50 Tägliche Ausgabe: m 70 pfennig monatlich.. 0 0„Jburnal Maunheim““ gr. *11 Bringerlohn 20 Pig. monatlich⸗ U b 8 1i, unct die poß deh. mgl oſt Nn h 15 n 9 U 9 E— 6 8 E E 1 u N In der Poſtliſte eingetragen 2285 auffgag 120.42 25— unter Nr. 3021. nzel⸗Nummer g. 2 2 25 25: 14 Mur Sonntags⸗Ausgabez Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Ste elephon: Direktion u buu Hau ub. duec de Bel N. E 6, 2. Geleſeuſte und verbreikelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. Orutkerki: Nt. 86% 20 Inſerate: Schluß der Inſeraten⸗Anuahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. e 115 115 0 5—Far unverlaugte Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.— 5 Filiale: 5 Nr. 815 105 Die Reklame⸗Zeile. 60„ 0 len.— 975 Vr. 524. Dienstag, 10. November 1905.(Abendblatt.) tume. 1—————2 8— 772711..—— eeeeree— 55 eeee 8 d 1 2— 2 50 — 33 85 warf, der Kaiſer gehorche wohl nur ſeinem Ehrgeiz und ſeinen hat die nationalliberale Partei in 96 Wahlkreiſen 118 Kandi⸗ 16922 Politische Uebersicht politiſchen Intereſſen, indem er die Katholiken begünſtige, ant⸗Jbaten aufgeſtellt, welche ſich zur nationalliberalen Partei rechnen. 2 wortete der Papſt:„Freilich, er iſt wenigſtens intelligent genug, Von den bisherigen 71 nationalliberalen Landtagsabgeordneten Maunheim, 10. November 1903. die Intereſſen ſeiner Dynaſtie und ſeines Volkes zu begreifen. ſind 50 in den bisher von ihnen vertretenen Wahlkreiſen wieder heim, 5 Einnahmen aus der Zuckerſteuer Der Sektenfanatismus führt ihn nicht auf Irrwege, die dem aufgeſtellt worden. 75 Vᷣ:::;;; Nationalwohl ſchädlich wären.“— Geber„Selbſtſucht“)— in Anführungszeichem— 5 10 n dee 45 iüa d ben e—ö— ergeht ſich die„Deutſche Tageszig.“ in Betrachtungen im Anſchluß im laufenden Rechnungsjahr hatten die verbündeten Regierungen 4 1 an die gegen den Bund der Landwirte gerichtete Bemerkung deß 4 bereits einer ziemlich weitgehenden Steigerung des Kon⸗ Wagenmangel in den Induſtriebezirken. bekannten Paſtors v. Bodelſchwingh, daß er die Selbſtſucht nicht ſums Rechnung getragen, die mit dem Inkrafttreten der neuen() Seit einigen Wochen kommen wieder Klagen aus den nur in ſozialdemokratiſchen Kreiſen haſſe, ſondern überall, wo ſie 1d. Art der Beſteuerung eintreten werde. Sie hatten die Einnahme Induſtriegebieten über Wagenmangel. Die dem Kaliſyndikate ſich zeige. Das Organ des Bundes der Landwirte behauptet dem ligst. aus der Zuckerſteuer auf 98 Millionen geſchätzt. Bei der Prü⸗ angehörenden Werke hatten vom 10.—20. Oktober für 78 230 gegenüber kühn, wenn irgend einer Intereſſengruppe Selbſtſucht fung des Etats in der Budgetkommiſſion glaubte man überTonnenladungen Wagen angefordert, erhielten aber 45 Prozent nicht vorgeworfen werden könne, ſo dem Bund der Landwirte.— ö dieſen Betrag hinausgehen zu ſollen: man ſchätzte die zu ere weniger; in derſelben Zeit 1902 betrug das Minus 10 Prozent.] Die„Uneigennützigkeit“ des Bundes hat ſich ja bei den Zolltarif⸗ „ 3. wartenden Einnahmen auf 118 Millionen ein. Aus den bis In der letzten Oktoberwoche haben im Ruhrgebiet u. a⸗ die verhandlungem glänzend bewährt. letzt ſeit dem Inkrafttreten der Brüſſeler Konbvention und derZechen Bonifazius, Germanja b und II, Heinrich Guſtav, Voll⸗— Dem ſozialdemokratiſchen Reichstags neuen Ordnung der Zuckerbeſteuerung im deutſchen Reich ge⸗ mond und Zollern je eine Schicht wegen Wagenmangel feiern[ abgeordneten Heinrich Brau nh) der bei den lehten — wonnenen Erfahrungen läßt ſich da ſie ſich nur über zwei Mo⸗ müſſen. Auch aus den öſtlichen Induſtriegebieten kommen Nach⸗]Reichstagswahlen für den Wahlkreis Frankfurk a..⸗Lebus ge⸗ nale erſtrecken, noch nichts ſicheres über die Junahme bes Kon⸗ richten über zu wenig oder nicht rechtzeitig geſtellte Eiſenbahn⸗ wählt wurde, iſt krotz der Vorgänge auf dem Oresdener Parteitag ennehmen. In Bundesratskreiſen glaubt man aber ſopiel[ wagen. Dieſe Kalamität reſultiert aus mehreren Urſachen. und trotz der Behauptung Bebels, daß das Urteil gegen Braun mit Sicherheit erwartem zu dürfen, daß die Einnahmen aus Sſkets ſtellt ſie ſich ein im Spätherbſt, wenn die Feldfrüchte] bei 99 Prozend der Parteigenoſſen feſtſtehe, am Sonmtag auf dern der Zuckerſteuer mehr dem Voranſchlag der verbündeten Re⸗(Fartoffel, Rüben Kohl uſw.) in die großen Kenſumzentren ſozialdemokraliſchen Wahlkreie onferenz in Frankfurt a. O. nach gierungem als dem der Budgetkommiſſion des Reichstags ent⸗ und zu den Fabriken(Zucker und Schnapsfabriken) verſandt der„Nationalztg.“ volles Vertrauen ausgeſprochen worden ſprechen werden. werden. Dann ſind die Schienenſtränge mit außergewöhnlicher][Brauns Verhalten in Dresden wurde für durchaus korrekt er Eine neue Militärvorlage 55 belaſtet, J h 9 wird Audutei klärt. itt, wie dieſer Tage angekündigt wurde und wie der„Nat.⸗Ztg.“ Sihen in mormen Jeiteß herrſe n ee eeen— Eine Vereinigung deutſchenationaler eee ie der Nal.⸗Itg ein Eiſenbahnverkehr, von dem ſich wenige ein klares Bild machen Juden) iſt der„Nationalzeitung“ zufolge dieſer Tage in Berlin 5 bringen. Andererſeits aber wird die Ausgeſtaltung der Reichs⸗ 3 Fnd f ſchleff j 15 ö 1 8 5 1903 ſind in Oberſchleſten, Niederſchleſien, im mitteldeutſchen 8 für mülktäri 15 füe n n 0 1. Braunkohlenbecken, Saargebiet, Aachener Bezirk und Ruhrgebiet gepe 0 1555 19 5 br 1 00 bbe⸗ Geſteal 1 19 ſch⸗ ür militäriſche Zwecke feſtgeſtellt und anerkannt wird. Mögen 7238 363 Doppelwaggons(à 10 Tonnen) verſandt worden, n beingb lie„Frif Oderztg. eine Erklörung in der der Fleiſcher und Berufsgenoſſen Deutſchlands veröffentlicht im] Fefatine, 5„Vorw.“ eine Erklärung gegen die ſozialdemokratiſche Leitung fe geerdeee d keiten und Kriegsereigniſſe enthalten ſeien deren Bekanntwerder 88 ee in Berlin. Darin, werden die geleiſe der Werke beſorgen können. Der Hauptgrund der be⸗ er nicht wünſche. Meine Tante beabſichtigle weeee Schlaf⸗ und Arbeitsräume in den Schlächtereien dieſes unter f 5 4. c‚ ohl de alle Papiere und Briefe zu verbrennen. In dieſem Sinme wur 705 ſozialdemokratiſcher Leitung ſtehenden Vereins als durchaus Aägten Kalamikat iſt aeß doch wohl die rieſige Zunahme bei auch damals eine Anfrage aus der krie sgeſchichtlichen Abtetlung B6⸗ zaus Verkehrs ſelbſt, mit der die Transporteinrichtungen nicht Schritt ee enee 9 ang- ungenügend hingeſtellt. Die kürzeſte Arbeitszeit betrage 13 gehalten haben. Gibt es doch Ruhrzechen die läglich hunderte des Großem Generalſtabes beantwortet. Als ich von dem Vor⸗ tie. Stunden, die längſte achtzehn Stunden. Dazu komme noch bon D oppelwagen anfordern. Auf 75 175 Gütertraim rechnet man handenſein und. der beabſichtigten Veröffentlichung der Briefe eine Sonntagsarbeit von 3 bis 8 Stunden. Der Arbeitsraum 1 5 1 ffei 5% de hörte, habe ich die Herausgeberin auf obigen Vermerk hingewieſen it am Kottbuſerdamm ſei von jeher polizeilich verboten worden löchſtens 100.—200 Ackſen, bei ſteihendem Gebiiſe oft kuß 0 in der Hoffnung, daß dem Wunſche des Verſtorbenen Rechnung Würde die Behörde nicht 115 eſchritten ſein ſo dieſe Achſen. Viele Zechen komlekke etragen Da dies nicht eſchehen, halte ich mich 1919 fenſterl öhl heut 10 Arbeits dief 908 Güterzüge ab. Da iſt es kein Wunder, wenn kilometerlange 1910 fü perpflichtet den öbi eſchilderken Slandpunkt des i 5 rloſe Höhle wohl heu er e⸗ Güterzüge zuſammengeſtellt werden u. die Direkkionen beim beſten jetzt fef 25 7 demokratiſchen) Schlächterei“. Dem Verlangen, die geſetzlichen Willen in jeziger Zeib nicht prompt leere Wagen liefern kölnen Generals zu dieſer Veröffentlichung klar zu ſtellen, um ſein Am⸗ Noßt; 227 2 11 1 74 8 9 5 1 eil. 2 N 7055 + le e 10 iſt 995 Das rollende Material muß noch bedeutend vermehrt werden. denken Fa eree ů„ bar. Pinen 85 1975 piel verſprach 9 r nichts hielt“ und ſ chließ⸗ gegeben ſeitens der preußiſchen Eiſenbahnverwaltung 206 Ge⸗ 7 e a und ſchließ;] päckwagen, 880 Perſonenwagen, 930 Spezialgiiterwagen, 52 00] Leutnant Bilſe vor dem Xriegsgericht. lich die große Konkurrenz vorſchützte. In der Erklärung wird(üterwagen. Auch dieſe Vermehrung des Wagenparks wird 5 nz. der Vereinsleitung auch vorgehalten„das viele verdorbene Fleiſch dem Mangel nicht abhelfen; hunderte von Wagen ſind reif zum(Erſter Tag der Verhandlung.) in den Pökelfäſſern“, ſowie die widerſinnigen großen Einkäufe e h. Metz, 9. N ee er G jelleicht 9 ſeiti 11 Uberk Ausrangieren, die Perſonenzüge ſind beängſtigend überfüllt in sh. Metz, 9. Nov. er Geſchäftsführer,„um ſich vielleich derſen aden rper III. und IV. Klaſſe. Die eingelegten Züge langen durchaus(Schluß.) Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer zuverläſſig beſtätigt wird, vorläufig nicht zu erwarten. Das Quinquenmat ſoll um ein Jahr verlängert werden. Die Frie⸗ denspräſenzſtärke bleibt alſo einſtweilen die alte; was auf an⸗ deren militäriſchen Gebieten an Reformen angebahnt iſt, wird teils im Etat, ieils in beſonderen Vorlagen erſcheinen. Ob die politiſche Berechnung, mit der die vorläufige Verlängerung des Quinquennats begründet wird, berechtigt iſt— meint das ge⸗ wir dahingeſtellt Schwierigkeiten bei der Durchbringung militäriſcher Borlagen pflegen im Reichstag mit der Dauer ſeines Zuſammenſeins nicht ſich zu verringern, ſondern zu wachſen. berückſichtigen, daß die finanzielle Lage des Reiches im Augen⸗ blick recht unklar iſt, der Wunſch daher erklärlich ſcheint, zunächſt die Handelsverträge und die Reichsfinanzreform unter Dach zu nannte Blatb— müſſen alſo auch durch den Wechſel im Kriegsminiſterium die Arbeiten zur endgültigen Feſtſtellung der neuen Heerespläne verzögert worden ſein, ſo wird die Militärverwaltung doch darauf ſehen müſſen, möglichſt bald Klarheit zu ſchaffen. Soziald mokraten als Arbe tgeber. Der Vorſtand des ſozialdemokratiſchen Zentralverbandes trumpfen“;„jeder von ihnen wollte der größte werden“. Da⸗ durch aber würde viel Fleiſch angeſammelt. im dieſen ſozialdemokratiſchen Schlächtereien, habe Schlächtergeſellen Schläge angeboten. Ein Interview mit dem Papſte. Der bekannte Henri des Houx, marck empfing, ſtand perſönlich iſt ihm nun auch gelungen, bei ſ Pius X. emp aber erſt am 9 darüber im„Matin“ erſchienen. daß er einer genau diplomatiſchen Prü nahme zu finden. längerer Audienz, unterworfen wurde. ſehr gut mit Leo XIII. einem Nachfolger intimere Auf⸗ fing ihn am 26. Oktober in November Man darf daher annehmen, fung von beiden Seiten Aus dieſem Grunde iſt er auch wohl etwas können. Mittlere Bahnhöfe haben täglich 150 bis 200 Per⸗ ſonen⸗ und Schnellzüge abzufertigen, an den Zentralpunkten iſt die Zahl 200—300. Dazu kommen dann die Hunderte von Güterzügen. Wer dieſen Verkehr in den oberſchleſiſchen, ſäch⸗ ſiſchen und rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbau⸗ und Hüttenbezirken einmal geſehen, wird verſtehen, daß hier Stockungen leicht er⸗ klärlich ſind, zumal da ſehr oft gerade die Bahnhöfe micht mehr entfernt in ihrer baulichen Einrichtung dem Rieſenverkehr ent⸗ ſprechen. Oft ſehen die Gebäude ſchlechten Bretterbuden am ähnlichſten; die Schienenſtränge durchkreuzen vielbenutzte Ver⸗ kehrsſtraßen, alle zwei Minuten muß die Barriere herabgelaſſen werden, fodaß ſich fortwährend der Menſchenſtrom ſtaut. Dies leuchtet ſofort ein, wenn wir uns den Umfang des Güterverkehrs ziffernmäßig veranſchaulichen. In den erſten neun Monaten ſein laſſen. Die Allerdings iſt ja zu nur beladen mit Kohlen, Koks und Briketts. Nicht enthalten in dieſer Summe ſind die mit Erze, Eiſen, Maſchinen uſw. ver⸗ frachteten Waggons, deren Zahl naturgemäß auch ſehr groß iſt. Nun denke mam ſich dazu noch den rieſigen lokalen und durch⸗ gehenden Verkehr der Perſonen⸗ und Schnellzüge, beachte ferner, daß die Induſtriebezirke räumlich nicht ſehr ausgedehnt ſind, dann iſt es kein Wunder, daß ſchon wegen dieſer beiſpielloſen nicht, ebenſo wenig reicht das Perſonal. Es iſt ſehr überlaſtet, an Sonntagen ſieht man auf ſtarkbelegten Bahn⸗ höfen nur einen Mann an der Perronſperre. Da es der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie an ausreichender Beſchäftigung mangelt, ſollten die Beſtllungen an Lokomotiven, Waggons uſw. umfang⸗ reicher ſein. Allerdings bleibt dann immer noch die übermäßige Belaſtung der Schienenwege. So vielzweigig das Eiſenbahn⸗ netz auch iſt, es genügb nicht; aber wo neue Linien legen in dem Gewirre? Da drängt ſich für die weſtlichen Induſtriebezirke der Ausbau der Waſſerſtraßen als unabweisbare Notwendigkeit auf. Der längſt projektierte Rhe im⸗Weſer⸗ Elbe⸗Kanal wird immer notwendiger. Er wird die Eiſenbahnen des Weſtens von dem immens zunehmenden Güterverkehr entlaſten, zugleich aber auch die Verſorgung des Die Aufſichtsperſon Genoſſe Ahrens, den einſt auch Bis⸗ Es iſt der Bericht kämpfen. reichen ſucht, ſind Wort und Schrift, das heißt, die Veranſtaltung von öffentlichen Vorträgen, Verſammlung uſw., ferner durch die Agitation vermittels eines geeigneten Vereinsorgans. Mitglied des Vereins kann jeder werden, der, irgerli Ehrenrechte, ſich mib den Tendenzen erklärt; ausgeſchloſſen dagegen iſt jeder, der auch fernteſten ſozialdemokratiſche Tendenzen und Beſtreb oder unterſtützt. heißt: Beim Ordnem des Nachlaſſes des verſtorbenen Generals fandem ſich die Kriegsbriefe und andere noch nicht veröffentlichte Aufzeichnungen kriegsgeſchichtlichen Inhalts im einem Geheimfach des Schreibtiſches, dabei der Vermerk des Generals:„Für den Fall ſeines Todes bäte er, dieſe Papiere ſofort zu ver wich⸗ ten; er wolle nicht, daß ſie als Quelle für irgendwelche Ver öffentlichungem dienten, da in ihnen viele Urteile über Perſönlich⸗ Auf die Aufforderung, ſich über den Inhalt ſeines Romans „Aus einer kleinen Garniſon“ zu verantworten, bemerkt der Ange⸗ klagte, der unbefangen und ruhig auftritt: Ich bin lediglich aus Neigung Offizier geworden und habe mich in dieſem Beruf zunächſt ſehr wohl gefühlt. Als ich dann aber nach Lothringen kam, iſt es mir aufgefallen, daß ein großer Unterſchied zwiſchen den Grenz⸗ garniſonen und denen im Reiche beſtand. Ich ſah Mißſtände und Einzelheiten, die mir ſchließlich eine Illuſton nach der andere räubten. Dieſe Mißſtände beobachtete ich ſpeziell in meiner Garniſon Forbach und unter ihnen hatte nicht nur ich, ſondern auch ein ver⸗ heirateter Freund von mir zu leiden. Es ſind ja ſchon viele Klagen kaut geworden über die Zuſtände in den Grenzgarniſonen und ſo glaubte ich, daß eine Stimme mehr nichts ſchaden würde⸗ Von dieſem Standpunkt aus verfaßte ich den Roman. Verhand bungsführer: Haben Sie nicht, als Sie den Regiments⸗Kom⸗ mandeur von Kronau ſchilderten, an Ihren Bataillons⸗Kommandeur farblos ausgefallen, kann aber als zuverläſſig gelten. Der Papſt bedauert die Kirchenpolitik der franzöſiſchen Regierung, ermahnt ö aber die Gläubigen zu geduldigem Ausharren. Er wäre ſchon befriedigt, wenn die katholiſche Kirche in Frankreich die gleiche Fuchs gedacht? Angekl.: Nein. Vhdlf.: Man hat bei einer Hausſuchung das Manuſkript Ihres Romans beſchlagnahmt. In dieſem hatten faſt alle Figuren zunächſt andere Namen, die erſt ſpäter geändert worden ſind. So hieß der Kommandeur zuerſt vor Inlandes mit Brennſtoffen billiger geſtalten heutsches Peſch. 00. 8 n udent worden. ehandlung erführe, wie in Nordamerika und in England. Der Renard, alſo die franzöſiſche Ueberſetzung des Wortes„Juchs“ Dann heilige Vater verſchwieg dem franzöſiſchen Journaliſten nicht, 5 Berlin, 9. Nov.(Ue ber d ie Aufſtellung der haben Sie ihn von Voß genannt, die niederdeutſche eee für, 24. daß die deutſchen Katholiken under ihtem jetzigen Herr⸗ national liberalen Kandidaten) zu den Landtags⸗ Fuchs. Das könnte doch zu der Annahme führen, daß Sie Major Houx ein⸗ wahlen veröffentlicht die„Nationalztg.