Kapitaliſterung der zufälligen Jahresdente zu berechnen, abzu⸗ er noch einige Ohrfeiger Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aaffgg M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg⸗ Nur Sonntags⸗ Ausgabez 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. — In ſerate: (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das der Stadt NMannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geltſtuſte und verbreitelte Zeitung in Aaunheim und Amgebung. Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 82 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. — Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 „ Expedition: Nr. 218 E 6, 2. 5 25 5— Far unverlaugte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.„ Filiale: Nr. 815 Die Reklame⸗Zeile 80„ 5(Avendblatt.) Nr. 574. Mittwoch, 9. Dezember 005. Die badiſchen Staatsbahnen und ihr Budget. Seit einigen Jahren geht gewöhnlich gegen Weihnachten die beunruhigende Nachricht durch das Land, daß das Erträgnis der Badiſchen Staatsbahnen wiederum gefallem ſei. So wurde vor kurzem berichtet, daß für das Jahr 1902 die Rente der Badiſchen Staatsbahnen nur 2,36 pCt. und für die Staats⸗ und Privat⸗ Bahnen zuſammen nur 2,39 pCt. betrage. Bei ſolcher Nachricht verfallen ängſtliche Gemüter gewöhn⸗ lich auf den Gedanken, daß nunmehr die Abgabe der Badiſchen Staatsbahnen an die preußiſche Eiſenbahn⸗Gemeinſchaft eine unabweisbare Notwendigkeit ſei, während die Männer des Rück⸗ ſchrittes darauf hinweiſen, daß von einer Reform der Eiſenbahn⸗ tarife und dergleichen Dingen unter ſ olchen Umſtänden keine Rede ſein könne. Dieſe Schlüſſe liegen allerdings ſehr nahe, wenn man vorausſetzt, daß die Rente auf der Baſis einer kaufmänniſch aufgeſtellten Bilanz ausgerechnet ſei. Dem iſt aber nicht ſo. Vielmehr findet die Renten⸗Berechnung auf Grund des ohne jähtliche Abſchreibung feſtgeſtellten Anlage⸗Kapitals ſtatt, d. h. alle ſeit dem Jahre 1840 für Bauzwecke und Betriebsmittel aus⸗ gegebenen Gelder ſind zuſammengerechnet der Rentabilitäts⸗ Bedechnung zu Grunde gelegt. Für das Jahr 1902 iſt dem⸗ gemäß zu Grunde gelegt ein Anlage⸗Kapital der Badiſchen Bahnen von M. 590 860 907 für den badiſchen Anteil an der Main⸗Neckar⸗Bahn von M. 9 426 931 zuſammen M. 600 287 888 Es liegt auf der Hand, daß unter ſolchen Verhältniſſen die ziffermäßige Darſtellung der Rente einen zweifelhaften Wert hat. Hätten wir eine kaufmänniſch aufgeſtellte Bilang vor uns, o twürden wir aus derſelben namentlich erſehen, welche Ab⸗ chteibungen im Laufe der Jahre gemacht worden ſind und welches Kapital demgemäß der heutigen Zinſenberechnung zu Grunde zu legen iſt. Da aber eine derartige Darſtellung fehlt, ſo können wir nur auf Grund des Schuldenſtandes der Badiſchen Bahnen ein annäherndes Bild der wirklichen Rentabilität er⸗ „Die Schulden für die Staatsbahnen, den badiſchen Anteil der Main⸗Neckar⸗Bahn und für die Bodenſee⸗Dampfſchiffahrt betrugen am Schluſſe des Jahres 1902 397 010 389 Mark. Die Einnahme⸗Ueberſchüſſe betrugen zuzüglich des Anteils Badens an den Ueberſchüſſen der Reichspoſt⸗ und Telegraphem⸗Verwaltung 15 054 447 Mark, was eine Verzinſung des Schuldenſtandes von 3,8 pCt. ergibt. Dieſe Ueberſchüſſe reichen ſomit gegenwärtig noch hin, um die Eiſenbahnſchuld angemeſſen zu verzinſen. Die ffinanzielle Lage unſerer Eiſenbahnen iſt daher nicht ſo verzweifelt, als es nach dem eingangserwähnten Rentenſatz zu ſein den Anſchein haben könnte. Es wäre im Hinblick auf die heutige Finanzlage des Badiſchen Staates ein verdienſtliches Unternehmen der Land⸗ ſtände, von der Regierung eine genaue Berechnung des der⸗ maligen Wertes der Badiſchen Staatsbahnen zu fordern, wobei von der bisherigen Gepflogenheit, den jeweiligen Wert durch ſehen wäre. Tagesneuigkelten. — Ein ſeltener Fall. Aus Elberfeld, 7. Dez., wird der „Köln. Ztg.“ geſchrieben: Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich heute der Realſchuloberlehrer Profeſſor Karl Deditius von Bar⸗ men unter der Anklage zu verantworten, am 8. Januar ds. Is, in Ausübung ſeines Amtes den Quintaner Walter Buſcher miß⸗ handelt zu haben. Deditius pflegte Schüler, die ſich vergangen hatten, in der Weiſe zu züchtigen, daß er die Knaben mit beiden Händen vorn am Rockkragen faßte, ſo daß er ihnen mit den gebogenen Daumen unter das Kinn kam, und drückte ſie dann unter Rükteln und Schütteln rückwärts an die Wand. Als der Direktor von dieſer Züch⸗ ligungsmethode eines Tages zufällig Kenntnis erhielt, erließ er ein Rundſchreiben an die Lehrer und ſetzte darin die Reihenfolge der Schulſtrafen ſowie die Art und Weiſe ihrer Anwendung genau feſt. Nach dieſen Beſtimmungen ſollten leichte Vergehen mit wiederholten Verwarnungen, Eintragungen in das Klaſſenbuch, Mitteilungen an die Eltern, Nachſitzen im Beiſein eines Lehrers und unter Benachrich⸗ zigung der Eltern beſtraft werden. Körperliche Züchtigungen ſollen aur in Fällen fortgeſetzter grober Ungezogenheiten vorgenommen zwerden, jedoch niemals in Gegenwart anderer Schüler, ſondern unter bier Augen im Konferenszimmer, in dem auch der zu verwendende Stock aufbewahrt wurde. Rütteln und Schütteln ſowie Schläge an den Kopf waren unterſagt. Trotz dieſer Vorſchriften wurde Buſcher am 8. Januar, als er beim Rechenunterxicht wiederholt ſchief an der Wandtafel ſchrieb, in der vorerwähnten Weiſe gezüchtigt. Buſcher bekam zunächſt eine Ohrfeige, wurde an den Kragen gefaßt Aund gegen einen Schrank gedrückt Von da aus mußte er nochmals an die Wand⸗ täfel kömmen und ſchreiben. Als er abermals ſchief ſchreib, faßte ihn Prof. Deditius aufs neue, ſchüttelte ihn und drückte ihn nach der andern Seite des Klaſſenzimmers bis an einen Schrank. Buſcher glitt dabei aus und ſchlug mit dem Hinterkopfe gegen die Wand, daß Ohne Zweifel würde bei dieſer Berechnung ein erheb⸗ liches Plus gegenüber dem Schuldenſtand herauskommen. Das⸗ ſelbe könnte unbedenklich dem übrigen Staatsvermögen zu⸗ gerechnet werden, welches beträgt: a) in Gebäuden b) in Domänen 144 55 c) Salinen 8 5 d) Beſtand der Amortiſationskaſſe 30 5 zuſammen 236,5 Millionen. Hierzu kommt dann noch der umlaufende Betriebsfonds. Dieſem Staatsvermögen ſteht kein Pfennig Staatsſchulden gegenüber. Baden gehört alſo zu denjenigen Staaten, die in der glücklichen Lage ſind, keine Schulden zu beſitzen. Nach der Darlegung des Herrn Finanzminiſters in der Zweiten Kammer ſchließt das Budget der Eiſenbahnverwaltung für die nächſten 2 Jahre mit einem Ueberf chuß von 14,3 Millionen jährlich ab. Rechnet man dazu den jährlichen Staatszuſchuß von 2 Millionen, welcher ſeit 1894 aus allgemeinen Staats⸗ mitteln zur Eiſenbahnverwaltung gegeben wird, ſo reicht der Geſamtbetrag noch völlig aus zur Verzinſung des Schulden⸗ ſtandes, welcher gegenwärtig rund jährlich 15 Millionen er⸗ fordert. Wirft man die Frage auf, wie kann die finanzielle Lage unſerer Eiſenbahn verbeſſert werden, ſo wird im all⸗ gemeinen die Antwort gegeben werden müſſen, daß hier ebenſo wie bei allen wirtſchaftlichen, Betrieben in der Hauptſache die Beſſerung der gegenwärtigen Geſchäftslage abgewartet werden muß. In zweiter Reihe wird dahin zu wirkem ſein, daß durch eine richtige Tarifpolitik und ſonſtige Maßnahmen der Ver⸗ waltung die Einnahmen erhöht werden. Ob der Eiſenbahn⸗ Verwaltung auch die Anwendung größerer Sparſamkeit zu empfehlen ſei, laſſen wir dahingeſtellt. Wir glauben nach den Erfahrungen der Eiſenlohr'ſchen Sparpolitik nicht recht an einen Erfolg und Segen in dieſer Richtung. Blicken wir zurück auf die badiſche Eiſenbahn⸗Geſchichte, ſo finden wir, daß auch in früheren Jahren bei ſchon, ſtark entwickeltem Eiſenbahnnetz die Rente in manchem Jahr ebenfalls ziemlich nieder war. So brachte das Jahr 1878 eine Rente von 3,07, das Jahr 1891 eine Rente von 2,98, das Jahr 1892 eine Rente von 3,14. Was nun die Verkehrsvermehrung betrifft, ſo müſſen wir immer wieder darauf hinweiſen, daß die badiſche Bahn den Hauptteil ihres Verkehrs im Anſchluß an den Rheinverkehr er⸗ hält. Es muß deshalb nach wie vor Sache einer weitblickenden Eiſenbahn⸗Politik ſein, den Verkehr immer ſtärker auf die Umſchlagsplätze Mannheim, Karlsruhe und Kehl heranzuziehen, wobei alles das, was bereits in Mannheim für die Bahn ge⸗ wonnen werden kann, auch hier auf dieſelbe übergeleitet werden ſollte. Wenn es richtig iſt, daß die badiſche Staatsbahn ihre Diemſtkohlen, welche ſie bereits ab Mannheim auf ihren eigenen Linien befördern könnte, zur Belebung des etwas ſtillen Kehler Hafens zu Waſſer nach Kehl bezieht, ſo wäre das nicht in dem Sinne gehandelt, wie wir uns die Leitung des Verkehrs denken. Die Plätze Kehl und Karlsruhe haben eine weſentlich andere Aufgabe als der Hafen Mannheim. Wenn das Staatsgeld, welches zur Erbauung dieſer Häfen ausgegeben wurde, nutz⸗ bringend und nicht ſchädigend wirken ſoll, ſo muß darauf ge⸗ ſehen werden, daß mittelſt dieſer Häfen das Verkehrsgebiet der 54,5 Millionen badiſchen Bahn gegen Süden hin erweitert wird, d.., daß der Ausfall, welchen Baden durch den Betrieb dieſer neuen Häfen an Kilometern erleidet, durch eine größere Tonnenzahl für das er⸗ weiterte ſüdliche Verkehrsgebiet erſetzt wird. Hauptſächlich iſt es die Schweiz und Vorarlberg, welche hier in Betracht kommen. In Mannheim wäre, um den Verkehr immer mehr über dieſen Punkt heranzuziehen, mit der bisherigen Verpachtungspolitik in Bezug auf Werfthallen, Lagerplätze und Lagerhäuſer zu brechen. Statt daß die Schiffahrts⸗Geſellſchaften für dieſe Etabliſſements hohe Pachtzinſen zu zahlen haben, ſollte ihnen als den natürlichen Verbündeten der badiſchen Bahn die Be⸗ nutzung derſelben erleichtert werden. Sind ſie es doch, die bei der heutigen Geſchäftslage die Koſten der Konkurrenz gegenüber den mitkonkurrierenden Eiſenbahnlinien über Frankreich und über Luxemburg, ſowie gegen die Häfen Genua, Marſeille und Trieſt allein tragen müſſen. In der Tarif⸗ und Hafenpolitik gibt uns Preußen ein leh reiches Beiſpiel. Die deutſchen Häfen Bremen, Hamburg und Emden ſind und werden fortgeſetzt eiſenbahntarifariſch bevorzugt und zwar keilweiſe zum Nachteil von Mannheim, das doch auch ein deutſcher Hafen iſt. Der Hafen Emden iſt gegen eine minimale Pachtſumme in den Vetrieb der Weſt⸗ fäliſchen Transportgeſellſchaft gegeben. Sollte das nicht ein nachahmenswertes Beiſpiel für die Badiſche Regierung fein, namentlich im Hinblick auf ihr großes Intereſſe am Rhein⸗ verkehr? Wir wollen unſere Idee hier nicht näher ausführen, um einſtweilen nicht allzu deutlich zu werden. Politische Uebersicht. Mannheim, 9. Dezember 1908. Weitere Initiativ⸗Anträge der nat. ⸗liberalen Fraktion. I! Die nationalliberale Reichstagsfrallion hat die nach⸗ folgenden weiteren Initiativ⸗Anträge eingebracht: Antrag Dr. Paaſche, v. Heyl, Dr. Hieber? Der Reichstag wolle beſchließen: Die verbündeten Regierungen zu erſuchen, dem Reichs tag einen Geſetzentwurf vorzulegen für Errichtung eines Arbeitsamts mit der Maßgabe, daß auf dasſelbe die Obliege heiten und Befugniſſe der Kommiſſion für Arbeiterſtaktſti übergehen, und daß ihm je in gleicher Zahl Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer als ſtändige Beiſitzer an⸗ gehören. Anttag Patzig, Bartling und Dr. Hieber: Der Reichstag wolle beſchließen: Die verbündeten Regierungen zu erſuchen: 5 1. Zur Vorbereitung einer den eigenartigen wirtſchafkliche Verhältniſſen der Privatbeamten(Privatangeſtellten) ent⸗ ſprechenden allgemeinen obligatoriſchen Alters⸗ und In⸗ baliditäts⸗, Witwen⸗ und Waiſen⸗Verſicherung durch ein⸗ beſondere Kommiſſion, zu welcher neben den Vertretern der verbündeten Regierungen auch Vertreter des Reichs tags ſowie der beteiligten Privatbeamten(Privatange ſtellten) und Privatbetriebe und Vertreter der Privat verſicherungsgeſellſchaften hinzu zu ziehen ſind, Erhebunger in die Wege zu leiten und die hierfür erforderlichen Mikte noch durch einen Nachtragsetat für 1904 anzufordern ſeinen Platz und weinte. Die Frage eines Mitſchülers, ob er ſich weh getan, verneinte er. Nachmittags klagte er über Kopfſchmerzen. Am andern Tage kam er jedoch in gewohnter Weiſe zur Schule. Am Nachmittag wurde er in der Schreibſtunde bleich und begann ſo ſtark zu zittern, daß er hinausgeführt werden mußte. Als er in der folgenden Turnſtunde wiederholt Erbrechen bekam, wurde er von zwei Mitſchülern zur Wohnung ſeiner in Barmen verheirateten Schweſter gebracht, wo er zu Bett gelegt wurde. Ein am folgenden Tage hinzugezogener Arzt dachte zunächſt an einen Typhusaufall, da das Fieber aber nachließ, an Influenza. Nach 10tägiger Behand⸗ lung wurde Buſcher in das Elternhaus geſchafft, wo ein anderer Arzt ſtarke Schmerzen im Halsdoirbel feſtſtellte. Der Arzt war gleich der Anſicht, daß etwas paſſiert ſein müſſe. Der Knabe beſtriit dies aber. Erſt kurz vor ſeinem Tode, als er ſein Ende naheſah, erzählte er die ihm zuteil gewordene Züchtigung und benannte mehrere andere Mitſchüler, denen es ebenſo ergangen war. Furcht bor dem Lehrer habe ihn bis dahin abgehalten, von der Mißhandlung etwas zu ſagen. Wie groß die Furcht Buſchers vor ſeinem Lehrer geweſen ſein muß, erhellt aus der Bekundung der Schweſter Buſchers, daß ihr Bruder ſich mit Selbſtmordgedanken getragen habe. Es ſtellte ſich einſeilfge Lähmung und ſpäter Erblindung ein. Im Mai erlöſte ihn der Tod von weitern Leiden. Bei der Obduktion der Leiche, die erſt ſechs Wochen ſpäter vorgenommen wurde, ergab ſich noch mit Beſtimmtheit, daß der Tod in folge einer Gehirnhautentzündung eingetreten ſei. Es ließ ſich aber nicht mehr feſtſtellen, ob die Ent⸗ zündung auf die erlittenen Mißhandlungen zurückzuführen ſei oder nicht. Die Möglichkeit wurde zugegeben. Der Argt, der den Knaben während ſeiner Krankheit behandelt hat, meinte, daß der Verſtorbene Anlage zur Tuberkuloſe gehabt habe⸗ Möglich ſei, daß die bis dahin latenten Keime ſich infolge der Mißhandlungen an der verletzten Stelle der Gehirnhaut geſammelt und dort deren Erkrankung herbei⸗ geführt hätten. Gerichtsarzt Medizinalrat Dr⸗ Braun hat bei der Obduktion der Leiche im Kopf an anderer Stelle, wo ſonſt derartige veranſtaltenden Vorſtellungen mitzuwirken, wann und wo dieſe es knallte“, wie mehrere ſeiner Mitſchüler bekundeten. Auch erhielt Nach der Zütigung ſeßzte e inf Einr einuntent lie ankteoten, blätterartige Entzündungen gefun den, die Teile des Schädelknochens bereits zerſetzt hatten. Dr. Brauf hielt es nicht nur für möglich, ſondern für außerordentlich wahr ſcheinlich, daß die Erkrankung der Gehirnhaut und damit der Tot eine Folge der erlittenen Mißhandlungen ſeien. Er gab aber aue eine andere Möglichkeit, insbeſondere tuberkulöſe Erkrankung, zu Staatsanwalt Dr. Metz ſprach ſich dahin aus, daß er perſönlich zwa⸗ der Ueberzeugung ſei, daß der Tod des Knaben durch die Mißhand lungen hervorgerufen ſei, daß dies aber nicht beſtimmt erwieſen ſei Angeſichts des rohen ſyſtematiſchen Vorgehens des Angeklagten be antragte der Staatsanwalt wegen Mißhandlung ſechs Monate fängnis. Das Gericht erklärte ſich nach einſtündiger Beratun unzuſtändig, weil der dringende Verdacht der vorſätzlichen Körperver letzung mit tötlichem Ausgang vorliege und verwies die Sache vor das Schwurgericht. 