſw. ſind im Grund genommen ſtark wirkende Gifte, und ſelbſt die heftigſten unter den Pflanzen⸗ und Mineralgiften ſind in ganz gering⸗ fügigen Mengen harmlos oder üben Wirkungen auf den Körper aus, die zuweilen gar recht erwünſcht ſind und ſie zu den ſchätz⸗ barſten Beſtandteilen unſeres Medikamentenſchatzes ſtempeln. Von dieſen beruhigenden und ſchmerzſtillenden Wirkungen —— des Koffeins, des Theobromins, des Kokains, des Morfins, des Opiums, des Kodelns und zahlreſcher anderer narkotiſchen Gifte ſoll jedoch hier nicht die Rede ſein; denn ſie bleiben immer ein fremder Beſtandteil des Körpers, in den ſie gedrungen ſind, und rächen ſich dort, wo ſie mißbraucht werden, in furchtbarer Weiſe, ſie beſitzen alſo die in der Ueberſchrift genannte Eigen⸗ ſchaft der Liebenswürdigkeit in keiner Weiſe. Merkwürdiger⸗ weiſe enthält aber, wie die Forſchungen der allerneueſten Zeit gezeigt haben, der lebende menſchliche Körper in normalem Zu⸗ ſtande Stoffe, welche ſeit jeher zu den ſchwerſten Giften gehören und dennoch in den geringen Mengen, in welchem ſie im Körper vorhandem ſind, eine höchſt nützliche und liebenswürdige Rolle im Lebensprozeß ſpielen. Hierher gehört nun vor allem derjenige Stoff, mit welchem die meiſten Giftmorde ausgeführt werden, nämlich das verder⸗ benbringende Arſenik, welches gleichzeitig mit Recht als das rätſelhafteſte aller Gifte bezeichnet werden kann. Obwohl ſeit Jahrtauſenden bekannt, überraſcht es den Forſcher noch heute durch immer neue Eigentümlichkeiten ſeiner Wirkfamkeit. Seine Giftigkeit iſt eine ſo ungeheure, daß nach den in Uebereinſtim⸗ mung ſtehenden Pharmakopöen Deutſchlands und Oeſterreichs als einmalige Doſis ein halbes Zentigramm und als innerhalb 24 Stunden zunehmende Tagesdoſis 2 Zentigramm ohne be⸗ ſondere Gründe nicht überſchritten werden ſollen. Dabei wird es in der Induſtrie in ungeheuren, nach Millionen von Kilo⸗ grammen zählenden Mengen gebraucht und bildet ſich bei der Aufbereitung mancher, arſenikhaltiger Eiſenerze als unerwünſch⸗ tes Nebenprodukt, deſſen Dämpfe Leben und Geſundheit der Arbeiter gefährden und ſich an kälteren Orten als kryſtalliniſches graues Pulver, der ſogenannte Hittrich(d. i. Hüttenrauch) del Steirer, niederſchlagen, ſodaß es ganz unmöglich iſt, durch polizeiliche Maßnahmen zu verhindern, daß ſich Unbefugte in ſeinen Beſitz ſetzen und daß in manchen Ländern in der Tat auch faſt jeder Erwachſene im Beſitze eines mehr oder minder erheblichen, aber natürlich immer hundertfach tödlichen Quan⸗ tums desſelben iſt. Iſt es nun nicht eine merkwürdige Fügung, daß gerade dieſes unkontrollierbare Gift eines der ſegensreichſten Medika⸗ mente und Schönheitsmittel iſt? Schon das graue Altertum kannte Arſenik als Beſtandteil der oben erwähnten, immer hoch⸗ gefährlichen Mittel zur Lebensverjüngung. Die berühmten Aerzte jener Zeit ſchreckten aber vor ſeiner Anwendung zurück, weil eben die Wirkung eine ſo unſichere war. Seitdem jedoch der engliſche Arzt Thomas Fowler(1736 bis 1801) die An⸗ wendung des Arſenik in ſehr verdünnter Löſung von 1 Teil arſeniger Säure auf 100 Teile zuſammengeſetzten Meliſſen⸗ ſpiritus lehrte, iſt die nach ihm benannte„Fowleriſche Löſung“ bei der Behandlung von Wechſelfiebern, Neuralgien, allgemeine und ſchwere Neuraſthenien, bei manchen Hautkrankheiten, bei Baſedowſcher Krankheit, Veitstanz, Tuberkuloſe, Zuckerharn⸗ ruhr, Blutarmut uſw. ein unentbehrlicher