Abonnement: 17 Tägliche Ausgabe; GBadiſche Volkszeitung.) 70 Wiennig monatlich. Bringerlohn 20 Pf Furch die Poſt bez. incl. auſſchlag M..42 nzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ Nur Sonntags⸗Ausgabe: Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. e E 6, 2. Stleſtuſe und verbreilehſtr Zeitung in Aauuhrim und Amgebung. E 6, 2. Drudeiet ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: e e 25 1—. Sut unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet..„FJiliale: Nrr. 615 Die Reklame⸗ZJeile„„„ 2 (Mitta ablatt.) pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraren⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, 1 8 Unabhängige Tageszeitung. Wee 20. für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ cmeec=e Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 577. Rede des Reichskanzlers Grafen Bülow in der geſtrigen Sitzung des Reichstags. ſie ſ VV die höchſten Intereſſem des Vaterla Ich kann es dem Kriegsminiſter überlaſſen, im eintelnen Sel en 0 55 die Angriffe des Abg. Bebel gegen die Organiſation unſeres den Sozialdemokraten geübt wirn, 5 8 7 gßer Heeres zurückzuweiſen. Ich geſtehe allervings daß ich von vorn⸗ chungen.) Das iſt ja überhaupt kennzeichnend für Sie(Leb⸗ Freitag, uu. Dezember 1905. Art der Kritik, Agitationsſtoff bei den Sozialdemokraten.) Das iſt eit Jahren auf dem heikelſten Ge herein mehr Vertrauen habe zu dem General v. Einem als zu hafter Beifall rechts), und das zog ſich dem Herrm Abg. Bebel.(Sehr richtig! rechts.) Darin ſoll keine die ganzen Ausführungen des Unfreundlichkeit für beweiſt, daß auf ſolchem Gebiet ein Quentchen eigener An⸗zur Regel; 5 ſichtia! rechts. Lärm bei ſchauung und Praxis und Kenntnis ſchwerer wiegt als die phan⸗ ene(Sehr richtigl kechn ieet mit laſievollſtem Vorſtellungen. Der Herr Abg. Bebel hat in dem militäriſchen Teil zu dem Erfolge der preußiſchen Waffen I.(Sehr nſer alter Kaiſer dem gemacht, was er iſt. Der Herr Abg. Bebel hat auch von den Manbveyn läßt, daß er wohl kaum an einem Manöver teilgenommen hat. Der Zweck der Manöver wie aller militäriſchen Uebungen kann ſelbſtverſtändlich immer nur die kr iegsmäßige Aus⸗ bildumg ſein. Aber in dieſer Beziehungen haben die Ma⸗ növer einen großen und Gefechtsleiſtung ſ bereitung für den Reiterei, auf die Herr Bebel es beſonders abgeſehen hat, eine bedeutſame Ro Kriege getan hat und zur Zeit Napoleons und unter Friedvich dem Großen, das i Deutſchland und außerhalb unſerer Grenzen. Der Abgeordnete Schädler hat geſtern hier eine Anzahl von Soldatenmißhandlungen, ſchweren Soldatenmißhandlungen zur Sprache gebracht. Wir alle verurteilen Roheit und Grauſamkeit. Brutalität und Un⸗ gerechtigkeit empören mich gerade ſo ſehr wie Sie, und als Reichs⸗ kanzler füge ich hinzu, daß ich in voller Uebereinſtimmung mit den Kriegsminiſtern aller Bundesſtaaten es als die heilige Pflicht der Militärverwaltungen betrachte, mit allen geeig⸗ neten Mitteln derartigen Ausſchreitungen entgegenzutreten, ihnen vorzubeugen, ſie auszurotten.(Lebhafter Beifall.) Je höher unſer Heer ſteht, umſo mehr müſſen wir ſeinen Schild blank halten, umſo energiſcher müſſen und werden wir alles daran ſetzen, um begründeten Beſchwerden abzuhelfen. Ich beſtreite keinem Mitgliede des Reichstages das Recht, militäriſche Fragen im den Kreis ſeiner Kritik zu ziehen. Die Kritik muß aber ſachlich und gerecht ſein, ſie darf nicht blind tadeln und blind verwerfen, ſie muß in militäriſchen Fragen auf mülitäriſche Fiede Rückſicht nehmen und auf die nationalen Geſichtspunkte. Sie darf weder das Selbſtvertrauen unſeres Volkes erſchüttern, noch mit dem An Ausſichten auf die Es gibt eine doppelte Art der Kritik. Es gibt eine Kritik, die offen und ungeſcheut Mißſtände zur Sprache bringt in der patriotiſchen Abſicht, ſie dadurch zur Heilung zu bringen und dadurch den Körpe den Abg. Bebel liegen, aber die Erfährung eit König Friedrich richtig! rechts.) Drill und Erziehung, hat geſagt, haben dem preußiſchen Soldaten zu in einer Weiſe geſprochen, die mich glauben Wert als Mittel der Erziehung für Marſch⸗ ſowie zur Erziehung der Führer als Vor⸗ Ernſtfall. Daß aber im Ernſtfalle die lle ſpielen wird, ſo gut wie ſie es im letzten ſt die Anſicht vieler einſichtigen Militärs in ſehen, das wir im Auslande genießen, die weitere Erhaltung des Friedens Untergraben. r geſund zu erhalten. Es gibt aber auch eine Einzelfall zu verallgemeinern und i den Sozialdemokraten. Bebel ruft: die Sache ſo dar, als ob daran die der Sozialdemokraten. Stürmiſcher Grenzgarniſonen, in Forbach. Ich ſtimme ihm darin zu, daß i in der Oeffentlichkeit liegt nicht nur nichts verkleiſtert und vertuf wo die beſſernde Hand der Heeresver Kein Heer den Welt und das deutſche auf ſeinen Lorbeeren ausruhen. Der Verwahrung dagegen ein, daß die für das deutſche Offizierkorps, daß korps ſolche Erſcheinungen zeitigte, da (Stürmiſche Heiterkeit.) Das deutſ ndes in Frage ſtehen, von (Sehr richbig! rechts. Gro⸗ Lärm bei den Sozialdemokraten. Fortgeſegte Unterbre⸗ Abgeordneten Bebel, immer jeden 1 7 1780 Recht, Herr Bebel, denn wenn ſich irgendwie ein Mitglied der Drill iſt nicht ſol aber bürgerlichen Geſellſchaft, ein Richter, ein Unternehmer, 5 0 0 i in Geiſtli in Juriſt ei l5 ibt, ſo ſtellen Sie als Mittel zum Zweck hat er ſehr weſenklich beigetragen zier, ein Geiſtſicher ean Furiſt eine Bloße gen 15 ſchaft ſchuld wäre, als ob die Schuld liege an der heutigen bür⸗ gerlichen Geſellſchaftsordnung, als ob es bei Ihnen nicht auch räudige Schafe gäbe.(Stürmiſche Unterbrechungen ierkeit der übrigen Parteien.) Es iſt geſtern vom Abg. Dr. Schädler auch Bezug genommen auf Vorgänge in einer unſerer haltloſe Aufdeckung ſolcher Vorgänge nützlich iſt; denn ſondern ſie iſt auch ein Zeichen einer guten Inſtitution, wo cht wird. Das iſt hier nicht der Fall geweſen. Ferner ſollen dieſe Vorgänge ein Fingerzeig ſein, ein anderes Heer, noch weniger wie irgend ein anderes Heer, ſoll gewarnt, derartige Schäden zu verallgemeinern, und ich lege nicht nur vor dem Inlande, ſondern auch vor dem Auslande ſozialiſtiſchen Preſſe ſo dargeſtellt worden iſt, als ob ſolche häß⸗ liche Erſcheinungen, die überall hervorgetreten, typiſch wären korps ſolche Erſcheinungen als typiſch angehängt werden. Die Sache ſo darzuſtellen, als ob vorzugsweiſe das deutſche Offizier⸗ ſäertum. Es wird auch anderswo geſündigt. Ganz ohne Fehl und Schuld ſcheint ja nicht einmal die Sozialdemokratie zu ſein. heute davon durchdrungen, daß kein Stand mehr der ehren⸗ haften Gefinnung— ich mein das Wort hier im bürgerlichen Sinne—, kein Stand mehr einer idealiſtiſchen Weltauffaſſung bedarf, als der, dem die Verteidigung des Vaterlandes anver⸗ traut iſt. Unſer Offizterkorps wird ſich immer gegenwärtig halten, daß die großen Erfolge, die wir vor 30 Jahren erzielt haben, in erſter Linie zurückzuführen ſind auf die altpreußiſche Schlichtheit und ſchlichte einfache Art, auf die altpreußiſche Tüchtigkeit und Anſpruchloſigkeit, die ihre Pflicht ohne großes Wortgepränge kut, worin die Alvensleben, Feldmarſchall Graf Roon und unſer großer Moltke Vorbilder waren. Dann wird unſer Offizierkorps auch weiter verdienen das Lob, das ihm zu ſchaffen.(Widerſpruch die Art der Kritik, wie biet, das wir haben, wo wie ein roter Faden durch miner die Ausnahme mit Recht!) Nicht mit ganze bürgerliche Geſell⸗ Beifall und große Hei⸗ ch glaube, daß die rück⸗ ein heilſames Prohibitiv, waltung einzugreifen hat. Heer ſo wenig wie irgend Abg. Schädler hat davor Sache wiederum in der dem deutſchen Offizier⸗ s iſt Heuchelei und Phari⸗ che Offizierkorps iſt noch Fürſt Bi Zmarck exteilt hat, daß kein Land der Welt uns unſer Offizierkorps und ſeine Vorzüge wird nachmachen können. Ich wende mich zu den Ausführungen des Abg. Bebel über das Gebiet der auswärtigen Politik. Er hat mir zwei Vorwürfe gemacht, die in einem ſeltſamen Wider⸗ ſpruch zueinander ſtehen. Auf der einen Seite hat er mir vor⸗ geworfen, daß unſere oſtaſiatiſche Politik im allgemeinen eine zu aktive wäre, eine phantaſtiſche, eine abenteuerliche, auf der anderen Seite findet er, daß ich mich in der Mandſchurei zu paſſiv verhielte. Ich muß geſtehen, daß ein größerer Mangel an Logik mir noch kaum je vorgekommen iſt,(Große Heiterkeit und Beifall.) Wenn es einen Platz in der Welt gibt, wo wir nichts zu tun haben, ſo iſt es die Mandſchurei. Wenn alſo der Abg. Bebel gegen die Mandſchurei⸗ bewohner einen neuen Kreuzzug unternehmen wollte als neuer Peter pon Amiens(große Heiterkeit), ſo laſſe ich ihn allein gehen.(Lärm der Sozialdemokraten.) Dann hat der Abg. Bebel weiter gemeint, unſere Politik würde Komplikationen herbeiführen. Wie das mög⸗ lich ſein ſoll, iſt mir nicht recht klar. Unſere Politik iſt überall eine ſo beſonnene und friedliebende und loyale, daß gar kein Grund zu Ausſtellungen vorliegt. Sie kann uns alſo auch in keine Konflikte berwickeln. Wenn wir in Konflikte verwickelt würden, würden wir das gute Gewiſſen für uns haben, Ich betone nochmals, daß nach menſchlicher Berechnung, und ſoweit die andern Staaten den Frieden wünſchen und die Verträge achten, wir ſicher nicht in Oſtaſien in Konflikte verwickelt werden. Der Abg. Bebel iſt dann auch auf Venezuela zurückgekommen und hat ſein Bedauern darüber aus⸗ gedrückt, daß wir unſere Differenzen mit Venezuelg nicht ſofort vor das Haager Schiedsgericht verwieſen hätten. Ja, das haben wir aus dem einfachen Grunde nicht getan, Herr Bebel, weill Herr Präſident Caſtro, für den Herr Bebel im vorigen Jahre mit ſolcher Lebhaftigkeit eintrat(große Heiterkeit), ſich darauf von vorn⸗ herein nicht einlaſſen wollte, ſich darauf erſt eingelaſſen hat, als wir ihm mit einem gewiſſen Nachdruck dieſe Forderung zu Gemüte führ⸗ ten.(Heiterkeit.) Meine Herren, ich will weiter nicht zaudern, dem tiefen Bedauern Ausdruck zu geben über die Art und Weiſe, wie ſich der Abg. Bebel ſoeben ausgeſprochen hat über Rußland. (Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Die Art und Weiſe, wie der Ab Bebel ſich bemüht hat, Stimmung zu machen gegen Rußland, wie die ruſſiſchen Verhältniſſe kritiſiert hat, wird ſicherlich viel Gen tuung erregen bei denjenigen unſerer ausländiſchen Gegner, i0 heutigen Beziehungen zwiſchen Rußland und Deutſchland zu trübe ſuchen.