97 — Ueber einen beſonders kraſſen Fall von Mädchenhandel i dem Deutſchen National⸗Komitee zur Bekämpfung des Mädchen handels von amtlicher Stelle ein Bericht zugegangen, deſſen Inhal im folgenden wiedergegeben ſei: Im Frühling dieſes Jahres wurden durch Anzeigen in Eſſener Zeitungen junge, talentvolle Mädchen zu koſtenloſen Ausbildung als Chanſonetten u. ſ. w. geſucht E meldete ſich darauf eine ganze Reihe faſt ausſchließlich minderſe Mädchen bei dem Direktor Fritz Gloria aus Hagenau(Elſaß Berlin, Schanzſtr. 26. Ohne die Zuſtimmung der Eltern nat Je ſucht zu haben, ohne die Mädchen auf ihre Veranlagung zu pr ſchloß er mit fünf von ihnen Verträge, wonach ſie ſich auf ein Jah verpflichteten, nach beſten Kräften in allen von der Direktion ſtattfinden. Als Gegenleiſtung wurde den Mädehen freie Statio und 10—25% Monatsgage zugeſagt. Die Eſſener Polizei wur auf den Direktor aufmerkſam gemacht, und es gelang ihr in zw. Fällen, die Eltern von der beabſichtigten Flucht ihrer Kinder zu be nachrichtigen. Zwei Mädchen traten freiwillig von dem Vertrag zurück, weil ſie nach ihren eigenen Angaben das Gefühl hatten, daß dee Waun ſie ins Vorderben führent wolle. eluch die 16jährige 2 Selte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 9. Dezember. 2. Bei der im Jahre 1905 erfolgenden Gewerbezählung eine ſorgfältige Feſtſtellung der verſchiedenen Kategorien der Privatbeamten(Privatangeſtellten) anzuordnen. Antrag v. Heyl, Münch⸗Ferber, Patzig und Wallbrecht: Deer Reichstag wolle beſchließen: Die verbündeten Regierungen zu erſuchen, in Er⸗ wägungen darüber einzutreten, inwieweit die Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Unteroffizieren für Armee und Flotte durch Ueberbürdung der einzelnen infolge der ungleichmäßigen Verteilung der dienſtlichen Obliegen⸗ heiten und durch unzulängliche Löhnungsverhältniſſe erſchwert wird, und tunlichſt bald Verbeſſerungsvorſchläge an den Reichstag gelangen zu laſſen. Zu den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen ſchreibt der„Ruſſiſch⸗Deutſche Bote“: Die zweite Leſung der Handelsvertragsentwürfe ift am vorigen Freitag(27. November n. St.) beendet worden. Wir haben ſtets an der Erwartung feſtgehalten, daß dieſe Verhandlungen zu gutem Ende führen werden. Zu unſerer Genugtuung beſtätigt jetzt eine hochoffiziöſe deutſche Stimme, daß„unüberbrückbare“ Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ſich nicht herausgeſtellt haben und nicht erwartet werden. Dieſe hochoffiziöſe Kundgebung findet in ruſſiſchen Kreiſen volle Be⸗ ſtätigung. Es wird von deutſcher Seite nicht etwa geſagt, daß die Schwierigkeiten, denen die Unterhändler vielfach begegneten, bereits überbrückt ſeien. Es wird nur der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß ſie ſich überbrücken laſſen. In der Tat werden von ruſſiſcher Seite 3. B. gegen die Erhöhung der deutſchen Getreidezölle im neuen Ver⸗ tragstarif noch lebhafte Einwendungen erhoben, ebenſo wie deutſcher⸗ ſeits gegen die unterſchiedliche Behandlung der Einfuhr auf dem Landwege, die allzu große Reihe von allzu hohen induſtriellen Schutzzöllen des ruſſiſchen Entwurfs uſw. Aber es wird von den Regierungen beider Reiche an der freundnachbarlichen Bereitwillig⸗ keit feſtgehalten, über dieſe Streitpunkte, die von den Unterhändlern nicht bis auf den letzten Reſt ausgeglichen werden konnten, ſich näch⸗ ſtens zu verſtändigen. Das dritte und letzte Stadium der Ent⸗ wickelung iſt erreicht, dieſes dürfte noch den Dezember in Anſpruch nehmen. Eine neue Parteigruppe im Reichstag. 9 Von einer neuen Parteigruppe, die im Reichstag ſich zu bilden im Begriffe ſteht, erzählt man ſich neueſtens. Die An⸗ tiſemiten ſind zu ſchwach, um eine ſelbſtändige Fraktion bilden zu können mit Anſpruch auf Kommiſſionsvertretung u. dergl. Andererſeits ſcheinen die Abgeordneten des Bundes der Land⸗ wirte, Dr. Wolff, Vogt⸗Hall, Vogt⸗Crailsheim, Stauffer(Hom⸗ burg), keine Luſt zu haben, ſich der konſevvativen Fraktion anzu⸗ ſchließen. Dazu kommen die zwei Chriſtlichſozialen Stöcker und Burkhardt, ſowie die bayeriſchen Bauernbündler Bachmeier und Hilpert. Alle dieſe Gruppen und Grüppchen beabſichtigen, ſich als„Wirtſchaftliche Vereinigung“ unter der Führung von Liebermann von Sonnenberg zuſammenzuſchließen. Das Band, was dieſe recht verſchiedenartigen Elemente zuſammen⸗ hielte, wäre weder ein wirtſchaftliches noch ein politiſches Pro⸗ ramm, ſondern lediglich die Abſicht, ſich gewiſſe parlamentariſche Rechte zu ſichern, ein Wunſch, der durchaus verſtändlich iſt und nur auf dem Wege einer ſolchen Gruppenbildung ſeine Er⸗ füllung erreichen kann. Es wird Sache des Präſidenten ſein, ob er ſo zisparate Elemente als eine Gruppe anzuerkennen geneigt iſt. De. Barth's Verbrüderungspolitik. Dr. Bauth verſteift ſich augenſcheinlich immer mehr auf den liberalen Verbrüderungsplan mit der Sozialdemokratie, je mehr er in der Freiſinnigen Vereinigung ſelbſt Widerſpruch findet. Seine Rede in Charlottenburg am Montag abend ver⸗ ſtieg ſich bis zu dem Ausſpruch, man müſſe ſich mit der So⸗ zialdemotkratie verbünden, ob ſie wolle oder nicht, und ſich auch nicht darum kümmern, wenn man von der ſozialdemokratiſchen Preſſe mit Schmähungemüberhäuft werde. Dr. Barth meinte, man hätte im Reichstag der Sozialdemokratie eine Be⸗ keiligung am Reichstagspräſidium aufzwingen müſ⸗ ſen. Barth ereiferte ſich für die Aufnahme von Sozialdemo⸗ kraten in höhere Verwaltungsämter und meinte, auch in einem monarchiſchen Staat könne ein Sozialdemokrat einem Mini⸗ terfum angehören, wie das Angebot von Giolitti gezeigt habe, inen Sozialdemokraten in das Miniſterium aufzunehmen. Die Endziele den Sozialdemokratie würden nach Anſicht Barths bpielleichb in 500 Jahren zur Verwirklichung gelangen. Die Ver⸗ ſammlung nahm ſchließlich eine von Prof. Liszt aus der Frei⸗ ſinnigen Vereinigung vorgeſchlagenen Reſolution an für das Zuſammenwirken aller Liberalen im Sinne der Grund⸗ gedanzen von Dr. Barth. In der wirren Diskuſſion trat auch der ſozialdemokratiſche Stadtv. Bake auf und Außerte gegen die Freiſinnige Vereinigung mit Bezug auf das Zuſammenwirken, die Sozialdemokratie könne ſich nicht mit inem Leichnam verbinden. Sie möge erſt ſorgen, daß ſie leben⸗ gehalten und durch die Polizei der Mutter zugeführt, die geglaubt hakte, daß ihre Tochter eine Stelle als Dienſtmädchen in Eſſen an⸗ kreten wolle. Gloria begab ſich, nachdem ſeine Perſonalien auf der Poligei feſtgeſtellt worden waren, ſofort zu der Mutter der Hedwig ., erklärte ihr, daß er Hausbeſitzer und verheiratet ſei und das Mädchen nur für Haus⸗ und Küchenarbeit engagieren wolle. Mit einem Zehnmarkſtück wußte er ſie umzuſtimmen, ſo daß ſie die Er⸗ kaubnis zur Abreiſe gab. Der Heer Direklor machte nun ſeiner aum den Kinderſchuhen entwachſenen Schutzbefohlenen den Vor⸗ ſchlag, die Abreiſe bis zum nächſten Tag zu verſchieben und mit ihm die Nacht in einem Hotel zu verbringen. Als das Mädchen drohte, unter ſolchen Umſtänden zu ihrer Mutter zurückkehren zu wollen, erklärte ſich der Chantantbeſitzer zur ſofortigen Abreiſe bereit. Es elang ihm, noch zwei andere Mädchen zu gewinnen, und um nicht eder die Aufmerkſamkeit der Polizei zu erregen, ließ er die Ange⸗ worbenen auf einem anderen Bahnhof in den Zug einſteigen und ge⸗ ſellte ſich erſt ſpäter zu ihnen. Nach den in Hagenau ſtattgehabten brn Vernehmungen der Mädchen hat G. dieſe nach jeder Richtung in das ſittliche Verderben geſtürzt. Die künſtleriſche Aus⸗ dung ging unter Mißhandlungen vor ſich. Die Mädchen mußten nach dem Diktat des Direktors Briefe nach Hauſe ſchreiben, in denen die Täuſchung weitergeführt wurde, daß ſie Dienſtmädchen ſeien, und awar in einem„frommen Hauſe, in dem viel gebetet werde“. Als ein Mädchen, Margarete G. aus Eſſen, an dem ſich G. gleichfalls in unſittlicher Weiſe vergangen hatte, heimlich einen verzweifelten Brief an die Eltern ſchrieb, fing er das Schreiben auf und zerriß e8. Hedwig., die eines Tages flüchten wollte, holte er ein und führte ſie zwangsweiſe zurück. Er ſchüchterte die 16jährige dadurch ein, daß er ihr drohte, ſie wegen eines Diebſtahls der Polizei zu übergeben. Die Mutter der H. hatte inzwiſchen von dem Leben ihrer chter Kenntnis erhalten. Auf einen Brief der Frau forderte oria ſchriftlich die Einwilligung, daß ihre Tochter bei ihm Sängerin widrigenfalls dieſe eine Stelle im Ausland annehme, wwo ſie den ewigen Lamentos der Mutter geplagt würde. Dem —— dig werde. Für den Geiſt, der in der Verſammlung herrſchte, charakteriſtiſch war die Art, wie Ausführungen, die den Machern Verſammlung nicht gefielen, niedergeſchrieen würden. Insbeſondere bei den Ausführungen des Kaufmanns Max Gerſon, eines Mitgliedes des Waldeckvereins, wurde der Lärm ſo groß, daß der Redner überhaupt nicht mehr durch⸗ zudringen vermochte. Großen Lärm rief auch die Bemerkung von Dr. Spiegel⸗Charlottenburg hervor, der hervorhob, daß zwiſchen der Sozialdemokratie und dem Liberalismus eine zu tiefe Kluft beſtehe, als daß ein gedeihliches Zuſammenwirken möglich ſei. der Cage des deutſchen Arbeitsmarktes. () Wenn noch ein Zweifel an der fortgeſetzt günſtigen Tendenz des Arbeitsmarktes möglich war, ſo iſt dieſer durch die Geſtaltung von Angebot und Nachfrage während des Monats Nyovem⸗ ber beſeitigt worden. Der Grad der regelmäßigen Verſchlechterung des Arbeitsmarktes, die von Oktober auf November eintritt, bleibt in dieſem Jahre weit hinter dem des Vorjahres zurück; auf je 100 offene Stellen iſt das Mehrangebot in dieſem Jahre nur um 34,7 gegen 55,2 im Vorjahre gewachſen. In den deutſchen Arbeits⸗ nachweiſen, ſoweit die Ziffern der„Arbeitsmarkt⸗Correſpondenz“ ſchon vorliegen, kamen im November auf je 100 offene Stellen 174,0 Arbeitsſuchende gegen 219,7 im Jahre 1902. Noch günſtiger als im Vorfahre ſtellt ſich der November, wenn man den männlichen Arbeitsmarkt allein betrachtet. Gegenüber dem Vorjahre iſt hier der Andrang von 280,4 auf 205,2 geſunken. Abſolut betrachtet, iſt es freilich noch immer ein auch für den Monat November unerfreuliches Ergebnis, daß auf je eine offene Stelle faſt zwei Arbeitſuchende kommen. Wenn auch der November beſſer war, als in den beiden Vorjahren, ſo hat er den Stand vom Jahre 1900 und auch von 1899 noch bei weitem nicht erreicht. Die Steigerung des Angebotes wurde zunächſt durch einen ſtärkeren Zuzug vom platten Lande, wo viele Arbeitskräfte entbehrlich wurden, weſentlich verſtärkt. Von Arbeitsnachweiſen, die landwirtſchaftliche Stellen vermitteln, ſo z. B. aus Göttingen, wird berichtet, daß das Arbeitsangebot in der Land⸗ wirtſchaft gegen den Oktober bedeutend zurückgegangen iſt. Weiter wurde aber das Angebot auch durch das ungünſtige Wetter auffallend erhöht. Der Beginn der Winterperiode hat zu einer Einſchränkung der Arbeiten im Freien geführt, infolge deren es ungelernten Ar⸗ beitern äußerſt ſchwer wird, Stellung zu erhalten. Auch die Bau⸗ tätigkeit hat vielfach abgenommen. Durch den Abzug ausländi⸗ ſcher Arbeitskräfte, die während des Winters in ihre Heimat zurückgehen, iſt das Angebot nur wenig erleichtert worden, Vereinzelt, wie in der Gegend von Quedlinburg, hat der Abgang der Sachſengänger in der erſten Hälfte des November zwar eine ver⸗ ſtärkte Nachfrage hervorgerufen, bei dem großen Angebot heimiſcher Arbeitskräfte konnte ſie aber leicht befriedigt werden. Der Beſchäf⸗ tigungsgrad im Bergbau und im Eiſengewerbe hat ſich gegenüber dem Oktober nur wenig geändert. Im Bergbau war die Förderung flott, die Zahl der Beſchäftigten ſteigend. Für das Eiſengewerbe und die weiterverarbeitenden Induſtriezweige charakteriſtiſch bleibt noch immer das fortdauernde Ueberangebot auf dem Arbeitsmarkt, das zwar im Rückgange begriffen, aber noch lange nicht verſchwunden iſt. Für einzelne Orten zeigten ſich im November Ausſichten einer Beſſer⸗ ung. So hofft man in Kiel auf zahlreiche Neueinſtellungen ſeitens der kaiſerlichen Werft. Deutsches Reich. * Berlin, 8. Dez.