der Ausgang des Kampfes ſein, wie er will— nur wünſchen ſie wenigſtens keine direkte Parole für die Sozialdemokratie ausgegeben hat. Unter dieſen Umſtänden wagen wir zu hoffen, daß doch mancher Demokrat, der ſich ſeinen Bürgerſtolz bewahrt Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auffag M..42 pro Quarxtal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. JInſerate: Oie Colonel⸗Zeile.. 20 Auswärtige Inſerate.. 28„ Die Reklame⸗Zeile.80„ Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Aaunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —.Jar unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. —— Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E 6, 2. Nr. 304. 5. Donnerstag, 29. Gktober 190 — (Abendblatt.) Auf zur Wahl. Müſſen wir am Vorabend der Wahl nochmals an das politiſche Gewiſſen unſerer Freunde und Leſer appellieren, damit ſte morgen am Wahltage ihre Pflicht tun? Leider kann man dieſe Frage nicht mit nein beantworten! Leider iſt die Gleich⸗ giltigkeit und Läſſigkeit im lieben Deutſchland gerade in bürger⸗ lichen Kreiſen ſo eingewurzelt, daß es niemand verſäumen ſollte, im Kreiſe ſeiner Bekannten und Geſinnungsgenoſſen an die Aufgaben des Wahltages zu mahnen, und Stimmen zu werben für die Sache des liberalen Bürgertums. Gerade dem Wahlkampfe in Mannheim kommt eine Bedeu⸗ kung zu, die über die Mauern der Stadt weit hinausgeht. Nationalliberale und Freiſinnige haben ſich hier zu einem Bündnis zuſammengefunden, dem man— mag kann, es möchte Wurzel faſſen und anregend fortwirken, über den morgigen Tag hinaus. Allerwärts iſt man von der Not⸗ wendigkeit eines Zuſammenſchluſſes der liberalen Richtungen tief durchdrungen, aber uns will ſcheinen, als ſei hier in Mann⸗ heim erſtmals der Weg betreten, der zum Ziele zu führen ver⸗ ſpricht; derſelbe Weg, den ſich dieſelben Parteien in Preußen zu gehen gleichfalls entſchloſſen haben. Da iſt es Ehrenſa che für die Nationalliberalen ſowohl wie die Freiſinnigen, alle Kräfte daran zu ſetzen, um das Bündnis erfolgreich zu machen und damit lebenskräftig zu erhalten. Kein natio⸗ nalliberaler Landtagswähler darf morgen an der Urne fehlen! Und je früher jeder Einzelne wählt, um ſo beſſer wird er der liberalen Sache dienen. Daß die demokratiſche Parteileitung ſich nicht hat entſchließen lönnen, dem Bündnis der beiden liberalen Parteien beizutreten, iſt und bleibt zu bedauern. Anerkennen muß man es aber, daß hat, den Weg nach der Seite hin finden wird, die die Intereſſen und die Würde des Mannheimer Bürgerbums auf ihre Fahne geſchrieben hat. Als eine unaus köſchliche Schmach für die geſamte gewerbtätige Bevölkerung unſerer Vaberſtadt bezeichnet es ein ſozialdemokratiſches Flugblatt, wenn die Kandidatem der liberalen Parteien durchdringen würden. Bürger von Mannheim, wie denkt Ihr darüber? Eine Schmach ſoll es ſein, wenn der Herr, mit dem zu kandidieren ſelbſt Herr Auguſt Dreesbach nicht über ſich gewinnen konnte, nicht als Vertreter Mannheims in den Landtag einzieht? Der Herr, vor deſſen Kandidatenrede ſeine eigene Partei offenbar einen ſo heilloſen Reſpekt hat, daß ſie ihm nicht erlaubt, ſie in Mann⸗ gönnen den Käferthälern alles gute, an dieſem Genuß hätten wir hier in Mannheim indeß auch gern teilgenommen! Aber man verſprach ſich von einer ſolchen Rede wohl eine ungewöhnliche Agitations⸗ kraft— für die bürgerlichen Parteien? Bedarf es denn einer ſolchen Agitation noch? Spricht denn nicht die eine Tatſache laut genug, daß Herr Dreesbach die wahren Gründe für ſeinen Verzicht auf die Kandidatur nicht bekanntgeben darf? Das erwähnte Flugblatt muß einräumen, daß nicht Ueberbürdung, ſondern„ein per⸗ ſönlicher Grund“ für ihn ausſchlaggebend geweſen ſei. Wie dieſer Grund beſchaffen war, verrät das Blatt nicht. ES wird aber doch wohl einer geweſen ſein, der einer gewiſſen„Per⸗ ſönlichkeit“ ſo ähnlich ſieht wie ein Ei dem andern. Mitbürger und Wähler! Wollt Ihr Euch dieſe Perſönlichkeit, mit der Arm in Arm ſelbſt der Führer unſerer Gegner nicht mehr in den Landtag einziehen mochte, als Vertreter unſerer Vaterſtadt aufzwingen laſſen? Nein und abermals nein! Gebt Eure Stimme den bewährten Vertretern liberalen Bürgertums, den Herren Rechtsanwalt Dr. Alt und Stadtrat Duttenhöfer. Politische Uebersjcht. Maunheim, 29. Oktober 1903. Rechtsfähigkeit für Berufsvereine. Wie verlautet, geht das Reichsamt des Innern damit um, einen Geſetzentwurf für die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine auszuarbeiten. Damit würde eine alte national⸗ liberale Forderung der Erfüllung entgegengehen, die bereits der dahingeſchiedene Gründer und Führer der Partei, Rudolf v. Bennigſen, in der Reichstagsſitzung vom 11. Dezember 1896 erhoben hat. Auch Baſſermann iſt wiederholt für die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine eingetreten, noch zuletz in ſeiner Rede vom 10. Januar 1901, worin er namentlich an der Hand der Berichte der Gewerbeinſpektoren darauf hinwies, daß man der geſetzlichen Regelung der Rechtsverhältniſſe der Berufsvereine, möge es ſich nun um ſozialdemokratiſche Gewerkvereine oder chriſtliche Arbeitervereine handeln, ſich nicht mehr entziehen könne. Und wenn jetzt auf dem erſten deutſchem Arbeiterkongreß das Thema der Errichtung von Arbeiterkammern gründlich erörtert Kurde, ſo ſei daran, erinnert, daß auch in dieſer Frage die nationalliberale Partei bahnbrechend voran⸗ gegangen iſt; einen praktiſchen Vorſchlag nach dieſer Richtung machte zuletzt trage mit dem Zentrumsabgeordneten Hitze, den der Reichstag in Form einer Reſolution am 16. Januar 1901 annchm. Auch die Forderung für Errichtung eines beſonderen Reichs⸗ arbeitsamtes iſt von den bürgerlichen Parteien zuerſt erhoben worden, nachdem der damalige nationalliberale Abge⸗ ordnete und jetzige Handelsminiſter Möller bereits am 18. Ja⸗ nuar 1899 die Tätigkeit der„Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik“ für völlig unzureichend erklärt hatte. Bei der Etatsberatung des Jahres 1901 griff Abgeordneter Baſſermann dieſe Frage Abg. v. Heyl in einem gemeinſchaftlichen An⸗ wieder auf, und dieſen Anregungen von nationalliberaler Sefte iſt es zu danken, daß wenigſtens an Stelle der„Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik“ die Inſtftution des„Beirats für Arbeiter⸗ ſtatiſtik“ trat und eine beſondere Abteilung des Statiſtiſchen Amtes bildete. In dieſem„Beirat“ liegt der entwickelungs⸗ fähige Keim zu dem von Baſſermann verlangten, Reichsarbeits⸗ amt. In allen dieſen den Arbeiterſtand und die Wahr⸗ nehmung der Intereſſen desſelben tief berührenden Fragen iſt die nationalliberale Partei ſtets die Vorkämpferin für die Arbeiterſchaft geweſen, inſonderheit hat ſie aber, wie oben dar⸗ getan, zuer ſt die Rechtsfähigkeit für Berufsvereine als Er⸗ füllung einer gerechten ſozialen Forderung verlangt! * Geſteigerte Ordens⸗Produktion. Ein Vergleich der gegenwärtigen Geſamtausgaben de preußiſchen Generalordewpskommiſſion mit denen früherer Jahre ergibt folgende Ziffern: 1849: 57 600, 1870: 299 908, 1885/86: 201 910, 1903: 194 280 Mk. Vergleichbar werden dieſe Ziffern erſt, wenn man die auf den früheren Etats aufgeführten Beträge für Ehrenſolde an Inhaber kriegeriſcher Ehrenzeichen in Abzug bringt. Zur Beſtreitung derartiger Ehrenfolde ſtanden 1849: 21 600 Mk., 1870: 192 208 Mk., 1885/86 noch 5500 Mark auf dem Etat der General⸗Ordens⸗ kommiſſion. Der letzte Betrag fiel mit 300 Mk. 1891/92 fort. Nach Abzug der betreffenden Beträge ſtellten ſich die Geſamt⸗ ausgaben 1849 auf 36 000 Mk., 1870 107 700 Mk., 1885/86 196 410 Mk., 1903 194 280 Mk. Den weitaus größten Anteil an dieſer Steigerung hat der Poſten Anſchaffung und Unte haltung von Ordensinſignien. Dieſer Poſten betrug 1849 e, 18000 Mk., Mitte der 60er Jahre 36 000 Mk., 1870 betrug er hit 72 000 Mk. Eine weitere Sleigerung auf 130 000 Mk. erfuhr er ſodann 1883/84, nachdem ſchon ſet einer Reihe von Jahren erhebliche Ueberſchreitungen ſtattgefunden hatten. Auch heute reicht der Betrag meiſt nicht mehr aus. Reichs⸗Schlachtviehverſicherung⸗ 5 Die in dieſen Tagen in Berlin ſtattfindenden Sachver⸗ die Handelsverträge Beſtimmungen aufgenommen werden, welche eine Bürgſchaft für die Nichteinſchleppung von Seuchen von je ſeits der Landes⸗ reſp. Reichsgrenze nicht zu bieten geeignet er⸗ ſcheinen. Den Beratungen über die Einführung einer Rei 8⸗ Schlachtviehverſicherung darf auch um deswillen beſter Er gewünſcht werden, weil durch ſie bis zu einem gewiſſen Grade eine Erleichterung des Abſchluſſes neuer Handelsverträge ge wonnen wird. 5 Deutsches Reſeh. * Berlin, 28. Okt.(Demübermäßigen Alkoh genuß d e1 A rbeiter) entgegenzutreten, iſt gerade. 215 leim zu halten, ſondern nur— in Käferthal? Wir Tagesneuigkeſten. — Ueber die Urſachen der Kriegserklärung von 1870 werden in dem erſchienenen ſechſten Bande der„Hiſtoire du ſecond Empire“ von Perre de La Gorce in recht unparteiiſcher Weiſe neue Aufklär⸗ ungen geliefert, von denen marche allerdings mit etniger Vorſicht aufzunehmen ſind. Wir wollen uns deshalb nur auf die beſchränken, die eine Erörterung wegen ihrer Dokumentierung verdienen. Der Geſchichtsforſcher geht zunächſt von der Feſtſtellung aus, daß in dem Kabinette Ollivier mindeſtens fünf Mitglieder, De Valdröme, De Parieu, Segris, Louvet und Plichon, von einem Kriege mit Preußen nichts wiſſen wollten. Die Erklärung im Corps legislatif vom 60. Juli 1870 hatte ſie ſtutzig gemacht und ſie ſprachen offenherzig aus, daß man etwas ſchnell zu Werke gegangen ſei. Ollivier ſelbſt ſchloß ſich dieſer Anſicht an, indem er an Napoleon nach der Sitzung ſchrieb:„Die Bewegung hat im erſten Augenblicke ihr Ziel über⸗ ſchritten; ſie ſah einer Kriegserklärung verzweifelt ähnlich.“— Es war auch eine, verſichert der Verfaſſer, und Preußen und Europa mußten die Erklärung als ſolche auffaſſen. Der Hochmut und die Unfähigkeit De Gramonts verwickelten die Lage von Anfang der Kriſe an noch mehr, ſo daß der König von Preußen ſchon bei den erſten ihm von Benedetti unterbreiteten Forderungen des franzö⸗ ſiſchen Kabinettes antworten durfte:„Ihr Drängen könnte einem zu der Vorausſetzung Veranlaſfung bieten, daß Sie abſichtlich einen Konflikt heraufbeſchwören wollen“... Welche Haltung nahmen der Kaiſer und die Faſſerin ein, und welche Verantwortung iſt ihnen bei der Zuſpißung der Kriſe aufzubürten? De La Gorck ſchließt ſich der Meinung an, daß Napoleon faſt unbewußt bei allem mitſpielte ulid im Grunde genommen den Frieden unter allen Umſtänden er⸗ halten wünſchte. Er hatte von vornherein die für das Corps legis⸗ lalif beſtimmte Erklärung für zu ſcharf erachtet und auf Abſchwäch⸗ ulng ihrer Faſſung gedrungen. Der Marſchall La Boeuf geſteht zu, derten Faſſung entſprach. Di eigentlichen Kriegsſchürer ſind für den Verfaſſer De Gramont und die Kaiſerin geweſen. Als Napoleon die Anforderung an den König von Preußen, ſich zu verpflichten, daß er auch in Zukunft keine Kandidakur eines Hohenzollern auf den ſpauiſchen Thron billigen und dulden werde, für unmöglich erachtete, da eine ſolche Forderung gegen die Würde eines Monarchen verſtieße, war es die Kaiſerin, die auf Aufrechterhaltung dieſes Verlangens drang. Sie hielt die Demütigung Preußens als unumgängliche Notwendigkeit für das Beſtehen der Dynaſtie. Hatte ſie doch einmal, als ſie von ihrem Sohne ſprach, ausgerufen:„Dieſes Kind wird nicht herrſchen, wenn man das Unglück von Sadowa nicht wieder gut macht.“— In dieſer Meinung beſtärkten ſie die Höflinge. Die verhängnisvolle Rolle dieſer Frau wird durch eine dem Verfaſſer zur Verfügung geſtellte Notizenſammlung des verſtorbenen Mini⸗ ſters und Senators Grivart beſonders hervorgehoben. Herr Grivart halte mit dem Marſchall Mac⸗Mahon verſchiedentlich eingehend über die Gründe des Krieges von 1870 geſprochen und dabei folgendes in Erfahrung gebracht:„Nach dem Miniſterrate von 14. Juli war der Kaiſer nach Saint⸗Cloud in hoffnungsſeligſter Stimmung zurück⸗ gekehrt, was unter den Höflingen, die den Krieg um jeden Preis rat war für den Abend auf Verlangen des Marſchalls Le Boeuf, den eine Mitteilung des Kaiſers überraſcht und beunruhigt hatte, einbe⸗ Schlichtung der Streitfragen mit Preußen feſthielt, bereitete eine Augenblicke, als der Kaiſer in den Saal trat, in dem die Miniſter ſich verſammelt hatten,“ verſicherte der, Marſchall Mac Mahon nach den genauen Angaben des Kammerherrn der Kaiſerin, Herrn de Er las ſeine Rede der Kaiſerin vor, die Herrn de Pienne befand. Sie begleitete ihn darauf dann mißbilligend den Kopf ſchüttelte. in den Miniſterrat. Napoleon verlas f daß die Miniſter dem Kaiſer nicht gehorchten und in der„Auf⸗ ung“ einen Text verlaſen, der mehr der erſten als der abgemil⸗ Ablicke als er die Stimmen einfordern wollte. wurde er unwohl und wollten, eine ungeheuere Erregung hervorrief. Ein neuer Miniſter⸗ rufen worden. Napoleon, der an der Idee eines Kongreſſes zur Rede vor, in der die friedlichſten Anſichten bekundet wurden.„Im Pienne,„kam er durch einen Salon, in dem ſich die Kaiſerin mit eine Rede, aber im Augen⸗ mußte den Saal verlaſſen. Er kam erſt nach einer halben oder drei⸗ viertel Stunde zurück, um trotz ſeiner furchtbaren Leiden die Sach zu Ende zu führen. Inzwiſchen hakte aber die Kaiſerin ſo eindring⸗ lich auf die Miniſter eingeſprochen, daß bei der Abſtimmung ſich ein Mehrheit von vier Skimmen für den Krieg ergab.“— Die Kaiſerk war beſonders zu dieſem Eingreifen durch die vön de Gramont geteilten Telegramme, in erſter Linie durch eins don ihnen, veran laßt worden, in dem die Verabſchiedung Benedettis durch den K von Preußen ganz falſch dargeſtellt war. Ferner erxegte ſie zweites, das ganz neue Forderungen Bismarcks erwähnte, die preußiſche Miniſterpräſident Lord Loftus mitgeteilt haben ſollt und die angeblich auf Entſchuldigungen Frankreichs an Preuße ö zielten, zu welchem Verlangen er durch die unvorſichtige Note, di unſer Miniſter dem Baron von Werther diktiert hatte, veranla worden wäre. Die Naiſerin hatte daraufhin den Krieg ſo und meidlich erachtet und war überdies ſeines glücklichen Ausgan ſicher. Sie wurde von der Idee beherrſcht, erklärte Mae⸗M daß die innere Politik, die der Kaiſer mit Ollivier eingeleitet zum Verderben führen müßte. Eine Ablenkung nach außen hin ſchien ihr daher als eine Notwendigkeit für die Wohlfahrt der naſtie. Sie glaubte, daß man nach vierzehn Tagen oder drei Wo genügend Erfolge errungen haben werde, um einen triumphierende Frieden zu ſchließen. Der Kaiſer würde dann, wenn er ſein Preſtig wieber erlangt hätte, die gefährlichen Zugeſtändniſſe zurücknehmer können, zu denen er ſich verſtanden habe.— Vor dem Miniſterr hatte der zur Aufrechterhaltung des Friedens entſchloſſene K i allen ihm ergebenen Journaliſten die Loſung ausgeben laſſen, friedliche Löſung anzukündigen und für ſie energiſch einz ret Um Mitternacht ſandte man Telegramme an ſie um ihnen entge e geſetzte Inſtruktionen zu erteilen und die öffentliche Meinung auf de Krieg vorzubereiten.“— Die Machenſchaften der Kaiſerin, die Ränk de Gramonts, die Aufgeblaſenheit Le Boeufs und die körperliche un Hit auch moraliſche Schwäche Napoleons ſind alſo die wahren Kriegs⸗ irrungsfaktoren geweſen. ————— 5 2. Selte. WBeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 29. Oktober. die beſte Gelegenheit gegeben, wo der Zucker erheblich im Preiſe geſunken iſt und die Möglichkeit ſich bietet, die Arbeiter an den Genuß von Tee zu gewöhnen. Dies empfiehlt ſich beſonders für die kältere Jahreszeit. In zahlreichen Fabriken wird ſchon jetzt Kaffee umſonſt oder zu einem ſehr geringen Preis an die Arbeiter abgegeben. Vielleicht lohnt ſich der Verſuch, im Winter am Stelle des Kaffees Tee zu geben. Die Errichtung von Teehallen iſt für die kalte Jahreszeit in großen Städten und überall da geboten, ſwo piel Arbeiter vorübergehen. Es iſt eine immer wiederkehrende Klage, daß, während der Schnapsgenuß auf der Arbeitsſtätte bei der Arbeit weſentlich abgenommen hat, die Arbeiter auf dem Heimwege zur Wohnung in den überzahlreichen Deſtillationen und Schankwirtſchaften viel Gelegenheit zur Verleitung finden. — Die Metzer Waſſerfrage) war am Montag Gegenſtand der Beratung einer Bürgerverſammlung zu Metz, in der es ſtellenweiſe recht ſtürmiſch herging; ſchließlich ſprach die Verſammlung den Wunſch zu Verhandlungen der Stadtper⸗ waltung mit der Heeresverwaltung zur Anlage einer bomben⸗ ſiche ren Kriegswaſſerleitung aus. Der Gemeinderat wird ſich vielleicht noch im Laufe dieſer Woche über die anzubahnenden Verhandlungen ſchlüſſig machen.— Daß die Militärverwaltung in ihrem Vorgehen zur Löſung der Waſſerfrage doch nicht ſo böllig Unrecht hat, wie es anfänglich dargeſtellt wurde, ſcheint aus dem Umſtande hervorzugehen, daß von der beſchloſſenen Immediateingabe an den Kaiſer, welche ſich gegen die Militär⸗ ſchloſſen, werden noch in aller Gedächtnis ſein. vervaltung wendete, nichts mehr zu hören iſt: ſie ſoll, wie ver⸗ lautet, garnicht abgeſchickt worden ſein!