Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. nzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabez 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 28 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiletſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 877 Expedition: Nr. 218 E 6, 2. Auswärtige Juſerate. 25„— Für unverlaungte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 55 Die Neleme,Beile 3 5 Filiale: Nr. 818 (Abendblatt.) Nr. 482. Freitag, 16. OGktober 905. Deutſcher Arbeiterkongreß. J1 Nichb zur Entfachung eines„Streits um die ſozialpolitiſche Palme“, wie eine Zuſchrift an die„Tägliche Rundſchau“ meint, richteten wir kürzlich gegen das rheiniſche Zentrumsorgan, die „Köln. Volksztg.“, unſere Angriffe. Wir wiſſen ſehr wohl, daß die Nationalliberalen mit dem Zentrum im Reichstage— trotz der tiefen Kluft, die den Nationalliberalismus vom Zentrum auf anderen Gebieten trennt— ſich dennoch auf ſozialpolitiſchem Felde zu einer erſprießlichen gemeinſamen Tätigkeit zuſammen⸗ gefunden haben. Aber gerade dieſe Tatſache macht den leicht⸗ fertigen Vorwurf des Zentrumsorgans,„die Arbeiter könnten nichts von einer Partei erwarten, welche die Intereſſen der Arbeiterſchaft doch nur innerhalb gewiſſer von den Intereſſen des Kapitals gezogener Grenzen wahrnehme“, um ſo verwerflicher, weil die„Köln. Volksztg.“ ebenſo gut weiß, daß in erſter Linie die induſtriellen Arbeitgeber der nationalliberalen Partei, trotz⸗ dem ſie die größten materiellen Opfer für die Durchführung ſozialer Reformen bringen müſſen, nicht nur denſelben freudig zuſtimmten, ſondern ſtets den Gang derſelben zu beſchleunigen ſtrebten. Auch im weiteren Ausbau des ſozialen Reformwerkes wird ſich die nationalliberale Partei ungeachtet der Angriffe von rechts und links nicht beirren laſſen. Schon erheben ſich von reaktionärer Seite Stimmen, die eine Weiterführung der eingeſchlagenen Sozialpolitik lediglich als Förderung der Sozialdemokratie beurteilen. Die„Anti⸗ ſoztaldemokratiſche Korreſpondenz“ ſpricht dies heute ziemlich offen aus. Andererſeits nimmt, ähnlich wie das rheiniſche Zentrumsorgan, das den Nationalliberalen die Berechtigung zur Bildung von nationalliberalen Arbeitervereinen abzuf prechen ſich erdreiſtet, die Sozialdemokratie ausſchließlich das Recht in An⸗ ſpruch die Arbeiterintereſſen zu vertreten, und ſucht deshalb den am 25. und 26. Oktober in Frankfurt a. M. zuſammentretenden deutſchen Arbeiterkongreß von vornherein nach Kräften zu dis⸗ kreditieren. Das kann ihr um ſo weniger gelingen, als der ſozialdemokratiſche Parteitag in Dresden die eigentlichen Arbeiterintereſſen kaum geſtreift, ſondern ſich nur im widerlichſten perſönlichen und Parteigezänk bewegt hat. Aus den Reihen der ſozialdemokratiſchen Arbeiterſchaft tönt deshalb der bittere und berechtigte Unmut: der Dresdener Parteitag hat den Genoſſen im Lande ſtatt Brot Steine geboten. Die nicht⸗ſozialdemokratiſchen Arbeiter, die durch Delegierte —es werden nur Arbeiter oder Beamte von organiſierten Berufs⸗ vereinen vertreten ſein— den deutſchen Arbeiter⸗Kongreß be⸗ ſchicken, wollen wirkliche praktiſche Sozialpolitik auf dem Boden des Kaiſerlichen Erlaſſes vom 4. Februar 1890 treiben. Der Kongreß ſtellt ſein Streben auf Selbſthülfe und verlangt 1) die ungehinderte Ausübung des Koalitionsrechtes inmerhalb der Schranken des chriſtlichen Sittengeſetzes, des gemeinen Rechts und der öffenklichen Wohlfahrt; 2) den weiteren Ausbau des Koali⸗ tionsrechts, die Verleihung der Rechtsfähigkeit am die Berufs⸗ vereine und möglichſt baldige Einführung der Arbeitskammern. Dieſe Forderungen erſchrecken bereits konſervative Sozial⸗ politiker vom Schlage der„Kreuzztg.“. Mit Recht erinnert aber die„Soziale Praxis“ daran, daß die Berechtigung dieſer An⸗ ſprüche auch vom Reichskanzler Graf Bülow im Reichstage im Januar dieſes Jahres anerkannt iſt. Graf Bülow ſagte damals: Karlsruher Brief. XXI. (Ring⸗Trilogie; Meiſterſinger; erſtes Abonnements⸗Konzert; Novität.) Die kommenden Zeilen hätten eigentlich auch die einzige kurze Ueberſchrift„Felir Mottl“ tragen können, denn in der Hauptſache handeln ſie von„Meiſter Mottl“, wie es auf den Schleifen der Rieſenkränze zu leſen ſteht, die in den letzten vierzehn Tagen unſerem ſcheidenden Generalmuſikdirektor überreicht worden ſind. Ein gewiſſer Mottl⸗Kultus, der ſich in den letzten Jahren in der Reſidenz herausgebildet hat, unterſcheidet ſich von der Verehrung, die wohl ein jeder dem trefflichen Wagner⸗Interpreten entgegen⸗ bringt, dadurch, daß dieſer Kultus eine bis zur Siedehitze geſteigerte Temperatur in dem Augenblicke annimmt, in dem Mottl ein gewiſſes Gefühl der Wurſtigkeit dieſem Kultus gegenüber an den Tag legt. In der verfloſſenen Woche haben wir unter Leitung von Felix Mottl noch einmal eine Geſamtaufführung des„Ringes der Nibe⸗ lungen“ gehabt, der unter Felix Mottl vor über zwanzig Jahren erſtmals an der hieſigen Hofbühne zur Aufführung gelangte. Seit jener Zeit iſt Felix Mottl unermüdlich bemüht geweſen, das Ver⸗ ſtändnis für des großen Meiſters Werke zu fördern, und ſo entſtand im Laufe der Jahre eine immer größer werdende Wagnergemeinde, die heute wehmutsvoll von ihrem Führer Abſchied nimmt. Doch Felix Mottl hat nicht nur das Intereſſe für Wagner geweckt, er hat den, wir möchten ſagen, muſikaliſchen Horizont unſeres Theater⸗ publikums erweitert, das heute mit einem gewiſſen künſtleriſchen Be⸗ hagen der Aufführung der Trilogie folgt, und ſo darf man auch ſagen, daß Mottl in gewiſſem Sinne muſikaliſch erzieheriſch gewirkt hat. Die Aufführung des Ringes hatte das Theater bis auf den letzten Platz gefüllt und es muß feſtgeſtellt werden, daß der von Abend zu Abend geſteigerte Beifall am Schluß der Walküre und der Götterdämmerung zu einem Sturme in des Wortes wörtlichſter Felix Mottl; Shakeſpeare⸗ Kaiſer iſt auch dav ſoll.“ Praxis“ Regierung in dieſe Willem treu zu Ka bewegung, die trotz Bedeutung werden, Auch wir wo kongreß“, auf dem Arbeiter vertreten zur Förderung wi des verhetz ſich zu ziehen. nicht durch ihr Mi geſchieht, den Arbe gegen die Pf fechtbare, fachm ſo daß dabei von Rede ſein können. deshalb nicht w mäßig kurzer Zeit wickelt hat. dings, wie auch a „Volksfreund“ gez im Lande, in den Allerdings, wenn —— Theate einander, die mitwi langſam der eiſerne Der Ring ſelbſt bre waren eigentlich nu des Siegmund und druck. führung unter der Hoftheater auf, ein thiſcher Stimme, ſi Goldſchmiedtöchterle als ſchärfer hervor, der Hanswurſt auf andern Seite. der Sänger beſitzt, Vertiefung. Male Felix Mott als Nachfolger des führen ſoll. Man als„unſer“ Mottl Bedeutung ausartete. Das Publikum blieb nach Schluß einfach im alle Zeiten vorbei. „Es iſt die Anſicht Sr. Majeſtät und bündeten Regierungen, daß die Aufgabe unſeres Jahrhunderts der Ausbau der ſozialen Geſetzgebung iſt. Frankfurt a. M. eine Gewähr nungen und Forderungen erblicken, wie andererſeits auch die eine Mahnung finden möge, endlich ans Gleichberechtigung der Arbeiter zur Tat zu machen. Sinne kann der Fran waltigſten Kulturerſcheinungen in richtigem Tone ſeine Forderungen vorzubringen.“ enden Prinzips des Klaſſenhaſſes und ⸗s Die bürgerlichen Parteien müſſen dieſen Beſtreb⸗ ungen aber vertrauensvoll entgegen zu kommen ſuchen und dürfen Der Verlag des„Volksfreunds“ orzheimer, worin es heißt: heimer Parteigenoſſen mögen ſich beruhigen. Aenderungen bei unſerem Parteiorgan werden, geſtützt auf unan⸗ änniſche Berechnungen, mit Umſicht vorgenommen, heimer Parteigenoſſen dem wir gerade für Pforzheim, wie für keinen zweiten Parteiort im Intereſſe der Verbreitung des„Volksfreund“ oder, um in der Pforzheimer nicht beſcheidenen Forderungen ſonderen Ausgeſtaltung erfüllt werden wollten, wir uns mit vollem rauf ſeinem immer deutlicher der Name Mottl— wohl ging der Feſtvorhang aus⸗ vom Frankfurter Opernhaus als Woglinde Kratz vom Stadttheater in Straßburg als Sieglinde— bedeutend den Charakter desſelben hineinzuwachſen. unſer neuer Buffo, gab den Beckmeſſer und trat in dieſer Figur als Walther von Stolzing; ſo anerkennenswerte, ja ſchöne um ſo mehr entbehrt das Spiel jeder geiſtigen Eine Leiſtung von künſtleriſcher Intelligenz bietet Herr Büttner als Hans Sachs. 1 und ein Gefühl der Wehmut beſchlich den Zu⸗ hörer bei dem Gedanken, daß der Mann, daß beiſpielsweiſe die„ die Anſicht der ver⸗ Se. Majeſtät der gleich⸗ on durchdrungen, daß die Arbeiter berechtigt ſein ſollen mit anderen Ständen und Klaſſen und daß dieſe Gleichberechtigung ihren geſetzgeberiſchen Ausdruck finden „In dieſen Worten kann und muß,“ führt die„Soziale weiter aus,„der vaterländiſche Arbeiter⸗Kongreß zu für die Erfüllung ſeiner Hoff⸗ die aus dem freien, eigenen ſtehender Arbeiter hervorgeht, Werk zu gehen und die In dieſem kfurter Kongreß für die geſamte Arbeiter⸗ aller Schlacken und Auswüchſe, eine der ge⸗ der Weltgeſchichte iſt, von großer ſteht, in geſchloſſener Einheit und r Kundgebung, iſer und Reich wenn er ver llen wünſchen, daß der„Deutſche Arbeiter⸗ 500 000—600 000 deutſche national geſinnte ſein werden, den Kriſtalliſationskern bilden möge, der die Werbekraft beſitzt, andere Scharen von Arbeitern rklicher Arbeiter⸗Intereſſen unter Abſtoßung Nampfes an ßtrauen, wie dies von ſeiten der„Kreuzztg.“ iter⸗Kongreß auf eine ſchiefe Ebene drängen. Radikale und Reviſioniſten in Badey. * Karlsruhe, 15. Okt. erläßt eine Erklärung Die Pforz⸗ Die geplanten „Vergeudung von Parteigeldern“ wird keine Daß unter der Redaktion des Genoſſen Kolb „eine größere Verbreitung des Parteiorgans unmöglich ſei“, iſt ohl anzunehmen, Nummer 239 ziffernmäßig nachgewieſen wurde, im verhältnis⸗ weil, wie ſchon in unſerer unſer Blatt unter der redaktionellen Leitung desſelben Genoſſen Kolb ſich ganz außerordentlich günſtig ent⸗ An dieſem Aufſtreben unſeres Parteiorgans iſt aller⸗ n den Zahlen der vorgeſtrigen Nummer des eigt wurde, die Geſamtheit der Pforz⸗ ſchaft unſchuldig. Und dies, trotz⸗ ſehr bedeutende„Parteigelder“ aufgewendet, Sprache zu reden,„vergeudet“ haben. bei den geplanten Aenderungen die durchaus der Pforzheimer bezüglich der be⸗ des„Volksfreunds“ ſpeziell für ihren Ort dann würden unſer Landesvorſtand und letzten Jahren Platze ſtehen und aus dem Jubelgebraus ertönte rkenden Künſtler erſchienen— Mottl, Mottl rief es lauter, dringender, aber kein Mottl erſchien und ſo ſenkte ſich Vorhang, ohne daß ſich Felix Mottl gezeigt hatte. achte zwei Gäſte, die Damen Ho henleitner und Frau Lohſe⸗ Heldentenor RéEmond in den Partieen r unſer und Herr Büttner als Wotan⸗ Siegfried Wanderer, er brachte uns nicht einen ſteifleinenen Gott, ſondern den heldenhaften Uebermenſchen, der um die Am Sonntag folgten die„Meiſterſinger“ Weltmacht ringt, zum Aus⸗ als letzte Auf⸗ Leitung von Felix Mottl. Als Gaſt trat in der Partie des Eochens Fräulein Ada Robinſon vom Wiesbadener e junge hübſche Dame mit volltönender, ſympa⸗ e zeigte poetiſches Empfinden und darſtelleriſche Begabung und wenn ſie auch noch nicht das Ideal des verliebten ins iſt, ſo beſitzt ſie zweifellos das Zeug, bald in Herr von Bongardt, ſie ſich der Meiſter gedacht haben dürfte. Zu ſehr einen Seite, ein zu galliger Choleriker auf der Unmöglich in Spiel und Darſtellung iſt Herr Pauli Mittel Am Dirigentenpult ſaß zum letzten der vor über zwanzig Jahren unvergeßlichen Deſſoff bei uns einzog und den Ruhm Wagners kündete, nun nicht mehr die Orcheſterſchar zum Siege kann ſich vorerſt noch nicht recht darein finden, Meiſterſinger“ jemand anders dirigieren ſoll, — und doch iſt es mit dieſem„unſer“ wohl für Herr Mottl iſt ein berühmter Dirigent, ohne Recht den Vorwurf der Vergeudung bon G eeeeeeeeeeeee I eee Parteigeldern zuziehen. von den„Parteigeldern“ gelder im eigentlichen Sinne— die zur Errichtung einer eigenen Parteidruckerei und zur Erweiterung unſeres Blattes verwendet werden ſollen, noch keine Mark von Pforzheim gezeichnet worden iſt. Vielleicht holen die braven„Pforzemer“ das Verſäumte nach. Wir nehmen mit Dank neben„reviſtoniſtiſchen“, auch„radikale“ Moneten an. ** 1* Aus Forchheim berichtet der„Volksfreund“: Der Bericht über die Pforzheimer Parteiverſammlung ruft in den Kreiſen der ländlichen Parteigenoſſen das Gefühl tiefſter Entrüſtung hervor, Es iſt jetzt die höchſte Zeit, daß dem gehäſſigen und, man möchte ſagen, ekelhaften Treiben gegen die„Reviſioniſten“ ein Ende gemacht wird. Hin und wieder hat man aus ähnlichen Verſammlungs⸗ berichten den Eindruck gewinnen müſſen, daß die Auffaſſung vom „Reviſionismus“ eine grundfalſche und unklare iſt, die Pforzheimer Genoſſen aber ſchoſſen in dieſer Beziehung den Vogel ab, ſie haben zur Evidenz bewieſen, daß ſie vom„Reviſionismus“ kein Hohllicht haben. Für ſie iſt die Diskuſſion über den„Reviſionismus“ nur die willkommene Gelegenheit, ihre Gehäſſigkeit gegen ge⸗ wiſſe Perſonen anzubringen. Wir meinen, für die Leiſtungen einzelner Genoſſen in der Pforzheimer Verſammlung müßte die Pforzheimer Partei die Verantwortung ablehnen. Daß es den räſonnierenden Pforzheimer Genoſſen nicht um den„Reviſionismus zu tun war, geht ſchon daraus hervor, daß ſie heute dem einen „Reviſioniſten“(Kolb)„Kreuziget ihn!“ zurufen und morgen den andern„Reviſioniſten“(Hildenbrand) mit einem„Hoſianna“ be⸗ grüßen. Man weiß ja, daß es nicht von ungefähr kommt, wenn die Pforzheimer dem Genoſſen Kolb den freiwilligen Rücktritt von der Leitung des„Volksfreund“ anempfehlen. Daran iſt nicht der „Reviſionismus“ Kolb's, ſondern der Umſtand ſchuld, daß er den Pforzheimern ob ihrer„Tätigkeit“ für die Parteipreſſe ſchon wieder⸗ holt, und wie wir ſagen müſſen, ganz mit Recht, unſanft auf die Hühneraugen getreten iſt. Wer die Geſchichte kennt, wer auf der letzten Landesverſammlung war, der weiß auch, woher die Ani⸗ moſität der Pforzheimer gegen Kolb rührt. Die Genoſſen im Lande müſſen es ſich endlich verbitten, daß vor aller Oeffentlichkeit unter dem Deckmantel der„Reviſtoniſten“⸗Bekämpfung perſönlich! Gehäſſigkeiten gegen einzelne Genoſſen zum Austrag ge bracht werden. 