(Militär⸗Penſionsgeſeg.) Das preußiſche Staatsminiſterium hat ſich in letzter Zeit mit der Reviſton des Militärpenſtonsgeſetzes beſchäftigt. Wie wir hören, beruht die mehrfach verbreitete Annahme, das Miniſterium habe die nunmehr dem Bundesrat zugegangenen Entwürfe über dieſe Materie weſentlich verändert, auf Jrtum; die vom preußi⸗ ſchen Staatsminiſterium beſchloſſenen Aenderungen halten ſich vielmehr in ſehr engen Grenzen. —(Zur Etatsdebatte.) Entgegen der Annahme der „Germania“, der neue Reichsſchatzſekretär werde am erſten De⸗ battetag zum Etat nicht ſprechen, iſt mit ziemlicher Sicherheit die Einführung des Etbats durch eine längere Rede des Reichs⸗ ſchatzſekretärs Frhru. v. Stengel zu erwarten. —(Das verzinsliche Schuldkapital des Reäches) umfaßte nach einer dem Reichstage zugegangenen Denkſchrift Ende September 1240 Millionen Mark 3½ proz., 1783½ Millionen Mark Zproz. Schuldverſchreibungen und 80 Millionen Mark Aproz. Schatzanweiſungen. Von Anleihe⸗ krediten waren nur noch verfügbar 6 787 946 Mk. Die Zproz. Reichsanleihe aus dem Frühjahr 1903 iſt an Bankfirmen zum Kurſe 91,40 begeben und zu 92 Prozent aufgelegt worden,. Der Reinertvag entſpricht einem Kurſe von 91 389 Proz. Der Zinsfuß, zu welchem die Reichskaſſe eine aufgenommene Anleihe aus Schuldverſchreibungen zu verzinſen hat, berechnet ſich für die frühere 4proz., jetzt 3½%proz. Reichsſchuld auf Proz., für die 32proz. Reichsſchuld auf 3,461838 Proz., Hebwig H. wurde, als ſie im Begriff war, mit G. abgureiſen, an⸗ ſchensnert worden keun. mund Fel realiſterten Anleihebetrages ſtellt ſich im Durchſchnitt auf 3,243 Prozent. — Gum Befinden des Kaiſers) ſchreibt ein Freund der„Tägl. Rdſch.“, er hätte am letzten Sonnabend die Freude gehabt, den Kaiſer lebhaft ſprechend im Park von Sansſouci zu ſehen. Die Stimme des Monarchen hätte klar und kräftig geklungen und deutlich hätte unſer Gewährsmann gehört, wie der Kaiſer, der zwiſchen zwei Marineoffizieren ging, zu dieſen ſagte:„Das iſt meine Anſicht; aber ich bin ja micht unfehlbar.“ —(In der Gruppe der Freiſinnigen Vereini⸗ gung) kam es nach der„Frankf. Oderztg.“ wegen der Stellung zur Vizepräſidentenwahl zu einer ſcharfen Auseinanderſetzung. Es handelte ſich darum, ob man bei der Wahl des erſten Vizepräſtdenten Singer ſeine Stimme geben ſollte; eine Minderheit der kleinen Schar trat für die Wahl Singers ein. Die Mehrheit war aber dagegen, und ſo kam es zu den erwähnten ſcharfen Auseinanderſetzungen, die außerordentlich heftig geweſen ſein ſollen. Schließlich einigte man ſich aber auf die Abgabe weißer Stimmzettel aus der Er⸗ wägung heraus, daß Singer ja doch nicht gewählt werden würde, eine Abgabe der Stimmen der Freiſinnigen Vereinigung für ihn ihm alſo nicht nützen, der freiſinnigen Gruppe aber ſchaden Aus Stadt und Cand. Mannheim, 9 Dezember 1908. *Finanzielles Ergebnis des Deutſchen Bundesſchießens. Der FJeſtausſchuß beim 14. Deutſchen Bundesſchießen in Hannover hielt ſeine Schlußſitzung ab, in welcher der Rechnungsabſchluß des Feſtes erfolgte. Der Ueberſchuß des Feſtes wird auf 2500/ angegeben, davon ſollen 1500% zu wohltätigen Zwecken Verwendung finden, und 1000& einen Fonds bilden, deſſen Zinsertrag alljährlich als Preis im Schützenfeſte ausgeſchoſſen werden ſoll. * Ueber die Wunder der Sternenwelt wird am Freitag, 11. Dezember, abends 8 Uhr im Muſenſaale Herr Phyſiker Holt⸗ mann aus Hamburg einen Vortrag halten. Wir machen auf dieſen Vortrag beſonders aufmerkſam. *Mannheimer Singverein. Im Anſchluß an das glänzend verlaufene Konzert verſammelte ſich die Aktivität und auch ein Teil der Paſſivität des Singvereins im Lokal zu einem gemeinſchaftlichen Abendeſſen, welches in äußerſt animierter Stimmung verlief. Trug hierzu ſchon das allerſeits anerkannt vorzügliche Gelingen des Kon⸗ zerts naturgemäß das ſeinige bei, ſo taten das übrige noch die vom Reſtaurateur des„Bäckerinnungshauſes“, Herrn Drapp, gebotene gute Küche, und ausgezeichneten Weine. Die Reihe der im Laufe des Abends ausgebrachten Toaſte eröffnete der Vereinshporſitzende, Herr Leininger, indem er ſeiner Freude über das ohne ſede Störung berlaufene Konzert Ausdruck gab; er dankte der Aktivität für ihre aufopfernde Hingabe beim Studium der Chöre, ſowie den Soliſten für die erfolgreiche Unterſtützung, namentlich Herrn Hof⸗ muſikus Stegmann für das bereitwillige Einſpringen für den dienſtlich verhinderten Kollegen, Herrn Neumeier. Sein Hoch galt dem unermüdlichen, wackeren Dirigenten, Herrn Johannes Starke als demjenigen, der den Hauptanteil am guten Gelingen habe. In ſeiner Erwiederung toaſtete Herr Direktor Starke auf den Sing⸗ berein und in einer weiteren Rede feierte er die Soliſten des Abends. Auch vergaß man nicht des dem Verein befreundeten Muſikdirektors, Herrn Fritz Neuert in Pforzheim, deſſen dem Mannheimer Sing⸗ verein gewidmeter Chor„Stolzenfels am Rhein“ einen ſo glän⸗ zenden Erfolg hatte, daß er da capo berlangt wurde. Dem Kont⸗ poniſten, welcher leider durch eine Veranſtaltung in ſeinem Pforz⸗ heimer Verein am perſönlichen Erſcheinen verhindert war, wurde hiervon durch ein Telegramm Bericht erſtattet. Ein Gaſt, Herr Hauptlehrer Weide aus Jugenheim, der als alljährlicher Beſucher der Konzerte des Singvereins denſelben ein ſo großes Intereſſe ent⸗ gegenbringt, feierte in beredten Worten das„Deutſche Lied“.— Eine Ueberraſchung wurde den Feſtteilnehmern zutefl durch die Ein⸗ führung eines jugendlichen Tenoriſten, Herrn Vogelſtrom, der vor kurzem hier entdeckt wurde, und gegenwärtig ſeine Ausbildung am hieſigen Hoftheater erhält. Der Sänger entzückte durch den Vortrag zweier Arien aus„Lohengrin“ und„Martha“, der ein viel⸗ verſprechendes Talent erkennen ließ. Wie wir hören, ſoll Herr Vogelſtrom ſchon in abſehbarer Zeit ſein erſtes Debüt an der hie⸗ ſigen Hofbühne beſtehen, dem man mit berechtigter Spannung ent⸗ gegenſehen darf. An weiteren Lieder⸗ und ſonſtigen Vorträgen fehlte es bei dem reichhaltigen Beſtand an Soliſten und Humoriſten des Vereins nicht, und erſt, als die etwas vorgerückten Stunden an's Heimgehen mahnten, trennten ſich die Teilnehmer mit dem Bewvußt⸗ ſein, einen ebenſo ehrenvollen, als genußreichen Abend verlebt zu haben. * Siegmund Fels 1. Geſtern verſchied plötzlich und unerwartet infolge eines Herzſchlags unſer langjähriger Mitbürger Herr Sieg⸗ der Inhaber der altbekannten Mode⸗ und Seidenfirma hat allerdings das Vormundſchaftsgericht einen Riegel vorgeſchoben, indem es die Zurückführung des Mädchens zu der Mutter erzwang. — Die Chirurgie im Dienſt der Schönheit. Der berühmte Billroth war vielleicht der erſte wirkliche Künſtler unter den Chirurgen, denn es gewährte ihm eine beſondere Befriedigung, ein irgendwie entſtelltes Menſchenkind durch eine Operation in ſoweit zu verſchönern, daß es nicht mehr ein Gegenſtand des Mitleids oder gar des Abſcheus für die Mitmenſchen zu ſein brauchte. Wie vielen innigſten Dank er gerade durch die Fürſorge von ſeinen Patienten geerntet haben muß, iſt nicht ſchwer auszudenken. Die Chirurgie auf ihrem heutigen hochvollkommenen Standpunkt nimmt eine dop⸗ pelte Rückficht auf die Schönheit, einmal nach dem Vorbild Billroths und andererſeits im Hinblick darauf, daß ein notwendiger operativer Eingriff möglichſt wenig zu einer äußeren Entſtellung führe. Manche Operation würde weſentlich leichter auszuführen ſein, wenn nicht der durchaus berechtigte Grundſatz beobachtet würde, daß dadurch keine Verunſtaltung an einem ſichtbaren Körperteil veranlaßt werden darf. Die zweite Forderung zu befriedigen, iſt Ehrenſache jedes Chirurgen, während ſich mit der Löſung der erſteren Aufgabe nur einige Vertreter der Chirurgie beſchäftigt haben. Unter ihnen iſt Dr. Gerſuny zu nennen, der in der„Wiener Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ über eine ganze Reihe von Operationen berichtet, die er gzum Zweck der Verſchönerung vorgenommen hat. Zunächſt ſpricht er von ſeinem Verfahren, die Mißbildung der ſogenannten doppelten Lippe zu beſeitigen, die in einem roten Wulſt beſteht, der dem Lippenrot der Oberlippe parallel geht und dieſe ſcheinbar verdoppelt. Namentlich beim Sprechen und beim Lachen wirkt dieſe Mißbilbung ſtark entſtellend. Dr. Gerſuny mußte erſt die Natur des roten Wulſtes anatomiſch unterſuchen, ehe er auf das geeignete Verfahren zu ſeiner Beſeitigung kam. Jetzt kann dieſe Operation derart be⸗ werkſtelligt werden, daß das Anſehen des Mundes vollkommen normal wird. Als zweiten Fall behandelt Dr. Gerſunh die künſt⸗ liche Verkleinerung der Ohrmuſchel, die teils durch eine natürliche Mißbildung des Ohrs, teils durch krankhafte Vergrößerung wün⸗ Einem einigermaßen gut geformten Ohr pflegt man wenig Aufmerkſamkeit zu ſchenken, aber ein zu großes Ohr dürfte ſeinem Beſitzer doch manchen verwunderten und peinlich wirkenden Blick eintragen. Der Wiener Arzt hat erhebliche Ver⸗ beſſerungen zu großer Ohren ohne viele Mühe und ohne auffällige Parben zu erzielen gewußt. Beſonders häßlich ſind abſtehende Ohren, und auch dagegen weiß der Chirurg Rat. Die Operation zur Be⸗ ſeitigung dieſes Schönheitsfehlers iſt nicht ſo einfach wie man denken möchte, da das Abſtehen der Ohren durch eine Eigenſchaft des Ohr⸗ knorpels veranlaßt wird. Es genügt demnach nicht, am Anſatz des Ohrs eine Hautfalte herauszuſchneiden und die Wunde zu vernähen, damit die Ohrmuſchel nähex an die Kopfhaut herankomme. Nach dieſer Operation würde der Knorpel das Ohr bald in die frühere Stellung zurückziehen. Der Eingriff muß deshalb tiefer gehen, in⸗ dem der Knorpel der Ohrmuſchel bloßgelegt und mit dem Meſſer oberflächlich etwas abgetragen wird, damit er weniger ſteil wird. Auch dieſe ſcheinbar nicht ganz einfache Operation kann ſo geſchehen, daß keine merkliche Narbe verbleibt. Noch mehr in die Mode ge⸗ kommen als dieſe chirurgiſchen Verſchönerungen, und vielleicht auch noch notwendiger, iſt die Einrenkung einer mißgeſtalteten Naſe. Aur dringendſten werden danach die Beſitzer einer zu ſtark gebogenen oder durch einen Höcker entſtellten Naſe verlangen. Hier iſt die Ver⸗ meidung einer auffallenden Narbe beſonders wichtig, und dadurch wird die Operation erſchwert, doch genügt die Kunſt des Chirurgen auch in dieſer Hinſicht heute vollkommen. Die oft geäußerte Be⸗ ſorgnis, die Haut könnte für eine kleiner gemachten Naſe nachher zu weit ſein und Falten bilden, beſtätigte ſich bei geſchickter Ausführung des Eingriffs nicht. Neuerdings hat man ein einfaches Verfahren zu dieſem Zweck in der Einſpritzung von flüſſigem Paraffin ge⸗ funden, die allerdings verblüffende Erfolge erzielt hat. Die Tat⸗ ſachen kaben aber gelehrt, daß doch große Vorſicht dabei nötig iſt, weil mitunter Beſchwerden erfolgt ſind, die eine Herausnahme des Paraffins erfordert haben, und daß zuweilen ſpäter die Naſe ihre — 5 Form in höchſt unvorteilhafter Weiſe ſelbſttätig verände 8 55 ——— . Mannßeim, 9. Dezember⸗ General⸗Anzeiqer! 3. Seſle⸗ Mit ihm iſt einer der hervorragendſten Perſönlichkeiten Aus kleinen An⸗ fängen heraus hat der Verſtorbene dank ſeiner koloſſalen Rührigkeit und ſeines angeſtrengten Fleißes ein Etabliſſement geſchaffen, das gerade in dem letzten Jahrzehnt einen außerordentlichen Aufſchwung genommen, und dasſelbe zu einer Blüte gebracht, wie keiner in ſeiner Branche in Mannheim zuvor. Mitten aus ſeiner raſtloſen Tätigkeit, die er mit Schluß des Jahres nach 32jährigem Wirken aufzugeben gedachte, wurde er nun herausgeriſſen und das Schickſal hat es leider nicht gewollt, daß er nach langer, ſegensreicher Arbeit die Tage der wohlverdienten und erſehnten Ruhe genießen ſollte. Das Geſchäft wird nun von jüngeren bewährten Kräften ganz im Sinne des Ver⸗ blichenen in der ſeitherigen Weiſe und unter der alten Firma weiter⸗ geführt werden, und wenn es dem Verſtorbenen auch nicht vergönnt war, die wohlverdiente Ruhe zu genießen, ſeine Werke werden ihn überdauern den, S. Fels. der Mannheimer Kaufmannſchaft dahingegangen. Möge der raſtloſe Mann im Jenſeits die Ruhe fiude die ihm auf Erden nicht beſchieden war. Aus dem Grossherzogtum. .C. Heidelberg, 8. Dez. Der Seuat der„Ruperto e hält öffentliche Vorleſungen, zu denen alle erwachſenen Bewohner unſerer Stadt Zutritt haben, für wünſchenswert. Die Dozenten, welche ſolche Vorleſungen innerhalb des offiziellen Lektionskataloges anzeigen wollen, haben blos die Genehmigung des Engeren Senates einzuholen. Alsdann werden die Vorleſungen unter dem Titel„für das Geſamtpublikum“ in die Anzeige der Vorleſungen aufgenommen. Eintrittskarten für Nichtakademiker ſind dann bei den Dozenten zu erbitten. Unſeres Wiſſens beſteht eine ſolche durchaus zeitgemäße Einrichtung an keiner anderen deutſchen Hochſchule. Weinheim, 8. Dez. Wie dem„Weinheimer Anzeiger“ zu entnehmen iſt, finden demnächſt im benachbarten Leuters⸗ hauſen auf Anregung des Herrn Bürgermeiſters Förſter durch Herrn Kaufmann G. Oeſterle bei der Förſter'ſchen Brauerei Unterrichtskurſe in Buchführung, Korreſpondenz und Wechſellehre ſtatt, wozu ſchon zahlreiche Anmeldungen eingelaufen ſind und zu denen die genannte Brauerei in dankenswerter Weiſe den erforder⸗ lichen Raum zur Verfügung geſtellt hat.