— — Ein Nachſpiel zu dem„Mörchinger Trauerſpie“.) Die gegen den früheren Oberleutnant Rüger, zuletzt im Infanterie⸗Regiment Graf Barfuß(4. weſt⸗ fäliſches Nr. 17) in Mörchingen durch das oberkriegsgerichtliche Urteil den 33. Deviſton in Metz vom 30. März 1901 perhängte Zuchthausſtra fe von ſechs Jahren iſt nach der„Straßb. Poſt“ durch Gnadenerlaß des Kaiſers für den verbleibenden Reſt in gleichdauernde Ge fängnisſtrafe umgewandelt worden. Wie man ſich noch erinnern wird, hatte Oberleutnant Rüger, der hei der 1. Kompagnie ſtand, den Chef der 9. Kompagnie, Haupt⸗ mann Adams, totgeſchoſſen. Dieſe Handlung war die Folge eines Streites, den Hauptmann Adams mit dem Oberſtabsarzt 1. Kl. Dr. Rüger, Regimentsarzt beim Infanterie⸗Regiment Nr. 144 in Mörchingen, in ſpäter Stunde im Kaſino gehabt hatte. Bei dieſem Streite hatte Adams, der als ſchwer angetrunken be⸗ zeichnet wurde, den Dr. Rüger geſchlagen. Die Folge wäre natürlich ein Zweikampf unter ſchweren Bedingungen geweſen. Um dieſen Zweikampf von ſeinem Bruder, der Gatte und Familienvater war, abzuwenden, begab ſich Oberleutnant Rüger, der auch unter dem Einfluß ſtarken Alkoholgenuſſes ſtand, in dic Wohnung des Hauptmanns Adams und ſchoß ihn tot. Die ge⸗ richtlichen Verhandlungen, die ſich an die unglückſelige Tat an⸗ Sie entfeſſelten damals eine ganze Flut von Erörterungen und Betrachtungen über die„kleinen Garniſonen“, wie auch jetzt wieder anläßlich des Romans des Leutnants Bilſe. Landedelmannes und lud Dichter und Künſtler gzu Gaſte. mit Moſer eine Studie zu ſchreiben. 3 gekommen, krotzdem während ſeiner Anweſenheit auf allen Tiſchen Ein romantiſcher Prozeß. Kindesunterſchiebung in einem polniſchen Grafenhauſe. 0 Sh. Berlin, 28. Okt. Zu der heutigen Sitzung ſind ſämtliche Zeugen zur Stelle, um Informationen über ihre Vernehmung entgegenzunehmen. Die Abreiſe wird mit Rückſicht auf die ſchnell vorwärts ſchreitende Be⸗ weisaufnahme nur wenigen geſtattet, alle übrigen müſſen ſich 8ur Verfügung des Gerichts halten.„Sie können ſich ja inzwiſchen in Berlin amüſieren, bemerkt der Präſident, ich bitte mir aber aus, daß Sie nicht untereinander über dieſe Sache ſprechen und ſtets nüchtern auf das Gericht kommen!“ Den polniſchen Zeugen wird bie letztere Ermahnung noch beſonders berdolmetſcht. Die ange llagte Gräfin wirft während dieſer Zeit dem kleinen Grafen Stanis kalp fortgeſetzt Kußhände zu. Der erſte Zeuge, der heute zur Ver⸗ gehmung gelangt, iſt der frühere RNeichstagsabg. und päpſtliche Kammerherr Kavallerie⸗Major g. D. Graf Hektor Kwilecki auf Kwiltſch in Poſen, ein im 44. Lebensjahre ſtehender ſtattlicher Herr, Sohn des Herrenhausmitgliedes Grafen Kwilecki⸗Oporolbo und einer der drei Agnaten des Majorats Wroblewo. Er erklärt Linleitend, daß er die Verhältniſſe in Wroblewo nur vom Hörenſagen kenne, nach alledem aber ſagen müſſe, daß Wroblewo ſehr„d eran⸗ giert“ erſcheine. Die Waldungen ſeien über den Etat abgeholzt, die Schonungen jedoch in guter Ordnung. Da die Verwandtſchaft mit den Angeklagten jedoch nur eine weitläufige ſei, ſo habe er ſich nicht um Wroblewo gekümmert. Er habe aber gehört, daß oft Kredit⸗ ſchwierigkeiten beſtanden hätten und daß verſchiedentlich Pfändungen borgenommen worden ſeien. Als es dann im November 1896 hieß, ſo fährt der Zeuge fort, die Frau Gräfin ſei ſchwanger, hatten wir drei Agnaten ſofort a priori Bedenken und glaubten nicht an dieſe Sache. In Betracht kam zunächſt das hohe Alter der Gräfin, dann der Umſtand, daß ihre jüngſte Tochter bereits im 16. oder 18. Lebens⸗ jahre ſtand und ſchließlich die Angabe, daß die Gräfin beabſichtige, ihre Entbindung in Italien abzuwarten. Vorſ.: Alſo war zuerſt nicht nur von Berlin die Rede? Zeuge: Nein. Erſt als wir drei Agnaten uns zuſammentaten und der gräflichen Familie Vorſtellungen darüber machten, daß die Ehre und Unbeſcholtenheit des Namens Kwilecki es erfordere, daß die Gräfin angeſichts der umlaufenden Gerüchte im Inlande bleibe und hier ihre Niederkunft halte, iſt auf Wroblewo beſchloſſen worden, von der Italienreiſe Abſtand zu gehmen. Natürlich iſt uns dieſer Brief ſehr übel genommen worden. Als dann Berlin zum Niederkunftsort gewählt wurde, blieben unſere — Wie„Krieg im Frieden“ entſtand. Franz v. Schönthan, der langjährige Freund und gelegentliche Mitarbeiter Guſtab v. Moſers, gibt einige Beiträge zu den bielen Reminiszenzen an den alten Gentleman⸗Autor, die in dieſen Tagen aufgefriſcht werden. Der Luſtſpieldichter, ſo erzählt ſein„Kollege in Apoll“, richtete ſich das Leben wie ein Luſtſpiel ein, indem er ſelbſt die Rolle eines Bonvivant chanmant agierte. Bis ins hohe Alter bewahrte er ſich Friſche und Jugendlichkeit, und die Jahre gruben keine Sorgenfalten in ſeine Stirn, ſondern jene feinen Linien um das Auge, die vom Lachen zommen. Die Glanzzeit Moſers fiel in die 7oer Jahre, als ſeine Stücke„Ultimo“,„Veilchenfreſſer“,„Der Hypochonder“,„Der Regiſtrator auf Reiſen“ über alle deutſchen Bühnen gingen. Damals lebte er auf dem erheirateten Rittergute Holzkirch, das er ſpäter, rotz der großen, von ihm ſelbſt auf über 1 Million Mark bezifferten Tantiemen⸗Einnahmen nicht halten konnte, ſondern verkaufen mußte, weil er bei den ihm angeborenen Alluren des Grandſeigneurs niemals berſtand, was„joindre les deux bouts“ auf deutſch be⸗ geutet. Moſer hielt ſtets offenes Haus im Stile eines vornehmen In der fröhlichen Taſelrunde erſchien auch Berthold Auerbach, in der Abſicht, Dazu iſt es allerdings nicht die Werke des Dichters der„Dorfgeſchichten“ auflagen, von dem Moſer„Ehrenſache“ niemals auch nur eine Zeile geleſen hatte, wie er denn überhaupt von ernſthaften Studien ganz und gar kein ch Kaliſch,'Arronge, Schweizer, die Wegner u. a. irch. Franz v. Schönthan lernte Moſer im Jahre kurze Keit ſpäter faßten beide den Entſchluß, Zweifel beſtehen. Sie wurden noch beſtärkt durch die merkwür⸗ der Entbin dung, ſo durch die Roszinski bei ſeinem Beſuch weder Mutter noch die Amme nicht ſauber erſchien und daß gegangen ſein ſollte, während doch bei den ntbindungen der Gräfin es immer ſehr lange gedauert Is deshalb einige Zeit nach der Rückkehr des gräflichen Ehepaares nach Wroblewo der Graf eine Hypothek auf das Majorat aufnehmen wollte, wozu er der Einwilligung der Agnaten bedurfte, bat ihn mein Vater zunächſt um eine Unterredung unter vier Augen. Dieſe wurde jedoch, angeblich auf Betreiben der Frau Gräfin, ber⸗ weigert. Wenige Wochen ſpäter wurde dann mein Vater vor dem Poſener Cir Igericht auf Anerkennung des minderjährigen Majorats⸗ erben verklagt. Mein Vater iſt durch Verſäumnisurteil gezwungen worden, die Anerkennung zu vollziehen, offenbar lag ein Verſchulden der Rechtsanwälte bor.(Heiterkeit.) Leider war die„publica“ in der ganzen Provinz Poſen gegen uns und die uns ungünſtige Stim⸗ mung iſt erſt gewichen, als dieſes Strafberfahren eingeleitet wurde. Eines Tages kamen Briefe an uns, in denen unverblümt behauptet wurde, daß eine Kindesunterſchiebung begangen worden ſei und daß handgreifliche Beweiſe vorlägen. Als der Verfaſſer dieſer Briefe ſtellte ſich uns der Kaufmann Peter Hechelski aus Poſen vor, der ein naher Verwandter der früher bei dem gräflichen Ehepaat in Dienſten ſtehenden Kammerfrauen Anjela und Hedwig Andrus⸗ cetbska iſt und bon der Hedwig ein bis ins kleinſte Detail gehendes Geſtändnis ihrer Mutter Anilla beſaß, das dieſe auf dem Sterbebette über ihre Mittäterſchaft bei der Kindesunterſchiebung abgelegt hatte. Danach war die alte Andruszewska von der Frau Gräfin beſtimmt worden, unter einem falſchen Namen nach Krakau zu fahren und dort das Kind der Bahnwärterstochter Parez a aus Zwierzynie in Galizien durch Vermittelung der Hebeammen Ceswell und Moll in Empfang zu nehmen. Als dann Hechelski er⸗ kittelt hatte, daß die Andruszewska tatſächlich zu der angegebenen Zeitlin Krakau geweſen war und ein Kind in Empfang genommen hatte, das nach den der natürlichen Mutter vorgelegten Photo⸗ graphien die größte Aehnlichkeit dem älteren Sohne der Parcza auf⸗ wies, trug ich dem Polizeipräſidenten von Krakau, Hofrat Dr. Keltſch die ganze Sache vor. Er hörte mich zunächſt an, als wollte er ſagen: Was erzählt der Funge da?(Heiterkeit.) Dann aber, als ich ihm meine Beweiſe borlegte, beſtimmte er eine protolollariſche Vernehmung aller in Betracht kommenden Perſonen, die die R H⸗ kigkeit meiner Behauptungen ergab.— Es iſt, ſo bemerkt der Zeuge im Anſchluß an dieſe Angaben, nun von der Gegenſeite behauptet worden, die in Frage kommenden Zeugen ſeien von uns beſtochen worden. Von Beſtechungen iſt überhaupt ſo viel geſprochen worden, daß man am liebſten aus der Haut fahren möchte.(Heiterkeit) Die Oſſowska z. B. ſoll 15 000 Taler für ihr Geſtändnis geboten be⸗ kommen hahen; weiter wurde ſogar behauptet, ich habe eines Nachts den untergeſchobenen Sohn aus dem Schloſſe in Wroblewo entführen und dann umbringen wollen. Wie weit dieſe Verdächtigungen gingen, erhellt am beſten daraus, daß der Unterſuchungsrichter Rtir einen dahingehenden Vorhalt machte, indem er noch fragte: Sie vollten den Fungen morden? Jawohl, habe ich geſagt, ich ſehe gerade (Heiterkeit.) Vo r.: Und Sie meinen, daß Tatſache, daß Dr. 91 1 vie ein Mörder aus. die Quelle dieſer Verdächtigungen das Schloß in Wroblewo gelweſen iſt? Zeuge! Das muß ich doch annehmen. Der Zeuge bekundet dann weiter, daß er, weil verſchiedene tren auch nach Paris hyrten, mit einem Bekannten nach Paris reiſte, und dort ſchließlich den Polizeikommiſſär Louis Tard beauftragte, mit weiteren Er⸗ hebungen insbeſondere darüber, ob und wie oft die Gräfin in Paris geweſen war, ob ſie ſich dort, wie behauptet wurde, einen künſtlichen Leib beſtellt und ob ſie nach einem Kinde Umſchau gehalten habe. Herr Tard ſtellte in dieſer Beziehung feſt, daß der Name der Gräfin in keiner Hotelliſte enthalten war und da die Meldepflicht in Frank⸗ beich genau ebenſo ſtreug gehandhabt wird wie hier in Deutſchland, bleibt nur die Annahme übrig, daß ſie ſich unter falſchem Namen halten hat, denn ihre wiederholte Anweſenheit in in Paris aufgel Paris, freilich aus anderen Gründen, ſtellt ſie ja ſelbſt nicht in Ab⸗ rede. Weiter ſtellte Monſieur Tar d feſt, daß zu der kritiſchen Zeit bon einer ruſſiſchen oder polniſchen Gräfin— ruſſiſch und golniſch iſ F1-ein Gummileib für ghnä⸗ 5 Nach der Perſonalbeſchreibu etracht kommen. Vorſ.: rr Graf, als Sie dieſe Nachforſchungeſ Zeuge: Das alleinige Intereſſe, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Auch wollte ich, daß mein Vater bon dem Odium befreit würde, falſche Mutmaßungen gehabt zu haben. Schließlich lag es doch auch im Intereſſe der Familie, daß nicht der Junge eines gefallenen Mädchens(Bewegung)— ich meine, es könnte ja ſonſt ein gang anſtändiges Mädchen ſein,— in unſere Familie hineingelangte und den Mojoratsherrn ſpielte. Von Hab⸗ ſucht, wie es vielfach hingeſtellt worden iſt, kann wohl bei uns allen keine Rede ſein, ich wenigſtens kann ſagen, daß ich Wroblewo nicht tötig habe, ja daß die Uebernahme für die heutige Generation durchaus keinen Gewinn bedeutet. Ich halte es auch für meine Pflicht, hier zu ſagen, daß, wie die Dinge auch gekommen wären oder noch kommen werden, ich ſtets meinen Ehrgeiz darein ſetzen würde, 3. B die Lebensverſicherungspolice des Herrn Grafen weiter zu be⸗ zahlen, für die armen Comteſſen einzutreten und ſchließlich auch für den Jungen zu ſorgen, den Jungen, der ſo unglücklich aus ſeinen Verhältniſſen herausgeriſſen und berzogen worden iſt. Natürlich würde ich ihn nicht zum Schuſter oder Schneider in die Lehre tun, wie hier geſagt worden iſt, wohl aber würde ich auf ihn ein ganz beſonderes Augenmerk vichten, damit er nicht auch zum Verbrecher wird(Bewegung), ich meine nur, weil er ſo ſehr verzogen ſtatt er⸗ gogen worden iſt.(Während dieſer Ausführungen treten der Gräfin die Tränen in die Augen.) Vor.: Sie behaupten alſo, nur ein ideales Intereſſe an der Aufklärung der ganzen Sache gehabt zu haben und noch zu haben? Zeuge: Gewiß. Weiterhin beſtreitet der Zeuge, daß er das Haus Kaiſerin⸗Auguſtaſtraße 74 während der Entbindung der Gräfin mit Detektivs umſtellt habe und daß von ihm Zeugenbeeinfluſſungen im Laufe dieſes Prozeſſes unternommer worden ſeien. Auf eine weitere Frage erklärt der Zeuge, daß er die Gräfin für eine ſehr raffinierte ſchlaue Perſon halte und der Welches —————TT=——————— gemeinſam zu arbeiten. Damals fügte es der Zufall ſo günſtig, daß das Moſer'ſche Haus eine Anzahl von Offizieren als Gäſte ſah, die ſich abends nach dem„Krieg im Frieden“ des Manövers zu fröhlichen Gaſtereien zuſammenfanden.„Dieſer Verkehr hat uns die erſte An⸗ regung zu dem Luftſpiel„Krieg im Frieden“ gegeben. Der Leiter des Manövers, ein liebenswürdiger alter General, war eigentlich ſtiller Mitarbeiter, da er uns eine ganze Menge militäriſcher Details etzählte, die wir in unſerem Luſtſpiel verarbeitet haben. In dieſer Geſellſchaft war ein Leutnant v.., der in jeder Beziehung den Thpus des preußiſchen Gardeleutnants, wie er damals war, darſtellte, und der uns als das lebendige Vorbild des Reif⸗Reiflingen Modell geſtanden hat. Von ihm ſtammt das damals im heutigen Sinne noch nicht angewendete„ſchneidig“ und ebenſo das Wort„Uunter Kameraden iſt das ganz egal“, das nach einer anderen Verſion von Moſer bhei Dreſſel„gefunden“ wurde Auch für die übrigen Offtziersfiguren fanden wir in dieſer Geſellſchaft eine Menge leben⸗ diger Züge. Ein Sergeant, das Vorbild eines preußiſchen Unter⸗ ofiziers von damals, dem Drill und Kaſernendienſt über alles gingen, ſoll folgendes geleiſtet haben: Als ſein Regiment aus dem deutſch⸗ franzöſtſchen Kriege heimkehrte und die erſten Exerzierübungen im Kaſernenhofe abhielt, rief er den Leuten zu:„Alſo vorwärts, nun heißt es wieder ſtramm exerzieren; jetzt iſt der Spaß vorüber, jetzt beginnt der Ernſt!“ In dieſem Milien haben wir die Tonart und die Farbengebung für„Krieg im Frieden“ gefunden.“ Die Premiere des Stückes fand im Herbſt 1880, unmittelbar nach den Manövern in Gegenwart des alten Kaiſers Wilhelm im Berliner Wallner⸗Theater ſtatt. — Meinnug ſei, daß ſie allein die ganze Komödie in Szene geſegt Dahe Vorſ.: Haben Sie gelegentlich der Gräfin geraten, ins Ausland zu gehen, damit der Skandal bermieden werde? Zeuge: Bei einem Jagddiner habe ich dem Prälaten Jasculski mitgeteilt, was mir hinterbracht worden war. Er ſagte darauf, wenn das alles wahr wäre, ſei das ja recht ſchlimm. Ich ſagte dann, es wäre d0 am beſten, wenn er der Gräfin den Rat erteile, ſich ins Ausland 80 begeben. Man würde ausreichend für ſie ſorgen. Ob der Pröl⸗ der Gräfin meinen Vorſchlag unterbreitet hat, weiß ichd Vor.: Welchen Anhalt haben Sie dafür, daß die Gräfin z kritiſchen Zeit in Paris geweſen iſt? Zeuge: Eines Tages am bei meinem Vater, der im Hotel de France in Poſen ſein Buregy hatte, ein Telegramm aus Paris an, in dem folgendes ſtand: Femme trouvée, trop chère! Das Telegramm trug keine Unterſchrift Es ſtellte ſich ſchließlich heraus, daß das Telegramm falſch beſtellt worden war. In Wirklichkeit war es an den zufällig im Hotel de France abgeſtiegenen gleichnamigen angeklagten Herrn Grafen ge⸗ richtet. Das Telegramm mußte von einer dem Grafen ſehr nahe⸗ ſtehenden Seite abgeſandt worden ſein, denn erſtens war ſie infor⸗ fehlte jede Unterſchrift, ein Beweis, daß der Abſender ſehr vertrauf mit dem Grafen war, es die Frau Gräfin war und daß mit der„femme“ die Frau ge⸗ meint war, von der ſie ein Kind zu bekommen hoffte und die ihr borläufig noch zu teuer erſchien. Auch war die Gräfin kurze Zeit borher auf dem Poſener Bahnhof beobachtet worden, wie ſie ein Coupee erſter Klaſſe beſtieg, um nach Berlin zu reiſen und dabej möglichſt unerkannt zu bleiben ſuchte. Auf die allgemeine Frage, welche Gründe er ſonſt noch für ſeine Annahme habe, daß das Kind untergeſchoben ſei, erwidert der Zeuge: Es iſt mir auch verdächtig erſchienen, daß die Angeklagte gedroht hat, ſie würde ſich und ihr Kind erſchießen, wenn man es nicht anerkennen würde. Das kann nur eine unnatürliche Mutter ſagen. Juſtizr. Wronker: Es kommt doch nicht blos vor, daß unnatürliche, ſondern auch natürliche Mütter ihre Kinder umbringen. Zeuge: Davon iſt mir nichts be⸗ kannt.(Bewegung.) Zeuge: Und Sie bleiben dabei, daß nut ideale Gründe Sie bewogen haben, die Ermittelungen aufzunehmen? Zeuge: Jawohl. Wir ſind Gott ſei Dank 500 Jahre als Geſchlecht in der Provinz Poſen anſäſſig und es gibt keine Familie, die ein uneheliches, nicht ſtandesgemäßes Kind ſich als Majoratserben wider⸗ ſpruchslos aufpfropfen läßt. Ich weiß, daß ich mich mit ſolchen Grundſätzen pielleicht blamiere, aber es iſt meine Anſicht. Wie dieſer Prozeß ausgeht, daran liegt mir nicht das geringſte und es wäre uns ſogar fatal, zu wiſſen, daß Verwandte bon uns hinter Schloß und Riegel ſitzen. Juſtizr. Wronke r: Sie haben bereits angegeben, ſie hätten das Entbindungshaus in Berlin nicht mit Detektives umſtellt. Zeuge: Leider nicht.