= ο Abonnement: Tägliche Ausgabe: Jo Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. durch die bez. inel. Po auſſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nus Sountags⸗Ausgabez 30 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) * E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gtleſenſte und verhreitelſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. — (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. — Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 E 6, 2. Die Generaldebatte zum Reichshaushalt. Erſter Tag. 5[] Berlin, 9. Dez. ...„Ach, wenn es doch immer ſo bliebe“— d. h. bei einer Anweſenheit von ungefähr 350 Abgeordneten, wie bei der Präſidentenwahl. Aber es blieb nicht ſo! Heute, zur erſten wirklichen Beratung des neuen Reichstags, zeigt ſich bereits— hauptſächlich auf der rechten Seite des Hauſes— eine bedenk⸗ liche Fahnenflucht. Auch die nur mittelmäßig beſetzten Tribünen ſcheinen zu beweiſen, daß das Publikum dem neuen Reichstag kein allzu lebhaftes Intereſſe entgegenbringt. In der Hofloge wohnte Prinz Joachim Albrecht von Preußen der Sitzung bei. Aber was er, der eifrige Muſikfreund, hörte, war keine harmo⸗ niſche Finanzmuſik. An den Bundesratstiſchen verſammelte ſich ſo ziemlich alles, was direkt und indirekt mit der Körpeyſchaft des Bundesrats zuſammenhängt. Der Reichskanzler erſchien kurz nach 412 Uhr; die Staatsſekretäre und Miniſter Graf Poſadowsky, Frhr. v. Richthofen, Frhr. v. Rheinbaben, v. Tirpitz, Möller, v. Einem, Nieberding uſw. tauſchten, wie die Abgeord⸗ neten, lebhafte Begrüßungsworte aus, bis die Glocke des Präſi⸗ denten der allgemeinen gegenſeitigen Bewillkommnung ein Ziel ſetzte. Bald darauf ergriff der neue Reichsſchatzſekretär zu ſeinem Finanzexpoſe das Wort. Frhr. v. Stengel iſt ja tein Neuling im Parlament und ſprach deshalb mit einer Ge⸗ mütsruhe, wie ſie nur vieljährige Vertrautheit mit dem„hohen Hauſe“ verleihen kann. Seine erſten Darlegungen über die wirkliche Finanzlage aus der Finanzgebahrung der Jahre 1902 und 1903 und der Ausblick auf 1904 fanden, weil die vor⸗ getragenen Zahlen ſchon bekannt waren, nur geringe Aufmerk⸗ famkeit. Deſto aufmerkſamer hörte das Haus die Ausführungen des Reichsſchatzſekretärs über die„kleine Finanzreform“ an. Unter mehrfachen Verweiſung auf die Begründung der Vorlage wies der Redner auf die Unzuträglichkeit der beſtehenden Zu⸗ ſtände hin. Den in der Preſſe erhobenen Vorwurf, durch die an en Reichstag gelangten Vorſchläge ſolle die Franckenſteinſche Klaufel beſeitigk werden, widerlegte er. Im Intereſſe einer Geſundung der Finanzverhältniſſe im Reich und in den Einzel⸗ ſtaaten empfahl er wohlwollende Prüfung in der Budgetkom⸗ miſſion. Der Hoffnung, daß es in dieſer gelingen werde, Meinungsverſchiedenheiten wegen des Budgetrechts ec. zu be⸗ ſeitigen, leiſteten die klaren, von großem Sachverſtändnis und erfreulicher Entſchloſſenheit zur Anbahnung einer wirklichen 550 Finanzreform zeugenden Ausführungen des Staatsſekretärs denkbar möglichen Vorſchub. Am Schluſſe ſeiner Rede machte ſich nicht geringer Beifall geltend, der Reichskanzler ſchien dem neuen Verwalter des Reichsfinanzweſens ſeine Befriedigung aus⸗ zuſprechen.— „Dann beſchritt Abg. Dr. Schädler, der erſte Zentrums⸗ redner, die Tribüne; vorher hatte er eifrig mit dem Fmanzgenie des Zentrums, Abg. Müller⸗Fulda, konferiert. Bedächtigen, faſt ſalbungsvollen Tones beginnt Schädler ſeine Rede; ſie klingt gegen die Finanzreform nicht ſo feindlich, wie man nach der Haltung der geſamten Preſſe erwartet hatte. Das Zentrum wird, wie wir ſchon angedeutet haben, alle Schiffe durch pure Ablehnung der Vorlage nicht hinter ſich verbrennem es muß doch noch etwas zur Abſchließung von Handelsgeſchäften übrig bleiben! Vielleicht faßte Abg. Dr. Schädler aus landsmänniſchen Tagesneuigkenen. — Aus dem Leben Herbert Spencers und von der eigenartigen Methode, wie er ſeine große philoſophiſchen Werke verfaßte, erzählte Georges FIles in einer feſſelnden Studie, die er kürzlich in„The World's Work“ veröffentlichte, ſehr intereſſant. Als Spencer im Fahre 1860 mit der Abfaſſung der„Firſt Principles of Pſychology“ während eines Sommeraufenthaltes an einem See in Schottland begann, pflegte er einem Amanuenſis zu diktieren, und zwar immer eine Viertelſtunde. Dann ru derte er ebenſo lange, um den Blutkreislauf anzuregen, und diktierte wieder eine Viertelſtunde. Niemals arbeitete er nachmittags. Zehn Jahre ſpäter ſpielte er, wenn er geſundheitlich angegriffen war, Rakett und diktierte in den Pauſen des Spiels. Einer der ſchwierigſten Teile der„Principles of Pſycho⸗ logy“ iſt auf dieſe Weiſe entſtanden. Als er die Bände der„Synthe⸗ tie Phyloſophy“ ſchrieb, wanderte er gewöhnlich morgens um neun Uhr nach Kenſington Gardens. Dort ging er bis zehn Uhr ſpasieren, den Kopf leicht gebeugt, mit ſchnellem Schritt, in Nachdenken ver⸗ funken, aber er grüßte doch vorübergehende Bekannte mit gewinnen⸗ dem Lächeln. Um zehn Uhr erſchien er regelmäßig in ſeinem Arbeits⸗ zimmer in Leinſter Place, wo er gegen Eindringlinge geſichert war. Zuerſt diktierte er ſeine Korreſpondenz und wandte ſich dann ſeiner ſyſtematiſchen Arbeit zu. Gewöhnlich ging es ohne Unterbrechung bis gegen ein Uhr, dann eilte er zum Frühſtück. Wenn er nicht geſund war, brach er plötzlich ab und verließ das Haus. Ging es ihm leid⸗ lich, ſo vauchte er eine halbe Zigarre, weil er fand, daß der Gedanken⸗ fluß dadurch befördert wurde. Seine hellblauen Augen hatten den weiten Blick des Denkers. Er diktierte ohne Unterbrechung mit nur kurzen Pauſen. Die Gedanken wickelten ſich langſam und anſcheinend mühelos ab. Bei Wiederaufnahme ſeiner Arbeit brauchte er ſelten an das letzte geſprochene Wort erinnert werden, und niemals änderte er ſeine ruhige ſitzende Stellung. Niemals machte er Verbeſſerungen und begann von neuem. Der Stoff ſchien ihm lange vertraut und blitzte ein glänzender Gedanke plötzlich in ihm auf. Inſerate: Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 hs.„ Redaktion: Nr. 377 Zeile 20 edition: Nr. Sa ee 25 5—.Sar unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.—— 0 1110 25 810 Die Reklame⸗Zeile 60„ 0 Ar. 576. Donnerstag, 10. Dezember 1005.(Abendblatt.) Reichsetat eiferte. Ereigniſſe und Erſcheinungen, Oeffentlichkeit beſchäftigt haben, vom Kwilecki⸗Prozeß und Staatsanwalt Automobiliſtenunfällen und wieder hinauf zur elſaß⸗lothringi⸗ ſchen und Jeſuitenfrage und zum Anwachſen der Sozialdemo⸗ kratie. Miß einem Appell zum Kampf gegen den Materialismus ſchloß Abg. Dr. Schädler ſeine nahezu zweieinhalbſtündige Rede, die erheblich unter dem Niveau der früheren Fraktionsreden des Zentrums zum Etat ſtand. Morgen 1 Uhr Fortſetzung der heutigen Debatte. Haus alle Die badiſche Landtagswahlreform. Unſeren Mitteilungen über die Badiſche Landtagswahl⸗ reform im heutigen Mittagsblatt tragen wir noch folgende Paragraphen des Geſetzentwurfs im Wortlaut nach: Artikel 1. An Stelle der§s 27 Ziffer 5 und 6, 28 Abſatz 2 und 3, 29 bis 32 der Verfaſſung treten folgende Beſtimmungen: § 27 Ziffer 5 bis 7. 5. aus je einem Abgeordneten der drei Hochſchulen, 6. aus ſechs Abgeordneten, die von den geſetzlich organiſterten Berufskörperſchaften, und zwar drei von den Handelskammern, zwei bon der Landwirtſchaftskammer und einer von den Handwerks⸗ kammern, gewählt werden, 7, aus den vom Großherzog ernannten Mitgliedern. § 28 Abſatz 2 bis 4. Den Häuptern adeliger Familien, deren im Großherzogtum be⸗ findlicher als Stamm⸗ oder Lehengut anerkannter, nach dem Recht der Erſtgeburt und nach der Lineal⸗Erbfolge vererblicher liegenſchaft⸗ licher Beſitz nach Abzug des Laſtenkapitals im Kataſter der direlten Steuern auf mindeſtens eine Million Mk. veranſchlagt iſt, kann durch Entſchließung des Großherzogs das erbliche Recht der Mitgliedſchaft in der erſten Kammer lerbliche Landſtandſchaft) verliehen werden. Wer für den Minderjährigen oder den wegen Geiſteskrankheit entmündigten Beſitzer eines ſtandesherrlichen oder eines mit der erb⸗ lichen Landſtandſchaft ausgeſtatteten Guts als Vormund beſtellt iſt, kann, wenn er Agnat der Familie iſt, an Stelle des Bebormundeten die Mitgliedſchaft in der erſten Kammer ausüben. Iſt das Familienhaupt aus anderen als den im dritten Abſatz bezeichneten Gründen an der Ausübung der Mitgliedſchaft verhindert, ſo kann es für die Dauer der Sitzungsperiode einen Agnaten als Stellvertreter mit der Ausübung der Mitgliedſchaft betrauen. Die Beſtellung des Stellbertreters iſt dem Präſidenten der erſten Kammer und, wenn der Landtag nicht verſammelt iſt, dem Präſidenten des Staatsminiſteriums ſchriftlich anzuzeigen. 8 29. Bei der Wahl der grundherrlichen Abgeordneten ſind alle ade⸗ ligen Eigentümer oder Miteigentümer eines im Großherzogtum be⸗ findlichen Gutes wahlberechtigt, welchem im Jahre 1806 die Eigen⸗ ſchaft der Reichsunmittelbarkeit oder das Recht der Patrimonial⸗ gerichtsbarkeit zuſtand. Adeligen Grundbeſitzern, deren im Großherzogtum befindlicher, nach dem Recht der Erſtgeburt und nach der Lineal⸗Erbfolge vererb⸗ licher liegenſchaftlicher Beſitz nach Abzug des Laſtenkapitals im Ka⸗ taſter der direkten Steuern auf mindeſtens zweimalhunderttauſend Mark veranſchlagt iſt, kann durch Entſchließung des Großherzogs die vererbliche Berechtigung zur Teilnahme an der Wahl der grund⸗ herrlichen Abgeordneten beigelegt werden. § 30. 15 In Ermangelung des katholiſchen tumsverweſer in die erſte Kammer ein. 5 Im Falle der Verhinderung des katholiſchen Landesbiſchofs oder des ebangeliſchen Prälaten kann für die Dauer der Sitzungsperiode ein Geiſtlicher als Stellvertreter mit der Ausübung der Mitglied⸗ ſchaft in der erſten Kammer betraut werden. Der Stellvertreter des katholiſchen Landesbiſchofs wird von dieſem aus den Mitgliedern des Domkapitels, der Stellvertreter des evangeliſchen Prälaten vom Großherzog aus den Mitgliedern des evangeliſchen Oberkirchenrate oder des Shnodalausſchuſſes berufen. 8 81. Die Wahl der Abgeordneten der Grundherren, der Hochſchulel und der Berufskörperſchaften und die Ernennung der vom Großher, zog berufenen Mitglieder der erſten Kammer erfolgt für die vier jährige Landtagsperiode. —* Landesbiſchofs tritt der Bis⸗ Die Zahl der vom Großherzog ernannten Mitglieder der erſten Kammer darf niemals zehn überſteigen. Von dieſen Mitgliedern müſſen vier im Zeitpunkt der Ernennu die Eigenſchaft als Oberbürgermeiſter oder Bürgermeiſter einer Sta von mehr als dreitauſend Einwohnern oder als Vorſitzender ein Kreisausſchuſſes beſitzen. Artikel 2. Hinter den§ 32 der Verfaſſung werden folgende Beſtimmungen eingefügt: 8 82a. Bei den Wahlen der in§ 27 Ziffer 4 bis 6 bezeichneten Mi glieder ſind nur ſolche Perſonen wahlberechtigt, die im Großherzog⸗ tum einen Wohnſitz, das fünfundswanzigſte Lebensjahr vollendet haben, und bei denen keine der in§ 35 Ziffer 1 bis 3 bezeichneten Tatſachen vorliegt. Die bei dieſen Wahlen Wahlberechtigten ſind auch wählbar, ſo⸗ fern ſie das dreißigſte Lebensjahr zurückgelegt haben. Dieſen Voraus⸗ ſetzungen der Wählbärkeit müſſen auch die in den 88 28 und 30 be⸗ zeichneten Stellvertreter entſprechen.„„ Außerdem iſt bei den Wahlen der Abgeordneten der Hochſchul die Wahlberechtigung auf die ordentlichen Profeſſoren der betreffe den Hochſchule und bei den Wahlen der Grundherren ie Wählbarke auf die wahlberechtigten Grundherren de Landes beſchränkt. 8 32b. 1 Wer Mitglied der zweiten Kammer iſt, kann nicht als Jlütglied die erſte Kammer eintreten. 2 r So kam die glück⸗ liche Antitheſe in ſeiner„Sociology“ von der Religion der Freund⸗ ſchaft und der Religion der Feindſchaft ihm ſelbſt überraſchend. Selten brauchte er Notizen. Nach ein⸗ oder zweiwöchentlichem Dik⸗ tieren begann er zu verbeſſern, wobei es ſich aber nur um größere Kürze und Genauigkeit der Sprache handelte. Lange Sätze wurden durch kurze erſetzt und nur wenig hinzugefügt, ſo daß ſeine diktierten Manufkripte eigentlich druckreif waren. Wenn man die Schwierigkeit ſeiner Themen und ſeinen vollendeten Stil in Betracht zieht, ſo ar⸗ beitete er durchaus nicht langſam; an guten Vormittagen kam er bis auf 1000 Worte. Durch die Reviſion, die Stoffordnung und durch Krankheiten wurde jedoch dek tägliche Durchſchnitt auf 330 Worte reduziert. Als er 1879 nach einer ſchweren Krankheit genaß, diktierle er einem Amanuenſis ſeine Autobiographie. Spencer war nie ein großer Leſer; er pflegte zu ſagen, wenn er ebenſo viel leſen wür ke wie andere Leute, ſo würde er ebenſo wenig wiſſen wie ſie. Er hat nie viel Bücher gekauft oder aus Leſezirkeln geborgt, und gleichwohl iſt es ihm gelungen, ſich ein ungeheures Wiſſen zu erwerben. Er pflegte vormittags nur wenig zu leſen und wagte nie, es abends zu tun, aus Furcht vor Schlafloſigkeit. Trotzdem ſchien ihm nichts an Literatur zu fehlen, was ſeine Arbeit vorwärts bringen konnte. Faſt ſein ganzes Leſen fand in kurzen Pauſen ſtatt gleich nach FDem Morgenfrühſtück, gleich nach dem zweiten Frühſtück und an den Nach⸗ mittagen, die er regelmäßig im„Athenäum⸗Club“ verbrachte. Einige Minuten bei einem Aufſatz, eine halbe Stunde über einem Buch nützten ihm ſoviel, wie einem anderen eine halbe Stunde und ein halber Tag. Vieles wurde ihm von wiſſenſchaftlich bedeutenden Freunden mitgeteilt; es war ihr Stolz, ihre Beleſenheit in ſeinen Dienſt zu ſtellen. Unter ihnen befanden ſich Huxley, Tyndall und Hooker. Huxley las und ſah die Manufkripte der„Firſt Prineiples“ und der„Principles of Biology“ durch⸗ Schon frühzeitig beherrſchte Spencer die Kunſt, Fragen aufzuſtellen, und ſeine Utterſchütterliche Hingebung an eine einzelne Aufgabe hielt ſeinen Geiſt immer auf nahm nur von ſeinen Augen ſeine endgiltige Form an. Manchmal einen Brennpunkt gerichtet, ſo daß jede neue Tatſache oder Ver⸗ dächtnis war gut für Tatſachen Worte; er konnte nie Verſe von gleichviel welcher Länge richtig an⸗ führen, Er beſaß die Gabe der Dibingtion, die Auguſtin Thierrt an Walter Scott bewunderte. Die reinen Formen der Wiſſenſch t waren ihm immer gegenwärtig, bereit, mit lang geprüften Forſch⸗ ungen angefüllt zu werden. Er verſtand es ſehr gut einzurichten daß diejenigen, die ihm halfen Tatſachen zu ſammeln, es auf die beft⸗ mögliche Art zu tun vermochten, damit er ſich ſelbſt für die Organ ſationsarbeit vberſparen konnte, die nur er zu tun imſtande war. Ex fragte etwa einen Helfer, ob die und die Tatſachenreihe in der Ge⸗ ſchichte gefunden werden könnte, mit deren Ereigniſſen er kaum ver⸗ traut war. Spencers Wiſſen in Literatur war nicht beſonders gedehnt, doch hatte er dabei lebhafte Sympathien und Antipathi Seine Verpflichtungen erfüllte er immer auf das ſtrengſte. Während mehr als 40 Jahren war er ſein eigener Drucker, Graveur, Buchbinder und Verleger. Jeder, der mit ihm in Berührung kam, erhielt von ihm den Eindruck eines gerechten und großmütigen Mannes. Er nahm ſtets furchtlos die Partei der Männer von Geiſt und Bedeutun gegenüber hochſtehenden und einflußreichen Perſönlichkeiten. Noch als Sechzigjähriger hatte er ſeine volle körperliche Kraft; erſt ſeit 1884 mußlte er ſeine gewohnten langen Spaziergänge aufgeben. I. Jahre 1855 lebte er in Pentonville, gans in Anſpruch genommen dom Schreiben ſeiner„Pſychologie“; e er hatte damals wenige kannte und lebte viel für ſich. Seine Ideen beſchäftigten ihn bei T ulid Nacht. Seitdem litt er ſtändig an Schlafloſigkeit, und 18 Mon nach Vollendung des Werkes konnte er nichts tun. Erſt allmählic kehrte ihm die Kraft zu neuen Leiſtungen zurück. — Berlioz und Clapiſſon. Wer iſt Clapiſſon? Es wird wenig geben, die das heute noch wiſſen. Und doch ſtrahlte vor fünfzig Jahre der Ruhm dieſes Mannes, der ein franzöſiſcher Komponiſt war, hell, daß Hector Berlioz, deſſen Hundertjahrfeier heute faſt Uberall feſtlich begangen wird, bei der Wahl zu den Unſterblichen hinter ihm zurückſtehen mußte. Dieſe für die Bedeutung des Ruhmes ſo be⸗ 4 General⸗Anzeſges *. Manheim, 10. Dezember Nimmt ein Mitglied der erſten Kammer die Wahl als Abgeord⸗ neter zur zweiten Kammer an, ſo hört damit die Mitgliedſchaft in der erften Kammer auf. Artikel 4. Die 8s 70 bis 74 der Verfaſſung erhalten folgende Faſſung: § 70. Die Annahme eines Entwurfs, ſowie die Ablehnung eines lan⸗ desherrlichen Vorſchlags können in jeder Kammer ſowohl nach Vor⸗ beratung in einem beſonderen Ausſchuſſe, als auch ohne ſolche er⸗ folgen, letzteres aber nur auf Grund einer zweimaligen, durch eine Zwiſchenzeit von mindeſtens drei Tagen getrennten Beratung und Abſtimmung. Ein von der einen Kammer an die andere gebr achter Entwurf oder Vorſchlag kann mit Verbeſſerungsvorſchlägen an die andere Kammer zurückgegeben werden. 