Abonnement⸗ Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Btingerlohn 20 Pfg. monatli durch die 5 bez. inel. Po lag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonuntags⸗Ausgabe; 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſenſt und verbreitelſr Zeitung in Mannheim und Amgebung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. ee= Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 F 6, 2. Vr. 385. Deutſcher VNeichstag. (6. Sitzung. Schluß.) *Berlin, 14. Dezember. Bebel(Soz.) fährt fort: Der Reichskanzler ſah einen Widerſpruch in meinen Aus⸗ führungen bezüglich der oſtaſiatiſchen Politik. Er ſagte: was geht uns die Mandſchurei an? Unſere Politik iſt nicht zum Ver⸗ gnügen der großen Herren da. Sie ſoll dienen, allmählich die oſt⸗ aſiatiſchen Häfen zu erobern und das chineſiſche Reich als Abnehmer europäiſcher Waren zu gewinnen. Sind die oſtaſiatiſchen Poſttionen unbedeutend, dann heraus aus Oſtaſien! Der Reichskanzler hat mir vorgeworfen, daß ich Stimmung gegen Rußland gemacht habe. Ich habe es für notwendig gehalten, die polizeilichen, mili⸗ täriſchen Verhältniſſe zu erwähnen, weil ich glaube, daß die Stellung Deutſchlands gegen Rußland und die dort verübten Schan d⸗ taten eine höchſt bedenkliche und entſchieden verwerfliche iſt. Prüſident Graf Balleſtrem: Sie haben einen dem deutſchen Reiche verbündeten und be⸗ freundeten Staat beſchuldigt, Schandtaten zu begehen. Im deutſchen Reichstage iſt das unzuläſſig und ich bitte Sie, ſich in Ihren Aus⸗ führungen zu mäßigen in Bezug auf fremde Mächte, die mit Deutſch⸗ land befreundet ſind. Bebel(ſoz.): Unſere Kritik der auswärtigen Politik reicht nicht entfernt an die Kritik der Parlamente in Frankreich, England und neuerdings 11 Japan heran. Ich möchte wiſſen, was Sie ſagen würden, wenn der Reichstag eine ſolche Kritik wagen würde. Redner geht dann guf die Frage des Reichskanzlers ein, wie er ſich ein Zukunfts⸗ e 2 ſtaat denke. Er erinnert an die Zukunftsſtaatsdebatte von 1893. 2(Abg. Kardorff verläßt den Saal, was Bebel unter großer Heiterkeit als aus Schreck geſchehend konſtatiert). Damals hieß es 5 auf gegneriſcher Seite, der Zukunftsſtaat ſei ein Zuchthaus, verbunden b mit einem Kaninchenſtall. Glauben Sie denn, daß wir dazu über⸗ 1 gehen würden, um einen derartigen Zuchthausſtaat einzurichten? Wenn ein derartiger Staat überhaupt dankbar wäre, würde er nur einen Tag beſtehen.(Sehr wahr, ſehr richtig; Heiterkeit rechts.) 0 Was würde der Reichskanzler antworten, wenn ich ihn fragen 5 würde, wie es mit dem Abſchluſſe der Handelsverträge im Gegenwartsſtaate ſtände. Ich glaube, er würde antworten: Sie 0 ſind reif für Dalldorf. Ich bin zu höflich, ſolche Antwort zu geben. U.(Heiterkeit.) Wirkliche Fortſchritte haben wir in dieſem Hauſe in 0 jeder Richtung unterſtützt. Es hat Zeiten gegeben, wo die Regierung 5 bei dieſen Fortſchritten unſer dringend bedurfte. Redner geht dann e 1 auf Fiſchers Rechtfertigung der ſächſiſchen Regierung ein. Kein Redner ſämtlicher bürgerlichen Parteien hatte nur ein Wort der An⸗ 1 erkennung für die Krimmitſchauer Arbeiter. Dafür 0 haben die, die auf den Höhen der Geſellſchaft im Sonnenlichte ſtehen, ö nicht ein Fünkchen Verſtändnis(Murren rechts). Aber ſchließlich: Unſer iſt die Zukunft, unſer die Welt trotz alledem und alledem. 1 b(Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten). 0 Reichskanzler Graf Bülow: 5 Als ich dieſen Saal betrat, erklärte der Abg. Bebel, daß 5 meine neulichen Ausführungen der Ausdruck der vollkommenſten Unfähigkeit geweſen wären. Meine Darlegungen müſſen aber doch einen gewiſſen Eindruck auf ihn gemacht Herrn Abg. Bebel, daß ich mich nicht für kompekent halte auf Inſerate: Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 lihr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. 5 Die Colonel⸗Zelle. 20 Pfg. 1„ Erxpedition: Nr. 218 Auswärtige Iuſerate. 28„—Jar unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gew hr geleiſtet.„Filiale: Nr. 815 Die Reklame⸗Zeile 80„ (Mittaablatt.) Dienstag, 15. Dezember 1905. Ich habe nur geſagt daß ich den Herrn Kriegsminiſter v. Einem für kompetenter hielt als den Herrn Abg. Bebel auf militäriſchem Gebiet, und das iſt ſeitdem in doppelter Weiſe bewieſen worden, einmal durch die ſehr dankenswerten Ausführungen des Herrn Kriegsminiſters von neulich und anderſeits durch die Dar⸗ legungen, die der Herr Abg. Bebel über militäriſche Dinge heute gemacht hat.(Sehr gut!) Wenn der Herr Abg. Bebel übrigens bei dieſer Gelegenheit beſtritten hat, daß er nicht in einzelnen Fällen verallgemeinere, um dadurch unſere Zuſtände im trüben Licht erſcheinen zu laſſen, ſo muß ich ſagen, daß von allen Behauptungen, die er heute aufgeſtellt hat, dieſe mich viel⸗ leicht am meiſten durch ihre Kühnheit überraſcht hat.(Leb⸗ hafter Beifall.) Ich berufe mich in dieſer Beziehung auf zahl⸗ loſe Artikel der ſozialdemokratiſchen Preſſe, auf zahlloſe Reden der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten und vor allem und ins⸗ beſondere gerade auf die Rede des Herrn Bebel von heute.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Ich wundere mich auch gar nicht, daß Herr Bebel in dieſer Beziehung verallgemeinert. Er hat ja vor kurzem auf dem Dresdener Parteitag erklärt, daß er bis zum letzten Atemzug die beſtehende Ordnung der Dinge bekämpfen und untergraben wolle. Da iſt eine ſolche Taktik ganz natürlich. Was mich wundert, iſt nur, daß er uns für ſo einfältig hält, daß wir dieſe Taktik bei ihm nicht merken, daß wir ſie nicht herausfühlen ſollten. Da unterſchätzt Herr Bebel doch unſere Kapazität. Herr Bebel iſt auch zurückgekommen auf die Soldatenmißhandlungen. Ich wiederhole nochmals, daß von ſeiten der Heeresverwaltung alles, aber alles geſchehen ſoll, um ſolchen Abſcheulichkeiten vorzubeugen, um ſolche Abſcheu⸗ lichkeiten auszurotten. Wenn aber bei dieſer Gelegenheit Herr Bebel außer vielen andern unliebenswürdigen Bemerkungen über unſer Heer gerufen hat: Wo wird mehr geſchimp ft als auf den Exerzierplätzen?, ſo könnte ich ihm no ch einen Ort nennen.(Schallende Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Ich könnte ihm ſogar einen Herrn nenen, der im Schimpfen einiges leiſtet.(Heiterkeit.) Das werde ich aber nicht tun. (Große Heiterkeit.) Dann hat Herr Bebel bei dieſer Gelegenheit noch geſagt, daß wir hier die große Bourgeoismaſſe bilden, alſo hier die große Mehrheit dieſes hohen Hauſes und alles, was hier auf der Bank der Regierung ſitzt, wir ſeien alle Feinde der Bil⸗ dung. Mir ſcheint doch, daß unſere Generation und diejenigen, die vorangegangen ſind, über die Herr Bebel ehenſo unfreundlich geſprochen hat, einiges geleiſtet haben für die Bildung. Wie ſteht aber Herr Bebel ſelbſt zur Bildung? Was liegt ſeinem Vor⸗ gehen, ſeinem Haß gegen diee Akademiker im Grunde anders zu Grunde als Haß gegen die Bildung. Dieſer Haß iſt auch ganz natürlich; denn jede Bildung— ich ſpreche nicht bon Halbbildung, ſondern von wirklicher, echter Bildung—, führt zu individueller Meinung(Sehr gut!), führt zu eigenen Anſchauungen und das iſt nicht verträglich mit dem ſozig⸗ liſtiſchen Programm, nicht brauchbar im Zukunftsſtaat.(Sehr gut! Beifall. Lärmen der Sozialdemokraten. Zurufe Bebels.) Herr Bebel, ich habe Sie nicht ein einziges Mal unterbrochen. Sie haben drei Stunden geſprochen. Haben Sie alſo die Freund⸗ lichkeit, mich auch anzuhören. Nun iſt Herr Bebel auch gekommen auf die auswärtige Politik und hat wiederum mir vorgeworfen meine Haltung zur Mandſchurei. In der aus⸗ wärtigen Politik kann ich es Herrn Bebel wirklich nie recht einem Gebiete, wo ich kein genügendes Verſtändnis habe. machen. Wenn ich deutſche Intereſſen verteidige in China oder in Südamerika oder ſonſt wo, gleich heißt es, wir wollen überall dabei ſein, wir machten uns lächerlich, tue ich es aber nicht, daun heißt es, ich laſſe Gewalt vor Recht gehen. Unſer Programm in China iſt unendlich einfach. Wir wollen feſthalten und ent⸗ wickeln, was wir beſitzen, aber nicht unſere Finger verbrennen an Dingen, die uns gar nichts angehen. Nun hat Herr Bebel erklärt, mit dem ihm eigenen Pathos„vor der ganzen Kulturwelt“ (Heiterkeit.), wie er ſich ausdrückte, und ſich dagegen verwahrk, daß er in Mazedonien, in Armenien uſw. inter⸗ venieren wolle. Das wird Rußland und die andern Mächte gewiß ſehr beruhigen. Wir müſſen uns aber doch mit Herrn Bebel ver⸗ ſtändigen über das, was er eigentlich unter Intervention ver⸗ ſteht. Wer wie Herr Bebel die Verhältniſſe anderer Länder kritiſtert, der ſteht doch nur vor zwei Möglichkeiten: Entweder fallen ſeine Worte ins Waſſer, dann iſt es eine Blamage, oder ſie führen zum Zuſammenſtoß mit dem Ausland. Daß wir das vermeiden wollen, darin wird die Mehrheit dieſes hohen Hauſe mit mir einverſtanden ſein.(Beifall.) Nun ſagte Herr Bebel, daß er die ausländiſchen Verhältniſſe hier beſpreche, völlig un⸗ bekümmert darum, was für einen Eindruck das im Auslande hervorrufe und dabei ging er ſo weit, daß er ſich ſchließlich das Einſchreiten des Präſidenken zugezogen hat. Ich muß dem Abg Bebel bemerken, daß, wenn er ſeine Aeußerungen hier ſo auf⸗ faßte, als ob Aeußerungen in dieſem hohen Hauſe im Ausland gar keine Beachtung fänden, er die Bedeutung des deutſchen Reichstags unterſchätzt und ebenſo die Tragweite deſſen, was hier geſprochen und hier ausgeführt wird.(Sehr gutl) Nu iſt der Abg. Bebel übergegangen auf den Dresde ner Parteitag. Er behaupteke, die neuliche Rede des Kriegs miniſters v. Einem habe einen beklommenen Eindruck gemacht davon habe ich nichts bemerkt.(Sehr richtig!) Aber ich ge ſtehe, daß mir, als der Abg. Bebel heute meinte, der Dresdener Parteitag ſei für ſeine Partei ein Jungbrunnen geweſen, das doch einigermaßen einen gequälten Eindrück machte.(Heiterkeit, Beifall.) Wir ſind alle darüber einig, daß der Dresdener Partei⸗ tag eine Aehnlichkeit mit einer rieſigen Mohrenwäſche gehabt hat, nur daß niemand dabei weiß herausgekommen iſt.(Heiterke Wenn Herr Bebel nun geſagt hat, das ſei ein ganz beſonde gutes Zeichen, daß die Sozialdemokraten keine Vertuſchu trieben und keine Verkleiſterung, ſo iſt das beinahe wörtlich das ſelbe, was ich geſagt habe über die Vorgänge in Forbach. Der Unterſchied beſteht nur darin, daß ich hinzugefügt habe, daß die beſſernde Hand eingreife, während Bebel leider keine Illuſionen darüber gelaſſen hat, daß alles in der ſozial demokratiſchen Partei beim alten bleiben ſoll.(Sehr gut!) Als Herr Bebel überging zur Beantwortung der Fragen, die ich neu⸗ lich an ihn gerichtet hatte wegen des Zukunftsſtaates, da war ich wirklich ſehr gſpannt, da ſagte ich mir, jetzt kommt endlich der große Moment(Heiterkeit), jetzt endlich wird das verſchleierte Bil von Sais enthüllt. Ja, Kuchen, wie Herr Richter einmal ſagte.(Heis terkeit.) Wir haben von Bebel heute gar nichts gehört als dieſelbe wüſte Kritik wie früher und im übrigen über den Zukunftsſtaat lauter Dunſt.