(Heiterkeit.) Vert Aber Sie haben z. B. in Paris reichliche Mittel bereitgeſtellt?.; Ganz wie die Gegenſeite auch. Damit iſt die Vernehmung des Zeugen beendet. Es folgt dann die Vernehmung des Preußiſchen Herrenhaus⸗Mitgliedes Graf Mieczislaw Kwilecki, der auf Opporowo in Poſen wohnt. Auch er will von Anfang an nicht an die Gchtheit der Schwangerſchaft der Gräfin geglaubt haben. Er habe aber dem angeklagten Grafen zugeſichert, das Ge⸗ heimnis zehn Jahre lang zu bewahren, falls man ihm reinen Wen einſchenken würde. Das habe der Graf entrüſtet abgelehnt, obgleich in dieſer Zeit die Strafverfolgung berjährt ſein würde. An der Ver⸗ Urteilung der Angeklagten liege ihm nicht das geringſte. Die Gattin des Zeugen, die Gräfin Mieczislaw Kwilecki, welche ſich eines ſpitzenbeſetzten Hörrohrs bedient und nur der polniſchen Sprache mächtig iſt, ſoll einmal geäußert haben, der Sohn der Gräfin ſei ein echter Kwileckt ſeinem Ausſehen nach. Die Zeugin erklärt jedoch heute, daß ſie gemeint habe, das Kind ſei ſo ähnlich, daß es leicht zu Unter⸗ ſchiebungen benutzt werden könnte. Der Zeugin werden dann mehrere Photographien des kleinen Grafen und des kleinen Meyer, ſeines Sie kommt dabei nach längerer Be⸗ krachtung zu dem Schluſſe, daß nur die ſchwarzen Augen des Knaben für die Familienähnlichkeit reklamiert werden könnten, im übrigen aber beſtehe eine große Aehnlichkeit zwiſchen den beiden Knaben. Es f eines Fräulein Falkowski, die früher Erzieherin auf Wroblewo war und in intimen Beziehungen zu dem angeklagten Grafen geſtanden haben ſoll. Sie beſtreitet das jedoch mit aller Entſchiedenheit und bekundet weiterhin ſehr viel ungünſtiges über die Hauptbelaſtungszeugin Hedwig Andruscewska, die ſie als eine lügneriſche, ſtreitſüchtige und hinterliſtige Perſon ſchildert, die ſtets mit großem Aplomb aufgetreten ſei und ſo getan habe, als ob ſie etlvas wiſſe, das der gräflichen Familie den Hals brechen könne. Da die Zeugin in Unfrieden von Wroblewo gegangen iſt, verſucht die Staatsanwaltſchaft durch ein wahres Kreuzfeuer von Fragen feſtzuſtellen, weshalb ſie jetzt vielfach zugunſten des gräf⸗ lichen Paares ausſagt, umſomehr, als ſie in letzter Zeit wiederholt bei Verwandten desſelben aus⸗ und eingegangen ſein ſoll. Die Zeugin erklärt demgegenüber, daß ſie von niemandem beeinflußt worden ſef. ſoll darüber Auskunft geben, wie es im allgemeinen mit der Glaubwürdigkeit der mehr als 100 Zeugen aus Wroblewo und Umgegend beſtellt ſei. Er meint, daß ſie brillante Objekte für Hypnotiſeure ſeien und wohl zumeiſt„zur Herrſchaft“ halten würden, weil dieſe ihnen ihr wirtſchaftliches Wohl⸗ ergehen gewährleiſte und ſie ſpäterhin belohnen könnte. Juſtizrat Wronker: Ebenſo zähe würden ſie aber wohl auch gegen die Herrſchaft ausſagen, wenn ſie von anderer Seite beeinflußt worden ſeien und von dort her Vorteile erwarteten? Der Zeuge beſtätigt dies. Als letzte Zeugin für heute bekundet dann eine Frau Borobpiak aus Warſchau, daß ſie die inzwiſchen verſtorbene Hebamme Cewell gekannt und von dieſer gehört habe, die Gräfin Wenſierska⸗Kwilecki habe ihr für die Entbindung ihres Majoratserben 200 Rubel gezahlt. Die alte Frau habe ſehr dürftig gelebt und lange krank gelegen. Wronker: Von einem plötzlichen Tode, wie die Anklage behauptet, kann alſo keine Rede ſein? Zeugin: Nein, ſie lag aber 6. Monate krank. Hierauf wurde die weitere Verhandlung auf morgen früh vertagt. Nus Stadt und anq. Mannheim, 29 Oktober 1908, Zur Landtagswahl. Wir machen alle Freunde der Kan⸗ didatur Dr. A l t⸗Duttenhöfer auf nachſtehendes dringend aufmerkſam: Jeder Wähler muß in dem Di ſtrikt wähle u, der auf dem Wahlcoubert angegeben iſt. Der W' h⸗ lerliſte liegt die Liſte zu Grunde, welche im April dieſes Jahres aufgeſtellt wurde; wer ſeitdem umgezogen iſt, ſteht mit ſeiner alten Wohnung in der Wählerliſte und mu E dort wählen, wo er in dieſer Liſte eingetrtagen iſt. Dieſer Diſtrikt iſt auf dem Wahleouvert angegeben. Dringend bitten wir alle Freunde der Kandidatur Alt⸗ Duttenhöfer, ihr Wahlrecht vor 2 uhr nachmittags ausüben zu wollen. Jungliberaler Verein. In der ſitzung des jungliberalen Vereins Mannheims wurden zunächſt 34 Anmeldungen von neuen Mitgliedern genehmigt. ſchäftigte ſich die Sitzung mit dem auf den 29. November d. J. nach Offenburg einberufenen Vertretertag des badiſchen Landesverbands, Ein von Amtsrichter Dr⸗ Koch geſtellter Antrag, die kommenden Vertretertage in breiteſter Oeffentlichkeit zu verhandeln, fand ein⸗ Ebenſo der von Redakteur Chriſtmann ge⸗ ſtellte Antrag, in die Statuten des bad. Landesverbands die Alters⸗ arenze aufzunehmen. Die Anregung, einen Literaturnobw⸗⸗g miert, daß der Graf ſich gerade in Poſen aufhielt und zweitenz — Wir nehmen deshalb ohne weiteres an, dagß nheim, 29, Oktober: General⸗Anzeiger. 3. Seire⸗ material etc.) zu ſchaffen, fand — ſieeſigen Verein ſoll gleichfalls zur Erleichterung der Agi⸗ Literaturnachweis geſchaffen den. Für dieſen wurde drige Kommiſſion gewählt, beſtehend aus den Herren Amts⸗ r. Koch, Chefredakteur Dr. Harms, Rechtsanwalt Redakteur Chriſtmann und Kaufmann Peter. Als ar den Literaturnachweis bezw. Agitationsbibliothek wurden Vorſtandsſitzung 74„ gezeichnet. Donnerstag, den 5. zer findet die Gründungsverſammlung des jungliberalen Feudenheim ſtatt, wobei Redakteur CThriſtmann das at über„Zwecke und Ziele der Jugendbewegung“ halten wird. 4 Allgemeine Meldeſtelle. Wir machen wiederholt darauf auf⸗ am, daß der Eingang zur allgemeinen Meldeſtelle und Paß⸗ u im neuen Amthaus nur durch das neben dem Hauſe des sgers Dentelsbeck gelegene Tor ſtattfindet. Neneinrichtung für den Fernſprechverkehr. Eine Zentralbat⸗ zerie für den Fernſprechverkehr iſt, wie das„B..“ mitteilt, verſuchs⸗ weiſe auf dem Stadtfernſprechamt Charlottenburg eingerichtet worden. Es handelt ſich hierbei um eine Neuerung, die, wenn ſie ſich be⸗ währen ſollte, für das geſamte Fernſprechweſen von weittragendſter Bedeutung ſein würde. Durch die Schaffung der Zentralbatterte wer⸗ den die bei jedem Apparat in den Wohnungen angelegten Einzelbat⸗ terien überflüſſig gemacht. Bisher ſind in Charlottenburg auf dem Verſuchsamt 600 Leitungen an die Zentralbatterie angeſchloſſen. Der Vorteil des neuen Syſtems liegt für die Poſtverwaltung darin, daß der Betrieb weſentlich billiger iſt als bei Einzelbatterien, da die Beauffichtigung der Leitungen faſt gänzlich in Fortfall kommt. Ferner iſt die Verſtändigung zwiſchen den verſchiedenen Teilnehmern eine beſſere und gleichmäßige, da die Zentraliſierung eine ſtändige Be⸗ obachtung der Elemente ermöglicht, und ein Verſagen ausgeſchloſſen iſt. Stromſtörungen, die durch Kurzſchluß oder ähnliche Umſtände herbeigeführt werden, würden allerdings mit einem Male ſämtliche Leitungen des Vermittelungsamtes außer Betrieb ſetzen. Dieſe Gefahr wird durch Anlage einer zweiten Zentralbatterie beſeitigt. Im Falle einer Störung kann innerhalb weniger Sekunden das geſamte Lei⸗ kungsnetz an die Reſervebatterie angeſchloſſen werden. Das neue Verfahren hat nur einen einzigen Uebelſtand: bei den Apparaten mit Nebenanſchlüſſen— und ſolche beſitzen mehr als ein Viertel der Ge⸗ ſamtanſchlüſſe in Berlin— können die Einzelbatterien nicht entbehrt werden. *Vom Sternenhimmel. Die beiden ſonnennächſten Planeten Venus und Merkur ſind gegenwärtig gleichzeitig Morgenſterne und am Oſthimmel zu beobachten. Merkur, den man ſonſt nicht leicht mit freiem Auge findet, iſt jetzt längere Zeit vor Sonnenaufgang als lebhaft funkelndes Geſtirn wahrzunehmen; er geht um 3/5 Uhr auf. Noch früher erſcheint die hellſtrahlende Venus, welche jetzt ihren größten Glanz als Morgenſtern erreicht. Venus iſt ein ſehr merkwür⸗ diger Stern, denn Tag und Jahr fallen auf ihm zuſammen; ein BVenustag iſt ein Venusjahr lang; eine Umdrehung des Venus um ihre Axe, alſo ein Venustag, erfolgt genau während derſelben Zeit, wie ein Venusjahr, d. h. alſo, während die Venus ſich um die Sonne dreht, 958 05 ſie ſich auch einmal um ſich ſelbſt, und braucht hiezu 225 Erden⸗ ge. Patentbericht für Baden. Mitgeteilt vom Zivilingenieur C. Menke, Patentbureau, Mannheim. Patentanmeldungen. D. 13086. Werkzeug zum Ausſtechen des Unedelmetalls an den Rän⸗ dern von Trauringen, welche von innen und außen mit Gold plat⸗ tiertem, nahtlos gezogenem Rohr abgeſtochen ſind. Fa. Andreas Daub, Pforzheim.— A. 9696. Verfahren zur Herſtellung eines tabakähnlichen Papiers. Hermann Aßel, Konſtanz.— Patent⸗ 4 erteilungen. 147 392. Vorrichtung zum Reinigen von Haaren. Georg Imgraben, Säckingen.— 147 355. Befeſtigungsvorrichtung für Fenſtervorhänge. Karl Wagner, Karlsruhe.— 147 889. Vor⸗ richtung zur Regelung der Gas⸗ und Luftſpannungen in den durch Pumpen geſpeiſten Sammelbehältern bei Zweitakt⸗Exploſionskraft⸗ maſchinen. Friedrich Neßler⸗Karlsruhe. 147 454. Umlaufender Fadenaufnehmer für Nähmaſchinen. Maſchinenfabrik Critzner, Alt.⸗ Geſ., Durlach.— 147 344. Schautafelnaufreihvorrichtung mit radial .5 aufgehängten Schautafeln. Max Allfeld, Karlsruhe.— 147 884. För⸗ derband aus einer Reihe parallel nebeneinander liegender Seil⸗ ſtränge zum Fördern von Ballen, Kiſten und dergl. Ouadrat⸗ ſeilfabrik„Patent Bek“, G. m. b.., Mannheim.— Ge⸗ bra uchsmuſter ⸗Eintragungen. 209 436. Künſtliche Myrte mit Gold⸗, Silber⸗ oder Aluminiumplattierung. Gebr. Jäger, Bühl.— 209 124. Flüſſigkeitsfilter aus ſäurefeſtem Material, mit zerlegbarem Gehäuſe, Schlammablaß und Rückſpülung. Hans Bolze, Mannheim. 209 644. Krauthobel mit an der Laufleiſte befeſtigtem eiſernen Kamm und am Schubkaſten eingelaſſener eiſer⸗ ner Nute. Johann Joſef Kieber, Schollach, Amt Neuſtadt, Schwarzw. — 209 361. Gegen einſeitig offene Käſtchen auswechſelbarer Rahmen zur Teilung der Fachgeſtellfächer zwecks Aufnahme und Führung * von Schubläden mit alphabetiſchen Kartenordnern. Fabrik Stolzen⸗ berg, Deutſche Bureau⸗Einrichtungsgeſellſchaft m. b.., Oos.— 209 642. Einrichtung an liegenden Fenſtern zur teilweiſen Auf⸗ hebung des Fenſterrahmens bei Umlegung desſelben, beſtehend in der Anordnung zweier ausziehbarer Scharnierbänder, welche bei Schließung mit einem teilweiſe ausgeſchnittenen Scharnierbande des Rahmengeſtelles in Verbindung treten. Auguſt Flügler, Baden⸗ Baden. *Der Mannheimer Bezirks⸗Verein Deutſcher Ingenieure hatte ſeine Mitglieder geſtern Abend zu einer Sitzung im Saal der Loge Karl zur Eintracht einberufen, in welcher nach Erledigung der Ver⸗ einsangelegenheiten Herr Profeſſor Brockmann aus Offenbach einen mit zahlreichen Lichtbildern illuſtrierten Vortrag hielt, mit dem Thema:„Vom Erz zum Träger“. In demſelben wurde hauptſächlich die Herſtellung, die Eigenſchaften und Verwendung der neuen breit⸗ flanſchigen Träger erläutert und zwar aufgrund der in den Walz⸗ werfen zu Differdingen beſtehenden Einrichtungen. Der Vortragende ſchilderte an Hand vorzüglicher Lichtbilder zunächſt den Betrieb eines modernen Walzwerkes und ging dann näher auf Herſtellung und Sigenart der neuen breitflanſchigen Träger ein, wodurch eine im Bauweſen oft empfundene Lücke ausgefüllt wird, inſofern, als dieſe Träger eine bedeutend höhere Tragfähigkeit bei weit geringerer Höhe beſitzen als die im allgemeinen üblichen Normal⸗Profile. Da es ſich um eine Neuerung handelt, welche erſt ſeit kurzem in die Praxis eingeführt wurde, wurde der Vortrag von der zahlreich beſuchten Verſammlung mit Intereſſe verfolgt. Der Vorſitzende, Herr Dir. Blümcke, dankte dem Vortragenden im Namen des Vereins und konnte gleichzeitig feſtſtellen, daß auch Mannheime Firmen an den Lieferungen nach Differdingen hervorragenden Nateil gehabt haben. Die geſamte elektriſche Einrichtung im Werte ön nahezu 1 Million Mark ſtammt u a. von der Rheiniſchen Schucert⸗Geſellſchaft, Mann⸗ heim. Es wurde dann noch von Herrn Zivilingenieur Menke ein Antrag eingebracht, der Studiengeſellſchaft für elektriſche Schnell⸗ bahnen in Berlin zu ihren neueſten Erfolgen, welche mit Recht die Aufmerkſamkeit der geſamten gebildeten Welt auf ſich gezogen haben, die Glückwünſche des Vereins auszuſprechen. Der Antrag wurde einſtimmig zum Beſchluß erhoben und an den Kurator des Vereins Deuiſcher Ingenieure, Herrn Geh. Rat Prof. von Borries, Char⸗ kottenburg, der gleichzeitig Vorſtandsmitglied der Studiengeſellſchaft für elektriſche Schnellbahnen iſt, ein Telegramm entſprechenden Inhalts abgeſandt. Dritter religionswiſſenſchaftlicher Vortrag von Prof. Troeltſch⸗ Heidelberg. In dem geſtern abend abgehaltenen dritten Vortrag ſprach der Referent unter der größten Aufmerkſamleit des wiederum ſehr zahlreich anweſenden Publikums über„Das Gottesreich“.“ Wie ſich die Vorgeſchichte des Chriſtentums und unſer Wiſſen von Jeſu nur auf Ueberlieferungen und Quellen ſtütze, ſo treffe dieſes auch bei dem heutigen Thema zu. Dieſe Quellen und Ueberliefer⸗ ungen, die wir von dem Gottesreich beſitzen, dürfen im großen und lebhafte Zuſtimmung.— 25WWWW.. — Nirgends etwas hochtragendes, ſondern faſt naives. ganzen als feſtſtehend betrachtet werden. Viele unſerer Ueber⸗ Iieferungen geben ja gar manchen Vermutungen und Kritiken Raum, jedoch die Hauptſache und Grundzüge beſitzen wir klar und deutlich in den Verkündigungen und Predigten Jeſu. Selbſt die Schriftſteller Strauß und Renan bewundern dies an Jeſu in ihren Büchern, und ſelbſt bei der kritiſchen Betrachtung iſt an dieſer Tatſache nichts zu ändern. Die Verkündigungen und Predigten Jeſu werden in vier Stufen geteilt. Die erſte derſelben handelt von der Botſchaft des kommenden neuen Weltgerichts, dem Reiche Gottes. Dieſer Gedanke des Gottesreiches hat eine lange Geſchichte. So haben namentlich die Propheten von einer Wiederaufrichtung des Reiches Israel ge⸗ ſprochen. Und das Bild von der Wiedererrichtung jenes Reiches wuchs in dem herrlichen Bilde des wunderbaren Gottesreichs, das die Harrenden und Hilfeſuchenden aufnimmt. allgemeinen von dem Reiche Gottes und Tag und Stunde wiſſe niemand, auch nicht die Engel im Himmel. Wann es ſich vollziehen werde iſt unbekannt, denn darüber hat Jeſus auch nicht ein Wort ge⸗ ſprochen. Redner geht ſodann näher auf die Reden Jeſu ein, die gleichſam einen einfachen, ſchlichten und kindlichen Charakter tragen. Er vergleicht ſich mit den Propheten, und doch iſt er mehr denn ſie. Es lag in ihm eine produktive freudige Schaffenskraft. Er ſieht das kommende neue Gottesreich vor ſich. Es iſt keine Reflexion, ſondern Inſpira⸗ tion und in dieſem Punkte liegt das Eigentümliche ſeiner Kraft und zugleich der Liebe, mit der er das Evangelium, die frohe Bot⸗ ſchaft verkündete. Als herrlichſtes Gebet, führt Redner zum Schluß an, das als Quinteſſenz aller Lehre und Predicken daſtehe, iſt unſer Vaterunſer. »Der Geſangverein Sängerluſt hielt am vergangenen Sonntag Abend im Kaſinoſaale ſein 8. Stiftungsfeſt ab. Aus dem reich⸗ haltigen Programm verdienen beſonders die vorzüglichen Leiſtungen von Fräulein Schneider, Mitglied des Großh. Hoftheaters hier, hervorgehoben zu werden, welche die Sopran⸗Solis„Iſt es wahr“ von Mattei und„Kennſt du das Land“ aus der Oper„Mignon“ von Thomas ſehr gut zum Vortrag brachte. Herr Nuſſer als Tenoriſt, Herr Scherer als Baritoniſt, ſowie Herr Weber als Baſſiſt ernteten durch ihre vorzüglich geſungenen Solis ebenfalls reichen Beifall, ebenſo wurde den Herren Koch, Schmidt, Becker und Rößler für ihr ſchönes Mandolinenquartett lebhafter Beifall geſpendet. Mit den Doppelquartetten„Verlaſſen“ von Abt und „Juchheiſſa mei Dirndl“ von Kremſer, ſowie mit den Geſamtchören „Dort liegt die Heimat“ von Ottenhofer,„Das verlaſſene Mägdelein“ von Pfeiffer,„O du liebs Engele“ von Eyles,„Frühling am Rhein“ von Breu konnte der junge Verein zeigen, daß er unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Muſikdirektor Sieder, wirklich Hervor⸗ ragendes leiſten kann und kargten die zahlreich erſchienenen Gäſte nicht mit dem wohlberdienten Beifall. Ein wohlgelungener Ball bildete den Schluß des ſchön verlaufenen Feſtes. * Eine aufregende Szene ſtörte geſtern die Verhandlung des Schöffengerichts gegen den Schloſſer Valentin Dewald hier, der ſich wegen Bedrohung ſeiner ehemaligen Geliebten, der Marie Neußer hier, zu verantworten hatte. Dewald erhielt bereits im Dezbr. v. J. wegen Bedrohung der Neußer 6 Monate Gefängniß, trotzdem geht ſeine Verfolgung auf Ermordung ſeiner ehemaligen Geliebten weiter und ſtellte er dieſer auf Weg und Steg nach. verweigerte er jede vernünftige Antwort und geriet in ſteigende Aufregung. Als die bedrohte Marie Neußer ihre Ausſagen machte, ſtürzte er im Gerichtsſaal auf die Zeugin los, trotzdem zu deren Sicherheit außer den beiden Amtsdienern zwei Schutzleute den Dewald bewachten. Mit