abiſche Volkszeitung. Gadiſche Volkszeitung.) 9 Wtennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſ dez inel Voſt⸗ aufſchlag M..65 pro Quartal. Einzel⸗Mummei 8 Pig. Inferate: Dle Colonel ⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 28„ Die Meklame⸗Zeile 60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geltſenſte und verbretlelſte Jeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Inſeratenj Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —Für unverlangte Manuſteipte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. (Mannheimer Volksblatt.) TelegrammAdreſſet „Journal Mannhein“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 144 Druckerei⸗Bureau An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Redaktion„ 377 Expedition, 5 29 81 Flliale(Friedrichsplatz) 8880 E 6, 2. Nr. 18. n r Lal Mittwoch, 11. Januar 1905. (Abendblatt.) Politische Uebersicht. Maunnheim, 11. Januar 1905. Das bayeriſche Zentrum hält gegenwärtig in München ſeinen Delegiertentag, womit es eine große öffentliche Verſammlung verband. Sie verlief aber beträchtlich zahmer als vor 2 Jahren. In dem großen Saale des Münchener Kindl⸗Kellers, der ſchon für die Faſchingszeit mit den fröhlichen Emblemen des Prinzen Karneval bunt und heiter geſchmückt war, verſammelte ſich die vieltauſendköpfige Menge, um den Worten der ultramontanen Führer Dr. Schäd⸗ ler, Speck und Dr. Heim zu lauſchen. Vom Reichsrat waren der„Allg. Ztg.“ zufolge Fürſt Karl zu Löwenſtein und Frhr. 9. Soden, von der Abgeordnetenkammer faſt alle Mitglieder der Zentrumsfraktion und der ſozialdemokratiſche Abg. Müller erſchienen. Herr Domdekan Dr. Schädler aus Bamberg herſteht, den Ton ſeiner Rede den Bedürfniſſen des Verſamm⸗ lungsortes anzupaſſen. In reichlicher Menge ließ er Papier⸗ ſchlangen in Geſtalt von Zeitungsausſchnitten und Zitaten aus Überglen Blättern vor der anſpruchsloſen und dankbaren Zuhörerſchar emporſteigen. Jedenfalls aber wurde die Ver⸗ ſammlung durch Dr. Schädler gut unterhalten. Dies kann man von dem Reichstagsabgeordneten Speck, der nach ihm ſprach, Uicht ſagen. Seine Rede war ein ſchlichter, mehr auf landwirt⸗ ſchaftliche Zuhörer berechneter Vortrag über Wirtſchafts⸗ und Sogialpolitit. Im Rahmen dieſes Themas konnte er es nicht bermeiden, auch den Sozialdemokraten einiges Bittere zu ſagen. Die Rede des Abgeordneten Speck, die bis gegen 1034 Uhr dDauerte, ermüdete ſichtlich die Verſammlung, und als der Redner geſchloſſen hatte, lichtete ſich die Zuhörerſchaft ſtark. Slbſt die Ankündigung des Vorſitzenden, Prälaten Dr. von Daller, daß dank der Liebenswürdigkeit des Magiſtrats⸗ gehabt, bei der Landtagswahl haben wir einen Gegner ſwpeniger, die Sozialdemokraten. Jetzt kommen die heuchleriſchen Leute, die ſich gerne mit den Sozialdemokraten verbündet hätten, und ſagen, wir hätten ein Bündnis mit den Sozialdemokraten abgeſchloſſen. Wenn wir ein ſ. Bündnis hätten, ſo hätte uns die kluge Polititk der Liberalen dazu gezwungen. Uns und den Sozialdemokraten war es ernſt um die Erreichung des direkten Wahlrechts. Die Sozial⸗ demokraten haben eingeſehen, daß jeder Schritt weiter ein Fortſchritt iſt, und wir müſſen zugeſtehen, daß ſie bei der Stange geblieben ſind, daß ſie ihr Wort gehalten haben, und ich glaube, daß ſie auch uns zugeſtehen, daß wir bei der Stange geblieben ſind. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Intereſſengemein⸗ Die Parole heißt: für oder ſchaft, welche beide Parteien haben. wider ein freies, direktes Wahlrecht! Jetzt kann ein ſolches gemacht werden, oder es wird in Jahrzehnten nicht kommen. Es muß ſelbſt⸗ verſtändliche Ehrenpflicht ſein, daß wir keine Stimme einem Wahl⸗ rechtsgegener geben, der im Jahre 1904 den Vertrag vom Jahre 1902 gebrochen hat.(Beifall.) Kein Zentrumsmann und kein Sozialdemo⸗ krat darf im Jahre 1905 einen Liberalen wählen, wo wir aus eigener Kraft nicht ſiegen können, dürfen wir unter keinen Umſtänden Libe⸗ ralen oder Bauernbündlern uns verbünden. Weil ſonſt nichts übrig bleibt, müſſen wir uns mit den Sozialdemokraten ver⸗ bünden. Dieſer Kompromiß wird durch das alte Wahlgeſetz er⸗ zwungen. Nach einem neuen Gedanken ſucht man in all den Reden vergeblich. Dergleichen wurde von den Zuhörern wohl auch nicht verlangt. — Der Deutſche Reichstag empfing bei Wiederaufnahme ſeiner Arbeiten geſtern bei nicht beſonders guter, aber nicht etwa von vornherein entmutigender Beſetzung des Hauſes die beſten Neujahrswünſche des Präſi⸗ denten Grafen Balleſtrem. In der auf der Tagesordnung ſtehen⸗ den Beratung der zum vorjährigen Etat geſtellten Reſolution der Abgg. v. Saldern(konſ.) und Genoſſen wegen Aenderung des§ 48 Ziffer 4 des Invalidenverſicherungsgeſetzes(Auslands⸗ Abg. Dr. Pachnicke einverſtanden, wegen der übrigen fand eine ſtundenlange, ſtellenweiſe ſehr intereſſante Diskuſſion über Mittelſtandsfragen zwiſchen Konſervativen, Freikonſerpativen, Zentrums⸗Sprechern und dem nationalliberalen Abg. Patzig ſtatt. Seitens der Reichspartei ſprach Abg. von Dirckſen, Gegen 6 Uhr wurde beſchloſſen, die Verhandlung zu vertagen. Morgen 1 Uhr ſtehen Einzeletats zur Beratung. Die Haudelstammer zu Berlin über das Wirtſchafts⸗ jahr 1904. Dem am 31. Dezember 1904 der Oeffenklichkeit übergebenen erſten Teil des Berichtes der Handelskammer zu Berlin iſt eine vorläufige Ueberſicht über den Geſchäftsgang von Handel und Induſtrie im allgemeinen vorausgeſchickt, ſoweit ſich eine ſolche bei der großen Vielſeitigkeit des Erwerbslebens des Bezirkes und bei der Unfertigkeit vieler für die exakte Erkenntnis des Geſchäftsganges wichtiger ſtatiſtiſcher Erhebungen am Jahres⸗ abſchluß bereits gewinnen ließ. Der zweite Teil ſoll im Laufe des Februar erſcheinen. Er wird die vorläufige Ueberſicht üher das Wirtſchaftsleben des Jahres ergänzen und erweitern. Von beſonderer Erheblichkeit iſt, nach dieſer Quelle, für die wirt⸗ ſchaftliche Geſtaltung des Wirtſchaftsjahres der Umſtand geweſen, daß das Inland ſich aufnahmefähiger erwies, als in den Vorjahren, daß die Inlandsumſätze ſtark gewachſen ſind, woraus ein Rückſchluß auf die günſtige Geſtaltung der all⸗ gemeinen Erwerbsverhältniſſe gezogen werden darf. Eine gute Ernte, die zu lohnenden Preiſen an den Markt gebracht werden konnte, hob die Kaufkraft weiter Kreiſe. Die Preiſe der Waten wurden durch ſcharfen Wettbewerb auf einem Niveau gehalten, das nur beſcheidene Gewinne geſtattete, ſoweit nicht durch Kon⸗ ventionen, Kartelle, Syndikate und ähnliche Vereinbarungen der Wettbewerb ausgeſchloſſen oder eingeſchränkt wurde. Ebenſo allgemein trat die Tatſache in die Erſcheinung, daß geſteigerle Umſätze ungeachtet geringer bemeſſenen Gewinnes angeſtrebt aufenthalt zur Wiederherſtellung der Geſundheit) ſprach ebenſo Trambahnreferenten die Trambahn bis halb 1 Uhr nachts werden, um auf dieſe Weiſe im ganzen den Mindergewinn im » ihn⸗ 8 8 2 5 135 13 al⸗ ſahten werde, half nicht; die Verſammlung ſchmolz weit wie der Zentrums⸗ auch der Verkreter der Nationalltberalen ee e 11 dder 1 M der babgebidnele Dr. Helm 5 ehte Redner Abg. Becker⸗Heſſen ſeine Zuſtimmung zur Beſeitigung von fea and ene e ucng eu dezeſ e ds Aenzs ſeine ſchon unzähligemale gehöltene Rede üßer Härten aus deren Beſtshen om Nenfetet des feichamte der daß rößere Kapftalten 10 Betriebe des ein 80 Ge⸗ 11 5 den„Wahlrechtsraub“ der Liberalen und des Bauernbundes Innern zugegeben wurde. Nach einſtimmiger Annahme dieſer 109 bes erforderlic ſind 1000 inbeſtier werd müſſen. 100 mit allen den alten und oft widerlegten Behauptungen wieder⸗] Reſolution wurde zur Beratung der Reſolutionen über ben 12 Was das Ber li Wirtſchaftsgebi ſu ßbolze. Herr Heim ſprach ſchwach. Erſt gegen das Ende ſeiner Befähigungsnachweie und die Lehrlingsgudbildung ütere ſonderen betrifft 10 wilde 155 Geſchäftsvertehr keils direkt teils Rede kam er in die Ausdrucksweiſe hinein, der er ſeine eigen⸗ atlige Berühmtheit verdankt, und tiſchte der Verſammlung endlich die mit Sehnſucht erwarteten„Schlager“ auf. Dieſem letzten Teile ſeiner Rede ſei nach den„M. Neueſt. Nachr.“ fol⸗ gendes entnommen: Der Abg. Müller(Meiningen) hat in Nürnberg für Bayern nur eine Politik verkündet: die Blockpolitik. Das Wort bloc im Munde eines liberalen Führers iſt für uns ungemein wertboll, es iſt eine Parole für uns. Die Blockpolitik iſt dieſelbe Politik, wie ſie in Frankreich getrieben wird, ſie bedeutet die ödeſte Kulturkämpferei. Wefin die Liberalen Blockpolitik treiben, dann werden ſie ſoweit kommen, daß ſie im Landtage noch fünf Männlein ſind, die fünf⸗ ſpännigen Block⸗Tarok ſpielen können.(Große Heiterkeit.) Die Liberglen und Bauernbündler haben das Volk um ſein gutes Recht auf die direkte Wahl gebracht. Von uns iſt es ſelbſtperſtändlich, daß alle Abgeordneten der Zentrumspartei ſich verpflichten, wieder einzutreten für das Wahlgeſetz der Regierung von 1903; dieſes Wahlgeſetz muß im Landtag wieder kommen, ſobald er zuſammen⸗ getreten iſt. Bei den Rei chstagswahlen haben wir ſieben Gegner gegangen. Außer einem Zentrums⸗ und einem konſervativen Antrag lag ein ſolcher des Abg. Patzig und Genoſſen von nationalliberaler Seite vor: die konſervativen und Zentrums⸗Anträge dahin anzunehmen, daß eine Abänderung der Gewerbeordnung in dem Sinne beſchloſſen werde, daß 1. in Handwerksbetrieben die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nur denjenigen Perſonen zuſtehe, welche den Meiſtertitel zu führen berchtigt ſind und das 24. Lbensjahr vollendet haben; 2. zur Meiſterprüfung auch ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche fünf Jahre hindurch als Werkmeiſter oder in ähnlicher Stellung tätig geweſen ſind; 3. zu Gunſten derjenigen Hand⸗ werker, die bei Inkrafttreten dieſer neuen Beſtimmungen zur Anleitung von Lehrlingen befugt ſind, eine angemeſſene Ueber⸗ gangsfriſt gewährt wird;— alsdann aber, daß den gewerblichen Lehrlingen, jugendlichen Arbeitern, Arbeitsburſchen uſw. der Beſuch einer Fortbildungsſchule zur geſetzlichen Pflicht gemacht wird. Mit dem letzten Teil der Wünſche des Antrages Patzig erklärte ſich auch der Sprecher i Tagesneuigkeſten. — Die diesjährigen Neujahrsblätter der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion enthalten eine Darſtellung der Beſitznahme Badens durch die Römer von Prof. E. Fabricius. Das Püchlein gehört zu den intereſſanteſten der bisher erſchienenen. Die Ergebniſſe der von Reichswegen durchgeführten Limesforſchung und der Funde an galliſchen und römiſchen Altertümern ſind hier ſorg⸗ fältig verwertet. Urſprünglich war das Lund vornehmlich von den Helbetiern beſiedelt, aber ihre hohe Kultur(die ſog. La⸗Tene⸗ Kultur, die ihren Namen von einer Fundſtelle am Neuenburger See in der Schtveig trägt) lockte die Germanen zu wiederholten An⸗ geiffen, denen die Bewohner allmählich wichen; infolge des Einfalles der Eimbern(ſeit 114 b. Chr.) gaben ſie das Land endgiltig auf und zogen ſich in die Schweiz zurück. Das Land war ſo völlig ver⸗ kpüſtet, daß es von den griechiſchen Geographen Einöde der Helvetier genannt ward. Nur ſpärliche Reſte der früheren Be⸗ wohner oder ſolche, die der Vernichtung der Cimbern und Teutonen entronnen ſich in das aufgegebene Land zurückgezogen hatten, wurden ſpäter am oberen Neckar zwiſchen Schwarzwald und rauher Alp und im hinteren Odenwald am Main angetroffen. Seit dem Jahre 78 9. Ehr. drangen germaniſche Völker unter Arioviſt vom unteren Neckar und Main her über den Rhein, nahmen den Sequanern ein Drittel ihres Landes(Unter⸗Elſaß und Pfalz) ab, wurden aber im Jahr 58 bon Cäſar zurückgeſchlagen. Ein Teil der Germanen Kriopiſts, die Tribcker, Nemeter und Vangionen, die ſich dem Sieger unterwarfen, durften auf dem linken Rheinufer zurückbleiben und die Gegenden um Brumath, Speier und Worms beſiedeln; ſeine Eueben ſetzten ſich in der Ebene am untern Neckar feſt. Von ihnen khielt der gegen Ende des 1. Jahres n. Chr. von Hadrian ein⸗ Kerichtete Gau, deſſen Hauptort Lopodunum(Ladenburg) war, ſeinen Namen Civitas Ülpia Sueviae Nicretum.(Auch die ſog. Peu⸗ lingerſche Tafel, eine römiſche Straßenkarte aus der Zeit Konſtan⸗ kins d. Gr. nennt die Gegend Worms gegenüber Suevia.)— Nach⸗ dem im Jahr 14 n. Chr. der Verſuch, Germanien bis zur Elbe dem römiſchen Reich anzufügen, aufgegeben worden war, bildete Rhein und Donau 60 Jahre lang die römiſche Grenze. Erſt unter Veſpa⸗ ſian wurde behufs einer kürzeren Verbindung zwiſchen der Rhein⸗ und Donaulinie durch den kaiſerlichen Statthalter in Obergermanien, Cornelius Clemens, ein Vorſtoß in das Gebiet des oberen Neckars unternommen, bei Rottweil ein feſtes Lager nebſt einer Stadt Arge Flaviae, die flaviſchen Altäre, angelegt und eine Straße von Straß⸗ burg über Offenburg und das Kinzigtal bis zur Donau bei Tutt⸗ lingen gebaut. Unter Domitian erfolgte ein Vorſtoß den Main aufwärts und die Anlage der Straße von Mainz über Ladenburg, Neuenheim, Stettfeld, Cannſtatt, Plochingen, Geislingen, Faimingen an der Donau, die eine noch kürzere Verbindung darbok. Zur Sicherung dieſer Straße und des in Beſitz genommenen Landes wurde ſpäter die Neckarlinie von Cannſtatt bis Wimpfen befeſtigt, eine Reihe von Kaſtellen von da bis zum Main bei Wörth angelegt und das Neuland als kaiſerliche Domäne an Kleinpächter ausgeteilt. Das geſchah unter Kaiſer Hadrian. Als die Koloniſation über die be⸗ feſtigte Grenzlinie hinausgriff, verlegir man ſie ſpäter(161 mn. Chr.), indem man einen neuen limes, d. h. eine mit Paliſſaden, Wall und Graben, Wachtürmen und Kaſtellen befeſtigte Grenzlinie in ſchnur⸗ gerader Linie— des Signaliſierens wegen— über Berg und Tal von Miltenberg am Main bis Lorch im Remstal zog, wo ſich der „überrheiniſche Limes“ an den rätiſchen anſchloß, der der Donau vorgelegt bis nach Regensburg ging. Die rätiſche Mauer und der Pfahlgraben in Obergermanien waren Im Jahr 235 brach der Sturm los. Die Truppen der Grenz⸗ berteidigung gaben den Kampf auf. Ein Teil der Kaſtelle iſt ſchon damals von den Germanen zerſtört und nicht wieder aufgebaut wor⸗ der Freiſinnigen Vereinigung den. Nur notdürftig wurden die wichtigſten Punkte über das Jahr indirekt durch die anhaltende Dürre während des Sommers beeinträchtigt. Durch den niedrigen Waſſerſtand der ſchiffbaren Ströme wurde die Beförderung der Güter zu Waſſer ſehr er⸗ ſchwert und verteuert, teilweiſe unmöglich. Anregend wirkte eine außerordentlich umfangreiche Bautätigkeit. Nachteil hatten einzelne Induſtriezweige durch größere und längere Lohnkämpfe, welche zu Arbeitseinſtellungen und Ausſperrungen führten und teilweiſe ganze Induſtriezweige lahmlegten. Der Großhandel (Zwiſchenhandel), der in Berlin eine hervorragende Stellung einnimmt, war im allgemeinen mit ſeinen Reſultaten zufrieden. Nur wurde in den letzten Monaten des Jahres das frühzeitige Nachlaſſen des Geſchäfts empfunden. Dem Großhandel in Textilwaren wurden durch eine große Preisbewegung der Baum⸗ wolle Schwierigkeiten bereitet. Das Gebiet des Exporthandels gab mehrfach zu Klagen Veranlaſſung. England war beſonders um das Jahres⸗ ende wenig aufnahmefähig. Auch nach den Vereinigten Staaten 250 gehalten. Seit dem Jahre 260 war das Land auf der rechten Seite des Rheines dem römiſchen Reiche für immer verloren. 0 12 — Suggeſtion gegen Seekrankheit. Auf der letzten Verſamm⸗ lung für Hypnologie und Pſychologie entſpann ſich eine merkwürdige Erörterung über die Frage, von welchem Nutzen eine hypnotiſche Suggeſtion auf Behandlung oder Verhinderung der Seekrankheit ſein könnte. Der erſte Sprecher war ein Amerikaner aus VBoſton, der ſeine eigenen Erfahrungen ins Feld führte. Er behauptete, daß er auf vier Reiſen zwiſchen England und Amerika durch Suggeſtion vor Seekrankheit bewahrt geblieben wäre, er hätte nicht nur kein Erbrechen gehabt, ſondern ſeinen guten Appetit behalten und wäre⸗ während der ganzen Reiſe geſund geblieben. Ein Herr Berillon meinte ſogar, daß Perſonen, die zur Seekrankheit neigten, aber nicht ſicher wären, einen mit dem Hypnotismus vertrauten Arzt an Vord zu finden, ſich vor Eintritt der Reiſe der Suggeſtion mit gutem Er⸗ folg unterziehen könnten. Für ſeinen Teil hätte er oftmals einer Perſon während des hypnotiſchen Schlafs einen Eindruck von der Seereiſe und gleichzeitig die Vorſtellung ſuggeriert, daß ſie dabei nicht krank ſein würde. Der Franzoſe Farez gab an, daß er nicht nur die Seekrankheit, ſondern auch die ſogenannte Eiſenbahnkrankheit mit hypnotiſcher Suggeſtion behandelt hätte. Ein anderer Redner hatte es in ſeinem magnetiſchen Einfluß noch weiter gebracht. Als er mit einer ſehr empfindlichen Dame, die er ſchon einmal gegen Eiſenbahn⸗ krankheit hypnotiſiert hatte, in einem kleinen Boot zuſammenſaß, das von Wind und Wellen ziemlich mitgenommen wurde, erreichte er es auf dem Wege der einfachen Willensunterſchiebung, daß ſeine Begleiterin ſich jedes Opfers an den Gott Neptun enthielt. Hier ſcheint alſo der Wahrſpruch von Onkel Bräſig zuzutreffen:„Die Einbildung iſt toller als die Peſtillenz.