(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummei 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Riannheim und Almgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —2. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adrefſe: „Journal Mannheim“, Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion 677 Expeditioen 218 Filiale(Friedrichsplatz) 3680 E 6, 2. 341 Nr. 24. Samstag, 14. Januar 1905. Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 20 Seiten. „„22ͤͤͤ ĩ ũ ĩↄ ꝗ— u/—— Swiſchen den Schlachten. In der franzöſiſchen Kammer fällt heute die Entſcheidung über das Schickfal des Kabinetts Combes. Bei der Wahl des Präſidenten war nach den Weihnachtsferien die Regierungspartei, der„Block der Linken“, in die Minderheit geraten; nicht Briſſon, der bewährte Parteigänger des Mini⸗ lean, ſondern Doumer, der Kandidat der Oppoſttion, beſtieg den Präſidentenſeſſel. Zwar auch Doumer bekannte ſich einſtens zu radikalen Grundſätzen, er war Miniſter im Kabinett Bourgedis. Später aber machte ihn Méline zum Gouverneur von Indochina, und die fünfjährige Tätigkeit auf dieſem ſelbſt⸗ herrlichen und einträglichen Poſten hat die rauhe Tugend des kadikalen Republikaners ſoweit gemildert, daß er der Ver⸗ krauensmann der verbündeten Reaktion werden konnte. Doumer gilt heute als„Arriviſte,“ als kommender Mann, als einer, der Miniſterpräſtdent werden ſoll oder muß oder— möchte. Combes„der„gehende“ Mann, ſoll heute abgeſchlachtet werden, damit die ungeduldigen Erben auch wieder einmal an die Staatskrippe können. Combes hat ſich im Laufe ſeines bald dreijährigen Mini⸗ ſteriums zu einer beachtenswerten, politiſchen Perſönlichkeit entwickelt. Er, der nach dem überraſchenden Rücktritt Waldeck⸗ e als Lückenbüßer begrüßt wurde, brachte ein wirk⸗ ſches Programm mit ins Amt, das dem Ziele: Völlige Trennung don Kirche und Staat— mit Folgerichtigkeit zuſtrebte. Den erſten Punkt, die Verſtaatlichung des Unterrichts, hat er auch mit anerkennenswertem Geſchick durchgeführt. Dann aber ſcheinen ihm Menſchen und Verhältniſſe über den Kopf gewach⸗ ſen zu ſein. Dem Staatsmann Combes geht offenbar jene rückſichtsloſe Tatkraft ab, ohne die keiner ein Reformator fau⸗ ler Zuſtände wird. Seine Gegner warfen ihm höhniſch vor, et empfange ſeine„Befehle“ von Jaurss. Es iſt wirklich etwas daran, an dieſem Vorwurf. Es macht den Eindruck, als leſe Combes jeden Morgen zu ſorgfältig die politiſche Wetter⸗ ognoſe in der„Humanité“ und anderen Blättern. Bei der lufhebung der Botſchaft am Vatikan verließ ihn zum erſten Male die glückliche Hand. Die hätte erfolgen müſſen, als die vatfkaniſche Preſſe Loubets Beſuch in Rom für eine Beleidigung des Papſtes erklärte und damit das Selbſtgefühl der Grande nätion empfindlich beleidigte. Damals zögerte Combes, und als er dann in den Streit der Biſchöfe von Dijon und Laval Handelnd eingriff— da war's nur mehr ein halber Erfolg, denn die Biſchöfe unterwarfen ſich— ſelbſtverſtändlich!— der Disziplinargewalt des Papſtes und ließen ihren„Retter“ Com⸗ bes im Stiche. General André's unglückſeliges Spionagenſyſtem erſchütterte die Stellung des Miniſterium ſchwer, aber Monſieur Sypdeton, der dunkle Ehrenmann, befreite Combes von dem gefährlichen Mitarbeiter. War das ſchon ein Glücksfall für das wankende Kabinett, ſo warf ihm Syvetons Selbſtmord vollends das große Loos in den Schoß. Aber wieder ließ Fert Combes das rückſichtsloſe Durchgreifen vermiſſen, womit Die gün tige Lage allein ausgenützt werden konnte. Er ließ Tagesneuigkenen. —„Meine fünfzehn verlorenen Jahre!“ Unter dieſem Titel iſt ſoeben in London ein Buch erſchienen, das allgemeines Aufſehen er⸗ kegt, die Erinnerung der Mrs. Maybrick, deren Fall wiederholt die Deffentlichkeit tief erregt hat. Die Frau wurde bekanntlich im Juhre 4889 ſchuldig erklärt, ihren Mann vergiftet zu haben, zum Tode ver⸗ Arteilt, daum zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt und nach fuief zehn Jahren infolge der Bemühungen ihrer zahlreichen Freunde ſre.⸗ gelaſſen. Wie ſie dazu kam, ihr Buch zu ſchreiben, erzählt ſie ſelöſt lelgendermaßen:„Man ſagte mir, daß man ſo viel wie möglich von der Pſychologie meines Gefängnislebens wiſſen wolle. Ich ſuchte des⸗ Halb verſtohlen im Wörterbuch das Wort, das mir Angſt einflößte, und ſand, daß es ſich auf die Seele bezog, daß man alſo meine Seele bloß⸗ legen wollte. Leidenſchaftlich beteuerte ich, daß ſie Gott gehöre und ich jein Recht hätte, ſie bloßzulegen. Aber mit Hilfe meiner Freunde übberzeugten mich die Verleger, das Publikum würde die zarteſten Rück⸗ ihken für mich haben und die Menſchheit könne vielleicht ein wenig ge⸗ ſördert werden, wenn die Geſchichte einer Frau— was für Verfehl⸗ ungen ſie auch ſonſt begangen haben möge— die ganz ſchuldlos des borſätzlichen Mordes angeklagt war und in ihrer Unſchuld ſo grauſam leiden mußte, mit allen Einzelheiten einer mitfühlenden Welt erzähl⸗ würde.“ Mrs. Maybrick beginnt mit der Beſchreibung ihrer Verhaf⸗ kung und behauhgtet, das Publikum hätte ſie ſogleich verurteilt und ohne ſie zu bören,„guf ein ſchwaches wehrloſes Weib losgeſchlagen“. Als die Jury das„Schuldig“ ausſprach,„ging ein gedehntes„Ah!“— wie das Seufzen des Windes im Walde— durch den Saal. Jch taumelte, wie von einem Schlage getroffen, und ſank auf einen Stuhl „mit einem Gebet um Kraft packte ich das Geländer der Anklage⸗ bank vor mir und ſagte mit leiſer, aber feſter Stimute:„Alles iſt gegen mich geweſen; ich bin dieſes Verbrechens nicht ſchuldig. Fafſt drei Wochen lang ſah ſie nun dem Tode ins Angeſicht in ſeiner ſchres⸗ lichſten und ſchimpflichſten Form; aber ſie hatte keine Furcht. Sie wurde„auf den Rädern einer ſich langſam bewegenden Maſchine feſt⸗ tehalten, von dem Schlage der Stunden und dem Dahinfliehen meiner den Gegnern Zeit ſich zu erheben, aufs neue gegen ihn zu wühlen, und ſiehe da, bei der Wahl des Präſidenten der Kammer gelang ihnen die erſte, erfolgreiche Ueberrumpelung. Der franzöſiſche Parlamentarismus, der eine Zeitlang zur Verteidigung der Republik viel Energie entwickelt hatte, kann ſeine innere Schwäche nicht dauernd überwinden. Die In⸗ tereſſenjagd der parlamentariſchen Häuptlinge, denen der Ehr⸗ geiz nach dem Miniſterportefeuille keine Ruhe läßt, hindert ein konſequentes Fortſchreiten auf vorgezeichneter Bahn. Jedes Miniſterium, das ſich dem parlamentariſchen Syſteme beugt, muß über kurz oder lang daran zu Grunde gehen. Zum Miniſter⸗ ſturze gibt es für eine ſtarke Oppoſition ein Verfahren, das nur Ausdauer zu erfordern ſcheint, dann aber ſicher zum Ziele führt: Man hindert das Miniſterium durch fortgeſetzte Interpellationen an der Arbeit, und beſchwert ſich dann bei paſſender Gelegenheit darüber, daß es nichts zu ſtande bringe. Es kommt der Augen⸗ blick, wo die Kammer daran glaubt und das Miniſterium, das nichts zu ſtande bringt, fallen läßt. Der Augenblick iſt jetzt, wo Combes zum ſo und ſovielten Male über ſeine„allgemeine Politik“ Rechenſchaft geben ſoll, wieder einmal da. Die Mehrheit iſt auch glücklich an ihrem Kabinett irre gemacht und das Schickſal der Regierung hängt an einem Faden. Man möchte faſt wünſchen, daß er durch⸗ ſchnitten würde. Denn ſelbſt wenn es dem alten Zauberkünſtler Jaures gelänge, die Mehrheit noch einmal zuſammen zu leimen: was wäre damit groß gewonnen? Durch den Unfug fortgeſetzter Interpellationsſtöße wird ſie ſo lange erſchüttert, bis ſie eines Tages doch auseinander bricht. Der Fehlet liegt eben im Syſtem und kann durch lein Gelegenheitsmittel beſeitigt werden. Dem franzöſiſchen Parla⸗ mentarismus fehlt die geſunde Ueberlieferung des engliſchen, wo die Mehrheit es als ihre Aufgabe betrachtet, das Land zu regieren und von der Oppoſttion dabei kontrolliert zu wer⸗ den. Die Mehrheit der franzöſiſchen Kammer dagegen betrachtet es als ihren eigentlichen Daſeinsgzweck, ihren Führern in die Miniſterſeſſel zu verhelfen, und um dieſen Zweck recht oft er⸗ füllen zu können, bildet ſie ſich ſo oft wie möglich neu, ſtürzt die Regierung und ſchafft eine neue. Was dabei aus dem Lande wird, iſt cura postèerior. Das wird nicht anders werden, ſo⸗ lange eine Regierung bei jeder albernen Interpellationskomödie ihr Recht aufs Daſein von neuem nachweiſen muß, ſolange die Republik nicht imſtande iſt, den Fetiſch des Porlamentarismus durch die geſunde Praxis des Verfaſſungsſtaates zu überwinden. Politische ebersſeht. Maunheim, 14. Januar 1905. Aus dem dunkelſten Preußen. Vor kurzem iſt Salletf Gedicht vom Derfflinger dem Bannſtrahl des preußiſchen Kultusminiſters verfallen; es mußte aus dem Leſebuch für höhere Mädchenſchulen von Karl Heſſel, daß bereits in 6. Auflage vorliegt, entfernt werden. Nicht genug damit, hat nun noch der Kultusminiſter dieſes Buch für die paritätiſche ſtädtiſche höhere Mädchenſchule in Kreuz⸗ nach verboten wegen konfeſſioneller und morali⸗ .. ͤK..00 ſtarrte.“ Vier Tage vor dem zur Hinrichtung feſtgeſetzten ſagte der vor Bewegung zitternde Direktor des Gefängniſſes:„Ich halte es für meine Pflicht, Ihnen zu ſagen, daß Sie ſich zum Tode vorbereiten mögen.“ Spät an jenem Abend wurde die Gekangene ohnmächrig. „Kaum war ich wieder zum Bewußtſein gekommen, hörte ich draußen das Scharren von Füßen und das Einſtecken des Schlüſſels in meig Schloß. Ich ſprang auf, und mit äußerſter Willensanſtrengung ſtärfte ich mich für den letzten Akt meines Lebens, wie ich meinte. Der Direktor trat mit dem Kaplan ein, ein Wärter folgie ihnen. In meinem Geſicht laſen ſie meine Erwartung, der Direktor kam ſchnell heran und rief mit bewegter Stimme:„Ich bringe gute Nachrichten!“ Als ich die Augen wieder aufſchlug, lag ich im Krankenhaus im Bett.“ Dann wurde Mrs. Mahbrick durch eine Menſchenmenge roh in eimen Vagen dritter Klaſſe geſtoßen und nach dem Gefängnis in Woking gebracht. Ihre Ankunft ſchildert ſie folgendermaßen:„Ich folgte der Wärterin zu einer kleinen Tür, höchſtens zwei Fuß breit. Sie ſchloß auf und ſagte:„Da hinein!“ Ich ſtolperte borwärts, aber Erallbe⸗ vor Schrecken ppieder zurück. Durch die offene Tür ſah ich in denm düſteren Lichtſchein eines kleinen ſchmutzigen Fenſtets ein enges Loch „Oh, tut mich nicht da hinein!“, ſchrie ich.„Ich kann es nicht er⸗ tragen. Statt der Antwort packte mich die Wärterin roh bei der Schulter, gab mir einen Stoß und ſchloß die Tür. Niriſends war da ein Sitz; nur der kalte nackte Boden. Ich ſank in meine Kniee. Die Kehle war mir wie zugeſchnürt. Mir ſchiens, als ob die Mauern näher und näher zuſammenrückten; ſie ſchienen auf mich niederzuſinken, miech zu erdrücken. Ich verlor die Beſinnung.“ Von den Leiden des Go⸗ fängnislebens, ſeiner ſchrecklichen Einſamkeit, ſeinem, nervenzerrütten⸗ den Schweigen und der demütigenden Wirkung ſtändiger Ueberwachung weiß Mrs. Maybrick viel zu erzählen.„Kein Laut in der ganzen Weltz iſt ſo ſchrecklich entnervend wie das hoffnungsloſe Schluchzen der Frau in körperlicher Vereinſamung, die geiſtig nicht getröſtet werden Fann.“ Charalteriſtiſch iſt folgende kraurige Geſchichte:„Eine Frou lag ſterbend in einer Nebenzelle. Von den ſechzig Jahren ihres Lebens batte ſie vierzig innerhalb der Gefängnismaueen zugebvacht. Ich will nicht ſagen, was für ein Leben das geweſen iſt, als ſie aber in den Art angeführt: erſtlich heißt es in einer humoriſtiſchen Erzählung N gezählten Minuten hüpnotiſierk, während der Galgen mir ins Geſichk! (1. Abendblatt.) von Peter Roſegger„Der Gansräuber“, daß die Stauden⸗ bäuerin bei der Nachricht von der Ermordung ihrer Martins⸗ gans entrüſtet ausgerufen habe:„Das iſt ja eine Todfünde gegen den heiligen Markinus!“ Daß alſo die Staudenbäuerin in Dogmatik mangelhaft beſchlagen iſt, kann nicht geduldet werden! Der andere Anſtoß iſt die Strophe aus Freiligraths gefeiertem Gedicht:„Am Baum der Menſchheit drängt ſich Blüt' an Blüte.“ Es heißt nämlich daſelbſt: Der Knoſpe Deutſchland auch, Gott ſei geprieſen! Regt ſich's im Schoß! Dem Berſten ſcheint ſie nah, Friſch, wie ſie Hermann auf den Weſerwieſen, Friſch, wie ſie Luther von der Wartburg ſahl Die ſittlichen Bedenken, die der Herr Miniſter erhebt und ausdrücklich als ſolche bezeichnet, ſind nach der„Köln. Ztg.“ folgende: In dem Märchen vom Schlaraffenland heißt es nach Bechſteins Erzählung, dort flögen gebratene Tauben den Leuten ins Maul, auch müſſe man ſich durch einen Reisbreiberg durchfreſſen, um ins Land zu kommen. Solche Aus drücke, ſagt der Miniſter, dürften Möädche nicht in den Mund nehmen. Eine der ſchönſten Ge⸗ ſchichten von Hebel iſt die vom Schneider von Penſa. Es iſt darin ſchlicht, herzenswarm und wahrhaft ergreifend erzählt, wie ein wohlhabender deutſcher Schneider zu Penſa in Ruß⸗ land 1812 badiſche gefangene Soldaten der großen Armee bewir⸗ tet hat. Es heißt da, der Schneider habe ſich ſchon vorher auf ſolche Einquartierung gefreut; er liebte ſie, ſagt Hebel, ſchon zum voraus ungeſehenerweiſe, wie eine Frau ihr Kindlein ſchon liebt und ihm Brei geben kann, ehe ſie es hat. Dieſen Satz bezeichnet der Miniſter als anſtößig; er ſtellt ſich damit völlig auf die Seite der neukatholiſchen Auffaſſung, die ſelbſt von zarten, naiven, unbefangenen Kinderherzen annimmt, ſie ſeien etfüllt von Vorſtellungen aus dem Gedankenkreiſe des Geſchlechts⸗ lebens, ſie witterten in allem etwas, und es ſei Aufgabe det Erziehung, alles von ihnen fern zu halten, wo ſie vielleicht wittern könnten. Weiterhin iſt gerügt, daß es in einem Stück aus der berühmten Selbſtbiographie Jung⸗Stilling heißt:„Mein Vater hat den ganzen dreißigjährigen Krieg erlebt, er hat zehn Kinder erzeugt.