großer Anſtrengung gelang es, den furcht⸗ bar erregten Dewald zu überwältigen und ihn geſchloſſen an Händen und Füßen ins Amtsgefängnis zurückzubringen. Die Verhandlung mußte deshalb vertagt werden. In derſelben Weiſe hat ſich Dewald in der Verhandlung vom 31. Dezember v. J. verhalten. Der damals erſchienene Sachverſtändige, Bezirksarzt Dr. Kug ber hier, hatte ebenfalls den Angeklagten Dewald für vollſtändig verantwortlich ge⸗ halten für ſeine Bedrohungen und hatte ebenfalls keine Wahr⸗ nehmungen gemacht, welche den Schutz des§8 51.St. G. begründen könnten. + 1 1 555 Hus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 29. Okt. Heute nacht wuürde in die St. Anna⸗ kirche eingebrochen und der Opferſtock ſamt ſeines Inhaltes beraubt. Außerdem wurde von den Dieben übermütigerweiſe die Gasleitung zerſtört. Von den Tätern fehlt jede Spur. Bretten, 28. Okt. Geſtern Vormittag fuhr der Weißhofer⸗ müller Heger hier mit einem Knaben ins Feld, um Futter zu holen. Auf dem Wege dahin gingen die Pferde durch, warfen den Wagen um und ſchleiften ihn noch ein Stück, wodurch der Müller Quetſchungen an der Bruſt davongetragen haben ſoll, während der Knabe in die Senſe fiel und ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er kaum mit dem Leben davon kommt. sch. Freiburg, 28. Okt. Das Schwurgericht hat ſich in ſeiner letzten diesjährigen Periode mit viel ſchmutzigen Geſchichten ab⸗ zugeben. Dienstag verurteilte es den 50jährigen Bäckermeiſter B. Gichin von Stetten wegen Notzuchtsverſuchs zu 2 Jahren Zuchthaus, weil er ſich an der unzurechnungsfähigen Emilie Rupp vergangen hatte. Das Verhältnis blieb nicht ohne Folgen. pfalz. Heſſen und lUmgebung. Ludwigshafen, 29. Okt. Der verheiratete Fabrikarbeiter Franz Roth, 29 Jahre alt, Gräfeſtauſtraße 30 wohnhaft, iſt in der Nacht vom 27. auf 28. ds. während der Arbeit in der Anilinfabrik plötzlich geſtorben. Roth wurde am 28. früh halb 6 Uhr in einer Rinne im Hof, die etwa—7 Zentimeter tief mit Waſſer gefüllt war, das Geſicht nach unten gekehrt, leblos aufgefunden. Die näheren Umſtände, die den Tod Roths herbeiführken ſind noch nicht feſtgeſtellt. *Lingenfeld, 27. Okt. Heutewurde dem ungefähr 3 Jahre alten Kinde des Bäckers Dantes von dem Pferde des Ackerers Jakob Ullrich ins Geſicht getreten, wobei dem Kind ein Stück der Kinnlade einge⸗ ſchlagen wurde. *Kaiſerslautern, 28. Okt. Im Parke des Rentners Dr. Karl Ritter ereignete ſich heute vormittag ein ſchwerer Unfall. Der 43jährige Kutſcher Meters hatte ein junges engliſches Vollblutpferd mit einem anderen älteren Pferd an einen Jagdwagen geſpannt und fuhr damit im Parke umher, um den Pferden Bewegung zu ver⸗ ſchaffen. Plötzlich ſcheute das junge Roß, bäumte ſich auf und rannte mit dem Wagen vom Wege ab über Geſträuche an eine Baum. Durch den Anpräll des Wagens an einen Randſtein wurde der Kutſcher in weitem Bogen vom Bocke geſchleudert, erlitt durch den Auffall auf einen Stein innere und äußere Verletzungen am Kopfe, ſo daß er längere Zeit bewußtlos war. Durch den Anprall an den Baum zerbrach die Deichſel, deren Splitter dem jungen Pferde in den Hals drangen und die Schlagader derartig verletzten, daß das wertvolle Pferd mit gellem Aufſchrei verendete. Das andere Pferd erlitt keinen Schaden. Das verendete Vollblutpferd war erſt vor 14 Tagen angekauft worden und hatte mehrere Tauſend Mark gekoſtet. *Niederauerbach, 27. Okt. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich heute an der Dampfdreſchmaſchine hier. Ein Knecht des Val. Krebs⸗ Bombacherhof war zum erſtenmale beim Dreſchen des Getreides mit Einlegen der Garben in den Dreſchwagen beſchäftigt. Plötzlich ſahen, der„Zw. Ztg.“ zufolge, die Strohabnehmer einen zerfetzten menſchlichen Arm zum Strohſchütter herabfallen. D wurde zum Stehen gebracht und man jah nach dem Einleger. Der Die Maſchine Jeſus ſprach nur im Bei ſeiner Vernehmung rechte Arm war dieſem buchſtäblich aus der Bruſt geriſſen. Verunglückte wurde ins Spital verbracht. *Mainz, 28. Oktober. Ein originelles Geſuch wurde unlä dem Vorſteher eines Ortes am Main unterbreitet. Der Kuriof halber laſſen wir dasſelbe— mit Weglaſſung der Namen— ſei Wortlaute nach hier folgen:„Bitte an das hochlöbliche Bürg meiſteramt NII!! Ich Ende Unterzeichneter Bittſteller, Bitte Bürgermeiſteramt; Für meinen Sohn N.., geboren zu., Gege wärtig Wohnhaft und Geſchäftsbetreibend, als Schneidermeiſten N. Um eine Heimats⸗Schein. Und zur gleichen Zeit auch um Au; nahme oder Annahme in die Gemeinde., gemäß um baldiger V ehelichung. Die erwünſchte Bitte in Anbetracht zu nehmen; Un nicht eine lange Verzögerung einheimſen zu laſſen, und gütigſt aus⸗ ſtellen zu wollen. Ich weiß wohl, daß es viel Arbeit gibt, es wird ſich doch ein wenig Zeit finden, um dieſes ins Gemeinſchafte Auszu⸗ arbeiten. Einſtweilen meinen beſten Dank für Herrn Bürgermeiſter ſowie ſämmtliche Gemeinde⸗Vorſitzende: Ueberhaupt ganz und gar die Gemeinde N. ſoll leben Hoch!!! Achtungsvollſter N..“ Hoffentlich beeilte ſich das feierlich angetoaſtete Ortsoberhaupt, den gewünſchten Heimatſchein ſchleunigſt„ins Gemeinſchafte Auszuav beiten“ und dem heiratsluſtigen Schneidermeiſter zuzuſtellen. Bingen, 27. Oktober. Einen ſehr ſchlimmen Ausgang nahn eine jener Wetten, die in der Zeit des„neuen Weines“ häufig vo zukommen pflegen. Ein erſt ſeit kurzem das Rheiniſche Techmkun beſuchender 19jähriger junger Mann aus Neuſtabt a. d.., einzige Sohn des dortigen Fabrikgeſchäftsführers Hochweiler, hatte gewette vier Schoppen„Neuen“ in 18 Minuten zu bewältigen. Kaum we das Vorhaben ausgeführt, als der Leichtſinnige auch ſchon bewußtl! zuſammenſtürzte. Es bedurfte der angeſtrengten Tätigkeit mehrer Aerzte um den ſofortigen Tod abzuwenden. Der junge Mann heute abend geſtorben, nachdem zu der Alkoholvergiftung noch ei doppelſeitige Lungenentzündung hinzugekommen war. Gerichtszeſtung. * Mannheim, 28. Okt.(Strafkammer II.) Vorſ.: Herr Land⸗ gerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr I. Staatsanwalt Dr. Mühling. 1. Ein konſequenter Querulant iſt der Verſicherungsagent Franz Böhme aus dem Thüring'ſchen. Wenn es ihm nachginge, dürfte kein Gerichtshof der Welt ſich mit ihm befaſſen, und wenn er noch ſo viele Verbrechen beginge. Er lehnt jeden Gerichtshof als befangen ab und wenn eine obere Inſtanz ſeinen Einwand verwirft, ſo lehnt er auch die Richter der oberen Inſtanz ab. Er ſitzt zur Zeit wegen einer Anzahl Wäſchediebſtähle, die er in der Umgegend ver⸗ übt hat. Ein ganzes Stapel von Wäſche hat man in der Wohnung ſeiner Mutter beſchlagnahmt. Heute erſcheint er wegen Beleidigung vor den Schranken und alter Gewohnheit getreu hat er geſtern eine Eingabe eingereicht, laut welcher er die zu der Verhandlung be⸗ ſtimmten Richter als befangen ablehnt. Gegenſtand der Anklage iſt ein Ausfall, den er ſich gelegenklich eines Verhörs durch den Unter⸗ ſuchungsrichter Link leiſtete. Nachdem er anfangs ganz ruhig Fragen des Richters beantwortet hatte, verfiel er plötzlich in eine Art Paroxhsmus und ſchrie den Richter an:„Sie ſind ein Mörder, Sie haben meine Mutter gemordet. Die Mannheimer Richter ſind R M Nur 4 oder 5 ſind ordentlichl“ Wegen dieſe⸗ Ausfälle ſtellte das Juſtizminiſterium Strafantrag. Der Angeklagt iſt ein offenbar lungenkranker reduziert ausſehender Menſch. E, behauptet, ſein wirklicher Name ſei Blank, er ſehe dem Böhme, deſſen Namen man ihm oktrohyiere, ſehr ähnlich, er ſei aber nicht dieſer. Als Landsleute aus dem khüringiſchen Orte, wo er früher wohnte, im Vorverfahren ihm und ſeiner Mutter gegenübergeſtellt wurden, leugnete er, wie der als Zeuge vernommene Unterſuchungs⸗ richter Dr. Bernauer bekundet, ſelbſt dieſen gegenüber ſeine J tität, allein die Mutter verriet ſich und ihren Sohn, indem ſie lächelnden Zeugen änfuhr:„Was er zu lachen habe, er ſolle ihr mal das Geld bezahlen, das er ihr ſchulde!“ Als einer der Zeugen hörte, daß Böhme die Richter ablehne, ſagte er, das habe er früher auch ſo gemacht. Ueber eine Stunde nimmt die Verleſung der durch die, einem„Kettenbruch ähnlich“, wie der Vorſitzende ſich ausdrückt ſich folgenden Beſchwerden und Ablehnungen entſtandenen Akten i Anſpruch. Das Urtefl lautet auf zwei Monate Gefängnis. Natürki ſtellt der Angeklagte ſofort Reviſion in Ausſicht. cheater. kunſt und Iiſſenſchall. Ein neues Theater in London. Aus London wird uns berichte Das neue„Gaiety Theatre“ wurde am Montag in Gegenwart d Königs Eduard und der Königin Alexandra eröffnet. Da Theater dieſes Namens, das niedergelegt wurde, iſt lange ei beliebteſten Inſtitutionen bei der britiſchen Ariſtokratie geweſen jungen Sprößlinge der vornehmen Häuſer, die ſpäterhin mä Staatsminiſter wurden, haben dort die Abende ihrer Jugendzeit k bracht, ihre erſten Lektionen des Lebens gelernt und ihren erf Ausblick in die Welt getan, in der ſie nachher herrſchen ſollten. neue Theatergebäude iſt künſtleriſch gehalten; der goldene Schmi die Wandornamente, die gemalte Decke wirken harmoniſch Parkettſitze ſind höchſt bequem; man hat faſt den Eindruck von L ſtühten in einem nicht allzuvollen Geſellſchaftszimmer. Das öffnungsſtück„Die Orchideen“, eine Operette von Caryll u; Monckton, war nicht eben ſehr unterhaltend. Es dreht ſich um ei Orchidee, die ein franzöſiſcher Diplomat von einem engliſchen Gärt; geſtohlen hat, damit ſein Miniſter, der unnötigerweiſe Belcaſſe hei eine Wette gewinnt, die er mit einem Herrn eingegangen i an Chamberlain erinnern ſoll, aber Cheſterton heißt. Er ſingt auch ein Lied über die Notwendigkeit,„den Handel unſeres frei von fremder Einmiſchung zu halten“,— propagiert al Zollſchutz auf der Bühne,— die Galerie ſah die Notwendigkeit nicht ſo ſehr ein, und das Lied fiel ziemlich durch. Das Intereſſe das neue Theater war ſehr groß. Das Publikum wartete gedul] im Regen; drei junge Damen, die an der Parterretür des Theate mit Feldſtuhl, Büchern, Handarbeit und Frühſtück um halb 8 Uhr g ſtürmiſchen Morgen erſchienen, waren nicht die erſten— ein Galeri beſucher war bereits um 5 Uhr gekommen! Ein franzöſiſches Theater in Newyork. Die Gründung franzöſiſchen Theaters in Newhork kündet der„Newhork Herald“ Ein Impreſario will proviſoriſch ein Theater eröffnen, in den franzöſiſche Stücke geſpielt werden. Wenn das Publikum das 1 nehmen begünſtigt, ſo ſollen beſondere Neuheiten zur Au gelangen, wozu er die beſten Schauſpieler aus Frankreich laſſen wird. Stimmen aus dem publitum. In der Nacht von Sonntag auf Montag konnte man folgenden ſkandalöſen Vorganges auf der Neckarbrücke ſei Ein in der Neckarvorſtadt wohnender junger Mann wurde 1 Uhr nachts auf genannter Brücke anſcheinend von Tobſuchtsanfä heimgeſucht, in welchem Zuſtande er verſuchte, über das Gelände⸗ den Neckar zu ſpringen. Daran wurde er jedoch durch einig kannte und Paſſanten verhindert, indem ſie ihn niederrange am Boden feſthielten. Der inzwiſchen herbeigeholte Vate glücklichen begab ſich eilends zur nächſten Sanitätswache(Bar um einen Krankenwagen herbeizuſchaffen. Dort wurde ih von dem Wachhabenden der überraſchende Beſcheid, daß laut tion vom Bürgermeiſteramte vor Stellung des Wagens ein Atteſt vorgelegt werden müſſe. Alle Bitten und Vorſtellun * — Wenerul⸗Anzemer; Metiftherm, 99. D dem pflichttreuen Beamtenherz wirkungslos ab, worauf dem un nichts übrig blieb, als nachts 1 Uhr nach einem Arzte zu zen, während die um ſeinen Sohn beſchäftigten Perſonen den gen mit begreiflicher Ungeduld jeden Augenblick ankommen u in hofften. Als derſelbe nach etwa einer halben Stunde immer ch nicht in Sicht war, begaben ſich einige Paſſanten in Begleitung es Poliziſten nochmals nach dem Bauhofe, doch auch dieſen wurde er genannte obrigkeitliche Befehl entgegengehalten. Inzwiſchen um dann der Vater zurück mit einem Schein, der ihm auf ſeine Bitte, nach Schilderung des Falles, von einem zufällig angetroffenen Arzte entgegenkommend ſofort ausgeſtellt wurde, worauf dann Anſtalten zur Entſendung des Wagens gemacht wurden. Da kein Krankenwärter zugegen war, wurde, um einen ſolchen zu holen, zuerſt nach dem ſtädt. Krankenhauſe gefahren. Punkt 2 Uhr 10 Minuten endlich traf der Wagen dann glücklich auf der Unfallſtelle ein, wonach der Kranke geborgen werden konnte. Dieſer bedauernswerte Menſche mußte nun während dieſer ganzen Zeit, Falſo nahezu—1½ Stunden, um weiteres Unheil zu berhüten, mit „Gewalt von mehreren Perſonen und meiſtens am Boden liegend, feſtge halten werden. Man vergegenwärtige ſich eine ſolche Tortur, de bei prompter Geſtellung des Wagens leicht auf ein Minimum gätte verkürzt werden können. Welche Folgen können entſtehen, enn ein ſolcher Fall bei ſtrenger Kälte oder ſonſtigem Untvetter orkommen ſollte? Erwähnt ſei noch, daß dem betreffenden Be⸗ amten im Bauhofe mitgeteilt wurde, der Vater des Unglücklichen rage gerne die Koſten des Transports. Es wird hoffentlich nur ieſer Zeilen bedürfen, um dieſem für eine Stadt wie Mannheim nwürdigen Zuſtande ſchleunigſt abzuhelfen. Heueſte Bachrichten und Telegramme. )rivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Darmſtadt, 29. Okt. Das ruſſiſche Kaiſerpaar, der Großherzog und Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen unternahmen heute morgen von Wolfsgarten aus eine Automobil⸗ fahrt nach Worms. Die Fürſtlichkeiten nahmen dort beim Frei⸗ 100 errn Hehl zu Herrusheim das Diner ein und lehrten nach⸗ Imittags mit Sonderzug nach Wolfsgarten zurlüück.(Irkft. Ztg.) Straßburg, 29. Okt. In Waldhambach, Kreis Zabern, ifk der Typhus ausgebrochen. In dem lothringiſchen Dorfe Wald⸗ wieſe beträgt die Zahl der Typhuskranken 8. Zt. 40 bis 50. Die Zahl der Todesfälle belief ſich bisher auf 4.(Frkft. Ztg.) 1* München, 28. Okt. Die Abgeordnetenkammer die Generaldebatte des Etats des neuen Verkehrsmini⸗ ſterfums. Morgen Fortſetzung des Etats des Miniſteriums des Aeußern, ebtl. auch Etat der Pfälziſchen Bahnen.(Frkft. Ztg.) Königsberg, 29. Okt. Oberpräſident b. Richthofen wurde bei Genehmigung des erbetenen Abſchiedes der Charakter als Wirkl. Geh. Rat verliehen. Prag, 29. Okt. Der Chef der großen Papterfabrikfirma [Eichmann hat ſich entleibt, indem er ſich den Hals durch⸗ vchnitt. Es wird angenommen, daß er den Selbſtmord im Zuſtande beiſtiger Geſtörtheit berübte. Die Wechſelfälſchungen, die n Angeſtellter berübte, dürften Eichmann ſtark irritiert haben. rrft. g1g.) Paris, 29. Okt. Dem„Eclair“ wird von einem Spezial⸗ 0 richterſtatter aus Tanger telegraphiert, daß der Präten⸗ bbdent Buhamara auf der ganzen Linie ſtegreich ſei und * den Norden Marokkos in ſeiner Gewalt habe. Es beſtätigt ſich ferner, baß der Sultan von Marokko nach Fez zurückgekehrt ſei und ſich bort eingeſchloſſen habe. Die Bevölkerung zwiſchen Tetnan und Tanger befinde ſich in vollem Aufruhr. Newhork, 29. Okt. Bei Dean(Towa) ereignete ſich ein iſenbahnunfall, bei dem der Oberſt der Heilsarmee, Hol⸗ and. getötet wurde. Außer der Frau Boot Tücker von der Heils⸗ rmee, die ihren Verletzungen erlegen iſt, wurden noch 15 Perſonen Fcletzt, darunter 2 lebensgefährlich. Zur Landtagswahl in Vaden. Rheinau, 29. Okt. Geſtern Abend fand hier im Jaſthaus zum Badiſchen Hof“ eine gutbeſuchte Wähler⸗ erſammlung der bürgerlichen Parteien ſtatt. Wie bekannt, haben ſich in Rheinau die bürgerlichen Parteien 1 die Sozialdemokratie vereinigt) Herr Pfarrer Frey legte n ſeiner Eröffnungsrede die Gründe dar, welche die Rheinauer gee bewogen haben, ſich gegen die Sozialdemokratie uſammenzuſchließen. Er hob ferner die Unterſchiede der bürger⸗ ſchen Parteien hervor und führte die Punkte des ſozialdemo⸗ a Programms an, die von ſämtlichen Ordnungsparteien ekämpft werden. Hierauf ſprachen hintereinander vier Sozial⸗ mokraten, die ihre Genoſſen als„die alleinigen Förderer der ſchule und der allgemeinen Bildung“ präſentierten und die Ver⸗ ſenſte hervorhoben, die ſich die Sozfaldemokratie durch ihre pigteit um die ſoziale Geſetzgebung und um die allgemeine Johlfahrt des Volkes erworben hätten. Dieſe Ausführungen firden in einer längeren Rede des Herrn Bahnaſſiſtenten ſentzinger treffend widerlegt. Er legte zuerſt die Ziele t bürgerlichen Parteien, unter beſonderer Berückſichtigung der ralen Partei, auseinander und beſprach ſodann die umſtürz⸗ iſchen Tendenzen und Beſtrebungen der Sozialdemokratie; hehandelte er eingehend den Dresdener Parteitag, der die enoſſen dem Bürgertum im ſchönſten Lichte vorführte. Er Klus ferner diejenigen Teile des liberalen Wahlaufrufes, die e Schule und die ſoziale Geſetzgebung betreffen und fuhr dann ſlort, daß die Sozialdemokratie nicht den geringſten Anteil daran ätte, da ſämtliche ſozialpolitiſchen Geſeze gegen die Stimmen Sozialdemokratie zuſtande gekommen ſeien. Er ſchloß ſeine ede mit einem Appell an die geſamte Bürgerſchaft, Schulter an chutter, geſchloſſen den Kampf gegen die rote Internationale AVzunehmen, damit in Rheinau dem Bürgertum der Sieg werde. eſe Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. ich daran anſchließender ſehr lebhafter Diskuſſion wurde die verlaufene T ammlung um 11 Uhr geſchloſſen Prozeſß Kwilecky. *Berlin, 29. Okt. Die Zeugin Walkowska beſtätigt hmals ihre geſtrige Ausſage. Sie habe Dinge beobachtet, woraus bis in die neueſte Zeit auf einen intimen Verkehr des Grafen und ·. Gräfin ſchloß. Ein entfernter Verwandter, der Graf von ſsenski erklärt: Als er den Knaben, ohne ihn vorher zu en, gelegentlich geſehen habe, ſei ihm ſofort die Familienähnlich⸗ it aufgefallen. Die Hebamme, die die Gräfin vor 24 Jahren tbunden hat, bekundet, die Entbindung ſei leicht geweſen. Die fäfin ſei ſtets in ärztlicher Körperunterſuchung beſonders zurück⸗ enb geweſen. Fräulein von Wardeska bemerkt, die Haupt⸗ ungszeugin Andruſchewska ſei ſtets in Wroblewo ſchlecht be⸗ delt worden, obwoll iie ein rubines, geduldiges Mäde — — ́ä——— Sie wurde nach ihrer Ausſage mißhandelt, weil ſie ſich weigerte, ihr vorgelegte Papiere zu unterſchreiben. Die Zeugin ſagt ferner aus, ſie habe zu hören geglaubt, wie eine Komteſſe ſich beklagte, daß der Knabe ihr vorgezogen wird. Hierauf habe die Gräfin geſagt:„Ich muß ihn doch anerkennen.