3 3 Beſchäftigungsgradim Ruhrkohlenbergbau. (4) Der tägliche Verſand aller Ruhrgruben beziffert ch gegenwärtig auf 16 000—17 000 Wagen zu 10 Tonnen, währ 35 im ⸗Auguſt⸗September 18 000—19 000 erreicht wurden. Dieſer Rückgang iſt indes kein Anzeichen einer geringeren Nachfrage, viel mehr veranlaßte vor einigen Wochen die Furcht vor einem Ber arbeiterſtreik die Großhändler und ſonſtige Großkonſumenten, bedeutende Kohlen⸗ und Koksvorräte anzuſchaffen. Als die Situatto in der Bergarbeiterbewegung durch die Zugeſtändniſſe der W (Lohnentſchädigung an die Wurmkranken, Nachlaſſen des„Nul⸗ lens“ uſw.) an Spannung verlor, wußten viele Händler nicht, wohin mit den angehäuften Vorräten; manche Firmen haben nach eigene Angabe mit Verluſt oder kleinem Gewinn verkaufen müſſen. Die jetzige kühlere Jahreszeit treibt naturgemäß die Nachfrage nach Hausbrand in die Höhe; die Eiſen⸗ und Stahlwerke benötigen mindeſtens ſo viel Brennſtoffe, wie in den vorigen Monaten; d Gasanſtalten ſind gegenwärtig ſtärker beſchäftigt, brauchen alſo be daß er je vergaß, auch wirklich den Takt zu ſchlagen— aber wie ſelten einer verſtand er es, den Geiſt eines Werkes zu erfaſſen und denſelben auf den Geiſt der Spieler zu übertragen. Er iſt kein Tüftler, der die handgreiflichſten Abſichten des Komponiſten in geiſt⸗ reicher Form in das Gegenſätzliche umkehrt, er bleibt immer natür⸗ lich, aber ſtets wird es bewundernswert bleiben, wie Mottl das biel⸗ köpfige Orcheſter zu lenken verſteht. Und wenn wir bei ihm einer Eigentümlichkeit der Auffaſſung begegnen, ſo hat man dieſelbe gern in den Kauf genommen, denn was im allgemeinen nicht erlaubt das hat man von einem Mottl gern hingenommen, mutete die künſt⸗ leriſche Individualität desſelben doch immer intereſſant an. Als der Vorhang ſich zum letzten Male ſchloß, da begann von neuem Jubel, der in den letzten Tagen ſo oft laut geworden, aber auch zu letzten Male kam Mottl nicht und die Rieſenlorbeerkränze, die wir in den letzten Tagen in den Schaufenſtern der Blumenläden be wundern konnten, ſie wurden nicht auf der Bühne zu einem Lorbeer⸗ wald für den ſcheidenden Künſtler aufgebaut. Zum letzten Ma vor der breiten Oeffentlichkeit trat Mottl aber geſtern auf im 9 Feſthallenſaal als Leiter des erſten Abonnementskonzer unſeres Hoforcheſters. Wagner mit ſeiner Fauſt⸗Ouvertüre, Lisz mit dem 18. Pſalm und Beethoven mit der Siebenten bildeten Selte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 16. Oktober. deutend größere Quanten Kohlen. Wenn trotz aller dieſer günſtigen Umſtände die Verſandziffer zur Zeit niedriger iſt, als im Spät⸗ ſommer, ſo beweiſt dies, daß die damalige unerhört hohe Ver⸗ ladung ein anormaler Zuſtand war, hervorgerufen durch Befürchtungen, deren Haltloſigkeit dem ruhigen Beobachter damals ſchon klar war. Die Folgen der damaligen Spekulationshauſſe ſind u. a. Feierſchichten, die, wenn auch vereinzelt, in der Vorwoche auf etlichen Ruhrgruben eingelegt werden mußten. Der Beſchäftigungs⸗ grad der einzelnen Zechen iſt ſehr unterſchiedlich. Auf der einen Zeche werden Ueberſchichten in großer Zahl verfahren, auf anderen bleibt es bei der Normalſchicht, oder es kommen ſogar Feierſchichten bor. Einige Schächte nehmen fortwährend neue Arbeiter an, andere wieder nicht. Es ſind ſogar einige Arbeitertrupps wegen Abſatz⸗ mangel entlaſſen worden, auch kündigten manche Arbeiter wegen der flauen Verdienſtgelegenheit ſelbſt. Doch iſt von Schwierigkeiten entlaſſener Bergleute, auf benachbarten Schächten unterzukommen, nichts bekannt. Die Wurmkr ankheit hat zweifellos durch die Art der bergpolizeilichen Bekämpfung den Arbeiterwechſel einge⸗ ſchränkt, Die Seuche hat aber auf den ſtark betroffenen Schächten Liücken in die Stammmannſchaften geriſſen; weswegen es geſchulten Bergarbeitern leicht iſt, Arbeit zu finden. Der Arbeiterwechſel inner⸗ halb der Belegſchaften iſt nicht mehr ſo groß wie früher. Die Arbeiter ſehen mehr und mehr ein, daß das viele Wechſeln der Arbeitsſtätte an ſich keine Beſſerung der Arbeitsbedingungen zur Jolge hat; die Organiſationsleiter haben häufig dargelegt, wie 5 ſchädlich der ſtarke Wechſel ſchon mit Rückſicht auf die Unfallver⸗ hütung ſei Man ſolle nicht ohne weiteres der alten Arbeitsſtelle den Rücken kehren, ſondern darauf dringen, daß die vorgefundenen Miß⸗ ſtände beſeitigt würden. Zu dieſem Zwecke wurde der Anſchluß an die Organiſation empfohlen. Fruchtlos iſt die Belehrung nicht ge⸗ blieben; denn einerſeits hat ſich die Bergarbeiterorganiſation außer⸗ ordentlich entwickelt, andererſeits hat der Stellenwechſel nachgelaſſen: während im Jahre 1900 auf 100 Belegſchaftsmitglieder 120 wech⸗ ſelnde entfielen, waren es 1901 noch 101 und 1902 gar nur 92, Auf 247 707 Arbeiter kam ein Zugang von 118 900 und ein Ab⸗ gang von 109 880 Köpfen. Den ſtärkſten Wechſel hatten auch 1902 wieder die Reviere Dortmund II und Oberhauſen. Das 4. Quartal wies den größten Wechſel auf. Viel könnte in dieſer Hinſicht gebeſſert werden, wenn durch zentrale Arbeitsnachweiſe den Ar⸗ beitern und Werksleitungen eine ſtändige Ueberſicht über die Ten⸗ denz des Arbeitsmarktes im Ruhrgebiet geboten wäre. Manche Schächte brauchen Arbeiter, holen ſie vom Auslande, heimiſche Ar⸗ beiter laufen dagegen umher, ohne zu wiſſen, wo ſie anfahren oönnen. ——— Politische Ilebersicht. Maunnheim, 16. Oktober 1908. Verſicherungspflicht der Haudlungsgehilfen. fnet hat, und daß d. h. ſich Energiſch regen, der Sozialdemokratie den gewonnenen Bodem auch bei den Reichstagswahlen wieder ſtreitig zu machen imſtande ſind. Zum Streik in Crimmitſchau. In Crimmitſchau herrſcht ſeit ſechs Wochen ein Arbeiter⸗ ausſtand in der Textil⸗Induſtrie. Die ſozialdemokratiſche „Sächſiſche Arbeiter⸗Zeitung“ weiſt auf die einſchneidenden Folgen desſelben an der Hand der Sparkaſſen⸗Einlagen und Rückzahlungen aus der Sparkaſſe hin. Aus dieſen Zahlen ſollte aber das ſozialdemokratiſche Blatt auch die richtigen Schlüſſe ziehen, hauptſächlich den, daß die Arbeiterlöhne doch nicht ſo ganz unerträglich niedrig waren, wenn im Monat September v. Is. rund 164 420 Mk. in 1892 Poſten in die Sparkaſſe eingelegt werden konnten; im September dieſes Jahres ſanken die Einlagen auf rund 144 160 Mk. in 1490 Poſten. Die zurückgezahlten Spargelder beliefen ſich aber im September dieſes Jahres auf rund 150 380 Mk. in 1271 Poſten, überſtiegen alſo die Einlagen um 6000 Mk., während im Monat September vorigen Jahres die zurückgezahlten Spargelder ſich nur auf rund 120 320 Mk. in 749 Poſten beliefen. Der Streik hat alſo nicht nur die Spar⸗ einlagen um 20 000 Mk. vermindert, ſondern auch noch 30 00⁰ Mark ſchom erſparter Gelder verſchlungen und das allein während des Monats September. —————k Pñ Deutsches Reich. *Berlin, 15. Okt.(Kolonialra.) Es iſt nunmehr kein Zweifel mehr daran, daß der Kolonialrat im November zu ſeiner zweiten diesjährigen Tagung einberufen werden wird. Seine Beratungen werden der Eröffnung der erſten Seſſion des einen Einfluß dahin aus, daß auch der Reichstag ſich jetzt ein⸗ gehender und entgegenkommender mit kolonialen Dingen be⸗ ſchäftigt. In allen anderen Ländern ſtehen die Parlamente dieſen Fragen wohlwollender gegenüber. —(Der neue Reichsgerichts⸗Präſident.) Die Beſchlußfaſſung des Bundesrats über den Vorſchlag eines neuen Präſidenten des Reichsgerichts bürfte, nach der„Leipziger Zeitung“, in der nächſten Sitzung erfolgen. In Reichsgerichtskreiſen wird angenommen, daß die Wahl auf den derzeitigen Direktor im Reichsjuſtizamte, Wirklichen Geh. Rat Dr. Gutbrod einen geborenen Württemberger, ſich lenken werde, der ſeit mehreren Jahrzehnten bereits im Reichsdienſte ſich befunden hat, und dem der Ruf eines hervorragenden Juriſten vorausgeht. —(Die Wahlrechtsvorlage der ſächſiſchen Regierung)) die der Beratung der zum 26. ds. Mts. ins Miniſterium des Innern einberufenen Vorkommiſſion zugrunde gelegt und ſpäter den Kammern unterbreitet werden ſoll, ſo wird der„Chemn. Allg. Ztg.“ aus Dresden geſchrieben, wird dem Volke eine Enttäuſchung bereiten. Sie iſt, wie ſchon feſt⸗ ſteht, ein Flickwerk, das niemanden befriedigen wird. Das iſt bereits heute das Urteil ſachverſtändiger Kreiſe, die den Ent⸗ wurf kennen und aus ihrem Urteil kein Hehl machen. —(Der ſozialdemokratiſche Paſtor g. D. Göhre,) der ſein Reichstagsmandat niedergelegt hat, will nach den Andeutungen der nationalſozialen„Hilfe? wiedergewählt werden. Das Blatt ſchreibt:„Göhre ſieht die Niederlegung des Mandats nicht als das Ende ſeiner politiſchen Laufbahn an, ſondern will nur ſeinen Wahlkreis in der denkbar ſchärfſten Form vor die Frage ſtellen, ob er mit ihm geht oder nicht. Wenm es ihm gelingt, dann hat er allerdings eine Stellung, die auch durch ein Parteigericht nicht mehr zu erſchüttern iſt, denn eine Neuwahl unter jetziger Sachlage würde bedeuten, daß der Wahlkreis ihm ſelbſt im Fall der Parteiverurteilung Treue halten will.“ Die „Hilfe“ hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß Sozialdemokrat gegen Sozialdemokrat kandidiert.— Der„Vorwärts“ demen⸗ tiert die Meldung, daß die ſozialdemokratiſche Parteileitung in Mittweida an Stelle des zurückgetretenen Göhre Herrn Antrick oder Dr. Karl Liebknecht aufzuſtellen beabſichtige. — Mationalliberale Kandidaturen.) Es landidieren in Göttingen: Abg. Eckels; in Altena⸗Iſerlohn: die Abgg. Herbers und Noelle; in Huſum: Abg. Jürgenſen; in Stendal: Rechtsanwalt Piſtorius(Magdeburg); in Oberweſter⸗ wald: Abg. Hofmann; in Koſel⸗Stadt: Landwirt Schröder; in Wetzlar: Bergwerksdirektor Roth. Nus Stadt und Cand. Manunheim, 16 Oktober 1908. * Ein neuer Trick wird von Main 8 berichtet, der dort in einem Hauſe von einem Manne verſucht wurde. An der Tür einer Woh⸗ nung wurde geklingelt, ein Mann begrüßte die öffnende Frau mit ihrem Namen, hielt ihr ein Schriftſtück hin und erſuchte um Unter⸗ zeichnung, es koſte das gar nichts. Die Frau war klug genug, ſich zu⸗ mſer Hoftheater ſich auch an Stücke wagk, die unter einer lere Heinze aum ungefährdet die Zenſur paſſieren würden und deren Inhalt ſich nicht zum Lehrgegenſtand in höheren Töchterſchulen eignet, Daxaus darf man wohl den Schluß ziehen, daß unſer Hoftheater auch der Aufführung ernſter moderner Werke nicht aus dem Wege zeht, die bisher aus übertriebener Zimperlichkeit aus den Sitzungen es Theater⸗Leſekomitees nicht herauskamen. Ajin. 38—— Tagesneuigkeſten. — Der Leutnant als Romanſchreiber. Die Affäre des Leut⸗ nts Bilſen vom Trainbataillon Nr. 16 in Forbach, welcher unter Pſeudonym Fritz von der Khburg den Romen„Aus einer kleinen 50 n“ peröffentlicht hat, deswegen verhaftet und in das Militär⸗ efän zu Metz gebracht wurde, erregt in den beteiligten Kreiſen ortgeſetzt große Erregung. Im Anſchluß an unſere bisherigen Be⸗ richte über die beſonders in den Reichslanden ſehr peinlich berührende genheit bringt der„Lok.⸗Anz.“ eine kurze Inhaltsangabe des chen Buches: Die Tendenz des ganzen Romans„Aus einer inen Garniſon“ richtet ſich anſcheinend gegen die Strafverſetzungen Strafgarniſonen. Die Milieuſchilderung verrät einen ſcharfen, informierten Beobachter, aber ebenſo einen ſenſationslüſternen, die chlüpfrigſten Pfade betretendenSchriftſteller, der die abſcheulichſten chlupfwinkel des Laſters aufſucht und ſie in die Offtzierskreiſe hin⸗ inverlegt. Die handelnden Perſonen ſetzen ſich zumeiſt aus Schul⸗ ſenmachern, Trinkern, Ehebrechern, aus polternden, jedes Rechts⸗ efüt läverletzenden Perſonen zuſammen, deren Laufbahn endlich in ſertion, Verabſchiednug, Mord oder Selbſtmord endet. Das Offi⸗ rkorps des Regiments, welches der Verfaſſer im Auge hat und ches durch lokale Anſpielungen erkennbar gemacht iſt, ſtellt eine ung verabſcheuungswürdiger Charaktere dar und weiſt nur avallerie auf, denen der Verfaſſer ſein eigenes Glauben Verlefung fortſetzen. Abg. Herold: Aber ihre Dummheiten brauchen Reichstags nur kurze Zeit vorausgehen. Hoffentlich üben ſie nächſt das Schriftſtück zum Leſen auszubitten, ſie ſchreibe doch nie mir nichts dir nichts ihren Namen ohne Einwilligung ihres Mannt unter ein Schriftſtück. Nun begann der Mann zu erzählen, ihr Man dürfe nichts erfahren, ſolle es ſich doch um ein Geſchenk für dieſen handeln und es koſte jeden Monat nur 3 wei Markl Das Schriftſtück war ein Subſtriptionsbogen auf irgend ein Werk. Hat der man ſich verpflichtet und wird häufig genug mit Hilfe der Gerichte gur Einlöſung der Verpflichtung gezwungen. Darum ſei Vorſicht vor ſolchen unlauteren Abonnentenſammlern anempfohlen! * Ländung einer unbekannten Leiche. Die hieſige Großh. Staatsanwaltſchaft, i. V. Leſer erläßt folgende Fahndung: Am 28. September ds. Is. wurde hier im Neckar die Leiche eines unbekannten, wahrſcheinlich dem Schifferſtande angehörenden Mannes geländet, die wohl etwa—8 Tage im Waſſer gelegen hatte. Bei der Leiche fanden ſich folgende Gegene ſtände: Eine kleine hölzerne Tabakspfeife mit weißem Beſchlag und weißem Deckel, ein angebrochenes Packet ſog. Goldſcheck, 3 Cigarren, ein halbes Bleiſtift und ein Blechbüchschen mit 15 3. Signalement des Verſtorbenen: Etwa 30 Jahre alt, .65 Meter groß, unterſetzt, dunkelblonde Haare, die kurzgeſchnitten ſind, roter Schnurrbart, volles Geſicht; trug graubrauner wollener Anzug, weißleinenes Hemd mit Umlegkragen, weißleinene Unter⸗ hoſen, ſchwarzwollene Socken, Lederpantoffel, braune geſtreifte Schildmütze. Ich erſuche um Mitteilung über die Perſönlichkeit des Verſtorbenen. Aus dem Großherzoqtum. oc. Karlsruhe, 15. Okt. Der Güterverkehr im hieſigen Rhein⸗ hafen betrug im Jahre 1902 280 703 Tonnen und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September d. J. 430 854 Tonnen. Die im Vor⸗ anſchlag für 1908 vorgeſehene Ablieferung der Rheinhafenkaſſe an die Stadtkaſſe iſt auf 41000 M. berechnet, abgeliefert ſind bis 1. Oktober d. J. 47 000.; die Jahresablieferung dürfte auf 65 000 M. zu ſchätzen ſein. *Kehl, 15. Okt. Auenheimer Mühle brennt!“ Das war ein Schreckensruf, der geſtern abend Auenheim, Bodersweier, Quer⸗ bach und Umgegend in Alarm verſetzte, und ein gewaltiger Feuer⸗ ſchein, der das ſonſt ſo lieblich idylliſche Anweſen des Herrn Scherwitz zu einem Schauplatz der Zerſtörung und des Schreckens geſtaltete, verbreitete Aufregung und Angſt in aller Gemüter. Der auf dem linken Mühlbach⸗Ufer an die Mühle aus Holz angebaute Dreſch⸗ maſchinen⸗Schuppen, mit etwa 3000 Garben angefüllt, ſtand in hellen Flammen. Der Dreſchmaſchinen⸗Schuppen iſt total nieder⸗ gebrannt. Der maſſive Feuergiebel, welcher Schuppen und Mühle trennte, hat jedenfalls in erſter Linie dem zerſtörenden Elemente Halt geboten. 5 BC. Triberg, 14. Okt. Geſtern waren die Vertreter der größeren Uhrenfabriken des badiſchen Schwarzwaldes hier verſam⸗ Die „ Ergielung beſſerer Verkaufspreiſe zu beraten Es herrſchte, wie das „E. b..“ hört, volle Einmütigkeit. Lahr, 16. Okt. In der Buchdruckerei und Verlagsbuchhand⸗ lung von Moritz Schauenburg, in der die„Lahrer Zeitung“ gedruckt wird, brach heute nacht Feuer aus, das einen Teil des nördlichen Flügels zerſtörte. Dank des raſchen Eingreifens der Feuerwehr wurde ein weiteres Umſichgreifen des Brandes verhindert. Der Geſchäftsbetrieb erleidet keinerlei Stör⸗ ung. oe. Ueberlingen, 15. Okt. Dem geſtrigen Obſtmarkte wurden 2500 Doppelzentner Obſt zugeführt und zwar 1400 Doppelzentner Moſtobſt und 1100 Doppelzentner Tafelobſt. Der Preis des erſteren betrug 10—12., des letzteren und zwar der Aepfel 18—25, der Birnen 16—22 Mark. Der Abſatz war lebhaft. de, Dürrheim, 15. Okt. Mit dem Vau der Bahnlinie Mar⸗ bach⸗Dürrheim iſt nunmehr angefangen worden, nachdem die Ver⸗ mefſungsarbeiten ein ganzes Jahr gedauert. Am 1. Mai n. J. ſoll der Betrieb eröffnet werden. oe. Vom Bodenſee, 15. Okt. Im Fallen des Sees trat infolge der heftigen Regengüſſe der letzten 2 Tage ein Stillſtand ein. Von Anfang September bis 10. Oktober fiel er um einen vollen Meter Der Pegel zeigt gegenwärtig 3,30 Meter. des Frauenpereins Konſtanz eine Verſammlung ſtatt, um über die Bekämpfung der Lungentuberkuloſe zu beraten. Kurz nach 3 Uhr er⸗ ſchien die Großherzogin. Als Beirat des Frauenvereins eröffnete Herr Landgerichtsrat a. D. Singer die Verſammlung. Nun hielt Herr Medizinalrat Dr. Heinemann einen intereſſanten Vortrag über die Lungentuberkuloſe und deren Bekämpfung. Ein gutes Heilmittel ſind, ſo führte er am Schluſſe ſeiner Rede aus, vor allem die etwa 100 Lungenheilſtätten in Deutſchland, die bisher eiwa—4 Proz. der Kranken aufnehmen und ihnen den Wert einer geſunden Lebensweiſe zeigen. Hohe Beachtung finden auch die zwei badiſchen Geneſungs⸗ heime, die Abteilungen für Tuberkuloſe in den Krankenhäuſern ſo auch in Konſtanz) und die Kinderheilſtätten(Dürrheim). Zur er⸗ folgreichen Bekämpfung muß aber die ſoziale Hygiene eingreifen durch Schutz der geſunden Familienmitglieder. Dazu gehört, daß man die Kranukheitsfälle kennt, und dieſe Kenntnis wird durch die Anzeigepflicht in Baden erleichtert. Außerdem beſtehen in Baden ſeit kurzem Unterſuchungsämter in Freiburg und Heidelberg, eine von den Aerzten dankbar begrüßte Einrichtung, Der Redner erſucht ſeine Herren Kollegen um Mitteilung der Tuberkuloſe⸗Fälle, um dem Frauenverein Anzeige zu machen. Wünſchenswert ſeien auch Mit⸗ eeeeeeeeeee eeeeee die ſchlimmſten Extreme verfällt. Daß bei ſeinen Schilderungen des militäriſchen Lebens in den kleinen Garniſonen das Kapitel von den Soldatenmißhandlungen eine große Rolle ſpielt, berſteht ſich bei der Tendenz des Werkes von ſelbſt. Demgegenüber iſt als ſitt⸗ liches Moment, das zugunſten des Buches ſpricht, nur hervorzuheben, was der Autor über das Schuldenmachen, deſſen Urſachen und Folgen in Offizierkreiſen ſagt. Er empfiehlt hier die Schaffung eines Ge⸗ ſetzes, nach dem die Schulden des Offiziers, bis zum Hauptmann oder Rittmeiſter ausſchließlich, nicht einklagbar ſein ſollen.