“ Es ſei ausdrücklich bemerkt, daß dasſelbe Leſebuch vor Einführung in den Düſſeldorfer Bezirk ſchon ein⸗ mal amtlich nach verbotener Ware durchſtöbert worden iſt, dag damals ſchon allerlei der Zenſurſchere zum Opfer fiel, 3. B. die Aeußerung aus Scherers Literaturgeſchichte über Ulfilas, es ſei ein Segen für ein Volk, die Bibel in der Mutterſprache zu beſitzen. Nun wird für die Diözeſe Trier wieder mit einer noch feineren Wage gewogen, gleichſam mit Apothekergewicht; wo Korum waltet, ſcheint auch die Sittlichkeit zarter zu ſein, die Sinnlichkeit und die unreinen Gedanken ſcheinen dort ſchon die Kinderſeelen ſo ſehr zu durchſetzen, daß man ſie nicht genug behüten kann. Daher kann man denn auch im Trieriſchen hören, daß dieſe Korumſche Sittlichkeit in dem Reime Ausdruck gefunden hat: O Korum, Korum, Korum, O quae mutatio morum! 18 Stünde die ganze unglaubliche Geſchichte nicht in einem ernſten Blatte wie der„Kölniſchen Zeitung“ ſo würde man ſie für einen Scherz halten. Hätte der Simpliziſſimus uns dieſelben Tatſachen erzählt, ſo würde man das als nicht ühle letzten Zügen lag, rief ſie mich!„Ich weiß nichts von Deinem Goll, aber wenn er Dich zart und fühlend liebend gegen eine ſo ſchlechs? Perſon wie mich gemacht hat, wird er ſicherlich nicht hart gegen eine arme Seele ſein, die niemals Glück hatte. Küſſe mich, che ich ſcheide⸗ Seit dem Tode meiter Mutter hat mich niemand geküßt.“ Rührend iſt auch fölgende Stelle, in der ſie ihrer Kinder gedenkt.„Die Zeit wirb kommen, wo die Welt erkennen wird, daß das über mich ausgeſprochene Urteil- unhaltbar war. fAber was dann? Wer gibt mir die Jahre gr⸗ rück, die ich in den Gefängnismauern verbracht häbe, die Freunde, pon denen ich bergeſſen bin, die Kinder, für die ich tot bin. Die Un⸗ ſchuldigen, meine Kinder ein Babh von drei Jahren, ein Knabe von ſieben Jahren, die ich in der Welt zurückgelaſſen habe Sie ſind gelehet worden, ihre Mutter für ſchuldig zu halten und ſie wie ihren Bater für tot zu halten. Unter anderem Namen ſind ſie herangewachſen Mrs. Maybrick beteuert durch das ganze Buch hindurch leidenſchn'r⸗ lich ihre Unſchuld. —Die Senſation in Monte Carlo. Man ſchreibt den„M. N. .“ aus Monaco, 10. Januar: Herr Dr. Munmſch ſpielt ſein „Syſtem“ nach wie vor trotz der mannigfachen Beläſtigungen mit großem Erfolge weiter. Da mich die Sache ſehr intereſſiert, be, obachtete ich den Herrn ſeit etwa einer Woche unausgeſetzt. erſcheint täglich etwa um 6 Uhr in den Spielſälen, wartet ruhig ab, bis irgendwo ein Sitzplatz frei wird. Erhebt ſich irgend einer der Spieler, ſofort ruft Dr. Munſch dem Eroupier mit ſchnarrendet Stimme das obligate„marquez la place“ zu, und nun kramt er ſeine Tabellen aus Die„Teufelsmaſchanel, wie das In, ſtrument hier allgemein genannt wird, hält er ſeit einigen Tagen unter dem Tiſche auf ſeinen Knien verborgen, wirft nur ab und zu einen kurzen Blick darauf und macht in aller Gemütsruhe, wä rend der Ball bereits im Rollen begriffen iſt, ſeinen Einſatz. Da „Nr. 15. Noir impair et mandue“ ruft der Croupier, und richt hat Herr Dr. Munſch den Maximaleinſatz von 280 FIr auf Nr. 18 dazu 5900 Franes auf noir und 5000 Francs auf wanque. wiederholt er ſein„Spielchen“ vier⸗ bis fünfmal, verläßt dann betr. Roulettetiſch, um nach Ablauf etwa einer Viertelſtunde Sache auf einem anderen Roulettetiſch zu wiederhoſen. So 0 5 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 14. Januet Sakire ruhig hingenommen haben. Geht es ſo peiter in Preußen⸗Deutſchland, ſo wird man bald von einer neuen„Schmach des Jahrhunderts“ ſprechen können. Mit der Honferenz für die Vetriebsmittelg⸗meinſchaft wird amtlich eine höchſt überflüſſige Geheimniskrämerei getrieben. Aus der mageren Notiz des Wolff'ſchen Qureaus, ie wir im Mittagsblatte wiedergaben, iſt zu erſehen, daß ein würktembergiſcher Vertragsentwurf die Grundlage der Ver⸗ handlungen bildet. Viel mehr iſt auch einem langen Berichte nicht zu eninehmen, der der„Frkf. Zig.“ über die Eröffnung der Konferenz zugegangen iſt. Dieſem Bericht zufolge führte der großherzoglich badiſche Geh. Legationsrat Dr. Kühn aus: Wenn er als der Vertreter Badens ſchon jetzt das Wort er⸗ greife, ſo dürfe er die Verechtigung hierzu wohl aus der Tatſache entnehmen, daß Baden von Anfang an bei den Arbeiten der Studien⸗ kommiſſion mitgewirkt babe und der Staat geweſen ſei, der zuerſt den württembergiſchen Antrag auf Schaffung einer Vetriebsmittel⸗ gemeinſchaft aufgenommen habe. In der Heidelberger Konferenz habe Herr Staatsminiſter von Vrauer die Erklärung abgegeben, daß Baden durchaus gewillt ſei, auf Grund der württembergiſchen Vorſchläge eine Betriebsmittelgemeinſchaft einzugehen. Dieſe Er⸗ kärung ſei die Richtſchnur für die badiſchen Kommiſſare. Baden begrüße den Gedanken eines engeren Zuſammenſchluſſes der deutſchen Eiſenßbahßnverwaltungen, weil deſſen Verwirklichung geeignet ſei, die Vereinfachung. Erleichterung, Veſchleunigung und Verbilligung des Verkeßrs, alſo wichtige allgemeine Intereſſen zu fördern. weil die Geme inſchaft allen Reteiligten Vorteil bringen werde, weil ſie unter Wahrung der Hoheitsrechte eines jeden Staats eingegangen werden könne und vor allem im deutſchen Intereſſe, weil ſie ſich als ein weiteres wichtiges Band unter den Bundesſtagten dar⸗ ſteſſen werde. Er möchte deshalſb gleich im Eingang der Verhand⸗ ungen der Hoffnung Ausdruck geben, daß man in dieſer bedentungs⸗ boſſen Sache auf der durch die Heideſberger Miniſterkonferenz ge⸗ ſchaffoven Grvndſage zy einer Nerflaändeungn gelangen worde Die offizißſe Verichferſtaftung, die bei den unwickkiaſten, höfiſchen Schauſtellungen eine geradezu kindiſche Geſchwätzigkelt entwickelt, verfagt hier völlig. Deraleichen iſt auch nur in einem Lande möcglich, wo man die Oeffenklickkeit immer noch als ein leider nicht zu beſeitigendes Uebel empfindet. Ein ſideles Gefängnis. Der„Kobſenzer Zeitung“ wurde von der Kommandanfur üher die Enlſtehung des Hüſſener Bildes fol⸗ gendes zur Veröffenklichung mitgeteilt: Das Ergebnis der von der Kommanpantue ſebr eingehend geführten Unterfuchung iſt, daß das von de ſt⸗zolbemokrofiſchen und andern Blättern nach der„Röheiniſcher Zeiten⸗ veröffeni. lichte Bild mit der Ueberſchrift„Ein fideles Gefängnie“ ein Fälſchung iſt. Hüſſener ſelbſt hat ein Bild, auf dem vier Per⸗ ſonen dargeſtellt ſind, mit ſeinem Amateur⸗Apparaf aufgenom men. Die Perſonen ſind von rechts nach ſinks: Hüſſener, der Gaſthofbeſitzer Nies⸗Koblenz, der früßere Zendarm Pein(der Herr mit der Pfeife im Mund);: neben dieſem ſtand der Bau⸗ unternehmer Schreiber aus Köln. der auch eine kurze Haft vetr⸗ büßte. Die Tavete, Stores, die Blumenſteſloge neben Hüſſener die am Boden ſtehenden leeren Flaſchen, die Palmen und das über Pies hängende Bild ſind freie Erfindung des Zeichners de⸗ Kliſchees und können nicht im Stubengefänanis Ehrenbreitſtein phokographiſch aufgenommen worden ſein, da alle dieſe Gegen ſtände auf dem Ober⸗Ehrenbreitſtein nicht vorkommen. Auf zuklären bleibt noch, wie das von der„Rheiniſchen Zeitung“ ver öffenflichte Biſd zuſſande gekommen iſt, und warum der B⸗ der die Zeicknung anfertigte, die vierte Fiaur(Schrer er aus Köln) weageſchnitten bat. Die drei auf dem Bilde ſich! baten Perſonen hatten keine Blumentöpfe in der Hand, die ſi Über den Kopf hielten. Man erſieht an der verzeichneten rechten Schulter, daß der Arm vorhber eine andere Skellung hakt⸗ Schreiber⸗Köln war im Beſitze der Originalaufnahme, die e angeblich ſeinem Bruder übergab: dieſer ſoll die Aufnahm ſeinem Arbeitgeber Voſſen in Köln überlaſſen haben. B⸗ Voſſen verkehrt der Schriftleiter der„Rhein. Zig.“, Dr. Err mann. Voſſen will das Bild bei einem Umzug vermißt haben wo es hingekommen, iſt ihm unbekannt. Wenig bekannt iſt es, wie wir ſchon berichteten, daß ſich di⸗ auf dem Ober⸗Ebrenbreitſtein in Haft befindlichen Perfoner ſelbſt beköſtigen müſſen. So iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſie ſick ihr Miktageſſen uſw. ſelbſt zuſammenſtellen können. Auch einen Diener können ſich die Gefangenen halten, der aber nickt auf dem Ober⸗Ehrenbreitſtein wohnen darf. Die Gefangenen könner in der Stube eines andern Gefangenen zuſammenkommen und genießen alle Wohlktaten, die ihnen die betreffenden Staals⸗ anwälte gewährten. Dazu gehört Urlaub, beſonderer tägliche! Ausgang uſw. Der Kommandank, der die Aufſickt über die in Strafhaft befindlicken Perſonen führt, hat keine Strafgewalt Die Disziplinarſtrafe, die der Kommandant verhängen kann, iſt die Entziebung des Spazierganges. So wird das Eingeſand! des„Straßb. Bürgerbl.“ verſtändlich, daß der Beſucher eines auf dem Ehrenbreitſtein inhaftierten Offiziers an einem umfana⸗ teichen Mittageſſen keilnehmen konnte. Für unbemittelte Ge⸗ muß die betreffende Staatsanwaltſchaft für Beköſtigung orge tragen. Mit Genehmigung des Kommandanten iſt fü⸗ Unbemittelte ein gemeinſamer Mittaastiſch eingerichtet. Das Eſſen liefert der Aufſeher des Arreſtes zu einem feſtgeſetzten 2 Preiſe. Photographiſche Apparate mitzuführen, iſt den Ge⸗ fangenen verboten. Hüſſener wurde, da er einen derartigen Apparat mitführte, disziplinariſch beſtraft. Hüſſener leidet gegenwärtig an einer Entzündung des linken Sehnervs; er befindet ſich daher im Lazarett zu Ehrenbreitſtein. Er war mit Genehmigung der Staatsanwaltſchaft Neuwied nach Neuwied, wo ſeine Mutter wohnt, vom 30. November v. Is. ab beurlaubt. Er wurde zur Vernehmung über die Entſtehung des Bildes von der Kommandantur hierher berufen und vernommen. Nach Schluß der Unterſuchung wird das Generalkommando oder die Kommandantur eine amtliche Darſtellung des Ergeb⸗ niſſes veröffentlichen. In der Hauptſache dürfte das Weſent⸗ lichſte nunmeht bekannt ſein. Zut endgültigen Aufklärung des Falles wird man das Er⸗ gebnis der angekündigten amtlichen Unterſuchung abwarten müſſev. Nückblick. (Von unſerem Korreſvondenten.) J16 Berlin, 13. Jan. Seit Dienstag wird wieder in beiden Parlamenten ge⸗ arbettet; aber der Schwerpunkt des politiſchen Lebens liegt dies⸗ mal nicht bei ihnen. Das Abgeordnetenhaus hat ſich obnehin„zum Studium des Etals“, wie die ſchöne herkömmliche Floskel lautet, bis zum morgigen Samstag vertagt; aber im Reichstag wird Tag für Tag viele Stunden geredet; mit⸗ unter auch über recht wichtige Themata, wie die nachgerade frei⸗ lich etwas müde gehetzte Königsberger Blamage und die immer noch nicht genügend aufgeklärten Urlaubsreiſen des ehemaligen Fähnrichs Hüſſener— und dennoch achtet im Grunde kein Menſch auf dieſe Dinge. Selbſt das Geſpenſt eines Konflikts zwiſchen Regierung und Reichstag, das naive oder ſenſations⸗ befliſſene Gemüter geſtern am politiſchen Horizont auftauchen ſahen, vermochte niemand zu erſchrecken. Die Sache war doch wirklich zu durchſichtig. Gewiß, bie Regierung des Grafen Bülow, die ohne den Reichstag zu befragen, gewaltige Auf⸗ wendungen für Südweſtafrika gemacht, hatte gefehlt. Und es war nicht eigentlich höflich von dem ſonſt ſo höflichen Herrn Reichskanzler, daß er den guten Kindern, die unſere deutſchen Abgeordneten(die von der Oppoſition wit eingeſchloſſen) in ihres Herzens⸗Grunde doch ſind, nicht wenigſtens einen beſcheidenen Brocken zuwarf und ſchon in der Vorlage wegen der Nachtrags⸗ kredite„um Indemnität erſuchte“. Graf Bülow hat das heube nachgeholt und durch des Reiches Schatzſekretär feierlichſt die Indemnität erbeten. Die iſt ihm denn auch unter bereitwilliger Anerkennung des„Entaegenkommens der Regierung“ erteilt wor⸗ Jen und damit iſt die Sache erledigt und die lieben Seelen haben Ruh. Was wollte man denn auck weiter kun? Die Ausgaben ind längſt gmacht und daß ſie notwendig waren, wird ſich nicht zut beſtreiten laſſen. Im übrigen aber hat man ſich ſeit den Zeiten des chineſiſchen Operettenfeldzugs daran gewöhnt, bei kriegeriſchen Verwicklungen„die Kerls“ erſt nachher zu befragen Und dabei wird es vermutlich auch künftighin bleiben. Das iſt bequem und erſpart unnütze Reden und Emotionen. Der je weilige Kanzler muß ſich nur ſchon von ſich aus auf do⸗ Initiativbegehren beſinnen. Dann wird die Freude über di konſtitutionelle Korrektheit allgemein ſein und es wird ſo ziemlie jeder Nachtragsetat bewilligt werden, der gewünſcht wird. Der Schwerpunkt des politiſchen Getriebes hat in dieſe Woche in der Hauptſache in den Miniſterhotels gelegen, da übe den Abſchluß des Handelsvertrages mit Oeſter⸗ deich⸗Ungarn verhandelt wurde. Ein zähes, unendlich Zzühſames Ringen; trotz redlichſten Willens von beiden Seiter zar man jetzt auch noch ein paar Mal daran, ſich auseinander⸗ ueinigen. Schließlich jſt man doch übereingekommen und die onſervative Partei, derk Preſſe durch ihr überlautes Drängen je überaus diffizilen Verhandlungen bis zuletzt nicht wenig ge⸗ ört hat, kommt mit ihrer Interpellation nun doch einen Poſttac u ſpät. Das hat ſie denn auch wohl ſelbſt geſpürt und die Interpellation, die ſie zuvor geräuſchvoll in ihren Blättern an⸗ zekündigt hatte, ſchließlich nicht mehr im Reichstage eingebracht. Damit iſt die„Deutſche Tagesztg.“ natürlich nicht zufrieden Ihr liegt ſelbſtverſtändlich daran, das Uebereinkommen, wene nöglich, noch in zwölfter Stunde zu vereiteln. So redet ſie den⸗ er konſervativen Partei liebevoll zu, die Interpellation ja nock inzubringen und darauf zu dringen, daß ſie ſofort auf di⸗ Fagesordnung geſetzt werde.