(Lebhafter Beifall.) Nun ſagte Herr Bebel, ich hätte ihn neu⸗ lich falſch verſtanden, ich verſtünde auch das Programm der ſozi demokratiſchen Partei nicht. Nun, das beweiſt, daß Sie nicht richtig verſtanden haben, was Sie ſelbſt ausführten. Ich habe geſagt, daß, wenn das ſozialdemokratiſche Parteiprogramm überhaupt durchführ⸗ e eeee eeee, haben(große Heiterkeit), denn er hat faſt drei Stunden lang 5 darüber geſprochen. Was zunächſt die Behandlung der mili⸗ . läriſchen Fragen betrifft, ſo konſtatiere ich, daß ich, niemals b. ſagt habe, daß ich auf dieſem Gebiet irgendwelche Autorität in Anſpruch nehme. Darin unterſcheide ich mich gerade von dem ... er 0 Durch Wolſten. Roman von M. Widdern. Nachdruck verboten. (Forlſetzung). Ich ſchaute beinahe faſſungslos auf das zierliche Ding:„Fürſt Iwan Sindhoff“ ſtand darauf. Den Namen hatte ich doch noch nie 40 . gehört und nun ſollte ich den Träger desſelben in meiner ſchlichten . Behauſung empfangen. Aber es ging ja nicht anders, bitten mußte W ich doch, daß Seine Durchlaucht hereinkäme, und empfing den vor⸗ 12 nehmen alten Herrn denn auch ſo gut und liebenswürdig als ich äW es vermochte. Aber er ſchien mir gar 1 und behandelte mich u— in einer Weiſe, die mir das Blut gleich in das Geſicht trieb. Meine Bitte, ſich zu ſetzen, ließ er unibeachtet und auf ſeinen Stock geſtützt, ſtand er inmitten meines Zimmers: „Ich komme nur, um mich nach einem jungen Mädchen zu er⸗ kundigen, welches einige Zeit bei Ihnen gewohnt haben ſoll!“ Ich nannte erſtaunt Ihren Namen. „Jawohl, Margot Gregoroff, ſo hieß man ſie, nun in gebrochenem Deutſch und in ſeiner hochfahrenden ſetzte dann herriſch hinzu: „Diſſen Sie, wo ſie ſich aufhält?“ 0 Mich ärgerte ſeine Art mit mir umzugehen imm̃er mehr und ſo fragte ich denn nun meinerſeits: „Ehe ich Ihnen eine Antwort gebe, Durchlaucht, möchte ich Sie aber doch bitten, mir vorerſt zu ſagen, was Sie von der jungen Dame wünſchen?“ Er ſtieß den Stock zornig auf den Boden:„Darüber habe ich Ihnen keine Rechenſchaft zu geben! Wollen Sie mir die gewünſchte Auskunft vorenthalten, ſo werden Sie ſie der Polizei geben, ich ver⸗ füge mich ſofort nach dem Polizeipräſidium „Margot, ſchon das Wort„Polizei“ hat für mich etwas Er⸗ ſchrecdendes! Ich habe eine unendliche Scheu vor der heiligen Her⸗ erwiderte er Weiſe und mandad und ſo ſagte ich dem alten unhöflichen ruſſiſchen Bären, was ich wußte: Daß Sie von hier aus nach der Wetterburg gegangen, wo Sie mit Ihrer Mutter gelebt. Bei dem Worte„Mutter“ zuckte er mit der Achſel:„Mutter, Mutter!“ ſagte er ungeduldig, nötigte mich dann aber doch fortzu⸗ fahren in dem Bericht und mürriſch bekannte ich ihm nun, daß Sie jetzt unter dem Schutze der Gräfin Herzfeld ſtänden. Er nickte mit dem Kopfe, als wenn ihn dieſe Nachricht endlich befriedigte, dann empfahl er ſich kurz, mich in den widerſtreitendſten Gefühlen zurücklaſſend. Margot, und nun rödtet mich die Unruhe faſt, und die Ungewißheit darüber, was denn dieſer wunderliche alte Herr von Ihnen wollte.“ Und das junge Mädchen fühlte ſich auch bedrückt. Die Mutter hatte ihr ſtets ſo viel Trauriges von ihrem Leben in dem großen Ruß⸗ land erzählt, daß ſie ſchon eine gewiſſe Voreingenommenheit gegen alles hegte, was aus dem weiten Zaxenreiche kam. Auch ſie fragte ſich angſtvoll, was wollte dieſer Mann nun von ihr.— Und dann war es ihr wieder, als hätte ſie ſeinen Namen ſchon irgendwo gehört, aber wann und von wem wußte ſie nicht. Sinnend blickte ſie vor ſich nieder, und peinliches Schweigen be⸗ herrſchte das Stübchen der Rätin, bis dieſe endlich die Stille unter⸗ brach, Margot die Hand auf die Schulter legte und freundlich ſagte: „Aber nun habe ich Ihnen mit meiner Erzählung die gute Laune verdorben, Kind— und doch konnte ich ſchweigen?“ „Nein, nein Frau Rätin! Und im Grunde genommen, was kann der Fremde mir Unheilvolles bringen? Vielleicht gilt es ihm nur, bei mir über meine Eltern Erkundigungen einzuziehen. Vielleicht iſt er auch mit meinem Vater verwandt und wollte Näheres über ſeine letzten Lebensjahre erfahren! Jedenfalls werde ich mich bemühen, ſo wenig als möglich an dieſen myſtertöſen Fremden zu denken— 878 er mir perſönlich vor Augen tritt. Und damit laſſen Sie uns auch von dem leidigen Thema abbrechen, meine liebe herzige mütterliche Freundin. Vor allen Dingen“, und ſie verſuchte zu lächeln, trotzdem eine unerklärliche Unruhe ihr das Herz höher ſchlagen machte,„ge⸗ * ſſtatten Sie mir, meine Taſſe noch einmal zu füllen Sie ſind Meiſterin in der Zubereitung dieſes meines Lieblingsgetränks—!“ Die alte Frau lächelte, dann blickte ſie ſchalkhaft in das Gef ihres Lieblings. „Wiſſen ſchon, Kleine, womit Sie die greiſe Rätin am meiſte; erfreuen. Aber laſſen Sie es gut ſein, Margot, nachher aber erzähle Sie mir von der Gräfin und ob der Graf gar nicht mehr in ſein deutſche Heimat zurückkehren will.“ Das Geſicht des jungen Mädchens hatte ſich plötzlich ganz ent färbt, ihre Hände zitterten. Aber ſich gewaltſam bezwingend, ant⸗ wortetet ſie nach kurzem Zögern:„Gräfin Anca bleiht nach wie vor mein guter Engel; der Graf aber“, ihre Stimme vibrierte wieder, kehrt auch nächſtens zurück, er hat ſeine Schweſter ſchon darauf vo bereitet, ohne jedoch den Tag zu verraten, an dem ſie ihn zu warten hat.“ „So— oh!“ Es klang etwas ſonderbar von den Lippen der alten Frau, ſie blickte das junge Mädchen erſchreckt, betroffen von der Seite an. Aber kein Laut entrang ſich weiter ihrer Bruſt und ſti redete erſt wieder, als Margot das Geſprächsthema änderte und ei Gebiet berührte, in dem nicht weiter von dem Grafen und der Gräfin die Rede war. Erſt mit der Dämmerung rüſtete ſich Margot zum Heimſ Sie hatte es ſich ein für allemal herzlich verbeten, ſie mit der gr lichen Equipage von ſolchen Beſuchen abholen zu laſſen und ſo ging ſie auch diesmal, freilich nur bis zur Pferdebahn⸗Halſfteſtelle. De Weg wurde ihr nicht lang, ſie hatte ja an ſo vieles zu denken und da dieſe Gedanken ihr ganzes Empfinden in Anſpruch nahmen, verri das leuchtende Auge, der Wechſel der Farbe in dem noch immer f ſchönen Geſicht. 2 Im Palais angekommen, ſagte man ihr, die Gräfin ſei ein weni ausgefahren, und ſo begab ſie ſich in ihre eigenen Zimmer; aber duldete ſie nicht lange darin. Margot war ſo unruhig und dachte im Anſchauen ihrer Arbeit Ruhe und Frieden zu finden. So eilt ſie denn wieder die Treppe hinab, durch die prachtvolle Zimmerflucht, die die Gräfin bewohnte, nach dem märchenhaften Raum. in dem General⸗Anzeiger 8 Maunheim, 15. Dezember. bar wäre, dies herauskäme auf ein rieſiges Zuchthaus, auf ein koloſ⸗ ſales Plötzenſee, in dem es niemand aushalten würde. Im Zukunfts⸗ ſtaat kann von freier Wahl der Arbeits ſtätte, von der Art und Weiſe des Lebensgenuſſes nicht die Rede ſein; jeder ſoll jegliche Arbeit ver⸗ eichten, und an derjenigen Stelle, wo es von oben vorgeſchrieben wird. Wahrſcheinlich auch die große Mehrheit dieſes hohen Hauſes iſt mit mir der Anſicht, daß das eine Zuchthausordnung, daß das ein Zuchthausſtaat iſt.(Sehr richtig!) Dann die Beſtimmungen über das Grundeigentum. Entweder hat die ſozialdemokratiſche Gleichheit keinen Sinn oder ſie bedeutet ſoviel, daß niemand mehr Grundbeſitz haben ſoll als der andere, ohne Rückſicht auf perſönliche Leiſtung. Ein ſolcher Geſellſchaftszuſtand wäre aber doch nur herbeizuführen auf dem Wege der Vergeſellſchaftung der Produktionsmittel und der Verſtaatlichung des Privateigentums, und wenn nicht ſofort wieder neue Ungleichheiten entſtehen ſollen, dann wird es fortgeſetzter gleich⸗ mäßiger Verteilung des Arbeitsertrags bedürfen, damit nicht wieder neues Privateigentum entſteht. Das iſt nach meiner Anſchauung die allergrößte Ungerechtigkeit(ſehr richtig!), weil jede beſondere An⸗ erkennung perſönlichen Verdienſtes beſeitigt wird Darauf wies ich hin und ſagte, daß ein ſolcher Zuſtand nur durchführbar wäre, wenn 5 die Menſchen, die nun einmal von perſönlichen Intereſſen erfüllt ſind, verwandelt würden in Engel, zu denen ſich Herr Bebel nicht rechnet, was ich begreife.(Große Heiterkeit.) Nun ſprach Herr Bebel von den Beamten und der Stellung der Beamten zur Sozial⸗ demokratie. Ich nehme keinen Augenblick Anſtand zu erklären, daß ein Beamter nicht Sozialdemokrat ſein da 95 Jeder Beamte hat ſeinem Monarchen den Eid der Treue geleiſtel. Die ſozialdemokratiſche Partei bekennt ſich trotz der heutigen ziemlich ge⸗ wundenen Erklärungen des Abg. Bebel über dieſen Punkt zum Repu⸗ blikanismus. Ein Beamter alſo, der ſich zur Sozialdemokratie rechnet, bricht ſeinen Eid.(Lebhafter Beifall rechts.) Ein Beamter, der Beamter mit ſozialdemokratiſchen Anſchauungen bleibt, macht ſich des Meineids, des Treubruchs ſchuldig.(Stürmiſcher Bei⸗ fall rechts. Lärm der Sozialdemokraten.) Einen ſolchen Beamten werden wir nicht dulden.(Lebhafter Beifall rechts.) Herr Bebel hat wieder geſprochen von den poſitiven Leiſtungen der Sozialdemo⸗ kratie. Wo ſind dieſe poſitiven Leiſtungen? Ich ſehe an poſitiven Leiſtungen nichts als eine fortgeſetzte gehäſſige Kritik, einen fortge⸗ ſetzten Appell an die niedrigſten Inſtinkte und ſchlimmſten Leiden⸗ ſchaften. Ichſehe blinden Fanatismus, einen eng⸗ herzigen Dogmatismus, ichſehe das vollſtändige Fehlen aller derjenigen Eigenſchaften, die man mit ſo großem Rechte als gute deutſche Gigen⸗ ſchaften genannt hat: Innerlichkeit, Zartgefühl, Ehrerbietung.(Lebhafter Beifall.) Ich ſehe eine geiſtloſe, ruchloſe, die Gemüter vertrocknende Agitation(ſtürmiſcher Beifall. Lärm der Sozialdemokraten), die wie eintrockener Samum, wie ein entnerven⸗ der Sirokko über das deutſche Land hinweggeht. (Beifall, Lärmen der Sozialdemokraten.) Wenn Herr Bebel ſeine leidenſchaftlichen erregten Klagen über Druck und Tyrannei und Chineſentum, wie er ſich heute ausdrückte, äußert, ſo ſind ſie deshalb unbegründet und innerlich unwahr, weil Herr Bebel die gegenwär⸗ tigen, von ihm ſo heftig angegriffenen Zuſtände in Deutſchland, die aber doch konſtitutionelle verfaſſungsmäßige Zuſtände ſind, beſeitigen will, um uns hineinzuführen in ſeinen Abſolutismus. Das würde allerdings ein Abſolutismus werden, der noch ganz anders ausſchauen würde wie der patriarchaliſche Abſolutismus. Das würde allerdings erinnern an die von Herrn Bebel früher herangezogenen Zuſtände im ſinkenden Rom. Ueber dem Lager ver Sozialdemokratie weht nicht die Fahne wahrer Freiheit(Beifall), und wenn die Sozialdemokratie jemals ans Ruder kommen würde, ſo würde man ſehen, daß die Beſchwerden, die Sie vorher vorgebracht haben über mangelnde Freiheit, die ärg ſte Heuche lei ſind, die jemals da⸗ geweſen iſt.