— Welch' ſegensreiche Wirkung ein Zuſammenſchluß von Landwirten ent⸗ falten kann, beweiſt der ebenfalls bon dem rührigen Herrn Bürger⸗ meiſter ins Leben gerufene Milchverein Leutershauſen; der Umſatz in dieſem Jahre dürfte die anſehnliche Summe von 400 000 Liter erreichen, wofür den Lieferanten, bei 14 3 Ankaufs⸗ preis pro Liter, die ſchöne Summe von etwa 56 000%, zugefloſſen iſt. * Hagsfeld, 8. Dez. Hier, wo die Sozialdemokraten im Bür⸗ gerausſchuß die Mehrheit haben, beſteht jetzt auch der Kirchen⸗ gemeinderat in ſeiner Mehrheit aus Sozialdemokraten. Bei der am Samstag ſtattgefundenen Ergänzungswahl zum Kirchengemeinde⸗ rat wurden die 17 vorgeſchlagenen ſozialdemokratiſchen Kandidaten gewählt. Da vorher ſchon zwei Sozialdemokraten Mitglieder dieſer Körperſchaft waren, ſo haben ſie mit ihren 19 Mandaten von den 86 des Kirchengemeinderats die Mehrheit. BC. Karlsruhe, 8. Dez. In der Privatklage des Herrn Haupt⸗ lehrers H. Heckmann gegen den Redakteur O. Balla(„Bad. Poſt“) wurde vor dem Schiedsmann, Herrn Bürgermeiſter Krämer, folgen⸗ der Vergleich geſchloſſen: Privatbeklagter Balla erklärt: In dem in meinem Artikel der Bad. Poſt“ Nr. 273 vom 22. Nov. ds. Is. ſtehenden Artikel„Zu den Momentanaufnahmen auf dem Badener Lehrertage“ iſt die Perſon des Herrn Hauptlehrers Heinrich Heck⸗ mann hier nicht als derjenige gemeint, dem die darin ausge⸗ ſprochenen Vorwürfe gelten ſollten. An den Privatkläger wurde dabei gar nicht gedacht. Im allgemeinen nehme ich die in dieſem Artikel ausgeſprochenen beleidigenden Vorwürfe als unberechtigt gurück. Ich bekenne mich ſelbſt als Verfaſſer jenes Artikels. Ich vergüte dem Privatkläger die Anwaltskoſten mit 10%, ſowie die Koſten des Sühneverfahrens mit 1% 20 8. B. C. Donaneſchingen, 8. Dez. Vom 28. November bis 3. Dez. fanden in den fürſtlichen Jagdgebieten der Umgegend die Hofjagden ſtatt. Das Ergebnis wurde Donnerstag abend im Schloßhof aus⸗ geſtellt. Zur Strecke kamen: an Hochwild 1 Hirſch, 4 Tiere und 2 Kälber, an Damwild 66 Damböcke und 8 Damgeiſen, an Schwarz⸗ wild 10 Keiler, 27 Bachen und 4 Friſchlinge, ferner 8 Rehböcke, 28 Rehgeiſen, 165 Füchſe und 85 Haſen. Nachts 10 Uhr beſichtigten die fürſtlichen Herrſchaften, begrüßt von den Fanfaren der fürſtlichen Jagdbläſer, die Tiere. Fürſt Max Egon dankte den Jagdbeamten und dem Jagdperſonal für das gute Gelingen der Jagd und ſeinen Jagdgäſten, beſonders dem Herzog Albrecht von Württemberg, für deren Teilnahme an den Jagden. Mit einem„Weidmanns⸗Heil“ ſchloß der Fürſt. Am Freitag verließen die fürſtlichen Herrſchaften und ihre Jagdgäſte wieder unſere Stadt. Das Fürſtenpaar von Für⸗ ſtenberg begab ſich auf Einladung der Großh. Herrſchaften nach Baden⸗Baden, von wo ſie geſtern Abend über Karlsruhe nach Lana (Böhmen) zurückkehrten. .C. Waldkirch, 8. Dez. Ein eigenartiger Streik iſt hier aus⸗ gebrochen. Vor etwa zwei Monaten haben die hieſigen Friſeure den Preis fürs Raſieren erhöht, womit die Männerwelt Waldkirchs an⸗ ſcheinend nicht einverſtanden war. Denn ſeit kurzem iſt die Zahl der Vollbärte erſtaunlich im Wachſen begriffen. Man iſt geſpannt, wie die„Bartkriſis“ endigen wird. Die holde Damenwelt ſoll eifrig auf Beilegung des„Streiks“ hinarbeiten. .C. Oſterburken, 8. Dez. Die Unterſuchungen, welche das Großh. Eiſenbahnminiſterium in Betreff der Erbauung einer Bahn von Oſterburken oder don Roſenberg nach Neunſtetten angeſtellt hat, ſind nach den der Kammer vorgelegten Nachweiſungen über die Erledigung der auf dem vorigen Landtag der Regierung überwieſenen Petitionen wenig ausſichtsvoll. Die Länge einer Bahn von Oſter⸗ butken nach Neunſtetten würde 24 Kilometer, von Roſenberg dahin 19 Kilometer betragen. Der Bau würde bei der Beſchaffenheit des Geländes die Erſtellung von Tunnels und ſonſtiger ſchwieriger Bau⸗ arten erfordern. Die Baukoſten, ohne Grunderwerb, ſind für Oſter⸗ burken auf 4 100 000., für Roſenberg auf 3 700 000 M. berechnet. Nach den Rentabilitätsberechnungen würde für die Strecke von Oſter⸗ burken aus ein jährlicher Betriebszuſchuß von 71 000., für die Sgkrecke Roſenberg ein ſolcher von 65 000 M. notwendig werden, wozu für Verzinſung des Baukapitals noch 123 000 M. bezw. 99 000 M. jährlich hinzukommen. Das Miniſterium lehnt die Bahn als Staats⸗ bahn ab und gibt auch wenig Hoffnung auf eine Privatbahn. Gerichtszeitung. sch. Freiburg, 8. Dez. Der aus Furtwangen ſtammende 38jähr. Taglöhner Joſef Kimmig war dieſen Sommer aus dem Zucht⸗ haus gekommen. Dreieinhalb Jahre war er hinter den Mauern geſeſſen. Stehlen und Betrügen war ſein Hauptvergnügen. Im Elztal trieb er im Juli wieder ſein Unweſen, und als ihm der Boden zu heiß wurde, begab er ſich ins Schwabenland, um auch hier ſeine ſchmutzige Viſitenkarte abzugeben. Auf friſcher Tat ertappt, ver⸗ urteilte ihn das Rottweiler Gericht zu 2 Jahren 3 Monaten Zucht⸗ haus. Nun hatte er ſich aber wegen der Elztaldiebereien noch vor dem Freiburger Gericht zu verantworten. Hier geſtand er alle Taten ein und gab ſeiner heißen Sehnſucht nach dem Zuchthaus badurch Ausdruck, daß er flehentlich bat, ihn ſo bald wie möglich einzuſperren. Kimmig hat im Ganzen 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus erhalten. Sein Verlangen nach dem Zuchthaus wäre alſo auf eine Weile geſtillt. Mainz, 8. Dez. Der geſtrige erſte Verhandlungstag des Schwurgerichts führte den 25 Jahre alten aus Darmſtadt gebür⸗ 1—* Aoln Eltern war ſeine Frau aufgezogen worden, die er, als ſie 18 Jahre alt geworden war, heiratete. Die Frau, die ſeither in Fabriken gear⸗ beitet hatte, verſtand nichts vom Haushalt und der Mann trieb ſich in den Wirtshäuſer herum. Streit und Zank gab es täglich, bis im Frühjahr die Frau mit ihrem Kind zu der verheirateten Schweſter ihres Mannes zog. Dort wurde ſie wieder Mutter und kehrte dann auch auf Bitten ihres Mannes mit beiden Kindern zu ihm zurück. Das alte Leben ging aber bald von neuem los und nach wenigen Wochen zog die Frau mit den beiden Kindern wieder zu der Schwä⸗ gerin. Dem Mann kam dann zu Ohren, daß ſeine Frau mit den Fuhrleuten Werum und Dietzel in Wirtſchaften geſehen worden ſei und darüber furchtbar aufgebracht, lief er zu ihrer Wohnung, ſetzte ſich mit den beiden Kindern vor die Türe und erklärte, er gehe nicht eher fort, bis ſeine Frau mitkomme. Inzwiſchen tauchten Werum und Dietzel auf der Bildfläche auf und ſchlugen auf Fiſcher ein. Weinend rief er ihnen zu:„Das habt Ihr mir nicht umſonſt getan!“ Im nächſten Augenblick hatte er ſeine beiden Kinder aufgepackt, lief nach dem Zollhafen und ſtürzte ſich mit ihnen in den Rhein. Das jüngſte Kind ertrank, den Vater und den älteren Knaben retteten Hafen⸗ arbeiter. Geſtern hatte ſich nun Fiſcher vor dem Schwurgericht wegen verſuchten und vollendeten Totſchlags zu verantworten. Den Vorſitz führte Herr Landgerichtsrat Nees, die Anklage vertrat Herr Staats⸗ antvalt Schneider und als Verteidiger ſtand dem Angeklagten Herr Dr. Leopold Maher zur Seite. Die Verhandlung, die unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfand, endete nach Vernehmung von 17 Zeugen mit der Freiſprechung des Angeklagten. * Der Streit um den Nachlaß der ermordeten„Gipsſchultzen“ hat nun vor dem Reichsgericht ſeinen Abſchluß gefunden. Bekanntlich waren am 14. Auguſt 1897, in der Königsgrätzer Straße in Berlin, die Rentierswitwe Schultze und ihre Stieftochter Klara Schultze von dem Schuhhändler Gönczy ermordet worden. Gönczy, welcher nach Amerika entflohen, wurde durch einen Spitzhund, welchen er bei ſich hatte, verraten und nachdem er nach Europa ausgeliefert, in Berlin verurteilt, und im Dezember 1900 hingerichtet. Um die Erbſchaft der Witwe Schultze, welche als ſteinreiche Frau unter dem Namen „Gipsſchultzen“ bekannt geweſen, entſpann ſich nun ein Streit. Die Geſchwiſter der ermordeten Klara Schultze(Tochter des Rentiers Schultze) ſtrengten gegen den vom Gericht ernannten Teſtamentsvoll⸗ ſtrecker eine Klage an, auf Herausgabe des Nachlaſſes der Witwe Schultze, wobei geltend gemacht wurde, daß die Klara Schultze die Erbin der Witwe Schultze geweſen, indem dieſe(Klara) ſpäter er⸗ mordet und daher die erſt ermordete Witwe Schultze überlebt habe. Hierzu iſt zu bemerken, daß beide Frauen ein Teſtament hinterlaſſen hatten, dahingehend, daß die andere alleinige Erbin ſein ſollte. Die Klara Schultze hatte in ihrem Teſtament noch geſagt:„das innige Verhältnis zwiſchen mir und meiner Stiefmutter veranlaßt mich, meine rechten Geſchwiſter dereinſt von meinem Nachlaß ganz auszu⸗ ſchließen.“ Der Beklagte, dem ſich noch ein paar entfernte Verwandte der Schultze angeſchloſſen, behauptete nun, die klagenden Geſchwiſter ſeien nach dieſem Teſtamentsſchluß enterbt. Das Landgericht Berlin hatte im Jahr 1898 auch die Klage abgewieſen, weil nicht feſtgeſtellt werden konnte, daß die Klara Schultze ihre Stiefmutter Überlebt habe. Die Kläger legten Berufung beim Kammergericht ein, und nach vielen Verhandlungen hat das Berufungsgericht im März d. J. das erſte Urteil dahin abgeändert,„daß der Teſtamentsvollſtrecker anzuerkennen hat, daß die Klara Schultze die alleinige Erbin der Witwe Schultze geworden iſt und der Nachlaß herauszugeben iſt.“ Durch Gönczi ünd andere Umſtände war feſtgeſtellt, daß die Witwe Schilltze zuerſt er⸗ mordet wurde und daß die Klara Schultze ihre Geſchwiſter nur enterben wollte, im Falle die Stiefmutter ſie(die Klara) Überlebe. Gegen dieſes Urteil hatten ein Teil der Beklagten(entfernte Ver⸗ wandte) Reviſion eingelegt, der vierte Eivilſenat des Reichsgerichts hat aber das Kammergerichtsurteil beſtätigt. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Der Sonntag, 6. d. Mts., ſtattgehabte erſte Vortrag des laufenden Unterrichtsjahres:„Die Myſtik im Kunſtwerk Richard Wagners“(Hexr Mufik⸗ direktor Bade) hatle eine zahlreiche und andächtig lauſchende Hörer⸗ ſchaft verſammelt. Herr Bade hatte den Stoff wohl zu disponieren verſtanden, er ſprach über eine Stunde in durchweg feſſelnder, geiſt⸗ voller Weiſe mit völliger Beherrſchung aller oratoriſchen Künſte, frei nach dem Gedächtnis. Hereinragen des Ueberirdiſchen, des Transcendentalen in die Welt unſerer Begriffe und Vorſtellungen, das geheimnisvolle Walten hehrer Geiſtes⸗ und Sinnenmächte, wie es ſchließlich in jedem großen Kunſtwerk ſich uns Staunenden offen⸗ bart, das wußte Herr Bade an den Werken Richard Wagners in be⸗ redten Worten, Unſagbares poetiſch deutend, nachzuweiſen. Den von den Genießenden oft unbewußt empfundenen erhabenen, welk⸗ entrückten Schönheiten der Wagnerſchen Dichtung ging der Redner mit fein ſpürendem Sinne nach und fand oftmals ganz prächtige Worte zur Enthüllung der in Wagners Werken wirkenden Symbole. Der neue Vortragsſaal der Hochſchule für Muſik, der in voriger Woche als Konzertraum ſich beſtens bewährte, hat ſich auch bei dieſer Ge⸗ legenheit ſowohl akuſtiſch wie in jeglicher anderen Hinſicht als voll⸗ kommen geeignet für ſeinen Zweck erwieſen. Pietro Mascagni hat ſoeben ſeine neue Oper„Marie An; toinette“ beendet. Die erſte Aufführung wird demnächſt im „Conſtanzi⸗Theater in Rom ſtattfinden, mit dem Bariton Mattia Battiſtini in der Rolle Ludwigs XVI. Das Textbuch iſt don Giu⸗ ſeppe Giacoſa und Luigi Illica verfaßt. Die neue Oper hat ſieben Bilder: der Wiener Hof mit der Kaiſerin Maria Thereſia und ihrer Tochter Marie Antoinette; der Empfang der öſterreichiſchen Prin⸗ zeſſin in Verſailles; die Verhaftung in Varennes; Marxrie Antoinette vor dem Konvent; der Temple; das Revolutionstribunal, und als Schlußbild— die Hinrichtung.. Das letzte verſpricht ſehr muft⸗ kaliſch zu werden! Kleine Mitteilungen. Die„Neue Gemeinſchaft“ in Schlachtenſee, die von Julius und Heinrich Hart gegründet wurde, Löſt ſich, wie aus guter Quelle verſichert wird, binnen kurzem auf. Schon ſind ſeit dem Herbſt die in Ausſicht genom⸗ menen„Feſte“ eingeſtellt. Die Gemeinſchaft wünſcht ſich mehr zu „verinnerlichen“. Der Pachtkontrakt wird nicht wieder erneuert. Schlachtenſee erwies ſich als zu trockener Boden für allgemeine Brüder⸗ und Schweſterlichkeit. Das Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Mittwoch. 9. Dezember. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ½4 Uhr die Sitzung Anweſend ſind 91 Mitglieder des Kollegiums Den erſten Punkt bildet der Antrag des Stadtrats wegen Rückerſatz der Straßenkoſten für die Peſtalosziſtraße. Es handelt ſich in der Vorlage des Stadtrats darum, die Eigen⸗ tümer der Grundſtücke Peſtalozziſtraße Nr. 23, 25 und 27 zum Erſatz der Straßenherſtellungskoſten mit 50 beztv. 75 Prozent heronzu⸗ ziehen. Im übrigen haben wir die Vorlage eingehend mitgeteilt. Sto.⸗V. Selb berichtet über den in dieſer Angelegenheit ſtatt⸗ gefundenen Prozeß, der bekanntlich zu Ungunſten der Stadt aus⸗ gefallen iſt. Redner führt aus, daß man dem Antrag des Stadtrats zuſtimmen ſolle. Stvb. Mayer nimmt Veranlaſſung, dem Stadtrat warmen Dank auszuſprechen für die Stellung, die er eingenommen habe in der Frage der Einführung von Rheinſchiffahrtsabgaben. Wir wollen, ſo fuhr Redner fort, die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, zu be⸗ kunden, daß wir uns dieſer Stellungnahme des Stadtrats im vollſten tigen Schloſſer Valentin Fiſcher auf die Anklagebank. Bei ſeinen Sinne anſchließen, denn auch wir erachten dieſe verkehrshemmende — Eichelsheimerſtraße hin, durch die der gleiche Zweck erreicht werden und verkehrsſtörende Maßregel für eine ſo abſonderliche, daß alle Mittel und Wege ergriffen werden müſſen, um die Einführung von gaben zu verhüten. Oberbürgermeiſter Beck teilt mit, daß er nach Erledigung der heutigen Tagesordnung dem Bürgerausſchuſſe Gelegenhett geben werde, ſich zu der hochwichtigen Angelegenheit zu äußern. Stb.⸗V. Ful da bemerkt, daß auch der Stadtverordnetenvorſtand tgehabt habe, die Sache heute zur Sprache zu bringen, um den Eindruck der vom Stadtrat gefaßten Reſolution zu verſtärken. Stb. Anſelm iſt gegen die heutige Vorlage, Der Großh. Ver⸗ waltungsgerichtshof habe gegen die Stadt entſchieden und man ſoile es dabei bewenden laſſen. Nachdem Stvo.⸗V. Selb und Bürgermeiſter v. Hollander für die Vorlage geſprochen, wird dieſelbe mit großer Mehrheit an⸗ genommen. 