1 71. Zur Gültigkeit der Beſchlußfaſſung einer Kammer iſt, wo nicht ausdrücklich Ausnahmen feſtgeſetzt ſind, die Zuſtimmung der abſo⸗ luten Mehrheit der in geſetzlicher Anzahl anweſenden Mitglieder er⸗ forderlich. 75 Bei gleicher Stimmenzahl gibt die Stimme des Präſidenten die Entſcheidung. Die Stimmenzahl und das Verfahren bei den von den Kam⸗ mern vorzunehmenden Wahlen wird, unbeſchadet der in§ 51 ent⸗ haltenen Vorſchrift, durch die Geſchäftsordnungen geregelt. 8 72. Die erſte Kammer wird durch die Anweſenheit von mindeſtens fünfzehn, die zweite Kammer durch die Antpeſenheit von mindeſtens ſechsunddreißig Mitgliedern, einſchließlich der Präſidenten, beſchluß⸗ ähig. 8 78. Zur gültigen Abſtimmung über Entwürfe, durch welche die Ver⸗ faſſung ergänzt, erläutert oder abgeändert werden ſoll, wird in beiden Kammern die Anweſenheit von mindeſtens drei Vierteln der Mit⸗ glieder erfordert. Bei Berechnung der drei Viertel werden in der erſten Kammer die in 8 27 Ziffer 1 bis 3 genannten Mitglieder, wenn ſie in der betreffenden Sitzungsperiode am Landtag weder in Perſon noch durch Stellvertreter teilnehmen, nicht gezählt. 8§ 74. Eine gemeinſame Abſtimmung in den Fällen der 88 61 und 612 kann gültig nur ſtattfinden, wenn von jeder Kammer die zur Beſchluß⸗ faſſung erforderliche Zahl von Mitgliedern anweſend iſt. Zu einem gültigen Beſchluß iſt die Zuſtimmung der Mehrheit der anweſenden Mitglieder erforderlich. Bei Stimmengleichheit ent⸗ ſcheidet die Stimme des Präſidenten der zweiten Kammer. Dite Anordnung des Zuſammentritts beider Kammern und die Leitung der Abſtimmung erfolgt durch den Präſidenten der zweiten Kammer. Artikel 5. Der Eingang des§ 75 der Verfaſſung hat zu lauten: Außer bei der Eröffnung und bei der Schließung des Landtags und außer den Fällen der 88 61 und 61 a dürfen die beiden Kam⸗ mern nicht zuſammentreten; ſie beſchränken u. ſ. f. Artikel 6. An Stelle des§ 79 der Verfaſſung tritt folgende Beſtimmung: § 79. Die vierjährige Landtagsperiode zerfällt in zwei Sitzungs⸗ perioden von je zweijähriger Dauer. In jeder Sitzungsperiode wird über das Finanzgeſetz Beſchluß gefaßt. Iſt der Landtag während der Sitzungsperiode aufgelöſt worden, ehe über das Finanzgeſetz Beſchluß gefaßt war, ſo wird für den neu berufenen Landtag die Dauer der erſten Sitzungsperiode und der Mitgliedſchaft ſo berechnet, wie wenn die Wahl bei Beginn derjenigen Sitzungsperiode, in welcher der letzte Landtag aufgelöſt wurde, ſtatt⸗ efunden hätte. Iſt die Auflöſung nach der Beſchlußfaſſung über das Finanz⸗ geſetz erfolgt, ſo wird der Reſt der noch nicht abgelaufenen Sitzungs⸗ periode der vierjährigen Landtagsperiode des neuen Landtags zu⸗ geſchlagen. Aus dem Beichstag. Juitiativ⸗Anträge der nationalliberalen Fraktion. Ein vom Grafen Oriola und Dr. Paaſche mit Unterſtützung der nationalliberalen Fraktion eingebrachter An⸗ trag lautet: Der Reichstag wolle beſchließen: Die verbündeten Re⸗ gierungen zu erſuchen, das Geſetz vom 22. Mai 1895 wegen Abänderung des Geſetzes vom 23. Mai 1873 betreffend die Gründung und Verwaltung des Reichsinvalidenfonds einer Repiſion zu unterziehen und baldigſt dem Reichstage einen Geſetzentwurf vorzulegen, nach welchem 1. die für die Gewährung von Beihilfen an Kriegs⸗ teilnehmer erforderlichen Beträge aus allgemeinen Reichs⸗ mitteln entnommen werden; 2 die Beſtimmung des Artikels 1 Ziffer 3 des Geſetzes vom 22. Mai 1895, gemäß welcher nur ſolche Kriegsteil⸗ nehmer, die ſich wegen dauernder gänzlicher Erwerbsunfähig⸗ leit in unterſtützungbedürftiger Lage befinden, Beihilfen erlangen können, beſeitigt und durch eine Beſtimmung erſetzt wird, durch welche allen denjenigen der Unterſtützung dringend bedürftigen Perſonen des Unkeroffizier⸗ und Mannſchafts⸗ ſtandes des Heeres und der Marine eine Beihilfe zu teil wird, welche an dem Feldzuge von 1870/71 oder an den von deut⸗ ſchen Staaten vor 1870 geführtem Kriegen ehrenvollen Anteil genommen haben und nicht durch Artikel 1II 8 2 des Geſetzes vom 22. Mai 1895 ausgeſchloſſen ſind; ——— en Zeitſchrift „LArtiſte“ vom Jahre 1855, die einige muſikkritiſche Artikel veröffent⸗ lichte, die von Jacques Offenbach unterzeichnet ſind. Einer davon bezieht ſich auf Hector Berlioz.„Man erzählt“, lieſt man da,„daß bei der letzten muſtkaliſchen Ernennung des Inſtituts Heetor Berlioz And Clapiſſon als Kandidaten auftraten. Man brauchte einen Sym⸗ phoniker und ein Tänzer wurde ernannt. Ein Freund von Berlioz war zu einem Unſterblichen gegangen, um ihn um ſeine Stimme zu bitten. Er zählte ihm alle tüchtigen Eigenſchaften ſeines Freundes als Symphoniker und bedeutenden Komponiſten auf.„Das iſt alles gut und ſchön,“ ſagte der Unſterbliche;„aber nennen Sie mir einige ſeiner berühmten Werke.“ Der andere antwortete:„Romseo et Ju⸗ 38575„La Damation de Fauſt“ u. ſ. w.„Meiner Treu, ich kenne alle neſe Werke nicht. Uebrigens haben wir unſere Stimme dem be⸗ rühmten Verfaſſer des„Poſtillon de Madame Ablou“ verſprochen, der in allen fünf Weltteilen bekannt iſt.“„Sogar in den Cafés⸗chan⸗ tants“, erwiderte der„Berlioziſt“ und zog ſich zurück. Alſo iſt M. Clapiſſon ebenſo wie Adam des„Poſtillons“ wegen ernannt worden, was beweiſt, daß die Akademie auf den Prinzipien der Kunſt herum⸗ eieet — Ein Blick ins Parlament. Der neue Reichstag, der dieſer age ſeine Redeſchlachten begann, gewährt, wenn man ſich nur an Namen der Abgeordneten hält, merkwürdige Ein⸗ und ſusblicke. Alle Zeiten und Stände ſcheinen Vertreter entſandt zu Da iſt„Hermes“, der göttliche Beſchützer von Handel und L der grimme„Hagen“, da iſt„David“, der begeiſterte Pſal⸗ er, und„Lucas“, der Apoſtel. Von Dichtern erſcheinen„Hebel“ von Künſtlern„Schlüter“, der„Baumann“, der ſich 3. die Beihilfe den zu ihrem Bezuge als berechtigt An⸗ erkannten ſofort nach ihrer Anerkennung und vom Tage der⸗ ſelben an ausgezahlt wird; 4. die Witwen der Beihilfen⸗Empfänger für drei Monate nach dem Tode des Ehemannes die Beihilfe fortbeziehen. Antrag Freiherr Heyl zu Herrnsheim. Trim⸗ borm Der Reichstag wolle beſchließen: den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichstage alsbald einen Geſetzentwurf vorzulegen, wonach der Titel VII der Gewerbeordnung wie folgt abgeändert wird: 1. Der 8 135 Abſatz 3 erhält folgende Faſſung: Junge Leute zwiſchen vierzehn und achtzehn Jahren dürfen in Fabriken nicht länger als zehn Stunden be⸗ ſchäftig werden. 2. Der§ 137 Abſatz 2 erhält folgende Faſſung: Die Beſchäftigung von Arbeiterinnen über achtzehn Jahre darf die Dauer von zehn Stunden, an den Vorabenden der Sonn⸗ und Feſttage die Dauer von neum Stunden nicht überſchreiten. 3. Hinter dem§ 137 wird eingeſchaltet: § 137a. Jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnem darf Arbeit nach Hauſe nicht mitgegeben werden 4. Dem§ 139a Abſatz 1 wird hinzugefügb: 5. für beſtimmte Induſtriezweige Ausnahmen von den Beſtimmungen des§ 137a zuzulaſſen. 5. Im 8 146 Abſatz 1 Ziffer 2 werden die Worte„88 135 bis 137“ erſetzt durch die Worte:„§8 135 bis 137a“. *** Die nationalliberale Reichstagsfraktion wird in die Budgetkommiſſiom die Abg. Beumer, Münch⸗FJerber, Graf Oviola, Paaſche, als deren Erſatzmänner Hieber, Patzig, Schlumberger, Semler entſenden. Für die Geſchäfts⸗ ordnungskommiſſion ſind Sattler und Hieber, für die Pebitionskommiſſion Krämer, Lehmann, Nim⸗ pau, Semler, für die Rechnungskommiſſion Berk und Bärwinkel, für die Wahlprüfungskommiſſion Boltz und Lutas beſtimmt. In der Ausſchmückungskommiſſion berbleibt Frhr. v. Heyl, in der Reichsſchuldenkommiſſion Paaſche. In die Bibliothekskommiſſion wird an Paaſches Stelle Hieber eintreten. Deutsches Reich. O Heidelberg, 9. Dez.(An die geſtrige Ver⸗ ſammlung der Jungliberalen) im Tannhäuſer, die mindeſtens ebenſo ſtark befucht war wie neulich die von den Nationalſozialen einberufene, knüpfte ſich an einen Vortrag von Prof. Röh über Preſſe und öffentliche Meinung eine leb⸗ hafte Diskuſſion, die bis nach Mitternacht dauerte. Nachdem der nationaſoziale Prof. Deiß mann aus begreiflichen Grün⸗ den für die farbloſe Preſſe eintrat, ſprachen die Profeſſoren Röſiger und Rohrhurſt energiſch zu Gunſten der Par⸗ teipreſſe. Der Parteiangehörige habe das Bedürfnis ſich über die Auffaſſung und die Beſtrebungen ſeiner Partei zuverläſſig zu unterrichten. Das könne ihm ein farbloſes Blatt nicht bieten. Viel geſprochen wurde dann von der politiſchen Be⸗ tätigung der Profeſſoren, in der richtigen Weiſe wurde ſie durch⸗ aus gebilligt. Bemerkenswert iſt noch eine Aeußerung von Prof. Rohrhurſt, wonach auf politiſche Parteiverſamm⸗ lungen in den Landortem häufig Streitigkeiten zu folgen pfleg⸗ ten, weshalb man auf dem Lande außerhalb der Wahlzeit ſolche Verſammlungen vielfach nicht gern ſehe; aber die Gegner zwän⸗ gem uns zur regelmäßigen politiſchen Arbeit auf dem Lande und es ſolle mit derſelben im hieſigen Bezirk, der bekanntlich vorzüglich organiſtert iſt, nicht nachgelaſſen werden. * Berlin, 9. Dez.(Für den Reichstagswahl⸗ kreis Osnabrüch ſoll von welfiſcher Seite der frühere Abgeordnete für Verden, der bei den Hauptwahlen dem National⸗ liberalen Held unterlag, v. Arnswaldt⸗Hardenboſtel aufgeſtellt werden. Derſelbe erfreut ſich bereits der Protektion der„Köln. Volksztg.“ Als nationalliberaler Kandidal wird außer Baſ⸗ ſermann und Wamhoff neuerdings auch der Landtags⸗ abgeordnete Profeſſor Fviedberg genannt.(Herr Baſ⸗ ſermann wird, ſoweit wir unterrichtet ſind, ſchwerlich kan⸗ didieren. D. Red.) —(Ueber das Befinden des Kaiſers) äußerte Oberpräſident von Bötticher nach der„Magdeburger Ztg.“ in einem Trinkſpruch am Sonntag in Tangermünde folgendes: „Es iſt für uns eine große Freude und Beruhigung, eine Be⸗ ruhigung, der ſich hinzugeben ich Sie bitte, nachdem ich geſtern unſeren Kronprinzen geſprochen habe und verſchiedene andere Letzlinger Jagdgäſte, wonach ich feſt annehmen muß, daß das Leiden des Kaiſers binnen kurzer Friſt ſo gut wie vollſtändig geheilt iſt.“ — Gerr von Vollma:) iſt, wie uns gemeldet wird, eſtern abend nach Verona abgereiſt. Die Verſchlechterung feines Befindens zeigt ſich darin, daß er, während er bor kurzer Zeit noch in ſeiner gewohnten Weiſe mit langſamen Schritten gehen konnte, jetzt den Rollſtuhl benutzen muß, in dem er denn auch geſtern abend zum Zuge gebracht wurde. gleich an einem„Fries“ erprobt, und von Modernen„Stauffer“. „Gräfe“ und„Heim“ vertreten würdig die Heilkunde,„v. Savigny“ die Rechtswiſſenſchaft. Da nahen auch die Männer aus dem Volke: der„Bauer“ mit den beiden„Bauermeiſtern“, der„Förſter“ und der„Jäger“, die den„Buchwald“ und den„Blumenthal“ hüten, ein „Sattler“, vier„Müller“, ein„Leinenweber“, ein„Böttger“, ein „Metzger“, der wahrſcheinlich den mit„Speck“ bearbeiteten„Haas“ feilbietet, dann zwei„Fiſcher“, die im„Dreesbach“ den„Krebs“ zu fangen ſuchen. Der„Fuchs“, der in das hohe Haus gedrungen iſt, kann ſich leicht in die„Fusangel“ verſtricken. Was aber ein„Schüler“ dort zu tun hat, wiſſen wir nicht. Dann kommt neben einem„Preiß“ ein„Polczynski“, ein„Sachſe“ und ein Mann von„Oldenburg“. „Schwartz“,„Weißenhagen“ und„Rother“ ſtellen gewiſſermaßen die deutſchen Farben dar. Auch ein„Hinterwinkler“ taucht im Saale auf. Der„Herold“ ſtößt dreimal ins„Horn“, und der Tanz beginnt „Frölich“ mit einem„Walzer“, bei dem der„Singer“ wohl den Ton angibt. Der„Geck“ betrachtet ſich im„Spiegel“, und da als Diäten gnädigſt ein„Thaler“ gewährt iſt, tut man ſich gütlich an„Stolle“ und„Pfannkuch“, an„Limburg“ und„Rettich“; das Trinkbare liefert —„Grünberg“, Dabei fördert man„Kohl⸗ zutage, und eimer wird„Patzig“, der andere noch„Gröber“. Da die Glocke ſchon mal geſprungen war, wird jetzt mit dem„Blankenhorn“ Ruhe geboten. Ein„Held“ fordert mit„Hitze“ zum Kampfe heraus, in der Hand den „Hieber“, und„Kühn“ erringt er den„Sieg“, Schon aber nagt am Schiffe der„Wurm“, und leicht kann es am„Riff“ zerſchellen. Ein Glück, daß dem Reichstage ſchon jetzt„Ablaß“ erteilt iſt. Jedenfalls wird der—„Leſer“ nicht zu kurz kommen.(Berl. Tgbl.) — Gum Schwurgerichtsverfahren) Die gegen die Schwurgerichte gerichtete Aeußerung des Staatsan⸗ walts Müller im Kwileckiproze 5 hat der Landgerichts⸗ direktor Dr. Becker in Dresden in einer Anſprache an die Geſchworenen beim Schluß der diesjährigen Sitzungsperiode des Schwurgerichts in Dres den geſtreift. Dr. Becker erklärte: Die Mahnung des Staatsanwalts Müller in Berlin im Kwi⸗ leckiprozeß an die Geſchworenen:„Wenn Sie, meine Herren Geſchworenen, die Angeklagten freiſprechen würden, dann wäre damit das Todesurteil über die Schwurgerichte gefällt!