(Stürmiſcher Beifall. Großer Lärm der Sozialdemo⸗ kraten.) Die Diktatur des Proletariats— das hat einer aus Ihren eigenen Reihen geſagt— das tßürde die Diktatur ſein der Klubredner und Literaten(heiterer Beifall und hört, hört!); das würde ſein die Diktatur, die jetzt in Dresden ihr ſtruppiges Haupt erhoben hat(ſtürmiſcher Beifall und große Heiterkeit); das würde ſein die Diktatur, die wir früher in Frankreich geſehen im Jahre 1794 und 1871; das würde ſein die Diktatur, von der ein wirklich glänzender Geiſt der ſozialiſtiſchen Richtung Proudhon geſagt hat:„Auf meine Ehre und Gewiſſen ſage ich: Ich laſſe mich lieber regieren von unſern alten Königen, die Jahrhunderte der Ehre und Wohlfahrt repräſen⸗ (Lebhafter Beifall). tieren, als von Demagogen, die innerlich auf Staat und Volk pfeifen und die dem erſteren nur ſchmeicheln, um ſich des letzteren zu be⸗ mächtigen.“ Ein engliſcher Weiſer, der vor einigen Tagen hinüber⸗ gegangen iſt, Lord Spencer, hat in einem Brief an einen franzöſi⸗ ſchen Freund geſchrieben als das Ergebnis ſeines 84⸗ oder 85jährigen Lebens, er müſſe erkennen, daß, wenn die ſozialdemokratiſche Welt⸗ ffaſſ i hierte, das der härteſte Schlag ſein würde für die 5 auffafſung krkumphiere, das der härteſte Schlas f der nicht vorhanden war, aber wenn andere Schulden machten, an⸗ menſchliche Kultur(Hört! hörtl), und er hat hinzugefügt, daß dieſe triumphierende Sozialdemokratie ſehr bald erſetzt werden würde durch die militäriſche Diktatur.(Sehr richtigl) Ich bin über⸗ zeugt, daß der geſunde Sinn des deutſchen Volkes, daß die Feſtigkeit unſerer Einrichtungen und die Vaterlandsliebe aller auf bürgerlichem Boden ſtehenden Parteien, daß die Einſicht und Entſchloſſenheit der Krone und ihrer Ratgeber uns davor behüten werden. Wenn das nicht der Fall ſein ſollte, dann würde ſicherlich das eintreffen, was Lord Spencer vorausgeſagt hat, und ſie würde bald Platz machen dem roheſten und brutalſten Säbelregiment, um das zu retten, was die modernen Barbaren übrig gelaſſen haben würden. Mit der Polizei allein iſt es nicht getan.(Sehr richtig!l) Nur wenn diejenigen Parteien, die auf dem Boden der beſtehenden Ord⸗ nung ſtehen, ſich nicht übertreffen laſſen von der Sozialdemokratie an Einigkeit und Opferfreudigkeit, nur dann wenn ſie der drohenden Gefahr mit Entſchloſſenheit, Beſonnenheit und Feſtigkeit begegnen, nur dann, aber dann auch ſicherlich werden wir die Entwicklung des Vaterlandes in glücklichen, ruhigen, friedlichen Bahnen ſichern,(Leb⸗ hafter Beifall.) Kriegsminiſter v. Einem: Herr Richter bemängelte meine Aeußerung, daß wir mit dem Offi⸗ gierserſatz bereits in Kreiſe gekommen ſind, die nicht geeignete Elemente für den Offizierſtand liefern. In einer Kabinetsordre vom 29. März 1890 heißt es:„Der geſteigerte Bildungsgrad unſeres Volkes liefert die Möglichkeit des geſteigerten Offigziererſatzes. Nicht die Art des Berufs kann heutzutage das Vorrecht für ſich in Anſpruch nehmen, Offiziere für die Armee zu ſtellen, aber der Adel der Ge⸗ ſinnung, der das Offizierkorps allezeit erfüllt hat, ſoll und muß unbedingt erhalten bleiben. Neben den Sproſſen der alten Geſchlechter des Landes, neben den Söhnen der Offiziers⸗ und Beamtenfamilien erblicke ich die Träger der Zukunft auch in den Söhnen ſolcher bürger⸗ licher Häuſer, in denen die Liebe zu Kajſer und Vaterland, wahre chriſtliche Geſittung und Geſinnung lebt.“ Aber hat ſich denn in Forbach der Adel der Geſinnung gezeigt? Iſt da wirklich das Leben eines ehrbaren Bürgerhauſes zutage getreten? Das beſtreite ich eben. Im Laufe von dreißig Jahren iſt eine Verſchiebung des Reichtums eingetreten. Viele Leute ſind reich geworden, zum Teil lediglich aus Tüchtigkeit, durch ihren Charakter, ihr Können und Wiſſen, aber viele haben ihren Reichtum auch in anderer Weiſe er⸗ worben, und mit dem Reichtum iſt nicht immer Bildung des Herzens und Gemüts Hand in Hand gegangen, wohl aber viel⸗ fach die Sucht, in das Offizierkorps einzutreten. Dieſe Kreiſe habe ich gemeint, aus denen wir unſern Erſatz nicht nehmen dürfen. Wenn ich Regimentskommandeur wäre und Herr Richter brächte mir ſeinen Sohn, es würde mir ein Vergnügen ſein, ihn anzunehmen.(Stür⸗ miſche Heiterkeit.) Ich wäre überzeugt, einen ſehr intelligenten Mann zu bekommen(öHeiterkeit), und wenn dann der alte Herr hörte von ſeinem eigenen Fleiſch und Blut, wie es eigentlich bei uns zugeht, ich bin der feſten Ueberzeugung, er würde ganz militärfromm werden (große Heiterkeit), und gebe mich der Hoffnung hin, er würde dann auch zu uns zui Liebesmahl und zu einer Bowle kommen.(Heiter⸗ keit.) Sie würden ſehen, daß wir offen geſtanden, weit toleranter ſind, als viele Kreiſe unſres Volkes. Wenn zu Ihnen ein Sohn eines Agrariers kommt, der jahrelang als Schutzzöllner ſich aufgeführt hat, den empfangen Sie mit Mißtrauen, und wenn ein ſolcher Mann in die Sozialdemokratie eintritt und iſt Akademiker, na, dann fliegt er hinaus.(Heiterkeit.) Bei uns aber ſind alle Stände, alle Kreiſe des Vaterlandes, die patriotiſch ſind, vertreten, und ſo ſoll es auch blei⸗ ben. Dieſer Legendenbildung, daß ich vorurteilsvoll wäre und den Kaſtengeiſt predige, habe ich hiermit entgegentreten wollen.(Beffall.) Weiter erkläre ich ganz ausdrücklich: Im Intereſſe des Heeres, im In⸗ tereſſe der Ausbildung der Soldaten mißbillige ich jede Mißhan d⸗ lung ausdrücklich, aber ich habe geſagt und dabei muß ich bleiben, ſie kann vorkommen, und ich kann mich jetzt dabei auch auf Herrn Bebel ſtützen; denn er hat ja die viel tollern Sachen in Forbach gewiſſermaßen damit entſchuldigt, daß er ſagt, es fließt ſo viel Menſchliches unter. Die Mißhandlungen müſſen wir ausrotten und werden es, aber wir müſſen Zeit haben, und es ſind nicht bloß Worte, die Taten werden ſchon folgen. Das überlaſſen Sie nur dem Kaiſer und König. Die Ueberzeugung wird ſich immer mehr in der Armee Bahn brechen, daß mit dieſem Syſtem unter allen Umſtänden gebrochen werden muß. und daß wir Dippolds in der Armee nicht brauchen können Herr Richter und Herr Bebel ſagen, bei Miß⸗ handlungen beim Zivil hat man die Selbſthülfe. Ich bin doch einiger⸗ maßen anderer Meinung. Paſſiert ſo einem Mann auf dem Bau etwas dann kommt er ſchon mit einem Steckbrief auf den nächſten, und mit der Selbſthülfe iſt es auch nicht weit her; er wird ſo ge⸗ knechtet und gefuchtelt, daß er am Leben verzagt. Eine Enttäuſchung ſoll ich erleben mit meinem Wort über Forbach? Herr Bebel ſagt, jc es dürfte dann keinen zweiten Bilſe mehr geben. Die Hoffnung habe ich allerdings, daß es keinen zweiten Bilſe mehr geben wird, daß nicht wieder ein aktiver preußiſcher Offizier imſtande iſt, über die Familie in der er bisher gelebt hat, derartig zu ſchreiben und der⸗ artige Dinge zu veröffentlichn. Wer war denn Bilſe? Er war ein Schuldenmacher, er renommierte, er lebte über ſeine Mittel; er renommierte mit Automobilen, mit denen er Rennen gewinnen wollte, Automobile, die er nicht beſaß; er rühmte ſeinen Rennſtall, dexe renommierten, das vertrug dieſer Ehrenmann nicht, dann mußte es in die Oeffentlichkeit, dann mußte es mitgeteilt werden, was fün Kreaturen in der Armee ſind. Und wenn er es nur getan hätte, lediglich um zu beſſern! Nein, er hat es getan für ein paar braune Lappen, für Geld hat er es preisgegeben. Jeder von Ihnen, der einen ſolchen Mann in der Familie hätte, der aus der Familie der⸗ artig ausgeplaudert hätte, hätte ihn verworfen. Die Erfolge von 1866 und 1870 fußten im weſentlichen auf der felſenfeſten Disziplin, auf dem Vertrauen des Mannes zum Offizier und umgekehrt. Die gefechtsmäßige Ausbildung ſtand 1870 nicht auf der Höhe, aber die Armee ſtand ſo in der Hand ihrer Führung, war ſo bildungsfähig, daß ſie ſich auf das allerſchnellſte den ungewohnten Verhältniſſen anſchmiegte. Heute ſteht die Disziplin, die Ausbildung des Heeres weit höher, iſt weit mehr gefördert als damals. Daß die Ausbildung das kriegsgemäße Ziel im Auge haben muß, davon iſt jeder Trup⸗ venführer durchdrungen. Die Wege zu dieſer kriegsmäßigen Aus⸗ bildung ſind ſehr verſchieden; denn bei einer ſo großen Armee, wo ſo viele verſchiedene Intelligenzen und Charaktere zuſammen⸗ wirken, kann nicht alles über einen Leiſten geſchlagen werden. Unſere Reglements laſſen Spielraum, nur das Ziel muß dasſelbe ſein und nach dieſem Ziel wird mit außerordentlichem Sachverſtändnis gehandelt. Wer 30 Jahre in der Armee geſtanden und ſich zurückdenkt, wie damals die Ausbildung war, wie intenſiv individuell ſie bis jetzt gehandhabt wird, wie man ſich des einzelnen Mannes annimmt, ihn anleitet, ihn zum Schützen, zum Soldaten aus⸗ bildet, der glaubt, in einer ganz andern Armee zu ſein. Solche Fort⸗ ſchritte hat die Ausbildung in der Tat gemacht. Im großen und ganzen iſt es eine Legende, wenn fortgeſetzt immer nur von der barademäßigen Ausbildung der Soldaten die Rede iſt. Das iſt nicht wahr. Kritiken ſind natürlich, weil die Anſichten ver⸗ ſchieden ſind, und ich bitte nur nicht immer die Kritik der nicht mehr im Dienſte befindlichen Offiziere als die richtige anzuſehen, ſondern ſich auf die zu verlaſſen, welche die große und ſchwere Verantwortlich⸗ keit tragen. Nun ſoll ich geſagt haben, daß unſere Geſchüzze bei weitem dem franzöſiſchen Geſchütz überlegen ſeien. Das habe ich nicht geſagt. Das franzöſiſche Rohrrücklaufgeſchütz iſt nicht mehr das beſte, das man einführen könnte. Außerdem, wenn wir auch zum Rohrrücklaufgeſchütz kommen müſſen wegen anderer Gründe, unſere jetzigen Geſchütze ſind durchaus kriegsbrauchbar. Wie Herr Bebel daraus den Schluß ziehen kann, ich könnte während meiner Amtsführung nicht auf den Gedanken kommen, das Rohrrücklauf⸗ geſchütz einzuführen, iſt mir nicht klar. Herr Bebel ſagt, es ſei an⸗ erkannt, daß die Sozialdemokraten die beſten Soldaten ſeien. So wichtig es iſt, daß ein Soldat ſich gut führt, daß er ein guter Schiitze iſt, ſich gut ſchlägt, den braven ordentlichen Soldaten macht die Ge⸗ ſinnung.(Sehr wahr!) Das Selbſtbewußtſein, das der Soldat haben muß und ſoll, ſoll ſich nicht gründen auf Herrn Bebel, ſondern auf die Treue zum Kaiſer und König und zum Vaterlande. Ich halte den ſozialdemokratiſchen Soldaten, auf den ich mich nicht verlaſſen kann, meinerſeits für den ſchlechteſten.(Lebhafter Beifall.) Stoecker(chriſtl.⸗ſoz.): Die Sozialdemokratie iſt eine Bewegung ohne Re⸗ ligion. Mit dieſer aber verliert der kleine Mann das Reich der Ideen. Die Sozialdemokratie iſt eine Bewegung ohne höhere ſittliche Ideen. Sie hat nichts als Aufhetzung. Seit Dresden und Fränkfurt fürchte ich nichts mehr von ihr, die die große Kulturbewegung der Arbeiterbewung auf das niedrigſte Niveau zieht. Die Schriftſtellerei und Rederei der deutſchen Sozialdemokratie iſt von jedem Ideglis⸗ mus entblößt.(Unruhe bei den Soz.) Gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie tut uns die chriſtliche Arbeiterbewegung not⸗ Was Forbach angeht, ſo wird das wie eine Predigt auf das Offi⸗ zierskorps wirken. Die Schuld liegt an der Atmoſphäre der Zeit⸗ Die Sozialdemokraten ſind die Komödianten des Plebejertums, und auf die hoffen die Leute. Ich glaube, die Arbeiter werden nicht dauernd bei ihnen bleiben, ſondern ſich dem Gedanken des Vater⸗ landes und des Königtums wieder zuwenden. Die Wahrheit, die Freiheit und das Recht ſiegen ſchließlich doch. Gegen 6½ Uhr vertagte das Haus die Weiterberatung auf Dienstag um 1 Uhr. Badiſcher Landtag. 7. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 14. Dezember. Präſident Dr. Gönner eröffnet die Sitzung um halb 5 Uhr. Zur Beratung ſteht der Druckvertrag mit der„Bade⸗ nia“, der bekanntlich an die Geſchäftsordnungskommiſſion zurück⸗ gewieſen wurde. Dr. Weygoldt(natlib.) 5 berichtet über das Ergebnis der erneuten Kommiſſtonsberatung. Es hat ſich ergeben, daß die Mehrausgaben für das Papier allerdings nicht ſo hoch anzuſchlagen ſind, wie urſprünglich angenommen wurde; allein durch die übrigen Mehrkoſten für Satz, Druck u. ſ. w. wird die Anca und ſie ſelbſt ſchafften und nur der Kunſt lebten. Die Gräfin hatte ein männliches Poxträt auf der Staffelei. Den teuren Bruder zu überraſchen, malte ſie nach einem großen Photogramm und der Erinnerung dazu den ſtolzen Kopf Graf Guidos. O, welche Qualen hatte dieſes Bild ſchon dem jungen Mädchen bexeitet! Wie litt ſie, wenn Anca ſie immer und immer wieder vor dieſe Züge rief, damit ſie entſcheide, ob die Aehnlichkeit mit dem Original auch wirklich ſo groß ſei, daß ſie berechtigt war, das Bild ein Porträt zu nennen. Ach ia, das waren gewiß die Züge des königlich edlen Geſichtes Graf Guidos— das war die feine Naſe, die machtvollen Augen. Es gab ja auf der ganzen Welt kein zweites Paar, die dieſe Farbe, dieſen Glanz und dieſen Ausdruck beſaß.— Gräfin Anca hatte wirklich ver⸗ ſtanden, das Antlitz des Bruders auf der ſtarren Leinwand in einer Treue wiederzugeben, daß Margot, wie ſie jetzt vor der Staffelei ſtand und— das zauberhafte Licht des Luſtres über ihrem Haußte— he in das lebendige Antlitz des Grafen. (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Die„ſtolzeſte Stadt der Erde“. Amexrika hat nicht mehr das Privileg, große Städte mit allem Komfort der Neuzeit gleichſam über Nacht aus dem Boden hervorſchießen zu ſehen; Auſtralien tritt ihm immer mehr mit ſolchen Wundern des modernen Kulturlebens gur Seite. Das merkwürdigſte Beiſpiel iſt Kalgoorlie im Gold⸗ ande Weſtauſtraliens, bon deſſen Entwicklung F. A. Me Kenzie in ſeinen feſſelnden Skizzen aus dem Leben Auſtraliens eine Schilde⸗ kbung gibt, die wie ein Roman klingt. Kalgoorlie iſt heute die ſtolzeſte Stadt der Erde“. Sie iſt zehn Jahre vier Monate alt und at das ganze Selbſtvertrauen der munteren Jugend. dem Felde geſchlagen. Sie iſt unbändig ſtolg auf ihre Waſſer⸗ in Sachperſtändiger behauptete, daß nirgends ſonſt mehr geſprochen und— weniger getrunken wird. Und ſchließ⸗ nmal unbeobachtet ihre Blicke in dieſe Züge ſenkte, faſt glaubte, ſie Sie beſitzt das chſte, Gold tragende Land und hat ihre Nebenbuhlerin Coolgardie lich iſt Kalgoorlſe ſtolz auf ſich ſelbſt, und ſelne VBewwohner erzählen den bewundernden Beſuchern immer wieder bon der Größe und Vo⸗ völkerung ihres Ortes. Es iſt aber auch wirklich Grund zum Stolz vorhanden. Steht man abends auf dem Balkon eines Hotels in der Hannan⸗ſtreet, ſo ſieht man die breiten Straßen elektriſch be⸗ leuchtet, elektriſche Straßenbahnwagen fahren nach allen Richtungen. Telephon⸗ und Telegraphenſtangen erheben ſich an den Wegen. Zink⸗, Eiſen⸗ und Segeltuchhütten machen Ziegel⸗ und Steingebäuden Platz. Die Läden ſind ſo teuer wie in den vornehmſten Stadtgegen⸗ den Londons. Die Dame, die eben aus ihrem Wagen ſteigt, bezieht ihre Kleider von Paquin in Paris. Die großen Lichter auf den Hügeln und das ſtändige gedämpfte Rollen der Dynamitſprengungen künden den Marſch der Induſtrie an. Und ſchließlich tönt der Pfiff der Lokomotive durch die Luft... Vor zehn Jahren, zu Beginn des Juni 1893, war dieſer Ort wüſt und wurde von Menſchen nur mit Lebensgefahr betreten. Der verbrannte Buſch, die heiße, rote Erde, das Fehlen von Obdach und Waſſer ließen ihn als Mittel⸗ punkt einer Dante'ſchen Hölle geeignet erſcheinen. Damals kam Pat Hannan, zugleich der glücklichſte und unglücklichſte aller Erzſchürfer, hier entlang, faſt tot vor Durſt und Hitze. Er hatte kein Glück beim Suchen gehabt und befand ſich nun auf dem Rückweg zur Ziviliſation. Sein Pferd entfloh ihm, und Hannan lief hinterher. Dabei ſchlug es auf den Boden, und der Blick des Schürfers fiel nach unten. In demſelben Augenblick war das Pferd vergeſſen, und er hatte ſich auf den Boden geworfen. Das Pferd hatte Gold gezeigt: Kalgoorlie war gefunden.. Dieſe zehn Jahre haben aus der Einſamkeit der Wildnis eine Stadt mit 35 000 Einwohnern gemacht. Sie hat ihre Hauſſe, ihren Krach und ihre Wiederbelebung gehabt. Sie hat ihre Gpidemien gehabt, die Tauſende junger Leute wegrafften. Der Wert des Landes ſtieg von nichts auf 2000 für den Quadratfuß. Guropäiſche Geldleute haben Millionen herausgezogen und noch mehr Millionen hineingeſteckt. Die Regierung hat etwa 3 000 000% durch den Verkauf von Bauplätzen verdient. Und ihr Reichtum hat dazu geholfen, aus dem verlaſſenen Weſtauſtralien eine künftige Krone des Landes zu machen. Die alten Bürger Kalgoorlies er⸗ Hären jedoch auf Befragen, daß der Ort jetzt„verdorben“ iſt. Die wirklich gute Zeit war, ehe die Eiſenbahn und die Millionäre kamen, als man ſich den Weg zu Wagen oder auf dem Kamel über 200 Meilen zu bahnen hatte. Das waren große Tage, als friſches Fleiſch, friſche Milch und friſches Gemüſe unbekannt waren, als man für eine Gallone Waſſer oft.50/ zahlen mußte und es auch dafür noch ſchwer zu haben war. Nur Whisky war leicht zu kaufen, und er war derart, daß er einen gewöhnlichen Mann in der kürzeſten Zeit töten konnte. Jeder Mann arbeitete wie drei. Was für eine gemiſchte Geſellſchaft war das! Da war der alte Arbeiter, der nach ſeinem Bericht ein halbes Hundert Vermögen verloren und gefunden hatte. Da war der frühere Huſar, der junge Mann aus dem Bureau, der Farmersſohn und der engliſche Erdarbeiter, Alle waren hier gleich, jeder mußte ehrlich ſein. Für den Dieb gab es kein Entrinnen; wenn eine eiſerne Bratpfanne angeſchlagen wurde, verſammelte ſieh das Lager, um über den Miſſetäter zu richten. Damals konnte man morgens nicht einen Heller in der Taſche haben und abends 200 000 Mark wert ſein. Dann kam der Unterleibstyphus, und Aerzte und Pflegerinnen wurden aufgeboten, um einige vom Tode zu rettenz denn Hundefleiſch in Konſerven und ſchlechter Whisky, ſchwere Arbeit im Sonnenbrand und anſtrengende Vergnügungen hinterher, ſchlechtes Waſſer teelöffelweiſe und ſchlechter Champagner biergläſer⸗ weiſe, töten heute ſo ſicher wie je. Das waren die goldenen Tage, von denen die Veteranen mit einem Seufzer erzählen. Die Leute ſind nicht mehr, die ein großes Vermögen erwarben, die als glück⸗ liche Entdecker ihre Zukunft geſichert glaubten. Jones, der ſeine Aktien an dem Great Bunkum für 5 Millionen Mark verkaufte, fällt jetzt Holz in der Region des Mahagoni⸗Gummibaumes und nimmt neun Mark am Tage ein. Brown baute ein großes Haus in Perth, aber ein anderer wohnt heute darin, und Brown iſt als ruinierter Mann davongegangen... Die Aufregung iſt von Kalgoorlie ge⸗ wichen. Es iſt eine proſaiſche Geſchäftsſtadt geworden, deren Geſchäft die Goldgewinnung iſt. Der einzelne Erzſchürfer hat keine günſtigen Ausſichten mehr. Die Romantik iſt dahin. Der kühne Spekulant iſt vom Minenarbeiter verdrängt worden, der 10 bis 14½ Mark am Tage berdient. Der Minenaufſeher aus der guten alten Zeit, der nicht ſicher war, ob Tellurid eine Art neue Mangoldwurzel oder ein 2 Manfhei, 18. Dezefnder Differenz ausgeglichen. Die Kommiſſion beantragt Genehmigung des Vertrages. Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. 1 Der Geſetzentwurf wegen der Steuererhöhung wird an die Bud⸗ mmiſſion verwieſen. Die Anträge wegen Aufbeſſerung der gütung für Naturalleiſtung, Feſtſtellung der Flurſchadenvergütung und Gewährung von Beihilfen an Kriegsveteranen ſollen ohne Kom⸗ miſſionsberatung im Plenum behandelt werden. Der Trag betr. die Kommunalbeſteuerung des unverdienten Wertzuwachſes an Grundſtücken wird einer noch zu bildenden Kommiſſion von 11 Mit⸗ gliedern überwieſen, die auch den Geſetzentwurf betr. die Waren⸗ hausſteuer zu beraten hat. Schluß der Sitzung 5 Uhr. Uhr..⸗O.: Adminiſtrativkredite. Deutsches Reich. * Schwetzingen, 15. Sept.(Zur Landtagswahl Schwetzingen⸗Ladenburg) erfährt man, daß ſeitens des Zentrums, welches mit Sicherheit auf die Umſtoßung der Wahl rechnet, Herr Leonhard aus Mannheim als Kandidat auserſetzen ſei. * Berlin, 14. Dez.(Prinz Proſper Arenberg.) Laut„Tägl. Rundſchau“ ſprach ſich die ſeitens der Militär⸗ behörde eingeſetzte Medizinalkommiſſion dahin aus, daß der auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchte Prinz Arenberg geiſtig normal ſei. Der Gefangene wurde daher wieder ins Strafgefängnis Tegel gebracht. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 15 Dezember 1903. Die Reſtauration der Kaufhausfaſſaden. IV. Um weitere Geſichtspunkte in der Frage zu geſvinnen, iſt es er⸗ forderlich, kurz auf die Entſtehung des Kaufhauſes und ſeinen Schöpfer, ſowie deſſen Entwurf einzugehen. Der Entwurf zum Kauf⸗ haus bezw. zum Kaufhausquadrat ſtammt von einem Angehörigen der italieniſchen Künſtlerfamilie Bibiena und zwar von Aleſſandro Galli Bibiena, der Baudirektor am kurpfälziſchen Hofe war. Er iſt der Sohn des bekannten Malers und Architekten Ferdinando Galli Bibiena, der als Theaterbaumeiſter und Dekorateur in Prag, Wien und am Ende ſeines Lebens in Bologna tätig war(1657 bis 1743). Aleſſandro Galli(Bibiena iſt der bei den italieniſchen Künſtlern übliche Beiname Gallis nach dem Geburtsort ſeines Ahns in Tos⸗ kana) war um 1700 in Bologna geboren und ſtarb in Mannheim 1760. Er hatte im Dienſte der Kurfürſten Karl Philipp und Karl Theodor den linken Schloßflügel, mit Opernhaus und Ballhaus, das Kaufhaus und die Jeſuitenkirche geſchaffen. Ueber ſeine ſonſtige Tätigkeit und ſeine Lebensſchickſale ſind wir im Gegenſatz zu ſeinen Brüdern Giuſeppe und Antonio nicht unterrichtet. Bei der Konzeption des Entwurfs hat ſich nun Bibiena an einen ſchon vorhandenen Entwurf zu einem Arkadengebäude angelehnt. Dieſes Arkadenhaus war auch in der Friedrichsburg an der Piggsa 1 erſtellt, aber in dem Jahr 1688 oder 1689 zerſtört worden. Der Entwurf datiert vom Jahr 1663, die Erbauung hat anſchließend ſtatt⸗ gefunden. Der Plan oder, um den damals gebräuchlichen techniſchen Ausdruck zu benutzen, das Modell iſt im Stil der italieniſchen Renaif⸗ ſance gehalten und von einem von der theoretiſchen Richtung der Renaiſſance ſtark beeinflußten, uns aber unbekannten Meiſter ge⸗ ſchaffen. Es zeigt auf einem Arkadenuntergeſchoß zwei in eine Koloſſalordnung von kannelierten Pfeilern zuſammengefaßte Stock⸗ werke und ein ſteiles Renaiſſancewalmdach mit hohen franzöfiſterenden Kaminen. Die Arkaden zeigen ein einfaches Verhältnis. Es liegt nach dem Gebrauch der