Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich⸗ durch die Poſt bez. inel. Pof aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabez 20 Pfennig monatlich, ins Haus od⸗durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verhreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 877 Expedition: Nr. 218 E 6, 2. Auswärtge Iuſerate. 28„—. Fär unverlangte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.— Filiale: Nr. 815 Die Reklame⸗Zeile. 80„ 0 8 5 [Abendblatt.) Vr. 558. Mttwoch, 18. November 905. Politische Uebersſcht. Maunnheim, 18. November 1903. Zur Vorgeſchichte der Erkrankung des Kaiſers weiß die„Preuß. Korr.“ noch einige Einzelheiten zu berichten. Wie erinnerlich hat der Kaiſer am Tage vor dem Wiesbadener Zuſammentreffen mit dem Zaren die Saalburg beſucht. Bei dieſer Gelegenheit war der Kaiſer in aufgeräumteſter Stimmung; er plauderte wie gewöhnlich mit ſeiner Umgebung und ſeine Stimme klang wie immer. Was den Herren auffiel, war nur, daß der Kaiſer wiederholt kurz und leiſe huſtete; man führte das auf eine Erkältung zurück, die eine große Reizbarkeit beim Sprechen zur Folge habe. Die Erſcheinung war ſo wenig auffällig, daß keiner derer, die ſie wahrgenommen, etwa hinterdrein auf den Gedanken gekommen wäre, das Wegfallen der üblichen Trinkſprüche in Wiesbaden ſei mit ihr in Verbindung zu bringen. Erſt die ſo überraſchende Nachricht von der Operation, der ſich der Kaiſer unterzogen, brachte dann Aufklärung. Die Berufung des Frank⸗ furter Spezialiſten zwecks Vornahme einer Unterſuchung erfolgte nach der Abreiſe des Jaren auf Vorſtellung des Leibarztes Stabs⸗ arzt Dr. Ilberg hin. Profeſſor Moritz Schmidt erklärte die ſo⸗ fortige Vornahme des operativen Eingriffs, die dann erfolgte und deren Ergebnis allſeitige Beruhigung zur Folge hatte, für notwendig.— Von derſelben Korreſpondenz wird auch die Hinausſchiebung des Termins für die Einberufung des Reichskages mit der kaiſerlichen Erkrankung im Verbindung gebracht:„In amtlichen Kreiſen halte man es für ſicher, daß der Kaiſer den Wunſch hege, wenn irgend möglich, d. h. wenn dadurch kicht eine allzu große Verzögerung entſtehen ſollte, die neue Hegislaturperiode perſönlich zu eröffnen. Danach iſt ſpährſcheinlich, daß, wenn die volle Wiederherſtellung des Monarchen für einen verhältnismäßig nahen Termin zu erwarten iſt, der Reichstag erſt zu dieſem Termin zuſammentritt; ſollte ſich dagegen zeigen, daß nach der Entwicklung des Heilungsprozeſſes der Kaiſer ſein Organ noch für einige Zeit ſchonen muß, ſo ſei die Einberufung für einen näheren Termin zu erwarten.“ Ueber den Zuſammenſchluß der Lenken und die Heilbronner Reſolution“ leſen wir in der „Voſſ. Ztg.“:„Jeder liberale Mann wird entſchloſſen ſein, der kückſchrittlichen Bewegung energiſch entgegenzutreten. Nur wird nicht immer die gleiche Auffaſſung über den Begriff des Rück⸗ ſchritts beſtehen und daher auch nicht immer Klarheit über die Grenzen, die für den Zuſammenſchluß gezogen werden. Schon in Heilbronn, unter den Mitgliedern der Deutſchen Volkspartei, gingen die Meinungen darüber auseinander, wie weit man dem Imperialismus, dem Militarismus, dem Marinismus entgegen⸗ kommen dürfe. Wenn der eine Redner hier zugunſten der Einig⸗ ung Zugeſtändniſſe machen wollte, rief der andere alsbald, dem ee dürfe auch nicht das geringſte Opfer an Grund⸗ fätzen gebracht werden“... Das Einvernehmen zwiſchen den Gruppen der bürgerlichen Linken hat zur Vorausſetzung, daß innerhalb jeder dieſer Gruppen volles Einvernehmen herrſche. Daß davon nicht immer die Rede ſein kann, braucht nicht aus⸗ führlich dagetan zu werden. In Heilbronn wurde von einem Redner die Verbindung der Freiſinnigen Vereinigung mit einem durch zu einer kräftigeren Sozialpolitik beſtimmt werde. deſtoweniger darf vermutet werden, daß die Herren Brömel und Mommſen in Zukunft ſo wenig wie bisher mit den Herren Nau⸗ mann und v. Gerlach an demſelben ſozialpolitiſchen Strange ziehen werden. Das Bündnis mit der Sozialdemokratie für die Landtagswahlen wurde mit der Notwendigkeit, die Reaktion zu bekämpfen, befürwortet. Dennoch ſtanden ſich die Meinungen darüber innerhalb der Freiſinnigen Vereinigung ſchroff gegen⸗ über, wie auch weiterhin über die Stellung zur Sozialdemokratie in der Partei keine Einigkeit beſtehen wird. Wie dieſe Gegen⸗ ſätze unter den Abgeordneten andauern werden, herrſchen ſie auch in der Wählerſchaft.“ Vereinfachung der Arbeiter⸗Verſicherung⸗ Sobald ſich Uebereinſtimmung zwiſchen dem Kreis der der Krankenverſicherung und der Invalidenverſicherung unterliegen⸗ den Perſonen erzielen ließe, würden weitere Vereinfachungen möglicher erſcheinen, als jetzt. In Thüringen, Sachſen, Würt⸗ temberg, Baden, Braunſchweig, im Großherzogtum Heſſen, in den Hanſeſtädten iſt durch Uebertragung der Beitragserhebung auf die Krankenverſicherung ein viel verſprechender Anfang gemacht wor⸗ den. Dieſe Ueberkragung, die in Thüringen urſprünglich auf die eigenen Mitglieder der Orts⸗Krankenkaſſen beſchränkt, im vorigen Jahre aber auf alle Verſicherten ausgedehnt wurde, hat ſich durchaus bewährt. Sie hat die Arbeitgeber von der Laſt des Markenklebens befreit, der Verſicherungsanſtalt durch den möglichſt vollſtändigen Eingang ihrer Beiträge, den Verſicherten durch Sicherſtellung ihrer ſpäteren Rentenanſprüche genützt, aber auch den Krankenkaſſen durch Verbeſſerung der Kontrolle uſw. erhebliche Vorteile gebracht und ihnen manche Beſſerung ihrer Organiſation erleichtert, bezw. erſt ermöglicht. Deutſch⸗ruſſiſcher Nachrichten Austauſch. Einen wichtigen Teil des deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrags, wie er zur Zeib beſteht, bilden die im Schlußprotokoll der deutſch⸗ ruſſiſchen Konferenz zu Berlin 1896/97 enthaltenen Beſtimm⸗ ungen über den gegenſeitigen Nachrichten⸗Austauſch. Es werden alle Quarantäne⸗ und veterinärpolizeilichen Maßregeln, nämlich die Beſchlüſſe wegen Schließung oder Oeffnung der Grenze für irgend eine Warengattung oder wegen Abänderungem der ein⸗ ſchlägigen örtlichen Verordnungen u. ſ.., ſobald ſte erlaſſen ſind, wechſelſeitig von jedem der beiden vertragſchließenden Teile dem andern mitgeteilt. Dabei greift folgendes Verfahren Platz: Die lokalen Maßnahmen, die— aus eigner Entſchließung— von dem Vorſtand eines Bezirks(Landrat in Deutſchland, Natſchalnit Ujeſda, Iſprawnik in Rußland) getroffen werden, ſind unmittel⸗ bar den betreffenden Vorſtänden der Bezirke des andren Landes mitzuteilen. Die Mitteilung enthält zugleich die Gründe der Maßregel, ſoweit dies nicht nach der Beſchaffenheit derſelben überflüſſig iſt. Maßnahmen, die in Deutſchland ein Oberpräſt⸗ dent oder Regierungspräſident und in Rußland ein Generalgou⸗ verneur oder ein Gouverneur trifft, werden gegenſeitig dem im Range entſprechenden Beamten mitgeteilt. Die Mitteilung der Gründe dieſer Maßregeln erfolgt auf diplomatiſchem Wege. Reform des Knappſchaftsweſens. Im Handelsminiſterium iſt ein vorläufiger Geſetzentwurf Nichts⸗ Allgemeinen Deutſchen Knappſchaftsverbande über die Reform des Knappſchaftsweſens ausgearbeitet und dem zur Aeußerung überſandt worden. Der Verband hatte darauf die Einzelverei zu einer Generalverſammlung eingeladen, die unter Leitung von Bergrat Ludwig aus Bochum am 14. d. M. in Berlin ſtattfand und von etwa 80 Perſonen, darunter vielen Vertretern der Ax⸗ beiter(Knappſchaftsälteſte) beſucht war. Bei der eingehenden Beratung der einzelnen Paragraphen wurden die Wünſche der Knappſchaftsvereine den anweſenden Kommiſſaren des Handels⸗ miniſters vorgetragen. Eine längere Erörterung hatte die Be⸗ ſtimmung über Einrichtung beſonderer Krankenkaſſen innerhalh der einzelnen Knappſchaftsvereine zur Folge; die Vertreter der meiſten Knappſchaftsvereine ſprachen ſich gegen dieſe Beſtimmung aus. Auch der Vorſchlag, daß die Wahl der Knappſchaftsälteſten allgemein geheim ſein ſoll, fand nicht den Beifall der Verſamm⸗ lung.— Die Vergarbeiter denken über dieſen Punkt aber vielleicht anders. Die Stellung der deutſchen Arb iter zur Akkordarbeit. Der Berliner Privatdozent Dr. Ludwig Berwhard he⸗ handelt in ſeiner ſeeben erſchienenen Schrift„Die Akkordarbeit in Deutſchland“(Leipzig, Duncker& Humblot) alle diejenigen deutſchen Gewerbe, in denen während der letzten zwanzig Jahte von einer Stellungnahme der Arbeiter zur Akkordfrage die Rede war. Demgemäß erörtert Bernhard, wie die Maurer, Dachdecker, Putzer, Ziegeleiarbeiter, Töpfer, Steinarbeiter, Bergarbeiter, Buchdrucker, Schriftgießer, Holzarbeiter, Textil⸗ und Metall⸗ arbeiter zur Akkordfrage ſich ſtellen. Dabei gelangt Bernhard zu folgendem Ergebniſſe: Zwei Hauptfälle ſind zu unterſcheidenze einerſeits die Fälle, in denen die Arbeiter die Beſeitigu 15 der Akkordarbeit verlangen; anderſeits die Fälle, in denen ei Reform des Akkordſhſtems gefordert wird. Die Beſeitigung der Akkordarbeit verbangen die Arbeiter überall da, wo jedet Anſporn zu beſchleunigter Tätigkeit die Gefahr für Leib und! Leben des Arbeiters erhöht. Leider ſind in der Induſtrie viee lebensgefährliche Arbeiten unvermeidlich; die Erfahrung hak nut! gelehrt, daß das Akkordlohnſyſtem die Lebensgefahr bei ſolcheſ i0 Arbeiten erhöht. Vorſichtiges Arbeiten unter Anwendung von Sicherheitsvorrichtungen iſt oft zeitraubend, der Akkordarbeiter deſſen Verdienſt durch ſchnelle Arbeit erhöht wird, kommt daher in Verſuchung, die Sicherheitsmaßregeln außer acht zu laſſen. Untet den Arbeiten, bei denen die Beſeitigung der Akkordlöhnung wegen der Lebensgefahr gefordert wird, handelt es ſich beſonders uß nachſtehende: um gewiſſe lebensgefährliche Verrichtungen im Maurergewerbe, namentlich bei Turmarbeiten, ferner um viell Dachdeckerarbeiten, um manche Arbeiten in den Steinbrüchem un an dem Holzbearbeitungsmaſchinen.„Es wird kaum jemand ein⸗ wenden, daß der Akkordarbeiter ſelbſt die Schuld trage, wenn en Sicherheitsmaßregeln außer acht läßt, um ſeinen Arbeitslohn etwas zu erhöhen“— meint Bernhard. Zugegeben iſt, daß die Be ſeitigung der Akkordarbeit bei lebensgefährlichen Arbeiten eing der beſten Sicherheitsvorrichtungen iſt. Abgeſehen von dem Ver⸗ langen nach Beſeitigung der Akkordarbeit bei gefährlichen Arbeſ ten, iſt von einem wirklichen Kampfe der Arheiter gegen diz Akkordarbeit in der Praxis nicht die Rede. Vielmehr lautet dil zweite Forderung der Arbeiter faſt ſtets: Regelung der Akkord arbeit. Vor allen Dingen erſtrebt man eine genaue Akkord⸗ berechnung und bei gemeinſchaftlichen Akkorden, bei Gruben arbeiten, eine ſorgfältige Regelung der Akkordverteilung Die ganze Akkordfrage ſpitzt ſich alſo in allen Fällem bei denen Teil der Nationalſozialen Deshalb begrüßt, weil die Partei da⸗ Tagesneuſgkeſten. — Millionen⸗Anſprüche gegen den preußiſchen Staat. Die Nach⸗ kommen des ruſſiſchen Feldmarſchalls Burkhard EChriſtoph von Müunnich, der im 18. Jahrhundert mehrfach der mächtigſte Mann am Zarenhofe geweſen war, aber auch die Verbannung koſten mußte, ja ſogar zum Tode verurteilt und erſt auf dem Schafott begnadigt tburde, wollen jetzt Anſprüche in Höhe von 80 Millionen Mark gegen den preußiſchen Staat geltend machen. Und zwar ſtützen ſie ſich auf lange Zeit zurückliegende Vorgänge.