— Die Ver⸗ haftung des Leutnants Bilſen erfolgte, weil er, wie oben ſchon an⸗ gedeutet, in ſeinen Darſtellungen anſcheinend auf eine beſtimmte lothringiſche Garniſon Bezug genommen hat. Komplimente aus dem böhmiſchen Landtage. In der Sitzung dom 18. Oktober bemängelte der deutſche Abgeordnete Strache, daß das Verzeichnis der Abgeordneten nur in tſchechiſcher Sprache er⸗ ſchienen ſei. Er begann dann das Verzeichnis zu verleſen. Nun be⸗ richtet die„N. Fr. Pr.“ weiter: Da Strache des Tſchechiſchen nicht mächtig iſt, ruft ihm gleich nach den erſten tſchechiſchen Namen Abg. Dr. Herold zu: Ich bitte, die tſchechiſche Sprache hier nicht ſo zu ver⸗ unglimpfen. Das iſt eine Unverſchämtheit! Abg. Strache: Ich kann nicht beſſer Tſchechiſch. Abg. Herold: Dann leſen Sie die tſchechiſchen Namen nicht!(Rufe: Oho! auf den deutſchen Bänken.) Abg. Schreiter: Warum denn nicht, Sie ungekrönter König von Böhmen? Abg. Hackel: Das iſt der Vertreter der freiſinnigen Tſchechen! Abg. Prade: Sind Sie froh, daß er überhaupt tſchechiſch lieſt! Abg. Herold: Er ſoll keine dummen Witze beim Ausſprechen machen! Abg. Schriter: Ihr habt das Deutſche im Reichsrate noch viel mehr ver⸗ hunzt! Der Oberſtlandmarſchall erſucht, den Redner nicht zu unter⸗ brechen. Abg. Strache: Mit Erlaubnis des Herrn Oberſtlandmarſchalls und mit oder ohne Erlaubnis des Abg. Dr Herold werde ich meine uns nicht gefallen zu laſſen. Abg. Wolf: Ich glaube, daß ihr ich nur über die Obſtruttion ärgert. Das ſolltet ihr aber nicht den Mund legt. In dem Beſtreben, den G en Lebens nahezukonr i eme Varg FFCEEEEFPF r e eeeeeeee montägs⸗Darſtellung“ in den kraſſeſten Farben, wodurch er oft inſchauen Sie, daß Sie weiter kommelt enn. Abg. Kubr zeigt dem Abg, Wolf ein Stüctk Zucker. Abg. Kaſper(zu den Tſchechen): Ihr habt ja auch eure Rubel! Abg. Anyz: Das iſt eine würdige Geſellſchaft des Herrn Wolf! Abg. Wolf: Ich verſtehe Sie nicht, was Sie ſchimp⸗ fen, das iſt mir Wurſt. Abg. Anyz: Und Sie ſtehen uns moraliſch zu tief. Der Oberſtlandmarſchall erſucht, den Redner nicht zu ſtören Da die Geſchäftsordnung die Verleſung ſchriftlicher oder gedruckter Vorträge nicht geſtattet, hat der Landtag ohne Debatte über die Verleſung zu entſcheiden, wenn der Oberſtlandmarſchall die Ver⸗ gonnene Verleſung, da ſie zur Begründung ſeines Antrages not⸗ wendig erſcheint. Abg. Strache dankt dem Oberſtlandmarſchall für deſſen Liberalität und fährt in der Verleſung des doppelſprachigen Namensverzeichniſſes fort. Abg. Dr. Herold: Das mut ſo in das ſtenographiſche Protokoll aufgenommen werden, wie es verleſen wird, damit die Welt erfahre, was ſolch ein Abgeordneter leiſtet. Abg. Wolf(3u Dr. Herold): Da ſind Sie nors concours! Sie ſollten ins Schwarze getan haben.(Laute Zuſtimmung bei den Deutſchen.) Abg. Strache fährt in der Verleſung fort, wobei eine Reihe heiterer Zwiſchenfälle ſich ergibt. Infolge eines Druckfehlers iſt der Beruf des Abg. Kaftau im Mitgliederverzeichnis als Beſitzer eines Kon⸗ fektions⸗ Etabliſſements begeichnet. Abg. Strache ruft: Seſt wann iſt Herr Kaftan ein Schneider? Das iſt eine Fälſchung. Wie wird aus einem Ingenieur und Waſſerbautechniker ein Schneider? Als Wohnungsnummer Kaftans in Prag iſt die Nr 829 angegeben. Alſo dort iſt das Schneidergeſchäft, meine Herren, wenn Sie etwas brauchen.(Heiterkeit. Einige Abgeordnete erſuchen Kaftan, ihnen das Maß zu nehmen.) Bei dem Namen des Abg. Hocera, der die VBornamen Heinrich Vladimir führt, wobei der Name Vlabimir im Verzeichnis mit VI. abgekürzt iſt, lieſt Abg. Strache Heinrich VI. (Schallend Heiterkeit.) Nach Verleſung des Namens Kreſei unter⸗ bricht Strache die Verleſung und ſagt: Nachdem die Verleſung de Abg, Auhs tzu Wolf): Um Sie kümmert ſich niemand. Verzeſchniſſes berejſts mehrere Stunden in Anſpruch nahm und lauge Zeit beanſprucht(Heiterkeit) und ich infolge erleſung Mann erſt die Unterſchrift, dann lautet die Pfeife anders, dann hat n melt, um unter Vorſitz des Handelskammerpräſidenten Wenz wegens Konſtanz, 15. Okt. In der Turnhalle fand auf Einladung f leſung nicht zuläßt. Er geſtatte jedoch dem Abg. Strache die be⸗ aber llüger ſein. Iur Aerger iſt der Beweis, daß wir einen Schuß * Seite. ſellungen durch die Schule. Ein Ausſchuß des Frauenpereins werde dann an Ort und Stelle das Nötige zu veranlaſſen ſuchen, d. h. in der Wohnung des Kranken für Unſchädlichmachung des Auswurfs, für Reinlichkeit, für Desinfektion gebrauchter Wäſche, für die nötige Belehrung uſw. ſorgen. Dabei ſei der Umgebung des Bettes beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zu ſchenken; befriedigende Ernährung ſei ein weiteres Vorbeugungsmittel. Den Wohltätigkeitsvereinen und Armenbehörden falle die Beſchaffung der nötigen Mittel zu. Da die heranwachſende Jugend durch die Tuberkuloſe ſehr gefährdet iſt, könne die Vermittlung eines geeigneten Landaufenthalts durch Wohltätigkeitsvereine viel helfen, während es Sache der Schule wäre, ſchwächliche Kinder auf ſolche Berufe hinzuweiſen, die keine zu große Staubentwicklung fördern. Geſunde weite Schulhäuſer, Schulbrauſebäder, unentgeltliche Abgabe von Frühſtück(wie es auch in Konſtanz geſchieht) ſeien gleichfalls zu empfehlen. So⸗ dann ergriff Herr Geheimer Rat Dr. Battlehner⸗Karlsruhe das Wort. Er ſprach ſeine Hochachtung für das bis jetzt ſchon von den Frauenvereinen Geleiſtete aus, die dazu von der Großherzogin an⸗ geregt wurden. An die Mitglieder der Wohltätigkeitsvereine werden auf Anordnung des Miniſteriums unentgeltlich Belehrungen und Sputumgläſer(zur Aufnahme des ärztlich zu unterſuchenden Aus⸗ wurfs) abgegeben. Zu der Verſammlung ſeien auch die Bezirks⸗ ärzte die Frauenvereine der Aemter Ueberlingen, Engen, Stockach, Meßkirch geladen; mögen ſie gute Anregung von hier mitnehmen und möge die gute Sache unter der Förderung unſerer Landesfürſtin friſch in Angriff genommen werden! Nach einer längeren Ausſprache ſchloß der Vorſitzende die Ver⸗ ſammlung mit dem Wunſch, daß der hieſige in der Bildung begriffene Ausſchuß, dem die Unterſtützung ſeitens der Stadt gewiß nicht fehlen werde, baldigſt ſeine ſegensreiche Tätigkeit beginnen könne. Der Ausſchuß zur Bekämpfung der Lungentuberkuloſe, der hier gebildet wird, ſoll vor allem beſtehen aus Mitgliedern des Frauenvereins und der Wohltätigkeitsvereine, welche ſich vorzüglich der Kranken⸗ pflege widmen und über Krankenſchweſtern verfügen, und in enger Fühlung mit der ſtädtiſchen Armenkommiſſton und den Kranken⸗ kaſſen ihr menſchenfreundliches Werk üben. Pfalz. Heſſen und Umgebung. * Germersheim, 15. Okt. Herr Bürgermeiſter Philipp Heens iſt im Alter von 60 Jahren geſtorben. Heené konnte auf ein faſt 30jähriges Wirken als Mitglied des Stadtrats zurückblicken. Nach dem Rücktritte von Bauſt übernahm er im Jahre 1899 die Leitung der ſtädtiſchen Verwaltung. In den letzten Jahren war ſeine amt⸗ liche Tätigkeit häufig durch Krankheit unterbrochen. * Kaiſerslantern, 15. Okt. Der Stadtrat nahm in ſeiner heu⸗ tigen Sitzung u. a. mit Dank das Anerbieten eines ungenannt ſein wollenden Gönners an, der beabſichtigt, auf dem Brunnen am Wald⸗ ſchlößchen eine entſprechende Figur auf ſeine Koſten anbringen zu laſſen. Die erbetene Erlaubnis zur Aufſtellung dieſer Figur wurde egeben. „ Kaſſel, 15. Ort. In einem an ein Abteil erſter Klaſſe an⸗ ſtoßenden Kloſett des geſtern nachmittag in Kaſſel einlaufenden Schnellzuges Aachen⸗Leipzig wurde die Leiche eines elegant geklei⸗ deten Mannes im Alter von zirka 30 Jahren gefunden. Die Füße des Toten waren entblößt und die Schlagadern an beiden Beinen und Händen durchſchnitten. Außerdem hatte ſich der Selbſtmörder mittels eines Revolvers eine Kugel in den Kopf gejagt. Der Tote wurde heute vormittag von der Staatsanwaltſchaft als der Bank⸗ direktor Fiſcher aus Barmen rekognosziert. Die Motive der Tatt find unbekaunt. Fiſcher wurde ſeit kurzem in Barmen vermißt. Gerichtszeſtung. „ Maunheim, 18. Okt.(Strafkammer II.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. 1. Der 31 Jahre alte Fuhrknecht Heinrich Frey, der einem Kollegen ein Paar Stiefel im Werte von 8 Mark ſtahl, wird als rückfälliger Dieb zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. 2. Schmutzige Dinge hat der 19 Jahre alte Sattler Lorenz Winterhalter aus Ummendorf im Schloßgarten mit 13jährigen Jungen getrieben. Da die Handlungen ins Gebiet des§ 176 Ziff. 3 .⸗St.⸗G. fallen, ſo wird Winterhalter auf 6 Monate ins Gefängnis geſchickt. * Mannheim, 14. Okt.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Zehnter. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Herr Amtsanwalt Dr. Wolfhard. 1. Verworfen wird die Berufung des Holsarbeiters Ludwig Neubeck, der vom Schöffengericht wegen Beteiligung an einer Schlägerei zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt wurde. 2. Der 30 Jahre alte Taglöhner Martin Weiß hat Mitte Auguſt ds. Is. ſeinem Vater vier Stallhaſen entführt, die er zu dem ihm befreundeten Arbeiter Leonhard Schick brachte, deſſen Frau ſie ihm zubereitete. Der alte Weiß nimmt heute den Strafantrag gegen ſeinen Sohn zurück, ſodaß dieſer frei ausgeht. Schick erhält wegen Hehlerei 1 Woche Gefängnis, die Ehefrau Schick, die mitan⸗ geklagt war, wird freigeſprochen. 8. Der 38 Jahre alte Händler Joh. Gg. Büchner aus Neuluß⸗ heim und der 56 Jahre alte Makler Michael Mantel, die erſt neulich wegen Betrugs beim Pferdehandel vor der Strafkammer er⸗ nee ſchienen, haben fich hente wegen eines ähnlichen Geſchäfts zu ver⸗ antworten. Vor einiger Zeit lockten ſie dem Taglöhner Adam Helwig aus Lorſch gegen Wechſel ein Pferd im Werte von 300 Mk. ab, wobei Büchner als Käufer auftrat und Mantel die Aufgabe hatte, ſeinen Freund als einen zahlungsfähigen Mann zu ſchildern. Helwig bekam ſein Pferd durch einen glücklichen Umſtand wieder. Büchner wurde nämlich wegen einer anderen Geſchichte von der Kriminalpolizei verfolgt und hielt es deshalb für's Geratenſte, das Pferd ſeinem Eigentümer wieder zurückzugeben. Er äußerte ſich Mantel gegenüber in dieſem Sinne, doch mußte Helwig immerhin 26 Mark zur Auslöſung des bei einem Wirt ſtehenden Pferdes auf⸗ wenden. Eine Zeche in dieſer Höhe hatten die Helfershelfer Büchners bei dem Wirt auflaufen laſſen. Büchner und Mantel, insbeſondere der letztere, der, wenn man ihn hört, ein Mann der humanſten und lauterſten Denkart iſt, bemühen ſich heute, die Vorgänge im harm⸗ loſeſten Lichte erſcheinen zu laſſen. In der Tat haben ſie den Trick ſo ſchlau eingefädelt, daß ihnen nicht beizukommen iſt. Sie müſſen freigeſprochen werden. Büchner geht ins Zuchthaus zurück, wo er wegen Pferdediebſtahls drei Jahre Zuchthaus verbüßt, Mantel, den .⸗A. Dr. Ebertsheim verteidigte, kommt auf freien Fuß. 4. Beim Tete⸗a⸗tete ſoll die 36 Jahre alte Karoline Krogh einem Glaſergehilfen den Betrag von 4,50 Mark entwendet haben. Der Diebſtahl kann der Angeklagten nicht nachgewieſen werden, da⸗ gegen wird ſie wegen Unzucht mit 4 Wochen Haft beſtraft. 5. Die Vorſtandsmitglieder der Geſellſchaft„Olymp“ ſollen fich auf die Anklage rechtfertigen, daß ſie bei einem„Hoffeſt“ Loſe eines Glückshafens auch an Nichtmitglieder abgegeben haben. Die Beweis⸗ aufnahme ſchließt mit einem Fragezeichen. Deshalb Freiſpruch. 6. David Mayer iſt der Name eines Kaufmanns, der nicht übel klingt, und doch iſt ſein Träger, ein 82 Jahre alter Mann, ein Geſunkener, der nicht mehr auftauchen wird. Wegen Landſtreicherei iſt er vom Schöffengericht zu 14 Tagen Haft verurteilt und dem Arbeitshaus überwieſen worden. Seine Berufung bleibt ohne Erfolg. Sport. * Scotch Moor iſt in Karlshorſt eingetroffen. Der Wallach des Rittmeiſters v. d. Kneſebeck ſoll unter Leutnant v. Mitzlaff im Großen Preis von Karlshorſt ſtarrten. * Offizielle Wettſpiele des Pfalzgau⸗Ausſchuſſes vom Verband ſüdd. Fußballvereine. Wettſpiel⸗Termine J. Klaſſe: Am 18. Okt..F. G. 96 gegen Sportklub Germania, Schiedsrichter: Klein. 25. Okt..F. G. 96 gegen M. F. Kl. Viktoria, Schiedsrichter: Beſt. 1. Nov. M. F. Kl. Viktoria gegen Sportklub Germania, Schieds⸗ richter Beſt 8. Nov. M. F. Kl. Viktoria gegen M. F. G. Union, Schieds⸗ richter: Schellmann. 15. Nob..F. G. 96 gegen.F. G. Union, Schiedsrichter: Klein. 22. Nov. Sportklub Germania gegen M..G. Union, Schiedsrichter Klein.— Wetktſpiel⸗Termine II. Klaſſe. Am 1. Nov...Kl. Viktoria gegen Sportklub Germania, Schiedsrichter: Ziegler. 8. Nob. M. F. Kl. Viktoria gegen.F. G. Union. Schiedsrichter Bodri. 8. Nov. Sportklub Germania gegen A. S. Kl. Heidelberg. Schiedsrichter: Bodri. 15. Nov. M. F. Kl. Vik⸗ toria gegen A. S. Kl. Heidelberg. Schiedsrichter: Ruppender. 22. Nov. .F. G. Union gegen S. Kl. Germania, Schiedsrichter: Keßler. 29. Nov. M. F. G. Union gegen.S. Kl. Heidelberg, Schiedsrichter: Klein. Sämtliche Wettſpiele finden auf dem hieſigen Exerzierplatz ſtatt und beginnen 3 Uhr. 20 Minuten Wartezeit. Eine intereſſante gallo⸗römiſche Stele, die einen Schmied darſtellt, iſt, wie uns aus Paris berichtet wird, ſoeben unter einer Menge von Gegenſtänden gefunden worden, die bei den Ausgrabungen in der Nähe des Obſervatoriums von Paris aus Tageslicht kamen. Die Entdeckung iſt um ſo wichtiger, als kein Pariſer Muſeum bis jetzt eine antike Stele beſaß, die einen Schmied darſtellt, abgeſehen von zahlreichen Vulkangeſtalten. Man kennt nur eine Stele dieſer Art im Muſeum zu Sens(Dep. Nonne). Der gallo⸗römiſche Schmied hat eine geſtreifte Kappe auf dem Kopf und ein breites, bartloſes, ſehr ausdrucksvolles Geſicht. Bekleidet iſt er mit einem langen Schurz, der um den Gürtel feſtgehalten iſt. Er hält in der linken Hand das charak⸗ teriſtiſche Werkzeug der Schmiede: die große Zange mit breitem Gebiß, das einen vollſtändigen Kreis bildet. Dieſe Stele iſt in der Rue Caſſini in einer Art antikem Kirchhof aufgefunden worden; ſie bedeckte das Skelett eines ſehr kräftigen Mannes, das zwei Meter tiefer darunter lag; vielleicht war es der Schmied, der auf dem Steine dargeſtellt war. Eine Bronzemünze, die in der Nähe der Stele ver⸗ graben lag, läßt das Datum des Begräbniſſes anähernd beſtimmen; denn ſie bezieht ſich auf das dritte Konſulat des Trajan(98 bis 117 n. Chr.). Die Stele iſt dem Pariſer Carnavalet⸗Muſeum über⸗ geben worden. — Eine Reform des Balletts. Anzeichen einer entſchloſſenen Empörung gegen die traditionellen Gazeröcke und die roſa Trikots der Ballettänzerinnen machen ſich geltend. Im Pariſer Gaieté⸗Theater ſoll Maſſenets„Heérodiade“ aufgeführt werden. Das Stück enthält ein Ballet, und die Direktoren baten deshalb Mlle. Sarcy, die erſte Tänzerin, ein Koſtüm zu tragen, das zu der Zeit, in der das Stück ſpielt, paßt, ein langes, weiches, anſchmiegendes Gewand. Die Tän⸗ zerin war entſetzt. Ihre geliebte Gaze aufgeben? Ein Koſtüm tragen, das ihre Pirouetten verbarg? Niemals! Eher würde ſie ihre Rolle aufgeben! Das geſchah auch, und wahrſcheinlich wird ein Prozeß ſtieg, „Pfuil“,„Schmachl“,„Pereat Wolf!