Renaiſſance den Verhältniſſen der Pfeilerdurch⸗ meſſer zugrunde. Der Pfeiler iſt 2½, das ganze Stockwerk 4 Durch⸗ meſſer hoch, die Lichtweite der Bogenſtellungen beträgt 2, die Achſen⸗ ſtellung daher 3 Durchmeſſer. Der Laubengang iſt mit römiſchen Kreuzgewölben, mit Gurtbogen auf Wandpilaſtern abgedeckt, ein ſehr einfaches, konſtruktio vorzügliches Syſtem. Die Sichtflächen der Ar⸗ kaden zeigen den Renaiſſancerefendquader mit den an den Bogen üblichen Fugenſchnitten. Das Projekt iſt von Bibiena ſofort in franzöſiſcher Weiſe um⸗ geſtaltet worden. Er ſetzte an Stelle des römiſchen Kreuzgewölbes ein direkt aus den Wandflächen entſpringendes Tonnengewölbe mit Penetrationen, vergrößert die Achsweite der Stützen und verband ſie naturgemäß mit Korbbogen, er verſchlechterte alſo in konſtruktiver Hinſicht das Projekt bedeutend. Ferner verließ er die zwei in der Koloſſalordnung enthaltenen Stockwerke und ſetzte nur eines auf, ſchuf aber zur Erzielung beſſerer architektoniſcher Wirkung das hohe Man⸗ ſarddach und faßte die geſamte Architektur in Eckliſenen. Im Detail änderte er die Kämpfergeſimſe, ſchuf einen ſehräg geböſchten Sockel nach italieniſchem Vorbild und insbeſondere den manirierten Fugen⸗ ſchnitt an den Bogen. Den an dem Paradeplatz liegenden Teil entwarf er frei. Der Turmbau war ihm ein willkommenes gigantiſches Werk, mit dem er zweifellos eine Steigerung gegenüber der Archſitektur des Schloſſes beabſichtigte. Bei dem Entwurf dachte er wohl an die Arkaden ſeiner Heimatſtadt Bologna, und vielleicht ſtand ihm auch bei der Konzeption der Faſſade am Paradeplatz ein gewiſſer bolog⸗ neſiſcher Palazzo vor Augen. Aeſthetiſch iſt ſein Entwurf beſſer, konſtruktiv bedeutend ſchlechter als der des Erbauers des Arkaden⸗ hauſes an der Piazga.(Hieraus folgt nebenbei, daß der Aufbau weiterer Stockwerke auch ein hiſtoriſcher Fehler wäre.) Der Plan des fraglichen Arkadenhauſes enthält nun eine wert⸗ volle Notiz. Es ſteht darauf folgendes bemerkt:„jedoch zuerſparung Koſten ſtehet Männiglichen frey, die Schwibbogen von Quader oder Nächſte Sitzung Mittwoch halb 10 Sco daß iſt friſck Ralthenſteinen zu bauen, nur daß dieſe in Fre Kalch, wie in dem Abriß den Quaderſteinen ähn gemahlt, welches vor dem Regenwetter beſtändig und unveränderlich bleibt, wie auch die Schwibbogen eben nicht mit Stein gewölbt ſein dörffen ſondern allein durch Gipswerk einem Gewölb ähnlich gemacht werden können.“— Hieraus folgt mit Notwendigkeit, daß eine koſtſpieligere Ausführung als die in Fresco beabſichtigt war; da aber das Fresco den Quader⸗ ähnlie ein ſollte, ſo war nur eine einzige Aus⸗ pierre en refend der damaligen Zeit. Weiter folgt hieraus, daß der Anſtrich der damaligen Zeit kein Oelfarbenanſtrich war, ſondern Fresco, und zwar iſt dies nicht blos friſcher Kalk ſondern eine leichte Stuckmaſſe. Wo ſolche angetragen werden ſollte, mußten Quader oder Rauhenſteine ſein, denn ſonſt hätte ſie nicht gehalten. Am Kaufhaus ſind aber glatte Refendquader mit Steinmetzzeichen und keine Quader oder Rauhenſteine, alſo war es nicht in Fresco ausgeführt und noch viel weniger mit Oelfarbe behandelt, ſondern ein Steinbau. Es iſt nun die Frage zu behandeln, ob die Quader des Arkaden⸗ hauſes der Piazza 1 bei dem Bau der Privathäuſer im Kaufhaus⸗ quadrat verwendet worden ſind, und ob die diesbezügliche, einer Mannheimer Geſchichtsquelle entnommene Behauptung aufrecht er⸗ halten werden kann. Ausdrücklich iſt zu bemerken, daß der ange⸗ zogene Autor nur die Vermutung dieſer Transferierung ausſpricht und keinen Beweis hierfür beibringt. Die Privatanteile des Quadrates N 1 ſind ſämtlich nach dem Palazzokaufhaus entſtanden. Es folgt dies daraus, daß der oben als maniriert bezeichnete Fugenſchnitt der Bogen im ganzen Quadrat gleich iſt, und daß die erſten Bogen, dieſe im damaligen Mannheim ein Nobum bildende Konſtruktion, wie der Augenſchein lehrt, zuerſt am vorderen Teil des Kaufhauſes als Muſter in ganz mangelhafter Ausführung und mit mancherlei Hilfsmitteln ausgeführt wurden. Alle Hakenſteine ſind nämlich genau numeriert und bezeichnet, damit ſie richtig verſetzt wurden. Bei den anderen Bogen war das nicht mehr nötig. Daher waren die genannten zwei gewiſſermaßen Lehr⸗ objekt. * Die Rede des Reichskanzlers und die„Volksſtimme“. Wir werden gegenüber der in unſerer geſtrigen Mittagsnummer ent⸗ haltenen„Offenen Anfrage“ darauf aufmerkſam gemacht, daß die bom Reichskanzler Bülow in der Reichstagsſitzung vom 10. Dezember gehaltene Rede von der hieſigen„Volksſtimme“ im Samstagsblatt (1. Beilage, 2. Seite) ausführlich wiedergegeben worden iſt, was wir hiermit gerne konſtatieren. * Tragen vun Militärvereinsverbandsabzeichen bei den Kontroll⸗ verſammlungen. Das Generalkommando des I14. Armeekorps hat den Mitgliedern des Badiſchen Militärvereinsverbandes das Tragen des Verbandsabzeichens bei den Kontrollver⸗ ſammlungen geſtattet. Das Präſidium des Bad. Militär⸗ vereinsvorſtandes gibt dies den Kameraden zur Kenntnis mit dem Bemerken, daß es wünſchenswert iſt, wenn die Verbandskameraden bei den Kontrollverſammlungen von obiger Erlaubnis Gebrauch machen und ihre Zugehörigkeit zu einem Militärverein durch Anlegen des Vereinsabzeichens zu erkennen geben. * Patentbericht für Baden. Mitgeteilt vom Zivilingenieur C. Menke, Potentbureau, Mannheim. Patentanmeldungen. B. 38 982. Maſchine zur Herſtellung der Sandform für den Guß von Rippenrohren. Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold& Neff, Durlach.— Sch. 20 512. Bei mäßigem Anprall wirkungsloſe Türbremſe; Zuſ. 3. Patent 117 456. Emil A. Schneider, Freiburg i. Br.— F. 17 886. Malzwenderſpirale, vor⸗ zugsweiſe für Dörrmalz oder Gerſte; Zuſ. 3. Patent 131 869. Bernh. Fiſcher, Heidelberg.— Patenterteilungen. 148 305. An⸗ ordnung zur Erregung aſynchroner Maſchinen beliebiger Phaſenzahl. O. S. Bragſtad und J. L. la Cour, Karlsruhe.— 148 818. Rotieren⸗ des Werkzeug zum Bearbeiten des Bodens in Furchen; Zuſ. 3. Pat. 146 435. Wilhelm Lorenz, Karlsruhe.— 148 379. Verſchlußein⸗ richtung für nach beiden Seiten aufgehende Türen. Jacob Kuhn, Karlsruhe.— Gebrauchsmuſter ⸗ECEintragungen. 212 847. Uhrſchutztaſche mit durchbrochenem Boden. E. F. Keller⸗ Reinhard, Freiburg i. Br.— 212 063. Federnder Laternenhalter für Fahrräder, beſtehend aus einem in zwei Schleifen gebogenen Metall⸗ ſtabe. Süddeutſche Metallwerke, G. m. b.., Mannheim.— 212 648. Heizkörperbeſtreichungsbürſte, beſtehend aus einer ſpiralförmig um Draht gewickelten Borſtenraupe. Heinrich von Molitor, Weinheim a. der Bergſtr.— 212 568. Mit abgeſetzter Wandſtärke verſehene Iſolier⸗ tülle für Iſolierrohre elektriſcher Leitungen, welche die lichte Weite des Rohres nicht verengt und das Anlegen desſelben an die Wand nicht verhindert. Grund& Oehmichen, Karlsruhe.— 212 746. Kerze mit Brennſtundeneinteilung und Zentimetereinteilung. Franz Kaver Diller, Neckarbiſchofsheim.— 212 813. Zeichnungsordner in Schrank⸗ form, zum Einhängen der mit Aufhängeöſen verſehenen Zeichnungen. Erwin Braun, Mannheim.— 212 614. Kaminfutterrohr mit an⸗ gefalztem, vorn engerem Innenrohr und mit Befeſtigungsſchraube. Georg Schück, Heidelberg.— 212776. Abſperrorgan für Lötrohre und Lötlampen, mit Metallmembrane zur Druckübertragung. Deutſche Waffen⸗ und Munitionsfabriken, Karlsruhe.— 212 639. Spiel⸗ kartenſchoner, zugleich Preſſe, aus Metall, beſtehend aus zwei inein⸗ andergehenden, muldenförmigen und mit Scharnieren verbundenen Teilen, welche mittels Schieber und mit Rippen verſehener Federn die Karten preſſen. Viktor Eberle, Triberg. * Der„Albrecht Dürer“ Vortrag des Herrn Prof. Dr. Schmidt⸗ Aachen(mit Lichtbildern) findet am nächſten Mittwoch, 16. Dezbr. (nicht Dienstag), abends%9 Uhr im Bernhardushof ſtatt. Verein Frauenbildung— Frauenſtudium, Abteilung Mann⸗ Eine eingeſchobene Mitglieder⸗Verſammlung findet heute Der Verein Frauen⸗ heim. nachmittag ½5 Uhr im Hotel National ſtatt. dee ſeltſames Inſekt iſt, bis man es ihm erklärte, hat dem deutſchen und dem amerikaniſchen Sachverſtändigen weichen müſſen. Wenn man jetzt einen Bürger der Stadt trifft, ſo ſpricht er nicht mehr von großen Funden, ſondern vom Wachſen der Stadt, von Trambahnen und Brücken. Waſſer wird nicht mehr langſam aus den Salzſeen deſtil⸗ liert oder ſorgſam in Waſſerlöchern angeſammelt. Man pumpt es auf Hunderte von Meilen weg von der Küſte und man bekommt ſo viel man haben mag. Der wandernde Whiskyverkäufer iſt von der „G. m. b..“ verdrängt, die zweiſtöckige Ziegelhäuſer beſitzt. Kirchen erſtehen an allen Orten. Das Theater lockt einige der beſten Wander⸗ truppen der Kolonie an. Das Morgenblatt iſt ſchon jetzt, während ſein Eigentümer noch ein funger Mann iſt, von der Größe eines kleinen Taſchentuches zu einer ſtattlichen Zeitung angewachſen, die keinem Orte Schande machen würde, und der Beſitzer iſt heute ein Mitglied des Bundes⸗Parlamentes in Melbourne — Eine gehobene Stadt. Gehoben werden ſoll die ganze Stadt Galbeſton in Texas, und zwar nicht nur die Straßen, ſondern auch der Boden unter den Gebäuden. Man will dadurch eine Wieder⸗ holung der Kataſtrophe im September 1900 unmöglich machen, bei der ein Orkan 3000 Häuſer zerſtörte und mehr als 8000 Menſchenleben vernichtete. Galveſton iſt auf dem öſtlichen Ende einer langen, ſchmalen, ſandigen Inſel erbaut; der Mittelpunkt der Stadt, der höchſte Punkt, liegt nur acht Fuß über dem Meeresſpiegel. Im Golf von Mexiko iſt nur geringe Flutkraft; der Unterſchied zwiſchen Flut und Ebbe beträgt nur achtzehn Zoll. Die Regierungsdämme, wie die Steinmauern genannt werden, hatten die Stadt genügend geſchützt, bis der Orkan kam. Damals ſtieg das Waſſer nach den offiziellen Verichten um fünfzehn Fuß. Nach dem neuen Plan ſoll nun Erde auf der Golfſeite der Stadt aufgelegt werden, ſo daß ſie 17 bis zu 20 Fuß über den Meeresſpiegel ſteigt und auf der Buchtſeite bis zu ein oder zwei Fuß abfällt. Als Handelszentrum der Baumwoll⸗ fsladungen iſt Galveſton jetzt noch bedeutender als vor dem Eine derartige Ingenieurleiſtung wird zum erſten Male in der Geſchichte geplant. — Ein Höhlenubewohner in Spanien. Die Entdeckung eines Höhlenbewohners in den baskiſchen Provinzen bei Fuenterrabbia an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze erregt in ganz Spanien Aufſehen. Als ein Zollwächter vor einigen Tagen mit ſeinem Hunde in einem Walde Nachforſchungen anſtellte, ſah er ein ungewöhnliches Weſen in Geſtalt eines Mannes, der vor ihm mit erſtaunlicher Schnelligkeit floh und im Loch eines Berges verſchwand. Der Wächter folgte nach und fand, daß der wilde Mann den Eingang ſeiner Höhle mit Holz⸗ ſtücken und Steinen verbarrikadiert hatte, die jedoch leicht entfernt werden konnten, und der Mann wurde gefangen. Sein Ausſehen war vollſtändig prähiſtoriſch. Seine einzige Kleidung war ein Fell, das um die Hüften geſchürzt war. Sein langer wirrer Bart fiel wie ein Mantel auf ſeine