Arzneiſtoff geworden, und ein Blick in die Zeitungen, in welchen die Ankündigungen der arſenhaltigen Quellen der Badeorte Levico, Roncegno, Cudova, Vichy uſw. einen ziemlichen Raum einnehmen, beweiſt, daß ein Heer von Kranken heute mit Arſenik behandelt und — wie man hinzufügen darf— auch wirklich geheilt wird. Das geſteigerte Wohlbefinden, der vermehrte Appetit und namentlich die zunehmende Körperfülle, welche den Genuß dieſer Trinkquellen zu begleiten pflegen, führt zu jenen Anwen⸗ dungen des Arſeniks, bel denen menſchliche Eitelkeit und der Wunſch nach körperlicher Schönheit die Triebfedern ſind. Daß man in den öſterreichiſchen Alpen, beſonders in Steiermark, Arſenik nicht nur zum Roßtäuſchen verwendet, um armſeligen, abgetriebenen Gäulen zum Zwecke des Verkaufs ein beſſeres Aus⸗ chen zu verleihen, ſondern daß man dieſen Haustieren Arſenik PREIS-PLAKETTE DaRMSTADT 1901. IAIER HoER-MGBFELFARRIK bakmSTADT“Tasses ——— EIGENEN ArELIERS UND fiRMa vox MELTRuF. ToNANMGEBEMD FUR MoDERNE. voxMEHNE INNEx- DEKORATIOM. NuR SEIBST-FagRIKa· Non NMach ORGIMATEMTWURFEN oEs vORRAGENMDSTEN KüNSTIER OEs Ix- UnDd AuSLAN DES.2 2220 GRöSSTE ERMAuEMTE AussrEitung SkESchMACKVOIL ARRANMGEIRTER WondgAumE. Aur Wonsch Vog- Schtäckt u. VoRLAGE vod SKizzEx OhuE VERBINDLIcHKETT. 22222 an den Planken auch ins Futter miſcht, um ſie wirklich kräftiger zu machen, iſt ebenſo bekannt wie der Umſtand, daß es zu dem gleichen Zwecke dort auch vielfach von Menſchen, namentlich von Jägern, Holzfällern und Bergführern genoſſen wird. Wie immer ge⸗ wöhnt ſich aber der Körper an das die Atmung und Herzkraft auffällig ſteigernde Gift, ſodaß der ihm ergebene zu immer größeren Doſen greifen muß, bis eines Tages der Zuſammen⸗ bruch erfolgt, der übrigens ebenſo unausbleiblich iſt, wenn der Arſenikeſſer plötzlich mit dem Genuſſe desſelben aufhört. An⸗ dererſeits gibt es aber auch Individuen, die in der den Stoff⸗ umſatz ungeheuer erhöhenden Bergluft den Arſenikgenuß ohne jeden Schaden bis in ihr höchſtes Alter fortſetzen. Die Induſtrie ſolcher Länder, in welchen die Herſtellung und der Vertrieb von Geheimmitteln nicht unter ſo ſtrenger Kontrolle ſtehen, wie in Deutſchland und Oeſterreich, hat ſich längſt der Eigenſchaften des Arſeniks zur Fabrikation von Geheimmitteln bemächtigt, die nach den Angaben ihrer Verfertiger Schönheit, plaſtiſche Formen, blendend weißen Teint mit Sicherheit zu Wege bringen. Im günſtigeren Falle enthält das Präparat ſo wenig Giftſtoff, daß die kosmetiſche Wirkung ausbleibt, und der Käufer oder meiſtenteils die Käuferin, iſt dann nur um das Geld betrogen. Wo aber der erhoffte Erfolg eintritt, handelt es ſich immer um Mengen, die unter Umſtänden furchtbaren Schaden anrichten können. Namentlich in Frankreich und Amerika ſind dieſe gefährlichen Schönheitsmittel unter der Damenwelt ſehr im Schwunge und führen dort auch nicht ſelten zu Unglücksfällen; denn Arſenik hat auch die launenhafte Eigenſchaft, daß es bei manchen Perſonen ſchon in minimalen Mengen hochgiftig wirkt, die bei andern unbedenklich um das zehnfache überſchritten wer⸗ den. Arſenik ſollte daher nie der Etikette wegen, ſondern nur bei ernſten Krankheiten unter ſtrenger Kontrolle der Aerzte ange⸗ wendet werden. Nicht wenig waren übrigens die letzteren erſtaunt, als der Franzoſe Armand Gaulier vor kurzem den Nachweis führte, daß das gefährliche Gift ſogar ein normaler Beſtandteil des lebenden