“ Die Walkowska hielt der Zeugin vor, daß ſie in Gegenwart einer Schweſter Walkotvskas geſagt habe, ſie ſei von der Gräfin ſchlecht behandelt worden, ſie werde ſich rächen, ſie habe auch adelige Verwandte u. ſ. w. Die Walkowska be⸗ hauptet, nur von ſchlechter Behandlung geſprochen zu haben. Landgerichtsrat Foth, der die Unterſuchung führte, erklärte, die Er⸗ mittelung der Wahrheit ſei beſonders ſchwierig geweſen wegen des grenzenloſen Unterwürfigkeitsgefühls der meiſten Zeugen. Beſon⸗ ders die Oſowska habe erſt ein Geſtändnis abgelegt, nachdem ſie durch ein Schriftſtück ſchwer belaſtet ſei, welches ein Schuldbe⸗ kenntnis enthielt. Die Arbeiterfrau Lewandowska will beſtimmt wiſſen, daß die alte Andruszewska am Geburtstage des Knaben ſowie vorher in Wroblewo anweſend war. Sie erklärte, Hedwig Andruszewska ſei im allgemeinen für verrückt erklärt worden. Ver⸗ ſchiedene Zeugen wiſſen nichts von der Anweſenheit der Andruszewska am Geburtstag des Knaben. Die Zeugin Abovoslava ſah die Gräfin im Jahre 1896 im leichten Negligee und bemerkte, daß die Gräfin in anderen Umſtänden war. Frau von Poninska ſuchte die Ange⸗ klagte am dritten Tag nach der Geburt auf und fand ſie ganz im Zuſtande einer Wöchnerin, blaß, ermattet und ſtark gealtert. Sie ſei der innigſten Ueberzeugung, daß die Gräfin wirklich geboren habe. Die Aehnlichkeit des Knaben mit der Mutter ſei unver⸗ kennbar geweſen. Hierauf wird die Verhandlung auf morgen ber⸗ tagt. Ausſchreitungen. Neunkirchen(Weſtfalen), 29. Okt. Hier kam es zu ſkandalöbſen Vorgängen, als 15 Bauarbeiter die Arbeit einſtellten und ſich zur Wohnung des Bauführers begaben, wo ſie ſich gewaltſam Ginlaß verſchafften. Der Tumult war derart, daß die Polizei mitblanker Waffe einſchreiten und einen Gendarmen telegraphiſch herbeirufen mußte. Mehrere Bur⸗ ſchen wurden ſchwer verletzt. Die Frau des Kantinenwirtes erhielt mehrere Meſſerſtiche. Die Haupträdelsführer kamen in Haft. (Irlf. gig.) *Poſen, 29. Okt. In Stanislawowo(Galizien) brachen geſtern Abend anläßlich der Wahl für die Krankenkaſſe ſozial⸗ demokratiſche Unruhen aus. Militär mußte ein⸗ ſchreiten. Ein Student namens Gottfried wurde erſchoſſen. Zahlreiche Perſonen ſind verwundet.(Frkf. Ztg.) Paris, 29. Okt. In der Arbeiterbörſe fand heute vor⸗ mittag eine zahlreich beſuchte Verſammlung von Han d⸗ lungsgehilfen ſtatt, die ſich für die Abſchaffung der Stellenvermittelungsbureaus ausſprachen. Die Po⸗ ligei wollte die Teilnehmer an der Verſammlung zerſtreuen. Dieſe ſchleuderten Steine, Stühle, Gläſer und Tiſche gegen die Beamten. Der Lärm dauerte eine halbe Stunde. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden verhaftet. Schließlich gelang es der Munigzipalgarde, die Menge auseinander zu treiben. Zur Lage im Oſten. *Petersburg, 29. Okt. Die ruſſiſche Telegraphenagentur meldet aus Mukden: Angeſichts der Haltung der chineſiſchen Be⸗ hörden, die ihr Verſprechen nicht erfüllen und der dort herrſchenden Gärung rückte eine ruſſiſche Abteilung geſtern in die Stadt und be⸗ ſetzte die Wachen. Die von japaniſcher Seite ſtammenden Gerüchte über die Grrichtung ruſſiſcher Forts am Jalufluſſe ſind übertrieben. Nur ein Wall zum Schutze ruſſiſcher Anſiedler gegen die Tunguſen iſt errichtet. Die Gerüchte über das Einrücken japa⸗ niſcher Truppen in Korea beſtätigen ſich nicht. Die anttruſſiſchen Demonſtrationen in Japan ſind ſeltener geworden. Die Straßenkümpfe in Bilbao. *Madrid, 29. Okt. In der Deputiertenkammer verlas Villaverde eine neuerliche Depeſche aus Bilbao, nach welcher die Kavallerie wiederum genötigt war zu ſchießen. Mehrere Perſonen ſeien verwundet. Die Miniſter traten zu einer Sitzung zuſammen, in derſelben wurde auch eine Abordnung Arbeiter empfangen.— Der Präfekt von Bilbao telegraphierte, daß die Aus⸗ ſtändigen die Kolonialwarenhandlungen plünderten und das Jeſuitenkloſter zu ſtürmen verſucht hätten, woran ſte jedoch verhindert worden ſeien. Die Zahl der bei den geſtrigen Zu⸗ ſammenſtößen Umgekommenen ſoll ſieben betragen. Die Garniſon von Bilbap iſt verſtärkt worden. *Bilbao, 29. Okt. Die vergangene Nacht war verhältnis⸗ mäßig ruhig. Die Lage bleibt indeſſen noch ernſt. Die Ausſtän⸗ diſchen errichten neuerdings Barrikaden an berſchiedenen Punkten der Stadt. Ein heute früh eingetretener heftiger Regen trieb die Gruppen auseinander. Der Anblick der Stadt iſt kläglich. Es fehlt an Brot. Wie feſtſteht, wurden bei den geſtrigen Zuſammen⸗ ſtößen 6Perſonen getötet und etwa 100 verwundet. Die Lokomotivführer und Heizer der Eiſenbahn beabſichtigen ſich dem Ausſtande anzuſchließen. Auf Befehl aus Madrid berief der Gou⸗ verneur die Minenbeſitzer zu einer Beſprechung. Madrid, 29. Okt. Die Privatnachrichten aus Bilbao werden unterdrückt. Offizielle Berichte melden, daß die Klöſter, Banken und Fabriken militäriſch beſetzt ſind. Das Jeſuitenkloſter wurde unter Anwendung von Petroleum und Dynamit angegriffen. Die Aufrührer wurden zurückgeworfen und erlitten große Verluſte. Die Unternehmer verlangen unbedingte Unter⸗ werfung der Arbeiter. Nachmittags erfolgten wieder verſchiedene Zu⸗ ſammenſtöße. Einzelheiten fehlen noch. Jolkswirtschaft. Die Mannheimer Produktenbörſe hat an die Handelskammern und Produkten⸗Börſen Süddeutſchlands und Rheinland⸗Weſtfalens, ſoweit ſie in den Intereſſentenkreis Mannheims fallen, folgendes Rundſchreiben erlaſſen:„Bezugnehmend an unſere Zuſchrift vom 6. Juli, beehren wir uns, Ihnen den von der Kommiſſion endgültig feſtgeſtellten Entwurf eines Vertrages für den Getreide⸗ verkehr im Inlande zu überſenden. Zur Durchberatung und Genehmigung des Vertrags findet eine Verſammlung Donnerſtag, 12. November 1903, nachmittags 2 Uhr, im großen Saale der Börſe in Mannheim ſtatt, zu welcher wir Sie bitten, Bevollmächtigte zu ernennen. Die Tagesordnung der Verſammlung iſt noch durch zwei wichtige Punkte erweitext. Sie iſt folgende: 1. Beſchlußfaſſung über den Vertrag für den Getreideverkehr im Inlande; 2. Beratung über eing gemeinſame Schiedsgerichtsordnung; 3. Reſolution gegen die Verzinſung der Getreidezölle. Wir bitten, uns von der Ernennung ſie alle berechtigt ſind der Verſammlung beizuwohnen. auf die Wichtigkeit der zur Beratung ſtehenden Fragen i reicher Beſuch der Verſammlung erwünſcht. Continentale Verſicherungsgeſellſchaft, Mannheim. heutigen General⸗Verſammlung wurden die mäßig aus dem Aufſichtsrate ausſcheidenden Mitglieder, di Geh. Kommerzienrat F. Seipio und General⸗Konſul S. 9 genſis wiedergewählt.* Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft, Mannheim. Die ſi mäßig aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder, Herren Funck und Dr. Fr. Engelhorn, wurden in heutiger Ge Verſammlung wiedergewählt. Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrradfabrik Kaiſersraute Das mit dem 1. Oktober zu Ende gegangene Geſchäftsjahr dütr dem Vernehmen nach entſprechend der allgemeinen günſtigen Lage des Nähmaſchinenmarktes ein günſtigeres Reſultat als das letztjährige aufwweiſen. Die Dividendenſchätzung geht auf etwa 3 Prog. gegen 0 Proz. im Vorfahre. Parkbrauereien Zweibrücken⸗Pirmaſens,.⸗G. Der Aufſichts⸗ rat der Geſellſchaft hat, wie der„Irkf. Ztg.“ mitgeteilt wird, be⸗ ſchloſſen, für 1902/1903 eine Dividende mit 7% Proz. vorzu⸗ ſchlagen, wie im Vorjahre. Braunkohlen⸗Briket⸗Verkaufsverein G. m. b.., Köln. Die Briketherſtellung hat im Monat September 134 828 t betragen; ab⸗ geſetzt worden ſind dagegen 163 544 t. Kaffee. ö Hamburg, 29. Oktbr. Schlußkurſe. Kafſer good apyerag Santos ber Dez. 30½ per März 31—. Autkwerpen, 29. Oktbr. Kaffee Jantos good average p. Okt. 37½, per Dez. 38—, per März 38½ ver Mal 39— Schmarg. Paris, 29. Oktbr. Talg 78.—. Antwerpen, 29. Oktbr. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 89.——88.—. Zucker. Antwerpen, 29. Oktbr. Zucker p. Okt. 21½, 21½, per Jan.⸗März 22—. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 29. Oktbr. Petroleum. Staudard Whlte 1000 24.10. Baumwolle 54 25. Ruhig. Antwerpen, 29 Okt. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ weis loco 21¾, per Okt. 22¼ per Dez.⸗Jan. 22 Ekſen und Metalle. Amſterdam, 29. Oktbr. Zinn Banca loco 72—, Zinn Baneg Dezember.⸗Auktion 71¼, feſt. Glasgow, 29. Oktbr.(Anfang.) Roheiſen mired numbers Warrants per Kaſſa——, ver Monat——, matt. Cleveland, 29. Oktbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 42/6½, per Monat 42ſ/8, matt. London, 29. Oktbr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 58.15.0, Kupfer 3 Monate 58.10.0 feſt.— Zintt p. Kaſſa 118.15.—, Zinn 8 Monate 119...—, feſt. Blei ſpaniſch 11..—, Blei engliſch II.11.3, ruhig. Zink gewöhnlich 20.15.—, Zink ſpezial. 21..0, träge. Queckſilber—. Kutsblatt der Mannheimer produktenb örſe vom 29. Oktober. per Nov.⸗Dez. Weizen bierländ.—.——17.25 Maisamer.Mixed 12.25——. „ Rheingauer 17.———.—„Donau 12.75—.— „ norddeutſcher 17.——17.25„La Plata 12.—.— „ neuer rhein.—.——17.50] Koßlreps, d. neuer 21.78—.— „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Wicken——.— „ Ulka 17.——17.50 Kleeſamendeutſch. J 120.—180.— „ Theodoſſa—.—18.—„ Fkr 110.—115.— „ Saxronska——.—„neuerpfälzer——. „ Taaganrog 17.——17.75„Luzerne 112.—120.— „ rumäniſcher 17.50—18.—„ Provenc. 120.—140.— „ am. Winter———18.—„Eſparſette 30.——34.— „ Manitoba—.——.— Leintl mit Faß—.—45.— „ Walla Walla „ Kanſas 1T — „ bei Waggon—.——42.— Rliböl in Faß—.—54.50 18.—.— Ja Plata 17.50—18.—„ bei Waggon—.—5ʃ.50 dernen 17——— Am. Petroleum Faß Roggen, pfälz. 14.15——.— fr. mit 20% Tara—.——24.75 „ neuer—.——— Am. Petrol. Wagg.—.——28.90 „ ruſſiſcher 14.50—.—[ Am. Petrol. in Ciſt. „ rumäniſcher—.——..— „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, bierländ. „ Pfälzer „ ungariſche b. 100konetto verzollt.— 20.30 Ruff. Nobel in Faß——2. dto. Wagg.-——22.— dto. Ciſt.—.—18.40 Ruſſ. Meteor in Faß—.——23.90 dto. Wagg.—.—22.90 15.25—18.75 15.50—16.25 Futter 11.50——.— dto. Ciſt.—.—19.30 Gerſte rum. Brau—.——.—[Ruſſ. gewöhul.in Faß—.——23.— Hafer, bad. 13.— 14.50 dto. Wagg.—22.— „vuſſiſcher 18.75—15.— dto. Ciſt.—.——18.40 „norddeutſcher—.— Rohfſprit, verſteuert—— 123.— Hafer, württb. Alpy—.———.—[Joer Sprit——86.— „amerik. weißer—.——.—— 90er do. unverſt.———40.— 4 Welzenmehl I. Nr. 00 0 1 2 3 28.— 26.— 24.— 23.— 22.— 20.— Roggenmebhl Nr. 0) 22.75 1) 19.75. 8 Alles unverändert. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 29. Oktober.(Offizieller Vericht.) Für einzelne Brauerei⸗Aktien machte ſich heute mehrfach zrraf⸗ luſt geltend. Durlacher Hof 223 G.(+ 8 pCt.), Sinner, Grüm⸗ winkel, 236 G.(+ 4 pCt.), Schwartz, Speher, 125 G.(+ ½ pCt.)/ Eichbaum 162.50 bez. und G.( 1½% pCt.). Zö letzterem Kurſe fand Geſchäft ſtatt. Ferner waren gefragt: Aktten der Portland⸗ Cementwerke, Heidelberg, zu 110.50 pEt., und Zellſtoffabrik Waldhof⸗ Aktien zu 241.50 pct. Ver. Speterer Ziegelwerke⸗Aktien notierten 78.25 B. Obeltigationen. 4d½ Bad..⸗G. f. Rehſchtrye it. Seetr. 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 4% Kleinlein, Hefdhg. M 5% Büfrgl. Braußaus, Bonn 4½% Speyerer Brauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 4½ o% Pfäſz, Cnamofte u. Thonwerk.⸗G. Eiſenb 4˙¹% Ruß..(F. Zell⸗ fofffabrkk Maſphof bei Pernau in Lipland 4% Herrenmühle Genz 4½% Manßefmer Dampf⸗ ſchlepvoſchifffahrts⸗Geſ. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 1½ Speyerer Ziegelwerk⸗ 4½ d% Südd. Drahtindu⸗ ſtrie Waldhof⸗Mannheim %½ Verein chem. Fabriker 4½ Zellſtofffabrik Waldhof Pfandbrſefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B. unk. 190 6¹0„ alte M. 4„„ unk. 1904 %½%„„ Commung Städte⸗Anlehen. ½ Freiburg i. B. 4% Karlsruher v. J. 18g 3½% Lahr v. J. 1909 4% Ludwigshafen von 1900 %% Ludwigshafen—.— 0 102.25 G 99. 102.30 B 101.75 0 99.— G 99.— G 99.— G 99.— G 97.—& 102. G 105.—8 — 101.— 109.50 B 101.— 100.45 67 97.70 bz 47.60 b· 98.— bz 2. 99.90 N 90.— K 100.— bꝛ 102.60 G 102.— 97.— — 4 101.80 102.80 8 1 101.28 8 480W 1% 0% 7 5 3% Mannheimer Obl. 1901 10%0 190ʃ 1885 1888 1897 1898 *** %%„ 3½% Pirmaſenſer Juduſtrie⸗Obligation. onr der Bevollmächtigten alsbald Kenntnis zu geben und die Intereſ⸗ Euten 5 Etex. Wei beritändigeg, daß 4½% Aft.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie riick. 105% 101.— e eeeeneeeem Fm, 29. Orldber⸗ WNenerdt rnemer. 0 Aktioen. 177. Rrfef] Keld enk—119.50/ Br. Schroedl, Sdelhg. uLußck. 119 Schmartz, Syeyer ener 50% 109.50]„ Ritter Schwetzing „ Bank—94—, S. Welk Sveyer ank les 75, XStorch, Sick, .⸗Bauk 190.50[„ Werger, Worms u. Fdh. Land 198.50 Worms, Br v. Oertg e Ereditbam 18d.50 Uflz. Preßh. 1l. Spfbr Gyp.⸗Van! 190.95 PVane 103.20 Fransvort m. Merſicherung⸗ J..(F. Mhfch. Seotr. Nannh. Pamyeſchl. 65 Lagerbans Rb. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Heilbr. Straßenbahn Bad. Rück⸗ u. Mitv. Chem. Induſtrie. 21 Schiffegſer .⸗G. f. cdem. Anduſtr. e Biß Nnil u. Sodafb 9 Vannd. Verſſcherung Bid. Anil.. Sodaſb 442 Ipberrh. Verſ.⸗Geſ. Chent. Nb. Goldenbra. Lürtt. Transp.⸗Verſ. Verelnſchen, Pabriken 47 11 Verein D. Oelfhrk. Auduſtrie. Wſt..⸗W. Stamm Act.⸗Get. f. Seilind. 8 125 Dingler'ſche Mſchfb 705 1„Vorzug F Fmajllirfbr. Kirrweil.— Brauereien. Fmailw. Maikammer Vad. Brauerei 183.75Fttlinger Spinneref Binger Aktienbierbr.—hüttenb. Spinnere! Durl. Hoſvm. Hagen 223.—Näßmfbr. Haid u. Neu—.— Eichbaum⸗Brauerei 162.50 Koſth. Cell.⸗u. Papierf.— 115.— Glefbr. Rühl, Worms 101.—][Mannb. Gum.⸗u. Asb. 5—.— Ganters Br. Freiburg 108.—[Oggersh. Spinnerei Kleinlein, Heidelberg—173.50 Bfälz. Näh. u. Fahr. F. Homb. Meſſerſchmiti[ 89.——.—Portl.⸗Centent Heidlb. Undwigshf. Brauerel 920.—Verein Freib Zlegelw. Mannh. Akttenbr. 151.500 Ber. Speyr. Ziegelw. Pfalzbr. Geiſel Mohr—— Zellſtofff. Waldhof Brauer. Sinner 236.— Zuckerf. Waghäuſel Frankfurter Effektenbörſe. (Privbat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 29. Okt. Bei Eröffnung verkehrte die Börſe zu behaupteten Kurſen. Montanwerte waren ſchwächer auf Berlin. Von Bankaktien waren neben Kredit deutſche Bank, Darmſtädter und Dresdener feſt. Inländiſche Fonds ruhig. Reichsanleihe feſt. Ausländiſche Fonds wenig bverändert. Mexikaner höher auf beſſeren Silberkurs. Türkenwerte und Türkenloſe etwas ſchwächer. Von Bahnen Lombarden und Staatsbahn behauptet, Prinz Henry feſt. Schiffahrt feſt. Ein⸗ zelne Induſtriewerte weiter anziehend, dagegen Anilin ſchwächer. Beſonders feſt lagen Spinnerei Ettlingen. Maſchinenfabrik Wittener Stahl ſehr feſt. Privatdiskont 3½. enbahnen. 95.50 89.50 225.— 140.— Ludwigsbahn Marbaßn Nordhahn 185.— 780.— 380.— 135.— 344. 495.— 108.— 100.— 78.— 110.40 168.— — 4160 82.50ʃ—.— Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht 2½— Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Hent.Kurs Amſterdam hfl. 100—169.25 189.85 Belgien.. Fr. 1003—81.— 81.025 Italien. Le. 100—81.266 81.275 London. Iſt. 13— 20,405 20.305 Madrid Pf. 100 5——— New⸗York„Dll. 100—— 55 Paris, Fr. 100—81.166.183 Schweiz Fr. 1006½ 81.025 81.075 Petersburg.⸗R. 1004½—— Trieſt.... Kr. 100——— 3½ 85.216 85.25 ——— Staatspapiere. A. Deutſche. 28 20. 28. 33½ Oſch.Reichsanl. 101.900 10190 5 ſtalten. Rente 103.75 3¹ 101.70 101.85 4 Oeſterr. Goldr 101.95 8„„„ 0 55] 80.75 4½ Oeſt. Silberr. J01.85 ſePr. Staats⸗Anl. 101 70 101.75 4/ Oeſt. Papierr. 101.— 55 101.70 101 80%½ Portg. St.⸗Anl.] 52.70 „ bdonnoesſ dto, äuß. 3185 3½%Bad. St.⸗Obl.fl 99 65] 99.70 4 Ruſſen von 1880 99.10 „ M. 100.20 100.20 4rufſ. Staatsr. 1894 98.90 1900, 100.15 100.20 4 ſpan. ausl. Rente 99.80 104.60 104 25 1 Türken Lit. D. 33.15 100.75 100.55 4 Ungar. Goldrente 99.80 90.50 90.75 4„ Kronenrente 98 20 104.25 104.25 5 Ag.. Gold⸗A. 1887—.— 105.— 104.90 4 Egypter uniſteirte 106.80 5 Mexikaner äuß.