Abonnement: Tögliche Ausgabet 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, Gadiſche Volkszettung.) ˖ d inel. · auf l aan unter Nr. 8022. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. 8 2— Rur Sonntags · Ausgabes Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 1 5 20 Pf 1 natlich, 7 f Telep 2 Direktion e dg dee e E 6, 2. Gtleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. Druckerel: Nr. 641 Juferate: Schluß der Inſeraten⸗Auuahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abenpblatt Nachmittags 3 Uhr. Srpenchen 5 5 Aaddobrdge Snſeren 8 5—dat unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.—— 1 Filiale: Nr. 818 Die Reklame⸗Zeile„„„ 60„ der Stadt Mannheim und Umgebung⸗ Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannbeim“ In der Woſtliſte eingetragem (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 580. Sonntaa, 15. Dezember 1905. 1 Blatt.) Die heutige Sonntagsausgabe umfaßt im ganzen 28 Seiten. EeeebeseiPrsee. Politische Wochenschau. Kein Zweifel, das innerpolitiſche Leben war ein wenig ein⸗ geroſtet in Baden. Man zankte ſich verdroſſen um kleinliche Fragen, man kam nicht recht vorwärts. Dieſem unerfreulichen Zuſtande hat die Vorlage zur Wahlreform ein Ende be⸗ deitet. Das iſt doch wieder ein Gegenſtand, der des Ringens lohnt, und da die Ausſicht auf ein Zuſtandekommen der Reform feſtgehalten werden darf, ſo iſt ſie wohl geeignet, gebundene Kräfte frei zu machen und unſerer politiſchen Entwicklung einen ftiſchen Anſtoß zu geben. Es verdient rückhaltlos anerkannt zu werden, daß das Miniſterium ſich bemüht hat, den Wünſchen der Parteien und des Volkes nach Möglichkeit entgegenzukommen; nicht trockene Prinzipienſtarrheit hat dieſen Entwurf geboren, es weht darin vielmehr echt liberaler Geiſt. Und dabei ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß es vor allem wohl der Großherzog war, der Selbſtüberwindung übte und perſönliche Bedenken dem ein⸗ mittigen Wunſche ſeines Volkes geopfert hat. Es wäre nicht nur nicht angemeſſen, ſondern auch nicht vorteilhaft, wolltem die Parteien ſich nun ihrerſeits auf den Standpunkt des bureau⸗ kratiſchen Rechners ſtellen, der ängſtlich bemüht iſt, jede Möglich⸗ keit eines Konfliktes, jeden Schatten einer Beeinträchtigung zu erwägem und die entſprechende, verfaſſungsmäßige Sicherung dagegen zu berechnen. 0 ſ LabaggEdna Eine Verfaſſung, die ein Volk dagegen ſchützte, ſchlecht regiert zu werden, gibts bekanntlich nicht; überall kommt's auf den Geiſt an, der die Form erfüllt. Das ſollten die nicht vergeſſen, die jetzt mit dem kritiſchen Zentimetermaß die einzelnen Beſtimmungen des Entwurfs nachmeſſen und nach Lücken und Ritzen ſuchen, wodurch möglicherweiſe einmal ein hochwichtiges„Volksrecht“ entſchlüpfen könnte. Die Anſicht, eine Verfaſſung erhalte ihre Bedeutung erſt durch das Leben, das Regierung und Parteien ihr einzuflößen verſtehen, ſchließt natür⸗ lich eine genaue Prüfung des Entwurfs nicht aus; nur nach Art eines Pferdekaufs ſollte die Prüfung nicht vor ſich gehen, wobei immer einer ſicher iſt, übers Ohr gehauen zu ſein. Es kommt nicht darauf an, wer den andern„hineinlegt“, ſondern daß man ſich verſtändige. Nötig und erreichbar wird dieſe Verſtändigung ſein über die zweijährige Karrenzzeit, über das Wahlverfahren in den großen Städten, über die Höchſtzahl der vom der Krone zu berufenden„Adeligen“, als erblicher Mitglieder der Erſten Rammer; nötig und recht ſchwierig wird ſie ſein über das er⸗ weiterte Budgetrecht der Erſten Kammer. Freilich, wer ſich gegenwärtig hält, daß die Krone und ihre Rechte, daß die Erſte Kammer und die auf Erhaltung des Beſtehenden und beſonnenes Maßhalten gerichteten Kräfte auch lebendige und berechtigte Glemente im Staatsleben ſind, dem wird auch dieſe Schwierigkeit nicht als unüberwindlich erſcheinen. Im Reichstage hat jene große Ausſchüttung bedrückter Herzen begonnen, die wir hergebrachter Weiſe eine erſte Leſung des Etats zu nennen pflegen. T Beiſammenſein des hohen Hauſes geſchehew iſt, nicht geſchehen iſt und hätte geſchehen oder unterbleiben ſollen, pflegen die Führer der Parteien ſich dabei in mehrſtündigen Reden zu ergehen. Ob dieſe Art der Erörterung zweckmäßig iſt, ob es die Sache ſelbſt fördert, wenm die kritiſchen Bemerkungen über Dinge, die doch im einzelnen ſchon gründlich genug beſprochen wurden, nun kübel⸗ weiſe und kunterbunt durcheinander ausgeſchüttet werden, das kann man recht ſehr bezweifeln. Aber der Reichstag hält an der Praxis feſt und die Regierung muß mitmachen. Das hat niemand mit ſolchem Geſchicke getan, wie Herr Bernhard v. Bül o w, der den großen Diktator Auguſt Bebel unmittel⸗ bar nach ſeiner 2½ſtündigen Gardinenpredigt völlig auf's Trockene ſetzte. Dialektiſch war die Rede des Kanzlers eine her⸗ vortagende Leiſtung, inhaltlich brachte ſie vor allem das erfreu⸗ liche Zugeſtändnis, daß Schiffahrtsabgaben nicht geſchaffen werden können ohne den Reichstag zu fragen. Darüber hinaus freilich iſt die ſachliche Ausbeute nicht groß, und die Bedenken, die unſere splendid isolation in der auswärtigen Politik nach ganz anderen Kreiſen macht, als durch die Herren Schädler und Bebel vertreten werden, die hat der redegewandte und fede⸗ frohe Kanzler nicht zu zerſtreuen vermocht. Recht gut abge⸗ ſchnitten hat im weiteren Verlaufe der Debatte auch der neue Kriegsminiſter von Einenz; ſeine ehrliche Entrüſtung über den Unfug in Forbach und die Soldatenmißhandlungen im all⸗ gemeinen deckt ſich durchaus mit dem Volksempfinden, und dem Manne, der offenkundige Mängel nicht zu verſchleiern ſucht, wird man gern auch den redlichen Willen zutrauen, an ihrer Ausmerzung nach Kräften mitzuarbeiten. Zu einer beklagenswerten ſozialen Kriſe wächſt ſich der Weberausſtawd in Krimmitſchau aus. Er dauert nun ſchon 16 Wochen und hat an Lohnausfall und Unter⸗ ſtützungen rund 2½ Millionen Mark gekoſtet. Die Ausſtändigen werden die letzten Kräfte anſpannen, um bis in den Januar auszuhalten, wo die neue Saiſon beginnt und die Arbeits ruhe für die Unternehmer am empfindlichſten wird. Kopfſchütteln muß bei allen beſonnenen Leuten das— echt ſächſiſche— Ein⸗ greifen der Behörden hervorrufen, die die Verſammlungsfreiheit aufgehoben haben. Das widerſpricht nicht nur dem§ 152 der Gewerbeordnung, ſondern iſt auch eine herzlich unkluge Maß⸗ nahme. Wer den Ausſtändigen die freie Ausſprache unter⸗ bindet, ſteigert ohne Not die Erbitterung und liefert ihnen gratis eine Entſchuldigung, wenn der Kampf nun die Schranken der geſetzlichen Ordnung durchbricht. Das iſt doppelt bedauerlich in einem Lande wie Sachſen, wo unnatürliche Verhältniſſe eine Spannung erzeugen, die kein wohlmeinender Mann leichten Herzens wird ſteigern wollen. Die Eröffnung des japaniſchen Parlamewts hat auf die kritiſche Lage im Oſtaſien eine unmittelbare Wirkung bisher nicht ausgeübt. Ob das ſo bleiben wird, muß abge⸗ wartet werden, die Zuſtände ſind nach wie vor höchſt undurch⸗ ſichtig. Man iſt aber wohl berechtigt, in der winterlichen Jahres⸗ zeit eine, freilich begrenzte Friedensbürgſchaft zu erblicken, der auch die größten Heißſporne Rechnung tragen müſſen. und Türkenſteuern, Eine Be⸗ Kurfürſt von der Pfalz. (1617—1680.) Von Dr. Karl Hauck. (4. Band der Forſchungen zur Geſchichte Mannheims und der Pfals. Herausgegeben vom Mannheimer Altertumsverein.) III.(Schluß.) Aus dem bisher Geſagten geht hervor, daß Kurfürſt Karl Ludwig vermöge ſeiner Stellung unter ſeinen Mitſtänden keine beſonders großartige Rolle als deutſcher Reichsfürſt hat ſpielen können. Wenn man aber trotzdem ihn unter die hervorragendſten Perſönlichkeiten ſeiner Zeit zu zählen berechtigt iſt, ſo verdankt er das ſeiner Eigenſchaft als kluger Verwalter und ſeinen landes⸗ bäterlichen Tugenden. Der Zuſtand, in dem er nach dem großen Kriege ſein Land übernommen hatte, war derart, daß als die Auf⸗ gabe des Fürſten nicht ſowohl die Heilung von erlittenen Schäden, Als vielmehr eine völlige Neuſchöpfung erſchien. Die Bevölkerungs⸗ Afer der Pfalz war furchtbar geſunken; Karl Ludwigs erſte Sorge war darum, durch weitgehende Privilegien neue Anſiedler anzu⸗ locken, und hauptſächlich unſere Stadt Mannheim, die beſonders reich mit Privilegien ausgeſtattet wurde, war das geſuchte Ziel einer großen Anzahl von aus aller Herren Länder zuſtrömenden Fremden. Da galt es, unter dieſen ſehr verſchiedenen Elementen Jucht und Ordnung zu ſchaffen, die beſſeren vor allem feſtzuhalten und ſehaft zu machen durch materielle Vergünſtigungen und Unter⸗ ſtitzungen. Nur in den Hauptzügen, aber in klaren und kräftigen Strichen zeichnet der Verfaſſer dieſe Bemühungen des Kurfürſten, das leibliche Wohl ſeiner Untertanen zu fördern; beſonders die Mannheimer Verhältniſſe werden hier Heſchildert. Mit ungeheuren Schwierigkeiten hatte Karl Ludwig zu kämpfen, die aus der Finanz⸗ not des durch den Krieg verarmten Landes hervorgingen. In geradezu erſchreckender Weiſe ſtanden ſich Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Dazu kamen die hohen Verpflichtungen an das Reich, Karl Ludwig, ſfür ſchwediſche„Satisfaktionsgelder Belaſtung mit direkten Steuern ſchien bei der Lage des Landes un⸗ möglich, und ſo mußte der Kurfürſt zu indirekten Steuern greifen. Trotz anfänglichen Murrens ſöhnte man ſich ſchließlich doch mit dieſen Steuern aus. Aber die finanziellen Schwierigkeiten waren doch ein ſteter Hemmſchuh bei allen Unternehmungen Karl Ludwigs. In enger Verbindung mit ſeiner allgemeinen Finanzpolitik ſteht ſeine Fürſorge für die Hebung Mannheims. Dieſe Sadt ſollte das Handels⸗ und Gewerbezentrum des Oberrheins werden, das den Kampf mit bedeutenderen und älteren Rheinſtädten, mit Straßburg, Mainz und Köln aufnehmen und ſiegreich beſtehen könne. Der Rhein ſollte die Verbindungsſtraße zwiſchen dem ſüdlichen Deutſchland, vor allem der Pfalz, und Holland, der Handelsverkehr auf dem Strome von allen Schranken befreit werden. In der Stadt ſelbſt räumte Karl Ludwig den Gewerbebetrieben vollſtändige Freiheit ein und befreite den Marktverkehr von jeglicher Abgabe. Ja, ſeine Fürſorge für Mannheim artete faſt bis zur Ungerechtigkeit gegen andere Landeseile atus, da er den Marktverkehr auf Koſten anderer pfäl⸗ ziſchen Städte emporzubringen ſuchte. Von Mannheim als Zentrum ſollte ein ganzes Netz von Verkehrsadern ausgehen; beſonders be⸗ merkenswert war in dieſer Richtung die Einführung von Poſtkurſen neben der Taxisſchen Poſt. Auf weitere Einzelheiten kann ich natür⸗ lich nicht eingehen; ich bin überzeugt, daß die Lektüre dieſes Ab⸗ ſchnittes unſeres Buches das größte Intereſſ des Mannheimer Leſers erwecken wird. Aber eine Seite von Karl Ludwigs Regententätigkeit darf hier nicht übergangen werden, durch die er vor vielen ſeiner Zeitgenoſſen auf rühmliche Weiſe ſich ausgezeichnet hat. Ich meine die Sorge des Kurfürſten für die Erhaltung des Friedens und der Eintracht unter den verſchiedenſten Konfeſſionen. Auch hier ſind beſonders wieder die Mannheimer Verhältniſſe hervorgehoben, bei deren Regelung eine weitherzige Toleranz zutage trat. Aus der Geſchichte ſeiner Pfalz und ſeines Hauſes hatte Karl Ludwig gelernt; aus dem Zwiſt um Wirtſchaftliche Wochenſchau. (J) Die Vertagung der Verhandlungen über den ge⸗ planten Stahlwevpks⸗Verband bis zum 29. Februar 1904 bringt zum Aus druck, daß die Schwierigkeiten einer enge⸗ ren Syndizierung im Eiſengewerbe doch weit größer ſind als man bisher im den Kreiſen, die die Bildung des Skahl⸗ werks⸗Verbandes betreiben, angenommen hatte. Wenn auch im Anſchluß an dieſe Vertagung die Einzelverbände im Eiſem⸗ gewerbe, vor allem der Halbzeug⸗ und Trägerver⸗ bamd um zwei bis drei Monate verlängert worden ſind, ſo iſt doch die Unſicherheit, in der ſich das Eiſengewerbe wegen ſeiner künftigen Organiſation befindet, nicht verſchwunden, ſondern noch geſteigert worden. Im Gegenſatz dazu entwickelt ſich der Berg⸗ bau nach wie vor günſtig. Die arbeitstägliche Kohlemförderung geſtaltet ſich im Vergleich zum Vozahr erfreulich. Namentlich ſind auch die