“,„So ſchaut der Kerl aus, der die Verhandlungen des ſtranten ruhig gewähren. — Das Königswappen der Karageorgiewitſch. Vor einigen Tagen iſt, wie dem„Wiener Fremdenblatt“ aus Belgrad berichtet zoird, das große Wappen der Königsdynaſtie Karageorgiewitſch er⸗ ſchienen. Ein Mitarbeiter der„Stampa“ beſchreibt das Königs⸗ wappen wie folgt: Auf breitem hohen Schild von roter Farbe, das ein rotes Hermelin zur Rückwand hat, zeigen ſich zwei weiße Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Unterhalb der beiden Adler befindet ſich je eine Geißel in gelber Farbe; zu beiden Seiten der letzteren ſtehen die Juſignien. Es ſind das Zeichnungen, die man bisher für einfache Blumenarabesken hielt. Wie nun der Geſchichtsſchreiber und Heral⸗ diker General Dragaſewitſch behauptet, ſtellen dieſe Inſignien Reſte von Lanzen dar. König Milutin aus der Dynaſtie Nemanfitſch hatte bei ſeiner Heirat mit einer Prinzeſſin aus dem Hauſe Anjou dieſes Zeichen aus den anjouviniſchen Wappen in das ſerbiſche übernommen. Die Anjouviner führten es ſeit den Kreuzzügen. Zu beiden Seiten der weißen Adler befindet ſich je ein Serbe an ein rotes Schild ge⸗ lehnt. Der eine erſcheint in der Tracht der Herzegowzen, der andere iſt als Bauer aus der Schumadija gekeidet. Sie halten je eine Fahnenſtange mit aufgerollten Fähnchen in der Hand. Auf der Fahne des Herzegotwzen iſt ein abgeſchlagener Schweinskopf mit einem Pfeil darinnen— das Wappen der einſtigen ſerbiſchen Provinz Tri⸗ volien— zu ſehen, auf jener des Schumadiers ein gekrönter Löwe, das Wappen des einſtigen Dardanien. Herzegowze und Schumadier traen in mei filberbeichlamene Bi Wiünlen und eigen Nataaan in Gürtel. Die beiden Figuren ſtehen auf einem gemeinſchaftlichen, nach alten ſerbiſchen Motiven ausgearbeiteten Podium von gelber Farbe, von dem ein dunkelrotes Bändchen herabfällt. In der Mitte des Bändchens iſt die Deviſe der Karageorgiewitſch in lateiniſcher Schrift zu leſen:„Spes mihi prima. Deus“. Die beiden Adler tragen weiters ein rotes Schild auf der Bruft, das der Länge und Breite nach von einem weißen Kreuz ausgefüllt iſt. Es trägt die Jahreszahl„1804“. In den Winkeln des Kreuzes befinden ſich die bekannten vier„S“ in chrilliſcher Schrift(Samo sloga Srbina spasava Nur in Einigkeit liegt der Serben Rettung). Ueber dem ſchwebt die in Goldfarben dargeſtellte Krone des Kaiſers des Mächtigen(Silni). — Das überfüllte Japan. Die Oberfläche des Kaiſerreichs Japan beträgt nur etwa 400 000 Quadratkilometer oder etwa fünf⸗ ſiebtel des Deutſchen Reichs. Das Land hat aber 47 Millionen Ein⸗ wohner oder eine mittlere Volksdichte von etwa 117 Menſchen auf das Quadratkilometer, während in Deutſchland nur etwa 105 Be⸗ wohner auf das Quadratkilometer entfallen. Die Hauptſtadt Ja⸗ pans, Tokyo, wächſt mit einer reißenden Schnelligkeit; ſie hat nach der letzten Volkszählung 1 705 028 Einwohner, darunter 940 661 Männer und nur 764867 Frauen. Der Ueberſchuß an Männern rührt daher, daß viele Japaner, die in der Stadt arbeiten, ihre Frauen auf dem Lande zurücklaſſen. Die Bevölkerung der japani⸗ ſchen Hauptſtadt hat ſich in den letzten fünf Jahren um mehr als eine viertel Million(genauer um 279 602) vermehrt. Bis in die Gegenwart hat ſich eine namhafte Auswanderung aus Japan nicht gezeigt. Die Japaner, die ins Ausland gingen, waren wenig zahl⸗ reich und folgten in der Regel bald ihrem Heimweh. Nach der letzten Feſtſtellung erreicht die Zahl der im Ausand anſäſſigen Japaner noch nicht 150 000. Jetzt liegen aber ſichere Anzeichen vor, daß die japaniſche Auswanderung in ſtarker Zunahme begriffen iſt. Im letzten Jahr haben mehr Japaner als je die Heimat verlaſſen, und vornehmlich ſind ſie nach China, nach Koreg, nach Siam, nach Auſtralien, nach Honolulu, nach den Vereinigten Staaten und Ka⸗ nada und auch nach Rußland gegangen. Die ſtudierenden Japaner entſcheiden, ob ein Regiſſeur das Recht hat, ſeine Tänzerinnen zum Tragen langer Röcke zu zwingen. Es gibt aber ſehr viele Liebhaber des Balletts, die wünſchen, daß die Pariſer Direktion den„Lam⸗ penſchirm“ überall und für immer abſchaffen möchte. Sie ſagen, er wäre eintönig als Zierde und augenſcheinlich unzulänglich als Schutz gegen Kälte; man vergleiche das leidenſchaftliche Tanzen der Guer⸗ rero in dem Gewand als„Carmen“ mit den ewigen Sprüngen und Pirouetten und dem feſtgefrorenen Lächeln der Prima Ballering. Wie gut die Tänzerin auch ſein mag, ſo müſſen ihre Gazeröcke und Trikots doch unvermeidlich die Dramatik des Balletts beſeitigen Stimmen aus dem Publikum. Das Theater im Roſengarten. Auf die gutpfälziſche Anregung in Ihrem geſchätzten Blatte betr. Beginnzeit der Aufführungen im Roſengartentheater Mannheim, die auch Zuſtimmung in der„Pfälz. Rundſchau“ gefunden hat, ſei auch einem näheren Intereſſenten zu erwidern geſtattet. Die Mannheimer Theater⸗Intendanz wird bei Feſtſetzung der erwähnten Beginnnzeit auf 8 Uhr wohl ernſt mit ſich zu Rate gegangen ſein und es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß ſie hierin Wünſche und Anſichten aus der Oeffentlichkeit zu Ohren kommen ließ. Sie hat in erſter Linie den Mannheimer und Lundwigshafener Verhältniſſen Rechnung zu tra⸗ gen. Das Großh. Hoftheater wie die neue Roſengartenbühne wer⸗ den an den Wochenabenden faſt ausſchließlich Mannheimer und Ludwigshafener als Zuſchauer haben. Da nun letztere Bühne haupt⸗ ſächlich der leichtgeſchürzten Muſe dienen ſoll, alſo dem eine Er⸗ holung und angenehme Geiſtesſpeiſe bietet, den die ernſte Pflicht bis in die ſpäten Stunden an den Schreibtiſch, den Betriebs⸗ und Fabrikraum bannt, ſo wird wohl dieſe„große Arbeitsklaſſe“ in allererſter Linie einer Berückſichtigung in der Beſuchsmöglichkeit ge⸗ würdigt werden dürfen, ganz abgeſehen von den daraus geſicherten finanziellen Erfolgen. Es wäre wohl kaum der Mühe wert, die Zahl der an Wochenabenden die Mannheimer Theater beſuchenden Pfälzer— nicht Ludwigshafener— feſtſtellen zu wollen— die Fre⸗ quenz der Theaterzüge kann aufklären— geſchweige denn die Vor⸗ teile anzuerkennen, die der Herr Einſender für die Theater⸗ u. Stadt⸗ kaſſe(J) konſtruiert. Aber zweifellos wäre dem Humor gedient wenn man erfahren könnte, wieviele Pfälzer von ihrer Abſicht, das Roſengartentheater zu beſuchen, abkommen mußten wegen der ſpäten Beginnszeit und darnach Ende der Aufführung, denn hierin iſt„man“ gerne plurale tantum. Man darf ſich der Hoffnung hin⸗ geben, daß die Mannheimer Theater⸗Intendanz einer ſolch ſpontanen und ſchwachfüßigen Anregung nicht zum Stehen verhilft. *** Zum Beſuch der Theatervorſtellungen im Roſengarten. Die geſtern in Ihrem Blatte gebrachte Notig„Zum Beſuch der Theatervorſtellungen im Muſenſaale“ dürfte jedenfalls viele Be⸗ ſucher des Roſengartens nichts weniger als erfreut haben. Man verſucht hier von ganz unbedeutender Seite darauf hinzuwirken. daß die Vorſtellungen nicht mehr, wie ſeither um 8 Ubr, ſondern ſchon um ½8 Uhr ihren Anfang nehmen ſollen, ſodaß es mehreren aus der Pfalß eintreffenden Beſuchern noch möglich iſt, den letzten Zug in Ludwigshafen erreichen zu können. Wenngleich der Wunſch aus Pfälzer Kreiſen nicht ganz unberechtigt genannt werden kann, ſo muß doch auf der anderen Seite in Betracht gezogen werden, wie⸗ viele Beſucher und gerade in Mannheim bei einem früheren Anfang verhindert wären,„der leichten Muſe des Roſengartens zu hul⸗ digen“. Jedenfalls dürfte der bei früherer Anfangszeit bedingte Ausfall von Mannheimer Beſuchern und ſpeziell Kaufleuten, ſofern die betr. Einſender nicht die Prinzipale unter Mannheimer Kauf⸗ mannſchaft verſtehen, aber auch in gar keinem Verhältnis ſtehen gegenüber der Anzahl, die hierdurch eventl. von auswärts gewonnen würde. Es beweiſt dies auf Pfälzer Seite die Tatſache, daß bei der fortgeſetzten ſchlechten Beſetzung des Theaterzuges ſolcher von Seiten der Direktion der Pfälzer Eiſenbahnen ausgeſchaltet wurde. Gerade die Mannheimer Kaufmannſchaft, die jedenfalls eine andere Anzahl wie die auswärtigen Beſucher des Roſengartens repräfentiert, wird ſeither erfahren haben, wie praktiſch die ſ. Zt. von den zuſtändigen Stellen getroffene Einrichtung ſich bis jetzt be⸗ währt hat, denn es iſt doch eine allgemeine Tatſache, daß nur ein kleiner Bruchteil von Kaufleuten vor%8 Uhr abends das Büreau verlaſſen können. Man darf ſich wohl der Hoffnung hingeben, daß der von Pfälzer Kreiſen geäußerte Wunſch an zuſtändiger Stelle nicht in Erwägung gezogen wird. Die betr. Einſender werden im Ernſte doch nicht glauben zu machen verſuchen, daß dies einen Ausſchlag in den Ein⸗ nahmen herbeiführt. Einer für Vielel **.** Krankenverſicherungspflicht der Kaufleute. Zu dem Artikel in der geſtrigen Abendnummer dieſes Blattes betr.„die Krankenverſicherungspflicht der Kaufleute“ möchten wir uns doch erlauben, einiges Wenige zu bemerken. Es ſpricht dieſer Artikel von der Krankenkaſſe des Hamburger öder Vereins, und be⸗ hauptet, daß dieſe Kaſſe den erſten Rang unter allen eingeſchriebenen Hilfskaſſen einnimmt. Um nun jeden Handlungsgehilfen, der vor die Wahl geſtellt iſt, welcher Krankenkaſſe er ſich anſchließen ſoll, einen kleinen Einblick in die Krankenkaſſenverhältniſſe zu gewähren, ſei erwähnt, daß die Kaſſe des ö8er Vereins bei einem durchſchnitt⸗ lichen Monatsbeitrag von 3 Mark 14 Mark wöchentkiches Kranken⸗ geld gewährt. Andere Hilfskaſſen, ſo auch die deutſchnationale Reihe von Jahren eine ſtändige Erſcheinung, ſie wollen jedoch bei uns nur ihre Vorbildung erwerben, um daheim eine höhere Stel⸗ lung zu gewinnen. Auch in Frankreich atzen halten ſich vereinzelte Japaner zu Bildungszwecken auf. 1896 betrug die Zahl der Japaner im Ausland erſt 54 842, und ſie iſt ſeitdem fortgeſetzt geſtiegen, bis ſie 1901 bereits die Ziffer von 124 000 erreichte. — Eine Forſchungsreiſe durch Abeſſinien. Aus London wird uns berichtet: Der amerikaniſche Forſchungsreiſende William Mae Millan iſt von ſeiner Expedition zum Blauen Nil zunächſt nach Eng⸗ land zurückgekehrt. Obwohl ſeine Expedition iufolge der ungeeig⸗ neten Boote in den Stromſchnellen des Oberen Nil Schiffbruch litt, iſt Mac Millan entſchloſſen, ſeinen Plan durchzuführen und die tauſend Meilen Stromlänge des Blauen Nil im Boot zu durch⸗ fahren, um ſeine Brauchbarkeit als Handelsweg durch das anglo⸗ äghptiſche Gebiet zu beweiſen. Anfang Dezember wird Mae Millan in Begleitung ſeiner Frau, des General Harrington, des britiſchen Reſidenten in Adis⸗Abeba, eines Arztes, eines Naturforſchers und dreier weißer Bedienter von England nach Chartum aufbrechen, wo ſie eine 75 Fuß lange, flach gebaute Dampfbarkaſſe, die beſonders für dieſe Reiſe gebaut worden iſt, erwartet. Die Expedition ſolk den Sobat aufwärts fahren; Mrs. Mac Millan wird dann mit einem Dampfer nach Chartum zurückkehren, während die übrigen ſoweit wie möglich mit der Barkaſſe fahren. Von ſeiner erſten Reiſe be⸗ richtete der Forſcher u..:„Während meines Aufenthaltes in der abeſſiniſchen Hauptſtadt hatte ich drei Audienzen bei dem Kaiſer. Beim erſten Mal begaben wir uns im Geſellſchaftsanzug um 7 Uhr morgens in den Palaſt, um Menelik den Mechanismus eines Colt⸗ Gewehres zu zeigen, das ich zum Geſchenk mitgenommen hatte. Er war entzückt über das Geſchenk, das, wie er ſagte, im Gegenſatz zu anderen Geſchenken, die er erhalten hatte, nicht nur ein Spielgeug wäre, und erklärte, daß er es mit ſich nehmen werde, wo er gehe und ſtehe.“ Ueber die Handelsausſichten in Abeſſinien und die ge⸗ plante amerikaniſche Handelsmiſſion ſagte Mar Millan:„Der größte Teil des Handels in Abeſſinien liegt bereits in amerikani⸗ und Seſte. Weneräl⸗Aneiſer: Maffthefft, 16. Offöber Kranken⸗ und Begräbniskaſſe, zahlen bei dieſem Beitrag bereits 21 Mark wöchentliches Krankengeld. Da bei Wahl der Krankenkaſſe darauf Bedacht genommen werden muß, möglichſt günſtig gegen Krankheit verſichert zu ſein, ſo wird jeder, der vorſtehendes genauer prüft, herausfinden, daß die Bger Kaſſe weniger in Betracht kommen kann, da ihr der erſte Rang von anderer Seite bereits abgelaufen worden iſt. Es dürfte ſomit für verſicherungspflichtige Handlungsgehilfen kein Zweifel mehr be⸗ ſtehen, welcher Krankenkaſſe ſie ihre Mitgliedſchaft zu übertragen haben. Beueſte Bachrichten und celegramme. DOrivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ *Köln, 16. Okt. Im benachbarten Thurm hat ein Unter⸗ nehmer einer demnächſt zu eröffnenden Fabrik für Telephon⸗ drähte mit ſeiner Familie das Weite geſucht. Er ſoll zahlreiche Hleinere Leute, die alle Sicherheit ſtellen mußten, um ihr Vermögen gebracht haben. Auch mehrere an der Gründung beteiligte Firmen erlitten erhebliche Verluſte.(Frankf. Ztg.) *Trier, 16. Okt. Durch Verſeuchung des Gemeindebrunnens iſt in dem lothringiſchen Dorfe Waldwieſe der Typhus epi⸗ demiſch aufgetreten. Bisher wurden 40 Erkrankungen und drei Todesfälle feſtgeſtellt.(Frkf. Ztg.) Cronberg, 16. Okt. Der Kronprinz und die Kron⸗ prinzeſſin von Griechenland und Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen ſind heute früh nach Berlin abgereiſt, um an den Denkmalsfeierlichkeiten teilzu⸗ nehmen. Die heſſiſche Hofhaltung auf Schloß Friedrichshof wird morgen aufgelöſt und ſiedelt für den Winter nach Frankfurt über. Zu den Berliner Denkmalsfeierichkeiten iſt auch der Leibarzt der hochſeligen Kaiſerin Friedrich, Dr. Spielhagen, eingeladen. t. Cottbus, 16. Okt.(Privat.) Der Büdnerſohn Carl Bi tz⸗ kerx aus Lehde im Spreewald, welcher in der Nacht vom 26. zum 27. Dezember 1899 ſeine Frau erwürgte und unter das Eis des Spree⸗ waldfließes verſenkt hatte, wurde heute wegen Totſchlages zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Budapeſt, 16. Okt. Auf der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Arras und Erdelh wurde geſtern nacht aus einem Perſonenzug die ſchere eiſerne Handkaſſe der ungariſchen Staatskaſſe mit 200 000 Kronen geſtohlen. Die Kaſſe ſtand in einem Güter⸗ wagen und muß zweifellos von mehreren Perſonen während der Fahrt geſtohlen worden ſein. Der Kaſſenſchrank wurde ſpäter am Bahngeleiſe gefunden. Von den Dieben hat man, wie die„Fkf. Ztg.“ berichtet, leine Spur. Lemberg, 16. Okt. Heute früh drangen ungefähr 2 0 ruteniſche Univerſitätshörer und mehrere fremde In⸗ dividuen in den Hörſaal, in welchem der Rektor Vorleſungen hielt und bewarfen ihn mit faulen Giern. Der Rektor verlies, von polniſchen Hörern der Theologie beſchützt, den Saal. Der Univerſitätsſekretär ſtellte die Namen mehrerer Ruheſtörer feſt, chreiend aus dem Univerſitätsgebäude ſtürmten. Trient, 16. Okt. Geſtern wurde hier ein Erdſtoß ver⸗ »London, 16. Okt.„Daily Telegraph“ meldet aus Waſhington; Der Generalſtab beſchloß, einen Agenten nach Südamerika zu ſenden zum Studium der dortigen mili⸗ tärtſchen Verhältniſſe. OLondon, 16. Okt.(Prib.) Im Miniſterium des Aeußeren ſind wichtige Meldungen über die Lage im Somalilande ein⸗ getroffen. Darnach werden umfaſſende Expeditionen unter Mit⸗ wirkung engliſcher, italieniſcher und abeſſiniſcher Truppen gegen den „tollen Mullah“ vorbereitet. AZ3u den preußiſchen Landtagswahlen. Berlin, 16. Okt. In der am Sonntag in Aſchers⸗ ben, wie gemeldet, abgehaltenen Vertrauensmänner⸗Verſamm⸗ ing der nationalen Mittelparteien des Wahl⸗ reiſes Calbe⸗Quedlinburg⸗Aſchersleben hatte der bisherige Abg. Stengel(freikonſ.) erklärt, die Frei⸗ onſervativen würden mit den Nationalliberalen gegen jeden neuen Verſuch ankämpfen, die preußiſche Schule unter kirchliche Botmäßigkeit zu bringen. Durch einiges Zuſammenſtehen dieſer arteien ſei es vielleicht auch möglich, den Konſervativen id dem Zentrum eine Reihe von Mandaten abzu⸗ nöpfen, um deren unerfreuliche Mehrheit im Landtag zu beſeitigen. Dazu bemerkt heute die„Kreuzzeitung“ erbittert: zir mögen uns mit Herrn Stengel nicht in eine Erörterung er Schulgeſetz und Schulunterhaltungspflicht einlaſſen, da bei r bekannten Stellung dieſes Herrn doch nichts aus ſolchem Streit ſerauskäme. Aber daß ein freikonſervativer Führer mit Hilſe der maliberalen den Konſervativen eine Anzahl Mandate abzu⸗ öpfen wünſcht, erſcheint uns doch ſehr bemerkenswert. Im Ein⸗ ange mit der ſonſtigen Haltung der freikonſervativen Partei ſteht dieſer Wunſch nicht.