“ eine Ueberſicht. Danach] Fuchs dabei im Auge hatten. Angekl; Nein, das lag mir fern. 1 ſcher eine gute Situation errungen haben. Als des 16058 .5 4 General⸗Auzeiger. Mannheim, 10. November. Vhdlf.: Es kommt ferner in dem Roman als Nebenfigur ein Landrat von Konradi vor. Er figurierte erſt als Bezirkskommandeur und er iſt tatſächlich auch nach der Zeichnung der Bezirkskommandeur für Forbach, Oberſtleutnant von der Leien. Auch hier haben Sie ſpäter eine Abänderung vorgenommen. Angekl.: Ja, eben um jede Aehnlichkeit zu vermeiden. Vhdlf.: Drittens glaubt der Rittmeiſter Ey ſich in der Figur des Rittmeiſters Stark wiederzu⸗ erkennen. Er hieß im Manufkript erſt Rudolphi. Wiſſen Sie, wie der Rittmeiſter mit ſeinem Vornamen heißt? Angekl.: Nein. Pöhdlf.: Er heißt Rudolph. Angekl.: Das wußte ich nicht. hdlf.: Der Oberleutnant Borgert des Romans, der mit dem »iã früheren Oberleutnant und jetzigen Rittmeiſter Haegele identiſch ſein ſoll, hieß zunächſt Hegel. Alſo auch hier lag eine Namensähnlichkeit Amgekl.: Aber ſeine Erxlebniſſe ſtimmen ja nicht mit denen der Romanfigur überein. Vhdl.: Aber die ſeiner Frau ſollen nicht ganz erfunden ſein. Angekl.: Ich geb zu, daß ich aus dem Leben der Frau Hauptmann dies und jenes herangezogen habe. Eine Beleidigung hat mir aber dabei vollkommen fern gelegen. Vhdlf.: Weiterhin ſoll der als Zeuge geladene Rittmeiſter Bandel und ſeine Gattin mit dem Rittmeiſter König des Romans identiſch ſein. Die Frau heißt mit ihrem Vornamen Klara und ſo wird ſie auch im Roman genannt. Ebenſo heißt der Rittmeiſter im Leben und im NRNoman mit Vornamen Otto. Angekl.: Hier gebe ich die Aehnlich⸗ keit zu. Vhdlf.: Schließlich ſoll noch der Aſſiſtenzarzt Dr. Walter mit dem als Ehebrecher uſw. geſchilderten Oberleutnant Pommer identiſch ſein. Im Manufkript iſt er zunächſt auch als Aſſiſtenzarzt des Regiments aufgeführt. Angekl.: Das iſt auch geſchehen, um jede Bezugnahme auszuſchließen. Vhdlf.: Sie werden nicht be⸗ keiten wollen, daß Sie ſpeziell auch das Aeußere der in Betracht kommenden Herren ſehr charakteriſtiſch geſchildert haben, ſpeziell den Kommandeur Fuchs und den Oberleutnant Koch. A ngekl.: Ich ging von der Anſicht aus, daß gerade dieſe beiden Herren mir ſehr oft nahe getreten waren und an vielen Mißſtänden die Schuld trugen, die ich in dem Roman geißeln wollte. Daher iſt es wohl erklärlich, daß ihre charakteriſtiſche Figuren mit beſonderer Schärfe 1 erſcheinen, ohne daß aber irgend eine Beleidigung beabſichtigt war. Phdlf.: Woher rührt nun Ihre Unzufriedenheit mit den Zuſtänden in Forbach? Sind Sie ſchlecht behandelt worden? Angekl.: Ja⸗ wohl. Namentlich der Kommandeur Fuchs hatte eine große Anti⸗ pathie gegen mich. Die hier als Zeuge geladenen Offiziere werden mir beſtätigen, daß ferner der Oberleutnant Witte, den ich im Roman Als den Intriganten auftreten laſſe, wiederholt auf intrigantem Wege eine Reihe höchſt unliebſamer Zwiſchenfälle im Bataillon heraufbeſchworen hat, die ſchließlich auch zwiſchen uns zu einer Spannung führten. Er beſaß großen Einfluß auf die Forbacher Herren, die er vollſtändig von mir iſolierte, und er war wütend, daß Rittmeiſter Bandel zu mir hielt und ich zu ihm. Als dann Bandel auf ſein Betreiben in eine unangenehme ehrengerichtliche Unter⸗ ſuchung verwickelt wurde, war ich vollſtändig boykottiert. Vhdlf.: Sie ſprechen dann in dem Roman davon, daß Major Fuchs unter bvor. n, eeeeeee — „ e dem Einfluß der Gattin des Rittmeiſters Ey geſtanden habe? Angekl.:: Was den Inhalt des Romans im einzelnen anlangt, ſo möchte ich mich jetzt aller weiteren Erklärungen enthalten, da ich bereits die Erklärung abgegeben habe, daß ich keinen Wahrheitsbeweis zu führen gedenke. Ich bitte alſo die ge⸗ ladenen Zeugen über Einzelheiten zu befragen. Kriegsgerichtsrat Palmer als Anklagevertreter: Wer ſoll der Leutnant Bleibtren des Romans ſein? Sind Sie es vielleicht ſelbſt? Angekl.: Nein, ich bin es nicht, da ein Schriftſteller ſich doch nicht ſelbſt zu ſchildern pflegt. Anklagevertreter: Sie haben dieſen Mann zunächſt Leutnant Silbe genannt. Das würde Ihrem Namen ſehr ähnlich geklungen haben. Angekl.: Die Abſicht, mich ſelbſt zu zeichnen, lag mir fern. Anklagevertr.: Bei den Akten liegt ein auf⸗ gefangener Brief einer Frau Pauli aus Friedrichsroda an den An⸗ geklagten, in dem dieſe ihn mit: Mein lieber Bleibtreu! anredet. Angekl.: Ich hatte der Dame während meines Urlaubs erzählt, wie die Verhältniſſe in Forbach lagen und ſandte ihr ſpäter meiven Roman zu. Sie hat dann ſelbſt, aus ſich heraus, mir den Namen des darin gezeichneten Leutnants beigelegt. Vhdlf.: Sie haben 15 ſehr biel mit Oberleutnant Bundelt und ſeiner Gattin verkehrt? Angekl,: Ja. Beiſitzer Major Hirſch: Haben Sie gewußt, wann der Roman erſcheinen würde und iſt er vielleicht zu früh er⸗ ſchienen? Angekl.: Nein, ich habe meinem Verleger keinerlei Vor⸗ ſchriften darüber gemacht und handelte durchaus bona fide, da ich glaubte, daß ich alles getan hatte, um die Perſonen zu verſchleiern Die Verleſung des Romans, die nun erfolgte, nahm nahezu fünf Stunden in Anſpruch. Das mit einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Umſchlag verſehene und mit dem Reichs⸗ adler geſchmückte Werk zerfällt in acht, nur loſe miteinander in Verbindung ſtehende Kapitel. Im erſten lernt man die Haupt⸗ perſonen des Dramas, den Regimentskommandeur Oberſt v. Kronau, die Rittmeiſter Starke und Kahle⸗ die Oberleutnants Borgert und Leimann und die Leutnants Kolberg, Pommer, Bleibtreu und Müller, welch letzterer der Regimentsadjutant iſt, kennen. Sie erſcheinen nacheinander zu einem Abendeſſen bei dem Rittmeiſterehepaare König, die im Verein mit dem Leutnant Bleibtreu zugleich die ein⸗ gzigen intakten Perſonen in dem Roman bilden. Nachdem der Ange⸗ klagte dieſe drei mit beſonderem Wohlwollen geſchildert hat, entwerft er ein äußerſt abſtoßendes Bild aller übrigen Offiziere und deren Gattinnen, die bekanntlich mit beſtimmten Perſönlichkeiten der For⸗ bacher Garniſon identiſch ſein ſollen.„Der Kommandeur, ſo heiß: es in dem Roman, hat krumme Beine und ein derbes Geſicht, die der ganzen Erſcheinung des Oberſten nicht biel von dem, was man ſich unter einem Regimentskommandeur vorſtellt, geben. In Zivil hätte man ihn vielleicht für einen Agrarier gehalten, deſſen Sprache den Maſuren nicht verleugnen konnte. Auch blinkte ihm ſtets eine Träne im Auge, welche er, ſobald ſie ihm entſprechend groß erſchien, durch eine ſtereotype Kopfbewegung ſeinem Gegenüber vor die Füße oder auf den Rock zu ſchleudern liebte.“ Seine Frau hat nach der Schilderung des Angeklagten„ein Gouvernantengeſicht“ und iſt„in ein ſchlecht ſitzendes Koſtüm eingezwängt“. Die Rittmeiſter Starke und Kahle kommen in dem Roman ebenfalls nicht gut weg. Sie werden beide als vollſtändig von ihren ehebrecheriſchen Frauen be⸗ herrſchte Philiſter und Trottel geſchildert, die aus Furcht, das ein⸗ gebrachte Vermögen herauszahlen zu müſſen, ſelbſt bei den haar⸗ ſträubendſten Vorgängen ein Auge zudrücken. Der Oberleutnant Lei⸗ mann wird als verwachſener Menſch mit einem„birnenförmigen Kopf und kleinen, unſtät umherblickenden Schweinsäuglein“ ge⸗ ſchildert, während der Oberleutnant Borgert, der Intrigant des Romans mit ſtechenden Augen ausgeſtattet iſt. Die beiden letzteren wohnen in einem Hauſe.„Vielleicht hat ſie ein chroniſcher Mangel an Kleingeld zuſammengeführt, was ihnen jedoch kein Grund war, ſich irgend einen Wunſch zu verſagen, vielmehr lebten ſie, als ſeien ſie die Erben reicher Häuſer.“ Die Frau Leimann's ſowie die des Ritt⸗ meiſters Kahle, welche ſpäter die Liebhaberinnen⸗Rollen ſpielen, ſtattet der Angeklagte mit allen Vorzügen ihres Geſchlechts aus. Der Regimentsadjutant Müller trägt als ſolcher eine ſelbſtgefällige Miene gur Schau.„Er galt für den Schrecken aller Hausfrauen, denn er war unerſättlich und vernichtete mit Seelenruhe die dreifache Portion wie ein anderer Sterblicher, Legten ſeine Tiſchgenoſſen die Gabel aus der Hand, ſo langte er mit der Verſicherung, daß er gerade dieſes gern äße, zum dritten Male zu.“ Leutnant Kohlberg,„ein auffallend blaß ausſehender junger Mann mit kühn emporgewirbelten Schnuer⸗ bartenden“, iſt ein Liederjahn, der ſich ſeines unſoliden Lebens noch rühmt und Schulden über Schulden macht. Etwas beſſer iſt nur der große dicke Leutnant Pommer gezeichnet. Als die unſympathiſchſte Perſon aber erſcheint die Rittmeiſtersgattin Stark, die den Oberſten Vollſtändig beherrſcht und alles daran ſetzt, um Majorin zu werden. „ch gehe jeden morgen durch den Stall und pfeife die Unteroffi⸗ giere an,“ ſagt ſie auf die Klage des Kommandeurs, daß ihr Mann nachläſſig ſei.„Es iſt ganz gleich, Herr Oberſt, mein Mann muß inmnen. Major werden! Wenn Sie uns fallen laſſen, dann Seien Sie ohne Sorge, gnädigſte Frau, ich habe ihm eine glänzende Con⸗ duite geſchrieben, wenn ich es auch nicht verantworten kann Das ſind Sie mir auch ſchuldig, Herr Oberſt, denn ohne mich würden Sie heute.. nun, Sie wiſſen ja!“ Ueber das zwiſchen den Beiden obwaltende Geheimnis erzählt Oberleutnant Leimann ſeinem Kame⸗ raden Borgert, der vorher weidlich über den„unfähigen Patron“, den Stark geſcholten hat, ſpäter das Folgende:„Voriges Jahr hatte der Oberſt bekanntlich durch eine ſeiner berühmten Taktloſigkeiten einen Herrn vom Civil beleidigt. Dieſer ſchickte ihm eine Forde rung. Da wurde es dem guten Oberſt doch etwas flau zu Mute, denn mit dem Munde iſt er ſtets voran, hat er etwas zu riskieren, dann ſitzt ihm das Herz in der Hoſe. Da ging ſeine Freundm, dieſe Stark, zu jenem Herrn hin und ſagte, ſie ſei an der ihm zugefügte Kränkung ſchuld, indem ſie eine unwahre Behauptung ausgeſprochen habe. Sie hat dem Oberſt alſo das Leben gerettet, denn der andere iſt als unfehlbarer Schütze bekannt wie ein bunter Hund. Darum hat ſie ihn jetzt in der Taſche und wenn ſie ihm etwas befiehlt, ge⸗ horcht er wie ein Stubenhund.“ Die Unterhaltung, welche dieſe ver⸗ ſchiedenen Perſönlichkeiten bei jenem Abendeſſen mitemander führen. erhebt ſich nicht über den kleinlichſten und peinlichſten Garniſon⸗ Hlatſch. Leutnant Kolberg bewundert ungeniert die Reize der Ritk⸗ meiſterin Kahle, Borgert die der Frau Leimann; die„weil über 50 Lenze zählende, unförmig dicke“ Frau Stark macht dem Kommandeur wegen ihres Mannes die Hölle heiß und die als eine geiſtloſe Pute geſchilderte Kommandeursfrau erzählt, daß ſie Erbſon bei Mond⸗ ſchein lege, weil ſie nur dann gerieten. Sobald ein Ehepaar die Geſellſchaft verläßt, fallen die anderen erbarmungslos darüber her und bei dieſer Gelegenheit erfährt man, daß ſich das Ehepaar Stark gegenſeitig die Pantoffeln an den Kopf wirft, daß die Frau den betrunkenen Mann unter dem Gelächter der Civiliſten perſonlich aus der Kneipe holt und daß ſie ihn vor den Ordonnanzen einen Lüdrian ſchimpft. Sie ſoll auch früher ſonderbare Beziehungen zu einem adligen Herrn gehabt haben und reitet trotz des beſtehenden Verbotz Dienſtpferde, weil der„pflaumenweiche Bruder“, der Kommandeur mit ihr unter einer Decke ſtecke und keinen Widerſpruch zu erheben wage. Von der Frau Rittmeiſter Kahle mit dem„Schuſterjungengeſicht“ erzählt Oberleut. Borgert, daß ſie ſchmutzige Wäſche trage und ihren Sohn wie einen Gaſſenbuben erziehe. Im zweiten Kapitel ſieht man Frau Starke mit einer Reitgerte in der Hand die Ställe kontrollieren und hört ſie im ſchönſten„Stallton“ ſprechen. Ober⸗ leutnant Borgert verſucht den Rittmeiſter König zu einem kühnen Griff in die Schwadronskaſſe zu veranlaſſen, um ſeine eigene Caſino⸗ rechnung zu tilgen und der Oberſt unterſagt den Offizieren die nahe⸗ liegende Großſtadt(Saarbrücken?) ohne Urlaub aufzuſuchen, was als eine Einſperrung des ganzen Offizierskorps in dem„elenden Neſte“(Forbach?) betrachtet wird. Dann findet bei dem Oberſten eine Tanzunterhaltung ſtatt, bei der Leutnant Pommer die Rittmei⸗ ſterin Kahle verführt und dabei von Oberleutn. Borgert überraſcht wird, der ſich als Dienſtälterer aufſpielt und ſchließlich den Dritten im Bunde macht. Ein anderer Leutnant ſchleicht ſich von dem Ball zu ſeinem„Verhältnis“ fort, das ſeinem Hausſtand mit ihrem eigenen Gelde aufhilft. Das dritte Kapitel ſpielt in der Wacht⸗ meiſterſtube, wo ein ſchurkiſcher Wachtmeiſter ſich dem Futtermeiſter gegenüber rühmt, den Reſerviſten die Löhnung, das Bekleidungsgeld uſw. zu unterſchlagen und von ihnen Schweigegelder zu erpreſſen, wenn ſie über den Zapfen ſtreichen oder Mädchen mit in die Kaſerne bringen. Später gehen beide in den Stall, wo ſich der Wachtmeiſter einer ſchweren Soldatenmißhandlung ſchuldig macht und am Ende in der Trunkenheit ſeinen bisherigen Freund, den Futtermeiſter wegen angeblicher Gehorſamsverweigerung vor verſammelter Mann⸗ ſchaft zu 2 Monaten Gefängnis und damit um Amt und Brot bringt, daneben wird geſchildert, wie zwei kranke Soldaten nicht zur Ent⸗ laſſung kommen und dadurch zu Grunde gehen und wie der Adjutant Müller aus purer ſchlechter Laune einem Poſten durch eine ſchmäh⸗ liche Lüge zu einer 14tägigen Arreſtſtrafe verhilft. Der Futtermeiſter rächt ſich nach ſeiner Entlaſſung, indem er den Wachtmeiſter meuch⸗ lings überfällt und ſchrecklich verprügelt, worauf er ein begeiſterter Agitator der Sozialdemokratie im Kohlenrevier wird. Das vierte Kapitel zeigt einen Maskenball des Offizierskorps, bei welchem alles in Sekt ertrinkt und Leutnant Kolberg die Erbſchaft ſeines Kame⸗ raden Pommer in bezug auf die Rittmeiſterin Kahle antritt. Frau Oberleutnant Leimann läßt ſich durch den Oberleutn. Borgert nach⸗ hauſe begleiten, während ihr ſchwer betrunkener Mann den Spott der Ordonnanzen herausfordert. Nach einem langen Geſpräch über die Vorzüge der„freien Liebe“ wirft ſich auch Frau Leimann ihrem Gakan an den Hals. Der andere Morgen bringt eine Reihe weiterer Skandalgeſchichten und am Ende wird das dem ganzen Offizierskorps längſt bekannte Verhältnis zwiſchen Frau Kahle und Kolberg in einer Weiſe durch die Burſchen aufgedeckt, daß dem inzwiſchen zum Major beförderten Kahle nichts übrig bleibt, als den Oberleutnant zu fordern, um in der Folge von dieſem zum Krüppel geſchoſſen zu werden. Am Abend des Duells vergnügen ſich der heil davonge⸗ kommene Oberleutnant und ſeine Sekundanten mit wüſten Kellner⸗ Seine Feſtungshaft braucht er nur zum kleinſten Teile ab⸗ zuſitzen, worauf er in ein rheiniſches Regiment verſetzt wird. Bei der Scheidung wird der wegen ſeiner Verwundung penſtonjierte Kahle auch noch verurteilt, das Vermögen ſeiner Frau herauszuzahlen. Dieſe übernimmt in Berlin bei einem jungen Baron die„Führung des Haushaltes.