Körpers iſt. Die Schilddrüſe, jenes noch in vielen Be⸗ ziehungen ſo rätſelhafte, drüſige Organ, zu beiden Seiten des Kehlkopfes, welches als Medikament in den letzten Jahren eine o große Bedeutung erlangt hat, enthält nämlich immer Arſenik. Dieſem Nachweiſe folgte übrigens bald der weitere, daß Arſenik in Spuren auch ſtets im Gehirn, der Haut und in vielen andern Teilen des Körpers vorhanden iſt, unter denen— wenigſtens nach dem jetzigen Stande unſerer Unterſuchungsmethoden— nur das Blut arſenikfrei zu ſein ſcheint. Einen weſentlichen Fortſchritt bedeutet es für die Medizin, daß man im allerneueſter Zeit in der Kakodylſäure, die ſchon vor faſt 60 Jahren von dem berühmten Bunſen entdeckt wurde, eine Arſenverbindung erkannt hat, welche gänzlich ungiftig iſt und dabei doch die therapeutiſchen Wirkungen des giftigen Ar⸗ ſeniks beſitzt, ſich alſo zur ausgedehnten Verwendung im Dienſte der menſchlichen Geſundheit vorzüglich eignet. Wenn wir nun noch hinzufügen, daß man dem Arſen, welches ſeit 100 Jahren unbeſtrittem als chemiſches Element gegolten hat, neuerdings dieſe Eigenſchaft abſpricht, indem man es, wofür in der Tat manches anzuführen iſt, für eine Stickoxydulverbindung des im lebenden Körper eine ſo wichtige Rolle ſpielenden Phosphors iſt, ſo iſt man wohl zu dem Ausſpruch berechtigt, daß dieſer Stoff nicht nur ein ebenſo gefährliches wie nutzbringendes und liebenswürdiges Gift, ſondern auch das rätſelvollſte unter ihnen iſt. Durchſchaut. Kommerzienratstochter: Wir korreſpon⸗ dieren alſo unter der Chiffer„300 000“, lieber Hans!— Ver⸗ ſchuldeter Graf: Hm, ich werde doch mal mit Deinem Papa ſprechen, mein Engel, ob wir nicht unter der Chiffer„500 000“ Dresdner Bank. Aeſientaptel M. 130,000 000.—z fesenetons M. 34,000 000— Pilialen in Hamburg—Altona— Bremen— Hannover—Nürnberg Fürth— Detmold— Bückeburg— Lübeck— Chemnitz— korreſpondieren können! Dresden— Berlin— London. 27780 und Zwiekau. Mannheim F212 oER HkER- achte Teint⸗Seife dieſe neue Seiſe au mann's ächte 18 1 9* 16 „Springmann's bester Teint-Seife“. Es kam vor Kurzem in einer hieſigen amtlichen Unterſuchungsanſtalt Springmann's 0 d Uuterſuchung, weil feſtgeſtellt werden ſollte, öb trotz des billigen Preiſes ſehr günſtig aus, ſodaß folgendes Gutachten abgegeben wurde:„Nach den genannten Analyſen⸗ FZahlen ſtellt die Teint⸗Seife eine ſehr gute überfetlete Natronſeiſe vor, welcher ein Gehalt von 5% Reispuder zugeſetzt iſt. weſenheit von freiem Beimengungen konnten nicht aufgefunden werden. Umſtand die Seife als gut ausgetrocknet und demnach ſparſam im Gebrauch erkennen läßt.“ — Aehnliche ſehr lobende Anerkennungen liegen von Privaten vor. Aun Teint⸗Seife eine ſehr gute Toilette⸗Seife, die auf die empfindlichſte 5 Haut wohlthuend und erfriſchend wirkt und deshalb auch als Kinderſeife ſehr zu empfehlen iſt. f Der Preis per Packetä Stüg 65 Pfg. iſt für die gehotene Qualität wirklich äußerſt niedrig und F die Eigenſchaſten beſitzt, welche ihr beigelegt werden. Die Analyſe fiel Die Seife zeichnet ſich durch ihre neutrale Reaktion, durch Ab⸗ Alkali und Soda aus. Auch andere für die Haut ſchädliche, ſcharfwirkende Der Waſſergehalt iſt ein geringer, welcher Es iſt demnach ſiudlichſz⸗ e dteet, an Vaſuch tohnt ſich auf ſeden Fal. Die Seife wird auch ſtückweiſe verkeuft und iſt nur in der Drogerie von Kropp Nachfolger i er Kunststrasse ab I. Januar D 1, I, Eingang verlängerte Kunststrasse zu haben, welcher auch per Telephon oder 2 Pfg.