„Die Poſition des Reichskanzlers züt den Abſchluß der Verhandlungen würde durch die Be⸗ brechung im Reichstage nur geſtärkt werden.“ Wirklich, die Kind— kein Engel iſt ſo rein Aber noch wo anders lag in dieſen Tagen des politiſchen etriebes. Lag und liegt es noch: im Ruhrrevier. Es läß; äßt ſich kaum mehr verkennen, daß wir vor einem Generalſtren gehen, ſo groß und gewaltig wie ihn Deutſchland noch nie ge⸗ ehen hat. 1889 feierten 90 000 Mann: jetzt aber werden es an die 200 000 ſein und ſchon kommen Nachrichten aus Sachſen daß der Ausſtand, genau wie vor 16 Jahren, auch in ander⸗ Reviere hinüberſchlägt. Man kann ſich leider nicht dem Ein⸗ druck unterziehen, daß der Staat und ſeine Organe ſich der Situation nicht gewackſen gezeigt haben. Wenn das Dortmunder Oberbergamt, das die Arbeiter vor acht Tagen um Vermittlung angingen, eingegriffen hätte, wäre ielleicht ieles vermieden worden. Aber auch in dieſer Beziehung iſt es gegangen wite 1889: im Miniſterium nahm man iicch der Angelegenheit der Bergleute unbefangen an; die lokalen Bergbehörden aber blieben reſerviert und hüteten ſich wohl, mit den Grubenbeſitzern ſich zu verfeinden. Nachdem der richtige Zeitpunkt verſäumt worden iſt, wird nunmehr wohl von Berlin aus eingegriffen werden müſſen. Es wäre eine unkluge Politik, wollte man den Zechenbeſitzern geſtatten, die Bergleute des Ruhrreviers durch dieſen unzeit⸗ gemäßen und unvorbereiteten Streik bis zum Weißbluten zu erſchöpfen, Nrieasberichte. [Von unſerem Korreſpondenten.) N. K. Beim Dorfe Chanluntun, 6. Degz. TIIVL. Wie ſiebt's beim ruſſiſchen Heere aus? Nun ſind auch bis bierher, in das Innere Aſiens, Gerüchte ge⸗ drungen, daß in Rußland, der Heimat, durchaus nicht alles zum beſten ſtehe, daß Aufſtände und Unruhen ſtattfänden, daß Leute, die der Armee gänzlich fern ſtehen, ein Aufhören der Feindſeligteiten, Rückkehr der Armee und Flotte in die Heimat wünſchenn!n Hier beim Heere, dicht vor dem Feinde, in den dunklen, niedrigen, feuchten Erdlöchern und Verſchanzungen, in die ein eiſiger Wind bineipweht und Schneemaßeen hineinſchüttet— bier in der ſtändigen Aufregung und Unruhe, hier in ſtändiger Erwartung feindlichen Feuers. Angeſicht in Angeſicht mit dem Tode— hier verſteht man die„Forderungen“ derer zu Hauſe nicht, hier iſt man unzufrieden, empört darüber, wie man in Rußland ſo ſchlecht über den Geiſt der Armee unterrichtet ſein kann! Schon der bloße Gedanke an ein Einſtellen der Feindſeligkeiten im gegebenen Moment erſcheint hier einfach als Nonſens! Vom General bis zum letzten Trainſoldaten iſt alles nur von dem einen Wunſche geleitet, daß man ehrenvoll aus dieſem Kriege hervorgeten möge. Andererſeits verſteht man hier ſehr wohl, daß das Zarenreich gegenwärtig an einem Wendepunkt ſeiner Geſchicke angelangt iſt und daß die Jukunft ſicherlich noch viele Ueberraſchungen birgt Der Krieg wird bier als eine ſchreckliche Geißel, ja als ein Schimpf(1) für alle Veteiligten aufgefaßt— das iſt richtig. Es gibt keine Anhänger, oder gar begeiſterte Verebrer des Krieges bei der ruſſiſchen Armee, das darf mit Fug und Recht behauptet werden, ber das Eine muß man, um gerecht zu ſein, doch einmal ausſprechen, datz alle Ruſſen, die hier aus dem glänzenden, lärmenden Warſchau und vom Ufer der Petſchora, vom Geſtade des alten Warägermeeres und den unwirtlichen, kahlen Felſen Finnlands, vom ſchneeigen Kau⸗ kaſus und den Blumengärten und Sandwüfſten Turkeſtans, ſowie end⸗ lich aus dem noch ſo wenig bekannten Sibirien zuſammenkamen, einz ind in dem Gedanken an Fortſetzung des Krieges bis zum äußerſten. Jachdem einmal ſoviel Opfer an Gut und Blut, materielle und mora⸗ liſche gebracht ſind, will man nicht auf halbem Wege ſtehen bleiben, Und das, wird man begreiflich finden. Andererſejts gibt es natürlich auch bei der Armee vor dem Feinde unzufriedene. nörgelnde, mißvergnügte Elemente. Wer aber zenauer hinſieht, findet dieſe Leute meiſtens bei der Nachhut, wo ſie ich ein warmes, behagliches Plätzchen eingerichtet hahen und gun AKrauf lauern, ihren Vorteil in Geſtalt von Schmiergeldern bei Lie⸗ derungen zu erzielen und zu ergattern. Oder es ſind die Jekannten Buffethelden, die auf Bahnhöfen uſw. das große Wort führen Leute, die von Kuropatkin in rihtiger Würdigung ihrer„Verdfenſten an die friſche Luft geſetzt und die nun nicht gut auf ihn zu ſprechen ſind. Man muß weiter nicht glauben, was jetzt vielfach in Zeitungen behauptet wird, daß nämlich die ruſſiſche Armee Mangel und Not lötte. Das iſt einfach nicht wahr. Die Ruſſen haben, wie mir alte Militärs bezeugten, die ſeit 1863 alle Feldzüge mitgemacht, nicht znen Krieg bislang geführt, in dem die Armee ſo gut gekleidet, ſo zut genährt und ſo gut beſchuht war, wie jetzt. Ich habe als Kriegs⸗ rreſpondent und— wie die Leſer wiſſen— wahrhaftig kein Kriegs⸗ hwärmer, faſt alle Stellungen der ruſſiſchen Armee an der Front ind weiter rückwärts kennen gelernt, habe mit vierzigjährigen bär⸗ igen Reſerviſten und blutjungen ſibiriſchen Schützen, mit Koſaken, Iffizieren und Abteilungskommandanten geſprochen, habe aber me⸗ fals Klagen über ungenügendes Eſſen oder ungenügende Kleidung zhört. Der vorfaulte, von Würmern erfüllte Schiffszwieback und die papiernen Stiefelſohlen des türkiſchen Feldzuges 1877/78 haben ine Wiederholung gefunden. Gewiß ſind während der neunzebn⸗ igigen Schlachten bei Liaujang und Mukden Fälle vorgekommen, daß ruppen zwei, drei Tage nichts Warmes, nichts als Zucker zu eſſen ekamen. Aber man muß ſich die Umgebung, das ganze böll'ſche urcheinander damals vergegerwärtigen, bei dem es faktiſch ſehr bwierig war, nicht muir warme Speiſen in genügender Anzahl zuzu⸗ vreften, ſondern namentlich, ſie den einzelnen Regimentern und zgatterien zuzuführen, die oft in eiſerner Umklammerung mit dem deinde lagen. Wo die Umſtände es irgendwie zuließzen, iſt auch da⸗ 18 wie es ſich gehört, der letzte Mann warm geſpeiſt und getrankt vorden. Die Fürſorge der rufſiſchen Heeresverwaltung geht ſo weit, daß uch jetzt, wo die Vorpoſten 1000, ja nur 400 Schritte dom Feinde aͤtfernt ſind, die Feldküchen mit warmem Eſſen zu den Vorpoſten inausfahren und die Linjen entlang die Leute mit Speiſe verſorgen, dobek mancher unter einer feindlichen Kugel fällt! Aber man ſagt ich ganz einfach: wir wollen lieber 5 bis 6 Köche einbüßen, als 00 Leute, die auf Poſten ſind, einen Tag ohne warmes Eſſen laſſen. Aehnlich iſt es mit warmer Kleidung und dem OQuartier. Alle Jeute ſind mit Halbpelzen, Filzſtiefeln und Fauſthandſchugen ver⸗ ſehen. Als plötzlich die Kälte ungewöbulich früh hereinbrach und varme Kleidung noch nicht beſchafft war, hat man die entſprechende Anzabl chineſiicher Pelzjacken, Kurma genannt, beſchafft und die die Sache weiter bis vorgeſtern, als ich den Herrn vergebens ſuchle Ich hatte ſchon die Hoffnung, weiteres über ihn und ine„Teufels maſchine“ zu erfahren, faſt aufgegeben, als er die Teeppe herunten kam und zwar da, wo für den„gewöhnlichen Sterbliepen“ der Ein⸗ tritt durch eine mächtige Tafel als verboten be⸗eichnet wird. Nu! ſtand ich neuerdings vor einem Rätſel! Ein Louisd'or machte mie endlich einen in Livree gekleideten Türhüter gefügig, und vo⸗ dieſem erfuhr ich folgendes: Die Kaſinove waltung hat“ Herrn Dr. Munſch Angebote in unglanßlicher Höhe ge⸗ macht, falls er ſich verpflichten würde, die Räume des Kaſinos nie Wieder zu betreten. Dr. Munſch ſchlug jedoch alle An gebote rundweg ab, und da alle Spieler hre Einſätze nu⸗, Dr. Munſch' richteten und z. B. wenn dieſer die Nr. 14 beſetzt hart⸗ ſofort alle Anweſenden auf allen irgendwie errei hburen Rouiettes ebenfalls dieſe Nummer nebſt„Manaue, Impair und Ronge“ belee⸗ ken, ſak ſich die Kaſinoverwaltung gezwungen, im erſten Stock in einem Saale ein Roulette ſpeziell für dieſen rätfel⸗ haften Herrn emzurichten, und dort ſpielt er ſen drei Tag en „Habendlich. Im übrigen iſt Dr. Munſch nach mie vor unnahpa⸗ Er fährt täglich ſchon um 5 Uhr Morgens nach Nizza, jedenfalls um gänzlich ungeſtört zu ſein. Noch nie ſah man ibn mit irgend jemand ſprechen; er verkehrt mit niemandem, end ſcheint ganz und gar in ſein„Problem“ vertieft zu ſein. Erſcheint er irgendwo na Parl oder am Boulevard. ſofort flüſtert ſich ales zu:„Da koman er. das iſt er“; ohne irgend jemanden zu beobachten, geht er ſeines Weges, von allen angeſtaunt, von allen beneidet. Das Erſcheinen des Fürſten von Monaco erregt nicht halb'o viel Aufſehen, als wenn Herr Munſch auf der Vildfläche erſcheint. Der Fürſt von — Monaco ſcheint gute Miene zum böſen Spiel zu machen, denn er ud Herrn Munſch für heute Abend zum Souvper zu ſich ins Schleß Offenbar will ſich der Fürſt den Mann näber beſehen, der das Problem endlich gelöſt zu haben ſcheint.(An dieſem maſteriöſen Fremdiing ſcheint uns eins ziemlich klar zu ſein: er macht für die Spielbank ein⸗ unbezahlbare Reklame. D. Red.) Borliner Tocsterbrief. Aus Berlin ſchreibt man uns: Vor ein paar Tagen»ing— ver⸗ mutlich wohl nicht ganz ohne ſein Zutun— ein Brief gurch die Mätter, in dem Herr Paul Lindau ſich gegenüber einem Pariſer Freund über die Gründe ausſprach, die heutzurage ein»rnſtha' es Theater ruinierten. Die Leute fſagten:„Traue,ſpieſe erleben wir on an der VBörſe“; abends wollten ſie lachen und ſo ningen ſie 1u8 Vatieté oder in den Zirkus, oder in heitere Auskleidethegler, die ſit Varieté und Zirkus nähern. Das war nicht ganz falſch, ber es war auch nicht ganz richkig und vor allem war es pro dorag geſchrieben und ſollte Herrn Lindau vor ſeinen Geldgebern entlaſten, rre mit ſeiven Direktionsführung nachkgerade recht unzufrieden dern ſollen. Wirklich entlaſtet hat ihn das Brieflein natürlich nicht; denn an dem Unſte en, der zur Zeit— das läßt ſich nicht leugnen— über dem Deutftt y Theater ſchwebt, iſt niemand anders ſchuld als Zerr Dr. Paul Lindau ſelbſt. Herr Lindau, der ſeine Berliner doch ngemlich'anen müß'⸗ hatte geglaubt, daß ſich mit vier, höchſtens fünf Harſtellern von Rang und drei Dutzend Provinzkomödianten unterſchieblicher Grade une einem dürftigen Repertoire die künſtleriſchen Koiten einen»rſten Ber⸗ liner Bühne beſtrenen ließen. Das war ein Irctume aher an deu. —— iſt, wie geſagt, kein anderer Schuld als er, dec großherzoglich mei⸗ ningiſche Hofheaterintendant a. D. und Dr. Paul Andau, eloſt⸗ Vietet er Erträglickes, ſo ſind die Berliner keine Unmenſczen. Tann gibt es bei der Premiere einen hühſchen, kyeundlichen Exfolg aod binterher auch den weſentlich wertvolleren zeim Herrn Kaſſter. S3 war's vor dem Feſt bei Shaw's„Helden“ und in war's auch wiebes am letzten Mittwoch. Zwei Arbeiten— von inem Pos⸗ tugieſen die eine, die andere von eittem Jung⸗ wiener— watren zu einem Strouß uſammengebunden, Eigentlich zwei ganz ungleichartige Arbeiten. Der Portugieſe= Julio Dantas iſt graziös, romantiſch ſentimental. Der Jung⸗ wiener— Raoul Auernheimer— iſt vielleicht nicht un⸗ graziös; aber in allem anderen das Gegenteil. Beinahe cyniſch; zum mindeſten von einer realiſtiſch zugreifenden kichernden Sinnlichken., Dantas läßt drei Cardinäle, drei alte, müde Lebenspilgrimme bei der demeinſamen Abendtafel in feierlichen Alexandrinern von der„beſten Liebe“ ihres Lebens erzählen. Das iſt das„Nachtmahl der Cardinäle“. Raoul Auernheimer dagegen ſchildert in einer den Franzoſen entlehnten Technik und geſtützt auf ein Notizbuch voll guter Witze die ſchon oftmals geſchilderte Geſchichte einer Eheirrung, die kein rechte Ebeirrung wird, weil der Ehemann durch ein klug ein⸗ gefädeltes Spiel den Nebenbubler in einer grelſen Beleuchrung zetgt, di- der Adonis und gewohnheitsmäßige Herzensbrecher nicht ver⸗ trägt. Das iſt„die goße Leidenſchaft“. 