“ ſei eine ganz unveramwortliche geweſen. Wenn auch den Ge⸗ ſchworenen⸗Gerichten mancherlei Mängel anhafteten, ſo ſei doch eine derartige Aeußerung vermeſſen und ganz unſtatthaft, und ſie ſei mit vollem Recht bekämpft worden. Eine andere Frage ſei, ob das jetzige Schwurgerichtsverfahren einer Aenderung bedürfe, da es zum großen Teile auf franzöſiſchem Rechte baſiere und Anlehnungen an altgermaniſche Rechtsanſchauungen enthalte. Aufgabe einer Strafprozeßreformkommiſſton werde es ſein, eine Form zu finden, die eine größere Fühlung und Ver⸗ bindung der Geſchworenenbank mit dem Gerichtshofe herbeiführe. Badiſcher Candwirtſchaftsrat. * Karlsruhe, 9. Dez. Im Hotel zu den„Vier Jahreszeiten“ hielt heute der Ba⸗ diſche Landwirtſchaftsrat ſeine Sitzung ab, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Als Vertreter der Regierung waren Miniſter Dr. Schewkel und Oberregierungsrat Krems erſchienell. Der Präſident des Landwirtſchaftsrats, Herr Landtags⸗ abgeordneter Klein, begrüßte die Verſammlung mit folgender Anſprache: Ich begrüße die Herren, die früher ſchon hier waren und die jetzt neu erſchienen ſind, auf das freundlichſte. Ge⸗ ſtatten Sie mir, daß ich in Ihrer aller Namen Se. Exz. den Herrn Miniſter des Innern und ſeine Räte willkommen heiße. Ehe wir in die Tagesordnung eintreten, haben wir einen Akt der Pietät zu erfüllen, da eines umſerer Mitglieder ſeit der letzten Tagung aus dem Leben geſchieden iſt. Es iſt Herr Veterinär⸗ inſpektor Heizmann, Großh. Zuchtinſpektor in Meßfkirch, der am 27. Auguſt d. J. nach langen qualvollen Leiden, im Alter von 67 Jahren verſchieden iſt. Er war Inhaber der Denk⸗ münze aus dem Feldzuge 1870/71 und Ritter des Zähringer Löwenordens zweiter Klaſſe. Heizmann war ein bekannder Mann im badiſchen Lande. Sie haben ihn ja alle gekannt und nicht nur Sie, ſondern alle, die Intereſſe für die Landwirtſchaft haben. Sie haben Ihre Freude gehabt an dem energiſchen Auftreten des Mannes, der in origineller Sprache und mit packenden Worten es berftand unſere Intereſſen in jeder Weiſe zu fördern. Er iſt micht nur öffentlich aufgetreten, auch als Zuchtinſpektor hat er eine große Wirkſamkeit entfaltet. Er hat es verſtanden, den Ruf der badiſchen Viehzucht in weite Länder zu tragen durch die Exporte, die er namentlich nach Oeſterreich geleitet hat. Hier bei uns war er immer willkommen durch ſeine Sachkunde auf dem Gebiete des Veterinärweſens. Zum ehrenden Andenken an den Verſtorbenen bitte ich Sie, ſich von Ihren Sitzem zu erheben. (Geſchieht.) Der Präſident machte ſodann Mitteilung von ver⸗ ſchiedenen eingelaufenen Entſchuldigungsſchreiben und ſchlug vor, bis 2 oder ½3 Uhr zu tagen und dann das Mittageſſen ein⸗ zunehmen. Wenn die Tagesordnung bis dahin nicht erledigt 5 90 ſolle morgen früh mit der Weiterberatung fortgefahren * U5 1 5 5 Die Verſammlung ſtimmte dem Vorſchlag zu und trat dann in die Tagesordnung ein. F 1. Einführung von Probemelken. Ueber die Frage iſt von der Regierung eine Denkſchrift aus⸗ gearbeitet worden. Zunächſt erſtattete Oekonomierat Frank⸗ Karlsruhe Bericht. Er wies darauf hin, daß die Denkſchrift ſich im Eingang dahin ausſpricht, daß„das beſte Tier(in unſerem Fall die Kuh) dasjenige ſei, das im Verhältnis zum Futteraufwande die größte Leiſtung beſitzt“ und deshalb ſei„die Zucht nach Leiſtung zu betreiben'. Es werde geſagt, daß,„da in Baden die weiblichen Tiere in der überwiegenden Anzahl landwirtſchaftlicher Betriebe als Geſpanntiere benützt werden, die Viehhaltung nicht lediglich einem Nutzungszwecke, ſondern allen drei Nutzungsarten, nämlich Milch, Fleiſch und Arbeit gleichmäßig dient, und daher auch eine dieſen Anforderungen möglichſt gleichmäßig entſprechende Viehraſſe ge⸗ züchtet wird“. Weiter wird dann der wirtſchaftliche Wert der Leiſtung, namentlich in Bezug auf Milchergiebigkeit hervorgehoben und darauf hingewieſen, wie notwendig es ſei, daß man über die in den bäuerlichen Wirtſchaften gehaltenen Kühe einen beſſeren Einblick gewinne und hat daher das Miniſterium des Innern in den Jahren 1890 bis 1898 Geldprämien für die Führung von Probemelkregiſtern ausgeſetzt. Wenn es ſonach an Anregung zur Prüfung der Kühe auf ihre Milchergiebigkeit nicht gefehlt habe, ſo hätten die Züchter und Viehhalter bisher doch nicht in dem wünſchenswerten Maße Gebrauch davon gemacht und es werfe ſich desalb die Frage auf, ob es nicht angezeigt wäre, derartige Prüfungen planmäßig innerhalb ein⸗ zelner Zuchtgenoſſenſchaften, nötigenfalls unter Verwilligung ſtagt⸗ licher Beihilfen, ins Leben zu rufen. Bei aller Anerkennung für das große Intereſſe, das die Denkſchrift bekundet und Einrichtungen zu erſtreben ſucht, die unter Umſtänden durch ſtaatliche Beihilfe ins Leben gerufen werden ſollen, damit die Milchergiebigkeit unſerer Zuchttiere erhöht wird, wird man aber doch der oben geſtellten Frage nur bedingt zuſtimmen können. Wir bedürfen zur Arbeit einer kräf⸗ tigen, mit gutem Knochenbau verſehenen Raſſe, die in unferem aus⸗ gedehnten Hügelgelände bei der Arbeit widerſtandsfähig bleibt. Dabei kommt bei dem Beſitzer, der mit Kühen arbeitet, weniger in Betracht, ob er von denſelben—3 Liter Milch mehr erhält, als daß er gute, läufige Zugtiere hat. Bei aller Dankbarkeit, daß auch hier die Großh. Regierung ſich wieder bereit erklärt, die Landwirt⸗ ſchaft zu unterſtützen, glaubt der Redner aber, daß die in Aus⸗ ſicht genommenen ſtaatlichen Mittel beſſer dieſen noch zugewieſen werden, die ſeit Jahren zur Hebung der Viehzucht bei uns zur Ver⸗ wendung kommen und mit welchen den drei Zuchtzwecken zum Nutzen der badiſchen Viehzüchter Rechnung getragen wurde. Herr Stabhalter Schuh⸗Grenzhof wies als Mitberichter⸗ ſtatter auf die in Dänemark beſtehenden ſog. Kontroll⸗Vereine, die in der angeregten Angelegenheit einen greifbaren Erfolg erzielt haben. Für die Verhältniſſe in Baden könne von einer ſolchen gründlichen Ermittlung wie in Dänemark nicht die Rede ſein, beſonders aus dem Grund, weil bei dem hierländiſchen vorherrſchenden Mittel⸗ und Kleinbeſitz die Kuh auch mit Vorteil als Zugtier benutzt werde, wozu ein kräftiger Körper⸗ und Knochenbau not kue. Einſeitige Züchtung auf Milchleiſtung ſei unter unſeren Verhältniſſen als qusgeſchloſſen zu betrachten, zumal auch der Fleiſchbildung eine gewiſſe Bedeutung zukomme. Nach weiteren Ausführungen ſpricht der Redner ſeine Ueberzeugung dahin aus, daß, wenn man ſich vorläufig auch keinen allzugroßen Erwartungen über die planmäßige Einführung von Probemelken hingeben dürfe, es doch wünſchenswert erſcheine, daß gerade in Baden, wo die Viehzucht teilweiſe auf einer hohen Stufe ſteht, in den beſſeren Zuchtbezirken derartige Einrichtungen unter ſtaatlicher Beihilfe ins Leben gerufen werden, um tunlichſt Erfahr⸗ ungen im eigenen Lende damit zu machen, die dann ſpäter fſachgemäß auf andere Bezirke ausgedehnt werden könnten. 4 „Manpelm, 10. Dezenber. Weneral⸗Anzeiger⸗ 3. Seite. FJaßt man die bisherigen Ausſu zrungen kurz zuſammen, ſo wird man zu der Ueberzeugung kommen, aß durch derartige Maßnahmen ein wirklicher Fortſchritt auf dem Gebiete der Milchproduktion zu erwarten iſt, ohne Geſundheit und andere guten Eigenſchaften der Tiere zu beeinfluſſen. 1 Der Berichterſtatter ſtellt ſchließlich folgenden Antrag: „Die Frage, ob es angezeigt erſcheint, derartige Prüfungen planmäßig innerhalb einiger Zuchtgenoſſenſchaften mit Bewilligung ſtaatlicher Beihilfe ins Leben zu rufen, iſt zu bejahen.“ An die Referate ſchloß ſich eine eingehende Debatte an, an welcher ſich die Herren Gutsbeſitzer Wechsler⸗Müllheim, Prinz Alfred 3u Löwenſtein, Gutsbeſitzer de Wuille Rickelshauſen, Bürgermeiſter Schüler⸗Ebringen, Landtagsabgeordneter Dreher⸗Wittlingen, Oeko⸗ nom Brandenburg⸗Mosbach, Altbürgermeiſter Müller⸗Welſchingen, Reichstagsabgeordneter Faller ⸗Bonndorf, Landtagsabgeordneter Kirsner beteiligten, die mehr oder weniger dem Antrag Schuh zu⸗ fſimmten. Prinz zu Löwenſtein ſtellte folgenden Antrag: „Das Probemelken iſt nicht in dem Sinne der Denkſchrift durchzuführen bezw. einzuleiten, ſondern es ſoll in Melkekurſen und in landwirtſchaftlichen Lehranſtalten durch Belehrung auf die landwirtſchaftliche Bevölkerung eingewirkt werden“. Oberregierungsrat Krems hat ſich nach den bisher gemachten Ausführungen der Redner des Eindrucks nicht erwehren können, daß die Abſicht der Regierung, die in der Denkſchrift ausgedrückt iſt, nicht richtig verſtanden worden iſt. Die Regierung wolle das Hauptaugen⸗ merk auf die eine Eigenſchaft des Simmenthaler Schlages, die Milch⸗ ergiebigkeit richten. In dieſer Beziehung ſei von den Abnehmern in Wort und Schrift der Vorwurf erhoben worden, daß das Sim⸗ menthaler Rind zwar ein gutes Rind ſei, daß aber die Milchergiebig⸗ keit viel zu wünſchen übrig laſſe. Im Iniereſſe unſeres Exvorts ſollten wir ein etwas größeres Gewicht auf die Milchergiebigkeit legen. Durch Einführung von Probemelken könnte man dieſen Vor⸗ swurf leichter zurückweiſen und auch ein beſſeres Melkeperſonal heran⸗ bilden. Nach einigen Schlußbemerkungen des Berichterſtatters nahm . die Verſammlung den Antrag Schuh an unter gleichzeitiger Befür⸗ wortung des Antrages des Prinzen Löwenſtein. 2. Der badiſche Tabakban. Auch zu dieſer Frage hat das Miniſterium des Junern eine Denkſchrift ausgearbeitet, in welcher niedergelegt iſt, was zur Hebung des Tabakbaues von einigen Induſtriellen, was von der Neuwieder Genoſſenſchaft mit dem Sitz in Ludwigshafen reſp. Schifferſtadt und endlich was von den Verbänden der landwirtſchaft⸗ lichen Konſum⸗ und Kreditvereine ſeit dem Jahre 1902 geſchehen iſt. Am Schluſſe der Denkſchrift wird gewünſcht, daß eine Kommiß⸗ ſion gewählt werde, welche die zu ſtellenden Vorſchläge einer Be⸗ ratung zu unterziehen habe. 2 Der Berichterſtatter, Geh. Kommerzienrat Reiß⸗Karlsruhe, empfahl folgende Vorſchläge zur Annahme: 5 1. Die weitere Gründung von Tabakbaugenoſſenſchaften ſoll nach den in der Denkſchrift Großh. Miniſteriums des Innern veröffentlichten Satzungen und Anleitung über den Anbau von Tabak etc. erfolgen. 9 8 2. Staatliche Unterſtützung des Konſumverbands, zwecks An⸗ ſtellung eines geeigneten Sachverſtändigen. ſchiedenen zu Tabakbau geeigneten Lagen mit ſtaatlicher Unter⸗ ſtützung. A4̃. Unterſtützung für unter Kontrolle ſtehende Verſuchsfelder und Prämierung gut gebauter und behandelter Tabake bis zum Verkauf. 5 Trockenſchuppen. Der Mitberichterſtatter, Bürgermeiſter Herbſt⸗Hochſtetten, machte nach eingehender Begründung folgende Vorſchläge, die ſich mit den Vorſchlägen des erſten Berichterſtatters annähernd decken: 1. Gründung von weiteren Tabakbauvereinen nach dem der Denkſchrift Großh. Miniſterjums des Innern beigegebenen Muſter. 2. Staatliche Unterſtützung des Konſumvereins⸗Verbandes zum Zwecke der Hebung und Unterſtützung der Tabakbauvereine, insbeſondere der Mitwirkung im Verkauf und im gegebenen Falle Selbſtfermentation. 8. Staatliche Unterſtützung zur Anlage von Tabakbauverſuchs⸗ Feldern, Errichtung von Samengewinnungsſtationen und Prä⸗ miierung gut gebauter Tabake. 4. Staatliche Unterſtützung zur Erbauung von Tabak⸗ bezww. Trockenſchuppen in Form von unverzinslichen Darlehen mit Teil⸗ rückzahlungen in kürzeren Jahren an mittlere und kleinere Land⸗ wirte. In der Debatte machten die Herren Wirt Knapp⸗Griesheim und Bürgermeiſter Landtagsabgeordneter Neuwirth⸗Neckarbiſchofs⸗ ſeim Mitteilung von ihren perſönlichen Erfahrungen hinſichtlich des Tabakbaues. Den gemachten Vorſchlägen ſtimmten die Redner zu. Nach kurzen Bemerkungen der Berichterſtatter wurden die Vor⸗ ſchläge, die ſich mit den Ausführungen der Denkſchrift decken, an⸗ genommen und die von der Regierung in Anxregung gebrachte Kom⸗ miſſion gewählt. In dieſe wurden deſigniert die Herren Sänger⸗ Diersheim, Müller⸗Heiligkreuz, Ding II⸗Edingen und Bürger⸗ meiſter Herbſt⸗Hochſtetten. 3. Die Förderung der landwirtſchaftlichen Buchführung. Ueber die Förderung der landwirtſchafklichen Buchführung referierte Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗Eberbach. Er führte aus daß es wichtig erſcheine, neben der Förderung der Einzelleiſtungen die Ein⸗ ſicht lebendig zu erhalten, daß eine wirtſchaftliche Unternehmung, gleichviel welcher Art, nur dann als gut geleitet anzuſehen„bkenn nicht zum Vorteil eines Zweiges derſelben die andern ungebührlich bernachläſſigt werden, wenn nicht die Ausfälle eines Betriebszweiges die Erträgniſſe der andern auffreſſen. Ein Mittel hierzu wäre, wenn man den Landwirt veranlaſſen könnte, mehr als es ſeither vielfach geſchah, ſich über die Rentabilität ſeiner einzelnen Betriebszweige, und damit des Geſamtbetriebes, ſtets ein klares Bild zu ſichern. Das kann nur durch eine ſorgfältige Buchführung geſchehen, die zu erwägen, Fönnte. Der Berichterſtatter kommt zu dem Antrag: 8. Errichtung von Samengewinnungsſtationen in den ver⸗ 5. Staatliche Unterſtützung des Baues muſtergültiger iſt, wenn in der Landwirtſchaft freilich möglichſt einfach ſein ſoll. Es wäre ob nicht eine Förderung durch Prämiierung oder wenig⸗ ſtens Diplomierung ſorgfältig geführter Aufzeichnungen ſtattfinden Deͤr Badiſche Landwirtſchaftsrat wolle die Großh— Regierung werden die Schüler nicht nur zur Buchführung angeleitet, ſondern auch in dieſem Fach eingehend inſtruiert und orientiert. Eine weſent⸗ liche Förderung des landwirtſchaftlichen Buchführungsweſens ſei hauptſächlich von der Jugend zu erwarten und daß dem ſo werde, könne er nur lebhaft wünſchen. „Nachdem die Herren Landtagsabgg. Dreher⸗Wittlingen und de Wuille⸗Rickelshauſen ſich zuſtimmend zu der Frage ausgeſprochen, wurde der Berichterſtatterantrag angenommen. 4. Maßnahmen für die Verbreitung der freiwilligen Alters⸗ und Invalidenverſicherung in den kleinbürgerlichen Kreiſen. 5 Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗Eberbach kam am Schluſſe ſeines Referats zu dem Antrag, der Badiſche Landwirtſchaftsrat wolle ſich darum bemühen: 1. Daß die landwirtſchaftlichen Vereine und ſonſtigen der Förderung der Landwirtſchaft dienenden Vereinigungen ihren Mit⸗ gliedern bei jeder Gelegenheit die freiwillige Invalidenverſicherung angelegentlich empfehlen. 2. Daß den Fortbildungsſchülern bei ihrer Entlaſſung vom Lehrer die Vorteile einer frühzeitigen Verſicherung, insbeſondere auf Grund einer verſicherungspflichtigen Beſchäftigung dargelegt werden. 3. Daß auf Staatskoſten in großer Auflage eine kurze Belehrung über die freiwillige Verſicherung bezw. Weiterverſicherung gedruckt und für die unter 1 und 2 genannten Zwecke zur Verfügung geſtellt werde. Der Mitberichterſtatter Bürgermeiſter Schüler⸗Ebringen iſt mit Herrn Dr. Weiß der Anſicht, daß der Frage der Ausdehnung der Zwangsverſicherung auf ſelbſtſtändige Landwirte vorerſt nicht näher zu treten iſt, ſondern entſprechend dem Beſchluſſe des Deutſchen Landwirtſchaftsrates vom 24. Juli 1908 abgewarte werden ſoll, wie weit ſich durch entſprechende Maßnahmen die freiwillige Selbſt⸗ und Weiterberſicherung einführen läßt. Den drei Vorſchlägen des erſten Berichterſtatters ſtimmt Bürgermeiſter Schüler im großen und ganzen zu. Zu empfehlen wäre nach ſeiner Anficht auch die Hinwirkung auf die Anſchaffung von kleinen Büchern, die das Alters⸗ und Invalidi⸗ täts⸗Verſicherungsgeſetz in populärer Weiſe erörtern, ſeitens der auf dem Lande beſtehenden Bibliotheken. Weiter wäre in Betracht zu ziehen ein von Zeit zu Zeit herauszugebender Artikel, der in Form einer kleinen Zeitungskorreſpondenz nicht nur den unter 1 exwähnten Blättern, ſondern auch den auf dem Lande geleſenen Tageszeitungen zur Verfügung geſtellt würde. Nach zuſtimmenden Bemerkungen des Pfeiffer⸗Stetten und Bürgermeiſters Meyer Grießen wurden die gemachten Vorſchläge gutgeheißen. 5. Antrag des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Emmendingen: Die Gewährung von Staatsbeiträgen an Gemeinden zur Anſchaffung größerer landwirtſchaftlicher Maſchinen betreffend. Der Berichterſtatter, Geheimer Regierungsrat Salzer⸗Emmen⸗ dingen, bemerkte zu dem gedruckt vorliegenden und begründeten An⸗ trag, daß, um bei der Gewährung von Staatsbeihilfen zur An⸗ ſchaffung und Verbreitung nützlicher landwirtſchaftlicher Maſchinen auch Gemeinden und Einzelperſonen berückſichtigen zu können, dem Großh. Miniſterium des Innern alſo eine größere Freiheit in der Verwendung der ſtaatlichen Mittel zu ermöglichen, eine entſprechende Abänderung der beſtehenden Normen notwendig erſcheine. Er ſtellte daher namens des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Emmendingen den Antrag: Der Landwirtſchaftrat wolle ſeine Zuſtimmung zur Gewäh⸗ rung von Staatsbeihilfen an Gemeinden und Einzelperſonen zur Anſchaffung größerer landwirtſchaftlicher Maſchinen ausſprechen. Der Antrag des Mitberichterſtatters Oekonomen Brandendurg⸗ Mosbach bewegt ſich in derſelben Richtung wie der vorſtehende Antrag. 8 Landtagsabgeordneter Dreher⸗Wittlingen und Altbbürgermeiſter Müller⸗Welſchingen ſind mit dem Antrag an ſich einverſtanden, nicht aber damit, daß an Einzelperſonen Staatsbeihilfen gewährt werden. Geh. Oberregierungsrat Krems wies darauf hin, daß bei dem Antrage nur ſolche Geräte ins Auge zu faſſen ſind, welche zur Be⸗ ſtellung der Felder nötig ſind, nicht etwa große maſchinelle Anlagen. An Einzelperſonen Beiträge zu gewähren, halte er ebenfalls für ſehr bedenklich. Der Antrag wurde unter Streichung der Worte„und Einzel⸗ perſonen“ angenommen. Ein Zuſatzantrag, daß die ſtaatliche Bei⸗ hilfe nur dann gewährt werde, wenn eine Unterſtützung nicht auf genoſſenſchaftlichem Wege möglich iſt, fand nicht die Zuſtimmung der Verſammlung. 