(Sehr richtig! rechts.) Aber ich bin überzeugt, die Mehrhe dieſes Hauſes iſt auf meiner Seite, wenn ich ſage, daß eine derarti Art und Weiſe, abzuſprechen und zu tadeln über innere Verhältniſſe eines uns befreundeten Nachbarreiches, daß eine ſolche zügelloſe Artder Kritik(Großer Lärm der Sozialdemokraten. Der Reichs⸗ kanzler wird von immer erneuten Zurufen unterbrochen, fährt aber dann mit erhobener Stimme fort:)— eine ſolche zügelloſe Art und Weiſe der Kritik(ſtürmiſcher Beifall) weder den Traditionen des deutſchen Volkes entſpricht, noch ſeinem wahren Empfinden, ſeinen Wünſchen und Intereſſen. Ich bin überzeugt, daß ich die große Mehr⸗ heit des deutſchen Volkes hinter mir habe(Beifall, Lärm der Soz demokraten), wenn ich mich durch die Kritik des Abg. Bebel nicht halten laſſen werde, aufs ſorgſamſte die Beziehungen zu Rußl auch weiter zu pflegen.(Beifall. Unterbrechungen der Sozialde kraten. Vizepräſident Dr. Paaſche bittet, den Reichskanzler nicht zu unterbrechen.) Der Abg. Bebel iſt dann weiter auf unſer Verhältnis zu Amerika gekommen. Er hat vorgeworfen, daß wir ihm nachlaufen. Das iſt genau derſelbe Vorwurf, der vielfach in der ſogen. gelben Preſſe in ee Durch Wolken. Roman von M. Widdern. 57) „Hier hat das Schickſal auch einen Erlöſungsruf ergehen laſſen“, ſagte Anca dann, u davon ſprach ſie jetzt:„die Treuden ſind alle unglücklich in ihren Ehen geweſen, weil man keinem unter ihnen die freie Wahl ließ.“ „Ich wurde einem ungeliebten Manne vermählt, einem Greiſe, dem ich jahrelang nur Diakoniſſen war, aber ich achtete den Gatten wenigſtens, deſſen Bruder ging es ähnlich wie mir, noch Knabe, wurde er ſchon mit Komteſſe Hortenſe Saldern verlobt— beide rebellierten freilich gegen die Beſchlüſſe der E Guido dazu vermocht, von Ihrer Mutter zu laſſen, wenn nicht das Schickſal ſelbſt zwi Jahre vergingen auch dann noch, ehe er ſich dazu entſchloß, dem Drängen der Familie nachzugeben und ſeine Verlobte zu heiraten. Er wußte, daß er Die ewig kränkelnde Hortenſe war ein geiſtloſes, herzloſes Weſen, und das Zuſamme Und ſo trennten ſich ihre Wege denn bald, ohne doch der Welt einen Eelat zu zeigen. Die ſchwache Geſundheit meiner Schwägerin gab ihr triftigen Grund zu einem Aufenthalt im Süden— mein Bruder aber konnte nicht das Begriff die G Wochen zu ſeiner Gattin, des Urteils der Welt wegen; daß er ſich in Wahrheit aber nur auf Stunden in Rom mit Hortenſe vereint, er⸗ fuhr niemand, ſollte niemand erfahren. Nun aber iſt auch dieſes lezte Band zerriſſen, zum Glück auch für Hortenſe, die immer ſchwächer werdend, ktounte und doch ni Nachdruck verboten. (Jortſetzung). nd wovon ſie nie vorher mit Margot geſprochen, Namen ich mit Stolz tragen konnte. Meinem Itern und keine Menſchenberedſamkeit hätte ſpäter ſchen ihn und ſeine Liebe getreten wäre. Und unglücklich werden würde und er ward es auch. nleben der beiden geſtaltete ſich zu einer Hölle. andauernd von ſeinen Beſitzungen fern bleiben, eſellſchaft. Alle Jahre aber reiſte er auf einige von den Freuden der Welt nichts mehr genießen Mit geſenkten Lidern hatte Margot denn ſie, daß der Graf kein„unfreier daun endlich erhob ſich die Gräfin, i durch das düſtere Haus mit ſeinen wei ſetzte ſie hinzu, indem ſie Margot ihre gerne geweilt!“ Mit einem tiefen Atemzug erhob ſie ihr die Zukunft aus, ſo öde, ſo leer, den weiten Burghof getreten. „Führen Sie mich, Margot“, ſagt cht ohne dieſe Freuden leben mochte. Sie am liebſten geweilt.“ die Tochter der Paria blieb, der armen und unſchuldigen freilich, von deren Schande aber nichts verwiſcht wurde, trotzdem die Gräfin Anca von Treuden für ſie das Wort geführt. Es war ganz ſtill geworden in dem hohen dämmerigen Gemach, ſchleppe rauſchte über den teppichbekegten Boden. Sie ging nach dem Klingelzug und gleich darauf ſchallte der ſchrille Klang der Glocke Der jungen Zofe aber, die mit tiefer Verbeugung in das Zimmer trat, gab die Dame den Befehl, alles für die Abreiſe vorzubereiten. „Auch in den Gemächern des Fräuleins räumen Sie“, ſagte Anca, morgen früh verlaſſen wir Wetterburg.“ Und als die Türe ſich wieder hinter der Dienerin geſchloſſen, „Und nun wollen wir noch einen Spaziergang machen, mein Kind, damit Sie all den Stellen Lebewohl ſagen können, an denen Sie wagte nicht zu widerſprechen und doch wäre ſie lieber ein Stündchen ganz allein mit ihren Gedanken geßlieben! O, dieſe Gedanken! Wie ſtürmten ſie in ihrem Hirn! Einen Moment faßten ſie ſie wie in glückſeliger Hoffnung, trotz der Mutter Tod, und dann wieder malten Arm in Arm hatten die beiden Frauen, die Tochter des ſtolzen Geſchlechtes der Treuden und das arme Kind der heimgegangenen Verurteilten— Freigelaſſenen, das Schloß verlaſſen und waren in den Worten der gütigen Be⸗ ſchützerin gelauſcht und ſie mochte nicht auffehen, als Anca ſchon lange geendet, fürchtete ſte doch, ihre Augen würden ihr innerſtes Empfinden verraten, dieſes närriſche Empfinden. Was kümmerte es Maun“ mehr, wenn ſte doch hre lange, ſchwarze Seiden⸗ ten Korridoren und Gängen. Hand auf die Schulter legte: ſich das junge Mädchen, ſie ſo farblos!! Und das Mädchen bewegte zuſtimmend den dunklen Kopf, in dem ſüßen Geſicht aber zuckte es, konnte ſie doch immer noch nicht mi ihren Gedanken und Empfindungen fertig werden. „Wird Sie der Weg auch nicht ermüden, Frau Gräfin“, ſagte ſie dann,„er führt uns ziemlich weit in den Park hinein, bis zu der alten Eiche, die einer Ihrer Vorfahren zur Erinnerung an irgend ein glückſeliges Ereignis in der erlauchten Familie eigenhändig il den Boden eingeſetzt haben foll.“ 1 „Ah!“ Ein Lächeln glitt um Aneas Mund.„Den Baum kenne ich noch wohl! Als Kind, wenn mich die Eltern einmal nach der Wetterburg führten, ſpielte ich am liebſten unter ſeinem weiten äſt. Sehen Sie, Margot, auch hierin begegnen Sie meinem ſchmack!“ Beinahe zärtlich blickte die ſchöne Frau Margot in die Augen dann ſchritten ſie rüſtig weiter— dem Parke zu. „Die Wetterburg war mir überhaupt die liebſte unker allen ſitzungen meiner ſo reich begüterten Eltern. Stets ein phantaſtiſche⸗ Kind konnte ich mich hier am leichteſten zurückträumen in längſt ver⸗ rauſchte Zeiten und oft ſaß ich ſtundenlang in der Gemäldegallert vor den Bildern der Ahnen und dachte an ihr Leben und Lieben. Ganze Geſchichten träumte ich dabei, von denen auch kein Tüpfelchen wahr war. Dabei aber bildete ſich der Hauptfehler meines Charak⸗ ters heran, ich meine, Kind— der unverzeihliche Stolg auf meine Geburt! Margot, ich habe außer Ihnen noch niemandem eingeſtanden, an welcher Schwäche ich kranke, aber da ich Sie ſo ſehr liebe, ſollen Sie auch nicht bloß von meinen guten Eigenſchaften wiſſen, ſonder mich auch mit allen meinen Gebrechen vor ſich ſehen, und ſo höre Sie denn, trotz aller Zuneigung für das Volk, bin ich ſelbſt doch adelsſtolzeſte Geſchöpf von der Welt. Ich war immer warmherz mitleidig, ſchwärmte immer für alles Edle und Schöne, war ſtet bereit, wenn es einem Unglücklichen zu helfen galt, bis in die elendſte Hütte zu wandern, und doch— hätte ich nie vermocht, meinen Namen e Anca liebevoll,„dahin, wo mit dem eines Bürgerlichen zu vertauſchen. und wenn ich dieſen Generül⸗AUnzefner: Mannhefm, 11. Dezember. Amerika gegen die Leiter der weiſt, daß auf beiden Seite verſtändigen Leuten, d Deutſchland arbeiten, tubnige beſonnene Leute gegenübe Was Herrn Vander bi ſehr wenig freundlichen ſchen Herren, die vor zwei Jahrer lichſten Weiſe aufgenommen. Es nach Deutſchland kam reitet wurde. Von ir den Herren— e General in Dan einen Aſſeſſor der dorti mit Herrn Vanderbilt iſt gar keine Rede gewe ſchen, daß häufiger Fr beſuchen; denn im Allgemeinen kennt d als das Ausland uns, und wenn wir höflich empfangen, ſo vergeben wir un ſprach weiter vom Stande der Herr Abg. Bebel hat ſich i Grade geeignet ſein würde, das trägen zu erſchweren, wenn man im Bebel auf unſere Politik einen be n einer Weiſe Unterhändler zu ſchwächen und die händler zu ſtärken. kraten.) Demgegenüber nach wie vor an dem Baſis baldmöglichſt 8 tragsſtaaten zu komme der Erhebung von Abgaben auf den Wa betone ich, daß Nach der ganzen Ent aſſung kann es ke 1 ine rhebung von Schiffahrt Der Abgeordnete nicht den Ehrgeiz hätte, ich Ihnen ſagen, Herr Bebel. Einmal, d durch Franzoſe iſt, ein franzöſi ſche und Ihre Freunde bei jeder Gelegenheit demſelben nationalen Boden ſtänden wie und dann, weil, wenn ich mich wirklich zu oder mir einen Millerand zulegen wür dieſem Millerand von kei ner Se s wäiſchen die Räder als vom Abg Bebel. Bebel, werden Sie doch ſe dener Parteitage (Stürmiſcher Beifall.) einem Stillſtand der ſozia könne. Daran halte ich rungen kverden ſich ihren arbeiterfreun werden auch weiter immer beſſer zu f Frage der Arbeits Bebel hat mich ein Millera (Schallende löſt nach 8 nicht irge Ich lpolitiſchen Geſe vollkommen feſt ndiw beſtrebt ſein, chützen, auch verſuchen, n Schutz für biel zu löſen, dasſelbe ſchon ausgeſprochen, den Arbeiter —— rre —— Bürgerlichen mit der würde, n durften. Un anders als ſtolz darauf zu ſei und auf eine ſich eihe zu blicken.“ (Fortſetzung folgt. — Wenn man den König Vorzug haben, ihren König bewirten Londoner Blatt, auf eine ganze Die erſte Beſorgnis der Wirt uderen Gäſte. Der Name jedes Ga Unterbreitet werden, d, wen er treffen m daß der Wirt bereits aben einige Große erhoben, böllig Fremde einzuladen, it dem König zuſammentreffen. ſetzt iſt, beginnen die Vorbere aler, Tapezierer uſw. ſind W der Waſſerzufſührung gemeinen beſondere Auf die ſeft 1871 ſtreng be dem Aufenthalt in einem ſchlecht drainie rankte und auf den Tod darniederlag. en ihrer Untertanen mit ihrem Beſu elöſtverſtändlich, daß die Leute, hatten, mit ihr zuſammen zu kö ſondern der König öchte. Es wird ſelb mit ſeinen Gäſten Wenn merkſamkeit gewidm ch Handelsverträge. Er hat alle Argumente zuſammengetragen, Wunſch feſthalten u Handelsverträgen mit den anderen Ver⸗ n. Nun hat Herr Bebel auch berührt die Frage ſozialpolitiſche Auffaſſung. geſchoben den Verhandlungen des Dres⸗ habe vor einem tzgebung nicht die Rede ſein „wie Sie aus der Thro dlichen Beſtrebungen nicht Leben und Geſundheit der Arbeiter Frauen und Kinder und die als dies möglich inſerer Konkurren ————— ——— Buntes Fenilleton. zu Gaſt hat. Menge Mühe und Sorge gefaßt e iſt natürlich die Auswahl der ſtes mu Englands von Zeit gu nur damit ſie unter ihrem Dach itungen für ochen vorher eifrigſt beſchäftigt, wobei und den ſanitären Verhältniſſen im all⸗ obachtet wird, weil d rten Hauſe in Jorkſhire er⸗ Wenn die Königin Viktoria die im Hauſe weilten, auch das an einem Tif dortigen Politik erhoben wird. Das be⸗ n des großen Waſſers den einſichtigen und guten Beziehungen zwiſchen Amerika und r einſichtige und weniger verſtändige und