1 wurde ſehr wacker geſpielt; 2 ſehr mätzig. trotzdem ließ der Beifall, wie geſagt, nichts zu wünſchen übrig. Alſo was will Herr Lindau! Warum trömt er ſeine aroße Seele in Schreibebriefen an ſeine Perſſer wreunde aus? R. B. JJ73ͤ ⁰ccc ͤ— „Mannheim, 14. Januar General⸗Auzeiger. * 8. Seite. haben vielen Ruſſen ſo gut gefallen, daß ſie ſich nicht mehr von ihnen krennen wollen. Untergebracht ſind, wie ſchon verſchiedentlich mit⸗ geteilt, die Truppen der Tete in Erdhöhlen, die übrigen in Chineſen⸗ hütten. Natürlich hängt im einzelnen faſt alles von der Energie und Umſicht der Abteilungskommandanten ab. Ich habe unter anderem die Gelaſſe des 10. ſibiriſchen Regiments aus Omsk beſichtigt und bin erſtaunt über all die Einrichtungen, wie Pferdeſtälle, Bäder, Küchen, Waſchräume, alles dicht vor dem Fe nde, unter der Erde! Andere Regimenter ſind ähnlich, bald beſſer, bald ſchlechter unter⸗ gebracht. Daß in den Erdhöhlen Oefen ſtehen, die ununterbrochen brennen, habe ich ebenfalls ſchon mitgeteilt. Eine„brennende“ Frage iſt hier die der Beſchaffung von Heizmaterial. Holz gibt es nicht, über der Gaolian reicht noch auf 2 bis 3 Monate. Daß hier ge⸗ ftoren wird, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber wo? Auf Poſten, auf Pa⸗ trbuillen, kurt da, wo ein Soldat ſtets friert. Den Ausſchlag geben ſchließlich die Krankenliſten hier wie überall und ich weiß aus zu⸗ berläſſiger Quelle, daß die Krankenziffern niedrig, die Infektions⸗ kranken minimal ſind. Nicht ganz ſo gut iſt es mit den Kranken und Verwundeten im Hoſpital beſtellt, aber die Beſorgnis, ſie wären ſchlecht verpflegt und gekledet, iſt auch hier unbegründet. Schlimm war es anfangs, wäh⸗ tend der erſten Tage nach den Rieſenſchlachten, als Tauſende und Abertauſende vom Kampfplatz kamen und man die eine Abte noch nicht hatte beſichtigen und unterbringen können, wenn bereits di gweite anlangte. Als ſchwächſter Punkt im jetzigen ganzen Kriege erſcheint mir, nach allem was ich geſehen und gehört habe, ſo ſonderbar das zunächſt klingen mag, der Verwundetentransport. Verſtändig und ſchön eingerichtete Züge erſcheinen hier als Spielzeug, als Luxus! Die benutzten Züge ſind„Wärmbuden“, in aller Eile hergerichtete Güterwagen, die niemals gründlich gereinigt ſind. Man beſprengt die Wände ein wenig mik Karbol— das iſt alles! Die Folge iſt, daß wenn einem Verwundeten im Lazarett der erſte Verband abge⸗ nommen wird, ſo fallen bei jeder Umdrehung der Binde Scharen boſt allem möglichen Ungeziefer heraus! Das weitere brauche ich nicht zu ſchreiben. Alle Aerzte ſagen es einem! Ferner haben Verwundete in dieſen Waggons, oft Leute mit ſchweren Rück⸗ gratverletzungen und Kopfwunden oft nicht die geringſte Aufwartung, da ein ſolcher ganzer Zug(1)—2 Aerzte,—3 Schweſtern und ein paar Krankenpfleger hat, wo die Waggons mit 40—50 Mann, 15 bis 25 Verwundeten belegt werden! Und da drinnen waſchen ſich mun die Leute und verrichten ihre Notdurft! Die Luft iſt erſtickend; der Ranm dunkel— Lichter, Laternen giebt es zum Teil nicht. Eine ſchwache Lokomotive ſchleppt mühſam den langen Zug und bei all dem vielen Anhalten und Rangieren erfolgen derartige Stöße, daß die Aermſten auf Stroh Liegenden, die bei der geringſten Bewegung Schmerz empfinden, oft mark⸗ und beinerſchütternd ſchreien! Endlich langt der Zug auf der Station an. Hier ſoll laut kele⸗ graphiſcher Beſtellung das Mittageſſen bereit ſein. Da ſtellt ſich heraus, daß der Fahrplann nicht innegehalten iſt u. der vorhergehende Zug der—8 Stunden hier gelegen hat, alles Mittageſſen für ſeine Verwundeten gebraucht hat. Es iſt einfach ſchrecklich! Kein Brod, nicht einmal heißes Waſſer iſt zu haben! Man fährt weiter, ebenfalls mit Verſpätung. Die Folge iſt, daß alles in Unordnung kommt, daß die Verwundeten oft zweimal vierundzwanzig Stunden kein Eſſen bekommenl Das iſt eine Tatſache, die von allen ruſſiſchen Aerzten und barmherzigen Schweſtern be⸗ ſtätigt wird! Ein weiterer ſchwacher Punkt der ruſſiſchen Armee, mehr interner Art, iſt der Umſtand, daß die wiederhergeſtellten Mannſchaften nicht gu ihren früheren Truppenteilen, ſondern zu überzähligen Kom⸗ mandos oder ſtark gelichteten Regimentern kommen. Daraus er⸗ wachſen vielfach Unzuträglichkeiten. Der allerſchwächſte Punkt ſchließlich ſoll die Fürſorge für die Angehörigen und Hinterbliebenen der Krieger ſein. Die Lage der Hinterbliebenen eines im Kriege gefallenen Soldaten, der bis dahin der einzige Ernährer war, iſt derart, daß man es nicht niederſchreiben kann. Durch einen Gnadenerlaß des Zaren erhalten ſie nämlich schon im Voraus ein Drittel der Penſion; was die Folgen ſind, liegt auf der Hand. Dieſes Drittel beträgt für die Familie eines Leut⸗ mants 25—40 Rubel und iſt natürlich nicht imſtande, ſie zu ernähren. Wieviel für die Gemeinen herauskommt, weiß ich nicht. Endlich iſt man hier mit der Verteilung der militäriſchen Aus⸗ zeichnungen durchaus unzufrieden. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Januar 1 05 Aus der Stadtratsſitzung vom 12. Januar 1905. (Mitgeteilt vom Burgermeiſteramt.) (Schluß.) Vergeben werden: a) Die Erſtellung der Ladenfenſterkonſtruktionen beim Umbau des Kaufhauſes: Los J an Jakoo Lah und Sohn hier, Los II an die Akt.⸗Geſ. für Eiſen⸗ und Broncegießerei vorm. Flink hier, Los III an Joſef Lang hier. b) Die Ausführung der Dachdeckerarbeiten am Kaufhaus an Schieferdecker Joſef Sattig hier. ), Die Lieferung je einer der beiden transportablen Schul⸗ bauten für die Oberreal⸗ und Reformſchule den Firmen Deutſche Hausbau⸗Geſellſchaft Dickmann u. Reglin und Benedix Söhne in Berlin. Der Vertrag mit der Osnabrücker Maſchinenfabrik R. Linde⸗ mann wegen Lieferung einer hydraulichen Räderpreſſe für die Straßenbahn wird genehmigt. Ueber die Beſchaffung von 12 weiteren Anhängewagen ſollen Offerten eingeholt werden. Die Anſchaffung eines Kraftzählers von 300 Amp. für das ktädt. Elektrizitätswerk wird genehmigt. Uebertragen werden: 1. Eine Technikerſtelle beim Gas⸗ und Waſſerwerk für die Be⸗ arbeitung der Projekte über Erweiterung des Waſſerwerkes dem Techniker Philipp Fritz hier. 2. Die Heizerſtelle in der neuen höheren Mädchenſchule dem bis⸗ herigen Heizer des Roſengartens, Stefan Horſchler. Der Bureaugehilſe Ludwig Heim wurde mit Führung der Werkkaſſe des Gaswerks Lindenhof betraut. 8 Die Grundſätze über die Urlaubsbewilligungen werden nach Antraz der Gebaltskommiſſion ergänzt. Die Wahl des Schloſſers Karl Fritz zum Vorſitzenden, ſowie des Schreiners Martin Frech zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Lohnarbeiterausſchuſſes des Straßenbahnamts iſt beſtätigt worden. Zur Kenntnis gelangen: 1. Das Programm des„Feuerio“ große Karnevalgeſellſchaft Mannheim, i. V. für die Saiſon 1905. 2. Einladungen: a) Zu dem Winterfeſte der Deutſchen Generalfechtſchule Verband Mannheim im großen Saalbauſaale, am Sams⸗ tag, den 14. ds. Mts., b) Zu der Weihnachtsfeier des Lehrlingsheims des Kauf⸗ männiſchen Vereins im kleinen Saale des Turnvereins, am Sonntag, den 15. ds. Mts., nachm. 4 Uhr, e) Zu dem Preisfriſieren des Damenfriſeur, Perückenmacher und Gehilfenvereins im Verſammlungsſaale des Roſen⸗ gartens, am Sonntag. den 15. ds. Mts. der beiden letzteren Veranſtaltungen werden dlegierte des Stadtrates beſtimmt. Dem Vorſtand der Frauenintereſſen in Ludwigshafen a. Rh. werden auf Anſuchen zur demnächſtigen Veranſtaltung einer muſika⸗ liſch⸗dramatiſchen Aufführung, deren Reinertrag dem Fonds zur Gründung einer humanen Inſtitution in Ludwigshafen zufließen ſoll, einige; atlonsſtücke und Requiſiten aus dem T Zum Beſuche De De aterfundus leih⸗ ungen des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts werden Die 8 künftig im alten Stadtratsſaale, Rathaus, Zimmer Nr. 16 abgehalten. Verbeſchieden werden 7 techniſchen Kommiſſon. Einem Geſuch um Freigabe der weſtlichen Schloßdurchfahrt für Baugeſuche nach den Anträgen der Für die Ernennung von Schätzern bei Seuchenverluſten werden Gr. Bezirksamt Vorſchläge unterbreitet. Laut Mitteilung der Gr. Staatsanwaltſchaft hier wurde der Taglöhner Joſef Schmalz wegen der am 1. Juli 1904 im Spital für Lungenkranke, woſelbſt er ſich als Patient befand, verübten Kör⸗ berberletzung und Sachbeſchädigung durch Urteil der Strafkammer Mannheim zu 1 Jahr 7 Monaten und 1 Woche Gefängnis verur⸗ teilt. Seitens der Armenkommiſſion wurden im Monat November b. J. folgende Unterſtützungen bewilligt: 1. Barunterſtützungen an 969 Familien und Einzelperſonen 14 994.45.; 2. aus Geſchenken 402.80.; 3. Pflegegelder für arme Kinder: a. in Familien: 140.18 M.; b. in Anſtalten: 5598.13.; 4. Naturalunterſtützungen: Brot 8904 Kilo, Suppe 37 880 Portionen; 5. Verſchiedene Klei⸗ dungsſtücke. * Hebertragen wurde dem Oberbauinſpeklor Karl Friederich in Lahr unter Belaſſung dieſes Titels die Stelle eines Zentral⸗ inſpektors bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. * Ernannt wurde Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektor Friedrich Siebert in Offenburg zum Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauinſpektion Lahr. Verſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Jofef Schwehr in Waldshut zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Offenburg. * Der 1. Obermeiſtertag im Handwerkskammerbezirk Mannheim fand am letzten Mittwoch im Saale des Hotel„Tannhäuſer“ in§ ei⸗ delberg mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Die Regeſung des Lehrlingsweſens, insbeſondere die Führung der Lehrlingsrolle und die Abnahme der Geſellenprüfung; 2. Beſprechung der Fragebogen effend Unterſuchung über die Durchführung des Handwerkergeſetzes. Mit 3 Ausnahmen waren ſämtliche Innungen des Bezirks durch ihrs Obermeiſter oder Stellvertreter vertreten; auch der Stoatskommiſſär der Handwerkskammer, Herr Großh. Amtmann Neff aus Monn⸗ beim, ſowie der Geſamt⸗Vorſtand und die in Heidelberg wohnenden Mitglieder der Kgammer wohnten den Verhandlungen bei. Zum 1. Punkt der Tagesordnung wurde nach lebhafter Diskuſſion auf den Vorſchlag des Referenten, Herrn Kammerſekretär Haußer, be⸗ ſchloſſen, daß die Handwerkskammer ein heitliche Formulare für die Lehrlingsrollen bearbeiten und herſtellen läßt die dann den einzelnen Innungen zum Selbſtkoſtenpreis abgegeden werden; auch die Formulare, welche bei der Geſellenprüfung bon den Bezirksprüfungsausſchüſſen der Handwerkskamer, namentlich die⸗ jenigen für die Protokolle, benützt werden, ſollen den Janungs⸗Prü⸗ fungsausſchüſſen zur Benützung überlaſſen verden. Beim 2. und wichtigſten Punkt erſtattete Kammerſekretär Haußer ein eingeben⸗ des Referat über die bom Reichsamt des Innern in Berlin aufgeſtellten Fragebogen und betonte die Wichtigkeit einer zweckentſprechenden Be⸗ antwortung derſelben. Die Verhandlungen, die von dem Vorſitzenden der Handwerkskammer, Herrn Stadtrat Leonhard⸗Mannheim ge⸗ leitet wurden, namentlich die Erläuterung und Veratung ker einze nen Fragen, nahmen nahezu 3 Stunden in Anſpruch. Niach dieſer Ver⸗ ſammlung fand eine Vorſtandsſitzung ſtatt, bei welcher u. a der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1905/06 aufgeſtellt, ſo⸗ wie die Tagesordnung für die am 24. ds. Mts. ſtattfindende Vollver⸗ ſammlung feſtgeſetzt wurde. Im Anſchluſſe aa das verſeſene Proto⸗ koll der letzten Sitzung wurde mitgeteilt, daß gegen mehrere Leyr⸗ meiſter, welche ihre Lehrlinge nicht angemeldet und es unterlaſſen haben, die geſetzlich vorgeſchriebenen Lehrverträge ordnungsmäßig ab⸗ zuſchließen, angemeſſene Geldſtrafen beantragt und durch die zuſtan⸗ digen Großh. Bezirksämter auch verhängt wurden. desgleichen wurden wegen unbefugter Führung des Meiſtertitels einige Handwerker be⸗ ſtraft bezw. denſelben die Führung dieſes Titels unterſagt. Vee⸗ ſchiedene gewerbliche Vereinigungen erhielten zur Veranſtaltung von Vorbereitungskurſen für die Meiſterprüfung die üblichen Zuſchüſſe. Oꝛe Genoſſenſchaft für Holzbearbeitungsausſtattungsgewerbe e G. m. ö. H. in Mosbach erhielt einen Beitrag zu den Einrichtungskoſten unter der Bedingung, daß die Statuten, Dienſtweiſungen etc. an die gewecb⸗ lichen Vereinigungen des Kammerbezirks auf Wunſch verabfolgt werden. * Hoensbrvech⸗Vortrag. Wir machen unſere Leſer auf die in der letzten Nummer erſchienene Einladung zu der Mittwoch, den 18. ds. Mts., halb 9 Uhr abends, im Nibelungenſaale des Roſen⸗ gartens ſtattfindenden Verſammlung aufmerkſam, in der Graf Paul von Hoensbroech einen Vortrag über„Kaiſertum und Papſt⸗ tum“ halten wird. * Der hieſige rührige Bezirk des Vereins für Haudlungs⸗ Commis von 1858(Kaufmänniſcher Verein) zu Hamburg verſendst ſoeben das Programm pro 1905, aus welchem zu erſehen iſt, daß. wenn der Bezirk auch in Anbetracht der beſonderen Veranſtalkungen anläßlich des im Oktober ſtattgefundenen 10. Stiftungsfeſtes von einer arößeren Winterfeſtlichkeit Abſtand nimmt, doch mehrere Ver⸗ anſtaltungen vorgeſehen ſind u. a. zwei Familienabende und ein Ausflug nach Neuſtadt a. H. Auch werden in dieſem Winter wie⸗ derum Vorträge aus dem Mitgliederkreiſe über ſozialpolitiſche und fachwiſſenſchaftliche Themata an den Vereinsabenden(Donnerstag abends im Hotel Viktoria) gehalten werden. * Gabelsberger Stenographen⸗Verein. In der füngſten Vereins⸗Verſammlung bielt der Bibliothekar, Herr Henk einen Vortrag über„Die Stenographie im Dienſte des Kaufmanns“, in dem er nach einem Rückblick auf die Entwickelung der Schrift die Zuhörer durch ein großes kaufmänniſches Getriebe führte und bei allen Sparten die Vorteile beleuchtete, welche aus der Verwendung der Schnellſchrift erwachſen. Herr Moos hielt das übliche Zeitungs⸗ referat. Der Plan, eine gemeinſchaftliche Gabelsberger⸗ Feier mit den andern hieſigen und Ludwigshafener Vereinen zu veranſtalten, mußte aufgegeben werden, weil im Februar ein ge⸗ eigneter Saal nicht mehr frei iſt. Dagegen ſoll auf Einladung des Zweigvereins Schwetzingen eine kleinere Feſtlichkeit am 19. Febr. an letzterem Ort abgehalten werden.— Demnächſt beginnen neue Anfängerkurſe, wozu Einladungen verſchickt wurden. An⸗ meldungen werden ſchriftlich oder des abends mündlich im Vereins⸗ lokal im Café zur„Oper“, O 3, 21 entgegengenommen. * Zum Feuerib⸗Familien⸗Konzert für morgen Sonntag, abends bon 8 Uhr 11 bis 11 Uhr 11(Saalöffnung 7 Uhr 11 Min.) im Nibelungenſgal des„Roſengartens“ ſind Karten à 1 Mark erhältlich laut Inſerat in der Expedition des„Mannheimer Tageblatt“, in den hieſigen Zigarrenhandlungen, ferner im„Habereck“, 2 4, 11, ſowie bei den 11er Ratsmitgliedern.