„Im Jahre 1741 ſicherte Friedrich der Große dem Feldmarſchall Münnich die früher dem ge⸗ ſtürzten ruſſiſchen Regenten Herzog Biron von Kurland gehörige Herrſchaft Bügen zu, falls der General Preußen zu einem günſtigen Bündniſſe mit Rußland verhelfe bezw. nicht hinderlich“ ſein wollte. Münnich lehnte die Belohnung ab. Der König von Preußen bot das Stammgut darauf der Regentin Anna Leopoldowna zu eigener Ver⸗ waltung gu und wollte es als perſönlichen Beſitz dem Sohne Mün⸗ nichs überliefern. Die Großfürſtin war damit einverſtanden und ließ dem jungen Grafen Ernſt von Münnich die Schenkungsurkunde des Königs von Preußen Friedrichs II. überreichen. Als Eliſſaweta Petrowna den ruſſiſchen Thron beſtieg, fielen die Münnichs in Un⸗ glicde und wurden ins Gouvernement Wologda verbannt. Erſt nach 20 Jahren gelang es Ernſt von Münnich, in Petersburg zu Amt und Artſehen zu gelangen. Inzwiſchen, im Jahre 1765, war ein Streit zwiſchen den Familien Münnich und Biron ausgebrochen, die beide Anſpruch auf die Beſitzung Wartenberg machten, die Friedrich der Große Biron geſchenkt hatte, welche aber nach deſſen Verbannung an Münnich gefallen war. Friedrich der Große ſchlichtete den Streit; Müntich wurden damals 312 000 Albertus⸗Taler zugeſprochen. Das Geld verblieb ſeit jener Zeit bei der preußiſchen Regierung und hat ſich im Laufe der Jahre mit den geſetzlichen Zinſen zu einem Kapital von etwa 40 Millionen Rubeln vermehrt. Da Ernſt von Münnich bei Lebzeiten keine Schritte mehr tun konnte, das ihm von Friedrich dem Großen verſprochene Kapital zu erlangen, traten 1803 ſeine Erben mit ihren Anſprüchen an den preußiſchen Staat heran. Im Auftrage des Zaren Alexanders J. nahm ſich der damalige ruſſiſche Geſandte in Berlin Alopeus der Angelegenheit an, die preußiſche Regierung verhielt ſich den Anſprüchen gegenüber ablehnend. Im Jahre 1856 wurde die Angelegenheit vom Ober⸗Hofmarſchall des Herzogs von Oldenburg, Friedrich von Münnich, abermals aufge⸗ nommen. Die preußiſche Regierung geſtand zu, daß die Herrſchaft Bügen dem Grafen Ernſt von Münnich ſeiner Zeit rechtmäßig ge⸗ ſchenkt wurde, doch ſei ſie damals, als Münnich ſeiner Rechte ver⸗ luſtig ging, vom Staate konfisziert worden. Die jüngſten Nachkommen der Familie Münnich ſind mit der damals erfolgten Antwort nicht zufrieden, ſondern haben nun die Sache abermals aufgenommen. Der frühere Beſcheid der preußiſchen Regierung, daß Ernſt von Münnich ſeiner Vermögensrechte durch ſeine Verbannung verluſtig gegangen ſei, wird von jener als nicht erſchöpfend bezeichnet, denn die Ent⸗ ziehungsrechte ſeines Vermögens hatten direkt nur den Feldmarſchall Münnich betroffen, nicht aber Ernſt von Münnich. Dieſer habe das Gut faktiſch beſeſſen, wenn er auch formell nicht eingeführt worden wäre“. — Signaliſieren unter Waſſer. Die Unterſeeboote ſollen ihrer Schrecken beraubt werden, noch ehe ſie recht zur Entwicklung gelangt ſind, und zwar durch ein neues Signaliſierungs⸗Syſtem, mit dem man Töne unter Waſſer auf 12 bis 14 Kilometer übertragen kann. Es ſind damit bereits von einer Geſellſchaft in Boſton praktiſche Ver⸗ ſuche gemacht worden, die nach dem„New⸗Jork Herald“ ſehr erfolg⸗ reich waren. Die Idee, das Waſſer als Schalleiter zu benutzen, kam zuerſt A. J. Mundy während des Sommers des ſpaniſchen Krieges; er gewann die Mitwirkung des Profeſſors Elisha Grah; durch den Tod des letzteren fiel die Ausführung jedoch wieder ganz Mundh zu. Eine kürzlich organiſierte„Submarine Signal⸗Geſellſchaft“ hat die Verſuche mit ſeinen Apparaten übernommen. Die Erfindung iſt auf Dampfern der Metropolitan⸗Dampfer⸗Geſellſchaft angebracht worden und zum Zweck genauer Beobachtungen während vier oder fünf Wochen in Benutzung geweſen. Die Kapitäne berichten, daß ſie ſtets imſtande geweſen ſind, auf vier bis fünf Kilometer Entfernung die Lage des Boſtoner Leuchtſchiffes feſtzuſtellen, an dem eine unter⸗ ſeeiſche Glocke läutete, wenn ſich die Schiffe in voller Fahrt näherten. Ein ſchlagendes Beiſpiel für die Leiſtungsfähigkeit der Erfindun wurde geliefert, als die„James S. Whitneh“ ſich dem Boſtonen Leuchtſchiff bei der Rückkehr von Newyork näherte. Infolge de! ſtarken Sturmes, der während mehrerer Tage gewütet hatte, waren die Wellen ſehr hoch. Als der Dampfer zur Boſton⸗Bay kam, wa⸗ das Leuchtſchiff durch Regen und Nebel verdeckt. Da der Kapitäse das Nebelhorn auf dem Leuchtſchiff nicht hörte, wandte er ſich zun Signalapparat; als er die Hörer an die Ohren legte, hörte er ſofor die unterſeeiſche Glocke und gewann dadurch die Richtung wieder, Ag er ſeinen Kurs fortgeſetzt hatte, hörte er fünf Minuten ſpäter di e Pfeife auf dem Leuchtſchiff zum erſten Mal. Der Empfangsapparg an Bord des Schiffes iſt außerordentlich einfach. Es find zwe Empfänger, jeder für eine Seite; dieſe ſind in Eiſenkäſten einge ſchloſſen, die in dem Rumpf des Schiffes unter der Waſſerſtand linie angeſchraubt ſind. Dieſe Käſten ſtehen durch Drähte mit den Steuerhäuschen in Verbindung, in dem ſich der Telephonapparat be„⸗ findet. Wenn der Beobachter ſich über die Richtung vergewiſſerſ z kwill, ſo nimmt er die Hörer und durch Bewegen eines Umſchalter nach rechts oder links, kann er bald feſtſtellen, auf welcher Seite de Ton lauter iſt; dort befindet ſich die Glocke. Dieſe Methode iſt genau, daß die Dampfer, die ſie benutzen, oft ihre Richtung bis aul, den Kompaßſtrich genau gefunden haben. Die Vibrationen, die nulch hört, rühren von der Glocke her, die über die Seite des Leuchtſchiffe oder am Ende eines Kabels von einer Leuchtſtation oder Leuchtbof aus im Waſſer hängt. Die Glocken werden mit einem Hammer an geſchlagen, ganz wie eine Glocke in der Luft, nur kräftiger. De Schwingungen werden vom Empfangsapparat aufgenommen un durch das Telephon weitergegeben. Eine Art dieſes Apparates, dy für Fiſcherboote oder kleinere Schiffe beſtimmt iſt, enthält ein Empfängerboje mit einem kugelförmigen Empfangsapparat, der das Waſſer gelaſſen wird. Es iſt klar, daß einige Töne zu ſchwaß ſind, um ein⸗ Schiffswand zu durchdringen. Für dieſen Fall iſt e Empfangsapparat erfunden, der direkt ins Waſſer gelaſſen wird un Töne von verhältnismäßig geringer Stärke aufnimmt. Wenn ennlt Schiff nicht mit Empfängern im Schiffsrumpf ſelbſt verſehen iſt, 15 iſt es doch möglich, durch Herablaſſen einer Empfangskugel erſt a einer, dann an der anderen Seite, und durch darauffolgendes Bes 21 Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. November. eß ſich nicht um lebensgefährliche Arbeiten handelt, auf die Frage zu: wie eine Ordnung der Akkordarbeit durchzuführen ſei. Bauernburſchenvereine ſind die neueſten Schöpfungen, mit denen in Bayern das Zentrum zugleich die kakholiſche Landbevölkerung beglücken Und die Bauernbündler zu ſchädigen ſucht. Was bei dieſen Grün⸗ dungen herauskommen wird, ſagt mit köſtlicher Ironie ein katholiſcher Landpaſtor in der liberalen„Augsburger Abendztg. voraus: dDank dem unermüdlichen Eifer für die„guat Sach“ ſteht der katholiſche Klerus vor einer neuen Charge: Vor ſt andſchaft des hochlöblichen Bauernburſchenvereines von Teufelshautsdrein. Nicht mehr lange wird es dauern, und die Spalten der„Augsb. Poſtztg.“ werden ſich wiederum in dieſer Sache erſchließen, um der Welt zu verkünden, daß auch in Hinter⸗ flranbach ſich ein Bauernburſchenverein gegründet, daß der Lederer⸗ ier für den Verein eine gar dauerhafte Fahne mit ſehr dauer⸗ haft befeſtigten, entſprechenden Symbolen gefertigt, daß bei dem FJeſtgottesdienſt der Lehrer eine Meſſe von Paleſtrina zu Gehör Hhrachte, der Hinterſtöfenbauernſepperlgirgl während des Feſtmahles in tiefdurchdachter Rede auf die Bedeutung des heu⸗ tigen Feſtes hinwies und dabei die Ideale des Vereins klarlegte, daß 'Semmelbäuerin die Fahnenmutter machte und die Dor f⸗ ſchönen durch holde Entfaltung der ihnen von Gott verliehenen natürlichen Anlagen nicht wenig zur allgemeinen Feſtesſtimmung bei⸗ trugen. Mit bitteret Ironie gedenkt dann der geiſtliche Herr des Verſuches, die Kleriker in einem Verbande zu einigen, der aber bn den Viſchöfen mit harter Hand unterdrückt wurde; zum Schluſſe aber gewinnt er ſeinen Humor wieder, denn er ſcherzt: Darum, Ihr P. T. Herren Bauernburſchen: Empfanget meinen Glückwunſch zu der Gnade, welche Euch zu teil geworden. Schätzet ſie wohl! Und wenn Ihr auszieht mit quiekſendem Spiel und lederner Jahne, wenn Ihr im Maßkrügelregen nicht wanket und beicht, bis der ketzte Stu hlfuß dem Gegner den ſchlagen⸗ den Beweis Eurer Begeiſterung für die guat Sach' hat erbracht, wenn Ihr blühet, wachſet und gedeihet, wie die Schwammerling zur Regenzeit, wenn Ihr Aufklärung und Bildung ſchöpfet aus dem Euch friſch erſchloſſenen Quell der Weisheit und Wiſſenſchaft und dieſe vergeiſtigt aus Euren Augen leuchtet, dann, o dann verſagt das Be⸗ dauern auch jenen nicht, die an Idealismus Euch nicht wollten nach⸗ ſtehen. Und nun meine Herren, lade ich Sie ein, mit mir das Glas zu erheben und zu rufen: der hochlöbliche Bauernbur⸗ ſchenverein bon Teufelhautsdrein, er lebe hochl abermals boch! Zum dritten Mal hoch! Proſt, meine Herren, Proſt! Deutsches Reſch. * Berlin, 17. Nov.(Zu den preußiſchen Lamd⸗ kagswahlen.) Gegenüber dem unkontrollierbaren Gerücht, im Wahlkreis Beeskow⸗Storkow⸗Charlotten⸗ Burg habe der nationalliberale Kandidat Dr. Karſtens eine Einigung mit den Konſervativen erzielt, bemerkt die„Natl. Corx.“, daß die nationalliberale Parteileitung lohal an dem Zu⸗ mmengehen mit den Freiſinnigen feſthält und daß kein Schritt ne vorherige Verſtändigung und ohne Einverſtändnis mit den zteren erfolgt.— Die„Konſervative Korreſp.“, das offizielle Organ der konſervativen Parteileitung, bezeichnet es als eine Ehrenpflicht der konſervativen Wahlmänner Berlins, voll⸗ zählig zu erſcheinen und ſchon im erſten Wahlgang gegen die zozialdemokraten den Ausſchlag zu geben.— Aus Anlaß der bgeordnetenwahlen ſind nach dem„Reichsb.“ die Eiſen⸗ hahn⸗Direktionen angewieſen worden, dafür Sorge zu kragen, daß für die Beförderung der Wahlmänner zu den Wahl⸗ orken unter Umſtänden Sonderzüge einzulegen ſind. Auch für die Rückfahrt ſind event. Sonderzüge zu ſtellen. — In Deutſch⸗Südweſtafrika) iſt nach tele⸗ graphiſcher Meldung des gegen den Räuber Vaalperd glias Blauberg operierenden Kommandoleiters Müller 9. Berneck Vaalperd im Khan⸗Revier nach langem Suchen und Iheftiger Gegenwehr erſchoſſen worden. unde die lange Zeit den Schrecken der weißen Farmer und der EFE — Kapitän Heiab in der Nähe einer Waſſerſtelle abzufaſſen. Blau⸗ berg wurde dabei erſchoſſen, ſeine Frau gefangen. Zum Prozeſz Bilſe wird dem„Leipz. Tagbl.“ von militäriſcher Seite geſchrieben:„Aus Al den Vorgängen, die der Roman und der Prozeß des Leutnants Bilſe an den Tag gebracht haben, geht hervor, daß die Zuſammen⸗ etzung des Trainoffizierkorps in Forbach keine richtige war, und hier⸗ für trifft die Schuld zweifellos die höheren Militärvorgeſetzten, welche die Eigenſchaften der einzelnen Offiziere als ſolcher, wie als Menſchen im allgemeinen aus den Qualifikationsberichten doch zur Genüge kennen mußten. Die militäriſchen Eigenſchaften des Kom⸗ mandeurs, Major Fuchs, mögen immerhin vortreffliche geweſen ſein; aber jedenfalls hat ihm die Befähigung gefehlt, als ſelbſtändiger Kommandeur an der Spitze eines Offizierkorps zu ſtehen und deſſen Mitglieder in jeder Richtung zu erziehen. Die jungen Offiziere müſſen dies aber ganz beſonders ſowohl in militäriſcher, wie in geſellſchaftlicher Beziehung, und in letzterer Beziehung hat es in For⸗ bach tatſächlich an allem gefehlt. Es wird nicht ausbleiben, daß man dort mit eiſernem Beſen rückſichtslos auskehrt, und dieſem oder jenem dürfte die Verabſchiedung ſicher ſein. Aber damit iſt der Sache noch lange nicht abgeholfen, und wenn wir es auf Grund eigener vieljähriger Erfahrung auch ablehnen müſſen, ſolche Zuſtände als thpiſch für die kleinen Garniſonen zu bezeichnen, ſie vielmehr als einen bedauerlichen und ausnahmsweiſen Einzelfall anſehen, ſo er⸗ geben ſich doch manche Fingerzeige, wie die beſſernde Hand ſich an⸗ legen ließe. Nicht etwa häufiger Wechſel von Offizieren oder gar ganzen Truppenteilen zwiſchen kleinen und großen Garniſonen, was doch nur etwas rein Aeußerliches ſein würde; nein, die Verbeſſerung muß mehr von innen heraus ſich geſtalten. Mag die Be⸗ ſchaffung des Offiziererſatzes bei der Infanterie auch mit noch ſo großen Schwierigleiten verknüpft ſein, ſo ſollte bei der Annahme von Fahnenjunkern mit noch größerer Vorſicht und Strenge in der Aus⸗ wahl vorgegangen werden. Dies erſcheint nach den Vorkommniſſen in Forbach auch bei der Auswahl der Offizier damen notwendig zu ſein, und die Möglichkeit dazu iſt gegeben, da bei dem Nachſuchen des Heiratskonſenſes durch einen Offisier auch eine Aeußerung des Kommandeurs über die betreffende Dame beigebracht werden muß. Neben dieſer ſtrengeren Auskwahl bei Annahme der Fahnenjunker ſollten dieſe auch nach vollendetem Beſuche der Kriegsſchule noch längere Zeit als jetzt beim Truppenteile als Fähnriche ver⸗ bleiben. Mögen ſie immerhin den Offiziersdegen erhalten und Offiziersdienſte tun, ja auch eine entſprechende höhere Löhnung be⸗ giehen, da ſie als Kapitulanten anzuſehen ſind; aber man laſſe ſie noch ein halbes bis ein Jahr als Fähnriche im Offizierkorps ſich be⸗ wegen, wo ihre Charaktereigenſchaften dann weit beſſer und eher zur Kenntnis kommen können, als dies jetzt der Fall iſt. Nach jetziger Gepflogenheit wird ein Fahnenjunker etwa anderthalb Jahre nach ſeinem Eintritte zum Offizier befördert; die Hälfte dieſer Zeit bringt er im Kreiſe gleichaltriger Kameraden auf der Kriegsſchule zu und iſt dem Verkehr in dem Offizierkorps, dem er ſpäter angehören ſoll, vollſtändig entzogen, ſo daß ihn dieſes knapp oberflächlich kennen lernt. Hat der Fähnrich ſich nichts Beſonderes zu ſchulden kommen laſſen, ſo erfolgt die Offizierswahl glatt, ebenſo die Ernennung; aber nicht ſelten ſtellt es ſich heraus, daß man mit beidem beſſer noch ein wenig gewartet hätte. Die verhältnismäßig häufigen Verabſchiedungen ganz junger Leutnants ſcheinen dieſer Auffaſſung in vollem Umfange recht zu geben. Jedenfalls tritt in keinem anderen Berufe ein An⸗ wärter in ſo kurzer Zeit in die vollen Rechte ſeines Standes und Be⸗ rufes ein, wie in der Offizierslaufbahn; gerade aber weil dem Offi⸗ gier in ſo vieler Beziehung beſondere Rechte zugebilligt werden und eine beſondere Stellung eingeräumt wird, ſollte die Vorbereitungs⸗ geit für dieſen Beruf erheblich mehr verlängert werden, was der Geſamtheit des Offizierkorps, wie auch des Heeres, nur von Nutzen ſein würde. Nach dieſer Richtung hin weiſt aber der Prozeß Bilſe recht gute Lehren auf; möchten ſie nicht unbeachtet bleiben!