“ Zur Ausweiſung der Ordensſchweſtern aus den Reichslanden. Straßburg, 16. Ott. Wie der Korreſpondent der„Frkf. superläſſig erfährt, beträgt die geſamte Zahl der aus⸗ d ſchen Ordensſchweſtern, welche vom Reichsland⸗ ſterium den Befehl erhielten, Elſaß⸗Lothringen zu verlaſſen, hn. Den Grund der Ausweiſung bildet die Befürchtung ⸗lothringiſchen Regierungskreiſe, daß, falls man den aus⸗ diſchen Ordensangehörigen den Aufenthalt in den Reichslanden ſtatten würde, das Gros der aus Frankreich ausgewieſenen Or⸗ glieder ſich nach Elſaß⸗Lothringen wenden würde. Den⸗ n aus Frankreich ausgewieſenen Ordensſchweſtern, welche der elſaß⸗lothringiſche Staatsangehörigkeit beſitzen, wird ſelbſtverſtändlich der Aufenthalt in Elſaß⸗Lothringen nicht verweigert. Dagegen wird ihnen nicht geſtattet, ihre Ordenstätigkeit ohne be⸗ ſondere Genehmigung in Elſaß⸗Lothringen aufzunehmen. Der Kaiſerinſel⸗Prozeſß. Berlin, 16. Okt. Vor der 3. Straftammer des Land⸗ gerichts J fand, wie die„Frkf. Ztg.“ berichtet, der Kaiſerinſel⸗ ————— jeder Abeſſinier trägt und der durchweg aus den Vereinigten Staaten kommt. Ich ſehe nicht, daß noch viel Ausſicht auf eine 2l Entwicklung in dieſem Handelszweige vorhanden iſt: ſoweit ekannt iſt, hat die Lieferung ſchon ihr Maximum er⸗ ig einige Ausſichten für P u gebe —5 Di mag ˖ nwollſtoff in Betracht kommt, der im ganzen Lande als Prozeß ſeine Fortſetzung. Die Ausſagen der Zeugen, unter denen ſich auch der Hofmarſchall des Kronprinzen, von Trotha, der Chef des Militärkabinetts Graf Hülſen⸗Häſeler, der Chef des Zivilkabinets von Lucanus, Geheimrat Hammann und der Reſtaurateur der Hohkönigsburg O. Gbhard befanden, ergaben auch heute für die Behauptungen des„Vorwärts“ keine Beweiſe. Die Redakteure des„Vorwärts“ Metzke und Eisner, welche behaupteten, das fragliche Schriftſtück, auf Grund deſſen der„Vorwärts“ den Artikel veröffentlicht, in Händen gehabt zu haben, wurden wegen Verdachts der Beihilfe nicht vereidigt. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Redakteur Leids 9 Monate und gegen Kal inski 4 Monate Gefängnis. Zur Lage in Ungarn. * Budapeſt, 16. Okt. Das ungariſche Korreſpondenzbureau meldet aus Wien: Graf Khuen⸗Hedervary wurde heute bormittag vom Kaiſer in Audienz empfangen. Graf Khuen hatte noch geſtern abend längere Zeit mit den hier eingetroffenen ungariſchen Parlamentariern Julius Andraſſy und Stephan Tisza Beſprechungen. Auf Grund dieſer Beſprechungen berührte Graf Khuen in der Audienz auch die Auffaſſung der genannten Parlamen⸗ tarier über die Lage. Die hier weilenden ungariſchen Staats⸗ männer verlaſſen ſpäteſtens heute abend Wien, da der Kaiſer durch die Anweſenheit des Königs der Belgier morgen und übermorgen vollſtändig in Anſpruch genommen iſt. Zum Anſchlag auf die engliſche Geſandtſchaft. London, 16. Okt. Die„Times“ bemerkt zu dem geplanten Attentate gegen die engliſche Geſandtſchaft, daß auf dem Balle nicht nur die ganze engliſche Kolonie Pechkings, ſon⸗ dern auch ein großer Teil der anderen ausländiſchen Bewohner Pekings antveſend geweſen ſein müſſen. Das Attentat ſcheine von den⸗ ſelben Perſonen geplant geweſen zu ſein, welche vor drei Jahren die Angriffe auf die Geſandtſchaften veranlaßten. Am letzten Freitag gaben die Kaiſerin⸗Wittwe und der Kaiſer im Sommerpalaſt eine Unterhaltung, bei welcher kein Mitglied der britiſchen Geſandtſchaft anweſend war. Offiziell wurde das Unwohlſein des britiſchen Ge⸗ ſandten als Grund angegeben, aber der Grund war nur diplomatiſcher Art. Man wußte in Peking, daß das Verhalten des Thrones im Sugobdfalle und im Falle des Reformers Shen⸗Chien, der auf Befehl der Kaiſerin zu Tode geprügelt wurde, die Entrüſtung der Geſandtſchaften erweckt hatte. Ein Beweis dafür, daß das Attentat gegen die britiſche Geſandtſchaft im Palaſt geplant geweſen ſei, liege nicht vor, aber jeder orientaliſche Thron ſei von Satalliten umgeben, die bereit ſeien, Winke oder ausgeſprochene Wünſche der Herrſcher in Verbrechen umzuſetzen. Die Unruhen auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 16. Okt. Türkiſche Blätter ver⸗ öffentlichen Zuſchriften, in denen die Haltung der Tru p⸗ pen in Macedonien gelobt wird und alle Ausſchreitungen den Komiteebanden zur Laſt gelegt werden. Die Provinzbehörden erhielten geheime Weiſungen, allerorts Kundgebungen in dieſem Sinne zu veranlaſſen und vorkommende Ausſchreitungen mög⸗ lichſt gut zu machen und zu vertuſchen. In den letzten Tagen erließ die Pforte in den Gebieten der Bandenbewegung Aufrufe, in denen die von Komiteebanden irregeleitete Bevölkerung zur völligen Unterwerfung und Rückkehr aufgefordert wird. In dieſem Falle würde die Bevölkerung ſtraflos bleiben. Dem Konſulat in Monaſtir ſind zahlreiche Beſchwerden darüber zu⸗ gegangen, daß zurückgekehrte Bulgaren krotz der zugeſicherten Strafloſigkeit verhaftet wurden und beſtraft ſeien. Das Aus⸗ nahmegericht in Monaſtir verurteilte von 650 an⸗ geklagten Bulgaren bereits die Hälfte, hiervon wurden 250 nach[3 Kleinaſien geſchafft. *Konſtantinopel, 16. Okt. Verſchiedene Konſular⸗ berichte melden ein langſames Aufhören der Banden⸗ bewegung. Der Terrorismus der Komitees gegen die bul⸗ gariſche Landbevölkerung laſſe nach. Die Ablieferung der Waffen ſchreite fort. Allein im Vilajet Monaſtir ſind in der letzten Zeit 1800 Gewehre abgeliefert worden. Ein Bandenchef begann ſeine Banden zu entlaſſen. Außer den jüngſten Kundgebungen der Pforte trägt hierzu zweifellos das Herannahen des Winters bei, vielleicht auch das Schwinden der Kräfte der Komitees. Aus verſchiedenen Anzeichen geht hervor, daß die eigentlichen Bandenkadres ſehr ge⸗ ſchwächt ſind und die zur Verſtärkung aufgebrachte Landbevölkerung wenig Widerſtandsfähigkeit beſitze, woraus ſich die großen Banden⸗ verluſte in der letzten Zeit erklären. Ein gänzliches Aufhören der Bandenbewegung iſt aber nicht zu erwarten.(Frkf. Itg.) Dolkswirtschaft. Oberrheiniſche Vank, Mannheim. Der jüngſt nach Heidelberg übergeſiedelte Geſandte a. D. Wirklicher Geheimrat Dr. v. Jage⸗ mann hat, wie uns mitgeteilt wird, zufolge von Verhandlungen, welche die Deutſche Bank vermittelte, die Funktion als Synd Fkus beim Aufſichtsrat der Oberrheiniſchen Bank über⸗ nommen. Truſtabwehr⸗Ausſchuß im Tabakgewerbe. Der„Weſer⸗Ztg.“ wird aus Frankfurt gemeldet: Nachdem nunmehr auch der Verein, der Bremer Rohtabakhändler dem Truſtabwehe⸗ Aus ſchu ß beigetreten iſt, welcher im Sommer vom deutſchen Tabak⸗ berein, vom Verband deutſcher Zigarettenfabrikanten und vom Zen⸗ tralverband deutſcher Zigarren⸗ u. Tabakladeninhaber gebildet war, umfaßt der Ausſchuß das geſamte Tabakgewerbe. Syndikus Schloß⸗ macher in Frankfurt a. M. wurde zum Leiter der Geſchäftsführung gewählt. Perſonalien. Aus Kiel, 16. Okt., wird uns telegraphiert: Der Vorſitzende der Kieler Handelskammer, Geheimer Kommerzien⸗ rat Sartori, Präſident des Nautiſchen Vereins, iſt geſtern Abend geſtorben. Die Einnahmen an Wechſelſtempelſteuer im Deutſchen Reich be⸗ trugen im September 1025 805&(. 18 468&“), ſeit Be⸗ ginn des laufenden Rechnungsjahres(1. April) 6 075 123, (. 120 196„). Davon entfallen auf den Oberpoſtdirektionsbezirk Köln 157 028&(. 3910), Düſſeldorf 448 864%( 11172 Mark), Dortmund 169 200(— 2548). Obenan ſtehen Berlin mit 856 188/(+ 30 946 /) und Hamburg mit 675 668, (+ 22 514). Vom Eiſenmarkt. deutend beſſeren Nachfrage erfreut. Gegenwärtig macht ſich ein ziemliches Meinungsgeſchäft für das nächſte Frühjahr geltend, die großen Handelshäuſer haben belangreiche Poſten für die erſte Hälfte des nächſten Jahresviertels gekauft. Die Werke konnten ihre Preiſe⸗ von 106 auf 110%/ erhöhen; für einzelne Geſchäfte in Siemens⸗ und Martin⸗Beſchaffenheit ſind bereits 112/ angelegt worden. Beſtimmend für dieſes Geſchäft möge auch der Gedanke ſein, daß be! der Gründung des Deutſchen Stahlwerkverbandes auch die Bildung eines Stabeiſen⸗Syndikates in Ausſicht ſtehe, welches das In⸗ und Ausland umfaßt. Dieſer Gedanke ſei bereits gelegentlich der Ver⸗ handlungen zwiſchen der Kommiſſion der Halbzeugverbraucher und des Halbzeugverbandes eingehend erörtert worden. Der inländiſche Markt beharrt in ſeiner beſſeren Aufnahmefähigkeit; der Träger⸗ verſandt iſt bis Ende September er. gegen die gleiche Zeit des Vor⸗ jahres um 82 000 Tonnen gehoben; desgleichen weiſt der Halbzeug⸗ verband gegen das Vorjahr einen Mehrabſatz von etwa 60 000 Tonnen auf. Die Nachfrage nach Altmaterial iſt gleichfalls gehoben; die Werke ſuchen bereits Deckung ihres Bedarfs für das erſte Jahres⸗ viertel, müſſen hierbei aber mit höheren Preiſen rechnen. Holſtenbrauerei Hamburg. Aus Hamburg, 15. Oktober, wird uns telegraphiert: In der geſtrigen Aufſichtsrats⸗Sitzung der Holſtenbrauerei wurde beſchloſſen, für 1902/03 eine Dibiden de von 14 pCt. wie im Vorjahre zur Verteilung vorzuſchlagen. Braunkohlen⸗ und Brikettverkaufsverein. Aus Köln, 15. Oktober wird telegraphiert: In der heute in Köln ſtattgehabten Hauptverſammlung des Braunkohlen⸗ und Brikettverkaufs⸗ vereins, bei welcher ſämtliche Werke bis auf Wachteberg 1 vertreten waren, verpflichteten ſich der„Köln. Ztg.“ zufolge alle vertretenen Werke, das Syndikat auf Grundlage des neuen Vertrages bis zum 1. April 1915 zu verlängern und die neuen Satzungen vom 1. April 1904 ab in Kraft treten zu laſſen. Bei Unterzeichnung des Ver⸗ trages wurde der Vorbehalt gemacht, daß auch Wachtberg 1 dem Syndikat noch beitritt, ebenſo das noch im Bau begriffene Werk Friedrichsglück. Fahrpreisermäßigung für die transatlantiſche Fahrt. Aus Hamburg, 15. Okt., wird uns telegraphiert: Wie die„Hamburger Nachrichten“ hören, wird die angekündigte Ermäßigung der Fahr⸗ preiſe für die transatlantiſche Fahrt in der erſten und zweiten Kajüte, die ab morgen eintreten ſollte, nicht erfolgen. Es fin⸗ den hierüber vorausſichtlich demnächſt Verhandlungen zwiſchen den beteiligten Geſellſchaften ſtatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 16. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die an der heutigen Börſe erſtmals zur Notierung gelangten Aktien der Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik, Koſtheim a. M. wurden zu 115 Proz. umgeſetzt und blieben zu dieſem Kurſe noch geſucht. Ferner wurden Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 133,50 Proz. gehandelt. Sonſtige Veränderungen verzeichnen: Rhein. Credit⸗ bank⸗Aktien 139,50., Verein chem. Fabriken 245., 146., Verein Deutſcher Oelfabriken 120., Weſteregeln 233., Mannheimet Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien 90., Continentale Verſicherungs⸗ Aktien 330 G. und Vereinigte 138,50 G. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. u. Seetr. 4½% Bed. Anilin⸗u. Sodaf 4% Kleinlein, Hefdba. M 50% Büirgl. Braubaus, Bonn101.— 5 1½% Speyerer Braußaus Akt.⸗Feſ. in Speyer 102.50 B 4½o% Pfälz. Caamotte u. Thonmerk.⸗G. Eiſenb 101.— G 4t½ oh Ruß..(B. Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof ber Pernau in Lipland 19% Herrenmüßle Genz 4½j% Manßeimer Dampf⸗ ſchleppſchifffahrts⸗Gef. 4½%0% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 101.5000 1½ Spenerer Ziegelwerk⸗102.50 B 4% oſo Südd. Drahtindu. ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.50 B 4½ Verein chem. Fabrikeß—.— % Zellſtofffabrik Waldhoi104.50 B Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.ank. 1904 3 1„ alte M. 97.50 bz „ unk. 1904 67. 70 bz „ Commung' 98.20 bz Städte⸗Aulehen. 3i½% Freiburg j. B. 4% Karlsruher v. J. 1896 3½% Hahr v. F. 1909 4% Lüdwigshafen von 1900 %0 Ludwigshafen 05 0 102.— 105.— 100.50 65 ** 3 1„ 311 99.90 B 00. G 100.— b: 102.60& —.— 103.— 97.—0 101.50 102.25 C 99.— G 102.80 N 101.75 G 99.— G 99.— G 99.— G 99.— G 1 7. 1901 1900 * 1885 *„ 1888 5„ 189. 1895 1** 3% 9% 10 b %0% Pirmaſenſer Juduſtrie⸗Obligation. 4½0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſirte rückz. 1050% 101. Neld 119.50 129.5 94.— 167 10 100.— 127.50 180.50 190.25 nR. Banlen. Vadiſche Bank Cred.⸗u. Devh., Ihrck. Gewbk. Speyer 509 Oherrhein. Bank Pfälz. Vank Pfäl. Hyp.⸗Bauk Pflz. Su,. Gdh. Hand. Moeinfſche Credithan Mhein. Hyp.⸗Bank Südd. Vanf Eiſenbahnen. Pfälz Ludwigsbahn Marhaßn 5 Nordbahn Hellbr. Straßenbahn. Ghem. Juduſtrie. .(H. f. chein. Fnduſtr Bad. Anjl. u. Sodafy Chem. Fb. Goſpenbeg Perein chem. Fabrfker2 Verein D. Oelfbrk. Wſt..⸗W. Stamm 5„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hoſ vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Eleſbr. Rühl, Wornis⸗ Ganters Br. Freiburg Kleinlein, Heldelberg Homb. Meſſerſchmit. Lndwigshf. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel Wohl Brauer. Sinner——225.— Br. Schroedl, Hdeſba „Schwartz. Sveyen „Nitter Schwetzing.—. „S. Sdeltz Speyer „ Storch, Sick„ „Werger, Worms Norms, Br y. Derka⸗ Iflz. Preßh. u. Spfhy Fransvort n. Verſicherung 588 B..F. Pſſſch. Seelt 40—[Nannh. Damuyſſchl. 5 Lagerhanß Nh. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Bad. Piſch⸗ u. Mitv, „ Schfifff.⸗Aſſoc. ontinental. Verſ. Mannß. Verſicherun Oberrh. Verf ⸗Gef. Württ. Transp.⸗Verſ Induſtrie. Aek.⸗Geſ. f. Seiſind, Dingler'ſche Mſchfbr Imalllirfbr. Kirrweil.“ Fmatlw. Mafkammer 105.80 151.50 bVeerliner Bank Grfern ngeneg Realiſierungen aufgehalten. Montanwerte ſtanden auch heute im Vordergrunde des Verkehrs, namentlich Eiſenwerte. Es ſind hier ganz bedeutende Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Schiffahrks⸗ aktien erholt. Privatdiskont 336 pEt. Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Tontinental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht Reichsmark d% Vor. Kurs][Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100—169.25 169.20 Belgien... Fr. 100—81.05 Italien... Le. 100— 81.225 London.. Iſt. 13— 20.40 Madrid.. Pf. 100—— New⸗York. Dll. 100 Paris. Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt. Kr. 100 Wien. Kr. 100 2½—3 Monate Vor. Kurs Heut.Kurz 3— 37—5 47. 81.166 81.016 85.20 375 WVVVVVVH‚ m. S. Staatspapiere. A. Deutſche. 10 1½ Oſch.Reichsanl] 101.40 101.80 101.75 — 90.85 14½% Pr Staats⸗Anl. 10170 4½ Oeſt. Papierr. 10l.70 4½ Portg. St.⸗Anl. 90.258 dto. äuß. 100—4 Ruſſen von 1880 99.40 100.— Aruſſ. Staatsr. 1894 99.— 100.10 4 ſpan. ausl. Rente—.— .05 104.95 1 Türken Lit. D. 88.15 5 00.50 4 Ungar. Goldrente 99.70 90.20 4„ Kronenrentef 97.90 104.405 21g.. Gold⸗A.18870—.— 105 20 4 Egypter unificirte 107.30 5 Mexikaner äuß.—.— 8 inn. 27.10 41½ Chineſen 1898 92.— 5 Bulgaren 89.05 Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860—.— 3 Türkiſche Looſe“—.— 16. 103.55 101.65 101.95 52.20 32 05⁵ 99.40 99.— 15. 108.60 101.70 101.05 51.80 31.65 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. 41½ Oeft. Silberr. 1* 8*„* 81½% Bad. St.⸗Obl. fl F%„ N. 81ʃ%„„1900, 4 bad. St.⸗A. 51½ Bayern, 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A von 1896 8 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen 33.15 99.70 93.— 106.90 100 95 27.15 91 90 89.— 105.35 88.70 88.75 88.50 88.65 154.90 39.70] 39.70 135.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 82.50] 82.70 Parkakt. Zweibr. 