— Auf Wunſch werden die Karten zugeſandt. Abends an der Kaſſe koſten die Karten M..50. Ein vielverſprechendes karnevaliſtiſches Konzert für Familien iſt zu erwarten, das die Beſucher gewiß befriedigen wird. * In Südweſtafrika gefallene badiſche Soldaten. In dem Ge⸗ fecht von Groß⸗Nabas fiel auch Sergeant Bruno Bär aus Rirdorf (früher Infanterieregiment Nr. 169). Der im gleichen Gefechte gefallene Rejter Korda aus Kappel diente früher beim Feldartil⸗ lerieregiment Nr. 66 in Lahr. Korda hat ſich erſt letztes Spätjahr zur Schutztruppe gemeldet. *Im Apollotheater finden morgen Sonntag die letzten zwei Vorſtellungen des jetzigen erfolgreichen Enſembles ſtatt. Die Direl⸗ tion erſucht uns, zu betonen, daß das ganze Programm in beiden Vorſtellungen abgewickelt wird und daß nachmittags halbe Preiſe tzt ſind. Nontag den 16. Januar debutiert ein vollſtändig Enſemble. * Kaiſerpanorama, D 3, 13. Ein hochintereſſanter Beſuch von Port Arthur und bequeme Reiſe durch Korea. Naturaufnahmen bom Kriegsſchauplatz. Zweifellos wird dieſe aktuelle Serie, welch on morgen Sonntag ab zur Ausſtellung gelangt, überall gro Intereſſe hervorrufen. * Die ſtädtiſchen Arbeiter ſind beim Stadtrat wegen Gle⸗ haltsaufbeſſerung vorſteſſig geworden. In einer Eingaße mit aus ührlicher Vegründung erſuchen ſie, nach der„Volksſtimme“, um folgende Abänderung des jetzigen Lohnklaſſentarifs: Anfanaslohn der Klaſſe: lns neue A. B. O. D. .20 M..80 M..50 M..20 M. Höchſtlohn: .— M..60 M. 4 30 M..— M. Die Aufbeſſerung beträgt in jeder Klaſſe 80 Pfg. nach dem erſten und 10 Pfg. nach jedem weiteren zurückgelegten Dienſtjahr bis zum Oöchſtlohn. Muſildirektor Handloſer. Wie bereits kurz gemeldet, iſt der Dirigent der Kapelle der 114er in Konſtanz. Herr Muſikdirektor Handloſer, am letzten Donnerstag geſtorben. Der Dahinge⸗ ſchiedene, welcher ſich auch in Mannheim durch ſeine vorzüglichen Konzerte einen Namen gemacht hat, war, wie wir einem Nachruf der„Konſt. Ztg.“ entnehmen, geboren am 13. Februar 1846 zu Randegg(Amt Konſtanz), trat am 8. Mai 1864 als Dreijährig⸗ Freiwilliger beim jetzigen 2. bad. Grenadierregiment Kafſer Wil⸗ helm I. Nr. 110 ein und wurde, nachdem er die Chargen als Hoboiſt durchlaufen hatte, am 20. Auguſt 1872 beim 6. bad. Inf.⸗Regt. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114 Stabshoboiſt. Am 18. Sepk. 1881 folgte die Ernennung zum Kgl. Muſikdirigenten, am 14. März 1898 die zum Kgl. Muſikdirektor. Der Verſtorbene, der die Feldzüge 1866 und 1870—71 mitmachte, beſaß eine große Anzahl Orden und Ehrenzeichen. Mit Herrn Handloſer iſt eine Perſönlichkeit aus dem Leben geſchieden, ohne welche ſich die heutige Generation dis Stadt Konſtanz und deren muſikaliſches Leben gar nicht denken kann. Er hat die Stadt in Sachen der muſikaliſchen Darbietungen auf eine Höhe gehoben, auf der ſie kaum von einer andern Stadt gleichen Umfangs erreicht wird. Aber auch in der Schweiz wurde Handloſer mit ſeiner trefflichen Kapelle gern geſehen. Kein größeres Feſt war in den letzten Jahrzehnten mehr denkbar, zu dem nicht die Feſt⸗ muſik aus Konſtanz verſchrieben worden wäre; die reiche Sammlung koſtbarer Becher, die Herr Handloſer von Schweizer Feſten nach Hauſe gebracht hat, iſt das beredteſte Zeugnis für die Dankbarkeit und Verehrung, welche die Schweizer dem vorzüglichen Muſiker und dem liebenswürdigen Menſchen entgegenbrachten. Handloſer wurde im November von einer ſchweren Darmerkrankung befallen, die am 10. Januar eine wiederholte Operation nötig machte. In der Nackt vom Mittwoch auf Donnerstag traten ſehr ſchwere Lungen⸗ komplikationen auf und die am Donnerstag nachmittag den Tod herbeigeführt haben. Die Operation hatte beſtätigt, daß es ſich um einen vorgeſchrittenen Fall von Darmkrebs handelte. Verhaftung von Falſchmünzern. Wie wir hören, wurden bor einigen Tagen zwei hier zugereiſte Perſonen unter dem Verdacht der Falſchmünzerei verhaftet. Es wurden bei ihnen eine Anzahl falſche Einmarkſtücke gefunden. Um die Verhafteten des ihnen zur Laſt ge⸗ legten Delikts jedoch vollſtändig zu überführen, fehlten noch die zur Anfertigung der Falſifikate notwendigen Handwerkszeuge, welche man trotz eifrigſter Nachforſchungen nicht aufzufinden vermochte. Zufällig nahm nun geſtern Nachmittag ein Beamter auf dem Handgepäck⸗ Bureau des hieſigen Hauptbahnhofs eine Reviſion der ſeit längerer Zeit dort aufbewahrten Gegenſtände vor, um die Adreſſen der Abgeber der betreffenden liegen gebliebenen Gepäckſtücke zu ermitteln. Bei der Oeffnung eines dieſer Gepäckſtücke entdeckte der Beamte eine große Anzahl Gegenſtände, die zweifellos zur Herſtellung von falſchen Geld⸗ ſtücken dienten. Der Beamte benachrichtigte ſofort die Kriminalpolizef, welche bald ermittelte, daß man in dem Fund die ſeither vergeblich geſuchte Werkſtatt⸗Einrichtung der verhafteten Falſchmünzer erhalten hatte. * Hyoteldiebe treiben in der letzten Zeit in Mannheim ihr Un⸗ weſen. So wurden dieſe Woche in zwei hieſigen im Innern der Stabt gelegenen Hotels von noch unbekannter Seite die in den Fremden⸗ zimmern befindlichen Handkoffer der Reiſenden erbrochen und ihres Inhalts beraubt. Trotz eifrigſten Nachforſchens war es bis jetzt noch nicht möglich, der Täter habhaft zu werden. Aus dem Grossherzogtum. Ketſch, 18. Jan. Heute vormittag ſtürzte der ſchon mehrfach geiſtesgeſtört geweſene verheiratete Landwirt Karl Rohr vom Scheuergebälk herab und erlitt dabei anſcheinend ſchwere innere Verletzungen. Rohr zeigte in der letzten Zeit wieder mehrfach Spuren von Geiſtesgeſtörtheit. Hockenheim, 13. Jan. Der Bürgerausſchuß beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, einen Teil des letztjährigen Sparkaſſen⸗Ueber⸗ ſchuſſes zu einem dond für einen ſpäteren Krankenhaus⸗ bau und zur Herrichtung des alten Friedhofes zu verwenden, welch letzterer einer gründlichen Säuberung bedarf. Der Antrag auf Abſchaffung des Schulgeldes, der eine 23 Mehrheit er⸗ fordert, wurde mit 86 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Jerner wurde das Gelände an der Karlsruherſtraße gegen den Bahnhof, auf dem eine ſchöne Gartenanlage geſchaffen werden ſoll, freige⸗ geben. Die Abſchaffung der Nachtwächter und Anſtellung eines 4. Polizeidieners, ſowie die Gehaltsregelung der Polizeidiener wurden ebenfalls genehmigt. Altlußheim, 14. Jan. Geſtern in der Niitagsſtunde e r⸗ ſchoß ſich in ſeiner Wohnung der weithin bekannte Gaſtwirt unz Weinhändler zum Hirſchen, Gg. Engelhorn hier, ein Mann in quter, Vermögensverhältniſſen und Mitte der Vierziger. Er hat vor einem Vierteljahr ſeine Frau durch den Tod verloren. Das Mativ iſt offen⸗ bar Schwermut. Allgemeines Mitleid wendet uch den ſieben Kindern zu, die Engelhorn zurückläßt.— Unſer Ort hommt faßt nicht nehr aus der Aufregung heraus ſeit einem halben Jahre. Im letzten Sommer zwei große Brände, zur Zeit Gerüchte über Zrhöhung der Gemeindeumlagen auf 50 Pfg., ein hier noch nie er⸗ reichter Satz; all dies läßt die Gemüter gar nicht mehr recht zur Ruhe kommen. Heidelberg, 13. Jan. Die hieſige freie Studen⸗ tenſchaft zeigt ſich ſehr rührig, um ihren Angehörigen Vorteiſe aller Art zuzul. aden. So hat ſie im„Roten Hahnen“ einen akade⸗ miſchen Mittagstiſch zu.60.,.80 M. und.00 M. eingerichtet, desgleichen ein Bücheramt für Angebote und Nachfrage nach Büchern zu herabgeſetzten Preiſen, ferner ein Arbeitsamt, das Unterrichts⸗ ſtunden und ſonſtige geiſtige Arbeit vermittelt. Auch eine Spiek⸗ abteilung hat ſie begründet, die namentlich das edle Schachſpiel oflegt.— Geſtern wurde hier ein Verein der Haus⸗ und Grundbeſitzer nach einem Vortrag des Herrn Reviſor Merkle in Karlsruhe gegründet. Dem proviſoriſchen Vorſtand gehören Hausbeſitzer aus allen Stadtteilen an. Eine gewiſſe Scheu. in de General⸗Anzeiger. Mannßem, 14. Jamtar Vorſtand einzutreten, war bei manchen von ihnen nicht zu ver⸗ zennen. Nicht wenig erſtaunt iſt das Publikum darüber, daß Herr Merkle ſagte, die Mietpreiſe gingen herunter. Für Heidelberg trifft das ſicher nicht zu. Kleine Mitteilungen aus Baden. Der 19⸗ jährige Martin Heißler bon Wieſenthal(A. Philippsburg) ſprang Donnerstag abend etwas 200 Meter außerhalb der Station Wieſenkhal aus dem Zug 759, hrach auf dem groben Schokter das Genick und zerſchmetterte ſich den Schädel auf der einen Seite bis ur Unkenntlichkeit. Sein Bruder, ein Ablöſer, fand den Toten auf kitem Dienſtgang, ohne ihn ſogleich zu erkennen, ſo entſtellt war er. — Bei einer Feſerlichkeit, die anläßlich der Eingsmeindung von Brötzingen in Pforzheim ſtattfand, wurde mitgeteilt, daß der Sladtrat beabſichtigt, ein Großherzog Karl Frliedrich⸗ Denkmal in Pforsheim errichten zu laſſen.— In Roſenberg feſerten dieſer Tage dle Ratſchreiber Bauer'ſchen Eheleute die gol⸗ dene Hochgelt.— Die Gemeinde Singen bewilligte 11 000 Mark zu einem Kriegerdenkmal. Dus Denkmal wird im Juli ds. Is. eneßüft.— In Schopfheim bat ſich ein Konſortium gebildet, das zwiſchen Schopfheim und Tegernau(im kleinen Wie⸗ ſental) einen Automobilverkehr mit täglich fünfmaliger Fahrt einzurichten beabſichtigt. Auch die vor einfger Zeit gegründete Notorwagenges ft Fabtnau fll im Frihfahr den Betrieb ſch Todinau und Baſel teilweiſe aufnehmen. Pfalz. Heſſen und Umgehung. WLandau, 14. Fan.(Telegr.) Die halbamtliche Müanchener„Korreſpondenz Hoffmann“ meldet: Seit Ankgan Jauuar kamen beim 1. Bataillon des 18. Infanterieregiments Kranlheits⸗ erſchcinungen in Zugang, die den Verdacht erweckten, datz es ſich um Unterleibstyphus handle. In der vorgenommenen bakterio⸗ logiſchen Unterſuchung beſtätigte ſich dieſer Verdacht Seit dem 11. Januar häußften ſich die Erkrankungen. Vis zun: Nachmarog des 28. Januar waren 27 Tuphusfälle zu verzeicnen, wüährend außer⸗ dem 29 Mann als Typhusverdächtig der Beohachtung unkerſtehel. Zur Vorhütung der Weiterverbreitung der Kranzheit und zum Schutz der geſunden Mannſchaft iſt in der weitgehendſten Weiſe Vorſorge ge⸗ troffen worden. Die zwei Halbbataillonskafernen, aus der die Er⸗ krankungen bisher ausſchließlich ausgingen, wurden in den Jahren 1892—1894 neuerbaut und ſind wie die übrigen Kaſernen in Landuu, an die ſtädtiſche Waſſerleitung und Kanaliſatſon angeſchloſſen, ſodatz ein Zuſammenhang der Erkrankungen mit den Unterkunfts“erhältniſſer wohl nicht in Betracht kommen wird. Die Erforſchung der Urſache unterliegt einer Prüfung durch die hierzu Verufenen. e. Vom Rhein, 13. Jan. Geſtern iſt bei Oberweſel der Dampfer„Frankfurt“ mit einem im Anhang des Schlevodampfers „Raab, Karcher u. Co. Nr. 3“ bergwärts kommenden Schleppkahn guſammengeſtoßen. Der Dampfer„Frankfurt fuhr zu Tal. Beide Schiffe ſind ſtark beſchädigt. An der Seite hat der Schleppkahn ein Leck erhalten. Er wurde in den Hafen von Oberweſel geſchleppt.„Frantfurt“ bekam ſtarken Schaden im vorderen Teile. Sport. Nordiſche Spiele.(Stockbolmer Sportſpoche.—12. Fehruar 1905.) Alle zwer Jahre veranſtalten die Skandinavier abwochſelnd in den Hauptſtädten Chriſtiania und Stockholm ein großes Winter⸗ ſportfoſt, zu denen ſie Sportliebhaber und Freunde der winterlichen Natur einladen und wenn nicht alles täuſcht, ſo wird die diesmalige „Stockholmer Woche“ ein Ereignis erſten Ranges werden. Anmel⸗ dungen von überallher im Auslande ſind erfolgt und die erſten Amateure und Sfortleute von Beruf werden ſich an den Kämpfen beteiligen. Dem reichhaltigen Programm entnehmen wir: Am 4. Februar: Europa⸗Meiſterſchaft auf Schlittſchuh 500 und 5000 Meter; 5. Februar: Kunſtlaufen auf Schlittſchuh um die Weltmeiſter⸗ ſchaft 1800 und 10 000 Meter, Eisyachtwettſegeln, Auto mobil⸗ rennen auf dem Eiſe; 6. Febrnar:„raid“ Uppſala⸗Stock⸗ holm, Hockey u. Curling, Wettfechten, Illnminationsfeſt; 7. Fehrnar: Stapellaufen auf Ski(Schneeſchuh, Diſtanzfahren auf Ski mit Pferb), Preisſpringen zu Pferde, Vorführung im Königl. Opern⸗ haus; 8. Februar: Diſtanzfahren auf Rennwolf, Trabrennen; 9. Februar: Luftſchiffahrt, Pferderennen; 10. Februar: Dampfer⸗ ausflug(mit Eisbrecher), Jagd zu Pferd, Schlittenpartie, Gala⸗ oper; 11. Februar: Wettrennen auf Ski; 12. Februar: Bergwett⸗ fahrten, Schlußbankett. Die„Schriftleitung der Nordi⸗ ſchen Spiele“, Berlin., Ritterſtr. 3., verſendet aus⸗ führliches Programm mit Illuſtrationen und erteilt jede weitere Auskunft koſtenfrei. Tagesordunng für die Schwurgerichtsſitzungen im 1. Quartal 1905: Montag, 16. Januar: Vormittags 9 Uhr: 1. Gerhard, Ludtwig, Landwirt von Mörtelſtein, wegen Totſchlagsverſuchs; Nachmittag 8 4 Uhr: 2. Korn, Franz, Fabrikarbeiter von Neckarau, wegen Körperver⸗ letzung mit nachgefolgtem Tode; Nachem. 5 Uhr: 8. Sauer, Ppilipp, Zimmermann von Eppelheim, wegen Brandſtiftung.— Vor⸗ ſitzender: Gr. Landgerichtsdirektor engler, Veiſitzer: die Gr. Landgerichtsräte Dr. Bernauer und Dr. Gunzert. Dienstag, 17. Januar: Vorm. 9 Uhr: 4. Mohr, Jafob, Händler aus Käferthal wegen Anſtiftung zum Meimeld; Nach m. 4 Uhr: 5. Bierig, Meax, Kaufmann, wegen Meineids.— Vorſitzender: Gr. Landgerichts⸗ direktor Wengler, Beiſitzer: Gr. Landgerichtsrat Kircher, Gr, Lundrichter Dr. Rupp. Mittwoch, 18. Januar: Vo rm. 9 Uhr: 6. Schulle, Adolf Friedrich, Bordellbeſitzer von Klötze, wegen Meineids; Vor m. 11 Uhr: 7. Barbara genannt Helena Schneckenberger, Dienſtmagd aus Heidelberg, wegen Betrugs, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung; Nachmittags 4 Ühr: 8. a) Stern, Georg Jakob, Bäcker bon Durlach, b) Musler, Wilhelm Alois, Bäcker aus Gernbach, e) Winter, Anna, Dienſtmagd aus Berolzheim, wegen räuberiſcher Erpreſſung und Veſhilfe.— Vorſitzender: Gr. Landgerichtsrat Dr. ehr, v. Duſch 1, Veiſitzer: Gr. Landgerichtsrat Dr. Strauß, r. Landrichter Brauer. Donnerstagg, 19. Januar: Vorm. 9 Uhr: 9. Erbacher, Hermann, Dienſtknecht aus Hardheim, wegen Notzuchtsverſuchs; Vorm. 11 Uhr: 10. Ferd. Hiob Stumpf, Schiffer aus Eberbach, wegen Meineids; Na ch m. 4 Uor: 11. Albert, Ed., von Merchingen, wegen Sittlichteitsver⸗ brechens.— Vorfitzender: Or. Landge⸗ichtsdirektor Wengler, Bei⸗ ſiter: Gr. Landgerichtsrat Müller 11, Gr. Landrichter Orauer. Freitag, 20. Januar: Vorm. 9 Uhr: 12. a) Heuſer, Johann Jakob, Händler von Linkenheim, b) Hutzler, Ludwig, Agent in Pirmaſens, e) Uel⸗ maben, Auguſt, Schuhhändler von Weſterburg, wegen betrügeriſchen Bankerutts, Betrugs und Belhilfe hiezu.