“ ——— Aus Stadt und JLand. Maunheim, 18 November 19038. Zum Tode der Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen. Von einer mit Darmſtädter Verhältniſſen bertrauten Perſönlichkeit wird ge⸗ ſchrieben: Der an Brechruhr plötzlich erfolgte Tod unſeres Prin⸗ geßchens trifft den Großherzog als ſchwerſter Schlag ſeines Lebens. Das muntere Kind war ſeine ganze Wonne Ernſt Ludwigs Leben wurde nie von militäriſchen Intereſſen ausgefüllt, ſondern er lebte der Kunſt und— ſeinem Kinde. Im Garten hatte er der Kleinen ein bollſtändig eingerichtetes Miniaturhäuschen aufbauen laſſen, in dem ſie mit ihren Geſpielinnen, der Tochter des Hofpredigers, des Jägermeiſters und anderer Darmſtädter Familien, fröhlich ſchaltete und waltete; auch eine Waſſerrutſchbahn war da und die würdevollſten Flügeadjutanten mußten ſich dazu bequemen, mit einem der Kinder zwiſchen den geſpreizten Knieen hinabzuſauſen, machte es doch der Großherzog ihnen vor. Es war ein Paradies der Kinder, wie es ſich ſelten wo findet. Und der Großherzog ſelbſt war in dieſem Reiche, wo„His Majesty the Baby“ regierte, nur der oberſte Vezier. Ein Märchenerzähler, wie es kaum einen beſſern geben kann, ein Spielkamerad, wie man ihn ſich nur wünſchen mag, war er im Herzen ſeines Kindes ſo feſt gewurzelt, daß das Prinzeßchen ſich von ihm nie losreißen ließ und Weinkrämpfe bekam, wenn es hieß: nun ſei die Darmſtädter Zeit wieder einmal zu Ende und es müſſe zur Mutter nach Koburg. Um dieſer jedesmal erſchütternden Szene aus⸗ zuweichen, wurde das Kind darum in letzter Zeit immer ſchlafend von Darmſtadt weggebracht; behutſam, ganz behutſam, damit es ja nicht erwache. Die Heſſen hatten ihre kleine Prinzeſſin ſehr lieb. Einſt hob ſie ein Herr aus dem Publikum hoch in die Luft und rief begaiſtert:„Unſere Prinzeſſin ſoll leben hoch!“ worauf die kleine Gliſa⸗ beth aber prompt erwiderte:„Ich will gar nicht hoch leben, ich will auf der Erde leben!“ Bei der Erziehung, die ihr der Großherzog angedeihen ließ, wäre ſie auch keine Unnahbare hoch über allem Volk geworden, ſondern ein ſchlichtes, herziges Menſchenkind mitten unter ihren lieben Heſſen. Nun ſind alle dieſe Hoffnungen jäh geknickt. Und der Großherzog beneidet den ärmſten ſeiner Untertanen, der ein Kind auf dem Arme wiegen darf. * Die Rheinflotte iſt wiederum um einen neuen eiſernen Schleppkahn vermehrt worden. Derſelbe, genannt„Maria“, iſt Eigentum des Schiffers Heinrich Hermann aus Diedesheim a..; erbaut wurde das Schiff auf der Werft von K. Hoube in Dortrecht; bei einer Länge von 67 Meter, einer Breite von.55 Meter hat das⸗ ſelbe einen Tiefgang von 2 Meter und beſitzt eine Ladefähigkeit von 16 240 Zentner. *Verein für Handlungs⸗Commis von 1838. Genußreiche Stunden ſtehen den Mitgliedern der vereinigten Bezirke Mannheim und Ludwigshafen des Vereins für Handlungs⸗Commis von 1858 (Kaufmänniſcher Verein) zu Hamburg bei dem am nächſten Samstag in den Räumen des Koſinos(R 1, 1) ſtattfindenden Familienabend bevor, indem es gelungen iſt, den bekannten und geſchätzten Vortrags⸗ künſtler Ado Conrad für einen Rezitationsabend zu gewinnen. Herr Ado Conrad, früher in Hamburg, welcher vor kurzem als Dozent für Redekunſt und Gedächtniskraft an die Journaliſten⸗Hochſchule zu Berlin berufen wurde, iſt ein außerordentlich begabter Künſtler, der, unterſtützt von einem wohlklingenden Organ, frei aus dem Ge⸗ dächtnis ernſte und heitere Dichtungen in abwechſelnd ergreifender und wiederum humorſprühender Weiſe interpretiert. An die Vor⸗ tragsdarbietungen wird ſich ein Tanzvergnügen anſchließen.— Die Mitglieder obigen Vereins nebſt den Familienangehörigen haben freien Zutritt; Geſuche um Einführung von Gäſten müſſen bis zunt Donnerstag abend eingereicht ſein. Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe der Stadt Mann⸗ heim hält am Freitag, 20. November I. Js., abends ½9 Uhr, im oberen Saale der„Centralhalle“, D2, 16, eine ordentliche General⸗ verſammlung ab mit folgender Tagesordnung: 1) Wahl von drei Rechnungsprüfungs⸗Kommiſſären und drei Stellvertretern. 2. Neu⸗ wahl für die ſtatutenmäßig ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder, ein Arbeitgeber(Wilhelm Kern) und zwei Arbeitnehmer(Georg Pfeiffle und Auguſt Enderle) auf die Amtsdauer von awei Jahren. 3) Sta⸗ tutenänderung. 4) Verſchiedenes. Pfälzerwald⸗Verein. Dem Rufe des Pfälzerwald⸗Vereins in den Odenwald waren nur ca. 75 Damen und Herren gefolgt. Die naſſe Witterung der vorhergegangenen Tage hatte viele abgehalten, aber ſpeziell dieſe Tour lehrte wieder, daß es verkehrt iſt, nach einer Reihe von Regentagen zu Hauſe zu bleiben, denn günſtigeres Marſch⸗ wetter konnte man ſich kaum wünſchen. Auch die Herbſtlandſchaft bot noch viele Reize und namentlich die von den gelben Pyramiden der Birke durchſetzten Waldhalden erfüllten das Auge mit Ent⸗ zücken. Nach Ankunft des Zuges in Schlierbach.18 vorm. wurde die Wanderſchar ſofort mit der Fähre über den Neckar übergeſetzt. Nach Durchſchreitung des Dorfes Ziegelhauſen nahm man in ſteilem Anſtiege die Höhe, zog über den Tangplatz auf angenehmen Wald⸗ wegen zur Schutzhütte Münchel, alsdann in großem Bogen das Siebenbrunnental umgehend zur Hütte Linde, deren Wahrzeichen jedoch keine Linde, ſondern eine mächtige Buche iſt, des weitern hinab ins Wilhelmsfelder Tal und am Oſthange des Hauskorbes mit ſchönen Blicken in das idhlliſche Tal des forellenreichen Eiterbaches nach Heiligkreuzſteinach. Nach Einnahme des Frühſtücks beim Löwenwirt erfolgte der Aufſtieg zum Sattel des Eichkopfes. Auf welligen Höhenwegen wanderte man dann in ſüdlicher Richtung am Kreuzwege Wolfsgrube und der roten Sohle vorbei, zum Teil den alten kurpfälziſchen Grenzſteinen folgend, welche nunmehr Heſſen bon Baden ſcheiden. In ſcharfer Kehre nach Oſten ſenkt ſich der Weg allmählich hinab. Im Vorblick ſchließt die ſtolze Kuppe des Katzenbuckels die Einſenkung des Neckartales ab, und von Nord nach Süd rauſcht in grünem Wieſengrunde der Ulfenbach; bald erſcheinen der ſchlanke Turm und die alten Mauern des gewaltigen Hirſchhorner Schloſſes, bald auch werden Kirche und Häuſer des Städtchens ſelbſt und der aus ſchwäbiſchen Gefilden kommende Neckar ſichtbar. Das gemeinſame Mahl im Naturaliſten verlief, wie immer, in animier⸗ teſter Stimmung. Aeußerſt befriedigt kehrten die Wäldler zu den heimatlichen Penaten zurück, * D Dritter volkstümlicher Vortrag. abend abgehaltenen dritten Vortrages des Univerſitätsprofeſſors Herrn Dr. Kahle⸗ Heidelberg lautete:„Deut ſcher Brauch im Leben des Volkes(Feſtbräuche“.) Der Beſuch der äußerſt intereſſanten Vorleſung ließ ſehr zu wünſchen übrig, jeden⸗ falls dürfte dies mit der geſtern abend im Hoftheater ſtattgefun⸗ denen Vorſtellung zu Einheitspreiſen zuſammenhängen. Unter den Feſten der Chriſtenheit, führte Redner aus, nimmt das Weihnachtsfeſt wohl den erſten Platz ein. Mit dem Weihnachtsfeſt iſt der Weih⸗ nachtsbaum verbunden. Er tritt uns in der Literatur um's Jahr 1604 zum erſtenmal entgegen und akwar in Straßburg. Von bier aus hat er ſich allmählich verbreitet und im vorigen Jahrhundert hat er ſeinen Siegeszug über die ganze Welt angetreten. Am Mittel⸗ rhein war er jedoch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts noch unbe⸗ kannt. 1807 wurde auf dem Dresdener Weihnachtsmarkt neben dem Weihnachtsbaum auch die Weihnachtsphramide verkauft. Das Weih⸗ nachtsfeſt iſt in erſter Reihe ein Geſchenkfeſt. Die Weihnachts⸗ und Neujahrsnacht werden zu allen möglichen kleinen Zaubereien, ins⸗ beſondere von den Mädchen, benützt. Sylveſternacht werden alle nur erdenkbaren Orakelverſuche von den Mädchen unternommen. Die heilige Nacht iſt die Nacht der Wunder und kweit verbreitet iſt der Glaube, daß ſolange die Glocken läuten, 2 die Quellen heilbringendes Waſſer ſprudeln. Unter den verſchiedenen Das Thema des geſtern Bräuchen, die ſich an das Weihnachtsfeſt knüpfen, ſind auch die Weih⸗ nachtsmasken erwähnenswert. Der Baum an Weihnachten iſt ver⸗ hältnismäßig noch jungen Datums, während das eigentliche Feſt ſchon anno 354 gefeiert wurde. Hier hatte es allerdings nicht den jetzigen Namen, ſondern es war das Feſt der neuen Sonne. Es ſtand dies in gewiſſem Zuſammenhang mit der Geburt Jeſu, denn dieſer gilt ja für das Licht und die Sonne der Welt. Unter den vielen Frühlingsfeiern iſt beſonders die Frühjahrsfeier die bekann⸗ teſte. Das Feſt wird entweder am 1. Mai oder ſchon zu Oſtern oder ichen der Stärlke des Schalles die Tonquelle zu lokaliſieren. Der arat ſoll aber auch Verwendung finden, um die Annäherung ines Unterſeebootes zu entdecken. Der Empfänger iſt ſo empfindlich, da er Geräuſche von geringer Stärke aufnimmt. Wenn es auf dieſe Peiſe möglich iſt feſtzuſtellen, daß ſich ein Unterſeeboot einem Kreuzer zähert, ſo iſt ein großer Teil des Schreckens, den dieſe Kriegswaffe erbreitet, beſeitigt. Für Seeſchiffe im Gefecht wäre es möglich, inander Signale zu geben, wenn Signale durch die Luft, durch tiegen, Nebel, Dampf oder Dunkelheit unmöglich werden. —Nochmals die Wünſchelrute. Vor einigen Monaten hatte ich bekanntlich eine Anzahl hervorragender Geologen zuſammen⸗ etan, um in einem öffentlichen Schreiben gegen den Unfug im Ge⸗ rauch der Wünſchelrute Aufklärung zu ſchaffen. Die Wünſchelrute ird heute wohl nicht mehr ſo oft zur Suche nach berborgenen Schätzen benutzt wie zur Auffindung von Quellen. Es iſt eine feſt⸗ tehende Tatſache, daß in manchen Provinzen Deutſchlands Quellen⸗ cher, die berufsmäßig mit der Wünſchelrute arbeiten, einen hohen Zerdienſt gefunden haben. Jetzt hat auch ein bedeutender engliſcher Zelehrter Barrett gegen die Wünſchelrute Stellung genommen, nach⸗ em er ſich ganz unvoreingenommener Weiſe mehrer Jahre mit ihr eſchäftigt hatte. Die ſchwachen unfreiwilligen und unbewußten Be⸗ gegungen, die gewiſſe Perſonen bei der Handhabung der Wünſchel⸗ ute zeigen, können nach ſeiner Meinung die Folge der Uebung und zewohnheit ſein und laſſen ſich ganz natürlich erklären, weil es nter allen Umſtänden ſchwieriger iſt, einen Gegenſtand längere Zeit ollkommen ruhig in der Hand zu halten. Die Meinung, daß die zewegung der Wünſchelrute einer beſonderen Kraft zuzuſchreiben ſei, e aus der Nähe des Grundwaſſers entſtehe, ſei völlig abſurd. Wenn e Zauberer der Wünſchelrute zuweilen Erzlager oder Grundwaſſer ihre Manipulationen auffinden, ſo können ſolche vereinzelte ge auf verſchiedene Weiſe zuſtande kommen. Einmal gibt es iſſe oberflächliche Anzeichen für die Gegenwart von Grundwaſſer dauch von metallhaltigen Schichten, ferner wird der Zufall eine Rolle von gewiſſem Umfang dabei ſpielen. Profeſſor Barrett geht freilich noch weiter, indem er die Möglichkeit einer beſonderen Be⸗ gabung zugeſteht, vermöge derer ein Menſch gewiſſe Dinge wahr⸗ nehmen kann, die den Sinnen anderer verborgen bleiben. Ob er ſich dieſe Begabung ſo vorſtellt, daß die betreffenden Menſchen gleichſam durch den Erdboden hindurchſehen, oder ob ſie durch gewiſſe Erreg⸗ ungen auf das fonſt nicht wahrnehmbare Vorhandenſein von Gegen⸗ ſtänden aufmerkſam gemacht werden, verrät uns Profeſſor Barrett nicht. — Eine Statiſtik der Ziege in Europa hat mit großer Aus⸗ führlichkeit der Franzoſe Crepin veröffentlicht, um ſeine Landsleute darauf hinzuweiſen, daß ſie ſich der Ziegenzucht in größerem Um⸗ fang wieder annehmen möchten. Die Ziegenbevölkerung der ganzen Erde wird auf etwa 80 Millionen Köpfe geſchätzt, wovon nahezu 22 Millionen auf Europa entfallen. Das ziegenreichſte Land unſeres Erdteils iſt Spanien mit 4z Millionen, dann kommt Deutſch⸗ land mit 3 Millionen, Griechenland mit 23Millionen, Italien hat 2 350 000, Frankreich 13 Millionen, Bulgarien 1 480 000, das euro⸗ bäiſche Rußland 1400 600,, Oeſterreich 1 000 000, Belgien 650 000, Ungarn 600 000, Schweden und Norwegen 470 000, die Schweiz 415 000, die Niederlande 154 150 Ziegen. Es ſei noch hinzugefügt, daß die Zahl der Ziegen in Algier auf 5, diejenige in Britiſch⸗Indien auf 20 Millionen geſchätzt wird. Die oben wiedergegebene Reihe erhält eine weſentkich ander Folge, wenn die Zahl der Ziegen in Be⸗ ziehung zur Bevölkerung geſetzt wird. In Frankreich entfallen auf je 1000 Einvohner nur 4 Ziegen, in Deutſchland 6, in Italien 8, in der Schweiz 14, in Schweden und Norwegen 18, in Spanien 26, in Algier 100 und in Griechenland 119. In Algier wohnen alſo ziemlich genau ebenſoviele Ziegen wie Menſchen, in Griechenland aber noch faſt ein Fünftel Ziegen mehr. In manchen Ländern iſt die Ziegenbevölkerung ſehr zurückgegangen. In der Schweiz zählte man 1866 noch 447 000 Köpfe, 1896 nur noch 274 000, ſie haben je⸗ .