113.50 Heidelb. Cementw. 109.50 109.— Eichbaum Mannh. 160.— Anilin⸗Aktien 443.9 442.75 Mh. Akt.⸗Brauerei 151.50 Ch. br. Griesheim 36.50 237.50 Seilinduſtrie Wolff 80.— Höchſter Farbwerk 385.— 383.— Weltz z. S. Speyer 124.— Vereinchem. Fabrik 244— 245.90 Walzmühle Ludw. 133— Chem Werke Albert 217.70 219.— Fahrradw. Klever 210.— Accumul.⸗F. Hagen157.— 151.— Maſch. Arm. Klein 100.10 Ace. Böſe, Berlin] 48.— 48.— Mafſchinf. Gritzner 206.— Allg.Elek⸗Geſellſch. 200.25 203 20 Schnellprf. Frkthl. 154.—. Helios„ 5—.——— Oelfabrit⸗Aktten 119.50 Schuclert 5 105.50 107.20 Spin. Web. Hüttenh Lahmeyer 85 30 86 20 Zellſtoff Waldhof Allg. E. ⸗. Siemens 131.50 136.— Cementf. Karlſtadt Lederw. St. Ingbert] 76.— 76—Friedrichsh. Bergb. Bergwerks⸗Aktien. 187 20/ 90 60] Weſterr. Alkali⸗A. 115 50116.25 Oberſchl. Eiſenakt. Coneordia 358.50 360.— Ver. Königs⸗Laura Gelfenkirchner 20⁴ 0 203.50 Deutſch. Luxemb. V. Harpener 197 40197.70 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 221.40 21.— Oeſterr. Lit. B. Marienburg.⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn 190.50 Pfälz. Maxbahn 13895—.— Jura⸗Simplon Pfälz. Nordbahn 181.50] 31.90 Schweiz. Centralb. Südd. Giſenb.⸗Geſ. 121.—121.— Schweiz. Nordoſtb. Hamburger Packet 103 30 104.25 Ver. Schwz. Bahnen Nordd. Lloyd 102—102 60 Ital. Mittelmeerb. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 140 10 140.60„Meridionalbahn Oeſterr. Süd⸗Lomb. 16.25 16.50 Rorthern prefer. Nordweſtb.“—.—]— La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40J Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 100.90J 100,90 3/ Pr. Pfdbr.⸗Bi.⸗ 40%.K. V. Pfdbr.05 101.20 101.20] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 %„„ 1910 101.8 101.803½ Pr.pfdbr.⸗Bk.⸗ 40% Pf.Hyp, Pfdb 101.40 101.40] Hyp. ⸗Pfd. unk. 12 ieſo,„„ ö98.400 98.403½ Pr.pfdbr.⸗Bk.⸗ 120% Pr. Bod.⸗Cr. 96.25 96.25 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 3% Pf. B. Pr.⸗Obl 102.50, 102.30 Obl, unkündb. 12 1½0½ Pf. B Pr.⸗O.] 99 40 99 25 4% PrCtr. Pfd..9e Aceh. Pf. Br. 1902 100,50, 100.45 4%„„ 99 4%„„„1907 102.20 102.20 unk. 00 97.30 97.30„Pfdbr..0! unk. 10 5„ alte 97.50 97.50 „ Pfdbr..08 unk. 12 4* e 98.200 98.20 „Pfdbr.86 1904 5% Mh..⸗B..O 72.100 76.— 96.— 96.— 89 it. 94 „Pfd. 93/06 geſ Stlsgar. It.Eiſ %½ Pr. Pfbr..1905 6 96.30 96.20 101.60 103.60 „ Com.⸗Obl. .0 1,unk 10 „„1908 * 1 1908 101˙75 101.75 95.75 95.75 „ Com.⸗Ol l. .87, unk. 91 „„1909 F 102.20 „Com.⸗Obl. 102.75 v. 96006 67 114.— 188 151.50 90.— 124.— 183.50 210.— 100.— 298.— 154.— 134.— 238 50 108.40 223.80 280.75 106.40 281.— 88.— Bochumer Buderus 96.80 186.20 100.40 100.40 97.— 97.— 99.75 100.90 100.0 102.80 102.50 102.30 4% 102.50 40⁰ 103.— 108.— 35 3 40% 3% 34. 96.— 96.40 96.40 104.20 104.20 99.20 99.60 %½ Rhein. Weſtf. ..⸗B. 1910 deß Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 99.20 99.60 102.20 102.75 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 151.50 152 25 Oeſt. Länderbank 10.—106.10 Badiſche Bank 119.20 119.20]0„Kredit⸗Anſtalt 205 80 207.10 93.50 63.75 Pfälziſche Bank 106.90/197.50 157.25 157.75 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— 190.— 141.50 14.50] Rbein. Kreditbant 139.50 39.— 215.6 216 90 Rhein. Hyp.⸗B. M. 19.2, 190.20 190.30 191.50] Schaaffh. Bankver. 139.50 141.— 100.—] Südd. Bank Mhm. 102.60 102.60 5 150.40] Wiener Bankver. 121.40 122.10 200.— D. Effekten⸗Bank 104.90 105.— 147.80 Bank Ottomane 117.— 122.40 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 96— Geſellſchaft 435.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.80 Privat⸗Diskont 3 Prozent. a.., 16. Oktober. Kreditaktien 207.30, Staats⸗ Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. Teanz 6 5 300 Fran*.⸗ antk“ Frkf, Hyp.⸗Creditv. Mationalbank 485.— Frankfurt 140 60, Lombarden 16.50, Egypter „Gotthardbahn 191.—, Dißconto⸗Commandit 191 70, Laurg „Gelſenkirchen 204.70, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft Dresdener Bank 150.80, Deutſche Bank 21. Tendenz: feſt. e. Kreditaktien 208 90, Staatsbabn 140 aGammandit 191.50. 90.— 99.75 96.10 Spiritus 7oer loeo 117.— —.—, 4% ung, Goldrente 7.„Bochumer 190.40, —5 Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Berlin, 16. Okt. Die Börſe ſetzte bei Gröffnung die Sleigerung in Eiſenaktien fort, neuerlich angeregt durch den amtlichen Düſſeldorfer Börſenbericht, angeregt durch die gute Haltung des Roheiſen⸗ und Halbzeugmarktes und in Nachfrage von Stabeiſen zu höheren Preiſen. Dortmunder, Bochumer und Laurahütte 3 bis 2½ Prozent höher. Kohlenaktien lagen nicht einheitlich. Nur Konſolidation um 3 Prozent gebeſſert. Harpener 1 Prozent höher. Der Bankenmarkt lag feſt bei mäßigem Umſatze. Heimiſche Fonds ſtetig; fremde ſtill. Die Londoner Meldung über die Intervention beim geſtrigen Zahl⸗ tage für eine der dortigen größten Maklerfirmen blieb hier einflußlos, da die Liquidation für die Firma ſchon ſeit nahezu 14 Tagen im Zuge war. Banken nicht einheitlich. Schif⸗ fahrtsaktien 1 Prozent gebeſſert auf die Dementierung der Herabſetzung der überſeeiſchen Paſſagierpreiſe. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde Banken etwas abbröckelnd. Auch leitende Spekulationswerte in Hütten⸗ und Bergwerksaktien waren auf Tagesrealiſationen durchweg nachgebend. Später zogen Montanwerte wieder etwas an, während ſie in der dritten Börſenſtunde nicht einheitlich waren. Von Induſtriewerten des Kaſſamarktes lagen Eiſenaktien ſehr feſt. Schalker Gruben notierten 15 Prozent höher. Kohlenaktien ſtagnierend. Elek⸗ trizitätsaktien höher gefragt. Privatdiskont 396 Berlin, 16. Oktbr. Schlußcourſe. Ruſſennoten Letpziger Bank Ruſſ. Anl. 190g Berg⸗Märk. Bank 34½ d% Neichsanl. 9 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B. 3 9% Reichsanleihe D. Grundſchuld⸗B. 3/ Bd. Sꝛ.⸗Obl. 00 Dynamit Truſt 4 Bad. Stk.⸗A. Bochumer %½% Bayern Conſolidation gpr. ſächſ. Nente Dortmunder Union 4 Heſſen Gelſenktrchener 3 Heſſen Harpener Italiener Htbernig 1860er Looſe Laurahütte Lübeck⸗Büchener Wurm⸗Revier Marienburger Phönir Oſtpr. Südbahn Schalk, G. u. H⸗V. Staatsbahn⸗Aktien Elekt. Licht u. Kraft Lombarden Weſterr Alkaliw. Canada Paelfte. Sh Aſchersleben Al. W. 157.— Heldelb. Str.& B. B. Steinz. Friedrichsf. 278.— Kreditaktien Hanſa Dampfſchiff.—.— Berl. Handels⸗Geſ. Wollkämmerei⸗Ak. 157.— Darmſtädter Bank 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.10 Deutſche VBankak. Mannh.⸗Rh. Tr. Disc. Comm. Aktien Kannengießer Dresdener Bank Hörder Bergw. 129.50 Privat⸗Diskont 3¾%, W. Berlin, 16. Oktbr.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 1190120 20 Lombarden Staatsbahn 140.40140.20 Diskonto⸗Comm. .000.00 158.75 158.30 190.90 487.— 88.— 203.70 197.90 198.50 284.25 140.50 155.50 1 107.— 233.50 152.50 478.75 158.25 101.10 152.60 188.— 435.— 86.60 204.90 198.10 198.40 932.10 150.— 152.50 460.50 106.— 289.— 120.20 907.— 158.— 141.50 215•60 191.80 150.50 216.40 191.20 150.10 —.——.— 128.4 18.20 —.—1191.10 Pariſer Börſe. Paris, 16. Oktbr. Anfangs kurſe. 3% Rente 96.87 96.87] Türk. Looſe Italiener 103.10 103.20 Ottoman Spanier 90.90 91.20 Rio Tinto Türken D. 33.25 88.10 Bankdisk. 3 0% TLondoner Effektenbörſe. London, 16. Oktbr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 8% Reichsanleihe 88½ 88½/ Rio Tinto 48˙/ 5 0% Chineſen 997J, Southern Pak. 40½ 4½% Chineſen 91/Chicago Milw. 1891½/ 2¾% Conſols 88% Denver Pref. 4% Italiener 102˙/% Atchiſon Pref. 4% Mon. Griechen 48% Louisv. Nash. 3 0% Portug. 64— Union Pak. 8 9250 Tend.: feſt. rken 32/6 eers 4 0% Argentinier 74% 3% Mexikaner 27/ Goldfiels 4 101½.Randmines Tend.: feſt. Eaſtrand Ottom. 18%8 Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 16. Okt. Produktenbörſe. Die ungünſtigen Berichte aus Argentinien und feſtere amerikaniſche Nachrichten hielten zwar den hieſigen Verkehr in beſter Stimmung, ver⸗ 182.2132.— 586.— 587.— 1214 mochte aber das Geſchäft nicht zu beleben. Bei regelmäßigem Bedarf kämpfen Inlandsangebot mit ſehr reichlichem wenn auch teuerem fremden Offertenmaterial, und blieben die Preiſe feſt und unverändert. Hafer, Mais und Rüböl behauptet. Spiritus nicht gehandelt. Weter: bedeckt. 1 Berlin, 16. Oktbr.(Telegramm.)(Broduktenbörſe) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 15. 16. 157.25—.— 160.25 160.50 165.— 165.— 184.25 188.25 127.50 128.— 112.— 112.— 47.90 47.40 Weizen per Oktbr.. per Dezbr. per Mai Roggen per Oktbr. per Dezbr.. per Mat per Okt. per Dezbr. per Okt. per Dezbr. per Oktbr. per Mai —.— 184 50 188.50 128.— 128.75 112.50 112.30 48.20 47.60 18.50 Haſer Mais Rüböl 21.78 Weizenmehl 4 18.50 Roggenmehl per Septbr. 8 ver Dezember Peſt, 16. Oktbr.(Telegramm.) Gerewemarkt. N 16. W̃ per Oktbr. 7 65 762 7„ April 771 Roggen per ͤ 621 ** afer per Oktbr. e, Mais per Ottbr. „„Mai „„„„„„„„„„„„„„„ —.— 6 46 5 88 ſtetig 26¹ 615 ſtetig 5 28 158.90 121.50 16.20 1219 Rödere⸗ 20. 10. Poſtd. Holſatia. Liverpool, 16. Okibr.(Anfangslurſe.) 15. nom. Weizen per Okt. feſt per Dezbr..05 J Mais per Noy..035% feſt per Dezbr..03 Paris, 16. Oktbr. nom, ſtetig .0 H% .08 ½% fußig .08 ½ 17 12 15. 30.25 28.90 28.80 28 20 91.85 21.15 21.05 21.— 15.15 15.— 15.— 15.25 16. 30.75 28.95 28.60 28.25 21.40 21.— 21.— 21.— 15.05 15.— 15.— 15.15 Nüböl Oktober „ November „ Jan.⸗April „ Mai«⸗Aug. Spiritus Oktober Nopbr. 7 Jan.⸗April 5 Mat⸗Aug. Zucker Oktober „ Novbr. „ Jalt.⸗April „ März⸗Juni Rohzucker 88“ loeo Mehl Oktober „Novbr. „ Novbr.⸗Febr. „ Jan.⸗ April Weizen Oktober „ November „ Nov.⸗Febr. „ Jan.⸗April Roggen Oktober November „ Nov.⸗Febr. Jan ep Wetter: Bewölkt. (Telegr.) Anfangskurſe. 16. 86— ſtetig 51˙% ſtetig .63 16. Oktbr. 15. 865 WNew⸗Nork, Wetzen per Dezbr. Mais per Dezbr. Baumwolle: per Dezbr..50 per März.55.69 ſeſt W Chicago, 16. Oftbr.(Telegr.) Anfangskurſe. 15. 16. Weizen per Dezbr. 79½ 79ʃ%½ ſtetig Mais per Dezbr. 45³ 451½ ſtetig Schmalz per Januar.67 Pork per Januar 11.90 8 5 93 NN a ffe e. N 8 Hämburg, 16. Oktbr. Schlußkurſe. Kaffee gooc averag Santos per Dez. 281½ per März 29 ¼. Autwerpen, 16. Oktbr. Kaffee Santos good average p. Okt⸗ 36½, per Dez. 381/., per März 37½, per Maf 37/. 5 Smats.. Paris, 16. Oktor. Talg 78.—. Antwerpen, 16. Oktbr. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 87.50—86.50. — 5— Zucker 5 Antwerpen, 16. Oktbr. Zucker p. Okt. 21%, per Nov.⸗Veßz 21%, per Jan.⸗März 22½. Baumwolle und Petrolenm. Veremen, 16. Ottbr. Petroleum. Standard white loco——. Baumwolle 55.25. Stetig. 3 Antwerpen, 16. Okt. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tips⸗ weis loco 21—, per Okt. 21½, per Dez.⸗Jan. 212/. Etiſen und Metalle. Amſterda m, 16. Oktbr. Zinn Banca loco 69½, Zinn Banen Dezember.⸗Auktion 69%8 flau. Glasgow, 16. Oktbr.(Anfang.) Roheiſen mired numbers wWaärrants per Kaffa——, per Monat——, ſeſt. Cleveland, 16. Oktbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 43ſ9 ½ per Monat 43/8.—, feſt. London, 16. Oktbr.(Anfang.) 3 Monate 54..6, träge. Monate 1 ſtetig.— Blei ſpaniſch 11..3, ruhig. Zink gewöhnlich 20..9, Zink Queckſilber—. Schiffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafenverkehr vom 15 Oktober. Hafenbezirk UI. Schiff Kommt von Hendrikus Pendro⸗ Relte Alſum Karoline Karlsruhe Pr. W. v. Baden St. Goar Mannheim 52 Notterdam Kathaxina— Karolina Softe 7 W. Egan 15 Hafenbeßirk III. Withelm Heilbronn Steinſalg Eliſabeth— Suſanng—— Engen Röderer— 1 5 Arnim Ruhrort Kohlen Kupfer p. Kaſßa 54.10.0, Kupfer Zinn p. Kaſſa 115..0, Zinn 8 11..3, Blei engliſch ſpezial. 20.10.0, flau. Schiffer ev. Kap. Labung 5. 1 Roſenddon Moritz Schmktt Kappes Krautb Jäger Hafenbezirt NV. Kannengleßer 13 Ruhrort Karolina 5 705 Deuſcher Kaſſer Dufsburg St. Nikolaus— N. Karcher 4 Hafenbegirk NI. Rud. Hauneſen Nußrort Kohlſen Niederrhein 22 Dulsburg 725 Emma ilhelmina 2* nuoeserſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 15. Okt.(Drahtbericht der Amerkan Linte Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗York“, am 7. Oktbr von New⸗Hork ab, iſt heute hier angekommen. 92385 Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. Gieſeck Kohlen Müßzig Frilpper Bink Schäfer Kamps Welter Dohr Walderſee; 1, 12. Sch 12. 12. Schnellpd. Bli oſtd. Weſtphalia; 90 58— Nach Montreal: 15. Friſia.— Nach Neworleans: 15. 10. Poſtd. Naſſovi Poſtd. Dortmund.— Nach Oſtaſien: 15. 10. Poſtd 28. 10, Reichspd. Kiautſchou(von Bremen); 5. 11. Po 12. 11. Poſtd. Badenia. Citerariſches. * Der Hofkunſtverlag von Johannes Elchlep hat unter dem Titel„Idyllen aus dem Schwarzwald“ ein I 20 Künſtlerpoſtkarten(Preis 3.) herausgegeben dürften wohl das Beſte ſein, was bis jetzt in dieſe 8 wurde. Jede einzelne Karte von dieſer Serie iſt ein werk und gibt ein Bild von der Induſtrie, Kul waldes und der Beſchäftigung der Schwarzwä welche in feinſtem Kupferdruck(Gr Publikum in d 7 Len * ninde 18. upbes Tapfere und feige Tiere. Von Dr. Th. Zell(Berlin.) (Nachbrud verboten.) Daß manche Tiere, wie gz. B. der Löwe, tapfer, andere Dagegen, wie beiſpielsweiſe der Haſe, frgen ben iſt eine ſo verbreitete Anſicht, daß man mit beftigem iderſpruch rechnen muß, wenn man die Richtigteit dieſer Behauptung zu bezweifeln wagt. Und doch dürfte es nicht ſchwer fallen, das Irrige der herrſchenden Meinung nachzuweiſen. So ſchwierig es gewöhnlich iſt, ſich über gewiſſe ganz be⸗ kannte Begriffe zu einigen, ſo dürfte doch im allgemeinen Ueber⸗ einſtimmung darüber herrſchen, daß Tapferkeit nicht mit Toll⸗ kühnheit zu verwechſeln iſt, d. h. mit dem Aufſuchen einer Lebens⸗ gefahr, bei der die Rettung nur durch einen Zufall geſ chehen kann. —8 wird man den nicht für tapfer halten können, der nur die ahl hat, tapfer zu ſein oder zu ſterben. Umgekehrt wird man den nicht für feige betrachten, der ſich einem Streite entziteht, bei dem er nichts gewinnen, aber alles verlieren kann. Betrachtet man von dieſem Geſichtspunkte aus die Tiere, ſo wird man finden, daß wirkliche Feiglinge nur ausnahmsweiſe vorkommen. Am nächſten läge es ja, die Feiglinge unter den Pflanzen⸗ freſſern zu ſuchen. Die zerfallen in wehrhafte und flüchtende Zu den erſten gehören alle wilden Rinder, Elche, Nashörner, Eber uſw. Die zweiten zerfallen in fliehende, wie Pferde, Anti⸗ lopen, Hirſche, Rehe, Haſen, und ſolche, die ſich irgendwo ver⸗ bergen, in Löchern, wie Kaninchen, Mäuſe, oder im Waſſer, wie Waſſerſchweine. Nun liegt es auf der Hand, daß wenn ein Geſchöpf, deſſen Verteidigungsmittel das Fliehen oder Verbergen iſt, ſich gegen ein ihm an Kräften überlegenes Raubtier wehren wollte, es rabezu tollkühn handeln würde. Wenn das Zebra gegen den Löwen, der wilde Eſel gegen den Tiger, der Haſe gegem den Fuchs, das Kaninchen gegen die Wildkatze, das Eichhörnchen gegen den Marder nicht ſeine von der Natur gegebene Verteidigung an⸗ wenden wollte, ſo wäre ihre Tiergattung längſt ausgerottet— das Verteidigen hätte nicht den geringſten Sinn. Weil der Löwe nicht ſo ſchnell laufen kann wie das Zebra, der Tiger nicht ſo ſchnell wie der Wildeſel, der Fuchs wie der Haſe, weil die Wildkatze dem Kaninchen nicht in die Höhle folgen kann, der Marder nicht vom Gipfel des Baumes auf die Erde ſpringen kann wie das Eichhörnchen, deshalb handeln dieſe Vege⸗ tarier verſtändig, daß ſie ihre naturgemäßen Verteidigungs⸗ mittel gebrauchen. Ja, wird man eintvenden, die wehrhaften Pflanzenfreſſer ſind doch tapfer, die laſſen es auf einen Kampf ankommen. Wir wollen auf dieſen Punkt ſpäter noch genauer eingehen und werden zeigen, daß man ihnen das Prädikat tapfer auch nur mit Ein⸗ ſchränkungen erteilen kann. Am ungerechteſten hat man wohl über die menſchenähnlichen Affen geurteilt. Selbſt ſo große Gelehrte wie Caspari und Schäffle ſchreiben folgendes darüber:„Iſt das Mitgefühl namentlich unter den katzenartigen Raubtieren verhältnismäßig ſehr zurückgedrängt, ſo iſt die Intelligenz als Liſt und Ver⸗ ſchlagenheit nicht allein bei dieſen Tieren um ſo größer, ſondern vorzugsweiſe iſt ihr ſtolzes Selbſtgefühl hierbei ein ſo aus⸗ gebilvetes, daß es ſich meiſt bis zur zähen Ausdauer und mutiger Tapferkeit erhebt. Ausdauer, hohen Mut und liſtige, wandte und großmütige Tapferkeit vermiſſen wir nebſt allem ark ausgebildeten Selbſtgefühle überhaupt bei allen Affenarten und bei den Nagetieren. Selbſt im Naturell der menſchen⸗ ähnlichſten Affenarten, der Orangs, der Gorillas und Schim⸗ panſen, herrſcht den Raubtieren gegenüber Scheu⸗ und Furcht⸗ gefühl vor, und es iſt feſtgeſtellt, daß die Affen alle vor den großen Raubtieren ſowohl wie vor den Menſchen ängſtlich flüchten, mindeſtens iſt das furchtſame Naturell bei allen Affen gegenüber den dreiſtern und beherztern Raubtieren vorherrſchend. Andererſeits wiſſen wir, daß ihr ſtolzes Selbſtgefühl ſie zu einer Ausdauer anſtachelt, die uns ſtaunen macht: von alledem aber findet ſich bei den eigentlichen Affen ſowie bei den Nagetieren nichts. Doch wunderbar, alle dieſe ſo chrakteriſtiſch raubtier⸗ artigen Züge finden wir gleichzeitig auch bei dem Menſchen deutlich entwickelt.