rſtehen, welche dieſelben zu trüben ſuchen. Ut angeht, über den ſich Herr Bebel in einer Weiſe ausgeſprochen hat, ſo hatte er die deut⸗ 1 Amerika beſuchten, in der freund⸗ war ſo ganz natürlich, daß, als er „ihm gleichfalls ein höflicher Empfang be⸗ gendwelcher Unterwürfigkeit der ihn empfangen⸗ s handelte ſich gar nicht um den kommandierenden zig und um den Oberpräſidenten, ſondern nur um gen Regierung(große Heiterkeit), um den berſönlich bekannten General Mackenſen— ſen. Es iſt nach meiner Anſicht nur zu wün⸗ emde in einflußreicher Stellung Deutſchland er Deutſche das Ausland beſſer ſolche Freunde freundlich und 8 gar nichts. Der Abg. Bebel ausgeſprochen, Ste die verbündeten Regierung auf für uns annehmbar 7 ſſerſtraßen. ſem Punkte habe ich nachſtehende Erklärung ſtehung und Geſchichte des§ 54 m Zweifel unterliegen, daß da 8 Recht der Einzelſtaate Strömen l heute gefra nd zu werden. iewe 1 P erklä wir. einem de (Lebhafter Beifall.) (ſtürmiſche Heiterkeit), ite mehr Knüppel werden würden, eiterkeit.) Darüber, Herr ie im Zweifel ſein können. Jahr geſagt, daß von Die verbündeten Regie⸗ nrede erſehen haben, in irre machen laſſen. Wir nach und nach die große iſt, unter zfähigkeit auf dem Welt⸗ es Staates, und wenn ich der Graf Poſadowskhy, gen die Berufsgefahren 00 r Seele geliebt haben nl ) Die Engländer, die den nnen, müſſen, ſo plaudert ß nicht nur zur Billigung gibt auch ſeine Wünſche ſt nicht für nötig gehalten bekannt iſt. Allerdings Zeit dagegen Einſpruch die Zahl der Gäſte feſt⸗ deren Unterbringung. et wird,— eine Vorſicht, er Prinz bon Wales bei beehrte, war es keines⸗ ch zu ſpeiſen. Die die im höchſten Zuſtandekommen von Handelsver⸗ Auslande glaubte, daß der Abg. ſtimmenden Einfluß ausüben könnte. um die Stellung unſerer lung der fremden Unter⸗ Lärmende Unterbrechungen der Sozialdemo⸗ ediglich für ben zu erheben. Eine m reichsgeſetzlichen Grundſatz würde igung durch ein beſonderes fen, und zwar wie bei den Ver⸗ ſetz vom 5. April 1886 betreffend die sabgaben an der Unterweſer ausdrück⸗ gt, warum ich Das will il Millerand durch und atriot, während Sie ren, daß Sie nicht auf Mille rand entwickeln Gebiete des Waiſen gaben nur löf den Kampf ge Kataſtrophe Der Herr Abg. ungen en er gegenüber. wäre ein großer ſerum gebe, alle Art und Weiſe, ungerecht. ngeſchehen iſt, heutigen Tag. kaiſerlichen Rom, haben. Zeit des Kaiſers Haus(Schallende dem Kaiſer C — kommen.(S (Sehr gut!) Da trren könnte, ſagt: Sie Nachſtehende ſagen mus der Arbeitgeber, arten klagt und alle möglichen gut! und Beifall.) Redefreiheit und ee⸗ kräftig zu ſchützen, Gegner der beſt Republikaner iſt. der Arbeiter mehr für eine Verbeſſerun en könn B der Die G Irrtum menſchli wie die So republikaniſche Gef (Lebhafte im ſinkenden Rom. mir noch nicht vorgekommen. ſchäftigt, mit der römiſchen Geſch Warum in aller W zwiſchen damals und heute? Heiterkei challende Heiterkeit.) und für 8 Wir wollen nicht bloß fortführen, Arbeiterſchutzes und der ſchaffen iſt, ſondern wir hoffen auch, gaben nähertreten zu können, Aufgaben ſind für das nächſte Jahrzehnt di verſorgung ſpäter Arbeitsloſenverſiche en, wenn wir auf der ſo gen das menſchliche öſung harren. e Witwen⸗ auch unſer ganzes wirtſchaftliches Leben n zu bedrohen. Durch ſolche 5 ſiert werden können, wird lediglich ſchritt auf der ſozialen Bahn erſcht rungen fortgeſetzt erheben, nicht, ſondern Sie erſchwer noch eine andere Urſache, erſchwert, und das will i ebel hat nie ein Hehl daraus gemacht, ehenden Verfaſſung, Arbeiter mit beweiſt, eſchichte Zuſtimmung.) zu, daß weder in England, noch in Frankre in andern Ländern Ich ichte. Byzantinismus K orderungen, die nicht reali⸗ ein beſonnener und ſtetiger Fort⸗ Durch nichts werden die Beſtrebungen z erſchwert und nichts iſt ein größeres g der Lage der Arbeiter, wie bon ſozialdemokratiſcher Seite ver qui zugunſten Zielen und Tendenzen. logiſcher, und die Geſchichte Landes völlig unabhängig i berfafſſung. Republik allein auch nicht getan iſt. rufe der Sozialdemokraten.) Ich kann Sie ver wird(heitere Zuſtimmung), n (Stürmiſcher Beifall.) beweiſt ferner, unbekannt ſein— ein großes ſozialpolitiſches Geſe geſprochen. Ich geſtehe, daß mich das wirklich gewundert hat, d er das Wort in den Mund nahm. Es wird unbekannt ſein, daß es nicht nur einen By ſondern auch einen nach unten. nicht nur Fürſten Tiberius ganz anders aus ti mo d dieſe was auf dem Arbeiterverſicherung ſchon ge⸗ nach und nach denjenigen Auf⸗ die noch der L einmal die achtet, als die So Unterbrechungen. ſprechen, bis es ihm gialdemokraten. 0 Anhaltende De weiter zu emokraten Stürmiſcher Beifall. r Reichskanzler verſucht vergebens gelingt, die Zwiſchenrufe der Soziald Dieſe zu übertönen. Er wiederholt mit Nachdruck:) Keine Partei hat das und getan.(Unterbrechung der Sozialdemokraten und Lärm.) Daß Ihnen das nicht gefällt, das glaube ich ja. Das iſt aber kein Grund, mich r ung. Wir werden aber dieſe Auf⸗ zialen Bahn, die ich Elend nenne, Schritt für Schritt vorgehen, ohne den Boden der Wirklichkeit unter den Füßen zu ver⸗ lieren, ohne durch ſolche For derungen, wie ſie von ſozialdemokrati⸗ ſcher Seite geſtellt ſind, als die Art und Weiſe, ckt werden die Beſtreb⸗ narchiſchen Nichts iſt un⸗ daß die ſoziale Reform eines ſtbon ſeiner Staats⸗ daß es mit der (Heiterer Beifall. Höhniſche Zu⸗ Ich ſtehe dieſer Frage ſehr objektib ſichern, daß auch da mit Waſſer gekocht daß es auch da häufig hapert, und es zu glauben, daß es ein politiſches Univerſal⸗ chen Krankheiten und Leiden zu heilen. Die zialdemokratie beſtändig beſtrebt iſt, ihre innung in den Vordergrund zu ſtellen, ſchädigt die Fortentwicklung der ſozialen Reformen, und Es gibt keine Re wie in Beifall), von der Botſch iſt auch in hohem Grade publik, wo ſo viel für die Arbeiterklaſſe dem monarchiſchen Deutſchland(lebhafter aft des Kaiſers Wilhelm I. an bis gum Das ganze Ausland gibt ich, noch in Amerika, noch Aehnliches geſchehen iſt wie bei uns. eins: In der Schweiz, wo Herr Bebel im von der er vorhin ſprach, dort iſt— das wir Und noch Sommer wohnt und ihm ſtcherlich nicht z bon der Bundes⸗ Ein hinkenderer Vergleich iſt habe mich auch mit Geſchichte be⸗ Er wird ſie auch geleſen elt ſoll aber eine Aehnlichkeit heſtehen Ich verſichere Sie, daß der Senat zur ſah wie dieſes hohe ), und hätte Herr Bebel ſeine Rede unter aligula gehalten, ſo wäre es ihm wohl ſchlecht be⸗ Herr Bebel hat auch von aß ihm doch wohl nicht zantinismus nach oben gibt, Stürmiſcher Beifall.) ſchranzen, es gibt auch s ſind die, inſtinkt ſchmeicheln, Es gibt Volksſchranzen. die immer dem untrüglichen Maſſen⸗ die finden, daß der Herr Demos ſich niemals und von dieſen Volksſchranzen hat unſer größter Dichter le ſind die ſchlimmſten von allen. 9 55 Bebel hat auch die Sprache gebracht auf abgeſpielt haben in Krimmitſchau. ſächſiſchen Herrn Bundesbebollm führungen eingehend (Sehr gut! Beifall.) die Vorgänge, die ſich Ich muß es ſelbſtverſtändlich dem chtigten überlaſſen, zu beantworten. Aus⸗ Ich möchte aber doch das Wenn der Abg. Bebel ſpricht von dem Terroris⸗ über Unterdrückung der Freiheit in allen Ton⸗ Freiheiten fordert, ſo erwidere ich ihm: Wo herrſcht denn weniger Freiheitalsbei Ihnen?(Sehr Keine Partei hat während des Wahlkampfes die balitionsfreiheit anderer Parteien weniger ge⸗ beſtändig zu unterbrechen.(Lebhafter Beifall.) Bebel auch nicht unterbrochen Wollen wir anſtändig disputieren!(Lebhafte Zurufe: hat die Verſammlungsfre als die Sozialdemokratie, eine rohere geführt!(Lebhafte kraten.) Ich habe Herrn doch von beiden Seiten Sehr gut!) Keine Partei iheit anderer Parteien weniger reſpektiert, keine hat gegen die Führer anderer Parteien un d freiheitsfeindlichere Sprachtz Zuſtimmung rechts. Lärm bei den Sozialdemo⸗ Dazu kommt der Terrori smus auf den Bauplätzen ntit wert, und indem Sie ſolche Forde⸗ gegenüber den Arbeitern, die ſich nicht unterwerfen! Wie gewalttätig erleichtern Sie die ſogialpolitiſche Reform gehen Sie geg e Krankenkaſſenverwaltungen vor(Widerſpruch En ſie⸗(Lebhafter Beifall.) Und es gibt bei den Sozial raten) und wie iſt es mit der Meinungs⸗ welche ie Sozialpolitiſche Geſetzgebung freiheit bei nen beſtellt!(Heiterkeit!) Sie reden immer über ch auch mit der größten Offenheit ſagen. das finſtere Mittelalter. Es hat niemals ein Konzil gegeben, wo 555 27 15 eine ſolche Unduldſamkeit, eine ſolche Engherzigkeit und Ketzerrichterei ein Gegner der Monarchie und gezerrſcht hätte, wie ugunſten auf Ihrem letzten Parteitag. Säumnis(Stürmiſcher Beifall.) Keine Erklärung, keine Bulle iſt je ſo into⸗ lerant abgefaßt worden, wie die dam ordneten Bebel. Und wie war es nach ordnete Bernſtein eine getwiſſe Sehnſucht ſozialdemokratiſchen Vizepräſidenten? Herr Bernſtein einen Rüffel von einer über dem jüngſten Beamten in einem d zur Anwendung bringen würde.(Große Herren bezeugen, alige Erklärung des Abge⸗ den Wahlen, als der Abge⸗ durchblicken ließ nach einem Große Heiterkeit.) Da erhielt Schärfe, die ich nicht gegen⸗ er mir unterſtellten Reſſorts Heiterkeit.) Das können alle die hinter mir ſtehen.(Stürmiſche Heiterkeit.) Und da will der Abg. Bebel von Freiheit reden! Sie haben ja in Dres⸗ den förmliche Exkommunikationen ausgeführt, die excommunicatio major und minor.(Heiterkeit.) Sie haben einen Index aufgeſtellt, in welchen Zeitungen geſchrieben werden ſoll und in welchen nicht. (Heiterkeit.) Reden Sie uns von allem, nur nicht von Freiheit! Die Freiheit, die Sie meinen, iſt die Willkür, der Terrorismus für die andern. Willſt du nicht mein Bruder ſein, ſchlag ich dir den Schädel ein.(Stürmiſche Heiterkeit. Auf den Tribünen wird geklatſcht.) Herr Bebel hat eine kritiſche Bemerkung an die andere gereiht, wie eine Perle an die andere, und wenn ich ihm ein Zeugnis auszu⸗ ſtellen hätte, ſo würde ich ſagen: Kritik, Agitation, da gebe ich ihm — und er kann dabei ſehen, wie objektib ich bin— Disziplin und Opferfreudigkeit: Ta, poſitive Leiſtung, Klarheit des Programms: Vb.(Minutenlange ſtürmiſche Heiterkeit und Beifall.) Bebel hat in Karlsruhe geſagt, der Untergang der bürgerlichen Geſellſchaft ſei viel näher, als dieſe ſelbſt glaube. Dabei iſt es doch natür⸗ lich, baß wir wiſſen möchten, was uns bevorſteht.(Heiterkeit und 5 Beifall.) Herr Bebel hat doch ſelbſt in Lübeck oder in Mainz ge⸗ lich hervorgehoben worden iſt, eines Reichsgeſetzes, welches im berſammlung angenommen 8 1 15 in ſagt, in der Zeit der Aktion ſei es zu ſpät für theoretiſche Diskuſ⸗ Bundesrat und Reichstag unter Wahrung des Artikels 78 der gefallen.