„5„ doch neuerdings wieder zugenommen, ſodaß es jetzt in der Schweiz etwa 150 000 Ziegen mehr giebt als Schaſe. Auch in den Vereinigtei Staaten, und zwar beſonders in den Ebenen bon Kalifornien, Texas und Neu⸗Mexiko, hat man die Ziegenzucht in den letzten Jahren mit großem Eifer wieder aufgenommen. Man benutzt dort nicht nur die Milch der Ziege und die daraus bereitete Butter und den Käſe, ſondern verkauft jährlich nicht weniger als 20 Millionen kg Ziegen⸗ häute im Wert von über 100 Millionen ins Ausland. Dieſe Abgabein liefern Beiſpiele für die Werte, die durch die Ziegenzucht gewonnen werden können. Außerdem iſt in Anſchlag zu bringen, daß die Ziege bei nur mäßiger Sorge überall trefflich gedeiht und durch Zucht leicht zu prächtigen Raſſen vervollkommnet werden kann. Berühmte Ziegen⸗ raſſen ſind in der Schweiz die von Sagen, Toggenburg, Greherz (Gruyere) und Schwarzhals, in Spanien die don Mureja und Lir Mancha, ferner verſchiedene Raſſen in Griechenland, in Malta, Tunis, Algier, Italien und auch in Chile, wo die urſprünglich aus Malta bezogenen Ziegen in der Volksernährung die Rinder voll⸗ ſtändig verdrängt haben. Als Perle des Ziegengeſchlechts wird die⸗ nubiſche Ziege geſchätzt, die viermal mehr Milch geben ſoll als die beſten franzöſiſchen Kühe. Allerdings werden dieſe Ziegen von den Nubiern mit einer geradezu eiferſüchtigen Sorgfalt gehütet, und die Bevölkerung will ſie nicht zur Ausfuhr hergeben, ſondern im alleinigen Beſitz des beſten Milchtieres der Erde bleiben. — Eine verſchollene Expedition. Aus St. John's(Newfound⸗ land) wird gemeldet: Ein Poſtdampfer, der von Labrador zurück⸗ gekehrt iſt, berichtet, daß es ihm nicht möglich war, irgendwelche Nach⸗ richten von der Hubbard⸗Expedition zu erlangen; man glaubt, daß alle Mitglieder der Geſellſchaft umgekommen ſind. Die Expedition wurde von einem Newyorker Hauſe ausgeſandt, um das Innere Labradors zu erforſchen; nach der letzten Nachricht, vom Ende des Sommers, waren die Leiter im Begriff, in Kandes zu den Quellen eines der Hauptflüſſe vorzudringen. 4 Auch in der Andreas⸗ und — 5 ——— — Mannfefm, 18. Nobemveren eeiee 3 87 3˙ Serre 1 22 Pfingſten am meiſten aber zu Johanni gefeiert. In uralten Zeiten wurden Feuer angezündet, um durch dieſe die Hexen zu vertreiben und die Felder fruchtbar zu geſtalten. In verſchiedenen Gegenden werden die Frühjahrsfeiern noch beſonders feſtlich begangen, ſo be⸗ fonders bei der Jugend in Schwaben. Hier ſchmücken ſich die Kinder mit Maien und ziehen mit ihrem Maikönig und ihrer Maikönigin durch die Stadt. Sehr intereſſant war die Schilderung des Referenten über dieſe Maienfeſte am Mittelrhein, wo der Burſche un dieſem Tag ſein Mädchen ſteigert. Aber auch in unſerer Gegend bringt der Burſche ſeinem Mädchen einen Maien und ſchmückt ſie oder ihr Haus mit demſelben. Allerdings iſt dieſe Sitte von vielen Bürgermeiſtern wegen der gar zu großen Plünderung von Bäumen jetzt verboten worden. Von weiteren Feſten und Bräuchen ſind die Sommerſonnenwendfeier und die Johannisfeier zu erwähnen. Aber das höchſte Feſt der bäuerlichen Bevölkerung, auf das ſie lange vorher ſpart und ſich freut, iſt das Feſt aller Feſte: die Kirchweih oder Kertve. Dieſes hat mit der Kirche zwar wenig zu tun und iſt eigentlich nur ein Feſt des Trinkens, ſtarken Eſſens und Tanzens.— Reicher Beifall belohnte den verehrten Referenten für ſeine intereſſanten bon großem Wiſſen zeugenden Ausführungen. * Zur Heidelberger Schloßfrage. In der letzten Sitzung des Berliner Architeketen⸗Vereins ſprach der Geheime Oberbaurat Eggert über eine neue Konſtruktion maſſiver Decken und Träger, welche er für den unter ſeiner Oberleitung ſtehenden Neubau des Rathauſes in Hannover erdacht und dort in ausgedehntem Maße für Decken, Treppen und dergl., ſogar für das Dach zur Anwendung gebracht hat. Der Vortrag wurde durch zahlreiche Lichtbilder er⸗ läutert, die von der großen Einfachheit und Leiſtungsfähigkeit der Konſtruktion ein impoſantes Zeugnis ablegten. Zum Schluß führte er auch die Konſtruktion vor, welche er als Mitglied der Kommiſſion zur Beratung über die Erhaltung der Heidelberger Schloßruine im Frühjahr 1902 ausgearbeitet und der badiſchen Regierung auf ihren Wunſch vorgelegt hat. Die Konſtruktion iſt nach demſelben Prinzip wie derjenigen des Rathauſes in Hannover durchgebildet. Nach dem Bericht der Berliner„Nat.⸗Ztg.“ unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß eine ſolche an der Rückſeite der Faſſadenmauer des Otto Hein⸗ richsbaues angebracht, den Eindruck der Ruine nicht im mindeſten ſtören werde. Was die Haltbarkeit und Kraft dieſer Konſtruktion anbetreffe, ſo würden angeſichts des vorgelegten überwältigenden Materials wohl keine Zweifel aufkommen können. Die badiſche Regierung hat den Eggertſchen Vorſchlag einer Prüfung unterziehen laſſen, doch war dieſe nach einer Mitteilung in der„Karls uher Zeitung“ vom 8. Mai d. J. noch nicht zum Abſchluß gebracht. Sehr intereſſant wird es ſein, zu erfahren, wie die badiſchen Ingenieure darüber denken. In der vielbeſprochenen und mit dem größten Bei⸗ fall aufgnommenen Rede des Finanzminiſters Buchenberger bom 18. Februar 1902 ſollte die Frage, ob Erhaltung der Ruine oder Aus⸗ bau derſelben, von der Entſcheidung darüber abhängig gemacht werden, ob eine Möglichkeit der Erhaltung vorläge oder nicht. Die Rede gipfelte in dem Satze:„Wir müſſen praktiſchere Wege ein⸗ ſchlagen— als die Befragung von reinen Aeſthetikern— und vor allem jetzt der Technik das Wort laſſen darüller, ob die Ruine, ſo wie ſie iſt, gehalten oder nicht gehalten werden kann. Kann nach dem Urteil hervorragender Techniker auf Grund vorgenommener eingehendſter Prüfung die Ruine des Otto Heinrichsbaues in allen Teilen mit äſthetiſch pvertretbaren Mitteln erhalten werden, ſo wird die Frage im Sinne der Erhaltung des jetzigen Zuſtandes entſchieden ſein.“ „Zum Prozeß Böhm. Wie mitgeteilt wird, hat Böhm gegen die Verurteilung wegen Betrugs und Untreue Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. „ Schneefall. Vom Kohlhof bei Heidelberg wird uns tele⸗ phoniſch berichtet, daß heute Mittag nach 3 Uhr ziemlich heftiger Schneefall daſelbſt eingetreten iſt. „ Aus dem Schnellzug geſtürzt. Am 1. Nobember ſtürzte, wie ſ. Zt. gemeldet wurde, in der Nähe der Station Raunheim ein Knabe namens Falkenheimer aus dem Paris⸗Frankfurter Schnell⸗ zug. Die Eltern befanden ſich mit dem Kind in Nauheim zur Kur. Der Vater hat nunmehr von dem Eiſenbahnfiskus eine Entſchädigung bon 6000 Francs für Heilkoſten, ausgeſtandenen Schrecken ete. ver⸗ langt, da er die Eiſenbahnverwaltung für ſchuldig erachtet, den Slurz des Knaben aus dem Zug durch eine ſchlechtverſchloſſene Tür beran⸗ laßt zu haben. Die Eiſenbahnverwaltung dagegen ſteht auf dem Standvunkt, daß der Knabe die Tür durch Spielen an dem Drücker geöffnet und ſo ſein Abſtürzen aus dem Zug ſelbſt verſchuldet habe. „ Die Kgl. Staatsanwaltſchaft Koblenz erläßt nachſtehendes Ausſchreiben: Am 5. Oktober 1903 wurde oberhalb Trechtlingshauſen — Bürgermeiſteramt Niederheimbach— der Leichnam eines— anſcheinend erhängten— unbekannten Mannes aufgefunden. Per⸗ ſonen, welche über die Perſönlichkeit des Gefundenen Auskunft geben können, werden erſucht, unverzüglich der nächſten Schutzmannſchaft dder Gendarmerieſtation Mitteilung zu machen. Beſchreibung: Größe: 1,70 Meter; Geſicht: teilweiſe unkenntlich, mit blondem Schnurrbart; Haupthaar: dunkelbraun; beſondere Merkmale: Zähne chlecht, linker Eckzahn fehlt. Beklei det war die Leiche mit gut⸗ erhaltenem, dunkelblaukarriertem Chebiotanzug— Jacke, Hoſe und Weſte von demſelben Stoff—, weißleinenem Vorhemd mit Steh⸗ kragen und langer Kravatte, Wollhemd, weißen Unterhoſen, weißen Socken, ſowie abgetragenen Schnürſchuhen. Außer einem weißen Taſchentuch iſt in den Taſchen nichts gefunden worden. *Ein wegen Diebſtahls Verhafteter hat eingeſtanden, daß er hier nachſtehende Taſchendiebſtähle ausgeführt habe: 1. Am 21. Oktober l. J. nachmittags zwiſchen 2 und 5 Uhr im ſtädt. Leih⸗ hauſe E 5 15/16 hier zwei Frauen je ein Portemonnaie, das eine mit 17., das andere mit 60 Pfg. Inhalt. Die Portemonnaies können nicht beſchrieben werden. 2. Am 28. Oktober l. J. in der Aütomatenhalle J 1 Nr. 4 hier einer Frau ein Portemonnaje mit 30 Pfg. Inhalt; letzteres iſt aus ſchwarzem Leder, hat zwei Fächer, Knopfberſchluß und kann auf dem Bureau der Kriminalpolizei— Schloß— angeſehen werden. Die durch obige Diebſtähle geſchädigten Perſonen haben bis jetzt keine Anzeige erſtattet und werden gebeten, ſich auf dem Kriminalpoligeibureau behufs Einvernahme einfinden zu wollen. Hus dem Grossherzogtum. Karlsruhe, 17. Nov. Geſtern geriet ein Bewohner der Süd⸗ ſtadt mit ſeiner Tochter in Auseinanderſetzungen. Im Verlaufe der⸗ ſelben ergriff die Tochter, eine 29 Jahre alte Perſon, einen Revolver und feuerte daraus einen Schuß auf ihren Vater ab. Dieſer wurde in den Kopf getroffen und ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Nach der Tat entfernte ſich die Tochter aus der elterlichen Wohnung, ſie wurde aber am Abend noch ermittelt und feſtgenommen. .e. Ettlingen, 17. Nov. Ueber den Brand in Langenalb iſt fölgendes zu berichten: Niedergebrannt ſind das Haus des Metzgers Goöttl. Weber, ſowie ein Doppelhaus, dem Polizeidiener We ber und der Wilhelm Weber Witwe gehörig. Auch wurden die zuge⸗ börenden Scheunen ein Raub der Flammen. Der Schaden dürfte ſich auf über 10 000/ belaufen. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht aufgeklärt. .c. Pforzheim, 17. Nov. Ein Kaufmannslehrling ſuchte ſich dadurch das Leben zu nehmen, daß er ſich aus einem Abortfenſter des 2. Stockwerkes hinunter in den zementierten Hof ſtürzte. Er erlitt ſchwere innerliche Verletzungen. Was den jungen Mann zu dieſer bedauerlichen Tat getrieben hat, iſt noch unbekannt⸗ e. Tauberbiſchofsheim, 17. Nov. In Beckſtein wurde eine Adn ſi Bluttat verübt. Der Dienſtknecht Endlich von Lengen⸗ rieden ſtieß dem 30jährigen Sohe des Militärvereins⸗Vorſtandes Man zweifelt an dem ohne jede Urſache einen Dolch in die Bruſt. hat die Tat in der Aufkommen des Schwoerverletzten. Endlich Trunkenheil kegangen. Er iſt berhaftet. Ge. Triberg, 17. Nov. Wie Herr Bürgermeiſter Schuſter in letzter Gemeinderassſitzung erklärt hat, wird er bei Ablauf der Dienſtgeit zurücktreten und eine Wiederwahl nicht meir anneſmen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 17. Nov. Die Arbeiten im Bahnbau Speher⸗ Geinsheim gehen rüſtig vorwärts. Von Geinsheim ſoll die Bahr über Duttweiler, Lachen nach Neuſtadt geführt werden, Gerichtszeitung. (Strafkammer II.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor W altz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Groſſelfinger. 1. Der Gußputzer Berthold Beidel beſitzt die zweite Frau. Aus ſeiner erſten Ehe ſind zwei Kinder da, ein Mädchen von 10 und ein Knabe von 8 Jahren. Die Kinder hatten es nicht ſehr gut. Wegen kleinen Verfehlungen erhielten ſie einmal von der Frau Prügel mit einem Ochſenziemer, mit dem man einen Menſchen auf einen Hieb niederſtrecken kann und abends, als Herr Beidel heimkam, gab es noch einmal Hiebe in verſchärfter Auflage. Einem Schul⸗ diener fiel das Ausſehen der Kinder auf und auf ſeine Anzeige ging man der Sache nach. Der Mann erhält heute 3 Wochen Gefängnis, die Frau 3 Tage. Die Kinder ſind ihnen abgenommen und in einer Anſtalt untergebracht worden. Heute waren ſie als Zeugen er⸗ ſchienen. Der Bube ſieht gut aus, aber des Mädchens Ausſehen läßt zu wünſchen übrig. 2. Seit Oktober 1901 lebte der 31 Jahre alte Möbelpacker Adam Wand aus Ruxheim von dem laſterhaften Erwerb ſeiner Frau. Als er ins Gefängnis kam, ſetzte der 22 Jahre alte Taglöhner Peter Alfred Wetterich von hier das Geſchäft fort, indem er die Rolle des Beſchützers bei der Frau übernahm. Wand trieb die Frivolität ſo weit, daß er einmal ſeine Frau einem Menſchen als Gegenleiſtung abtrat, weil dieſer ihm einen Anzug geliehen. Der würdige Gatte erhält 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und verliert die Ehrenrechte auf 5 Jahre. Gegen Wetterich wird auf 6 Monate erkannt. 