“ Waßs Schäffle bezw. Caspari hier über Tapferkeit ſagt, halten wir im allgemeinen für durchaus unrichtig und zwar aus folgenden Gründen: Wenn ein Raubtier Hunger hat und vor der Wahl ſteht, den ſchmerzhaften Hungertod zu ſterben oder ſich auf ein anderes Geſchöpf zu ſtürzen, ſo kann man das, wenn das Oßpfer ſchwächer iſt als der Angreifer, niemals Tapferkeit nennen. Bei Löwen, Tigern, Leoparden, Jaguaren uſw. ſind die Opfer faſt ausnahmslos ſchwächer— wo ſteckt denn nun die geprieſene Tapferkeit? Die wehrhaften Pflan⸗ zenfreſſer, wie Elefanten, Nashörner, Büffel uſw. werden nach Brehm niemals, ſo lange ſie in der Blüte ihrer Kraft ſtehen, von dieſen großen Katzen angegriffen. Hirten, die auf Büffeln ſitzen, halten ſich gänzlich geſchützt gegen Angriffe von Tigern. Allerdings gehen die Anſichten in dieſem Punkte auseinander. Bronſart von Schellendorf will ſogar ein Flußpferd erblickt haben, das durch einen Leoparden getötet war. Nach Emin Paſcha fürchtet ſich das Nashorn vor laſſen, jedenfalls bezeugt der Umſtand, daß oft genug alte Löwen und Tiger mit vor Alter defekt gewordenen Zähnen vorkommen, daß ſie bei ihren Angriffen kaum jemals das eigene Leben in die Schanze ſchlagen. Umgekehrt iſt es durchaus falſch, von der Feigheit der Affen zu reden. Letztere ſind ausſchließlich Pflanzenfreſſer. Was hat denn nun ein Vegetarier für einen Vorteil, wenn er ein wehrhaftes Geſchöpf angreift? Unterliegt er, J verliert er ſein Leben, gewinnt er, ſo iſt der Erfolg gleich— Null. Denn freſſen lann er ja den toten Feind nicht. Schmerzende Wunden wird er auf jeden Fall bei dem Kampfe davontragen. Ja, aber der Höhlenmenſch hat doch auch mit den Raubtieren ge⸗ kämpft! Gewiß, denn von ihrem Fleiſche konnte er ſich nähren, und ihr Fell konnte er als Decke brauchen. Wenn der Gorilla ähnliche Vorteile von der Erlegung von Raubtieren hätte, ſo würde er gewiß ähnlich handeln. Ein Bild in Wißmanns afrikaniſchen Jagderlebniſſen zeigt einen ausgewachſenen Löwen, der vor einem Kapbüffel Reißaus nimmt. Wißmann ſchildert das Erlebnis ausführlich; nach ihm greift auch die Büffelkuh, wenn ſie ein Kalb bei ſich führt, den Löwen an. Ueberhaupt pflegen die ſatten Raubtiere erbärmlich feige zu ſein, wie ja der Wolf im Sommer, wo er nach Herzensluſt zu freſſen hat, grundverſchieden von dem Wolfe iſt, der im Winter vor Hunger tollkühn geworden iſt. Den Angriff, den der Kapbulle gegen den Löwen voll⸗ führt, kann man bei den wehrhaften Pflanzenfreſſern auch nicht lediglich als Ausfluß der Tapferkeit betrachten. Dieſe ſind nämlich nicht ſchnell genug, um ſich durch die Flucht retten zu können, müſſen es alſo regelmäßig auf einen Kampf ankommen laſſen. Daß ein Wildſtier ſich auf ein Raubtier ſtürzt, iſt eher eine durch den Inſtinkt diktierte verſtändige Handlungs⸗ weiſe als Tapferkeit. Seine Stärke liegt in den vorn be⸗ findlichen Angriffswaffen, ſeine Schwäche darin, daß er von hinten beſchlichen werden kann und, ſobald ihm das Raubtier an der Kehle ſitzt, häufig verloren iſt. Greift er alſo an, ſo kann er das Raubtier gewöhnlich verkreiben, läßt er es unge⸗ ſchoren, ſo ſetzt er ſich dem aus, daß er hinterrücks überfallen wird. So möchten wir alſo bezweifeln, daß es viel Geſchöpfe gibt, die aus reiner Freude an der Tapferkeit, obwohl ſie im Voraus wiſſen, daß ſie von ihrer Handlungsweiſe nicht den geringſten Vorteil haben, ſich tapfer verhalten. Allerdings ſtellen wir dieſe Behauptung mit der Beſchränkung auf, daß ſie ſich nur auf Ge⸗ ſchöpfen beziehen ſoll, die ebenſo wenig fruchtbar ſind wie der Menſch. Den Hund darf man alſo als Gegenbeweis nicht an⸗ führen. Denn abgeſehen davon, daß er Haustier iſt, iſt auch ſein Ehrgefühl ſehr ſtark entwickelt, ſodaß ihm Lob ein hin⸗ länglicher Lohn dünkt. Zwar ſoll ein wilder Vetter von ihm, der Kolſum(canis dukhunensis) in Meuten ſogar den Tiger angreifen und zerreißen, obwohl das ohne ſtarke Verluſte nicht möglich iſt. Die Natur iſt ja aber überall bei fruchtbaren Tieren berſchwenderiſch Aehnlich liegt die Sache bei Wölfen und andern wilden Hunden, die nur in Rudeln größere Tiere erbeuten können. Gewöhnlich muß bei der Ueberwältigung eines Büffels, eines zuZebras, einer wehrhaften Antilope der eine oder der andere erſt ins Gras beißen, ehe ſie ihren Hunger ſtillen können. Aber auch hier iſt der eigentliche spiritus reotor der knurrende Magen, nicht die Tapferkeit. Denn je fruchtbarer ein Tier iſt, deſto eher trotzt es dem Tode. Heuſchrecken laſſen ſich von Eiſenbahnzügen zermalmen, Motten fliegen in das brennende Licht, Heringsſchwärme ſpotten jeder Verfolgung durch ihre Maſſe uſw. Es iſt nämlich ein alter Erfahrungsſatz: Die Natur tut für das Individuum nichts, für die Gattung alles. Weil die Lücken bei Ameiſen, Bienen, Heringen, Heuſchrecken uſw. mit Leichtigkeit wieder ausgefüllt werden, eine Ausrottung alſo nicht zu befürchten iſt, deshalb können die einzelnen Individuen ruhig untergehen. Umgekehrt iſt die Gattung bedroht, wenn die Jungen nicht beſchützt wer⸗ den, deshalb ſind faſt alle Mütter zur Aufopferung für ihre ungen bereit. Ob man dieſes inſtinktive Handeln als wirk⸗ iche Tapferkeit bezeichnen kann, möchte doch manchem Beden⸗ ken unterliegen. Denn auch hier ſucht die Mutter die Gefahren nicht auf, meidet ſie vielmehr ängſtlich. Merkwürdig iſt es nun, daß einzelne Tierartem ihre Jungen feige im Stich laſſen. So wird das von der Wildkatze er⸗ zählt, und auch die wegen ihres Grimmes gefürchtete Bärin ſoll, wenn die Jungen noch ganz klein ſind, das Gleich tun. Als Urbild der Feigheit müßte eigentlich der Reiher gelten, dem ſoviel kleinere Vögel wie Krähen und Milane unter ſeinen Augen die Jungen aus dem Neſte rauben, obgleich er die Räu⸗ ber mit einem Schnabelſtoß ins Jenſeits befördern könnte. Aber auch hier iſt es vielleicht nur menſchliche Beſchränktheit, die den tieferen Sinn dieſes Verhaltens nicht einſteht. So iſt es durchaus nicht unmöglich, daß ein Naturforſcher im Rechte iſt, der folgende Erklärung gibt. Der Reiher läßt ſich nur in den Jahren, wo er viele Jungen hat, einige rauben, weil er ſie ins⸗ geſamt doch nicht iehen könnte. Ar oß welche bekanntlich nach Deutschem Reichspatent aus Hühnerei bereitet wird, hat nicht nur auf die Schonheit, Gesundheit und Zartheit der Haut eine ausserordent- liche Wirkung, sondern ist auch das natürlichste, zweckentsprechendste und billigste Hautpflegemittel, das jemals in den Handel gekommen ist. Eine Waschung mit Ray-Seife bereitet durch die eigenartige Konsistenz und Weichheit des Schaumes ein direktes Wohlbehagen. Preis pro Stuck 50 Pfg., überall kauflich. dem Krokodil uſw. Wir können das hier auf ſich beruhen Sei dem nun, wie ihm wolle, jedenfalls iſt der Unterſchied zwiſchen tapferen und feigen Tieren, wie er gewöhnlich gemacht wird, an ſich nicht begründet. Unter einander kämpfen bei Liebes⸗ werbungen alle Tiere, ſelbſt der Haſe— nur die Fledernäuſt ſollen eine Ausnahme machen—, zeigen ſich alſo als tapfer. Hier hat die Tapferkeit auch einen Sinn. Umgekehrt denken die nicht übermäßig fruchtbaren Raubtiere gar nicht daran, etwa wie ein Trapper oder ein paſſionierter Jäger die Gefahr wegen der Gefahr aufzuſuchen. Ausnahmen können dieſe Regel nur beſtätigen. Zum Schluſſe will ich mich noch auf eine Autorität wie Brehm berufen, der folgendes ſchreibt:„Selbſt die größten Raub⸗ tierarten, wie Löwe, Tiger, Jaguar uſw. ſcheuen Tiere, von denen ſie bedeutenden Widerſtand erwarten, und greifen ſie bloß dann an, wenn ſie durch Erfahrung ſich überzeugt haben, daß ſie kroz der Stärke ihrer Gegner als Sieger aus einem etwaigen Kampfe hervorgehen.“— Kann man dieſes Verhalten wohl Tapferielt nennen? Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) *Eine unbeſchreibliche Anmut liegt jetzt wieder über den Blu⸗ Maleriſch, in unabſehbaren Flächen, menfeldern der Stadt Erfurt. ſtehen in voller Blüte Hunderttauſende Reſeda, Stiefmütterchen, Kapuzinerkreſſe, Centaurea, Campanula und wie ſie alle heißen, die Ein ſüßer Wohlgeruch erfüllt ſtunden⸗ lieblichen Kinder der Flora. weit die Luft. Farbige Falter durchfliegen die Felder und ins Ge⸗ ſumm der Bienen klingt aus der Ferne das Lied der Arbeiter. Dort, wo die Samen zu reifen beginnen, erblickt man Vögel, Stieglitz und welche eifrig als ob ſie das größte Recht dazu Hänfling, jene buntgefiederten kleinen Spitzbuben, teilnehmen an der reichen Ernte, hätten. Immer größere Dimenſionen nimmt der Erfurter Garten⸗ bau von Jahr zu Jahr an. im Verſand von jährlich 12 Millionen Pflanzen und Zwiebel⸗ gewächſen. Erfurt ſchmückt zahlloſe Gärten alljährlich mit Blumen. Einem mächtigen Füllhorn iſt die Blumenſtadt vergleichbar, Blumen ausgießend über die ganze Erde. * Die Ernährungs⸗Hygiene und der Kaffee. Was das Voll täglich genießt, iſt von entſcheidender Bedeutung für ſeinen Geſund⸗ ſeine Lebenskraft, ſein körperliches und geiſtiges heitszuſtand, für Wohlbefinden. In dieſer wichtigen Erkenntnis begegnen ſich jetzt die Einſicht der modernen Wiſſenſchaft und der geſunde Verſtand, das natürliche Gefühl des ſchlichten Mannes Deshalb macht ſich neuer⸗ dings eine immer mächligere Bewegung in allen Schichten der Be⸗ völkerung geltend gegen die auf die Dauer der Geſundheit nicht zu⸗ träglichen Genußmittel, deren leider nur allzu verbreiteter und ein⸗ gebürgerter Verbrauch durch die ungeſunde, überfeinerte Kultur unſerer Zeit bedingt und gefördert wird. Deshalb erklärt man dem Kaffee, dem Tee und bis zu einem gewiſſen Grade auch dem Kakan den Krieg. Immer mehr Stimmen werden laut, die dem geſunden und kräftigen, aus unſerem heimiſchen Getreide bereiteten Malgzkaffee, namentlich wie er in der ausgezeichneten Form von Kathreiners Malskaffee auf den Markt kommt, begeiſtert das Wort reden und ihn wegen ſeiner natürlichen, vollſtändig unſchädlichen und angenehmen Eigenſchaften zum allgemeinen Volksgetränk erhoben wiſſen möchten. Es iſt in der Tat auch überraſchend, wie leicht und gern man ſich zu Kathreiners Malgkaffee bekehrt, wenn man erſt einmal einen Verſuch damit gemacht hat. * Luſtige Ecke. (Aus den„Luſtigen Blättern“.) In der Buchhandlung. Backfiſch: Ich möchte einen Jieheß⸗ briefſteller.„Bedaure ſehr, mein Fräulein, die ſind vergriffen, den letzten hat ſoeben Ihre Frau Mutter gekauft.“ Ein Schlaumeier. Mama: Fritzchen, wohin willſt Du denn mit dem Wecker? Fritzchen: Zu Papa! Sein Bein iſt einge⸗ ſchlafen! Stimmt auffallend. „Wiſſen Sie ſchon, Banquier Golbheim giebt ſeiner Tochter, die den Regierungsrat Schulze heiratet, eint halbe Million Mitgift!“„„Ja, ein guter Rat iſt eben teuer!““ Autlerſtolz. Autler(zum Freund): Unſer Kollege Meyer hat doch koloſſales Glück. Denke Dir, neulich geht ihm das Benzin aus, er muß ſein Auto ſchieben, und dabei hat er doch noch einen Bauer überfahren. Letzte Hoffnung. Kommerzienrat: Womit wollen Sie eigentlich meine Tochter ernähren? Freier: Ich habe einen ſehr reichen Onkel in England, der hat zwar ſechs Kinder— aber die fahren alle Automobil. Tempora mutantur! Bräutigam(zu ſeiner Braut, die über einen Stein ſtolpert): Ach, mein Engel, haſt Du Dir auch nicht weh getan? Bräutigam(vier Wochen nach der Verheiratung, als ſeine 9 wieder einmal ſtolpert): Donnerwetter noch enein! Kannſt Oos nit acht gewe, wohin Du mit Deine ſcheppe Knoche rittſt? Verantwortlich für Politik: Chefredakteur r,. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt und Volkswirtſchaft: Georg Chriſtmann für den Inſeratenteil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Pr.. Haas'ſchen Buchdruckerei (5. m. b„. Direktor Speer. Allein die Blumengärtnereien von Peterſeim erreichen ein Geſamtziffer in der Anzucht und nnn,., Abonnement 20 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Ourch die Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. oſt bezogen inel. Poſt⸗ gufſchlag M..88 pro Quartal. Amts⸗ er Jot —— rnal und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 6„ Expedition: Nr. 218. Nr. 211. Gefunden untsan desenr: zirksamt deponirt: Kleidungsſtücke, Goldſtück, Negenſchirm, Halsbändchen, Eine Bibel. Bereinsregiſter. Zum Vereimsregiſter Band I, .⸗Z. 14 Verein ſelbſtändiger Kaüfleute und Gewerbetreibender des Großherzogtums Baden“ in Mannheim wurde heute einge⸗ kragen: 2273 J. Kern in Mannheim iſt als Vorſtand, Alexander Heberer in Mannheim als ſtellvertretender Vorxſtand wiedergewählt. Mannheim, 15. Oktober 1903. Or Anitsgericht J. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abt. B, Baänd III,.⸗Z. 44, Firma „Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 26. Mai 1908 wurde 8 7, Abſ. 4, des Geſellſchaftsvertrags geändert. Maänuheim, 18. Oktober 1908. Gr. Amtsgericht 1. 4 Handelsregiſter. Auf Grund des 8§ 141 des Geſetzes betr. Angelegenheiten der teiwilligen Gerichtsbarkeit iſt zum diesſeitligen Handelsregiſter, Abt. A, eingetragen worden: Band II,.⸗Z. 156, Firma Wilh · Clormanf. Band III,.⸗Z. 100, Firma Emil aufmann. Baudy,.⸗Z. 189, FirmaVinzens Mayer. 2275 Baud VIII,.⸗Z. 159, Firma Theodor Karp. Baud IX..Z. 66, Firma Joſef Grünhut, alle in Mannheim. Band pI,.⸗Z. 165, Firma Wil⸗ helm Hellwig in Rheinau. Die Firma iſt erloſchen. Mannheim, 14. Oktober 1908. Gr. Amtsgericht I. Freiwillige Haus⸗Herfleigerung. Nr. 1480. Auf den Antrag der ſtädt. Sparkaſſe in Philipps⸗ durg verſteigern wir am: Mittwoch, 21. Oktober 1903, vormittags 11 uhr, im Rathaus⸗Saale dahier das der genannten Kaſſe gehörige, um Grundbuch zu Edingen, Bd. ö, Veft 30, eingetragene Grundſtück, Igb.⸗Nr. 139, Pl.⸗Nr. 2, im Orts⸗ lier, vorn auf die Hauptſtraße ulnd hinten— Hausplatz— auf die Schulhausſtraße ſtoßend; zu de 2272 ofrgite 11 ar 69 qm ausgarten 7„ 69 zuſ. 18 ar 8 qm Auf der Hofrgite ſteht: ) ein einſöckiges Wohnhaus mit gswölbtem Keller; 5) ſechs Schweineſtälle und ſchop o) ein einſtöcktges Waſch⸗ und Badhaus niit Schopfz d) ein einſtöckiger Stall mit Heuboden; e) eln einſtöckiger Stall mit Heuboden; b) eine einſtöckige Scheuer; 8) eine einſtöckige Scheuer mit Barrm; an t angebaut; eſs. Nr. 188, aſs. Nr. 189a. Zahlungsbedingungen: 8000 Maik Anzablung; der Reſt iſt mit 5% zu verzinſen und in 5 gleichen Martini⸗Zielern zu zahlen. Die übrigen Beding⸗ ungen liegen zu jedermanns Eiſt⸗ ſicht auf der diesſeitigen Kanzlei offen. 