— Vorſitzender: Gr. Land⸗ gerichtsrot Or. Frhr. v. Duſch 1, Veiſitzer: die Gr. Landgerichts⸗ räte Dr. Strauß und Or. Kurzmann. Samstag, 2 1. Jan war: Worm. 9 Uhr: 18. Haußmann, Friebrich Jakob, Kauf mann aus Frankenthal, wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und Bankerutts.— Vorſitzender: Gr. Landgerichtsdirektor Wengler, Heiſitzer: Gr. Landgerichtsral Or. Bernauer und Gr, Landrichtet Dr. Ruph Montag. 23. Januar: Vorm. 9 Uhr: 14. Kreutet, Guſtav, Sattlergehilfe von Hüngheim, wegen Brandſtiftung; Vorm. 11 Uhr: 15. Brehm. Al,ems, Taglöhner von Eckbolsheim, wegen Notzucht; Nachm. 4 Uhr: 16. a) Beuchert, Joſef Heinrich, Taglöhner von Wall⸗ dürn, b) Feil, Adolf, Taglöhner von Schollbrunn, twegen Mein⸗ eids.— Vorſitzender: Gr. Landgerichtsrat Dr. Fehr. b. Duſchel, Beiſitzer: die Gr. Landgerich. äte Dr. Kurzmaunn und Dr. Gultzert. Theater, Runſt und iſenſchaft. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Maunheim. Spielplan. Sonntag, 18. Januar:(9. Nachmkttagsborſtellung bei aufgehobenem Abonn.):„Die Wunderfeder“; abends:(D)„Carmen.“— Men⸗ tag, 16.;(B)„Zapfenſtreich.“— Dienastag, 17.:(C)„Maskerade. — Mittwoch, 18.:(A)„Hänſel und Gretel“,„Vorgißmeinnicht.“ — DVonnerstag, 19.:(D)„Margarethe.“— Freitag, 20.:(C) „Hans Heiling.“— Samstag, 21.: Zu Leſſings Geburtstag: Neu einſtudiert:(3)„Minna v. Barnhelm.“— Sonntag, 22.: 10. Nach⸗ mittagsvorſtellung bei aufgeh. Ab.):„Die Wunderfeder;“ abends: (A)„Die Hechzeit des Figaro.“ Veatrix Kernic a. G. Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 15. Januar:„Dor Hüttenbeſitzer.“— Samstag, 21.:„Vruder Straubinger.“— Sonn⸗ tag, 22.:„Mein Leopold.“ Muſitverein. Das am nächſten Dienstag ſtattfindende Konzert berſpricht einen außergewöhnlichen Genuß. Es iſt der Konzert⸗ leuung gelungen, einen Chor von 260 Mitwirkenden(Damen und Herren) auf das Podfum zu bringen. Der Kartenverkauf für Nichtmitglieder hat bereits begonnen, und erſcheint es ratſam, ſich rechtzeitig mit einer Eintrittskarte zu verſehen. * In der permanenten Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: 8 Gemälde und Zeichnungen von Ludwig Dill, Karls⸗ ruhe, Kollektion von Schad⸗Roſſa, 6 Gemälde von Paul Meyer, Mains und fonſtigen Künſtlern. Gerhard Hanptmann erhielt kt.„N. Fr. Pr.“ für ſein Drama „Der arme Heinrich“ den diesjährigen Grillparzerpreis. Deueſie Hachrichten und Telegramme. Orivat- Telegramme des„General-Hnzeigers Konſtanz, 14. Jan. Der Kaiſer und der Groß⸗ hergog von Baden ließen den Angehörigen des Donnerstag berſtorbenen Muſikdirektors Handloſer telegraphiſch ihr Bei⸗ leid ausdrüſcken. *Leipzig, 14. Jan. Der partielle Ausſtand im Braunkohlenwerke Ramsdorf iſt beendet. Bern. 14. Jan. Heute nachterſcho z ſich auf dem Ball ber ruſſiſchen Studenten, der anläßlich des ruſſiſchen Reujahrs ſtattfand. It.„Irkf. Ztg.“ der 25jährige Reichesberg, Dr. phil. Brüſſel, 14. Jan. Gegenüber den Gerüchten, die von einem Berliner Blatte wiedergegeben wurden, wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß bei der Verwaltung des unabhängigen Kongoſtaates keinerlei Nachricht betr, die Ermordung bon weißen oder katholiſchen Miſſionaren am Kongo vorliegt. Die Gerüchte ſind, ſo wird weiter erklärt, wahrſcheinlich infolge von Unruhen entſtanden, die ſich in der Gegend von Luebo ereig⸗ neten, wo die Miſſionaxe und Händler auf Anreizung von Fetich⸗ prieſtern bedroßt wurden. ** Warſchau. 14. Jan. In Csenſtochau veranſtafteten am 3. Januar die Sozialdemokreten Straßendemonſtra⸗ tionen. indem ſie unter Vorammragen einer roten Faßne revolu⸗ ionäre Lieder ſangen. Als ilitär eintraf, feuerten einige Demon⸗ ſtranten Revolperſchſſe ah. Pabei wurden ein Gendarmeriennter⸗ offizter, der die Fahne fortnehmen wollte, getötet. Bei der Perſon, die dieſen Schuß abgefeuert hatte, wurden 8 Revolver und 30 Patronen gefunden. Die Demonſtvanten wurden zerſtreut. Petersburg, 14. Jan. Durch kaiſerlichen Erlaß wurden Großfürſt Michgel Nikolajewitſch als Präſident, von Friſch, Gerharrd, Graf Sſolsky und Tſchichatſche w als Debertomentspräſidenten des Peſchsrates beſtätjat. Belgrad. 14. Jan. Die hier lebenden Nagedonier erhielten aus ihrer Heimat ſehr beunruhigende Nachrichten. Im Frühjahr ſoll lt.„Frkf. Ztg.“ eine allgemeine Erhebung gegen die Türken ſtattfinden. Newyork, 14. Jan. In Philadelphia ver haftete die Polizei eine Perſon, die lt.„Frkf. Ztg.“ mit dem Atteytit auf dus Denkmal Friedrichs d. Gr. in Verbindung ſeim ſoll. Profeſſor Abbe 5. N Jena, 14. Jan. Aus Anlaß des Ablebens Abbes haben die Zeitzer Werkſtätten, das Glaswerk von Schott u. Gon., das Rathaus und die öffentlichen Gebäude Halbmaſt geflagg“. Vergnügungen werden abgeſagt. Die Leiche wird am Diensſag im hieſigen Krematorium eingeäſchert. Im Anſchluß daran findet im großen Saale des Volkshauſes die öffentliche Trauerfeier ſtatt. (Frkft. Ztg.) Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 14. Non. Pach einem Felegramm aus Windhuk ſind geſtorben: Freiherr von Linde n⸗ fels, geb. am 22. Oktober, 15 th, früher 10. Chevaux⸗ legers⸗Regiment am 9. Jan. in: Lazar pvukiro am Typhus; Vizefeldwebel Guſtav Bienefeld, i izarett Stakopmund an Herzſchwäche; Reiter Julins Grabomski am 11. Jan. im Laza⸗ rett in Swakopmund an Gehirnentzündung. Der Ausſfand im Ruhrrepier. * Eſſen(Ruhr), 14. Jan. Die Forderungen der organiſterten Arbeiterſchaft ſind dem Verein für die bergbaulichen Inkereſſen nunmehr auf ſchriftlichem Wege zugegangen. Der Brief, welcher dieſe Vor⸗ ſchläge begleitet, ſchließt mit den Worten: In der Hoffnung, daß zwiſchen dem Verein und den Unterzeichneten Verhanp⸗ lungen zuſtande kommen, wodurch der jetzigen Bewegung Einhalt getan, der Friede zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieberhergeſtellt und die gefahrvolle Erſchütterung des ganzen Erwerbslebens verhindert wird, zeichnen in vorzüglicher Hoch⸗ achtung die gewählten Vertreter Eſſert, Kühne, Sachſe, Hauß⸗ mann, Hammacher, Regulski, Brzekot.— Den bereits gemel⸗ deten Forderungen ſind noch einige hinzugefügt worden, näm⸗ lich humane Behandlung, Beſtrafung und eventl. Ent⸗ laſſung aller Beamten, die Arbeiter mißhandeln, Anerkennung der Arbeiterorganiſationen, Beſeitigung der zu vielen und zu harten Strafen, Einführung der monatlichen Kündiaungsklauſel für die Mietskontrakte der Zechenkolonie.(Frkf. Zig.) * Eſſen, 14. Jan. Die Sigung des Vereins für bergbauliche Intereſſen, wetche zu den Forde⸗ rungen der Arbeiter Stellung nehmen ſoll, indet gegenwärtig im Gebäude des Vereins ſtatt. 17 Herren ſind anweſend. Wie verlautet, ſind bis zur Stunde keine Beſchlüſſe gefaßt worden. Grtf, Jigh * Eſſen, 14. Jan.(Frkf. Itg.) Die Gelſen⸗ kirchener Bergwerksgeſellſchaft, deren General⸗ direktor bekanntlich Geheimrat Kirdorff iſt, beabſichtigt den gegenwärtigen Streik zu benützen, um die Zeche Franziska uſtill⸗ zulegen. Auch die Zeche Bergmann ſoll ſtillgelegt werden. Zur Reformbewegung in Ruſßland. * Petersburg, 14. Jan. Der Kaiſer verlleh unter zahl⸗ reichen anderen Auszeichnungen zum Neufahrsfeſt dem Großfürſten Sergius das Porfräf Alexanders 1II. am Andreasbande, auf de/ Bruſt zu tragen.(Das iſt vielleicht inſofern bemerkenswert alß Großfürſt Sergius der liberalen Politik Swiatopoll⸗Mirski's durc! ſein Eingreifen ein frühes Ende bereitet haben ſoll. D..) Der Kriea. Zu den Uurnhen bei der Mobilmachung. Petersburg, 14. Jan. Unlängſt beſtimmte ein kafſer⸗ licher Befehl, daß Reſerbiſten, die ſich an den Ausſchrei⸗ tungen während der Mohiliſierung betetligten, auch ſolche in nicht auf Kriegsfuß geftellten Landesteilen vor Kriegsgerichte geſtell werden ſollen. Dieſer Befehl wird jetzt auf Vo ung des Juſtſzz miniſters dahin geändert, daß die Reſerviſten, weiche ſich nur der Beteiligung an Krawallen ſchuldig gemacht haben, lediglich Diszip⸗ linarſtrafen treffen ſollen. Ein Tagesbefehl des Zaren. Petersburg, 14. Jan. Folgender Tagesbefehl erging an die Armee und die Flokte:„Port Arthur ging in die Hände dez Feindes über. Elf Monate währte der Verteidigungskampf; über 7 Monate war die ruhmreiche Garniſon von der Außenwelt abge⸗ ſchnitten, der Hilfe beraubt. Ohne Murren wurden die Enkbehrungen der Belagerung und die moralſſchen Qualen während der Enktwickelung der Erfolge des Gegners ertragen; Leben und Blut nicht ſchonend, hielt eine Hand voll ruſſiſcher Leute in der feſten Hoffnung auf Ent⸗ ſatz die wütenden Angriffe des Gegners aus. Mit Stolz verfolgte Rußland ihre Heldentaken; die ganze Welt beugte ſich vor ihrem heldenhaften Sinn. Die Kampfmiltel gingen ihnen unter dem An⸗ drängen ſtets neuer feindlicher Kräfte aus; ſie nußten, ihre Helden⸗ tat bollendend der Uebermacht erliegen. Friede der Aſche Emiges Un⸗ denken den unvergeßlichen Ruſſen, welche bei der Verterdigung van Port Arthur umkamen. Fern von Rußland, ſtarbn Ihr für Rußlands Sacbe, erfüllt von Liebe zum Kaiſer und Vaterland. Euch Lebenden ſei Ruhm! Gott beile Eure Wunden! Er ſchente Euch Kraft und Ge⸗ duld, die neuen ſchweren Prüfungen zu ertragen. Unſee Gegnen iſt kühn und ſtark. Unſäglichſhwer iſt der Kampf mitihm, 10 000 Werſt fern von den Quellen unſerer Kruft. Aber Rußland iſt machtvoll. In ſeinem tauſendjährgen Beſt⸗hen gab es noch ſchwerere Prüfungen, noch drohendere Gefahren. Aper jedesmaß ging es aus den Kämpfen geſtärkt und mit jeuer acht hervor. Unſete Mißerfolge ſind ſchwer. Indem wir unſere Vecluſte beklagen, wolle wir uns nicht verwirren laſſen. Mit ganz Rußland vertraue ich, daß die Stunde des Sieges bald eintritt. Ich bitte zu Gott, daß er meine Truppen und Flotten ſegne, damit ſie vereint den Feind niederwerſen und die Ehre und den Ruhm Rußlands ſchützen.(Sehr zuverſichtlich klingt das nicht gerade mehr.) * 1** * Berlin, 14. Jan. Offiziös wird mitgeteilt: Für das den Regeln der Neutralität entſprechende Verhalten der deutſchen Behörden in Tſingtau gegenüber den nach der Kapitu⸗ lation Port Arthurs dort eingelaufenen ruſſiſchen Schifſen hat die japaniſcke Regierung auf diplomatiſchem Wege ihren Dank ausdrücken laſſen. * Tokio, 14. Jan. Von der Garniſon voy Liautung wird gemeldet, daß am Dienstag die Ruſſen in der Nähe von Inkau geſchlagen wurden und ſich in Un⸗ ordnung nach Nord⸗Takaokan, ſüdlich von Niuiſchwang zurück⸗ zogen, unter Zurücklaſſung von 22 Tolen und 6 Verwundeten, Man glaubt, daß ihre Verluſte 200 Mann betragen. Am Frei⸗ tag wurden die Ruſſen von den Japanern bei Niutſchwang geſchlagen. * Tokio, 14. Jan.(Reuter.) Das japaniſche Torpedo⸗ boot 728 beſchlagnahmte vorgeſtern den engliſchen 95 1 Lethrington“, der mit Kohlen nach Wladiwoſtok be⸗ ſtimmt war, in der Tſuſchimaſtraße und brachte ihn nach Saſebo, Das Maxineamt macht bekannt, daß ein zweites Geſchwader von Unterſeebooten organiſiert wird. * e ererereeeredee——— Verantwortlich für Polittk: Chefredakteur Dr Vaul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayfer, für Lokales. Provinztales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelteg für Volfswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfeſ⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. G m h.: Ernſt Muüller. Der lautestfe W Ruf vom ieeeee — 7 verhallt oftmals ungehört, weil strandend Scklll ihn las Brausen der Brundung ver⸗ schlngt. So gehen auch unzählige wertvolle Winke, die uns die Zei ungen täglieh bringen; na eru unb achtet unter, weil sie im Gedacmnis des Lesere nicht baften bleiben. Es ist deshalb not- wWeniig, alles anerkannt Guie ott und in eindringlicher Weise dem Isenden Auge vorzuführen. Kommt dann im Laute der Zelt eine Gelegenheit zur Nutzunwengung, dann wird man s ch gern lehrreicher Hinweiss und erprabter Ratschläge erinnern. So gedenke man bei Blutarmut und Bleichsucht, bei Magen- und Darmſeiden des wohl-⸗ tuenden kräſtigerden Einflusses von Hausens Kasseler Hafer-Kakao. Nicht nur in Krunkheitsfä len wWird dieses'räpnrat von Pausenden vob Aerzten als Kräftigungsmittel verornet, sondern es ist auch soiner le ehten Verdaulichket und seines bohen Nährwertes wegen für kleine Kinder das Bekömmlihste und für schwächliche Schul⸗ binder das este Frühstücks- und Abendgetränk. Nur echt in blauen Kartons à 27 Würte, niewals lose. 350 l. Mannheimer Nerſich. gegen Verkilaung o Ungezteſer[ Art belltaß a Hatant, Sberh. Meyer, konzeff Kummerläget, Mannbeim a, 80 52523 eee A H GLANZEND BBUUTAUHZEI 1 255 80 5 TOILETTE-FETT-SEIFR 9 aunddertroffen für Bant⸗ u Teintpflege: Rein, mnd, oparsam. 0 C,Naumann, Seiſen-.s arfämeriefabrik; Offenbach a. M. 77ãͤũ ͤ 51847 Darmstädter Möbelfabrik und Runstsalon 6. m. h. H. Grossh. Hess sche Hoflleferanten. Bödleutendstes Einrichtungshaus Mitteldeutschlands. 200 Timmer-Einrichtungen stets lieferfertig vorrätn — Man verlange Freislisten und Abbldungen.— 228. —— ,— — 1 7 f 55. Mannheim, 14. Jauuar. General ⸗Anzeioer 8. Sette. 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Die Geſell⸗ Schteiden des Rebholzes wieder fortgeſezt. Das Holz iſt durchweg ten neben Aepfel auch Birnen. Die Umſätze waren ziemlich ſchaft keilt uns mit, daß nachdem ſie im März v. J. in Hamburg 5—— e bedeutend.— In Ba en wurden in der Bodenſeegegend Aepfel— eeeee, errichtet, nunmehr auch eine Fil ö ale in Mauss de zu Mk. 4,50—7, Birnen zu Mk. 4,75—7,50, in Freiburg, im gegründet hat. Zu Kollektivprokuriſten für die hieſige Filials 10 Ne eneh 10 1 1 55 Müllheim, Breiſach, Offenburg und Bühl Aepfel zu Mk.