Brikettfabriken mit Aufträgen reichlich verſehen. Im Zementgewerbe haben die langwierigen Verhandlungen wegen der Bildung von Kartellen endlich zu einem Reſultat geführt: ein Teil der rheiniſch⸗weſtfäliſchen und ſüddeutſchen Betriebe hat ſich zu einem Syndikat zuſam⸗ mengeſchloſſen, das zunächſt eine Preisvereinbarung unter den angeſchloſſenen Werken anſtellen will. Wohl haben ſich die Abſatzberhältniſſe im Laufe des Jahres 1908 ein klein wenig gehoben, doch dürfte eine Preiserhöhung für Zement noch immer nicht möglich ſein. Wenigſtens ſind die oberſchleſiſchen Fabriken, die für die Verkäufe im Jahre 1904 eine Preiserhöhung von 15 Pfennig pro Faß durch⸗ zuführen gedachten, angeſichts der allgemeinen Marktlage von der Verwirklichung ihrer Abſicht wieder zurückgekommen. Wegen allzu hoher Preiſe der Rohſtoffe werden in nächſter Zeit im den Leinenſpinnereien Betriebseinſchränkungen vorgenom men werden. Die Leinenwebereien dagegen arbeiten noch ſo vorteilhaft, daß die Annahme, auch ſie würden verkürzt arbeitel keineswegs begründet iſt. Die Beſorgnis, daß infolge des Ver⸗ botes der Phosphorzündhölzer eine große A zahl hausinduſtriell beſchäftigter Arbeiter ihre Beſchäftigung ver⸗ lieren könnten, iſt inſofern beſchwichtigt worden, als der Reichs⸗ kanzler den Fabrikanten, die nach dem Phosphorſchutzgeſetz das Recht haben, ein vom Reich erworbenes Verfahren zur Her⸗ ſtellung weiß⸗phosphorfreier Zündmaſſe zur Verfügung geſtellt zu erhalten, die Zuſammenſetzung der Zündmaſſe und eine ein⸗ gehende Beſchreibung des Verfahrens zu Herſtellung der Maſſe mitgeteilt hat. Daraus dürfte ſich ergeben, daß bei dem neuen Verfahren gerade ſoviel Arbeiter beſchäftigt werden können, wie bei dem früheren. Stimmungsbilder aus dem bad. Landtag, (Von unſerem Spezialkorreſpondenten) II. Nun zu den Abgeordneten drunten im Saale. Wo ſoll ich anfangen und wo aufhören, um das buntbewegte Bild zu zeichnen, das ſich in dieſem Momente— der Minutenzeiger iſt allmählich auf Uhr 5 Minuten vorgerückt— dem Auge darbietet? Da dürfte es das Glück ſeiner Familie und ſeine Jugend berbittert hatte Er war als Füngling Zeuge der haßerfüllten Religionskämpfe in Hol⸗ land geweſen, die auch ſo tief in die politiſchen Verhältniſſe des Landes eingegriffen hatten. Aus all dieſen Eindrücken und Er⸗ fahrungen heraus erwuchs für ihn die Erkenntnis ſeiner Pflicht, alles zu vermeiden, was eine Störung des konfeſſionellen Friedens hätte herbeiführen können, und das Streben, die drei chriſtlichen Konfeſſionen zu vereinigen, das ſein ganzes Leben durchzieht und äußerlich in dem Bau der Eintrachtskirche zu Mannheim(1677) zum Ausdruck gebracht wurde.„„5 Derſelbe Geiſt der Freiheit und Duldung zeigte ſich auch in den Bemühungen Karl Ludwigs um die Hebung der Heidelberger Uni⸗ verſität, die nach mühevollen Vorarbeiten am 1. November 1682 von neuem eröffnet wurde. Ein freier Wettſtreit der Geſinnungen ſollte hier herrſchen, und bei der Wahl der Berufung der Profeſſoren gab Karl Ludwig dieſem Willen und ſeiner Geſinnung Ausdruck⸗ Belanntlich erhielt auch Spinoza im Jahre 1678 einen Ruf nach Heidelberg, den er aber nicht annahm; unter den glanzvollen Namen, die die Univerſität unter Karl Ludwig geziert haben, ſei hier nur noch Samuel Pufendorfs gedacht.— 0 Zu den Anfeindungen und gehäſſigen Angriffen, die ſchon zu ſeinen Lebzeiten und nach ſeinem Tode ſich gegen Karl Ludwig richteten, haben nicht zum mindeſten ſein Verhältnis zu Mutter und Geſchwiſtern und ſeine Ehezwiſtigkeiten Veranlaſſung gegeben. Der Gegenſatz in den Charakteren Karl Ludwigs und ſeiner Gattin, Charlotte von Heſſen⸗Kaſſel, der ſchließlich zu einer Trennung der beiden führte, und die Verbindung des Kurfürſten mit Luiſe von Degenfeld, der Raugräfin, ſind wohl jedem Pfälzer und ſpeziell jedem Mannheimer bekannt. Weniger allgemein bekannt aber dürfte es ſein, wie ſchon früh eine Entfremdung zwiſchen Karl Ludwig und ſeiner Mutter und den Geſchwiſtern, mit Ausnahme ſeiner Schtweſter Sophie von Hannover, eingetreten iſt. Dieſe Verhältniſſe ſchildert in eingehendſter und ergreifender Weiſe der 4. und letzte die Worte des Glaubens war der große Krieg herborgegangen, der Man beachte besonders die Weihnachts-Anzeigen. Teil unſeres Buches. In ergreifender Weiſe, ſage ich; denn der —— — 52,2———— eee Weneral-enrielber. Mannheim, 18. Dezemder⸗ gut ſein, nach einem bewährten Leſſing'ſchen Satze zu handeln und das Nebeneinander des Raumes in ein Nacheinander der Zeit zu verwandeln. Nachdenklich ſaß ſchon bei meinem Eintritte in die Diplomaten⸗ loge der Abg. Zehnter auf ſeinem Platze, und als Zweiter ſtellte der Abg. Heimburger ſich ein. Da man den Tag nicht vor dem Abend loben und auch die Volksvertretung an ihren Früchten erkennen ſoll, muß ich mir zwar an dieſer Stelle verſagen, in eine Charak⸗ teriſtik der Abgeordneten und ihrer Leiſtungen einzutreten. Allein die Bemerkung kann ich gleichwohl nicht unterdrücken: dieſe Jung⸗ geſellen ſind doch beſſere Menſchen, als man gemeiniglich anzunehmen pflegt. Nach ihnen traten von allen Seiten brave Familienväter unter dem Vortritte des Abg. Franz auf den Plan. Das war ein Grüßen und ein Händeſchlag, ein Austauſch, ein lebendiger Verkehr! Doch legten nicht alle den gleichen Herdentypus an den Tag. Der neue Abgeordnete für Freiburg z. B. ſcheint zu den Adlern zu gehören, die in der Höhe horſten. Dagegen machte der rote Apotheker den Eindruck eines jovialen Marſchalls Napoleons III. Mit einer gewiſſen Reſignation bemerkte ich, wie die Zahl der All⸗ tagsgeſichter bei allen Parteien größer, die der ſcharfgeſchnittenen Charakterköpfe kleiner geworden. Die größte Einbuße an geiſtigem Kapital dürfte wohl die ſozialdemokratiſche Partei erlitten haben. Ihre parxlamentariſchen Neulinge reichen, wie die nachfolgende In⸗ terpellation bewies, dem früheren Abg. Fendrich nicht das Waſſer, ſo groß auch ihre agitatoriſche Lungenkraft und Zungenfertig⸗ keit ſein mag. Der neue Zentrumschef Fehrenbach ſcheint wohl über eine goldene Zwickerlette und die Routine des Advokaten, nicht aber über die höheren Geſichtspunkte des Abg. a. D. Wacker zu ver⸗ fügen. Auch der Führer der nationalliberalen Partei wird noch den Beweis dafür erbringen müſſen, daß man nicht nur ein guter Oberbürgermeiſter von Heidelberg, ſondern auch ein tüchtiger Parteiführer ſein kann in einer Zeit, wo unten eine entſchieden Uberale Grundſtimmung herrſcht und ein Geſetzentwurf von der hohen Bedeutung der VBerfaſſungsreviſion auf der Tagesordnung ſteht. Wie von einer Tarantel geſtochen, ſprang er heute von Gruppe zu Gruppe, in ſeiner Rechten den Bleiſtift wie einen Diskos ſchwingend. Der Schwerpunkt des Leibes ruht aber bekanntlich beim Diskoswerfen bald auf dem vechten, bald auf dem linken Fuße, und da ſoll es nach einer landläufigen Annahme bei dem genannten Fraktionschef„hapern“. Unterdeſſen nahmen die einzelnen Parteien ihre gewohnten Sitzplätze ein. Allgemein fiel die Sezeſſion der Freiſinnigen und Demokraten und ihre„Ehe zur linken Hand“ mit den Nationalliberalen auf. Möge es von guter Vorbedeutung ſein, daß der Abg. Muſer bei dieſer Gelegenheit auf den Platz Rott⸗ ecks avancierte! Als beim Beginne der Seſſion 1843/45 die Par⸗ teien erſtmals nach der Farbe ſich ſchieden und die Liberalen auf die Linke wanderten, antwortete der ausziehende Sander ſeinem er⸗ ſtaunt fragenden konſervativen Nachbar:„Schlechte Geſellſchaft verdirbt gute Sitten!“ Nachdem kurz vor Ablauf des akademiſchen Viertels die Präſi⸗ denten der Kammer und des Miniſte riums des Innern den Saal be⸗ treten und ſich begrüßt hatten, begann die Sitzung. Zunächſt verlas der neugebackene Sekretär Duffner, ein zart gebautes und wie ein Lehramtskandidat dreinſchauendes Männchen, mit einem an⸗ heimelnden bairiſchen Dialekt die Eingänge, dann folgte der Höhe⸗ punkt des Abends: die Mitteilungen des Präſidenten über die Geſetz⸗ entwürfe, Steuererhöhung und Verfaſſungsreviſion btr. Dieſe Aus⸗ führungen wurden von den Abgeordneten mit großer Spannung, aber auch mit großer Reſerve aufgenommen. Die einen ſuchten die Hauptpunkte auf dem Papiere feſtzuhalten, die andern blickten nach⸗ denklich vor ſich hin, die dritten begleiteten einzelne Stellen mit einem Schütteln des Kopfes. Und der Miniſter? Nun, der ſchrieb ſich die Finger wund, ohne die Wirkung ſeiner Vorlage zu beobachten. Hoffte er vielleicht, durch ein Bravo derjenigen, die ihn kurz vorher mit einem allertiefſten Bückling empfangen hatten, von ſeinem Schreib⸗ krampfe erlöſt zu werden? Oder war's die Erinnerung an die erſten Tage ſeiner Miniſterherrlichkeit, die ihn in dieſem Augenblicke beſchlich; Schon Ovid fingt: zos homini sublime dedit caelumque tueri iussit et erectos ad sidera tollere vultus“. Auch die Geſetzentwürfe haben ihre Geſchichte. Solchen Ge⸗ dankengängen nachhängend, verließ Referent das hohe Haus; denn der folgende Gegenſtand der Tagesordnung, Interpellation über die Schiffahrtsabgaben auf den natürlichen Waſſerſtraßen betr., ver⸗ Leſer wird ſich des Eindrucks nicht erwehren können, daß der größte Teil der Schuld zwar nicht auf Karl Ludwigs Seite zu ſuchen iſt, daß aber auch er nicht freizuſprechen iſt von leidenſchaftlicher Ueber⸗ eilung, die öfters die ruhig prüfende Vernunft überwand.„Fehler zu beſchönigen oder zu verdecken, iſt nicht die Aufgabe eines Bio⸗ graphen, aber es iſt ihm leichter als andern, die Schwächen und FJehler eines Charakters zu verſtehen und zu entſchuldigen, wenn er den Werdegang eines Mannes von frühen Lebenstagen an begleitet und die Verhältniſſe kennen gelernt hat, unter denen der Knabe zum Jüngling und der Jüngling zum Mann reifte.“ Und wenn ſein Bild infolge jener unerfreulichen Wirren und Irrungen eine Weile dunkler gefärbt erſcheint, ſo tritt es doch um ſo heller wieder hervor, wenn wir bei dem Verhältnis zu ſeiner Schweſter Sophie und be⸗ ſonders zur Raugräfin und deren Kindern ſehen, daß der Mann, den trübe Jugendjahre und ein Mannesalter voll von Kämpfen und Enttäuſchungen hart gemacht hatten, ſich doch die Fähigkent zu lieben bewahrt hat. Ergreifend wirkt die Tragik dieſes Lebens, die auch der Sohn empfand, der nach dem Tode des Vaters der Trauerpredigt den Pfalmenvers zugrunde legte:„Erfreue uns für die Tage, da du uns betrübteſt, für die Jahre, da wir Unglück ſahen.“ „Wenn nach dem Worte des Pſalmiſten Arbeit und Mithe ein Leben köſtlich machen, dann iſt das Leben Karl Ludwigs köſtlich ge⸗ weſen bis zum Ende. Freilich ſeiner Arbeit ſehlte der Erfolg und ſeinen Mühen der Lohn; die Bäume, die er zum Nutzen einer kommenden Zeit zu pflanzen geglaubt hatte, waren gleichſam um⸗ gehauen, ehe ſie Früchte tragen konnten. Das Werk der Wiederher⸗ ſtellung der Pfalz, um deſſentwillen er mit verbiſſenem Grimm Spott und Geringſchätzung ertragen hatte, war zerſtört, als er aus Leben ſchied, und die Pfalz mit ſorgendem Herzen einem kranken Mann hinterließ.