(Sehr gut! eee Der Kanton Bael, en Der ils andes Zutunfteſtaates müßte ſchon vorher Reichsverfaſſfun u beraten und zu beſchließen wäre Dem bekannte Proßjekt der Arbeitsloſenverſicherung. Der Kanton Baſel⸗ in allen Details ausgearbeitet ſein. Aber es geht Herrn Bebel wie Bundezs 611 19 1 A 5 d Stadt hat es angenommen, im Referendum wurde es abgelehnt. Das dem Verteidiger von Paris, dem General Troch u, der ſprach rein ie ee n enee e an iſt eine ſchöne Illuſtration zu allen Angriffen des Abg. Bebel gegen immer von einem geh eimnisvollen Plan. Wenn man ihn allgemeinen Grundſatz des Artikels 5⁴ der Reichsverfaſſung bie bürgerlichen Klaſſen, gegen die höheren Stände. Mit großer aber ſehen wollte, dann ſagte er: der iſt bei meinem Notar und wird Ausnahme zu erwägen und zu beſchließen, und es dürfte deshalb Lebhaftigkeit hat Herr Bebel plädiert für direkte Steuern. Es wird mit meinem Teſtament gleichzeitig veröffentlicht.(Heiterkeit.)— auch für das hohe Haus und die heteiligten Erwerbskreiſe kein ihm aber nicht unbekannt ſein, daß in keinem Lande der Welt der Ich möchte den Plan des Abg. Bebel aber doch noch bei ſeinen Leb⸗ Grund beſtehen, auf die in der Preſſe entſtandenen Erörterungen Widerſtand gegen dieſe und namentlich die progreſſiven direkten] zeiten ſehen.(Große Heiterkeit.) Sagen Sie uns doch endlich ſtatt einer theoretiſchen Streitfrage einzugehen, welche durch die Steuern, wie ſie ihm doch als Ideal vorſchweben, ſo ſtark geweſen iſt,] der großen Klagen und der fortgeſetzten Beſchwerden, aber ſagen Reichsverfaſſung dem Gebiet de r Reichs geſetzge⸗ wie im republikaniſchen Frankreich.(Sehr gutl) Daran hat ſelbſt Sie uns nicht die negative Kritik mit Redensarten, ſondern mit poſi⸗ gng borbehalten worden iſt, und in der auch die beſtehenden Herr Millerand nichts ändern können.(cHeiterkeit) iben er batl kiden Angaben was Sie etgentlich ſuch en Stele des Veſtehenden Aͤbmachungen mit den betreffenden Staaten in Betracht kommenHerr Bebel eine entſetzliche Schilderung entworfen über unſere ſetzen wollen, inte des eigentlich braktiſch ausfehen ſoll in dieſem bdürften. Vor einem Jahr habe ich ſchon hier geſprochen über heutigen Zuſtände. Er verglich dieſelben mit den Zuſtänden im Paradies, in das Sie uns führen wollen.(Zufruf der Sozial⸗ meine demokraten.) Ich danke Ihnen, da (Heiterkeit.) Endlich, (Sehr gut!) Dasſelb unlängſt hervorgehob Dr. Barth. ben, für 5 endlich rücken Sie e hat ja auch ein en, der leider nicht Er hat in der„Nation“ die Sozialdemokraten ſei jetzt kommen, wo ſie nicht mehr die bisherige Demonſtrationen machen dürften, ſondern Sie mich mitnehmen wollen. doch mit der Sprache heraus! Ihnen naheſtehender Freund mehr dem Hauſe angehörige vor einigen Wochen geſchrie⸗ endlich der Augenblick ge⸗ Politik der unfruchtbaren deigen müßten, was ſie Poſitives lei ſtein könnten. Ich habe mich ſeit Jahren red⸗ lich bemüht, aus Ihren Reden, denen ich immer beſonders aufmerkſam ich darüber zu informieren, wie eigent⸗ zuhöre, aus Ihren Schriften m lich Ihr Zukunftsſtaat ſoll.(Lärm der Sozialdemokrate gering. Das Erträglichſte, wa war ein Aufſatz vor drei oder vier Wochen in einer smopolis und die Broſchüre„Die ſogialdemokratiſche von Kautzkh, den ich als grünen Bädeker für die Reiſe nach Utopien immer bei mir führe.(Stürmiſche Heiterkeit) Zur Frage, wie es im Zukunftsſtaat ausſieht, ſchrieb da kein anderer wie Liebknecht:„Verſchwinden werden die Kaſernen, weil wir keine Soldaten mehr brauchen. Verſchwinden werden die Zuchthäuſer. Die Geſellſchaft wird ſich ohne Verbrecher behelfen. Verſchwinden werden die Paläſte, verſchwinden werden die entſetzlichen Ungeheuer, durch die den Menſchen bebvieſen werden ſoll, daß es jenſeits der Sterne eine beſſere Welt gibt. Die Denkmäler der Kunſt werden unt ſo andachtsvoller gepflegt werden. Verſchwinden werden die Baſtillen der Arbeiter, verſchwinden die ungeſunden Fieberwohnſtätten und die eingerichtet werden war außerordentlich geleſen habe, Zeitſchrift Co Revolution“ .) Die Ausbeute s ich noch darüber ihre Wagen, Pferde un ſondern ſie beſchränkte ihres Gefolges und lud manchm ſich Frühſtück oder Diner ein. Gewohnheit des Prinzen u jetzt auch nicht von König Tages wird ſtets in den werden in der Regel die Strümpfe getragen. Prinzen bon Wales bei ſich königlichen Gaſt in dieſer Kle ſeinem liebenswürdigen Läch ., und ziehen Si getragen, wenn die Prinz nach oben in ſein Ankleidezimmer eilte, wieder unten war, ehe der Prinz bis zur T. Vor dem Diner berſammelt ſich war. Königspaar kommt ſetzt ſich der Zug i und der Wirtin geleitet; Dame des Hauſes. Mitte der Taſel. denn der König haßt lange Dine zettel nicht ertragen. am Tiſch einer der vollkommenſten „Conſommsé Prince de Galles; lait; Caneton à la Preſſe; Jede Speiſe iſt ein der öhnlich nicht nur ihr eigenes Vett und Bettzeug, und and ſchliezlich das e Ihre n Bewe Das Das Met Meiſterwe s zu Ehren des königlichen Gaſtes mit reicher Garnierung von Auſte Lamm, die wilde Ente, m ſchmackhaften Sauce; „Souffle“ königlich „dem großen Ereignis im Tage genannt worden iſt, ſind ganzen Hausgeſellſchaft Etikettefragen zu berückſichtigen. zuſammen. Folgendes bei Dabei eln ſagte: die tu iſt auserle Sole'Aumgz Engliſche Spargel; So rk; die goldgelb „das auf der 3 d Dienerſchaft, bisweilen auch ihren Koch mit, den Mahlzeiten auf die Geſellſchaft al ihren Wirt und die Wirtin gzum Dieſe Abgeſchloſſenheit war niemals die nd der Prinzeſſin von Wales, und wird Eduard befolgt. Die erſte Mahlzeit des Ge Wenn dann gemeldet wird le; ¹ die unge nd iſt Worauf Sir H. die Hoſen wechſelte und ür des Salons gekommen ſellſchaft, ehe das „daß ſerviert iſt, gung: boran das Königspaar, vom Wirt wenn der König allein iſt, führt er die Königspaar ſitzt an einer Seite in der ſen und vor allem kurz; rs und kann die rieſigen Küchen⸗ Menn wurde z. B. König Eduard Wirtinnen ondons ſerbpiert: Selle'Agneau de fflé au Curacao“. e Conſomms, die beſon⸗ kreiert wurde; die Seezunge, rn und Trüffeln; it ihrer auf das feinſte zuf engliſche Spargeln, das junge zarte ammengeſtellten beſten der Welt, zergebt: in ieber en Gemächern ſerviert, aber bei des Engländers“, wie das Diner ſie immer an der Tafel der Wirte mit der ſind natürlich Wenn die Königin anweſe zeremoniellen Kniehoſen und Von einem Baronet, d einige ſeidenen er zum erſten Mal den bewirtete, wird erzählt, daß er ſeinen idung begrüßte, worauf der Prinz mit „Gehen Sie hinauf, lieber Beinkleider an; dieſe Dinge werden nur eſſin mit mir kommt“. ſtellte. Ein Doktor wurde geeignet iſt, vor einem König aufge⸗ e Eigentümlichkeit bei einem äpfe beim Deſſert dur Hinſicht ein Mittageſſen, das tragen zu werden. Ein Diner“ iſt, daß die Spüln müſſen; wenn ſich der K befindet, ſo wird der inſtruiert. ſich von den rſchale, wenn machten es fo herrſchenden zu trinken. Wie eine Geſchichte aus dem „Petit Pariſten“ über einen der ſich in Frankreich in der Gegend von Am⸗ Departement Ain) abgeſpielt hat. Unter dem Frau wieder„gerade zu machen“, die durch war, hat ein„Zauberer“ ſie getötet, indem er ſie zwiſchen zwei Bretter preßte. Er war in einen Bauernhof nach Ambronay berufen worden, um ſeine Kräfte in den Dienſt einer alten Frau zu ſtellen, die, vom Alter und Feldarbeiten gebeugt, einen gekrümmten Rücken hatte. Der angebliche Arzt erklärte, die Sache übernehmen zu wollen, und darnach ſpielte ſich ein Auftritt ab, der an die ſchlimmſten Foltern der Vergangenheit erinnert. Der„Zau⸗ berer“ ließ zwei feſte Bretter bringen, und unter Mitwirkung einiger hilfsbereiter Nachbarn, die ſich für dieſe Heilmethode intereſſierten, ſteckte er die arme Frau in dieſe neue Art von Schraubſtock und breßte das Ganze kräftig mit einem Strick zuſammen. Man hörte ein Krachen der Muskeln und des zerquetſchten Fleiſches. Man hörte auch Klagen und Schmerzensgeſchrei, aber die Patientin prote⸗ ſtierte vergebens gegen die ihr auferlegten Martern, Erſt nach Verlauf einiger Stunden, als man glaubte, ihr Rumpf habe die ge⸗ wünſchte Geradheit erlangt, entſchloß man ſich, ſie zu befreien. Sie befand ſich in einem jämmerlichen Zuſtand. Die Adern des Bauches und die Muskeln des Rückens waren geplatzt; ein ganzer Körperteil war nur eine einzige Wunde, worauf ſich eine große Geſchwulſt ein⸗ darauf geholt, aber alle Hilfe der glas über die Waſſe 95 ausgebracht wurde und Geſundheit des tatſächlich Königs, ſondern des Stuart⸗Königs„über dem Waſſer“ — Ein moderner„Zauberer“. Mittelalter lieſt ſich der Bericht des furchtbaren Vorgang, bronah bei Bolley Vorwande, eine alte das Alter gekrümmt Sen war aimu. Die aeme Frau ſtarb am folgenden 1 ie Staatsanwallcit Bat edue Muiterluchung zingeleie 8 Anie eneral⸗Anzeiger. 8. Seite Land wird aufhören. Bei vervollkommneten Beförderungsmitteln werden die Menſchen nicht mehr Sklaven ſein, und ohne ſich von ihren Kulturgenüſſen zu trennen, in der freien Natur leben können.“ Bei aller Verehrung für den Mann, der jetzt unter der Erde ruht, frage ich, iſt von einer Partei, die alles Beſtehende umſtürzen will, ein nebel⸗ hafteres, phantaſievolleres Bild gegeben worden, wie es hier der hervorragendſte Führer der ſozialdemokratiſchen Partei getan hat? Was mich freilich wundert, iſt, daß die Farbe nicht noch dicker auf⸗ getragen wird.(Heitere Zuſtimmung.) Wenn Sie ſchon das alles ver⸗ ſprechen, warum ſollen denn nicht auch die Kopfſchmerzen und Zahn⸗ ſchmerzen aufhören?(Große Heiterkeit.) Das kommt vielleicht noch. Bei Herrn Kautsky habe ich geleſen, daß am Tage nach dem Sieg der ſozialdemokratiſchen Partei die Großinduſtriellen, Kapitaliſten enteignet werden. Daß bei einem ſolchen Aufruhr die Lage der Ar⸗ beiter ſich dauernd beſſern werde, dafür bleibt Herr Kautsky den Beweis vollſtändig ſchuldig. Darüber, wie im Zukunftsſtaat praktiſch regiert werden ſoll, wie vermieden werden ſoll, daß die Herabſetzung der Arbeitszeit, die Erhöhung der Löhne eine Verringerung der Pro⸗ duktion zur Folge hat, wie dem Arbeiter die perſönliche Freiheit, die eigene Iniative bleiben ſoll, über alle dieſe einſchneidenden, grund⸗ legenden Fragen erfahren wir ſo gut wie gar nichts. Ich bin alſo voll⸗ kommen berechtigt, zu ſagen, das iſt der Sprung eines Blin⸗ den ins Dunkle, den uns die Sozialdemokratie mit dieſer ganzen Agitation zumutet. Wenn es wirklich etwas gibt, das an die Stelle des Beſtehenden treten ſoll, dann hat der Dresdener Parteitag es in glänzender Beleuchtung gezeigt. Sie wiſſen es ſelbſt noch nicht (Beifall), Sie ſind nicht einmal untereinander darüber einig.