93 6. Autrag des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Waldkirch: Die wirkſame Förderung der Obſtbaumzucht durch ſtaatliche Mittel, ins⸗ beſondere Gewährung einer größeren Anzahl von Prämien für Obſt⸗ baumanlagen und Obſtbaumpflege betr. Oekonom Brandenbburg⸗Mosbach äußert ſich über Waldkirch geſtellten Antrag, der wir folgt lautet: Der Landwirtſchaftsrat möge Großh. Regierung erſuchen: 1. Neben der Prämijerung von Obſtbaumanlagen auch eine Prämiierung derjenigen Obſtbaumbeſitzer in Erwägung zu ziehen, welche ihre Obſtbäume richtig pflegen und vorbildlich für ihre Ge⸗ meinden wirken; 2 2. die Ermäßigung der Wagenladungsfrachten für Obſt in Anregung zu bringen; 3. die Errichtung einer Zentralberkaufsſtelle für Obſt in die nötigen Wege zu leiten. 9 Der Antrag des erkrankten Mitberichterſtatters lautet dahin: Der Landwirtſchaftsrat möge die Großh. Regierung erſuchen: den von 1. Die Prämiierung von gutgeleiteten Baumſchulen durch Staatsmedaillen und Diplome in Erwägung zu ziehen; 2. die Ermäßigung von Wagenladungsfrachten für Wirt⸗ ſchafts⸗ und Tafelobſt in Anregung zu bringen. An der Debatte über dieſen Punkt nahmen teil die Herren Land⸗ Kirsner ⸗Donaueſchingen, Poſthalter Schmidt⸗ Oekonomierat bereits eine 3 ßigung de Herrn Poſthalters paßt. Er hat es nur darauf abgeſehen, gegen die Fabri „Die Anträge wurden ſchließlich zurückgezogen, ſodaß ſich ein Abſtimmung erübrigte. 5 Die Weiterberatung wurde um 2 Uhr abgebrochen und auf mor gen vormittag ½10 Uhr vertagt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 10 Dezember 1905 Das Schulweſen im badiſchen Budget. Im badiſchen Budget für 1904 und 1905 ſind für Mittelſchul Lehrerſeminarien, Volksſchulen, Gewerbe⸗ und Fortbildungsſchule eine Reihe neuer Stellen angefordert. Die Zahl der Schulkreiſe und der Kreisſchulräte wird zu wirkſamerer Ausübung der ſtaatlichen Schulaufſicht von 18 auf 18 erhöht; jeder Schulkreis ſoll künftig auf je drei Amtsbezir beſchränkt werden. Die Schreib⸗ und Regiſtraturgeſchäfte der Kreis ſchulbiſttaturen, wofür die Kreisſchulräte bisher feſte Beträge von 320—420 M. bezogen, ſollen künftig durch Verwaltungs⸗ oder Juſtig beamte im Nebenamt gegen durchſchnittlich 500 M. beſorgt werden. Für die Lehrerſeminarien werden wegen der Doppelkurf 9(bisher 7) Profeſſoren u. 7(bisher 6) Reallehrer(Gehaltsklaſſe 1 angefordert. Errichtet wurde eine etatmäßige Stelle für einen Lehre der Stenographie für die zwei Lehrerſeminare und das Gymnaſtun in Karlsruhe als Reallehrerſtelle(Gehaltsklaſſe); außerdem ſin 15(bisher) 14 Reallehrer(Gehaltsklaſſe II) eingeſtellt. Als Grati fikationen für Lehrer, welche Aſpiranten für die Lehrerbildungsanſtal ten vorbereiten(„Fanggelder“) ſind 3000 M.(bisher 2000.) ange ſetzt. Foür die Gymnaſien ſind 174 ſtatt bisher 166 Profeſſ ſtellen und 25 ſtatt bisher 23 Reallehrerſtellen angefordert. Am Eym, naſium in Freiburg ſollen 2 Stellen für Reallehrer, Zeichenl oder Muſiklehrer errichtet werden. Für die 6⸗ und fklaſſigen Realmittelſchulen ſind 25 (bisher 23) Direktoren und Vorſtände und 248(bisher 222) Vor 5 ſtände und Profeſſoren der übrigen Realmittelſchulen angeforderk außerdem ſind vorgeſehen 18(bisher 20) Reallehrerſtellen G und 96 Reallehrerſtellen(bisher 91) in Geh. JI. Die Bürgerſchuler Achern und Radolfzell ſollen in ſechsklaſſige Realſchulen umgewandel werden, ebenſo die in Meßkirch(vorerſt Aklaſſig). Für Meßkirch wer den 2 Profeſſorenſtellen und 1 Reallehrerſtelle, für Radolfzell 8 0 feſſoren⸗ und 2 Reallehrerſtellen verlangt. An den Oberrealſchulen 1 Baden und Konſtanz ſoll je eine etatmäßige Zeichenlehrerſtelle e werden, während mit der Auflöſung der Bürgerſchulen in Me und Radolfzell je eine Reallehrerſtelle, ſovie an der Oberrealſch in Karlsruhe und Mannheim mit der Errichtung neuer Profeſſor ſtellen je eine Reallehrerſtelle in Wegfall kommt. Insgeſammt angefordert 114 Real⸗, Zeichen⸗ und Muſiklehrerſtellen ſtat her 111. Für die Volksſchulen(Landſchulen) ſind vorgeſehen (bisher 2884) Hauptlehrerſtellen(+ 43). Durch Vereinigung Handſchuhsheim mit Heidelberg kamen 5 und durch Einführu Städteordnung in Offenburg 20 Hauptlehrerſtellen in Wegfall. errichtet wurden 70 Hauptlehrerſtellen. Dauernd erforderlich Landvolksſchulen 70 Hilfslehrer. Infolge Errichtung von 70 Hau lehrerſtellen kommen 46 Unterlehrerſtellen in Wegfall. An ſchulen wirken 874 Unterlehrer und Unterlehrerinnen. An Stadt ſchulen wirken 767 Hauptlehrer, 8 Reallehrer(9 Reallehrer, bi an den„Bürgerſchulen“) und 415 Unterlehrer oder Unterlehrerinnen Eine Reallehrerſtelle ſoll an der Volksſchule in Furtwangen errichte werden. Insgeſamt wurden in den Städten mit Städteordnung Hauptlehrerſtellen oder einſchließlich der 20 Stellen in Offenbur⸗ 100 Hauptlehrerſtellen neu angefordert. 1 Für die Gewerbeſchulen werden verlangt: 28 20 Gewerbelehrer in Geh. I u. 90 ſtatt bisher 31 Gew Geh. II. Im Hinblick auf die durch die Organiſation des geſteigerte Inanſpruchnahme der Lehrer ſollen in der C 1904/5 12 neue Gewerbelehrerſtellen errichtet werden.— Fü gewerblichen Fortbildungsſchulen ſind 47000 M.(bisher 43 000 eingeſetzt.— Die Unterrichtskurſe für Handelslehrlinge er 21500 M.(bisher 18 000.). Angefordert werden: 1 R (Geh. 1) und 9 Reallehrer(Geh. II) ſtatt bisher 5. An der männiſchen Fortbildungsſchule in Karlsruhe ſollen 4 Reallehrerſtelle (Geh. II) errichtet werden. 1 8 05 Die Verhältniſſe in Kriedrichsfel a Friedrichsfeld, 10. Dezemb Wie zu unſerer Kenntnis gelangt, zirkulierte in der G⸗ Friedrichsfeld ein Antrag, welcher von 35 der zur Zeit im Amte findlichen 46 Bürgerausſchußmitglieder unterzeichnet wurde welchen der Gemeinderat heute erſucht werden ſoll, auf Gru § 26 der Gemeindeordnung die erforderlichen Schritte weg ſetzung des Ratſchreibers Trunk bei der vorgeſetzten Behörde leiten. Der Ratſchreiber Trunk iſt ein ausgeſprochener Sozi krat, der ſich auch öffentlich als ſolcher bekennt, der ſe de Jahre ſeines Hierſeins mit einem großen Teile de Friedrichsfelds Prozeſſe hatte, der die Verhältniſſe hi ander bringt und die Parteien gegenſeitig ſowohl konfe auch politiſch verhetzt. Der Bürgerausſchuß, der dieſen ſchon lange mit Unluſt zufieht, iſt 3¹ der Ueberzeugu letzten Monaten war ſpeziell die Friedrichsfelder Steinz fabrik, bezw. deren Direktor, Herr Otto Hoffmann, der der Ausfälle des Trunk, ſeiner die Tatſachen geradezu au ſtellenden gehäſſigen Artikel in der„Volksſtimme“ Die felder Steinzeugröhrenfabrik liegt auf Gemarkung Secken ihre Steuern und Umlagen dahin zu entrichten. Auf Betr Fabrikleitung iſt ſ. Zt, im Intereſſe der Gemeinde Friedrichs Antrag geſtellt worden, die Fabrik von Seckenheim abzutr und von den Unterſtützungen, die den Kleinkinderſchule Kirchen beider Konfeſſionen auf Veranlaſſung des Herrn Hoffmann zufloßen, von den vielen Fällen, in denen Herr — abgeſehen von ſeinen eigenen Arbeitern und deren Far Witwen und Waiſen, deren Angehörigen noch nie in der arbeitet haben, unterſtützt und Not und Elend lindert, davon der Ratſchreiber abſichtlich, weil ihm dies nicht in ſeinen Kra gegen diejſenigen Perſonen, welche nicht die gleichen demokratiſchen— Geſinnungen beſitzen, loszuziehen Friedrichsfelder Fabrik liegen die Verhältniſſe übrig⸗ fämtlichen Arbeiter durchweg ſehr gute Löhne v A. Seſte. General⸗HMuseider. Mämmherm, 10, Dezember einen Elefanten zu machen, immer wieder nur, um die Leute aufzu⸗ hhetzen und Unfrieden zu ſtiften. Der„Volksſtimme“ und deren Berichterſtatter iſt gar nicht darum zu tun, die Lage der Arbeiter ber Friedrichsfelder Fabrik zu beſſern, und es liegt auch keine Ver⸗ anlaſſung dazu vor. Jeder Arbeiter, der glaubt, daß ihm ſeitens eines ſeiner Vorgeſetzten Unrecht geſchehen ſei, hat das Recht, ſich bei der Dixektion zu beſchweren und die Sache wird unterſucht. Wenn er dann im Recht iſt, ſo wird ihm das auch zugeſtanden. Die„Volks⸗ ſtimme“ will aber gerade ein gutes Einvernehmen zwiſchen Fabrik⸗ leitung und Arbeiter unterbinden, ſie betrachtet es vielmehr als ihre Aufgabe, die Leute unzufrieden zu machen, damit die Partei, deren Organ ſie iſt, in Friedrichsfeld an Boden gewinnt. Alſo lediglich politiſche Machtentfaltung iſt der Zweck des Vorgehens der„Volks⸗ ſtimme Und eine Zeitung, die ſolche Tendenzen verfolgt, wird von einem Gemeindebeamten, dem Ratſchreiber Trunk, fortgeſetzt unter⸗ ſtützt und mit Artikeln gehäſſigter, die Tatſachen entſtellen⸗ der Art verſorgt. Dem alten Bürgermeiſter der Gemeinde, der 24 Jahre ſeines Amtes waltet, ſucht der Ratſchreiber bet jeder Gelegenheit ein Bein zu ſtellen. Es wäre aber doch Sache des Ratſchreibers, den Bürgermeiſter, einen Landwirt, zu mter⸗ ſtützen und ihn auf die entſprechenden Formalitäten und Vorſchriften hinzuweiſen. Von einem Landwirt kann man nicht verlangen, daß er all' die Vorſchriften kennt und deshalb ſoll ihn der geſchäfts⸗ gewandte Ratſchreiber unterſtützen.— Angeſichts dieſer offenkundigen Verhältniſſe fragt man ſich denn doch, ob es nicht im Intereſſe des politiſchen und konfeſſtonellen Frie⸗ dens, überhaupt des Friedens unter der Bürgerſchaft liegt, den Rat⸗ ſchreiber Trunk ſeines Amtes zu entheben, um geordnete Verhältniſſe hier zu ſchaffen. Wir hoffen, daß vom Großh. Bezirksamt Schwetzingen an Ort und Stelle vernünftige, unparteiiſche Leute, Arbeiter und Beamte, die Geiſtlichen, die Vorſteher der hieſigen Bahn⸗ und Poſtbehörden ete etc. gehört werden. — Der VBatermörder Späth von Mannbeim vor dem Schwurgericht in Fweibrücken. Ueber die Verhandlung gegen den 19 Jahre alten Taglöhner Franz Guſtav Späth von Mannheim vor dem pfälziſchen Schwur⸗ gericht in Zweibrücken iſt noch zu berichten: Dem Angeklagten liegt zur Laſt, am 23. Auguſt 1903 zu Kaiſerslautern in der Fabrikſtraße ſeinen Vater, den Schloſſer Späth von da, vorſätzlich und mit Ueber⸗ legung durch 4 Repolverſchüſſe getötet zu haben. Die heutige Haupt⸗ verhandlung entrollte wiederum ein recht troſtloſes Bild aus einem FJamilienleben. Die Eheleute Späth, welche 6 Kinder erzeugt haben, lebten in Kaiſerslautern bis zum Jahre 1896, wo ſie ſich trennten und die Ehefrau Späth mit ihren Kindern nach Mannheim zog, wo ſie als Wäſcherin Tagelohndienſt verrichtete. Der Grund des ehelichen Zerwürfniſſes darf einerſeits in dem Hange des Ehemanns Späth zum Trinken, andererſeits in der nicht allzu liebevollen Behandlung des⸗ ſelben durch ſeine Frau gefunden werden. Der Angeklagte, welcher die Volksſchule in Mannheim 8 Jahre lang beſuchte, galt ſtets als einer der beſten und begabteſten Schüler, wie ſeine Schulzeugniſſe aus⸗ weiſen. Nach ſeinem Austritt aus der Schule machte er verſchiedene Stellungen durch, er war Kommis und auch eine zeitlang Depeſchen⸗ bote in Mannheim. Als ſolcher fuhr er einmal 2 Tage ohne Er⸗ laubnis nach Frankfurt a.., weshalb er entlaſſen wurde. In allen Stellungen verblieb er nur wenige Zeit, überall legte er ein durchaus unſtätes, unruhiges Weſen an den Tag. Nach ſeiner Angabe fühlte er nach Abſolvierung der verſchiedenſten Berufe das Bedürfnis, ſeinen Vater zu ſehen. Er verband damit zugleich die Hoffnung, in Kai⸗ ſerslautern ein Handwerk erlernen zu können. Er fuhr nun im Herbſt 1902 zum erſtenmale— ohne von ſeinen Angehörigen in Mannheim Abſchied zu nehmen— zu ſeinem Vater nach Kaiſerslautern, der ihn nach ſeiner eigenen Angabe recht freundlich empfing und aufnahm, ihm in Kaiſerslautern eine Stellung verſchaffte und Koſt und Logis dem Angeklagten bezahlte. Der Vater Späth logierte damals bei einer gewiſſen Witwe Groh und der Angeklagte will nach ſeiner Angabe An⸗ zeichen eines etwas engeren Verkehrs zwiſchen ſeinem Vater und der Logisgeberin bemerkt haben, wenn auch nicht gerade ſolche Anzeichen, die etwa auf einen Geſchlechtsverkehr hätten ſchließen laſſen! Das unſtäte Weſen des Angeklagten veranlaßte ihn jedoch, ſchon nach 6 Tagen ſeinen Aufenthalt bei ſeinem Vater zu verlaſſen und zwar angeblich deshalb, weil er bemerkt, daß ſein Vater gerne trinke und er der Anſteckung durch ihn befürchtete. Kurzum, nach 6 Tagen war der Sohn ohne von ſeinem Vater ſich zu verabſchieden, ver⸗ ſchwunden nach Mannheim, wo er wieder bei ſeiner Mutter wohnend, ſich Stellung verſchaffte, Doch das Heimweh nach ſeinem Vater ver⸗ aganlaßte den Angeklagten angeblich, abermals nach Kaiſerslautern zu gehen und er tat es. Wiederum nahm ihn ſein Vater keineswegs zürnend auf, im Gegenteil, er beſorgte ihm abermals eine Stelle und beide wohnten und aßen miteinander. Doch nach 6 Tagen ver⸗ ſchwand der Sohn Späth gerade ſo wie das erſte Mal zurück nach Mannheim. Auf dieſer Rückreiſe nun wurde von dem Ange⸗ Hagten nach eigenem Geſtändnis der teufliſche Plan gefaßt, ſeinen Vater umzubringen, da derſelbe, dem Trunke ergeben, ſich um ſeine Familie nicht kümmere. Wieder nahm er in Mann⸗ heim eine Stellung an, aber es ließ ihm keine Ruhe mehr! Um den 15. Auguſt kaufte ſich Späth in Mannheim einen Revolver ſamt ſcharfen Patronen und fuhr damit etwa am 15. Auguſt 1903 nach Kaiſerslautern, um— nach ſeiner Angabe— ſeinen Vater aufzu⸗ fordern, für ſeine Familie zu ſorgen, im Weigerungsfalle aber ihn zu erſchießen. In Kaiſerslautern begab ſich Angeklagter nicht mehr zu ſeinem Vater, vielmehr in die dortige Herberge, wo er mehrere Tage logierte. Er hatte inzwiſchen ſeinen Revolver, da er ihm für den beabſichtigten Zweck zu klein war, mit einem größeren vertauſcht und war— weil des Schießens unkundig— nach Landſtuhl gefahren, ze um im Freien Schießübungen vorzunehmen.— Der Plan war alſo 92 vollſtändig geſchmiedet. Am Sonntag, den 28. Auguſt abhin, ließ lil Angeklagter durch Boten ſeinen Vater mehrmals auffordern, zu ihm e zu kommen, doch vergeblich! Der alte Späth— wahrſcheinlich in⸗ be folge des ſonderbaren Benehmens ſeines Sohnes aufgebracht— ließ ur ſeinem Sohne abſchlägigen Beſcheid zugehen. Dieſer hatte nun er⸗ ph fahren, daß ſein Vater abends ausgegangen ſei und lauerte ihm nun⸗ ie mehr auf. Er ſah ihn auch die Fabrikſtraße herwanken.— Der Vater Späth war an dieſem Tage wiederum betrunken— und nun⸗ ah mehr ſtand es beim Angeklagten feſt, daß er ſeinen Vater wegſchaffen werde! Er machte zweimal einen Bogen, um hinter ſeinen Vater zu ſe gelangen— dieſer war, da er nichts Gutes ahnte— im Begriffe, ſich vor ſeinem Sohne zu flüchten. Der Angeklagte faßte ihn einmal — — Dit kommen. Der Angeklagte kam gar bald wieder in ſeine Nähe und e nun führte er das ſcheußliche Verbrechen aus. Er zog ſeinen Revolver der und feuerte auf ſeinen Vater, der nur etwa 10 Meter entfernt ſtand, tan 4 Schüſſe ab, davon einen in die rechte Bruſtſeite und einen in den El Kopf, die übrigen 2 waren nur Streifſchüſſe. Der alte Späth brach wa ſofort blutüberſtrömt zuſammen und wurde in ſeine Wohnung ver⸗ rei bracht, wo er am nächſten Morgen ſtarb. Angeklagter ging nun un⸗ bekümmert um die Tat vollſtändig kalt nach Hochſpeyer, wo er in einer abrik bei einem Heizer übernachtete und reiſte nach Mannheim ſurück, wo er verhaftet wurde. Die Sektion der Leiche des Getöteten ergab, daß ein Schuß wiſchen der 7. und 8. Rippe in die rechte Bruſtſeite eingedrungen ſar, die Leber durchbohrt und eine koloſſale Verblutung desſelben ſacht hatte. Der zweite Schuß hatte die Hirnſchale durch⸗ en und die rechte Hirnſeite zerriſſen. Beide Schüſſe waren die übrigen nur Streifſchüſſe. Die Sektion ergab ferner, daß dem Trunke ganz ergebener Menſch war.