“ Im fünften Kapitel erfolgt der wirtſchaftliche Zuſammenbruch des Oberleutnants Borgert, dem Handwerker und„Juden“ mit Freuden geborgt hatten, weil er ſie in haarſträubender Weiſe über ſeine tatſächlichen Verhältniſſe getäuſcht haſte. In der Erregung mißhandelt Borgert ſeinen Burſchen, der darauf deſertiert, und ſchließlich kommt noch Frau Leimann in höchſter Verzweiflung, da ſie wegen der hinter dem Rücken ihres Mannes gemachten Schulden gepfändet werden ſoll. Angeſichts dieſer unhaltbaren Situation flieht das Paar nach London, nicht ohne daß Borgert den ihm weitere Mittel verweigernden Rittmeiſter König vorher noch wegen des Ein⸗ griffs in die Schwadronskaſſe denunciert und ihn in eine ſo ſchlimme Lage bringt, daß König ſchließlich ſeinen Abſchied einreicht. Auch Leimann muß gehen und wird Weinreiſender. Das folgende Kapitel füllt das bekannte Geſpräch des Rittmeiſters König mit dem Leutnant Bleibtreu über die für die Grenzgarniſonen nötigen Re⸗ formen aus und im letzten wird der Doppelſelbſtrmord des Oberleutn. Borgert und der Frau Leimann in London in dramatiſcher Form ge⸗ ſchildert. Den Beſchluß bildet der Abſchied des Kommandeurs vom Regiment. Nach der Verleſung trat um 3 Uhr die Mittagspauſe ein. Nachmittagsſitzung. Den erſten Teil der Nachmittagsſitzung füllte die weilere Ver⸗ leſung des Romans„Aus einer kleinen Garniſon“ aus, ar der ſich nacheinander der Gerichtsſchreiber und die Beiſitzer bis zur Er⸗ ſchößfung beteiligten. Auf die Frage, ob er zu der Verleſung etwas zu bémerken habe, erwidert der Angeklagte: Nein. Vhdlf.: Wieviel Schülden haben Sie jetzt noch? Angekl.: Etwa 2000., dic ich'mit leichter Mühe decken kann, allerdings erſt, wenn ich mich wieder auf freiem Fuß befinde. Vhdlf.: Ihr Herr Vater befindet ſich in guten Vermögensverhältniſſen? Angekl.: Ja, aber ich habe darauf keine Anwartſchaft, weil mir mein Vater im Anſchluß an dieſe Sache ſeine Freundſchaft gekündigt hat. Bholf.: Wieviel Zuſchuß hatter Sie von zuhauſe bekommen? Angekl.: 100—150 M. Vodlf.: Iſt Ihnen die Allexhöchſte Kabinettsordre bekannt, welche von der Ver⸗ öffentlichung von Schriften durch Militärperſonen handelt? Angekl.: Ja, doch war ich der Anſicht, daß dieſe Ordre nur auf Veröffentlichung von taktiſchen Dingen Bezug hat und daß ich deshalb für den Romaz. keiner Erlaubnis bedurfte Auch ſchreiben heute doch ſchon ſehr viele Offiziere ohne beſondere Erlaubnis Romane und es ſind auch für Zeitungen eine ganze Reihe von Offizieren ſchriftſtelleriſch tärig. Da⸗ mit iſt die Vernehmung des Angeklagten beendet und es ſoll nunmehr die Zeugenvernehmung beginnen. Es folgt zunächſt die Vernehmung des Apothekers Dree⸗ Dieſer iſt ein großer, älterer Mann, der früher in Forbach ig war und am 1. Juli d. J. ſein Geſchäft aufgegeven hat. : Herr Zeuge, Ihnen wird der Roman des Angeklagten bekaußt ſein? Zeuge: Jawohl. Vhdlf.: Es iſt darin die Rede von einem Vor⸗ falle, bei welchem der Major Fuchs, der dort als Regimentskom⸗ mandeur von Kronau bezeichnet wird, ſich als ein Feigling erweiſt, indem er angeſichts eines Duells, zu dem ihn ein Civiliſt herausgefor⸗ dert hatte,„kneift“ und ſich hinter einer Frau verſteckt. Dor Civiliſt ſollen Sie ſein. Haben Sie jemals den Major Fuchs gefordert! Zeuge: Ob ich ihn gefordert habe, weiß ich nicht. Er hatte dem Offi⸗ gzierkorps bertraulich verboten, in meinem Hauſe zu verkehren. Vhdlf.; Aus welchem Grunde? Zeuge: Meine Frau ſollte ſich abfällig über die Offiziere geäußert haben. Ich ließ ihn zur Rede ſtellen, und da ſtellte es ſich heraus, daß eine Dame des Regiments Klatſch verbreitet halle. Der Oberſt hat dann ſein Verbot zurückgenommen und vor verſammel⸗ tem Offizierkorps die Sache als einen Irrtum eingeſtanden. Zugleich leiſtete er mir Abbitte. Vert.: Iſt Ihnen etwas davon betaunt ge⸗ worden, daß der Major über Offiziere, die Sie trotzdem beſuchten, Strafen berhängt hat? Zeuge: Ja. Der Oberleutnant Bockhorn er⸗ hielt de⸗ en 8 Tage Stubenarreſt. Vholf.: Welche Schritte unter⸗ nahmen Sie in dieſer Sache gegen den Major? Zeuge: Als ich von dem Verbot erfuhr, ging ich zu Juſtizrat Weber und bat ihn, mein Kartellträger zu ſein. Er gab mir jedoch zur Antwort, daß er mir leider nicht dienen könne, weil er den Major am nächſten Abend zu einer Geſellſchaft erwartete. Ich übertrug dann dem Stabsarzt D. Pollack das Mandat, der auch zum Major hinging. Dieſer berief ſich ihm gegenüber auf eine Gewährsdame, nämlich die Frau des Ritt⸗ meiſters Ey. Als mir Pollack dies mitteilte, ließ ich ihn ſoftrt noch⸗ mal hingehen, wobei ich ihm bemerkte: Lavieren Sie nicht langs; wenn er keine befriedigende Erklärung abgibt, fordern Sie ihn. Darauf iſt dann der Major mit Herrn Dr. Pollack zu Frau Ey ge⸗ gangen, die erklärte: Ja, ſie hätte es ſo aufgefaßt. Anklagevertr, Es werden in dem Roman einzelne Perſonen ſo beſchrieben, daß ſie meines Erachtens erkennbar ſind⸗ Haben Sie ſie auch erkannt? Zeuge: Ja, ſie ſind alle deutlich zu erkennen. Am treffendſten iſt wohl Frau Rittmeiſter Ey in der Perſon der Frau Stark gezeichnet. Auch Major Fuchs iſt recht prägnant. Vhdlf.: In welcher Weiſe iſt denn der Roman von den Forbachern aufgenommen worden? Zeuge: Ich war jetzt ein paar Tage da und da habe ich die Auffaſſung gewonnen, daß jeder weiß, um was und um wen es ſich handelt. Die Herren Offiziere werden jetzt ſogar vielfach mit ihrem Spitznamen ange⸗ ſprochen.(Heiterkeit.)— Der folgende Zeuge iſt der Bataillonskom mandeur des Forbacher Trainbataillons Major Fuchs. Er iſt 50 Jahre alt, evangeliſch und ſeit Februar 1899 in Forbach. Bei ſeinem Erſcheinen hat man ſofort das Gefühl, daß er mit der Figur dos Regimentskommandeurs von Kronau in dem Roman identiſch iit. Er ſpricht mit maſuriſchem Accent und in ſeinem rechten Auge ſam⸗ melt ſich ſehr bald eine Träne, die er mit einer charakleriſtiſche Kopfbewegung aus dem Auge ſchleudert. Vholf.: Sind Sie der An⸗ ſicht, daß Sie der Regimentskommandeur von Kronau in dem Ronian des Angeklagten ſein ſollen? Zeuge: Jawohl. Vhdlf.: Sie werden dört als feiger Charakter geſchildert, der angeſichts eines bevorſtehenden Duells„gekniffen“ habe und völlig unter dem Einfluß eiger Frau Rittmeiſter Stark, die mit der Frau Ihres Rittmeiſters Ey identiſch ſein ſoll, ſtehe. Zeuge: Ich habe den Roman geleſen und habe Zzu der Geſchichte von dem Duell zu bemerken, daß mir im Januar 1960 Frau Rittmeiſter Ey erzählt hat, ſie ſei bei der Frau Amtsrichter von Göben mit der Frau Apotheker Dreeſen zuſammengekommen und bei dieſer Gelegenheit habe letztere geäußert: Die Offiziere nehmen zwar unſere Einladungen an und laſſen es ſich bei uns gut ſchmecken, aber zum Tennisklub werden wir nicht aufgefordert. Ich hielt es fur eine Beleidigung, daß die Dame ein Aequivalent für ihre Einladung haben wollte und verbot deshalb meinen Offizieren bertraulich den weiteren Beſuch im Hauſe des Apothekers Dreeſen. Das wirde mnn ſtadtbekannt und Herr Dreeſen beauftragte den Stabsarzt Pollz, ſich mit mir zu beſprechen. Vholf.: Er ſoll Ihnen eine Forderung überbracht haben? Zeuge: Davon iſt mir nichts bekannt. Er ſagte mir nur, Frau Dreeſen behaupte, ihre Aeußerung habe gelautet:„Es iſt ſonderbar, daß die Herren uns nicht zur Teilnahme am Laſn⸗ Tennis⸗Klub auffordern, da ſie doch ſonſt bei uns verkehren.“ Jech erwiderte darauf:„Frau Ey ſagt aber ſol“ Dr. Pollack ſagte nug⸗ mehr:„Wenn nun aber Frau Ey anders ſagen würde? Daraur gingen wir zuſammen hin und Frau Ey gab nun zu, daß die Aeuße⸗ cung ſo, wie Frau Dreeſen angegeben, gelautet haben könnte. Ich erklärte dann, daß ich die Sache beizulegen bereit ſei und formulierte eine Erklärung. Vhdlf.: Sie wollen alſo von einer Forderung nichis bemerkt haben? Zeuge: Nein, das Wort iſt nicht ausgeſprochen. Vhdlif,: Ferner heißt es in dem Roman, daß Sie ſich energielos gezeigt hätten, als es ſich um den ehebrecheriſchen Verkehr des Oberleutu. Block mit der Rittmeiſtersgattin Erdler handelte. Dieſer Verkehr ſoll bekannt geweſen ſein, Sie ſollen ſich aber zu ſchwach gezeigt haben, dagegen einzuſchreiten. Zeuge: Erdler iſt damals nach Spandau verſetzt worden, wo er jetzt noch Hauptmann iſt. Ich ermnere mich, daß Frau Erdler noch eine Zeit lang hier blieb und in der Familie des Leutnants Lindner Aufnahme fand. Sie ging dort einmal nachmittags aus unter dem Vorgeben, die Frau Amtsgerichtsrat habe ſie zum Kaffee eingeladen. Sie kam dann aber nicht wieder und wurde, ganz wie es in dem Roman geſchildert wird, überall geſucht, bis ſie endlich in ſpäter Nachtſtunde wieder bei Lindners eintraf, Vorher hatte Frau Lindner bereits einen Brief, nach deſſen Einlauf Frau Erdler in auffälliger Haſt das Haus verlaſſen hatte, aus dem nicht geheizten Ofen herausgeſucht und die einzelnen Stücke wieder zuſammengeſetzt. Dabei ergab ſich etwa folgender Inhalt:„Mein Liebchen, ich erwarte Dich heute da und da. Dein Leutnant Block⸗ Bei ihrer Heimkehr behauptete die Frau, ſie hätte Block auf dem Rückwege getroffen und ſich mit ihm im Walde verirrt. Linduer hat jedoch dieſen Angaben keinen Glauben geſchenkt, ſondern offiglell Anzeige erſtattet und den zuſammengeſetzten Brief mit eingereicht, ganz wie es in dem Roman geſchildert wird. Ebenſo iſt es richtig, Faß Erdler und Block ſich nachher ſchoſſen und daß Erdler bou ſeiner Frau geſchieden wurde. Unrichtig iſt, daß gegen Block nichts ge⸗ ſchehen wäre; er iſt nach Straßburg zum 15. Bataillon verſetzt wor⸗ den. Anklagevertr.: Wie ſtehen Sie mit dem Zeugen Dreeſene Zeuge: Nicht ſchlecht. Ich trinke Dreeſen zu und er mir.(Heiterkeit.) Vhdlf.: Wie ſteht es mit dem Einfluß der Frau Ey auf Ste? Sie ſoll Ihnen in den Ohren gelegen haben, damit ihr Mann Major wird und Sie ſollen ihm daraufhin eine glänzende Conduite ge⸗ ſchrieben haben. Zeuge: Ueber Conduiten ſpreche ich übechaupr nicht, das darf ich gar nicht. Daß ich und meine Frau mit Frau Ey ver⸗ kehren, iſt richtig, aber von einem Einfluß auf mich ſettens der Frau kann keine Rede ſein. Vhdlf.: Sie wollen wiederholt Klagen von ihr zum Gegenſtand dienſtlicher Beſprechungen gemacht haben, ſo daß man ihr nicht die in einem ſchmutzigen Reithandſchuh ihres Gatten ſteckende Hand geküßt habe und die Offiziere keine Tanz⸗ ſporen getragen hätten, wodurch ihr das Kleid zerriſſen worden ſei, Zeuge: Es iſt richtig, daß ich in Bezug auf die Tanzſporen an die beſtehende Vorſchrift erinnert habe, daß aber Frau Eh den Anlaß dazu geboten hätte, iſt mir nicht bekannt. Vhdlf.: Wie ſteht es mit dem Verbot nach Saarbrücken zu gehen? Zeuge: Das habe ich er⸗ laſſen, weil die Herren mir dort zu viel Schulden machten und nach⸗ dem verſchiedene Leutnants wegen Schulden abgegangen waren,. Pholf.: Bei einem Coſtümfeſt des Regiments ſoll der Sekt in Strö⸗ men gefloſſen und Sie als ungariſcher Magnat ſollen bald„veilchen⸗ Memiheint, 10. Nobeder — 3. Seite. blau“ geweſen ſein.(Heiterkeit.) Zeuge: Das Feſt und die Coſtüme ſind ja richtig geſchildert, nur das meine war nicht das eines ungari⸗ ſchen Magnaten. Getrunken iſt natürlich worden, aber man kann ſich doch beherrſchen. Der Verhandlungsführer hält dann dem Zeugen weiterhin vor, daß er es geduldet habe, daß die Frau Rittmeiſter Eh widerrechtlich die Regimentspferde ritt, die Unteroffiziere„anpfiff“, und daß ſie in einem ſchlechten Verhältnis zu ihrem Mann ſtehen ſolle. Der geuge will derartiges nicht bemerkt haben. Daß ſich das Ehepaar Ey die Pantoffeln an den Kopf zu werfen pflege, ſei ihm auch nicht bekannt, wohl aber ſei es der derben Manier des Rittmeiſters zu⸗ zutrauen, daß er einmal zu ſeiner Frau geſagt habe, ſie ſolle das „Maul“ halten. Vhdlf.: Iſt auch das eheliche Verhältnis zwiſchen Rittmeiſter Koch und ſeiner Frau ſchlecht, die beide unter dem Namen Leimann in dem Roman auftreten? Zeuge: Daß gegenſeitige ſcharfe Ausſprachen zwiſchen beiden ſtattfinden iſt möglich. Vhdlf.: Wie iſt es mit dem angeblichen ehebrecheriſchen Verkehr der Frau mit dem Oberleutnant Witte? Zeuge: Dienſtlich iſt mir davon nichts bekannt geworden. Vhdlf.: Die Frau Oberleutnant iſt im vorigen Monat plötzlich geſtorben. Wiſſen Sie, ob das Erſcheinen des Romans auf ihren Tod Einfluß gehabt hat? Zeuge: Nein, ſie litt an einer Ver⸗ wachſung im Darm und bei einer Operation, die im übrigen glück⸗ lich verlaufen war, verſtarb ſie. Bohlf.: Was wiſſen Sie davon, daß ihr Mann den Rittmeiſter Bandel zu einem Griff in die Schwa⸗ dronskaſſe, alſo zu einer betrügeriſchen Manipulation zugunſten Wittes veranlaſſen wollte und daß Witte ein dem Rittmeiſter gege⸗ benes Ehrenwort gebrochen haben ſoll? Was wiſſen Sie ferner davon, daß Koch und Witte in betrügeriſcher Weiſe Wechſel ausgeſtellt haben ſollen? Zeuge: Die Sache mit der Schwadronskaſſe hat das Ehren⸗ gericht beſchäftigt und die Akten müſſen hier ſein. Was die Wechſel anbelangt, ſo weiß ich, daß ſolche im Betrage von mehreren Tauſend Mark im Verkehr geweſen ſind, auf denen Koch und Witte gegenſeitig Würgſchaft geleiſtet hatten. Vhdlf.: Sind die Wechſel bezahlt worden. Zeuge: Nein. Bhdlf.: Das letzte Kapitel des Romans, in welchem Koch und Frau Witte nach London fliehen und dort Selbſt⸗ mord verüben, iſt erfunden? Zeuge: Ja. Vrt.: Iſt es richtig, daß Koch inzwiſchen beurlaubt iſt. Zeuge: Ja. Er hat ſein Abſchieds⸗ geſuch eingereicht und iſt bereits genehmigt. Anklagevertr.: Paßt die Perſonalbeſchreibung in Bezug auf Koch und Witte? Zeuge: Ja, durchaus. Anklagevertr.: Auch daß Witte bei jenem Coſtümfeſt das „heulende Elend“ hatte, während gleichzeitig ſeine Frau mit Koch nach Hauſe ging und dort Ehebruch verübte? Zeuge: Ich habe davon nichts geſehen, ich weiß nur, daß Koch der Frau ſtark die Kur ſchnitt und daß ich ihn wiederholt warnen mußte. Ich glaube aber, daß er nur unvorſichtig, nicht unehrenhaft gehandelt hat. Vhdlf.: Wie iſt es mit dem unſittlichen„Verhältnis“ des Leutnants Habenicht, der im Roman als Leutnant Specht figuriert. Er ſoll ſich von dem Mädchen haben etwas unterſtützen laſſen, indem ſie ihm Lebens⸗ mittel nach Hauſe brachte? Zeuge: Die Perſonalien paſſen nicht ganz auf Leutnant Habenicht. Brt.: Ich meine auch, die Figur ſt ſo allgemein gehalten, daß ſie auf eine ganze Reihe von Leutnants paßt.(Heiterkeit.) Vhdlf.: Wie iſt es mit dem Leutnant Pommer? Gilt ſein Ebenbild im Leben als ſtarker Eſſer? Zeuge: Ja, er iſt ein ſehr ſtarker Eſſer.(Heiterkeit.) Vhdlf.: Gilt er auch als ein Krakehler? Zeuge: Nicht daß ich wüßte. Vrt.: Ein Fafantung von ihm liegt nicht vor. Anklagevertr.: Dazu möchte ich bemerken, daß die im Dienſt mit dem Angeklagten Gleichen überhaupt nicht zur Stellung von Strafanträgen aufgefordert worden ſind. Die Vernehmung des Zeugen wird ſodann abgebrochen und die weitere Verhandlung um 6 Uhr abends auf Dienstag früh 9 Uhr Nus Stadt und Land. *„ Maunheim, 10 November 1305. Der Schluß des Vaſars erfolgte erſt in den frühen Norgen⸗ ſtunden des heutigen Tages. Der Andrang hielt auch geſtern noch an, namentlich in den Abendſtanden entwickelte ſich ein reges Leben. Es ſind bisher ca. 90 000 M. an der Centralſtelle abgeliefert worden. Die Geſamtſumme wird auf 100 000., der Reingewinn auf 70 000 M. geſchätzt. Immerhin ein hübſches Sümmchen, wenn auch nicht ſoviel wie beim letzten Baſar, bei dem 93 000 M. übrig blieben. Der Reſt der Warenvorräte wurde geſtern abend noch ver⸗ ſteigert. * Im Naturheilverein ſpricht, wie aus dem Inſeratenteil er⸗ ſichtlich iſt, am Mittwoch abend 8½ Uhr im Hotel National Frau Bieber über:„Brechdurchfall bei Kindern, Keuchhuſten und anderen Kinderkrankheiten“, worauf Intereſſenten hiermit freundlichſt auf⸗ merkſam gemacht ſeien. Näheres ſiehe Inſerat. * Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur eröffnete am Samstag Abend Herr Bankier Hausme iſter⸗Stutgart die Saiſon mit einem Vortrag über„Die dermalige Lage der Juden in Deutſchland und den anderen wichtigſten Ländern“. Er gab zunächſt einen Ueberblick über die Geſchichte der Juden, in welcher er drei Pevioden unterſchied: 1. Die nationale bis zur Zerſtörung des zweiten Tempels; 2. Die Periode der Unterdrückung und Rechtloſigkeit; 3. die Periode des Staatsbürgertums in der modernen Zeit, die mit der Unabhängigkeitserklärung der nordamerikaniſchen Union begint, aber bereits durch Luther und die Reformation verbreitet wurde. In dieſe Periode haben ſich die Juden in Deutſchland noch nicht voll⸗ kommen eingelebt; denn wenn auch das deutſche Parlament von 1848 bereits die Gleichſtellung der Juden ausſprach, ſo wurde ſie doch erſt durch das Geſetz vom 3. Juli 1869 in die Praxis übertragen. Durch die Emanzipation ſeien nun die Juden aus dem Denkkreiſe des Juden⸗ kums herausgetreten, und wenn das Judentum dennoch erhalten werden ſollte, ſo könnte dies nur dadurch geſchehen, daß die Juden ſich auf allen Gebieten des modernen Kulturlebens betätigen. Aus dem Judentum iſt das Chriſtentum und damit die heutige Weltkultur hervorgegangen, denn wenn Paulus das Chriſtentum zur Welt⸗ keligion machte, ſo vermochte er dies nur vermittels der jüdiſchen Sittenlehre. Wenn aber die Juden heute noch Erſprießliches leiſten und den Antiſemitismus wirkſam bekämpfen wollten, ſo müßten ſie an allen Zweigen des modernen Lebens Anteil nehmen und ſich namentlich wiſſenſchaftlich fortbilden. Sie würden dann zeigen, daß ſie keine Schmarotzer, ſondern nützliche Glieder des Staates ſeien. Der Zionismus ſei kein Heilmittel gegen den Antiſemitismus, denn es ſei keine Ausſicht, für die Juden in Paläſtina eine Heimſtätte zu ſchaffen.