(Sehr gut!) Wenn es wirklich die Durchführung Ihres Parteiprogramms ſein würde, dann käme es hinaus, wie man geſagt hat, auf die Schaffung eines rieſigen Staatszuchthauſes.(Lärm der Sozialdemokraten.) Ja, was wäre es anders, als ein koloſſales Ergaſtulum, wo es kein Menſch aushalten würde?(Beifall.) Es wird aber niemals gelingen, einen ſolchen Zukunftsſtaat herbeizuführen, außer mit Anwendung der brutalſten Gewalt. Aber ſelbſt wenn die von Ihnen in Ausſicht genommene Diktatur des Proletariats alles gleich machte, ſo wäre ja ſelbſtverſtändlich morgen ſchon wieder alles ungleich.(Zuruf Bebels.) Ach, Herr Bebel, ich habe von Ihrem Par⸗ teitag den Eindruck entnommen, daß Sie manchen Ihrer Partei⸗ genoſſen für fleißiger halten wie den andern und manchen für dümmer wie den andern. An dem Bedürfnis des Menſchen nach individueller Freiheit, der nicht von Herrn Bebel an den Pflock gebunden werden will wie ein Schaf, daran werden Sie ſcheitern, auch wenn Sie ſich nicht vorher den Kopf einrennen ſollten an den ehrernen Mauern der Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung, die viel ſtärker ſind, als Sie glauben. Es iſt nicht möglich, ſich mit dieſen Dingen zu beſchäftigen, ohne Herrn Bebel auf Tritt und Schritt auf Widerſprüchen zu ertappen Seine Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung wäre doch nur möglich bei einem Mangel an jeglicher Selbſtſucht, bei einem Altruismus, einer gegen⸗ ſeitigen Bruderliebe, wie ſie meines Wiſſens bisher in keinem Staatsleben aufzutreiben geweſen ſind.(Sehr richtig!) Das wäre die Republik des Plato, nur möglich unter Engeln und Engelsſöhnen. (Heitere Zuſtimmung.) Bilden Sie ſich etwa ein, ein ſolcher Engel zu ſein?(Heiterkeit. Zuruf links.) Sie ſind mir ein matter Engel. (Stürmiſche Heiterkeit.) Sie, die Sie immerfort an den Neid, an das Mißtrauen, an den Haß, an alle ſchlechten menſchlichen Eigen⸗ ſchaften appellieren, die Sie den berechtigten und unentbehrlichen Ggoismus, auf dem bisher jeder Staat und Geſellſchaft beruht hat, negieren, müßten doch ſelbſt anfangen, duldſam zu ſein. Statt dieſer Harmonie haben Sie uns in Dresden eine Kakophonie auf⸗ geführt.(Sehr richtig! Heitere Zuſtimmung.) Herr Bebel hat ſich auch wiederum gegen den Militarismus gewandt. Er glaubt, es ginge auch ohne Militär, mit dem Ich möchte nur wiſſen, was er täte, wenn wir von unſern Nach⸗ barn angegriffen würden. Gegenüber den Zuſtänden, wie ſie Herr Bebel herbeiführen will, läge die Verſuchung zu ſolchen Angriffen ſehr nahe, aber Sie wiſſen doch, daß der Beſte nicht in Frieden leben kann, wenn es dem böſen Nachbarn nicht gefällt. Was würden Sie machen ohne eine disziplinierte Armee gegenüber einem Angriff? Und wie wollen Sie dann Ihre großartige auswärtige Politik verwirklichen ohne eine große Armee? Denn für die ſozialdemokratiſche auswär⸗ tige Politik müßten wir noch eine viel ſtärkere Armee haben als jetzt. Sie wollen ja überall hinein, wo was los iſt, nach Armenien, die Mandſchurei.(Heiterkeit.) Ganz ſchön, aber das iſt nicht durchzuführen ohne eine ganz ungewöhnlich ſtarke Armee. (Zuruf der Sozialdemokraten.) Das macht Ihrem menſchlichen Ge⸗ flühl alle Ehre, aber das iſt nicht durchzuführen. Und wie denkt ſich Herr Bebel die künftige Leitung der auswärtigen Politik? Wen haben Sie alſo beiſpielsweiſe als Miniſter des Aeußern in Ausſicht genom⸗ men?(Heiterkeit. Zuruf: Ledebour! Große Heiterkeit.) Ich fürchte nach den Auslaſſungen des Herrn Bebel auf dem Dresdener Partei⸗ tag, daß es ein Akademiker nicht ſein wird.(Große Heiterkeit.) Graf Bülow kommt dann nochmals auf die Angriffe Bebels gegen Rußland zurück und ſchließt: Das größte Pech, das Herrn Bebel und der Sozialdemokratie paſſteren könnte, das wäre, wenn ſie durch irgend ein Wunder plötzlich die Macht bekämen; denn dann würde ſich ihre Unfähigkeit, die innere und auswärtige Politik zu führen, ihre ganze Impotenz in ben⸗ galiſcher Beleuchtung zeigen.(Sehr gut! Gelächter der So⸗ zialdemokraten.) Ich gebe allerdings zu, daß Ihre Geſchäfts⸗ übernahme auch für uns ein heilloſes Pech ſein würde(Heiterkeit); denn wenn Sie nichts Neues, nichts Dauerndes organiſteren würden, im Zerſtören und Ruinieren würden Sie groß ſein. (Sehr wahr!) In den letzten Ausführungen des Herrn Bebel traten zwei Geſichtspunkte hervor: einmal das unverhüllte, von Herrn Bebel ja ſchon früher ſo oft proklamierte Streben, die ſtaatliche und geſellſchaftliche Ordnung umzuſtürzen, und dann die Klage über mangelndes Entgegenkommen des Staates gegen⸗ über der ſozialdemokratiſchen Bewegung und Arbeiterſchaft. Solche Klagen erinnern mich an das franzöſiſche Sprichwort von dem Tier, daß ſehr böſe iſt, daß man ſich verteidigt, wenn es angreift. Verteidigen wird ſich der Staat und verteidigen werden wir uns. Wir werden die Fundamente, auf welchen dieſe Ordnung ruht, die Religion, die Monarchie, die fahr⸗ hundertelang emporgewachſene Kultur, wir werden das Haus, das vielen Geſchlechtern Obdach gewährt hat und das auch unſere Kindern aufnehmen ſoll, wir werden es zu verteidigen wiſſen und verteidigen können.(Lebhafter Beifall.) Denn an dieſem Hauſe haben viele Geſchlechter gearbeitet, viele große Geiſter und viele treue Männer. Es iſt das Reſultat von viel Treue und viel Schweiß und Blut. Aufzubauen iſt ſchwer, ein⸗ zureißen iſt leicht. Die Männer, die gewillt ſind und die Fä⸗ higkeit haben, den Tempel aufzubauen, werden ſelten geboren, ber Heroſtraten, die bereit ſind, ihn anzuzünden, ſind u Dutzenden vorhanden.(Beifall) Wenn wir die Ge⸗ ni⸗ chten, ſo wiſſen ch ſehr gut, welche Gefahren e unſerer Macht getprã zeugung ſcheitern an dem geſunden Sinne des deutſchen Volkes, das ſich ſelbſt aufgeben würde, wenn es Ihnen folgen würde. (Stürmiſcher Beifall. Händeklatſchen auf der Tribüne.) Deutſeher Reichstag. (8. Sitzung.) Berlin, 10. Dezember. Bebel(Soz.) ſchließt ſeine bereits kurz gemeldete Rede wie folgt: So eilig, wie die Kreuzzeitung in letzter Zeit Handelsverträge forderte, habe es Deutſchland mit neuen Handelsverträgen nicht. Die Situation zum Abſchluß der Handelsverträge iſt nach meiner Meinung ſo ver⸗ fahren wie möglich. Vielleicht aus Beſorgnis, daß möglicherweiſe der Abſchluß der Handelsverträge unmöglich ſei, wird ſeit einiger Zeit in der agrariſchen Preſſe das Thema mit Vorliebe ventiliert: Einführung von Schiffahrtsabgaben auf den deutſchen Flüſſen und Strömen. Es wäre erwünſcht, durch eine Erklärung der Regierung Klarheit in die Sachlage zu bringen. Die Erklärung der Thronrede hinſichtlich der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung ſteht zu dem tatſächlichen Inhalte der angekündigten Vorlagen in grellem Widerſpruch. Bebel beſpricht dann die Lebensverhältniſſe und behandelt den Fall von Crimmitſchau. Sodann geht er zur Venezuela⸗Angelegenheit über, die keineswegs zu unſerer Genugtuung ausgefallen ſei. Er kritiſiert die ruſſiſche Polizei, die im preußiſchen Staat wie in ihrer Heimat wirtſchafte. Rußland ſei heute noch in der Hauptſache ein barbariſcher Staat.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Reichskanzler Graf Bülow hält ſodann eine längere Rede, die wir an anderer Stelle des Blattes wiedergeben. 5 Süchſiſcher Bundesbevollm. Fiſcher wendet ſich hierauf gegen die Ausführungen Bebels und erklärt, in Crimmitſchau ſeien wohl Ausſchreitungen der Streikenden ſvie ſolche der Unternehmer vorgekommen. Graf Stolberg⸗Wernigerode(konſ.) erklärt ſich für ſeine Perſon mit der Lex Stengel einver⸗ ſtanden. In ſeiner Partei ſeien die Anſichten darüber allerdings getetlt. Bezüglich der Handelsvertrags⸗Verhandlungen meint er, wenn die fremden Unterhändler auf unſere Forderungen nicht eingehen wollten, dann bleibe nur die Ultima ratio, die Ver⸗ träge zu kündigen. Zur Balancierung des Etats wolle die Mehr⸗ zahl ſeiner Freunde eine Erhöhung der Matrikularbei⸗ träge zu Gunſten einer Verminderung der Zuſchuß⸗Anleihe. Morgen 1 Uhr Fortſetzung.— Schluß nach 6 Uhr. Deutsches Reich. Konſtanz. 10. Dez.(Geh. Finanzrat Hug) hat, wie die„Konſtanzer Nachrichten“ mitteilen, wegen angegriffener Geſundheit auf ärztlichen Rat ſein Landtagsmandat(Ueber⸗ lingen⸗Pfullendorf) niedergelegt. Die Ausübung des Doppel⸗ mandats(Land⸗ und Reichstag) kann er ſich unter dieſen Um⸗ ſtänden nicht zumuten.— Da das Wahlmännerkollegium des Bezirks Ueberlingen⸗Pfullendorf zum größten Teil aus Zen⸗ trumsanhängern beſteht, ſo iſt zu erwarten, daß ſich die Stim⸗ men der Wahlmänner wiederum auf einen Kandidaten ver⸗ einigen, welcher ſich der Zentrumsfraktion anſchließen wird. Hug zählt zu den fleißigſten und älteſten Parlamentariern des badi⸗ ſchen Landtags, wo er wegen ſeiner vortrefflichen Charakter⸗ Eigenſchaften bei allen Parteien in großem Anſehen ſtand. Er vertrat 1873⸗74 den Bezirk Bruchſal⸗Philippsburg, 1889⸗90 den Bezirk Ettenheim⸗Kenzingen und zuletzt den Bezirk Ueber⸗ und war mehrere Seſſionen hindurch Bud⸗ ident. * München, 10. Dez.(Kammer der Reichsräte.) Graf Crailsheim verteidigt ſeine Miniſterpolitik gegen die Angriffe nach ſeinem Rücktritte und ſagt, er habe ſeine Entlaſſung eingereicht, weil er glaubte, die Uhr ſei abgelaufen. Er ſei mit lebhafter Dankbarkeit für die vielen Gnadenbeweiſe der Krone aus dem Amte geſchieden und danke ſeinem Nach⸗ folger für die Inſchutznahme ſeiner Amtsführung in der Kammer der Abgeordneten. Er habe ſtets das Beſte gewollt, ſich ſtets als Vertreter der Krone betrachtet und vermieden, ſich in die Arme einer Partei zu werfen. Während ſeiner Amtsführung waren die Beziehungen zum päpſtlichen Stuhl ſehr freundſchafklich. Er habe nach Möglichkeit konfeſſionellen Zwiſt gehindert. Bezüglich des Berhältniſſes Baherns zum Reich betont Graf Crailsheim, er ſei ſtets überzeugter Anhänger der Reichsidee und ebenſo ein treuer Sohn der engeren Heimat. Ohne das Reich wäre Bayern in ſeinem territorialen Beſtand gefährdet geweſen. Das deutſche Volk ſchulde den damaligen deutſchen Fürſten und dem König Ludwig II. tiefen Dank. Die Reſervatrechte Bayerns waren ein Zu⸗ geſtändnis, welches Bayern bei ſeinem Eintritt in das Bundes⸗ verhältnis billigerweiſe erwarten konnte. Bei Wahrung der Reſervatrechte fanden wir bei Bismarck verſtändnisvolle Auf⸗ nahme. Da der jetzige Reichskanzler in den Bahnen ſeiner Vorgänger wandelt, können wir der Zukunft mit Befriedigung entgegenſehen. Den freundſchaftlichen Beziehungen mit dem Bundespräſidium verdanken wir manchen Erfolg. Ich möchte der Regierung nicht raten, die Politik auf prinzipielle Majori⸗ ſterung im Bundesrat einzurichten. Meine Politik führte dazu, daß Bayern einen großen Einfluß im Reiche erreichte. Frhr. v. Podewils wird bei ſeinem Beſuche in Berlin den Eindruck gehabt haben, daß es nicht notwendig iſt, der Wertſchätzung etwas hinzuzufügen. Der Etat des Auswärtigen wurde dann genehmigt.