— Die den Angeklagten, der behufs Veobachtung ornen, doch der alte Späth riß ſich wieder los und ſuchte zu ent⸗ ſeines Geiſteszuſtandes 6 Wochen in der Kreisirrenanſtalt Klingen⸗ münſter untergebracht war, als nicht geiſteskrank. Nur behaupten ſie erbliche Belaſtung infolge der Trunkenheit des Vaters, ſowie leichte Erregbarkeit desſelben. Der Angeklagte macht den Eindruck eines durchaus normalen Menſchen, nur mag er noch etwas unreif ſein. Geradezu empörend wirkt ſeine eiſige Kälte und jeglicher Mangel an Reue über die ſcheußliche Tat. Er geſteht mit der größten Kälte zu, ſchon lange die Abſicht, ſeinen Vater zu ermorden, bei ſich getragen zu haben und ſcheint ſogar noch ein Recht hiefür beanſpruchen zu wollen. Er kann ſich an alle Einzelheiten ſehr gut erinnern und behauptet auch mit aller Entſchiedenheit, daß ihm ſeine Mutter bei dieſem Plane völlig ferngeſtanden ſei. Gegen die letztere wurde das Verfahren wegen Anſtiftung zum Morde mangels Beweiſes eingeſtellt. Der Staatsanwalt beantragt Verurteilung wegen Mord, der Verteidiger plaidiert auf Freiſprechung wegen Geiſteskrankheit, ſub⸗ ſidär auf Verurteilung wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode, eventuell auf Totſchlag. Die Geſchworenen verneinen die Schuldfrage nach Mord, be⸗ jahen die Schuldfrage nach Totſchlag, worauf das Gericht den An⸗ geklagten zu einer Zuchthausſtrafe von 10 Jahren ver⸗ urteilt. * Dienſtentlaſſung. Der Großherzog hat den Oberamtsrichter Dr. Otto Bielefeld, zuletzt in Kehl, auf ſein Anſuchen mit ſo⸗ fortiger Wirkung aus dem ſtaatlichen Dienſte entlaſſen. Die Verſammlung des Jungliberalen Vereins, die geſtern ahend in der„Bäckerinnung“ tagte, war trotz vielfacher anderweitiger Veranſtaltungen recht gut beſucht. Herr Dr. Harms erſtattete ein einſtündiges Referat über den Offenburger Delegiertentag, ſeine Ergebniſſe und ſeine Lehren. Im Anſchluſſe daran teilten von den andern Delegierten noch die Herren Zink, Peter und Klein ihre Eindrücke mit, die das Referat in dankenswerter Weiſe er⸗ gänzten. Daran knüpfte ſich eine lebhafte Diskuſſion, in deren Ver⸗ lauf die Herren Kappes, Dr. Sickinger, Rechtsanwalt Klein, Prof. Schellmann, Schönberger und Profeſſor Behaghel das Wort ergriffen; die anregende Erörterung blieb nicht auf den Offenburger Tag beſchränkt, ſondern erſtreckte ſich auch auf örtliche Vorkommniſſe, die von verſchiedenen Rednern eine ſcharſo, aber, nach der Zuſtimmung der Verſammlung zu ſchließen, ni unberechtigte Kritik erfuhren. Erſt gegen Mitternacht ging auseinander.— Mit Genugtuung hatte die Verſammlung von einem weiteren Anwachſen des Vereins, insbeſondere der rührigen Orts⸗ gruppe Feudenheim, Kenntnis genommen. * Verein Mannheimer Wirte. Die geſtrige Verſammlung der⸗ jenigen Wirte Mannheims, die nicht dem Wirtsverein angehören, war leider nur ſchwach beſucht; was wohl auf den bekannten Ukas, der dieſer Tage in der Preſſe erſchien, zurückzuführen ſein dürfte. Der erſte Vorſitzende, Herr Hans Schweickardt, erſtattete hierauf Bericht über ſeine Verhandlungen mit dem hieſigen Wirtsderein und erſcheint es demnach angezeigt, wenn ſich ſämtliche beſtrafte Kollegen an den zweiten Vorſitzenden des Wirtsvereins, Chriſtian Vögele, 8 4, wenden. Die nächſte gemütliche Zuſammenkunft findet nächſten Dienstag nachmittag bei Kollege Schweickardt,„zum faulen Pelz“, 4. Querſtraße 17, ſtatt. Alle Angeſtellten und Intereſſenten des Gaſtwirtsgewerbes ladet die Ortsverwaltung Mannheim⸗Ludwigshafen des„Verhandes deut⸗ ſcher Gaſtwirtsgehilfen“ zu einer öffentl. Verſammlung ein ins Ver⸗ bandslokal Reſtaurant„Hohenſtaufen“, Q 8, 2/3. In der Ver⸗ ſammlung, welche Freitag, 11. ds. Mts., nachm. 3 Uhr, ſtattfindet, wird Herr Oefelein⸗Mainz das Thema behandeln:„Die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen im Gaſtwirtsgewerbe und wie ſind dieſelben zu verbeſſern?“ 11 — sch. Freiburg, 10. Dez. Bei der Ziehung der Münſterbau⸗ Lotterie wurde die Losnummer 224 370 als Hauptgewinn mit 100 000 Mark gezogen. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Ernſt Kraus, der nach vierjähriger Pauſe Ende des vorigen Monats wieder vor dem Newhorker Publikum auftrat, iſt dort auf das Herzlichſte bewillkommnet worden. Die Zeitungen widmeten dem Künſtler ſehr ſympathiſch gehaltene Begrüßungsartikel, und bei ſeinem erſten Auftreten, am 25. v. Mts., als Siegmund in der „Walküre“ wurde er lebhaft gefeiert. Die„Newyorekr Staats⸗ Zeitung“ ſchreibt:„Ernſt Kraus als Siegmnud gab ſeinen ehe⸗ maligen Verehrern neuen Stoff zur Begeiſterung; denn er ſang nicht nur mit der alten Fülle und Wucht ſeiner prachtvollen Stimme, ſondern auch mit einer Feinheit der Schattierung und eine Korrekt⸗ heit der Phraſierung, die er früher nicht beſeſſen.“ Aehnlich äußern ſich auch die übrigen Newyorker Blätter. Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Darmſtadt, 10. Dez. Die erſte Kammer tritt am 18. Dezember zu einer Sitzung zuſammen zur Beratung des Vertrages mit Baden wegen Abtretung der Gemeinde Kürnbach. * Simmern, 10. Dez. Geſtern abend gegen 10 Uhr ent⸗ gleiſten infolge eines Schienenbruchs, die Maſchine und zwei Perſonenwagen des Zuges 617 in der Nähe der Halteſtelle Büchenbeuren. Zwei Paſſagiere wurden leicht verletzt. Ein Poſt⸗ ſchaffner erlitt einen Armbruch. Das Geleiſe iſt vorausſichtlich bis heute abend geſperrt. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. * Stuttgart, 10. Dez. Heute ſchließen die Beratungen der europäiſchen Fahrplankonferenz ab. Geſtern abend fand ein Feſtmahl im Hotel Marquard ſtatt. Haupterfolg der Konferenz iſt eine erhebliche Verbeſſerung der Verbindungen vom ganzen Deutſchland mit dem Engadin. *München, 10. Dez. Die„M. N..“ melden, Hofkapellmeiſter Erdmannsdörfer nebſt Gemahlin, Erdmannsdörfer⸗Fichtner, ſtifteten einen Betrag von M. 130 000, deſſen Zinſen nach dem Tode des Stifters zugunſten penſionierter Hofmuſiker zu verwenden ſind.— Der Prinzregent verlieh anläßlich der Stiftung dem Hofkapellmeiſter den Kronenorden. * Bayreuth, 10. Dez. Heute früh brannte das große Möbellager der Firma Petzold& Fauſt ab. Der Fabrikbetrieb iſt nicht geſtört. Es wird Brandſtiftung angenommen.(Frkf. Ztg.) *Neunkirchen(Bez. Trier), 10. Dez. Die Strafkammer in Saarbrücken verurteilte den 25jährigen Lehrer Guſtav Zerndt aus Hirzweiler bei Ottweiler wegen Majeſtätsbeleidigung zu 4 Monaten Gefängnis. Der Lehrer hatte im Unmut darüber, daß er Reparaturen an ſeinem Schulhauſe, die er ſelbſt eigenmächtig hatte vornehmen laſſen, ſelbſt bezahlen ſollte, ſchwere Schmähungen gegen den deutſchen Kaiſer und das deutſche Kaiſerhaus ausge⸗ ſtoßen. *Metz, 10. Dez. Der Polizeibericht meldet: Geſtern iſt hier ein gewiſſer Frang Joſef Giers aus Vonn verhaftetſ worden, der ſich im Elſaß als Direktor der British and Continental Companhy ausgab, einer Geſellſchaft, die be⸗ ſtehende Fabrikgeſchäfte in Geſellſchaften mit beſchränkter Haftpflicht umzuwandeln ſich zur Aufgabe gemacht hat und hierzu die nötigen Barmittel vorzuſtrecken verſpricht. Giers hat nun einem Mann im Elſaß unter nichtigen Verſprechungen nach und nach 6000 Mk. aus der Taſche gelockt, ohne den gemachten Verſprechungen nachzukommen. Auch in Metz wollte Giers Opfer ſuchen, wurde aber ſchon bei einem Verſuch feſtgenommen. Die oben bezeichnete Geſellſchaft exiſtiert in London. Ihre Direktion beſteht aus 7 Mitgliedern. Dieſe haben ein Aktienkapital von 5000 Pfund Sterling gleich 100 000 M. gezeichnet, wovon jedoch bis jetzt nur ſieben Pfund, alſo 140 Mk. eingezahlt wurden, woraus der Charakter der Geſellſchaft genügend hervorgehen dürfte. * Bern, 10. Dez. Der Ständerat hat nach zweitägiger Debatte den Vertrag mit Italien wegen Uebertragung der italieniſchen Simplon⸗Konzeſſion an die Eidgenoſſen⸗ ſchaft genehmigt. *London, 10. Dez. Die„Times“ meldet aus Schanghal⸗ das führende chineſiſche Blatt behaupte, daß man die Abſicht habe, in kurzer Zeit den Hof nach Singafu zu verlegen, und daß bald ein Edikt erlaſſen würde, wodurch die Vicekönige und die Gouverneure von dieſem Vorhaben in Kenntnis geſetzt werden ſollen. Die Gerüchte hierüber ſind bereits ſeit Oktober beſtändig im Umlauf. o. London, 10. Dez.(Privat.) Der Buren⸗ General James Viljoen iſt hier eingetroffen, um ſich wie es heißt, im Februar mit Fräulein May zu verheiraten. Wahltumulte. * Kön, 10. Dez. Gelegentlich der geſtrigen Gewerbe⸗ gerichtswahlen kam es in Köln⸗Deutz, als abends plötz⸗ lich hunderte von Wählern zur Wahl erſchienen, zu tumul⸗ tariſchen Szenen. Die Menge ſtrömte in das Wahl⸗ bureau, ſodaß der Wahlakt geſchloſſen und ein neuer Termin feſtgeſetzt werden mußte. Die Sicherheitsorgane waren dem Treiben gegenüber ohnmächtig. Mehrere Perſonen trugen Ver⸗ letzungen davon. Auch in anderen Wahllokalen kam es zu ähn⸗ lichen ſtürmiſchen Szenen. Soldatenmiſthandlungen⸗ * Halle./., 10. Dez. Die„Saaleztg.“ meldet: Vom Kriegsgericht der 8. Diviſion zu Halle wurde der Unter⸗ offizier Kirchner vom Inf.⸗Rgt. Nr. 153 zu Alten⸗ burg wegen Soldatenmißhandlung zu 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und Degradation verurteilt. Kirchner hatte in zahlreichen Fällen ſeine Leute ſo mißhandelt, daß ſie in Ohnmacht fielen. Ferner hatte er den Mannſchaften gewohnheits⸗ mäßig ins Geſicht geſpuckt. Die nichtöffentliche Ver⸗ handlung dauerte 2 Tage. Panama. * Kopenhagen, 10. Dez. Der König hat die Republitf Panama als ſebſtändigen Staat anerkannt. * Wien, 10. Dez. Das„Fremdenblatt“ meldet, die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Regierung habe die neue Republiß Panama anerkannt.. Rußland und Japan. * London, 10. Dez. Die„Times“ meldet aus Tokig vom 9. Dezember: Nachdem die ruſſiſchen Kreuzer und die beiden Schlachtſchiffe vor Tſchemulpo einge⸗ troffen ſind, begab ſich der ruſſiſche Geſandte von Soeul, Pawlow, begleitet von dem ruſſiſchen Admiral zur Audienz bei dem Kaiſer. Man glaubt, daß Pawlow in der Audienz von neuem Proteſt gegen die geplante Oeffnung von Vongampho einlegt. * Tokio, 9. Dez.(Reuter.) In der Thronrede, womit der Kaiſer heute vormittag das Parlament eröffnete, ſagte er über die gegenwärtige politiſche Lage nur fol⸗ gendes: Meine Miniſter führen zur Zeit mit Klugheit und Umſicht die wichtigen internationalen Verhandlungen zur Wahrung des Friedens in Oſtaſien, ſowie die Rechte und In⸗ tereſſen Japans. Deutſcher Reichstag. (8. Sitzung.) W. Berlin, 10. Dezember. Am Bundesratstiſche Reichskanzler Graf Bülo w, Staats⸗ ſekretär Poſadowsky, Miniſter Stengel, Freiherr v. Richt⸗ hofen, von Tirpitz, von Einen u. a. 7 Auf der Tagesordnung ſteht der Etat. Bebel(Soz.) führt aus: Das Bild, welches die Thronrede über die Reichs⸗ finanzen entwickelte, ſchilderte grau in grau und das geſtrige Bild des Schatzſekretärs womöglich noch trüber. In der großen Proſperitätsperiode 1895 bis 1900, wo die Reichseinnahmen ſprung⸗ weiſe in die Höhe gingen, waren die Bedürfniſſe des Reiches gleich⸗ wohl ſo geſtiegen, daß immer wieder Anleihen notwendig waren. Vor allem verantwortlich für dieſe Entwickelung iſt die große Flot⸗ tenborlage mit wieder 214 Millionen Anleihe, davon waren 60 Millionen als Zuſchuß zur Deckung der ordentlichen Ausgaben notwendig.„So kann es nicht weiter gehen“ heißt es auf allen Seiten und doch kann ſich niemand darüber täuſchen, daß es ſo weiter gehen wird. Die Vorlage der Reichsfinanzreform faſſe en als Sache der Zukunft auf. Es kann tatſächlich kein Zweifel ſein, daß die Vorlage die Aufhebung des Budgetrechts des Reiches bedeutet und zugleich den Widerſtand der Einzelſtaaten gegen Mehrausgaben des Reiches ſchwächt. Der Widerſtand gegen die Ein⸗ führung der direkten Steuern iſt durch die Vorlage geſtützt. Andrer⸗ ſeits ſtehen neue indirekte Steuern im Reiche vor der Tür. Wir müſſen aus dieſem Grunde uns ſtrickte gegen die Vor⸗ lage erklären. Daß der geſtrige Zentrumsredner über die Finanz⸗ lage und Ausgabenzunahme klagt, iſt am meiſten verwunderlich, denn dem Zentrum iſt es in erſter Linie zu verdanken, daß wir in dieſe Miſere hineingekommen ſind. Ohne ſeine Zuſtimmung zum Flot⸗ tengeſetz und zur Weltpolitik wäre dieſe Miſere einfarh unmöglich. Das Zentrum hat der Aſpiration an gewiſſen Stellen, Deutſchland zur Weltmacht erſten Ranges auch auf dem Waſſer zu machen, ſchließlich nachgegeben. Ich hatte zuerſt geglaubt, daß aus Kiautſchou vielleicht noch etwas zu machen ſei. Aber jetzt ſind die letzten Hoffnungen geſchwunden. Ich meine, der Handel und Ver⸗ kehr iſt dort gleich Null. Eine Ausfuhr iſt nicht vorhanden. Die Einfuhr iſt in der Hauptſache nur zur Erhaltung der Beſatzung und der Beamten erforderlich. Alſo das denkbar traurigſte Reſultat. Der Reichskanzler erklärte früher, Deutſchland habe kein Intereſſe, was Rußland in der Mandſchurei beginne. Ich meine doch, daß Deutſchland zwar nicht an der Aktippolitik dart teil⸗ nimmt, aber doch ein moraliſches Gewicht in die Wagſchale le Sich ertt für die Nlottenbewegung ausſprechen zuld dir kec Mannhefft, 10. Dezemder 4 Generm Aunzemer: 8, Delte⸗ — ſequenzen bekämpfen iſt eine Politik, die ich nicht verſtehe. Wer die Militär⸗Literatur verfolgt, kann nicht im Zweifel ſein, daß auf dem Gebiete der Neuorganiſation die koſtſpieligſten Pläne in der Luft ſchweben, wie die Kaballerievermehrung und Um⸗ änderung der Artillerie. Das neue Rohrr ücklauf⸗Geſchütz ſoll von 100 Schüſſen günſtig 2 Treffer liefern. Wie muß dadurch das Anſehen Deutſchlands bei den Auslandsmächten diskreditiert werden.(Zuſtimmung bei den Sozialdemokraten.) Immerwährende Aenderungen in der Uniform, neue Schnüre, Litzen und Knöpfe werden eingeführt, die für einen Kriegsfall ganz bedeutungs⸗ los ſind. Weitaus den größten Teil der Zeit ſind die Mann⸗ ſchaften für Paradeübungen und Drill in Anſpruch genommen. Bei der großen Erfurter Parade mußten zahlreiche Soldaten ſchon ein Jahr vorher Vorkehrungen treffen. Wäre die Vorbildung für die Parade nicht, ſo wäre weniger als die Hälfte Dienſtzeit aus⸗ reichend. Es iſt beinahe wie in der Zeit der römiſchen Cäſaren. Flottenvereine und Flottenpreſſe machen Stimmung für ein neues Flottengeſchwader. Man munkelt, daß in den Inſtitutionen, die mit der Marine⸗ und Militärverwaltung in engerem Kontakt ſtehen, Perſonen bis hinauf in ſehr hohe Kreiſe finanziell intereſſiert ſind.(Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Mehrein⸗ nahmen aus dem Zolltarif werden alſo immer noch nicht ausreichen. Einnahmequellen ſind allerdings vorhanden. Aber die reichen und beſitzenden Klaſſen haben es bisher immer muſterhaft verſtanden, ſich aller Verpflichtungen gegen das Reich zu entziehen. Wenn es gilt, finanzielle Opfer zu bringen, dann ſind es die be⸗ ſitzenden Klaſſen, die, zu Deutſchlands Schande ſei es geſagt, ſtets verſagen.(Lebhafter Widerſpruch und Lärm rechts.) Wenn Sie (rechts) für die Ausgaben für Heer und Flotte mit Ihrem eigenen Geldbeutel einſtehen müßten, würden Sie es ſich ſehr überlegen, ſolche Ausgaben zu beſchließen. Die Vorteile aus der Vermehrung von Heer und Marine kommen den beſitzenden Klaſſen zu gute, während die Nachteile auf die Schultern der Beſitzloſen fallen. Es wäre eine Kleinigkeit, aus den Klaſſen der Beſitzenden mindeſtens 300 Millionen mehr Einnahmen zu ſchaffen. Man rechnet auf neue Einnahmen aus dem Zolltarif und den Handelsverträgen. Die Thronrede ſagt aber kein Wort über die Ausſichten der Handelsverträge. Andererſeits hat das böſe Beiſpiel Deutſchlands viel Nachahmung gefunden bei anderen Nationen. Auch in England iſt eine Schutzzollbewegung in Fluß ge⸗ bracht und hat Chamberlain zum Manne der Situation gemacht. Großbritannien iſt unſer beſter Kunde in der ganzen Welt. Unſere aktive Handelsbilanz gegen England beläuft ſich auf 855 Millionen. Dieſe glänzende Situation haben Sie zerſtört. *. 