“ Zum Schluſſe möchte ich noch die Mitteilung hinzufügen, daß dem aus der bewährten hieſigen Hofbuchdruckerei Maxy Hahn u. Cie. hervorgegangenen, prächtig ausgeſtatteten Buche durch die Muni⸗ fizenz des Herrn R. Baſſermann die wohlgelungene Reproduktion ztweier Stiche beigegeben werden konnte, die Karl Ludwig in ſeinem 16. Jaßre und im ſpätern Mannesalter darſtellen. mochte ihn nicht zu feſſeln. Wie ſchon die Proteßſtimmung in dieſem Falle ein etwas gemachtes und billiges Gepräge trug, ſo ſtand auch die Motivierung und Diskuſſion nicht auf einer Höhe, die es lohnte, ſie in dieſem Zuſammenhange feſtzuhalten. Die Erhöhung der Aap talrenten⸗ und Einkommenſteuer. B. Karlsruhe, II. Dez. Der Entwurf eines Geſetzes, die Erhebung der Kapital⸗ renten⸗ und Einkommenſteuer für die Jahre 1904 und 1905 betr. der, wie ſchon im vorigen Landtagsbericht kurz angeführt, am letzten Mittwoch der 2. Kammer zuging, beſteht aus einem einzigen Artikel. Derſelbe lautet: Für die Budgetperiode 1904⸗05 wird der Steuerfuß für die Kapitalrentenſteuer auf 12 Pfg. von je 100 Mark Steuerkapital und für die Einkom⸗ menſteuer auf 3 Mart von je 100 Mark Steueranſchlag feſt⸗ geſetzt. Bei Einkommenſteueranſchlägen von 200 Mark wird nur eine Steuer von 2 Mark 40 Pfg. vom Hundert erhoben; bei Einkommenſteueranſchlägen von 25 000 Mark und mehr iſt der Steuerfuß nach Vorſchrift des Art. 21 Abſ. 2 des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes zu erhöhen. Die Begründung des Geſetzentwurfs weiſt auf den Entwurf des Finanzgeſetzes für 1904/05 hin, nach welchem ſich für dieſe Budgetperiode im ordentlichen Etat ein Fehlbetrag von 942 918 Mk. und im außerordentlichen Etat ein ungedeckter Aufwand von 9 924 951 Mk., zuſammen für 1904⸗05 ein Fehlbetrag von 10 867 869 Mk. ergibt, ein Fehlbetrag, der ſich übrigens in der Höhe der auf dieſe Budgetperiode übergehenden Reſtkredite noch um einige Millio⸗ nen ſteigern wird. Zur teilweiſen Deckung, ſo heißt es dann, ſtehen nur die von der Amortiſationskaſſe zu erwirtſchaftenden Zinſen im Betrag von vund 1 500 000 Mk. zur Verfügung. Es wird demmach für die verſchiedenen Sätze der Ein⸗ kommenſteuer und für die Kapitalrentenſteuer eine Erhöhung um 20 Prozent vorgeſchlagen. Der Normalſatz für die Ein⸗ kommenſteuer würde ſich hiernach von 2 Mark 50 Pfg. auf 3 Mark von 100 Mark Steueranſchlag ſteigern und die übrigen Sätze ſich im der entſprechenden Ermäßigung für Steueranſchläge von 200 Mark(2 Mark 40 Pfg.) und Steigerung für Steuer⸗ anſchläge von Üüber 25 000 Mark angliedern. Für die Kapital⸗ tentenſteuer würde ſich der Steuerfuß von 10 auf 12 Pfg. er⸗ höhen. Eine ſolche Steuererhöhung würde mit einem Netto⸗ Mehrertrag rechnen laſſen. Bei der Einkommenſteuer von 1 787 611., bei der Kapitalrentenſteuer von 368 282 M. zu⸗ ſammen 2 155 898 M. jährlich und für die Budgetperiode 1904/05 mit einem Mehrertrag von 4311 796 M. Auch mit dieſen, der Staatskaſſe zuzuführenden Mehreinnahmen, ſo hebt die Begründung noch hervor, kann der voranſchlagsmäßige Fehl⸗ betrag der Budgetperiode 1904/05 entfernt nicht gedeckt werden. Soweit der letzlere daher nicht in etwaigen rechnungsmäßigen Ueberſchüſſen den Jahre 1904/05 zum Verſchwinden gebracht werden kann, wäre er durch vorſchußweiſe Heran⸗ ziehung des Kapitalvermögens der Amortiſationskaſſe zu beſtreiten mit dem Vorbehalt, beim Wiedereintritt finanziell günſtiger Zeiten auf allmählichen Erſatz dieſer Vorſchüſſe Bedacht zu nehmen. Politische(Hlebersicht. Maunheim, 12. Dezember 1903. Wahlbezirke oder Verhältniswahl? Zur badiſchen Wahlreform ſchreibt der„Vor⸗ wärts“:„Für uns iſt das Wichtigſte an der Aenderung die Be⸗ ſeitigung der indirekten Wahl und die Vermehrung der Abge⸗ opdneten in den großen Städten. Die Einführung der Einer⸗ wahlen in den Städten kann uns zwar in Mannheim einen oder den andern Sitz koſten, aber von den ſechs Mandaten werden wir immer noch mehr erhalten als die drei Mandate, die Mannheim heute zu vergeben hat und die win beſitzen. In Karlsruhe und Pforzheim gewin nen wir durch die Neuerung zweifellos, wie wir auch auf dem Lande infolge der direkten Wahl ganz zweifellos ſtarke Fortſchritte machen werden. Dagegen iſt die zweijährige Karenzzeit hinſichtlich der Staatsangehörigkeit geeignet, uns beſonders in den Induſtrie⸗Orten, wo die Fluttuation der Be⸗ völkerung ſehr ſtark iſt, große Schwierigkeiten zu bereiten. Daß dieſe Beſtimmung abgeſchwächt oder etwa ganz zu Falle gebracht wird, daran iſt nicht zu denken; wenn nicht das ganze Geſetz an dem Intereſſengezänk zwiſchen Nationalliberalen und Zentrum bei der Wahlkveiseinteilung ſcheitert, ſo muß man eher Ver⸗ ſchlechterungen gegen die Arbeiter befürchten“ Allen Gegnern der Proportionalwahl im bürgerlichen Lager ſei dies Geſtändnis angelegentlichſt zur Beachtung empfohlen. Zur Tintenfaß⸗Legende ſchreibt Maximilian Harden im neueſten Heft der„Zukunft“: Die Tintenfaßgeſchichte iſt Anno 90 mindeſtens zehnmal durch die Preſſe beider Welten gegangen. Bismarck hat, als er ſie hörte, den Kopf geſchüttelt, dann gelächelt und endlich eine Er⸗ klärung geſucht. Die war nicht ſchwer zu finden. Der Fürſt hatte, wenn er lebhaft ſprach, die Gewohnheit, mit der rechten Fauſt kurze, leiſe, aber ſtarke Stöße gegen die Tiſchplatte zu führen, von oben her, als wollte er ſeine Worte in das Holz eindrücken. Möglich, daß dabei— der Kanzler war nicht Huſar, ſondern ein ſchwerer Küraſſier— ein Tropfen Tinte aus dem Fäßchen ſprang. Doch dieſe Erklärung wunde erſt geſucht und gefunden, als die Geſchichte immer wieder kam und zu dem Bemühen herausforderte, wenigſtens ein Körnlein Wahrheit darin zu entdecken. Auch der Spritzer iſt alſo nicht„hiſtoriſch“; und daß Bismarck das Tintenfaß gepackt und aufgehoben habe, ſollte man unartigen Kindern in der Abenddämmerſtunde erzählen. Behaglich mag beiden Männern während des Geſprächs nicht zu Mut geweſen ſein. Der Verlauf iſt ja bekannt. Am 14. März 1890 hatte Windthorſt durch den Mund Gerſons von Bleich⸗ roeder eine Unterredung erbeten, die Bismarck noch für den ſelben Tag zuſagte; dabei gab er ſeinem Erſtaunen über die Wahl des Vermittlers Ausdruck; nach alter Sitte konnte jeder Parteiführer ſicher ſein, ſtets vom Kanzler empfangen zu wer⸗ den. Die Untevredung brachte kein politiſch brauchbares Re⸗ ſultat; was der Katholik wünſchte, konnte der Proteſtant nicht gewähren. Bismarck ſprach von der Möglichkeit ſeines Rück⸗ trittes, Windthorſt riet ihm dringend zu bleiben, und empfahl, falls dennoch ein Kanzlerwechſel unvermeidlich würde, den Ge⸗ neral von Caprivi für die Leitung der Reichsgeſchäfte. Dem Kaiſer müſſen die Dinge wohl in anderem Licht dargeſtellt worden ſein; er kam am nächſten Morgen ſehr früh in die Wohnung des Grafen Bismarck, ließ den Kanzler rufen und verhat ſich politiſche Unterhandlungen, von denen er nicht vorher unterrichtet ſei.„Ich kann mir in meinen alten Tagen nicht das Recht nehmen laſſen, einflußreiche Parlamentarier zu un⸗ verbindlichen, rein informatoriſchen Geſprächen in meinen Räumen zu empfangen.“„Auch nicht, wenn es Ihr Herr be⸗ fiehlt?“„Die Macht meines Herrn endet am Salon meiner Frau.“ Ein düſterer Morgen, der dem älteren Mann die Ge⸗ wißheit gab, daß ihm das Vertrauen des Königs entzogen war. Drei Tage danach kam denn auch, zweimal in vierundzwanzig Stunden, die Aufforderung, ſchleunig das Abſchiedsgeſuch einzureichen. Bismarck hatte nicht die Gemütsart eines Lämm⸗ leins; wer ihm aber rüdes Benehmen nachſagt, hat ihn nie ge⸗ kannt. Eins ſeiner Lieblingsworte war„wohlerzogen“; und er hätte ſelbſt im Wirbelwind der Leidenſchaft ſich nie zu einer Flegelei erniedrigt. Die Tintengeſchichte iſt unſinnig, nicht weil der Kanzler vor ſeinem Kaiſer ſtand, ſondern weil der feine Rieſe zu„wohlerzogen“ war, um mit Realinjurien zu drohen. Uebrigens war er, wie ſelbſt der Todfeind zugeben müßte, immer der Manm ſeiner Taten und hätte ſein Handeln nicht feig ver⸗ leugnet. Vielleicht läßt man die Anekdote nun ruhen. Wie ſie entſtanden iſt? Der Kaiſer hat ſcherzend ſpäter erzählt:„Der Alte war an dem Morgen ganz außer ſich und guckte mich an wie Luther den Verſucher; ich glaube, am liebſten hätte er mir auch das Tintenfaß an den Kopf geworfen.“ Aus Stadt und Land. * Maunheim, 12 Dezember 1908. Die Reſtauration der Naufhausfaſſaden. II. Ehe wir nun auf die Frage des Anſtrichs des Kaufhauſes näher eingehen, iſt noch der Einwand zurückzuweiſen, bei der von uns vor⸗ geſchlagenen Reſtauration entſtehe bei den Faſſaden an der Breiten Straße, der Kloſter⸗ und der Marienſtraße eine unaſthetiſche Wirkung, ein unſchöner Zuſtand, weil dieſe Faſſaden etwas Bandartiges an⸗ nehmen. Es beſteht darüber kein Zweifel, daß die Längenentwicklung von ungefähr 105 Mtr. die Höhenentwicklung(bis Hauptgeſims 11 Meter, bis Firſt 18 Mtr.) bedeutend überwiegt. Daß dies aber unſchön wirkt und unſchön wirken würde, wenn die Arkaduren rot werden, beſtreiten wir entſchieden. Sehr weſentlich in der Konzeption des Kaufhauſes iſt das Dach, es iſt Beſtandteil der Architektur, und es war Abſicht des entwerfenden Architekten, als er ein franzöſiſches Manſarddach ſchuf, das Dach mitwirken zu laſſen. Wir werden an anderem Orte unſerer Ausführungen hierauf zurückkommen. Die Seitenfaſſaden des Kaufhauſes wirken ruhig und etwas nüchtern, wie alle gleichzeitigen franzöſiſch beeinflußten Monumente, und ſchon aus dem Grunde, weil alle Arkadenarchitekturen ohne Unterbrechung etwas Eintöniges haben. Dazu müſſen wir bedenken, daß uns Kin⸗ dern einer ſchnelllebigen, haſtenden und nervöſen Zeit das Gefühl für Ruhe in der Architektur faſt abhanden gekommen iſt und wir es kaum ertragen können, daß das Kaufhaus ſo ſtoiſch auf uns nieder⸗ ſchaut. Ob durch das Aufſetzen weiterer Stockwerke dieſe nüch⸗ terne Wirkung äſthetiſch verbeſſert würde, bezweifeln wir ſehr. Es würde gewiß ein kaſernenartiges Gebäude entſtehen. Kaſernenſtil, Mietskaſerne und ähnliche Bezeichnungen ſind aber bekanntlich keine Epitheta ornantia. Auch aus der Baugeſchichte iſt leicht nachzu⸗ weiſen, daß ſolche Traveenbauten nicht gerade unſchön ſein müſſen. Alle Tempelanlagen des Altertums, die Umwehrungen der heiligen Orte, dann die Amphithegter der Römer, ihre Baſiliken und die der chriſtlichen Kunſt zeigen dieſes Syſtem, und wie oft finden wir dieſe Anordnung in den Gebäuden, die dem Kaufhausſchöpfer vorſchwebten, in den italieniſchen Paläſten! Ein Hauptgrund nun dafür, daß von Anfang an ein Anſtrich des Kaufhauſes projektiert und ausgeführt war, ſoll darin liegen, daß die Mauertechnik eine ſchlechte und oberflächliche ift und die Ornamente des Kaufhauſes zum Teil aus Stuck hergeſtellt ſind. Was die Mauertechnik anlangt, ſo iſt ſie mangelhaft, die Be⸗ handlung der Lager⸗ und Stoßfugen iſt nicht die heute übliche ſorg⸗ fältige, aber dieſe Art der Ausführung liegt in der Zeit begründet. Nach den ſchweren Kriegszeiten des 17. Jahrhunderts hatte ſich mit einemmal in deutſchen Landen ein ungeſtümer Baudrang entwickelt, der insbeſondere in den Gebieten der ſiegreichen Gegenreformation eine Reihe großer und gigantiſcher Baudenkmale ſchuf. Mit dieſem Trachten nach Monumentalität verband ſich in der zweiten Hälfte des 17. und in der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine gewiſſe Effekthaſcherei, die in einen genialen Leichtſinn ausartet; jeder Bau⸗ teil, insbeſondere die nicht profilierte und die nicht ſkulptierte Ar⸗ beit, muß raſch, ſicher und flott gearbeitet ſein. Man behandelt die Mauerſteine mit dem Flächbeil, achtet kaum auf den Fugenſchnitt und arbeitet nur die wichtigeren Gliederungen, die Pilaſterbaſen und ⸗Kapitäle, Archivolten, Kämpfer⸗ und Hauptgeſimſe ſorgfältiger aus, die an den ebenen Gliederungen ſorgfältig„geſtelgt“ werden. Vei den Mauerſteinen iſt möglichſt jeder in anderer Richtung„geflächt“. Z1 dieſer Art der Ausführung waren aber die Meiſter der damaligen Zeit auch gezwungen, denn es ſtanden keine geübten Handwerker Zu ihrer Verfügung. Im 17. Jahrhundert war(wie verſchiedentlich im Lauf der Baugeſchichte) die Handfertigkeit in der Steinmetzzunft, die in der gotiſchen Zeit im Zenit ſtand, wieder untergegangen. In dieſer Mauertechnik ſind alle hieſigen gleichzeitigen Bauten ausgeführt, es müßten daher alle überſtrichen geweſen ſein. Und wenn ſchlechte Mauertechnik Anſtrich vorausſetzt, dann wären die pelasgiſchen Werke, die Bauten der Etrusker und der Römer auf der erſten Entwicklungs⸗ ſtufe, die altchriſtlichen Monumente, dann alle Bauten Karls des Großen, der bekanntlich die Mauerkunſt erſt wieder erweckte, die Mehrzahl der romaniſchen Werke und alle die Bauten, wo man gu ſorgfältiger Mauerung kein Geld, keine Zeit und keine geeigneten Leute hatte(3. B. Wehrbauten, Burgen u. ſ..) angeſtrichen ge⸗ weſen. Andererſeits möge man bedenken, daß die Baudenkmäler, in denen die edelſte Gattung des Anſtrichs, monumentale Polychromie, auftritt, nicht nur die ſorgfältigſte Mauerung und Steinbehandlung, ſondern das alleredelſte Rohmaterial zeigen. Die polychromen Tempel der Griechen erhielten vor der Bemalung einen feinen Stucküberzug, und es iſt bekannt, daß die unſterblichen farbigen Werke eines Phi⸗ dias, Mneſikles, Iktinos und anderer in Athen im edelſten Material, dem Marmor vom Pentelikon, ausgeführt waren und kaum Fugen zeigten. Auch die polychrome, mit ganz einfachen Farben arbeitende mittelalterliche Kunſt ſetzt äußerſt ſorgfältige Steinebehandlung voxaus. Der Mannheimer Wohnungsmarkt Anfang November 1903. In den Tagen vom 4. bis 8. November wurden, wie das hie⸗ ſige ſtatiſtiſche Amt berichtet, in Mannheim wieder die leerſtehenden Wohnungen gezählt. Die Geſamtzahl aller zur Zählungszeit leerſtehenden Woh⸗ nungen betrug dieſesmal 2180 oder 6,61 Proz. ſämtlicher vor⸗ handenen Wohnungen. Die rapide Steigerung des überſchüſſigen Wohnungsvorrates der früheren Jahre hat ſich alſo diesmal nicht fortgeſetzt, die abſolute Ziffer der leerſtehenden Wohnungen war nahezu die gleiche wie im Vorjahr, woraus ein kleines Sinken der auf den geſamten Woh⸗ nungsbeſtand bezogenen Relativzahl reſultiert. Die Bautätigkeit hat ſtark nachgelaſſen, während die Einwohnerzahl, die damals ſtabil geblieben war, ſeit der letzten Zählung um rund 4000 zugenommen hat. Was die Bautätigkeit an Wohnungen ſeit dem vergangenen November auf den Markt geworfen hat, iſt darum im weeſentlichen —— me r „Mannkbeim, 18. Dezember. Weneral⸗Anzeiger. aeger. 