“ — Lyouiſe Michel, die bekannie Anarchiſtin, iſt, wis ſchon kurz gemeldet, in Marſeille geſtorben. Louiſe Michel iſt 1886 auf Schloß Vroncourt(Haute Marne) als uneheliche Tochter des Schloßherrn geboren. Sie erhielt eine ſorgfältige Erziehung, verließ 1850 nach dem Tode ihres Vaters Vroncourt und gründete in Paris nach be⸗ ſtaudenem Lehrerinnen⸗Examen eine Schule. Sie verfiel hier in 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Januar, voln Amerika zeigle der Abfag große Ausfülle. Dagegen war einle Belebung des Geſchäfts nach ven mittel⸗ und ſüdamerika⸗ niſchen Stagten im allgemeinen nicht zu verkennen. Der La desverband der Auſtalten flir Arbeitsnaclw im Großherzogtum Badeu. SK. Von den zum Verband badiſcher Arbeitsnachweiſe zu⸗ ſammengeſchloſſenen Arbeitsnachweiſen in Mann heim, Karls⸗ ruhe, Freiburg, Heidelberg, Pforzheim, Konſtanz, Bruchſal, Lahr, Lörrach, Offenburg, Müllheim, Schopfheim und Waldshut ſind die⸗ jenigen in Freiburg, Heidelberg, Lahr, Bruchſal, Müllheim und Offenburg als Gemeindeanſtalten, die übrigen als gemeinnützige Anſtalten organiſiert. Die Tätigkeit dieſer badiſchen Arbeitsnach⸗ weisanſtalten erſtreckt ſich auf die Vermittlung der Arbeit für ge⸗ dwerbliche, induſtrielle und landwirtſchaftliche Arbeiter jeder Art, ſowie für häusliche und landwirtſchaftliche Dienſtboten. Ihrem gemeinnützigen Charakter entſprechend beſorgen ſie die Arbeitsver⸗ mittlung grundſätzlich völligunentgeltlich und beruhen durch⸗ weg aufpparitätiſcher Grundlage in dem doppelten Sinn, daß ſie für Arbeltgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig zugänglich ſind und daß in ihren Organen— in den ſtädtiſchen Kommiſſionen, wie in ihren Vorſtandsorganen— Arbeitgeber und Arbeitnehmer ver⸗ treten ſind. Sie habon es demgemäß auch im großen und ganzen wohl verſtanden, ſich das Vertrauen beider Teile zu erwerben und demnach eine auch außerhalb des Landes anerkannte erſprießliche Tätigkeit zu eutfalten, wie ſich ſchon aus dem Hinweis darauf ergibt, daß die Zahl der durch Vermittlung der Anſtalten wirklich ein⸗ geſtellten Perſonen ſich in den letzten Jahren durchſchnittlich auf annähernd 60 000 belaufen hat. Den Verbandsſatzungen entſprechend iſt es gelungen, die Grund⸗ ſätze über die Handhabung des Anſtaltsbetriebs der einzelnen An⸗ ſtalten und über die Art des wechſelſeitigen Verkehrs unter denſelben einheitlich zu geſtalten und auf Grund einer gleichmäßigen Buch⸗ führung eine gemeinſame einheitliche Statiſtik einzuführen, deren Ergebniſſe allmonatlich dem Großh. Statiſtiſchen Landesamt mit⸗ geteilt und neuerdings im Reichsarbeitsblatt regelmäßig veröffent⸗ licht werden. Die gemeinnützige Tätigkeit, wie ſie innerhalb des Verbandes bon den beteiligten Gemeinden, von einzelnen Kreiſen, von Ge⸗ werbe⸗, Handwerker⸗ und Arbeitervereinigungen und ſonſtigen Ver⸗ einen, ſowie von einzelnen durch Gemeinſinn und Geſchäftskenntnis ausgegeichneten Perſönlichkeiten entfaltet wird, hat eine weſentliche Jörderung durch die den Arbeitsnachweiſen gewährten ſtaatlichen Veihilfen erfahren, die bis vor kurzem jährlich 10 000 M. betugen inid neuerdings auf 12 500 M. jährlich erhöht wurden. Auch durch die Fahrpreisermäßigung, die für die von den Verbandsanſtalten zugetwieſenen Arbeiter von den badiſchen, württembergiſchen und bayeriſchen Staatseiſenbahnen und neuerdings auch von den pfäl⸗ ziſchen Eiſenbahnen gewährt wird, iſt dem Verband eine berſtänbdnis⸗ volle Unterſtützung zuteil geworden. Der badiſche Verband ſteht mit den gleichartigen Nachbarverbänden, insbeſondere dem württem⸗ bergiſchen, elſaß⸗lothringiſchen und dem Rhein⸗Main⸗Verband, im ſtändigen Geſchäftsverkehr, der ſich namentlich auch in dem unmittel⸗ 17 baren Verkehr zwiſchen einzelnen Anſtalten dieſer Verbände äußert. Endlich iſt der badiſche Verband ſchon ſeit 1899 dem Reichsverband gemeinnütziger Arbeitsnachweiſe beigetreten. Schon jetzt teilen einzelne Anſtalten ſich tpöchentlich, nach Bedarf auch häufiger, ihre offenen Stellen und Stellengeſuche mit; ferner ſtehen die Anſtalten, dank dem beſonders auch zu dieſem Zweck beſtimmten Staatszuſchuß, unter ſich in tele⸗ phoniſchem Verkehr. Es leuchtet aber ein, daß die Arbeitsvermitt⸗ lung ſich dann beſonders wirkſam erweiſen muß, wenn die einzelnen Arbeitsnachweiſe ausnahmslos regelmäßig, fortdauernd und mög⸗ lichſt raſch über die bei jedem derſelben in den einzelnen Berufsarten vorliegenden Nachfragen nach Arbeitskräften und offenen Stellen unterrichtet ſind. Demgemäß hat denn das Miniſterium des Innern ſchon im Juli 1908 bei dem Verband badiſcher Arbeitsnachwefſe die Errichtung eines regelmäßigen Vermittlungsdienſtes unter den einzelnen Anſtalten, ähnlich wie ein ſolcher bereits für Württem⸗ herg ſeit längerer Zeit beſteht, in Anregung gebracht, und es hat ſich der Verband auch auf dem letzten Verbandstag im Juni v. J. für die gegenſeitig einmal Einführung eines ſolchen Bermittlungsdienſtes ausgeſprochen, wobei allerdings die Gewährung einer weiteren eniſprechenden Sigats⸗ beihilfe vorausgeſetzt wurde. In Würdigung der wirtſchaftlichen und ſozialen Bedeutung eines ſich auf ein größeres Gebiet mit im weſentlichen gleichartigen Verhältutſſen des Arbeitsmarktes erſtreckenden wirkſamen Arbeits⸗ nachweiſes wurde nun durch Allerhöchſte Staatsminiſterialent⸗ ſchließung vom 31. Dezember 1904 dem Verband badiſcher Arbeits⸗ nachweiſe zum Zwecke der Einrichtung eines regelmäßigen Vermitt⸗ lungsdienſtes innerhalb der badiſchen Arbeitsnachweisanſtalten und der mit ihnen in Verbindung ſtehenden nichtbadiſchen Arbeitsnach⸗ weiſe aus dem allgemeinen Fonds der Regierung für im Staatsvor⸗ anſchlag nicht vorgeſehene Bedürfniſſe für das Jahr 1905 eine wei⸗ tere ſtaatliche Unterſtützung in Höhe von 5000 M. bewilligt. Der Vermittlungsdienſt iſt dabei in der Weiſe gedacht, daß dieſe An⸗ ſtalten regelmäßig an drei beſtimmten Tagen der Woche an die vor⸗ ausſichtlich an den Karlsruher Arbeitsnachweis anzuſchließende Lan⸗ deszentrale ein nach beſtimmten Berufsarten zzufammengeſtelltes Verzeichnis der bei ihnen gemeldeten offenen Stellen und Arbeits⸗ kräfte einſenden, die Zentralſtelle ſodann aus dieſen Verzeichniſſen ſofort eine Vakanzenliſte zuſammenſtellt, ſie vervielfültigt und noch am gleichen Tage an ſämtliche badiſche, die wichtigeren außer⸗ badiſchen Arbeitsnachweisanſtalten, ferner an die Bürgermeiſter aller badiſchen Gemeinden mit mindeſtens 2000 Einwohnern zum Anſchlag am Rathaus, ſowie an anderen Stellen, die es wünſchen, zur Ver⸗ ſendung bringt. Deutsches Reich. * Mannheim, 11. Jan.(Eine Broſchüre von Prof. Behaghel.) Soeben iſt zum Preiſe von 15 Pfennig unter dem Titel„Die Hoensbroech⸗Verſammlungen in Mann⸗ heim als Mittel zur Aufklärung über den Unterſchied zwiſchen religiöſem Katholizismus und Ultramontanismus“ eine von Profeſſor Dr. A. Behaghel verfaßte Broſchüre erſchienen, der hierin ſeinen Standpunkt in der Frage des Kampfes gegen den Ultramontanismus darlegt. Daß Leute, welche die Männer, die zu Hoensbroech⸗Verſammlungen einladen,„impertinente Fana⸗ tiker“ und„blindwütige Zeloten“ nennen zu müſſen glauben, durch ſein Schriftchen für eine gerechtere Beurteilung ſeines Standpunktes gewonnen werden, erwartet der Verfaſſer nicht, wohl aber, daß ſolche, denen die kirchenpolitiſche Entwicklung der letzten 50 Jahre noch nicht aus dem Gedächtnis entſchwunden iſt, die Handlungsweiſe der Einberufer der Hoensbroech⸗Verſamm⸗ lung verſtehen und vielleicht auch billigen werden. * Darmſtadt, 11. Jan.(Der Großherzog von Heſſen) ernannte den Generalleutnant z. D. von Hof zum erſten, und den Medizinalrat Dr. Koch zum zweiten Präſidenten der Kriegskameradſchaft Haſſia. * Berlin, 10. Jan.(Das preußiſche Abgeord⸗ netenhaus) beriet heute nach der Entgegennahme der Etats⸗ rede des preußiſchen Finanzminiſters Petitionen. In der nächſten Sitzung am Samstag ſoll die erſte Etatsberatung beginnen. —(Der Orden pour le mérite) der, wie wir geſtern meldeten, vom Kaiſer den Generalen Stöſſel und Nogi verliehen wurde, wurde im Jahre 1740 von Friedrich dem Großen geſtiftet. Er iſt die höchſte, kriegeriſche Auszeich⸗ nung, die Preußen hat, und wurde ſeit 1870/71 nur ſehr wenige Male verliehen, ſo dem Oberſtleutnant v. Schele für den Feld⸗ zug in Afrika, dem Korvetten⸗Kapitän Lans für die Eroberung der Taku⸗Forts, dem Oberleutnant im Seebataillon Grafen v. Soden für die Verteidigung der Geſandtſchaft in Peking, dem Hauptmann Kremkow von der Feldhaubitzen⸗Abteilung für ſein Verhalten bei den Peitang⸗Forts. Ausländer ſind mit dem Orden pour le nierite, wenigſtens ſeit pielen Jahrzehnten, nicht dekoriert worden. Berliner Brief. (Von unſerem Berliner Korreſpondenten.) Seit vor einer Woche der unglückliche Landgerichtsdirektor Haſſe ſich ſeines Blutſaugers durch einen Revolverſchuß zu erwehren ver⸗ ſucht hat, der leider ſein Ziel verfehlte, iſt es wieder einmal recht lebendig geworden in unſerer Tagespreſſe. Bald über, bald unter dem Strich begegnet man dem Verlangen nach Aufhebung des§ 175 des Strafgeſetzbuches und emſig werden aus Hiſtorie und Medigzin die Gründe herbeigeſchleppt, die ſolcher Forderung tiefinnerliche Be⸗ rechtigung erweiſen ſollen. Ich habe nicht vor, an dieſer Stelle ein politiſch Lied zu gen; nur von meinen Berliner Beobachtungen —— eeee will ich berichten und dann den Schluß dem„geneigten Leſer“ ſelbſt überlaſſen 5 Student nach Berlin kam, da erzählten wir ums wohl gelegentlich halb verſchämt, daß es ſo etwas wie eine männliche Praſtitution gebe; aber man konnte Jahre lang hier leben, ehe man einen dieſer Elenden zu Geſicht bekam. Und ſetzt? Rudelweis ziehen die halb⸗ erwachſenen jungen Burſchen nächtens durch die Friedrichſtraße und an mancken Kreuzungspunkten dieſes langen Laſterpfades halten ſie ſogar regelmäßig ihre Conventikel ab. In aller Form und ohne jedwede Scham. Warum ſollten ſie ſich auch ſchämen? Die männ⸗ liche Proſtitution ſcheint nachgerade ein anerkanntes Gewerbe ge⸗ worden zu ſein, das in getviſſen Lebensjahren ſeinen Mann gut und mühelos ernährt. Kein Wunder, daß ihm aus der arbeitsſcheuen, manchmal auch der arbeitsloſen Jugend der Rieſenſtadt immer neuer Nachwuchs zuſtrömt und daß dieſer wieder modern gewordene antike Beruf ſogar hochwürdigen Cölibatären und Centrumsabgeord⸗ neten ſo inteveſſant erſcheint, daß ſie— zwei Berliner Schriftſteller wünſchen es demnächſt vor Gericht zu beeidigen— die verkommenen Bengel zu einer ſeltſamen Privatenquete zu ſich zu laden. Ich bin im allgemeinen kein laudator temporis acti und glaube auch nicht, die Zeiten immer ſchlimmer werden. Aber daß ſie in dieſem Stück ſchlimmer wurden, iſt leider mit Händen zu greifen. Trotz dieſes § 175, der angeblich nur die Erpreſſer großzieht, hat die männliche Proſtitution ſich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in geradezu geometriſcher Progreſſion vermehrt; der homoſexuelle Umgang aber iſt ſozuſagen zum mondainen Vergnügen geworden, das in Wort und Bild, in Lied und Proſa verherrlicht wird. Das möchte ich doch denen, die um menſchlicher Barmherzigkeit willen nach Aufhebung des§ 175 rufen, freundlichſt zu bedenken geben. Schon jetzt prunken die Herren Homoſexuellen mit ihren Gebrechen und kranken Sinnen; ſchon jetzt erzählen ſie uns in dem ihrer Literatur eigenen ſchwülen Pathos, daß alle wahrhaft großen und gütigen Männer gleich ihnen bervers gelveſen ſeien. Fallen ihrer überaus rührigen Agitation nun noch die letzten Schranken zum Opfer, ſo kann es leicht ge⸗ ſchehen, daß wir in die verkehrte Welt hineingeraten. Daß zunt bäueriſchen Rüpel und, mit Herrn Mehring zu reden,„äſthetiſchen Botokuden“ geſtempelt wird, wer an Frauenſchönhei Gefäallen zu finden ſich noch erlaubt. Wer das homoſexuelle Schriftum der Jahr⸗ hundertwende kennt, wird mir beipflichten, daß dieſe Möglichleſt keineswegs ſo ausgeſchloſſen iſt. Im übrigen ſind wir langſam in die hohe Saiſon der Feſte hineingelangt. Der Schwerpunkt Berliniſchen Geſellſchaftslebens, der vor Weihnacht noch in den Theaterpremisren lag, liegt jetzt im Ballſaal. Die letzte Woche hat denn auch keine einzige Premiere ge⸗ bracht; nur das königliche Schauſpiel zeigte in einer Neu⸗ aufnahme von Grillparzers„König Ottokar's Glück und Ende“, welch reicher Schatz hervorragender darſtelleriſcher Kräfte dieſem von der Ungunſt des Geſchicks ſo mißhandelten Inſtitut trotz allem noch geblieben iſt. Es war freilich das letzte Aufflackern vor dem Verlöſchen; denn im nächſten Moment wird unſere königliche Bilhne überhaupt feiern, mitten in der Hochſaiſon ſage und ſchreihe volle bier Wochen feiern. Und das iſt ſo gekommen. Unſer könig⸗ liches Schauſpielhaus— ich ſchrieb es Ihnen ſchon neulich— wird nämlich zur Zeit wieder einmal umgebaut. Bisher war das Schult⸗ ſpiel nur zu Gaſt„bei Kroll“, das als„Neues Kgl. Opernhaus“ ſeit ein paar Jahren ja auch der Verwaltung der königlichen Bühnen gehört. Der Krollſche Theaterſaal mit ſeinen angrenzenden ausge⸗ dehnten Räumen iſt aber auch ſeit Alters her der Ort, wo die meiſten großen Winterfeſtlichkeiten abgehalten werden. Das iſt in dieſem Jahre nakürlich nicht aders; für den Februar iſt„Kroll“ Abend für Abend bereits ſeit Monaten bermietet und da das Haus am Gens⸗ darmenmarkt noch immer im Bau iſt, unſere weitſchauende Inten⸗ dinz ſich aber anderweitig nicht vorgeſehen hat, iſt unſer königliches Schauſpiel im nächſten Monat einfach ohne Dach und Fach, ausge⸗ mietet und heimatlos. Anderswo würde ein Intendant, der derlei berſehen, mit Schimpf und Schande gejagt wevden. Herr b. Hülſen ſchwimmt von allerhöchſter Sonne beſtrahlt im blauen Meer der Gnade. Er läßt Tannengerüche zerſtäuben, wenn im Opernhaus „Freiſchütz“ gegeben wird, er erläßt ſinnreiche Reglements, krank gemeldete Schauſpieler zu ſchikanieren; er richtek ſich ſtilvoll ſeine Regierungskammern ein un befiehlt den Logenſchließern durch Ukaſe, provozierende Schnurrbärte abzulegen. Kurz und gut: die dönigliche Kunſt iſt wieder einmal„wohl aufgehoben“ und mit mehr Recht als einſt der verſtorbene Hans von Bülow werden wir bald vom„Cireus Hülſen“ roden dürfen. R. 8 1 Aus Stadt und Landl. Maunnheim, 11. Januar 1908. * Unſere Berliner Poſt wunde uns heute vormittag in einer Vollſtändigkeit überbracht, wie ſeit Wochen ni cht. Mag das immerhin ein Zufall ſein, ſo möchten wir die Tatſache der kaiſ. Poſt⸗ direktion doch zu geneigter Beachtung empfehlen. Was einmal möglich iſt, ſollte doch nicht gerade zur Ausnahme werden. 175 Eine neue Briefmarke in Sicht? Die Einführung einer neuen Briefmarke im Werte von 60 Pfg. wird von der Reichspoſtverwaltung in Erwägung gezogen. Zur Prüfung der Bedürfnisfrage hat ſte zunächſt eine Umfrage veranſtaltet, ob für die Einführung einer ſolchen Marke in kaufmänniſchen und Verkehrskreiſen ein Bedürfnis hervorgetreten iſt. einen bölligen polſtiſchen Nadikalismus und Anarchismus. 1871 ſchloß ſie ſich den tollſten Rädelsführern der Pariſer Kommune an. Sie ward gefangen und nach Numeg deportiert. Von da lehrte ſie 1880 nach der allgemeinen Amneſtie zurück, ward jedoch 1883 wegen Anſtiftung zur Plünderung der Bäckerläden zu mehrjähriger Gefängnisſtrafe verurteilt. 1886 erſchienen ihre Denkwürdigkeiten, die Zeugnis ablegen von dem unruhigen Suchen und Irren eines auf Abwege geratenen, im Grunde ſchätzenswerten Menſchen⸗ herzens. — Helen Kellers Loblied der Hand. Herder deutſche Aeſthetik in das Wunderland des Taſtſinns geführt. Von dem ſchnell verklungenen Wortbild und der bald entſchwindenden Er⸗ ſcheinung des Auges wies er auf die warme, ſinnlich tiefe Anſchauung in, die die fühlende Hand uns darbietet, und zeigte, wie in dem ſenſitiven Aufſpeichern der Taſtgefühle der reiche Nährboden für Alles künſtleriſche Erfaſſen ruht. Wie eine Beſtätigung dieſer An⸗ ſchauungen erſcheint dieſes Loblied auf die Hand, das die in der letzten Zeit auch bei uns durch ihre Selbſtbiographie bekannt gewordene taubſtumme Blinde Helen Keller im„Century Magazine“ anſtimmt. Ihr, der das Geſicht, das Gehör und die Sprache verſagt waren und die auch in tiefer geiſtiger Nacht dahindämmerte, wurde die Hand eine Führerin in eine eigenartige Welt, die ſie ſelbſt jetzt feſſelnd zu ſchildern vermag Wir geben einige markante Stellen aus ihrem lufſatz wieder:„Laß mich Dich bei der Hand nehmen und Dich Furch mächtige Reiche führen, deren Gefilde noch kein Fuß je betrat. Durch pfadloſe Weiten, durch unwegſame Wälder wandern wir 3u den Wunderwelten, die allein die Hand erſchließt. Doch Du Fiſt ſo ans helle Licht gewöhnt, ich fürchte, Du wirſt ſtolpern, wenn ich Dich führe durch Dunkel und Schweigen. Doch folge mir getroſt! Du wirſt auch in der lautloſen Stille noch leiſe Töne erklingen hören und geheime Dinge zu ſehen bekommen, die Deine hellen Augen im ſonnigen Lichte nie erblickten. Meine Hand iſt für mich, was Dir Hören und Sehen bedeutet. Es iſt die Hand, die mich mit der Welt der Menſchen verbindet, mit der ich denſelben Weg wandere wie Du, das gleiche Buch leſe, dieſelbe Sprache ſpreche. Die Hand iſt mein Fühler, den ich durch Einſamkeit und Nacht hinausſtrecke nach dem Leben u. der Luſt Damit daß ein kleines Wort aus einer frem⸗ hat zuerſt die den Hand in die meine kropfte, pegann meine Freude u. Lebenskraft, Alles, was mich berührt, was mich durchbebt, das iſt eine Hand, die aus dem ewigen Dunkel mich anrührt und dieſe Berͤhrung iſt mir Wirklichkeit. Das köſtliche Zittern eines Schmetterlingsflügels auf meiner Hand, die ſchwellende Blütenknoſpe einer Blume, die klare feſte Linie eines Profils, die wohlige Rundung eines Pferdenackens oder die ſamtartige Kühle einer Hundenaſe— dieſe und tauſend äbnliche Gefühle ſie bauen meine Welt auf, ſie bilden meine Grleb⸗ niſſe. Vielfache Aſſociationen von Taſtgefühlen geben meinem Welt⸗ bild, auch ohne daß es von Farben belebt, von Klängen durchtönt iſt, eine große Reichhaltigkeit, laſſen mich Schönheit und Macht, Komik und Tragik tief empfinden. Die Oberfläche der Dinge hat für mich unzählige Verſchiedenheiten. Kühle einer Waſſerkilie iſt ver⸗ ſchieden von der Kühle eines ſommerlichen Abendwindes und ver⸗ ſchieden wieder von der Kühle eines milden Regens. Der Samt einer Roſe fühlt ſich anders an als ein reifer Pfirſich oder die Wange eines Kindes. Man kann in Linien und Kurven nicht nur die Geſetze der Schönheit, ſondern auch der Moral in ſich einfühlen. Eine gerade Linie bedeutet in ihrem geraden unaufhaltſamen Vorwärkstreben die ſtarre Pflicht, die nicht nach rechts oder links abbiegen, darf in die Seitenwege der Luſt und der Sünde. So tauchen Linien vor mir auf, gebrachene und gebogene, anſchwellende und abſinkende, voll von plötzlichen Wendungen und Biegungen, von ſanften Ausklängen und jäh abbrechenden Diſſonanzen, ein ſtetig wechſelndes Meer, das auf⸗ quillt und lebendig rauſcht unter meinen taſtenden Fingern. So iſt auch mir die Welt der Schönheit aufgeſchloſſen, obwohl ich meine Hand nicht ausſtrecken kann nach dem glühenden Farbenſpiel eines Sonnenunterganges, noch hinlangen nach den blauen Unendlichkeiten des Himmels. Und doch geht ein Gegenſtand, an dem meine Finger gleitend hingefahren ſind, als klares Bild in meine Vorſtellung ein und mein Hirn hat Platz für die ganze Unendlichkeit der Erſchei⸗ nungen. Wenn ich an Berge denke, denke ich an die ſteil emporſteigen⸗ den Linien, die mein tretender Fuß überwand. Gedenke ich des Waſſers, dann fühle ich das naſſe Fluten des Feuchten und die wohlig ſtrömenden, prickelnden, die Haut leiſe kitzelnden Wellen. Meine Fingerſpitzen fühlen mit Entzücken die ſanfte Bewegung eines Kinder⸗ Die lächenls uud ſie bermögen die Süßigkeik einer reffen Früchk im Vos⸗ aus zu ſchmecken. Meine Hände können ſtets nur Einzelheiten er⸗ aber aus den vielen einzelnen Eindrücken, die ſich mir in einer ziſſen Ordnung darbieten, weiß ich ein einheitliches Bild aufzu⸗ bauen, das dann in meinem Geiſte feſthaftet. Was wäre meine gantze Welt ohne Phantaſie und Einbildungskraft Sie wäre ein Wweigell⸗ der und toter Garten, in dem vereinzelte Schatten hin⸗ und her⸗ taumeln. Aber da das Auge meines Geiſtes der Schönheit geöffnet iſt, ſo blühen auch unter meinem Fuße Blumen, der Blüttenbaum neigt ſeine Zweige über mich hin und ſtreut mir ſeine Blüten ins Haar. Zwiefach iſt das Wunder, wenn ich ein Bildwerk in den Händen halte. Obwohl der Marmor mit dem lebenswarmen beweg⸗ lichen Antlitz eines Freundes verglichen, kalt, leblos und unbeweglich erſcheint, ſo gewinnt er doch Wärme und Schönheit in meiner Hand. Die Windungen und Formen, denen meine Hand folgt, laſſen ihre Herrlichkeit bis in die kleinſten Feinheiten verſpüren. Nur der Atein fehlt; aber unter dem Zauber meiner Phantaſie erbebt der Marmor, jede Kurve und Linie erhält ein glühendes Leben und die Statue wird durch meine Berührung wirklich zur Gottheit, die atmet, ſich bewegt und entzückt. Dennoch ſagen nicht alle Meiſterwerke der Skulptur meiner Hand etwas. Andere wieder, die als Torſi auf uns gekommen ſind, gewinnen erſt allmählich für mich Leben. Wenn ich den Torſo des geflügelten Nike don Samothrake betaſte, da kommt ſie mir vor wie ein haupt⸗ und gliederloſer Traum, der in einer ſchlafloſen Nacht mich umfließt. Die Gewänder der Nike haben etwasß Wallendes, Gebauſchtes, Unkörperliches, das ich mir nicht vorſtellen kann. Doch meine Phantaſie überwindet dieſe Schwierigkeiten und plötzlich wird dieſe Nike mir zu einer Viſion des ſtürmenden See⸗ windes in dem glänzenden Rauſchen ihrer Flügel. Ich finde in eine ſchönen Statue außer der Vollendung des körperlich Formalen die Eigenſchaften der Harmonie und der Vollkommenheit. Eine Statur der Athene läßt mich freier aufatmen und verleiht mir Kraft; ich liebe das üppige wellige Haar des Bacchus und Apollo und den Epheukranz, der an herdniſche Feſttage denken läßt.