5 aben Herſtellung der Neckarauer Landſtraße. Nach der von uns mitgeteilten Vorlage des Stadtrats ſollen du⸗ Angrenzer der Nockarauer Landſtraße zu den Straßenherſtellungs⸗ koſten in Höhe von 194 700 Mark herangezogen werden. Oberbürgermeiſter Beſck teilt mit, daß die Fraktion der Nisderſk⸗ beſteuerten folgenden Antrag ſtelle:„Die Angrenzer der Neckarauer Landſtraße, welche bei Einverleibung der Gemeinde Neckargu im Ortsteil Neckarau ſchon ihre Grundſtücke überbaut hatten, ſollen für den überbauten Teil von den Straßenkoſten befreit werden.“ Stb.⸗V. Selb referiert über die Vorlage. Er teilt mit, daß; die Angrenzer ſchon angekündigt haben, daß ſie einen Prozeß gegen die Stadt anſtrengen werden, wenn dieſe die Erſtattung der Straßen⸗ koſten beſchließen werde. Redner tritt für die ſtadträtliche Vorlage ein und bekämpft entſchieden den Antrag der Fraktion der Niederſt⸗ beſteuerten, der zu unabſehbaren Konſequenzen führen könne. Weiter beſpricht Redner die verſchiedenen gegen den Straßenkoſtenbeizug er⸗ hobenen Einſprachen, die er als unberechtigt erachtet. 60 Stv. Noll erklärt, daß er leider kein glücklicher Beſitzer von Grundſtücken an der Neckarauer Landſtraße ſei; wenn er es wäre, würde er auch Einſprache erhoben haben. Die Neckarauer Landſtraße habe ſich vor der Einverleibung in einem viel beſſeren Zuſtande be⸗ funden als heute(Rufe: Oho.) Die Straße ſei inzwiſchen kanaliſiert worden und habe deshalb aufgeriſſen und unterwühlt werden müſſen. Es ſei aber doch ſelbſtverſtändlich, daß die Stadt dann die Straße auch wieder auf ihre eigenen Koſten herſtelle. Redner geht ſodang auf die verſchiedenen Einſprachen ein, deren Berechtigung er nachzu⸗ weiſen ſucht. Stvb. Schleich führt aus, er ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Angrenzer von neuen Straßen zu den Straßenkoſten herbeigezogen werden. Aber hier handele es ſich nicht um eine neue Straße, ſon⸗ dern um die Verbeſſerung einer ſchon ſeit langer Zeit beſtehenden Ortsſtraße. Für eine ſolche Verbeſſerung können aber die Angrenzer nicht herangezogen werden. Bei der Herſtellung der Planken und de Breiteſtraße ſeien die Angrenzer auch nicht herangezogen worden. In der Vorlage iſt eingehend mitgeteilt worden, was im Jahre 1766 mit der Straße geſchehen iſt. Was geht das uns an. Wir leben heute im Jahre 1803(Heiterkeit und Zurufe 1903) und brauchen nicht zu wiſſen, was man früher gemacht hat. Die Verbeſſerung der Neckarauer Landſtraße habe im Intereſſe der Stadt gelegen, die ſonſt keine zweiſpurige Straßenbahn hätte bauen können. Die Stadt habe bei der Herſtellung der Straße die beſtehenden, den Angrengern hörenden Bandſteine herausgenommen und ſie fortgeſchafft, die 05 VBandſteine laſſe ſie ſich dagegen von den Angrenzern bezahle die gar nicht wiſſen, wo ihre alten Bandſteine hingekommen ſind. Stb. Sü ß ſtellt ſich auf den Standpunkt des Vorredners. Die Neckarauer Landſtraße habe als Ortsſtraße ſchon beſtanden und es ſeß deshalb gerecht, wenn man Diejenigen von dem Beizug zu den Straßenkoſten freilaſſe, die ſchon vor der Verbeſſerung der Straße ihr Häuschen dort gebaut haben. Dieſen Leuten ſoll jetzt ſittlich und moraliſch ihre Sache genommen werden.(öHeiterkeit.) D Stadt werde den Prozeß ſicher verlieren. Wenn die Neckarauer Ein⸗ wohnerſchaft heute noch einmal vor der Frage der Eingemeindung ſtehen würde, ſo würde ſie ganz ſicher ſagen:„Heinrich, wir grau vor Dir!“(Heiterkeit.) Str. Baltenſtein führt aus, daß man nach den Au führungen der Vorredner eigentlich annehmen müſſe, daß die Neckarauer Landſtraße von dem Tiefbauamt in Grund und Boden hinein verpfuſcht worden ſei. Redner warnt vor einem Proze Auch in der Seckenheimerſtraße ſeien die Angrenzer herangezogen worden und dieſe haben den von ihnen angeſtrengten Prozeß ver⸗ loren. Bei der Mittelſtraße ſei dies ebenfalls der Fall. Er ha zwar früher auf einem anderen Standpunkt geſtanden, nachdem aber der Verwaltungsgerichtshof einmal anders entſchieden, widerrate er den Angrenzern einen Prozeß anzuſtrengen. 5 Entſcheidung der Frage hin, Ortsſtraßen ſind. Wenn die Frage ſo klar liege, Schleich es anzunehmen ſcheine, würde die Sache ſehr einfach ſein. Stb. Noll und Stb. Schleich treten den Ausführungen der beiden Vorredner entgegen und wiederholen ihre Anſicht, daß die Neckarauer Landſtraße ſich vor der Kanaliſation in einem heſſeren Zuſtande befunden habe, als wie heute. Stb. Levi erſucht den Stadtrat, mit den Angrenzern einen gütlichen Vergleich zu verſuchen. Es handele ſich bei dem von ſeinen Fraktionsgenoſſen geſtellten Antrag um einen Betrag von 38 000 + In Neckarau herrſche ſehr große Unzufriedenheit und es ſei Pflich des ganzen Bürgerausſchuſſes, alles zu tun, um dieſe Unzufrieden⸗ heit möglichſt zu beſeitigen. Bürgermeiſter Martin entgegnet, daß ein gütlicher Vergleich nicht möglich ſei. Die Stadt verfahre hier nach ganz beſtimmt feſtſtehenden Grundſätzen, von denen ſie nicht abgehen könne. Stadt habe kein Recht, auf einen Betrag von 33 000 zu berzichte Die Stadt führe nicht mit den Angrenzern Prgzeß, ſondern umg kehrt, die Angrenzer ſtrengen die Prozeſſe gegen die Stadt an. Str. Hartmann weiſt nach, daß von den Angrenzern ſa nur der für die Verbeſſerung aufgewendete Betrag erhoben werd Durch die Einbauung des Kanals ſei die Bebauungsfähigkeit Straße herbeigeführt und dadurch eine ganz bedeutende Erhöhun des Wertes des dortigen Geländes veranlaßt worden. 1 Stb. Süß beſtreitet, daß eine Verbeſſerung der Neckarauer Landſtraße herbeigeführt worden ſei. Was den Beizug der A grenzer in der Seckenheimer Straße und in der Mittelſtraße anb lange, ſo ſeien durch denſelben viele Leute einfach kaput gegangen. (Widerſpruch.) 35 Hiermit ſchließt die Debatte. Der Antrag der Niederſtheſte ten wird abgelehnt, ebenſo ein Antrag, die Vorlage von der heutigen Tagesordnung abzuſetzen und mit den Angrenzern behufs Herbe führung eines gütlichen Vergleichs in Unterhandlungen zu treten. Die Vorlage des Stadtrats wird hierauf mit großer Mehrheit ange⸗ nommen. Dagegen ſtimmt die ſozialdemokratiſche Fraktion mit A nahme der Stadträte Dreesbach, Barber und Foshag, von denen beiden erſteren direkt für die Vorlage des Stadtrats votieren, während Foshag während der Abſtimmung den Saal verläßt, Herſtellung der Gasfabrikſtraße von der Meerfeldſtraße bis zur Neckarauer Landſtraße. Die Baukoſten betragen 315 252 Mark. Stv.⸗V. Selb empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stb. Ihrig weiſt auf die Wichtigkeit der Fortſetzung d würde, wie durch die vorgeſehene Gasfabrikſtraße. Er hofft. durch den Bau der Gasfabrikſtraße die Jortſetzung der Eichels“ ſtraße nicht hinausgeſchoben werde. 15 *— 4 Seite, Wenerarumeſſſei Manffefm, 97 Dezember Bürgermeiſter Martin entgegnet, daß die Fortſetzung der Eichelsheimerſtraße ins Auge gefaßt ſei. Die Vorlage des Stadtrats wird nehmigt. 5 Ohne Debatte werden ſodann gutgeheißen die von uns ſchon mitgeteilten Vorlagen des Stadtrats betreffend: Horſtellung einer Verbindungsſtraße zwiſchen dem Bahnhof Waldhof und dem Luzenberg daſelbſt, hier den Beizug der Angrenzer zur Tragung der Straßenkoſten. Herſtellung der Humboldtſtraße in den Neckargärten(früher 7. Querſtraße), hier Beizug des Grundſtücks Nr. 19—23, der Joſef Samsreither Ehefrau gehörend. Herſtellung der Meerlachſtraße im Stadkteil Lindenhof. Herſtellung der alten Frankfurter Straße zwiſchen Speckweg und Sandhoferſtraße in Waldhof. Verpachtung ſtädtiſcher Grundſtücke. Berpachtung ſtädtiſchen Geländes an Joh. Jakob Ramſpeck hier. Verkauf ſtädtiſchen Geländes an der Mannheimer Landſtraße. Die Vorlagen wurden teils von dem Stv.⸗zL. Magenau, teils vom Stp.⸗V. Selb, teils vom Stv.⸗V. Fulda befürwortet. Liegenſchaftserwerbung. Auch dieſe Vorlage des Stadtrats, in der es ſich um den An⸗ kauf von 3463 Qm. Gelände von Johann Schock III Wwe. zum Preiſe von 52 Pfg. pro Qm. in der ehemaligen Gemarkung Käfer⸗ thal handelt, wird debattelos gutgeheißen. Gelündeabtretung an die Groſth. Bad. Eifenbahnverwaltung zum Bau des 2. Nangierbahnhofes. Nach der Vorlage des Stadtrats handelt es ſich um den Verlauf von Gelände im Betrage von M. 768 958.25. Stv.⸗V. Fulda empfiehlt die Vorlage und gibt der Freude Ausdruck, daß von Neckarau auch einmal etwas Geld hereinkomme. Bis jetzt ſei das Geſchäft, welches die Stadt mit Neckarau gemacht, kein ſo glänzendes geweſen. Stp. Rein hard bittet den Stadtrat, darauf hinzuwirken, daß bei den Arbeiten zu dem neuen Rangierbahnhof die Arbeitsloſen be⸗ ſchäftigt und ſodann auch die einheimiſchen Handwerker und Liefe⸗ ranten in erſter Linie berückſichtigt werden. Oberbürgermeiſter Beck entgegnet, daß die Stadtgemeinde ſich bezüglich der Beſchäftigung der Arbeitsloſen auf den Standpunkt ſtelle, daß der Staat hierzu in erſter Linie verpflichtet ſei. Der Staat lehne es aber in dieſem Jahre entſchieden ab, irgendwie etwas flür die Beſchäftigung der Arbeitsloſen zu tun, wie aus den ſpäter zu verleſenden Schreiben hervorgehe. Was die Berückſichtigung der Handwerker und Lieferanten anbelange, ſo ſei dies ein neues Mo⸗ ment und der Stadtrat werde nicht unterlaſſen, den Wunſch zur Kenntnis der zuſtändigen Behörde zu bringen. Er müſſe aber darauf Hintveiſen, daß hier die Stellung der Staatsbehörde eine andere ſei, als wie diejenige der Stadtgemeinde, da dem Staate die Heidelbe ger, Friedrichsfelder uſw. ungleich wärmer am Herzen liegen, wie die Mannheimer. Stp. Noll führt aus, daß es ſich in der Vorlage um den Ver⸗ kauf von Gelände der ehemaligen Gemarkung Neckarau handele. Die Stadt erziele durch den Verkauf eine ſchöne Einnahme und es ſei deshalb wohl der Wunſch der Neckarauer Einwohnerſchaft berechtigt, daß ihren Wünſchen etwas mehr wie ſeither Rechnung getragen wer⸗ den müge. Oberbürgermeiſter Beck entgegnet, er wolle der Gerechtigkeit halber nur darauf hinweiſen, daß die Stadt für Neckarau die Kanali⸗ ſation gebaut, ein Schulhaus erſtellt habe und den Bau eines zweiten neuen Schulhauſes beabſichtige. Auch die elektriſche Bahn ſei ge⸗ baut worden. Stadtbaurat Eiſenlohr ſucht nachzuweiſen, daß die Aus⸗ führung der Kanaliſation ſo raſch beſchleunigt worden ſei, als wie ies nur möglich geweſen. Ein Vorwurf, daß die Arbeiten zu lang⸗ ſam vorgeſchritten ſeien, könne gegen die Stadt nicht erhoben werden. Die Vorlage wird hiermit angenommen. Herſtellung von 6 neuen Ortsſtraßen auf dem Gelände des Kommerzienrats Karl Haas in Waldhof. Die Vorlage des Stadtrats iſt von uns eingehend mitgeteilt worden. Stb.⸗V. König empfiehlt die Vorlage und glaubt, daß eine Debatte über den zwiſchen der Stadt und Herrn Haas abzuſchließen⸗ den Vertrag wohl nicht notwendig ſei. Der Bürgerausſchuß genehmigt einſtimmig die Vorlage. Bevormundung durch Beamte der Armenverwaltung. Die Vorlage des Statuts iſt bekannt. Es handelt ſich um die Anſtellung von Beamten der Armenverwaltung als Vormund. Stb. Bub wünſcht, einen Appell an die wohlhabenden Maſſen zu erlaſſen, daß ſie ſich mehr wie ſeither in den Dienſt der Armenpflege ſtellen. Bürgermeiſter von Hollander ſtimmt den Ausführungen des Vorredners zu und richtet an die politiſchen Parteien die Bitte, auch ihrerſeits dafür zu ſorgen, daß ſich mehr Leute wie ſeither als Armenpfleger anſtellen laſſen. Die politiſchen Parteien ſollten die in der Armenpflege beſchäftigten Perſonen bei der Uebertragung der mmunalen Ehrenämter in erſter Linie mit berückſichtigen. Stb.⸗V. Fulda nimmt die Anregung des Vorredners auf und richtet an die jetzigen Bürgerausſchußmitglieder das Erſuchen, ſich in den Dienſt der Armenpflege zu ſtellen oder ihre Frauen dazu zu beranlaſſen. fN Hiermit ſchließt die Debatte und die Vorlage des Stadtrats wird genehmigt. Aenderungen der Satzungen der Sparkaſſe. Sty.⸗V. Selb referiert eingehend über die Vorlage und über 25— geſtellten Abänderungsanträge des Stadtverordneten⸗Vor⸗ ſtandes. Die Beratung dieſes Gegenſtandes dauert bei Schluß der Redaktion noch fort. hierauf einſtimmig ge⸗ *** Nach Grledigung der Tagesordnung ſtimmte der Bürgeraus⸗ ſchuß einmütig dem vom Stadtrate in ſeiner letzten Sitzung be⸗ ſchloſſenen Reſolution an die badiſche Regierunggegen die Er⸗ hebung der Schiffahrtsabgaben zu. Sodann ent⸗ ſpann ſich eine längere Debatte über die Frage des Ausbaues des Straßenbahnnetzes von dem Ende der Rheinſtraße nach der Rhein⸗ brücke. * Zau der heutigen Bürgerausſchußſitzung haben die Sozialdemo⸗ kraten folgende Anträge eingebracht: 1. Die Fraktion der Niederſtbeſteuerten wünſcht, daß nach Er⸗ digung der Tagesordnung eine Ausſurache üher die Arbeitsloſenbeſchäftigung ſtattfindet. 2. Die Fraktion der Niederſtbeſteuerten wünſcht, daß nach Er⸗ ledigung der Tagesordnung eine Ausſprache über die Verhältniſſe im Roſengarte⸗ ſtattfindet. Deueſte Hachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Darmſtadt, 9. Dez. Nach zweitägiger Debatte die zweite Kammer den Staalsvertrag laden und Heſſen wegen Abtretung des heſſi⸗ Aleils der Gemeinde Kirnbach an Baden mit großer an. Der Vertrag wird nunmehr den badiſchen * Darmſtadt 9. Dez.(Frkf. Ztg.) Der Landtags⸗ abgeordnete Hirſchel bringt in dem von ihm herausgegebenen bauernbündleriſch⸗antiſemitiſchen Organ„Die Volkswacht“ zur Kenntnis, daß er den Vorſitz im Landesverband der deutſchen Reform⸗Partei für Südweſt⸗Deutſchland niedergelegt hat und gleichzeitig aus dem Verein ausgetreten iſt. Kaiſerslautern, 9. Dez. Letzte Nacht entſtand auf bis jetzt unbekannte Weiſe in der Möbelfabrik von K. Ehriſtoffel Großfeuer, welches, durch ſtarken Wind begünſtigt, in kurzer Zeit auch das Wohnhaus ergriffen hatte. Die Fabrik iſt total ab⸗ oberſte Stockwerk. Die Fabrik Auch ſämtliche Maſchinen der gebrannt, von dem Wohnhaus das beſchäftigte etwa 15 bis 20 Arbeiter. Fabrik wurden vernichtet. Frankfurt a.., 9. Dez. Heute vormittag fand hier die Generalverſammlung der Lothringer Eiſenwerke.