Büſte, während ſein Haar in dichten Maſſen auf ſeinem Rücken lag. In der Höhle fand man viele Knochen von Schafen, Wild und anderen Tieren, die er verzehrt hatte, einen Strick, eine Keule und eine Steinaxt. Ein Mooslager war die einzige Aus⸗ ſtattung. Der Wächter brachte den Höhlebewohner nach Fuenter⸗ rabbia, wo ſeine Erſcheinung das größte Aufſehen hervorrief. Vor dem Magiſtrat erklärte er, daß er Prudencio heiße, 28 Jahre alt wäre und als Kind in einem Findelhauſe in San Sebaſtian gelebt hätte. Er hatte früher als Gehilfe im Ackerbau gearbeitet, aber vor zwei Jahren ging er in den Wald, da er keine Arbeit finden konnte und in großer Not war. Dort lebte er bon Eicheln, Haſelnüſſen und Vogel⸗ eiern. Allmählich lernte er mit der Schlinge und der Axt umgehen und konnte Wild und Schafe erlegen, die er aufſpürte. Da er kein Feuer hatte, aß er das Fleiſch dieſer Tiere roh. ſtimmrecht hat ſämtlichen Abteilungen des Frauenſtudium eine Aufſorderung zum krikt geſchickt; Zweck der heutigen Mitgliederverſammlung, hierüber nach gründ⸗ licher Ausſprache Stellung zu nehmen. Im Arbeiterfortbilbungsverein fand geſtern abend wiederun ein Vortragsabend ſtatt, an welchem Herr Zahnarzt Dieteich⸗ Heidelberg ſtatt des aviſierten Vortrags über Nanſens Nordpolreiſe, der infolge techniſcher Schwi keiten nicht ſtattfinden konnte, eine nit vielem Beifall aufgenommene Vorleſung hielt über„Ein Stier⸗ gefecht in Madrid“. Der durch ſeine früheren Vorträge mit Lichk⸗ bildern wohlbekannte Redner führte die Zuhörer nach geſchichtlichen Rückblicken auf die Entſtehung dieſer Schauſpiele zur Zeit der roman⸗ niſchen Kaiſer ſowie auf ſolche Veranſtaltungen im Mittelalter in ein modernes Stiergefecht in Madrid. Wohlgelungene colorierte Lichtbilder illuſtrierten die greuelvollen Einzelheiten des Stier⸗ gefechts, die mit dem Auftreten des Eapadas(Stierfechters) enden, der dem halb zu Tode gehetzten Kampfſtier mit einem wohlgezielten Degenſtoß ein Ende macht. Mit packenden Worten wußte der ge⸗ ſchätzte Redner die einzelnen Szenen auszumalen, mit manchen humoriſtiſchen Ausfällen auf die Volksverrohung des ſpaniſchen Volkes und ſchloß ſeinen hochintereſſanten Vortrag mit einem warmempfun⸗ denen Appell an das Publikum, der zur Förderung der Tierſchutz⸗ beſtrebungen aufforderte. Der Redner erntete lebhaften Beifall von ſeiten des mehrere Hundert Köpfe zählenden Publikums. * Feuerios Prinzeugarde Vorſtellung. Das Präſidium nahm geſtern abend auf dem großen„Scheuern“!platz die Parade über die Prinzengarde, welche unter dem Kommando des neuen Major Herrn Adam Kraft ſteht, ab. Es ging alles vorzüglich von ſtatten und wurde der Reveillemarſch, welcher bei unſerer Garde zu der an⸗ ſtrengendſten zählt, äußerſt befriedigend ausgeführt. Es war eine Freude, die ſchmucken Gardiſten, die an Jaſtnacht das Herz erfreuen, bei ihrem Drill zu ſehen und kann man dem neuen ſchneidigen Herrn, ebenſo dem Leutnant Herrn W. Boos das Zeugnis ausſtellen, daß ſie in ſo kurzer Zeit, wenn es auch etwas„Loch“ abſetzte, befrie⸗ digende Erfolge erzielten. Den Beſchluß bildete eine Bewirtung der Garde in den großen Räumlichkeiten des„Brauſtübel“, S 5, 3, mit der Parole 12 Uhr 11. Wir glauben, dieſes Antreten der hier ſo beliebten Bürgergarde des Feuerio unſeren Leſern nicht vorenthalten zu ſollen; erſtes öffentliches Auftreten derſelben Neujahr nachmittag 2 Uhr 11. *Saalbau⸗Theater. Heute Dienstag, abends 8 Uhr findet die letzte Vorſtellung des Circus Liliput ſtatt, gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß von 16. bis 19, keine Vorſtellungen ſtattfinden. * Der Luſtmörder Weygandt eines neuen Luſtmordes beſchuldigt. Der vor etwa drei Monaten in Aſchaffenburg verhaftete, angeblich Irrſinnige iſt, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, der Taglöhner Georg Weygand der in der Kreisirrenanſtalt Klingenmünſter in der Pfalz bis jetzt interniert war. Weygand hat, als er in Offenbach beim Militär diente, an einem Mädchen einen Luſtmord verübk, weskwegen er in die Irrenanſtalt nach Frankenthal verbracht wurde, von wo er vor fünf Jahren flüchtete und ſich überall umhertrieb, ohne daß es gelang, ſeiner habhaft zu werden. Erſt vor kurzer Zeit wurde er in Aſchaffenburg feſtgenommen, weil er verdächtig war, bei Sgarbrücken einen neuen Luſtmord an einem Mädchen begangen zu haben. Die Leiche dieſes letzteren Opfers war ähnlich zugerichtet, wie die ermordete Joſefine Haas; auch noch andere Verdachtsgründe legen die Vermutung nahe, daß er beide Mordtaten verübt. Wey⸗ gand wurde mit verſchiedenen Zeugen konfrontiert. * Mutmaßliches Wetter am 16. und 17. Dezember. Ueber den Sonntag hat ſich nochmal ein Luftwirbel von 735 Millimeter in Cornwallis gebildet, iſt aber durch den Hochdruck im Oſten Europas 9 nunmehr weſtlich von Irland auf 745 Millimeter wieder abgeflacht worden. Freilich erfuhr dadurch auch im inneren Rußland der Hoch⸗ druck eine Abſchwächung von 780 Millimeter auf 775 Millimeter, An der Riviera liegt eine ſchwache Depreſſion von 755 Millimeter, über der ſüdlichen Hälfte von Frankreich, der Schweiz, dem übrigen Italien und Deutſch⸗Oeſterreich, ferner über Norddeutſchland links der Elbe eine ſolche von 759—755 Millimeter. Bei vorherrſchend öſtlichen, aber ſchwachen Winden iſt für Mittwoch und Donnerstag vielfach nebliges, aber nur zu ganz vereinzelten und kurzen Stör⸗ ungen geneigtes Wetter und zeitweilige Aufheiterung bei langſan ſinkender Temperatur zu erwarten. Nus dem Grossberzogtum. *Karlsruhe, 14. Dez. Die heutige Gewerbgerichtswahl, bei der das Proportionalwahlſyſtem ſeine Anwendung fand, hatte folgen⸗ des Ergebnis: Arbeitgeber: Verein Gewerbetreibender und Hand⸗ werksmeiſter 10 Beiſitzer, Nicht⸗Gewerkſchaftskartell 2 Beiſitzer. Bis, her gehörten die 12 Beiſitzer aus der Zahl der Arbeitgeber der Gruppe der bereinigten Handwerksmeiſter und Gewerbetreibende und die 12 Beiſitzer aus der Zahl der Arbeitnehmer der Gruppe des Gewerk⸗ ſchaftskartells an. Von 688s eingeſchriebenen Wählern ſtimmten nur 3466 alſo 50.8 Prozent ab. sch. Freiburg, 14. Dez. Vor einigen Tagen verbrannte ſich das 2jährige Kind des Buchhalters Stiegler hier im Ge⸗ ſicht. Der Diakoniſſenhausarzt machte dem Vater die Mitteilung, das Kind könne nur gerettet werden, wenn Teile der Haut eines geſunden Menſchen auf die Wunde des Kindes übertragen werden könnten. Der herzhafte Vater ließ ſich Haut bvom Oberarm nehmen, die Operation verlief günſtig und Vater und Sohn ſehen ihrer Heilung entgegen. sch. Freiburg, 14. Dez. Das Heimſche Schwi m mbad an der Carettoſtraße iſt jetzt Sigentum der Stadt gewor⸗ den: Der Bürgerausſchuß genehmigte die bekannte Vorlage Montag Mittag, wonach das Anweſen der Frau Witwe Heim um 50000 Mk⸗ zu kaufen ſei. Ueber die Beſtimmung des Platzes verlautet noch nichts. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „ Speyer, 14. Dez. Heute früh wurde im Amtsgerichtsgebäude in ſeinem Bureau der Vorſtand des hieſigen Amts⸗ gerichts, Herr Oberlandesgerichtsrat Schäfer, tot aufgefunden. Er hat ſich geſtern abend mittels Revolvers erſchoſſſen. Der Verſtorbene ſtand im 69. Lebensjahr und iſt ſe dem Fahre 1869 in hieſiger Stadt tätig. Der Grund zu dem Selbf ſmord iſt vorläufig noch nicht bekannt. e. Bingen, 14. Dez. Eine myſteriöſe Geſchichte verſetzt die hieſige Bevbölkerung in große Aufregung. Als geſtern abend ein Küfermeiſter aus Münſter b. B. auf dem Wege von Diemesheim nach Büdesheim in die Nähe des Mühlteichs kam, ſah er, wie 2 junge Leute, ein Burſche und ein Mädchen, die ſich an der Hand gefaßt hatten, in das Waſſer ſprangen. Hoch wirbelte das Waſſer auf und ſchloß ſich über die Beiden. Die heute während des ganzen Tages unter Aufſicht der Gendarmerie angeſtellten Unterſuchungen ver⸗ liefen reſultatlos. Die ganze Sache klingt etwas ungkaublich, denn das Waſſer des Mühlteiches iſt nicht tief und hat abſolut keine Strömung, die Leichen mußten alſo unbedingt gefunden werden. Sport. 1 Die Generalverſammiung des Ski⸗Klubs Schwarzwald auf⸗ dem Feldberg war von 6 Sektionen beſchickt worden. Die An⸗ träge ſind außer einem Antrage von Todtnau ſämtlich angenommen. Der Klub wird jetzt mit den Vorſtänden der anderen mitteleuro⸗ päiſchen Ski⸗Vereinen in Verbindung treten wegen Zufammenſchluß zu einem Verbaude. ⁊ Seifez Genrral-Anzemey⸗ Mannheim, 15. Dezember. Baters beizutragen. Theater, Runſt und iſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß den -⸗Abonnenten für die am 19. d. M. ſtattfindende Vorſtellung„Nacht⸗ aſyl“ das Vorkaufsrecht bis Mittwoch, den 18. d.., Nachmittags 5 Uhr gewahrt bleibt. Kleine Mitteilungen. Profeſſor Dr. Karl Bonhoeffer aus Königsberg hat den Ruf als ordentlicher Profeſſor und Direktor der Irrenklinik an die Heidelberger Univerſität angenommen.— Die Plenarverſammlung der Freiburger ordentlichen Profeſſoren wählte Profeſſor ord. Dr. Rudolf Thurneyſen(philoſophiſche Fakultät) zum Prorektor der Univerſität Freiburg für das Studienjahr 1904/05. Deueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Weißenfels, 14. Dez. Der Bankier Fritz Prange hierſelbſt ſtellte ſich nach Depotunterſchlagungen in Höhe von 170 000 Mark der Staatsanwaltſchaft in Naum⸗ burg. Durch den Zuſammenbruch des Bankhauſes werden viele kleine Landwirte geſchädigt. * Konſtantinopel, 13. Dez. In Kerbelah, Wilajet Bagvad, wohin die Perſer ihre Wallfahrten unternehmen, brach die Cholera aus. Am 11. Dezember ſind zwölf Perſonen erkrankt, zehn geſtorben. Maßregeln zur Fernhaltung der Pilger ſind angeordnet. Aus dem Reichstage. * Berlin, 15. Dez. Der„Staatsbürgerztg.“ zufolge ſchloſſen ſich der neuen Partei der„Wirtſchaftlichen Vereinigung“ noch der Abgeordnete Zind ler(Zcamikan⸗ Kolmar) an, wodurch ſich die Zahl der Mitglieder auf 17 erhöht. Aus ſtände. 52(Berlin, 15. Dez.(Priv.) Die Beſchwerde der Krim⸗ mitſchauer Arbeiter wegen Aufhebung des kleinen Be⸗ lagerungszuſtandes iſt von der Kreishauptmannſchaft abſchlägig beſchieden worden. * Valladalid, 15. Dez. Die Ausſtändiſchen veran⸗ ſtalteten geſtern abend lärmende Kundgebungen. Berittene Poliziſten mußten einſchreiten und gaben mehrere Schüſſe ab. Der Kaiſer von Oeſterreich und Serbien. . Wien, 15. Dez.(Priv.) Wie jetzt mitgeteilt wird, hat bei dem geſtrigen Empfange des ſerbiſchen Geſandten der Kaiſer betont, daß durch die blutigen Ereigniſſe des 11. Juni das Anſehen Serbiens im Auslande empfindlich gelitten habe und daß bei allen Sympathien für das ſerbiſche Volk an ein voll⸗ kommenes Einvernehmen zwiſchen Oeſterreich und Serbien nicht zu denken ſei, da die Königsmörder am Hofe eine ſo große Rolle ſpielen. Die Beſtrafung, ſowie die Entfernung aller Perſonen, welche an dem Morden beteiligt waren, ſei eine Forderung der übrigen Mächte und dieſer Forderung müſſe König Peter nach⸗ zukommen ſuchen. Rußland und Japan. o. London, 15. Dez.