“ Auch in dem Händedruck eines anderen Menſchen, in dem Geſicht der Leute, die zu ihr reden, fühlt Helen Keller unendlich viel mehr, als gewöhnliche Als ich vor bald zwanzig Jahren als blutjunger 1 Naffhen II. Jannar —* eueral/ Auzelgerd 2 SE. Zur Arbeitseinſtellung lei der Speditionsfirma Fügen in auf üdwigshafen. Von Herrn Theod. Fügen wird uns mit Begr 9 aſere Meldung im heutigen Mittagsblatt geſchrieben:„ fübrlich, ſo ſtellte ſich auch in dieſem Winter wieder ſchwächere An fuhr von Getreide und ſonſtigen Gütern, von den Seehäfen kom⸗ menb, ein, und ich hatte aus dieſem Grunde nicht mehr ſo viel Ar⸗ beit, um die in der Hochſaiſon der Speditionsbetriebe(September bis Dezember) beſchäftigten Arbeiter lohnend beſchäftigen zu können. gch habe deshalb, wie dies jeden Winter geſchieht, eine Anzahl der giebenbei bemerkt größtenteils nur aushilfsweiſe bei mir beſchäftigten Seute entlaſſen, und dies war anſcheinend Grund, für meine übrigen Urbeiter in meinem Getreidebetrieb die Arbeit niederzulegen. Die⸗ verſuchten, nachdem ſie bereits die Arbeit niedergelegt hatten ich zu zwingen, ſämtliche entlaſſenen Arbeiter ohne Ausnahme 1 aufzunehmen, was ich unter Hinweis darauf, daß ich 9 1 zu beſtimmen habe, wer bei mir beſchäftigt und entlohnt ird, ſelbſtverſtändlich verweigerte; alſo nicht Tarifbruch meinerſeits liegt vor, da ich an dem beſtehenden Tarif keinerlei Aenderung p. ondern Beanſpruch⸗ porzunehmen gedachte und vorgenommen habe, ſ ung den Arbeitern nicht zuſtehender Rechte ſind Grund des Ausſtands und nur aus dieſem Grunde fühlte ſich die Badiſche Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport mit mir ſolidariſch und Entließ ihre Arbeiter, ſoweit ſie ſich weigerten, Schiffe, die Ware für meine Firma enthielten, am Silo der genannten Geſellſchaft zu ent⸗ ſaden.“ Vom Wetter. Der letzte Sturm in der Nacht vom Montag zum Wienstag war an verſchiedenen Orten Badens von heftigen ewittern begleitet. In Freiburg hagelte es ſo ſtark, daß m nächſten Morgen noch dichte Maſſen von Hagelkörnern auf den Faen Plätzen lagen. * An Blutvergiftung geſtorben iſt der im hieſigen Rangier⸗ pahnhofe beſchäftigt geweſene Rangierer Michael Kapps. Der Mann begchtete eine kleine Wunde an einem Finger nicht. Es ſtellte ſich Blutvergiftung ein und nach ſchwerem Todeskampfe ſtarb vor kinigen Tagen der noch im ſchönſten Mannesalter Stehende. Nus dem Grossherzogtum. * Heidelberg, 10. Jan. Heute wurden hier die irdiſchen Reberreſte des in Stutkgark plötzlich verſtorbenen Redakteur der „Frankf. Zig.“ Friedrich Wellmanneingeäſchert. Der im beſten Mannesalter Dahingeſchiedene wurde mit allen journali⸗ ſtiſchen Ehren beigeſetzt. Für die„Frankf. Ztg.“ ſprachen Abg. Heſer und Direktor Curti, der Frankfurter Journaliſtenverein ſpar durch Redakteur Hoerth, der Württembergiſche Journaliſten⸗ berein durch Redakteur Junge vertreten. Namens der badiſchen bte ſprach Redakteur Lippe(Karlsruhe) und für die ſchwäbiſche Volkspartei und Demokratie Kammerpräſident Paher dem politiſchen Parteigenoſſen Worte der Dankbarkeit. Der engere Nusſchuz der Volkspartei war durch Hohenemſer(Frankfurt) bertreten. Im Namen des Karlsruher Schriftſteller⸗ und Journa⸗ Aſtenvereins ſprach Chefredakteur Julius Katz, der der aufrichtigſten Teilnahme der Karlsruher Preſſe mit warmherzigen Worten Aus⸗ 5 gab. Er betonte beſonders das Streben Wellmanns, die eigenen politiſchen Anſchauungen in einer auch den Gegner verſöhnenden Form zu vertreten und legte ſchließlich einen prächtigen Lorbeer⸗ kranz als letztes Liebes⸗ und Freundeszeichen am Sarge nieder. ß Weinheim, 11. Jan. Gartenbau⸗Inſtitut. 125 kann oftmals im Leben die Erfahrung machen, daß von den breltern gewiſſenhaft übernommene Theorien plötzlich auf den Kopf geſtellt werden. Auch im Obſt⸗ und Gartenbau iſt dies ſchon öfter der Fall gewweſen. Daß man aber heute das Karb olen e u m gls Univerſalmittel gegen vielerlei Krankheiten und Schädlinge der Sbſtbäume preiſt und in den Himmel hebt, mag bei vielen ein berech⸗ kigtes Kopfſchütteln hervorrufen. Jeden Gartenbeſitzer überläuft es kalt, wenn er von Karbolineum im Garten hört. In der Tat wird guch an Bretter⸗ und Lattenzäunen, an Hauswänden, im Frühbeet⸗ Jaſten und überall da, wo die Sonne größere Wärme entwickeln keun, durch die Verdunſtung des Creoſots auf 1 Meter Entfernung alles pflanzliche Lebeweſen zerſtört. Nun hat man neuerdings gefunden, daß das Karbolineum, an gewendet, in keinor Weiſe ſchäc k äußerk. So heilbar erkannte Kre das von dem Krebs Krebsbazillen tötet, macht. Das Karbolineum Ueberwachſung alter Wunden und das Los das Verjüngen der Rinde an Stamm und A Aber noch genug, es vernichtet auch alle tieriſchen Schädlinge, beſonders die mit Recht gefürchtete Blutlaus getötet und abgehalten. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn allerorts Verſuche in die Wege geleitet würden, um ſich von der Richtigkeit dieſer Tatſache zu überzeugen. Jedenfalls dürfte es ſich aber empfehlen, mit uns Hand in Hand zu arbeiten, um nach und nach die Scheu vor dieſem neuentdeckten Heil⸗ mittel zu überwinden. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Es iſt nun durch die Bildung eines Ausſchuſſes dafür geſorgt, daß in Karls ruhe regelmäßig Kaiſers und Großherzogs Geburts tag durch eine von allen auf monarchiſchem Boden ſtehenden Parteien veranſtaltete Feier in der Feſthalle begangen werden. Die vaterländiſch geſinnten Geſangs⸗ und Sportsvereine haben ſich angeſchloſſen, um durch ihre Vorführungen ein reichhaltiges Pro⸗ gramm zu ermöglichen. Am 27. werden die Hauptreden von Land⸗ gerichtsrat Scherer, Reallehrer Bergmann und Stadtrat Oſtertag gehalten werden.— Geſtern nachmittag wurde ein Bewohner des öſtlichen Stadtteils in Karlsruhe in ſeiner Wohnung mit einer Schußwunde im Kopf aufgefunden. Der Mann will angeblich mit einem geladenen Revolver geſpielt haben, wobei ſich die Waffe enklud.— Der in der Neujahrsnacht in Wieſenthal(A. Bruchſal) durch ſeinen Kameraden infolge unvorſichtiger Hand⸗ habung der Schußwaffe ſchwer verletzte 18 Jahre alte Joh. Oßwald iſt in der Klinik zu Heidelberg nach furchtbaren Qualen geſtorben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. W. Landau, 17. Jan.(Telegr.) Beim erſten Bataillon des hieſigen 18. Infanterieregiments ſind 5 Typhusfälle und 16 typhusverdächtige Erkrankungen vorgekommen. Die Urſache der Infektion iſt noch nicht feſtgeſtellt. Alle Vorſichtsmaßregeln ſind ge⸗ troffen. * Aus der Pfalz, 11. Jan. Geſtern abend machte in Speher der 46 Jahre alte Brauereiarbeiter Max Lehr einen Mordverſuch auf ſeine Ehefrau. Von der Arbeit zurückkehrend, fand er die Frau in betrunkenem Zuſtande, was bei dem Mann eine ſolche Aufregung verurſachte, daß er mit einem Revolner zwei Schüſſe auf die Frau abfeuerte. Ein Schuß traf die Frau in die Bruſt und verletzie auch die Lunge, der zweite Schuß ging durch die linke Hand. Der Täter wurde verhaftet. Die Verletzungen der Frau ſind lebensgefährlich.— Am Sonntage wurde der verheiratete Fabrikſchuſter Michael Daufsmann von Schwanheim auf dem Wege von Spirkelbach nach Schwanheim von drei Burſchen überfallen und durch Stiche in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Geſtern früh 4 Uhr iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. Als der Tat dringend verdächtig wurden die Gebrüder Johannes und Karl Rinner und ein gewiſſer Unruh, alle von Spirkelbach, verhaftet. Ein wei⸗ terer Beteiligter namens Knorr, dem die Hauptſchuld zugemeſſen wird, ging flüchtig. Cheater, kunſt und iſenſchaft. Fünfte muſikaliſche Akademie. Nachdem uns die zweite muſikaliſche Akademie in Gd. Colonne einen der bedeutendſten franzöſiſchen Dirigenten vorgeführt hatte, das dritte Konzert von Sigmund von Hausegger geleitet worden und im letzten Max Schillings als Dirigent eigener Kompoſitionen erſchienen war, kam endlich geſtern Hofkapellmeiſter Kähler wieder zu ſeinem vollen Rechte. Brahms erhielt in ſeiner C⸗moll⸗ Symphonie op. 78 zuerſt das Wort. Das Werk iſt von ganz beſonderem Intereſſe, weil es des Meiſters Erſtlingsarbeit auf dem Gebiete der Symphonie iſt. Der ſelbſtgeſtrenge, gewiſſenhafte Komponiſt wagte ſich— im Gegenſatze zu vielen unſ'rer jüngeren Modernen— erſt im 43. Lebensjahre in dieſe Tonſchöpfung. Brahms ſtellt ſich in ſeinen Symphonien in die Fußſtapfen Beethovens. Be⸗ cels 1 bolineum Lini das Kar wirklſam bekämpft, ergriffene Holz vollſtändig durchdringt, aber vor allen befördert auch öſen der alten Vorke ſaftführenden Schichten die Ausheilung Kunſt und n g fünfte, neunte Symphonie erinnert. Satz beginnt mit einer getragenen Einkeitung in e⸗moll, der bald ein leidenſchaftliches Allegro folgt, das von einer rechten Kampfes⸗ fn Der durchdrungen iſt. Unter deſſen Themen gewinnt ein im Verlaufe der Durchführung eine beſondere Be⸗ ht allein der erſte Satz iſt davon beherrſcht, ſondern auch folgenden tritt es immer wieder auf. Als muſikaliſche Vor⸗ iſt der erſte Satz große kontrapunktiſche Kunſt und fein aus⸗ Modulationen auf. Andante in F⸗dur iſt mehr ruhigen Charakters und nimmt den Hörer im Gegenſatz zum erſten Satze, deſſen Schönheiten ſich erſt bei wiederholtem Hören und ein⸗ gehendem Studium völlig erſchließen, unmittelbar gefangen. Sehr ſeierlich wirkt der Schluß des zweiten Teils mit dem Zwiegeſpräch des Horns und der Solovioline. Etwas weniger klar in ſeiner Konzeption und verhältnismäßig der ſchwächſte Teil des Werkes iſt das Allegretto in As⸗dur. Während Beethoven in ſeinen Sym⸗ phonien im dritten Satze(Scherzo) faſt immer dem Humor und der Heiterkeit die Zügel ſchießen läßt, bleibt Brahms auch hier in ernſter Stimung. Sehr bedeutend iſt das Finale, das mit einem ſchwermütigen Adagio in c⸗moll beginnend, im Andante in C⸗dur einer ſanfteren Stimmung Raum gibt. Wirkungsboll iſt die Stelle, wo ſich aus dem ernſten Geſang die Stimme des Waldhorns über den tremolierenden Violinen bemerkbar macht. Ueberraſchend wirkt der Eintritt eines einfachen, volkstümlichen, an den Freudenhymnus ſtimmung 2us der Beethoven'ſchen Neunten gemahnenden Themas, das in ſchwung⸗ voller Steigerung das Werk in einer gewaltig wachſenden Sieges⸗ ſtimmung ausklingen läßt. Die Ausführung der ſchwierigen Sym⸗ phonie war im ganzen und großen anerkennenswert. Die Wieder⸗ gabe des erſten Satzes erſchien uns zwar noch einer Vervollkomm⸗ nung fähig, was man begreiflich findet, wenn man einen Blick auf das Theaterrevertoir der vergangenen Woche wirft. In den übrigen Sätzen ſtand das Orcheſter wieder auf der Höhe ſeiner Leiſtungs⸗ fähigkeit. Als zweite Ocheſternummer gelangte A. Sandber⸗ gers ſymphoniſcher Prolog„Riccio“— eine Novität— zum Vortrag. Der Komponiſt iſt Schüler Rheinberger's und Meyher⸗ Olversleben's und bekleidet z. Z. eine Stelle als Profeſſor der Mufikwiſſenſchaft an der Univerſität in München. Wir verkennen keineswegs die Bedeutung Sandbergers als Muſikforſcher und⸗Hiſto⸗ riker, ſeiner geſtern gehörten Kompoſition konnten wir eine beſondere Bedeutung nicht zuerkennen. Bei aller Formvollendung und ge⸗ ſchickten effektvollen Inſtrumentation fehlt es ihr an der Hauptſache: an Originalität und Friſche der Erfindung. Wie ganz anders wirkte doch Tſchaikowsky's Ouverture zu Shakeſpeares „Romeo u. Julie“! Hier ſpricht eine eigenartige Individua⸗ lität zu uns. Die ernſten und feierlichen Einleitungsklänge in Fis-moll illuſtrieren offenbar Julias Begräbnis. Kampf, Leiden⸗ ſchaft, Liebe werden überaus anſchaulich, wenn auch manchmal viel⸗ leicht etwas zu draſtiſch geſchildert. Die Harfenakkorde über den Terzen⸗ und Sextenfiguren der Holzbläſer ſollen wohl einen Lob⸗ geſang der Liebe darſtellen. Auch die Wiedergabe dieſer war, wie die der vorhergehenden Orcheſternummer unter Herrn Kähler's umſichtiger Leitung gut ausgearbeitet und den Stimmungsgehalt völlig erſchöpfend. Die Soliſtin des Abends war Frau Katharing Fleiſcher⸗Edel aus Hamburg. Die Dame trat vor einigen Jahren mit Erfolg in einem Liederkranzkonzerte auf. Die Stimme hat ſeit jener Zeit an Stimmglangz nichts verloren und an Ausdrucks⸗ fähigkeit noch gevonnen. Die Technik iſt vorzüglich entwickelt, und zu dieſen Vorzügen geſellt ſich eine hohe künſtleriſche Intelligenz, So geſtaltete ſich der Vortrag des Geſangs der Eliſabeth aus„Tann⸗ häuſer“:„Dich teure Halle“ zu einer hervorragenden Kunſtleiſtung, die das Auditorium zu ſpontaner Beifallsäußerung hinriß und Da capo geſungen werden mußte. Hatte die Künſtlerin— die ſich bekanntlich durch eine außerordentliche Verkörperung der Gliſabeth bei den diesjährigen Bahreuther Feſtſpielen einen Namen machte— durch die Kraft ihrer vollen, üppigen Stimme und das dramatiſche Feuer ihres Vortrags Begeiſterung erweckt, ſo zeigte ſie ſich im Vortrag der Schubert'ſchen Lieder„Die junge Nonne“,„Vor meiner Wiege“ und„An eine Quelle“ als poetiſch geſtaltende, vollwertige Liederſängerin. So erſchienen der Lorbeer und Beifall, der Frau Fleiſcher⸗Edel in überaus herzlicher Weiſe geſpendet wurde, wohl⸗ verdient. Sehr dankbar würde das hieſige muſtkliebende Publikum es ohne Zweifel begrüßen, wenn ihm Gelegenheit geboten werden könnte, die temperamentpolle Künſtlerin auch auf der Bühne kennen zu lernen. Chordirektor Bärtich führte die Begleitungen fein⸗ e eeeeee FFF— Menſchen, die ſehen und hören.„Mögen die Schönheiten des Ge⸗ ichts mannigfache ſein, auch die Schönheiten der Hand ſind vielfache ind reiche. Auch der Taſtſinn hat ſeine Ekſtaſen. Die Hände bedeu⸗ tender Menſchen ſind wundervoll beweglich und vielſagend. Aus ren Fingern ſtrahlen Gedanken und Herrlichkeiten aus. Wie weich und hart ſind die Hände kleiner Kinder, wie noch verſchloſſene Blüten.“ Pelen Keller ſchließt ihren Hymnus auf die Hand mit den Worten: „Geſegnet ſei die Hand. Dreimal geſegnet die, die aurbeitet!“ — Das Geburtshaus Napoleons I. Im Geburtshauſe Napo⸗ eons I. in Ajacco iſt, wie berichtet, dieſer Tage eine Büſte des kaiſerlichen Prinzen“ geſtohlen worden; ſie befand ſich in dem be⸗ gühmten Zimmer, in dem der Kaiſer geboren wurde. Die Möbel in dieſem Hauſe, das jetzt eine Art Napoleonmuſeum iſt, ſind nicht vom Platze gerückt worden; ſie ſind ſo wurmſtichig und abgenutzt, daß ſie beim Fortrücken leicht Schaden erleiden könnten. Daneben be⸗ indet ſich der Feſtſaal, der ein vornehmes Gepräge trägt, und das Empfangszimmer mit dem Spinett, deſſen Elfenbeintaſten manchmal amter den Fingern der Beſucher klagende Töne hören laſſen. Steigt wan drei Stufen hinunter, ſo gelangt man in das Zimmer, das Napoleon als Leutnant bewohnte. Seine Möblierung beſteht aus einem Bett aus ſchwarzem Holz, einer Kommode, deren Marmor⸗ Platte riſſig iſt, einem Nachttiſch, drei geſchnitzten Lehnſtühlen und einer vergoldeten Standuhr, die unter einer Glocke ſteht. Im An⸗ feidezimmer ſieht man die Sänfte von Napoleons Mutter. Auch die anderen Gemächer, das Arbeitszimmer, das Rauchzimmer, das Eßzimmer und kleinere Salons haben noch die alten Möbel. Die Kaiſerin Eugenie beſuchte im Jahre 1869 dieſes hiſtoriſche Haus, deſſen Unterhaltung ſie bezahlt. (— Sonderbares von der ruſſiſchen Zenſur, die in den Tagen Hach der Kapitulation von Port Arthur wieder Meiſterſtücke leiſtet hat, erzählt ein engliſcher Korreſpondent in St. Peters⸗ burg:„Am Tage nach der Kapitulation war ich im Hauptquartier des Marine⸗ und Generalſtabs Augenzeuge der herzzerreißendſten Szenen, die ſich vor den herzloſen Beamten abſpielten; hunderten bekümmerter Frauen wurde eigenſinnig verſichert, daß man nichts don dem Schickſal der Feſtung wiſſe. Infolge der Arbeit des Zen⸗ ſors machen die Zeitungen einfach einen lächerlichen Eindruck. Tüg⸗ lich hat man verſichert, der Fall der Feſtung wäre unmöglith, die Japaner hätten nicht einmal die Außenforts orreicht, und die Vertei⸗ Aigung könne noch monatelang aushalten. Dabei bemüht man ſich nicht einmal, die groben Verdrehungen der Tatſachen in ein⸗ Vandsfreier Form zu geben, ſodaß ſie wenigſtens den Anſchein der Wahrheit haben. Man hat Pläne der Feſtung herausgegeben und darauf die Namen der Forts und Verteidigungswerke geänderk; wenn ein Fork in die Hände der Japaner fiel, mußten die Zeitungen 25 als eine bloß zeitweiſe, ganz unbedeutende Befeſtigung hinſtellen S trotz aller Vorſichtsmaßregeln die Nachricht von der Kapitu⸗ lation jedermann bekannt war, erklärte das offizielle Militärorgan Rußki Invalid“:„Die jetzige Lage von Port Arthur erregt in Japan große Nervoſität und Unruhe, da der Fall der Feſtung in kaher Zukunft nicht erwartet wird.“ Noch charakteriſtiſcher iſt die Hebandlung, die die Moskauer Zeitung„Nowoſti Dnja“ erfuhr, ols ſie ihren Artikel, der den Fall von Port Arthur meldete, abends ſpät dem Zenſor vorlegte. Der Artikel wurde ſo geändert, daß die Worte„Kapitulgtion“ oder„Der Fall von Port Irthur“ durch das Wort„Froſt“ erſetzt wurden, und ſo erſchien denn am nächſten Tage folgender Unſinn in der Zeitung:„Das gewaltige Er⸗ eignis des Tages, das Millionen Menſchen in die tiefſte Trauer ſtürzen wird, iſt— der Froſt. Ganz Rußland wird Trauer anlegen, nicht die offizielle Trauer, die wir haſſen, ſondern die Trauer des beleidigten Nationalſtolzes, wegen des ſchrecklichen— Froſtes. Japan wird ſichüber den— Froſt freuen, und es hat recht, ſtolz auf ſeinen Erfolg zu ſein.