⸗G. ſtatt, in der für 602 800 Mk. Aktien vertreten waren. Die Bilanz wurde genehmigt und Decharge erteilt. Eine Dividende gelangt nicht zur Verteilung. * Stuttgart, 9. Dez. In Anpweſenheit von etwa 200 Vextretern ſaſt ſämtlicher europäfſchen Länder haben heute hier die Verhandlungen der europäiſchen Fahrplan⸗ konferenz unter dem Vorſitz des Staatsrates von Balz begonnen. Ein Antrag Elberfeld auf Beſchleunigung der Aus⸗ gabe der endgiltigen Fahrplanentwürfe wurde angenommen und als Ort der nächſtjährigen am 8. und 9. Junj ſtattfindenden Konferenz Kopenhagen beſtimmt. *Berlin, 9. Dez.(Frkf. Zig.) Der Ausſchuß des deutſchen Handelstages beſchloß, die Behandlung der Reform des Börſengeſetzes in der nächſten Voll⸗ verſammlung zu behandeln. * Krivitz(Mecklenburg), 9. Dez. Geſtern abendertranken im hieſigen See beim Schlittſchuhlaufen ein 16jähriges Mädchen und ihr Begleiter, ein Muſiker. Heute morgen wurden die Leichen der Verunglückten geborgen. * Paris, 9. Dez. In der bonapartiſtiſchen Partei iſt neuerdings eine Spaltung eingetreten. Der Depu⸗ tierte Marquis de Dion und einige andere Politiker, die bisher als Imperialiſten galten, haben eine Partei gegründet, die für die Republik mit einem Konſul an der Spiße Propa⸗ ganda machen will. Als Kandidat für den Poſten des Konſuls wird Prinz Viktor Napoleon betrachtet. Zwiſchen Caſſagnac und den Gründern dieſer Partei iſt ein lebhafter Zeitungskrieg entbrannt. * Paris, 9. Dezember. Der penſionierte General Cornuliers, früher Diviſionskommandant von Naney, wird auf Antrag des Kriegsminiſters vor ein Dis ziplinar⸗ gericht geſtellt, weil er in einem konſervativen Blatt in hefti⸗ gen Worten das Vorgehen des Kriegsminiſters kritiſiert hat, der ihn, entgegen dem bisherigen Brauch, nicht zum Korpskomman⸗ danten ernannte. Das Disziplinargericht wird zu entſcheiden haben, ob die Penſtonierung des Generals nicht in ſchlichten Ab⸗ ſchied umgewandelt werden ſoll. * Waſhington, 9. Dez. Botſchafter Freiherr Speck von Sternburg iſt aus Deutſchland heute wieder hier eingetroffen. 23 Kriegsgerichtliche Verhandlung⸗ *Karlsruhe, 9. Dez. Vor dem hieſigen Kriegsgericht der 28. Diviſion ſtand heute der 22 Jahre alte Leutnant Jaſper von Arnim vom hieſigen Leib⸗Grenadier⸗Regiment No. 109 unter der Anklage der Mißhandlung und Veleidigung eines Unter⸗ gebenen. Der Leutnant hatte dieſen, namens Hebeis, weil er beim Entladen ſeines mit Platzpatronen geladenen Gewehres nicht vor⸗ ſchriftsmäßig verfuhr und während des Entladens das Gewehr auf Arnims Bruſt gerichtet hatte, mit der Fauſt ins Geſicht geſchlagen, daß die Naſe blutete und der Helm vom Kopfe fiel und ihm dabei ein Schimpfwort zugerufen. Leutnant von Arnim gab den Tatbe⸗ ſtand zu, erklärte aber, er habe in augenblicklicher Erregung ge⸗ handelt, weil der Grenadier das Gewehr direkt auf ſeine Bruſt ge⸗ richtet hatte und er der Gefahr ausgeſetzt geweſen ſei, erſchoſſen zu werden. Um dieſer Gefahr zu begegnen, ſei er auf Hebeis zuge⸗ ſprungen und habe dieſem in der Erregung einen Schlag verſetzt. Hebeis hatte keine Meldung erſtattet. Das Regimentskommando hatte erſt von dritter Seite von dem Vorfall Kenntnis erhalten. Der Anklage⸗Vertreter beantragte 15 Tage Stubenarreſt. Der Verteidiger plaidierte auf Freiſprechung, weil man es hier nicht mit einer ſhftematiſchen Quälerei, ſondern mit einem infolge naturgemäßen Aergers im Dienſte vollführten Tat zu tun habe. Das Urteil lautete auf 14 Tage Stubenarreſt. A. v. Hanſemann F. Berlin, 9. Dez. Geheimer Kommerzienrat A. v. Hanſe⸗ mann iſt heute morgen geſtorben.(., geb. 1826 zu Aachen, wurde 1857 Teilhaber der Diskonto⸗Geſellſchaft, deren Leitung er nach dem Tode ſeines Vaters David H. übernahm. Er war Mitglied des Kolonialrats und öſterr.⸗ungar. Generalkonſul.) Deutſcher Reichstag. (2, Sitzung.) * Berlin, 9. Dezember. 1. Leſung des Etats. Am Bundesratstiſche Reichskanzler Graf Bülo w, die Staats⸗ ſekretäre Poſadowski, Tir pitz, Freiherr v. Richthofen, die Miniſter Möller und Rheinbaben. Der Präſident teilt das Ergebnis der Schriftführerwahl mit. Auf der Tagesordnung ſteht die er ſte Beratung des Etats für 1904 in Ver⸗ bindung mit der Beratung des Geſetzentwurfs betr. Aenderungen im Finanzweſen des Reiches. Schatzſekretär Freiherr v. Stengel bedauert, daß es ihm nicht vergönnt war, mit einem erfreulichen Etat zu debutieren. Sein Amtsvorgänger habe im Vorjahre den Fehlbetrag für 1902 auf 30 Millionen, vielleicht noch mehr geſchätzt. Der genaue Fehlbetrag von 30 723 000 M. hat ſeinen Grund mehr in dem Rückſchlage der Einnahmen, als in dem Mehrbedarf der Ausgaben. Die Mehraus⸗ gaben betragen 894 Millionen, die Einahmeausfälle betragen 22 Millionen, hauptſächlich infolge des Ausfalles bei der Zuckerſteuer von 17, beim Bankweſen von 9 Millionen, Mit allem Vorbehalt glaube ich, daß das Jahr 1903 mit einem Fehlbetrage von über 20 Millionen, vorausſichtlich ſogar 30 Millionen abſchließen wird, auch hier infolge von Ausfall bei den Einnahmen. Dieſem Ausfalle ſtehen Mehreinnahmen von 18 Millionen gegenüber, ſodaß immerhin eine Geſamtmindereinnahme von 12 Mill. derbleißht. An Mehrein⸗ 8 40 Mill 5 Willianen von der Branntweinſteuer, 3z Millionen und 6 Millionen von den Betriebsüberſchüſſen der Poſt und Eiſenbahnen. **.*. Berlin, 9. Dez. Der Senjorenkonvent machte ſich heute über die Geſchäfte des Reichstages ſchlüſſig. Es werden vor Eintritt in die Weihnachtsferien, die vom 18. Dezember bis 12. Januar dauern ſollen, die erſte Leſung des Etats und das Handelsproviſorium mit England zur Be⸗ ratung gelangen. 3. 2 12 Volkswirtschaft. Blech⸗ und Emaillierwarenfabrik,.⸗G., Kirrweiler. In der heutigen Generalverſammlung waren 715 000% mit 1430 Stimmen ten. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Direktor Groſch⸗ Mannheim, legte die Bilan chäftsbericht für 1902/03 vor, der von uns bereits veröffentlicht wurde und fand einſtimmige Annahme. Hierauf teilte Direktor Groſch mit, daß über 5 0 pCt. des Aktienkapitals verloren ſeien und ſchlug vor, vertr die Geſellſchaft in Liquidation treten zu laſſen, welcher Vorſchlag einſtimmige Annahme fand. Zu Liquidatoren wurden ernannt: Rechtskonſulent Blum⸗ Neuſtadt und Prokuriſt Weinert⸗Mannheim. Als Entſchädigung für die Liquidatoren wurde feſtgeſetzt, aus den Eingängen 3 Prozent für das erſte Jahr und 4 Prozent für die weitere Zeit zu ver⸗ wenden. Weiter fand der Vorſchlag, den vorhandenen Reorgani⸗ ſations⸗ und Reſervefonds in Höhe von 103 877 Mark zur teilweiſen Deckung der Unterbilanz zu verwenden, Annahme. In die Liqui⸗ dationskommiſſion wurden gewählt: Rechtsanwalt Riffel⸗Neu⸗ ſtadt, Rechtsanwalt Meyer⸗Ludwigshafen, Poſt⸗Neuſtadt, Direktor Zinkgräf⸗Neuſtadt, Rudolf Köcker⸗Neuſtadt. Die Amtsniederlegung des alten Aufſichtsrates wurde genehmigt unter Vorbehalt der zivilrechtlichen Verantwortlichkeit. In den neuen Auf⸗ ſichtsrat wurden gewählt Direktor Groſch, Dr. Bankhardt⸗ Landau, Rechtsanwalt Schnell⸗Landau, Dr. v. Zuccal⸗ magglio⸗Mannheim und Dörrlamm⸗Neuſtadt. Zur Inſolvenz des Terrain⸗ und Holsgeſchäftes Wilhelm Koehne in Berlin wird von gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die Ausſichten auf das Zuſtandekommen eines Moratoriums günſtige ſind. Von den Gläubigern haben etwa 90 ihre Zuſtimmung bereits erteilt, eine Anzahl von Firmen hat die diesbezügliche Um⸗ frage des Treuhänders, Juſtigrat Kempf, Berlin, unbeantwortet ge⸗ laſſen und nur wenige nehmen eine ablehnende Haltung ein mit dem Hinweis, daß die Firma ſchon ſeit 2 Jahren, als die bekannte Firma F. W. Schramm fallierte und ſie in Mitleidenſchaft zog, ſchwach geweſen ſei und ein Moratorium zwecklos wäre, wenn ſie in dieſer Zeit ihre Poſition nicht wieder hätte feſtigen können. Es iſt nun geſtern ſeitens des Treuhänders an ſämtliche Gläubiger der Firma Koehne ein Rundſchreiben erlaſſen worden, laut welchem zut Teilnahme an einer einzuberufenden Gläubigerverſammlung auf⸗ gefordert wird. In dieſer Verſammlung wird der ungefähre Status der inſolventen Firma vorgelegt werden; danach ſoll eine Beſchluß⸗ faſſung erfolgen, bis wann ein Moratorium einzuräumen iſt. Die verſchiedenen Warenpfändungen und Verkaufstermine, welche bereits anberaumt waren, ſind inzwiſchen nach Verſtändigung mit den be⸗ treffenden Gläubigern aufgehoben worden. Wie verlautet, ſollen den Maſſe bei Zuſtandekommen eines Moratoriums zur ſofortigen Ver⸗ teilung 38 Prozent zur Verfügung ſtehen, während eine weitere Rate nach etwa ſechs Monaten zur Auszahlung gelangen würde. Die be⸗ troffenen Bankinſtitute, daxunter die Darmſtädter Bank, Berliner Bank, Mecklenburg⸗Strelit! Sypothekenbank, Gebr. Schickler, Berlin, Berliner Handelsgeſellſchaft, Hamburger u. Jeremias, Poſen, treten ausnahmslos für einen Zahlungsaufſchub ein. Auch die größeren Warengläubiger erſtreben einen ſolchen, umſomehr, als im Falle eines Konkurſes die wertvollſten Objekte, von welchen be⸗ deutende Ueberſchüſſe erwartet werden, für den Betrag der erſten Hhpotheken an die Bankinſtitute übergehen dürften. Bei langſamer Realiſierung und Gründung einer Terraingeſellſchaft zur Verwertung der Liegenſchaften dürfte ſich dagegen für die Gläubiger kein Verluſt ergeben.— Die Inſolvenz der Firma Wilhelm Koehne hat auch ver⸗ ſchiedene andere Holzhandlungen, welche in finanziellen Beziehungen zu Koehne ſtanden, empfindlich geſchädigt. So mußte das alte, an⸗ geſehene Mühlenetabliſſement von Broſe u. Geisler in Küſtrin, deſſen Inhaber Stadtverordnetenvorſteher iſt, ſeine Zahlungen einſtellen und ebenfalls ein Moratorium nachſuchen. Auch das„Branden⸗ burger Holz⸗Comptoir“, Brandenburg, ſah ſich genöbtigt, ſeine Gläubiger um ein Arrangement zu erſuchen. Dieſe Firma hatte ausgedehnte Beziehungen zu Koehne unterhalten; ihre Beteiligung an dieſem Falliment überſteigt die Höhe von 200 000 ,. Deutſche Reichsbank. Ausweis vom 7. Dezember. Die Deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Notenreſerbe von 183 544 000&, gegen 125 651 000& am 80. Nov., und ggen 144 883 000& am 6. Dez. 1902. 7 Mülheimer Bergwerksverein. Die Dividende wirb auf 8 pEt. (i. V. 8 pCt.) geſchätzt.(Frkf. Ztg.) Zahlungseinſtellung. Die Seidenfirma Bopß u. Co. hat nach der„Köln. Ztg.“ den Konkurs angemeldet. Wien, 9. Dez. Die Generalberſammlung der§ſterrei⸗ chiſchen Schuckert⸗Werke nahm einſtimmig die Anträge der Verwaltung auf Uebernahme des Starkſtrom⸗Geſchäfts der Wiener Niederlaſſung der Firma Siemens u. Halske, ſowie ferner auf Er⸗ höhung des Aktienkapitals auf 18 Millionen Kronen und auf Aen⸗ derung der Firma in Oeſterreichiſche Siemens⸗Schuckert⸗Werke und die diesbezügliche Aenderung des Statuts an. Newyork, 9. Dez. ¾ aller ſüdlichen Baumwollſßin⸗ nereien haben ein Komitee eingeſetzt, behufs Beratung mit den nördlichen Fabrikanten zur planmäßigen Einſchränkung der Pro⸗ duktion.(Irkft. gig.) Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Frankfurt a,., 9. Deg. Feſte Wiener Kurſe gaben heute der Börſe Veranlaſſung zu feſter Tendenz. Banken eröffneten feſt. Insbeſondere waren Oeſterreichiſche Kreditbank, ſowie Länder⸗ bank und Wiener Bankperin beljebt und höher. Von Bahnen waren Staatsbahn gefragt, Auch Mittelmeerbahn feſt. Montanwerte feſt, Inländiſche Fonds abgeſchwächt. Oeſterreichiſche und ungariſche Kronenrente feſt. Von ausländiſchen Mexikaner auf Silber⸗ rückgang niedriger. Chineſen feſt. Spanier behauptet. Türken⸗ werte feſt. Loſe ſchwächer. Induſtriewerte lagen feſt, einzelne etwas ſchwächer. Schiffahrtsaktien feſt. Der Schluß der Börſe war Tufia und manin heränbenk. Nrinatbiskant flj&&d 2— munnperm, * Seferar- uneſder 885„Hypeb. Pfdb Reichsbank⸗s Achluß-Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Diskont 4 Prozent. Wechfel. 11: Kurze Sicht Reichsmark%6 Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. K Ainfterdan bfl. 100—169.56 69.55 8 Belgien.. Fr. 1003—81.125 31.116— Italien... Le. 1005—81.30 130— Londen„Iſt.—20.452 20.40— 7 Pf. 1005———— Nem⸗Hor 1. Dll. 1004———— Paris Fr. 190 3— 81 20 31.175— Schweiz Fr. 100% 8l.10 31.075— Petersburg.⸗R. 100 4½——— Trieſt... Kr. 100———— Wien„Kr. 100 3½ 85.275 35.80— do..„ m. S.—1——— Stagtspapiere. A. Deulſche. 8 9* 31½ Ofch.Reichsan!] 102.35 102.15 5 ſtalien. Rente 31j6„„„ 107.20 100 25 4 Oeſterr. Goldr 8 535 9155/ 91.55 4½ Oeſt. Silberr. 21½ Pr Staats⸗Anl. 102 20/ 1½.20 41½ Oeſt. Papierr 75„„ 02.4 102 40 4% Portg, St.⸗Anl 9140 91.0/)3 dito. äuß. 1% Bad. St.„Obl. ſl9g 70] 99.80 4 Ruſſen von 1880 211—ë„ M. 100.75]—.— Axuſſ. Staatsr. 1894 9205„1900,—.— 109 90 4 ſpan, ausl. Rente 4 bad. St.⸗AH. 100,50 104.50% 1 Türken Lit. 0. 5½% Bagern, 101.05 101.15 4 Ungar. Goldrente „„—.— 91.604„ Kronenrente 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.20 104 90 5 Ag. i. Gold⸗.1887 4 Heſſen 105.2,105.40 4 Egypter uniſieirte 8 Gr. Heſſ. St.⸗ A 5 Mexikaner äuß. von 1843 89.45 89.50 3 inn, 3 Sachſen. 89.70 89.70 4¹õů5 Cbineſen 1898 4 Mh. St⸗A. 1899ſ——1101.80 5 VBulgaren. 55 Verzinsl. Looſe. B. Ausländiſche. 3 Oeſt. Looſe v. 1867 5 90er Griechen 42 15]—.— I 3 Türkiſche Looſe Aktie n induſtrieller Unternehmungen. WBad. Zuckerf. Wagh] 83 50 83.— Narkakt. Zweibr. Heidelb. Cementw. 19.—118.— Eichbaum Mannb. Anflin⸗Aftien 158.50/ 451.—] Mh. Akt.⸗Brauerei Cb. För, Griesgeim 241-241.— Seilinduſtrie Wolff Höchſter Farswerk 390.— 390—[Weltz z. S. Speyer Verein chem. Fabrit 247 5 247.60] Walzmüble Ludw. Cbem Werke Alberi 17 50 218.90] Fahrradw Kleyer Accumul.⸗F. Hagen171.50 171.50] Maſch. Arm. Klein Ace. Vöfe, 8 erlin 66.— 66—Maſchinf. Gritzner Allg.Glel. Geſellſch 227.50225.80 Schnellprf. Frkthl. Helios„—.——.