8. Aus purer Roheit verſetzte am 14. Oktober d. J. der Tag⸗ löhner Wilhelm Mertz aus Biebrich dem Unteroffigier Frank vom hieſigen Regiment zwei Fauſtſchläge ins Geſicht. Auf die Be⸗ leidungsklage des Unteroffiziers hin iſt Mertz vom Schöffengericht zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Seine Verufung bleibt erfolglos. Mannheim, 17. Nov. ——]——ꝛ—— heueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General⸗Hnzeigers“. * Pots dam, 18. Novbr. Der Kronprinz von Dänemark traf heute mittag kurz nach 12½ Uhr hier ein. Zum Empfang war der Kronprinz am Bahnhof erſchienen. Nach herzlicher Begrüßung wurde die Fahrt nach dem Kabinets⸗ haus angetreten, wo ein Frühſtück ſtattfand. Der Kronprinz von Dänemark reiſt heute abend nach Wien ab. *„ Breslau, 18. Nov. Zum Prozeß Boecklin⸗ Muther teilt der Vertreter der Prſpakklägers, Rechtsanwalt Jafdé, mit, daß das Urteil des Schöfſengerichtes vom 26. Sept. nun⸗ mehr rechtskräftig geworden ſei, da er die von ihm eingelegte Be⸗ rufung ſchon vor mehreren Wochen zurückgenommen habe. Dies ſei auf ausdrücklichen Wunſch Carlo Boecklins geſchehen. Dieſem genüge die vom Gericht getroffene Feſtſtellung, daß die vom Angeklagten angezweifelten Bilder des Arnold Boecklinſchen Nachlaſſes echt ſind und der von Muther gegen ihn erhobene Vorwurf unbegründet war. n. Dünkirchen, 18. Nov.(Pprivat.) Ein ruſſi⸗ ſcher Matroſe, der ſich verirrt hatte, geriet vor eine franzöſiſche Schildwache. Da der Ruſſe ſich nicht verſtändigen konnte, ergriff der Poſten das Gewehr. Der Ruſſe wollte dar⸗ nach greiſen, worauf der Poſten den Ruſſen mit dem Kolben niederſchlug. Später klärte ſich die Sachlage auf. Der Zuſtand des Ruſſen iſt lebensgefährlich. *„ Sofia, 18. Nov. Auf Erſuchen der Prinzeſſin Clementine hat die Kñaiſerin von Ru ßland der ruſſiſchen Geſellſchaft vom Roten Kreuz, deren Vorſitzende ſie iſt, geſtattet, in Rußland Sammlungen zu Gunſten der mazedoniſchen Flüchtlinge zu veranſtalten. Sie hat der Prinzeſſin mitgeteilt, daß die Hälfte der zuſammenfließenden Summe ihr(der Prinzeſſin) zur perſönlichen Verfügung geſtellt werde. » Waſhington, 18. Nob. Der Geſandte Tauama ließ den hier beglaubigten fremden Diplomaten Noten zugehen, in denen er die Anerkennung der Republik durch die Mächte fordert. Das Erſuchen wird von den Diplomaten ihren Regiexungen zur Erteilung von Inſtruktionen übermittelt. * Buenos⸗Afres, 18. Nov. Die Expedition Charkot iſt wohlbehalten hier angekommen und enthuſiäſtiſch begrüßt worden. Der Dampfer der Expedition hatte auf der Fahrt einen Schraubenbruch erlitten. Zum Tode der Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen. * Petersburg, 18. Nov. Der„Regierungsbote“ ver⸗ öffentlicht eine vom kaiſerlichen Leibchirurgen Hirſch, Prof. Orth, Prof. Prſchewoski, dem Ordinator des Findelhauſes Anders, dem Proſektor der Warſchauer Univerſität Dmochowsky und den Proſektorgehülfen Petrokowsky unterzeichnete Mit⸗ teilung aus dem Protokoll der am 16. Nov. vorgenommenen Obduktion der Leiche der Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen. Daraus geht hervor, daß die Prinzeſſin an Unt erleibs⸗ typhus ungefähr eine Woche nach der Erkrankung geſtorben iſt. Die unmittelbare Todesurſache war eine ſehr ſtarke Ver⸗ giftung durch Typhusgift. Vom Balkan. Konſtantinopel, 18. Nov. Am 16. November wurden die Botſchafter der Ententemächte bei der Pforte wegen der Reformforderungen nachdrücklich vorſtellig. Am Nachmittag ſtattete der Großvezier den Botſchaftern der Entente⸗ mächte in dieſer Angelegenheit Beſuche ab. Nach Mitteilungen der Pforte an die Botſchafter der Ententemächte haben am 10. November aufſtändiſche Bulgaren das mohamedaniſche Dorf Lazar im Sand⸗ ſchak Kirk⸗Kiliſſe niedergebrannt. Zwölf Einwohner wurden er⸗ mordet. In die Moſchee wurden Bomben geſchleudert. Die Bande ſei geflüchtet und werde verfolgt. Die Revolution in San Domingo. * Newyhork, 18. Nov. Nach einem Telegramm aus San Domingo vom 16. November iſt die Lage dort ernſt. Die Stadt iſt von 4000 Mann, die unter dem Befehl des Generals Pichardo ſtehen, vollſtändig eingeſchloſſen. Ein Sturm auf die Stadt wird in einigen Tagen erwartet, auch Straßenkämpfe ſind vOn wahrſcheinlich. Aus ſtände. 8 Chicago, 18. Nov. Der kürslich bei der Cith⸗Railwah ausgebrochene Ausſtand droht ſich auf alle Lokallinien auszu⸗ dehnen, wenn die Eity⸗Railwah nicht ein Schiedsgexicht bewilligt. Citerariſches. *„Und ſie bewegt ſich doch!“ betitelt ſich eine reizvolle kleine Erzählung der Berliner Schriftſtellerin Leonore Frei, die durch ihren großen hiſtoriſchen Roman aus der Zeit Moſes„Der neue Gott“ ſich in weiteren Kreiſen einen trefflichen Namen gemacht hat. (Leipzig, Verlag der„Frauen⸗Rundſchau“, Preis 75). Das Thema ihres neueſten Buches iſt die moderne Frauenbewegung, und man wird von dieſem luſtigen Angriff auf die Auswüchſe und Ver⸗ ſchrobenheiten gewiſſer Frauenrechtlerinnen mit Vergnügen Kenntnis Colkswirtschaft. Blech- und Emaillierwaren⸗Fabrik Kirrweiler.⸗G. in Kirr⸗ weiler. Der vorliegende Geſchäftsbericht über das am 80. Juni ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Verhuſt von 484 978 Mark. Hierzu treten gewöhnliche Abſchreibungen mit M. 41 608, Extraabſchreibungen auf Grund neuer Taxation der Anlagen mit M. 229 197, Rückſtellung auf Delkredere⸗Konto mit M. 4000, Rück⸗ ſtellung für 2 Proz. Agio auf per 1. November ausgeloſte M. 20 000 Obligationen mit M. 400, ſodaß ſich ein Geſamtverluſt von M. 760 178 ergibt, wogegen auf Reorganiſations⸗Konto M. 108 308, auf Reſervefonds⸗Konto M. 570, zuſammen M. 103 877 zur Ab⸗ ſchreibung zur Verfügung ſtehen. Ueber die Urſachen des ungeheuren Verluſtes— M. 760 178 bei nur 1 Million Mark Aktienkapital— gibt der Aufſichtsrat fol⸗ gende Darſtellung: „Nachdem die Bilanz pro 1900/1 nur betreffs der Werk⸗ bemeſſungen der Inventur durch einen Sachverſtändigen geprüft worden war, ſtellte ſich bei der Aufnahme für das Geſchäftsjahr 1901/02, welche der hinzugezogene Sachverſtändige vollſtändig überwachte, heraus, daß der frühere, zur Zeit der Inventur⸗ Aufnahme 1902 aber bereits verſtorbene Direktor, anſcheinend die Bilanz pro 1900/01 durch willkürliche Er⸗ der Inventurpoſten gefälſcht hatte. edeſſen ſchloß das Vorjahr, wie in dem damaligen Berichte Bezug angeboten wurden. Die Aufnahme pro 30. Juni 1903 wurde durch den gleichen Sachverſtändigen wie in den früheren Jahren kontrolliert. Da der auf Grund derſelben gefertigte Abſchluß einen Verluſt auf⸗ wies, der aus den Betriebsergebniſſen nicht erklärt werden konnte, wurden Unterſuchungen angeſtellt, wobei ſich ergab, daß die durch den Sachverſtändigen überwachte Inventur pro 1901/2 nachträglichgefälſcht worden war und zwar burch abſichtliche Täuſchung des Sachver⸗ ſtändigen. Bei dieſen eingehenden Unterſuchungen kam man ſogar darauf, daß der Lagerbeſtand auch in früheren Jahren wahrſcheinlich nie, oder nur gans unweſentlich über die jetzt konſtatierte Höhe hinausgegangen war und daß alle früheren Aufnahmen um ſehr hohe Beträge gefälſcht geweſen ſein müſſen. 9 Hierdurch ſah ſich der Aufſichtsrat veranlaßt, eine neue Taxa⸗ tion der Immobilien, Maſchinen und Utenſilien vornehmen zu laſſen, da es wahrſcheinlich ſchien, daß auch dieſe Poſten durch willkürliche Zuſchreibungen ungerechtfertigte Erhöhungen er⸗ in fahren hatten. Durch die Einſetzung dieſer neuen Taxwerte in bie Bilanz erhöhte ſich der Fehlbetrag jetzt auf insgeſamt 760 177.74. Im Einklang mit den geſetzlichen Beſtimmung ſteht deshalb auf der Tagesordnung der General⸗Verſammlun (die am 9. Dezember ds. Is. ſtatfindet. D. Red.) die drückliche Mitteilung, daß mehr als die Hälfte des Grundkapitals verloren erſcheint. Infolge dieſer Entdeckungen hält es der Aufſichtsrat ferner für ſeine Pflicht, der Generalverſammlung in Vorſchlag zu bringen, bei der zuſtändigen Behörde gegen die verdächtigen Perſonen ebent. Strafanzeige zu erſtatten. Der laufende Geſchäftsbetrieb hat nach Ausweis der ge⸗ pflogenen Recherchen im vergangenen Jahre nur den geringen Fehlbetrag von etwa 1 30 000 bis 40 000 ergeben. Zur Bilanzaufſtellung per 30. Juni iſt im voraus zu bemerken, daß folgende Abſchreibungen vorgenommen wurden: Auf Gebäude und Immobilien 2 pEt. ⸗ 10 015, auf Maſchinen und Werkzeuge 5 pet= 14151, auf Oefen und Brennwerkzeuge 10 pEt.% 14 028, auf elektriſche Anlage 5 pet. 1088, auf Gelefſe⸗Anlage 5 pCt.. 448, auf Utenſilien 10 pCt. ⸗⸗ 1876, zuſammen/ 41.603. Extra⸗Abſchreibungen auf Grund neuer Taxe wurden folgende vorgenommen: Auf Gebäude und Immobilien/ 81 666, auf Maſchinen und Werkzeuge 74 875, auf Oefen und Brennwerkzeuge/ 68 752, auf elektriſche Anlage 5608, auf Geleiſe⸗Anlage/ 7511, zuſammen„ 288 411. 3 Richtigſtellung des Utenſtlien⸗Kontos ſind 4215 eingeſtellt. Die Geſellſchaft arbeitet mit einem Aktienkapital von Mark 1 000 000, das ſich aus M. 600 000 Stammaktien und M. 400 009 Prioritäts⸗Aktien zuſammenſetzt, und M. 546 000 Obligationen. Unter Paſſiven erſcheinen folgende Konten: Reſervefond M. 570, Reorganiſationskonto M. 103 308, Delkredere M. 4000, Agio M. 400, Lohneinhaltungskonto M. 2980, Obligationszinſen Ma 5423, rückſtändige Steuern und Unfall⸗Verſicherung M. 3756, Dep ſiten M. 30 741, Tratten M. 57 437, Kreditoren M. 398 511, un erhobene Dividende M. 60.— Unter Aktiven figurieren: G bäude und Immobilien M. 409 069(M. 500 750), Maſchinen u Werkzeuge M. 194 000(M. 288 026), Oefen und Brennwerkzeuge M. 62 500(M. 140 279), Elektriſche Anlage M. 15 000(Nark 21.693), Geleiſe⸗Anlage M. 1000(M. 8959), Utenſilien M. 211 (M. 18 761). Waren werden mit M. 550 528 bewertet, Emballage Vorrat mit M. 4906. Kaſſa ſteht mit M. 9708, Wechſel mit M. 14 864, Debitoren mit M. 103 784, vorausbezahlte Feuerver⸗ ſicherung mit M. 1552 zu Buch. Wein. e. Vom Mittelrhein und Nahe, 18. Nov. Zum vollſtändigen Ab ſchluß gelangt iſt das Weinjahr 1903. Im Keller gärt und brodelt er, der neue Wein und ſucht ſeine Feſſeln zu ſprengen. Als charak⸗ texiſtiſche Kennzeichen für den verfloſſenen Herbſt ſind die viel Straußwirtſchaften anzuſehen, welche allenthalben in den Orten der Weinproduktionsgegenden auftauchen. In dieſem Jahre iſt die 8 dieſer Wirtſchaften auffallend groß, und in kleineren Plätzen trinkt buchſtäblich ein Weinproduzent dem andern ſeinen Wein weg. Was die Leute dabei gewinnen, iſt unverſtändlich. Aber es bleibt keine andere Möglichkeit. Die den Leuten gebotenen Preiſe ſind ſo niedrig, daß ſie den Wein dafür nicht hergeben können und lieber ſelbſt einlegen. Deshalb iſt auch die Gründung von Winzergenoſſenſcha durchaus nicht zu berurteilen, denn nur ſo iſt es dem Winzer, ſonders dem armen Winzer möglich, ſeinen Wein auch zu annehn baren Preiſen zu verkaufen. Die Herbſtgeſchäfte ſind faſt ſämtli zum Abſchluß gelangt; auch im Rheingau, wo der Herbſt ſo vi ſpäter begonnen hat; die Preiſe ſind gedrückt. An einzelnen Plätze Rheizcheſſens gingen rieſige Quantitäten neuen Weins in and Beſitz über. Viel wurde eingelegt und wird im näclſten und — —— — 7 1.70, Odernheim . ——— Weneral⸗Anzriger. Maſfinheim' 18 Novemßber. ächſten Frühjahr zur Verſteigerung gelangen. Die Preiſe ſind: Im heingau: Mittelheim(75—88» Oechsle) 14—16 5 ber Pfund; iter) 50—52 /; Hattenheim 12—18 das Pfund; Erbach 14, 5 und 16 3 das Pfund; Eltville 15—17 das Pfund; Neudorf —20 das Pfund, als Moſt 460—600/ das Stück. Rauen⸗ hal 16—20 das Pfund; Frauenſtein 12—14 das Pfu id; ohannisberg(68—90» Oechsle bei 0,9—1,2% Säure) 14—18 3 as Pfund. Moſtgewichte wurden im allgemeinen bis zu 100 Gead Dechsle feſtgeſtellt, bei—1,4% Säure. In Lorch gingen einige Stiück 1900er zum Preiſe von 950 ab. In Rheinheſſen wurden noch kezahlt: Nierſtein die Aiche 10—85 /, Ober⸗ und Nieder⸗Ingcl⸗ Hein.50, Engelſtadt, Bubenheim, Jugenheim, Niederhilbersheint, Aſſenheim und Sauerſchwabenbeim.20—.60„/ das Viertel. Ge⸗ kelterter Moſt koſtete in Groß⸗Winternheim 285—820„/, Ockenheim 330—400; Gau Algeshein 350—400 ½/; Niederſaulheim 250 bis 275 ½/; Udenheim 250—270 /; Spiesheim 245—265 /; Oberolm 240—250 ½ Ebersheim 270—300;: Schornsheim 320 beis 380 ¼; Gaubiſchofskeim 380—880%/; Hornbeim 360—400 4/; Oppenheim 340—460 das Stück(1200 Liter). Aeltere Jahr⸗ gänge wurden verkauft: Bodenheim 1901er 510—570 /, Gunters⸗ blum 1902er 470—490/ Nackenheim 1901er 570—625 M, 490ger 545—650/ Oppenheim 1901er 550—600%; Nierſtein 190ter 580—630 ½¼/, 1902er 575—650%/ das Stück. An der Nahe und in den Seitentälern gingen ab: 1902er Sobernheim.30 His.50, Meddersheim.30—.55, Steinhardt.30, Monzingen .30—.50, Waldböckelßeim.30—.60, Staudernheim.30—.40. Oberſtreit.30—.35 /. Im Gräfen⸗ Fachtaf.10—.60% das Viertel. Die Aiche(50 Liter) koſtete: Meiſenheim—9, Rümmelsheim—.50; Münſter b. B. 11.50 bis 19. In älteren Jahragängen iſt es an der Nahe ſehr ruhig, immerhin werden einige Aſchlüſſe berannt: Münſter b. B. 190fer 600, Bingerbrück 1900er 790—810, Meiler 1900er 785, Rümmels⸗ heim 1901er 410, Dorsheim 1902er 470% das Stück. Bordeaur, 16. Nov. Die neuen Weine haben die Gärung zum Teil hinter ſich, teils gären ſie noch. Man ſchätzt das Quantum auf weniger als die Hälfte eines gewößnlichen Jahres, und nach den Nachrichten aus allen anderen Meinländern iſt dort die Sachlage keine beſſere, überall fiel der Ertrag gering aus, und das Kahr 1903 kwird unter den Meinernten nicht als ein irgendwie glänzendes ge⸗ Raumf werden. Dagegen können wir infalge des prachtvollen Metters das wir während der Dauer der Weinleſe hatten, auf eine gute Queolität rechnen. Bei den von uns broßjerten MWeinen fanden ſvir allgemein dunkelrote Färbung, eine meinige und markige Beſchaffen⸗ beit, feines Bufett, mit einem Morte, GEigenſchaften, welche aute Jahre charaklerjſieren. Die Grädigkeit beirzat zſpiſchen 10 und 11 Grat Es erfolaten ⸗war bereits einige Aſchlüſſe in neuen Weinen: dpeß ſind die Preice noch nieht genal feſtacſetßt. Oßne Zmelfel werden die Winser in Noſge des ſehr geringen guantftatſpen Ertrages und der guten Qualität nur Nreiſe gcceplieren, die ihnen lobnend er⸗ ſcheinen, und mit großer Zähiakeit an ihren Norderungen feſthalten. Die Preiſe für unſere älteren Weine ſind ſehr hohe, und ohne Frage werden dieſelben noch höher gehen, denn die Vorräte auf dem Lande ſind nur ganz gering. Manuheimer Effektenbörſe vom 18. Noventber.