“ — Von Haifiſchen verfolgt. Ueber den Schiffbruch eines eng⸗ liſchen Schoners„Victor“ und die furchtbaren Leiden der Mann⸗ ſchaft. die elf Tage im offenen Boot mit einem Schwarm von Hai⸗ fiſchen zu kämpfen hatte, wird aus San Francisco berichtet: Der „Victor“ ſcheiterte an der Felſenküſte der Inſel Papataki, die zu der Gruppe der Freundſchaftsinſeln gehört, und die aus fünf Leuten beſtehende Mannſchaft ſowie der Kapitän Hardy gingen in das Boot des Schiffes. Sie hatten weder Kompaß noch Segel; mit Proviant für ein bis zwei Tage und ſechsKokosnüſſen ausgesſiſter, brachen ſie auf und ruderten nach Papeete. Tahiti. Mehrmals war das Boot dem Sinken nahe. Von Anfang an genügten die Rationen, die jeder Mann täglich erhielt, nicht für eine einzige Mahlzeit, und da die Leute ſtändig rudern mußten und Tag und Nacht Wind und Wetter ausgeſetzt waren und wenig Schlaf fanden, waren ſie bald völlig erſchöpft. Auch ihr Waſſervorrat war bald zu Ende, und ohne die Milch der Kokosnüſſe wären ſie vor Durſt verrückt geworden. Die Schrecken ihrer Lage wurden noch durch eine Schar Haifiſche vermehrt, die dem Boote folgten und es zum Kentern zu bringen drohien. Kapitän Hardy und ſeine Leute hatten ſtändig mit den Haien; kämpfen, die Ruder wurden zerſplittert und zerbrochen, um die An⸗ griffe der gefräßigen Tiere zurückzuſchlagen. Elf Täge gebrauchten die Seeleute, um Papeete zu erreichen; die ganze Zeit über olgten die Haifiſche der Spur des Bootes. Die letzten beiden Tage wacen die Leute ſo erſchöpft, daß ihre Kraft oft genug nicht reichte, um die Ruder zu heben; drei wurden infolge der übermenſchlichen Anſtreug⸗ ung wahnſinnig. — Von deit Pariſer Moden. In den großen Pariſer Mode⸗ häuſern iſt man jetzt eifrig dabei, Toiletten für den Süden herzu⸗ ſtellen. Was ſoll man auch in unſern verregneten und unfreunblichen Gegenden jetzt anderes tragen als imprägnierte Mäntel und große Kapuzen? Bei den Koſtümen, die jetzt nach der Riviera geſandt werden, ſpielen ſpaniſche Spitzen eine große Rolle. Sie ſind in ihrer goldenen Pracht auf einem durchſichtig zarten Stoff aufgenäht und machen einen glänzenden Eindruck. So iſt ein mattgelbes Muſſekin⸗ kleid auf einen kaſtanienbraunen Volant abgeſtimmt, deſſen ſchwere Krauſen mit goldenen Blumen und Blättern aus Spitzen verziert ſind. Die Taille wiederholt die Farbenharmonien des Rockes und iſt an den Hüften leicht gezogen. Große Mengen von Goldſtickereien ſind über die Kleider überhaupt ausgebreitet. Doch erſcheinen auch blaſſer Töne in mattem Silber. So bildete eine Toilette eine Symphone aus einem zarten Roſa, wie es Orchideen haben, und einem malven⸗ farbenen Muſſelin. Das Roſa geht von den Krauſen des Rockſaumes aus und vermählt ſich mit den lichteren Tönen, die ſchließlich in der Silberſpitze der Korſage ihren Abſchluß finden. Die Taille läuft in tiefe Panniers aus, die bis zu den Volants herabreichen. Die Aermel laufen an den Ellbogen in weite wogende kapeartige Gebilde aus; doch die neueſte Form des Aermels umſchließt in durchbrochenen Krauſen den Arm von Spitzen überrieſelt, die die Schönheit halb ber⸗ decken, halb entſchleiern. Neben Hüten ſind jetzt auch Hauben und anderer zierlicher Kopfputz ſehr in Aufnahme. Samthüte mit großen Jedern ſieht man vielfach; auch hier herrſcht ein ſtarkes Goldbraun und ein voller Bronzeton vor. Der Abbé⸗Hut, ein koketter Filzhut mit Seidenſchnur, iſt höchſt pikant und ſteht mit ſeiner kirchlichen Würdigkeit in luſtigem Kontraſt zu der Eleganz der ſchönen Trägerin. — Die Totenliſte des Winternebels. Ein echter und rechter Winternebel hat für die Sterblichkeit in einer Großſtadt weit mehr zu bedeuten, als man ſich im allgemeinen vorſtellen dürfte. Einmal wachſen ſelbſtverſtändlich die an ſich nicht geringen Gefahren des Straßenverkehrs ganz erheblich, woraus ſich eine Steigerung in der Zahl der Unglücksfälle ergibt, außerdem tritt tets während oder nach einem ſchweren Nebel eine Vermehrung der Erkrankungen an Augen⸗ Naſen⸗ und Lungenleiden ein. Wie dem„Allg. Wiſſ. Ber.“ gus London mitgeteilt wird, ſtieg nach dem letzten ſchweren Nebel in Man⸗ cheſter die Sterblichteit plötzlich von 21,6 auf 26,4 für das Taufend der Einwohnerſchaft, was, auf das Jahr berechnet ein Mehr von über 22 v. H. bedeuten würde. Von dieſen Todesfällen war faſt die Hälfte auf Erkrankungen der Atmungsorgane zurückzuführen. Angeſichts ſolcher Tatſachen wird man ſich in den Städten, wo ſchwereNebel nicht zu den Seltenheiten gehöven, endlich mit Ernſt fragen müſſen, ob der Menſch nichts gegen ſte ausrichten oder ob er nicht ſvenigſtens ihre ſchädlichen Einflüſſe bermindern könnte. Wenn auch mit dem Vor⸗ ſchlag, den Nebel durch elektriſche Ströme zu zerſtreuen, vorläufig nicht viel anzufangen ſein wird, ſo darf und muß man doch vor allen Dingen darauf bedacht ſein, die Rauchplage in den Großſtädten zu bekämpfen, weil der Rauch und Dunſt in der Luft einen Nebel dicker Beſtimmt ſagen läßt es iich ja nicht, aber es wird doch vermutet und behauptet, daß dem Nebel ge⸗ wiſſermaßen ſein Gift genommen werden würde, wenn man ſeine Sättigung mit dem Rauch der Großſtadt verhütete, was nakürlich um durch Beſeitigung des letzteren geſchehen könnte. Auf einer großen Viehſchau in London, die dort um die Weihnachtszeit ſtattzufinden pflegl, ſtarb einmal eine ganze Anzahl dieſer iberfütterten, aber des⸗ halb beſonders wertvollen Tiere nach dem Eintritt eines Nebels und ohne Zweifel durch deſſen Einfluß. Was auf das Vieh in ſolcher Weiſe wirkt kann für den Menſchen auch kaum geſund ſein. Das „ceterum cenſeo“ dieſer Lehren kommt auf die Notwendigkeit der Rauchbekämpfung hinaus. Generat-unzerger. mMantgqerm, cr. Gunuur. fühlig und dezent aus. Der Gruß an die Halle wurde vom Orcheſter hegleitet, unter Leitung des Herrn Kähler, der ebenfalls mit einem Lorbeerkranz ausgezeichnet wurde. ck. Die Brüder von St. Vernhard betitelt ſich ein Drama, das im Wiener Deutſchen Volkstheater mit Erfolg aufgeführt wurde, Perboten und wieder verboten, ſind die„Brüder von St. Bernbard durch eine Miniſterialentſcheidung— die letzte auf das Theater be⸗ zügliche unter Herrn b. Koerber— freigegeben und am Montag ge⸗ ſpielt vorden. Ihr Autor Anton Ohorn war Prämonſtratenſer, als das Unfehlbarkeitsdogma proklamiert wurde. Er glaubte durch dieſe Verkündigung an ſein Gelübde nicht länger gebunden a¹ ſein, irat aus der katholiſchen Kirche aus, wurde Proteſtant und Schrift⸗ ſteller. Sein Dranig iſt nach der„N. Fr. Pr.“ ein Spiegelbild der Erlebniſſe des Dichters. Sein Held Paulus ſieht, bevor er die Weihen Uimmt, das Leben in einem Kloſter und beſchließt, abgeſchreckt bon fſeinen Eindrücken, ehe er das Gelöbnis ablegt, in die brofane Welt zurückzukehren; aber Vater und Mutter kennen keinen ſehnſüchligeren Wunſch, als ihr Kind im Prieſterkleſde zu ſehen; ja beide ſind ſchon Lins, auch ihre Tochter dem Himmel zu ſpeihen und Nonne werden zu laſſen, wiewohl dieſe ſich einem braven Vurſchen verſprochen hat. Im das Lebensglück ſeiner Schweſter zu reiten, opfert ſich Paulus; er bittet die Mutter, ſich an einem Fürbitter im Himmel genügen zu laſſen und verſpricht, im Kloſter zu bleiben. Die Eltern nehmen dies an, aber im Kloſter wird Paulus neuerlich abgeſtoßen. Die Wahl des Priors zeigt die häßlichen Leidenſchaften, die ſich auch in frommen Kreiſen regen, und die graufame Verfolgung eines nicht kirchengemäß lebenden Förſters guf dem Ordensgute, den die Härte ſeiner Gebieſer in den Tod treibt, erhittert den jungen Zukunfks⸗ brieſter. Wieder fühlt er, daß er nicht für die Enge des Kloſters geartet ſei, und als er die drei Gelübde lieſt, die alle Regungen ſeines Geiſtes für die Zukunft erſticken ſollen, glaubt er, daß die beſten Stimmen ſeines Herzens ihn abmahnen, dieſe ſchweren Bedingungen naumeßmen. Er verweigert den Schwur. Frei und ungebeugt kann er in die Welt zurückkehren. Etwas von der Stimmung, die„Der Pfarrer von Kirchfeld“ bei ſeinem erſten Auftaucben geseigt, lebt in bder wirkungsvoſſen Schilderung dieſes fungen Ziſterztenſers Paulus, der, zwiſchen Welt und Kirche geſtellt, ſchließlich ſich für jene ent⸗ ſcheidet und das Leben hinter den dumpfen Kloſfermauern verwirft Die Handlung iſt nicht reich an überraſchenden Zijgen, aber in einer eit, welche die Uebermacht der Kirche ſiherall fühlt, iſt die originelle ſchnung der intimen Vorgänge in den Refektorjen und Kavitelſälen eicher Orden von einem ungewöhnlich ſtarken Reize. Ihr Milien ein Novum auf der Bühne— kann kaum beſſer wiedergegehen werden. In einer langen Reihe von Niauren trelen die verſchieden⸗ ten Timen des geiſtlichen Standes plaſtiſch hervor: die wehmütig und ilde Reſianierenden, die im Dienſte der Kirche bon getäuſchten Hoff⸗ ungen träumen, und die Kampfesluſtigen, die Würde und Stellung geisig mißbrauchen. Dieſe eindringliche Charakteriſtik giht den Schauſpielern reiche Gelegenbeit ſich hervorzutun. Das Volkstheater hatte ſange keinen äßnfich ſtürmiſchen Erfolg. Ein wirfliches Duell auf der Bühne. Ein tragiſcher Zwiſchenfall guf der Bühne ereignete ſich am Sonnabend bei der Aufführung des Jauſt“ im Tamberlik⸗Theater in Le Ferrol. In der Duellſzene iff der Baſſiſt M. Dubois den Tenoriſten M. Viel wütend mit einem Degen an und bald entſpann ſich ein ernſthafter Kampf. Als an hinter der Szene ſah, was vorging, ſtürzten Leute auf die ämpfenden, die aber nur mit Müße getrennt werden konnten. Die Oper mußte unterbrochen werden, der Tenor war unfähig weiterzu⸗ ingen. Die Urſache des Streites iſt unbekannt. Jeneſie Nachrichten und celegramme. vat · Telearamme des, General-Huzeigers“. »Darmſtadt, 11. Jan. Der Lehrling eines hieſigen Apo⸗ erſchoß heute durch unvorſichtiges Hantieren mit einem ver, den er für nicht geladen hielt, einen Hausburſchen urch nen Schuß ins Auge, Frankfurt, 11. Jan. Wie die„Frlf. Ztg.“ hört, hat der verhaftete Metzgergeſelle Oskar Hudde ein Geſtändnis abgelegt, daß er den Pfarrer Thöbes in Heldenbergen beraubt und ermordet hat. Hof, 10. Jan. Für die Reichstagserſatzwahl in of wird der Bund der Landwirte nach der„Deutſchen Sgtg.“ den Leiter der landwirtſchaftlichen Winterſchule in Pun⸗ , Landwirtſchaftslehrer Arthur Meßge r, als Kandidaten auf⸗ Hamburg, 11. Jan. Heute Morgen wurde der 70 Jahre alle Samuel Rendsburg, Inhaber eines Schreibbureaus in der Rirchenſtraße in Altona durch 4 Revolverſchüſſe getkötet. Der äter hat ſich der Polizei geſtellt. Das Motib iſt unaufgeklärt. Der örder iſt ein Elektrotechniker. Er iſt wahrſcheinlich geiſtes ge⸗ Bei ſeiner Vernehmung ſagte er; Er habe jemanden er⸗ ießen müſſen. Dresden, 11. Jan. Der König begibt ſich Montag vor⸗ mittag nach Berlin, um das Kaiſerpaar zu beſuchen. Dresden, 11. Jan. Die in Dresden erſcheinende Wochen⸗ heift„Dresdener Hausfrau“ widmete der Gräfin Nontignoſo eipen Leitartikel. Die Folge dieſes Unterfangens iſt die jebt erfolgte Be⸗ aanahme der betreffenden Nummer der Zeitſchrift. Rom 11. Jan. Miniſterpräſident Giolitti iſt vollſtändig Lerhergeſtellt. London, 11. Jan. Der„Standard“ meldet aus Tanger 0. ds. Mis.: Der Sultan hat die Miniſter non Tanger dez berufen, um mit ihnen die franzöſiſchen Forderungen zu Kopenhagen, 11. Jan. Das Miniſterium reichte König ſeine Demiſſion ein. Der König erſuchte die Mini⸗ bis auf weiteres die Regierungsgeſchäfte weiterzuführen. Konſtantinopel, 11. Jan. Von Aleppo iſt geſtern die e Miſſion, die im Auftrage der Deutſchen Banf und der Anato⸗ Eiſenbahn eine Unterſuchung der Petroleumquellen Vilajets Bagdad und Moſſul vornehmen ſoll, nach Bag dad chen. Der Sultan ſagte der Miſſton auf ihrer Reiſe aus⸗ Erleichterungen und Schutz zu. Die Arbeiten der Miſſion ſen It.„Frkf. Ztg.“ gegen 8 Monate dauern. Baku, 11. Jan. In einigen Naphtawarken in Ba⸗ chan und Romany iſt die Arbeit wieder aufgenommen Newyhork, 10. Jan.(Reuter). In den letzten fünf Mo⸗ 5 160 ruſſiſche Juden in Newhork eingetroffen jarfe ſetzes führt dazu, daß eine größere Anzahl dieſer Einwanderer re⸗ tiert wird, weil ſie mit fremder Unterſtützung eingetrokfen Die Berichte über dieſe Reportierungen werden zur Vorlegung er Kongreß vorbereitet, in der Abſicht, dieſes Einſtrömen zu ver⸗ ertt. Newyork, 11. Jan. Infolge des Anſchlages auf das nkmal Friedrichs des Großen wurde die ſofortige Er⸗ vichtung eines Wachthäuschens zur beſtändigen Belvachung der Statue angeordnet. Der Ausſiand im Ruhrrevfer. *Eſſen a. Ruhr, 11. Jan. Auf Schacht 1 der Zeche Hercules“ ſind von der Morgenſchicht(270 Mann) nur 120 gefahrer Anwendung der Beſtimmungen des Einwanderungsge⸗ * Eſſen a. d.., 11. Jan. Nach genauer Feſtſtellung erſtreckt ſich der Streik auf 43 Zechen. Auf dieſen Zechen ſind von der 30000 Mann ſtarken Belegſchaft zur heutigen Mor⸗ genſchicht 21 358 Bergleute über und unter Tage nicht an⸗ gefahren. * Bochum, 11. Jan. Die„Bochumer Zeitung“ meldet: Auf der Zeche„Engelsburg“ ſind von 600 Mann Beleg⸗ ſchaft nur 500 angefahren. * Bochum, 11. Jan. Nach Blöttermeldungen ſind auf der Zeche Dahlhauſen⸗Tiefbau von der 32⁰ Mann betragenden Morgenſchicht nur 7 eingefahren; auf der Zeche Hafenwinkel von 700 nur 100 Mann, auf der Zeche Gottesſegen von 450 nur 30, auf der Zeche Dannen⸗ bau m Schacht II ſind 344 auf der Zeche Fridrick 270 Mann nicht eingefahren, auf der Zeche Konſtantin III iſt die Morgenſchicht ausgeblieben. * Dortmund, 11. Jan. Dem„Dortmunder General⸗ anzeiger“ zufolge iſt die Morgenſchicht der Zeche Wiendahls⸗ bank“ nicht angefahren. Der Hörderverein macht durch An⸗ ſchlag bekannt, daß er das Stahlwerk ſtillegen müſſe, wahr⸗ ſcheinlich auch das Feinſtahlwerk; ferner müßten die Hochöfen gedämpft werden. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. * Berlin, 11. Jan. Amtlich. Die Nachforſchungen über die in letzter Zeit mehrfach genannte Perſönlichkeit des Bandenführers Morris ergaben, daß es zwei Brüder dieſes Namens gibt, die aus Warmbad von einem engliſchen Vater und einer Hottentottenmutter ſtammen. Beide haben ſich den Bondelszwarts zugeſellt, bereits in dem letzten Aufſtande 1903 eine führende Rolle geſpielt und ſich der Entwaffnung des Stammes durch Oberſt Leutwein zu entziehen gewußi. Vor einigen Monaten ſind ſie in den Bergen nördlich vom Oranje aufgetaucht und machen mit 46 Räubern die weitere Umgebung von Warmbad unſicher. Ihr Anhang beſteht ebenſo wie ein Teil der Morengaſchen Bande aus Bondelzwarts, die ihre Waffen beim Friedensſchluſſe in Kalkfontein nicht abgegeben haben. Eine Kriſe des Miniſteriums Combes. * Paris, 11. Jan. Die geſamte Preſſe iſt darüber einig, daß die Wahl Doumers zum Präſidenten der Deputiertenkammer eine ernſte Niederlage des Miniſteriums Combes bedeute. Mehrere oppoſitionelle Blätter meinen, wenn der Miniſterpräſtdent aus der Wahl Doumers die entſprechenden Schlußfolgerungen zöge, ſo würde er noch heute ſeine Demiſſion geben. Die regierungs⸗ freundlichen Blätter geben unverhohlen zu, daß durch die Wahl Doumers die Stellung des Kabinetts Combes und der republikani⸗ ſchen Mehrheit der Kammer ſchwer erſchüttert ſei. Der ſozialiſtiſche Deputierte Jaures erklärte in ſeiner„Humanits“, mehrere repu⸗ blikaniſche Deputierte exteilen dem Miniſterpräſidenten Combes den Rat, ſich noch vor der für Freitag anberaumten Interpellations⸗ debatte über die allgemeine Politik der Regierung zurückzuziehen. In dieſer Debatte müſſe die Kriſis zur Entſcheidung kommen. Ent⸗ weder müßten die Rückſchrittler durch kräftige Anſtrengungen der republikaniſchen Partei ſowie der Regierung germalmt werden, oder Ränkeſchmiede und Verräter müßten zur Macht gelangen, damit das Land ſie am Werke ſähe. Der radikale Sozialiſt Clemenceau ſagt in der„Aurore“, die Wahl Doumers ſei eine Verurteilung der⸗ jenigen Mitglieder des Blocks, die vom Miniſterpräſidenten rück⸗ ſichtslos überwacht und eingeſchüchtert würden und die in öffentlicher Abſtimmung für die Regierung, in geheimer aber gegen die Regie⸗ rung ſtimmten.— Der Militärkommandant des Palais Bourbon, Sarrail, der von dem bisherigen Präſidenten der Deputierten⸗ kammer auf dieſen Poſten berufen worden war und wegen der Denunziationsaffaire häufig von den Nationaliſten angegriffen wurde, hat um Enthebung von dieſer Stelle nachgeſucht. Es heißt, er ſolle zum Unterdirektor der Kriegsſchule ernannt werden. Für dieſen Fall haben die Nationaliſten bereits eine Interpellation in der Deputiertenkammer angekündigt. Der Krieg. *Wladiwoſtok, 10. Jan. Der bisherige Komman⸗ deur der Flotte im fernen Oſten, Admiral Skrhdlow, iſt heute nach Petersburg abgereiſt. * Sandakan, 11. Jan.(Reuter.) Zwei Dampfer mit Kohlen für die Ruſſen ſind am 7. Januar in Labuan ein⸗ getroffen. *Berlin, 11. Jan. Der Kaiſer empfing geſtern mittag den ruſſiſchen Botſchafter und heute vormittag den japaniſchen Geſandten. Deutſeher Reichstag, (115. Sitzung.) W. Berlin, 11. Januar. Das Haus begann die zweite Leſung des Etats und nahm debattelos den Gtat des Reichstags an. Dann wurde die Beratung des Juſtigetats begonnen unter Voranſtellung der Reſolution Müller⸗Meiningen und Haußmann, nach der die Gegenſeitigkeit gemäß den 88 102 und 108 des Strafgeſetzbuches nur nach den ordnungsgemäß veröffentlichten und genehmigten Staatsverträgen und nur ſolchen Staaten gewährt werden ſoll, deren innere Verfaſſung eine Verbürgung der Gegenſeitigkeit gewährleiſtet und wonach über die Auslieferung der Ausländer, um Stkaatsver⸗ träge zwiſchen dem Reiche und dem Auslande abzuſchließen, die von den Einzelſtaaten abgeſchloſſenen Verträge alsbald zu kündigen ſind. Müller⸗Meiningen führt aus: In dem Königs⸗ berger Prozeß, der in weiten Kreiſen den Verdacht einer Ver⸗ qufckung von Politik und Recht erweckte, habe ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft des Königsberger Gerichts und der preußiſche Juſtizminiſter ſchwer blamtert. Graf von Balleſtrem erklärt den letzteren Ausdruck fün unzuläſſig.(Große Heiterkeit.) Müller⸗Meiningen fährt fort: Ich hoffe nachzuweiſen, daßz das Juſtizminiſtertum ſich blosgeſtellt hat.(Heiterkeit.) Die ganze Affäre hat den Sozialdemokraten über eine unangenehme ktitiſche Situation hinweggeholfen und ihnen ein unverdientes Mär⸗ türfum verliehen. Die Staatsanwaltſchaft hat dreimal gefälſchte amtliche Ueberſetzungen bentzt. Auf Grund derſelben wurden die Verhandlungen geführt und ſich nicht einmal die Mühe genommen, das ruſſiſche Straßgeſetzhuch aufzuſchlagen. Daß man die inkrimi⸗ nierten Schriften den Angeklagten nicht vorlegte, iſt eine Geſetzes⸗ übertretung erſter Art. Auch der preußiſche Juſtizminiſter erſcheint ſchwer graviert. Kein anderer Staat ſteht in dieſer Beziehung auf demſelben Standpunkte mit Rußland, wie Deutſchland. Der Reichskanzler ſollte»igentlich Auskunft gehen, wie Doutſchland ſich ſolch“ eine Behandlung überhaupt gefallen kaſſen kann.