— Oelfabrik⸗Aktien Schuckert 55 118.150 112 25 Spin.Web. Hüttenh Lahmeyer 96— 97.— Zellſtoff Waldbof Allg..⸗G.Siemens 140 90 141.30 Cementf. Karlſtadt Lederw. St. Jngbert] 76— 76.— Friedrichsh. Berab. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 90.—190 80 Weſterr. Alkali⸗A Buderus 118.— 11450 Oberſchl. Giſenakt Concordia 343.—346 50 Ver. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 213.90214 Deutſch. Luxemb. V. Harvener 205 60 205 90 Aktien deutſcher und Ludwh.⸗Bexbacher Marienbura.⸗Mlw Pfälz. Marbahn Pfälz. Nordbahn Südd. Giſenb.⸗Geſ Hamburger Packet Nordd. Llond Deſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Nordweſtb. 24 20 224.60 14180 32.— 123.— 110 10 105 70 145 75 17 80 107 5⁰ ausländiſcher Transport Oeſterr. Lit, Gotthardhahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweie. Nordoſtb. Ver. Schwz, Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Aorthern prefer. La Velobee Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40ſ% Frk. Oyv.⸗Pfdb. 40%.K. V. Pfoͤbr.08 10%0 1910 5 9¹6 10 Pr. Bod.⸗Er. 0 Pf. B. Pr.⸗Obl “% Pf. B. Pr.⸗O. oh. Pf. Br. 1902 907 alte Rh..⸗B..O oSttsgar. It. Eiſ. 55„KboO. 32½ Rhein. Weſtf. .⸗C.B. 1910 4% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 101.—101.— 191.“/101.8“ 101.40 99.— 96— 102.70 99 8⁰ 100.50 102.50 101.75 95.70 102.80 102.30 102.75 102.75 32% Pr Pfobr.⸗Bk.⸗ unk. 19 31½ Pr, Pfdbr.⸗Bk. Hyp. Pfd. unk, 1“ 3½% Pr.Rföbr.⸗Bk.⸗ Hyp. Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 17 4% Etr. Bd. Pfdag 40% unk. 05 4%„ Pfdbr..0 unk. 10 4%„ Pfbbr. v. Og unk. 12 3½„ Pfdhr.8“ 89(t. 84 3½„ Pfd. 96/06 %f„ Com.⸗L bl. 7 5. Lunk 10 %½%„ Com.⸗O.l. 585 87, unk. 91 ½„ Com.⸗Obl. v. 96006 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. DD e Reichsbk. 153 70 158 80 Oeſt. Länderbank Sabiſche Bank 120.— 120.— Kredit⸗Anſtalt Berliner Band(62“ 96.20 Piälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ 166 29 166 20 Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmſtädter Bank 14780146— Ryhein. Kreditban Deutſche Bank 225.10/ 225.20 Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 198.— 198 70 Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen.⸗Bk. 100.75 100.50 Südd. Bank Mhm. Dresdener Bank 1598 180 20] Wiener Bankver. Frankf. Hyv.⸗Bank 204 50 204.50] D. Gffekten⸗Bank rkf, Hyp.⸗Creditv. 153.20 153.50] Bank Ottomane kationalbank 129.— 128.80] Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 91 40 L4.40 Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung. Bant] 116.50J 116 50 Preuß. Hypothekb. 38 Prozent. Fraukfurt a.., 9. Dezember. bahn 146 40, Lombarden 17 60, Egypter—.—, 4 urs 119 70 161.— 150.— 87.5ʃ 111.05 144.50 230.— 102.5 16.— 158.— 118.50 257.— 104.— 125.— 243— 104.— 240 7 86.5ʃ 189.5% 90.8ʃ 98.— 169.50 —.— 100.40 97.— 99.75 100.7 102.8˙ 102.4 103.10 96.20 96.60 104.80 99.80 99.60 109.— 217.— 109.50 192.50 40.30 192.50 149.80 105.— 182.80 106.1 120.80 472 50 112.70 Hent. K 2½—5 Monate it.Kure 9. 103 80 102 90 101.0 101.30 ——— 8 32.60 99.90 99.05 89.85 83.05 100.70 99.75 105.60 101.30 25.8ʃ) 99.40 90.05 5 157.— 143.40 119.70 161.— 150.— 88.— 11195 144— 260.— 102.80 216.— 158.— 118.20 257.40 102— 126.40 242.— 10275 240.45 86.80 Anſtalten. 92.50 189.50 Ne 108.10 96.10 96.60 104.80 99.80 99.60 111.75 218— 109 50 193.— 140 80 193.— 149.50 105.— 18 7⁵ 106.16 120.40 472˙8 112.40 Kreditaktien 217.70, Staats⸗ % ung. Goldrente 100.40, Gotthardbabn 189.50, Disconto⸗C ommandit 198 40, Laura 240.—, Gelſenkirchen 214—, Darmſtädter 149—, Handelsgeſellſchaft 166—,„Dresdener Bant 160 30. Deutſche Bank 225. 30, Bochumer 190.80, Norttern—.— Tendenz: feſt, Nachbörſe. Kreditaktien 218 10, Staatsbahn 148.50, Lombarden Aeente-Gomnandit 198.75. vom 9. Dezemhber Mannheimer Eſſektenböͤrſe Offi⸗ ieller Bericht.) eute auf eeee Lagerhaus⸗ C Deſentlich höher waren Gutjahr⸗Aktien. Brauerei Weltz⸗Aktien maſchinen Haid u. Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗Bunk 190200.50 bz „%„„„ alte M. 97.50 Si„„ unk 190% gd 3½„„ Kommunal 98.— bz Städte⸗Anlehen. 34%½% Freiburg i. B. 99 90 B 4% Karlsruhe v. J. 1896 90.—6 %% Lahr v. J. 1902 100.—bz 40% Ludwigshafen v. 1900102.60 G 3½% Ludwighafen 100.50 G 4⁰ 5 Neu⸗ notierten Aktien. 1ii. Obligationen 37½ 0% 99.— G 30% Mannh. Oblig. 1901 102.20 G 40ſ% 7„ 1900 101.750 4„„ 1585 99.—0 32 1„ 1888 99.—G „ 1895 99.—6 3½ 0% 1898 99.— G 3˙0½ 0% Pirmaſenſer 97.—G4 Induſtrie⸗Obligation. 4½00 Akt.⸗Gei. eludn⸗ ſtrie rückz. 105% 101.—B Akt Banken Brief Geld Badiſche Bank—.— 120.— Kred. u. Depb., Zbckr.“—.— 119.75 Gewbk. Speyer 50% E—— 130.— Oberrhein. Bank— 94 Pfälz. Bank 109.50 109.25 Pfälz. Hyp⸗Bank—.— 192.— Pf. Sp⸗u. Kdb. Land!“—.— 129— Rhein. Kreditbank—.— 140.80 Nhein. Hyp.⸗Bank—.—192.— Südd. Bank—.— 105.— Eiſenbahnen Pfälz. Ludwigsbahn—.— 223.— „ Maxbahn—.— 140.— „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahnn———.— Chem. Induſtrie. A⸗G..chem. Induſth.. Bad. Anil.u. Sodafbr—.— 450.— Chem. Fab. Goldenbo.]—— 172.— Verein chem. Fabriken—— 248.— Verein D. Oelfabrikenn—.— 119.80 Wſt..⸗W. Stamm 247.——.— „„ Vorzug 105.80—.— Brauereien. Bad. Brauerei 133.——.— Binger Aktienbierbr.———.— Durl. Hof vm. Hage—.— 230.— Eichbaum⸗Braueret—.— 160.50 Elefbr. Rühl, Worms[—.— 101.— Ganters Br. Freiburg—.— 112.— Kleinlein, Heidelberg!—.— 177.500 Meſſerſchmitt 89.ä——..— zudwigshaf. Brauerei———.— Mannh. Aktienbr.—.—150.— Pfalzbr. Geiſel Mohr—.——.— Brauerei Sinner— 246.— 102.25 G 4½ Bad,.⸗G. f. Ahſchiff. . Seetransport 44½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 4% Kleinſein, Heidlbg. M 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn Speyerer Bauhaus All ⸗Geſ, in Speyer Pfälz. Chamotte u. Eiſenh. 4½% Ruß..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in 47250 4½% Tonwerk.⸗G. Notiz: 90.50., 100 B. Karlsruher Näh⸗ 109. 105.— G 99.50 B 102.50 B 101.— Livland 102.—6 4% Herrenmühle Genz 97.—8 4½% Mannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.50 G 4½ Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 101.75 G 4i½ Speyerer Ziegelwerke 102.25 B 4½% Südd. Drahtinduſtr. Waldhof⸗Mannheim 101.— G 4½ Verein chem. Fabrikenn—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhoſ104.50 B ten. Brief Geld Br Schroedl, Hdelbg—.— 196.— „ Schwartz, Speyer—.——.— „ Ritter, Schwetz.—.— 129.— „ S. Weltz Speyer 111.70—.— 70„.Storch, Sick„—.— 105.— „ Werger, Wornis 108,5„ Worms, Br v. Oertg—.— 125.— Pflz. Preßh. u. Spfbr—.— 97.— Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr 100.— 99.50 Mannh. Dampſſchl.—.— 87.25 Lagerhaus 109.——.— Nh. U. Seeſchiff.⸗Geſ.—-.——.— Bad. Rück⸗. Mitverſ—— 210.— „ Aſſelurranz—.— 780.— Continental. Verſ.—.— 880.— Mannh. Verſicherune[—.— 477.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 343.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 517.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrieſf——87.— Dingler'ſche Mſchfbr..——.— Emaillirfbr. Kirrweil.“——.— Emailw. Malkammer[——— Ettlinger Spinnerei—.— 108.— Hüttenh. Spinnerel—.— 108.— Nähmfbr. Haid u. Neuſf—.——.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf—.— 116.— Mannh. Gum. u. Asb. 96.——. Dagersh. Spinnere!i—— Pfälz. Näh.u. Fahr. F.—.— 85.— Portl.⸗Cement Heidlb.—.— 118.— Verein Freib. Zſegelw“—.— 180.50 Ber. Speyr. Ziegelw] 78.25—.— Zellſtofff. Waldhof—.— 253.— Zuckerf. Waghäuſel]—.— 88.— Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 9. Dez. Die Börſe eröffnete in feſter Grundtendenz. Von den auswärtigen Plätzen lagen beſſere Stimmungsberichte vor. Im Lokalmarkte Banken feſt. In Diskontkommandit hatten infolge der Erkrankung Hanſemanns vielfach Abgaben ſtattgefunden, für die heute belangreiche Rückkäufe ſtattfanden. Da bei Bekanntwerden des Ablebens Hanſemanns neues Material nicht auf den Markt kam. Der Montanmarkt zeigte ſowohl in Hütten⸗ als Kohlenaktien durch⸗ weg lebhaftere Umſätze zu ſteigenden Kurſen. Heimiſche Fonds preis⸗ haltend. Von fremden Chineſen drei Achtel Prozent beſſer. Sonſtiges ſehr ſtill. Bahnen nicht einheitlich. Italiener ſchwächer. Prinz Hein⸗ richbahn etwas nachgebend. Oeſterreichiſche Werte feſt auf Wien. Schiffahrtsaktien gut gehalten. Dynamittruſt ſtetig. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde in Lokalmaxkt Fonds und Bahnen unverändert. Montanwerte teilweiſe mäßig abgeſchwächt. In dritter Börſenſtunde Banken gut gehalten. Dresdener Bank anziehend. Montanwerte wie⸗ der gebeſſert. Induſtriewerte des Kaſſamarkts wenig angeregt. Berlin, 9. Dezbr. Ruſſennoten Riſſ. Anl. 1902 3½% Neichsanl. 3 0% Reichsanleihe 3½ Bd.'.⸗Obl. O( 1 Bad. St.⸗A. 2½% Bayern gpr. ſächſ. Rente 1 Heſſen Heſſen Italiener 1860er Kooſe Lübeck⸗Büchener Marienburger Oſtpr. Südbaßn Staatsbabn⸗Aktien Lombarden Canada Pacifte. Sh Heidelb. Str.&.B. Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bankak. Disc. Comm. Aktien Dresdener Bank W. B erlin, Credit⸗Aftien Staatsbahn 216 20 102.25 9150 170.70 14.— 101.20 89.70 148.10 225.— 197.90 160.— 9. Dezbhr. 218.10 147.— 216 90 145.80 Schluß 216.20 102.20 91.60 104. 80 1012 89.70 105.80 89.60 150. 80 —— —.— 146 90 17 80 120.30 217.90 166.40 148 20 225.4 198.70 churſe. Leipzſger Bank Nerg⸗Märk. Bank Rr. Hyp.⸗Aet.⸗B. D. Grundſchuld⸗B Dynamit Truſt Bochumer Tonfolidation Dortmunder Union Gelfenkirchener Harpener Hibernig Laurahſtte Wurm⸗Revier Poßnir Schalk, G. u. H⸗N. Elekt. Licht u. Kraft Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friedrichs Hanſa Dampfſchiff Wollkämmerei⸗Ak. 4 Pfbr. Rh. W. BCr. Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer 160.70 Hörder Bergw. .0% 163.— 168.5% 189.50 444 90 84.20 213.90 „05.70 214.90 240.— 143.10 147.20 354 75 114 80 242.— 161.— 282.50 123.4 165.75 101.50 132. 0 189 55 .00 168.50 163.75 190.50 445.50 84.70 918 90 205,70 314 70 940.60 143.10 147 60 456.— 115.— 243.50 161.— 982.50 123 40 165.90 101.50 129.50 182.50 Privat⸗Diskont 2 5 a* (Telegr.) Nachbörſe, Lombarden Diskonto⸗Fomm. Londoner Effektenbörſe. London, 9. Dezor.(Telegr.) 8 oſ%o Reichsanleihe 90— 5 0% Chineſen 990½% 4½% Chineſen 92 2/ö% Conſols 887/r 4 0% Italtener 103— 4 0% Mon. Griechen 45— 8%h Portug. 65— Spanier 88ʃ0 Türken D. 88— 4% Argentinter 77 15 0% Mexikaner 27— 90— 99½ 92— 881576 106— 45— 65— 68% 88— 77¹. 1954 265%/ Rio Tinto Southern Pak. Cbicago Milw. Denver Pref. Alchiſon Pref. Louisv. Nash. Union Pak. Tend.: beh. Debeers 17.40 17.80 197.90 198. 50 40308 492/. 485¼ 49, 148½ 148½/ 72¼ 78˙%5 — 95˙% 111½% 1100%, 80¼ 81¼ 21+ al 2506 21 610% 60% 9ů—- 10.— Anfangskurſe der Effektenbörſe. Berliner produktenbör e. Produktenbörſe⸗ Schwächere amerikaniſche Berichte haben die Luſtloſigkeit in hieſtgen Verkehr noch verringert, indem der geſtern noch von handene Deckungsbegehr heute ebenfalls zurbktrat. das Angebot nicht Wer worden. Berlin, Weizen per Dezbr.. Spiritus 7oer loeo Weizenmehl Roggenmehl per Dezember ver Mai 5 W Chicago, 9. Dezbr.(Telegr.) Anfangskurſe. o( Roggen per Dezbr, Per M Hafer per Dezbr. der Mee!e Mais ver Dezbrr ee Rüböl per Dezbrr. ver Mai:i 1 Weizen per Mai Mais per Mat Schmalz per Mat Pork per Mai n 9. Dez 0 — — 0 (Tel.) ringender und nur ver inzelt billiger ge. Die Preiſe ſind im Ganzen unver indert. ſchlechtem Lokalabſatz klaum behauptet. Mais auf Deckungen gegen unkontrollierbare Andienungen feſter, Spiritus ungehandelt. 9. Dezbr. Wetter: ſchön. (Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netio Kaſſe.) „%%%% ꝶ%„„„*%p „„„%,¶/b7„— õ ‚F———— 8. 82 U½ 425f6 .47 1127 Kaffee. Hamburg, 9. Dezbr. Santos ver März 34—, ver Mai 34,. Antwerpen, Antwerp per Jan.⸗März Paris, 9. Antwerpen. 9. Dezbr. Schmalz. Amerikaniſches 9. Dezbr. Zucker. en, 9. Dezbr. Zucker p. Nov. 21½1 Sc mar3. Dezbr. Talg 75.—, eee 85.——84.—. Baumwolle und Petrolenm. Petroleum. Standard white loco Petroleum: Schlußkurſe. Raff. weis loco 22¼, per Dez. 22½, per Jan.⸗April 22/. Etiſen und Metalle. 185 Amſterdam, 9. Dezbr. Zinn Banca loco 74—, Zin Ban Bremen, Baumwolle 68—. Antwerpen, 9. Dez. Dezember.⸗Aukti Glasgow, 9. Dezbhr. Ruhig. on 74½¼, feſt. 9. Hezbr. per Monat 41/8.—, ſtetig. London, 9. Dezbr. Queckſilber—. Schifſer ev. Kap. Fiſcher Kaſſel Wagner Hammersdorf Dries Urmetzer Itzſte in Dreiß Ulff Stachelhaus Buchloh Kiſßzel Schiffedecker Zeus Bretzel Biedermann Sehwetler Hoffmann Grobmüller Ockert Schneider Daman Schaben Neuer Sold Handermann Herrmann Hbrt —ñĩ 455 19 uit Neuburg Verantwortlich für Politik: ſchon ſo mi Schiffahrts⸗ANachrichten. Maunhrimer Hafenverkehr vom 8 Dezember. 5 0 fe n bift Alſatia W. Egan 8 Jendel 88 Hafenbez Helene Wacht am Rhein Hafenbezirk IV. Anna Scholaſtlka Vereinigung 43 5 40 Halen Eliſe H. Stachelhaus 29 05 Steijn Biktor v Scheffel fie e Hafen Ludwig Heubenger 8 ercur Kat arina 8.. b. Würktbg⸗ 80 1 b VII. Zw. Speyer 5 Otto Ludwig gudwig abte ebe wärmſten Da uig und dachte: ach! olen! Jede Arbeit, ja ſogar das Gehen zuſammen, ſo blieb ich immer zurück und konnte tan doch 5 9— 75 05 ſue etwas dagegen, 155 (Anfang.) warrants ver Kafſa 48 6, per Monat—.—, ſtetig. Cleveland, 9. Dezbr.(Aufang.) Robeiſen per Kaſſa. Kupfer v. Kaſſa 56.15, 3Monate 56..—, ſtetig.— Zinn p. Kaſſa 129.15.—, Monate 124.—.—, ſtramm.— Blei ſpaniſch 11..8, Blei enat liſch 11..6, ruhig. Zink gewöhnlich 20.13.9, Zink ſpezial. 1 ſt (Anfang.) Schlußkurſe. Kaffee Santos good average p 43. per 18 44 5 per Mai 44¾, per Sept. begirk. RNommt von Straßburg Rotterdam 1 Jagſtfeld Amöneburg Rotterdam — bezirk V. Hochfeld Rubrort Notterdam beitt J. Duisburg Mheindurkh Worms Speyer Speher 75 Roheiſen mixed trk III. Altrip Chefredakteur Dr. Paul H für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: GErnſt M 5 Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, cedaktionellet Teil: Georg Chriſtmann, 5 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucderel. G. m. b..: Dtirektor Speer. ———— brau Dabei Hafer del Rüböl dehet 8. 