4 16454 Edingen, den 14. Oktbr. 1908. Dasß iengebaen ing Tunzeinic, Ratſchr. Ne Heu⸗Lieferung. Auf dem Submiſſionsweg ver⸗ gehen wir ganz oder geteilt 2000 gtr. Ia. faß es Wieſen⸗ hen und 1000 Ztr. la. Blaukleeßen lieferbar nach unſerer Wahl per Bahn franko Viehhofgeleiſe. Als 12 0 0 wird dasjenige Aae Fabrikwage zu Grunde gelegt. Aſigebote treten erſt nach Um⸗ fluß don s Tagen, vom Eröff⸗ nungstage an gerechnet, uns gegzehüber gußer Kraft. Offerten ſind mit entſprechen⸗ ſan ufſchrift verſehen bis läng⸗ 11 WMitiwoch, den 21. de, Mis., Vvormittags 11 uhr auf unſerem Butean im ſtädt. Bauhbſe 0 2, 5 franko einzu⸗ telchen, zu welchein Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegenwart eiwa erſchienener Subnutenten erſolgt. Erfüllungsort iſt Mannheim. Maunheſin, 18. Oktober 1908. Städt. Fuhr⸗ und Guts⸗ Verwaltung: Krebs. Freitag, 16. Oktober 1005. Herbſt⸗Kontrol⸗Herſammlungen 1903 im Bandwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim. Es haben zu erſcheinen: In Mannuheim(Reitbahn im Großherzogl. Schloß— Eingang gegenüber L 5, Kurfürſtenſtraße). Alkezur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften. Diejenigen Landwehrleute J. Aufgebots der Jahresklaſſe 1891 ſämtlicher Waffen, welche in der Zeit voni 1. April bis 30. September eingetreten ſind. Jahresklaſſen 1903 und 1902 der Infanterie. tenstag, 3. November 1903, vormittags Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Infanterle mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis KH Dienstag, 3. November 1903, vormittags 11 Uhr. 1901 der Jufauterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis Dienstag, 8. November 1908, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Mittwoch, A. November 1903, vormittags D Uhr. 1900 der Iufauterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtabef L bis Mittwoch, K. November 1908, vormittags 11 Uhr. 11 1899 der Infanterie mit den Anfangsbuch ſtaben A bis Mittwoch, K. November 1908, nachmittags 2½ Uhr. 1899 der Infanterle mit den Aufangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Donnerstag, 5. November 1908, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1398 der Infanterſe mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Donnerstag, 5. November 1903, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1808 der Infauterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L. bis 2 Donnerstag, 5. November 1903, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſe 1397 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtabenn A bis K 5 Freitag, 6. November 1903, vormittags 9 Uhr. ſtaben Freitag, 6. November 1908, vormittags E Uhr. Jahresklaſſe 1896 der Infauterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Freitag, G. November 1908, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſe 1396 der Jufanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Samstag, 7. November 1908, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1696 bis 1903 der Jäger, Maſchinenge⸗ wehrtruppen, Kavallerie, Verkehrsteuppen(Eiſenbahn⸗, Luft⸗ ahe und Telegraphentruppen) und des Veterinärperſonals Fahnen⸗ und Beſchlagſchmiede, Unterroßärzte) Samstag, 7. November 1903, vornuttags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1396 bis 1898 der Feld⸗Artillerie Samstag, 7. November 1903, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1890 bis 1908 der Feld⸗Artillerie Montag, 9. November 1908, vormittags 9 Uhr, Jahresklaſſen 1896 bis 1903 des Trains leinſchließlich der⸗ jenigen Kavalleriſten, welche zur Neſerve des Trains entlaſſen ſind, der Krautkenträger und der Militäppäcker. Montag, 9. Noveniber 1903, vormittags 11 Uhr. ena 1896 bis 19083 der Fußartillerie. kontag, 9, November 1908, nachmittags 2½ Uhr, Jahresklaſſen 1396 bis 1903 der Pioniere, der Maun⸗ ſchaften des preußiſchen Gardecorps aller Waffen und der Maxine Dienstag, 10. November 1908, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1996 bis 1908 des Sauitätsperſonals(Sa⸗ Ultätsmaunſchaften und Krankenwärter), der Oeconomlehand⸗ werker, der Arbeſtsſoldaten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchſenmachergehülſfen Dienſtag, 10. Nobember 1908, vormittags 11 Uhr. Im Vorort Neckarau(Marktplatz). Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Laudwehriente 1, Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1891, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1396 bis 1903 der In⸗ fanterie von Neckarau 1 Dienstag, 10. November 1908, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1896 bis 1903 aller übrigen grau Mittwoch, 11. November 1908, vormittags 10 Uhr. In Saudhofen(Schulhof). Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ diejenigen Landwehrleute J. Aufgebots der Jahres⸗ laſſe 1891, welche in 5 vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklgſſen 1896 bis 1908 ſämtlicher ee Sandhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und gapho Mittwoch, 11. November 1903, Nachmittags à Uhr, Im Vorort Käferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche), Klle zur Dis voſitlon der Erſatzvehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenſgen Landwehrlente l. Aufgebols der Jahres⸗ klaſſe 1891, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. Septen ber eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1896 bis 1903 fämtlicher Waffen von Käferthal Donnerstag, 12. November 1908, vormitlags 9½ Uhr, Im Vorort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrit). Alle zur Dispoſition der Grſatzbehörden entlaſſenen Manu⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrlente I. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1891, Welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1896 bis 1908 fämtlicher Waffen von Waldhof, Atzelhof und Luecienberg Donnerstag, 12. November 1908, Nachmittags 8 Uhr. In Fendenheim(alter Friedhof). Allle zur Dispoſition der Grfatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Landwehrleute 1. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1691, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jähresklaſſen 1696 bis 1903 fämtlicher Waffen von Feudenheſm, Wallſtadt und Ilvesheim Freitag, 13. Nopember 1803, vormitlags 9½¼ Uhr. In Ladenburg(Schulhol), Alle zur Dispoſition der Erfatzbehörden entlaſſenen Maun⸗ ſchaſten. Dieſeuigen Laudwehrleuſe I. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1891, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1306 bis 1903 ſämt⸗ licher Waffen von Ladenburg, Neckarhauſen u. Scriesheim Freitag, 13. November ſgos, nachuſittags 2 Uhr. Jaggtgg 1697 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ bis 2. 9 aſſen von In Seckenheim(im Garten des Schlößchens). Aulle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften. Diejenigen Landwehrleute I. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1891, welche in der Zeit vom 1. April bi 30, September eingetreten ſind ünd die Jahresklaſſen 1896 bis 1903 ſämmt⸗ licher Waffen von Seckenheim, Rheinau, Stengelhof und Melaishäuſer Samstag, 14. November 1908, vormittags 9½ Uhr. Militärpäſſe u. Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes findet ſich auf der Vorder⸗ ſeite des Militärpaſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontrol⸗Verſamm⸗ lung werden beſtraft. Erſatz⸗Reſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontrol⸗Verſammlung nicht zu erſcheinen. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Nr. 86828 M. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirks⸗Kom⸗: mandos Mannheim wird den Bürgermeiſterämtern des Bezirks (mit Ausnahme der Stadt Maunheim) hiermit zur Keuntnis gebracht, mit der Verfügung, dieſelbe den Maunſchaften durch mehr⸗ maliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathauſe, an Fabriken und größeren Etabliſſements bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, ſſt dem Hauptmeldeamt Mannheim zum 8. November ds. Is. mitzuteilen. 2277˙ Bei ungünſtiger Witterung wollen die betreffenden Bürger⸗ meiſterämter für Sicherſtellung eines bedeckten, zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen Raumes Sorge tragen. Mannheim, den 16. Oktober 1908. Großherzogliches Bezirksamt: Neſf — Mangheim Dr. Symann's 6 7, 15. Höhere Privat- Handels- Schule für Damen und Herren. Der Unterricht wird fortlaufend in 3 Parallelkursen(Form., nachm. und abends) in allen kaufm, realistischen und fremdsprachlichen Lehrfächern nur von Fach- leuten ertheilt. 14839 Uebungs-Kontor. Prospekte KRostenfrei. .— Schreibmaſchinen—Korreſpondenten (Herren⸗ und Damen) werden gründlich ausgebildet in der Schreibmaſchinen⸗, Steuographie⸗ ünd Buchſührüngsſchule von Friedr. Burckhardt, geprüfter Lehrer der Stenographie u. Bücherreviſor, hier I. 12, 11. Aelteſtes Inſtitut hier. 16928 Zeht zur Ausgabe gelangt:* Freiburger Münsterbau-beldlotterie Ziehung 9. bis 12. Dezember a. e. Haupt⸗Gewinne:; M. 100,000.—, 40.000.—, 20,000.—, 10,000.— 20, zuſ. 12,184 Geldgewinne mit M. 322,500— Originalloſe à M..30, Popto u. Liſte 30 Pfg., empfiehlt die General⸗Agentur von 16873.5 berh. Fetzer, Stuttgart. 5 h Wiederverkäufer erhalten entſprechenden Rabatt. beeb Gans d begmgeed aC und e eee Prachlbtlele Keufich àM. 50--280- bus 47 fu F. eee Volrätig bel Pen. Tonts Weiß, L 4, 12 DI. Hadg Sche Buchüruskerei, nene-Depot. f L 8, 2 Wegen Uebernahme weiterer Nieder⸗ ee lagen wolle man ſich mit Hrn. Weiß 0 in Verbindung ſetzen. 20682 Näcłhste Woche! Ziehung 21. und 22. Oetbr. zu Berlin im Kaiserhof. 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In dieſen Lormuſterungen müſſen ſämtliche in der Ge⸗ meinde vorhandenen Pferde geſtellt werden mit Ausnahme: a) Der unter vier Jahren alten Pferde, b) der Hengſte, e) der Stuken, die entweder hochtragend ſind, oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben. d) Der Vollblutſtuten, die im„Allgemeinen deutſchen Geſtüt⸗ buch“ oder den hierzu gehörigen offiziellen— vom Unionklud — Liſten eingetragen und von einem Vollblut⸗ hengſt laut Deckſchein belegt ſind, auf Antrag des Beſitzers. e) Der Pferde, welche auf beiden Augen blind ſind. ) Der Pferde, weſche wegen Erkrankung nicht marſchfähig ſind oder wegen Anſteckungsgefahr den Stall nicht ver⸗ laſſen dürfen. ) Der Pferde, welche bei einer früheren in der betreffenden abgehaltenen Muſterung(letztjährige Vormuſter⸗ ung) als dauernd kriegsunbrauchbar bezeichnet worden 9775(Die vorübergehend kriegsunbrauchbacen ſind von er Vorführung nicht defreit). h) Der Pferde unker 1,50 Meter Bandmaß. Außerdem ſind die Bezirksämter befugt, unter beſonderen Um⸗ ſtänden Befreiung von der Vorführung eiütreten zu laſſen. In den unter e bis g aufgeführten Fällen ſind von Bürger⸗ meiſteramt ausgefertigte Beſcheinigungen vorzulegen, denen bel höch⸗ tragenden Stufen Kiben o) auch der Deckſchein beizufügen iſt. Die Beſcheinigungen können in Spalte s(Bemerkungen) der Pferde⸗ erteilt werden. on der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde ausgenommen: 1) Die aktiven Offiziere und Sanitätsoffiziere bezüglich der von ihnen zum Dlenſigebrauch gehaltenen Pferde; E) die Poſthalter hinſichtlich derſenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Poſten kontraktmäßig gehalten werben muß; J) die ſtädt. Berufsfeuerwehren. 5 Pferdebeſitzer, welche ihre geſtellungspflichtige Pferde nicht recht⸗ zeltig oder vollzählig 0 haben außer der geſetzlichen Strafe ügewärtigen, daß auf ihre Koſten eine Herbeiſchaffung T nicht geſtellten Pferde vorgenommen wird. Die diesjährige Pferdevormuſterung für die Stadt Mann⸗ heim erſtreckk ſich auf 6 Tage und kommen die Pferde wie folgt zur Muſterung: Montag, 19. Oktober 1903, vormittags 3 Uhr Quadrate: 4—4, B—5, 0—6, D—6, L—4, M, N, 0 —7, Pü bis U ſowie die ganze öſtiiche Stadterweiterung. Müſterungsplatz: Straße um den Friedrichsplatz. Dienstag, 20. Oktober 1903, vormittags 8 Uhr Quadrate: L—15. Die ganze Schwetzingervorſtadt einſchließlich der Kompoſtfabrik der Fabrikſtation ſowie das ganze Lindenhofgebiet. Muſterungsplatz: Straße um den Friedrichsplatz. Mittwoch, 21. Okrtober 1903, vormittags 3 Uhr Quadrate: B 6 u. 7, C 7 u. 8, D 7, E, F, G und H ſowie das ganze außerhalb der Ringſtraße vom Rhein bis zum Neckar nach der Hafenſeite gelegene Gebiet. Muſterungsplatz: Straße um den Friedrichsplatz. Donnerstag, 22. Oktober 1008, vormittags 8 Uhr Quadrate: J und k die ganze Neckarvorſtadt einſchl. Wohlgelegen⸗ Muſterungsplatz: Meßplatz. Freitag, 28. Oktober 1903, vormittags 3 Uhr Stadtteil: Käferthal und Waldhof. Muſterungsplatz: die Wormſerſtraße weſtlich der Lampert⸗ heimerſtraße. Samstag, 24. Oktober 1903, vormittags 8 uhr Stadtteil Neckgrau. „Muſterungsplatz: Marktplatz, „Die Vorführung Nß gemäß 8e s der Pferdeaushebunggvv:⸗ genau in der Neiheſtfolge der Vorführungsliſte erfolgen. Es iſt an dem linken Backenſtlick der Halfter eines jeden Pferdes ein Heitel mit deullicher Nummer, welcher derſentigen der Vorführ⸗ Ungsliſte entſpricht, zu beſeſtigen. Bei denjenigen Pferden, welche bei der letztlährigen Muſterung als kriegsbrauchbar bezeſchnet würden, ſind gußerdem die Beſtimmungstäfelchen ebenfalls m linken Bagenſtück der Halſter anzubringen. Die Pferde ſind ſchon eine halbe Stunde vor eginn der Muſterung auf den Muſterungsplatz gufzuſtellen, ſodaß die Rangierung genau niach der Borführungsliſte erfolgen kannz es empftehlt ſich auch, ſedem Pferd einen Führer belzugeben. Mannheim, den 6. Oktober 120g. Großh. Bezirksamt: Lang, 2242 Turn-OVerein MHannheim. Samstag, den 17. Oktober, abendß h Uhr: Kneipe. Der Borſtand. Ofloktänfenlaſſe der Dienſtboten Maunhein Stellennermittelung für häusliche Dienſtboten. Häusliche Dlenſtboten, als: bchinnen, Zimmermädchen Kindermädchen zc. erhalten ſeden Tag unentgeltlich von der Orts⸗ Kränkenkaſſe der Dlenſtboten 0 8, 1½¼82, Stellen vermittelt. VBon den Dlenſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ zagen 1 Mk. pränumerando er⸗ doben. 27677 Die Verwaltung: Kempf, BVergebung von Randſteinen. Nr. 9969, Die Lieferung von cg. 19,00 lbm. Granſtraſidſtei⸗ nen 1. im Submiſſionswege vergeben werden. Augebote, welche nach lidm, geſtellt ſein inülſſen, ſind portoſrei, 1 und mit entſprechender Aufſchrift verſeben, ſpäteſtens am Mittwoch, 28. Okt, pis. Js., vornſittags 10 Uhr, bel unterzeſchneter Auntsſtelle ein⸗ — woſelbſt Bedingungen und Angebolsformulare geßen die Exſtattung der Vervielfällig⸗ ungskoſten in Empfang genome e men werden können. Den Bie⸗ tern ſteht es ſrei, der Eröffnung der Angelaufenen Angebote au genguntemkerminebeizuwohnen⸗ Nach Eröfſnung der Submiſ⸗ ſion können Angebote nicht mehr angenommen werden. Maunheln, 12. Okt. 1908. Tieſbauamt, Iwaugsve fiterun N kisber 1 16370 1 Schreibpult. Ne 16. Oktober 1908. rehme, Gerichtsvollzteber, E 1, 7. Iwangsverſteigerung. Portieren Gardinen! werden zu jedem annehm- Samstag, 14 08, daren Prels abgegeben, vormitta 1* 7 gesoh werbe ich in Cegenbefn. am Sperlal.Teppleß A Nathaus gegen bare M. Brumlik im Vollſtrecküngs ditclich Iim Bollftregungswege enilt verſteigen: 6ege eſ0g E, Merkeitr, E I. 5. Berlin, Breitestr, 5.[ Sfgza — Gidleremüller ſcher Nebäffenfr: Farl A7. Eigenthümer; Kathöliſches Bürgerhoſpfral.— Verantwortl Druck und Verttſet 1 eeeee 1 Bordwagen. Mannpeim, 16, Ofſober 1903. ſihe Apfelw 10 Gerictsb eene 28 Snerarnzeiger. Mannhefm, 16. Oktober. 00 Unsoror reichhaltig sortierten Abtellung für Schubwaren widmen AIr dle grösste Aufmorksamkelt. 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