⸗Poſtkarte beſtellte Packete durch die eigenen Boten zutragen läßt. ſofort überallhin 14205/5 FaortlEFERANT Alle Sorten Ruhrkohlen, Ruhrer Gas- Coks, Ruhr. 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Während dieſes Zeitraumes iſt dle Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiverhandlungen werden geinäß 8 36610.⸗St.⸗G.⸗B. und 9 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Maünheim, 2. Oktbr. 1903. Großherzogl. Bezirksamt: Polizeidirektion: Schäfer. Bekanntmachung. Fundgut vetr. No. 122699 TI. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß im III. Vierteljahr 1903 nach⸗ verzeichnete Fundgegenſtände zur Anzeige gebracht, bezw. abgeliefert wurden: 1. Verſchiedene Geldbeutel mit Inhalt, 2. Uhren, Ringe, Uhrkette, Halskettchen, Me⸗ daillon, 3. Regen⸗ u. Sonnen⸗ ſchirm, Spazierſtock, 4. Löffel, 5. Sturmlaterne, 6. Glaſer⸗ diamant, 7. Pferdeteppich, 8. Arbeitstäſchchen, 9. Hand⸗ ſchuhe, 10. Damengürtel, 11, eine Weſte. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache hiunen Jahresfriſt auf den Finder über. 2230 Mannheim, 2. Okt, 1903. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. Befauutmachung. Die 1 leiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden betr. Nr. 1143011. Nach der Be⸗ ſtimmung des 8 9 des Natural⸗ leiſtungsgeſetzes vom 13. Februar 1875 in der Faſſung des Geſetzes vom 24. Mai 1898,(Reichsge⸗ ſetzblatt 1893, Seite 361), erfolgt die Bergütung für vekabreichte Fourgge mit einem Aufſchlag von 5% nach dem Durchſchnitt der höchſten Tagespreiſe des Ka⸗ lendermonats, welcher der Liefe⸗ ug porausgegangen iſt, Nach der gemäß Ziffer 11 der Verorpnung vom 21. September 1887(Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blatt 1887, Nr. 27, Seite 320) ergaugenen Veröfſentlichung der höchſten Durchſchnittspreiſe der nach dieſer Anordnung in Be⸗ tracht kommenden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu verkünden ſind, betragen die den im Monat Septbr. 1903 erfolgten Fouragelieferungen in 2229 diesſeltigem Amtsbezirk zu Grunde zu legenden höchſten Tagespreiſe einſchließlich des Zuſchlags von 5% für 100 kg Hafenrn I M. 78 Pfg. Stroh 4 73 J Maunheim, 3. Oklober 1908. Großh. Bezirksamt, . A, Jung. Belaputmachung. Die Rotlaufkrankheit Unter den Schweinen in Oftersheim belr. Nr. 114881 J. Ju der Ge⸗ meinde Oftersheim iſt die Rot⸗ laufkrankheit unter den Schweinen wieder erſoſchen. 22 28 Mannheim, 3. Oktober 1008. Großh. Bezirksamt. Zoeller, Bekanntmachung. Die Erhebung der direkten Steuern betr. Es wird darauf aufmerk⸗ ſam, daß längſtens bis zum 14. ds. Mts. das pierte Viertel an direkten Steuern (Hrund⸗ und Häuſerſteuer, Beförderungsſteuer, Gewerbe⸗ ſleuer und Einkommenſteuer) an die zuſtändige Steuer⸗ einnehmerei einzuzahlen iſt, Nichteinhaltung des Ter⸗ mins hat Mahnung und weitere Betreibung zur Folge, wofür die feſtgeſetzten Ge⸗ hühren zu entrichten ſind. Mannheim, 3. Okt. 1903. Gr, Finanzamt: ilckens. Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur öffent⸗ lichen Kenninis, daß die Stadt⸗ kaſſe— e Neckarau— während inkluſive 10. d. Mts. geſchloſſen 1„ 2227 2207 er Zeit vom 5. bis; Ladung. Der am 27. Oktober 1875 in Salbke geborene led. Eiſen⸗ dreher Friedrich Albert Trape, zuletzt wohnhaſt in Mannheim, 3. Z. unbekaunt wo, wird be⸗ ſchüldigt, daß er als Reſerviſt ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen 8 360, Ziff, 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgericht— Ab⸗ teilung 12— hierſelbſt auf Samstag, den 19. Dez. 1903, vopmittags 8½ Uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigteim Ausblei⸗ ben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Str.