5** Berlin, 10. Dez. Ein vom Zenkrum einge⸗ brachter Antrag verlangt die Aenderung des Paragraphen 28 des Fleiſchbeſchaugeſetzes dahin, daß die Koſten der amtlichen Unterſuchung den Bundesſtaaten zur Laſt fallen, daß aber hierfür von den nach§ 1 verpflichteten Perſonen Gebühren nicht erhoben werden dürfen.(Frkf. Ztg.) Volkswirtschaft. Blech⸗ und Emaillirwaarenfabrik Airr⸗ weiler.⸗G. Kirrweiler.“) Zu der von uns geſtern abend gebrachten telegraphiſchen Mel⸗ dung über die Generalverſammlung der Geſellſchaft wird uns er⸗ gänzend noch geſchrieben: In der heute(Mittwoch) nachmittag ſtattgehabten General⸗ verſammlung der Blech⸗ und Emaillierwarenfabrik Kirrweiler.⸗G. waren 715 000% Aktienkapital mit 1430 Stimmen vertreten. Vorlage der Bilans. Punkt 1 der Tagesordnung betraf die Vorlage der Bilanz und des Geſchäftsberichts pro 190 2/L 8. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Direktor Groſch eröffnete die Verſammlung und gab zu der im Drucke vorliegenden Bilanz(f. „Generalanzeiger“ Nr. 538, Seite 83) mehrere Erläuterungen. Die in der Bilanz neu eingeſtellten Werte beruhten auf einer neuen Taxation der Inventur, nachdem ſich herausgeſtellt habe, daß durch Fälſchungen Erhöhungen der einzelnen Inventurpoſten vorgenommen waren. Infolge der neuen Taxation habe ſich die Unterbi lanz von„ 760 177.74 ergeben. In Zuſammenhang mit der vorgelegten Bilanz ſtehe Punkt 4 der Tagesordnung, gegen welchen wohl kein Einwand erhoben werden könne.(Punkt 4 der Tagesordnung ſieht die Verwendung des noch vorhandenen Reorgani⸗ ſations⸗ und Reſervefonds in Höhe von K„ 103 877.21 zur teilpeiſen Deckung der Unterbilanz vor. D. Red.) Direktor Groſch beantragte, die Bilanz zu genehmigen, ebenſo die Abſchreibung des vorhandenen Reorganiſations⸗ und Reſervefonds an der Unter⸗ bilanz. Der Antrag wurde ohne Debatte einſtimmig ange⸗ nommen. Genehmigung der Liquidation⸗ Zu Punkt 2 der Tagesordnung machte Direktor Groſch die Mitteilung an die Generalberſammlung, daß über 50 pCt. des Aktienkapitals berloren erſcheine. Die willkür⸗ lichen Erhöhungen der einzelnen Inventurpoſten habe der Direktor Weber gemacht, in welcher Annahme er dadurch be⸗ ſtärkt werde, daß die Erhöhungen der Beſtände in den Aufnahme⸗ heften von der Hand des Direktors Weber herrühren. In der letzten Generalberſammlung ſei in Erwägung gezogen worden, Straf⸗ anzeige zuſtellenz da aber der Hauptbeteiligte verſtorben ſet, habe man davon Abſtand genommen. Der Aufſichtsrat habe im letzten Jahre wie in den Vorjahren die Bilanzen und Bücher revi⸗ dieren laſſen, der Reviſion habe, wie in den Vorjahren, der Reviſor Poſt beigewohnt, der beſtätigt habe, daß alles in Oddnung ſei. Nach⸗ kräglich habe es ſich aber herausgeſtellt, daß Poſt g etäuſcht worden ſei durch Unterſchiebung falſcher, extra bräparierter Bogen, welche die Fälſchungen der Inventur enthielten. Nachdem dies zur Kenntnis des Aufſichtsrats gelangt ſei, habe man ſich natürlich mit dem Gedanken vertraut gemacht, Strafanzeige zu ſtellen. Unterdeſſen hätten ſich jedoch Dinge er⸗ eignet, welche von ſelbſt das Ginſchreiten des Staats⸗ anwalts herbeiführten. Kurz darauf ſei der Selbſtmord des Herrn Stoeck in Ludwigshafen erfolgt. Die Beamten der Fabrik, ſo erklärt Direktor Groſch weiter, hätten ihre Ausſagen dahin abgegeben, daß ſie von Stoeck zu den Fälſchungen ge⸗ zwungen worden ſeien. Stoeck habe dies zwar bis zum letzten Augenblick⸗abgeleugnet, allein durch die gegen ihn eingeleitete Unter⸗ ſuchung ſei ſeine Schuld erwieſen worden. Durch all dieſe Fälſch⸗ ungen ſeien über 50 pCt. des Aktienkapitals verloren gegangen. Unterdeſſen ſei noch eine neue Bilanz von Rechtsagent Blum⸗ Neuſtadt aufgeſtellt worden, nach welcher überhaupt das ganze Aktienkapital verloren ſei. Die Dinge lägen nun ſo, daß man ſich mit dem Gedanken vertraut machen müſſe, die Geſellſch aft in Siquidation treten zu laſſen. Er könne von vorn⸗ ſerein mitteilen, daß die Majorität der Aktionäre für die Liquida⸗ tion ſei, Aus der Verſammlung heraus wurde ſodann der Antrag ge⸗ ſtellt, die Geſellſchaft zu liquidieren, welcher Antrag einſtimmige Annahme fand. Ernennung und Entſchädigung der Liquidatoren. Direktor Groſch ſchlug nunmehr vor, zu Liquidatoren zu ernennen die Herren Rechtsagent Blum⸗Neuſtadt und Pro⸗ kuriſt Weinert von der Oberrheiniſchen Bank in Mannheim, welch „) Wegen Raummangels aurückgeſtellt. letztere im Auftrag der Oberrh. Bank der Geſellſchaft in letzter Zeit angehörte und die Fälſchungen eruirte. Als Entſchädigung für die Mühewaltung der Liguidatoren ſchlage er vor einen beſtimmten Prozentſatz aus den Eingängen zu beſtimmen mit Ausnahme von den Immobilien, über welche die auf den 21. Dezember einberufene Gläubigerverſammlung zu entſcheiden habe. Er ſchlage einen Prozentſatz im Maximum von 4 pCt. vor, um aber die Liquidation zu beſchleunigen, mache er folgenden Vorſchlag: Falls die Liquidation in ½ Jahr beendet ſei, den Prozentſatz auf 2 pCt. zu normieren, ſei die Liquidation erſt in 1 Jahr beendet auf 8 pEt., dauere die Liquidation länger als ein Jahr den Prozent⸗ ſatz auf 4 pet. für alle Eingänge zu normieren. Auf eine Anfrage aus der Verſammlung erklärt Direktor Groſch, daß die Fabrikation prompt eingeſtellt werde, nur die vorhandenen Aufträge würden noch ausgeführt werden. Aus der Verſammlung wird weiter darauf hingewieſen, daß der von Groſch vorgeſchlagene Prozentſatz ſich mit der aufgewandten Arbeit nicht gut vertrage. Würde die Liquidation in z Jahr nahezu durchgeführt werden und nur noch eine ganz geringe Summe zum einziehen übrig bleiben, ſo würden die Liquidatoren nicht nur für dieſe Summe einen höheren Prozentſatz erhalten, ſondern überhaupt für alle Eingänge. Neben den Liquidatoren beſtänden ja noch z wei bezahlte Direktoren, ſodaß alſo die Arbeitslaſt für die Liquidatoren garnicht ſo groß ſei. Direktor Groſch erwidert, daß die beiden Direktoren ſich nicht bewährt hätten, und daß ſo die Hauptarbeitslaſt eben doch auf den Liquidatoren ruhen würde. Er mache aber fol⸗ genden neuen Vorſchlag: Die von den Gläubigern gewählte Liquidationskommiſſion, die von der Generalverſammlung zu be⸗ ſtätigen ſei, ſolle beauftragt werden, mit den Liquidatoren und dem Aufſichtsrat zuſammen eine Entſchädigungsſumme für die Liquida⸗ toren feſtzuſetzen, mit dem Maximalbetrag von 4 pct. Rechtsanwalt Dr. Bangratz⸗Landau weiſt darauf hin, daß durch Uebertragung dieſer Vereinbaxungen mit den Liquidatoren die Generalverſammlung ihr Recht völlig aus der Hand gäbe. Nach den Statuten müſſe die Generalverſammlung die Norm für die Ent⸗ ſchädigungen heute feſtſetzen. Er ſchlage vor, daß die Liquidatoren aus den jeweiligen Eingängen einen Prozentſatz beziehen ſollten, alſo aus den Eingängen des erſten Halbjahres 2 pCt. uſw., nicht alſo, daß der Prozentſatz für die ganzen Eingänge normiert werde. Rechtsagent Blum Neuſtadt erklärt, ſein Vorſchlag ſet ge⸗ weſen, überhaupt einen feſten Prozentſatz zu normieren. Direktor Groſch meint, wenn man einen feſten Prozentſatz feſtſetzte, würde man die Intereſſen der Geſellſchaft nicht richtig wahren. Dr. von Zueealmaglio Mannheim ſchlägt vor, die Entſchädigung auf 8 pet. feſtzuſetzen; nach Ablauf des erſten Jahres könnte man mit den Liquidatoren einen neuen Vertrag abſchließen. Direktor Groſch macht folgenden Vermittelungsvorſchlag: für die Mühewaltung der Liquidatoren 8 pet. aus den Eingängen fürs erſte Jahr feſtzuſetzen, was ſpäter abgewickelt werde mit 4 pet. zu entlohnen. Dieſer Vorſchlag findet einſtimmige Annahme⸗ Beſtätigung der Liquidations⸗Kommiſſfon. Nunmehr wird die von den Gläubigern vorgeſchlagene Liqui⸗ dationskommiſſion beſtätigt. In die Liquidations⸗ kommiſſion ſind deſigniert? die Herren Rechtsanwalt Riffel⸗ Neuſtadt, Rechtsanwalt M eyer⸗Ludwigshafen, Reviſor Ludwig Poſt⸗Neuſtadt. Rudolf Köckler⸗Neuſtadt und Direktor 8 in ck⸗ gräf⸗Neuſtadt. Neuwahl des Aufſichtsrats. Schließlich wird zu Punkt 5 der Tagesordnung„Nauwahl des Aufſfichtsrats“ geſchritten. Direktor Groſch gibt hierzu folgende Erklärungen: Er ſei noch ganz allein im Aufſichtsrat übrig geblieben, nachdem er vor 2½ Jahren den Vorſitz im Aufſichtsrat ühernommen hatte. Vor zwei Jahren habe er gegen die Maforität im Aufſichtsrat die Reviſton durchgedrückt. Trotz aller Maßnahmen ſei aber weiter betrogen worden. Schließlich ſei Stoeck geswungen worden, ſeine Direktor⸗ ſtelle niederzulegen, jedoch habe man ihm einen Poſten im Aufſichts⸗ rat eingeräumt, in welchem er(Stoeck) immer die Uebermacht gehabt habe über die Geiſter, die nicht gerade ſtark waren. Im Laufe des letzten Jahres habe Rechtsanwalt Selb⸗ Mannheim ſein Amt als Aufſichtsrat niedergelegt, weiter habe Direktor Eich⸗Bonn heute ſeinen Austritt aus dem Aufſichtsrat erklärt. Stoeck ſei durch Selbſt⸗ mord geendet. Rechtsanwalt Dr. Bangratz⸗Landau erklärt, die Herren des Auffſichtsrats ſeien fahnenflüchtig geworden und hätten Direk⸗ tor Groſch allein übrig gelaſſen. Das entſpreche aber nicht dem Geſetz, Der Aufſichtsrat brauche ja das ihm angebotene Amt nicht anzu⸗ nehmen, aber vor der Zeit dürfe er nicht niederlegen, er bleibe nach einer Reichsgerichts⸗Entſcheidung völlig verantwortlich für alle Hand⸗ lungen, auch für die, welche nach der Amtsniederlegung bon der Geſell⸗ ſchaft vorgenommen würden. Wenn die Herren Aufſichtsräte„ſtrei⸗ ken“, ſo dürfen wir dieſe Amtsniederlegung nicht alzeptieren. Zum Erſatz für dieſe Herren können wir dann allerdings die und die Herren wählen. Man könne den alten Aufſichtsrat auch abſetzen, das em⸗ pfehle er aber nicht zu tun. Direktor Groſch meint, daß kein Aufſichtsrat ſich eine ſolche Pflichtwidrigkeit habe zu ſchulden kommen laſſen. Rechtsanwalt Selb habe ſein Amt niedergelegt, weil ja noch drei Aufſichtsräte vorhanden waren. Stoeck ſei durch Selbſtmord geendet und Direktor Eich⸗Bonn habe ſeinen Austritt erſt für heute erklärt. Rechtsanwalt Dr. Bangratz meint jedoch, daß Rechtsanwalt Selb⸗Mannheim und Direktor Gich⸗Bonn die geſetzliche Ver⸗ pflichtung durch ihre Amtsniederlegung nicht erfüllt hätten. Man ſolle einen neuen Aufſichtsrat wählen unter Vor⸗ behalt der eivilrechtlichen Verantwortlichkeit des alten Aufſichtsrats. Der Vorſchlag Bangratz fand einſtimmige Annahme. Schließlich wird die Wahl des neuen Aufſichtsrats vorgenommen. In dieſen werden deſigniert die Herren Rechtsanwalt Dr. Bangratz⸗Landau, Rechtsanwalt Schnell⸗Landau, Dr. v. Zuccalmaglio⸗Mannheim und Kaufmann Dörr⸗ lamm⸗Neuſtabt. Die benannten Herren nehmen die Wahl an, Kaufmann Dörrlamm unter Vorbehalt.— Die geſtern wieder⸗ gegebene Meldung, daß Direktor Groſch in den Aufſichtsrat gewählt ſei, iſt eine irrige, allerdings auch in Aktionärkreiſen nach der Ge⸗ neralberſammlung noch perbreitet geweſene Annahme. Direktor Groſch hat vielmehr, wie uns erklärt wurde— eine derartige Er⸗ klärung wurde in der Generalverſammlung nicht gegeben— ſein Amt als Aufſichtsrat gleichfalls niedergelegt. * Auz der Handelskammer. Ueber zweifelhafte Firmen im Auslande werden der Handelskammer fortlaufend Mitteilungen ge⸗ macht, aus denen an Intereſſenten auf beſtimmte Anfragen Auskunft erteilt wird. Neuerdings liegen Meldungen über zahlreiche zweifel⸗ hafte Firmen in Großbritannien(London u. a..) ſowie einige in Budapeſt vor. Zuckerraffinerie Mannheim. Die geſtrige Generalverſammlung genehmigte die Vorſchläge der Direktion und des Aufſichtsrats und ſetzte die Dividende auf 15,16 Proz. feſt. Dresdener Bank und Schaaffhauſen'ſcher Bankverein. In der heute abgehaltenen außerordentlichen Generalver⸗ fammlung der Dresdener Bank, die unter dem Vorſitz des Herrn Geh. Finangrats Dr. H. Neucke attfand, waren 88 Aktionäre ault 42 368 Stimmen vertreten. Die Tagesordnung, betreffend die⸗ Intereſſengemeinſchaft mit dem Schaaffhauſen ſchen Bankverein in Köln wurde einſtimmig und debattelos ange 4 nommen. In den Aufſich t wurden die Herren Geh. Kom⸗ merzienrat Guſtav Michels⸗Köln, Geh. Juſtigrat Rob. Gſſer⸗ Köln, Bankier Louis Hagen⸗Köln, Ober.⸗Reg.⸗Rat a. D. Heinr. Schröder⸗ Köln und Oberfinanzrat Hugo Hartung⸗ Berlin neu gewählt.— Die heutige Generalverſammlung des Schaaff⸗ hauſen'ſchen Bankvereins genehmigte, wie aus Köln tele⸗ graphiert wird, mit allen gegen eine Stimme das Abkommen über die Intereſſengemeinſchaft mit der Dresdener Bank. Zum Tode Hanſemanns. Aus Berlin, 10. Dez., wird gemeldet Den Geſchäftsinhabern der Discontogeſellſchaft iſt vom Kaiſer folgendes Telegramm zugegangen:„Neues Palais, 9. Dez. Die Meldung von dem Hinſchelden Hanſemanns erfüllte Mich mit aufrichtiger Teilnahme und Ich ſpreche Ihnen zu dem ſchweren Verluſte, den die Discontogeſellſchaft erlitten hat, Mein Beileid aus. Das Andenken des trefflichen, um das Vaterland hoch⸗ verdienten Mannes wird Mir ſtets lieb und wert ſein. Preußiſche Zentralboden⸗Kredit⸗A.⸗G. Aus Berlin, 10. Dez., wird uns telegraphiert: Bei der geſtrigen Subſeription auf 4 prozentige Zentral⸗Pfandbriefe vom Jahre 1908 der preußiſchen Zentralboden⸗Kredit⸗A.⸗G. ſind die aufgelegten 16 Millionen Mark vielfach überzeichnet worden, ſodaß auf die einzelne Zeichnung nur geringe Zuteilungen fallen werden. Kurs blatt der Mannheimer Produktenb örſe vom 10. Dezember. Weizen bierländ.—.—17.25 Maisamer. Mixed 12.—.. „ Mheingauer 17.—.„ Donau 12.50—.— „ norddeutſcher 17.———.—„ La Plata 11.50—11.75 „ neuer rhein.—.——17.50 Kaoßlreps, d. neuer 21.75—.—. „ ruſſ. Azima 17.40—17.90] Wicken—.—18.— „ Ulka 17.—17.50 Kleeſamen deutſch. 1 118.—198.—. „ Theodoſia—.—18.— 15„ fr 108.—118.— „ Saxonska——„ neuerpfälzer—.——. „ Taaganrog 16.75—17.75„ Luzerne 110.—124.— „ rumäniſcher 17.25—18.—„ Provene. 120.—140.— „ am. Winter.——17.85„Eſparſette 30.——54.— „ Manitobar—.——.— Leinbl mit Faß—.—43.50 „ Walla Walla————„ bei Waggon—.—41.50 „ Kanſas II 17.78——.—[Rüböl in aß-——58.— „ La Plata 17.25—18.—„ bei Wagaon—.—58.— Kernen 17.—.— Am. Petroleum Faß Roggen, pfälz. 14.—.— fr. mit 20% Tara——28.25 „ neuer—.—— Am. Vetrol. Wagg.———24.50 „ ruſſiſcher 14.50—— Am. Petrol. in Ciſt. „ rumäniſcher—.—.— v. 100ko netto verzollt—.20.70 „ norddeutſcher 15.——.— Ruſſ. Nobel in Faß———2 25 „ amerik.——.— dto. Wagg.-——29.70 Gerſte, hierländ. 15.28—13.7 dto. Ciſt.—.—19.10 „ Pfälzer 18.25—16..»Ruff. Meteor in Faß—.— 24.60 „ Ungariſche—.——. dto. Wagg.—.—25.60 Fukter 11.50—.— dto. Ciſt.——19.89 Gerſte rum. Brau—.— Ruff. gewöhnl. in Fas—.28.70 Hafer, bad. 12.—15.75 dto. Wagg.—.—22.70 „vuſſiſcher 18.75—15.— dto. Ciſt.—18.90 „norddentſcher———.— Robſprit, verſteuert 122.5 Hafer, württb. Aly—.———.— oer Sprit—.—55.50 „ amerik. weißer———.—— 9oer do. unverſt.—.—89.50 Welzenmehl INr. 00 0 1 2 8 .50. 28.50 28.50 22.50 21.50 19.50 Roggenmebl Nr. 0) 22.25 1) 19.25. Weizen anhaltend ſehr ruhig. Alles Andere unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Dezember.(Offizieller Bericht.) Aktien. Banken Brief Geld Brief Ger⸗ Badiſche Bank— 190.—Br Schroedl, Hdelbg.]—.— 196.— Kred. u. Depb., Zbckr.“—.— 119.75„ Schwartz, Speyer—.——. Gewbk. Speyer 50% EE—.— 180.—„ Ritter, Schwetz.—.— 129.— Oberrhein. Bank—.— 94.—„ S. Weltz Speyer 111.70—.— Pfälz. Bank 109.50 109.25„ z. Storch, Sick,—.— 105.— Pfälz. Hyp.⸗Bank——193.—][,„ Werger, Worms 108.:— Pf. Sp⸗u. Kdb. Land.—.—129.— Worms, Br. v. Oertge Rhein. Kreditbank 140.80—.—Pflz. Preßh. u. Spfbr“—.— 97.— Rbein. Hyp.⸗Bank—.—193.— Trausport Südd. Bank 105.50 t. Verſicherung⸗ Eiſenbahnen B..⸗G. Rhſch. Seetr 100.— 99.50 Pfälz. Ludwigsbahn—.— 228.— Mannh. Dampfſchl.—.— 87.25 „ Maxbahn—.—140.-„ Lagerhaus 109.—.. „ Nordbahn—. 181.75INh. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Heilbr. Straßenbahnſf——.— eee,—.— 1008 55„ Aſſelurranz e.— Ehem. Indußtie. Continental. Verſ.