„„ 5 *Berlin, 10. Dez.(O ſtmarkenver ein.) Heute Vor⸗ mittag 10 Uhr fand eine Sitzung des Hauptvorſtandes des Oſtmarken⸗ bereins ſtatt. Es nahmen 22 Herxen aus allen Teilen Deutſchlands teil. Die allgemeine Lage des Vereins wurde beraten und eine Reihe wichtiger Beſchlüſſe über den Ausbau der Vereinsorganiſation und deſſen praktiſche Tätigkeit gefaßt. Ferner wurde die Errichtung einer Witting⸗Stiftung und einer Paul Runge⸗Stiftung genehmigt und beſchloſſen, im Jahre 1904 eine Bismarck⸗Lotterie zu ver⸗ anſtalten, deren Ueberſchuß der zur Unterſtützung bedrängter Deuk⸗ ſcher in den Oſtmarken geſchaffenen Bismarck⸗Stiftung zu Gute kommen ſoll. Ausland. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 11 Dezember * Empfang am Großh. Hofe. Der Hofbericht ſchreibt: Vorge Nachmittag fand bei dem Großherzog und der Großherzogin in Baden ein größerer Empfang ſtatt, dem auch die Erbgroßh anwohnte. Zunächſt trug der ſeit etwa einem Jahre in Ba ſtehende Damenchor unter Leitung des Muſikdirektors Bei Mitwirkung der Künſtlerin Fräulein de Beau in der Eing des Schloſſes eine Anzahl Geſänge vor. Zu dieſer Auffüh an Angehörige der Mitwirkenden, ſowie an andere Per zahlreiche Einladungen ergangen. Die höchſten Herrſchafte ſpr dann bei dem in den oberen Räumen ſich anſchließenden The⸗ ſämtlichen Anweſenden und konnten ihnen ihre Befriedigung ün Leiſtungen des Vereins ausſprechen. Juriſtiſche Staatsprüfung. Auf Grund der in dieſem jahr abgehaltenen erſten juriſtiſchen Staatsprüfung ſind f Kandidaten zu Rechtspraktikanten ernannt worden: bon Baher⸗G berg, Konſtantin, aus Ulm a..; Bender Karl, aus Lahr; Benſi Richard, aus Donaueſchingen; Clemm, Kurt, aus Mannheim; Erwin, aus Heidelberg; Diefenthäler, Walter, aus Mannhe ger, Friedrich, aus Ueberlingen; Dold, Karl Friedrich, aus V Edelmann, Edaard, aus Freiburg; Elbel, Kuno, aus Stuttg dinand, Johannes, aus Ründeroth; Gautier, Friedrich, aus Re Geiling, Rudolf, aus Raſtatt; Glattes, Ernſt, aus Burgwe Goebel, Eugen, aus Görwihl; Göhringer, Richard, aus Lahr; Ha Emil, aus Bruchſal; Hauſer, Hugo Kark, aus Offenburg; Hei Arthur, aus Mannheim; Huber, Oskar, aus Oberachern; Joſef, aus Neckarelz; Kiefer, Richard, aus Engen; Kopp, M aus Sinsheim; Kraske, Erich, aus Halle a..; Kuhn, R Mannheim; Lüttin, Robert, aus Konſtanz; Maier, Leoß Raſtatt; Maher, Karl, aus Nieder⸗Olm; Meier, Hans, heim; Mörh, Arthur, aus Karlsruhe; Pfiſterer, Wilhelm, loch; Rauſchenberger, Walther, aus Stuttgart; Roth, Al Karlsruhe; Roth, Arthur, aus Neunkirchen; Sauerbeck, Kat Mannheim; Schmidt, Friedrich, aus Heddesheim; Stellberge aus Gernsbach; Strauß, Arthur, aus Nordſtetten(.⸗A. Vollmar, Ernſt, aus Pfullendorf; Wagner, Alois, aus Kütz Weeber, Wilhelm, aus Mannheim; Wolf, Hans, aus Dortmu Fernſprechverkehr mit Württemberg. Eſſingen w 16. an gegen die einfache Geſprächsgebühr von 1 M. zum kehr mit Mannheim zugelaſſen. Begirksratsſitzung vom 10. Dezember. Genehm folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwi ohne Branntweinſchank: der Eliſe Gräff Wwe, 8 3, 7e Johann Bopp, U 4, 19, des Joſef Morſchhäu Wallſtadtſtr. 2, des Karl Fritzinger, Seckenheim, ſtraße 16 und des Georg Arnol d, Dalbergſtraße 1 wurde das gleiche Geſuch der Helene Dewal d, R 6, dasjenige des Jean Laux zum Betrieb der Realgaſtw „Frankfurter Hof“, S 2, 15, zurückgezogen wurde.— Gene! wurden folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung beß Schankwirtſchaftsrechte ohne Branntweinſchank: des Hugo von 6. Querſtraße 21 nach HK 7, 24, des Georg Scheiff 14. Querſtraße 78 nach Riedfeldſtraße 87, des Jean Fran thal, Grauer Weg 2 nach Mittelſtr. 20, und des Wilhelm Heus! Waldhof, Alte Frankfurterſtr. 68 nach C 3, 10; mit Branntw ſchank: des Wilhelm Münch von dem Sportplatz im Lu nach der Rennwieſe 1(Rennplatz).— Abgeſetzt wurde das g Geſuch des Hans Wegener von Kaiſerring 40 nach Bahnhofp 11.— Nicht genehmigt wurde das Geſuch des Georg Schil Erlaubnis zum Branntweinſchank in ſeiner Schankn D 2, 4/5.— Genehmigt wurden ferner: die Errichtun Schlachtſtätte durch Kaſpar Fink in Feudenheim, Maurermeiſters Thomas Herdt um Erlaubni ſeiner durch Brand zerſtörten Ziegelei in Seckenh Hofmetzgermeiſters Hermann Hafner um Genehr richtung einer Sauggasanlage im Hauſe C 3, 15, di einer gemeinſamen Ortskrankenkaſſe für Sandhofen, Kirſchgartshauſen in Sandhofen, die Abänderung des Betriebskrankenkaſſe des Porphyrwerks Edelſtein, Schriesheim, die Errichtung einer Baukrankenkaſſe Baubetrieb der Aktiengeſellſchaft für Hoch⸗ und Tie furt a..)— Bau Rangierbahnhof Mannheim⸗ beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten, die Ahänderun der Krankenkaſſe für die Fabrik der Firma Schwachhe in Mannheim betr.— Die Sonntagsruhe im Handels die Verkaufszeit in Eigarrengeſchäften betr., wurde nach Antrag erlaſſen.— In Sachen der Stadtgem gegen Karl Schöpler in Heidelberg wegen Straßer der Beizug zu 100,70 bezw. 50 pCt. ausgeſprochen; Betreff gegen Hermann Koſel Eheleute und Karl Ehefrau wurde die Sache verlegt.— Die Abhaltung ratsſitzungen pro 1904 wurden die Sitzungstage feſtgeſe Von der Lüderitzbucht bis zum Oranje. In dem den Vortrag des Grafen von Stillfried ſind tümer enthalten: Es iſt zunächſt von dem in der Kapko Hafen Port Nolloth die Rede, nicht wie der Berichterſtattet Portsmouth. Fernerhin braucht man in der Lüderitzbucht ans Land keine Stunde, das iſt in der Walfiſchba Lüderitz bekam das Land nicht geſchenkt, ſondern k Kapitän der Bethanier⸗Hottentoten. Fürſt Bismarck nahr das Land von der Lüderitzbucht bis zum Oranje, ſonderr zwiſchen Kunene und Oranje in Beſitz. Der Ko r in Lüderitzbucht hat nicht die Regierung, ſondern die Deutſche Kolo geſellſchaft für Südweſtafrika aufgeſtellt und wenn au zeitweilig ſtreikt, ſo iſt trotzdem der Waſſervorrat n ſchwunden. Die erſte Waſſerſtelle und Station im Kubub nicht Kubuk. Es iſt ein Irrtum, daß die Berie ſchreibt:„die Mannſchaft der Feldkompagnie iſt mei Polizeidienſt abkommandiert“— nur ein Teil dieſen Dienſt. Der Miſſionar von Warmbad iſt Lande, ſondern der von Keetmanshoop, Alldeutſcher Verband. Der auf Freitag, 9 Uhr, angeſagte Vortrag des Herrn Stadtſchulr meder⸗München findet nicht, wie irrtümlich bau, ſondern im unteren Saale der„Stadt Lü Dr. Rohmeder iſt ein genauer Kenner der Verhä und dürfte es ohne Zweifel weitere Kreiſe intereſſi berufenem Munde über die Lage des Deutſchtums italieniſchen Grenzländern Südtirols unterrichtet zu w Eintritt iſt für jedermann frei. Odenwaldklub. Die bieſige Sektion des Odenwan am Samstag, 12. d.., im kleinen Saale des Saalbar tungsfeſt in Geſtalt eines gemütlichen Herren⸗Aben! geſtellte Programm iſt reichhaltig und läßt einen ami erhoffen. Alle Freunde der touriſtiſchen Sache la der Vorderſeite zeigt das Programm neben A 43 Selſe⸗ Weneralsanzemer; manngeh, 111 Dezender ze geradezu notwendig, um friſche Luft zu ſchnappen und aus dem in der Natur neue Arbeitskraft zu ſchöpfen. Dies zu erleichtern, das Hauptbeſtreben des Klubs. Weiteres Wachstum iſt ihm des⸗ 5 ſehr zu wünſchen. Den eifrigen Förderern der touriſtiſchen He ſei ein fröhlicher Abend beſchieden. * Panorama Mannheim. Die Ausſtellung des Koloſſal⸗Rund⸗ läldes„Erſtürmung von Bazeilles“ wird nunmehr definitiv am intag, 3. Januar 1904, nachmittags, bei beginnender Dämmerung ghloſſen. Da dies vortreffliche und intereſſante Rundgemälde von dus nach Norddeutſchland kommt und nie wieder in Mannheim Ausſtellung gelangt, möchten wir unſeren Leſern nochmals emſtens empfehlen dem Panorama innerhalb der nächſten drei chen einen Beſuch abzuſtatten, der ſicherlich niemanden gereuen fte. * Mutmaßliches Wetter am 12. und 13. Dezember. Im eren Rußland, vom Weißen bis zum Aſow'ſchen Meer, iſt der hdruck auf 775 Millimeter geſtiegen. Ueber Irland und dem irgskanal liegt noch ein Minimum von 785 Millimeter, weicht r nunmehr langſam weſtwärts zurück. Bei vorherrſchend öſtlichen aden und auffriſchender Temperatur iſt für Samstag und Sonn⸗ trockenes und auch zeitweilig heiteres Wetter in Ausſicht zu men. Polizeibericht vom 11. Dezember, 1. Von einem Güterbeſtättereiwagen wurde am 1. d. Mts., zmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr auf dem Wege von der Mühlau Litr. D 2 ein Packet entwendet. Letzteres war mit grauem Pack⸗ ier umhüllt und enthielt 50 Stück Abreiß⸗ und 50 Stück Taſchen⸗ ender. 2. Desgleichen wurde am 2. ds. Mts., nachmittags zwiſchen und 5 Uhr ebenfalls von einem Güterbeſtättereiwagen auf der ngbuſchſtraße hier, eine Korbflaſche mit 15 Liter Branntwein onekamp) entwendet. Die Flaſche iſt mit ungeſchälten Weiden flochten. Um ſachdienliche Mitteilung an die Kriminalpolizei wird ge⸗ Ent. 3. Geſtern vormittag 8 Uhr entſtand im Hauſe Schwetzinger⸗ iße No. 166a in Folge Herausfallens einer Kaminkapſel ein Amerbrand, welcher von den Hausbewohnern wieder gelöſcht vde. 4. Verhaftet wurden 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ zer Handlungen. Nus dem Grossberzogfum. Seckenheim, 9. Dez. Die Elektrizität bricht ſich am hieſigen ize erfreulicherweiſe immer mehr Bahn. Gegenwärtig ſind dahier 00 Glühlampen und 16 Motore mit ca. 47 Pferdekräften inſtalliert. große Bequemlichkeit bei der Beleuchtung in Verbindung mit dem zönen, ruhigen Licht gleicht den ſehr minimalen Preisunterſchied enüber Petroleumbeleuchtung vollſtändig aus. Die elektriſche aft iſt im Gewerbe⸗ und landwirtſchaftlichen Betrieb bei der Billig⸗ und Gefahrloſigkeit geradezu eine Wohltat und iſt ſämtlichen werbetreibenden, die Kraftbetrieb verwenden können, die Auf⸗ Jung eines Elektromotors nur zu empfehlen. Die vielſeitige Ver⸗ Audbarkeit der elektriſchen Kraft in der Landwirtſchaft haben ber⸗ zene hieſige Landwirte ſchon praktiſch eingeführt. An Waſſer⸗ 0 Pfuhlpumpen, Futterſchneidmaſchinen, Häckſelmaſchinen iſt Arbeiten nur noch eine Spielerei und gewinnt der Landwirt bei n geringen Betriebskoſten viel Zeit. c, Bom Rhein, 9. Dez. In der Nähe von Lorch fuhr an der üſcherley“ der beladene eiſerne Schleppkahn„Stella Maris“, ffer Schneidler aus Gernsheim auf den Grund. Den beiden ſonendampfern„Deutſchland“ und„Sieg“ der Köln⸗Mülheimer hiffahrtsgeſellſchaft, welche im Winter in der Schleppſchiffahrt ig ſind, um ihr Perſonal auch um dieſe Zeit zu beſchäftigen, gelang nicht den Schleppkahn freizubringen. Der Kahn muß wohl ge⸗ ſchtert werden, wenn es nicht einem größeren Dampfer müglich iſt, it freiguziehen.