(Sehr ichtig! links.) Bezüglich der Ueberſetzung durch den ruſſiſchen Generalkonſul hat der Miniſter einfach den Vock zum Gärkner macht. Die Gegenſeitigkeitsfrage hat der Miniſter und der Referent ungenügend geprüft, was er ja ſelbſt zu ſeiner Ehrt zugeſtand. Unſer Antrag will ſolchen Zuſtänden abhelfen. Ruß⸗ land hat die Gegenſeitigkeit im Sinne des§ 102 und 103 unſeres Geſetzes überhaupt nicht verbürgt, weil es kein Rechtsſtaat iſt, weil dort geheime Ukaſſe die Geſetze ſind und keine Möglichkeit einer Kontrole beſtehl. Der Antrag eines ſolchen Staates darf gur Be⸗ ſ. gründung der Gegenſeitigkeit nicht genügen. Mehr noch als in der guswärtigen Politik iſt die Neutralität in der inneren Politik nötig. Wer ſich mit einem ſolchen Staate einläßt und ihn liebevoll behandelt, bhekommt Schmutz an die Finger. Unſere Reſolution bezweckt ferner k di itigung des preußiſch⸗ruſſiſchen Auslieferungsvertrags voenn 1885 und die ig durch einen den modernen ſa Auft ungen entſprechenden Vertrag. Im Verhalten gegenüher dem Auslande iſt Preußen nicht in Deutſchland und Deutſchland nicht 4 in der Welt vorhanden. Der bahyeriſche Vertrag von 1869 hatte das* politiſche Aſylrecht bewahrt. Später aber hob Bahern dasſelbe di wieder auf, dem Beiſpiel Preußens folgend. Heſſen allein hat dag GE Aſylrecht aufrecht erhalten. Wir verlangen, daß den luszuweiſenden ſtets die Wahl der Grenze freigeſtellt wird. Es handelt ſich bei dem 2 Antrage um die Frage der Aufrechterhaltung allgemeiner Völker⸗ 2 rechtsgrundſätze durch Deutſchland. 1 **** E 5 * Berlin, 11. Jan. Die deutſche und frei⸗ ſe ſünnige Volkspartei brachte im Reichstag den Antrag 5 ein, in§ 166 des.⸗St.⸗G.⸗B.(Gottesläſterung) die Worte 1 zu ſtreichen:„oder wer öffentlich eine der chriſtlichen Kirchen oder eine andere mit Korporationsrechten innerhalb des Bun⸗ 5 desgebiets beſtehende Religionsgeſellſchaft oder ihre Einrich⸗ 5 tungen oder Gebräuche beſchimpft“. 55 55——— ül F Mannheimer Effeftenbörſe 50 vom 11. Jannar.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren im Verkehr: Oherrheiniſche 51 Bank⸗Aktien zu 106.50 pCt. und Badiſche Brauerei⸗Akijen zu 9 131 pCt. Höhere Notierungen erfolgten bei Koſtheimer Celluloſe⸗ 0 Aktien, die zu 145 pCt. geſucht wurden, ebenſo Zellſtoffabrif 5 Waldhof⸗Aktien bei 260 pCt, Sontiges unverändert, 8 Obligationen. Pfaudbrieſe. 1% Nud. Mear! Mnc 1 5 Nhei..unk 1902 700.50 u. Seefranspo! 37 0 in. Hyp.⸗ 11 10 5 97.— 4½%½% Rad. Anflir m. Sodaf. 105.—0 15 %%ͤ:f unk.1904 97.— e Kleinfein, Cidſſg. M. 191—6 1 ee ee eeee Monn 99 75 G 8 75 Kommunal 98.—67% Bürgl. Bran aus Bonn 5„ 14%6% Svenere Waußaus 6 Städte⸗Anlehen, ft. Gef, in Spener 101. %½% Freſburg k. B. 98 20 ½% Oberrs cpleftriuität 98.— 9 ge 4 Karlaruße.. 1896 00c%% Meilz. Gaamofte u. 9i dee bahr v. J. 1909 48.2 Tonmerk 0 e,(ſſenb. 101.— G 9 4% Ludmiashafen v. 1900 101.15 12½ 6% n 9 lN. ellſtoff, ſt 4½%% Ludwighafen%% S0% Maſpßgf vei Pernau in 12„ 19 emwland 101.8900 6 205 98 40(ſee Serre ymüfle Gen: 100.— 6 4oe Maunh. Oblig. 1901 191.2, 1½0% PWannh. Dampf⸗ 5 .„ 1800 Loee ſchleppichiftaörtsaef. 102.—G pr 3½„F„ 0%½% MWnnß Lagerhbaus⸗ be %„„ 1805 68.20 Geſell chaft 10¹25 la 2%»„„ ſder 9820 f% Spenerer Ziegelwerke 102 80 h re 370%„ 1904 98.80.1½%% Süſdd. Draßtinduſtr. 9 %ee Pirmaſenſer 98.— B Inafshof⸗qpannheim 101.25 zu Anduſtrie⸗Obligation, 4i½ Vrein chem, Fabriken 102- de 1½%% Ak,(het.f. Beilindu⸗ ½% Zollſtofffabr Waldhof 104.10 G ſtrtie rückz. 105%. 10150& N Bauken Brief Geld Brief Geld be Badiſche Bank 125 50 Gr. Schroedl. Fdelaß.—.— 200. fit Cred. u. Depb. Jackr.——.„Schwartz Spevrer—.— 146. 6 Jembk. Spener 50% f—.— 126 97], Ritter, Schwetz. 35.—T w Oberrhein. Bank—.— 10%0„ S. Meſtz. Speyer—.— 102-— Riäl', Bank—.— 108.—[,.Storch, S.„—— 10859 R. Rfälz. Hyp.⸗Benk—.— 197 50, Werger, Morms 105.——. Rf kf. Sp.u. Cdh. Land.—.— 139 Jorms, Rr. u. Oertge—.— 108.— Nhein. Creditbank. 144%Ufln Preßh. u. Spfhr.—.— 185. da Ihein. Hyp.⸗Bank—.— 197 60 Fyansnont 5 Zildd. Bank—. 108 50. Nericherung. 5 9. Giſenbahnen 5.scl. Raſch. Seetr.—.— 9% f 1 Nannh. Dampfichl.—.— 89,.— Pfälz Ludwiasbahn—.— 280. Haameans 10 Marbabn— 8 JÄIn d. Piſck⸗ n. Aituseſ. . Nordhabn„.— 187 40 Aſſeeurram 0—.— 970.— 3 ge Helbr. Seozenbahn Ponfnemal Rerf.—.— 425— wi Chem. In duſtrie. Nannh. Nerſicherung 251— 518.— e .⸗Gf chem. Indufr.—.— 2Dherrß. Nerſ.⸗eſ.—. 480.— 8 Bau Anileu Sodofbr.—.— 463.ülrft. Fransv.⸗Verſ.—.— 600.—— dit Chey, Fab. Goldenbg.—.— 5 Induſre. dDdie Nerein chem. Fabriken—-— 30[G. f Seflindudr. 97.—— ni. derein D Oelfabriken—.— 128 50 Fingleriſche Wichfbr.—.— 100.— phie Aeſt,.⸗W. tamm—.— 255-f ailirfhr. Kirrmeil. un „„ Worug— 1058 ene Saenee 100.—— inger Spinnerei 87.— Brauereien züttenb. Spinnere..— 07—2 5 Bad. Brauerei + 131— Larlar. Maſchnenban— 245.— ünger Aktienbierbr. 46.—— väbmfhr. Haid u. Neu—.— 286.ä— 1 Durl. Hof vm. Higen—.— 245 Koſto, Cefl.-Papferf.—— 3K 0 Eichbaum⸗daueref 155 50 Jannd, Gumeu. Asb.—.— 8450 eibr Rüßl, Morms 104 50—.— haichfer. Badenſa—— 18,/— 78 anters Br ffreburg—.— 111— fälz.Näb. u. Fabr. F 110.25 10- er Aemlein, Heidelberg.— 105 hortl.⸗Cement Heidlb.—— 188 mun Homb Meſſerſchmitt 77.— Jerein Freib Ziegelw.. dwiashaf. Breuerei—.— 25) Speyr. 22 35 Vannb. Attienhr.—— 145 ellſtofff. Maldloß—.— 260 zu; Ufaltbr. Geiſel Mohr—— 67 Jucferſ. Wagbäuſel—.— 113.— 8 Buauerei inner—.— 258 Zuckerraff. Mannh.—.— 164.— au Getreide⸗ und Wagren⸗Vorräthe in Mannheint. Der Ge⸗ treidelagerbeſtand am. Januar 1905 auf den Privattranſitlägern in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleichen Monaten der vorausgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner: Getreide: 1905 1904 1903 Weizen 497 79 208 502 249 471 Roggen 3232 8315⁵ 411 8 815⁵ Hafer— 26 540 26 61¹ 41¹ 1 15 Gerſe 37 219 31859 Mais VVV 60 413 1798 Hülſenfrüchte„„21881 14775 21897 Waaren: Meih!!!! 637 398 649 RNooo 2644 1632 2181 Nafferr 8 15813 12 721 Vetroleum 145 681 202 358 1206 er ee— ee—— eeee mee Verantwortlich für Politik: Chefredakteur 0r Panul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales. Provinztales u. Gerichtszeitung: Michard Schönfell für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfe! für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Lircher. Druck und Veriag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret⸗ G. m. b.: Ernſt Müller. SSSc 8 SE 11..1.4. 1i1. 111. 111.1 iiir 1iiSnnnnnr Mannheim, 11. Jannar. General⸗Anzeiser B. Selte, Volkswirtschalt. Vom Rheintſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 10. Jan. Kohlenkuzenmarkt ſteht unter dem Zeichen der Streikbewegung, die nach den neueſten Meldungen im Ruhrbezirk um ſich zu greifen ſcheint und an den großen Börſen eine ängſtliche Spannung, in den hieſigen Gewerken⸗ kreſſen aber äußerſte Zurückhaltung hervorgerufen at. Daß das unter dieſen Umſtänden an den Markt kommende Angebot keine ſchlanke Aufnahme mehr findet, iſt erklärlich. Die Kurſe erfuhren in den letzten Tagen eine weſentliche Abſchwächung, blieben aber trotz jeſes Umſtandes nur nominell. Die Nachfrage tritt in den letzten Tagen nur ſo ſchwach auf, daß von einem regelrechten Verkehr laum die Rede ſein kann. Von ſchweren Kuxen wurden nur Dorſtfeld, Gwald und Langenbrahm zu gut behaupteten Preiſen gefragt. Sämtliche übrigen hierher gehörigen Werte ſtellen ſich um hunderte Mark niedriger. Von leichten Werten fanden größere Umſätze in Alte Haaſe, Altendorf, Schürbank und Charlottenburg, Tremonia und Karoline ſtatt. Auf dem Kalikuxenmarkte erfuhren die Umſätze wieder eine weſentliche Zunahme. Die geringen Kursabſchläge der verfloſ⸗ ſenen Woche konnten in allen Fällen wieder eingeholt werden. Sogar darüber hinaus er Von ſchweren Kuxen waren Herehnig und Neuſtaßfurt zu letzten Preiſen angeboten, dagegen Hedwigsburg bei Mark 10 800 und Wil⸗ helmshall bei Mk. 13 300 gefragt. Die bekanntgewordene Ausbeute⸗ erhöhung dieſes Papieres um monatlich 10 Mk. übte auf den Kurs nur geringen Einfluß aus. Lebhafter Verkehr entwickelte ſich wieder in Mittelwerten, von denen Kaiſeroda und Beienrode die Führung übernahmen und bis 8900 bezw. 8850 anziehen konnten. Daneben wurden größere Poſten in Desdemona, Hohenzollern und Johannas⸗ hall umgeſetzt, deren Preiſe ſich am Wochenſchluß überall gut be⸗ haupten konnten. Großem Intereſſe begegneten die Kuxe von Win⸗ zershall, die auf intenſive Käufe unterrichteter Kreiſe von 9300 Mk. bis 10 000 Mk. anziehen konnten. In Alexandershall, Juſtus 1, Heldrungen, Burbach und Carlsfund wechſelten größere Poſten unter wiederholten Preisſchwankungen ihre Beſitzer, wobei die Notizen der beiden letzten Papiere ſchließlich unter den niedrigſten Stand der Vorwoche ſanken. Großem Intereſſe begegneten wiederum die mitt⸗ leren und leichten Papiere, von denen Günthershall und Schieferkaute auf größere Nachfrage einen Preis von 1700 Mk. bezw. 1475 Mk. erreichten. Daneben wurden Hanſa Silberberg und Immenrode be⸗ achtet, ohne daß die Kurſe beſondere Veränderungen erfuhren. B. Der Vor⸗ übergehend waren Deutſche Kaliwerke⸗Aktien höher und zwar bis 144 Proz gefragt. Sehr flau lagen Heldburg⸗Akkien, die auf ungünſtige Gerüchte einen Rückgang bis 47 Proz. erfuhren, Auf dem Erzkuyenmarkt vollzog ſich der Verkehr in ruhi⸗ gen Bahnen. Die lebhaften Steigerungen der verfloſſenen Woche gingen faſt überall wieder verloren, und namentlich Viktoria Littfeld Henriette und Bautenberg erlitten merkliche inbußen. Etwas beſſer ſtellten ſich nur Kuhlenbergerzug und Freier Grunder Bergwerks⸗ berein, für die aus Intereſſentenkreiſen Kaufluſt vorlag. Zuckerhauſſe. Seit acht Tagen beträgt die Steigerung der Zucker⸗ preiſe 2 M. per 100 Kilogramm. Die feſte Tendenz des Marktes hängt gegenwärtig vornehmlich mit ſtarken Deckungskäufen für aus⸗ ländiſche Rechnung zuſammen ſowie ferner mit dem außerordentlich regen Bedarf, den die deutſchen Zuckerraffinerien bekunden. Die deutſchen Raffinerien haben in letzter Zeit große Poſten Konſum⸗ zucker an die Groſſiſten verkauft und decken nunmehr die entſprechen⸗ den Poſten Rohzucker ein. Höhere Preiſe für Gummiwaren! Seit Jahren bewegen ſich die Rohgummißpreiſe, wie bereits wiederholt gemeldet, in aufſteigender Richtung, ſo daß die Gummiwarenfabriken bereits im vorigen Jahre gezwungen waren, eine Preiserhöhung von 10 Proz. auf ihre Ar⸗ tikel eintreten zu laſſen, da es ihnen ſchlechterdings unmöglich wurde, Gummiwaren in den bisherigen Qualitäten zu den alten Preiſen weiter zu liefern. Dieſe Preiserhöhung war freilich ſo gering, daß ſie nicht einmal die direkten Mehrkoſten der Fabriken im Einkauf des Rohmaterials deckte. Inzwiſchen ſind nun die Preiſe für alle Sorten Rohgummi abermals unaufhörlich weiter geſtiegen und im Dezember errsichte die leitende Qualität, fine Para, den bisher noch niemals dageweſenen Preisſtand von M. 12.40 pro Klgr. Welche enorme Steigerung das iſt, möge beweiſen, daß dieſelbe Ware am Ende des Vorjahres M. 9 und Mitte 1902 M. 7 notierte. Angeſichts deſſen bleibt den Gummifabriken nichts anderes übrig, als abermals an eine 10proz. Erhöhung ihrer Verkaufspreiſe heranzugehen. So unan⸗ genehm die Konſumenten von Gummiwaren aller Art, ſo wird uns geſchrieben, dieſe neue Preisſteigerung auch empfinden mögen, ſo wird doch jeder Einſichtige zugeben müſſen, daß dieſelbe keinesfalls eine willkürliche, ſondern vielmehr eine unabwendbar notwendige iſt. Es liegt im eigenſten Intereſſe aller Gummiwarenverbraucher, die geferderten höheren Preiſe willig anzulegen, andernfalls müßten die Fabrikanten dazu übergehen, die Qualitäten zu veringern, was nicht im Sinne der Konſumenten gelegen ſein dürfte. Iſt man doch hierin ſchon vielfach bis an die Grenze des Möglichen gegangen, um die Rohgummihauſſe ohne Beſchwerung der Konſumenten zu überwinden. Gegenwärtig aber iſt jede weitere Möglichkeit, höhere Preiſe zu umgehen, ausgeſchloſſen und kein reeller Fabrikant oder Händler iſt in der Lage, noch zu früheren Preiſen zu liefern. Die Deutſch⸗Franzöſiſche Kognakbrennere! und Weinſprit⸗ Raffinerie vorm. Gebr. Macholl, München erzielte im abgelaufenen Geſchäftsfahr einſchließlich 7679 M. Vortrag einen Rohgewinn von 78 000., wovon zu Abſchreibungen 25 000 M.(i. V. 29 440 M. ordentliche und 24 785 außerordentliche Abſchreibungen) verwandt und g pCt.(2 pct.) Dividende verteilt werden ſollen. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 500 000 M. Bhebrozentiger Anleihe der Kreisſtadt Tübingen von 1904 zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Dentſch⸗Venezolaniſche Schwefelgruben⸗A.⸗G. in Köln. Der auf geſtern vor der V. Zivilkammer in Köln angeſetzte Termin zur Lerhandlung gegen die Gründer und Aufſichtsräte der Deutſch⸗ Venezolaniſchen Schwefelgruben⸗A.⸗G., welche von Juſtizrat Dr. Peusauens, dem Konkursverwalter der genannten Aktiengeſellſchaft, auf Herauszahlung des geſamten Aktienkapitals ber⸗ lagt worden ſind, iſt aufgehoben worden. Neuer Termin am W. Jehruar. Mechaniſche Buntweberei am Stadtbach in Göppingen in Kon⸗ kurs. Wie der Konkursverwalter bekannt gibt, betragen die Paſ⸗ ſiben inkl. der im Prozeſſe befindlichen Forderungen etwa 2 250 000 Mark, denen an realiſterten Aktiven rund 340 000 M.(wovon noch die Konkurskoſten abgehen) gegenüberſtehen; letztere Summe iſt mündelſicher angelegt. Im Prozeß gegen die Feuerverſicherungsgeſell⸗ ſchaften wegen der Brandentſchädigung von M. 809 571, die übrigens don Gläubigern mit Abſonderungsrecht beanſprucht werden, ſteht ein neuer Termin am 7. Februar an. Vom Ausgang dieſes Prozeſſes hängt ſehr viel für die Gläubiger ab. Das Ende des Konkurſes iſt noch nicht abzuſehen. Preiserhöhung für Leder in Frankreich. Das Shndikat gensral eüuirs et peaux hat dem Lederzwiſchenhandel und ⸗Verbrauch durch Rundſchreiben mitgeteilt, daß die Lederinduſtriellen gezwungen ezen, eine gemeinſame Preiserhöhung für Leder aller Gattungen um 0 bEt. borzunehmen. Dem Syndikat genéral gehören faſt ſämtliche kobinzialverbände der franzöſiſchen Leder⸗Induſtrie an. Be⸗ gründet wird das Vorgehen mit dem anhaltend hohen Preisſtand aller Rohhäuteſorten. Wiener Bankverein. Die außerordentliche Generalperſammlung, n selcher 68 688 Aktien vertreten waren, hat die Erhöhung des ielt ſich für einzelne Papiere lebhafte Kaufluſt. Aktienkapitals um Kr. 20 Mill. auf 100 Mill. genehmigt und die Verwaltung zur Durchführung nach eigenem Ermeſſen ermächtigt. Von den neuen Aktien ſtehen dem Bankenkonſortium nur Kr. 12 Mill. zur Verfügung, während die reſtlichen Kronen 8 Mill. von mehreren Pribatkapitaliſten mit mehrjähriger Sperrverpflichtung übernom⸗ men wurden. Bei einem Begobungskurs von 125 Prog. dürften den Reſerven der Bank nach Abzug aller Koſten rund Kronen 4% Mill. zufließen. Der den Aktionären vorgelegte Bericht des Adminiſtra⸗ tionsrates beruft ſich darauf, daß bei denjenigen Bankinſtituten, die nicht nur den allgemeinen geſchäftlichen Verkehr mit Induſtrie, Handel und Gewerbe pflegen, ſondern auch im heimiſchen Darlehens⸗ geſchäft mit Stagt und Kommunen, ſowie in der Anteilnahme an internationalen Finanzgeſchäften tätig ſein wollen, eine längere Feſt⸗ legung auch bedeutenderer Summen nicht immer zu vermeiden iſt. Der Bericht verweiſt alsdann ziffermäßig auf den Umſchwung des Bankvereins ſeit der Kapitalserhöhung von 1896 und hebt namentlich auch die ſchnelle Ausdehnung des Filialennetzes hervor. Die bevor⸗ ſtehende Gründung von weiteren Zweigniederlaſſungen und der Um⸗ ſtand, daß nicht nur die Mehrzahl der Filialen, ſondern auch einzelne der Expoſituren und mehrere Depoſitenkaſſen jede für ſich allein bedeutende geſchäftliche Organiſationen repräſentieren, ergebe im Verein mit den Abſchleßziffern den vollen Nachweis für die Zweck⸗ mäßigkeit und Erſprießlichkeit der Kapitalsvermehrung. Die Ver⸗ waltung halte ſich, da es ihr trotz der vielfachen wirtſchaftlichen und politiſchen Störungen ſtets möglich war, befriedigende Erträgniſſe zu erzielen, für berechtigt, ihre Ueberzeugung dahin auszuſprechen, daß auch für das erhöhte Geſellſchaftsvermögen eine Verminderung der Rentabilität nicht eintreten werde, hege vielmehr die Hoffnung, daß, falls nicht ſtörende politiſche oder geſchäftliche Greigniſſe ein⸗ treten, die Erträgniſſe ſich in ſteigender Richtung entwickeln werden. Die Erträgniſſe der amerikaniſchen Induſtriegeſellſchaften haben ſich dem„Journal of Commerce“ zufolge im Jahre 1904 vermin⸗ dert, während die der Eiſenbahngeſellſchaften eine Steigerung aufweiſen. Die Induſtriegeſellſchaften bringen zu An⸗ fang des neuen Jahres Dividenden von insgeſamt 23 289 450 Doll. und Zinſen im Totalbetrage von 8 250 000 Doll. zur Auszahlung (28 400 000 Doll. reſp. 8 000 000 Doll. i..), die Bahn⸗ geſellſchaften dagegen 27 000 000 Doll. gegen 28 250 000 Doll. i. V. Erklärt wird dieſe Verſchiebung damit, daß mehrere der mit großem Kapital ausgeftatteten Induſtriegeſellſchaften eine Sus⸗ bendierung oder Reduzierung ihrer Dividendenverteilung eintreten laſſen mußten, ſo die Continental Tabacco Co und der Stahltruſt (letzterer für die Stammaktien). Zahlungseinſtellungen. Die Schuhfabrik Rudolph u. Cie. in Rheydt iſt in Konkurs geraten. Die Paſſiven betragen an 100 000 Mark, denen 58 000 M. Aktiven gegenüberſtehen. Es ſchweben Ver⸗ gleichsperhandlungen.— Die Schuh⸗ und Lederhandlung Louis Cohn jun. in Hamburg, die mit ca. 275 000 M. Verpflichtungen in Konkurs geriet, bietet ihren Gläubigern auf dem Wege des Zwangsvergleichs 20 Proz. unter Garantie von Verwandten. In der Maſſe liegen nur 10% Prog.— Ueber das Vermögen der Wollwarenfabrik von Schröters u. Söhne und über das Vermögen der Wollfirma von Gebr. Grawe, beide in Lodz, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Frankfurter Effeltenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzgzeigers.) W. Frankfurt, 11. Jan. Die Börſe eröffnete in ruhiger und ſchwächerer Haltung. ungünſtigen Nachrichten aus dem Streikgebiet, welche zur ſchwächeren Tendenz Veranlaſſung gaben. Vorübergehend trat etwas mehr Verkehr für Kohlenaktien ein und konnten ſich die Kurſe gegen geſtern beſſern. Teilweiſe Deckungskäufe und die Auffaſſung, daß der Generalſtreik ſchlecht gewählt ſei, da un⸗ gewöhnlich große Kohlenlager vorhanden, wurden als Grund angeführt. Banken ſtill und behauptet. Bahnen wenig ver⸗ ändert. Schiffahrt abgeſchwächt. Inländiſche Fonds bei ruhigem Verkehr feſt. Ausländiſche Fonds erfreuten ſich regeren Geſchäfts. Griechen und Rumänier belebt. Ruſſenwerte ſtiller. Neue ruſſiſche Anleihe zu 96 gehandelt. Auch im weiteren Ver⸗ kehre erzielte die Börſe kaum eine weſentliche Beſſerung. In⸗ duſtrie⸗Werte lagen weiter feſt. Bevorzugt elektriſche Werte. Schuckert 1 pCt. anziehend. Die Börſe ſchloß ruhig bei be⸗ haupteten Kurſen. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel, 10. 15 10 Amſſerdam kurz 169 11159.20 VBaris kurz 8125 81.288 Belaten„ 81 033 8105[Schweiz. Plätze„ 81— 81.— Italten„ 81.20.22 Mien 85 025 85(38 London„ 20.410 20 422 Napoleonsd'or 16.28 16.23 — lang—.——.— Staatspapiere. A. Deuiſche. 10 11. 10. 11 31½ Dſch. Reichsanl 101.85 10190 4½ Oeſt. Silberr. 100.40 100 50 i„„„ 101.0% 10.%½„ Papier—— 8 15 5 2 89.05 89.953 Portg. Serie III 68.40 63 40 34½% Pr. Staats⸗Anl. 101.85 10185 dto. 1% 84— 64.— 35 5 1 102.10 101.95 1 Ruſſen von 1880 89 4 89.60 „„„ 89.95 89.00 kruſſ.Staatsr. 1894 89.— 89.— 3½ Bad. St.⸗Obl fl 90 65 99 60 ſpan ausl Rente 92.— 91— 31½%„ M. 99.95 100.—4 Türken v. 1903 87.60 87 60 61½„ O,—.— 100— Türten Lit. B,.. 4 bad. St.⸗A. 1 10425 104 40 Türk en unif. 86 65 86.905 31½ Bayern,„ 100,25 100•8ʃ Ungar. Goldrente 100— 100.05 3 89.75 89 954„ Kronenrente 98.25 4 bayer..⸗B.⸗A. 103.25 48.40 Ag..Gold⸗A.1887—-.— 99.75 4 Heſſen 1899 104.75 104.45Egyypter unifſzirte—— Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß. 102.89—.— von 1896 87.60 87.60/3„ inn. 32 95 88— Sachſen 88.— 88 60 5— 4 Mh. St⸗A, 1899——— 4½ Chineſen 1898 92.80 92 80 Bulgaren 91.60 91 50 6. Aus ländiſche. Tamaulipaß 46.45 48 65 5 boer Griechen Verzinsl. Loſe, italien. Rente 104 20 105 10] Oeſt. Loſe v. 1860 158 70 188.70 Oeſterr. Goldr. 101 70 101.60 Türkiſche Loſe 1880 182.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 112 75 118 80 118.40 118.40 Heidelb Cementw. 8280 188 60 155.50 155.50 Anilin⸗Aktien 460. 461.— 145— 145.— Ch. Fbr. Griesheim 249 75 24.50 97.50 97.50 Höchſter Farbwert 395— 394.80 108.— 105— Ver. Kunſtſeide 470.— 470.— 168.— 169.2 Vereinchem, fabrit— 269.— 269.50 Chem. Werke Albert 284.— 449.— 447.— ecumul.⸗F. Hagen 227 40 Aee. Böſe, Berlin 76.40 Allg. Glel.⸗Geſellſch 282.10 32— Schuckert 184.— 185 Lahmeyer 125.50 125 8 Allg..⸗G, Sſemens 175— 176— Lederw. St. Ingbert 70— 70 Spicharz 106.50 106.50 Rarkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. th. Akt.⸗Brauerei Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Dürrkopp Maſch, Arm. Nlein Maſchinf. Gritzner Maſchinenf Baden. Schnellprf. Frithl. Delfabrik⸗Aktien 128 70 128 70 zellſtoff Waldhof 261— 59.90 zement]ſ. Karlſtadt 122.25 122.0 Friedrichsh. Bergb. 117.— 117.— 214— 214.— 185 50 185.— 130.80 85.8 —— Wiederum waren es die Bergwerks⸗ Miien, Bochumer 242.20 242.— Hibernta—.—— Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener 115 90 115.— Weſterr. Alkalt⸗A. 255 50 285 80 800,90 285.—Oberſchl. Eiſenakt. 116 40 114.80 219 20 220.90Ver, Königs⸗Laurg 257.25 256.75 209.— 210 90 Deutſch. Luxemb. V. 104,50 101.60 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligattonen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.70 100.70 3½% Pr. Pfdhr.⸗Bk⸗ 4üh FF.K. V. Pfobr.O5 100.25 100.25 Kleinb. b 04.10 96,10 55 1910 191.80 101., ½½ Pr.pfdbr⸗Bk.⸗ 4J% Pf.HypB. Pfdb. 101.40 101.65 Hyp.⸗Mfd. ⸗Kom.⸗ 1e%„„„ 99.10 99.10 Obl. unkündb. 12 96.50 98.80 31ſ4½ Pr. Bod.⸗Fr. 940 94.90]llei Rbein. Weiff. 101.70 101.70 B. ⸗G.„B. 1910 101.70 101.5— 67½7% Pf..Pr.⸗O. 99.50 99 50 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 101.— 101.— 40% Rh. H. B. Pfb. 09 100.60 100.80 8 5 35 95 Unk. 08 102.60 102.60 „ 1907 101.50 101.0 „ 1012 100.78 108. 75 4%„ Pfdbr..01 unk, 10 102.60 „ alte 97.— 97.— „ 1904 97.— 97.—4%„ Pfdbr..0a unk. 12 1 8 Rh..⸗B..O 98.— 98.—2½ dbr..88 30% Sttsgar. It. Eiſ. 73.98—.— 18 8 t. 64 96.— 4% Pr. Pfdb. unk. O09 101.30 101.80 3½„ Pfo. 93/ 96.20 4%„ Com.⸗T bl. 12 102.10 102 1 v. ,unt 10 104.80 40% 14 102, 0 10,fö 86% 19 99.80 99.80½%„ Com.⸗Obl. .87, unt. 91 34% 857¼ 14 100.— 100.— 91 08 95.25 95.25„ Com.⸗Obl. 3% 12 96.50 96.50 v. 9606 99.80 VBank⸗ und Werſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 151.50 152.—— Oeſt. Zänderbank 118,90 118. Badiſche Bank 125.50 125.10 Kredit⸗Anſtalt 318.80 218.70 Berliner Bant 91.15 91.10 Pfölziſche Vank 108.— 108.— Berl. Handels⸗Geſ. 165 10 166 40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 197.— 107.98 Darmftädter Bank 142.50 142.50 hein. Kreditbank 144.40 144.40 Deutſche Bant alt 26780 287.20 Rhein. Oyp. B. M. 196.50 196.50 jung 228.80 228 80 Schaafſh. Bankver. 144 50 145, 18 Disconto⸗Comm. 19470 194 80 Südd, Bant Mhm. 108.50 108.80 Dresdener Bank 159 10 158 75 Wiener Bankver, 144.25 14880 Frankf. Hyp.⸗Bank 202.50 202.50 D. Effekten⸗Bank 108 20 108.— Fykſ, Hyp.⸗Creditv. 156.50 156,20] Bank ttomane 117.20 117.80 Nationalbant 120.70 129.70 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrtein. Bank 106 30 106 50] Geſellſchaft 518.— 520.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 40 117 50 Preuß. Hypothekb, 119 89 118.68 Privat⸗Diskont 2½j Prozent. Frankfurt a.., 11 Januar. Kreditaktien 214.—, Staats⸗ bahn 189.—, Lombarden 17 50, Egypter—.—, 4% ung. Woldrente 100,10, Gotthardbahn 194.50, Disconto⸗Commandit 194 70, Laurg 257.—, Gelſenkirchen 219 70. Darmſtädter 142 50, Handelsgeſellſchaſt —. Dresdener Bank 158 50. Deurſche Bank 267.—, Bochumer 41 50, Northern—.—. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 21 80, Staatsbahn 139.10, Lombarben 17.40, Disconto⸗Commandit 194.80. Berliner Effektenboͤrſe. (Privattelegramm des General⸗Anzgzeigers.) wW. Berlin, 11. Jan. Ungünſtige Disponierungen von Newhork und London ſowie die Meldungen aus dem Ruhrrevier drückten auf die Haltung des Lokalmarktes, vor allem auf Hütten⸗ und Bergwerksaktien. Auch Banken waren ſchwächer, Bahnen vernachläſſigt. Jonds durchweg feſter. Im ſpäteren Verlauf Tendenz befeſtigend auf die Erholung in Kohlenaktien, hauptſächlich aber auf Hauſſe in Großer Verliner Straßenbahn⸗ Aktien, die von 186.25 auf 190 ſtiegen, auf die Käufe von intereſſierender Seite. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde Ge⸗ ſchäft überwiegend ſehr ſtill. Schiffahrtsaktien unverändert. Bei Berichtabgang Geſchäft in ſämtlichen Märkten ſehr eingeengt⸗ Fonds feſt. Große Berliner Straßenbahn abſchwächend, 189.25. In dritter Börſenſtunde befeſtigend doch ſtill. Induſtriewerte des Kaſſamarktes wenig angeregt. Die bom Streik betroffenen * 108.— — — 2* 2* 106.65 —.— 98.10 96.20 104.80 99.— 89.80 69.— 1 2* 2 * 2 a* Werke bezw. Werte ſchwach und nachgebend. Elektrizſtäts⸗ aktien feſt, desgleichen Schuckert. Berlin, 11, Januar.(Schſußkurſe.) Ruſſennoten 218.05 216 05 Schaaffh. Banko. 144.50 144.40 Ruſſ. Anl. 1902 89.40 89.4Berk.⸗Märk. Bank 161— 160 20 3½% Reichsanl. 101.90 101.90 Dynamit Truſt 102 66 193.— 39% Reichsanleihe 89.80 89 90 Bochumer 243.— 241.40 3½ B. St. Obl. 1900—.— 100.10 Konſolidation 4% Bad. St.⸗Anl. 104.7) 104.95 Dortmunder 86 20 85.60 3½% Bayern 100.,40 10 40 Gelſenkirchner 216.60 420.20 3% Sachſen 88.60 88.60 Harpener 20950 210.40 4% Heſſen—.— 104.60 Hibernig—— 39% Heſſen 87.60 87 6Laurahütte 256.70 255.90 4% Ftaliener 105.10 105.20 Hörder Bergwerke 166 25 166.— 1860er Loſe 158.70 158.80 Murm Revier 157.50 59. 5% Chineſen 100.00 100.90 Phönx 173.— 471.— Lübeck⸗Büchener—.——.—Schalk G. u. H. V. 547.75 548 96 Harding, Packet 127.70 127 90 Licht⸗ u. Kraffanl. 12410 1490 Nordd. Lloyd 104.0 104.50 eſtereg. Alkallw. 254 70 254.90 Staatsbahn 189.10—.—Aſchersleb. Alkaliw. 165.— 165.— Lombarden 1730 17.40 D. Steinzengwerke 200.50 260—. Canada Paeiſte 192 50 132.20 Düſſelderfer Wag. 279.% 27 20 Kreditaktien 213.70 2183.70 Wolltämmerei⸗Akt. 162.30 163— Berl. Handels⸗Geſ. 165.80 165.60 Elberf. Farben(alt) 515.— 515.— Darmſtädter Bant 142.40 14240„ 5 603—.——.— Deutſche Bank(alt) 237.20 237 10 Anilin Treptow 372 50 871.— „„ lig.) 229.10 229—4% Pfbr. Rb. W. B. 101 10 101.10 Disc.⸗Kommandit 194.70 194.60 Tonwaren Wiesloch 156 50 156.— Dresdner Bant 158.90 153.50 4% Bagdad⸗Anl. 89.— 89.— Privat⸗Discont 2¾%. W. Berlin, 11. Januar.(Telegr.) Nachbörſc. Kredit⸗Aktien 218 70 213.50 Lombarden Staatsbahn 189 10 139.— J Diskonto Komm. Berliner produktenbörſe. * Berlin, 11. Jan.(Tel.) Produktenbericht. Ungeachtet der ſchwächeren Ameriakpreiſe, ſowie der eiwas ver⸗ mehrten, wenn auch nicht billigeren argentiniſchen Offerten, blieb die hieſige Markthaltung anfänglich gut behauptet, da die Abgeber in erneuter Beſorgnis wegen der Zolleinführung ſehr zurückhielten. Später war Getreide auf flaues Budapeſt etwas matter. Hafer und Mais im Lokoverkehr ruhig aber feſt. Rüböl ſtetig. Spiritus ungehandelt. Wetter: kegneriſch. Berlin, 9 Januar.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 17.60 19490 17 40 16440 10. 11.. 11. Weizen per Mai 189.50 18150 Mais per Mat 116.75 116.50 „ Juli 174.50 182.50„ Ault—.— 116. „ Septbrr„ Septbr.—— Roggen per Mai 147.— 146.75 Rüböl per Mai 45.20 48,.20 „ Juli 148.50 148„ Okthr, 45,80 48.80 Septbr.——„Juli—— Hafer per Mai 69.26 139 25 Spiritus J0er loen „ Juli 141.25 141.0 Weizenmehl 23.75 23.75 „Septbr.—.——.— Roggenmebl 18.40 18.40 7 6 15 1 bverſammbung waren etwa 50 Mitglieder gefolgt. liche Anzahl, wenn man bedenkt, daß der Touriſt für Wanderunge: Sagl. Fer letzten Generalverſammlung im Januar 1904. entnehmen, daß der Klub 1902: 1114, 1903: 921 Mitglieder zählte, Durch den Vorſitzenden wurde hinzugefügt, daß 1904: 1046 zahlende gusgeſchieden ſeien. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannbeim, 11 Januar. Vereins⸗Zeitung der Stadt Mannheim In der„Vereinszeitung für Mannheim und Umgebung“ werden alle Berichte über Verſamm⸗ lungen, Feſtlichkeiten und ſonſtige Veranſtalt⸗ ungen der Vereine und Geſellſchaften ver⸗ öffentlicht. Mannheim. Generalverſammlung des Odenwaldklubs. Dem Rufe des Odenwaldklubs zu ſeiner diesjähr. General⸗ Eine erfreu⸗ iimmer eher zu haben iſt, als für die beratende Sitzung im dumpfen Der Vorſitzende Herr Haffner begrüßte die Erſchienenen und der Schriftführer Herr Chriſtinger verlas das Protokoll Daraus war zu Mitglieder vorhanden geweſen, von denen durch Wegzug und Tod 89 Der Verſtorbenen wurde durch Erheben von den Sitzen gedacht. Den Kaſſenbericht gab der Rechner Herr Voigt, beſſen gute und exakte Abrechnung lobend erwähnt wurde. Der Kaſſenbeſtand iſt trotz der hohen Ausgaben ein entſprechend guter. be erwähnen iſt hierzu, daß dem Weißenſteinturmfonds(Sektion Heidelberg) 350 Mk, und der Zentralſtelle für die Sammlung Sdenwälder Volkslieder 100 Mk. beigeſteuert wurden. Der Klub Hat ferner eine Haftpflichtverſicherung auf 5 Jahre mit der Oberrh. Verſicherungs⸗Geſellſchaft abgeſchloſſen, wofür die Prä⸗ mien ſchon für die gen. Zeit vorausbezahlt wurden. An die Haupt⸗ kaſſe des Odenwaldklub nach Darmſtadt wurden etwa 1000 Mk. ab⸗ geführt. Die gleichen Summen ſind in den Etat für 1905 eingeſtellt. Der Vorſitzende der Touren⸗Kommiſſion, Herr Chriſtinger, giot Daraguf bekannt, daß die Teilnehmerzahl an den Aüsflügen eine ſters wachſende ſei. An den veranſtalteten 9 Wanderungen beteiligten ſich ca. 900 Herren und Damen; die Durchſchnittsziffer von je 100 Abertrifft die des vorhergehenden Wanderjahres um 8 Perſonen. Das Tourenprogramm für 1905 liegt gedruckt vor. Es eidet ſich barauf als Neuerung eine Wintertour am 22. Januar und eine größere Schwarzwaldtour. 10 Wanderungen ſind im Ganzen vor⸗ gemerkt, von denen 9 nach Wahl für das goldene Ehrenzeichen be⸗ pechtigten. Die Wanderungen für 1905 wurden nunmehr definitiv wie folgt feſtgeſetzt: 22. Januar Heidelberg⸗Weißer Stbein⸗Schries⸗ heimerhof⸗Schriesheim. 12. März: Schriesheim⸗Schänzelkopf⸗Eichel⸗ berg⸗Lampenheim⸗Heiligkreuzſteinach⸗Neckarſteinach. 2. April: Krei⸗ dach⸗Siedelsbrunn⸗Oberſchönmattenvag ⸗Waldmichelbach. 7. Mai: Freinsheim⸗Peterskopf(Bismarckturm) ⸗ Heidenfels⸗Hartenburg⸗ Himburg⸗Dürkheim. 4. Juni: Erbach Würzberg⸗Wildenburg⸗Ernſt⸗ tal⸗Waldleiningen⸗Heſſelbach⸗Schöllenbach. 9. Juli: Freiburg⸗ Schauinsland⸗Wiedener Eck⸗Belchen⸗Staufen. 6. Auguſt: Lambrechk⸗ Siegfriedsbrunnen⸗Drachenfels⸗Hartenburg⸗Dürkheim. 3. Sept.: Fürth⸗Hammelbach⸗Lärmfeuer⸗Untermoſſau⸗Marbach. 1. Oktober: Vaudenbach⸗Juhöhe⸗Walderlenbach⸗Krehberg ⸗Knoden ⸗Bensheim. 12. Nob.: Hirſchhorn Rotenberg⸗Ruine Freienſtein⸗Gammelsbach⸗ Sensbacher Höhe⸗Gaimühle⸗Eberbach. Ferner eine Familientour: Ziegelhauſen⸗Bärenbachtal⸗Münchel ⸗ Lochmühle⸗Schönau ⸗Neckar⸗ ſteinach. Für das Jahr 1905 ſollen 12 Wanderungen(pro Monat eine) vorgeſehen werden, um den vielen Freunden ſchöner Winteraus⸗ flüge Rechnung zu tragen. Die Vorſtandswahl leitete der Semor der Wanderfreunde Herr Kraus. Sie hatte folgendes Ergebnis: Ge⸗ wählt wurden in den Vorſtand die folgenden Herren: als 1. Vor⸗ ſitznder Haffner, 2. Vorſitzender Teickner, 1. Schriftführer Ehriſtinger, 2. Schriftführer Hanemann, Rechner Voigt, Bibliothekar Sommer, Klubred. Teickner, als Vertreter für Dudwigshafen Kiemlen und als Beiſitzer Blank und Löckle. Die touriſtiſche Kommiſſion ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Chriſtinger (Vorſ.), Bartſch,(Stellvertr.), Blank, Eberhard, Grieſer, Hane⸗ mann, Kiemlen, Linck, Sauter, Vetter, Voigt, die geſellige Kommiſ⸗ ſion: Sommer(Vorſ.), Beckenbach, Flory, Hyner, Kamm, Löckle, Maher, Reuling, Weißert. Für die Bibliothek, die einer Auffriſchung bedarf, werden pro 1905 in den Etat 200 Mk. eingeſtellt. Nach Erledigung noch einiger Einläufe wurde die Verſammlung mit dem Wunſche auf ein frohes Wanderfjahr geſchloſſen. Der Verein Mannheimer Briefmarken⸗Sammler, e. V.(gegr. 1890) hielt am vorigen Mittwoch in ſeinem Lokal Hotel⸗Reſtaurant zum Thomasbräu ſeine ordentliche Generalverſammlung ab, die zahlreich beſucht war. Der Vorſtand konnte in ſeinem Jahres⸗ bericht über einen günſtigen Verlauf des letzten Vereinsjahres und ine weitere Zunahme des Mitgliederbeſtandes referieren. Die Be⸗ teiligung am Auswahlverkehr war eine recht lebhafte; ebenſo hatten die regelmäßigen Zuſammenkünfte, die jeweils am 1. und 3. Mitt⸗ woch im Monat im Lokal(Thomasbräu) ſtattfinden und bei denen auch Gäſte willkommen ſind, ſowohl ſeitens der Mitglieder als auch⸗ von außerhalb des Vereins ſtehenden Sammlern eines regen Ve⸗ ſuchs ſich zu erfreuen. Wie alljährlich, gelangte auch diesmal wieder eine größere Anzahl wertvoller Poſtwertzeichen zur Verteilung unter die Mitglieder. Zur Leitung des Vereins im laufenden Jahr wurden bie ſeitherigen Vorſtandsmitglieder und zwar die Herren B. Haller, Hch. Leonhard und Emil Carlebach⸗Mannheim, E. Hauck und R. Laufenberg⸗Ludwigshafen wiedergewählt. Militärverein. In der am Samstag Abend im„Karl Theodor“ abgehaltenen Vereinsverſammlung, welche recht gut beſucht avar, hielt der zweite Vorſitzende, Herr Ulm, einen ſehr intereſſanten Vortrag über den rüſſiſch⸗japaniſchen Krieg mit beſonderer Berückſich⸗ ligung der Uüebergabe von Port Arthur. Redner erinnert zunächſt an den Ausbruch des Krieges und beſonders daran, daß das kleine Inſelreich Japan es wagte, das mächtige Rußland anzugreifen. Wenn heute die Furcht vor dem Geſpenſt der„gelben Gefahr“ ge⸗ wichen, ſo habe man dies hauptſächlich Japan zu verdanken, das Hurch ſeine Kriegführung bewieſen, daß es mit den europäiſchen Kulturſtaaten auf gleicher Stufe ſtehe, jenes Reich, das vor fünfzig Jahren nur ein geographiſcher Begriff war und deſſen Grenzen allen Ausländern verſchloſſen waren. Aber auch die Furcht vor dem mächtigen Rußland dürfte bei uns weſentlich geſchwunden ſein, wenn wir unſere Armoe und Marine auf der Höhe der Zeit halten würden. Redner geht ſodann auf den Verlauf des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges des Näheren ein und namentlich auf die Belagerung von Port Arthur, jener Seefeſtung, die im Jahre 1894 von den Japanern ein⸗ genommen und dann von den Ruſſen„gepachtet“ wurde. Dieſer Nebergang der mächtigen Seefeſtung an die Ruſſen ſei die eigentliche Urſache des Krieges geweſen. Die Feſtung, um ſie in ihren gegen⸗ wärtigen Stand zu ſetzen, habe Rußland Unſummen gekoſtet, wenn man bedenke, daß 35 Vorwerke exiſtieren, von denen jedes einzelne eine Feſtung für ſich ſei. Wir müßten Reſpekt haben vor den Be⸗ lagerien, die ſich nach Smonatlicher Gegentvehr endlich ergaben, ganz beſonders aber vor dem heldenmütigen Kommandeur Stöſſel. In den Lazaretten befänden ſich 18 000 Verwundete, die aber twährend der Belagerung noch jeden Tag der Gefahr ausgeſetzt waren, guſammengeſchoſſen zu werden. Dem Verteidiger Port Arthurs müſſe man das Zeugnis eines äußerſt befähigten Truppenführers ausſtellen, denn was dieſer General geleiſtet, das ſtehe in der Ge⸗ ſchichte des Krieges einzig da. Rodner unterzieht dann die Frage, wie wird es jetzt werden, einer eingehenden Beſprechung und ſpricht ſchließlich den Wunſch aus, daß der Friede im fernen Oſten bald ein⸗ kehren möge.— Stürmiſcher Beifall wurde dem Redner für ſeinen Vortrag gezollt und der erſte Vorſitzende, Herr Dr. Blum, ſprach Namens der Anweſenden dem Redner den Dank aus, indem er darauf hinwies, daß Japan bei Ausbruch des Krieges ſich in einer ähnlichen Lage befunden habe, wie Preußen beim Ausbruch des ſibenjährigen Krieges, wo der kleine Preußenkönig ſich einer Welt in Waffen gegenüber ſah. Mit einem Hoch auf den Vortragenden ſchloß Redner ſeine kurze Anſprache.— Der übrige Teil des Abends war der geſelligen Unterhaltung gewidmet, welche diesmaf ſehr reich⸗ haltig war. Die Geſangsabteilung brachte unter Leitung ihres Dirigenten Herr L. Weber mehrere Chöre zum Vortrag, die Herren Michel, Mantel und Mechler mehrere humoriſtiſche Trios und dann ſangen noch die ebengenannten drei Herren mehrere Couplets, von welchen namentlich Herr Michel mit den neueſten Kompoſitionen des bekannten Humoriſten Otto Reuter großen Erfolg erzielte. Nicht vergeſſen ſeien auch die Muſitvorträge der Kapelle Seezer.