⸗P.⸗Ordng, von dem Kgl. Bezirkskommando Stockach ausgeſtellten Erklärung vom 8. Sepkember 1903 verur⸗ teilt werden. 2208 Mannheim, den 3. Okt. 1908 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. K. Bernaſer. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffent⸗ lichen Kenminis, daß gemäß Stadtratsbeſchluß folgende Plätze zum Abladen von Schütt beſtimmt worden ſind: I. In der Gemarkung Alt⸗Mannherm: , diesſeits des Neckars: für gutes Material: der genanute Zuchthausgarten; für ſchlechts Aungterial: der all⸗ gemeine Abtadeplatz am Alt⸗ neckar bei den Neuwieſen; b, jenſeits des Neckars: für gutes Material: beim Schul⸗ hausneubau an der Käferthaler⸗ ſtraße; für ſchlechtes Material: bis auf weiteres der allgemeine Ablade⸗ platz am Altneckar bei den Neuwieſen. II. Stadtteil Käferthal: für gutes Material: der Sand⸗ lochweiher; für ſchlechtes Materigl: die Sand⸗ grübe in der 62. Sandgewann. III. Stadttein Waldhof: f5 gutes Material: am Luzen⸗ elg; für ſ09 lechtes Material: Sand⸗ grube in der 62. Sandgewann. IV. Stadtieil Neckarau: für gutes Material: Gießenſſück au der Adlerſtraße; für ſchlechtes Materlal: am Brück⸗ gleßen bei der Angel. ir bemerken, daß ünter gutem ſo⸗ Material guter Schutt ohne organiſche Subſtanzen zu ver⸗ ſtehen iſt. 29500/589 Mannheim, 17. Sept, 1908. Bürgermeiſteramt: Mitter. Schiruska. Bekauntmachung. Beſetzung von Stellen bei der ſtädliſchen Berufs⸗ feuerwehr betr. Nr. 30782 J. Bei der ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr dahier ſind als⸗ bald zwei Stellen für Berufs⸗ feuerwehrleute zu beſetzen. Uuter den Bewerbern erhält für die eine Stelle ein Feinmechaniker und für die andere ein Spengler den Vorzug. Der Anfangsgehalt betrügt monatlich 100 Mk. Bewerber aus der Zahl der Feinmechaniker und Spengler, welche heim Melitär gedient und noch nicht das 25., Lebensjahr zurückgelegt haben, wollen ſich unter Vorlage ihrer Militär⸗, Leumunds⸗ und ſonſtigen Zeugniſſe beim Braudmeiſter der ſtädtiſchen Berüfsfeuerwehr dahier melden. Wir mgchen daraufaufmerkſam, daß dem etwa zur Einſtellung gelangenden Feinmechauiker bei zufriedenſtellender Führung die Beförderung zum Oberfeuerwehr⸗ mann und das Etnrücken in die Gehaltsbezüge eines ſolchen in Ausſicht geſtellt wird. Mannheim, 16. Septbr. 1903, Bürgermeiſteramt: Ritter, 29500/588 Schiruska. Submiſſion. Von dem auf unſeren Gas⸗ werken Lindenhof und Lnzenberg in der Zeit vom 1, Janftar bis 31, Dezember 1903 ſich ergeben⸗ den Qſtantum Steinkohlenteer ſoll der freibleibende Teil— ea. 1800 Touuen— gauz oder ge⸗ teilt im Submiſſionswege ver⸗ geben werden. Offerten wollen verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Teerlieſerung“ verſehen bis Samstag, 24. Oktober 1908, vormittags 11 Uhr auf unſerem Verwaltungsburean — Luiſenring 49— eingereicht werden. 