— In der Diskuſſion wurde dem Redner beſonders entgegen⸗ gehakten, daß die Beteiligung an den Kulturaufgaben der Gegenwart doch nicht eine Betätigung der Juden als Juden bedeute, worauf er im Schlußwort nochmals ſeinen Standpunkt zu rechtfertigen ſuchte und namentlich alle Richtungen im Judentum zum einträchtigen Zu⸗ ſammenwirken aufforderte. * iehhändler⸗Verſammlung. Am Sonntag, den 15. Novbr., nachmittags 7½ Uhr findet im„Hotel Lion“ in Karlsruhe eine General⸗Verſammlung des Zentralberbandes Badiſcher Viehhändler ſtatt. Bei der Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder und Nichtmitglieder um zahlreiches Erſcheinen gebeten. * Geſtorben iſt heute nachmittag 942 Uhr im aallg. Krankenhaus der Wirt Friedrich Kleinfel der, der ſich geſtern früh bedeutende Verletzungen am Unterleib beigebracht hatte. Aus dem Grossherzogtum. oie. Bruchſal, 9. Nov. In Forſt brach auf dem Anweſeu ooa Die Entſtehungsurſache des vorräten gefüllte Scheuer einäſcherte. betragen. 0 Feuers iſt noch unbekannt. Der Schaden ſoll ca. 8000 Engen, 9. Nov. Am Freitag nachmittag landete in der Nühe des Aspenhofes am Ballenberg bei Engen ein Luftballon. Er war von 2 Herren und 2 Damen beſetzt, die eine Vergnügungsreiſe machten. Der Ballon war vormittags 10 Uhr in Augsburg aufge⸗ ſtiegen und die Fahrt von herrlichem Wetter begünſtigt, es wehte ein leichter Nordoſtwind. Einer der Inſaſſen war ein Fabrikbeſitzer von Bäumenheim. Die Landung ging gut von ſtatten. * Haslach i.., 9. Nov. Die Geſellſchaft Vulkan, Haslacher Schotterwerke, G. m. b.., ließ im Laufe des Sommers eine Draht⸗ ſeilbahn errichten, um die mächtige Hornblendeeinlagerung(Amphi⸗ bolitgeſtein) im Urwald ſüdlich der Stadt auszubeuten. Das Lager, das mächtigſte dieſer Geſteinsart in Baden, erſtreckt ſich auf eine Länge von faſt 1 Kilometer und erreicht eine Breite von etwa 100 Meter. Vermöge ſeiner Härte und Elaſtizität bildet dieſes Geſtein das beſte Schottermaterial für Straßen. .c. Pfullendorf, 9. Nov. In Wattenreuthe ereignete ſich geſtern ein beklagenswerter Unglücksfall. Der 31jährige Heinrich Walk wurde in einer Kiesgrube von einem abrutſchenden Felſen derart auf den Kopf getroffen, daß er leblos vom Platze getragen werden mußte. Eine Frau, die ſich in geſegneten Umſtänden befindet und ein kleines Kind betrauern ihren Ernährer. .e, Pforzheim, 9. Nov. Der ſeit dem 5. November vermißte Bifouterielehrling Adolf Habermann wurde geſtern tot im Walde oberhalb des Haldenwegs aufgefunden. Der junge Menſch war in letzter Zeit ſchwermütig geweſen. .e. Schopfheim, 9. Noy. Wie verlautet, ſind die Wieſenthäler Thonwerke hier um den Preis von 380 000%/ an die Firma Aug. und Karl Schindler, Dampfziegelei in Windſchläg b. Offenburg übergegangen. .e, Lahr, 9. Novbr. Das 4jährige Söhnchen des Zimmer⸗ meiſters Adolf Meurer kam am Samstag unter einen mit Sand beladenen Wagen derart, daß beide Räder ihm über den Hals gingen. Geſtern morgen iſt das unglückliche Kind ſeinen Verletzungen or⸗ legen. sch. Freiburg, 9. Nov. Der Bürgerausſchuß beriet am Montag über verſchiedene Vorlagen, die ſich in der Hauptſache um Erſtellung neuer Gemeindeinſtitute und um Erſsperbung von Gelände 31 Straßenanlagen oder ſonſtigen Neuſchöpfungen drehten. Der Hauptgegenſtand betraf die Erbauung zweier neuer An⸗ ſtaltenfür daskliniſche Krankenhaus, die an der Ecke der Marien⸗ und Rheinſtraße errichtet werden ſollen. Der Bau⸗ koſtenaufwand beträgt 365 000%/ eine Summe, die in den Rahmen aller in der letzten Periode für Krankenhausbauten ausgegebenen goſten paßt. Für Schaffung eines öffentlichen Platzes im Stuhlinger werden 74 100/ ausgegeben; weitere Summen werden genehmigt für Erwerbung von Straßengelände zum Zwecke der Offenhaltung des Schloßberges für Errichtung einer Krippenanſtalt beim Waiſen⸗ haus in Günterstal. Aus allen dem Bürgerausſchuß in den letzten 10 Jahren vom Stadtrat zugegangenen Vorlagen geht hervor, daß der Gemeinderat beſtrebt iſt, zum Wohle der Stadt Neues und Schönes zu ſchaffen. .0. St. Blaſien, 9. Nov. Vorgeſtern abend nach 7 Uhr ſtürzte die 71jährige Kaufmannswitwe Regina Grumbach hier aus Ver⸗ ſehen die Kellertreppe hinab, wobei ſie ſich derart verletzte, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. 8 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Frankenthal, 9. Nov. Zwei Aufſehen erregende Verhaftungen ſind heute vormittag hier auf Veranlaſſung eines Heidelberger Kriminalkommiſſars bewirkt worden. Es wurden wegen Vergehens gegen das Perſonenſtandsgeſetz etc. in Haft genommen der Kaufmana Vecker von hier und deſſen kurz vorher von Kirchheimbolanden hier zu Beſuch eingetroffene Kouſine, ein 29 Jahre altes Fräuſein. Die beiden Schuldigen wurden heute nachmittag nach Heidelberg verbracht. * Haardt, 9. Nov. Erhängt hat ſich hier geſtern morgen in ſeiner Wohnung„am Berg“ der 60 Jahre alte alleinſtehende Küfer Jakob Riehm(genannt Nollenküfer). Nahrungsſorgen werden die Urſache des verzweifelten Schrittes geweſen ſein. * Mainz, 8. Nob. Von der ſeitherigen Gepflogenheit abgehend, hat das Kriegsminiſterium der Stadt Kaſtel unter lohalen Beding⸗ ungen das freiwerdende Feſtungsgelände überlaſſen. Während das⸗ ſelbe Miniſterium noch vor einigen Jahren eine Reihe von Millionen forderte, hat nach den ſoeben eingetroffenen Bedingungen die Stadt Kaſtel für das geſamte freiwerdende Feſtungsgelände keinen Pfennig zu bezahlen. Die Stadt Kaſtel hat die Erlaubnis erhalten, das ganze Terrain zu dem vom Kriegsminiſterium ermittelten Abſchätzungs⸗ breis zu berkaufen und den Verkaufspreis nach Berlin einzuſenden. Die Stadt übernimmt nur das Niederlegen der Befeſtigungswerke und Wälle und das Ausfüllen der Gräben. Die Konſequenz dieſes Entgegenkommens ſollte wohl die ſein, daß das Kriegsminiſterium allen anderen Feſtungsſtädten, in denen eine Beſeitigung der Feſtungsanlagen notwendig erſcheint, dieſelben Begünſtigungen wie Kaſtel gewährt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert Hollenberg. Eine recht beſcheidene Anzahl von Hörern war es, die ſich geſtern im Kaſinoſaal zuſammengefunden halle; aber es war ein dankbares und beifallsfreudiges Publikum, das den Dar⸗ bietungen der beiden Herren Hollenberg lauſchte. Wir haben bereits im vorigen Jahre Gelegenheit gehabt, die beiden Konzertgeber kennen zu lernen. Herr Otto Hollenberg, der damals nur begleitete, trat geſtern auch als Soliſt hervor. Er iſt eine beachtenswerte Künſt⸗ lererſcheinung, der Grieg, Brahms, Chopin und Liſzt gut erfaßt hat und in feſſelnder Weiſe wiederzugeben verſteht, wenn uns ſe'ne In⸗ terpretationsart auch manchmal allzu lehrhaften Charakters ſchien und der Anſchlag im Forte öfters recht hart war. Sehr hübſch ſpielte er das Brahms'ſche Intermezzo, auch die beiden Rhapſodieen kamen in ſchöner Weiſe zur Wiedergabe; am beſten aber gelangen mohl die beiden Chopin'ſchen Kompoſitionen, Nocturne Des⸗dur und Ballade G⸗moll. Herr Dr. Arno Hollenberg, der Sänger, ſucht zwer⸗ fellos aus dem Ideengehalt der Kompoſitionen heraus zu peſtalten. Das gelingt ihm in dem Maße, als ſeine Stimme, die an ſich ſehr ſympathiſch klingt und auch beachtenswerten Umfang beſitzt, ſeinen Intenſionen zu folgen vermag. Wenn Herr Dr. Hollenberg ſich erſt eine beſſere Vokaliſation und einen leichteren freieren Tonanſatz wird angeeignet haben, wenn er auch insbeſondere über die Art der Ver⸗ wendung des offenen und gedeckten Stimmklanges mit ſich ins Reine gekommen ſein wird— Stellen wie:„Jehovah dir ſprech ich guf ewig Hohn; ich bin der König von Babylon“ aus Schumann⸗Heines Bel⸗ fazar klingen, wenn auch dramatiſch empfunden, in der Art wie der Sänger ſie zu geben beliebte weder ſchön noch künſtleriſch— dürfte er eine beachtenswerte künſtleriſche Erſcheinung auf dem Kongert⸗ podium werden. Daß er eine gute muſtkaliſche Bildung und künſt⸗ leriſchen Geſchmack beſitzt, ließ ſchon das intereſſante Programm er⸗ kennen, das Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Hugo Wolf enthielt. Beſonders gut gelangen dem Sänger Schuberts „Prometheus“, Schumanns„Belſazar“ und das reizende„Minne⸗ lied“ von Brahms. Den beiden Konzertgebern möge der überaus große Beifall des kleinen Auditoriums Exſatz bieten für den ausgeblie⸗ benen materiellen Lohn. 15 Das Konzert Colonne in Paris wurde in Abweſenheit Eslonnes, der in Amerika Gaſtſpiele gibt, von dem Komponiſten Gabriel Pieyns zu einer muſterhaften Ausführung brachte, ſo daß ie nehr als je beklatſcht wurde. Einen außerordentlichen Erfolg errang in dieſem Konzerte die bekannte deutſche Wagnerſängerin Frau Schumann⸗ iit und Ludig Weinmann Feuer aus, das die mit Ernte⸗ Heind. Nicht nur das Solo der Erda im„Rheingold“ und eine geleitet, der namentlich die ſchwierige Symphonie von Céſar Frauck Arie aus„Rienzi“, ſondern auch die Vitellia⸗Arie aus Mozart's „Tilus“ und Schubert's„Allmacht“ gelangen der Künſtlezin wis keiner anderen. Schillermuſeum in Marbach. Aus Stuttgarl, 10. Nob., wird uns telegraphiert: In Anweſenheit des Königspaares, der übrigen Mitglieder des königlichen Hauſes und des Staatsminiſters wurde heute, am Geburtstage Friedrich von Schillers, das vom ſchwäbiſchen Schillerverein erbaute Schillermuſeum zu 14 Marbach feierlich eingeweiht. Die Weiherede hielt der Rektor der Stuttgarter techniſchen Hochſchule Profeſſor Karl Weibrecht. Kleine Mitteilungen. Ein ſeltenes Gaſtſpiel wird am Samstag im Berliner Centraltheater zur Aufführung kommen. An dieiem Tage wird dort als Hans Styx im„Orpheus in der Unterwelt“ Ferdinand von Strantz auftreten, der einſtige Schauſpieler und Dircktor der Königlichen Oper zu Berlin. Herr von Strantz, der Gatte der be⸗ kannten Schauſpielerin Emma von Führing, hat in dieſem Sommier ſein 81. Lebensjahr vollendet und ſteht ſeit 1887 der öffentlichen Bühnentätigkeit fern.— Nach einem Telegramm aus Hamburg fand Oscar Blumenthals einaktiges Luſtſpiel„Wann wir al⸗ tern“ bei der geſtrigen Uraufführung im Deutſchen Schauſpiel⸗ hauſe lebhaften Beifall. Der Autor wurde wiederholt gerufen. Die zweite Uraufführung des Abends, das dreiaktige Schauſpiel„Das heilige Leben“ von Hennie Rache befremdete anfangs burch das heikle Thema, brachte aber dem„Lokal⸗Anzeiger“ zufolge nach wir⸗ kungsvollem Schlußakt ſtärkeren Beifall.— Nach einer Münchener Depeſche hat in Berückſichzigung der jüngſten Interpellation Schädler die Polizei drei Stücke und ein Lied aus dem Novemberprogramm der Elf Scharfrichter verboten. Darunter befindet ſich Hermann Bahr's Stück„unter ſich“, das am Freitag vor geladenem Publikum erſtmalig aufgeführt worden war.— Der langjährige Profeſſor der Philoſophie in Tübingen, v. S igwart, iſt unter Verleiheing des Titels und Ranges eines Geheimrates in den Ruheſſtand vee⸗⸗ ſetzt worden. Der Rheinauprozeſz vor der Maunheimer Strafkammer. Mannheim, 10. November. N. Fünfter Verhandlungstag(Fortſetzung). Vorſ.: Wir kommen nun zu den zwei Wechſeln, die am 28. Juli 1902 von der Rheinau G. m. b. H. auf das Stahlwerk gezogen wurden und einen Geſamtbetrag von 100 000 Mk. hatten. Die Wechſel waren fällig am 28. Oktober 1902 und bon der Oberrheini⸗ ſchen Bank diskontiert worden. Angekl. Böhm gibt die Tatſache zu und erklärt, daß dieſe Wechſel die letzte Prolongation von zwei ſeit 2 Jahren laufenden Wechſeln ſeien. Verteidiger Geismar macht darauf aufmerkſam, daß dieſe zwei Wechſel von dem Stahlwerk ſchon eingelöſt ſind, oder noch eingelöſt werden. Es erfolgt ſodann die Einvernahme des Angeklagten über den Wechſel, welcher dem Syndikat der Weiß⸗Kalkwerke G. m. b. H. in Diez gegeben wurde für eine Schuld, welche die A. C. J. an das Syndikat für bezogenen Kalk hatte. Der Wechſel lautete auf 4000 Mark, war fällig am 81. Oktober 1902, gezogen auf das Stahlwerk in Rheinau, begeben an die A. C. J. und von dieſer an das Syndikat weiter indoſſiert. 15 Es wird nunmehr zur Einvernahme der Zeugen geſchritten. Zeuge Bankier Offenbächer teilt mit, daß ſie den Angekl. Böhm um Auskunft erſucht hätten, welches Geſchäft dem Wechſel zu Grund liege. Böhm habe erwidert, dies hänge mit Terrain⸗ verkäufen der A. C. J. an die Rheinau zuſammen. Dieſe Auskunft ſei ihnen plauſibel erſchienen, ſie hätten ſich aber doch entſchloſſen die Prolongation des fälligen Wechſels nur zum halben Betrage, alſo zu 30 000 Mk., anzunehmen. Staatsanwalt Mühling: Ich frage den Zeugen, ob bei der Hereinnahme von Wechſeln es nicht in erſter Linie maßgebend iſt, welche Kreditfähigkeit Aus⸗ ſteller und Acceptant beſitzen. Wenn Sie die Lage der A. C. J. ge⸗ wußt hätten, würden Sie die Wechſel wohl nicht genommen haben Zeuge: Unter keinen Umſtänden. Staatsanwalt Mühling Das iſt nach meiner Anſicht die Hauptſache, auf die es ankommt. Zeuge Direktor Roſenbaum und Zeuge Direktlor Teſche geben Auskunft über die Vorgänge bei der Diskontierung bon zwe Wechſeln durch die Pfälziſche Bank. Zeuge Teſcher erllärt, da er die Prolongation für eine fortgeſetzte Flüſſigmachung emer erſt ſpäter fällig werdenden Schuld angeſehen habe. Vor.: Bei der Diskontierung eines Wechſels ſind wohl die Annahmen, daß ein reelles Geſchäft vorliege und der Ausſteller und Acceptant gut ſind. die Leit⸗ und Hauptpunkte? Zeuge Direktor Teſcher: Wie eine Frage hängt mit der anderen zuſammen. Man nimmt bei der Hereinnahme eines Wechſels als ſelbſtverſtändlich an, daß man es mit einer ſolbenten Firma zu tun hat, gegen die kein Grund zum Mißtrauen vorliegt. Vorſ.: Haben Sie nicht nach dem Leipziger Bankkrach die Diskontierung einmal abgelehnt? Zeuge Teſcher Zu jener Zeit iſt wohl jeder Bankdirektor aus einer Reihe döun Grün⸗ den zurückhaltender geworden, entweder haben die Banken zu der⸗ artigen Zwecken kein Geld gehabt, weil ſie es nötiger örauchten, oder man war durch die Vorgänge bei dem Leipziger Bankkrach miß⸗ trauiſch geworden, ſodaß man davon Abſtand nahm, den Diskont noch weiter auszudehnen. Ein ſolcher Fall lag damals bei uns vor; wir wollten nur wenig Diskont geben, da wir annahmen, daß wir das Geld für unſere Kundſchaft brauchten, die große Jorderungen an uns ſtellte. Wir lehnten deshalb die Diskontierung der Wech ſel aß Bald darauf telephonierte mir Herr Groſch, daß man doch das durch den Leipziger Bankkrach hervorgerufene Mißtrauen nicht noch weiter erhöhen ſolle, ſondern daß man ſich gegenſeitig unterſtützen müſſe. Die Wechſel ſeien doch gut und ſei es doch nicht richtig, ihre Dis⸗ kontierung abzulehnen. Ein Mißtrauen ſei doch hier nicht borechtigt. Der Zeuge konſtatiert dann, daß die Wechſel auf Grund des zwiſchen ihm und Herrn Groſch geführten telephoniſchen Geſprächs ſpäter noch von der Pfälziſchen Bank diskontiert worden ſeien. Auf Befragen des Vorſitzenden teilt der Zeuge noch mit, daß die Pfälziſche Bank aus der Konkursmaſſe bis jetzt 50 Prozent von dieſer ihrer Wechſel⸗ forderung erhalten habe. Was die Bank von der dtheinau bekommen werde, wiſſe er noch nicht. Verteidiger Geis mar ſtellt die Anfrage an den Zeygen, ob die Kenntnis von den Fehlern in den Bilanzen ſchon allein ein Grund dafür ſei, die Diskontierung der Wechſel abzulehnen? Zeuge Direktor Teſcher: Die Frage kann nur akademiſch beant⸗ wortet werden. Wenn es ſich um ein ſolventes Unternehmen vandelt, kann man auch Wechſel diskontieren, trotzdem das Unternehmen mit Unterbilanz arbeitet. Vorausſetzung iſt, daß das Inſtitut noch ge⸗ nügendes Aktienkapital beſitzt und der Bezogene gut erſcheinr. Wenn ich aber gefragt werde, ob ich den Diskont gegeben bätte, ſo muß ich mit Nein antworten. 