— Zu Beginn des Abends wurde ſeitens des zlweiten Vorſitzenden, Herrn Ulm, den in den letzten Wochen dahin⸗ geſchiedenen Vereinskameraden Wilh. Schmitt, Pius Scheuer, Richard Quetz und Johann Haupt ein warmer Nachruf gewidmet, während die Anweſenden ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen erhoben; auch wurde einer Anzahl neuer Mitglieder das Landesverbandsabzeichen durch den Vorſitzenden überxreicht. — Der Schwimmklub„Salamander“ hielt verfloſſenen Sonntag im großen Saale des Sagalhaues ſeine Weihnachtsfeier ab. Die Mitglieder und Anhänger des Ver⸗ eins hatten ſich hierzu ſehr zahlreich eingefunden, ſodaß ſchon vor Be⸗ ginn der Veranſtaltung der Saal überfüllt war, ein Beweis, welch' großer Beliebtheit ſich der Verein erfreut. Nach einem flott geſpiel⸗ einer großzügigen Feſtrede des erſten Vorſitzenden des Vereins, Herrn Kindſcherf, erfolgte die Abwicklung des reichhaltigen Pro⸗ gramms. Unter den Darbietungen des Abends ragten ganz beſonders die Liedervorträge des Fräulein Gbreuz, Schülerin der Frau Chordirektor Bärtich, hervor. Das Talent der Dame berechtigt zu den ſchönſten Hoffnungen. Ebenſo verſtand es Frau Marie Berg als Koſtümſoubrette die Anweſenden in anziehender Weiſe zu feſſeln, ſodaß ſich die Dame zu mancher Zugabe verſtehen mußte. Ueber ein vorzügliches Quaxtett verfügt die Mannheimer„Sängerhalle“ in den Herren Göpfrich, Gebhard, Menz und Jeckel. Die Herren fanden mit ihren exakt zu Gehör gebrachten Liedervorträgen reichen Beffall. Weiter erfreute noch das Duett des genannten Vereins (Herren De Lank und Koblenz) durch wohlgelungene Lieder⸗ borträge die Zuhörer. Lebhaft wurde es begrüßt, als ſich Hern Kop⸗ lenz noch zu einigen Zugaben verſtand. Wahre Lachſalven rief ein komiſches Duett„Acht Tage Urlaub“ der beliebten Geſangshumoriſten Herren Buſck und Arno hervor. Auch beſitzt der Klub in ſeinem Mitgliede Herrn Fritz Hirſch einen vorzüglichen Salonhumoriſten und Charaktermimiker. Auch dieſer Herr trug viel zum guten Ge⸗ lingen des Abends bei. Durch Frau Berg, die Herren Griß⸗ mann, Gebrüder Müllex, Größle und Hirſch wurden die Aneſenden auf 20 Minuten ins Varietee verſetzt, worin ſich Sou⸗ brette, Ringkämpfer, Schnellmaler, muſikal. Klown, Mundharmonita⸗ virtuoſen und Geſangshumoriſt in raſcher Reihenfolge abwechſelten. Reichen Beifall als Dialektdeklamator erntete auch das Mitglied Herr Franz Deichmann. Ebenſo waren die Mitgfieder Fräulein Adler und Herr Heppes nach Kräften bemüht, durch ein„Zwie⸗ geſpräch“ den Abend zu verſchönern. Einen Glangpunkt des Pro⸗ gramms bildeten die flottgeſpielten Theaterſtücke„Weihnachtsglück“ und„Die Gouvernante“, welche unter der vorzüglichen Regie des Herrn Stoll zur Abwicklung gelangten. Ein Tang hielt die Feſt⸗ teilnehmer noch bis in die frühe Morgenſtunde zuſammen. Deutſcher Rabfahrer⸗Bund Mannheim. Unter der Leitung des 1. Gauporſitzenden H. Raiſch fand am letzten Sonntag ein Kommers des Gau Mannheim im Saale des Reſtaurants„Carl Theodor“, O. 6, 2, ſtatt, zu welchem ſich die Bundesmitglieder mit ihren Familienangehörigen gahlxeich einge⸗ funden hatten. Außer den hieſigen Gauvorſtandsmitgliedern waren an auswärtigen Vorſtandsmitgliedern anweſend: Direktor Schal⸗ cher⸗Ettlingen, Lacroix⸗Karlsruhe, Pres⸗Pirmaſens und Lorenz⸗Pirmaſens. Herr Raiſch eröffnete kurz nach 4 Uhr den Kommers mit einer Begrüßungsanſprache und ſchloß mit einem „All Heil“ auf den D. R. B. Der Gaufahrwart Herr Pres⸗ Pirmaſens vollzog die Verteilung der Medaillen, Diplome und Becher für in der abgelaufenen Saiſon gefahrenen 6⸗ und 12⸗Stunden⸗ touren. Es wurden im ganzen 98 Bundesmitglieder prämiiert, gewiß ein Zeichen, daß im D. R. B. ein reges Sportsleben pulſiert. Bei„ausverkauftem Haus“ fanden die Vorträge der Herren Geil, Brenner, Jung, Delank, Coblenz, Schmidt und Wendling begeiſterte Aufnahme, und eine Anzahl Tiſchlieder, welche dazwiſchen geſungen wurden, mußte teilweiſe wiederholt wer⸗ den. Hoffentlich hält der jetzige Gauvorſitzende ſein Verſprechen, derartige Veranſtaltungen zu wiederholen. Ob es ſich dann nicht empfehlen dürfte, für ein größeres Lokal zu ſorgen, ſoll hiermit nur angedeutet werden. Dem D. R. B. aber rufen wir ein vixat sequens und ein kräftiges All Heil zu. Der Geſangverein„Flora“ veranſtaltete am verfloſſenen Samstag eine Abendunterhal⸗ tung im Kolloſeumſagle mit ſehr ausgedehntem Programm. Die Direktion lag in den Händen des Herrn Gellert. Die dar⸗ gebrachten Chöre wurden ſehr gut ausgeführt. Als Soliſten traten mit großem Erfolg auf: die Herren Philipp Hördt(1. Tenor), Heinrich Giermann und W. Wühler(Bariton), ſowie Herr L. Schwarz(2. Baß). Großen Applaus erzielte Herr Friedrich Gellert mit einem Violin⸗Solo, ſowie mit dem von ihm ſelbſt komponierten Klavierſolo aus der„Wunderfeder“. Die Begleitung hatte in dankenswerter Weiſe Herr Hermann Gellert über⸗ nommen. Weiter wurde den Herren Kaufmann, Wittekar, Brentano und Heiliger, welche 2 Lieder im Quartett ſangen, großer Beifall zuteil. Im humoriſtiſchen Teile kam zur Aufführung „das Ständchen mit Hinderniſſen“, kom. Duett, geſungen von den Herren Schumacher und Münch,„Max und Moritz als Rekruten“, vorgetragen von Herren Abele und Kuchen⸗ meiſter,„die beiden Schnellmaler“, ausgeführt von Herren Hördt und Schumacherz;z„die photographiſche Aufnahme“, vor⸗ getragen von Herren Klumpp und Kuchenmeiſter; ſoſdie „am Stammtiſch“, geſungen von den Herren Hördt Schuma⸗ cher, Giermann und Schwarz. Weiter folgten verſchiedene Kuplets von den Herren Fird und Schumacher. Mit Soſin⸗ nung warteten die Beſucher auf die letzte Nummer des Programms „die beiden Vagabunden“, vorgetragen von den Herren Hördt und Schumacher und wahre Lachſalven ertönten im Saale. Sämit⸗ liche Anweſenden verharrten bis zum Schluß der Aufführungen und ſpendeten den Mitwirkenden reichen Beifall. Die Unterhaltung bewies, daß der Geſangverein„Flora“, welcher im verfloſſenen Jahre preis⸗ gekrönt vom Geſangswettſtreit nach Hauſe zog, auch verſteht, dinen Mitgliedern auch auf dem unterhaltenden Gebiet genußreiche Stun⸗ den zu bereiten. und Umgebung. Die Große Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtadt nahm am letz Sonntag, einer Einladung der Karnebal⸗ haft„Narrhalla“ Ludwigshafen⸗Frieſenheim folgend, eing britztour“ nach Frieſenheim. Das ſchöne Wetter und die in sſicht geſtellte gute Unterhaltung haite eine große Anzahl Mit⸗ glieder der Mannheimer Geſellſchaft und Freunde derſelben veran⸗ laßt, ſich an dieſer„Spritztour“ zu beteiligen. Beide Geſellſchaften ſtellten e beſten Kräfte in den Dienſt des Humors und ſo konnte nakürlich der Erfolg nicht ausbleiben. Es würde zu weit führen, wollte man aller Vorträge einzeln gedenken, die die Teilnehmer bis Zu ſpäter Abendſtunde in fröhlichem Kreiſe beiſammenhielten und dig manchem„Narren“ eine liebe Erinnerung ſein werden. Es ſei noch hervorgehoben, daß die 2. karnevaliſtiſche Sitzung mit Damen am nächſten Sonntag im Lokale der Großen Karnebval⸗ Geſellſchaft Neckarvorſtadt(Mittelſtraße 2) ſtattfindet und daß alle Faſchingsfreunde herzl. willkommen ſind. Näheres durch Inſerat, Seclenheim. Turuverein Seckenheim. Einen ſehr harmoniſchen Verlauf nahm der Ball des Turnvereins, der vergangenen Samstag ſtattfand. Der 2. Turnwart, Herr Volgz, wies in einer kurzen Anſprache darauf hin, daß man diesmal nicht zu ernſter turneriſcher Arbeit zuſammen gekommen ſei, ſondern mit der Abſicht, nach tüchtiger Arbeit im ver⸗ floſſenen Jahre einige Stunden der Muße im fröhlichen Kreiſe zu verbringen. An turneriſchen Dabietungen war trotzdem kein Mangel, Großen Beifall fand eine von ſämtlichen Turnern des Vereins aus⸗ geführte Stabübung mit entſprechendem Auf⸗ und Abmarſch unter Leitung des 1. Turnwarts, Herrn Schüßler. Zum erſten Male ſeit Beſtehen des Vereins trat eine Damenabteilung mit einem ſehr gut ausgeführten Blumen⸗Reigen vor die Oeffentlich⸗ keil und erntete de e wohlverdiente Anertennung. Zum Schluß lürnte noch eine Muſterriege am Barren unter Leitung des 2. Turn⸗ warts, Herrn Volz, wobei Leiſtungen gezeigt wurden, die allge⸗ meine Bewunderung erregten. Auch bei dieſer Nummer kargte das Publikum nicht mit ſeinem Beifall. Bis zum frühen Morgen wurde kräftig das Beirußtſein, iur„Turnverein“ wieder einige vergnügte Stunden 0 freu 9 ‚ Ladenburg. Die Turngeſellſchaft„Jahn“ Ladenburg veranſtaltete am Neujahrsabend ihr Weihnachtsver⸗ gnügen. Eingeleitet wurde das Programm durch einige Konzertſtücke. Der Sprechwart hielt eine kurze Begrüßungs⸗ anſprache, worauf zwei Theaterſtücke folgten. Die Darſteller dieſer beiden Theaterſtücke ernteten durch lebhaften Beifall den Dank der Zuſchauer. Beſonders die Turnſchtoeſtern Anng Gebha r d, Luiſe Keller und Thereſe Schelle verdienten für ihr tadelloſes flottes Spiel volles Lob. Die ſchwierigen turneriſchen Aufführungen(Pyramidenbau) wurden derart exakt ausgeführt, daß der Beifall der dankbaren Zuſchauer nicht enden wollte. Durch die Verloſung und dem Glücksrad, welche ſehr wertvolle und viele Gegenſtände enthielten, geſtaltete ſich das finanzielle Ergebnis für den Verein ſehr günſtig. Die Muſik⸗ aufführungen der Kapelle Hertel waren kadellos. Schmetringen. Im Kriegerverein Schwetzingen ſprach am Samstag abend vor einer ſehr zahlreichen Zuhörer⸗ ſchaft der 1. Vorſtand Herr Hofapotheker Liehl über 7„ Kurbrandenburgiſchen Kolonien“. Die intereſ⸗ ſanten Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen⸗ Der 2. Vorſitzende Herr Aktuar Maier dankte Herrn Liehl namens der Erſchienenen für ſeinen ſchönen Vortrag und brachte auf denſelben ein Hoch aus. Durch einen patriotiſchen Vortrag des Herrn Profeſſor Linder„Die Fahne der 61er“ und durch Abſingen gemeinſamer Lieder wurde der Abend weiter verſchönt. (Schw. Ztg.) 5 Die Ortsgruppe Schwetzingen des deutſchnationglen Handlungsgehilfen⸗Verbandes hielt am Samstag abend im Hotel Haßler ihre Weihn a ch ts⸗ feier ab. Der Abend wurde eingeleitet durch zwei gut vor⸗ getragene Muſikſtücke der Stadtkapelle, worauf Herr Vorſitzender Rühle die Erſchienenen herzlich willkommen hieß. Ein komiſcher Vortrag ſowie das Theaterſtück„Im Zeichen des D. H. V. folgten. Die Mitwirkenden ließen es ſich alle ſehr angelegen ſein, ihr ſchauſpjeleriſches Talent bon der beſten Seite zu zeigen und ſo konnte am Schluſſe der wohlverdiente kräftige Beifall nicht ausbleiben. Auch Vertreter der Ortsgruppen Mannheim und Heidelberg waren erſchienen, welche herz⸗ liche Glückwünſche überbrachten. Das Programm hatte außer der Gabenverloſung noch verſchiedene Kouplets etc. vorgeſehen, welche alle in gelungener Weiſe vorgetragen wurden und den Abend zu einem gemütlichen geſtalten halfen. Bei dem nach⸗ folgenden Ball wurde bis zur frühen Morgenſtunde eifrig dem Tanze gehuldigt.(Schw. Ztg.) Hſanſtstadſt. Der Klub Olymp Plankſtadt hielt am letzten Samstag Abend im Gaſthofe zum„Pflug“ ſeinen diesjährigen Familienabend mit nachfolgendem Ball ab. Der Präſident gab ſeiner Freude über die zahlreiche Beteiligung Aus⸗ druck und hieß alle Erſchienenen herzlichſt willkommen. Allgemeine Spannung herrſchte, als ſich der Vorhang öffnete, um das von Mik⸗ gliedern des Klubs ſelbſt verfaßte Feſtſpiel„Ein Familienabend im Olymp“ gu zeigen. Die Handlung iſt kurz folgende: Zu der alle 100 Jahre wiederkehrenden Familienfeier im„Olymp“ und Zeus Vorſitz, woran ſämtliche Götter und Göttinnen teilnehmen, fehlt Merkur, welcher von Zeus zur Erkundung der Erdenbewohner aus⸗ geſandt worden war, Merkur war nun in einem Orte, welcher einer ſchönen Beleuchtung, ſchön angelegter Straßen, guter Reinigung der⸗ ſelben, der Waſſerleitung uſw. entbehrte, verunglückt und hatte ſich einen Flügel gebrochen. Die dadurch erfolgte Verſpätung meldete Merkur telephoniſch. Zeus in ſeinem Zorn beſchließt, den finſteren, jedem Lichte abholden Ort, vom Erdboden zu vertilgen, läßt ſich aber durch die Bitten der„Göttinnen“ unter Junos Führung, die um der„Erleuchteten“ des Ortes willen um Gnade flehen, bewegen, hiervon Abſtand zu nehmen, umſomehr, als Merkur der„Erleuch⸗ teten“ Wirken in den glühendſten Farben ſchildert, ſo daß der hoße Olymp beſchließt, zur Erde niederzuſteigen und an einem gerade ſtattfindenden Feſte(eben der Ball im Klub Olymp) anzuwohnen, um ſelbſt der Erdenbewohner Tun und Laſſen zu ſehen. Zeus well zwar zuerſt nicht mitkommen, da er aber befürchtet, daß ihm die Göttinnen abſpenſtig gemacht werden, wenn er ſie aſtein ziehen läßt — ..—— Fr, ——— —— S ens 2980 ſe ö Mannheim, 11. Jauum Geueral⸗Anzeiger. J. Seſte — ſo ſteigt er ſelbſt mit hernieder. War ſchon die Handfung eine ſehr ſuch machte, derarkige gemütliche Beranſtaltungen zu bieten und e⸗ ſpannende, ſo trugen namentlich die prachtpollen, von Herrn Kunſt⸗ wünſche, daß die Teilnehmer von dem Gebotenen befriedigt ſein ſch eibefitze mögen. Um die ſchöne Geſtaltung des Abends machten ſich verdient Frau Flora Dinand durch Vortrag einiger prächtiger Lieder für Mezzo⸗Sopran, wobei die klangreiche Stimme und die gute Schulung der Sängerin beſtens zur Geltung kamen, Einige ſchöne Liedergaben bot auch Herr Emil Frohnheiſer, der ſich im Beſitzg eines ausgiebigen, wohlklingenden Baritons befindet und von ſeinen dekorationen, die Beleuchtung und das wirklich ausgezeichnete Spiol der Mitwirkenden zu einem durchſchlagenden Erfolg bei, Allez bedauerte, daß das Stück, welches nebenbei bemerkt mit lokalen, Vereins⸗ und perſönlichen Vorkommniſſen in humoriſtiſcher Form geſpickt iſt, ſchon zu Ende war. Der weitere Teil des Abends berlief gibt ſich auf Grund angeſtellter Unterſuchungen die Notwendigkeit einer wenigſtens dreimal pro Stunde ſtattfindenden Lufterneuerung im Schulfaale. Die hygieniſche Bedeutung der Lüftung kommt aber nur dann zur völligen Geltung, wenn durch Fürſorge der Gemeinde⸗ berwaltungen Lokalitäten, Gegenſtände darin und Perſonen ſtets La. Sri f 12 2 97 Nop 1˖h 2 10 2 1 175 in bprogrammäßiger gediegener Weiſe und lange noch werden die rein gehalten werden. Es iſt zu verlangen: Fugenloſer Fußboden, F Acee ,, 2 in Teilnehmer des ſchönen Abends gedenken. Erft in früher Morgen⸗ Wände mit glattem Anwurf und Oelfarbenanſtrich, Abrundung aller t 5 er zeigte ſich als feinfühliger Violinſpieler, der ſeind it⸗ ſtunde trennte man ſich, um ſich Sonntags mittags zu Ehren der Ecken und Winkel, umkippbare Subſellien, Abſtreifeiſen und Kokos⸗ Aufgabe in trefflicher Auffaſſung löſte Fr Dea Diltin 2 1 an⸗z Göttinnen zu einem Kaffeekränzchen und zur würdigen Nachfeier matten vor den Stiegen, Gelegenheit zum Ablegen der Oberkleider deren Pollendetes Klavierſpiel bhtr ſchon Gfters rine töteren 225 ften zu verſammeln. Den Klub Olymp kann man zu dem großartigen vor dem Schulſaale, Aufſtellung von Spucknäpfen und Einſtellung freute durch den Vortrag des Prelude von Chopin und Valſe don inte Gelingen ſeiner diesjährigen Veranſtaltung nur beglückwünſchen.] von Waſchapparaten mit Handtüchern, ferner täglich gründliche Eibenſchütz und führte die Begleitung der Soliſten 95 und den, Möge die Leitung des Klubs für die gehabten großen Mühen hierin Reinigung der Unterrichtslokale und aller in denſelben befindlichen ſchickt durch. Frl. Roth⸗Mannheim gab einige lalmige Der bis ihren verdienten Lohn finden. Einrichtungsgegenſtände, endlich eine gute Beheizungsanlage, als] mationen eindrucksvoll wieder, Herr Gritzer Mannheim 7ißi dig 5 welche ſich für größere Schulkörper die Niederdruckdampfheigung aun durch ſeine komiſchen Couplets zu ſtürmiſcher Heiterkeit hin und einen noch Weinheim. heſten eignet. Der zweite Teil des Vortrages befaßte ſich mit der vollen Lach⸗Erfolg erzielte auch die komiſche Duo⸗Szene„Backfiſch it Hygiene des Unterrichts. Einleitend fordert der Referent und Goubernante“ von den Damen Frau Schmiktus und Frau al-⸗ Die ſatzungsmäßltge Abgeordnetenverſammlung des Militärvereins⸗ ärztliche Unterſuchung aller Schulrekruten und Anlage von„Ge⸗ Stichter ausgezeichnet gegeben, ſodaß eine lleine Indispoſition alle Gauverbandes der Bergſtraße ſundheitsbogen für jedes Kind, welche Aufſchlüſſe zu geben hätten 901 55 Schmitens e 8 8 rat. ſand am Sonntag Nachmittag im Vockſtahler ſchen Saale zu Wein⸗ über den allgemeinen Geſundheitszuſtand, etwaige Kurzſichtigkeit,„Sie lieſt Romane“ von Otto Koch fand durch die Damen Stichten heim ſtatt. Außer den 15 Abgeordneten hatten ſich hierzu noch über]Schwerhörigkeit, Blutarmut, überſtandene Krankheiten und deren und Schmittus, ſowie die Herren A. Pletſch und Gritzen 100 andere Angehörige des Gaues eingefunden. Der 1. Vorſitzende,[Folgen, Bruch⸗, Blaſen⸗ und Nerbenleiden. Was die Beziehung des eine flotte Wiedergabe. Dem Radſport war durch 3 Nummern Zollverwalter Siefer, eröffnete den Abgeordnetentag mit einer] Unterrichts ſelbſt zu den Forderungen der Geſundheitslehre anlangt, Rechnung getragen. Außer dem Begrüßungsreigen hoten Mitglieder Begrüßungsanſprache und einem Hoch auf den gnädigen Protektor, ſo ſind ſchwere Verſtöße gegen letztere Su Ablicen. d, en des Männer⸗Radfahrer⸗Vereins Ludwigshafen einen Kunſtreigen, des unſern geliebten Großherzog. Aus dem folgenden Geſchäftsbericht achtung der Tatſache, daß nicht Ueberbürdung der Schüler mitbei deſſen Ausführung ſich die 8 Herren als vorzügliche Kunſtfahrer N ging hervor, daß der Gauverband einen Zuwachs von 2 Vereinen Wiſſensſtoff, e völlige Beherrſchung die Ge⸗erwieſen. Viel Intereſſe erweckte auch das Rennen auf unterſetzten auf und von 158 Mitgliedern erfahren hat und jetzt 2123 Köpfe zählt.] währ für die Urteilsfähigkeit des Menſchen bietet; in der Aufſtellung Rädern, wobei den Siegespreis, einen Silberpokal, nach hartem men Der ausgeſchiedenen Ausſchußmitglieder und Abgeordneten wurde eines Stundenplanes, der die Leiſtungsfähigkeit der Schüller, ſowahl] Kampfe unter 10 ebenbürtigen Fahrern(Mitglieder des Südd⸗ er⸗ Seitens des Vorſitzenden mit Worten des Dankes und der Anerken⸗“was Zahl und tägliche wie wöchentliche Anordnung der Rennverbands) Herr Guſtav Schäfer von hier errang. Mit An⸗ 31 nung und Seitens der Verſammlung durch Erheben von den Sitzen auch deren Dauer anlangt, überſchätzt; in der es Er⸗erkennung ſind auch die Leiſtungen der Stadtkapelle(Scholz) zu er⸗ gel, gedacht; in gleicher Weiſe wurden die zur großen Armee heim⸗ idun swendes einzelner Lehrfächer; endlich in der e wähnen, der noch die beſondere Aufgabe zufiel, zu dem an die Unter⸗ us⸗ gegangenen Kameraden geehrt. Der Rechenſchaftsbericht, vom Rech⸗ der außerordentlichen Wichtigkeit der bel Nähe⸗ haltung ſich anſchließende Ball aufzuſpielen. Letzterer hielt eim iter ner, Gewerbeſchulborſtand Kuhn, erſtattet, fand Gutheißung und] Kinde verkürzt werden dürfen. Zu langes Verweilen bei Nähe⸗ fröhliche Geſellſchaft bis in den neuen Morgen hinein bes⸗ 717 18 erbeit und ſchlechte Beleuchtungsverhältniſſe führen zu Kurzſichtigkeit, ſammen.(.⸗A.) dale Anerkennung für die muſtergiltige Rechnungsführung. Als Ort des—5 5.) 5 5 1 5 ſchlechtes Sitzen, zumteil bedingt durch ungeeignete Subſellien, nicht Mit alle zwei Jahre ſtattfindenden und dieſes Jahr fälligen Gaukrie⸗ ſelten zu Rückgratsverkrümmungen. Der drſtte Teil und Schluß** ich⸗ gertages wurde Lützelſachſen beſtimmt. Damit ſoll gleichzeitig! age 55 5 8 3 5 des Vortrages hatte die Hygiene des Kindes und, aus den ntun igungen Nie Enthüllung eines Kriegerdenkmals verbunden werden. geſamten Ausführungen ſich ergebend, die Nolwvendigkeit des In⸗ en⸗ ür die Erhaltung und Schmückung der Kriegergräber in Elſaß⸗ giſa Sa Mannhei 5 8 ſtitutes der Schulärzte zum Gegenſtande. ſten Räumlich⸗ annheim. thringen wurde ein bis auf weiteres fortlaufender, beſcheidener keits⸗ und Reinlichkeitsverhältniſſe ſowie die zweckmäßigſten Lehr⸗ das Beitrag bewilligt. Die als letzter Punkt auf der Tagesordnung ſtehen⸗ pläne rden oft und zwar durch geſundheitliche Fehler, die die Deutſche Generalfechtſchule Lahr, Verband Maunheim.