—9, wurden die Herren Bernhard Hoffmann und Raßhael Rau⸗ Monaten im Begehr ſtand, wie es aue heuer wieder der Fall iſt. Birnen zu Ni.—10, Baumnüſſe zu Mk. 1275—13, Kaſtanien 3 Da die neuen Weine ziemlich raſch ſich geklärt haben, ja ſchon ziem⸗ zu Mk. 14,75—15,25, in Gernsbach, Raſtatt. Pforzheim, Mannheimer Eſfektenbörſe e an uc viele beſſere Sachen volltändig hell ſind, andererſeits ein Leil Durlach und Bruchſal Aepfel zu Mk..75—9, Birnen zu Mk. 131 „ deg etwas fäurearm iſt, ſo iſt es leicht ecklärlich, datz bereits vor den—10, in Mosbach, Tauberbiſchofsheim und Wertheim Birnen vom 14. Jannar.(Offizieller Berſcht) der 7 Feiertagen in vielen Kellern das Herunternehmen von der Hefe zu Mk.—8, Aepfel zu Mk.—8 und in der Heidelberget Auch beute zeigte die Börſe ſehr ſtille Haltung und kamen uu 11 e ee eee in—5— Regel der Januar als] Gegend und an der Bergſtraße Tafeläpfel zu Mk.—13, Tafel⸗ kleinere Abſchlüſſe zuſtande. Brauerei Kleinlein⸗Aktien gingen zu elung Wein röcht frih 18 Faß 1201 18 10 15511 1 11 1 0 N zu Mk. 18.50 und Ka⸗ 200 Prog. um und Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu en geſetzt hat. Ein längeres Liegenlaſſen auf der Hefe hätte eine Ver⸗ pfal 8 i ett ilo gehandelt. In der Rhein⸗84.50 Proz. Geſucht blieben: Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik⸗ Entes minderung der ſchon ohnehin niedrigen Säuregehalte noch zur Hfiſch 10 5 WMt Mk. 12,75—13, graue fran⸗ Atten zu 141 Proz, und Seilinduſtrie⸗Aktien zu 99.80 Progz. folgte Folge. Daß man beim Abſtiche einen namhaften Prozentſatz von Mk. 750—8, Goldparmänen Mk. 9,50—9,78, O bl a ihten Hefe tonſtatieren kann, iſt ein Zeichen dafür, daß ſich die 1904er Geisdonker Reinetten Mk.—950, Schäferäpfel Mk.—8,75, 55 An⸗ raſch abbauen und bald fertig ſind. Das Handelsgeſchäft kommt rote Taubenäpfel Mk. 7,75.—8,25, Luikenäpfel Mk. 8,25—8,50, Vfendbeleſe. 41½ Vad..⸗G. f Rhſchiff. ldene immer mehr aus ſeiner Ruhe heraus, denn die Nachfrage nach der rote Eiſeräpfel Mk.—8,50, Schafnaſenäpfel Mk. 6,75—7,25, 4% Rhein. Hyp..unf 1902 00 80 bz., Hertran 50 B Ane, füngſten Kreszenz iſt erheblich gewachſen, während bei den ſtatt⸗][Petrumsäpfel Mk..75—8 25, Hausmannsäpfel Mk. 7,50 bis 33 0 1 9 05 ene van gebabten Verkäufen die Preiſe keine große Verſchiebung nach oben 8,50, Bohnäpfel Mk.—7,50, Kaiſer Alexanderäpfel Mk. 9,50 9„„%% 5% 1 55 9 00 99 758 lands erfahren haben gegenüber denen im Herbſte. Auch 190ger Sachen] bis 10, Tafeläpfel Mk. 9,75—10, Lederäpfel Mk.—8 50 und Vͤ 4 5 70 1955 enden ſtunden in jüngſter geit in einzelnen Gegenden recht gut in Frage. Winter⸗Kalvilleüpfel Mi. 13—13,25 der Zenkner. Diels an Nle Spener 101.—8f d Ge⸗ Die in letzten acht Tagen perfekt gewordenen Transaktionen waren nine⸗ 1 3½, Freſhurg l. B. 98 20 G4½ e%.—8 net recht bedeutend Butterbirnen erbrachten Mk. 12.75—13,25, Liegels Butter⸗des Karkeruße v. F 189 90 G 1585 e 9 my In Baden war der Umſatz in neuen Weinen in allen Wein⸗ 180 5 5 12.75—18, Winterdechantsbirnen Mk. 10,50 bis 3! ee Lahr v. J. 1802 48.20 f0 A. en 101.—0 Aber gegenden, wo mittlere Gewächſe erzeugt werden, fortgeſetzt ein recht af iſperance-Bergamottebirnen, nenn en 1565 4½ o% Puß..(G. Zellſtof'f. ab es lebhafter. Auch beſſere Sachen waren fortgeſetzt gefragt, konnten zer Mk. 6,50—7,25, Paſtorenbirnen Mk. 7,50—8,25, Grau⸗ 4% Ludwighafen 185 9900 Maſdhof vei Pernau in 8mal jedoch nur vereinzelt in namhaften Poſten in den Konſum gebracht birnen Mk. 7,25—7,50, Glockenbirnen Mk.—6,50, gemiſchte 103 55 Hipland 101.806 inſete werden. So wurden in letzten Tagen im oberen Rheintal und in Tafelbirnen Mk. 11—12, Baumnüſſe Mk. 13—13,25 und 5 9. Oblig. 19 5 900 4% Herren nütle Gem 100.—0 olleg der Bodenſeegegend 1904er Weiß⸗ und Rotweine zu M. 18—26 Kaſtanien Mk. 14—15 die 50 Kilo.— In Rheinheſſen 185 995 +%½% Mannh. Dampf⸗ „ daß begtw. M. 27—40, im Breisgau geringere 1904er Weine zu M. 28 wurden in Worms, Alzey, Oppenheim, Mainz und Bingen 3½„„ 1585 98 20 6 ſcleppschtaßeteendel, 1e meine bis 27, beſſere zu M. 30—45, Rotweine zu M. 30—55, in der[Aepfel zu Mk.—13, Bi Mf.— 0 70 3½ 5 85 1895 98.50 K8 4% unb. Lagerhaus⸗ erfen Markgräflergegend 1904er Hertinger, Biengener, Tannenkircher,] Mk. 18—14 und Kaſt e 15 Mk.—14, Baumnüſſe zu 3½ 5 1805 98.20 ee 1 tlich Seefelder, Feldberger, Bugginger, Schliegener, Lieler, Mauchener, ehandelt ſtanien bis zu Mk. 16 der Zentner 3½ o%„ 15904 98.80 b. e ee Broggingener, Hügelheimer und Vögisheimer zu M. 25—32, Aug⸗ 8 3½%% Mirmaſerter 98.— B Wal N 15 ben 25 gener, Scherzinger, Efringer, Schallſtadter, Wolfenweilerer, Rhein⸗ Induſtrie⸗Obligation. 41ů wwin chem. Tabriten 103—8 weilerer, Staufener, Müllheimer, Sulzburger und Laufener zu Neue Reichsbank⸗Anteile. Bezüglich der Begebung von 30 000 4½ 9% Akt.⸗Geſ.f, Setlindu⸗ 45 gellſtofffabr Waldhof 104.106 7 51— Nad aee Stück Reichsbank⸗Anteilen bringt das Reichsbank⸗Direktorium zur ſtrie rückz. 105%. 10150 G 25 en ichſtettener, Gottenheimer, Bötzinger, Niederimſinger, Schelinger,Ke; 112 Sasbacher und Waſenweilerer 1904er zu M. 24—30, beſſere Sachen ee der eeee Bezugsſcheine gegen Aktien. ſchen zu M. 86.—46, Rotweine bis zu M. 57 und in der Ortenau und e ee e Februar bis einſchließlich“ Banken Brief Geld Brief Gend Weies Bühlergegend 1904er Weißherbſt zu M. 39—65, Riesling zu Mark März ſtattfindet. Diejenſgen Inhaber vollbezahlter Bezugs⸗] Vodiſche Bank—+ 125 50 Ur. Schroedl., delab.—.— 200. 9 8 1 ähnlichen 85 die 100 Liter abgeſetzt.] ſcheine, welche an der diesjährigen Generalverſammlung teilnehmen e 1ꝛ6 5 Spever—— 138.— In der einpfalz gingen im Dürkheimer Bezirk 1904er wollen, mü i ugsſchei is ſpät 3 Fe„„„ D 126 280Ritter, Sckwebz.—— 8 7 ban. 0 Welß, deicen Bez wsſcheine bis ſpäteſtens 18. ebrugt eineOberrhein. Bank 106 75 108 600„ S. Meltz, Speyer—.— 102.— n in weine zu M. 400—600 bezw. M. 400—590, in Freinsheim und gen verweiſen wir auf das diesbezügliche Inſerat Wial⸗ Bank—.——„ 1. Storch, S.„—— 108 8⁰ 1——— 1904er zu M. 450—600, in Niederkirchen 1903er zu% ee e 15 5 ee 108.— rück⸗ 450—500, 1909er zu M. 550—600, in Kallſtadt, Ungſtein und Zur Gründung der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellf ee ee ee been n egee:: eten. Dürkheim 1904er zu M. 550—650, 1908er zu M. 450—550, in] ſchreibt das„B..“: Nachdem die Riheiniſche Sedba 8 78 157 0 Frei⸗ Wachenheim, Deidesheim, Ruppertsberg und Forſt 1904er zu Mark Konzern der Deutſchen Bank vor kurzem angeſchloſſen hat, ergab ſich Süldd. Bank— 108 50 1 eeen vang 760—1200, 1908er zu M. 800—1500, 1902er zu M. 1100—1600,] für die Diskontogeſellſchaft die Notwendigkeit, ich nach einer anderen Giſ..⸗ Rbſch Seeſt—— 96.— in Neuſtadt und Umgegend 1904er zu M. 440—550, 1903er zu] Verbindung in Mannheim umzuſehen. Ihre Wahl konnte auf keine ez Mannh. Dampſſchl.—.— 89.— Kbb⸗ M. 425—500, in Bergzabern, Landau, Edenkoben und Umgegend geeigneteve Firma fallen, als das Haus Ladenburg. Dieſes gehört Wälz Fudwtobahs— g. Lagerbaus 91.— 1908er zu M. 275—825, 1904er zu M. 260—320 und in Grün⸗ zu den älteſten und angeſehenſten Vankfirmen Deutſchlandg. Leichten— 1,„.nück-u. Mettverf.—— 219.— 115 ſtadt und benachbarten Orten 1904er zu M. 320—370, Rotwein]Herzens werden ſich die Inhaber des Hauſes Ladenburg nicht 155 Hellb 1 73.— 187 4%„ Aſſecnrran:—— 979.— k⸗ zu M. 200—220 und 1903er zu M. 240—270 besw. M. 225 bis ſchloſſen haben, ihre Selbſtändigkeit aufzugeben, und ſo kann ſchon n Continental Verf.— 25.— ſebo. 285 die 1000 Liter in andere Hände über. aus dieſem Grunde angenommen werden, daß die Diskontegeſellſchaft ee eee Namz. Nerſt erung 251.— von In Rheinheſſen wurden in Alzey, Gauweinheim, St. ſich bei dieſer Transaktion zu erheblichem Entgegenkommen hat beveik A⸗ chem. Inductr..— 2— Jben Bere, Johann, Sprendlingen und Wallertheim 1904er zu M. 290—320. finden laſſen. Das Vankhaus Ladenburg hat ein umfangreich 7 Na! Anil. u. Sed ifbr. 408.——.—ülrtt. Transp.⸗Lerſ.—.— 600.— * 1908er zu M. 325—350, in Spiesheim, Wolfsheim, Stadecken, Kreditgeſchä 2 2 N2 Ch⸗ m. Fab. Goldenna.—.— 156.— Induſtrie. geſchäft. Ueberdies unterhält das Haus Beziehungen zu einer]Nerer Kahrt.⸗ S— 80 Nieder⸗ und Ober⸗Saulheim, Jugenheim, Wöllſtein und Udenheim 5 F0 ˖ beremchem. Fabriten 809——„G f, Seſlindulr.—.— 88. „ ſijgoser zu M. 310—340, 1904er zu M. 275—315, im Ingel⸗ größeren Anzabl von Induſtriegeſellſchaften, von denen ſpeziell die] erein O. Oelfabriken—.— 128 50½ Dinglerſche Michſhr.—.— 10— 5 zeimer Grunde 1904er zu M. 380—880, 1008er bis zu M. 400, e ee 55 N amaſim Wakemer 10%. in Büdesheim, Ober⸗ und Nieder⸗Ingelheim 1908er Frühburgunder S 8 f ib 7 8 55 5 1 55 10 ee e—5—2 wfe, RNotweine zu M. 780—850, 1902er zu M. 900—1150, in Vingen l t beſen 505 8 Brauereien Güttech. Sen— 07. isoer und 1904er zu M. 500—600, in Oſthofen, Weſthofen, Becht⸗ kommt gerade in den Verſchiebungen, di Kampf in der Bantwelk] Bad. Brouerel—— 181.—Karler. Maſchinenban—— 945.— beim und Mettendeim 1908er zu M. 380—360, 190 4ler zu Mark] Mannheim vol ſchuubengen, die ſich in jungſter Zeit un] Linger Altienberbr. 46.——.— Rähmſbr Hald u. Reu—— 288.— N 8 5 tannheim vollzogen haben, beſonders ſtark zum Ausdruck. Die E—* n— 300—330, in Alsheim 1902er zu M. 540—550, 19083er 3u Mark Deutſche Bank hat dort in der Rheiniſch Kredit Durl. Hof vm. Hegen Koſth. Cell.u. Paplorf.— 145— 350—3880, 1904er zu M. 350—375, in Guntersblum 190der zu Süddeutſche 5 di 855 1 4 e vereinigt kie] Eichbaum⸗Biauere!—.— 155 50 Nannb. Gum. u. Asb.—.— 84.50 M. 550—580, 1908er zu M. 450—480, 1904er zu M. 500—550, beſitzt eine eig heiniſche Bank, die Dresdner Bartk] lefbr Rühl, Worms 104 50—.—Maſchfbr. Badenig—— 188.— in Ludvigsbähe 1904er zu M. 540—550 und in Nackenheim, Voden⸗ 1 eigene Fi 9 unheim, die Disontogeſellſchaft faßt Ganters Br. Freiburg—.— 111.—[Bfälz. Näh. u. Fahr. F. 110.25 110— heim, Schwabsburg, Oppenheim und Nierſtein 190ger zu M. 590 in nheim feſten Fuß durch die Umwandlung des Bankhauſcs] Jlemlein, Heldelberg—.— 200-Fortl.⸗Cement Heidlb.—.— 188.75 bis 1100 und 1904er zu N. 600—1200 die 1200 Liter unter Ladenburg in die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft Eine Kapitals⸗ an Meſſerſchmitt 77.——.—Berein Freib. Ziegelw.—.— 147.— Segel betegt erhöhung iſt, wie wir hören, bei der Diskontogeſellſchaft aus Anlaß ie 8— 250.—]., Speyr.„ 78.—— Im Elſaß wurden in der Weißenburger Gegend, im Straß⸗ 550 Wialibr. Geſſe Mohr 57 Fege e 7 burger Landkreiſe, im Weilertal, in der Schlettſtadter Gegend, im Wie die„Frkf. Ztg. meldet, ſollen außer den geſtern genannten[ Blauere'nner— 258.— Zuckerraff. Mannbh.—— 164 Barrer Kanton und in der Moſſiggegend 1904er zu M. 18—161, Herren noch weiter in den Aufſichtsrat der Süddeutſchen Diskonto⸗ empfiehlt die Dr. H. Haas'sche Drucksrel 1 6. 2. Her dmatose E Verſuch 0 LEISCH. EISS 5 Kervorragendes appetitanregendes Krätgungemittel! Erhaltleh in Apotneken und Droguerlen. I5ö egen Haben Sie unſere Neujahrs⸗Ermahnung beherzigt? Laſen Sie die 2ͤ ·˙ÜüAAA(— 20 Gründe der Vernunft, warum man Kaffee nicht trinken ſoll?— Hegen—— e den 555. Sie immer noch Zweifel gegen Kathreiners Malzkuffee?— Wohlan!— Nramp's ede ekereeee rau. dann gibt es nur einen einzigen Weg, wie Sie Ihre Bedenken beſeitigen 3 5 2+ K 4ar: u.50. Kleine Flasok 155 und ſich über die geſundheitlich ſo hochwichtige Frage volle Gewißheit Unterpreisposten 2— und k. L10. „ Gebpranchs-Auwei tis. — verſchaffen können!— Machen Sie noch heute einen Verſuch mit 50 e eee ee, ö Kathreiners Malzkaffee! Gehen Sie in das erſte beſte Kolonialwaren. 2 J. Hirt& COo. Geſchäft und kaufen Sie ſich ein kleines Paket Kathreiners Malzkaffee, Batiste mit Tupfen usw., C 5 5 eide, Messalinart p. Mtr. 1,40 M. die Ausgabe iſt doch ganz gering! 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Lir, 9——5 ar zu machen. an iſt einfach erſtaunt, wenn man dieſen Unterſchied I ee 120 M Etiqueffei L. Müller, Weingutsbeſitzer, zum erſten Male wahrnimmt und mit eigener Zunge koſtet. Ludwigshkalen, Wutelsbachſtr. 84 5888 ö „. Seitt Mannheim, 14. Januar. Elichè Just Seblele 0 2 Inststrasse, lecben Aib. Musik te ſſeferf nact alſen Perfahren für Jndusfrie u. Sesderbe in feiner—— mit— und 8 E General⸗Anzeiger. 5 85 —— TagesornunZ, zu der am Donnerstag, 19. Jan. 1905, vormittags 9 Uhr, iltfindenden Bezirksrals⸗Hitzung. 1. J. S. des Johann Jakob Heinz! Kall Schlevf, Friedrich Rapp, Heinrich Lutz in Mann herm gegen die Stadigemeinde Man den Beizug zu den often der Luther r. 2. J S. bel Konkurs: aſſe der 1 ema Kopp& Gehrig in Mann⸗ eim gegen die Stadigemeinde, Forderung betr. . Geſuch des Karl Vetterol, in Neckarau um Erlanbuis zum Belrieb einer Schautwirtſchait ühne Brauntwe uſchauk eim Hauſe Lili enſt: aße 70 in Mecarau 11 5 5 8, 4. 5. Des gl. des Heiurich Fügen hier im Hauſe Nheinhäuſerſtr. 47. 6. Desgi des Gottlieb 2759 Drehei im Hauſe 4 Querſt aße 8. ch der Frledrich H agen⸗ 5 in Seckenheem 1 N. Schant wirie 10 flsrechts 1055 Bianntweinſchank vom Staa s- bahnhof nach dem Hauſe Kreis⸗ aße 7 in Seckenherm. 8. Geſuch der Anna Wiegand hier um Erlaubnis zum Be⸗ trieb eines Siegenvermittlungs bitreaus. 9. Ahänverung der Baufluchten in ber öſtlichen Stadterwetterung Mannheem. 