29500/617 Exemplare der Lieferungs⸗ bedingungen können von unter⸗ fertigter Stelle bezogen werden, Maunheim, 5. Oktober 1908. Die Direktion der Städt. Gas⸗ u, Maſſerwerle. Nähmaſchinen repariert unter Garxantie 20512 Sekanntmachung. Die Reviſion des Ka⸗ taſters dei land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherungfür das Jahr 190s betr. No. 7247. Wir bringen hier⸗ mit zur Keuntnis der Beteiligten, daß wir nunmehr mit der Re⸗ viſton des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfall⸗ perſicherung beginnen und for⸗ dern alle diejenigen, deren laud⸗ wirtſchaftlicher Betrieb im Laufe dieſes Jahres eine ſolche Aender⸗ ung eifahren hat, welche eine Vekſetzung iu eine höhere oder niedere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu exöffnet oder einge⸗ ſlellt haben, hiermit auf, dieſe Veränderungen bei dem Städt. Sekretariat für Arheiterverſicher⸗ ung dahjer(Kaufhaus, Allge⸗ meine Meldeſtelle, Schalter 7) bezw. beim Gemeindeſekretarigt Käferthal oder Neckarau anzu⸗ zeigen. Das Kataſter für Maunheim (Altſtadt) liegt beim Städt. Se⸗ kretariat für Arbeiterverſicherung hier, dasjenige für Käferthal und Waldhof, auf dem Gemeindeſekre⸗ tarfat Käferthal und dasjenige ſür Neckarau auf dem Gemeinde⸗ ſekzetarigt Neckarau zur Einſicht der Beteiligten währendes Tagen auf. Mannheim, 1. Oktober 1908. Abſchätzungskommiſſion: v. Hollander, 29300/612 Link. Zwangs⸗Perſteigerung. Nr. 7943, Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſollen die in Maunherm belegenen, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Friedrich Jakob Hart⸗ nieher, Bauunternehmer in in Mannheimeingetragenen nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Montag, 23. Novbr. 1903, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 8 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12, Aug. 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuüchamts, ſowie der ührigen, die Grundſtücke betreffen⸗ den Nachweſſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann ee Es ergeht dle Aufforderung, Rechte, ſowejt ſie zur Zeit der Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auſſorderüng zur Abgabe von Gehoten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu widrigeſiſalls ſie bei der⸗Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berſickſichtigt und bei der Vefteilung des Verſtei⸗ gerungserlöſes deſn Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nechgeſetzt werden. Diejerſgen, welche ein der Ver⸗ Nae ee e haben, werdeß äufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweillige Ein⸗ ſtellung des Verfabreus herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös au die Stelle des berſteigerten Ge⸗ genſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: I. Grundbuch von Maunheim, Band 17, Heft 13, Beſandsver⸗ zeichuts J. Lgb.⸗Nr. 2404, Flächeninhalt 2 3 68 qm Hofraite, 15. Quer⸗ ſtraße 283(Fröhlichſir. Nr. 28a) Hiexauf ſteht ein unterkeſſertes zweiſtöcktges vorderes unvollen⸗ detes Wöhnhaus mit Gaupen und ein unpollendeter zweiſtöck, Querbau„NRohbau.“ Schätzung: 21,000 Mk. H. Grundbuch von Mannheim, Baud 34, Heft 40 Igb.⸗Nr. 240t, Flächeninhalt 2 4 36 qimn Hofraite, 14. Quer⸗ ſtraße 35(Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ ſtraße Nr. 35). Hierauf ſteht ein unterkellertes Woöhnhaus init Gaupen, ein Treppenhausvorbau, ein vier⸗ ſtöckiger Abortanbau, Vackoſen⸗ kaminaubau und ein zweiſtöck. Querbau mit Backofeneinbau und Treppenvorlage, 16167 Schätzung: 40,000 Mk. Mannheim, 12. Septbr. 