(Wohltätig⸗ irde den Wahlen erfolgten auf Antrag durch Zuruf und einſtimmig: Schüler von Haus aus mitbringen, bezüglich ihres hygieniſchen Er⸗ keits⸗Verein für Waiſenpflege.) Samstag, 14. Januat dem Zollberwalter Siefer wurde als 1. Vorſitzender, Gewerbeſchul⸗ ſolges illuſoriſch gemacht Nach 11 fialiſtiſchen finden abends 8 Uhr: Winterfeſt im Saalbau. den borſtand Kuhn, diesmal auf Wunſch als Schriftführer und Vor⸗ ſich unter den geiſtig zurückgebliebenen Kindern in der Regel 30 10 9 1. tas, 14. ſbaund Simon⸗Laudenbach als Ausſchußmitglied wieder gewählt; rozent Skrofuloſe, 7,6 Prozent mit inneren Krankheiten Behaftete, erein„Kaiſerliche Marine“ Mann eim. Samstag, 14. Januar⸗ ed Aubrant 1 Aae 00 edueſt 1 1% 92 den 775 ee 64 Prog. mit en—— 8 Uhr: Maskenball in den Sälen des Friedricht⸗ Dußmitglte abrikan 2 tegerbereinsvorſtand, beide i Naſenatmung, 5 Proz. mit Sprachgebrechen, 35 Prog. mit Herab⸗ 8 Weinheim. Im Anſchluß hieran gedachte der zweite Vorſitzende, ſetzung des e 25 4 Proz. mit Seeſchürfe 8 Mannheimer e. B. Mittwoch, 18. Januar, abends 9 Aürgermeiſter Tehmann⸗Heddesheim, in kernſger Anſprache des Fehlern entſprechen in den meiſten Fällen geiſtige Minderwertig⸗ im Lokal„Wilder Mann“, 2 Stock: Außerordentlich r⸗ oberſten Kriegsherrn, die in ein begeiſtert aufgenommenes Hurra keiten. So drängt ſich denn immer mehr die Forderung vor nach N ee ee ˖ jeweils Monb lige ausklang Hierauf ſchloß der Vorſitzende den Abgeordnetentag mit fachmännſſcher Ueberwachung der geſamten hygieniſchen Angelegen⸗]“Mannheimer Turnerbund Germanig. Damenturnen, jeweils Montag 98⸗ dem Ausbruck des Dankes an die erſchienenen Kameraden und ſprach heiten größerer Schulkörper. Referent fordert auch für Lud⸗ und Donnerstags abends von—10 Uhr. Männerturnen, Mi⸗ flet zugleich die Hoffnung aus, daß ſich eine ſtattliche Anzahl Gau⸗ wigshafen Aufſtellung eines Sch ulargtes. Er gibt der wochs abends von 8% bis 10. Kür⸗ und Riegenturnen, jewellg 55 angehöriger an dem Ende September d. J. aus Anlaß der 25jährigen neberzeugung Ausdruck, daß dieſe von vielen Städten Deutſchlands Dienstags und Freitags, abends von—9 bezw. von—10 Pioiederkehr der Protektoratsübernahme durch den Großherzog in bereſts eingeführte und auch für uns zu erſtrebende Inſtitution von Uhr. Turnhalle: Luiſenſchule, nächſt dem Tatterſall. Eingangz ma garlsruhe ſtattfindendem Landeskriegerfeſt beteiligen wird. Segen für Schule und Volk ſein muß, und läßt ſeinen Vortrag in Seckenheimerſtraße, durchs alte Schulhaus. Lokal:„Wilde ten folgenden Theſen gipfeln:„1. Ein Hauptfaktor der Schule iſt Mann“(Hoflokal) Litera N 2 Nr. 10. gen Ludwigshaten. die Gemeindeverwaltung; denn ohne die Mittel, welche dieſe für ee ee 05 e 0 Art hüg. Fürſorge bereitzuſtellen hat, kommt es niemals über den guten Hebung und Förderung volkstümlichen Badens un icht In der letzten Monatsverſammlung des Lokallehrervereins Willen hinaus. 2. Die Seele aller ſchulhygieniſchen Beſtrebungen Schwimmens als Mittel zur Körperlichen Kräftigung, ſowie ſche Ludwigshafen 15 iſt und bleibt der Lehrer; er iſt der eigentliche Wächter der Ge⸗ die Ausbildung ſeiner Schwimmer dahin, daß dieſelben imſtande ſich ſbeach Herr Lokalſchul⸗Inſpektor Wanger von Ludwigshafen über ſundheit der Jugend. Dieſes Ehrenamt berpflichtet ihn allerdings ſind, ohne Gefahr für ihr eigenes Leben, Ertrinkende mit „Die Aufgaben der Schulhygiene und die zu ihrer Löſung berufenen] auch, ſich mit der Schulhygiene aufs genauſte bertraut zu machen. Sicherheit zu retten und an ſcheinbar Ertrunkenen ſachgemäße ſik⸗ Faktoren“. Der Gedankengang des Referats iſt nach der„Pfälg. 3. Dem Lehrer ſteht mit Rat und Tat zur Seite der Schularzt, dem Wiederbelebungsverſuche vorzunehmen. Zur Zeit hält der Lehrerzeitung folgender: Ausgehend von dem Ideale gleichzeitig die fachmänniſche hygieniſche Ueberwachung der Schulen zukommt. Club ſeine Bade⸗ und Uebungsabende jeweils geiſtiger, ſittlicher und wirtſchaftlicher Tüchtigleit, bedingt durch har⸗Sein ſpezielles Gebiet ſind die ſomatiſchen Unterſuchungen.“ Montags, Dienstags und Freitags im hieſigen Eliſabethbaß ahe 5 19 50 5 1 5 9 der Das Winterfeſt des Konſulats Ludwigshafen der Allgemeinen bon 7 bis halb 10 Uhr abends ab. Die Uebungen der Zög⸗ alſache, daß dieſe Tüchtigkeit nach dem Urteile bedeutender Hygieni⸗ Radfahrer⸗Union D. T. C. lings⸗Abteilung finedn von 7 bis 8 UÜhr, die der ker nicht erzielt wird, da die körperliche Entwicklung mit der geiſtigen] ßpelches 3875 4 lants Herren⸗Abteil 8 bis Ib 10 U t, fi d, geif eelches anläßlich der Generalberſammlung des Hauptkonſulats erren-Abteilung von is ha hr ſtatt, für die er⸗ lächl nur nicht gleichen Schritt gehalten, ſondern nach Beobachtungen Rheinpfalz⸗Südheſſen am Sonntag abend im großen Saal des Damen⸗Abteikung iſt der Dienstag Abend von halb 9 bis ie bei den jährlichen Rekrutenaushebungen und nach Zeugniſſen er⸗„Pfälzer Hof“ veranſtaltet wurde, erfreute ſich eines zahlreichen Be⸗ 10 Uhr feſtgeſetzt. An genannten Abendſtunden iſt das eſ⸗ fahrener Frauenärzte Volksgeſundheit und ⸗kraft zurzeit bei uns ſich ſuchs ſeitens der Mitglieder und Sportsfreunde und darf in ſeinem Schwimmbaſſin für den Club reſerviert und kann das Bad en. ſogar in abſteigender Linte bewegen, unterfucht Referent zunächſt, ganzen Verlauf als durchaus gelungen bezeichnet werden. Das Pro⸗ don den Mitgliedern unentgeltlich benützt werden. Ver⸗ chl inlvieweit die Behauptung, daß das Schulleben geſundheitlich Ge⸗ gramm bot eine Fülle gediegener Darbietungen. In ſeiner Be⸗ ſammlungen finden jeden Donnerstag im Lokal Scheffel⸗ e. fahren mit ſich bringe, wahr ſei, um daraus Forderungen der Schul⸗ grüßungs⸗Anſprache wies der Ehrenhauptkonful Herr Dinand eck, M 3, 9, ſtatt und können Anmeldungen daſelbſt, ſowie Ben 5 hhgiene an Gemeinde und Ehrer reſultieren Zu laſſen. Zun darauf hin i dem Winterfeſt das Kons lat erſtmals den Ver⸗ dem Schriftführer Herrn Jacob 3 iſch, R 4, 6 erfolgen. ich 5 135 Teloph— N 53447 0 e 0 2 Ja Bilder Spiegel 336. — 285 25 h Einrahmungs-Geschäft. 82„ 8 5 Möbelverftrigerung. Franz Modes, D 1, 4, fen „„ eeee, in laſſen wir in unſerm Lagerhauſe 9es K 2, 11 folgende Mobliten öffenklich meiſtbietend gegen Bar⸗ hr zählung verſteigern: ite 1ſeid. 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Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile.. 20 Pfg. 0 Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„„ Expedition Nr. 218. Bekauntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. Nr. 3132,. In der Gemeinde Heddesherm(Bezirtsa t Wein⸗ heim) in die Maul- und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen Mannheim. 9. Januar 1905. Groß Bezirtsa t III. Handelsregiſte r. Zum Handelsregitter Abt. B Bd. II,.⸗Z. 9, Firma„Ba⸗ diſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Peter Hirſch und die des Wilhelm Vergut iſt erloſchen. 5274 Mannheim, 10. Januar 1905. Große, Antsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsreginer Abt. B. Bp..,.-Z. 89, Firuma„Süd deutſche Metallwerke, Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heule eingetragen: 5275 Auna Autenrieth in Mann⸗ Feim iſt als Proturiſt beſtellt und für ſich allein berechtigt, die Ge⸗ ſellſchaft zu vertreten und die Flirma zu zeichnen. Mannheim, 9. Januar 190b5. Groſſh. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Nr. 147. Peter Münch Milch⸗ häudler von Ludwilneha en, wohnhaft dalelbſt Oggers he merſtraße 75 hat den Ver⸗ Uin des von der diesſeitigen Kaſſe gauf den Namen des Genannten ausgetellten Spar uchs Nr. 17601 mit einem Eintagegut haben am 17. Juni 1901 von Mk. 565,.71 anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung bean⸗ tragt. Wir bringen dieſen Antrag mit dem Anfügen zur offentlichen Kenntnis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genaunten Sparbuchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht iünerhalb eines Monats vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen unter Geliendmachung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Mannheim, 9. Fant 1905. St dtiſche Sparkoſſe: Schmelcher. 5273 Bekanntmachung. Nr. 154. Gliſabeth Molitor, Dienſtmadchen von Mörlen⸗ ach z. 8. dah er, hat den Verzuſt des von der diesßſeitigen Kaſſe auf den Namen der Ge⸗ nannten ausgenellten Spur bums No. 20537 mit einem Aulageguthaben am i0. Mai 1904 bon M 577.82 anber an⸗ gezeigt und deſſen Kraftlos- zerklärung beantragt. Wir hringen Waln Autrag mit dem Aufügen zur öffentl.Kenntuis daß gemäß 8 4 des Geſetzes vom 18. Jun 1899 die Kraftlos- erklärung des genannten Spar⸗ buchs erfolgen warde, wenn das⸗ ſelbe nicht innerhalb eines Monate vom Erſcheinen dieſer Bekauntmachung an gere bne von ſeinem derze tigen aner unter Geltendmachung ſeiner Rechte anher vorgelgt wird. Mannbeim, 9. Jau 1905. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. 5272 Belaunlmachung. Die Verterlung er⸗ ledigter Almendge⸗ nuntoſe betr. Nr. 7281J. Wir bringen zur Keuntuis der Almendgenußbe⸗ rechtigten von Karerthal, daß am Samstag, 14. Jan. d... nachmittags 3 Uhr, im Ratbaus zu Käferthal die Vertenung erledigter Almendloſeg vorgenommen wird, wozu die Genuß erechtigten, welche glau⸗ ben, nach ihrein Rang zum Ein⸗ rücken in den Genuß öder zu Vorrücken in eine höhere Klaſſe berechtigt zu ſein, hiermit einge⸗ laden werden. Maunherm, 6. Januar 1905. Kommiſſion für Fuhr⸗ u. Gutsperwaltung: Ritter. 9 Wanner. Städt. Leihhaus. Bekanntmachung. Wir machen darauf auſmerk⸗ ſam, daß die Pfänder vom Monat Dezember 1903 Lit. A Nr. 37828—41035 Lit. B Nr. 98311—106645 perfallen ſind und üm Laufe ds. Mts. ausgeläst werden müssen, wenn ſie nicht vernegert werden ſollen. Maunbeim, 4. Jannar 1905. Die verwaltung. 08 5 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Bd. I.-Z. 40, Frma„Ober⸗ rheiniſche Bank“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die Geſellſchaſt iſt durch den in der Generalverſammlung vo 19. Dezember 1904 genehmigten, mit der Aktiengeſellſchaft„Rhei⸗ niſche Creditbank“ in Mannheim abgeſchloſſenen Fuſionsvertrag aufgeloöſt, eine Liquidatton findet nicht ſtatt, das Vermögen iſt durch Vertrag auf die Rheiniſche Creditbank in Maunheim über⸗ Staatgeiſenbahnen. Die Anſtrichserneuerung ver⸗ ſchiedener Eiſenkonſttuktionen i Perſonen⸗ und Raugierbahnhof n Mannbeim ſoll vergeven werden. Das Fiä enausmaß eträgt eiwa 7600 am Die Be⸗ diugungen liegen in meiner Kanztet während der üblichen Geſchätsſtunden zur Einſichtauf; dalelbſt ſind auch Verd ugungs⸗ anſchläge zum Einſetzen der Einzelpreiſe erhältlich Die Angebote ſind verſchloſſen, loſtenfrei und mitt der Aufſchri't „Brückenanſtrich“ verſehen ſpateſtens bis Montag, den 23. d. Mts., nach titags 5 Uhr, zu Sroßherpoglich Zudſſche] Zwaugs⸗Verfeigerung. gegangen. Das Vertretungs⸗ recht der Vorſtandsmitglieder Otto Kraſtel, Haus Vogelgeſang, Eduard Mathy, Karl Eiſenlohr, Robert Nicolai, Otto Schenkel, Augußt Eſch, Karl Lüring, Her⸗ welcher Zeit die Eröffnung der Auge ote in Gegenwart etwa erſchienener Beier ſtattfinden wird, bei mir einzureichen. Die Zuſchlagsfrſt teträgt 4 Wochen. Unbeſchränkte Auswahl unter den Bewerbern bleibt vor⸗ ehalten. 54285 Dounerstag, 12. J nu. 1905, nach uſttags 2 uhr werde ich im Ptandlokal dier, 2 4,6 gegen bare Zahlung i Vollſtreckungswege öfſentlich ver⸗ Heigern: 20769 1 Nähmaſchine für Schnei⸗ der und 1 Tiſchchen. Maunnheim, 11. Januar 1905. Armbruſter, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Am Donnerstac, 12. Jannar, nachmittags 2 Uhr werde ich im Neubau, K 5, 21 hier im Vollſtreckungswege öſſent⸗ lichgegen Barzahlung verſte gern: 1 Handkarren, 5 Speiß uber, Stückholzer, 2 Speippfannen, 3 Schaufeln und Pickel, 1 Säge, 1 Leiier. 20767 Mannheim, 11. Januar 1905. Karl Groß, Gerichtsvollz eher, N 4, 4. Mittwoch, 11. Jannar 1905. 115. Jahrgang. Zwangsverfteigerung. Donnerstag, den 12. d. M. vormittags 10 Ahr, werde ich in Lindenhof⸗ ſtvaßſe 9 gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Pferd mit Geſchirr, 2 Fuhrmaunsrollen, 1Fut⸗ terſchneidmaſchine mit Motor, 1 Dezimalwage, 1 Schmierbock, 2 Bund Säcke u. ca. 20 Itr. Stroh. Verſteigerung iſt be⸗ ſtimmt. Ferner nachmitt. 2 Uhr im Pfand⸗ lokal Q 4, 5: funf Spengler maſchinen, verſch. Möbel. Mannheim, 11. Jan. 1905. Hartmann, Gerichtsvollzieher. 7e⸗ EEC ˙˖——— maun Keoſter, Fritz Hoſheinz, Maunheim, 9. Jauuar 1905. Siegfried Goldſchmidt, Otto Der Gr. Bahnbauinſpektor. Welbe, Wilhelun Müller, Otto Riedel, Dr. jur. Alfred Wolff und Dr. jur. Ferd von Zuccal⸗ maglio iſt aufgehoben. Die Prokura des Georg Nickles, Oskar Bundſchuh Jean Weinert, Emil Schmolck, Otto Tritt⸗ ſcheller, Karl Lurpold, Oskar Meyer genannt Eppſtein, Elkan Heinemann, Friedrich Stern, Karl Bolch, Heinrich Fremerey und Alired Pieiffer in erloſchen. Mannheim, 9. Januar 1905. Gr. Amtsgericht 1. Roſengarten Maunbeim. Während der beiden ſtädtiſch Mastenballe im Roſengarten 117 am 4. Februar und 7. März d. J. Filia 115 br wird zur He ſtellung pyotographi⸗ ſcher Aufu hinen nüt elektriſche Licht(Blitzlicht ausgeſchloſſen) ein geei net rm um au ei nen leiſtungsfanigen Photogra uhen veirmete. Bewerber wollen ihre Angebote verſchoſſen und mit dei Auiſchrift„Photo⸗ graphie im Roſengarten“ ver⸗ ſehen bis längſtens Dienstag, den 17. d. Mts., vormittags 11 Uhr. im Kaufhaus, Zimmer Nr. 20 (Eingang II) einreichen. 59005, Mannheim, 9. Jannar 1905. Das Büͤrgermeiſtrramt: Martin. Häling. Deffentliches Ausſereiben. No. 532. Di Arbeiten und Lieſerungen zur Eebauun einer feſten Sra enbleücke über den Neckar in Mnn⸗ heim werden hiermit zur öffent lichen Bewerbung ausgeſchrieben. her Brückenneubau umſaßt im Weſentlichen fſolgende Arbeilen: 1. Fundieiung und Aufbau von zwei Widerlagern und zwei Stro mpietlern aus Stein. 2. Austübrung von zwei Beton⸗ bögen für de veiden Seiten öffnungen von je 60 ml. W. 8. Lieferung und Montierung dei Eiſenkonſtruknon der Haupt offnung von 115 m l. W.(ca. 1020 Tonnen Eiſengewicht) 4. Elſtellung der beider eitigen Zufahrtsrampen und der mi iunen in Verbindung ſtehenden Nebenanlagen. „Zuſchürtung des beſtehenden alten Kohlenhaiens. Die Lieferung und Verlegung der Schienen für die elektriſch! Straßen ahn, der Gas- und Waſſerrohre des Holzpflaſters au der Brucke, ſowſe die Chauſſirung der Fahrbahn find in dieſer Aus⸗ ſchreibung nicht tubegrifſen. Der linksſeitige Strompfeiler ſoll pneu matiſch fundirt werden. Die de Aunebots Weil * ſormulare und Zeichnungen lie gen in un erer Regiſtratur wäh⸗ reud der Dienſtſtunden zur Ein⸗ ſicht auf, auch können dieſelben egen poſtireie Einſendung von 27,00 Maik für die Zeichnungen und 3,00 Mark für die Beden⸗ gungen doriſelbſt bezogen werden. Die Augebote ſind verſchloſſen vonfrei und mit entſprechender Aufſchrift verſeben bis Dieustag, 14. Februar 1905, vormt tage 11 Uhr bel dem unterzeichneten Tiefbau⸗ amte einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa eiſchenener Be⸗ werber exiolgt. Zuſchlag imunerhalbes Wochen. Freie Wahl unter den Anbie⸗ tern wird vörbehalten. Mannheim, 5. Jauuar 1905. Tiefb uamt: Eiſenlohr. Herrnkleider aller Art, Röcke, Hosen, Westen, reinigt und färbt in soliden Farben: Färberei und chemische Waschanstalt Printz. 14 M 1, 4 P6, 80000/ 1¹⁸ Zeckenbeimerstrasse 8. Die unserem Institut nahestehende deneral Mining und Finanee C0. btd. legt am Dienstag, den 17. Januar a. ce. 500 000 Stammactien à nom. E.— der West Rand Consolidated Mines zum Course von 2. 2. 6 per Share zur Zeichnung auf, worauf wir Anmeldungen bis zum genannten Tage mittags 12 Uhr entgegennehmen. Prospect ist an unserer Casse erhältlich. Wnl. Eal kaufen können. Warum? KRaiser's Raffee⸗Geschäff Zzur rechten Zeit günstig eingekauft hat und infolge- dessen in der Lage ist, bis auf weiteres seine so sehr peliel ten Mischungen zu Mk..80,.90,.00,.10,.20, .40,.60 und.80, trotzdem Kaffee durch die Steigerung am Kaffeeweltmarkte erheblich Verkaufsfilialen in Mannheim, nur Breitestrasse 1 I, 2, Beilstrasse H 9, l, dontardstrasse 28, Kunststrasse I 4, II, Markt- strasse F 2, 1, Schwetzingerstr. 91, Mittelstr. 55, Jungbuschstrasse d 4, 10, Breitestrasse d l, 5ö. Eigentkwer Rathollſches Bürgerhofpital.— Weran worllicher Nedalteur Granz Kirchek.— Diuc und Verlriebt Ur. teurer geworden ist, noeh zu Alten Preisen an seine verehrliche Kundschaft abzugeben, Nalser's Kaffee-Geschäff Europas grösster Kaffee-Rösterei-Betrieb. 54284 aunhem. Hausfrauen, die mit ihrem bisherigen Kaffeelieferanten nicht mehr zufrieden sind, werden gebeten, einen Probeeinkauf zu machen in Kaiser's Kaffee-Geschäft und sie werden finden, dass sie nirgends besseren und billigeren Kaffee 54182 — 2 Bekanntmachung. Von heute ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont 4 Prozent, der Lombardzinsfuß für Darlehne gegen Verpfändung von Effekten und Waren 5 Prozent. Berlin, den 10. Januar 1905. Reichsbank-Direktorium. 54283 Musik-Verein Mannheim Dienstag, 17. danuar, ahends ½8 Uhr Zweites Konzert im Nibelungensaal des Rosengartens FRANZISKUS Oratorium in 3 Abteilungen von Pater Hartmann An der Lan-Hochbrunn unter persönlicher Leitung des Komponisten. Solisten: 54886 Fräulein Van der Vijver, Grossher- zogliche Hotopernsängerin Alt: Fräulein Agnes Hermann vom Stadttheater in trassburg i Els. Sopran: Tenor: Hexrr Jesko vwon Puttkamer, Konzertsänger aus Wien Basg: Herr Wilh. Fenten, Grossberzoglicher Hofopernsänger Orgel: Herr Muskdirekter A. Hänfein- Grossh. Hofthe ater-Orchester. Der Mänverchor ist durch Mitglieder des Lehrer- Gesangvereins Mannheim- Ludwigsbafen verstärkt. Elntrittspreise für Michtmitglieder: Empore 1. Reihe Mk..50, 2. und 3. Reihe Mk. .50,.—8. Reihe Mk..50. Saal—8. Reihe Ml..50,.—“/. Reihe Mk. .50, 18.—26. Reihe Mk..50, 27.—88. Relhe Mk..—. Süulengang 1. Rehe Mk..50, 2. Reihe Mk,.50, 33. Reihe Mk..—. Galerie und Stehplätze 80 Pfennig. Ausserdem ist noen eine städtische Einlasskarte zu 10 Pfennig zu lösen. Verkauf der Eintrittskarten von Bonnerstag, den 12. Januar(Konzerikassestunden von 10—1 und —6 Uh) in der Hofmus kalienhaudlung von K. Ferd. Heck 1 und abends an der Kasse, Stehplätze auch in den Musikalienhaudlungen Th. Sohler, 0 2, 1 und Just. Schiele, 0 2, 9. Habereckl einfach aus dem bürgerl Brauhaus v. Adolf Dingeldein hier. Fürstenberg-Bräu Tafelgetränk S.d. Kaisers. 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