—— 88.70 3„inn. 28 80 88.90 4½ Chineſen 1898 91.70 —.— 89.95 erzinsl. Looſe. „Aus ländiſche. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 154.75 5 90er Griechen 39.20 3 Türkiſche Looſe 142.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh 80 10/ 80.— Parkakt. Zweibr. 113.— Heldelb Cementw. 11.50 111.50 Eichbaum Mannh 161.80 Anilin⸗Aktien 442.50 440.— Mh. Akt.⸗Brauerei 151.50 Ch. Fbr. Griesheim 237 50 87.50 Seilinduftrie Wolff 85.20 Höchſter Farbwerk 382.50 380.20] Weltz z. S. Speyer 119.— Vereinchem. Fabrit 243.— Walzmühle Ludw. 135.— Chem Werke Albert 217.20 219.50 Fabrradw. Kleper 211.— Aecumul.⸗F. Hagen—.—171.—] Maſch. Arm. Klein 94.20 Aee. Böſe, Verlin 50.40 50 40 Maſchinf. Gritzner 219.5 Allg. Elek.⸗Geſellſch. 211.90211.— Schnellprf. Frkthl. 159.05 Helios„ 5—]Oelfabrit⸗Aktten 119.— Schuckert„ 113.40 113.— Spin.Web Hüttenb Lahmeyer 95“] 94.10 Zellſtoff Waldhof 242.30 Allg..⸗G. Siemens 142—141.— Cementf. Karlſtadt 90.10 Lederw. St. Ingbertl 76— 76.—Friedrichsh. Bergb. 188.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Lit. B. 108.50 Gotthardbahn 190.— Jura⸗Simplon—.— Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnenn—.— Ital. Mittelmeerb..50 98. „Meridionalbahn 188.60 135 orthern preſfer.—— — rin * 1* „„„* 310⁵ bad. St.⸗A. 5½ Bayern„„ 5 1 1 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 88.60 88.90 .— 2/ e% Conſols Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 90.30 189 40J Wegterr. Alkali⸗A. 238 50f 238.50 Buderus 113.60118 40 Oberſchl. Eiſenakt 107.30 107.— Concordia 357.50357—Ver. Königs⸗Laura 249.— 24850 Helſenkirchner 50 90 204 70 Nalleh⸗ Süremen 87.— 86.25 Harpener 200 60 200.10 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb.] 100.90 100.90 3% Pr Pfobr.⸗Bk, 4% F. K. B. Pfdbr.0ß 101.20 401.20] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 100.40 100.40 40%„„ 1910/ 101.8 101.8081½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 40% Pf. Hyp B. Pfdb 101.40 101.40] Hyp. Pfd. unk. 12 iſeeſo„„ 28.4 98.493½ Pr. Ufdbr⸗Bk⸗ 10% Pr. Bod.⸗Cr. 96 20 96.20 Hyp.⸗Pfd.e Kom.⸗ 1% Pf. B. Nr.⸗Obl 102 40/ 02.40] Obl. unkündb. 17 1% Pf. B. Pr.⸗O.] 99 25 99 20 4% Ctr Bd. Pfd. v94 4eſegh. Pf. Br. 1902 100.65 100.65 4%„ 99 „1907 102.20 102.20 unk. 0% „ Pfdbr..0! 97.80 97.60 unk. 10 37½ Mh. H. 88.05„Pfdbr..08 10% Sttsgar. It.Giſ.] 72.20 unk. 12 91½ Pr. Pfbr..1905] 86.— 96.—„Pfdbr wv.86 3*„1908J 86.20] 96.20 89 d. 84 „1908/ 101.800 101.60„ Pfd. 90½06 „1909 101.75101 75„Com.-d bl. %½„„„KbO.] 95.75 98.75 v. 0 L, unt 10 34½% Rhein. Weftf.„ Com.⸗Ol l. .⸗C.⸗B. 1910 102.20 102.20 v. 8 7, unk.91 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk. e„Com.⸗Obl. v. 96/06 Hyp.⸗Pfd. unk. 19 102.75 102.75 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk,. 152—152.—Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 121.600 120.—]„ Kredit⸗Anſtalt 210 20 Berliner Bank 95.7] 85.30 Pfälziſche Bank 108.90 Berl. Handels⸗Geſ. 163 20 168.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 90190.20 Darmſtädter Bank 145.— 145 50] Rhein. Kreditban 189.50 Deutſche Bank 219.40 219.80 Rbein. Hyp.⸗B. M. 190.10 Diskonto⸗Commd. 195 90 195 90] Schaaffh. Bankver. 140.90 Deutſche Gen.⸗Bk. 100.50 100.50] Südd. Bank Mhm. 103.20 Dresdener Bank 152.90 158 90 Wiener Bankver. 128.60 Frankf. Hyp.⸗Bank 201.50 201.0 D. Eſſekten⸗Bank 105.45 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 147 30147.—] Bank Ottomane 117.10 Nationalbank 125.25 125.20] Mannheimer Verſ.⸗ 430.— 97.— 99.75 101.— 102.40 97.60 98.05 71.15 102.40 1103.— 96.— 96.50 104.50 99.20 * * 99.60 107.60 Oberrhein. Bank 98— 93.— Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.50 115.70 Privat⸗Diskont 3½ Prozent. Frankfurt a.., 29. Oktober. Kreditaktien 210.50, Staats⸗ bahn 142.80, Lombarden 16.60, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.80, Gotthardbahn 190.—, Disconto⸗Commandit 196 40, Laura 239.—, Gelſenkirchen 205.—, Darmſtädter 145 50, Handelsgeſellſchalt 163.30, Dresdener Bank 154.—, Deutſche Bank 219 80, Bochumer 190.70, Northern—.—. Tendenz: behauptet.(Alles per November.) Nachbörſe. Kreditaktien 210.20, Staatsbahn 142.60, Lombarden 16.50, Disconto⸗Commandit 19550. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Berlin, 29. Okt. Die Börſe war zu Beginn in ſchwacher Haltung. Da es an Kaufaufträgen fehlte, trat an⸗ geſichts der Realiſationsluſt in Hütten⸗ und Bergwerksaktien ſchärferer Rückgang ein. Zudem wirkte der Bericht des Ironage über die Lage des amerfkaniſchen Eiſenmarktes ungünſtig ein. Rheiniſche Metallwarenaktien 10 Prozent niedriger. Die Aus⸗ laſſungen des Vorſitzenden der Rheintſchen Stahlwerke in der geſtrigen Generalverſammlung, daß das Zuſtandekommen des Stahlwerkverbandes problematiſch ſei, wirkte verſtimmenv. Der Bankenmarkt war anfangs feſt, ſpäter nicht einheitlich. Heimiſche Bahnen relativ ſeſt. Schiffahrtsaktien unregelmäßig. Zu Beginn der zweiten Bör⸗ ſenſtunde heimiſche Fonds auf lebhaften Ultimohandel ſteigend. Fonds feſt; fremde weniger angeregt. Banken durchweg anziehend. Kohlenaktien teilweiſe beſſer. Ultimogeld zu 4 Prozent angeboten. In dritter Börſenſtunde ſchwach, zuſammenhängend mit Poſitionslöſungen zum Ultimo. Aus dem gleichen Anlaſſe Induſtriewerte des Kaſſamarktes durchweg ſchwächer auf Glattſtellungen. Berlin, 29. Oltbr. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216,25 Leipziger Bartk.00 Ruſſ. Anl. 1902 Berg⸗Märk. Bank 159.90 159.75 37½ 0% Reichsanl. 10190 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.— 8% Reichsanlethe 90 75 D. Grundſchuld⸗B⸗ 81/ Bd. Si.⸗Obl. 00 100.70 Dynamit Truſt 4 Bad. St.⸗A. 104.50 Bochumer 31%% Bayern 100.70 Confoltdation Zpr. ſächſ. Rente 88.80 Dortmunder Union 4 Heſſen 104.90 Gelſenkirchener Heſſen 88.50 Harpener 1 Ftalſener 108.80 Hibernig 18g0er Looſe 70 154.80 Laurahlltte 239.40 297.60 gübeck⸗Büchener Wurm⸗Revier 146.50 146.25 Marienburger Phönir 155.50 154.— Oſtpr. Südbahn Schalk, G. u. H⸗V. 485.— 480.— Staatsbahn⸗Aktien Clekt. dicht u. Kraft 110.30 110.20 Lombarden Weſterr Alkaliw. 238.90 288.70 Canada Pacific. Sh. 121.40 Aſchersleben Al. W. 156.0 158.— eldelb. Str.&K.B.— Steinz. 278.— 278.50 ditaktten 210.— Hanſa Dampfſchiff.——.— Berl. Handels⸗Geſ. 163.10 Wollkämmerei⸗Ak. 177.25 177.50 Darmſtädter Bank 145.— 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.10 101.10 Deutſche Bankak. 219.20 Mannh.⸗Rh. Tr. Disc. Comm Aktien] 195.90 Kannengießer 127.25 Dresdener Bank 153.20 Hörder Bergw. 133.50 182.70 Privat⸗Diskont 3¼%, W. Berlin, 29. Oktbr.(Telegr.) Nachbörſe. Gredit⸗Aktien 778 209.90 Lombarden Staatsbahn 142.20 142.50 Diskonto⸗Comm. Pariſer Boͤrſe. Paris, 29. Oktbr. Anfangskurſe. 4 1 8% Rente 57.27 99.17 Turk. Looſe Italtener 103.50 103.65 Ottoman Spanier 90.80] 90,70Rio Tinto Türken D. 33.20] 33.24 Bankvisk. 3 0% Londoner Effektenbörſe. London, 29. Oktdr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 8 e% Reichsanleihe] 88/] 89—Rio Tinto 50 ½ 5% Chineſen 99% 99¼ Southern Pak. 4½% Chineſen 91½% 91/, Chieago Milw. Denver Pref 8858 Preſ. 103½[Atchifon Pref. 41— Louisv. Nash. 68½⁰ I Unton Pak. 89 825% 4— 154.25 154.50 190.90 188.75 437.50 437.— 85.10 84.75 205.50 204.10 200.75 199.25 202.80 20110 —.——— 16 90 16.40 196.20 195.60 687.— 1267 4% Italiener 4% Mon. Griechen Berliner Produktenbörſe. Berlin, 29. Okt.(Tel.) Produktenbörſe. Auf naſſß Wetter ſind die Maispreiſe in Amerila geſtern geſtiegen, währen Weizen ſelbſt unverändert blieb. Deffentſprechend war hier dit Tendenz zwar behauptet, das Geſchäft aber ſehr ſchleppend. Da warme Wetter beeinträchtigte die Konſumfrage, weshalb weder in fremder noch in ausländiſcher Ware nennenswerte Umſätze erziel wurden. Mais, Hafer und Rüböl ſtill, Spiritus unge⸗ handelt. Wetter prachtvoll.„„„ Berlin, 29. Oktbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 5 28.. 161.— 165.59 183.78 187.25 127.— 127.50 114.2⁵ —— 47.80 47.30 22.25 18.40 1 160.50 165.— 182.75 133 255 136.75 125.590 Weizen per Oktbr. per Dezbr. per Mai per Oktbr. per Dezbr. per Mai per Okt. per Dezbr. Ma is per Okt. per Dezbr. Rüböl ver Otibr. per Mai Spiritus 7Oer loeo Weizenmehl Roggenmehl per Septbr. ver Dezembenrn—— Peſt, 29. Oktbr.(Telegramm.) Gelreidemarkt. 28. 29. Weizen per Oktbr. 765 758 flau 753 ruhig 1 55„ Aptil 768 7 69 6 69 Roggen per Oktbr. 6 28 629 ruhig 1 656 657 Hafer per Oktbr. 566 567 matt „„ Weil 558 k 59 Mais per Oktbr. 618 6 20 malt 6 09 ruhig 5 9 5 50 5 80 000 0 00 0 00 Rilbzl vet Nov.—— 00 00 Kohlraps per Aug. 11 85 23„ Roggen Ha ſer 25252„„%„%„%%„%„„ 14„ „25„„%%%„„ ðòL%(07ͤ„„„ „—(—»„n„„„ 263„„„%„„%„%„„„ 445 11 95 ruhig Wetter: Kühl. Siverpool, 29. Oktbr.(Anfangskurſe.) 1180 11 90 träge 29. nom. ſtetig .06½ .02.— ruhi .020/ Weizen per Okt. per Dezbr. Mais per Noy. per Dezbr. Sehiffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 27 Oktober. Hafenbezirk U. Schiff Kommnit von Mannheim 47 Notterdam Acolus 1 Marid Katharina Antwerpen W. Egan 10 5 Fendel 33 Rotterdam Eliſabeth 10 Ruhrort 81 2 Chriſtian— Madonna Ruhrort Hafenbezirk III. Babenla 1 Nuhrort Jagſtfeld Heilbronn Rotterdam .01% ruhig .02— Ladung v. 100 Stg. u. Getr. 87. Getreide Schiſſer eb. Kau. Schneldet Diehl Stückgut Weizen Getreide Welzen Stückg. Gete. Kohlen Stlckgüter Stelnſalz —8ÿ7 65 Vetter 5 Bretter Getr. Badenia 25 Stückg Getr. Antwerpen. 41¹ Rotterdam Hetilbronn Steinſalz Kohlen Muhrort Duis burg Jagſtfeld Steiuſalz Hrildronn 1 Jagſtfeld Heilbronn bafen bezir! IV. Notterbam Guſtäd Solon 5 Schürmaun S. Einigreit Helente Weber Kiugler Sufanna Muüller Lina Zimmermann Marig Arä irbert Getreibe 8 Stekgt. Wete./ Bereinigung 51 Hafenbezeirk V. Dulsburg Hochfeld Nuhrort Kohlen 5 Einigkeit Nellſe Ehriſtine Arminius Brunhilde Stöck Fiſcher 3 Hafenbezirk NI. Albert 5 Auguſt Heinrich uhro 25 256 „J. Reinhard Urmi Schwemuſt. 685 1 NSbeinach Sandſteine Boßler.⸗Gemünd 2 5 Zwerke, Speyer 3 Speyer Backſteine „ 8 2 Küſchen Woruis gies Mrohmüller Katharina 5 17 Sit Neuburg Grehl Gebdeeller riederike Rohlen — Speper 4 Rheindürth. Hald ger 1. 5 85 . Biedermann Junker Limbeck Grlſäbeth a Schmid Worms neberſeeiſche Schiffabrts-Rachrichten. * W* 9 Ueberfeeiſche Dampferfahrten der Hamburg Amerika-Lini nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden Nach Newyhork: 81. 10. Poſtd. Pennſylvania; 1. 11. Scd Deutſchland; 5. 11. Schnellpd. Fürſt Bismarck; 7. 11. Poſtd. P 14. 11. Poſtd. Phoenicia; 21. 11. Poſtd. Pretoria; 28. 11. Poſtd Walderſee; 5. 12. Poſtd. Belgrabia; 12. 12. Schnellpd. 12. Poſtd. Pennſylbania; 26. 12. Poſtd. Patricia; 2 Pretoria.— Nach Boſton: 6. 11. Poſtd. Nicomedia; Sildia.— Nach Baltimore: 6. 11. Poſtd. Nicom Poſtd. Silvia.— Nach Philadelphia: 1. 11. Poſtd. Ar⸗ 17. 11. Poſtd. Aſſhria; 1. 12. Poſtd. Adria.— Nach Weſti 28. 10.: Poſtd. Valdivia; 1. 11. Poſtd Hiſpania; 9. 11. Pof — Nach Merkeo: 5. 11. Poſtd. Conſtantia.— Nach orleans: 10. 12.: Poſtß. Acilia.— Nach O ſt Reichspb. Niautſchou(von Bremen); 5. 11. Poſtd. Ale Poſtd. Baßenia; 21. 11. Poſtd. Sithonia. Verantwortlich für Politit: Chefredakteur Wr. Pau üll 4 4 3 15 — — eene m land kennen ſoll, 4 den Jahren 1846 5 0 gangen ſein, und erfreuen“. wärtigen Sammlung gelegt. gemälde und 23 Darſtellungen griechiſcher Landſchaften von Karl 5 25 . Seite; General⸗Anzeiger. Mannheim, 29. Or 22 2 Münchener Brief. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) (Nachdruck verboten.) München eine Stadt machen, daß niemand Deutſch⸗ and der München nicht kennt“. König Ludwig, der dies ſtolge Wort geſprochen, hat es auch wahr zu machen verſtanden, Gerade in dieſen Tagen werden wir wieder einmal lebhaft an ihn und ſein großzügiges Streben erinnert. Wir feiern nämlich eben das fünfzigjährige Jubiläum unſerer Neuen Pinakothek, die er in 0 hre 46 bis 1853 durch den Oberbaurat von Voit mit einem Koſtenaufwand von 545 276 Florin aus Pribvatmitteln er⸗ bauen und am 25. Oktober unter großen Feierlichkeiten eröffnen ließ. In einer jener zündenden Reden, die ganz ſeltſam an die leb⸗ „Ich will aus hafte Tonart Kaiſer Wilhelms exinnern, ſprach der König ſelbſt ſich über Weſen und Beſtimmung des neuen Muſeums aus: Gemälde aus dieſem und aus künftigen Jahrhunderten iſt die Neue Pinakothek beſtimmt. Als Luxus darf die Kunſt nicht betrachtet werden, in allem drücke ſie ſich aus, ſie gehe über ins Leben, nur dann iſt ſie, was ſie ſein ſoll. Freude und Stolz ſind mir meine großen Künſtler. Des Staatsmannes Werke werden längſt ver⸗ wenn die des ausgezeichneten Künſtlers noch erheben „Für 1 Nach Vollendung des Baues wurde der größte Teil der Privat⸗ Jgalerie des Königs darin aufgeſtellt und ſo der Grund zu der gegen⸗ 1853 zählte der Katalog 277 Oel⸗ Rottmann auf. Im Laufe der Jahre ſind dieſe Ziffern fortwährend geſtiegen, ſo daß gegenwärtig wohl an tauſend Bilder in der Neuen Pinakothek vorhanden ſein dürften. Das Erdgeſchoß enthält auch die Porzellangemälde⸗Sammlung des Königs, die mit einem Auf⸗ wand von 200 000%/ aus Privatmitteln des Stifters gegründet wurde. Ludwig J. glaubte an die Aufgabe und Macht der Kunſt, zu gieriger Fremdenſtrom nachdrängte. Wie Peter Heß Patenkirchen, Aufſchwung des bayeriſchen Stammes, vor allem der Bevölkerung Münchens. Martin Wagner wirft einmal in einem Briefe an den König die Frage auf, welchen Eindruck wohl die vielen Kunſtwerke auf die ſtädtiſche Bevölkerung machen würden.„Leider“, meint er, den meiſten wird der Bierkrug noch immer lieber ſein, doch mit der Zeit und tätiger Handhabung kann ſich vieles beſſern.“ Tatſächlich hat ſich auch vieles gebeſſert. Es iſt ſelbſtverſtändlich, konnte ſchon der alte Friedrich Pecht in ſeiner Schilderung des Kunſtlebens unter Ludwig J. konſtatieren, es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Anſamm⸗ kung ſo vieler Kunſtwerke und einer ſo großen Künſtlerſchar in München allmählich den größten Einfluß auf das geſamte Leben gewinnen mußte. Denn wenn auch die Olympier der Akademie ſich, 2 einmal zu Amt und Würden gelangt, ja wohl gar geadelt, viel 3u vornehm dünkten, um ſich etwa anders als bei Künſtlerfeſten, wenn ſie ſich einen Zopf getrunken, zu gewöhnlichen Sterblichen herabzu⸗ laſſen, ſonſt aber hocherhaben auf Gerüſten thronten und Heilige oder Götter malten, wenn der kleine dicke Cornelius vollends die ganze feierliche Majeſtät ſeiner drei„Höllenrichter“ entwickelte, ſo perhielt ſich das ganz anders bei dem Gros der Künſtler, bei den Iuſtigen Sittenbild⸗ und Landſchaftsmalern. Nicht nur, daß ſie Skadt und Land unaufhörlich nach allem Maleriſchen abſuchten, mit allen hübſchen Bürgersmädchen ſchäkerten, ſo geſchah es ſelbſt ſehr häufig, daß ſie wie Kaulbach beſonders ſchöne Münchenerinnen als Gattinnen heimführten, ſintemalen die letzteren das Vorurteil ihrer Väter gegen die langhaarigen Maler durchaus nicht teilten. Ebenſo Selitbereitung. Wenngleich man ſich kein richtiges Feſt, ſei es welcher Art es wolle, ohne Sekt denken kann, und wenn es demnach nur noch wenig Perſonen gibt, welche die belebende Wirkung des Sektes auf den Gaumen und den Geiſt noch nicht kennen gelernt haben, ſo wiſſen doch die wenigſten von ihnen, wie die Herſtellung des Sektes eigentlich vor ſich geht. Einige Angaben darüber werden daher vielleicht will⸗ kommen ſein. Um einen feinen Stil lwein zu erzielen, läßt man die Trauben bis ſpät in den Herbſt hmein an den Reben hängen, damit ſie über⸗ reif oder„edelfaul“ werden und dabei möglichſt eintrockſen. Man exlangt durch dieſe Spätleſe jene konzentrierten Moſte, welche in guten Jahrgängen die hochfarbigen, ſchweren und Akomatiſchen Flaſchenweine liefern. Wertvolle Eigenſchaften des Produktes ſind dabei gewonnen, aber es iſt auf Koſten der herrlichen Jugendfriſche des Weines geſchehen. Von ſolcher Weinbereitung will die Sekt⸗ induſtrie nichts wiſſen. Was der Weinproduzent preisgibt, die Lieb⸗ lichkeit des Traubenſaftes, um andere Werte dafür einzutauſchen, das will die Sektinduſtrie gerade unverſehrt erhalten. Die Sonne des Fünglings, nicht die Würde des Mannes. 