3. Sette. konſumiert worden, natürlich nicht in dem Sinn, daß alle Neu⸗ dauten bezogen worden wären, denn in der Produktion der Vor⸗ jahre und an älteren Wohnungen war ja noch ein großer Beſtand verfügbar. Dem Vorjahr gegenüber haben 6 Stadtteile eine Zunahme, 4 eine Abnahme der leerſtehenden Wohnungen zu verzeichnen, wie aber im Ganzen deren Zahl nur unerheblich geſtiegen iſt, ſo halten auch innerhalb der Stadtteile die Differenzen ſich in viel beſchei⸗ deneren Grenzen, als zwiſchen den voraufgegangenen Zählungen. Zweifellos iſt alſo der Wohnungsmarkt in ruhigere Bahnen ein⸗ gelenkt und vorausgeſetzt, daß die aufſteigende Konjunktur einer⸗ ſeits, die reſerviertere Haltung der Bautätigkeit andererſeits fort⸗ dauert, dürfte der Höhepunkt der Kurve wieder einmal überſchritten ſein. In ſolchen ruhigeren Zeiten wie die jetzige, kommen lokale Verſchiebungen innerhalb der Stadtteile deutlicher zum Ausdruck, als in Zeiten ſtürmiſcher Hauſſe oder Baiſſe auf dem Wohnungs⸗ markt. Bei der letzten Zählung war der Lindenhof der einzige Stadt⸗ teil geweſen, welcher eine Abnahme der leeren Wohnungen auf⸗ zuweiſen hatte, diesmal hat er wieder eine Zunahme zu verzeichnen, welche indeſſen mehr als hälftig auf die Wohnungen ohne Küche, alſo auf die uneigentlichen Wohnungen entfällt. Uebrigens wird die Ziffer des Lindenhofs ſehr ſtark durch den jeweiligen Stand der Vermietung in beſtimmten Häuſer⸗Gruppen der Bellenſtraße be⸗ einflußt, während die übrigen Straßen durchweg eine verhältnis⸗ mäßig geringe Quote leerſtehender Wohnungen haben. Die Innen⸗ ſtadt(Oberſtadt und Unterſtadt) haben wiederum eine nicht unbe⸗ trächtliche Steigerung aufzuweiſen gehabt, dabei iſt aber ein be⸗ merkenswerter Unterſchied zwiſchen der kleineren weſtlichen und der größeren öſtlichen Hälfte. Jene hatte 350, dieſe nur 258 Wohnungen leerſtehen und zwar kehrt dieſelbe Erſcheinung in der Oberſtadt und in der Unterſtadt wieder. Auch bei dieſer Gelegenheit, wie bei ſo vielen anderen, erkennt man wieder den Zug nach Oſten und Süden in der Entwickelung unſerer Stadt, als ob dieſe den Gütermengen nachdrängen wollte, die ſie entſendet. Und wie in der Innenſtadt, ſo drüben über'm Neckar, ſo auch in den Vororten; ſiehe Waldhof und Neckarau. Das Charakteriſtiſchſte iſt das Anwachſen der kleinſten Woh⸗ nungskategorie, der Einzimmerwohnung auf Koſten der übrigen Größenklaſſen, insbeſondere der nächſthöheren, der Zweizimmer⸗ Wohnung. Zweifellos hat eben der geringere Verdienſt der letzten Jahre und der Wegzug ſo vieler Aftermieter zu Wohnungsein⸗ ſchränkungen geführt; die für die beſcheidenen Anſprüche zu großen Wohnungen ſind dann einfach geteilt worden. Abermals iſt der Anteil der neuen Wohnunzen an der Geſamt⸗ heit der leerſtehenden auf weniger als die Hälfte zurückgegangen. 1901 war er noch 25,2 Proz., 1902 nur noch 12,5 Proz., 1903 gar nurmehr 5,4 Prozent. In die Höhe gegangen und zwar erheblich iſt der Anteil der leer⸗ ftehenden neuen Wohnungen lediglich auf dem Lindenhof, welchem ſich die Bautätigkeit neuerdings in verſtärktem Grade zugewendet hat. In nicht gerade ſeltenen Fällen werden übrigens auch neue Wohnungen von zahlungsunfähigen Mietern bezogen, welche für das Geld, das ſie nicht zu bezahlen gedenken, dort beſſer wohnen wollen, als in älteren Quartieren. Bei auf Spekulation gebauten Häuſern ſoll ſeitens der Eigentümer wohl auch Wert auf ein volles Haus im Intereſſe des ſchleunigen Verkaufs gelegt werden, ſelbſt wenn nicht lauter ſchlanke Zahler unter den Mietern ſich befinden. Aus all dieſen Gründen hat die Entleerung der älteren Quartiere, namentlich der Innenſtadt, und die raſchere Beſetzung der neu⸗ erbauten Wohnungen auch in dieſem Jahre fortgedauert. Noch immer ſtehen die kleinen und beſonders die kleinſten Woh⸗ nungen am häufigſten leer und das wird auch ſo bleiben, bis die wirtſchaftliche Depreſſion der letzten Jahre hier völlig überwun⸗ den iſt. In Käferthal, namentlich aber in Neckarau iſt der Prozent⸗ ſatz leerſtehender Wohnungen unter den als normal betrachteten von 3 bereits wieder herabgſunken, ſodaß die Nachfrage, ſpeziell in Neckarau, ſchon wieder eine ſehr rege iſt. Am höchſten iſt der An⸗ teil der leerſtehenden Wohnungen noch immer in der Neckarvorſtadt, obgleich auch hier ein Rückgang von 12,5 auf 11,1 Prozent eingetreten iſt. Dieſer Rückgang hat in der Hauptſache die 2 Zimmer⸗Wohn⸗ ungen betroffen, während bei den 1 Zimmer⸗Wohnungen der Pro⸗ zentſatz noch geſtiegen iſt. Es wiederholt ſich alſo hier in etwas ver⸗ ſtärktem Maß die für die Stadt im Ganzen beobachtete Erſcheinung. Noch immer leidet die Neckarvorſtadt unter der über den Kulmina⸗ tionspunkt der wirtſchaftlichen Konjunktur hinaus fortgeſetzten inten⸗ ſiven Wohnungsproduktion. Auf dem Lindenhof und in der Schbwetz⸗ inger Vorſtadt iſt, wie in allen Teilen der Altſtadt ein vermehrtes Leerſtehen der Ein⸗ und demgegenüber ein Zurücktreten der Zwei⸗ zimmerwohnungen zu beobachten. Die öſtliche Stadterweiterung weiſt in den größeren Wohnungskategorien diesmal niedrigere Ziffern Huf; hier ſpielen aber Zufälligkeiten in der Bauvollendung eine ſo große Rolle, daß die Relativzahlen nicht viel beſagen wollen. *Anſtellung. Hauptzollamtsgehilfe Johann Walter beim Hauptzollamt Mannheim wurde als Hauptamtsaſſiſtent etatmäßig angeſtellt. * Mannheims Einwohnerzahl betrug nach den vom hieſigen ſtatiſtiſchen Amt herausgegebenen Mitteilungen Ende Oktober d. J. 149 586. 5 Mannheim im Monat Oktober. In den vom hieſigen ſtati⸗ ſtiſchen Amt herausgegebenen Monatsüberſichten wird vom Monat Oktober ausgeführt: Der Geburtenüberſchuß blieb mit 20,35 Progz. ein recht hoher. Dennoch iſt die abermals zu beobachtende ſehr ſtarke Zunahme der Bevölkerung in der Hauptſache dem recht großen Reberſchuß der Zu⸗ über die Wegzüge zuzuſchreiben, welcher diesmal rechnungsmäßig 953(212) betragen hat. In der Hauptſache ſind es ledige Perſonen, welche eine ſtärkere Zuwanderung aufwieſen. Betrachtet man den Zu⸗ und Wegzug berufsweiſe, ſo er⸗ gibt ſich faſt in allen Berufsarten ein ſtarkes Ueberwiegen des Zu⸗ zuges, nur bei den Baugewerben iſt der Wegzug ſtärker geweſen. Die ſehr ſtarke Zuwanderung von Arbeitskräften kurz vor Beginn der kalten Periode mit ihrer vermehrten Arbeitsloſigkeit iſt nicht ganz unbedenklich, wenn auch zunächſt noch der Arbeitsmarkt das Angebot freier Hände im großen Ganzen aufzunehmen vermochte, denn die Zahl der Krankenkaſſenmitglieder hat ſich abermals um 559(90) hermehrt. Daran waren freilich weibliche Arbeitskräfte— Dienſt⸗ botenzuzug!— mit 450 beteiligt, ſodaß für die Männer nur eine Vermehrung um 109 übrig blieb. Bei den Betriebskrankenkaſſen war hingegen die Zunahme der männlichen Arbeiter eine bedeutend ſtär⸗ lexe. Recht deutlich kommt die Verbeſſerung des Arbeitsmarktes dem Vorjahr gegenüber in den Ziffern der Centralanſtalt für Ar⸗ beitsnachweis zum Ausdruck, in deren männlicher Abteflung 1417 (846) Arbeitskräfte verlangt wurden. Gegen den September mit 1785 iſt das freilich berefts ein ziemlich fühlbarer Rückgang und ſo be⸗ Ainnt denn umgekehrt der Armenaufwand, der ſich faſt ſtets in entgegengeſetzt paralleler Richtung bewegt, wieder anzuſteigen. Auf 1000 Einwohner der mittleren Bevölkerung betrug er im Be⸗ richtsmonat 100,32(197,66) M. und damit etwa 2,50 M. mehr als im September, aber wie erſichtlich, immerhin bedeutend weniger als im Parallelmonat des Vorjahres. Der Güterverkehr, der ſich hier auf dem Neckar und Rhein im Oktober abgeſpielt hat, war ein außerordentlich ſtarker, belief er ſich doch in den Alt⸗Mannheimer Häfen auf 687 000(484 000), im Rheinaubafen auf 84 000(68 000), zufammen alſo auf 721 000(552 000) Tonnen; das dürfte die größte Gütermenge ſein, welche binnen einem Monat in den hieſigen Hafen⸗ anlagen bewältigt worden iſt. Der Verkehr im Rheinauhafen hat bereits im Oktober die Höhe von 1 Million Tonnen erreicht. Auch in den Nachweiſungen über den Anteil Mannheims an der Einfuhr des deutſchen Zollgebietes— Nachwei⸗ ſungen, welche u. W. für keine andere deutſche Stadt, zum mindeſten des Binnenlandes exiſtieren— kommt dieſer ſeit Monaten am Platze herrſchende ſtarke Verkehr zu deutlichem Ausdruck. Der Per⸗ tädtif chen Straßenbahn erreichte im Oktober faſt 1,6(1,2) Millionen, das bedeutet trotz der durch die Vorort⸗ linien eingetretenen bedeutenden Verlängerung der Strecken 0,40 (0,87) M. Einnahme auf den Wagenktilometer. Die Reihenfolge der Strecken nach der Stärke der Benutzung der Wagen iſt faſt dieſelbe, die neue Ludwigshafener Strecke Kaiſer Wilhelmſtraße⸗Mundenheim ſteht in dieſer Hinſicht ſchon an dritter Stelle, allerdings in weitem Abſtand hinter der Rundbahn⸗Nordſchleife und der Linie Waldhof⸗ Frieſenheim. Die Bautätigkeit im Oktober war wiederum eine recht geringfügige, denn nur 38(111) Wohnungen gelangten zur Fertigſtellung. Auch wenn man die ſeither verſtrichenen 10 Monate des Jahres zuſammenfaßt, kommt man erſt auf eine Produktion von 916(1483) Wohnungen, alſo auf eine Verminderung um 567, obgleich doch auch 1902 ſchon hinter 1901 ſtark zurückgeblieben war. Für den Wohnungsmarkt hat dieſe Einſchränkung, wie die Zählung leerſtehender Wohnungen zu Anfang November erwieſen hat, keine ungünſtigen Folgen gehabt. Der Liegenſchaftsverkehr war mit 2,66(2,24) Millionen M. zwar ſtärker als im Vorfahr, be⸗ ſchränkte ſich aber faſt ausſchließlich auf Gebäude, während der Umſatz an Bauplätzen auf weniger als die Hälfte zuſammen⸗ geſchrumpft iſt. Die Hoftheatervorſtellungen waren im Abonnement von 22 676 Perſonen beſucht, von welchen allein 5326 auf die vier Abende des Nibelungen⸗Rings entfielen. Die in Klammern beigeſetzten Zahlen bedeuten immer den Parallelmonat des Vorjahres.) * Der kath. Dienſtbotenverein Thereſienhaus feiert morgen, Sonntag nachmittag, die Eröffnung des neuen Saales im Thereſienhaus, T 5, 2/3, durch eine Feſtverſammlung, die mit einer Theateraufführung verbunden iſt. Die Dienſtherrſchaften und Gönner des Hauſes ſind dazu freundlichſt eingeladen. Der Verein, in dem die Mädchen ſehr gut aufgehoben ſind, kann der Beachtung und Unterſtützung ſeitens der Herrſchaften nur wärm empfohlen werden. * Den letzten populär⸗wiſſenſchaftlichen Vortrag im Bernhar⸗ dushof in dieſem Jahre wird Herr Prof. Dr. Max Schmid von Aachen über„Albrecht Dürer“, den großen deutſchen Maler zu Ende des Mittelalters und Beginn der Reformation, halten. * Vortrag über Reformen im Volksſchulweſen. Herr Haupt⸗ lehrer Gaſſert wird in dem am nächſten Mittwoch, 16. Detz., abends halb 9 Uhr, im Saale der Bäckerinnung ſtattfindenden Zu⸗ ſammenkunft des hieſigen nationalliberalen Vereins einen Vortrag halten über das Thema:„Welche Reformen ſind not⸗ wendig, um unſere Volksſchulen zeitgemäß aus⸗ zugeſtalten“. * Freunde der äußeren Miſſion ſeien darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Herr Pfarrer Wurth von Liedolsheim morgen, Sonn⸗ tag, 13. Deg., abends 8 Uhr, im evang. Vereinshaus, K 2 95 einen Vortrag halten wird über das Thema„Der Segen der Heiden⸗ miſſion für die Heimatgemeinde“. Aber auch für Gegner der äußeren Miſſion muß dieſer Vortrag von hohem Intereſſe ſein. Dürften ſie doch hiebei Gelegenheit finden, zu prüfen, ob ihre Bedenken ſtich⸗ haltig ſind, oder ob es in Wirklichkeit nicht vielmehr alſo iſt, wie es echte Miſſionsgemeinden längſt erfahren haben, daß Miſſion treiben nicht nur heißt geben, ſondern auch nehmen. Der Eintritt iſt für Jedermann frei. * Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 18. Dez., vormittags 10 Ühr, findet in der Aula der Friedrichsſchule ein Vortrag des Predigers Herrn Voigt aus Offenbach ſtatt über das Thema:„Zum 100. Todestage Herder's. Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt freundlichſt eingghaden. 5 * Apollotheater. Ein reichhaltiges und vielſeitiges Programm hat gegenwärtig das Apollotheater aufzuweiſen. Am Sonntag finden wieder 2 Vorſtellungen ſtatt, und zwar nachmittags 4 Uhr zu Ein⸗ heitspreiſen und abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preiſen. Außerdem veranſtaltet die Direktion von halb 12—1 Uhr Frühſchoppenkonzert mit Geſangsvorträgen bei freiem Entree. Ein Beſuch des Apollo⸗ theaters iſt jedem zu empfehlen. * Saalbautheater. Heute, Samstag, und morgen, Sonntag, finden täglich 2 große Vorſtellungen ſtatt, nachmittags 4 und abends 8 Uhr. Am Dienſtag, 15. ds., verabſchieden ſich außer dem Cireus auch alle anderen Künſtler und Künſtlerinnen. Das Saalbautheater bleibt dann bis zum 27. ds. geſchloſſen. * Kaiſerpanorama, D 3, 13. Von morgen, Sonntag, ab findel eine begueme Wanderung durch das ſächſiſche Erzgebirge ſtatt. * Der Kaufmänniſche Verein und der Roſengarten. Der Kauf⸗ männiſche Verein ſchreibt uns: Anläßlich der Ausſprache über die Verhältniſſe im Roſengarten in der Bürgerausſchußſitzung vom 9. Dezember, wurde auch der Verhandlungen Erwähnung getan, welche der Kaufmänniſche Verein wegen Benützung des Muſenſaales für ſeine Vorträge mit dem Stadtrat gepflogen hat. Zur Klar⸗ ſtellung dieſer Angelegenheit ſehen wir uns veranlaßt, Folgendes auszuführen: Nachdem der Kaufmänniſche Verein ſ. Zt. für die Er⸗ richtung einer Feſthalle eingetreten war, hielt ſich derſelbe für ver⸗ pflichtet, jetzt auch zu deren Beſuch nach Kräkten beizutragen. Es lag in unſerer Abſicht, unſere dieswinterlichen 14 Vorträge im Muſenſaale abzuhalten und kamen wir durch das weitgehende Ent⸗ gegenkommen der Stadtverwaltung raſch zu einer Einigung bezüglich des Mietpreiſes, obwohl unſerem Verein hierdurch eine Mehrausgabe von ca. 800„/ erwachſen wäre. Auch gegen die Einlaßgebühr bon 10 J erhoben wir keine Einwendung, da an ein Nachgeben in dieſem Punkte nach Lage der Dinge nicht zu denken war. Der einzige Punkt, über welchen man ſich nicht einigen konnte, war die Garde⸗ robegebühr und der unbodingte Garderobezwang. In letzterer Hin⸗ ſicht traten wir an die Stadtverwaltung mit dem Wunſche heran, dieſen Zwang wenigſtens auf Stöcke und Schirme zu beſchränken. Wir wollten nicht die Verantwortung für eine Maßregel übernehmen, die unſeren Mitgliedern bisher fremd war und die nicht allein zur großen Unzufriedenheit geführt, ſondern auch manchen veranlaßt hätte, unſeren Vorleſungen gänzlich fern zu bleiben. Dies wäre umſomehr zu befürchten geweſen, als durch die Eintritts⸗ und Garderobegebühr eine Extraausgabe von mindeſtens 20 vpro Verſon und abend entſtanden wäre, die ſich für die zahlreichen unſerer Mitglieder, welche die Vorträge in Begleitung mehrerer Angehörigen beſuchen, als eine empfindliche Belaſtung erwieſen hätte. Von dieſen Erppägungen ausgehend, glaubten wir von der Benützung des Muſen⸗ ſaales Abſtand nehmen zu müſſen. Was nun den Vorwurf betrifft, den Herr Bürgermeiſter Martin gegen unſeren Verein erhoben hat und den wir naturgemäß auf den Vorſtand beziehen müſſen, ſo können wir ruhig die Erklärung abgeben, daß es uns nicht im Entfernteſten eingefallen iſt, irgendwie Stimmung gegen den Roſengarten zu machen, noch viel weniger aber andere Vereine von der Benützung desſelben abzuhalten. Solche Unterſtellungen und an ſolchem Ort ſollten doch beſſer unterbleiben, ſolange man keine Beſpeiſe dafür in Händen hat. Der Vorſtand der Kaufmänniſchen Vereins Mann⸗ heim.(E..), * Zahlt Euere Rechnungen! Ein Freund unſeres Blattes ſchreibt uns: Es iſt dies der jährliche Mahnruf, der gegen Weih⸗ nachten erſchallt und er iſt leider nur zu berechtigt. Es iſt nur zu bekannt, daß die Geſchäftsleute an ſich nur geringen Verdienſt an ihren Waren haben; die Gründe brauchen wahrlich nicht erörtert zu werden. Wenn ſie dann noch einen großen Teil in die Bücher ſchreiben, dabei je nachdem noch für ihren Credit hohe Zinſen zahlen müſſen, ſo iſt es kein Wunder, daß unſer Mittelſtand mehr und mehr verarmt. Da wird immer von Mittelſtandpolitik das große Wort geführt, aber praktiſch wird die Liebe zu ihm nicht betätigt, wenn, wie wir mit vielen Beiſpielen erhärten könnten, ſelbſt ſehr vermögende Leute mit dem Zahlen von Rechnungen nicht Tage, ſondern Monate und für große Beträge auf ſich warten laſſen. Wir kennen Kauf⸗ leute, die viele, viele Tauſende der beſten Ausſtände haben und doch oft kaum das Geld auftreiben können, oder in der Kaſſe haben, um ihre Wechſel rechtzeitig einlöſen zu können; warum? nun weil man ſie nicht bezahlt und ſie aus Furcht ihre Kundſchaft zu verſchnupfen, nicht mahnen dürfen. Man hat gut ſagen, ſo mahnt doch; ja, das iſt leichter geſagt als getan. Auch darüber könnten Bücher geſchrieben werden. Wir wiſſen, daß obwohl vierteljährliche Rechnungen ge⸗ gehen werden, doch der Erfolg überwiegend ein nur negativer iſt! Wir richten deshalb an alle, die es angeht, die dringende Mahnung, ihrer Mitmenſchen zu gedenken und mit dem Zahlen der Rechnungen nicht weiter ſo ſäumig zu ſein, ſondern in ſich zu gehen und raſch nachzuſehen, die Rechnungen zu begleichen, aber nicht nur in der Weihnachtszeit, ſondern ſtändig das ganze Jahr; dann werden ſie zur längſt erwarteten Beſſerung der Verhältniſſe kräftig beitragen. Die Mahnung geht aber auch an die Stadtgemeinde, die durch weniger bureaukratiſches Verfahren und durch raſchere Abwicklung viel Gutes ſtiften könnte. *Eine Colliſſion mit der Straßſenbahn hatte heute mittag ein Bäckerfuhrwerk aus Feudenheim in der Jungbuſchſtraße. Der das Geſpann führende Burſche wurde dabei leicht verletzt und konnte mittels Droſchke nach ſeiner Wohnung verbracht werden. Rus dem Grossberzogtum. BC. Karlsruhe, 11. Dez. Unter dem 5 des Stadtrats Oſtertag verſammelte ſich heute zum erſtenmale der neuge⸗ gründete„Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs für Karlsruhe und Umgebung“, dem bereits 408 Mitglieder beige⸗ treten ſind. Die Statuten wurden en bloc angenommen; desgleichen der bom broviſoriſchen Komitee aufgeſtellte Voranſchlag. Der Stadt⸗ rat unterſtützt den gemeinnützigen Verein durch eine namhafte Sub⸗ bention und durch Einräumung eines Zimmers im Rathaus für die Auskunftsſtelle. In den Vereinsausſchuß wurden 30 Herren aus den verſchiedenartigſten Berufsſtänden gewählt. Möge es demn Verein gelingen, den Fremdenverkehr in der badiſchen Landeshaupt⸗ 155 975 mit Unrecht als„langweilig“ verſchrieen iſt, zu heben und zu fördern. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshaſen, 12. Dez. Das Amtsgericht Ludwigshafen hat die Klage des durch Rechtsanwalt Eskales in München vertretenen flüchtigen Weinwirts Glaſer gegen den Redakteur der„Pfälz. Rundſchau“, Hering, abgewieſen. Es iſt dies die zwefte Abweiſung aus der Pfalz. Die Koſten werden dem Kläger über⸗ bürdet. yMLudwigshafen, 11. Dez. Eine ausgedehnte Debatte hat das ſtädt. Gaswerk wiederum in der heutigen Stadtratsſitzung hervorge⸗ rufen. Tatſache iſt, daß die Rente aus dem Gaswerk von Jahr zu Jahr zurückgeht und zwar auffälligerweiſe von dem Zeitpunkt an, wo Herr Croiſſant als Gaswerksdirektor beſtellt wurde. Vereits bei der letzten Budgetberatung mußte er vom Stadtrat deswegen ſchwere Worte hören; er vertröſtete das Kollegium aber mit dem Hinweis auf die zu errichtende Waſſergasfabrik, die alle Wunden heile und den Stadtſäckel fülle. Die Waſſergasfabrik iſt nun 11 Monate im Betrieb, aber der erhoffte beſcheidene Ueberſchuß iſt um 23 000 /¼/ hinter den Erwartungen zurück geblieben und trotzdem iſt das Gas viel ſchlechter geworden, ſo daß auch der Konſum zu wünſchen übrig ließ, Herr Croiſſant hatte auf all die Angriffe nur die Einwendung, daß man den Gaspreis eben erhöhen ſollte, wenn man möglichſt viel aus dem Gaswerk herausſchinden wolle In Mannheim und Mainz, welch letztere Stadt/ 250 000 Rein⸗ getvinn aus dem Gaswerk erübrigt, zahle man für den Kubikmeter 18 5, für Heizgas 14 3, in Ludwigshafen nur 16 und 12 J. Vor⸗ läufig will die Stadt für ihren eigenen Konſum ſtatt 9 nur 10 5 zahlen(die Produktionskoſten ſind 12,6 3) und für die Gasmeſſer ohne Unterſchied monatlich 20 3 Miete erheben, um die Lücke im Gasbwerkserträgnis einigermaßen auszufüllen. Vorausſichtlich gibt das Kapitel„Gaswerk“ bei der demnächſt ſtattfindenden Budgetbe⸗ ratung abermals Anlaß zu längeren Debatten. 5 Sport. *Skiſport auf dem Feldberg. Vom Schwarzwald ſchreibt uns unſer Korreſpondent: Iſt auch„drunten im Tale“ der erſte Schnee wieder gewichen, ſo behalten doch die Häupter des Schwarzwaldes gur Freude der Schneeſchuhläufer ihre Kappen auf. Hier und da ſieht man ſchon Sportsleute mit den langen Brettern in die Berge ſteigen. Dieſen Sonntag eilen die Mitglieder des Ski⸗Klubs auf den Feldberg, wo die neunte Hauptverſammlung angeſetzt iſt. Es ſoll über mancherlei droben beraten werden, ſo u. a. auch über einen Zuſammenſchluß mit anderen mitteleuropäiſchen Ski⸗Vereinen zur Vertretung gemeinſamer Zwecke. Gute Schneeverhältniſſe voraus⸗ geſetzt, finden die Wettläufe am., 6. und 7. Februar auf dem Fel berg ſtatt. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Samstag, den 19., gelangt durch das Gaſtſpiel⸗Enſemble Melanie Dorny„Das Nacht⸗ aſhyl“, Szenen aus der Tiefe in 4 Akten von Maxim Gorky, zur Wiederholung. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Sonntag, 13. Dez.(Abonn.):„Cavalleria ruſticana“. Hierauf! „Fra Diavolo“.— Montag, 14.():„Der Strom!.— Dienstag 15.():„Der Wildſchütz“.(Gräfin: Frl. Hawliezek. Baron: Herr Göbel.)— Mittwoch, 16.: Volksvorſtellung:„Fidelio“,— Donners tag, 17.(): Zum erſten Male:„Kater Lampe“.— Freitag, 18 ():„Martha“.(Lady: Frl. Adelina Sallaz.)— Samstag, 19 (Abonn. ſusp., Vorr.): Tournse Melanie Dornh:„Nachtaſyl“.— Sonntag, 20.():„Die Zauberflöte“.(Königin der Nacht: Frl. A. Sallaz. Tamino: William v. Haxthauſen.) Im Neuen Theater. Sonntag, 13. Dez.:„Haſemann's Töchter“ — Mittwoch, 16.:„Die Fliege“.— Sonntag, 20.:„Der Veilchen⸗ freſſer“. Mannheimer Künſtler. Recht anerkennenswert ſchreiben die Magdeburger Zeitungen über das Auftreten des Tenoriſten Kurz⸗ Stolzenberg, eines geborenen Mannheimers, als Siegfried am Magdeburger Stadttheater. Der„Magdeb. Gen.⸗Anz. urteil! Kurz⸗Stolzenberg erſang ſich am Donnerstag mit ſeinem Siegfried einen Lorbeerkranz. Von wem der Kranz immer kam, er war redlich verdient. Und wenn er nur den ſchönen Fleiß belohnt hätte. Kurz⸗ Stolzenbergs Siegfried war aber nicht bloß eine eminent fleißige Arbeit. Im erſten Akt war es weiter eine ſchon jetzt überraſchend durchdachte Schöpfung, auch weiterhin, wenn auch zum Schluß nicht mehr mit der erſten Sicherheit. Wagner hat in den Siegfried ſehr viel vom Verhältnis des Mannes zum Weibe hingehemnißt; das iſt noch lange genug überdacht, wie groß und ſchön das iſt. Auch Kurz⸗ Stolzenberg wird da noch manches ausreifen laſſen müſſen. Daß er die Poeſie dafür beſitzt(ſofern er ſich erſt einmal gänzlich vom Rampenſingen frei gemacht), bewies er allenthalben. Er wird ein⸗ 4. Seite. Manmffeim 13. Dezemder. mal ein ganzer Siegfried werden. Brillant hielt er auch phyſiſch aus. Noch in dem grandioſen Schluß vermochte er reich mit großen Tönen zu ſchwelgen. Neu⸗Anſchaffungen der Oeffentlichen Bibliothek im Groſih. Schloß: Beyerhaus, Der Rhein in techniſcher und wirtſchaftlicher Beziehung.