(Offizieller Berich Obligatfonen. 4½ Bap..⸗G. f. Nhſchiff⸗ 4e% Mhein. yp.⸗B. unk. 100.0% 50e u. Seetr. 102.— 0 „„„ alte.4 0 f½% en.olnilin⸗u. Sodaſ105.— „„ unk.1904].60% Kleinlein. Heſdba.]“—.— %½%„„ Communa 98.— b% Biraf. Nraubaus Rom101.— B 4%% Syeyerer Praußaus Aft.⸗eſ, in Speyer ½ o% Mföfz. Chamotte n. Tonwerk.⸗G. Ffſenb 01.— G %½ o½% Puß..⸗W. Zell fiafffahrik Maſpfof be Pernau in Lipland 1% Herrenmüßſe Menz 11½%%% Manbeimer Pampf— ſchfeynſchifffahrts⸗Geſ. %o Mafinß. Lagerhaus Geſeſſſchaft 101.50 G 1½ Spenerer Ifegeſwerk⸗ 102.50 B 14½%%) Süp. Draßlindu⸗ ſtrie Mafdßof⸗Mannßeim101.25 B 14½ Verein chem. Fahrike—.— ½ Zellſtoſſfabrik Waldho'104.50 B Pfandbriefe. Städte⸗Aulehen. %½ Freſhurg i. B. 09.90 9 4% Karksrußer v.. 189.— 6 ½% Naßhr v. J. 1909 100.— b⸗ 4% Ludwiashafen non 1900%.f0 83½% Ludwigshafen 100.50 G 4⁰9— 8 102.25( 3½% 5 99.— 6 % Mannheimer Obl. 190102.0 N 49 7„ 190%101.78 C 1885 99.— G 1886 99.— G 1895 49.— 1898 99.— C 97.— 102.50 B 102.— G 97.— G 101.90 G 1 0% 5 %½ee Pirmaſenſer Aunduſtrie⸗Obligation. 0h Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſixrte rückz. 105% 101.— 8 Afefen. 1 Banken. Brief] Geſd Brief JGeld Hoitche Bunk.20.—r. Sroedl, Sdeſboſ—.—90.— dDevh., Zörck“—119—, Sqmark, Snener—.—127.76 enhbk. Spener 0]—.29.50/„ Niller Schmekinaſ—.——.— Iherrbein. Bank—.— 5„S. meltg Syeyer120.——.— Bfälz. Baufk—.— 11—„1. Sſorch, Sick,—.—1104.— Pfän. Hyv.⸗Rauk.—e050] Merger, Worms]—.— 5 fl Sn.al Gdl.Kand 128.——. Forms, Rr v. Oerta⸗—.—125.— Mheiniſche Frediſban'“—.—180.90 uflz. reßtc. u. Spfür—.— 96.— ., Fyn.⸗Bank—.—19.25 Sſdp. Bank be Giſenbahnen. vansguar! it, Nevuſfherung. J..⸗N. Püſch. Seetn]—.—96.50 Pfitz Ludwiasbahn 223.——.— Nannh. Damyfſchl.[—.— 88.75 75 Marbabn—.—126„ Cagerkans 410.——.— 1 5 Nordbaßn——.50 Ub. u. Seeſchfff ⸗Jel]—.—.—.— Hellbr. Straßenbahn—.——.—nad. Ahſck⸗ u. itv.—.— 10 Hifff.⸗Aſſee—.—1720.— N„ Schifff.⸗ 8 hem. Induſtrie Whene e, a 1 L. f. cem. Anduſtr0.——.wa,; derg— Weſeem. 4 annß. Verſicherun—1145.— Anrd. Anſl. u. Sodaft 48.——3 85 Merrß. Nerſ.catet.—.— 43.— N hrofſ.—172.— 1 eee e doent— 48.— württ. Tranän.⸗Bern——10. 5 Auduſtrie. 9950.—195 3 e 8— vet⸗ e,. Seinnd— 68.80 8 80—.— Dinaler'ſche Mſchfürf—.——.— Tmajllirfbr. Kürrmeill——. Brauereten. Fmailw. Mafkammo—.— ad. Brauerel 135.——.—Ftilinger Spvinnerei]—.— 108.— inger Aktlenhjerbr.—.——.—Hüttenh. Spinneref—.— 100.— l. Hofvm. Hagen]—.—82.-Nähmfbr. Hald u. Neuſ—.—220.— chbaum⸗Brauerei—.—163.2: Toſth. Cell.⸗u. Papierf 116.— 115.78 efbr. Nüßl, Worme—.—01.— Mannb. Gum.⸗u.A8sb.—. 96.— Hanters Br Freibure[—.— 112.—Dagersh. Spinnerel[——-—. Kleinſein, Heidelleng—.—178.50 hfäls. Näh. u. Fahr. 7 88.— 82.— Homb. Meſſerſchmiti 89.——.— Bortl.⸗Cement Heidlb.—.— 114.50 2 9 Brauere—.—.—.—Berein. Freib Ziegelm—.—184.— Nannb. Aktlenbr..t5l.5JBer. Speyr. Ziegelw] 73 25—.— falzbr. Geiſel Mohiſ—.———Zellſtofff, Waldhof—.— 230 50 rauer. Sinner—.— 242.— Zuckerf. Waghänſel— 87.— Sowohl in Pfälz. Bank⸗Aktien, als auch in Bad. Bank⸗ Uktien gelangten heute größere Abſchlüſſe zur Notierung. Erſtere iu 111 pt., letztere zu 120 pCt. Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank, andau, blieben zu 128 pCt. erhältlich. Sehr feſt waren heute der einzelne Brauerei⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Eichbaum 28., Schroedl, Heidelberg, 190 G.(+ 5 pCt.), Pfälz. Phefen⸗ und Spritfabrik 96 G.(. 3 pet.), Mannh. Ver⸗ ung 445 G. Württemb. Transpori⸗Verſicherung 510., Gutiabr⸗Aktien 96.50., Mannbeimer Dampfſchlevv⸗ f 570/ das Stück; Lorch(65—95» Oechsle) die Ohm(200 ſchiffahrts⸗Aktien 88.75 G. Die Aktien der Kuſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik notierten 115.75., 116 B. Pariſer Börſe. Paris, 18. Novbr. Anfangsfurſe. 3% Rente 98 10ſ 98.10 Türk. vooſe 4170 142.70 Ialiener 104—1040 Ottoman 594— 98.— panier 90.70 90.50 Nio Tinlo 1224] 1225⁵5 Türken D..171 88.15 J Rankdisk. 3 0% Londoner Effektenbörſe. London, 18. Nopdr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 8%0 Reichsanleihe 89— 89— Rio Dinto 4 6˙5 485%/8 5 0% Chineſen 990, 99½[Soutbern Pak. 42¼ 428/ 4½% Chineſen 91½% 91½[Cbicago Milw. 140½ 140½ 2¼% Conſols 87 885/ Denver Pref. 87 4% Italtener 103— 103/ Atchiſon Pref. 92— 91½ 4% Mon. Griechen 44½ 44½ Louisv. Nash. 103— 104½ 3 a% Portug. 64—64— Union Pak. 727/% 739/8 89% 59 ½% Tend.: feſt. Türken D. 87— 88¼ 8 1 1 4 0% Argentinier 74/ 77½½ ee, 5—5 3%½% Mexikaner 26/ 2657 Goldfiels 55⁰ 00 ſeſl. 101½ 101½ Randmines 95% 95/ 5 Eaſtrand Ottom. 18½% 13/ Tend.: feſt. Peſt, 18. Novbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 1* 18. Weizen per Oktbr. 0 00 0 00 ruhig 000 0 00 ſräge „ April 5773 772 678 Roggen per Oktbr. 0 00 0 00 matt 000 000 träge „Vſ Aptil 669 6 70 669 6 70 Hafer per Okibr. 000 0 00 ruhig 000 0 o00 träge „„ April 5 52 f 53 5 50 5 51 Mais per Oktbr. 000 000 tꝗräge 000 0 00 kꝗräge 525 523 5 24 5 25 000 000„000 000 Rüböl per Nov.—— 00 00 00 00 Kohlraps per Aug. 1180 11 90 matt 1180 1190 mait Wetter: Regen. Liverpool, 18. Nopbr.(Anfangslurſe.) 17 18. Weizen per Dezbr..0441, ſtetig.04 ½ ſtetig per März.03½/.08 5/g Mais per Jan..11½ ſtetig 81½ träge ver März.10½.11½ Paris, 18. Novbr. 1. 18. 17. 18. Rüböl November 5—%,, Mehl Novbr. 29.15 30.75 „ Dezember 52— 52½„ Dezember 28.85 28.95 „ Jan.⸗April 52¼32¼„ Jan.⸗Febr. 28.45 28 55 „ Mai⸗Aug. 529˙53—„ Jan.⸗April 28 3528.40 Spfritus Novbr. 378/ 378/. Weizen November.95 2095 5 Dezember 28—8—„ Dezember 20.95 20.95 15 Jan.⸗April( 38— 38½„ Jan.⸗Febr. 20.95 20.95 Mai⸗Aug. 38½ 9—„ Jan.⸗April 20.95 20.80 Zucker Novbr. 26—26—[Noggen November 14.900 14.90 „ Dezemder 26. 26„ Dezember 14 90 14.90 „ Jan.⸗April 267— 2867/5„ Jan.⸗Febr. 14.75 475 „ Mai⸗Au uſt 27%/ 272/ Jan.⸗Ap 14.75 14.90 Rohzucker 88 loco222/225/ Wetter: Kalt. WNew⸗MPork, 18. Nopbr.(Telegr.) Anfangskurſe. 17. 18. Weizen per Dezbr. 86— 86% feſt Mais ver Dezbr. 485/ 48˙ ſtetig Baumwolle: per Dezbr. 1112 11.14 per März 11.19 11.26 feſt W Chicago, 18, Nopbr.(Telegr.) Anfangskurſe. 17. 19. Meizen per Dezbr. 77¼ 78.— feſt Mais per Dezbr. 41 41½ ſtettg Schmalz per Januar.67.87 Pork per Januar 11.47 11.45 Eiſen und Metalle. Amſterdam, 18. Nopbr. Zinn Banca loco 70½, Zinn Banca Dezember.⸗Auktion 70¾, feſt. Glasgow, 18. Novbr.(Anfang.) Roheiſen mixed numbers warrants ver Kaſſa——, ver Monat——, ſtetig. Cleveland, 13. Novbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 42/7—, per Monat 42/61½, ſtetig. London, 18. Novbr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 55.19.6, Kupfer 3 Monate 55..6 matt.— Zinn p. Kaſſa 116.6, Zinn 3 Monate 117.12.7, ſtetig— Blei ſpaniſch 11..6, Blei enaliſch 14.8 9, ſtetig. Zink gewöhnlich 20.13.9, Zink ſpezial. 20.18.9, matt. Queckſilber—. Schiffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 17 November. Hafenbezirk. Schiffer ev. Kapv. Schiff Kommt von Ladung p. 100 ug Augspurger Stolzeneck Hellbronn Cement 500 Arts W. Egan 10 Rotterdam Stilekgut 3500 Himioben Eliſabeth Antwerpen Getrelde 12503 Erven German 2 Sig. u. Getr, 774⁰ Stelz A. Clemm Ruhrort Kohlen 2058 Wagner Anna St. Goar Getreide 5000 Dobewaard Juno Rotter dam 2009 üßig Franz 35 5 12632 Hafenbezirk III. Banspach Badenia 20 Antwerpen Stückg. Getr. 200⁰ Gerlach Petrus Franziskus Rotterdam 5 1400 Engler H. Schmitt Heilbronn Stückgut 81⁵ Seibert Jonuiſe 5 Steinſalz 8 8 Klormann Gliſabeth 2 1 1015 Böbringer Juliana 4 7 1⁴85 Neuer Eljſe 8 978 Lentz Frieda Jagſtfeld 7 740 Philipp Karl 5 5 850 Hin ken Neckar Ruhrort Kohlen 2250 — Koplenz 8 935 Jangmann Der alte Peter 4 15 400 Bergmanus Luiſe Gr. v. Baden 0 70 45.0 Goldberg Eliſe 7 10 8575 Nachu gall Elſaß 5 5 185⁰0 Hafenbezirk F. Wäſch Witlhelmina Hochfeld Kohlen 10000 Maas Katharina 5 8750 Klee Mannheim 34 Rotterdam Getrelde 9245 Hafenbezirk VI. Müßig Voormitigang Dulsburg Kohlen 750⁰⁰ Uinen Nudolf 2 2150 Veitb Kätche 0 25 16•7 Hartmann Gva Altriv Backſteine 3⁰ Bo E. Metzner Oppau 5 32⁵ Schmifdt Einigteit.Wemünd San dſte ne 885 Schmitt Helena Worms Kies 480 Schneilder Frie drich 2 115 Biedermann Wilhelm Johann Rheindürkh.* 30 Zald Heuderger 1 7 890 Biedermaun 75 8 15 8 375 Junker e 05„ 92 Hoffmaun euberger 5 9 530 Nundec A. Limbeck Brühl Backſteine 72³ Deß Baumann 5 Altrip 500 **** — D. Abrig, von Hhiladelphia kommend, 18, Nob. 4 Uhr 45 Nn nachm. Scilly paſſiert.— D. Aleſia, nach Oſtaſien, 14. Nopember Sagres paſſiert.— D. Andaluſia, von Oſtaſien kommend, 15. Noy morgens auf der Elbe.— D. Batavia, nach Oſtaſien, 14. Nov. 4 Uhr nachm. von Cardiff.— D. Belgia, 14. Nov. 2 Uhr nachm. von Boſton nach Baltimore,— D. Belgrabia, 14. Nov. 4 Uhr nachm. von Neſp⸗ hork direkt nach Hamburg.— D. Bethania, von Baltimore kommend 15. Nob. 4 Uhr nachm. Scillyh paſſiert.— D. Carl Menzell, 13. Noh. von Ceara.— D. Cheruskia, 13. Nob. von Progreſo.— D. Chriſtia⸗ nia, nach Weſtindien, 15. Nov. 8 Uhr morgens in Antwerpen.— D. Conſtantia, nach Weſtindien, 14. Nov. 8 Uhr morgens in Havre.— D. Croatia, nach Weſtindien, 14. Nov. 8 Uhr morgens in Havre.— D. Etruria, von dem La Plata kommend, 14. Nov. 9 Uhr morgens auf der Elbe.— Schnelld. Fürſt Bismarck, 13. Nob., 11 Uhr morgens in Newhork.— D. Georgia, 15. Nov. von Batum.— D. Johanne, auf der Ausreiſe nach Oſtaſien, 14. Nov. in Manila.— Reichspd. Kiautſchou, auf der Ausreiſe nach Oſtaſien, 13. Nov. 4 Uhr morgens von Neapel.— Schnelld. Moltke, von Newyhork kommend, 16. Noy. 5 Uhr 30 Min. morgens bon Plymouth via Cherbourg nach Hamburg. — D. Palatia, 13. Nov. 6 Uhr 30 Min. nachm. von Genua via Neapel nach Newyork.— D. Parthia, 14. Nov. von Newport Neos nach Hamburg.— D. Pretoria, nach Newhork, 15. November 7 Uhr 30 Min. abends von Boulogne ſur Mer.— D. Prinz Auguſt Wilhelm, von Havana und Mexico kommend, 15. Nov. 8 Uhr abends in Hayre. — D. Prinz Joachim, 13. Nov. 11 Uhr morgens in Havang.— D. Prinz Waldemar, 14. Nov. in Rio de Janeiro.— D. Segovia, auf der Heimreiſe von Oſtaſien, 13. Nob. nachm. in Tſingtau.— D. Sevilla, 14. Nov. von Buenos Aires nach Roſario.— D. Troja, von dem La Plata kommend, 14. Nob. von St. Vincent.— D. Valdivia, 18. Nob. in St. Thomas.— D. Weſtphalia, 15. Nov. in St. Thomas. Ueberſeeiſche Dampferfahrten der Hamburg Amerika⸗Linie. Dle nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden tatt: Nach Newyork: 24. 11. Schnellpd. Moltke, 28. 11. Poſtd. Graf Walderſee, 5. 12. Poſtd. Belgravia, 12. 12. Schnellpd. Blücher, 19. 12. Poſtd. Pennſylvania, 26. 12. Poſtd. Pakricia, 2. 1. 04. Poſtd. Pre⸗ toria, 5. 1. 04. Schnellpd. Deutſchland, 9. 1. 04. Poſtd. Graf Wal⸗ derſee. 16. 1. 04. Schnelbd. Auauſte Viktoria. 18. 1. 04. Poſtd. Bel⸗ gravia, 23. 1. 04 Schnellpd. Blücher. Nach Boſton: 21. 11. Poſtd. Silvia, 3. 12. Poſtd. Bethania. Nach Baltimore: 21. 11 Poſtd. Silpia, 3. 12. Poſtd. Bethania. Nach Philadelphig: 18. 11. Poſtd. Aſſyria, 28. 11. Poſtd. Adria, 8. 12. Poſtd. Arcadia. Nach Weſtindien: 24. 11. Poſtd. Schaumburg, 26. 11. Poſtd. Prinz Auguſt Wilhelm, 28. 11. Poſtd. Caſtilia. Nach MWexiko; 20. 11. Poſtd. Calabria, 26. 11. Poſtd. Pring Auguſt Wilhelm, 26. 12. Poſtd. Prinz Joachim. Nach Neworleans: 10. 12. Poſtd. Acilig. Nach Oſtaſien: 21. 11. Poſtd. Sithonia, 30. 11. Poſtd. C. Ferd. Laeisz, 20. 12. Poſtd. Andaluſia, 30. 12, Poſtd. Sambia, 30. 