5 Zeuge Groſch wird einvernommen über die von der Obe rheiniſchen Bank diskontierten, von der Rheinau ausgeſtellten un auf das Stahlwerk gezogenen zwei Wechſel. Die Oderrbeiniſche Bank habe vor dem Diskont verlangt, daß die Wechſel noch mit dem Giro der A. C. J. verſehen werden. Dieſe Forderung ſei geſtellt worden, um noch die A. C. J. als Bürgen für die Wechſelferderung zu haben. Zeuge David Erlebach, der früher Kaſſier der A. E. J. war, gibt Aufklärungen über den Wechſelverkehr bei der A. C. J der aus den Verhandlungen ſchon bekannt iſt. Nähere Mitteilungen über den Verkehr in Wechſeln kann der Zeuge nicht geben. .⸗A. Kaßz fragt den Zeugen, ob Henninger Ende Juni 1902 M. 1000 in bar bei der A. C. J. eingezahlt hat, worüber Zeug leine Auskunft geben kann. D r K A N +Seſfte. Weneral⸗Nimeiger, Mannherm, 10, November. Dr. Zuccalmaglio gibt Auskunft über die Situation der „Rheinau“ beim Ausbruch des Konkurſes der A. C. J. Die Aus⸗ ſagen ſind eine Wiederholung der in der erſten Verhandlung ge⸗ machten Angaben. Auf Befragen des Staatsanwalts erklärt der Zeuge, die Lage der„Rheinau“ ſei ſchon vor Ausbruch des Konkurſes der A. C. J. eine derart geſpannte geweſen, daß man mit einer Kataſtrophe rechnen mußte. Konkursverwalter Rechtsanwalt Seiler: Die Vechſelverbind⸗ lichkeiten, die bei Ausbruch des Konkurſes vorhanden waren, ſeien durch eine Abſchlagszahlung von 50 Prozent befriedigt worden. Er glaube, daß die Wechſelſchuldner volle Befriedigung finden keürden. In der nächſten Sitzung der Wechſelgläubiger werde er vorſchlagen, die Wechſel voll zu bezahlen und die Regreßpflicht an das Stahlwerk und die Rheinau geltend zu machen. Sachverſtändiger Julius Wagemann, Direktor der Badiſchen Bank, erſtattet ein Gutachten über die unter Anklage geſtellten Wechſel. Er iſt der Anſicht, daß man nicht darnach zu fragen pflegt, welche Rechtsgeſchäfte der Ausgabe des Wechſels zu Grunde liegen. Für die Banken iſt in erſter Linie maßgebend, ob die beiden oder einer der Wechſelberpflichteten unbedingt gut für die in Betracht kommende Summe ſind. Die Prüfung des Geſchäftsunternehmens halte er für vollſtändig ausgeſchloſſen, wenn er ſich auch ſpater nach der Annahme der Wechſel manchmal zu erkundigen pflege, welches Geſchäft denn eigentlich dem Wechſel zu Grunde liegen möge. Man würde die Leute ganz einfach mißtrauiſch machen, wenn man ſie fragen wollte, ob ihrem Wechſel ein reelles Geſchäft zu Grunde liege doder nicht. Hiermit iſt die Beweisaufnahme geſchloſſen. Hierauf begannen die Plaidohers. Zunächſt erfolgte das Plaidoyer des Staatsanwalts Dr. Mühling, der in eingehender Rede ſeinen Strafantrag be⸗ gründete: Wenn die erſte Hauptverhandlung dazu beſtimmt war, über die Buchfälſchungen, widerrechtliche Dividenden⸗ und Tantiemen⸗ Verteilung und Verſchleierung des wahren Standes der„A. C..“ Licht zu verbreiten, ſo ſei die Aufgabe der zweiten Hauptverhandlung geweſen, aufzuklären, auf welche Weiſe Böhm und Henninger ſich Geldmittel verſchafften, um die A. C. J. fortzuführen und Gelder Fzur Zahlung der Dividenden und Tantiemen flüſſig zu machen. Den Angeklagten lägen vier Gruppen von Betrügereien zur Laſt, erſtens die betrügeriſchen Verkäufe von Aktien, zweitens die betrügeriſchen Abcreditivs auf Newyork, drittens die betrügeriſchen Verkäufe von Wechſeln, viertens die betrügeriſche Verſchaffung von Bankkrediten. Der Staatsanwalt verbreitete ſich hierauf ausführlich über die ein⸗ zelnen Vergehen der Angeklagten Böhm und Henninger. In allen Fällen ſtehe feſt, daß ſich Beide des Betrugs ſchuldig gemacht haben. Hinſichtlich der Aktienverkäufe bemerkte der Staatsanwalt noch, daß auch vor dem Jahre 1898 Böhm Aktien an die Oberrheiniſche Bank in betrügeriſcher Abſicht verkauft habe. Hier aber ſei die Straf⸗ verfolgung verjährt. Die Aktienverkäufe, die Acereditivs, die Bank⸗ kredite und Wechſelberkäufe wären nicht zuſtande gekommen, wenn die wahre Lage der A. C. J. bekannt geweſen wäre. Ob Böhm die 1 Aktien auf Verlangen der Oberrheiniſchen Bank an dieſe verkauft Habe, oder ob er ſie ihr angeboten, ſei hierbei ohne Belang. Tatſache bleibe es, daß die Bank inſoweit geſchädigt wurde, als ſie minder⸗ wertige Aktien kaufte. Der Umſtand ferner, daß Böhm wieder⸗ holt Aktien der Oberrheiniſchen Bank auf deren Angebot abgenommen habe, ſei überhaupt nicht geeignet, Böhm zu entlaſten. Böhm hätte dies geradezu tun müſſen, wollte er ſeine Rolle weiterſpielen. Wenn wegen der Zeichnung der 500 jungen Aktien Böhm behaupte, nicht er habe gezeichnet, ſondern ein Konſortium, ſo entſpreche dieſe Be⸗ Hauptung nicht dem wahren Sachverhalt. Sie werde widerlegt durch den verleſenen Zeichnungsſchein vom 16. Juni 1900; denn es ſei doch eine ganz klare Willenskundgebung des Böhm, wenn er 500 Aktien zeichne und ſich verpflichte, den Zeichnungspreis von /600 000 in die A. C. J. zu zahlen. Daß der Angeklagte die jungen Aktien nur zum geringſten Teile beziehen wollte, ſei rechtlich gar nicht von Belang und ändere gar nichts an der Tatſache, daß Böhm durch die Zeichnung Eigentümer ſämtlicher 500 Aktien wurde und für den ge⸗ geichneten Preis gegenüber der A. C. J. haftbar war. Den Zeich⸗ Rungspreis habe die Oberrheiniſche Bank vorgeſchoſſen und zur Deckung die Aktien in Gewahrſam genommen. Der Betrug, welcher dem Angeklagten zur Laſt gelegt werde, beſtehe ja gerade darin, daß durch Unterdrückung der wahren Tatſachen, daß nämlich die A. C. J. mit Unterbilanz arbeitete, die Oberrheiniſche Bank von Böhm be⸗ wogen wurde, den Betrag von/ 800 000 vorzuſchießen. Beim Abſchluß aller der unter Anklage ſtehenden Rechtsgeſchäfte habe weder Böhm noch die A. C. J. einen rechtlichen Anſpruch gehabt; der Angekl. Böhm habe immer den Irrtum erregt, als ſei die A. C. J. ein ren⸗ kables Geſchäft. Es könne doch nicht hingehen, wenn man es un⸗ geſtraft laſſe, daß Böhm heute Bilanzen fälſche, morgen auf Grund der gefälſchten Bilanzen Aktien zu hohem Kurs verkaufe, falſche Acereditivs herausgäbe, falſche Wechſel ausſtellte und von den Banken ſich Kredite erſchwindelt. Hier habe man es mit einem richtigen Schulfall von Unterdrückung der wahren Tatſachen zu tun. Böhm ſei rechtlich verpflichtet geweſen, den Irrtum, welchen er in ſeinen Gegenkontrahenten erregte, aufzudecken; für die Folgen dieſer Unterlaſſung ſei Böhm ſtrafbar. Daß Böhm's Berechnungen darauf hinausliefen, die A. C. J. wieder in die Höhe zu bringen, ändere an dem Tatheſtand durchaus nichts. Der Angeklagte Henninger habe ſich an all' dieſen Transaktionen beteiligt außer an denjenigen, welche vor ſeiner Ernennung zum ſtellbertretenden Direktor lagen. Hen⸗ ninger ſei verpflichtet geweſen, den Aufſichtsrat über den wahren Tatbeſtand aufzuklären, die falſchen Bilanzen zu verhüten und die Ausgabe junger Aktien zu verhindern. Aber auch durch poſitive Handlungen habe Henninger bei den Betrügereien Böhms mitgewirkt, als er die falſchen Bilanz mit unterſchrieb und auch ſeinen Namen unter die Briefe ſetzte, welche an die Banken hinausgingen zwecks Uebernahme junger Aktien. Die Acereditivs, die Wechſel und Bank⸗ kredite wären ebenſo nicht zuſtande gekommen, wenn der wahre Sachverhalt über die A. C. J. bekannt geweſen wäre. Der Staats⸗ anwalt ſchließt ſodann ſein Plaidoher mit folgenden Ausführungen: Der Gerichtshof werde mit ihm einig gehen, daß man hier einer gangen Kette von Betrügereien gegenüberſtehe, durch welche ſich wie ein roter Faden das Beſtreben Böhms hindurch ziehe, der A. C. J. Geld zu verſchaffen. Die A. C. J. ſei das Centrum und Böhm der Dirigent der ganzen Betrügereien. Die Lage der A. C. J. müſſe doch geradezu eine verzweifelte geweſen ſein, wenn Böhm zu ſolchen Mitteln griff, um das Unternehmen über Waſſer zu halten. Böhm Habe geradezu va banque geſpielt. Böhms Verhalten müſſe als außerordentlich gemeingefährlich bezeichnet werden, betrog er doch die Banken nicht nur in Mannheim, ſondern auch in Franlkfurt und Berlin, und brachte eine Reihe von Leuten um ihr Vermögen. Nurſehrſchwere Strafen könnten das Gegengewicht halten zu den großen Betrügereien. Wie er die Banken hereingelegt habe, ſei geradezu empörend. Im öffentlichen Intereſſe liege es, das Weſpenneſt mit eiſernem Beſen ausgukehren und Böhm, den spiritus rector mitgebührender Strengenichtmit Monaten, ſo n⸗ dern mit Jahren zu beſtrafen. Die Strafausmeſſung gegen Henninger lege er in das Ermeſſen des Gerichtshofes. Es nimmt ſodann das Wort Herr Rechtsanwalt Geismar, der Verteidiger des Angeklagten Böh m. Nach ſeiner Anſicht gehöre zu dem ſtrafrechtlichen Begriff der Bilanzverſchleierung auch die FJolgen derſelben, die ſchädigend ſein mögen, aber notwendig ſind, um nach Fälſchung der Bilanzen die Geſchäfte fortführen zu können. Man fälſche doch nicht eine Bilanz und ſage dann: Kommt, ich habe die Pilanz gefälſcht, beſtraft mich. Die Anklage konſtruiere mit Unrecht aus allen ſelbſtverſtändlichen geſchäftlichen Maßnahmen, die ach der Bilanzverſchleierung gemacht worden ſind, ſelbſtändige rügeriſche andlungen. Sie ſehe in der fortgeſetzten Unter⸗ drückuna der Bilansverſchleiexung eine neue betrügeriſche Tat. Dieles von der Anklage konſtruierte Gebäude ſei nicht haltbar. Dem An⸗ geklagten war doch das Schweigen aufgezwungen, wenn er ſich nicht ſelbſt anzeigen wollte. Dieſes Schweigen iſt aber noch leine Unter⸗ drückung von Tatſachen. Auch hat dem Angeklagten das Bewußtſein und der Wille der Schädigung der Gläubiger gefehlt. Es kann heute wohl mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß es damals möglich ge⸗ weſen wäre, den Konkurs der A. C. J. zu vermeiden. Es herrſchte aber damals eine zu peſſimiſtiſche Stimmung nicht nur wegen der A. C. J. ſelbſt, ſondern auch noch wegen einer ganzen Reihe anderer Urſachen. Daß die Männer, die die neuen Aktien gekauft haben, ſchwer geſchädigt worden ſind, iſt ſehr bedauerlich. Es ſind das gewiſſermaßen die einzigen großen Verluſte, die erlitten worden ſind. Man kann es dem Angekl. Böhm glauben, wenn er ſagt, daß es ihm bei dem Konkurs ſchwer genug war, zu ſehen, daß gerade die Männer, mit denen er meiſtens zu tun hatte und von denen er immer mit Geld unterſtützt worden iſt, ſo ſtark geſchädigt würden. Aber alle dieſe Männer ſtehen heute noch in gewiſſem Sinne zu Böhm, ſie ſind überzeugt, daß er eine Schädigung nicht gewollt hat, daß aber die Dinge für ihn unabwendbar waren. Ein noch halt⸗ loferes Truggebilde ſet aber die Anklage wegen der Abgabe von 290 Stück junger Aktien an die Aufſichtsratsmitglieder Bürck, Mahler und Harder, und die Vorſtandsmitglieder Holland und Kohlſtock. Böhm habe eben im Auftrag des Konſortiums gehandelt, als er die Zeichnung für die neuen Aktien auf ſeinen Namen vollzogen habe. Was nun die Anklage wegen der Aecreditivs anbelangt, ſo habe die Staatsanwaltſchaft unterlaſſen, die Acereditivs auszuſcheiden, denen wirklich Warenverkäufe zu Grunde lagen. Es ſei alles in einen Topf geworfen worden. Nun reichen aber die Accreditivs in Zeiten zurück, in denen eine ſolche Spannung des Geldbedarfs, wie er in den letzten Jahren vorlag, noch nicht herrſchte, in Zeiten, in denen der Bankkredit noch nicht vollſtändig ausgenutzt war. Redner be⸗ ſpricht ſodann die Ausſagen der Zeugen und das Gutachten des Sach⸗ verſtändigen bezüglich der Accreditivs. Wenn die Herren Bank⸗ direktoren vor Gericht ſtehen, ſind ſie immer ſehr tugendhaft und ſehr ſtreng. Aber im wirklichen Geſchäftsverkehr geht es doch etwas milder und ſanfter zu. Es beſteht gar kein Zweifel, daß eine Reihe von Banken Wechſel und Accreditivs nehmen, auch wenn dieſen Wechſeln keine wirklichen Rechtsgeſchäfte zu Grunde liegen. Wenn jetzt hintennach Verluſte eingetreten ſind, und die Herren Direktoren eine gewiſſe Verantwortung gegenüber ihren Aufſichtsräten und Aktionären haben, müſſen ſie natürlicherweiſe ihr Verſchulden zu verkleinern ſuchen und das kann nur geſchehen auf Koſten einer ge⸗ wiſſen Verſchärfung der Schuld des Angeklagten. Das Reichs⸗ gericht ſtehe in dieſer Frage auf einer etwas höheren und freieren Warte, als wie die Herren Bankdirektoren. Redner beſpricht ſodann den Anklagepunkt wegen der Wechſeldiskontterung, und ſtellt auch hier das Vorhandenſein einer betrügeriſchen Abſicht in Abrede. Eine Bilanzverſchleierung ſei noch keine Inſolvenzverſchleierung und eine ſolche ſei nicht vorhanden geweſen, denn die Gläubiger würden vor⸗ ausſichtlich voll befriedigt werden. Sollten die Banken aber wirklich 10 pCt. von ihren Forderungen verlieren, dann würden ſie an den Wechſeldiskontierungen doch noch nichts verlieren, denn ſie hätten an ihnen mindeſtens 10 pCt. verdient. Der Herr Staatsanwalt habe am Samstag geſagt, der Angeklagte ſei kein Finanzgenie. Faſt glaube er heute dasſelbe, denn ſo wie es der Angeklagte gemacht, mache es kein Gründer. Während die Gründer ſonſt nach der Gründung ihren Aktienabſatz abzuſtoßen ſuchen, das Publikum aber auf ſeinen Elektrizitäts⸗ oder ſonſtigen Aktien ſitzt und ſehen kann, wo es bleibt, hat der Angeklagte dieſen Trick zu ſeinem großen Nachteil nicht verſtanden. Er hat im Gegenteil immer ſo viel Aktien erworben, als wie er nur Kredit ſchaffen konnte. Er hätte noch 1899 ſeinen Beſitz an Rheinauaktien oft zu ſehr günſtigen Preiſen los⸗ ſchlagen können. Er hat es nicht getan, ſondern er hat ſeinen Beſitz gehalten; er hat insbeſondere die Aktien der A. C.., von dem Moment an, wo er wußte, daß ſie nicht mehr ihren vollen Wert beſaßen, feſtgehalten und ein Anerbieten der Oberrheiniſchen Bank, Aktien zu verkaufen, abgeſchlagen. Er iſt bei der Fahne geblieben, auch als Neuberth eingriff, ſein Pflichtgefühl hielt ihn auf dem Platze. Das muß auch anerkannt werden. Rechtsanwalt Wittmer, der Verteidiger des Angekl, Henninger, führt aus, daß die heute zur Verhandlung ſtehenden Vergehen in Ideal⸗Konkurrenz ſtünden mit der Bilanzberſchleierung. Der heutigen Anklage ſei der Boden entzogen, ſie ſei bereits konſumiert und beantrage er deshalb Ein⸗ ſtellung des Verfahrens. Sodann ſucht der Verteidiger nachzuweiſen, daß auch das Be⸗ wußtſein der Täuſchung vollſtändig gefehlt habe und auch eine Schädigung der Gläubiger ſei nicht erfolgt. Die Konkursve:waltung rechne darauf, daß 100 Prozent zur Auszahlung kommen. Dahel iſt zu berückſichtigen, daß 100 000 Mark für die Konkursverwaltung bereitgeſtellt ſind, daß 59 000 M. zweifelhafte Forderungen berück⸗ ſichtigt worden ſeien, während heute höchſtens 5000 M. zweifelhaft ſind und daß die Aufnahme der Beſtände der Konkursmaſſe un⸗ mittelbar nach Ausbruch des Konkurſes, alſo zu der unguünſtigſlen Zeit, vorgenommen worden ſei. Die Aktionäre der A. C. J. können aber nicht als geſchädigt gelten, weil alles für die A. C. J. geſchehen iſt und nur ihr die Vorteile der Handlungen der Angeklagten zu gute gekommen ſind. Der Verteldiger führt dann aus, daß der Angeklagte Henninger bei der Bilanzverſchleierung wohl als Vor⸗ ſtandsmitglied in Vetracht kommen könne, aber nicht bei der Unter⸗ zeichnung der Briefe, denn hier habe er nur im Auftrage und als Untergebener Böhms gehandelt. Auch habe Henninger geglaubt, datz eine Unterbilanz nur in Höhe der Selbſtbelaſtung Böhms vorhanden war und Böhm für ſo vermögend gehalten, daß er die Selbſtbelaſtung hätte decken können. Daß Henninger nicht an einen Konkurs der A. C. J. gedacht, gehe daraus hervor, daß er ſein ſauer erſpartes Geld dort angelegt habe, ſo noch 7 Wochen vor Ausbruch des Kon⸗ kurſes 1000 Mark. Der Verteidiger beantragt in erſter Linie Ein⸗ ſtellung des Verfahrens, in zweiter Linie Freiſprechung des Anze⸗ klagten Henninger. Der Angeklagte Böhm ergreift noch das Wort zu längeren Schlußbemerkungen, in denen er ausführt: Es ſei doch nicht ſo ganz richtig, wenn die Vertreter der Banken geſagt hätten, daß ſich das der A. C. J. entgegengebrachte Vertrauen auf die von ihr zur Auszahlung gebrachten Bilanzen und Dividenden ſtütze. 