— Bölſche, Liebesleben in der Natur. 3. Folge.— Brüggen, Das heutige Rußland.— Carlyle, John Sterling. — Curti, Geſchichte der Schweiz.— Czobel, Die Entwickelung der ſozialen Verhältniſſe.— Decſeh, Hugo Wolf.— Drews, Nietzſches Philoſophie.— Friedberg, Kathol. und evangel. Kirchenrecht.— Goethe ſüber ſeine Dichtungen, herausg. von Gräf. 3 Bände.— Grothe, Auf türkiſcher Erde.— Grube, Geſchichte der Chineſiſchen Literatur.— Hauptmann, Der arme Heinrich. Hauſegger, Gedanken eines Schauenden.— Hecht,., Die Badiſche Landwirtſchaft.— Heidelberger Profeſſoren(Feſtſchrift). 2 Bände.— Hörle, Schwaben.— Jähns, Geſchichtliche Aufſätze. — Langhard, Die anarchiftiſche Bewegung in der Schweiz.— Lindle, Cyrus.— Loga, Francesco de Goha.— Petzet, Die Blütezeit der politiſchen Lyrik.— Rau, Grillparzer und ſein Liebes⸗ leben.— Rilke, Auguſte Rodin.— Schmidt, Allg. Staats⸗ lehre.— Seeberg, Die Kirche in Deutſchland.— Steig, Neue Kunde zu H. v. Kleiſt.— Stendhal, Werke III.— v. Stoſch, Denkwürdigkeiten.— Wellhauſen, Das arabiſche Reich und ſein Sturz.— Wiedenfeld, Die nordweſteuropäiſchen Welthäfen. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Es ſei hiermit nochmals auf den am Sonntag, den 18. d. Mts., vormittags 11 Uhr, in der Hochſchule für Muſik ſtattfindenden Vortrag des Herrn Muſik⸗ direktors Bade über„Hector Berlioz“ hingewieſen. Ein⸗ trittskarten a M. 1 ſind im Sekretariat und am Saaleingang er⸗ hältlich. Leutnant Bilſe. Wie der„N. Fr. Pr.“ gemeldet wird, liegt der verurteilteVerfaſſer des in Deutſchland konfiszierten Militär⸗ romans„Aus einer kleinen Garniſon“ gegenwärtig im Lazarett von Metz. Leutnant Bilſe iſt es nicht geſtattet, auch nur ſeinen Rechts⸗ anwalt zu empfangen, ja nicht einmal, ſeine Korreſpondenzen ſelbſt entgegenzunehmen. Dennoch ſoll ſeine Begnadigung in Aus⸗ ſicht ſtehen; zumindeſt wird eine beträchtliche Verkürzung der Freiheitsſtrafe erwartet. Intereſſant iſt, daß Bilſe ſeinem Verleger Sattler in Braunſchweig ſich verpflichtet hatte, für die erſte Auflage ſeines Buches die Druckkoſten ſelbſt zu zahlen. Nach der großen Senſation, die das Buch nunmehr hervorgerufen hat, dürfte natürlich auch dem Autor ein nennenswerter Gewinn⸗ anteil zugute kommen. Der„Wiener Verlag“, der den Roman ſeit der Konfiskation in Deutſchland vertreibt, hat bisher mehr als 100 000 Exemplare abgeſetzt. Intendant v. Poſſart iſt theatermüde— ſo wird aus Wien gemeldet. Er will ſich nach 40jähriger Tätigkeit in München von der Bühne zurückziehen, will das Theaterſpielen aufgeben und nur mehr Theaterleiter, Intendant bleiben und als ſolcher wirken. Daneben auch als Profeſſor an der Königlichen Akademie. Am 1. Juli 1864 iſt Ernſt v. Poſſart zum erſtenmale aufgetreten, im kommenden Junt nimmt er von der Bühne Abſchied, nach dem er ſich vorher in einem Zyklus ſeiner beſten Rollen gezeigt haben wird. Er bleibt dann nach wie vor Ehrenmitglied des Münchener Hoftheaters, wird wohl auch die Oberregte behalten, das Fach der erſten Charakter⸗ darſteller aber den nachſtürmenden Talenten überlaſſen. Deueſte Nachrichten und Telegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Stuttgart, 12. Dez. Bei der Gemeinderatswahl wurden 3 Deutſch⸗Parteiler, 1 Konſervativer, 4 Volksparteiler und 1 Sozialdemokrat gewählt. * Berlin, 12. Dez. Der Kaiſer kommt heute zum erſten Mal ſeit ſeiner Operation nach Berlin, um den Nachmittag im Schloß zuzubringen und abends das Schauſpielhaus zu be⸗ ſuchen.(Frtf. Sig) * Berlin, 12. Deg. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen heute nachmittag, vom Neuen Palais kommend, am Pots⸗ damer Bahnhof ein und begaben ſich nach der königlichen Akademie der Künſte, um dort die Gemälde zu beſichtigen, die für den neuen Dom beſtimmt ſind. Die Majeſtäten wurden während der Wagen⸗ fahrt vom Publikum auf das lebhafteſte begrüßt. * Berlin, 12. Dez. Heute vormittag fand unter großer Beteiligung das Begräbnis Hanſemanns ſtatt. An⸗ weſend waren u. a. Staatsſekretär Freiherr v. Richthofen, Unterſtaatsſekretär Muehlberg, als Vertreter des Reichskanzlers Geh. Regierungsrat von Günther. Bremen, 12. Dez. Der Norddeutſche Lloyd er⸗ richtet eine neue Linie von Singapore nach Celebes und den Molukken. Die erſte Abfahrt findet am 20. Dezember von Singa⸗ poxe ſtatt. Baumwollbau in den deutſchen Kolonien. * München⸗Gladbach, 12. Dez. In einer großen vom Verband der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Baumwollſpinner und dem München⸗Gladbacher Fa⸗ brilantenverein in Gemeinſchaft mit Oberbürgermeiſter Piecg einberufenen Fabrikantenverſammlung berichtete Sekretär Wil⸗ cens vom kolonial⸗wirtſchaftlichen Komitee(Berlin) Über die Verſuche des Anbaues von Baumwolle in den deutſchen Kolonien und entwickelte das Arbeitsprogramm des Komitees für die nächſten drei Jahre. Zur Durchführung des Programms iſt ein Kapital von M. 600 000 notwendig, von denen Mark 570 000 bereits gezeichnet ſind. Von den Anweſenden wurden weitere erhebliche Beiträge gezeichnet. Außerdem empfahl der Verband der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Baumwollſpinner den Mit⸗ gliedern, Beiträge nach beſtimmten Sätzen im Verhältnis zur Spindelzahl ihrer Spinnereien zu zeichnen. 5 Zum Streik in Crimmitſchau. Dresden, 12. Dez. Die Regierung fordert vom Landtag, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, 10 000& für ein Gendarmerie⸗ Aufgebot in Crimmitſchau.(ſ. auch Pol. Wochenſchau. D. Red.) Studentenunruhen in Kiew. Kiew, 11. Dez.(Ruß. Telegr.⸗Agentur.) Den An⸗ 8 der„Unruhen an der hieſigen Univerſi⸗ r iſt es gelungen, allgemeine Obſtruktion 1 rbeizuführen. Als Grund wird die Verhaftung von Studenten bei der jüngſten Kundgebung vor der Univerſität an⸗ gegeben.„Polizei und Koſacken halten die Ordnung vor der AUniverſität aufrecht. Im Polytechniſchen Inſtitut ſind ſeit dem frühen Morgen über 300 Studenten bemüht, der Obſtruktion entgegenzutreten. Die auf Wunſch der Studenten, die an den Ruheſtörungen nicht teilnahmen, begonnenen Vorleſungen ſind auf Beſchluß des Profeſſorenkollegiums abgebrochen worden. Die Zuhörer beſchloſſen. durch eine Abordnung den Verweſer des Finanzminiſteriums um Klärung der Lage zu bitten. Sie beſchränkten ſich ſchließlich darauf, dem Direktor des Inſtitutes ein Telegramm an den Verweſer zu übergeben, der Bitte, das Inſtitut nicht zu ſchließen. Die Vorlefungen auf 2 Tage eingeſtellt. Das Profeſſorenkollegium for⸗ die Studenten auf, an den Verſammlungen nicht teilzu⸗ beſtreitet den Haß der Weneral⸗Anzemers Panama. * Amſterdam, 12. Dez. Nach hieſigen Zeitungsnotizen ſind England und Holland übereingekommen, die Republik Panama nicht anzuerkennen, wenn ſie nicht einen Teil der auswärtigen Schuld von Columbien gleich 13 Millionen Dollar übernimmt. Seitens der Vereinigten Staaten ſei Panama der Rat gegeben, dieſe Bedingung anzunehmen. Badiſcher Landtag. 6. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 12. Dezember. Hug(Ztr.) zeigt an, daß er aus Geſundheitsrückſichten ſein Mandat für den Bezirk Ueberlingen⸗Pfullendorf niederlege. Antrüge. Eingegangen ſind ein Antrag Obkircher, Heim⸗ burger und Gen. wegen Erweiterung der Berechtigung der Realſchulen; ein Antrag Blankenhorn, Fehren⸗ bach, Eichhorn und Gen.: die Regierung möge im Bundesrat dahin wirken, daß den Reichstagsabgeordneten Anweſenheits⸗ gelder bezahlt werden; ein Antrag der demokratiſchen Fraktion: die Regierung möge einen Geſetzentwurf vorlegen, wonach in allen Gemeinden die direkte Wahl der Bürger⸗ meiſter und Gemeinderäte eingeführt wird, endlich ein Geſetzentwurf der Zentrumsfraktion wegen Ein⸗ führung von amtlichen Kreisverkündigungsblättern ohne Text. Zur Beratung ſteht der Bericht der Budgetkommiſſion über dis Nachweiſungen der in den Jahren 190%/08 einge⸗ gangenen Staatsgelder und deren Verwendung. Gießler(Ctr.) beantragt als Berichterſtatter, den Bericht als unbeanſtandet zu er⸗ klären und gibt einen Ueberblick über die Finanzlage. Wilckens(utl.) betont, daß zu einer peſſimiſtiſchen Auffaſſung kein Grund vorliege, da daß Ordinarium kein Defizit aufweiſe, während im Voranſchlage ein ſolches vorgeſehen war. Beruhigend iſt auch der Stand der Amortiſationskaſſe, die mit ihren 31 Millionen einen wertvollen Reſervefond darſtellt. Wenn man auch alle unnötigen Ausgaben bermeiden müſſe, ſo dürfe man doch die Lage nicht ſo tragiſch nehmen. Er hoffe, daß die wirtſchaftliche Depreſſion bald verſchwinde, dann werde auch die Eiſenbahn wieder beſſere Ergebniſſe abwerfen. Finanzminiſter Buchenberger weiſt auf die Einführung des Betriebsfonds und die Ebbe in der Landeshauptkaſſe hin, die auf Sturm, auf kritiſche Tage erſter Ord⸗ nung hindeute. Die Schatzanweiſungen wurden nur deshalb nicht in Anſpruch genommen, weil der Zinsfuß ein hoher war und der andere Weg, die Guthaben der Amortiſation zu kündigen, beſſer ſchien. Es iſt ein Irrtum und grobes Mißverſtändnis, wenn man behauptet, daß die Schatzanweiſungen mit der Deckung von Fehl⸗ beträgen etwas zu tun haben. Der hohe Eiſenbahnbetriebscos⸗ figient hängt mit den Etatdiſierungsgrundſätzen nicht zuſammen, ſondern iſt auf die beſſere Vezahlung unſeres Perſonals und die reichere Ausſtattung der Züge mit Perſonal ſowie auf unſere von fiskaliſchem Geſichtspunkt freie rein volkswirtſchaftliche Eiſenbahn⸗ politik zurückzuführen. Es ſind Anzeichen vorhanden, daß der Höhe⸗ punkt der wirtſchaftlichen Stagnation überwunden iſt. Hoffen wir, daß nicht wieder ein vorübergehendes Aufflakern, ſondern eine dauernde Aufwärtsbewegung in unſerem induſtriellen Leben eintritt. Der Finanzminiſter überbringt zum Schluſſe eine Einladung zum Beſuch des Friedrichsbaues in Heidelberg⸗ Eichhorn(Soz.) ergeht ſich in Abſchweifungen über die Steuererhöhung, tadelt die Verwendung ſo vieler Millionen für Schloßrenovationen und ver⸗ langt Abänderung der verfaſſungsrechtlichen Beſtimmung über den Domänengrundſtock, der nach ſeiner Meinung nicht Patrimonial⸗ eigentum der Krone, ſondern Eigentum des Staates iſt. Weiter be⸗ zweifelt er, daß unſer Eiſenbahnperſonal beſſer ielt iſt, als in anderen Staaten. Ihm treten Finanzminiſter Buchenberger und Abg. Wilckens (natl.) entgegen. Der Antrag der Budgetkommiſſion nommen. Nächſte Sitzung Montag 4 Uhr. Tagesordnung: Druckvertrag mit der„Badenſa“ und geſchäft⸗ liche Behandlung der vorliegenden Geſetzentwürfe und Anträge. Deutſcher Reichstag. (5. Sitzung.) W. Berlin, 12. Dezember. Am Bundesratstiſche die Staatsſekretäre Graf Poſadowskh, Freiherr v. Richthofen und Miniſter Möller. Graf Reventlow(freif. Vgg).: Seine Freunde und er ſeien befremdet über die Zwangslage, das Handelsproviſoriummit England in übertrieben kurzer Zeit erledigen zu müſſen. Sie beantragen, das Proviſorium nur bis zum 1. Dezember 1904 zu verlängern. Trotzdem die Prämie auf Zucker ſeit dem 1. Oktober nicht beſteht, dauert die Differen⸗ zierung mit 75 Prozent fort. Er frage an, ob auch unſere Regie⸗ rung, wie die öſterreichiſche, habe Reklamationen ergehen laſſen, die Strafzölle aufzuheben? Graf Kanitz(konſ.): Im ganzen Lande herrſcht große Erbitterung, da die Kün di⸗ gung der Handelsverträge noch nicht erfolgt iſt. Wir werden dem vorliegenden Entwurfe zuſtimmen mit der Modifikation, daß eine beſtimmte Friſt eingeführt wird. 5 Staatsſekretür Graf Poſadowsky: Ich lehne die Antwort auf die Angriffe des erſten Redners in dieſem Stadium der Verhandlungen und der Sachlage mit größter Beſtimmtheit ab.(Beffall.) Aus London erhielt ich heute folgendes Telegramm des Botſchafters:„Die britiſch⸗oſtindiſchen Zuckerzuſchlagszölle ſind unter dem 2. Dezember für allen Zucker aufgehoben, der in den an der Brüſſeler Konvention be⸗ teiligten Staaten nach dem 31. Auguſt erzeugt wird und ſpäter in den Häfen eines der Konvention nicht beigetretenen Staates verſchifft oder durch ſolche Länder durchgeführt wird.