(Privat.) Der hieſige j a pa⸗ niſche Geſandte, Baron Hayaſhi, hat von ſeiner Re⸗ gierung die ruſſiſche Antwort auf Japans Vorſchläge brieflich mitgeteilt erhalten. Er überreichte der engliſchen Re⸗ gierung eine Abſchrift davon. Er erklärte, er habe keinen Grund, ſeine Meinung, daß die Verhandlungen zu einem friedlichen Er⸗ gebnis führen, zu ändern. Stimmen aus dem Publikum. Vom Roſengarten. Mit dem Hute in der Hand, kommt man durch das ganze Land— aber nicht in den Muſenſaal des Roſengartens. Das haben am Freitag abend alle diejenigen leider erfahren müſſen, die demVor⸗ trag des Herrn Heltmann beiwohnen wollten. Die Türhüter wieſen unerbittlich jeden zurück, der mit einem ſolchen Kleidungsſtück be⸗ waffnet(nota bene in der Hand!) es wagen wollte, die an dieſem abend der Wiſſenſchaft geweihte Stätte zu betreten. Wir ſahen un⸗ zählige Damen und Herren, in nicht gerade roſiger Stimmung, die Treppen wieder hinuntereilen, um nachträglich noch die verpönte Kopfbedeckung an den vollgepfropften Garderobeſtänden abzugeben. Wer hat wohl dieſen neueſten Ukas verbrochen? Wir möchten denn doch dem betreffenden Herrn empfehlen, falls er aus irgend welchen, uns vor der Hand nicht verſtändlichen Gründen, eine ſolche neue Verordnung zu erlaſſen ſich genötigt fühlt, dies entweder durch Plakate unten im Veſtibül bekannt zu geben, oder doch zum Mindeſten die Garderobieren zu inſtruiren, daß ſie das Publikum auf die Neuerung aufmerkſam zu machen haben. Briefkaſten. Ein alter Abonnent. Bei Errichtung eines eigenhändigen Teſtamentes iſt die Zuziehung von Zeugen nicht erforderlich. Das Teſtament muß aber von dem Teſtator unter Angabe des Ortes und Tages der Errichtung eigenhändig geſchrieben und unterſchrieben ein. Abonnent A. 3. 10. Der Vermieter eines möblierten Zimmers iſt berechtigt, vom Mieter, welcher die Möbel abſichtlich oder fahr⸗ läſſiger Weiſe beſchädigt hat, Schadenerſatz zu beanſpruchen. Abonnent F. K. Ihre Anfrage iſt ſo ohne weiteres nicht er⸗ ſchöpfend zu beantworten. Wir müßten vor allen Dingen wiſſen, ob Ihre Broſchüre bereits gedruckt iſt. Iſt dies noch nicht der Fall, ſo raten wir Ihnen, mit einem guten Verleger in Verbindung zu treten — den Selbſtverlag aber tunlichſt zu vermeiden. Liegt die Broſchüre dahingegen ſchon im Drucke vor, ſo würden Sie, um einen Vertrieb in ganz Deutſchland zu erzielen, mit einem Leipziger Kommiſſions⸗ hauſe ſich in Verbindung ſetzen. Gedenken Sie jedoch Ihr Werk nur in Mannheim zu verbreiten, ſo wäre der perſönliche Beſuch der Mannheimer Buchhändler zu empfehlen. Um Ihnen Verleger reſp. Kommiſſionär nennen zu können, müßten wir die Art der Broſchüre kennen. Der Oeſer'ſche Führer iſt im Verlage der Verlagsbuch⸗ handlung von FJ. Bensheimer erſchienen. Abonnent C. S. Sie können ein Zimmer mit monatlicher Miete nur vom 15. auf 1. eines Monats kündigen. Abonnent A. B. Sie ſind verpflichtet die Monatsfrau bei der Kranken⸗ und Invalidenkaſſe als verſicherungspflichtig anzumelden. Die zu zahlenden Beiträge richten ſich nach den Normativbeſtim⸗ mungen über die Lohnſätze, und werden Ihnen von der Kaſſe mit⸗ geteilt. Abonnent H. K. Die 3 Kinder, einſchließlich der Tochter, ſind gleichmäßig verpflichtet zum Unterhalte ihres erwerbsunfähigen Die verheiratete Tochter jedoch nur, wenn ſie igenes Vermögen beſitzt, oder wenn ſie mit ihrem Ehemanne in Gütergemeinſchaft, Errungenſchaftsgemeinſchaft oder Fahrnis⸗ nſchaft lebt. In den letzteren 8 Fällen muß es ſich der Ghe⸗ der Tochter gefallen laſſen, daß aus dem gemeinſchaftlichen * Unterhakt des Vaters anteilig beſtritten wird. bis 18.50, Oolkswirtschalt. Vei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Maunheim gelangten im Monat Nobember 1903 auf Einzel⸗Unfall 382, auf Kollektib⸗Unfall 20, auf Haftpflicht 211, auf Einbruchs⸗ und Dieb⸗ ſtahlverſicherung 18 Schäden zur Anmeldung. Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik.⸗G. Wie mitgeteilt wird, iſt Herr Julius von Us lar am 1. Oktober a. c. aus dem Vorſtand der Geſellſchaft ausgetreten. Statt ſeiner iſt Herr Otto Oloff zum Direktor der Geſellſchaft ernannt worden. Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen. Bei der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik werden am 1. Januar 1904 der bisherige ſtellbertretende Direktor, Kommerzienrat Viſcher, zum zweiten techniſchen Direktor, und die beiden ſtellvertretenden Direk⸗ toren, Kächelen und Hüttenmüller, zu kaufmänniſchen Direktoren ernannt werden. Viehmarkt in Maunheim vom 14. Dezbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 32 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 74—76., bp) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 70—72., o) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 00—00., d) gering genährte jeden Alters 00—00 M. 16 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 62—64., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 60—62., e) gering genährte 00—90 M. 747 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 70—72., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 60—66., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 58—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 54—58., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 45—50 M. 142 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 70•00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 67—00., c) ge⸗ ringe Saugkälber 00—65., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 20 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—60., b) ältere Maſthammel 55—00., c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 1040 Schwein e: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 54—00., b) fleiſchige 53—00., c) gering entwi ckelte 52—00., d) Sauen und Eber 46—48 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000-0000., 000 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00— 000., 00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—900., % Milchkühe: 000—000., 000 Ferkel:.00—.00., 10 Ziegen: 10—25 Mk., 0 Zicklein:—0.,(Lämmer: —·6 M. Zuſammen 2007 Stück. Handel mit Großvieh und Kälber ziemlich gut, Schweine mittelmäßig. Laudes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Vörſenbericht vom 14. Dez. 1903, mit eteilt von dem Vorſttzenden Fritz Kreglinger. Im Wochenverlauf war auf dem Getreidemarkt keine Ver⸗ änderung. Geſchäft ruhig. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 1700—17.50, fränkiſcher 17.10 17.30, niederbayer Ia M. 00.— 00, Rumänier, Ia M. 18.25 Ulka M. 18.00—18.25, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.0000.00, La Plata M. 00.00—00.00, Amerikaner M. 18.50— 00.00, Kalifornier M. 00.—00.00. Kernen: Oberländer M. 17.25—17.50, Unterländer M. 17.00 17.25. Dinkel 11.00 12.00. Roggen: württembergiſcher M. 14.50—15.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſtſcher M. 15.25—15.50. Gerſte: württemb. M. 15.00—00,00, Pfälzer(nominell) M..00 bis 00.00, bayeriſche M. 15.00—16.090, Tauber M. 16.00—16.25, ungariſche M. 60.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00. Hafer: Oberländer M. 13.00—13 50, Unterländer M. 11.25—12.25, Unterländer M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00 00.00, La Plata geſund 12.00—12.25, Yellow 00.00—00.00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 00.0000./00. Mehl⸗ preiſe pro 100 Ig inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 28.50—29.00, Nr. 0 M. 26.50—27.00, Nr. 2 M. 25.00—25.50, Nr. 3 M. 23 50— 24.00, 98 4 M. 20.50— 21.00, Suppengries M. 28.50—29.00, Sack Kleie Mk..00. Mannheimer Petroleum⸗Notirung vom 15. Dezbr. Amerik Petroleum disponibel M. 24.50, ruſſiſches Petroleum M. 23.50, öſterreſchiſches Petroleum M. 23.50 pro 100 Kilo netto verzollt ab gieſigem Lager. WBrüffel, 14 Dez.(Schluß⸗Kurſe.) Spanter 88.68, Italiener —.—, Türten L 132.50, Türken 1)—.—, Warſchau⸗Wiener—.—, Prinz Heinrich Liſſabon, 14. Dez. Geld⸗Agio 24— Proz. Wechſel auf London 42 5/ Pence. London, 14. Dez. Silber 25½, Priv.⸗Disk. 37ſ Wechſel auf deutſche Plätze 20.66. Valparaiſo, 14. Dez. Wechſel auf London 16 ½½. Rio de Jaueiro, 14 Dez. Wechſel London 11½2. New⸗York, 14. Dez. Uhr Nachm. Effecten. 1. 14. 11. 14. London 60 T. Sicht.79.90.79.90 New⸗Hork Central 117½ 118 Lond. Cable Tranſ..83.85.83.95 North. Pacifte Pref 891/ 90— Paris k. S..23½.23½% North. Pac. Com.—.——.— Deutſchland k. S. 937/80 93½10] N. Pac. 8% Bonds 70% 702¼ Atch, Top. Santa Fe 67/ 687% Norfolk. Weſt. Pref 57— 5775 Canadian Pacifte 118— 119½ Unton Paciftie Sh. 767/8 79 Southern Pacifte 46%d“ 48%4% Bds. p. 1925 138“%/ 1337% Chie. Milw.& St.P. 140½/ 149—Silber 54½(55½ Denv. Rio Gr. Pref 71— 722].]Kanſas City Sh. 45% 47— Illinots Central 129¼ 129½ United T. Steel— 10% Lake Shore———„Pref. 5/½⁴[ 58½ Louisville& Naſhv.! 105d½ů 107— * Newyork, Schluß, 14. Dez.(Tel.) Weizen er⸗ öffnete auf geringe Ankünfte im Nordweſten ſowie beeinflußt durch Käufe für fremde Rechnung— feſt— mit Mai ½ c. höher, dann weiter ſteigend auf günſtige Wochenſtatiſtiren und auf mäßiges Angebot. Dann weichend geſtützt durch Realiſterungen und auf Zunahme der ſichtbaren Vorräte. Gegen Schluß aber⸗ mals gebeſſert auf lokale Deckungen. Schluß ſtetig, Preiſe ½—1½ c. höher. Für den Export wurden 13 Bosdtladungen verkauft. Umſatz 1400 000 bufhels. Mais eröffnete im Einklang mit der Haltung des Weizen⸗ marktes— feſt— mit Mai e. höher, befeſtigte ſich dann noch mehr, entſprechend der Feſtigkeit in Chicago. Später abge⸗ ſchwächt infolge der günſtigeren Witterung im Weſten und auf lokale Abgaben. Gegen Schluß wieder gebeſſert, im Einklang mit Weizen. Tendenz ſtetig, Preiſe unverändert bis c. höher. Für den Export wurden 14 Bootladungen verkauft. Umfatz 30 000 buſhels. Kaffee niedriger auf ungünſtige braſilianiſche und europäiſche Kabelmeldungen ſowie auf Abnahme der Lagerhaus⸗ lieferungen, als auch auf europäiſche Verkaufsordres und auf Abnahme der Nachfrage von Kapitaliſten. Schluß ſtetig. Baumwolle höher auf gute Nachrichten über die Ten⸗ denz der ſüdlichen Lokomärkte und auf Deckungen unter Führung der Platzſpekulation; dann niedriger auf enttäuſchende Kabel⸗ berichte, Verkäufe unter Führung von Firmen mit Verbindung zum Ausläande und da die Zufuhren für morgen höher geſchätzt werden. Dann wieder anziehend auf Deckungen unter Führung I Käufer zurückhalten. Schluß ruhig. der Platzſpekulation. Zum Schluß abermals niedriger, da die New⸗Nork, 14. Dez. 5 Uhr Nachm. 8 14. 14. 1 14. Roth, Winl.⸗Weizen Naff. RioNr.7 Feb..65.43 loco 91/ 91˙/ do. ARärzß.80.60 „ Dezbr. 901/ 921ʃſ½ do. Aoril].90.75 „ März e e do. Ma.10.90 „ Maf 85 85 ½ do. Juni].15.95 „ Juni—— do. Juli 7. 08 „ FJulf 820( 82— do Auz.]].38.J5 „ Auguſt— do. Sept.].40.25 Mais Dezbr. 52— 52˙/ Mehl Spring⸗Wheal „ Febr.—— eloars.65.65 „ März—„., Baumw.⸗Zuf. v. Tg. 118000 74900 „ Mai 49/% 49˙½¼ do. ⸗Ausf. nach „ Juni Großbr. 