1903. Proßh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr, Elſaſſer. Zwaugsuerſteigerung. Mittwoch, den 7. Olt 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen Barzah⸗ lung öffentlich verſteigern: Vergoldepreſſe, ſchneidemaſchine, 1 Pappdek⸗ kelſcheere, 1 Dinamomaſchine, Dienstag, 6. OGktober 19053. Bekanntmachung. Den Veginn des Haushaltungs⸗ unterrichts betr. No. 20744. Vom Montag, den 19. Oktober ab ſindet der Unterricht in der Haushaltungsſchule wieder in der Zeit von—12 Uhr ſtatt. 29500/609 Mannheim, 26. Sept. 1903, Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Vergebung van Sielban⸗Materialien Die Lieferung nachſtehender Sielbau⸗Materialien ſoll öffentlich vergeben werden: 930 lfd. m Steinzeugſohlſteine Cl. VI/VII, 400„„KSteinzeugröhren 0,35 m Duürchmeſſer, 500%%„ dto. 0,0„ % dro. 0,20„ 500 dto. 7 200 Stück Bogenrohre 0,0„ 8 100„ Uebergangrohre 0,15/,20„ 5 2. 100„ complette Straßenſinkkaſten, 3. 35000 kg Eiſenteile, ca. 20 ebm Hauſteine zu den Spezialbauten aus Sandſtein, cg. 32[ld. m normale Sohlſteiſie, 4. J ca. 56 Stück dio, Rohrſteine, 88. 8„ dto. eee Rohrklappenſteine, eg. 25„ dto. eberlaufs⸗ Venttlationsſteine, 5. eg. 1000 kg geteerter Dichtungsſirick. Bedingungen und Angebotsformulaxe liegen auf dem Tiefbau⸗ amt Literg L 2 Nr. 9 zur Einſicht auf und werden gegen Er⸗ ſtattung der Vervielfälligungskoſten abgegeben. „Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tieſbaunamt bis zum Montag, den 19, Oktobder 1908, vormittags 11 Uhr, einzuliefern. 29500/618 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Angebote beizuwohnen. Nach der Eröffnung der Submiſſionsverhandlung eingehende Angebole können nicht mehr angenommen werden. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Manunheim, den 29. September 1908. Tiefbanamt. Zwangsverſteigerung. Mitiwoch, 7, Oktober 1903, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfaudlotal Q 4, 5 hler gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 70 Kiſten Zigarren. Manunheim, 6. Oktober 1903. Zwaugs⸗Berſteigerung. Mittwoch, 7. Oktober 1903, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 5 20518 1 Buffet u. 1 Kleiderſchrank. Maunheim, 6. Oktober 1908. Striegel, 30 80 Maxrotzke, Gerichtsvollzieher. Gerichtsvollzieher. Durlacherhofs-⸗ Versand'Flaschenbie empflehlt 10044 Chr. Rascher, Jelephon 2068, Weinleſe Anzeigen. Der Herbſt in hieſiger Ge⸗ meinde beginut am 15. Oktober 1903. Gräfenhauſen, 4. Okt. 1903. Das Bürgermeiſteramt: Hauck. 16177 Weinleſe. Am Nienstog, 13. Oklober beginnt dahier auf der Seite 1 gegen Doſſenheim die Wein⸗ eſe und wird am Mittwoch, den 14. Oktober auf der Seite gegen Leutershaufen ſortgeſetzt. Die Quantität und Oualität iſt agls eine gute zu 16178 chrieshehm, den 5. Oktober 1903. Bürgermeiſtevamt: Urban, Die eiss-Wein-Tese in mußbach(Pfalz) begaun am Montag, den 5. Oktober 1903. Das Bürgermeiſteramt. 161086 Traubenleſe zu Oſthofen. Die allgemeine Traubenleſe in der Gemark⸗ ung Oſthofen beginnt Mittwoch, den 2. Oktober und dauert bis zum 31. Ole⸗ tober. Naufliebhaber ladet hierzu ein. Oſthofen am 3. Oktober 1908. 16140 oßh, Bürgermeiſterei Oſthofen, Großb 775 15 70 ſthofen pie Weinlese auf hieſiger Gemarkung beginnt am Mittwoch, 7. Oktober 1908. aler 3, Oktober 1908. Kaiſerſtühl) 161146 Kea, Ratſchreiber. Die allgemeine Weinleſe zu Hambach beggun am bleiht. 9500/ U5 Möbel, Bilder, Spiegel und 40 Maunheim, 2. Oktober 15 Schammeriuger, T 5. 18. Sonſtiges. 920610 Samstag, den 3. Oktober. Seele krisense f ene e on dee dus gresket, Schaum. 