“ Wenn wir die Politik des Vorredners treiben würden, würden wir ſehr bald zum aller⸗ ſchwerſten Schaden des Erwerbslebens im Zollkonflikte mit der ganzen Welt daſtehen. wird einſtimmig ange⸗ Gothein(frſ. Vgg.) ſtimmt der Verlängerung auf 2 Jahre zu. Kardorff(Reichsp.) bringt einen Unterantrag zum Antrag Herold ein, nach welchem die Ermächtigung auf nur 1 Jahr gegeben wird. Bernſtein(Soz.) ſtimmt für die Vorlage, da alle Amendements in England wie eine Drohung wirken. 5 Graf Kanitz(konf.): Aus den Ziffern der engliſchen Statiſtik geht hervor, daß Eng⸗ land noch ein größeres Intereſſe hat, die friedlichen Beziehungen zu Deutſchland fortzuſetzen, als umgekehrt. Graf Reventlow(freiſ. Vgg.) Engländer gegen Deutſchland. Bernſtein(Sogz.) kritt Regentlaln in Ieinen Auslüfrunaen entgegen. wie neuer Ernte, Zu der 2. Beratung des Handelsproviſoriums liegt ein A n⸗ trag Herold und Genoſſen vor, die Verlängerung 2 Jahre zu erſtrecken, ferner der erwähnte Antrag Reventlow. Münch⸗Ferber(natl.) gibt im Namen der Fraktion die Erklärung ab, daß er mit der Ver⸗ längerung der Vollmacht der Regierung unter der Vorausſetzung des Antrages Herold einverſtanden ſei. Herold(Ztr.) führt aus: In konſequenter Durchführung der Abſicht, heute nicht auf die handelspolitiſchen Beziehungen einzugehen, berzichten wir, die Stellung der Handelspolitik darzulegen. Kardorff(Rp.) beſtätigt, daß er ſeinen Antrag aus konſtitutionellen Gründen ſtellte, um dem Reichstag das Recht zu wahren, in dieſem Jahre auf dig Sache zurückzukommen. Richter(freiſ. Vp.): wie die Umſtände ſich in 2 Jahren geſtalten. Die Anträge Reventlow und Kardorff werden abgelehnt, die Vorlage mit dem Amemdement Herold angenommen. Es folgt die Fortſetzung der Generaldebatte des Etats der Reichs⸗Finanzreform. .**. .. Berlin, 12. Dezember. Das Reichstags⸗ präſidium wird am Montag vom Kaiſer in Pots⸗ dam empfangen. Jolkswirtschalt. Bierbrauerei⸗Geſellſchaft am Huttenkreuz.⸗Gl., Ettlingen. Der Bierabſatz in 1902/08 iſt um 278 Hklt. gegen das Vorjahr auſ 20 731 Hktl. zurückgegangen. Nach M. 40 858(M. 40 231) Ab⸗ ſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von M. 51 454(Mark 54 166), wovon wieder M. 5500 zu Tantieme verwandt, M. 5000 (wie i. Vorj.) der Reſerve und M. 7887(M. 10 000) dem Del⸗ krederekonto überwieſen und M. 24 000(wie i. Vorj.) als Divi⸗ dende von 4 Prozent(wie i..) verteilt werden, wonach M. 9117 (M. 9666) als Vortrag bleiben. Brauerei zum Fiſcher J. Ehrhardt.⸗G., Schiltigheim. Nach M. 57 000(i. V. M. 65 000) Abſchreibungen und Ueberweiſung von M. 100 000(M. 50 O00) an den Erneuerungsfonds ergibt ſich für 1902/03 aus einem Bruttoertrag von M. 1088 779(M. 945 817) ein Reingewinn von M. 211.361(M. 171214), über deſſen Verwendung die Abſchlußveröffentlichung nichts mitteilt(i. V. Prozent Dividende). Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen. Nach dem Bericht für 1902/03 ſtieg der Kundenkreis und der Abſatz um einige hundert Hektoliter; auf wieviel, iſt nicht geſagt. Aus dem Bier⸗ erlös von M. 380 618(M. 809 871) blieb nach M. 51 185(Mard 38 190) Abſchreibungen, wovon nicht weniger als M. 17 875 auf Debitoren, der kleine Reingewinn von M. 2948(i. V. Mark 3486 Verluſt), um den ſich die aus den Vorjahren gebliebene Unter⸗ bilanz von M. 57 798 auf M. 54 846 ermäßigt bei M. 600 000 Aktienkapital. In das neue Jahr ging die Geſellſchaft mit größerem Hopfenvorrat; der Bierverkauf habe bisher eine lleine Steigerung erfahren. Germania Brauerei⸗Geſellſchaft, Wiesbaden. In 1902/08 be⸗ trug der Bruttogewinn M. 559 063(M. 568 304). Nach M. 62 404 Abſchreibungen ergibt ſich einſchileßlich M. 84 441(M. 36 348) Vor⸗ trag ein Reingewinn von M. 531000(M. 528 199), über deſſen Verwendung(i. V. 16 Proz. Dividende und M. 90 000 an gaben enthält. Württemberg.⸗Hohenzollernſche Brauerei⸗Geſellſchaft, Stuttgart. Die mit M. 1½ Millionen Aktienkapital und M. 0,79 Mill. Obli⸗ gationenſchuld arbeitende Geſellſchaft erzielte in 1902/03 einen Be⸗ triebsertrag von M. 456 230(M. 430 647). Einſchließlich Marz 187 448(M. 167 926) Vortrag ergibt ſich nach M. 105 978(Mar! 100 101) ordentlichen Abſchreibungen(zu außerordentlichen außer⸗ dem M. 20 000 der Delkrederereſerve entnommen) ein Rein⸗ gewinn von M. 512 795(M. 465 670), woraus wieder 10 Prog. Dibidende(pwie in allen Vorjahren) verteilt, M. 100 000 für den Erneuerungsfonds, M. 38 613(M. 28 222) für Tantiemen ausgeworfen und M. 229 181(M. 187 448) vorgetragen werden Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. In der geſtrigen Ausſchußſitzung des Aufſichtsrates berichtete der Vorſtand über die Geſchäfts⸗ entwickelung des laufenden Jahres, die eine nicht unerhebliche Aus⸗ dehnung der einzelnen Geſchäftszweige erkennen ließ. Die Divt⸗ dende wurde mit 7 Prozent wie im Vorjahr in Ausſicht genommen. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Mühlenfabritate. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) E. Mannheim, 12. Dez. Mit dem Geſchäft der ab⸗ gelaufenen Woche ſcheinen Müller wie Mehl⸗ und Kleiehändler durchſchnittlich zufrieden zu ſein. Der Abſatz war fortwährend gut und die Nachfrage hinreichend, ſodaß die Mühlen vollauf zu tun hatten. Weizenmehl wurde beſonders, namentlich in den beſſeren Sorten geſucht, während Roggenmehl noch immer nicht recht ziehen will. Letteres iſt jedoch alljähr⸗ lich im Spätherbſt der Fall. Fuktterartikel waren in allen Sorten jetzt wieder genügend gefragt; einige Sorten Fut⸗ termehl waren kaum auf dem Markte zu erhalten, auch ſind Kleievorräte weder bei den Müllern noch bei den Händlern fafl nicht mehr zu finden. Notliert werden heute: Weizenmehl Baſis Nr. 0 Mk 24½, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 Mi. 19½, Wei⸗ zenfuttermehl Mk. 117½, Gerſtenfuttermehl Mk. 11%½, Roggen⸗ futtermehl Mk. 12½, feine Weizenkleie Mk. 8,60, grobe Weizen⸗ kleie Mk. 8,85, Roggenkleie Mk. 9,75. Alles pro 100 Kilg brutto mit Sack ab Mühle. Hopfen. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Aus Baden. Es herrſcht eine rege Nachfrage nach allen Sorten gutfarbigen grünen Hopfen und iſt die Stim⸗ mung infolgedeſſen eine ſehr feſte, ſodaß die Preiſe in allen Sorten ſeit dem letzten Bericht um einige Mark höher gingen; die Läger werden immer kleiner, Stimmung ruhig und feſt. Südfrüchte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Cori nthen. Das Herannahen der Weihnachtsfeiertags macht ſich bereits ſtark geltend, insbeſondere iſt die Tendenz für feinere Kiſtenware ſehr ſtill, dagegen fanden in Sackcorinthen Probinciale und Filiatra in Norddeutſchland große Umſätze ſtat. Rof inen. Schwarze Roſinen(andauernd) feſt, bei ruhigem Geſchäft, disponible beſſere Sorten ſehr geſucht. Rote Roſinen un⸗ verändert bei ſchwachem Angebot in billigen Soxten. Sultaninen unverändert ruhig. Dampfäpfel, disponible und ſchwimmende feine Marken, feſt und begehrt, greifbare Ware erzielte bis zu 84 ce. Faßäpfel. Die Nachfrage blieb eine ſtetige bei unber⸗ änderten Preiſen. Obgleich gegenwärtig größere Poſten amerikaniſche friſche Aepfel an den Markt kommen, ſo iſt deren Preis gegen Dampf⸗ äpfel und Jaßäpfel ſehr hoch, wenn man in Betracht zieht, daß letztere faſt das fünffache Ergebnis im Kochen reſultieren. laumen. Californiſche disponible Ware, ſowohl alter knapp und gut gefragt. Preiſe ſind neuerdings Latgber zäber und iß eine weitere Siteigung Wir lehnen den Antrag Herold ab. Kein Menſch kann wiſſen, verſchiedene Rücklagen) die vorliegende Veröffentlichung keine An⸗ nich ausgeſchloſſen. E Maunnheim, 13. Dezember. Weheral⸗Anzeige Aprikoſen und Birnen ſehr feſt, insbeſondere Birnen⸗ ſchnitze knapp offeriert. Leinzl. Terpentinbl. Spiritus. Thee. Vanille. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Leinöl verfolgt noch immer fallende Tendenz und ſind Preiſe, wie ſie heute für Juni⸗Lieferung 1904 verlangt werden, von äußerſt niedrigem Stand. Terpentinöl. Die Nachfrage für Dezember⸗Februar⸗Ver⸗ ſchiffung war in Europa nicht ſo groß als man erwartete, folglich ſetzte die Preisſteigerung noch nicht ſo zeitig ein, doch wird dieſelbe wohl nach Neujahr nicht ausbleiben. In Sadannah ſoll die Unter⸗ produktion 1908/04 mindeſtens 40 000 Faß gegen das Vorjahr betragen. Spiritus unverändert. Thee, Ceylon. Die Auslieferungen im November waren um nahezu 25 pct. kleiner gegen das Vorjahr, wobei die außer⸗ ordentlich kleine Anfuhr im Oktober ds. Is. zu berückſichtigen iſt. Vanille. Preiſe ſind unverändert niedrig bei lebhaftem Abzug der Ware für den Conſum. Petroleum. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) Die Erhöhung der Preiſe für amerikaniſches Rohöl brachte dem Petroleummarkt in dieſer Woche eine weitere Befeſtigung. Da die Schwankungen der Rohölpreiſe in der Regel auch in den Notierungen für raffiniertes Petroleum zum Ausdruck kommen, ſo ſteht auch ein Anziehen der Preiſe für raffiniertes Petroleum zu erwarten. Mit Rückſicht hierauf wurden einzelne Termin⸗Käufe abgeſchloſſen, im allgemeinen jedoch verlief das dieswöchentliche Geſchäft ruhig. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr vom 7. bis zum 12. Dezember 1903. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) Der Rindviehmarkt war mäßig frequentiert. Der Antrieb belief ſich auf 944 Stück Großvieh. Gute Jungrinder in geringer Zahl, Kühe in Menge vorhanden. Handel und Umſatz mittelmäßig. Die Preiſe waren etwas billiger geworden. Es wurden notiert pro Zentner Schlachtgewicht: Ochſen 70—76., Bullen 60—64., Rinder 62—72., Kühe 45—66 M. Kälber ſtanden am 7. 178, am 10. 283 Stück zum Verkauf. Ge⸗ ſchäftsverkehr mittelmäßig. Auch hier waren die Preiſe billiger. 50 Klgr. Schlachtgewicht koſteten 60—75 M. Der Schweinemarkt war mit 2457 Schweinen gut befahren. Mittlerer Geſchäftsgang. Billige Preiſe: 52—54 M. pro Ztr. Lebhaft war der Verkehr auf dem mit 97 Stück notierten Milch⸗ viehmarkt. Mittlere Preiſe: 250—500 M. pro Stück. Der ſehr gut frequentierte Pferdemarkt brachte 255 Pferde zum Verkauf, darunter 180 Schlachtpferde. Qualität überwiegend gering. Geſchäftsgang gedrückt. Arbeitspferde gelten 200—900., Schlacht⸗ pferde 25—100 M. Ferkel waren 470 Stück angeboten. Handel und Umſatz mittel⸗ mäßig. Preiſe ſehr billig.—8 M. pro Stück. Holz. (Originalberichte des Mannhelnter General⸗Anzeigers“.) Vom Rhein berichtet man: Es hält außerordentlich ſchwer über den Verkauf der letzten Wochen, im 16˙ bayeriſchen Brettergeſchäft zu berichten, da ſich während dieſer Zeit tat⸗ ſächlich nichts ereignete, was irgend welche Beachtung verdiente. Minimale Umſätze und Preiſe die an Stabilität viel zu wün⸗ ſchen übrig laſſen. Die Stimmung bleibt demgemäß gedrückt und verſpricht keine Ausſicht auf dauernde Beſſerung, ſolange man nicht daran denkt der im Ankauf und Verkauf obwaltenden Planloſigkeit ernſtlich zu ſteuern. Der Verſand an nordiſcher Hobelware iſt zur Zeit gleichfalls ziemlich belanglos, doch gibt man ſich im Monat Dezember diesbezüglich keinen beſonderen Erwartungen hin, und wird das, was verkauft wird, nur zu vollen Preiſen abgeſetzt. Der Herbſtimport iſt ſeinem Abſchluß nahe und laſſen die nordiſchen Ablader, die für nächſtjährige Kontrakte bereits ihre Fühler herausſtrecken unzweideutig er⸗ kennen, daß ſie von den bisherigen Preiſen nicht abzulaſſen ge⸗ ſonnen ſind. Man wird deshalb auch für das bald beginnende Frühgeſchäft des neuen Jahres im Verkauf nur mit teurer Ware rechnen können, umſomehr als ſchon heute zu überſehen iſt, daß kaum eines der Werke durch zu große Vorräte beengt ſein wird. Pitch Pine zeigt eine dem Norden und ſeiner Ab⸗ ladungen ähnliche Phyſiognomie. Im Ankauf in Amerika iſt die Auswahl beſchränkt, und hier im Verkauf ſich man ſich nach wie vor gezwungen, auf Preiſe zu halten, zumal die heutigen Einkaufspreiſe für den Importeur denkbar ungünſtig liegen. Die bedeutendſte heurige Rundholzauktion, die kürzlich in Augsburg ſtattfand, hat Erlöſe erbracht, welche die gehegten Erwartungen weit in den Schatten ſtellen. Man begegnete bei dieſer Verſteigerung einer auffällig großen Kaufluſt, und nur dadurch iſt es zu erklären, daß die Taxen erheblich überſchritten wurden. Auch die im Anſchluß an den großen Verkauf aus Staatswaldungen dgehaltenen Verſtriche lieferten ſehr günſtige Ergebniſſe für die Verkäufer. Im Rundholzgeſchäft am Rhein iſt es ganz ſtill geworden. Der Verkehr ruht, nachdem die Sägeinduſtrie ihren Bedarf eingedeckt hat. Im Handel mit Brettern war das Geſchäft meiſt nur auf kleine Partien be⸗ ſchränkt, die zur Deckung des momentanen unerheblichen Be⸗ darfs dienten. In Frühjahrsabſchlüſſen iſt bis jetzt noch wenig unternommen worden. Die matte Marktlage iſt aber auch gar nicht dazu angetan, die Abnehmer zum Kauf zu animieren. Preiswürdige Anſtellungen ſind an der Tagesordnung, da die Beſtände zuſehends größer werden und auf dem Markt einen Druck ausüben. In Hobelwaren war die Verkehrsbewegung eingeengt, die Tendenz aber eine ausgeſprochen feſte.