1000 12000 „ Jult 25 do. ⸗Ausf. n. d. „ Auguſt Continent 30900 31009 Petroleum Rafined Baumwolle loco 12.40 12.45 (in Caſos) 12.20 12.20 do. Dez. 12.07 12.06 Naff. Petrol.Stand⸗ do. Jan. 12.18 12.14 ard whtte in..]“.50.50 do. Febr. 12.28 12.21 Raff. Petrl. Stand. do. März 12.42 19.34 in Philadelphia.4.45 do. Avpril 12.45 12.38 Credit Balances do. Mai 12.50 12.41 t Oll City 190.— 190.— do. zuli 12.47 12.88 Terpentin⸗Spiritus 60— 60— do. Aug. 12.49 19.41 Schmalz⸗Weſtern do. Sept. 12.14 12.10 ſteam..9.90 Baumwolle in New⸗ Schmalz(Rohe KK“ Orleans 12 I Brothers).15.20 Baumwolle in New⸗ Schmalz(Wileox) 85 Orleans p. Dez 12.35 12.27 per Dez..20.20 Branntw. in New⸗ Talg 5 57 Orleans p. Dez. 12.69 12.64 Zucker 30% 3˙½%½᷑JKupfer—.——[— Kaffee fair Rio Nr.7 7— 6% Zinn——— Kaffeehtioner7 Dez..45.25 Getreidefracht nach do. Jan.].55].301 Livervool 1½! 1½ Tages⸗Statiſtitk. 11. 14. Weizen Bootsladung—— Mais. Getreidefracht nach London d 1— 1 9 „ Antwerpen 17¼ 1 7„ Rotterdam ets. 4 ½ 4— Welzen, Zufuhren und Exporl: 1205 000 1 281 000 Mais, Zufuhren und Export: 602 00⁰0 1389 000 * Chicago, Schluß, 14. Dez.(Tel.) Die Woche er⸗ öffnete in feſter Haltung, für Weizen per Mai mit 38 c. und Mais mit ½ c. höheren Preiſen. In weiteren Verlaufe wurden die Märkte von denſelben Einflüſſen beherrſcht, wie in Newyork. Schluß ſtetig, Weizen—½(. höher, Mais unverändert bis ½ c. höher. Chicago, 14. Dez. 5 Uhr Nachm. 15315 14 11. 14. Weizen Dez. 785%/ 79¼ Schmalz Juli—— „ Mal 819%[81%/ Pork Dez. 11.32/ 11.50 „ Nlt 7r Mai— Mafs Dez. 4210% 41%„ Juli 11.57 11.80 „ Mat 48/ 4381][„ Dez.—.30 „ Juli 481½% 43%½„ Mai.277— Schmalz Dez..47.47 Speck.25.25 Mai.62.62 Eiſen und Metalle. Glasgow, 14. Dez.(Schluß.) Roheiſen mised numbers wärrants per Kaſſa——, per Monat—— ruhig. Cleveland, 14. Dez.(Schluß.) Roheiſen per Kaſſa 41/8.—, per Monat 41/8—. ruhig. London, 14. Dez.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 56 17.8, Kupfer 3 Monate 56.6, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 124.6, Zinn 3 Monate 125..6, feſt.— Blei ſpamiſch 11..9, Blet engliſch 11.10.—, feſt.— Zink, gewöhnlich 21..—, Zink ſpezial 21 10.—, feſt. Queckſilber.— Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 12. Dez.(Drahtbericht der Amerkan Linte Southampton). Der Schnelldampfer„Philadephia“, am 5. Dezbr⸗ von New⸗York ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7. direkt am Hauptbahnhof. Rew⸗Pork, 10. Dezbr.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſtdampfer„Graf Walderſee“, iſt am 10. Dezbr. morgens 8 Uhr wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther& v. Reckow. Mannheim, L. 14 No. 19. Geſchäftliches. * Wer für das bevorſtehende Weihnachtsfeſt noch nicht das richtige geſehen oder gefunden hat, womit er ſeine Lieben durch ein Geſchenk erfreuen will, der verſäume nicht, zuerſt die neue, effektvolle Schaufenſter⸗Dekoration, des Uhren⸗, Juwelen⸗, Gold⸗ und Silber⸗ Waren⸗Geſchäfts der Firme Franz Arnol d, Breiteſtraße, I 1, 3 hier, zu beſichtigen. Es liefert dieſe Ausſtellung den deutlichſten Beweis von der Leiſtungsfähigkeit dieſes auf der Höhe der Neuzeit ſtehenden Geſchäftes. Für Reellität bürgt der 30jährige Beſtand der Firma. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Gruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redakttonellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Direktor Speer. Stahl aller Art Ferialität: driginal-Dannemora-Werkzeugstabl. Eduard Dünkelberg, Mannhelm. Verbind.⸗Caual linkes Ufer 8.— Leipzig.— Berlin. Frankenhausen— C. yFfhäuser. K. Hlectro- und Maschinen-Ingenieure, Modern eingerichtetes Laborate inns. Stastekommissar. „5 8 98 ArIeH GLITNZEND BEGUTACHTET: Saibf5 TOILETTE-FETT-SEIFE 5 Uunübertrorten für Baut⸗ u Teintpflege: Rein, mil, sparsam. C. Naumann, Seiten- u, arfümeriefabrik, Offenbach a. M. re 72 9bIL Manunbeim, 15. Dezenber. Weinverſteigerung. Am Dienstag, 15. Dezember 1903 und die gauffolgenden Tage, jeweils nachmittags Uhr au⸗ fangend, verſteigere ich in meinem Lokal K 3, 17 im Hofe links, die Meine des Herrn Varl Kohlimeier, früheren Beſitzer der Arche Noah hier, öffentlich gegen bar: Ca. 2000 Flaſchen Weiß- u. Notweine, Jüd⸗- u. Hchaumweine als: Wachenheimer Bächel, Forſter Niesling, Forſter Kirchenſtück, Forſter Orléans, Ruppertsberger Tra⸗ miner, Deidesheimet Kieſelberg, Nierſteiner Berg, Ober⸗Ingel⸗ heimet, Durbacher, Markgräfler und Bergſträßer. Sherry, Malaga, Madeira, Mercier, Chäteaux de Vaux, Henkell ete. Ferner ca. 5000 Liter Woiß- u. Notweine obiger Marken, in Gebinden von 30 Liter an. 18132 Theodor Michel. Waiſenrat, K 3, 17. Belianntmachung. Konkurs über das Vermögen der Firma A. Kirchgeßner und Safferling hier betr. Es ſoll eine Abſchlagsverteilung vorgenommen werden. Hierzu ſind 23000 Mark verfügbar. Zu be⸗ rückſichtigen ſind 810 Mk. bevorrechtigte und 110668 Mk. 46 Pfg. nicht bevorrechtigte Forderungen. Das Verzeichnis der zu berückſichtigenden Forderungen liegt auf der Gerichtsſchreiberei Gr. Amtsgerichts bier, (Abteilung XIV) zur Einſicht auf. 18153 Mannheim, den 14. Dezember 1908. Der Konkurs verwalter: Dr. Eder, Rechtsanwalt, E 4, 1. 5—7— 5 Zwangs⸗Verſteigerung. Sekannkmachung für die Mittwoch, den 16. Dez. 1908, Ithiffahrt. nachmittaas 2 uhr Zur Austiefung des Schiffahrts⸗ werde ich im Pfandlokal 4, 5 weges unmittelbar oberhalb der hier, gegen bare Zahlung im]Schiffbrücke bei Maxau werden Vollüreckungswege öffentlich Zur Zeit Baggerungen ausge⸗ verſteigern: führt. 70 Kiſten Zigarren zwei Auf die Dauer dieſer Vagger⸗ Chiffonier attente ungen können Schleppzüge oder U 5 B Kleiderſchrank, 1 Kommode, ni ib d⸗ 95 en 1 Nähmaſchine und vier nungszeiten: 5 Bilder. 222791 9,12 bis 9,48 vormittags Mannheim, 14. Dez. 1903. 12,10 bis 1,20 nachmittags und Striegel, Gerichtsvollzieher. 3,07 bis 4 00 Oeffentliche den Rhein von der Hafenmünd⸗ ung Karlsruhe bis zur Schiff⸗ Verſtei gerung 11 890 1 Dezen 52 100 8% Ge. Nheinban⸗Inſp⸗ Witnad 1. 90 D mittags 12 Uhr werde ich im Auſtrage ge mrf dndrarſteincrung. mäߧ 373, 379 H. G. B. im Börſenlokal E 4 dahier gegen bare Zahlung Mittwoch, 16. Dezör. 1903, nachmittaas 2 Uhr für Rechnung deſſen, den es angeht werde ich im Pfandlokal O4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern! 22280 1 Partie leere Cigarren⸗ 60 Sack Weizenmehl No. 0, 595 Rhein⸗ müßlenwerke, zu den Kon⸗ ditionen der Vereinigung Süddeutſcher Handels⸗ Da⸗ ſchachteln, verſchiedene Auslage⸗E kaſten, 1 Ladenregal, Holzpfeifen, 1 Standuhr, 1 Sekretär, 1 Laden⸗ theke, 3700 Stück Cigarren, große Partie Rauchtabak uu. Cigarretten verſchiedener Syrten, Unterſatz andere Gegenſtände. und verſchiedene mühlen, öffentlich meiſt⸗ eſttmmt ſtatt. verſteigern. Mannheim, 15. Dezbr. 190g. annheim, 14. Dez. 1903 Weiler, weber, Gerichtsvollzteher, L 4, 12. Gerichtsvollzieher. Zmangs-Verſteigerun ung T 6. I. F 6. k. Mittwoch, 16. Dezember 1903, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 Fahrnis⸗Verſteigerung. 1 Glasſchrauk mit 5, Sette. 1 Mitiwoch, den findet im Saale der Bäcke Llannhein. 16. Dezember, abends 29 Uhr, rinnung, Geſellige Zuſammenkunft ſtatt, in welcher Herr Hauptlehrer Gaſſert einen Vortrag über: „Welche Beſormen ſind notwendig, um unſere Nolksſchule eitgemäß auszugeſlalten?“ halten wird. Wir laden hierzu unſere Mitglieder, Parteifreunde und alle, die ſich für dieſen Vortrag intereſſieren, hiermit höflichſt ein. Mannheimer Liedertafel. Dienstag, 15. Dezember 1903 abends ½9 Uhr Gesamt-Chorprobe. ——e Der Vorſtand. Iſrgel. Waiſenperein. Zur Beſchenkung unſerer Pfleg⸗ linge biden wir ferner: 2 5 9 Frau Bensheimer von: 10., S..10., F. B. L. 5 M, J. L. 5 9 L. S. 5., F F. 5., S..5., A. W. Waren. Durch Frau Darmſtädter von: A. D. 10., A. D. 5., W. D. 5., J. D. 5., J. D. 10., S. H. 20 M, m. g. B. Ee B. g. J ch J. H. 5 M. Durch F Frau Drepfaf Dont O. 10., J. N. 8 M. T. G. 3., H. M. 3 N. E. W. . 85 12 5.,.H. 5., „5., A..)., G. 11 5., 6. M. 8 M. A. K. 4., B. N. 10., S. E. 5 M. 5 K. 5., C. K. 5., B. B. Sigenein 10., J. B. 20 M. P. L. L. 6., J. H. 5 M. T. W. 5., L. S. Waren, E. 5. 5., L. N. 5 M. Durch Frau Hirſch von: L. B. 10., B. H. 10., G. H. 10 M. E. 05 10 M. M. K. 5 M N. G. 5., J. G. 6 M. Burch Frau J Jordan von: 8 W. 10., L. M. 20., 10 M, J. W. 10., L. 10., L. J. 20 M. Durch Nayer⸗Dinkel von: L. W. Die Verſteigerung ſindet 5 W . M. W. in M. M. D. 10 M. Durch Fiau Neumann von: P. M. 24., N. N. Spielſachen Durch Frau öe von: J. N. 6., A. G. 5 9„A. S. d., 85 0. E. D. 10 M, Frankturt 10., G. M. A. H. Waren,., N. B. 5., A. M. Wären VBulch 75 kr ers hier gegen Barzahlung öffent⸗]TFrau Wachenheim von:—— M. i eeeere e ſich Ue 22275 H. 10* 5 N. 5 M. J. R. ttwoch, den 16. d. Mits.,, ezt 9 1 nachmittags 2 Uhr Nöbel aller Art, Betten, 55., S. 10., H. N. 8 anfangend, Lit. T(z, 1 gegen Mille 2 Ladeneinbich⸗., B. N. 10., M. W̃᷑s., Barz febende folgende Gegen⸗ tungen, 1 Pianino u. A. mehr. B. G. 5., M. B. 3 M. B. ſtände als 22282 Mannheim, 15. Dez. 1903. 905 M. 10 M. G. P. W. 75 Waren, W. S. 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Die Gräfin, ſeine Gemahlin 8 Baron Kronthal, Bruder der Gräfn Baronin Freimann, eine junge Wittwe, Schweſter des Grafen Hilda Schoene. Nanette, ihr Kammermädchen Baculus, Schulmeiſter f einem Gute des Grafen 5 8 5 Gretchen, ſeine Braut 5 Pantraltah, Haushofmeiſter auf dem Schloſſe des e Hecht. Ein Bauer.„Adolf Peters⸗ Frieda Hawlie zek vom Hof⸗ theater in Al. enburg, Eduard Göbel vom Hoftheater in Hannover als Gäſte. Dienerſchaft und Jäger des Grafen. Banern und Bäuerinnen. Der 1. Akt ſpielt in dem 1 Stunde vom Schloſſe gelegenen Dorfe; der 2. und 3. Akt im Sele ſelbſt. Luiſe Mack. Karl Marx. Helene Brandes a. G. *** Baron Kronthal Kaffener öſfuung 777 uhr. Anfang 7 uhr. Ende ¼10 Uhr. Nach dem zwetten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. fe von Billets in der Filiale des General⸗Anzeigers, Friedrichspl. 5. Am Groaßh. Boftheater. Mittwoch, 16. Dezbr. 1903. Fünfte Volks⸗Vorſtenung. FTDHARNLTO. Oper in 2 Abteilungen von Beethoven. Anfang 7 Uhr. Menen Theater im Noſengarten. Mittwoch, den 16. Dezember 1903. Die Iliege (La Mouche). Schwank in 3 Akten von Antony Mars. Bearbeitung von Bennd Jucobfoß Anfang 8 Uhr. Abpollo-Pheater. Dienstag, den 15. Dezember 19038, abends 8 Uhr: Grosse Abschieds-Vorstellung des gesamten z. Et. engagierten Künstlerpersonals. Nüchhste Vorstellung am Sonntag, den 20. Desember, mit vollständig neuem Programm. 18157 SAALBAUD-THEATER. Heute Dienstag 8 Uhr abends. 18135 Große Abſchieds⸗ u. Gala⸗Vorſtellung Cireus Liliput. Die 9 kleinſten Meuſchen werden heute ein vollſtändig neues Bariéts⸗Programm aufführen. Vam 16. bis 19. dſs. ſinden keine Vorſtellungen ſtatt. In deutſcher Verbunden zu einer Combination verſchiedener Stoffe, iſt mein Beviera-Veilehen ein Lieblingsparfum der feinen Welt geworden. In behe darſehe an es übſches Weihnachtszeſchenk Ad. Arras, Parfümeur 2, 1920. Sseſdorf 1902-Boſd. 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