3277b I 5½ 17 ballerre. INopper, Gerichtsvollzieher. G. F. Grahe. Eidenthüter: Kaäfhöliſches Bürgerhefpiral— Vefantwörfiſcher Nedälfenet Far Apfel— Dfüc un — Us. Jahrgang. 8 + 2 9 1 Rheinische Creditbank in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 46 Millionen Mark ſteseryven: 11 000 000. Filiale in Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kon- stanz, Lahr, Offenburg und Strassburg 1. Els, nne. 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Mittwoch, 2. Dezember 1908: Frau Reiseschriftstellerin Leopoldine v. Morazvetz-Dierkes, Wien,„Vier Glanzpunkte Siziliens“ (mit Vorführung von Lichtbildern) Donnerstag, 10. Dezember 1903: Herr Dr. jur. et phil. Hugo Grothe, München,„Von Konstantinopel in's Herz Kleinasiens, eine Fahrt auf deutscher Disenbahn“(mit Lichtbildern.) Donnerstag, 14. Januar 1904: Herr Dr. Leopold Hirschberg, Berlin, Das deutsche Volkslied“(mit pianistischen und gesanglichen Erläuterungen.) Donnerstag, 3. März 1904: Herr Universitätsprofessor Dr. W. Rein, Jena,„Gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen.“ Donnerstag, 10. März 1904: Herr Intendant Aloys Prasch, Berlin, „Rezikation ungedruckter, heiterer und ernster Dichtungen moderner Autoren.“ B. Cyklen-Vorträge. I. KHunst-historische Vorträge des Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Henry Thode, Heidelberg. Donnerstag, 5. Noy, 1903(Cortsetzung des vorjährigen Cyklus 12. über„Die deutsche und niederländ. * 2 7 7 19. 0 55 Malerei im 15. Jahrhundert“) Donnerstag, 26. November 1903:„Die deutsche Kunst im 15. und 16. Jahrhundert(mit Lichtbildern.) 29301/82 II. Latterar-historische Vorträge des Herrn Universitätsprofessor Dr. B. Litzmann, Bonn: Dienstag, 19. Januar 1904:„Shakespeare und das deutsche Drama im 17. Jahrhundert.“ Dienstag, 26. Januar 1904:„Shakespeare und das deutsche Drama im 18. Jabrhundert“. Dienstag, 2. Februar 1904:„Shakespeare's Bedeutung für Gegenwart und Zukunft des deutschen Dramas.“ Sümtliche Vorträge finden im Saale des„Bernhardus⸗ ofes“ statt und beginnen punkt 8½ Uhr abends. Etwalge Aenderungen vorbehalten. Der Vorstand. Deulſche Generalfechtſchule Lahr. Verband Mannheim. Wie alljährlich veranſtalten wir * auch in dieſem Jahre wieder zu Gunſten des Reichswaiſenhauſes Lahr eine Ortslotterie und findet die Ziehung am 26. Oktbr. d.., nachmittags 4 Uhr unter notarieller Aufficht ſtatt. Wir geſlatten uns daher an die verehrl. Elnwohnerſchaft die Bitte zu richten, dieſes Unternehmen durch AKauf von Mitgliedskarten pro 1904, welche für die Verloſung Gültigkeit haben, kräftig unterſtützen zu wollen. Mitgliedskarten à 50 Pfg. ſind zu haben bei den Herren: C. Wüllenbücher, D, 11, Frau K. Arnold, H 4, 27, Lehmann &Schmidt, O3,9, Hut⸗ u. Schirm⸗ geſchäft Lina Löllbach, T 1, 6, Breiteſtr., Georg Hochſchwender, R 1,7, Moritz Herzberger, B3,17, Wilh. Fiskus, Schwetz.⸗Str. 105, Reſtaurant„Mohrenkopf“, F 2,16, Karl Steinbrunn,Friſeur, acde 3,208, Wilh. Becker, Oeltkateſſen⸗ Anan Mittelſtraße 12a und Mittelſtraße 90, Ludwig Bräſen, olontalwarenhandlung, Windeckſtraße, Jarob Heß, Kolonial⸗ warenhandlung, Q 2, 16, Hermann Rumpf, O0 4, 15, ſowie bei ſämtlichen Vorſtandsmitgliedern. Ein Tell der zur Berloſung gelangenden Gegenſtände, welche in wertvollen Schmuck⸗ und Haushaltungsartikeln beſtehen, wird in dem Schaufenſter der Firma Lehmann& Schmidt, C 8, 9, ausgeſtellt. 29508/ annheim, im September 1908. Der Vorstand. 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