0 die edelreife, nicht edelfaule, Traube mit ihren ſchwellenden Beeren aus dem friſchen Grün der Reben hervorleuchtet, wenn die So klar und geſund war der Durſt der Künſtler nicht geringer als der der Eingeborenen, ja ihre Kneipen im Kaffee Fink, Scheidel oder bei der ſchönen Stu⸗ benvoll⸗Wirtin erwarben ſich bald einen klaſſiſchen Ruf. Auf dieſe Art wurden ſie bald mit der Bürgerſchaft ſo innig vertraut, daß Jedermann ſie kannte und liebte. Ebenſo waren ſie es, die jeden Sommer das ganze Gebirge überſchwemmten und jedes Dorf, das ſie aufſuchten, bald zu einer wahren Goldgrube machten, da ſich ihnen alsbald fahrendes Volk aller Art anſchloß, dem dann ein neu⸗ gieriger Fremdenſtrom nachdrängte. Wie Peter Heß Patenkirchen, Rottmann Berchtesgaden, Zimmermann Eberfingen, Morgenſtern Dachau, alle miteinander den Starnbergerſee, Ruben und Haus⸗ hofer Frauenchiemſee entdeckt und in die Mode gebracht haben, ſo iſt 8. B. Meran auch durch Lentner und Steub erſt erfunden worden. Ja, man kann wohl ſagen, daß kaum ein Ort im Gebirge von Fremden beſucht wird, der nicht erſt durch die Maler entdeckt worden wäre, wie dies ſelbſt in unſerer Zeit noch immer fortgeht, So ſchließt alſo, an das glückliche Geſtern das glückliche Heute ſich an. Wir ſtehen in München in einer ſo allgemeinen, ſo weit⸗ verzweigten und ſo ausgeſprochen maleriſchen Kulturentwicklung, daß die Malerei bei uns zu Lande überhaupt nicht mehr aus dem Kultur⸗ und Geſellſchaftsleben ausgeſchieden werden könnte, ſelbſt wenn man es mit Gewalt verſuchen wollte. Ich mag davon gar nicht reden, daß die Malerei in München alle widrigen Schickſale, die ihr im Laufe der Jahrzehnte, beſonders aber gegenwärtig be⸗ ſchieden wurden, mit Gleichmut überdauert hat, ſondern ich möchte bloß darauf hinweiſen, wie ausgeprägt ein gewiſſer maleriſcher Stempel auf allem Tun und Treiben Münchens erkennbar iſt. Man kann ruhig behaupten, daß der Münchener maleriſch denke und empfinde, denn alles das, was die Fremden in München ſo feſſelt, angefangen bei der Urgemütlichkeit des Hofbräuhaustreibens und endigend bei der ſtilbollen Schönheit der Wagnerfeſtſpiele im Prinz⸗ regententheater, alles das iſt im Grunde nichts anderes, als die Welt der Maler in die Welt der Bürger übertragen, iſt Malerei gewordenes Leben. Nicht Eleganz, nicht Witz, nicht Verſtandes⸗ klarheit, nicht Sittenſtrenge, nicht energiſches Streben, nicht ziel⸗ bewußte Politik darf man in München ſuchen, aber man braucht bloß unſere Kneipen, unſere Feſte, unſere Häuſer, unſere Zeitungen, unſere Theateraufführungen, unſere Kirchen anzuſchauen, um ſofort die innere Verwandtſchaft mit der Malerei, die Freude am farbigen Schein, die maleriſche Ungezwungenheit der Formen, die alle innere Disziplin auflöſende Stimmungskraft der Farbe und des Farbigen zu erkennen. Wie weit dieſe Beeinfluſſung des Lebens durch ein gewiſſes unbewußtes,(oder bewußtes) Malertum in München geht, dafür haben wir dieſer Tage ein eklatantes Beiſpiel erlebt. Der Be⸗ gründer unſerer Kaimkonzerte, Hofrat Kaim, hat nämlich vor einem geladenen Publikum ſeinen„Meſſias“ vorgetragen und das Er⸗ gebnis der Vorleſung war, daß wo man mit aller Beſtimmtheit eine muſikaliſche Conzeption erwartet hatte, eine ausſchließlich maleriſche zu Tage trat. Ich habe perſönlich mit dem Autor über ſein Werk ge⸗ ſprochen und war verblüfft, zu ſehen, wie ihm immer der maleriſche Aufbau der Szenen ganz unverhältnismäßig viel mehr an Herzen lag, als der dramatiſche oder ſelbſt poetiſche. Alles was er mir ſagte, war im Grunde eine Beſprechung von Gemälden. Wie die Maſſen ſich auf der Bühne verteilen, wie die Figur Chriſti gegen die Landſchaft ſtehe, ob die Hauptperſonen von einer Anhöhe herab oder zu einer erhöht plazierten Zuhörerſchaft hinauf ſprechen, alles das war ihm offenbar viel wichtiger als die eigentlichen Vorgänge der Leidensgeſchichte, als die eigentlichen Worte ſeiner Dichtung. Alle Stimmung, Bedeutung, Hoheit, Würde des Stoffes er ihn aus dem maleriſchen Aufbau des Bühnenbildes. Wie muß das ſein, ſagte er unter anderem: Hier im Vorder. menſchliche Leidenſchaften um religiöſe Fragen, und hint; ruhig und groß, ohne ein Wort zu ſagen, die lichte Heilandes vor einer unermeßlich weiten Landſchaft vorü — Sicherlich iſt das, um in der Sprache der Maler zu 1 geſehen, aber man müßte die Dichtung vor einem Publ Malern darſtellen, damit ihre künſtleriſchen Abſichten en und gewürdigt würden. Als Dichtung im engeren Sinne kon Werk aber kaum in Betracht. Die geſamte Münchener Kritik als ſolche ruhig und kühl abgelehnt. Sie hat bloß die Frömn die ſich in ihm äußert, empfunden und, da ſie das Maleriſche k Rezitation natürlich nicht bemerken konnte, ſehr richtig konſt daß bloße Frömmigkeit doch wohl nicht genüge, um ein Kunſtfw⸗ ſchaffen. Daß bloße Frömmigkeit von jedem anderen Standn als dem bloß kritiſchen, rationaliſtiſchen, unmaleriſchen aber gla wohl in der Lage iſt, Werke von eigentümlichen Kunſtwert zu ſchaffe; dafür hat man ja gerade im„frommen“ München die ausgiebigſte Gelegenheit: man gehe bloß in unſere bunten, mit naivem Prunk faſt überladenen Kirchen und überzeuge ſich, welch intenſiv⸗künſt⸗ leriſche Wirkungen die„bloße Frömmigkeit“ einer maleriſch veran⸗ lagten Bevölkerung immerhin hervorzubringen imſtande iſt. Uebrigens fügt es der Zufall, daß gerade in dieſem Moment ein hübſches Beiſpiel originaler Künſtlerſchaft bei völliger Abweſen⸗ heit aller landläufigen Dichterqualitäten die öffentliche Meinung unſerer Stadt beſchäftigt. Der alte Torgler, ſeines Zeichens Feuer⸗ wächter auf der Gleif über Eppan iſt nämlich geſtorben und das gibt Otto Julius Bierbaum Veranlaſſung, uns zu erzählen, was da für ein prächtiger Urwaldpoet zur Ruhe gegangen iſt.„Den Gerechten“, ſagt er in ſeiner luſtigen Art,„ſchenkt's der Herrgott beim Wildern. Der alte Torgler war halt ein Dichter. Aber man muß das Wort in ſeiner Fülle nehmen und nicht etwa an ſo was wie die Johanna Ambroſius denken. Er fabulierte aus dem Vollen einer Phan⸗ tkaſie heraus, deren Fluß weder durch Bildung noch durch die Ab⸗ ſicht, es irgend wem gleich zu tun, gehemmt war. Er fabulierte, weil's ihn fabulierte. Er konnte gar nicht anders. „Wiſſen',“ ſagte mir einer ſeiner Nachbarn einmal, „dem alten Torgler dürfen Sie's nit für übel nehmen, daß er a ſo lügt; das ſitzt drin in eahm; wann er's Maul aufmacht, kommt a Lug raus. Dieſer Nachbar verſtand ſich auf Dichter, will mir ſcheinen nur, daß er den Künſtler dabei vergaß. Denn, wenn dieſe köſtlichen Lügpoetereien auch wild in der Seele des alten Torgler wuchſen— wenn er ſie produzierte, erſchienen ſie als Kunſtwerke. Roh, freilich; roh wie alte primitive Schnitzereien; aber in ihrer Roheit von einem ſouverän⸗ſicheren Stile. Er war ein echter Primitiver, ein Urwaldpoet im 20. Jahrhundert, ein gar wunderſames Phänomen— vielleicht der letzte archipoeta deutſcher Zunge. Wenn er hätte ſchreiben können, wär's wohl aus geweſen mit ſeiner Kunſt. Nur ein ganz Ungebildeter kann ſo dichten. Man darf nichts wiſſen, ſoll man die Welt ſo voll Wundern ſehen und davon ſo elementarſicher berichten.“— Man leſe ſtatt„ein ganz Ungebildeter“:„ein Menſch mit der Gabe zu ſchauen, Geſichte zu ſehen, das Leben als Maler zu erleben“, und das Beiſpiel des alten Torgler erläutert alles, was ich über das maleriſche Genie unſeres Volkstums zu ſagen verſuchte, auf das glücklichſte. Monacus. eee: 2 der Beere der köſtliche Saft entſtrömen, welcher beſtimmt iſt, als Sekt die Jugend zu begeiſtern und das Alter zu verjüngen. Naht alljährlich die Zeit des Herbſtens, ſo findet die Sekt⸗ induſtrie ſelbſt im Weinlande ſich ein, um das Leſen und Keltern zu überwachen, da der Winzer in der Regel wenig Verlangen trägt, dieſe Arbeiten mit ſolcher Sorgfalt auszuführen, wie es die Sekt⸗ induſtrie für notwendig hält. Es darf keine vorzeitig faul gewordene Beere an der Traube verbleiben, und etwa vorhandener, nicht recht zur Reife gelangter Nachwuchs muß ferngehalten werden. Ein⸗ gemaiſcht, zerſtoßen oder mit der Traubenmühle gemahlen werden die Trauben nicht. Man will ſo wenig wie möglich vom Safte der Stengel der Trauben in den Moſt gelangen laſſen, was beim Ein⸗ maiſchen nicht zu vermeiden wäre. Unverletzt wandern die Trauben auf raſch arbeitende Keltern, um ſo ſchnell wie möglich abgepreßt zu werden. Man gewinnt nicht mehr als ungefähr 60 Prozent vom Ge⸗ ſamtgewicht des Saftes, denn der Reſt, der ſchon Geſchmack und Geruch von den Treſtern annimmt, genügt den Anforderungen nicht. So erzeugt man Moſte, aus denen jene flüchtigen, friſchen Weine entſtehen, die allein zur Herſtellung eines leichten, eleganten Sektes tauglich ſind. Der Kelterungsprozeß geht ſo ſchnell von ſtatten, daß man auch blaue Trauben verwenden kann, denn der Farbſtoff für den Rotwein iſt nicht im Safte, ſondern in den Beerenhülſen enthalten, worin er bei raſchem Abpreſſen verbleibt. Man nimmt ſogar farbige Sorten mit Vorliebe, beſonders ſolche, welche in die edle Burgunderfamilie gehören, weil dieſe dem Weine die Grazie der Jugend in beſonders wohltätige Sonne ihre Schuldigkeit getan hat, ſo rein und friſch ſoll ———————— ̃ ̃——7˖*˙¹''—̃— LTTTdddddd̃̃————̃— In der jüngſten Zeit iſt es der Firma Thr. Adt. Kußpferberg u. Co., Mainz, gelungen, eine zum Patent angemeldete Methode auf⸗ zufinden, die es möglich macht, die Trauben noch ſchneller zu entſaften, als dies mit Hilfe der beſten Preſſe geſchehen kann, und zugleich die verunreinigenden Säfte der Stengel, ſowie die ſchädlichen Faſern zerriſſener Hülſen von dem Moſte fernzuhalten. Dieſes Verfahren beſteht in der Abſonderung des Saftes von den Hülſen, Kernen und Stengeln durch Abſaugen der eben nur geborſtenen, nicht aber ge⸗ breßten Trauben mit Hilfe der Luftpumpe. Das Ergebnis iſt ein Wein, der reiner im Geſchmack, haltbarer und der Geſundheit suträglicher ſich erweiſt als das Beſte, das man bis jetzt zu erlangen im ſtande geweſen. So entſteht das für die Herſtellung des Sektes notwendige Rohprodukt. Da es noch in warmer Jahreszeit gewonnen wird, ſo hat es die Neigung, ſchnell in Gärung überzugehen, und deshalb muß es bald auf kühles Kellerlager gebracht werden, wo unter Brodeln und Brauſen die Umwandlung ſich beendet. Bei dieſer erſten ſtür⸗ miſchen Gärung entſteht Kohlenſäure in großer Menge, aber das iſt nicht die Kohlenſäure, deren aufſteigende Perlen im funkelnden Sekt⸗ kelche geſchäftig ſprudeln. Sie geht vollſtändig verloren. Hat der „Neue“ ausgetobt, ſo muß er noch mehrere Monate einer ſehr ſorg⸗ fältigen Kellerbehandlung unterworfen werden, um im Frühjahre nach vollendeter Klärung zur Zuſammenſtellung des Verſchnitts (Cubse) d. i. die zur Sektfabrikation dienende Weinmiſchung, bereit zu ſein. 16631 (JFortſetzung folgt in nächſter Sonntag⸗Nummer). hohem Grade verleihen. Eröffnung kaufender Rechnungen mit und ohne Creditgewährung. Beleihung von Werthpapieren und Waaren. Spareinlagen. Wir vergüten gegenwärtig bis auf Weiteres: mit ganzjähriger Kündigung 3/% „ halbjähriger 1„ 3/% „ vierteljähriger 55„ 30 „ monatlicher 7„ 2¼% ohne Kündigung„ 20% Au⸗ und Verkauf von Deviſen und Discontirung von Wechſeln. wölben mit Ineaſſo von Wechſeln zu äußerſt niedrigen Speſenſätzen. Einlöſung ſämmtlicher Coupons und Dividendenſcheine Traſſirungen, Accreditirungen, Reiſegeldbriefe ꝛc. Verſicherung verloosbarer Pfälzische Bank, Mannheim. Actien⸗Capital: Mk. 50 Millionen.— Reſerven: Mk. 9 Millionen ca. Hauptſitz: Audwigshafen a. Rh. Niederlaſſungen in München, Fraukfurt a.., Nürn⸗ derg, Kaiſerslautern, Bamberg, Worms, Zweibrücken, Pirmaſens, Speyer, Neuſtadt g. H. Frankenthal, Landau, ellzey, Dürkheim, Grünſtadt, Oſthofen, Bensheim. Annahme von verzinslichen Baareinlagen auf proviſtonsfreiem Checkconto und von An⸗ und Verkauf von Werthpapieren an der Mannheimer und allen auswärtigen Börſen. Aufbewahrung und Verwaltung von Werthpapieren ꝛc. in feuer⸗ und diebesſicheren Ge⸗ erthpapiere gegen Coursverluſt und Controlle der Verlooſungen. Alles zu den billigſten und ebulauteſten Bedingungen. CCCrCcCC˖C7˖c˖ccrr Monta 2 eröffnen wir eee nens Kurse. Främ. Heth. Frogpekt gr. Diplom. Fatent. ZGebr.Gander. — 80 Kaufleute, Beamte, Gewerbe- treibende ete. Damen separai), iaend Söhne u. Töchter wWachsene archalten durch den Besuch unserer Unter- kichts-Kurse gewissenhafte Ausbildung. Auswärtige in kürzester Zeit. Verbessert wird jede schlechte 26281 5 aufzuhelfen. Wenn Buchführung etce. Maschinenschreiben M. 10.— 16020 Damen⸗ und Kinderhüte werden modern u. chie garniert zu billigſten Preiſen. 20702 5. 19, parterre. ſondern daß unſere Markt, G 2, 1. Pelzwaren jeder Art, in Hofpelzhandlung gegründet 18ʃ5. allen Preislagen. Meine Laden-Dekorationen an Sonntagen abends von—10 Uhr bitte gefl. zu heachten. Aufruf. In der Nacht vom 2. auf 3. Oktober iſt unſer Reſtaurationsbau ein Raub der Flammen geworden. Dieſes unglückſelige Ereignis bringt uns in die peinlichſte Ver⸗ legenheit und bedroht unſere Geſellſchaft mit unvermeidlichem Zuſammenbruch, wenn nicht Hülfe geſchaſſen wird. Denn, da mit der uns zugeſprochenen Brandentſchädigung ein Neubau unmöglich aufgeſührt werden kann, die Zahlung aber nicht erfolgt, wenn nicht das Gebäude wiederhergeſtellt wird, ſo ſind wir in der Zwangslage, entweder die jür den Bau noch nötige Summe herbeizuſchaffen, oder aber, wenn dies nicht gelingen ſollte, die Geſellſchaft aufzulöſen. 16763 5 dieſer Verlegenheit wenden wir uns an den oft bewährten Opferſinn unſerer Bürgerſchaft mit der Bitte, durch freiwillige Zeiträge unſerem Unternehmen wieder auch nur ein Teil der nötigen Summe auf dieſe Weiſe aufgebracht wird, ſo wird es uns viel leichter möglich, den Reſt auf andere Art zu beſchaffen. Wir 25 erklären dabei, daß die gezeichneten Beträge nur dann werden erhoben werden, wenn es Igelingt, die ganze Summe zu erhalten, welche nötig iſt, um unſer Unternehmen zu — ſanieren und für die Zukunft ſicher zu ſtellen. Der Mannheimer war bisher ſtolz auf ſeinen Stadtpark. ihn nicht erſetzen und unſere Bürger werden auch fernerhin während der heißen Sommer⸗ monate die herrlichen Anlagen nicht entbehren wollen, die nicht blos den Männern nach des Tages Arbeit Genuß und Erholung boten, ſondern vor allem unſeren Frauen und Kindern zum unumgänglichen Bedürfnis geworden ſind. 18 Wir wollen ſouach in der Hoffnung leben, daß unſer Park nicht zugrunde gehen, Der Roſengarten kann Bürgerſchaft ihn ſich zu erhalten, ein Opfer nicht ſcheuen wird. Die Zeichnungen erbitten wir an den Vorſtand oder eines der unterzeichneten Mitglieder des Aufſichtsrates und Vorſtandes der Parkgeſellſchaft. Mannheim, im Oktober 1903. Der Aufſichtsrat: Dr. Aug. Hohenemſer, O3,.] Fr. Oeſterlin, A 1, 1. Der Vorſtand: Alfred Lenel, N 7, 5. Architekt Blumhardt, B 7, 19.] Joſ. Pallenberg, I 9, 11. Dir. Chr. Beyer, Gaswerk. Generalkonſul Hartogenſis, Rich Sauerbeck, Charlotten⸗ Stadtrat Franz Freytag, Fr.⸗ Straße 15. Platz 2/4. Stadtrat B. Herſchel. B1, 5. Eduard Ladenburg, D 3, 13. Emil Mayer, IL 5, I. Anwalt Gg. Selb, 4 3, 9. Rud. Sepp, M 7, 14. Dir. Wilb. Zeiler, B 7, 6. Carl Gerlach, H 7, 88. Architekt Karch, M 7, la. Eduard Straus, L 15, 5. 16 Itto Hass Frage * Parfümerien& Seife en gros. 14635 15685/1 Teleph. 1369. Saison-Neuheiten. Schwämme Umänderungen. Lohnzahlungshücher für Minderzährige Dr. 5. empfiehlt Baas'ſche Buchdruckerei, G. m. b. 5. edonnement 30 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig, Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag 15.88 pro Quaxtal. Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktzon: Nr. 377. 8 Inſerate; Die Colonel⸗Zeile 0 Auswärtige Inſerate. 28 Die Reklame⸗Zeile Expedition: Nr. 216 ———————— Nr. 222. Bekauntmacung. Die Aufrechterhaltung der Otdnung in denöffent⸗ lichen Sitzungen betr. Nr. 7993. Bel den öffentlichen Sitzungen der Strafkammer in dir Strafſache gegen Joſef A. Jöhm aus Mauunheim u. Gen. wegen Bankerotts, welche am Donnerstag, 5. November l.., bormittags 9 Uhr beginnen, kann d beſchränkten Raumes wegen n Publikum der Zutritt nur gegen Einlaßkarten geſtattel wer⸗ deu, und zwar mit der Maßgabe, daß die durch Gr. Bezirksbau⸗ anſpektion feſtgeſtellte Höchſtziffer von 95 gleichzeitig in dem Raun anweſenden Perſonen nicht über⸗ ſchritten werden darf. 2353 Solche Karten ſind auf der Gerichtsſchreiberei, Zim. Nr. 17 erhzältlich und zwar finden per⸗ önliche Anſneldungen vom 29. ds. Mis. an jeweils vormittags von—9 Uhr, Abholungen nach⸗ mittags von—6 Uhr ſtatt. Mannheim, 28. Oktober 1908. Großherzogl. Landgericht, Strafkammer III. Der VBorſitzende: Wengler. Haiß. Koukutsverfahren. Ni. 3740. Ueber den Nachlaß des Kaufmanns Max Adels⸗ berger von hier wurde heute vormittag 11 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Karl Becker, Gemeinde⸗ waiſenrat hier. Konkursforderungen ſind bis zum 26. November 1903 bei dem Gerichte anzumelden. „Znugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eiulretenden Falles über die in § 182 der Konkursordnung be⸗ zeichueten Gegenſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forberungen auf Donnerstag, 3. Dezbr. 