— Die ſüd⸗ deutſche Sägeinduſtrie iſt z. Zt. nur ſchwach beſchäftigt. Kohlen. (Origtnalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) Es notieren: Flamm⸗ oder Fettnußkohlen Korn 1 oder 2 à M. 192—195; Flamm⸗ oder Fettnußkohlen Korn 3 à M. 168—172; Fettſchrot und Maſchinenkohlen a M. 142—1650; deutſche Antracit Korn 2 à M. 305—310; engliſche Antracit Korn 2 4 M. 395; Ruhr⸗ brechcoks Korn 1 oder 2 à M. 230—235; Fettnußgries à M. 115—118; alles per 200 Ztr., ab Mannheim. Marktlage unverändert. Verkaufs⸗ preiſe feſt. Leder. (Originalbericht des„Mannhermer General⸗Anzeigers“.) Das Geſchäft in feineren Oberledern war in dieſer Woche wieder ein lebhaftes. Die Nachfrage in Box⸗Calf wurde etwas ſchwächer, da die Konſumenten mit den Einkäufen infolge wieder⸗ holter Preisſteigerung zurückhaltender ſind. Roßleder iſt geſucht; die Preiſe blieben gleich hoch, da Mangel an Ware. Metalle. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Metallmarkt zeigte in der Verichtswoche mit Ausnahme von Zin n, welches gegen Wochenende ſtark anzog, keine weſentliche Veränderung. Die Nachricht von der Vertagung des definitiven Gründungs⸗ beſchluſſes des geplanten Stahlwerksverbandes, gehört mit zu den der Woche. Die endgültige Entſcheidung darüber, ub und unter welchen Bedingungen ein ſolcher Verband gzuſtande 5. Seite. kommt, iſt auf Ende Februar verlegt worden; es iſt allerdings ſchwierig, allen Forderungen in gleicher Weiſe gerecht zu werden, und ein Ausgleich der Gegenſätze erfordert viel Geſchicklichkeit ſeitens der Verhandlungs⸗Leiter. Der Deutſche Trägerverband hat ſich auf weitere 3 Monate feſt verlängert und hat den Verkauf für das erſte OQuartal 1904 freigegeben. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſer Verband ſich auf einige Jahre wieder zuſammenſchließen wird; die nächſten Sitzungen werden darüber genaueres bringen. Die Träger⸗ preiſe dürften auch in der nächſten Zeit in Folge der Veränderung der Frachtbaſis für Süddeutſchland eine Erhöhung erfahren. In Konſtruktionseiſen und Blechen iſt die Nachfrage eine recht rege, die Preiſe ſind jedoch bis jetzt unlohnend. Von amerikaniſchen Angeboten iſt bis jetzt noch nichts zu merken, ſolche hätten auch bei den gegenwärtig äußerſt niedrigen Stand der Preiſe in Deutſch⸗ land kaum einen Erfolg. Mannheimer Effektenbörſe vom 12 Dezember.(Offtzieller Bericht.) In Aktien der Brauerei Schroedl, Heidelberg war größeres Geſchäft zu 202 Proz.(+ 6 Proz.), ferner gingen Gutjahr⸗Aktien zu 100 Proz. um und Weltz, Speyer zu 111.10 Proz. Bad. Rück⸗ und Mitbverſicherungs⸗Aktien notierten 210 G. 215., Mannheimer Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 485 G.. 5 über geſtern). Uebriges wenig ge⸗ ändert. Obligationen. Pfandbriefe. 41%—5.⸗G. f. Röſchiff 101 4⸗ n.„.unk 1909100.50 bz u. Seetransport 02.— 15 85 alte M. 97. 80 6 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 105.— G 8%„„„ unk.1904 97.90 B4% Kleinletn, Heidlbg. R—.— Rommunal 98.— bzſ5% Bürgl.Brauhaus, Bonnſ 99.50 B Städte⸗Anlehen.%% Speyerer Bauhaus 4 Akt.⸗Geſ. in Speyer 102.50 B 2% Freihum k. B. 99 90 B4½% Pfälz. Chamotte u. 4% Karlsruhe v. J. 1896 90.—6] Tonwerk.⸗G. Eiſenh. 101.—G 3½%% Lahr v. J. 1902 100.— bz4½¼ 0 llſt 4% Ludwigshafen v. 1900102.60 G Welwhef as eren 105 3½% Ludwighafen 100.50][ Cipland 102.— G 410 102.25 64% Herrenmühle Genz 99.—bbz 35½˙ 99.—64½% Mannh. Dampf⸗ 6% Mannß. Oblig. 1901 102.20 c0] ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.50& 410 5„ 1900 101.75 1½ Mannh. Lagerhaus 31„ 18599.—6 Geſellſchaft 101.75 G „ 1888 85.— G04½% Speyerer Zjegelwerkeſ102.25 B 975„1806 99.—64½%% Südd. Drahtinduſtr. 8 0%%„ 1892 99.— Waldhof⸗Mannheim 101.— G 3½% Pirmaſenſer 97.—41½, Verein chem. Fabriken Induſtrie⸗Obligation. 4 ½% Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 B 4½ 0% Akt.⸗Gei. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 101.—8 Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 120.100Br Schroedl, Hdelbg.—.— 129.— Kred. u. Depb., Zbckr.—.— 119.75l„ Schwartz, Speyer—.— 202.— Gewbk. Speyer 50% EC—.— 130.—]„ Ritter, Schwetz.———.— Oberrhein. Bank—.— 94.—„ S. Weltz Speyer—.— 111.10 Pfälz. Bank 109.50109.25„ z. Storch, Sick,—.— 105.— Pfälz. Hyp.⸗Bank— 193.—], Werger, Worms 108..— Pf. Sp⸗ u. Kdb. Land.—.—129—[Worms, Br. v. Oertgſ—.— 125.— 1 ane 140.30—.— Pflz. Preßh. u. Spfbrſ—.— 97.— hein. Hyp.⸗Ban—.—193.— 1 Süd. Bant ee ee Eiſenbahnen B..⸗G. Rhſch. Seetr—.— 100.— Pfälz. Ludwigsbahn—— 223.— Nannh. Dampfſchl.—.— 87.25 „ Maxbahn—.—140.—-].„ Lagerhaus 109..—.— „ Nordbahn—.— 1381.75Rh. u. Seeſchiff.⸗Geſ.—.——— Heilbr. Straßenbahnſ———. ee 215.— 5 5 j elurranz—.—730.— Chem. Induſtrie. 2 Continental. Verſ.—.— 340.— A⸗Glſechem. Induſtr.C.——.—[MNannh. Verſicherung—.— 486.— Bad. Anil.u. Sodafbr—. 450.—[Oberrh. Verf.⸗Geſ.—.— 345.— Cbem. Fab. Goldenbg—.— 172.—Württ. Transp.⸗Verſ. 522.— 517.— Verein chem. Fabrikenn—— 248.— Induſtri Verein D. Oelfabriken—.— 119.30 ne 8 Wſt..⸗W. Stamm 247.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie——87.— „„ Vorzug 105.80—.—Dingler'ſche Mſchfbr“———— Emaillirfbr. Kirrweil.[“7. Brauereien. Emailw. Maikammer———. Bad. Brauerei 188.——.—Ettlinger Spinnerei—— 108.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Hülttenh. Spinnerei—.— 108.— Durl. Hof vm. Hagenſ—.—230.—[Nähmfbr. Haid u. Neuf—.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 160.500Koſth. Cell.⸗u. Papierf“—.—116.— Elefbr. Rüyl, Worms][—.— 101.—[Mannh. Gum. u. Asb.] 96.——. Ganters Br. Freiburgſ—.— 112.—[Oggersh. Spinnerei—. Kleinlein, Heidelberg—.— 188.— Pfälz. Näh. u. Fahr..“—.— 85.— Homb. Meſſerſchmitit 89.——.— Fortl.⸗Cement Heidlb.“—.— 118.— Ludwigshaf. Brauereſ———.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 180.50 Mannh. Aktienbr.—.—150.—[Ber. Speyr. Ziegelw. 73.25—.— Pfalzbr. Geiſel Mohrſ—.——.— Zellſtofff. Waldhoß—.— 256.— Brauerei Sinner—1246.—Zuckerf. Waghäufel“—.— 88.— Frantfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 12. Dez. Die Börſenwoche ſchloß im ganzen ruhig bei feſter Tendenz. Montanwerte waren wiederum ſtill. Eiſenwerte teilweiſe feſt. Im Bankenmarkt herrſchte lebhafte Tätigteit. Beſonders lebhaft verkehrte Diskontokom⸗ mandit und bſterreichiſche Kreditaktien. Uebrige Banken weniger Verkehr. Von Bahnen Lombarden und Stsatsbahn feſt auf Wien. Der Fondsmarkt war ſtill und ſchloß zu be⸗ haupteten teilweiſe feſteren Kurſen. Schiffahrt behauptet. In⸗ duſtriewerte ruhig und wenig verändert. Annilin feſt. Staats⸗ fonds anziehend. Die Börſe ſchloß mit Ausnahme von Kohlen⸗ und Hüttenaktien, welche feſt waren, ruhig. Schluß-Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskovnt 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht 2½—5 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs HeutKurs Amſterdam hfl. 100— 169.50 169.50—— Belgien.. Fr. 100—81.116 31.588—— Italien... Le. 100—81 275 81.80—— London.„ ſt.—20.447 20.447—— Madrid„. Pſ. 100„———5— New⸗ork Dll. 100———— Baris..„Fr. 100—81.183 81.175—— Schweiz. Fr. 100 ½ 81.075 81.075—— Petersburg.⸗. 100[½%——— 2 Trieſt... Kr. 100———— Wien„„„ Kr. 100 2 5256—— do.. m. S.—— Privat⸗Diskont 3% Prozent. Frankfurt a.., 12. Dezember. Kreditaktien 218.—, Staats⸗ bahn 147—, Lombarden 18.10, Egypter—.—, 4% ung. Woldrente 100 60, Gotthardbabn 189.50, Disconto⸗Commandit 200 40, Laura 242 20, Gelſenkirchen 216 75, Darmſtädter 148 70, Handelsgeſellſchalt 166 10, Dresdener Bant 161.—, Deutſche Bant 225.60, Bochumer 192.10, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 217 70, Staatsbahn 147.15 Lombarden 19.—, Disconto⸗Commandit 200.20. Berliner Effektenbörf e. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 12. Dez. Die Börſe eröffnete teilweiſe in feſter Haltung. Eiſenaktien ſetzten 1½ Prozent höher ein auf die andauernd erfolgverheißenden Meldungen über die Bildung des Stahlwerkverbandes. Von Kohlenaktien nur Gelſenkirchener höher gefragt. Banken wenig Verkehr. Diskontokommandit gut gehalten. Heimiſche Fonds feſt auf die Ankündigung, daß die Börſengeſetznovelle im Januar zur Verhandlung gelangen werde. Fremde Fonds anregungslos, nur Chineſen kamen mit 92.60 zur erſten Notiz. Vahnen ſetzten etwas über die geſtrige Schluß⸗ notiz ein. Allgemeine Elektrizitätsaktien im freien Verkehr feſt. Das Geſchäft war im ganzen nen und nahm den Verlauf des üblichen Samstags an. Die Kurſe hielten ſich zumeiſt auf dem Eröffnungsſtand. Kohl enkatien bröckelten im weiteren Verlaufe durchweg ab. Bei Berichtabgang Stillſtand in ſämtlichen Marktgebieten bei nahezu unveränderten Kurſen. Gegen Schluß ruhig. Induſtriewerte des Kaſſamarktes in Eiſenwerten belebt. Einzelne Spezialitäten höher gefragt. Kohlenaktien wenig einheitlich Wurmrevier 3½ Prozent nied⸗ riger. Elektrizitätsaktien Ediſon feſt. Berlin, 12. Dezbr. Schlußcourſe. Rufſennoten 216.20 216.15 Leipziger Bank.00.00 Ruſſ. Anl. 1902——— Berg⸗Märk. Bank 163.75 163.90 3½%% Reichsanl. 102.25 109.30 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— 8% Reichsanleihe 91.60 9175 D. Grundſchuld⸗B———— 9½ Bd.!.⸗Obl. 00 100.60 100.80 Dynamit Truſt 162.90 168.20 4 Bad. St.⸗A. 104.300 104.60 Bochumer 190.70 192.— %% Bayern 101.2/ 101.80 Conſolidation 447.50 448.50 öpt. ſäch. Rente 90.10 90.10 Dortmunder Unſon 84.90 86.20 4 Heiſen—.——.—]Gelſenkirchener 216.10 216.70 U Heſſen 89.70 89.70 Harpener 205.50 206.— 1 Italtener—.— 103.90 Htbernig 9215.20 215.20 1860er Looſe 157.—157.— Laurahütte 240.,70 242.— Lübeck⸗Büchener———.— Wurm⸗Revier 143.— 139.50 Maxienburger——— Ppbönir 150.— 152.— Oſtyr. Südbahn—.——— Schalk, G. u. ⸗V. 464— 468.— Staatsbahn⸗Aktten 147.10 147.—Elekt. Licht u. Kraf 114.50 114.70 Lombarden 17 700 17.90 Weſterr Alkallw. 245.— 245.— Canada Pacifte. Sb 120.— 120.—Aſchersleben Al. W. 161.50 163.— Heidelb. Str. K..“—.——.— Steinz. Friedrichs. 288.— 282.— Kreditaktien 217.70/ 217.90 Hanſa Dampfſchiff 128.— 123.90 Berl. Handels⸗Geſ. 166.— 165.90 Wollkämmerei⸗Ak. 168.70 165.50 Darmſtädter Bank 148 90 149.44 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.— 101.10 Deuiſche Bankat. 225.2 224.90 Mannh.⸗Rh. Tr.— Dise. Gomm. Aktten 200,10, 200.20 Kannengießer 133.— 184.75 Drasdener Bank 161.10l 160.70 Hörder Bergw. 132.— 183,10 Privat⸗Diskont 3½%, W. Berlin, 12. Dezbr.(Telegr.) Nachbörſe, Crebit⸗Aftien 217.700 217.50 Lombarden 17.70 17.90 Staatsbahn 146.900 146,90 Diskonto⸗Comm. 200.10(—-. Verantwortlich für Politlk: Chefredakteur Wr. Paul Hart für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Gruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redakttonellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfek. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Speer⸗ —— ̃ ̃—— mT——— Ausseropdenklich Trocken bekömmlich und leichl Wante gegen a e Vertilgung v. Ungezlefer J. Art billigſt u. Garant. Eberh. Meyer, konzeſſ. F Mannheim, 1 6, 30 1727 Frauen seid gewarnt! Die ächten Mereules-Spiralſeder-Corsots tragen alle entsprechenden Stempel oder Etiquette. 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