—.— 840.— .⸗G..chem. Induſtr.—.Mannh. Verſicherungd—.— 480.— Bad. Anil. u. Sodafbr.—.7 450.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. Ebem. Fab. Golbdenba—.— 172.— Württ. Transp.⸗Verſ. 523.— 517.—. Verein chem. Fabrikenn— 248.— duſtri Verein D. Oelfabriken.—119.80 Jaduſfele. 57 Wſt..⸗W. Stamm 247——.—.⸗G. Seilinduſtrie 5 Vorzug 108.80—.—Dingler'ſche Nſchfb.“—.——— 1 Emailltrfbr. Kirrwell[———.— Brauereien. Emailw. Maikammoef Bad. Brauerei 188.——.—Ettlinger Spinnerei—.— 108.— Binger Aktienbierbr.—.———Hüttenh. Spinnere!! 108.— Durl. Hof vm. Hagen—.—280.—Nähmfbr. Hald u. Neuf—.— 17. Eichbaum⸗Brauerei—.— 160.500Koſth. Cell.⸗u. Papierf“. 116.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 101.—Nannh. Gum u. Asd. 98.. Ganters Br. Freiburg—.— 112.— Oggersh. Spinnere! Kleinlein, Heidelberg—.— 181.—Pfälz. Näh.u. Fahr. 85.— Meſſerſchmitt 89.——.— Portl.⸗Cement Heidlb.“—.—118. udwigshaf. Brauerei—.——.— Verein Freib. Ziegelw. e 180.50 Mannh. Aktienbr. 160.—Ber. Speyr, Ziegelw] 73.25.— Pfalzbr. Geiſel Mohr——.— Bagern Waldhoß—.— 253.— Brauerel Sinner—.—246.— Zuckerf. Waghäuſel—.— 83.— Baumwolle und Petroleum. Bremen, 10. Dezbr. Petroleum. Standard White loco—— Baumwolle 68—. Ruhig. Antwerpen, 10. Pez. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ weis loco 291/, per Dez. 221½, per Jan.⸗April 22/. Etiſen un bdMetalle. Amſterda m, 10. Dezbr. Zinn Banca loco 74—, Zinn Banea Dezember.⸗Auktion 74½, feſt. Glasgow, 10. Dezbr.(Anfang.) Roheiſen mir warrants per Kaſſa 4806, per Monat——, ſtetig. Cleveland, 10. Dezbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 41½ ½, per Monat 41/8.—, ſtetig. London, 10. Dezbr.(Anfang.) Kupfer p. 9 Monate 56..—, ſtetig.— ed numbers Kaßſa 56.15, Kupfer Zinn p. Kaſſa 122.15.—, Zinn 3 Monate 124.—.—, ſtramm.— Blei ſpaniſch 11..3, Blei engliſch 11..6, ruhig. Zink gewöhnlich 20.18.9, Zint ſpeztal. 21.—.—, ſtetig. Queckſilber—. Chefr für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeltung: Eruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den ubrigen, vedaktioneller Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m be Ou Direltor Speer, Ahote 9 00 15 9• 76 1 5, —— —. ee FFPEF e :ĩ———2 6. Seite! Mannheim, 10. Dezeuber: Redakteur Kolb in in wenig reſpektvoller Weiſe d f eſt, der Reviſionismus Monc Er ſtellt f „Es liegt auf der Hand, daß, wenn es zu einer Kata⸗ ſtrophe, zu einem„letzten entſcheidenden Kampf“ zwiſchen Bour⸗ gebiſie und Proletariat kommen mu ß, dann unſere„bisherige bewährte Taktik“ einegrundfalſche war. Kautsky ſagte in Dresden allerdings, unſere bisherige Taktik ſei darauf ge⸗ richtet geweſen, die Gegenſätze zu den herrſchenden Klaſſen immer mehr gegen uns zu erweitern, die Konflikte zuzuſpitzen, ſodaß wir Zuſtänden entgegengehen, wo es eine Enkſchei⸗ dung gelte. Der Siegespreis für dieſen„letzten entſcheidenden Kampf“ ſei die Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat. Das iſt, wie man zugeben muß, eine ſehr präziſe Erklärung der Theorie vom abſolut notwendigen Zuſammen⸗ bruch, aber zugleich auch eine Erklärung unſerer bisherigen Taktik, gegen die zu proteſtieren wir alle Urſache haben. Unſere Taktik war die direktentgegengeſetzte. Wir ſuchten — und wie oft haben es Bebel und andere im Reichstag und in den Verſammlungen erklärt!— die herrſchenden Klaſſen da⸗ von zu überzeugen, daß die Entwicklung auf geſetzlichem Wege vor ſich gehen kann, daß wir vor allem beſtrebt ſind, dieſe geſetzliche Entwicklung zum Sozialismus zu ermöglichen. Weil dieſe Ueberzeugung immer mehr die ünſerige wurde, deshalb haben wir uns immer mehr von unſerem früher rein negieren⸗ den Standpunkt entfernt und uns der poſitiven praktiſchen Reformarbeit auf allen Gebieten genähert, ſchrittweiſe und immer gegen den Widerſpruch der Revpolutionsſtrategen, die gegen dieſe„Siſyphosarbeit“ proteſtierten. Und nun kommt einer unſerer Theoretiker und erklärt kurz und bündig, die ſo⸗ zialen Gegenſätze haben die Tendenz, ſich zuzuſpitzen, des⸗ halb muß es zu Konflikten kommen, und der letzte Konflikt bringt den Zuſammenbruch der Herrſchaft der Bourgeoiſte; dem „entſcheidenden letzten Kampf“, bei dem wir unſere Gegner niederzwingen, können wir uns wicht entziehen! Wenn das richtig wäre, das heißt wenn die geſetz⸗ liche, organiſche Entwickelung ausgeſchloſſen iſt, dann erfordert es die Ehrlichkeit, zu erklären, daß der zweite Teil unſeres Programms eigentlich nur eine Dekoration zum erſten Teil desſelben ſei; es iſt dann nicht daran zu denken, daß dieſes Programm ganz oder teilweiſe innerhalb des kapi⸗ kaliſtiſchen Staates verwirklicht werden kann, denn jede einzelne der dort aufgeführten Forderungen widerſpricht den Intereſſen der Bourgeoiſie. Es muß den Leuten offen und ehrlich geſagt werden: Gebt euch keinen Hoffnungen hin, daß unſere parlamentariſche Tätigkeit von Erfolg ſein wird. Nur wenn wir im Beſitze dergeſamten Staatsgewalt ſind, kann die eigentliche Reformarbeit beginnen. Die Revolution muß kommen, es führt kein anderer Weg zur ſozialiſtiſchen Ge⸗ ſellſchaft. Wenm die Revpolution aber kommen muß, dann darf und kann mit der„bisherigen bewährten Taktik“ nicht mehr weitergearbeitet werden, dann müſſen wir die von den Jun⸗ General⸗Anzeiger. gen im Jahre 1890—91 vorgeſchlagene Taktit Das wäre logiſch, ehrlich und konſequent. Eine totale Beſttzergreifung der Staatsgewalt hat einen ſcheidenden letzten Kampf zwiſchen Proletariat und Bour⸗ gebiſie zur abſolut ſicheren Vorausſetzung. Wie aber wird dieſer Kampf ausgefochten? akzeptieren. entſch Das iſt eine Frage, die, wenn man den Kampf für abſolut ſicher hält, eine beſtimmte klare Antwort erfordert. Daß eine ſolche„letzte entſcheidende Auseinanderſetzung“ unblutig verlaufen würde, iſt ganz und gar ausgeſchloſſen. Kautsky mag hundertmal betonen, eine Revolution im bisherigen Sinne ſei ausgeſchloſſen, weil unmöglich; wenn ſeine Theorie richtig wäre, müßte eine ſolche Revolution kommen.“ Das iſt nicht nur ehrlich ſondern auch ſehr vernünftig gedacht, und wird wohl aus beiden Gründen den Zorn des Großinquiſitors Bebel im höchſten Grade erregen. Deutſchlands Beteiligung an der Welt⸗ ausſtellung in St. Louis. (Schluß.) Für das Gebiet der induſtriellen Erzeugniſſe ſind vier gewaltige Paläſte vorhanden. Hervorzuheben iſt hier die buch⸗ gewerbliche Ausſtellung, eine Ausſtellung von Kunſt⸗ und Amateur⸗ photographien, die Ausſtellung der Textilinduſtrie, die neue Induſtrie der Glanzſtoffabrikation und Muſterkollektionen aus Rheinland und Weſtfalen, Solinger Stahlwaren, Zeichenwaren, wobei beſonders die Firmen Faber in Nürnberg und Zanders in.⸗Gladbach zu erwähnen ſind. Die ſtrenge Sachlichkeit der Dresdener Ausſtellung hat ein ganz erſtaunliches Intereſſe in Amerika erweckt, und ſo wird die in St. Louis zu veranſtaltende Städte⸗Ausſtellung dort einen beſonderen Erfolg haben. Das Miniſterium der öffentlichen Arbeiten veranſtaltet in Verbindung mit einer Reihe großer Firmen, wie Haniel und Lueg, der S und Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft in Mannheim, der Siemens⸗Schuckertwerke und anderen eine bedeutſame Ingenieur⸗ Ausſtellung. Das kaiſerliche Geſundheitsamt gibt ein Bild der hygieniſchen Einrichtungen Deutſchlands und ſtellt ein vollſtäandiges bakteriologiſches Laboratorium aus. Der Hauptnachdruck iſt auf das deutſche Kunſthandwerk gelegt. Deutſchland hat für dieſen Zweig den beſten Platz von rund 8000 QOm. Es wird angeſtrebt, alle Kunſtinduſtrien Deutſchlands möglichſt reich und eigenartig zur Geltung zu bringen Bei der Her⸗ ſtellung der zahlreichen Innenräume, die aus verſchiedenen Zentren des deutſchen Kunſtgewerbes angemeldet ſind, ſtehen überall berufene Künſtler an der Spitze. Es iſt ſoviel wie möglich daruf Bedacht ge⸗ nommen, ſolche Innenräume zu gewinnen, die für beſtimmte prak⸗ tiſche Zwecke in der Heimat geſchaffen werden ſollen. So werden aus Bayern Säle für öffentliche Gebäude in Nürnberg und Bayreuth, aus dem Königreich Sachſen Zimmer für das neue Ständehaus, aus! Düſſeldorf ein Raum für das Kunſtgewrbemuſeum nach Plänen von Profeſſor Behrens ausgeſtellt. Es iſt zu erwarten, daß die Ameri⸗ kaner, wenn ſie auf den prächtigen deutſchen Schiffen nach Deutſch⸗ land kommen, nachdem ſie alle die kunſtgewerblichen Leiſtungen in St. Louis geſehen haben, nun auch den deutſchen Markt bevorzugen werden. Bezüglich der Maſchineninduſtrie iſt Deutſchland mit einer Reihe großer Maſchinen an der Kraftlieferung beteiligt. Von einer allgemeinen deutſchen Maſchinenausſtellung iſt abgeſehen wor⸗ 8 den, wegen der gegenwärtigen Geſchäftslage und des Zollſatzes von 22 2 2— 99— Wegen Reservierung von Platz bitten wir um baldige Zusendung der Aufträge. Verlag des General-Anzeigers der Stadt Mannheim und Umgebung. Ladung. No. 52173. Der am 12. No⸗ vember 1862 zu Calmbach geb. Uhrmacher Guſtav Adolf Barth, zuletzt wohnhaft in Mannheim, 17 Zeit undekannt wo, wird be⸗ chulpigt, daß er als beurlaudter Exſatzreſerviſt ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uedertretung ge 300 81 SrG ge Ziffer USERTRFT TateHACHATfUNN aNAUUTE.BEKOMMLICHKEITI Wieihnachts-Inserate werden den grössten Erfolg haben durch unsere besonders ausgestatteten beiden ntsnummern vom 13. und 20. ds. Mts., die wWir im weitesten Umfange verbreiten werden. Immerhin wird die deutſche 45 Prozent, der auf Maſchinen liegt. neueſten und eigenartigſten Erzeugniſſen, auf dem Gebiete des Motorenbaues, gut repräſentiert! Attraktion der Ausſtellung wird zweifellos die Hr n, die von Krupp gebaut iſt, ferner die Keſſel von Unter den Teilnehmern iſt auch die Deutzer Gasmotorenfabrik zu erwähnen, Das Genie der deutſchen Ingenieure wird auch in amerikaniſchen Maſchinen zutage treten, beiſpielsweiſe in den nach Amerika ver⸗ kauften Patenten der Nürnberger Maſchinenbaugeſellſchaft für Gas⸗ motoren. Ein rieſenhafter Bau von 365 ge iſt die Transportabteilung. Dort ſind der Norddeutſche Lloyd, die Hamburg⸗Amexikalinie und einige Schiffswerften vertreten. Die Preußiſch⸗ heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft zeigt dort ihre muſter⸗ haften Sicherheitseinrichtungen, die deutſche Lokomotivinduſtrie iſtz durch eine Reihe der bedeutendſten Firmen dargeſtellt. Meter La Die Automo⸗ bilabteilung wird von Daimler, Benz, Diedrich, der Kontinental⸗ kautſchuk⸗Kompagnie und der Frankfurter Union beſchickt. Daran ſchließt ſich eine wiſſenſchaftlich und techniſch bedeutungsvolle Aus⸗ ſtellung für Luftſchiffahrt, die Modelle der Elberfelder Schwebebahn, der Berliner Hochbahn und der Siemenswagen. Deutſchland bietet ſomit in Amerika vier Rekords, die ihren Eindruck nicht verfehlen werden: Das ſchnellſte Schiff, das ſchnellſte Auto⸗ mobil, den höchſt geſtiegenen Ballon(in dem Berſon⸗ Ballon, der 11000 m hoch geſtiegen iſt) und ſchließlich den ſchnellſten elekträſchen Gleiswagen. Das Landwirtſchaftsgebäude wird die deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe vorführen, die deutſchen Betriebs⸗ formen, das landwirtſchaftliche Unterrichtsweſen und ſo fort. Auch eine deutſche Pferde⸗Ausſtellung wird veranſtaltet werden. Ein Nahrungsmittel⸗Laboratorium wird beweiſen, daß die Angriffe gegen die deutſche Nahrungsmittelinduſtrie unbegründet ſind. In der Berg⸗ gewerksausſtellung wird ein Teil der Modelle von der Düſſeldorfer Ausſtellung Aufnahme finden; insbeſondere werden dort Wohlfahrts⸗ einrichtungen gezeigt werden. Krupp, der Bochumer Verein, die Bergwerksgeſellſchaft Hibernia beteiligen ſich in hervorragender Weiſe. Gegenüber den Schäden, die der pennſylvaniſche Streik auf⸗ gedeckt hat, wird dieſe Ausſtellung für Amerika von beſonderm Nutzen ſein. Schließlich ſind noch die Ausſtellung für Sozialökonomie des Reichsverſicherungsamts und des Statiſtiſchen Amts zu erwähnen, eine Spezialausſtellung von Deutſch⸗Oſtafrika und die Beteiligung Deutſchlands auf dem Gebiete des Sports. Nachdem alsdann einige wohlgelungene Lichtbilder aus dem Ausſtellungsgebäude zurVorführung gelangt waren, ſchloß der Vortra⸗ gende ſeinen Rundblick mit den Worten: Es handelt ſich um ein ge⸗ waltiges und großes wirtſchaftliches Unternehmen, bei dem Deurſch⸗ land entſprechend ſeiner Stellung in der Weltwirtſchaft und ent⸗ ſprechend dem Range, den es auf wiſſenſchaftlichem, techniſchem und künſtleriſchem Gebiet einnimmt, nicht fehlen darf. Es handelt ſich nicht nur um materielle Erfolge, ſondern auch um ideelle. Wir haben es in den Vereinigten Staaten mit einemLand zu tun, deſſen Bevölke⸗ rung zum größten Teil aus Deutſchen beſteht, aus Leuten, die unſere Sprache ſprechen und auf vielen Gebieten die gleichen Ideale und Ueberzeugungen haben wie wir. Die Ausſtellung wird dazu bei⸗ tragen, dieſe Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten feſter und inniger zu knüpfen.— Der Redner fand mit ſeinen Ausführungen den lebhaften Beifall der Verſammlung. eihhachley loos&* Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Auntsgerichts Abt. IX Uterſelbſt auf: Mittwach, 3. ebruar 1904, vormettags 8½ Uuhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverßandlung geladen. Bel unentſchuldigtem Ausblei⸗ ben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Str.⸗P⸗Ordg von A dem Bezirkskommando Mann⸗ heimgusgeſtellten Eiklärung vom 24. November 19038 verürteilt werden. 17969 Maunheim, 5. Dezeenber 1908. Der Gerichtsf reiber Großherzog Amtsgerichts: K. Bernauer. Tücht. Friſeuſe mmmt noch Kunden an, pro Monat. 3. 6885 Dalberaſtraße 24. Waldungen bei Ziegeſhauſen Baumpfähle 650, Nutzſcheitholz: Derbſtangen: Lärch. I. 27, II. 22, II. 825, ſowie 24 Slangen⸗u. Brennhol⸗Verſſeigerung. Großh. Forſtamt Heidelberg verſteigert aus den Domänen⸗ Donnerstag, i7 Dezember, vormittags 9 Uhr im„ dler“ in Ziegelhauſen. IJ. aus Hut IV(Forſtwart Gerhänſer in Ziegelhauſen): Abt. 53:„Moſelbrunnen“ zwiſchen Tannplatz und Moſel⸗ brunnen lagernd: Lärchenſtangen: ſcheiter, Breunh lz: 505 Ster meiſt buch. Scheit⸗ und Prügel, ſowie 7170 gem. meiſt Durchforſtungswellen. II. Aus Hut 1(Forſtwark A. Sauer in Schönau) Lärchengarteſt und Kandelgrund lagernd: Abt. 68 brunnenſchlag und 64 Oebere Kreuzſchläge: Nutznolz⸗ III. 1165, IV. 1215, V. 1178, Reisſtaugen: Ficht. J. 1225, „1625(Gerüſt⸗ u. Hopfenſtangen. Bohnenſtecken). 229 Ster gem. Laub, Nadel Scheſt u, Prügel, Stüg gem. Durchſorſtungswellen. 17876 pecielifäf. Derb I. 595, II. 238, 19 Ster buch. Nutz⸗ e Umos⸗ Ficht. I. 98, II. 1019, RSTFEATTER Aueecdegdbrn Mayscheider, opt. und chür. Instrumente. — 132908: 50janriges Geschäfts-Jubiläum. Bekauntmachung. Nr. 33389 J. 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Die Beſchäftigung von Arbeiter⸗ innen und jugendlichen Arbeitern betr Nr. 140068 1. Nachſtehend bringen wir die Bekannt⸗ machung des Herrn Reichskanzlers in obigem Betreff vom 15. November 1903(Reichsgeſetzblatt 19003, S. 286, mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß demnach die hisherigen Beſtimmungen in Ziffer II,—3 der Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 18. Oktober 1898 (Reichsgeſetzblatt S. 1001) in Wegfall gekommen ſind. Mannheim, den 7. Dezember 1903. Bezirksamt: eff. 2898 Auf Grund des§ 139a,§ 154, Abf. 2 der Gewerbe⸗ Ordnung hat der Bundesrat die nachſtehenden Beſtimmungen, betreffend die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien Eplaſſen. +. In Ziegeleien, einſchließlich der! Schamottefabriken, dürfen Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter nicht ver⸗ wendet werden: 5 zur Gewinnung und zum Transporte der Roh⸗ materialien, einſchließlich des eingeſumpften Lehmes, zur Handformerei(Streichen oder Schlagen) der Steine 7 mit Ausnahme 14 von Dachziegeln(Dachpfannen) und von Bimsſand⸗ 17 ſteinen(Schwemmſteinen) 22 zu Arbeiten in den Oefen und zum Befeuern der Oefen, mit Ausnahme des Füllens und Entleerens oben offener Schmauchöfen, 2 zum Transport geformter(auch getrockneter und gebrannter) 5 Steine, ſoweit die Steine in Schiebkarren oder ähn⸗ 1 lichen Transportmitteln befördert werden und hier⸗ 7 0 bei ein feſtverlegtes Geleis oder eine harte ebene 1 Fahrbahn nicht benutzt werden kann. II. *. In Ziegeleien, einſchließlich der Schamottenfabriken, 601 iſt an einer in die Augen fallenden Stelle der Arbeitsſtätte 17 eine Tafel auszuhängen, welche in deutlicher Schrif⸗ 3 außer dem im 8 188, Abſ. 2 der Gewerbeordnung vorge⸗ 1 ſchriebenen Auszuge die Beſtimmungen unter J wiedergibt. 