90 pEt. der Firmen, mit denen die A. C. J. in Geſchäftsver⸗ bindung geſtanden, hätten gar keine Kenntnis von den Bilanzen und dem Geſchäftsergebnis der A. J. C. gehabt. Dieſe Firmen hätten ſich ihr Urteil nicht nur auf Grund der vorhandenen Bilanzen ge⸗ bildet, ſondern weil ſie immer gut, reell und pünktlich bedient worden ſeien. Zugegeben müſſe natürlich werden, daß auch die Bilanzen einen mitbeſtimmenden Einfluß ausgeübt haben. Die Lage der Geſellſchaft Rheinau iſt auch ein ſehr weſentlicher Punkt dafür geweſen, ob ich ohne zu weitgehendem Optimismus ein Recht hatte, zu glauben, daß eine Zahlungseinſtellung der A. C. F. ausgeſchloſſen ſei. In den 7 Jahren, in denen ich die Rheinau ge⸗ leitet, haben ſich Hunderte, ja Tauſende von Perſonen, Theoretiker und Praktiker, die Anlagen auf der Rheinau angeſehen, haben ſich Informationen geholt, die Anlagen als ſehr ſachgemäß gefunden und zum Teil als Vorbild genommen. WMenn man von all dieſen ſchmeichelhaften Komplimenten einige reichliche Prozent abzzieht für Den bei derarkigem Vefuch ſtets üblichen Gebrauch des Lobes, ſe müßten auch dieſe Anerkennungen hochangeſehner, hochgeachteter Per⸗ ſönlichkeiten doch beſtärken in der Anſicht, daß ich etwas Nichtigez, elwas Zweckmäſſiges geſchaffen. Durfte ich da nicht allmählich zur Ueberzeugung koſumen, daß das, was ſich auf der Rheinau angebahnt hat, richtig, daß der eingeſchlagene Weg kein berkehrter ſei? Durfte ich nicht annehmen, daß die Sache noch zu einem guten Ende führen werde? War ich nicht berechtigt, im Jahre 1901 und 1902, was Hunderte und Tauß ende getan, zu hoffen, daß die eingetretene Depref⸗ ſion eine vorübergehende ſei, daß auch wieder beſſere Zeiten kommen, wieder eine freundlichere Auffaſſung der Banken eintreten tverde? Ich möchte ein Beiſplel anführen, wie die Meinung der Banken und damit der Bankkredit von heute auf morgen umſchlagen kann. Als ich im Jahre 1897 den Bauverein Stengelhof gründete, da traf mich eines Tages auf der Straße ein Bankdirektor, der mit der Rheinau in Geſchäftsverbindung ſtand und ſagte: Nun, Sie haben ja geſtern wieder eine neue Geſellſchaft auf der Rheinau gebildet? Welche Rindbiehcher ſind denn da wieder beteiligt? Als ich nach Hauſe kam, zerriß ich den ſchon vorher geſchriebenen Brief, den ich wegen der Teilnahme an der neuen Geſellſchaft an die betreffende Bank hatte richten wollen. Das war im Monat Mai. Im Monat Oktober des⸗ ſelben Jahres wurde ich auf die betreffende Bank gebeten. Dort ſaßen die Herren mit furchtbar ſtrengen Geſichtern. Was machen Sie denn für Sachen, rief man mir zu, haben Sie uns nicht ſeinerzeit in Ausſicht geſtellt, daß wenn Sie neue Unternehmungen auf der Rheinau ins Leben rufen, wir uns beteiligen dürfen. Wir ver⸗ langen Beteiligung an dem Bauverein Stengelhof. Auf meine Ein⸗ wendung von der Aeußerung des betreffenden Bankdirektors wurde mir entgegnet, ich hätte trotz dieſer Aeußerung des Bankdirektors Mitteilung machen ſollen. Man verlange nachträgliche Beteiligung. Als ich ferner im Jahre 1899 die Ausgabe der Obligationen bean⸗ tragte, war es kaum geſchehen, als andere Banken ſchriftlich und telephoniſch den Vorwurf machten: Wie können Sie derartige Trans⸗ aktionen machen, ohne ſie uns anzubieten. In eingeſchriebenen Briefen bin ich aufgefordert worden, in Zukunft auch andere Banken ſich an derartigen Transaktionen beteiligen zu laſſen. Sind der⸗ artige Vorkommniſſe nicht geeignet, bei Demjenigen, der ſie erlebt, die Ueberzeugung aufkommen zu laſſen:„Heute wollen Sie nicht, vielleicht in 8 Tagen“. Wäre es ehrenvoller geweſen, wenn ich in dem Augenblicke, wo der Karren verfahren war, geſagt hätte, ſo jetzt iſt der Karren verfahren, jetzt ſeht, wie Ihr ihn wieder heraus⸗ bringt. Ob ich fähig bin oder unfähig, will ich dahingeſtellt ſein laſſen, Tatſache iſt, daß Niemand anders einen ſolchen Einblick in die ganzen Verhältniſſe der Rheinau gehabt hat wie ich. War es nicht richtiger von mir, wenigſtens zu verſuchen, den verfahrenen Karren wieder in die Reihe zu bringen. Eine Verſchlechterung der Poſition konnte nicht eintreten, ſie iſt auch tatſächlich im Jahre 1902 nicht ein⸗ getreten. Seit 1901 haben ſich die Verhältniſſe der Aktiengeſellſchaft nicht verſchlechtert. Im Jahre 1901 war die Fabrik fertiggeſtellt. Wenn ich mich in der Sache getäuſcht habe, wenn ich mich in dem Reſultat getäuſcht habe, wenn ich die Sache nicht durchführen konnte, ſo iſt es ſehr bedauerlich, aber ich kann nur ſagen, ich habe das beſte getan, ich habe getan, was ich tun konnte. Zum Beweiſe, daß er Niemand hat betrügen wollen und an einen Konkurs der A. C. J. nicht geglaubt habe, verweiſt Angekl. Böhm nochmals auf die Tatſache, daß er noch am 4. Auguſt 13 000, die ſeinem Bruder gehörten, in das Geſchäft hereingenommen habe. Wenn man ihm ſo betrügeriſche Abſichten unterſtelle, wie dies ſeitens der Anklagebehörde geſchehe, ſo müſſe er bemerken, daß es ihm ein Leichtes geweſen ſei, ſich mittelſt eines Acereditivs 4— 5000 Dollar zu ſchaffen. Hiermit wird die Sitzung abgebrochen. Die Verkündung des Urteils erfolgt abends 6 Uhr. Deueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Dresden, 10. Novbr. Der bekannte Frauenarzt Dr. Plahner wurde wegen Meineidsberdachts ver⸗ haftet. Er beſtritt eidlich, unſittlichen Verkehr mit einer Patientin gehabt zu haben. * Gotha, 10. Nov. Die„Gothaiſche Zeitung“ meldet: Prinzeſſin Alice von Großbritannien verlobte ſich mit dem Fürſten Alexander von Teck. Db. Paris, 10. Nov. Mehrere Soldaten des in Boufges garniſonierenden 87. Artillerie⸗Regimentes, welche längere Arreſt⸗ ſtrafen zu verbüßen hatten, meuterten im Arreſtlokal und ent⸗ flohen mit Anwendung von Gewalt. Bisher konnte nur ein kleiner Teil der Flüchtigen ergriffen werden, während die übrigen verſchwunden ſind. o. London, D. Nov.(Privat) Blättermeldungen zufolge iſt eine unter dem Befehl des Hauptmanns Hammond nach Tibet entſandte Expedition von den Tibetianern bis auf den letzten Mann niedergemacht worden. Die Mannſchaften der Expedition ſollen vor dem Tode erſt verſtümmelt worden ſein. * Sofia, 10. Noy. Die„Agenee Telegrafique Bulgare“ mel⸗ det; Das auswärts verbreitete Gerücht über eine Verſchwö rung gegen den Fürſten iſt vollſtändig aus der Luft gegriffen. Auch fand keine Verhaftung von Offizieren und anderen Perſonen ſtatt. Kopenhagen, 10. Nov. Die vorläufigen Verhandlungen zwiſchen dem Finanzminiſterium und den hieſigen Banken über die Errichtung einer Bank auf St. Thomas mit der Be⸗ rechtigung, Papiergeld auszugeben, ſind, wie die Zeitung„Politiken“ mitteilt, nunmehr abgeſchloſſen. Das Finanzminiſterium bereitet eine Vorlage für den Reichstag vor. 1 Zur Landtagswahl. Mannheim, 10. Nov. Der Karlsruher„Landes⸗ bote“ ſchreibt:„Herr Ernſt Baſſermann kocht Rache; Rache gegen die badiſche Demokratie, weil ſie ihm in Karlsruhe zu einem Durchfall verholfen und in Mannheim ſich geweigert hat, in der allgemeinen Ordnungsbrüderſchaft Arm in Arm mit ihm gegen die Sozialdemokraten zu marſchieren. Und dieſe Rache ſoll in Schwetzingen genommen werden.“ Im Anſchluß daran erzählt dann der„Landesbote“ Gerüchte von einem angeblichen Kompromiß zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten gegen die Kandtdatur Eder. Was der Landesbote dabel von det Urbeberſchaft Baſfermanns und ihren Beweaaründen bebaubte re Mannheim, 10 November⸗ Senerm⸗ Wufeifer? 8. Si N natürlich mir echt demokratiſchem Mannesmud friſchweg jeloger F5 Die Operation des Kaiſers. * Neues Palais, 10. Nov. Die langſame Beſſe⸗ jung im Ausſehen der linken Stimmlippe hält an. Der Raiſer nahm heute morgen wieder ſeinen gewohnten Spaziergang im Freien auf. „ Wien, 10. Nov. Das„Neue Wiener Tagblatt“ ſchreibi über die Erkrankung Kaiſer Wilhelms: Daß es ſich um keine ſchwere Erkrankung handelt, haben die Freunde Deutſchlands und Anhänger hes Dreibundes und nicht nur dieſe, ſondern alle, auf deren reſpekt⸗ bolle Schätzung der Kaiſer gerechten Anſpruch erworben hat, mit hoher Genugtuung Kenntnis genommen. Vieltauſendfältig iſt der Wunſch, und er wird allgemein auch in Oeſtererich gehegt, daß in wenigen Tagen die Erkrankung nur eine Epiſode iſt. Das„Fremden⸗ blatt“ hebt den tiefen Gindruck hervor, den die Nachricht von der Operation des Kaiſers hervorrief, ſowie die allſeitige frohe Genugtuung, daß glücklicherweiſe nichts Schlimmes vorliegt. Es ſei verſtändlich, daß auch kleine Ereigniſſe, die des Kaiſers Perſon betreffen, Aufmerkſamkeit und Teilnahme erwecken. Wir freuen uns, ſo fährt das Blatt fort, daß es nur ein 1 kleines Ereignis iſt, das jetzt die Aerzte in die Nähe des Kaiſers genötigt hat, und daß von allen Seiten die beſtimmte Ver⸗ ſicherung kommt, daß auch zu Befürchtungen für die Zukunft nicht der mindeſte Anlaß vorliegt. Petersburg, 10. Nov. Die„Petersburger Zeitung“ und der„Herold“ ſprechen Kaiſer Wilhelm ihre warmen Wünſche aus fürſeine Geneſung. Darüber, daß der Katſer am Vor⸗ abend der Operation in Wiesbaden mit dem Zaren über die politiſche Geſundung der Nationen Rat hielt, ſagt der„Herold“: Der Sohen⸗ zollernfürſt ſtelle nach Hohenzollernart die Sorge um das perſönliche Wohl zurück. So denke nur ein Mann, der ſich bewußt ſei, nicht nur an die Spitze einer großen Nation geſtellt zu ſein, ſondern aueh dort zu ſtehen. Die Vorſehung brauche eine Perſönlichkeit wie Kaiſer Wilhelm. Daher hofft das Blatt, daß die Wünſche und Gebete für die baldige völlige Geneſung des Kaiſers erhört werden Prozeß Kwilecki. * Berlin, 10. Nob. Polizeirat Swolkien in Krakau be⸗ richtet, daß vom 28.—25. Januar 1897 die angebliche Hausbeſitzerin Bunczkowska aus Poſen im Centralhotel zu Krakau logterte, da ſich in Krakau häufig Leute unter falſchem Namen und falſcher Adreſſe einmieteten. Bei ſeinen Necherchen wußten die Zeugen ſaſt nie genaues anzugeben. Hedwig Andruzewska hatte als Reiſe⸗ namen Bunczkowska angegeben. Die Zeugin Radwanska, die auf der Reiſe ihr Kind ſtillte, bekundet noch über den Zeitpunkt der Reiſe. Damals war ihr Kind 9 Monate alt. Sie ſetzte es, wie es in ihrer Heimat allgemein üblich iſt, ab. Da das Kind am 17. April geboren war, wäre der Reiſetermin der 17. Januar 1897, woraus die Verteidigung ſchließt, daß es ſich hier nicht um den Fall der Gräfin handle. Die Hebamme Moll aus Krakau entſinnt ſich, daß der Kindeskauf an einem Sonnabend oder am Vorabend eines Marientages ſtattfand. Der Vorſfitzende ſtellt feſt, daß der Marien⸗ tag auf Dienstag, den 2. Februar fiel, der Vorabend alſo nicht ein Sonnabend war. Nach der Pauſe kritiſiert der Präſident die Artikel der Preſſe bezüglich des Prozeſſes. Ein Artikel ziele direkt auf Ve⸗ einfluſſung der Richter ab. Er warne die Geſchworenen vor Be⸗ einfluſſung. Unter allgemeiner Spannung wird ſodann Cäcilie Meier, geb. Pacza vernommen. Sie bekundet, daß ſie zwei Söhne vom Hauptmann v. Ziegler hatte, von denen der zweite am 22. Februar 1896 geboren war. Zeugin erzählt dann, am 25. Januar 1895 erfolgte der Verkauf und erklärt trotz vielfacher Fragen, ſie habe nie erfahren können, wo das Kind geblieben ſei. Die Zeugin behauptet genau zu wiſſen, daß das Kind am 25. Januar und an einem Mon⸗ tage abgeholt worden ſei. Rechtsanwalt Milkowski⸗Krakau er⸗ klärt, im Auftrage der Vorzeugin über den Aufenthalt des Kindes nachgeforſcht und erfahren zu haben, das Kind ſei nach Berlin ge⸗ bracht worden. Das Bezirksgericht in Krakau ernannte ihn am 6. April 1908 als Vormund des angeblich kleinen Grafen. 5 Leutnant Bilſe vor dem Kriegsgericht. *Metz, 10. Nov. Bei der Verhandlung gegen Leutnant Bilſe vom 16. Trainbataillon wurde die Zeugenvernehmung fort⸗ geſetzt. Vorher wurde auf Antrag des Vertreters der Anklage be⸗ ſchloſſen, eine Frau Pauli aus Friedrichrsoda vorzuladen, die be⸗ kunden ſoll, daß der Angeklagte in den Schilderungen des Romans die Abſicht gehabt habe, ſeine Vorgeſetzten zu beleidigen und Miß⸗ vergnügen unter den Kameraden zu erregen. Der Antrag des An⸗ klagevertreters, bei der Vernehmung der Rittmeiſter die Oefſent⸗ lichkeit auszuſchließen, wurde vom Gerichtshofe abgelehnt. Von den vernommenen Rittmeiſtern ſagt Rittmeiſter Bandel, der beſte Freund des Angeklagten, aus im Gegenſatz zu den früher ver⸗ nommenen Zeugen, daß er nicht die angeblich im Roman geſchil⸗ derten Perſonen erkennen könne. Er fühle ſich nicht getroffen. Gs könnte ſich nur jemand getroffen fühlen, der ſich zu den von dem Angeklagten geſchilderten Handlungen bekenne. Nach Vernehmung weiterer Zeugen, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erfolgen, wird die weitere Verhandlung auf morgen vertagt. Vom„Kaiſer der Sahara“. p. Paris, 10. Nob,(Privat.) Der Kriegsminiſter Andreé hat Lebaudy für nächſten Samstag vorgeladen; ſa er ſich nicht ſtellen wird, wird Haftbefehl gegen ihn er⸗ laſſen und ſeine Feſtnahme in London veranlaßt werden. Der Aus⸗ lieferung ſeitens Englands ſtehen keine Schiwterigkeiten im Wege, da im neuen franco⸗engliſchen Vertrage Beſtimmungen wegen Vergehen deren Lebaudy beſchuldigt wird, enthalten ſind. Ausſtände. * Armentieres, 10. Novbr. Von 13 000 Arbeitern und Arbeiterinnen nahmen geſtern abend 1300 die Arbeitwieder auf. Die Fabrikanten halten vormittags in Lille eine Verſammlung ab, um über den Schiedsgerichtsſpruch zu beraten. Zum Selbſtmord des italieniſchen Finanzminiſters. * Rom, 10. Nob. Der Miniſterpräſident Giolitti erhielt vergangene Nacht zwei Briefe des verſtorbenen Finanz⸗ miniſters Roſano. In einem derſelben bittet dieſer Giolitti, dem König ſein Entlaſſungsgeſuch als Finanzminiſter zu unterbreiten, in dem zweiten Briefe, daß er unſchuldig aus dem Leben ſcheide. Er erklärt alle gegen ihn erhobenen Anſchul⸗ digungen für falſch. Er ſterbe mit Grüßen an ſeine Miniſter⸗ kollegen und den beſten Wünſchen für Giolitti und deſſen Familie. Vom amerikaniſchen Iſthmus. „Newhork, 9. Nob.(Reuter.) Der hieſige kolumbiſche Generalkonſul erklärte, daß die Einwohner im Innern Columbiens die Regierung der Republik erfuchten, eine Debu⸗ tation nach Deutſchland zu ſenden, um dieſem Land Kon⸗ zeſſionen ſowoh“ſan den Küſten dis Stillen wie des Atlantiſchen Ozeans als Dank für den von Deutſch jand gewährten Schutz anz u⸗ bieten. Es ſei nicht bekannt, ob dieſer Schritt unternommen werden wird. Man vermutet, daß daß Gebiet der in Anregung ge⸗ brachten Konzeſſion an den Grenzen der Provinz Panama liegt. — Hierzu meldet W..⸗B.: Nach(brkundigungen an zuſtändiger Stelle wurde der Verſuch, Deutſchlan an die Iſthmusfrage hinein⸗ zuziehen, ſcharf zurückgewieſen. Ein kolumbiſcher Schritt eben bezeichneter Art iſt der deutſchen ſtegierung überhaupt nicht be⸗ kannt geworden. Volkswirtschaft. Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. Die Geſellſchaf verteilte, wie im Vorjahre, 10% Div idende. Sie erzielte einen Reingewinn von M. 209,988(M. 205,778). Erhöhung der Leingarnpreiſe. Nach einer Meldung der „Kölniſchen Volkszeitung“ aus Bielefeld beſchloß die Verfammlung deutſcher Flachsſpinner eine weitere Erhöhung der Leinengarnpreiſe um 50 Pfennig bis 1 Mark per Pack. Mannheimer Effektenbörſe vom 10 November.