— Der Güterdampfer„Ggan No. 1“ mußte zur ſchung ſeiner Ladung von„Egan No. 15“ zu Berg geſchleppt vden, da er bei Oberweſel einen Maſchinendefekt bekommen hatte. Gerichtszeitung. * Mannheim, 7. Dez.(Strafkammer.) Vorſ.: Herr dgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: r Ref. Weiß. 1. Der 24 Jahre alte Fabrikarbeiter Ludwig Nunols benahm kürzlich im Schloßgarten gegen eine verheiratete Frau in ſcham⸗ er nicht anzudeutender Weiſe. 6 Monate Gefängnis werden gegen 9888 erkannt. Außerdem verliert er die Ehrenrechte auf re. 2. Der Kaufmann Moritz L. folgte am 4. Oktober den Spuren r Proſtituierten Margarete Stumpf, die auch gar nicht ſpröde mit ihm ging und ihm bei gegebener Gelegenheit zwei blaue Das Gericht erkennt auf 1 Jahr 2 Monate 3. Als Proviſtonsreiſender einer hieſigen Kunſtdruckerei er⸗ vindelte ſich der 18jährige Kaufmann Karl Plitſch auf Grund älſchter Beſtellzettel 19„ Proviſion und ſtahl außerdem einem giſſen Hermann Streib Joppe und Weſte. Urteil: 3 Monate Wochen Gefängnis. 4. Ein 8 bekannten Muſtern eingefädeltes Diebsſtück führten 10. Nov. Is. vier 185 Burſchen, der Schloſſer Johann jilipp 15 von Neckarau, die Taglöhner Ludwig und Georg abian aus Niederliebersbach und der Taglöhner Wilhelm Leh⸗ ann von Mannheim aus. Köhler, Georg Fabian und Lehmann gaben ſich in den Laden des Trödlers Hillhe in der Riedfeldſtraße. ährend Ludwig Fabian, Köhler und Lehmann die Aufmerkſamkeit Händlers auf einen fiktiven Handel um einen getragenen Anzug lenkten, hängte Köhler eine ihm von dem draußen ſtehenden eorg Fabian bezeichnete Taſchenuhr ab, womit ſich die Geſellſchaft zurückzog. Die Uhr wurde um 2/ bei einem gewiſſen Schön⸗ Arger verſetzt und das Geld unter die beiden Fabian und Köhler teilt. Köhler wird zu 5 Wochen, die beiden Fabian zu je vier zonaten Gefängnis verurteilt, Lehmann, von dem ſeine Mitange⸗ agten ſagten, daß er nicht um die Abrede gewußt habe, wird frei⸗ prochen. Leipziger Bank. Das mit ſo großer Spannung erwartete rteil des Reichsgerichts in dem Millionenprozeß des ſächſiſchen gaatsfiskus gegen die Konkursverwaltung der Leipziger Bank bleibt „weil beim„Reichsgericht“ die vom Staatsfiskus eingelegte Revi⸗ on zurückgenommen iſt und deshalb der für heute angeſetzte Termin icht ſtattfand. Dem Vernehmen nach iſt der Prozeß durch einen gleich beendet. Bekanntlich handelte es ſich um die zwiſchen der züheren Leipziger Bank und der Sächſiſchen Lotteriedarlehenskaſſe Leipzig abgeſchloſſenen Geldgeſchäfte. Die Leipziger Bank hatte Lotteriedarlehenskaſſe zur Sicherſtellung von Lombarddarlehen, eben Wertpapieren auch eine größere Anzahl von Wechſeln, darunter Zechſel der Kaſſeler Trebertrocknungsgeſellſchaft und der Altonaer Toril“⸗Kompagnie, verpfändet. Beim Zuſammenbruch der Bank etrug dieſe Schuld etwa 11 Mill. Mark. Inſoweit dieſe Wechſel von den Akzeptanten bezw. Ausſtellern und Giranten bei Ver⸗ eingelöſt worden ſind, hat ſie der Staatsfiskus beim Konkurſe Leipziger Bank als Wechſelforderungen angemeldet, um dadurch chen, daß ſie nach 8 68 der Konkursordnung voll berückſichtigt Die Konkursverwaltung beſtritt dieſen Standpunkt und nur daeente Ausfallforderung nach 11 64 der Ronkurs wechſelmäßig hafte. Gegen dieſes Urteil legte die Konkursver⸗ waltung der Leipziger Bank Berufung beim Oberlandesgericht Dresden ein, welche auch Erfolg hatte, indem das erſtinſtanzliche Urteil aufgehoben und die Klage des Staatsfiskus abgewieſen wurde. Das Berufungsgericht hat angenommen, daß der Kläger wohl Dar⸗ lehensgläubiger, aber nicht Wechſelgläubiger der Leipziger Bank iſt * Kann das Läuten der Kirchenglocken gerichtlich verboten werden? Dieſe eigentümlich klingende Frage beſchäftigte den 5. Civilſenat des Reichsgerichts. In einem kleinen Orte(kaum 1000 Einwohner) auf der Höhe des Thüringer Waldes, hatte die Kirchen⸗ gemeinde im Jahre 1900 für ihre 3 Glocken, ein hölzernes Glocken⸗ haus erbaut, welches 4,50 m von dem Wohnhauſe des Kaufmanns M. entfernt iſt. M. fühlte ſich nun durch das Läuten beläſtigt und ſtrengte eine Klage beim Landgericht Meiningen an, dahin⸗ gehend, das Läuten zu unterlaſſen. Das Landgericht wies die Klage ab, doch auf die vom Kläger eingelegte Berufung hat das Oberlandesgericht Jena erkannt:„Die Beklagte wird verurteilt, das Läuten mit den beiden größeren Glocken in ihrem im Juni 1900 neu errichteten Glockenhauſe gänzlich zu unterlaſſen, und das Läuten mit der kleinſten Glocke in dieſem Glockenhauſe, ſolange das nach dem Hauſe des Klägers gelegene Schalloch nicht geſchloſſen iſt, nicht vor⸗ zunehmen.“ Gegen dieſes Urteil legte die Kirchengemeinde Reviſion beim Reichsgericht ein, welche ſich darauf ſtützte, daß in dem vorlie⸗ genden Falle der Rechtsweg unzuläſſig ſei. Dieſe Frage iſt in den Vorinſtanzen von niemand angeregt. Das Reichsgericht hat die Re⸗ viſion für begründet angeſehen, indem es in ſeinem Urteil ausführt, daß es keinem Zweifel unterliegen kann, daß das Recht mit Glocken zu läuten den Kirchen zum allgemeinen Wohle ihrer Angehörigen und damit zugleich zum Wohle des Geſamtſtaates eingeräkumt iſt. Nach den Grundſätzen des allgemeinen proteſtantiſchen Kirchenrechts ergibt ſich die Unzuläſſigkeit des Rechtsweges in der gegenwärtigen Sache, es fragt ſich nur, ob in dem betreffenden Staate(Sachſen⸗Meiningen) durch etwa beſtehende Sonderbeſtimmungen und Umſtände, die Zu⸗ ſtändigkeit der Gerichte für Sachen dieſer Art begründet iſt. Zur Prüfung dieſer Frage iſt die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Oberlandesgericht Jena zurückverwieſen. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. „Nachtaſyl“. Das Enſemble unter der Direktion des Frl. Dornh, das gegenwärtig im Münchener Volkstheater gaſtiert, hat vom Mannheimer oftheater eine Einladung erhalten, ein zweites Gaſtſpiel mit dem„Nachtaſyl“ zu veranſtalten, nach⸗ dem das erſte von ſo großem 00 begleitet war. Heueſte hachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. ):(Berlin, 11. Dez.(Privat.) Das Kriegsge⸗ richt der erſten Gardediviſon verurteilte geſtern den Leutnant v. Hellermann wegen unvorſchriftsmäßiger Behandlung von Soldaten und Unterlaſſung von Meldungen zu 3 Wochen Stubenarreſt und den Unteroffizier Schmels wegen derſelben Vergehen zu 3 Tagen Mittelarreſt. * Berlin, 10. Dez. Heute vormittag ſtürzte die 24jähr. Frau des Poſtboten Leuendorf ihr 3 Wochen altes Kind aus dem Flurfenſter des vierten Stockes des Quergebäudes der Chriſtburgerſtr. 27 auf den Hof und ſprang dann ſelbſt nach. Der Tod trat bei beiden ſofort ein. Die Tat ſoll aus Ver⸗ zweiflung über die Krankheit des Kindes geſchehen ſein. * Berlin, 11. Dez. Der„Berl. Lok.⸗Anz.“ meldet aus Bremen: Das hieſige Vollſchiff„Auguſt“, welches am 1. Aug. von Newyork nach Liverpool abgegangen, iſt mit 22 Mann Beſatzung verſchollen. * Wien, 11. Dez. Der„Neuen Freien Preſſe“ zufolge wurde geſtern in Kreiſen der Abgeordneten von der Möglichkeit einer Au f⸗ löſung des Abgeordnetenhauſes geſprochen. p. Paris, 11. Dez.(Privat.) Der deutſche Automo⸗ biliſt Georg Moder, Angeſtellter einer Frankfurter Auto⸗ mobilfirma, überfuhr geſtern hier 3 Kinder. Ein gjähriger Knabe ſtarb auf dem Transport nach dem Hoſpital. Ein anderer iſt ſchwer verletzt. * Paris, 10. Dez. Hieſigen Blättern wird gemeldet, daß der jüngſt wegen eines Sittlichkeitsvergehens verurteilte Baron Adels⸗ ward in der Nähe von Mülhauſen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſich ſchwer verwundet habe. * London, 11. Dez. Die„Morningpoſt“ meldet aus Waſhington: Vor einigen Wochen richtete Japan die freimütige Anfrage an die Regierung der Vereinigten Staaten, ob dieſe Japan im Kriegsfalle materielle Unterſtützung gewähren würde. Die Regierung in Waſhington antwortete, ſie ſei nicht in der Lage, Japan zu helfen. » London, 1. Dez. Ein Feuer brach im Schloß Sandringham in dem über dem Schlafzimmer der Königin gelegenen Gemache, wo die Hofdame ſchlief, aus. Dieſe wurde durch den Rauch erweckt und eilte zur Königin, welche ſofort das Zimmer verließ, deſſen Decke darauf einſtürzte. Das Feuer brach durch Schmelzen des elektriſchen Drahtes aus, wodurch ein Balken in Brand geriet. r. Belgrad, 11. Dez.(Priv.) Wie beſtimmt berſichert wird, werden ſämtliche dienſttuende Offiziere um die Perſon König Peters, welche an dem Königsmorde teilgenommen haben, in nächſter Zeit von ihrem Poſten am Hofe entfernt werden. Rußland und Oeſterreich verlangen, daß die beteiligten Offiziere nicht blos aus der Umgebung des Königs, ſondern auch aus der ganzen ſerbiſchen Armee entfernt werden. Geſchaäftliches. Die Gemäldeausſtellung in O 7, 21, welche heute geſchloſſen werden ſollte, bleibt nun, dem Intereſſe des Publikums nachkommend, noch einige Tage dem Beſuch geöffnet, Die Dispoſitionen des Unter⸗ nehmens haben eine Aenderung erfahren und es iſt nun berechtigt, die Bilder in öffentlicher Auktion zu verkgufen. Dieſe Verſteigerung findet ſchon Samstag, 12. d. Mts., vormittags beginnend, ſtatt. Die Gemälde bleiben daher bis Freitag Abend zur allgemeinen An⸗ ſicht ausgeſtellt. Alles nähere ſagt das Inſerat. Verſchiedene be⸗ deutende Bilder, ſo von Achenbach, Gabriel Max uſw. ſind von hie⸗ ſigen Kunſtfreunden ſchon erworben. * Der heutigen Nummer unſerer Zeitung liegt ein Proſpekt der Buchhandlung von Hermann Schild, Berlin SW., Yorkſtraße 20, bei. Die in demſelben angekündigten Werke eignen ſich beſonders zu Feſt⸗ geſchenken. Um die Anſchaffung guter Bücher zu erleichtern, hat obige Firma, eine der größten und angeſehendſten in ganz Deutſchland, die Einrichtung getroffen, daß Beſtellungen von 10 Mark an gegen bequeme Ratenzahlungen ausgeführt werden; ein Preisaufſchlag er⸗ folgt nicht, es wird nur der übliche Barpreis berechnet. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß auch ſämtliche anderen im Proſpekt nicht er⸗ an dei Bedingungen geliefer: Jolkswirtschaft. Ein neues Opfer der Kirrweiler Affaire. Ueber das ſeit 15. Auguſt von Neuſtadt nach Kaiſerslautern verlegte Holzbearbeitungs⸗ geſchäft von Gugen Müller und Co. Kommanditgeſellſchaft zum Betriebe eines Engros⸗ Geſchäftes in Kellerei⸗ und Bedarfsartikeln— wurde der Konkurs berhängt. Der Zuſammenbruch dieſes Geſchäfts iſt gutem Vernehmen nach eine Folge des Zuſammenbruches des Bank⸗ hauſes Lederle in Ludwigshafen. Biehmarkt in Maunnheim vom 10. Dezbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 2883 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 70.7/5., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 65—70., e) ge⸗ ringe Saugkälber 60—65., d) ältere gering genährte(reſſer) 00—00 M. 68 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—65., b) ältere Maſthammel 60—00., o) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 58—00 M. 1035 Schwein e: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 54—00., b) fleiſchige 53—00., 0) gering entwi ckelte 52—00., d) Saulen und Gber 00—900 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000-0000., 000 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 97 Milchkühe: 250—500., 470 Ferkel:.00—.00., 8 Ziegen:—30 Mk., 1 Zicklein:—0., OLämmer: —0 M. Zuſammen 1957 Stück. Handel mit Milchvieh lebhaft, Kälber und Ferkel etioas gedrückt, Schweine mittel. Maunheimer eee vom 11. Dezbr. Amerik Petroleum disponibel M. 24.50, ruſſiſches Petroleum M. 28.50, öſterreichiſches Petroleum M. 23.50 pro 100 Kilo netto verzollt ab hieſigem Lager. W Brüſſel, 10. Dez.(Schluß⸗Kurſe.) Spaniter 88.44, Itallener —.—. Türken L 184.70, Türken D—.—, Warſchau⸗Wiener— Prinz Heinrich Liſſabon, 10. Dez. Geld⸗Agio 24— Proz. Wechſel au London 42 ¾ Pence.— 5 London, 10. Dez. Silber 25/½16, Priv.⸗Disk. 3½ Wechſel auf deutſche Plätze 20.67. Valparaiſo, 10. Dez. Wechſel auf London 17—. Rio de Janeiro, 10 Dez. Wechſel London 11½2. New⸗Nork, 10. Dez. 5 Uhr Nachm. Effecten. 9. 10. 9. 10.5 London 60 T. Sicht4.79.70.79.75 New⸗HYork Central 119¼]118— Lond. Cable Tranſ..88.75.88.75 North. Pacifte Pref. 89½ů f 889) Paris k. S..23 ½.289% North. Pac. Com.—.——.— Deutſchl 5185 k. 15 93186 931¼ N. Bac. 8% Bonds 708¼ 705%/ Atch, Top. Santa Fe 685/ 67¾ Norfolk. Weſt. Pref. 5886] 57.— Carabin Paste 119— 118— Unton Paeifte Sh. 78 77½ Southern Paeifte 47½ 46¾ 4% Bds. p. 1928 1385/% 1382/ Chic. Milw.& St. P. 142/ 140/ Silber 54% 54¾ Denv. Rio Gr. Pref 71/ 71—Kanſas Eity Sh. 46%87 45˙% Illinois Central 129% 129/ United T. Steel 11⁷ 10% Lale Shore———„Pref. 57— 54— Louisville& Naſhv.! 107—] 1055/ Eiſen und Metalle. Glasgow, 10. Dez.(Schluß.) Roßeiſen mixed nambers Warrants per Kaſſa——, per Monat—— träge. Cleveland, 10. Dez.(Schluß.) Roheiſen per Kaſſa 41/) per Monat 41/6½ träge. (Schluß), Kupfer per Kaſſa 56 17.7, London, 10. Dez. Kupfer 3 Monate 56 10.—, feſt.— Zinn p. Kaſſa 124—.—, Blei ſpmiſch 11..6, Blel Zinn 3 Monate 125..6, feſt.— engliſch 11..6, ſtetig.—„Zink, gewöhnlich 21..6, Zink ſpeztal 2¹ .6, feſt. Queckſilber.— Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Dez. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:..8. 9. 10. 11.[Bemerkungen Nouſtaunnʒßñß.29„7 Waldshut 12,81,272,8525 2,22 2,31 Hüningen 11,831,85 1,88„82 Abds. 6 Uhr Kehhll J2,422,442.38 2,87 2,84 N. 6 Uhr Lauterburg..883,88 3,86 768,78 Abds. 6 Uhr Maxan J4,.02½0 8,92 8,89 5,85 2 Uhr Germersheim„„J3,363,8“.-P. 12 Uhr Mannheim 36.78 3,663,633,56 8,48 3,48 Morg. 7 Uhr Mainz.,541.44,83 1,28 1,20.-P. 12 Uhr Bingen 1J42,332.202,10, 8 10 Uhr Kaub.66.49 2,409,32 2,34 2 Uhr Koblenz 3J3,122,942,832,85 10 Uhr Köln. J6,602,90 8 07,05 8,07 2 Uhr NRuhrort„ 36,803,87 2,662,51 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 38,90 8,77 8,74 3,84 8,57 8,56] V. 7 Uhr Heilbronn„„1,85 1,40 ,281,20 V. 7 Uhr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Eruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmaun, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, zNähmaſchine * für Familiengebrauch und gewerbliche Zwecke, auch vorzüglich zum Sticken geeignet, Alleinverkauf bei Martin Deeker, A 3, 4. Telephon 1298. Eigene Reparaturwerkstatt. 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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Richard Prager, Ingenieur. 18050 E 4, Mittelstrasse I2a Mittelstrasse 90 Allein-Vertreb der Zaflügel-Gross-Mäasterel von FT. Pullnaan, Gioss-Zmmoim für Mannhelm und Umgebung. 7 5 Da das von mir in voriger Woche zum Verkauf ge- brachte Geflügel allgemein wohlverdient lobende Anerkenn- ung gefunden und ich zu frühzeitig ansverkauft war, liess ien beute von der durch mich allein vertretenen Geflügel-⸗ arossmästerei von Fr. Pullmann, Gross-Zimmern das doppelte Quantum, also je: Einige Hundert junge Hahnen, Poularden, Suppenhühner, bCapaunen, Welsche, Enten, Gänse ete. cculachten, ich verkaufe anch dieses Geflügel wieder zu be- Bkannt billigen Preisen. 2 B. I. jünge Eänse dis 6 Pfl. à Pfl. 70 Fig. Jon 8 bis 4 pfd. à pfd. 75 pfg. Auf klärung. Da gerade vor Weihnachten wie gewöhnlich sehr viel 5 el in sog. Compositions-Postkörbchen unter nur anscheinend billigen Preisen angeboten wird, diene zur 10) Ungarisches Geflügel in Poskkörbehen kann niemals bvilig sein, da die Packung und Einzel-Porto dasselbe un- die abgehärtesten deutschen Reichspost- beamten im Winter nicht in ungeheizten Postwagen arbeiten cönnen, kommt dasselbe immer welk und unansehnlich an seinem Bestimmungsort an. .) Da das Geflügel in Postkörbehen von Ungarn nach Mannheim zum mindesten 4 Tage reist, erhält es auch oft der Besteller grün und fast gänzlich ungeniessbar. 98 Mein Geflügel wird Tags zuvor in Gross-Zimmern ge- 98 schlachtet,„Kreistierärzil. Kontrolle““ und trifft andern morgens tadellos frisch in Mannheim ein; ziehe ich hieraus der denkende Konsument seinen Schluss selbst. Wilhelm 1, Planken. 15 Adolf Teiſfer, Neckarstrasse. 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Deutſche Bear⸗ beitung von Peter Cornelius. Mufik von Hektor Berlioz(geboren am 11. Dezember 1808). Dirigent: Willibald Rähler.— Regle: Eugen Gebrath. Perſonen: Der Kardinal Salviat Gigeomo Balducci, Schatzmeiſter des CJJJJJJVJ Thereſa, ſeine Tochter Benvenuto Cellini, ein florentiniſcher Goldſchmied„ Aseanio, Lehrling Cellinis Francesco) Künſtler aus ber Werk⸗ Bernardino) ſtätie Cellini's Fieramosca, Bildhauer des Papſtes Poimpeo, ein Raufbold, Freund des 6i Miſcer 51 5 5 in jüdiſcher eulwirt, 8 Ein Offizienr Wilhelm Fenten. Karl Marx. Dina van der Vijver. „Georg Maikl. Betty Kofler. Bruno Bernhard. Hugo Voiſin. Jbachim Kromer. Emil Vanderſtetten. Alfred Sieder. „ Seorg Harder. Stumme Perſonen. Der falſche Balduccei. NFRichard Eichrodt. 5„ Alfred Möller. Polichinello Hans Ausfelder. Diener und Nachbarinnen von Palduccl, Goldſchmiede, Gießer, Masken, Häſcher, Mönche, Geſolge des Cardinals, Volk. Die Handlung geſchieht zu Rom um 1582, unter Papſt Clemens VI., am Montage vor Faſtnacht, am Faſinachttage und Aſchermittwoch. Im 2. Akt: Tarantella, arrangiert von der Balletmeiſterin Fernande Robertine, getanzt von den Damen des Ballels. Im 2. Akt:„Carneval Romain““, Ouverture von Hektor Berlloz. Kaeneroffu.% Uhr. Nnfang 7 Uyr. Ende geg. 10 Uhr. Akt findet eine größere Panſe ſtatt. Nach dom zwetten 5 Kleine Eintrittspreiſe. Vorverkauf von Billets in der Filiale des General⸗Anzeigers, Friedrichspl. 5. ————————————ͤ————— Samstag, 12. Dez, 1903. 20. Vorſtellg. im Abonnement 19. Zum erſten Male: Der Strornn. Drama in 5 Aufzügen von Max Halbe. Anfang 7 Uhr. Casino Hannheim.— Freitag, II. Tezember: Hum. dram. Fritz Reuter⸗Abend bon Kurt Maurice 1. Komiker am Friedrich Wilhelmſtädtiſchen Theater in Berlin. Programm Bräſig im Reformverein. Bräſig in der Waſ⸗ ſerkunſt. Humoriſtiſche Gedichte ꝛc. 17977 Freier, für Jeden verſtändlicher Vortrag!— Anfang präeis 8 Uhr. Kaſſenöffnung J. Uhr.— Billets: Num. 1. u. 2. Neihe 8 Mk., 1. Platz 2 Mk., II. Platz 1 Mk., Schüler 60 Pfg. im Vor⸗ verkauf in der Kunſthandlung von Heckel und an der Kaſſe. Die Mitglieder der Caſino⸗Gefellſchaft erhalten Billets 1. Platz für 1 Mk.(Kaſſenpreſs 2 Mk.) beim Dlener des Caſino. 7 Apollo-Theater. Freitag, den 11. Dezember 1903, abends 8 uhr: Große Varibté⸗Vorſtellung. mit uur erſtklaſſigem Künſtler⸗Perſonal. Gewöbnliche Eintrittspreiſe.— Vorperkauf giltig. SAALRAU-THEATER. Heute 3 Uhr abends. 18039 Nur mehr 5 Tage Circus Liliput. iu Morgen Samstag: EweiVorstellungen. Nachmittags 4 uhr und Abends 8 Ühr. Die Wunder der Sternenwelt populür⸗ wiſſenſchaftlich⸗aſtronomiſcher⸗ Ausſtattungs⸗ Vortrag mitdemonſtrationen non Rirſeu⸗Prachttableaus durch Phyſiker Heltmaun aus Hamburg im Muſenſaale des Roſengarten am Freitag, den 11. Dezember, abends 8 Uhr. Freise der Plätze: M...—, M. 3 7 M. M..25 und 25 Pfennig. 7889b Karten⸗Vorverkauf in der Hofmuſikalienhandlung von K. Ferd. Heckel. 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Abenhd-Uyferhaltans Gemütliche Zuſammenkunft! aſes ſattfindenden diesjähr. Mitglieder-Versammlung 4 Liederkranz. Samstag, den 19. Dezember 19083, abends /8 Uhr mit darauffolgendem Tanz im Saalbau. 0 Näheres durch Rundſchreiben. 18054 De; Dorſtand. Maunheimer Beamten-Verem E). Unſere Mitglieder werden hierntit zu ee am 16. Dezbr. „IsS. von abends 7 Uhr ab in den Sälen des Ball⸗ verbunden mit Konzert, Weih⸗ nachtsfeier u. Gabenverloſung, höfl. eingeladen. Mitgltedskarten ſind beim Eintritt unbedingt vor⸗ zuzeigen. Tagesordnung: J. Bericht des Verwaltungsrates über das abgelaufeneVereinsfahr. 2. Bericht der Rechnungsreviſoren und Entlaſtungserteilung. 3. Neuwahlen für denVerwaltungs⸗ rat und der nächſtjährigen Rech⸗ Uungsreviſoren. 17788 4. Etwaige ſonſtige Anregungen. 5. Feſtrede von Herrn Dr. Menſer. 5. Verteilung der Erſparniſſe an die Mitglieder. Der Vorſtand. — . Inſer Wallt findet am Samstag, 30. Jannar 1904, abends 8 Uhr im Nibelungenſaal, Roſen⸗ garten, ſtatt. n Einzeichnungsliſten liegen auf bei: 29500/784 1. Hauptmann H. Kuhn, G 6, 17 2, Obmann Roſt, 3, 15 3. Obſann W. Hitſchfell,3. Quer⸗ ſtraße 14 ei 4. M. Eenes, u 3, 9,(Scheffeleck.) Mannheim, 10. Dezbr. 1903. Das Ball Comité. 11 — Weihnachtsfeier Mitglieder, unſere werten Landsleute mit Familienangehörigen in Mannheim und Umgebung, ſowie Freunde und Gönner des Ver⸗ Herrn H. Steiner, Riedfeldſtra K 3, 11 und im Lokale L. 10, 8. Schweizer Unterstützungs-Verein „Helvetia Hannhbeim.“ Unſere diesjährige ſtit Kinderbeſcheerungulgemüklicher Unterhaltung findet ſtatt: Sonntag, 15. Dezbr. l.., nachm. 5 Uhr n oberen Sgale des„Badner Hofs“, 6 6(intt Bierausſchank) Hierzu laden wir unſere Herren Ehren⸗, aktiven und paſſiven us ebenſo freundlich wie höflich ein. 18021 Der Vorstand. Karten ſind zu haben bel Herrn A. Böhi, Jungbuſchſtr. 89, aße 34, Frau Wive. Wenziker, Freiwillige zeuerwehr 8. Kompagnie. Samstag, 12.d. 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