15 III. Die vorſtehenden Beſtimmungen haben für zehn Jahre 1 Gültigkeit. 7 Sie treten am 1. Januar 1904 in Kraft und an Stelle der durch die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 18. Oktober 1898(Reichsgeſetzblatt S. 1061) verkündeten Beſtimmungen. Berlin, den 15. November 1903. Der Stellvertreter des Reichskauzlers: gez.: Graf von Poſadowsky. 1 52 45 Flllale in 22 MAAHHENM 140 F 2, 12 gegenuber der Hauptpost P 2, 12 5 Aktlenkapital M. 130,000,000. Reserven M. 34,000, 000. 55 Miederlassungen in: Altona, Serlin, Bremen, Sückeburg, Ohemnitz, Detmold, Dresden, Furtn, Hannover, Hamburg, London, Lübeck, Nürnberg, Zwiokau. Eröffnung laufender Rechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annabhme verzinslicher Bareinlagen, mit und ohne Kündigungsfrist. Provisionsfreier Cheek-Verkehr. An- und Verkauf von Wertpapieren, fremder Banknoten und Geldsorten. Einlösung von Coupons u. verlosten Wertpapleren ete. Barvorschülsse auf Wertpapiere. Ausführung von Börsenaufträgen an sämtlich. Bürsen. Diskontlerung und Einzug von Wechseln, Ghecks etc, Aufbewahrung und verwaltung von Wertpapieren und sonstigen Wertgegenständen in oſtenem und ge- schlossenem Zustande. Versicherung verloster Wertpapiere gegen Kurs- Verlust und Kontrolle derselben gegen Verlosung. Vermietung von Schrankfächern(Safes) in unserer ahlkammer, unter Selbstverschluss der Mieter. Separate Räume zur Verfügung unserer Kunden. Ausstellung von Checks, Kreditbriefen ete. guf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 17988 Einräumung üderseeischer Rembourskredite auf London ete. Oberrheinische Band L12 Centrale Mannheim I 1. 2 Niederlassungen in Bagel, Frelburg J.., Heidelberg, Karlsruhe, Strassburg i. Els. Filialen in Baden-Baden, Bruchsal, Mülhausen l. E. u. Rastatt. — An- und Verkauf von Wertpapieren an sämtlichen Börsenplätsen. Aufbewahrung und Verwaltung von Efrekten. Vermietuntg von Tresorfächern(safes), unter Selbst⸗ verschluss der Mieter, in festen Gewölben. Oreditbriefe für alle Länder Donnerstag, 10. Dezember 1903. Bekanntmachung. Stratzeuſperre beir. Ntr. 150999 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß behufs Vornahme der Siel⸗ baugrbeiten in der Augelſtraße in Neckarau zwiſchen Schwetzinger⸗ laudſtraße und den Ho waſſer⸗ damm des Rheins die Abſperrung dieſer Straße vom 10 d. Mts. bis guf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benutzung der erwähnten Straßenſtrecle für den geſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 366 0.⸗Str.⸗G.⸗B. u. 5 121.⸗Str⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 2810 Mannheim, 8. Dezember 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. Bekanntmachung. Den Achltuhr⸗Laden⸗ ſchluß in der Stadt Mannheim betr. Mit Bezug auf die Bekannt⸗ machung obigen Betreſſs vom 8. Januar 1803 Nr. 24901 ſehen wir uns veranlaßt, zur Kennt⸗ nis der Geſchäftsinhaber zu brin⸗ gen, daß das Offenhalten der offenen Verkaufsſtellen bis abends 10 Uhr geſtattet iſt: 1) nom 8. bis 24. Dezember einſchließlich an ſämtlichen Wertagen; am Sylveſtertag, Für die Sonn⸗ u. Feſttage ſind dagegen die Beſtimmungen über die Sonntagsruhe im Haupdelsgewerbe maßgebend. Maunheim, 8. Dez. 1908. Großherzogl. Bezirksamt: Neff. 2611 Bekauutmachung. Den Rotlaui unter den Schweinen in Wieblingen betr. Nr. 141681J. In der Gemeinde Wieblingen, Aint He delberg, iſt die Rotlauf⸗Kraukheit unter den Schweinen ausgebrochen. Mannbeim, 7. Dez. 1908. Großh. Bezirktsamt: Zoeller⸗ 27076 Vergebung von Dung. Nr. 1728. Der ſich in der Zeit vom 1. Januax bis 31. Dezem⸗ ber 1904 im ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof ergebende Dünger im Geſammtgewicht von etwa 40000 Zentner ſoll im Sub⸗ e ee vergeben werden. Dem Zuſchlag liegen folgende Bedingungen zu Gründe: 1. Der DBünger muß nach Auf⸗ forderung der Direktion jederzeit abgenommen werden, doch wird den Wünſchen des Abnehmers tunlichſt Rechnung getragen. 2. Der Zuſchlag erfolgt nur an eine Perſon. 3. Der Preis verſteht ſich Eiſen⸗ bahnwagen ab Viehhof und iſt für 50 kg zu ſtellen. 4. Der Berechnung wird das auf unſerer Wagge ermittelte Gewicht zu Grunde gelegt. Waag⸗ ſchein wird jeder Sendung bei⸗ gegeben. 5. Erfüllungsort iſt Mannheim. 6. Die Stellung einer Kaution wird vorbehalten. Schriſtliche Angebote ſind ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift „Düngervergebung“ verſehen, bis ſpätenens 996751 Montag, den 21. Dezember, vormittags 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen. Die Eröffnung erfolgt unter Anweſenheit der erſchienenen Bieler. Mannheim, 7. Dezember 1908. Die Direktion des Städt. Schlacht Viehhofes. Fuchs. Submiſſion. Wir vergeben in öffentlicher Submiſſion das Ergebnis von a. cd. 5000 kg gekochtem Fleiſch⸗ ſiſchſutter und b. ed. 4000 kg Knochen in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1904. Die Bedingungen ſind: 1. Der Abfall an Kuochen iſt wöchentlich abzunehmenzhinſicht⸗ lich des Fiſchtutters wird den Wünſchen des Abnehmers tun⸗ lichſt entſprochen. 2. Der Preis verſteht ſich ab Schlachthof und iſt pro Kilo zu gellen. Die Transportgefäße ſind uns von Abneh er in ge⸗ nügender Anzahl zur Verfügung zu ſtellen. 3. Die Berechnung erfolgt nach unſerm Gewicht. 4. Erfüllungsortiſt Mannheim 5. Die Stellung einer Kaution wird vorbehalten. Schriitliche Angebote ſind ver⸗ ſhloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mouag, 21. Dezember 1903, vormittags 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen. Die Eröffnung erfolgt unter Auweſenheit etwa erſchienener Bieter. Mannheim, 8. Dezember 1903. Die Direktion und alſe sonstigen Sankgeschäfte. 16112/. des ſtädt, Schlacht Viehhofes: F uchs. 25500/ LEFf 13 71 Saoeppieſ- ſaus 5 N. Mocllsteller SCeinsie&firas- Ccoppieße von M. o an bs 2o0 E Sesenders raro u. inleross. Sebets- deppieñe von l. Ioo an bis 200 ffl Goidons fiirl. Gobois- Ceypieſie von M. Igo an bis 230 fll 1 11 OE, J. Grsor- Segnibie Mnliſe Gebeis· Coppleſie 1 von M. 50 an bis 126 fl Uõ. Jahrgang. F Helamtuuchmng 14. Armeekorps als diejenigen Infanterie⸗Truppenteile, bei welchen am 1. April 1904 Einjährig⸗Freiwillige eingeſtell! werden können, die nachſtehenden beſtimmt worden ſind: 1. das 2. Batarllon 2. Bad. Grenadier⸗Regiments„Kaiſer Wilhelm!.“ No. 110 inHeidelberg, 2. das 5. Badiſche Jufanterie⸗ Regiment Nr. 118 in Freibulg, 3. das 3. Bataillon 7. Bad. Infanterie⸗Regiments Nr. 142 in Mülhauſen i. E. 2609 Mannheim, 8. Dezember 1908. Der Zivilvorſitzende der Erſatztkommiſſion des Aushebungsbezirks Maunheim. Dr. A. Jung. Zwangsverſteigerung. Nr. 100361. Im' Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in legene, im Grundeuche von eclenheim, zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Direk tors Joſepn Anton Böhm in Mannheim nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grundſtück Am Mittwoch, 23. Dezor, 1908, vormittags 10½ Unr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Seckenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. Septeinber 1903 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks äus dem Grundbuüuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver ahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ lleigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grunbſtückes: von Seckenheim, Band 9, Heft 18, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 16728 Ord.⸗Zahl 1, Lide Nummer der Grundſtücke im BV. 111, Lager⸗ buch⸗Nummer 5356, Flächenin⸗ halt 63 a 44 qm Induſtrieplatz im Gewann Münchwalder, einer⸗ ſeits Lgb.⸗Nr. 5337, anderſ. Lgb.⸗ Nr. 5286 Schwetzingerſtraße. Schätzung Mk. 68000. Mannheim, den 22 Okt. 190g. Großh. Notariat IX. als Bollſtreckungsgericht: Pianino, faſt neu, billig zu verk. 22093 Schwetzingerſtr. 20,., rechts Fnfache und Zurliol gesetrte eente Hleine Jeppiohe von I. 20 bis H. òö. 11350% Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 11. Dezbr. 1908, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, Q 4,5 hter: 22191 Divan, Tiſche, Stühle, Kleider⸗ ſchränke, Vertikow, Conſol mit Spiegel, Kommode, Schreibtiſche, Theken, Sekt, Nähmaſchinen, Nippſachen, Bilder, 1 Boden⸗ teppich, neu, 1 Palme, Betlen, Spiegel, Büchergeſtelle, Waſch⸗ kommode mit Marmorplatte, 2 Regulateure, Nachttiſche mit Marmorplatte, Nähtiſchchen, 1 Bilcherſchrank, Kleiderſtoff, In⸗ ſtallatonswaren und andere Gegennände, gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffelitlich verſteigern: Mannheim, 10. Dezbr. 190g. 5 Roſter, Gerichtsvollzieher, O 1, 12. Zwangs⸗Verſteigerung. „Nr. 2882. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſollen die in Ilvesheim belegenen, im Grund⸗ buche von Ilvesheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des akob Bühler, Michael Sohn, Ganwirt in Waldhof, eingetra⸗ genen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am 18015 Mittwoch, den 13. Jan. 1904 vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — im Rathauſe zu Ilvesheim— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 22. Sept. 190f in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundouchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betref⸗ fenden Nachwerſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzüngsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergebt die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu maben, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertellung des Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der e des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Ilvesheim, Band 9, Heft 13, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Ordn.⸗Zahl 1, laufende Nr. der Grundſtücke im B. V. I, 1, Lagerb.⸗Nr. 791, Flächeninhalt 3 ar 39 qm. 1) Ackerland auf der Schaaf⸗ weide, eſs. Lgb.⸗Nr. Nr. 790, aſs. Lgb.⸗Nr. 792. Schätzung M. 170.— Ordn. Zahl 2, laufende Nr. der Grundſtücke im B. V. I, 2, Lagerb.⸗Nr. 792, Flächeninhalt 7 ar, 84 qm. 2) Ackerland ebenda, eſs. Igb.⸗ Nr. 791, aſs. Igb.⸗Nr. 793. Schätzung M. 400.— zuſammen M. 570.— Ladenburg, 4. Dezbr. 1908. Großh. Notariat als Vollfireckungsgericht: Dr. Nitter. Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 9375. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen der Wirt Karl Truckenbrod Eheleute in Mannheien eingetragene, nach⸗ ſtehendbeſchriebene Grundſtückam Freitag, 18. Dezember 1903, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienmäumen in Mann⸗ heim B 4. 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 24. September 1903 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ fenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkundeiſt ledermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſiellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ bchich und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mannheim, Band 242, Heft 32, Beſtandsver⸗ zeichniß I. Lagerbuch⸗Nr. 5252 0, Flächen⸗ inhalt 2 à 92 qm Hofraite an der Schwetzingerſtraße 149 und Kleinfeldſtraße 18. Hierauf ſteht: à. ein vierſtöckiges Eckwohn⸗ haus mit Seitenban u. Schienen⸗ keller; b. ein Abort mit Piſſoir ein⸗ ſtöckig. Schätzung M. 92,000. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von M. 1,102. Mannbeim, 22. Oktober 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elfaſſer. 181. Juangsverſteigerung. Freitag, 11. Dezember 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 it gegen bare Zahlung im ollſtreckungswege öffentlich ver. ſteigern; 22186 1 Copierpreſſe, 1 Nähmaſchine und Möbel verſchiedener Art. Hieran anſchl eßend am Pfand⸗ orte mit Zuſammenkunjt im Pfandlokal und eventl. andern Tags vormittags 10 Uhr be⸗ ginnend: 3 Hobelbänke, 14 Kaſten mit kompl. Zimmerwerkzeug, Bund⸗ ſägen, ein größeres ZJuantum Bäubolz, Dachſparren, Rahmen⸗ ſchenkel, Dielen, Bretter, Latten, A fallholz, 1 Schuppen, 1 Bau⸗ hütte, 1 Wagen, 2 Handkatren, 2 Hebmaſchinen, 1 Dezimalwage, 2 Flaſchenzüge u 1 Schleinſtein. Mannheinm, 10. Dezbr. 1908. 22186 Krug, Gerichtsvollzieher. Waſſerleitung erſorderlichen Ven⸗ tilrohrſchellen von den Haus⸗ eigentümern zu erheben ſind und dat nur noch ausnahmsweiſe bei denjenigen Anſchlüſſen. welche noch bis zum 1. Januar 190⸗ angemeldek und binnen einer vom Verwaltungsrat der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke zu übe⸗ ſtimmenden Friſt auch tatſächlich ausgeführt werden, für die Ven⸗ tilrohrſchellen Nichts zu berechnen iſt. Der Verwaltungsrat hat dieſe Friſt für das geſamte Stadt⸗ gebiet auf den 1. April 190⸗ beſtimmt. Da nun aber in Neckarau in einer Anzahl von Straßen, näm⸗ lich in der Rheinſtraße, Roſen⸗ raße, Bismarckſtraße, Damm⸗ ſtraße, Germaniaſtraße, Blumen⸗ ſtraße, Ratſchretberſtraße und Pfarrgäßchen die Hausanſchlüſſe deshalb noch nicht möglich ſind, weil in den genännten Straßen die Waſſerleitung erſt nach Be⸗ endigung der Kanaliſatton gelegt werden kaun, hat der Verwal ungsrat für dieſe Straßen die weitere Ausnahmebeſtimmung ge⸗ troffen, daß die bis zum 1. Jan. 1904 ſeitens der Hausbeſitzer dieſer Straßen angemeldeten Hausan⸗ ſchlüſſe ebenfalls nach dem alten Modus berechnet weiden, wenn der Anſchluß ſpäteſtens ¼ Jahr nach der Verlegung der Waſſer⸗ leitung ausgeführt iſt. Hiernach liegt es im Intereſſe der Hausbeſitzer, ihre beabſichtig⸗ ten Hausanſchlüſſe noch vor Ab⸗ lauf dieſes Jagres bei der unter⸗ zeichneien Birektion zur Aus⸗ führung anzumelden. 28590% Mannheim, 4. Dezember 1903. Die Direktion der ſtädt. Ga⸗ u. Waſſerwerke: Chr. Beyer. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitaa, 11. Dezember 1903 nachmitlags 2 uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokale, Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſt eck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 22187 Möbel aller Art und Sonſtiges. Mannheim, 10. Dez. 1903. Zimmer, 22187 Gerichtsvollzieher. Zwaugsverſteigerung⸗ Freitag, 11. Dezember 1908, nachmitta 8 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q%,5 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 22188 2000 Stück Cigarren, 1 amerik⸗ Kontrollkaſſe, 1 Warenſchrauk, 1 Schreibmaſchine, 3 Ladentheke, ſowie Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 10. Dezbr. 190s. Weber, Gerichtsvollzieher. 1 K 3, 17 K 3, 17 Verſteigerungölokal. Freitag, 11. Dezember 1908, nachmittags 2 Uhr, Schlußz⸗Verſteigerun von: Neuen mittleren Füll⸗ öfen Mantel⸗, Möbel⸗ und orhangſtoffen, Schirmen, Fächern, Cigarren u. Möbeln aller Art. 2218 Theodor Michel, Waiſentat. Julius Kuapp, Auktionato Werfſtr. 15 part., 5 Zimmer u. Küche z. bermieten. Näheres 2. Stock. 6884b L 15 II.(Bahnhof) ſchö⸗ Omöbl. Zimmer zu: 1. Januar zu vernleten. 7115 Eigentümer: Narheriſes Bürgtrpeſptal.— Verantwor * tlicher Redakteur: Karl Apfel.— Druc und VNertrſeb Dr. Daas ſche Buchdruckeret, G. m. d. B. 1 * ee