9. 162.75 162 75 165.75 165.75 131 75 139.— 136.75 186.75 129.— 129.— 130.50 180 50 105.— 105⁵ 25 107.— 107.25 47.20 47.— 47 40 47.30 22.50 29.50 18.20 18.10 16 70— 17.30 17.80 9. 827½ ſtelig 495% ſtelig .45 11.25 Kaffee gooa aver 21— p. 7 Aun 9 Ladung Stückgut Getrelde Steinialz Cemen: Getreide Stg. u. Lete. . Kohlen eugk. Kohlen Holz u. Geir, Kohlen Kles Backſteine Kohlen „ Backſteie n beſtätigen die Angaben von Dr. ames Heilmittel für iſt ch doch überha e mir 1 7 in miikommen. 994 lange ein ver ſange eine Gra⸗ e u. er Berlin S W ücemsrikaisbes Mannheim, 9. 8. Seite. General Anzeiger. Dezember. ——— 2 660 3 S N 4 59 00 Naν ο 4 Weihnachts-Inserate werden den grössten Erfolg haben durch unsere besonders ausgestatteten beiden Weihnachtsnummern voim Sa 13. und 20. ds. Mts., die wir im weitesten Umfange verbreiten werden. Wegen Reservierung von Platz bitten wir um baldige Zusendung der Aufträge. 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Heute früh verschied plötzlich mein innigstgeliebter, unver- gesslicher Gatte, unser treusorgender Vater, Bruder, Schwieger- sohn und Schw-ager, Herr Siegmund Fels im Alter von 56 Jahren. Wir bitten um stille Teilnahme. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Amanda Fels, geb. Blankens tein. Mannbeim, den 8. Dezember 1903. 17996 Die Beerdigung findet Donnerstag früh 10¼ Uhr von U Puppen der Leichenhalle des israel. Friedhofes aus statt. FF Puppenwaren-Partie. 5000 Stücki 17988 werden enorm billig verkauft. Maauufacur Melg.-Ad Patk-Warggiät, Louis Stein Ssöhne 2 Verkaufslokale: U 1, 41 u. K 1, 9, à. l. Meckarbrücke. Statt jeder beſonderen Anzeige. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekaunten die ſchmerz⸗ liche Mitteflung, daß unſere geliebte Mutter, Schwieger muüttet und Großmutter, Frau Amalie Balzar Wwe. heute Nacht nach langem Leiden ſauft entſchlafen iſt. Um ſtille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim— Montignuy bei Metz, 9. Dezember 1903. 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Dezember 1903. e ef Bezirksamt: eff. 2093 Auf Grund des§ 139a,§ 154, Abſ. 2 der Gewerbe⸗ Ordnung hat der Bundesrat die nachſtehenden Beſtimmungen, betreffend die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien erlaſſen. 5 In Ziegeleien, einſchließlich der! Schamottefabriken, dürfen Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter nicht ver⸗ wendet werden: zur Gewinnung und zum Transporte der Roh⸗ materialien, einſchließlich des eingeſumpften Lehmes, zur Handformerei(Streichen oder Schlagen) der Steine mit Ausnabme von Dachziegeln(Dachpfannen) und von Bimsſand⸗ ſteinen(Schwemmſteinen) zu Arbeiten in den Oeſen und zum Befeuern der Oefen, mit Ausnahme des Füllens und En⸗ leerens oben offener Schmauchöfen, zum Transport geformter(auch getrockneter und gebrannter) Steine, ſoweit die Steine in Schiebkarren oder ähn⸗ lichen Transportmitteln befördert werden und hier⸗ bei ein feſtverlegtes Geleis oder eine harte ebene Fahrbahn nicht benutzt werden kann. 18 In Ziegeleien, einſchließlich der Schamottenfabriken, iſt an einer in die Augen fallenden Stbelle der Arbeitsſtätte eine Tafel auszuhängen, welche in deutlicher Schrif außer dem im§ 138, Abl. 2 der Gewerbeordnung vorge⸗ ſchriebenen Auszuge die Beſtimmungen unter 1 wiedergibt. III. Die vorſtehenden Beſtimmungen haben für zehn Jahre Gültigkeit. Sie treten am 1. Januar 1904 in Kraft und an Stelle der durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 18. Oktober 1898(Reichsgeſetzblatt S. 1061) verkündeten Beſtimmungen. Berlin, den 15. November 1903. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: gez: Graf von Poſadowsky. Einladung der bei der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſell⸗ ſchaft Verſicherten der Kreiſe Mosbach, Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe zur Ildentlichen Sezirksverſammlung am Dienstag, 22. Dezember, vorm. 10 Uhr in Uarlsruhe, im Kathausſaal. Tagesordnung: 1. Verleſung des vorläufigen Geſchäftsberichts der Direktion. 2 Mitteilung und Begründung der in bezug. auf das bayriſche Geſchäft gefaßten Beſchlüſſe der Geſellſchaſts⸗ leitung. 8. Berichterſtattung über die Beſchlüſſe der Generalver⸗ ſammlung vom 16 Februar 1903. 4. Beſchlußfaſſung über die Frage:„Soll neu eintretenden Mitgliedern mit mehr als 4 hagelfreien Jahren Rabatt nach 8 82 auch dann gewäghrt werden, wenn ſie bereits im laufenden Jahre vor Einreichung des Antrags von Hagelſchaden betroffen ſind?“(etr. 8 32 Abſatz) 5. Wahl eines Delegierten und zweier Stellvertreter. 6. Beſprechung über Weinverſicherung. 7. Sonſtige Beſprechungen. Mannheim, den 5. Dezember 1908. Der Areisausſchuß. König. Freitag, den 11. er., nachmittags 5 Uhr Oeffentliche Verſammlung aller Augeſtellten im Gaſtwirtsgewerbe, im Reſtaurant„Hohenpaufen“, O 3, 2/8. Referent: Koll⸗ege Wekfelein-Mainz: 17972 „Die Lohn- u. Arbeitshedingungen im Gastwirts- gewerbe l. Wie sind dleselben zu verbessern“. —Freie Diskuſſion. 7372b „Verband denkſcher Gaſtwittsrehilſen“, Oaaein Mannheim. Weiarestaurant tom. Binger Weinstube Luisenring 26. 17992 Dounerstag, den 10. Dezember Schlachtfeſt. Morg. Wellfleiſch m. Sauerkraut, abds. Wurſtſuppe u. hausgem. Würſte, wozu ftreundlichſt einladet. J. Baumann Weinrestaurant Gräf, 8 3, 7a. Morgen Donnerstag rosses Schlachtfest mit Weliſleisch und Champagner- Hraut, wozu labae einladet Frau Gräf Wwe. mettwoch, 9. Dezember 1903. Bekanntmachung. Bis auf weiteres in Rechts⸗ praktikant Dr. Ludwig Imhoff zum Dienſtverweſer beim Amts⸗ gericht Mannbem mtit den Be⸗ fugniſſen eines Amtsrichters be⸗ ſtellt. 2579 Karlsruhe, 5. Dezember 1903. Gr. Miniſtertum der Juſtiz, des Kultus und Uuterrichts. In Vertretung: Hübſch. Bekauntmachung. Gefunden und bei Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion- hier deponiert: Bund Schlüſſel, ſilbernes Armband, Kiunchen Zigarren, Portemonnagie mit.48 Mk., Zwanzig markſtücke, Vorſteckſtadel, Brille, Taſche und Portemonnaie mit.53 Mk., ſchwarzer Pelz. Zwicker, Ehering, 1 Sack Mehl. Mannheim, 8. Dezember 1908. Großh Bezirksamt. Polizeibtrektion. Fundbureau. Haudelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Band J..⸗Z. 40, Firma„Ober⸗ rheiniſche Bank« in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Wilhelm Groſch iſt aus dem Vorſtande der Geſellſchaft ausgeſchieden. 2605 Maunheim, 7. Dezember 1908. Großh, Auitsgericht J. Nachlaßverwaltung. Nr. 8872. Auf Autrag der Erben des Privatmauns Philipp Fink in Mannheim werd über den Nachlaß desſelben die Nach⸗ laßverwaltung angeordnet. Als Nachlaßverwelter wird Rechtsauwalt Dr. Hecht hier er⸗ nannt. 2604 Maunheim, 3. Dezbr 1908. Gr, Amtis zericht VII: ———0——— 2608 ——— Nr. 5830. In deun Nonkurs⸗ verſahren über das Vermögen des Ingenieurs und Kaufmanns Fralz Erd nenger in Mann⸗ heim iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters und zur Beſchlußfaſſungder Gläubiger uüber die Erſtatiung der Ausſagen und die Gewahrung einer Ver⸗ gütung an die Mitglieder des Giäubigerausſchuſſes der Schluß⸗ termin beimmt auf: Montag, 4. Jauuar 1904, vormittags 11 Uhr vor dem Amtsgerichte hierſelbſt, Abt. III, II Stock, Zimmer 2. Mannheim, 7. Dezember 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichte III. Mohr. 2608 Arbeits⸗Vergebung. Neubau Zentralſchule G 6. Die beiin Aushub der Bau⸗ grube obengenannten Neubaues erforderlichenᷣerdarbeiten ſollen im Wege der öffeutlichen Aus⸗ ſchreibung vergeben werden. An⸗ gebote ſind verſchloſſen und mit ee Auſchrift verſehen 18 Montag, 14. Dezember 1903, vormittags 11 uhr auf unſerem Buleau(Zimmer 10) abzugeben, wo auch die Eröff⸗ nung in Gegenwart etwa er ſchienener Bieler erfolgen wird. Pläne und Bedingungen kön⸗ nen auf Zimmer 5 eingeſehen woſelbſt auch jede Auskunſt er⸗ teilt wird. Das Leiſtungsver⸗ zeichms iſt gegen Erſatz der Undruckkoſten auf Zimmer 8 erhältlich. 29500/78 Mannheim, den 3. Dez. 190g. Städtiſches Hochbauamt: Perrey. Verſteigerung ſtidtiſcher Villenbauplätze. Nr. 14758. Im Auftrage der Stadtgemeinde Maunheiu wer ⸗ den am 17716 Mitiwoch, 16. Degor. d. IJs. nachmittags 3 Uhr im großen Rathausſaale zu Manüheim die ſtädtiſchen Villen⸗ bauplätze, Viktoriaſtr. Nr. 24 u. 26, Igb.⸗Nr. 9203 und 9204 im Flächenmaß von je 885,20 qm verſteigert. Die Bedingungen können auf dem Neiba hier und bei dies⸗ ſeitigem Notariat werden. Mannheim, 28. Novbr. 1908. Großh. Notariat VI. eingeſehen Mayer. Ladung. No. 52173. Der am 12. No⸗ vember 1862 zu Calmbach geb Uhrmacher Guſtav Adol Barth, zuletzt wohnhaft in Mannheim, zur Zeit unbekannt wo, wird te⸗ ſchuldigt, daß er als beurlaubter Erſatzreſerviiß ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. 5 Uebertretung gegen 8 360 Ziffer 3.⸗Sir.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Aumtsgerichts Abt. IX hierſelbſt auf: Mittwoch, 3. Februar 1904, vorm ttags 3½ uhr vor das Gr Schöffengericht bier zur Hauptver andlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausblei⸗ ben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472 Str.⸗P⸗Ordg von dem Bezirkskommando Mann⸗ heim ausgeſtellten Erklärung vom 24. Novembet 1908 verurteilt werden. 17969 Mannheim, 5, Dezenber 1903. Der Gerichtef reiber Großherzog, Amtsgerichts:! K. Bernauer. Bekauutmachnug. Die Beſtimmung des Termins für den Dieuſt⸗ eintritt der Einjahrig⸗ Freiwilligen. No, 43332 M. Unter Bezug⸗ nahme auf 8 94 Ziffer!1 der Wehr⸗ ordnung bringe ich hiermit zur öſentlichen Kenntnis, daß vom Konigl. Generalkommando des 14. Armeekorps als diejenigen Infanterie⸗Truppenteile, bei welchen am 1. April 1904 Einjährig⸗Freiwillige eingeſtellt werden können, die nachſteyenden beſtimmt worden find: 1. das 2. Batalllon 2. Bad. Greuadier⸗Regiments„Kaiſer Wilhelm!.“ No. 110 in Heidelberg, 2. das 5. Badiſche Jufanterle⸗ Regiment Nr. 113 in Freiburg, g. das 3. Bataillon 7. Bad. Jufanterie⸗Regiments Nr. 142 in Mülhguſen 1. E. 2609 Maunheim, 8. Dezember 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsvezirks Maunheim. Dr. A. Jung. Zwangsverſteigerung. No. 9376. Im Wege der Zwangs⸗ vollureckung ſoll das in Maun⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Johann Hellmeiſter Schub⸗ machers Witwe Joſeſine geb. Schweickert in Maunheim eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſück am Mittwoch, 16. Dezbr. 1903, vormitags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B4 Nr. 8 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 22. Sept 1903 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowje der übrigen das Grundſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt— geſtatiet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks äus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens imVerneigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abga e von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berlückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ neigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechtss nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſtelgerüng entgegenſtehendes Recht haben, werden aufge⸗ jordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwe⸗lige des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerſen Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maunheim, Band 228, Heit 21, Beſtands⸗ verzeichniß J, Lagerbuch⸗Nr. 4798, Flächeminhalt 2 a 21 qm Hofraite Lit. I 6, 15. Hier auf ſteht: a. ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Werknakt, b. ein dreiſtöckiger Seitenbau Uinks, Wohnung nmit Keller und Werknatt, o, ein dreiſtöckiger Wohnungs⸗ anbau mit Keller. Schätzung 55,000 Mk. Mannheiſn, 22. Oktober 1908. Großh. mofariat 1II als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. 1688 Gute, geschmackvolle ſeschenk-Artilkel in billiger Preislage. Bettvorlagen M..—,.—,.— U. höher;? Fellvvorlagen M..—,.—, 6„„ Tür- u. 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Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffen⸗ den Nachwelſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſeigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſſens im Verſieigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ 100 zu machen, wiprigenſalls ſte ei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den Übrigen Rechten nachgeſetzt werden. e welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht baben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an ſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernbden Grundflücke: Grundbuch von Seckenheint, Band 9, Heft 5, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. .⸗Z. 1, Lgb.⸗Nr. ssoog, 6 a, 64 qm Straßenfläche im Sand, Stengelhof, Schätzung 1900., hierher Miteigentum zu ½ Schätzung 636 M. 38 Pfg. .⸗Z. 2, Lgb. 6891d, 8 a, 46 m Straßenfläche im Sand, Biengelbo, Scbätzung 2500., hierher Miteigentum zu ½ Schätzung 883 M. 33 Pfg. Mauunheim, 1. Dezbr. 1903. Großh. Notariat 9 als Vollſtreckungsgericht: Breunig. Zwangsverſteigerung. Dounerstag, den 10. Dez., nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ tung im Vollſtreckungswege öffentlich verneigern: 1 ſchwarzer Spitzerhund, 1 Kaſſeuſchrank und Möbel aller Art. Mannheim, I. Dez 1903. Hirzler, Gerichtsvollzieher. am 24.Oktober 1908 in das Grund⸗— die Stelle des verſſeigerten Gegen⸗ ge 17962 Arbeitsvergebung. Die Aufſtellung der Flag⸗ enmaſten für das Jahr 1904 oll im Wege der öſſenttichen Ausſchreibung vergeben werden. 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