(Offizieller Bericht.) Die Umſätze an der heutigen Börſe erſtreckten ſich auf Badiſche Schiffahrts⸗Aſſekuranz⸗Aktien, welche zu 720 Mark pro Stück und Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien, die zu 440 Mark pro Stück gehandelt wurden. Ferner notierten: Rheiniſche Kreditbank⸗Aktien 139.90 bez. und., Weſteregeln 247., Bad. Brauerei⸗Aktien 135., Durlacher Hof 231.50., Mann⸗ heimer Aktienbrauerei 151.50., Sinner, Grünwinkel 239.50., Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 252 G. Obligatfonen. Pfaudbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff 5 40% Nhein. Hyp.⸗B. unk. 190./100.50 feu. Seetr. 102.—0 3½%„„„ alte M. 07.20 C 4½½ K b. Amikinet Sodaf 105.— B „„„„ unk.1904] 47.80 bzſ 4% Klemnleln, Hetdbg. Mf..— 3%„„ Communalſ 98.— bz e 101.— 8 42 S. ud Stadle⸗Anlehen. ee bad 2% Freiburg l. B. 99.90 K4¼% Pfälz. Chamotte u. 40% Karlsruher Y. J. 1896 90. G Thonmerk A. Eiſend 101.— G 3½% Lahr v. J. 190 100.— 2 4½ o% Puß..⸗N Zell⸗ 4% Ludwiasbafen von 1900102.60 5 offfabrik Mafdhof bei 24%0 Ludwigshafen 100.50 G Peman in Livland 109.— G 190%„ 5 10 Herrenmüßle Genz 97.— 2 4½% Manßeim Dampf⸗ 7% Maunheimer Obl. 1901102.30 B ſcbtevvſchterfafrts⸗Gel. 101.90 G 135* 430 101.75 K 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 995 1338 98.— 6,,Getellſchaft 105.0 0 47 · 1885 8%½ Spenerer Ziegelwerk⸗102.50 17* 0 11 1. 85 8 4 13 90⁰ Südd. Draßtindu⸗ a e e„189699.— C ſtrie Waldhof⸗Manndeim 101.25 B 3½% Pirmaſenſer 97.— C 4½ Verein chem. Fabrifer—.— Iuduſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtofffabrik Waldhof104.50 B 4½% Akf.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 101. Aktien. Banken. Brief] Geld Brief] Geld Badiſche Bank—..500 Br. Schroedl, Sdelba—.—181.— Cred.en Depb., Ibrck“—.—119.—[„ Schwark, Spenei[—.— 127.76 Fewb k. Svener B00% f—.—129.50„ Ritter Schwetzing—.—] Operrbein. Bank—.—.—„ S. Meltz Speyer 120.——— Nfälz. Bank'.eeg, Storch, Sick.—.—104— Rfäfz. Hnv.⸗Bank-tao 5eſ, Werger, Wormd—.—108.— Nflz. Sp.⸗u. Cdh. Kand.—.— 128.— Morms, Bu v. Oerta⸗]—. 135.— ee We— 10110 Bflz. Rreßh. u. Spfbi]—.— 98.— Nbein. Hyp.⸗Ban iee Transvort Siſdd. Bank t0s.80 fl. Verſicherung. Eiſenbahnen. B..⸗G. Rüſch. Seetrt“—.— 96.— Pfätz Ludwigsbaßn]—.—228.— Nannh. Dauwiſch..—.— 89.— Marbaßn—. 140.—-]„ Lagerbaus 110.——.— „ Nordbaßn 168.——.— Nö. u. Seeſchtff⸗Gleſ.—.—.—.— Heſlör. Straßenbaßnſ—.——Bad. Ae e—.—1140.— Gben. Indugele Lentneal we. S— 9u.— .⸗G.f. chem. Induſtr.—]—.Raunh. Verſicherune[—.— 440.— Bad. Anil. u. Sodafb 440.——.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 350.——. Ahem. Th. Goldenbra——72.— Württ. Transp.⸗Ver.“—.— 495.— Verein chem. Fabriker—.—47.— Juduſtrie geteg D. Sliürt.—.—243 50 ver.⸗Jer i. Seſand 85 Wſt..⸗W. Stamm—.—243.50 Pin iſche Mächfbr 89.—— Vorzug 05.80—.— 72 ugler'ſche—.—2. 3 Imaillirfbr. Kirrweill—-—. Brauereien. Emailw. Maikamme—.——. Bad. Brauerei 135.——.—Ettlinger Soinnere!—.— 108.— Binger Aktſenbierbr.—.——Hüttenb. Spinnere!—.— 100.— Durf. Hofvm. Hagen—.—231.50 Näbmfhr. Haid u. Neuß—.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.—163.— Koſth. Cell.⸗u Pavier.“—.—116.— Flefbr. Rühl, Worms—.—101.—annb. Gum.⸗u.Asb] 97.25—.— Ganters Br. Freiburg—.—111.—[Oggersg. Spinnerel[———.— Kleinſein, Heidellerg.——173.500 Pfälz. Näh. u. Fahr. F[ 88.— 82.— Homb. Meſſerſchmi 89.——.—Portl.Cement Heidlb.“—.—111.— undwigshf. Brauerei—.— 222.—Berein. Freib Ziegelw“—.—133.— Mannh. Aktienbr. 51.50]Ber. Speyr. SZtegelw.] 73.25—-. Ufalzbr. Geiſel Mohi—.——— Zellſtofff, Waldhof—.— 252.— Brauer. Sinner— 289 501Zuckerf. Waghäuſel 84.—. Mannheim⸗Ludwigshafener Ruhrkohlen⸗Markt, Kursbericht vom 9. November 1903. Es notiren: von: bis: Fettnußkohlen 1 gew. nachgeſiebt M. 190.— M. 195.— 1* II 1** 190.— 195.— . 4 5„178.—„ 180.— Nuß⸗Schmiedekohlen III„ 167.50„ 175.— IṼ„ 152.50„ 155.— Flamm⸗Nußkohlen gew. ungeſiebt„ 177.50„ 180.— 4 5 1 u. II gew. nachgeſtebt„ 187.50„ 190.— 1„165.—„ 170.— IV„ 152.50„ 155.— Nuht⸗Anthräecit⸗Rußkohlen II gew. nachgeſtebt„ 305.—„ 610.— Ruhrkoks gebrochen 1 II III„ 223.—„ 230.—. Fettſchrot(Ofenbrand)„ 140.—„ 145.— Maſchinenkohlen„ 146.—„ 150.— per 200 Ztr. frei Waggon Mannheim je nach Qualität und Quantum. Tendenz: Sehr Feſt. Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigerz.) wW. Frankfurt, 10. Nov. Die Börſe eröffnete bei ruhigem Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen. Banken be⸗ hauptet. Kreditaktien etwas ſchwächer. Dresdener Bank feſt. Montanwerte ohne Anregung und eher etwas ſchwächer. Oeſter⸗ reichiſche Werte ſtill. Bahnen behauptet. Inländiſche Werte ſchwächer. Ausländiſche Fonds teilweiſe niedriger. Mexikaner und Argentinier kaum behauptet. Induſtriewerte wenig Geſchäft. Elektriſche Werte abgeſchwächt. Türkenloſe feſt. Spanier ſchwächer. Der Schluß der Börſe war ſehr ſtill. Maſchinen⸗ fabrik Kleyer feſt. Uebrige Kurſe käum verändert. Montan⸗ werte feſter, Raris. Fr. 1003— Schweiz.. Fr. 100 3½ 81.83 81.183 Petersburg.⸗R. 100 ½—— Trieſt.. Kr. 100——— Wien Kr. 100 3½ 85.25 85.25 9 Sanluß- Eurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht 2½— Monale Reichs mark% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Seut.Kurs Amſterdam hfl. 100— 169.50 169.52 Belgten... Fr. 100—81.016 51.05 Italien... Le. 100 5— 81.275 81.2˙3 London.. Iſt, 13— 20.27 20.487 Madrid. ſ. 100——— New⸗Mork„Dll. 100— 81.83 8120 „„ U do.„ m. S.— —.— Berliner Effektenborſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Angeigers.) W. Berlin, 10. Nov. Die Börſe war zu Beginn ohn alle Unternehmungsluſt. Die weſtlichen Börſen lagen ſchwächer und aus Newyork lauten die Berichte über den amerikaniſchen Eiſenmarkt weiter ungünſtig. Der Bericht aus Eſſen lautet farblos und da an der Börſe vielfache Engagements in leitenden Kohlenpapieren laufen und neue Käufer ſich heule nicht einſtellten, lag der Montanmarkt ſchwächer, doch ohne größeres Angebot, Banken unbelebt. Nur Dresdener Bank auf ſpekulative Käufe feſt und ſpäter auch Schaaffhauſener Bankverein und ferner auch ruſſiſche Bank. Heimiſche Fonds ſtill. Spanier ſchwächer. Die Knappheit des Londoner Geldmarktes gab Veranlaſſung zu der neuerlichen Annahme, daß eine Erhöhung des engliſchen Bank⸗ diskonts demnächſt bevorſtehe. Im Eiſenbahnmarkt wenig Be⸗ teiligung und Kurſe durchweg nahezu kaum veränpert. Schiff⸗ fahrtsaktien ruhig. Oeſterreichiſche Werte auf Wien ſchwächer. Große Berliner Straßenbahn behauptet. Zu Beginn der zweiten Börfenſtunde Montanwerte nach vorübergehender Erholung ſchwankend. Banken ſtetig. Türkenloſe feſt. In dritter Börſen⸗ ſtunde ſtill, doch Lokalwerte meiſt behauptet. Von Induſtrie⸗ werten des Kaſſamarktes Kohlenaktien im Gegenſatz zu Eiſen⸗ aktien beſſer gefragt. Der Geſamtverkehr war ſehr ſtill. Terrain⸗ aktien feſt. Elektrizitätsaktien ſchwächer Berlin, 10. Novbr. Schlußcourſe. Ruſſennoten 916.20 216.25.] Lelpziger Bank—.—.00 Ruſſ. Anl. 1902———— Berg⸗Märk. Bank 160.25 130.10 3½ o% Reichsanl. 101.90 102.— Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— 8 0% Neichsanleihe 90 90 90.90 D. Grundſchuld⸗B.—-.——.— 81¼ Bd. Si.⸗Obl. 00 100.10 190 30 Dynamit Truſt 158.75 158.60 4 Bad. St.⸗A.—.— 105.10 Bochumer 183.100 188.90 ½% 9% Bayern 100%70 100 70 Conſolidation 437.10 436 zpr. ſächſ. Nente 89.— 89.— Dortmunder Union 81.99 88.6 1 Heſſen—.— 105.10 Gelſenkirchener 207 25 206.50 3 Heſſen 89.10 89.10 Harpener 202.40201.40 1 Italiener 108.80 103 80 Hibernig 906 40 205.60 1880er Looſe 155.60 155.80 Laurabütte 237.— 237.90 Eübeck⸗Büchener—.——.—[Wurm⸗Revier 144.— 144.50 Martenburger—.——— Pbönir 151.60152.50 Oſtpr. Südbahn—.——.— Schalk, G. u. H⸗V. 465.— 457.50 Staatsbahn⸗Aktien 143.40 143.— Elekt. Licht u. Kraf 118.— 111.95 Lombarden 18.— 18 30] Weſterr Alkaliw. 244 50 243.— Fanada Pacific. Sh 120.10 119.70 Aſchersleben Al. W. 169.25 165.— Heidelb. Str.&KB....——.— Steinz. Friedrichsf. 282.50 282.73 Kredilgktien 211.50 911.10 Hanſa Damwpfſchiff.f—— 2 Berl. Handels⸗Geſ. 163.— 164.10 Wollkämmerei⸗Ak. 187.75 164.— Darmſtädter Bank 143.70 144.— 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.10 101.10 Deutſche Bankak. 219.80 219.90 Mannh.⸗Rh. Tr.—.——.— Disc. Comm. Aktien 165.— 195 30 Kannengießer 128.— 128.25 Dresdener Bank 154.60l 155.901 Hörder Bergw. 131.90 130.90 Privat⸗Diskont 95— W. Berlin, 10. Nopbr.(Telegr.) Nachbörſe Credit⸗Aktien 211.90 211.60 Lombarden Staatsbahn 143.600 148.10 Diskonto⸗Comm. 95.— 195.10 Berliner produktenbörſe. * Berlin, 10. Nov.(Tel.) Produktenbörſe⸗ Im Getreidehandel war unverkennbar eine ſchwache Haltung vor⸗ herrſchend, ſodaß heute auch hier ohne eine Herabſetzung det Forderungen der Lieferungshandel in Weizen, Roggen und Hafer auf die geringe Ausdehnung ſich nicht hat entwickeln können. Rüböl etwas feſter, aber ſehr ſtill. Spiritus leblos. J 8 13 45 bedeckt. 1 8 9. Verlin, 10. Novbr.(Telegramm.)(Produktenböyſe.“ Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaffe.) 8 9. 10, Weizen per Dezbr...61.50 161.— per Mai 106.50 165.75 per Juli—.——.— Roggen per Dezbr.. 134.25 133.50 per Mai 138.50 138.25 per Juli—5.—.— Haſer per Dezbr.⸗ 128.——.— per Ma, 133.50 133.— Mais per Dezbr. 110.— 109.75 per Mai—.—— Rübbl per Dezbr.⸗„ 47.50 47.50 per Mai 47.50 47.50 Spiritus 7oer loeo, f—.——— Weizenmehl: 22.25 22.25 Roggenmehl! 4 18.40 18.40 per Dezember.—.— 16.90 ver Mai—.— 17.50 Werantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, 73 für Feuilleton, Kunſt und Volkswirtſchaft: Georg Chriſtman: für den Inſeratenteil: Karl Apfel. 5 Druck und Verlag der PDr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei 1 G. m. b..: Direktor Speer. — FFEFTTCCCTTTT————————————————————ůůůůů— Sperialitat: Orizinal-Haunemora-Wertreugztabl. Eduard Dünkelberg, Hannhelm Verbind.⸗Tanal linkes Uier 8.— Leipzia.— Berlin. J38 1540 Wetter: „„ — — ———————— n 2 —— DerKA —— eren —U— —— — 1 233 — 2 RS A 6. Seite. Blick in die Zukunft. ß bin, dann heirate ich Man heiratet nicht d, den man lieb hatl! Liebhaben. Der wilde Mann. Leutnant A. Arenberg iſt wirklich als Wahnſinniger kommen? Leutnar werden; ſpielt 1, wen: im, ſondern et Max(nach einigem n Mama, ich werde einmal ein ſehr reiches Mäd chen (im Caſino): Alſo der Prinz in die Irrenſtation ge⸗ .? Unſinn! Prinz kann niemals wahnſinnig ens die wilde Durchlaucht! des Mittelalters eſſen eingeladen): Bier?“—„Dös Brandt, auf welche Die gute Tante. Auch eine Auffaſſung. is halt oans ich ſpäter noch kommen wer Aus den„Fliegenden Blättern“. Onkel(als er ſeinen Neffen zum Mittag⸗ „Denk' Dir nur, Frau, wie Du die Suppe holteſt, hat mich der Juͤnge ſchon angepumpt!“ Tante: bis zum Deſſert hätt' er doch wenigſtens warten können!“ „Du was is denn dös: alkoholfreies verſtehſt', wo D' . das„Narrenſchiff“ 2 Zu 5 555 Und des Sebaſtian de! 88 von dem „Das iſt ſtark— an' Schnaps dazu Milderungsgrund. inausgeworfen?“ Schwäche!“ Feſtzug. Gen uzeiger. 2 Darwiniſtiſches. Profe Wir können Be ig Unbegreiflich. Nach langer Zeit begegnen f II ige ien, daf Vorfahren affenartig auf! lebten, händler Nathan Winterme id der Sch (Aus den„L 77 70 ich jedoch e, den auf ˖ nahmen undſzweig.— Nachdem ſie die Ge e,, ch und nach 1 dieſer Erde ent⸗ ſie auf Familienangelegenheiten zu re der Sekundärbahn., Reſi, waun wickelten.— Mu n?— Schüler: eigentlich Dein älteſter Sohn, Nathan?“„ che et eorbeiſauſe[Heruntergek„Wie haißt e' Dichter? Wos is dos?“ fix ſein, wann d' s M nauflangſti Die Wagen 8 5 Prophetiſch. Literaturſtunde): r Literatur Die-Wagen rollen oder Menſchen grollen „Scheen, wirklich ſcheen von Dei'm Sohn! lebt er 221!“ Richter(zum Angeklagten): Gäſten haben Sie alſo Maßkrüge an den Kopf geworfen und acht Angeklagter:„Ja ja— das iſt eben meine „Was iſt denn das für „Ach, Frau Müller, die ſämtlichen Gläubiger vom ſind da, und auf den Schullern haben ſ' den Geldbriefträger!“ alzagent jiff Und Matroſen trinken.“— „Und ſog', Nathan „Fünf ein Lärm auf der Treppe?“— Herrn Spund Nuturheilverein Mannheim. Mittwoch, 11. Nov., abends 3½ Uhr, im Hotel National: Wortragg von Fran Bieber über: „Brechdurchfall bei Kindern, Keuchhusten und andere Kinderkrankheiten.“ Skadtteil Käferthal⸗Waldhof. November. Verkündete. 2. Gg. Pet. Brauch, Maurer u. Maria Elifabeta Boll⸗ mann, Käferthal. 2. Hrch. Balz, Former u. Anna Maria Helbig, Waldhof, Oktober. Getraute. 24. Ehriſt. Ludw. Bachmann, Zimmerm., Waldhof u. Eliſ. Wacker, Bruchſal. 24, Ludw. Neppl,.⸗A. u. Emilie Fiſcher, Waldhof. Oktober. Geburten. 22. d..⸗A. Joh. Thornton, Waldhof e. T. Emilie Anna. 24. d. Gypſer Peter Brauch, Käferthal e. S. Ernſt. 26. d. Schloſſer Joh. Boos, Waldhof e. T. Eva Kath. 25. d. Maſchinenf Wilh. Vogel, Waldhof, e. S. Karl Pius. 24. d. Metallg. Jak. Sauer, Waldhof, e. S. Georg. 28. d. Maurermſtr. Hrch. Annemaier, Käferthal, e. S. Joſef Hrch. 28. d. Landwirt Karl Bollmann, Käferthal, e. S. Jakob. 24, d..⸗A. Reinh. Hühnerfauth, Waldhof, e. S. Karl Ludw. 24. d. Landw. Ad. Schwöbel, Käferthal, e. T. Anna. 25. d. Maurer Pet. Michel, Käferthal, e. T. Eliſe. 23. d. Former Phil. Sonneck, Waldhof, e. T. Kath. 28. d. Obermälzer Ph. Schmitt, Käferthal, e. T. Suſ. Anng. 30, d. Tiefbauarb. Benedikt Rück, Waldhof, e. S. Ed. Eug. 29. d. Kutſcher David Frz. Lebrich, Waldhof, e. S. Frdr. 28. d. Drahtflechtmſtr. Joh. Müller, Waldhof, e. T. Kath. 30. d. Bäcker Joſ. Kirchner, Waldhof, e. S. Gg. 31. d..⸗A. Jak. Pfeiffer, Waldhof, e. T. Anna Marig. November. 1. d. Tagl. Phil, Nahm, Waldhof, e. S. Anton Gg. 4. d. Schloſſer Pet. Mahler, Waldhof, e. S. Karl. 9. d..⸗A. Melch. Wildgans, Waldhof, e. S. Barb. 3. d. Tagl. Chriſt. Hrch. Sieber, Waldhof, e. T. Pauline Roſa Berta. 3, d. Fabrikarbeiter Karl Gottlob Eder, Käferthal, e. S. Friedrich Heinrich. J. dem Schmied Georg Baum, Waldhof, e. T. Eliſabetha, Oktober, Geſtorbene. 20, Otto Karl, S. des Fabrikarbeiters Otto Karl Embach, Käferthal 9 M. a. 21. T. d. Formers Karl Merling, Waldhof, 9 M. a. 25,. Mayer geb. Münchsmayer, Käferthal, 78 J. 8 M. a. 24. Willy, S. d. Berufsfeuerwehrmanns Heinxich Lorenz Bollmann, Käferthal, 3 M. a. 31, Karl Ludwig, S. d. Fabrikarbeiters Reinhard Hühner⸗ fauth, Waldhof, 7 T. a. 30. Johann Franz Huge, Architekt, Mannheim, 38 J. 3 M. a. Novbr, 2. Hilda, T. d. Maurers Johann Nikolaus Dühming, Käferthal, 6 M. a. 3. Katharina Stein, Waldhof, 30 J. 11 M. a. Rosengarten-Restaurant. Vorzügliche Küche— Civile Preise. Ausgezelchnete Weine (Bel Abnahme pon 12 Fl. ausser dem Hause Fugrog-Preisg.) Münchner und Pilsner Blere. 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Inſerats: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ —— Expedition: Nr. 218. Nr. 232. Dienstag, 10. Vovember 1903. 15. Jahrgang. Bekauntmachung. Abhaltung von Schießübungen betr. No. I. 6871 II. Das Gle⸗ nadier⸗Regiment Kaiſer Wil⸗ helm 1 No. 110 hält in der Zeit vom.—14. und vom 16.— 21. November größere Schießübungen mit ſcharfer Munition guf den Schieß⸗ ſtänden im Käferthaler Walde ab. 2436 Gefährdet iſt das Wald⸗ gelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof— Pump⸗ Grenze—Karlſtern Hütte— Schießſtand. Das Betreten dieſes Ge⸗ ländes iſt an den genannten Tagen von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufge⸗ ſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt ſowie der Weg längs der heſſiſchen Grenze können betreten werden. Die Bürgermeiſterämter und Stabhalterämter des Landbezirks haben Vor⸗ ſtehendes in ihren Gemeinden ortsüblich bekannt zu machen und den Vollzug anher an⸗ zuzeigen,. Mannheim, 4. Nov. 1903. Gr. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. Bekauntmachung. Die Vornahme von Da upfwalzarbeiten auf der Käferthaler⸗ ſtraße in Maun⸗ heim hier Straßenſperre betr. Auf der Käferthalerſtraße ſollen vom 10. bis einſchlielich den 20. November J. Is, und zwar auf der Strecke vom Abgang des Kreisweges nach Feudenheinrbeim Nebenbahnhof in Mannheim bis zur Garniſonftraße Dampfwalz arbeꝛten bewerkſtelligt werden, welche eine Abſperrung für Fuhr⸗ werke jeder Art bedingen. Die Umleitung hat über den langen Rötterweg nach der Gar⸗ ulſonſtraße während dieſer Zeit d 1412 * 00 r die Abſperrung durch Schranken und Aufſtellung von Wachen werden wir Sorge tragen. Heidelberg, 6. November 1903. Großh. Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion. No. 198170 Ul. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir hier⸗ nit zur öſſentlichen Keuntnis. Mannheim, 7. November 1908. Großh Bezirtsamt. Poltzeidirektion: Schäfer. 2437 Bekauntmachung. Nr. 126258 IJ. Der Maurer⸗ meiſter Thomas Herdt in Secken⸗ geim hat um die Exlanbnis zum Wiedekaufbau der durch Brand zerſtörten Ziegelei auf Gemarkung Seckenheim nachgefucht. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keuntnis mit der Au⸗⸗ ſorderung, eiwaigeckinwendungen bet dem Bezirksamte oder dem Stadirate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung enthaltende Amtsverkündigüngsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf pripatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. ie Beſchreibungen und Plänue liegen während der Eiuſplachs⸗ feiſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. 2435 Mannheim, 30. Oktober 1908. Gr. Vezirksamt: Neff. Gefunden und bei Großh. Bezirksamt— Poltzeidirektion hier deponirt: 1500 Ein Zehnmarkſtück, Silberne Herrenuhr mit KKelte, Gelsbeutel mit7 M. 05 Pf. Broſche. Waſchkorb nebſt Tuch. Geld aſche mit 6 M. 4 Pf. Fiſchgerie. Kinderſportwagen. Megenſchirm. Silberne Dameuur. 3 Marien⸗Kalender. Zmangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 11. Novbr. 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale hier, 0 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich ver⸗ eigern: Sekretär, 1 Partie Haar⸗ und Mundwaſſer, Lederfett, 1 Schreib⸗ üſchchen und ſonſtiges. 21459 Mannheim, 10. Novbr. 1903. Marnatzke, Gerichtsvollzieher. Tücht. Kleibermacherin nimmt noch Kund. au, in u auß. d. Hauſe⸗ Konkurg⸗Jerfahren. No. 7153. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Hermaun Haßler, Inhabers einer Möbelfabrik in Mannheim, Mittelſtraße 31/33, iſt zur Prü⸗ fung der nachträglich angemel⸗ deten Forderungen Termiſ auf: Samstag, 28. Novor 1903, vormittags 11 uUhr vor dem Großherzoglichen Amits⸗ gerichte hierſelbſt, 2. Stock, Zim⸗ mer No. 11, anberaumt. Mannheim, 5. Nopbr. 1908. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts 14. 2431 Konkurs⸗Nerfahren. Nr. 7193. Das Konkursver⸗ fahren üder das Vermögen des Zimmermeiſters Hermann Trabold von Mannheim wurde durch Beſchluß Gr Amts⸗ gerichts vom 6. November 1903 nach Abhaltung des Schluß⸗ termins aufge oben. 2430 Maunheim, 6. November 1903. Der Gerichtsſchreiber Gr. Antsgerichts 14. Mohr. Handelsregiſter. Zum Handeſsregiſter Abt.& würde heute eingetragen: 1. Band I,.⸗Z 44, Firma „Ino Werner& Cie.“ in Mann⸗ heim: Die Prokura des Franz Grünewald iſt erloſchen. 2. Band 4,.⸗Z. 202, Firma „Grohé, Mattern& Creutzer“ mn Maunheim: Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 1. November 1903 aufgelöſt, die Firma er⸗ loſchen. 3. Band 7,.⸗Z. 189, Firma ⸗Wilhelm Albers“ in Mannheim: Die Firma in erloſchen. 4. Band 8,.⸗Z. 26, Firma „Zoll& Cie.“ in Maunbeim: Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 1. November 1903 aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Hermann Zoll übergegangen. 5. Band 8,.⸗Z. 179, Firma „Albert Michel“ in Mannheſm: Die Firma iſt geändert in: Albert Michel& Co., offene Handels⸗ geſellſchaft; Max Strauß, Kauf⸗ mann in Lannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 1. November 1903 begounen. Geſchäftszweig: Haus⸗ und Küchengeräte, Eiſen⸗ waren. 6. Band 8,.⸗Z. 192, Firma „Eduard Dünkelberg“ in Maun⸗ heim, offene Haudelsgeſellſchaft: Nichard Eduard Dünkelberg, Kaufmann in Leipzig und Alfred Wilhelm Dünkelberg Kaufmaun in Leipzig ſind in das Geſchäft als perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter eingeireten. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 15. Oktober 1903 begonnen. 7, Band 9,.⸗Z. 119, Firma „Schmitz& Oechelhäuſer“ in Maunheim: Die Liquidation iſt beendigt, die Firmg erloſchen. 8. Band 10,.⸗Z 109, Firma „Häußler u. Co.“, Maunheien. Offene Handelsgeſellſchaft. Ge⸗ ſellſchafter ſind: Chriſtigua Katha⸗ rina Häußler geb. Benzinger, Ehefrau des Jakob Häußler in Maunheim und Jakob'elheln! Benzinger, Packelbeiörderer in Mannheim. Die Geſellſchaft hat a 1. Oktober 1903 begonnen. Geſchäftszweig: Packetbeförde⸗ rungs⸗Inſtitut. 9. Band 10,.⸗Z. 110, Firma „Alexauder Sulzbach“ in Mann⸗ beim; Juhaber iſt: Alexander Sulzbach, Kaufmann in Maun⸗ ſeim. Geſchäftszweig: Danten⸗ konfektions⸗ und Gelegenheits⸗ kaufsgeſchäft. 10. Band 10,.⸗Z. 111, Jirma „Deutſche Lyra⸗Zither Co., Oppen⸗ heimer& Co.“, Maunbeim. Kommanditgeſellſchaft. Perfön⸗ lich haftender Geſellſchafter iſt: Ferdinand Oppenheimer, Kauf⸗ mann in Maunheim. Die Geſell⸗ ſchaft hat einen Kommanditiſten Die Geſellſchaft hat am 1. No⸗ vember 1908 begonnen Geſchäfts⸗ zweig: Handel mit Zithern und den dazü gehörigen Nolen. 11. Baud 10,.⸗3 112, Firma „Hans Erben“, Maunheim. In⸗ haber iſt: Haus Erben, Kauf⸗ mann in Männheim. Geſchäfts⸗ zweig: Agenturen. 2419/9 Mannheim, 7 Noobr. 190s. Gr. Amtsgericht I. Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Band I, .=.1,„Geſangverein Bavaria“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Georg Walther, Peter Aul mich, Alfred Burgardt und Stefau Geldner ſind aus dem Vorſtande ausgeſchreden und an deren Stelle Karl Schreider, ChriſtianHimmel⸗ ſtein, Rüdolf Schnetder und Jean Kiltan, alle in Maunheim, in den Vorſtand neugewählt worden. Heinrich Mater Philipp Schwöbel und Ludwig Weißenbach, alle in Mannheim, wurden in den Vor⸗ ſtand wiedergewählt. 2407 Maunnheim, 6. Novbr, 1903. Gr. Amtsgericht I. Perf. Schneiderin mimmt Kunden an in u. außer 5728d 4. Querſtr. 5, 8. Stck. d. Hauſe. Näh.& 3, 1T. g023b Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregi er Band IV. wurde heute eingetragen: 1. Seite 477: Deckinger, Auguſt, Fabrikarbeiter in Maun⸗ heim und Cyriſtiane Karoline geb. Erbardt. Nr. 1: Durch Vertrag vom 28. September 1908 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 2. Seite 478: Knipſcheer, Wil⸗ helm, Agent in Maunheim und Luiſe geb. Wernſt, Witwe Stein⸗ berger. Nr. 1: Durch Vertrag vom 3. Oktober 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 8. Seite 479: Wertheimer, Simon, Kaufmann in Mann⸗ heim und Bertha geb. Kahn. Nr. 1: Durch Vertrag vom 14. Oktober 1903 iſt Errungen⸗ ſchajtsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau ſind die zu ihrein perſönlichen Gebrauche beſtimmte chen, insbeſondere Kleide Schmuckſachen und Ardei räte. 4. Seite 480: Häußler, Jakob, Paketbeförderer in Mannheim und Chriſtiane Katharine geb. Benzinger, Ni. 1: Durch Vertrag vom 23. Oktober 190f iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 5. Seite 481: Krauth, Joſef, Dreher in Maunheim und Emma geb. Hoffmann. Nr. 1: Durch Vertrag vom 30, Oktober iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 482: Menger, Johann Martin, Schloſſer in Mannheim und Anna geb. Baſſauer. Nr. 1: Burch Vertrag vom 31, Oktober 1908 iſt Errungen⸗ e der vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichneie Vermögensbeſbringen derſelben. 7. Selte 483: Scheid, Emil, Kaufiann in Maunheim und Thereſe geb. Rinmuger. Nr. 1: Durch Bertrag vom 31. Oktober 1808 iſt Gütertreun⸗ ung vereinbart. 8. Seite 484: Schuhmacher, Johaun, Zimmermann in Mann⸗ deim⸗Neckarau und Anna geb. Metzger. Nr. 1: Durch Vertrag vom 2. November 1903 iſt Güter⸗ trenhung vexreinbart. 9. Seite 485: Sternheim, Nudolf, Kaufmann in Maun⸗ heim und Helene geb. Thal⸗ heimer. Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. Oktober loos iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 10. Seite 486: Doll, Guſtav, Techniker in Mannheim⸗Waldhof und Roſa geb. Hartmann. Nr. 1 Durch Vertrag vom 19. Oktober 1908 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 11. Seite 487: Kley, Wilhel in, Apotheker in Mannheim und Louiſe geb. Rumpf. Nr. 1: Durch Vertrag vom 29. Oktober 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 2408/18 Maunheim, 7. Nopbr. 1908. Gr. Amtsgericht I. Bekauntmachung. Den Einzug der Kapitalrentenſteuer ke Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß nach Art. 26 des Ka⸗ pitalrentenſteutergeſetzes die zweite Hälfte der Kapitalrentenſtener in der erſten Hälfte des. Monats November und längſtens bis 15. Nobember fällig iſt. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Be⸗ treihung zur Folge, wofür die fe geſetzten Gebühren zu ent⸗ richten ſind. Maundeim, 1. Noobr. 1903. 2Großh. Fiuanzamt: Wilckens, Finanzrat. Bekanntmachung. Lieferungen und Ar⸗ beiten für die Stadt⸗ gemeinde betr. Nr. 366471J. Die ſtädtiſchen techniſchen Aemter ſind angewle⸗ ſen, im der unerläß⸗ lichen Ordnung im ſtädtiſchen Rechnungsweſen die Rechnungen für Ausgaben, welche aus läu⸗ fenden Budgetmitteln zu beſtrei⸗ ten ſind, rechtzeitigeinzuverlangen und zur Zahlungsanweiſung vor⸗ zulegen. Zu bleſen Zwecke mülſ⸗ ſen jämtliche Rechlungen für Lieferungen u. Arbeitslelſtungen, weiche im Monat November oder früter vollzogen wurden, am 1. Dezeinber dſs. Js. den Aemtern übergeben ſein. Jut Dezemnber werden Neube⸗ ſtellungen vermieden werden, Soweik ſie f lechterdings nicht zu umgehen ſind, erſolgt die Zablungsanwelſung hiefür erſt ien kommenden Jahre. Die ſtädtiſchen Lieferanten und Arbeitsübernehmer er⸗ ſuchen wir dringend um je⸗ wellige pünkt iche Einrelch⸗ ung der Rechnungen bei den ſtabtiſchen Aemtern. Geſchäftslente, welche die rechtzeitige Rechnungsvor⸗ lage nicht bewirten, müſſen 2 Jahre lang von der Zu⸗ teilung ſtädtiſcher Auftraäge ausgeſchtoſſen werden. Maunheim, 2. Nov. 19083. Bürgermeiſteramt: Ritter. 29500/711 Steger. 5 Behauntmachung. Nr. 3090. Karl Albrecht. Bierkutſcher, wohnhaft dahier, hat den Verluſt des von der dies⸗ ſeitigen Kaſſe auf den Namen des Genannten ausgeſtellten Sparbuchs Nr. 98678 mit enem Einlageguthaben am 28. Juni 1909 von Mk. 53.36 anher ange⸗ zeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. Wir bringen dieſen Autrag mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenutnis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des ge⸗ naunten Sparbuchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht iunerhalb eines Monats vom Erſcheinen dieſerBekanntmachung an gerechnet von ſeinem der⸗ zeitigen Inhaber unter Geltend⸗ hachung ſeiner Rechtle anher vorgelegt wird. 29500/18 Mannheim, 9. November 1903. Zwangs⸗Perſteigerung. Nr. 9958. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Franz Friedrich Mohr, Tapezier in Maunheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Gründſtück am 17132 Donnerstig, 7. Jauuar 1904, vormit ags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 22. September 1903 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtllck betrefſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſonbere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht bekückſichtigt und bei der Verteilung des Verſtei⸗ gerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerüng eutgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zu⸗ ſchlags die Aufhebung oder einſt⸗ weilige Einſtellung des Verfah⸗ rens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſtei⸗ gerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigern⸗ den Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 177, Heft 22, Beſtands⸗ verzeichnis 1. Lagerbuch⸗Nr. 2686, Flächen⸗ inhalt 1 ar 18 qm Hofratte, Lit. F 4, 18. Hierauf ſteht: a. ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Keller und Seitenbau. b. ein zweiſtöckiger Querbau, Wohnung. Schätzung M. 24000. Mannheim, 5. November 1903. Großh. Notarlat 1II. als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Franen u. Fräulein können in kurzer Zeit das Neu⸗ U. Glanz⸗Bügeln gründlich erlernen. 21083 Sophle Kramer WWòWe. 4, 8/9, 1 Stiege hoch. Entlaäufen junger Foxterrier weiß⸗xot gezeichnet, in der Nähe d. Schwetzingerſtraße. Beſonderes Merkmal: großer Nabel. Nleinſte Raſſe. Abzugeben 42810 Gr. Wallſtadtſtr. Nr. 15. Vor Ankauf wird gewarnt! 7 2 Gebr. Schreibmaſchine gut erhalten, zu kaufen geſ. Off. mit Angabe von Preis u. Syſtem u. Nr. 6245b a. d. Exp, Hetragehe keider, Sguhe unb Stiefel kauft M. Bickel, G 4. 1. 22283 Getrag. Kleider, Stiefel und Schuhe kauft 53438 A. 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Diejenigen Herren Aktionäre, welche an der General⸗Verſammlung teilnehmen wollen, werden erſucht, ihre Aktien und zioar ſpäteſtens am Freitag, den Deutſchen Vereinsbauk zu Fraukfurt a.., Basler Handelsbank in Baſel, Deutſchen Bank in Berlin, Herren A“ Cheueviere& Co. in Geuf, Allgemeinen Deutſchen Creditauſtalt in Leipzig, Rheiniſchen Creditbank in Mauuheim, ſowie deren Filialen, Bayeriſchen Vereinsbank in München, Herren Julius Kahn& Co in Pforzheim, Württembergiſchen Vereinsbank in Stuttgart, ſowie deren Zweiganſtalten, Der Württembergiſchen Bankauſtalt, vormals Pflaum& Co. in Der Allgemeinen Rentenauſtalt daſelbſt, Den Herren Stahl& Federer daſelbſt, Den Herren Marcus Berlé& Co. in Wiesbaden zu hinterlegen oder die Hinterlegung bei einem Notar rechtzeitig nachzuweiſen und dagegen die Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Frankfurt a. Mi, den 10. November 1908. Der Aufſichtsrat der Neutſchen Vereinsbauk⸗ Hch. Hauck. 17149 Tages-Ordnung: einer der nachgenannten Stellen, nämlich: Handelsgeſellſchaft in Berlin, Bank in Berlin, Ed. v. Grunelius. Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 7912. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Manuheim belegene, im Grundbuche von Manüheim, zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerkes 0 den Namen des Wirts eorg Kraus in Maunheint eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am 15801 Mittwoch, 18. Novbr. 1903, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Aprit 1908 ü das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtlicke betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der e iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundhuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſſeigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Gebolen anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Ertetlung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerien Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch Band 7, Heft 26, Beſtandsverzeichnis. inbaſt 1 ar 46 qm Hoſrgite mit Gebäulichkeiten, Langſtraße 72 und 13. Quetſtraße 18, Draisſtraße 18. Eckwohnhaus mit gewolbtem Keller. Schätzung 38000 Mk. Mannheim, den 10. Seyt. 1909. Großh. Notartat III. als Vollſtreckungsgerecht. Dr. Elſaſſer. Socken und Strümpfe angewebt. 20528 O l, 3. Herm. Berger, 61,8 Wer leiht einem Fränle n 30 M. auf monatl. Aszahl. Off. Uünt. E. A. 100 hauptpoſtl. 50 90,000 Mt, Seen —+ 38.— jert zu vert. 14000 Kl. Ofen.—5— d8. fal Eigenthümer: Natholiſches Bürgerboſpita L.— Verantwortlicher Redakteur: Rarl Apfel. 75 Lagerouch⸗Nr. 124 k, Flächen⸗ nen Hterauf ſteht ein dreiſtöckiges werden billig angeſtrickt und Heffenlliche Perſteigerung. Montag, den 16. 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