12. Poſtd. Abeſſinia. — 2 rr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Eruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmaun, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Direktor Speer⸗ 5 Aſthma oft heilbar. Die unten verb in i 2 Oeffentlicher Dank dem Herru Franz Wilhelm, Apotheker, k. u. k. Hoflieferant, in Neunkirchen, Niederöſterreich, Er⸗ ſtuder des antirheumatiſchen und antiarthritiſchen Blutreinigungs⸗Thees. Blutreinſgend für Gicht und 5 Rheumatismus, Wenn ich hier in die Oeffentlichkeit trete, ſo iſt es deshalb, weil ich es zuerſt als Pflicht anſehe, dem Herrn Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, meinen inniaſten Dank auszuſprechen für die Dienſte, die mir deſſen Blutreinigungsthee in meinem ſchmerzlichen rheumatiſchen Leiden leiſtete, und ſodann, um auch andere, die dieſem gräßlichen Uebel anheimfallen, auf dieſen trefflichen Thee aufmerkſam zu machen. Ich bin nicht imſtande, die marternden Schmerzen, die ich durch volle drei Jahre bei jeder Witterungsänderung in meinen Gliedern litt, zu ſchildern und von denen mich weder Heilmittel, noch der Gebrauch der Schweelbäder in Baden dei Wien beireien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit ſchmälerte ſich zuſehends, mein Ausſehen trübte ſich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Na 4 Wochen langem Gebrauch obengenannten Thees wurde von meinen Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin es jetzt noch, nachdem ich ſchon ſeit 6 Wochen keinen Thee mehr trinke auch mein ganzer körperlicher Zuſtand har ſich gebeſſert. Ich bin ſeſt überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden ſeine Zuflucht zu dieſem Thee nehmen, auch den Erfinder deſſen, den Apotheker Herrn Franz Wilhelm, ſo wie ich, ſegnen wird. 16852 In vorzüglicher Hochachtung Gräfin Butſchin⸗Streitfelo, Oberſtleutnants⸗Gattin. Beſtandteile: Innere Nußrinde 56, Wallnußſchale 58, Umeminde 75, Franz. Orangenblätter 50, Eryngiiblätter 35, Scabioſenblätter 56, Lemusblätter 75, Jimmſtein.50, rotes Sandelbolz 75, Bardannawurzel 44, Caruxwurzel.50, Radie. Cariophyll..50, Chinarinde.50, Eryngifwurzel 57, Fenchel⸗ wurzel(Samen) 75, Graswurzel 75, Lapathewurzel 67, Süß⸗ holzwurzel 75, Saſſaparillwurzel 35, Fenchel, röm..50, weiß. Senf.50, Nachlſchattenſtengel 75. Die Beſtandteile ſind nach einem eigenen Verfohren 15 ſchnitten und getrocknet, wodurch der Heilwert ſpeziell erh ht iſt. Nicht zu verwechfeln mit gewöhnlicher Handelsware. Depot für Mannheim: Baſſermann& Co,, Drogen en gros. 10 Packet Mk..— 2..— Dampfernachrichten der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Dampfer Abefiinig, guf der Heimreiſe bon Oſtaſien, 18. Nob. von — — ̃12— Mannheim, 18. November. VBeneral⸗Auzeiger 5. Sefke. Berühmte Käuber. Zum Gedenktage der Hinrichtung des Räubers Schinderhannes (21. Nopember 1803). Von Arkthur Stübler. (Nachdruck verboten.) Heute vor hundert Jahren, am 21. November 1803, wurde FJohannes Bückler, der unter dem ſein fürchterliches Gewerbe charakteriſterenden Namen Schinderhannes berühmt gewordene Räuber, in Mainz hingerichtet. Heute haben wir kaum noch eine rechte Ahnung von der Bedeutung eines ſolchen Räubers, wie es dieſer Schinderhannes war, von deſſen Taten ſich noch unſere Großmütter in den Spinnſtuben ſchaudernd erzählten. Aber in dieſes Schaudern miſchte ſich— das können wir heute kaum noch begreifen— eine tüchtige Menge Bewunderung und wohl gar Verehrung. Ja, für einen Menſchen, wie es dieſer Schinder⸗ hannes war, ſchwärmten einſt die jungen Mädchen, und ſie be⸗ neideten wohl gar ſeine Räuberbraut, die er ſich einſtmals ebenſo geraubt hatte, wie er das Nötige für den Lebensunterhalt der Seinen raubte. Johann Bückler war zu Naſtätten in der Graf⸗ ſchaft Katzenellenbogen geboren, war um das Jahr 1796 Scharf⸗ tichtergehilfe in Sobernheim geweſen, wurde dann wegen irgend⸗ eines Vergehens in Kirn geſtäupt und ging dann unter die Räuber. Als ſolcher ſtand er lange an der Spitze einer eigenen Bande, mit welcher er es beſonders auf die von den Jahrmärkten heimkehrenden Juden abgeſehen hatte, die ſich vor ſeiner Aus⸗ raubung nur dadurch ſchützen konnten, daß ſie ihm eine beſtimmte, jährlich zu entrichtende Steuer zahlten, wofür er ihnen eine Sicherheitskarte ausſtellte, die ſie dann freilich nicht davor ſchützte, von irgendeiner anderen Räuberbande ausgeplündert zu werden. Wie er den Kaufleuten, den Deputationen kleiner Orte und anderen, die ſich von ihm loskaufen wollten, förmlich Audienzen erteilte, indem er ſie mit verbundenen Augen in ſeine Verſtecke füh⸗ ten ließ, darüber ſind viele luſtige Geſchichten bekannt, ebenſo, wie er oftmals Schneider Wochen hindurch zwang, für ſeine„Braut“ die ſchönſten Kleider herzuſtellen. Viele Jahre hindurch war ſo die Bande des Schinderhannes der Schrecken des mittleren Deutſchlands, bis es einem Streifkommando gelang, den Räuber mit zwanzig ſeiner Genoſſen zu Wolfenhauſen feſtzunehmen, worauf ſie ſämtlich hingerichtet wurden. Nur die Frauen der Bande, welchen man eine direkte Beteiligung an den zahlreichen Untaten derſelben nicht nachweiſen konnte, ließ man frei. Die Braut des Schinderhannes heiratete ſpäter einen— Gerichts⸗ diener und ſtarb hochbetagt. Uebrigens wird vom Schinderhannes eigentlich nichts Gutes erzählt, während ſonſt beinahe von allen berühmten Räubern auch Taten berichtet wurden, die gewiſſermaßen auch von Edel⸗ mut zeugten. Dies wav zum Beiſpiel ſelbſt beim Peter Nikoll der Fall, welcher„der ſchwarze Peter“ genannd wurde, ein Name, der uns noch heute als ein nach ihm bekanntes Kartenſpiel ge⸗ läufig iſt. Dabei war Peter Nikoll einer der ſchlimmſten Räuber ſeiner Zeit. Geboren 1771 im Mecklenburgiſchen war er von früh an ein Tunichtgut, der ſich ſchon mit 16 Jahren einer Räuberbande anſchloß und ſpäter dann eine eigene Räuberbande einem mecklenbürgiſchen Städichen ein Mädchen weinend in ihrem Zimmerchen erblickte, in das er bei grimmiger Kälte hineinblicken konnte. Die Arme erzählte dem Räuberhauptmann, daß ſie, von ihrem Liebhaber verlaſſen, ſich Mutter fühle und deshalb von ihren ſittenſtrengen Eltern verfagt ſei und wegen ihres Zuſtandes nirgends einen Dienſt erhalte, weshalb ſie im tiefſten Elend ihrer Entbindung entgegenſehe. Peter Nikoll befahl das Oberhaupt des Oertchens zu ſich und überreichte demſelben eine größere Summe mit der Anordnung, daß jenes Mädchen bis nach vollſtändiger Geneſung verpflegt werden ſolle. Jede Frau des Ortes habe ſich einen Tag abwechſelnd mit den andern, um die Pflege des Mädchens zu bekümmern. Auch für das zu er⸗ wartende Kind ſetzte der Räuber eine Summe aus. Sollle ſeinen Anordnungen nicht Folge geleiſtet, oder das Mädchen von irgend einer ihrer Pflegerinnen mit Vorwürfen oder Spottreden be⸗ läſtigt werden, ſo würde dem ganzen Orte eine furchtbare Strafe angedroht, und man kann mit Sicherheit annehmen, daß die Befehle des Räubers prompt ausgeführt wurden. Freilich wur⸗ den ebenſo greuliche Schandtaten vom ſchwarzen Peter erzählt und das ganze Land atmete auf, als es hieß, daß man ihn und ſeine Raubgenoſſen endlich habe. Am 13. Juni 1817 ward er in Glückſtadt mit ſechs ſeiner Genoſſen enthauptet, die übri⸗ gen wurden lebenslänglich eingekerkert. Einer früheren Generation gehört der berühmte Räuber Lips Tullian an, auch Mengſtein, Schönknecht, oder auch der Wacht⸗ meiſter genannt, der aus dem Elſaß ſtammte, im Jahre 1675 geboren war und endlich am 8. März 1715 in Dresden hin⸗ gerichtet wurde. Auch von dieſem ſagt ein Zeitgenoſſe:„Lips Tullian iſt kein gewöhnlicher Gauner, denn er ſtiehlt zuweilen zu lobenswerten Zwecken.“ Das iſt zwar eine ſonderbare Moral, aber es läßt ſich nicht leugnen, daß ſich bei Lips Tullian Züge von Edelmut vorfanden, die ihn noch faſt intereſſanter machten als die Schlauheit, mit der er ſeine verbrecheriſchen Taten aus⸗ führte. So ſammelte er zum Beiſpiel zur Zeit einer Hungers⸗ not in Paris eine Anzahl armer Familienväter, kleidete ſie als Bediente, Köche, Hauskrachte, er ſelber gab ſich das Anſehen eines Haushofmeiſters und begab ſich dann zu einem der reicheren Schlächter. Dort ſuchte er tüchtige Portionen Fleiſch aus, packte ſie, nachdem er ſie erhandelt hatte, in Körbe und ſchickte ſein Gefolge nach Hauſe, während er ſelbſt einen Beutel zog, als wolle er bezahlen. Dabei begann er eine Unterhaltung über die letzten Streiche des Räubers Lips Tullian. Dann nahm er Nüſſe aus ſeiner Taſche und zerſchlug ſie mit des Meiſters Schlächterbeil, legte aber plötzlich ganz ſchnell das Beil aus der Hand ergriff den Geldbeutel und rief:„Lips Tullian war eben bei Dir!“ Mit dieſen Worten war er mitſamt dem Gelde zur Tür hinaus. Der Meiſter aber ſah, als er ihm nacheilen wollte, daß er mit der Schürze am Block feſtgenagelt war, was der Räuber beim Nüſſeknacken getan hatte, und ehe er die Schürze abgebunden hatte, war Lips Tullian über alle Berge. Im Stadthauſe zu Amſterdam werden die Mordwerkzeuge eines berüchtigten Räubers aufbewahrt, der in den Niederlanden im Anfang des vorigen Jahrhunderts in fürchterlicher Weiſe hauſte. Die Erzählungen von ſeinen unerhörten Taten, die jeden Glauben überſteigenden Beſchreibungen von ſeiner rieſen⸗ mäßigen Geſtalt verſchafften ihm, da man weiter nichts von ſeiner Herkunft oder ſeinem Namen wußte, als daß er ein Bauer von der deutſchen Grenze war, den Ehrentitel des„vigtkantigen Boeren.“ Unter den erwähnten, noch heute eine hiſtoriſche Merk⸗ würdigkeit des Amſterdamer Stadthauſes bildenden Mordwerk⸗ zeugen iſt eins, das die Figur eines Krückſtockes, aber oben in der Krümmung, worauf die Hand ruht, einen ſcharfen, ſtähler⸗ nen Haken hat, der durch eine ſchleudernde Bewegung hervorfliegt. Dieſen Haken ſchlug der Räuber denen, die auf offener Land⸗ ſtraße oder abends in den Gaſſen vor ihm herwan, hinten e rücklings Boeren“, der, Auch von dieſem„vigtkankigen er, ſich ſelbſt zu retten. Andere berühmte Räuber waren noch im ſiebzehnten Jahr⸗ hunpert Nickel Liſt in Deutſchland und Cartouche in Frankreich. Im achtzehnten Jahrhundert waren beſonders gefürchtet der Hundsſattler, der bayriſche Hieſel, der Krummfinger⸗Balthaſar und Rinaldo Rinaldini, der von Vulpius, dem Schwager Goethes, in einem Roman verherrlichte Räuber, von dem man noch in unſeren Tagen vielfach jenes von Vulpius gedichtete, einſt zur Gitarre von ſchwärmeriſchen jungen Damen geſungene Lied vom Räuber Rinaldo Rinaldini auf Drehorgeln ſpielen hören kann. Oftmals waren noch viel ſchlauer und ſchrecklicher als dieſe Räuber ihre Weiber, die mit ihnen auf Raub ausgingen; oft freilich lebten dieſe auch ruhig in irgend einer Stadt, ohne daß jemand wußte und ahnte, daß dieſe Perſonen zu den Räubern gehörten. Vielfach ſpielten auch dieſe Räuber⸗„Bräute“ und Frauen eine große Rolle. So machte zum Beiſpiel die„Braut“ des Näubers Nickel Liſt als eine Frau von Sienen viel von ſich reden, die Frau des Räubers Stedimann ging nach London und ſpielte dort die Rolle einer deutſchen Prinzeſſin, worauf ſie ge⸗ henkt wurde. Ein beſſeres Los hatte die Falſette, die eigentlich Anna Sophie Meyers hieß und verſchiedenen Räubern nach⸗ einander angehörte; als ſ dann mit einer Bande vor Gericht geſtellt wurde, gelang es ihr, die Richter zu täuſchen, und ſte kam frei, während ihre Genoſſen aufgehängt wurden. Später ge⸗ lang es ihr dann, obwohl ſie Hereits in Roſtock gebrandmarkt worden war, noch eines Patriziers Sohn in Lübeck zu betören, der ſie heiratete. Im neunzehnten Jahrhundert verſchwanden dann mit den geordneten Rechtsverhältniſſen und vornehmlich durch Einführung der allgemeinen Militärpflicht jene Räuberbanden, freilich ſtarl nicht das Gaunerweſen aus. Es ſuchte ſich nur andere Exiſteng⸗ formen; die modernen Hochſtapler ſind die Nachfolger jener Räuber von ehedem. bearündete. Von ihm wird zum Beiſpiel erzählt, daß er einſt in —̃— aee,——— Luſtige Ecke. (Aus den„Luſtigen Blättern“.) Gine Vielgereiſte. Er:... Und werden wir uns auf unſerer Hochzeitsreiſe auch Luzern anſehen?— Sie: Luzern? Wart' einmal 8 0 Du, mir ſcheint, da war ich ſchon auf einer meiner Hochzeits⸗ reiſen! Biſſige Diagnoſe. Ein Arzt wird mitten in der Nacht zu einer alten, wunderlichen Kokette gerufen, die ihn beſtändig mit ihren eingebildeten Leiden quält.„Um Gotteswillen, Herr Doctor, ſchreit ſie ihm entgegen, belfen Sie, überall ſehe ich gräßliche Geſichter!“ „Kein Wunder“, antwortet dieſer ärgerlich.„Sie haben ja auch drei Spiegel bier häugen!“ Scharf& Hlauk Paano's, INTERRICHT Generalprobe. Vorſitzender des Wahlkomités(zu Hauſe vor Frau und Tochter ſeine Wahlrede einübend, mit Pathos): Ja, er iſt ein Mann von gediegenem, vortrefflichem Charakter, ein Mann, der eine hochgeachtete unabhängige Stellung einnimmt, denn er iſt vermögend, ein Mann in den beſten Jahren, großherzig, klug, brav, es binden ihn keine Familienrückſichten, denn er iſt noch ledig... Frau(ihren Mann begei lert unterbrechend): Aber Karl, das wäre ja ein Mann für unſere Amalie! Eudlich. oſtbe amter: Was wünſchſt Du, mein Junge? Junge: Ich ſoll hier eine Poltkartweſte holen. Poſtbeamter: Was für eine Weſle? Junge: Eine Koſtweltparte— Kaltpeſt⸗ worte— Bartweſtkolte.— Poſtbeamter: Wie meinſt Du?— Junge: Kallpoſtwerthe— Kälpaſtworte— Wellproſtkatze— Welt⸗ kagprotze— Koſtbartwelle. Poſtbeamter: Du meinſt wohl eine Weltpoſtkarte?