1903, vormittags 11 uhr, vor dem Großh. Amisgerichte Abt.. II. Stock, Zimmer Nr. 15 Termin anberaunmt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sach⸗ n Beſitz haben odel zur Konkurs⸗ aſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge⸗ meinſchuldnerzu verabſolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von den Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche 155 aus der Sache ab⸗ geſonderte Befriedigung in An⸗ ſpiuch nehmen, dem Ronkurs⸗ verwalter bis zum 26. November 1903 Anzeige zu machen. Mannhelin, 27. Oklober 1902 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts, Abt. I. 0 Mohr. 2852 Aoukurg⸗Verfahren. Nr. 4947. In dem Konkurs⸗ verfahren iber das Verinögen der Fran Wwe. Haus Weibel, deſtaurant Falſtaff inMaunhelm, O, s iſt zur Abnahme der Schlußrechnung und zur Erheb⸗ ung von Einwendungen gegen us Schlußverzeichnis Schluß⸗ termin beſtimmt auf: 2854 Belanntmachung. Hiermit bringe ich zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß die Zentral⸗ Kranken⸗ und Sterbe⸗Käſſe der Formſtecher Deutſchlands, Eln⸗ geſchriebene Hülfskaſſe, zu Berlin, ſich durch Beſchluß der 8. ordent⸗ lichen Generalverſammlung vom 11. Auguſt 1903 aufgelöſt iſt. Mit der Abwickelung der Ge⸗ ſchäfte find die bisherigen Vor⸗ ſtandsmitglieder Schubert, Weiner Seydewitz, Brinkmann, Röbbe⸗ ling, Ritter und Stein von der Generalverſammlung betraut worden. 16813 Das Kaſſeulokal der Liquida⸗ toren befindet ſich N. 20 Bitt⸗ mannſtraße 19. Berlin, den 7. Oktober 1908. Der Pollzei⸗Präſident gez. von Borries. Bekanntmachung. Die Erneuerungs⸗ wahl in den Stiftungs⸗ rat des katholiſchen Bürgerhoſpitals betr. Nr. 358411. In heutiger Wahl⸗ tagfahrt wurden zu Mitgliedern des Sliftungsrats des katholiſchen Bürgerhoſpitals auf eine ſechs⸗ jährige Amisdauer gewählk: 1. Gießler, Joſef, Amts⸗ gerichtsdirektor. 2. Inthoff, Anguſt, Privat⸗ mann. 3. Kallenberger, Baumeiſter. Ich bringe dies mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Waßblakten acht Tage lang zur Einſicht der Wahl⸗ berechtigten auf dem Rathauſe aufliegen und daß etwaige Ein⸗ ſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl in derſelben unerſtreck⸗ lichen Friſt, von der Bekannt⸗ machung an gerechnet, bei unter⸗ fertigter Stelle anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweis⸗ mittel auszufübren ſind. Mannheim, 27. Oktober 1908. Der eee Beck. Georg, 29500/62 Schiruska. 7 Strohlieferung! Nr. 1533. Wir vergeben die Lieferung von 300 Zenutner prima 57 Koru⸗ ſtroh, lieferbar ſofort franko Viehhof. Die Berechnung erfolgt nach dem auf unſerer Wage er⸗ mittelten Gewicht. Schriftliche Angebote ſind mit der Aufſchrift„Strohlieſerung“ verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 2. November, vormittags 10 Uhr verſchloſſen bei unterzeichneter⸗ Stelle einzureichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung derſelben in Gegenwart der erſchienenen Submittenten erfolgt. Das Angebot iſt s Tage bindend vom Eröffnungstermin an gerechnet. Etfüllungsort iſt Mannheim. Die zum Ladungsſchutz ver⸗ wendeten Decken ſind im Viehhof in Empfang zu nehmen. Auf Wunſſch werden dieſelben auch rückberördert, doch geſchieht dieſes auf Gefahr des Lieferauten. Maunheim, 22. Oktober 1908. Die Direktlon des ſtadt. Schlach Fuchs. -Biehhofes, Heute wieder frisch eingetroffen 1 Waggon beste Ital. intrauben Kiste ca. 8—9 Pfund Amts und Kreisverkündigungsblatt. Us5. Jahrgat Bekanntmachung. Den Verkauf des Tabaks, Nr. 2843. Wir bringen zur öffentlichen Kennt) die Tabakpflanzer der hieſigen Gemeinde die Er abgegeben haben, daß in Hinkunft der verkaufte nur zur e den gebracht wird; der transport obliegt dem Käufer. Seckenhe im, 17. Oktober 1908. Bürgermeiſteramt Volz. Ratſchreiber Rit Cafs-Rostaurant„Tivo am Sechlossgarten Hälkeslelle der elektr. Strassenbahn UGontarpl. od. Lindenkocbl Heute Donnerstag abend: Stammabend à 60 Pfg. nach Auswa Spezialität: Thüringer Klöſe mit e Spanferkel(auf dem Roaſt gebraten) mit Sauerkrau 16798 Ergebenſt: C. Hrieg. Zum Gutenberg, F 5, 6 WMorgen Freitag Schlachtfeſt nebſt reinem vorz, Pfälzer Wein, Lit. 5 15 Pfg. wozu höfl. einladet Karl Hürzer. Nationalliberale Pa CLandtagswahl 1003. Centralagitationslokal: Jähringerhof E 2, 9/10. Celephon 750. Bezirksvereine und Wahldiſtrikte: Oberſtadt! und weſtliche Planken Wahldiſtrikt:—5 Unterſtadt 1 wahldiſtrikt:—18 Oberſtadt II wahldiſtrikt: 19—23 Unterſtadt II Wahldiſtrikt: 24, 25, 26, 30, 32, 36 wahldiſtrikt: wahldiſtrikt: Oeſtliche Stadterweiterung Wahldiſtrikt: 37—40 Schwetzinger Vorſtadt Wahldiſtrikt: 41—51 Lindenhof Wahldiſtrikt: 52—58 N, 28 2 38, 34, 35 Agitationslokale: Telephon 514. Gelbes Kreuz, Q 3, 6. Scheffeleck, M 3, 9. Telephon 1425. Habereck, Q 4, 11. Zähringerhof, Q 2,%10. 155 Telephon 730. Reſtauration Tannenbaum Hagedorn T 3, 21. Hebelſtraße 19. Seckenheimerſtraße 13 von Frau Fannny Glaris. Eichelsheimerſtraße 1. rtei— Freiſinnige volkspartei Mannheim. Café zur Oper, CO 3, 21½2. Speyerer Hof(früher grüner Winkel) Reſtauration zur guten Quelle, 0 Heſtauration Schloßbrunnen, I Caaslanpen JZugkronen, Kronen, Ampeln et-e. grösste Auswahl. Iſee Anzah zurückgesetzter Lambon 16789 Feine Her enstofff nosen, Anaugen, Paletois goeig 0 Verkaufslokal Maunheim E eeeeeee Das best Samstag, 21. Novbr. 1903, bvormittags 11 uhr vor dent Gr. Alntsgerichte hier⸗ ſelbſt, 2. Stock, Zimmer Nr. 7. Mannheim, 27. Oktober 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 13: Mohr. Reſtauration Drachenfels,(Hufen) Beilſtraße 1. Telephon 565. Reſtauration Drapp, Waldhofſtr. 1. Telephon 1382. e Pfetde⸗Verſteigerung. Am Montag, 2, Novbr 1903, vormittags 9½ Uhr verſteigern wir auf dem ſtädt. Viehhof dahier J ſchwere Wagenpferde Wwahlöitrikt: 89—68 Neckarvorſtadt Wahldiſtrikt: 66—79 bud,til un liben in Jun f 10 Pl Hekaunkmachung. Nr. 2970. Der Einleger der Guthaben auf die Sparbücher: a. Ar. 100609, auf den Namen„Untere Pfarrkirche Manuhenm“ geſtellt, mit einer Guthabensſumme am 18. Jun v. Is. von M. 1803.97, b. Nr. 100610, auf den Na⸗ men„Jungbuſchkirche Maun⸗ babensttme mit einer Gut⸗ ensſumme am 18. Juni v. Js. von M. 1809.21, ghat den Verlüſt dieſer Spar⸗ Ulier anher angezeigt und deſſen Kraſtloserklärung begntragt. Wir Aen dieſen Antrag mit dem Auflägen zur öffenklichen Neuntnis, daß gemäߧ 14 des Geſezes vom 1s. Juni 1899 die rafkloserklärung der genannten Sparbüchererfolgen wurde, wenn dieſelben nicht innerhalb eines Monats vom Erſchernen dieſer Bekauntmachung an gerechnel von ſeinem derzeitigen Inhaber unter Geltendmachung ſiner Rechte anher vorgelegt würde. Manfheim, 28. Okt. 1903. Städiſche Sparkaſſe Schmelcher. 3800/, Zwanga⸗Perſteigerung. Freitag, 30.. nachmittags 2 uhr werdeich in Mannheim im Pfand⸗ lokale, 4, 5 gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffenttlich verſteigern;: Möbel aller Art und Sonſtiges. 21177 Mannheiſn, 29. Oktober 1908. ZSimmer, lneher, Waldhofſtr. rt.⸗ egen Barzahlung öffentlich an 255 Meiſtbietenden. 29500/54 Anſchließend an dieſe Ver⸗ ſteigerung kommt noch ein für den Dienſt der Berufsfenerwehr nicht mehr geeignetes Pferd zum Ausgebot Mannheim, 26. Oktober 1908. Städtiſche Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: Krebs 5 Jwangsverſeigerung. Freitag, den 30. Okt. 1903, an die Wahlreſultate in den Sälen des Ballhauſes entgegen genommen. Wir bitten die Freunde der Kandidaturen Dr. Alt u. Duttenhöfer vor 2 Uhr zu wählen. nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale dahter gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 2175 1 Kaſſenſchrank, 1 Schreib⸗ maſchine und Möbeln ver⸗ ſchiedener Art. Mannheim, 29. Okt. 1908. eber, Gerichtsvollzieher Zwaugs⸗Verſteigerung. Freitag, 30. Ortober 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen bare im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pianino, 1 Nähmaſchine, 80 Gerüſtſtangen, 40 Gerüſt⸗ dielen, 1 Büffet, 1 Fahrrad, 1 Gaslyſtre, Bilder, 1 Eis⸗ ſchrank, verſchiedene Farben und Schablonen, 1 Farben⸗ mühle, Lacke und Möbel ver⸗ ſchiedener Art. 221176 Mannheim, 29. Okt. 1903. Krug, tsvoll, Käferthal wahldiſtrikt: 80—82 Waldhof wahldiſtrikt: 88—86 Neckarau Wahldiſtrikt: 87—93 NB. am Wahltage, Freitag, den 50. Oktober, werden von abends 8 Uhr§ tezungen, dotzungen, 8 Jungbuſch⸗Mühlau Gaſthaus zum Adler. Telephon 1951. von L. Erbrecht. Gaſthaus„zum Engel“, Kaiſer Wilhelmſtraße 38. 4 Reſtauration Weinberg, Langeſtr. 1 Tabr.: Lubszyniti& 00., Berlis 18054 gooοοοοοοοοοοοο 2 5 18 8 en finden in eine Gärtnerei S70ib 2. 8 Ein Trafeigs ö Masbersen 8. 8eins Lechte, Taſezander, Backfiſche(Schneppel) Cablſan Caeufſche, Backſchellſtſche, gewäſſerte Stockfiſce. Heligel ae Ponlarden, Hahnen, upfiehlt 21174 Monatsfrau hadn Wohnung eines e el geſucht. Gefl. ferten e Nr. 5rosb an die Exped. d werde ich im Pfandlokal Q 4, 8 nachmittags 2 uhr gier gegen Barzeglung im Voll⸗ Taaene Wenlic ver⸗ eigern; ö Möbel aller Art, Wagnerholz, 1 1 Geſchäftswagen, 1 Oelgemälde und andere Gegen⸗ ſtände; ſodaun im Anſchluß hieran am Pfandorte J 7, 18/19: 4 große hölzerne Ständer, Faßlager, Stützen, Trichter jäſſer verſchieden Frachtbrief e e dahe Jemdeprreern, 5 ˖ 5 Freitag, 30. Oktober 1 ruckerei, 6. 1. 8n 1, 1— am Markt. 8 Louis Lochert 8 1 Grosse Mengen einfacher und eleganter Piecen denkbar billigst. ngebot preiswürdigster Damen-Paletots 8 Golf-Kapes„ densenn, 6 Madchen-Paletots 4 50 schwarz und farbig Mk. I5, 12, 1 Aibelin oder Fantasiestoſfen IK. 8, I5, 10, 8 1 Mk. 125 8, 6, 1 Damen-Paletots 18 Kostumes en une 12 Madchen-Jacken 2 50 hochelegant, gefüttert Mk. 28, 23, 1 Slousenfagon Mk. 30. 24, 18, von Mk. 1 àn N Damen-Jackets 4 Kostume-ftöcke. 8an, 2 50 Kinder-Mäntel 3 30 1* neueste Fagons, Mk. I4, 10, 6 1 Cneviot u. Tuch MK. 20, 15, 12, 8, 5, 1 in schönen Farben, gefüttert von Mk. u àn Extra billige Gelegenheitsposten 9 Jackets Golfcapes Lostumeröcke Kostumes Kragen Baby-Jäckchen 9 115 50 in Mirzasstoffen 90 e 25 158 mit schöner l 4 durchweg Mk. 15 1 Mk. U 75 1 Mk. 1 1 Unterröcke in Wolle, Seide und Moiree. Ein Posten wollene Blousen, elegante Streifen, durchweg Stüek Mk..50. Ganz hervorragende 2D R 4 +I 14 f Nuswahl Amen⸗ U. innder-Hu— in einfachen und eleganten Genre ndu billigen Preisen dtosses Söftiment Pelzmuffen u. Kolliers in alen prrislagen 51 9 1. 1 Lolis Lan Mannheim 18. iz. e 13. 18 . e— ——— 9 — — Auezug aus Oktober. dem Standesamts⸗Begiſter Mannheim. Geborene. Schloſſer Karl Brecht e. S. Joſef. Tagl. Gg. Leop. Ziegler e. S. Karl Aug. Eig.⸗Mach. Frdrch. Morlock e. S. Elias Hugo. Tagl. Karl Nalſerauer e. T. Anna Thereſia. Fuhrm. Frz. Ign. Schmidt e. S. Frdrch. .⸗A. Georg Leonh. Schäfer e. T. Eliſabet. „Tagl. Ludw. Gaßmann e. T. Maria Thereſia. „Maſchmſtr. Joh. Eifler e. T. Agathe Klara Joſefa. Wagner Jak. Baumann e. T. Sofie Karol. 3. Tagl. Joh. Frdr. Math e. S. Eugen. „Wagenführer Phil. Frdr. Dreßler e. S. Wilh. Ludw. Wagner Johs. Ochßner e. T. Emma Luiſe. 3. Schaffner Hch. Zimpelmann e. S. Hch. Jak. Bureauaſſiſt. Karl Becker e. S. Eiſenbohrer Ludw. Ihrig e. S. Frz. Theod. 9255 Kfm. Joh. Aug. Rieß e. S. Waldem. Maxim. Willi. Gypſer Johs. Ginter e. T. Anna Kathar. rdr. Adolf. Kellner Joh. Komiſari e. T. Hertha Charlotte. „Juſtizaktuar Ludw. Ehrmann e. S. Ludw. .⸗A. Gottlieb Löſch e. S. Hch. Wilhelm. Verſ.⸗Direkt. Dr. Karl Meißner e. S. Karl Albrecht. Kſm. Frz. Auer e. S. Frz. Theod. Kuno. Milchhdolr. Mich. Jöſt e. S. Wilh. Michagel. Poſament. Hch. Ant. Schlupp e. T. Elſe Greta Kunig. Gärtner Karl Gg. Klein e. T. Lucia Maria. „Schloſſer Joh. Konr. Lind e. T. Kathar. „Uhrmacher Hch. Joſt e. T. Luiſe. 3. Glaſer Andr. Nung e. S. Frdr. Wilh. Schuhmacher Wilh. Lehr e. T. Berta. Tagl. Jof. Geis e. S. Frdr. Wilh. Aug. .⸗A. Joh. Auguſtin Künzig e. T. Anna Eliſe. Kfm. Frz. Mayer e. S. Nikol. Berufsfeuerwehrmann Frz. Berg e. S. Frz. Schloſſer Jak. Steidel e. T. Eva. 3. Fuhrm. Gg. Mich. Schmieg e. T. Elſa. Schuhmacher Wilh. Frz. Mehls e. S. Frz. 8. Kfm. Gg. Heinrich e. T. Marg. Anna. Former Albert Vogel e. T. Anna Luiſe. Porzellanmaler Jak. Aug. Locherer e. S. Paul. Tagl. Gg. Frdr. Müller e. S. Ludw. Gg. u. Adolf Gg. 3. Privatier Adolf Zahn e. S. Guſt. Adolf Aug. Steueraufſeher Frdr. Briem e. T. Klara Thereſia. Tagl. Wilh. Joh. Keith e. S. Wilh. Otto. Bureaugehilſe Peter Pfeifer e. T. Emma Magd. 3. Schuhm. Joh. Gg. Weiß e. S. Wilh. Ausläufer Karl Frdr. Merker e. S. Arthur Albert. Gärtner Jak. Baum e. S. Wilh. Heizer Packer Wilh. Ignaz Grasberger e. S. Otto. Schneider Joh. Böhm e. T. Johs. Ludw. „Zimmermann Frdr. Kummer e. T. Alina. Verſich.⸗Inſpektl. Gg. Scheubel e. S. Ludw. Wilh. 4. Kfm. Eugen Jul. Stroppel e. T. Marie Julie Frziska. Joh. Thoma e. S. Joh Max. Deh. Waſſer e. T. Johanna. 15. Hotelier Hch. Kaufmann e. T. Luiſe. 20. Monteur Frdr. Schmidberger e. T. Anna Agathe. 17. Kfm. Karl Eduard Berg e. S. Frdr. Erwin. 19. Wirt Herm. Heller e. T. Soſie Berta. 13. Fuhrm. Chriſtof Schmitt e. S. Wilh. Frdr. 22. Schreiner Jak. Steinwandt e. S. Jak. Albert. 18. Schmied Wilh. Dörr e. T. Lina Bertg. 18. Schloſſer Chriſt. Karl Riedel e. T. Eliſabet. 19. Maſchiniſt Val. Doppler e. T. Maria Kathar. 18. Flaſchenbierhändler Karl Friedel e. S. Karl Wilh. 21. Tüncher Joh. Ludw. Dreiſch e. T. Kathar. 20. Inval.⸗Rentnu. Jak. Vock e. T. Paula Amalia. Luiſe Karol. 18. Heizer Friedr. Schellenſchmidt e. T. Pauline. 21. Lokomotivf. Gg. Holfelder e. T. Auguſta Suſ. 19. Bierk. Frdr. Kircher e. S. Karl Frdr. 21. Vereinsd. Joh. Jak. Frey e. S. Wilh. 23..⸗A. Franz Bürner e. T. Anna. 20..⸗A. Joh. Bambach e. S. Joh. Alwin. 22. Packer Joſ. Freund e. S. Wilh. 18. Metalldr. Frz. Weiß e. T. Emma. 18. Heizer Karl Jof. Hagel e. T. Anna Thereſia. 20. Tagl. Pet. Hertel e. T. Paula Marg. 21. Maurer Joh. Joſ. Kieſer e. T. Ida. 21. Keſſelſchmied Jul. Hahn e. S. Ant. Jul. 21. Tagl. Frdr. Leop. Fechtig e. S. Karl Leop. 22. Tagl. Joſ. Schubert e. S. Adam. 22. Bahnarb. Joh. Karl Angſtmann e. T. Berta. 22. Tagl. Aug. Frei e. T. Emma. 19. Kutſcher Joſ. Kühnelt e. T. Anna Maria. 20. Streckenwärter Wilh. Heiß e. S. Karl Frdr. 23. Tagl. Karl Geſelbracht e. S. Rob. Aug. Verſ.⸗Beamter Rich. Schultz e. S. Arthur. 18. Schloſſer Ernſt Fritſche e. S. Aug. Rich. Hermann. 23. Fiſcher Joh. Kettner e. S. Joh. 24..⸗A. Joſ. Münch e. T. Kath. Schloſſer Frdr. Jak. Jann e. S. Frdr. Jak. 21. Giſendr. Phil. Cöm. Müller e. S. Jak. Alfr. 21. Bahnarb. Val. Herkert e. T. Anng Marfa. Eliſabeth. 24. Kfm. Frdr. Schäfer e. S. Oskar Nik. 26. Schloſſer Paul Emil Mehnert e. T. Klara Lina. 21. Gipſer Ehriſt. Ernſt Müller e. S. Karl Herm. 22, Heizer Joh. Gg. Kurzweil e. T. Julia. 23. Schloſſer Gg. Ad. Heierling e. S. Rud. Gg. 25. Kfm. Karl Hoffſtaetter e. S. Karl Ludw. 28. Formſtecher Theob. Bergbold e S. Ernſt Theob. Anton Lobith. 24. Schreine“ Irdr. Zügel e. S. Karl. 25..⸗A. Joh. Köble e. S. 24. Tagl. Joh. Merſinger e. T. Maria Marg. 25. Maurer Peter Wetzler e. S. Ernſt Otto. 27. Maurer Friedr. Ebert e. T. Anna Maria. 2. Tagl. Mich. Aug. Gottſelig e. T. Thereſe Marg. 25. Schaffner Phil. Kaiſer e. T. Magd. 22. Ingen. Frz. Wettig e. T. Hildegard Johanna. 26. Kfm. Jul. Weil e. T. Karola Edith. 26. Schiffer Chriſt. Weber e. S. Chriſtian. 20. Kaſſier Hch. Wilh. Hofmann e. T. Elſa Emma. 24. Feldwebel Gg. Friedr. Quenzer e. S. Karl Friedrich Martin. Peter. Lebensgrosse Portrait 20. Berufsfeuerwehrmann Criſt Gottl. Straub e. T. Maria 22. Hilfsſchaffner Wilh. Reinold e. T. Kath. Liſette Marie. 18. Verf.⸗Beamte Arthur Albrecht e. S. Arnim Erich Guſt. 17. Kunſtgärtner Herm. Kocher e. T. Eleon. Jmalie Helene 28. Milchh. Frdr. Weidner e. S. Willi und e. T. Eliſab. 19. Kfm. Herm. Aug. Feuchti ger e. S. Herm. Py. Emil⸗ 25. Schiffer Lambertus Petrus Heuvelmann e. S. Wilh. in Oel, Pastelloder Kreidemanier nach jeder noch ſo alten Photographie. Kunstlerische Ausführung. Größte Aehnlichkeit u. Haltbarkeit garantirt. Billigſte Preiſe. Ausstellung im Laden D 4, 6 und Peter& Comp., Breitestrasse. 15598 6. Lobertz, E 3, 14, Schwanen-Apotheke. 5 Goldene Medaille Wiesbaden 1903. L Grösster Erfolgl 7 woll. Horror- Sohmecken- ragend 988 nahrhaft und Jeichtverdauliches Frühstücks- und Abend- Getränk für Kinder und Erwachſene iſt Ludwig Schütthelm's erbessert Gebtsches MMancahout „Marke Stoll“, Seit Jahren ärztlich empfohlen bei Magen⸗ und Darmkrankheiten. Echt nur in Cartonpackung Kilo M..00,/ Kilo M..10. (Unverſüßt 10%, Aufſchtag.) 15626 Näuflich bei: Dr. Hirſchbrunn, Löwen⸗Apo, A. Hrabowsky, D 2, 15. theke, E 2, 16, A. Montygny, C 3, 24. C. Itſchert, Einhorn⸗Apotheke, Engros bei: K, 2ʃ8 203. Baſſermann& Co. H. Brunner, Neckar⸗Apotheke, Engels& Scheel Nachf. Langſtraße 41. Imhoff& Stahl Ludw. Thiele, Babenia⸗Drogerie, u. den Fabrikanten: Ludwig& U1, 9 Schütthelm, Großh. Bad. Hof⸗ M. Kropp Nachf. Drog., D 1,.] lieſeranten. Trauringe D. R, P.— ohne Löthfuge kaufen Sie nach Gewicht am otlligſten bet C. Fesenmeyer Q1, 5, Breiteſtraße. 13563 Brennholz! Tannen, Buchen und Eichen, lang, kurzgeſägt und zerkleinert, Tannen⸗ Anſeuerholz(ſehr fein), ſowie ſchönes Tannen⸗ Bündelholz, alles beſte trockene Ware, kaufen Sie am billigſten U. vorteilhafteſten in der Brenn⸗ holzſchneiderei von 10092 Wilinelm Hahn, Neckarvorlandſtr. 18. 8 nsoriren bringt Sewinn! Wer seinen Umsatz.grossem Gewinnu. Nutzen hebenu. ſördern will, annoneire in Fachzeitschriften. Man wende sich an Silddeutsche Annoncen-Exped. K. H. Schwab jun. Mannheim, Seckenheimerstr. 18. Telephonruf 2721. 11670 Annoncen-Annahme für alle Fach- und Tageszeitungen. 12