— Junge: Ja ja, eine Wollpeſtkarte! Fabrikate allerersten Ranges! Mässige Preise! Grosse Auswahl! Lager: C 4, 4. Fabrik: Langerötterweg Wein-Restaurant „Zur Wolfsschlucht“ N 5. 8. 17848 B 5, 8. Morgen Donnerstag, den 19. November er.: NopEhNEN Spn AcHEN 15 Konversation, Literatur, Korrespondenz. NZWETLGSCHULEN. Jede weitere Auskunft im Bureau des Instituts BERLITZScHOOL. P 2. 1, eine Treppe. 85 Goldene Medaillen, Paris 1902. Nach der BERLITZ-MEHTHODEH ülernt man von der ersten Stunde an geläufig sprechen und schreiben. PROSPEKTE gratis und franko. Aufnahme jeder Zeit. 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Leutnant(zu einem Rekruten, der ſich ungewöhnlich dumm anſtellt): Kerl, wie heißen Sie eigentliche? „„Schäfer!““„Ja, ſagen Sie mal, wie ſind Sie denn zu dem Com⸗ parativ gekommen?!——“ Geiſtesgegenwart. Bankierſöhnchen(das verbotener Weiſe mit ſeinem Bruder im Park badbet, als ſich emde nähern): Raſch, Adolf, wir wollen auf die Marmorſäule kleitern.. da halten ſie uns vielleicht für e paar griechiſche Gi tter! Domschenk P2, 4/ E,. Prima doppelten NMitteagstiseh im Abonnement 330 Pfg.⸗ Abends zu 60 Pig. 21154 gheunn Loos. Herten⸗ und Damen⸗Salon (separat) 13221 Kopſwaſchen für Damen mit den neueſten Trockenapparaten. Stets Eingangaller Neuheiten in: Aufſteck,, Friſirkämmen. Schwäme men, Seifen u. Bürſten, alle in⸗ u. ausländ. Parfümerien in reith⸗ haltigem Lager.— Hagrarbeiten in vorzüglicher Ausführung bei prompter u. billigſter Bebienung empfiehlt dem geehrten Publikum Nauthes tammel DiE. 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Bezirtsamt, Poltze direktion: Schäfer. Bekauntmachung. Nr. 133716 1. Der Werkführer Johann Jakob Ramſpeck hier beabſichtigt auf ſeinem Grund⸗ ſtück in der Gewann Harrlach, Lgb.Nr. ß9bs eine Talgſchmelze zu exrichten und zu betreiben. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, eiwaigeEinwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſeBekanntmachung enthaltende Auttsverkündigungsblatt ausge⸗ geben würde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln berubhenden Einwendungen als vetäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſplachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts, Zimmer Nr. 38, und des Stadtrats Mannheim hier zur Einſicht offen. 2487 Maunhein, den 16. Nov. 1903. Großh. Bezirksamt: gez. Levinger. Jüdweſtdeutſch⸗Schweizer. Güteruerkehr. Für die Beförderung von Schwefelkies in Wagen⸗ ladungen ab Mannheim, Mannheim Induſtriehafen, Lüdwigshafen am Rhein, Rheinau, Karlsruhe Hafen tranſit ſowie Kehl u. Straß⸗ burg tranſit(Waſſerweg) nach Uetikon(Schweiz) treten am 20. November l. Is. er⸗ mäßigte Frachtſätze in Kraft. Nähere Auskunft geben die beketligten Verwaltungen und Stationen, ſowie unſer Ver⸗ kehrsbureau. 17835 Karlstuhe, 18. Nov. 1908. Namens der beteiligten Verwaltungen Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Hansberkauf. Im Auftrage verſteigert der Unterzeichnete am Freitag, 27. Novbr. l. Js., nachmittags 2 Uhr auf dem Rathauſe zu Gernsbach die nachbeſchriebene Liegenſchaft unter günſüigen Zahlungsbeding⸗ ungen. 17819 Beſchreibung der Liegenſchaft: Ein in der Nähe des Baunhofs Gernsbach gelegenes, maſſiv ge⸗ bautes ngoch neues Wohnhaus von gefälliger Bauart. Dasſelbe enthält 2 Wohnungen zu je 5 Zimmer, Küche und Zubehör, ſowie eigenen Glasabſchluß, hat Waſſerleitung, elektriſche Beleucht⸗ ung und einen kleinen Zier⸗ und Wemüfegarten mit Hof. Das⸗ ſelbe würde ſich wegen ſeiner Räuilichkeiten und günſtigen Lage auch für ein Geſchäftshaus jeder Art eignen. Die übrigen Berſteigerungsbedingungen kön⸗ nen beiim Unterzeichneten einge⸗ ſehen werden. Auch kann das Haus bis zum Termin aus der Hand verkauft werden. 17319 Gerus bach, 12. Nov. 1908. Großh. Notariat: Rottler. Konkursnerfahren. ur gerichtlich genebmigten Schlußverteilung in dem Kon⸗ kürſe über das Vermögen der oſfenen L. MRetzgetr& Co. in Mannheim ſind Mk. 518.286 verfügbar. Dabei ſind zu berückſichtigen: k. 330.62 bevorrechtigte, „Mk.: 3126.71 unbevorkechtigte Porderungsbeträge. 21661 nheim, 17. Nopbr. 1908. Friedrich Bühler, Konkursverwalter. + 5 77 em⸗ Aac. Kleibermacherin gren ſich zur Herbſt⸗ u. Winterſaiſon. 2, 22. 3 Treppen ſinks 6482b Hiute werden chic und billig garniert. Marte Schmidt (Abeindäuſerſtr. 34, 3. St. l. 6478 Bekanntmachung. Vergebung von Lie ftrungen für die ſtädt. Aemter für das Jahr 1904 betr. Die Verwaltung der Stadtge⸗ meinde beabfichtigt für das Jah! 1904 folgende Lieferungen im Submiſſionswege zu vergeben a. Schaufeln, Pickel, fertige Hut eiſen, verſchiedene Stahl⸗ und Eiſenſorten, Radreife, Wagen⸗ achſen, Schrauben, Stifte ꝛc.; b. Latrineſchläuche und andere Gummiſehläuche; Bürnenwaren; „Petroleum und ſonſtiges Be⸗ leuchtungsmaterial, Seife, Wa⸗ genſch miere, Putztücher, Fenſter⸗ leder ꝛc.; e. Farbwaren und Firniſſe; Bord⸗ und Werkholz, Fichten⸗ ſtangen und Baumpfähle. Angebote auf Lieferung dieſer Sachen mit ſpezieller Preisan⸗ gabe ſind bis längſtens Samstag, 28. Nov. I.., Nachmittags 3½ Unr verſchloſſen und mit der Aufſchrift der betreffenden Lieferung ver⸗ ſeben, evtl. unter Anſchluß von Muſtern auf dem Rechnungs⸗ kontrolbureau R I, 14 einzu⸗ reichen. 5 Daſelbſt ſind die Lieferungs⸗ bedingungen und Angebotsfor⸗ mulare erhältlich. Manuheim, 12. November 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. ˙ f 29500/788 Hartmann. *** Steigerungsankündigung. Auf Autrag des Mühlenbeſitzers Karl Anguf Heck in Schriesheim werden die de ſelben gebörigen, unten beſchriebenen Grundſtücke am 17335 Samstag, 21. Nopbr. 1903, vormittags 10 uhr im Rathaus in Schriesheim einer freiwilligen Verſteigerung ausge⸗ ſetzt, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Auſchlag oder mehr geboten wird. 1. Lagerbuch No. 470. 1 ar 50 qm Hausgarten im Ortsetter. 2. Lagerbuch No. 488. 16 ar 62 qm Hofraite, 11 ar 80 qm Hausgarten. a. 29 ar 70 qm Hausgarten, b. 6 ar 30 qm Müßhlbach und 6 ar 55 qm Oevung, zuſanmen 70 ar 47 qm imit darauf erſtellten Gebäulichkeiten im Ortsetter, worn eine Ge⸗ 1 0 und Oelmühle betrieben wird. Auſchlag für beide Grundſtücke zufanmen 22,000 Mek. Heidelberg, 16. November 1908. Großh. Notariat IV: Willibald. Bekanntmachung. Die Euſchätzung der Gebände betr. Das Protokoll über die neue Einſchätzung der Gebäude der Gemarkung Ladenburg zur Steuer iſt während der drei mit 10. Dezember 1903 im Rat⸗ hauſe dahier öffentlich aufgelegt. Einwendungen gegen die Schätzung können während bieſer Friſt bei dem Großh. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Mann⸗ heim⸗Laud oder bei dem Rat⸗ ſchreiber in Ladenburg mündlich oder ſchriftlich vorgebracht werden. Spätere Einwendungen dagegen ſind nicht zuläſſig. 17338 Ladenburg, 17. Nov. 1903. Der Bürgermeiſter: Betz. Gegen müssige verleihen wir Fräecke. Engelhorn& Sturm 0 5, 4/5. 1205⁵ orte Wochen vom 19. November bis Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. M ttwoch, 18. November 1905. Zwaugsverſteigerung. Donnerst. g, deu 19. d. Mts., nachmiitags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ treckungswege öffentlich ver⸗ e gern: 21676 Material und Werkzeug für Spengler, 5 Maſchinen, eine voll⸗ ändige Badeeinrichtung, Betten, Möbel, Spezereiwaaren, 1 Ladeu⸗ Fineicemig! 17 Bände Brock⸗ haus Lexikon, Wein in Fäſſern und Fiaſchen. Mannheim, 18. Novbr. 1908. Hartmann, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Jonnerstag, 19.0v.1903, vormiktags 10 Ahr werde ich in Mannheim an Ort und Stelle mit Zuſammen⸗ kunft am Weinheimer Bahn⸗ hof im Auftrage des Konkurs⸗ verwalters Herrn Kaufmann Friedr. Bühler hier, das zur Konkursmaſſe der Firma Kopp& Gehrig hier gehörige Baumaterial ꝛc. als: 216.7 Aufzugmaſchinen, Flaſchen⸗ züge, Handkarren, eiſerne Schubkarren, Gerüſt⸗ ſtangen. und Dielen, Klammern, Gerüſtböcke, Gewölbeeiſenn. 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Meurin Drog., F 1, 8. 8 E. Gummieh,„ PD 8, 1. v. Eiehstedt,„ N4, 12. Ludw. Thſele, U 1, 9. Gebr. Keller, E 2, 3. Tnom. Eder, H 3, Sa. IL. Roebel, 2. Querstr. 3. Wilh. Horn, D 5, 12. Gebv. Phert. G 3, 4. Alitien-Verſteigerung. Nachdem die Friſt zur Einreichung der Aktien unſerer Geſellſchaft zwecks Zufammenlegung abgelaufen iſt, werden die trotz dreimaliger Aufforderung in den Geſellſchafts⸗ blättern nicht eingereichten M. 5000.— unſerer Aklien Nr. 1050, 1051, 1119, 1121, 1435 gemäß 8 290.⸗ .⸗B. für kraftlos ertlärt. An Stelle dieſer für kraft⸗ los erklärten Aktien ſollen nach dem Beſchluß der General⸗ Verſammlung vom 26. Januar ds. Is. M. 2500.— zu⸗ ſammengelegte Aktien durch öffentliche Verſteigerung verkauft und der Erlös nach Verhältnis des Aktienbeſitzes den Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden. Die öffentliche Verſteigerung dieſer M. 2500.— zuſammengelegten Aktien findet ſtatt: 17839 Mittwoch, den 25. November 1903, nachmittags ½4 Uhr im Lokale der Maunnheimer Börſe. Kirrweiler, 16. November 1908. Blech⸗ und Emailliermarenfabriß Birrweiler.⸗G. Der Vorstand. E. V. CpRlus Kunſthiſtoriſcher Porkräge. Donnerstag, 19. Rovember a.., abends 8½ Uhr, im Saale des„Bernhardushofes“ III. Vortrag des Herrn Gah. Hofrat Prof. Dr. Henry Thode, Heidelherg über „Die deutſche Kunſt in 15. und 16. Jahrhundert“ urch große Lichtbilder erläutert.) Für die noch ſtattfindenden 2 Vorträge ſind Karten für Nicht⸗ mitglieder und zwar: für einen gewöhnlichen Platz àa 3 M. auf unſeren Bureau 0 1,10/¼1 erhältlich. Karten zu einzelnen Vorlrägen werden nicht abgegeben. Für die Mitglieder ſind die Legitimations⸗ reſp. Damenkarten giltig. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen. Die Saaltüren werden punkt 3½ Uhr geſchloſſen. hat niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen.* 29501/40 Der Vorſtand. SGGGGeeseseeeseeee Weinrestaurant„Stadt Athen“ pD4, 11 Telephon 345 I 4, 11 Reine Meine von ersten Firmen. Relchhalt. Frünstüoks- u. Abendkarte u. 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Schaaff- hausen'schen Bankverein in Cöln betreffende Be- stim ung; des§ 21 al. 3 durch eine dementsprechende Aus⸗ dehnung der Befugnisse des Aufsichtsrates; des§ 18 durch Erhöhung der zulässigen Höchst- zähl der Aufsichtsratsmitglieder; der 88 12 und 24 durch eine anderweitige Fest⸗ setzung des Prozentsatzes der Tantieme des Auf- sichtsrates, sowie Ermächtigung des Aufsichtsrates, die Fassung der Beschlüsse und der daduren berührten Bestimmun- gen des Statuts auf Erfordern des Registerrichters zu ündern. 2. Wahlen zum Aufsichtsrat. Zur Ausübung des Stimmrechts in der Generalversamm- lung sind nach 8 27 der Statuten nur diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ihre Aktien oder eine Bescbeinigung über bei einem deutschen Notar bis na h Abhaltung der Generalversammlung hinterlegte Aktien spätestens am 5. Tage vor dem Tage der Generalversammlung, den Tag der Generalversammlung nicht mitgerechnet, bei einer der nach- verzeichneten Stellen: in Dresdeu bei der Dresdner Bank, in Berlin bei der Dresdner Bank, in Hamburg bei der Filiale der Dresdner Bank in Hamburg, Bremen bei der Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank, Nürnberg bei der Filiale der Dresdner Bank in Nürnberg, Fürth bei der Filiale der Dres dner Bank in Fürth, Hannover bei der Filiale der Dresdner Bank in Hannover, Bückeburg bei der Niedersächsischen Bank, Filiale der Dresdner Bank, Mannheim bei der PFillale der Dresdner Bank in Mannheim, Chemnitz bei der Filiale der Dresdner Bank in Chemnit z, Zwiekau bei der Filiale der Dresduner Bank in Zwiekau, in in in in in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Oredit-Anstalt, in Magdeburg bei dem Bankhause F. A. Neubauer in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Ver⸗ einsbank, in Frankfurt a. M. bei dem Bankhause L.& E. Wertheimber, in Stuttgart bei der Württembergischen Vereinsbank in München bei der Bayerischen Vereins⸗ ba n k, in Oöln 15 D eldert bei dem A. Schaaffhausen'schen 8 verein in ESsSen.R. Bankverein, in Oöln bei der Kölnischen Wechsler- Commissionsbank, in Mülheim a. d. R. J bei der Rheinischen in Duisburg Ba nk, in Bonn bei der Westdeutschen Bank, in Bochum bei der Märkischen Bank gegen eine Emf fangsbescheinigung deponiren und während der Generalversammlung deponirt lasgen. Dresden, den 14. November 1903. 17350 Direktion der Dresdner Bank. E, Gutmann. Annstäddt. FPraehhntbriefe ſtets zu haben: Dr. H. Haas'ſche Druckerei. E 6Nx. 2. Nein Fussteiden mehr! keine Schweissfüsse, Sohlen⸗ brennen, Hautverbärtungen, und Hühneraugen, Schwielen mehr! bei Benützung der Dr. Högyes'scnen Aggesf-Sohlen. Per Paar: 70 Pf., M..—- u. M..— 16362 „Dossa“, Hühneraugenbrille 50 Pfennig. 15601 Entferut Hühneraugen samt Wurzel in wenigen Tagen. Nur zu haben bei: Ludwꝛig& Schütthelm Drogenhandlung, 4, 3. 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