10. Geſuch des Johann Ruf Bierbrauer in Feudenbeim un Erlaubuis zum Betrieb der Giit wirtſbaft„zum Adler“ in Feu⸗ be! Geſuch des Jakob Vögele 8 Jiveshelnl um Gllaubn ͤ zum Bekriebe der Nea ga wiriſ bait „zur Roſe“ in Itpesheim. 5299 12. J. S. des Halnrich Maier und 955 ben des Joſe Semies 15 gegen die! Stadtgemeinde, Sttaßentonen beir. Sämtliche auf die Tages⸗ orpnung bezüiglchen Akten liegen wä rend 8 Tagen zur Eiuſicht der Beteiligten, ſowie der Heiien Bezirksräte auf diesſeitiger Ranz⸗ lei auf. Mannheem, 14. Januar 1905. Großh. Bezirksamt: Lang. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, 16. Jan. 1905, Rachmittags 2 Uhr werde ich im Paudlolal g gen bare Za⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffent ich verſteigern: 300 Feilen, Clichees, Mö⸗ bel u d ſonſti es. 20875 Mannyei„ 14 Januar 1805. Dingler, Gerichtsvollzieher. Imaugo⸗ Verſteigerung. Montag, 16. Januar 1905, nachmittags 2 Uhr werde on Pflandiotal 4, 5 895 gegen bare Za lung im ollſtreckungswege öſſenilien ver⸗ ſtelgern: 20872 10 Kiſtchen Zigarren, eine jähmaſchine, 1 Fahrrad, üreaueinrichtung, 1 Schreib⸗ maſchine, 1 Kopierpreſſe, 1 Schuhmachernähmaſchine u. Verſchſedenes, ſowie Möbel aller Art. Mannheim, 14 Jan. 1905. Zollinger, vollzieher. — Anmahme;ar Amnoncen aleemgen rescet Schön möblirtes EZimmer mit Penſion per 1. Febr geſucht. Off. wit Pieis au abe unt. K. 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Herr Stadtpfarrer Ahles. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Herr Kirchenrat Ruckhaber. Abends 6 Uyr Predigt, Herr Sadto ker Honſell. Abends 8 Uhr Voſtrag von Herrn Stadtvikar Zettelmann über: Sebaſtien Bich unter Mit⸗ wirkung des Vereins tlaſſiſcher Kirchenmuſik. Luthertirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarfer Simon. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Heeur Stadtpikar Sieſert. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Siefert Aula des Realgymnaſiums(Eingang Tullaſtraße). Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer von Schöpffer Morgens 1 Uor Kindergottesdienſt, Herr Stadivikg Höer. Abends„ Uhr Rredigt, Herr Städtvikar Mayer Johanniskirche(Lindenhof). Morgens 10 Uhr Pre⸗ digt, Derr Sta tpfarrer Sauerbrunn. Morgens 1 Uhr Kinder ottesdienſt, Herr Stadtpfarrer Sauerbrunn. Neckarſpitze. Nachm. 3 Uhr: Predigt Herr Stadt⸗ vikar Honſel. Diakoniſſenhauskapelle. digt, Herr Pfrer Kuhl ween. Franzoſiſcher Gottesdienſt Sonntig, 15. Jauuar, vormittags ¼10 Uhr im evang. 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Stadtmiſſtonar Lehmann. Lindenhof, Bellenſtraß e 52. Sonutag 1 Utr: Sonntagsſchule. an etas%9 Uhr: allgem. Bebelſtunde, Stadtmiſſionar drämer. Zu den allgem. Bibelſtunden der Stadtmiſſion iſt jedermann ſteundlich eingeladen. Fpang. zuunner⸗. Junglengsbekeit. F. J. 23, 23. Wochenprogramm vom 15.—21. Jauuar. 8 Sountag, is Jan, älter? Abteilun!; abends ½9 Uhr Vor⸗ lag von Herrn Stadiv kar Siefert: Bilder aus deſn jüdiſchen Volfsteben der Gegenwart. Jugendabteilung: Freie Unterhaltung Moftag, 16. Jan, älkere Abtenung arends ½9 Uor Birel⸗ ſtunde in U 8, 2 uder 2. Petri 1, 19—21. Herr Pfarrer Kühle⸗ wein, in Trauteurſtraße 21 übei 2. Peiri 1 15—18, Herr Bau⸗ führer Klos, in K 2, 10 Probe des Strelchchors. Dlenstag, 17. Jan., abends ½9 Uhr: allgem. Bibelſtunde auf der Nettarſpitze. Abends ½ Uhr Turnen in der Turnhalle des Großb. Gymnaſtunis. 2 Miltwoch, is. Jan., nachmittags—6 Uhr, Bibelkränzchen für Schüter hoherer Whranſtalten. Dounerstag, 16. Jan. nachm. von 2 Uhr an chriſlliche Bäckerverelnigung. Abends ½9 Uhr Spiel⸗ und Leſeabend. 9 Uhr Piove des Mäunerchols. Freitag, 20. Jan., abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ abteilung über Apoſtelg. 11, 27—80, Herr Stadt iſſtonar Rrä er⸗ Samstag, 21. Jan., abends ½ Uhr: Verſammlung den Stadtmiſſionar Nugendabtenung der Suwetzinger Vorſtadt, Trattleurſtiaße 2 410 ühr Gedeſsverenigung Jeben Dienstag u. Freitag abend Proben des Poſaunenchors Jeder chriſtlich geſinnte Maun und Jüngling iun zum Beſucn der Verſa mmlungen herzlich eingeſaden. Auskunft in Vereins dligelegenheiren erteilen: der 1. Bo ficzende, Stadtoikar Schüſſeltin 5, 21, der Sekletär, Stadt niſ ipnar Lehmann. U 3, 23. Bund vom weißen Krenz. Fennde 18. Jauuar, vormi ags ½9 Uhr Bibelbeſprechung. Freunde der Sach⸗ ſind berzlich willkonmen. ——— Apofoliſche Gemeinde, Schwehingerür. 124, Hini Goltesdienſt: Sonntag vormittag 10 Uyr, nachmittags Ubrz Donnerslaa, bends 81½ Ubr. Freireligioſe Gemeinde. Sonutag 15. 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Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile.. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerale 28„ Die Rellame⸗Zeile 60„ —— Expedition Nr. 218. Nr. 11. —̃ͥ̃—ͤn—— Bekanntmahung. Die Unterſuchung der Wohngebäude im IV. Bezirk— Lit P— U betr. Nr. 24871. Unter Bezug⸗ ahme auf unſere Bekannt⸗- machung obigen Betreffs vom 22. März v. J. Nr. 307511 kringen wir hiermit zur Kennt⸗ Ais der Beteiligten, daß nach Abſchluß der Vorerhebungen durch den Wohnungkontroleur gemäß Entſchließung des Be⸗ n vom 9. Febr. 18 9 te Unterſuchung der Wohn⸗ ebäude im IV. Bezirk Lit —U der Stadt Man heim durch die gemäߧ 12 der Verordnung vom ⸗7 Juni 1874 in der Faſſung vom 10 November 1896„bete, die Sicherung der öffentl. Ge⸗ ſundheit und Reinlichkeit“ be⸗ kufene Wohnungs⸗Unter⸗ ſuchungskommiſſion vor⸗ genommien wird. Die Wohnungs⸗Unterſuch⸗ ungskommuſſion beginnt ihren Umgang am 5289 Dienſtag, 17. Januarl. J. Die Unterfuchung wird in der Zeit zwiſchen vormittags —1 Uhr mittags ſtattfinden. Wir fordern die Hauseigen⸗ tümer, Vermieter, ſowie Mie⸗ ter von Wonnungen, Schlaf⸗ und Arbeiisräumen hiermit auf, die in Betracht kommen⸗ den Räume zur Beſichtigung auf Anfordern der Wohnungs⸗ Unterſuchungskommiſſion zu öffnenu zugänglich zu machen. Im Falle der Weigerung müßte zwangsweiſe Oeffnung der zu beſichtigenden Wohn⸗ ungen und Räume auf Grund des§ 30 P. Str. G. B. von hier aus angeordnet werden. Mannheim, 9. Januar 1905. Großh. Bezirksamt: Levinger. Bekauntmachung. Gefunden und in J 6. 7 (Aittler) abzuholen: Kinderſportswagen, doppel tig, mit verſtellb. Lehnen, hraun angeſtrichen. 5204 Mannheim, 18. Januar 1905. Gronh. Bez rkeamt. Pol zeidirektion. Hgekanntmachung Eingefangen und bei Wa⸗ ſenmeiſter Stamm, I 5. 9 uutergebracht: 5205 1 Rattenpinſcher, gelb, mannlich bet Johann Glaf, Dalbergſtr. 28 1Wuntergebracht 1 ſchottiſcher Schäfer⸗ und, ſchwarz, weiß, rot, annlich, bei Waſenmeiſter amm untergebracht 1 Pün⸗ ſcher, gelb, männlich. Sroß Bez rksamt. Polizeidi ektion. FSonkursverfahren. Nr. 353. In dem Konkurs⸗ — ren über das Vermögen berrheiniſchen Da pfbag⸗ el Hutflietz K Schmid, offene udeisgeiellſchaftin Maunheim, zur Abnahme der Schlußrech⸗ nig des Verwalters und zur eſchlußtaſſung der Gläubiger über die Erſtattung der Ausla⸗ Fer und die Gewährung einer igitung an die Mitglieder Gläübigerausſchuſſes der ſchlußter uin beuimmt auf Mittwoch, 3. Febr. 1905, vormittags 11 uhr, Dor dem Amtsgerichte I h erſelbſt, Neubau, Sitzungsſaal 8, Zien⸗ mer 112. 5297 Der Gerichtsſchreiber Großh. 1 5 8 8 I: ohr. Hekanntmachung. Schließung des Bades Schwetzinger Vorſtadt betreffend. Nr. 1921. Das Brauſebad Schwetzinger Vorſtadt bleibt wegen Vornahme von Reini⸗ 5 und Reparaturen in der eit vom 6. bis 19 Jannar „J. geſchloſſen. 30 00/ Mannheim, 18. Jan. 19 Bürgermeiſteramt: Ritter. 7 Muudeiner Pliderhabs H 7, 31, Jungbuschstr. Inhaber: Mühelm Ziegler, dasvr Billigste Bezugsquelle in ge- rahmten und ungerahmten Bil- dern, sowie Ralvorlagen aſler Art, geschmackvolles Kinrahmen Ton Bildern, Brautkränzen eto., Feinigen und Bleichen von alten Stahl- und Kupfersticnen. Alle in die Glaserei einschle kenden Arbelten werden protap! Bekanntmachung 9 Die Ausdehnung der 88 135—139 b der R. Gewerbeordnung auf di Werkſtätten der Kleider- und Wäſchekonfettion betr. Nr. 41211J. Zur Vermeidung von Iretümern machen wir die beteiligten Geſchäftsinhaber auf folgende Punkte aufmerkzam: 529 1, Die 60 Tage, an welchen nach 8 6 der Kaiſerl, Verordnung obigen Betreffs vom 17. Februat 1904 (.⸗G.⸗Bl. S. 6⸗) Arbeiterinnen über 16 Jahre über die in§ 4 Abſ. 1 und ⸗der genannten Ver⸗ ordnung feſtgeſetzte regelmäßige Arbeitsbauer be⸗ ſchäftigt werden dür en, verkeilen ſich auf dus Kalenderjahr d. i. die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember jeden Jahres, nicht we vielfach an⸗ genommen zu werden ſcheent, auf jeweils das Jahr nach Inkrafttre en der Verordnung d. i. die Zeit vom. Juli 904 bis 1 Juli 9 5 u. ſ. f. „Arbeiterinnen über 16 J hre— jedoch nur ſolche— dürfen zwar an Samstagen und Vorabenden von Feſttagen bei einel Höchſtarbeitsdauer von dreizeon Standen auch nach 5½ Uhr nachmittags und zwar bis 10 Uor avends beſchaäftigt werden. Da edoch jeder ſolche Tag, an welchem, wenn auch nur eine Arbeiterin über 16 Jahre nach 5½ Uhr nachmiltags beſchäftigt wird, an den vorſtehend unter Ziffer 1 genan ten 60 Ausn ihmetagen in An⸗ rechnun! kommt, ſo empfeh ſen wir den Gewe be⸗ treibenden, von der Befugnis, Arbeiterinuen an Samstagen und Vorabenden von Feſttagen nmach 5½ Uhr nachmittags chäftigen zu d rfen, nur in wirklich dringenden Bedarfsfällen Gebrauch zu machen, damit für die Saiſonzeiten namentich gegen Jahresſchluß, noch die genagende Anz hl von Ausnaymetagen für Ueberarbeit zu Verfügung ſteht. Eeine amtliche Genehmigung für Ueberarbeit über die hierfür in der Kaiſerl..⸗O. ſelbſt vorgeſebenen(0 Tagen hinaus kann nicht erteilt werden, da eine Befugsis hierzu der Verwaltungsbehörde in der Kaiſerl..⸗O. obigen Be⸗ treffs nicht eingeräumt iſt. Mannheim, den 9. Januar 9 5. Großh. Bezirksamt Abteilung 4 Ne4. Bekanntmachung. Medizinalſtatiſtik betr. No. 98. Im 4. Vierteljahr 1904 ſtarben in der Stadt Maunheim (exeluſ. Käferthal⸗Waldhof und Neckarau) 546 Perſonen, darunter Kinder unter 1 Jahr 194, von—15 Jahren 95. Auf 1000 Ein wohner und das Jahr berechnet ergiebt ſich eine Sterblichkeit von 18,2 gegen 29,7 im 3. Vierteljahr. An anneckenden Krankheiten ſind geſtorben: An Maſern 7 gegen 18 im.Vierteljahr1904 — 2 „ Keuchhuſten 3 18 „ Typhus 5 „Rachen Diphterie „ Kehlkopfkroup„ 0 0 „Scharlach 3 8 5 „ Wochenbettfieber 1 8 5 „ Lungen⸗u. ſtehlkopftuberkuloſess„ 79%„„„ 7 „Verdauungsſtörungen der Untereinjährigenss„ 362„„ 4 „ Jufluenza 3F3„% 4 Aogeſehen von einer nahezu epidemiſchen Steigerung der Schartach älle war die öffentliche Geſundhert un 4, Quactal 1907 eine güuſtige, insbeſondere ſind die Erkrankungen an Lyphus und die Beidauungsſnörungen der Unteteenſagrige ſeyr erheblic zurückgegangen, wenn auch nou ein Todesfall an Typus ehr verzeichnet iſt. Es wurden eben mehrere Kranke aus dem 3. Quattal überno umen. 5293 Mannheim, den 12. Jan. 1905. Der Großh. Bezirksarzt I. Med.⸗Rat Dr. ſugler. Näctste Woche Wozltäteelts-Zanung f der Grossen alde. Geld-Lotterie? Zlehung sicher 21. Jauuar 1906 2928 Geldgewinne r 4,000 Mark 1. Hauptgewinn Mk. 20,000 Mk. 20,000 2. Hauptgewinn M. 500 Mk. 3600 Mk. 19,000 2926 Gew. zus. Mk4. 19,000 to und Liste 30 Pfg. liose à 1., 11 Lose 10 M. bre eungehit J. Stürmer, bebt Stlassburgl..“16?* In Mannheim: Moriz Herzberger, Adrian Schmitt, J. M. Ruedin, W. Fiskus, Gg. Engert, Gg. Hochschwender, Jean Koehler, Leop. Levi, F. Martens, Aug. Wendler, Jean Gremm, Max Hahn, Exped., der Neuen Bad. Landes- zeltung, A. Dreesbach Nachfolger; in Meddesheim⸗ J. F. Lang Sohn. ̃ 58846 4 fiviera-Veilchen-parfum ist an Feinheit unübertrefflich. Durch lange Versuche ist es mir ferner gelungen, mit künstlichen Riechstoffen ein neues Parfüm herzustellen, welches durch einen Probe- versuch jedermann überraschen wird Probeflacon 30 Pfg. 53495 Brrrrrrrrnnn Samstag, 14. Januar 1905. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B Bd V,.⸗Z. 35, wurde heute eingetragen: Firma„Deutſch Belgiſches Handels⸗Comptoir, Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung Filtale Mann⸗ herm“ in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung mit dem Hauptſitz in Hamburg. Gegenſtaud des Unternehmens iſt: Der Vetried von Handelsgeſchäften ager Art, ſpeziell nach Belgien aber auch nach allen andern Ländern, ins⸗ beſondere die Uebernahme von Agenturen und die Ausführung von Kom miſſionsgeſchä ten. Das Stammkapital beträgt 100, 000 M. Geſchäftsführer iſt: Bernard Jozef Willem Wiggers, Kaufmann in Hamburg. Bern⸗ hard Hoffmann und Ra⸗ phael Ranſon in Mannheim ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt und gemeinſchaftlich zur Vertre⸗ tung der Zweignmiederlaſſung Mannheim und Zeichnung deren Fürma berechtigt. 5298 Geiellſchaft mit beſchränktei Haftung. Der Geſellſchaſt ver trag iſt am 4. März 1908 feu⸗ geuellt. Die Dauer der Geſell⸗ ſchaft iſt auf 12 Jahre feſtgeſetzt. Bekanntmachungen der Geſell⸗ chaft erſolgen im Deulſchen Reichsanzeiger. Maunheim 13. Jan. 1905. Gr. Amtsgericht J. 5 Jagd⸗Verpa gtung. Die Ausübung der Jagd auf den Bezuken I. und II. dei früheſen Ge arkung Neckarau werd im Bureau der Fubr⸗ und Gutsverwaltung U 2, 5 am Freitag, 20. Jau. 1905, vormittags 10 Uhr, im Weg der öffentuchen Stuige⸗ rung für die Zeit vom 1. Febr. 1905 bis mit 31. Januar 1911 neu verpachtet 39899% Jagdbezerk IL. 347 ha 5 Plan und Bedingungen können bis zum Steigerungstſag von 10— 12 Uhr vor nittags und —7 Uhr nachmittags auf dies ſeitige Buieau— U 2, 5— eingeſehen werden. Als Sieigerer werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitz eines Jagdpaſſes be⸗ finden oder durch ein Zeugns des zunändigen Bezirksaſats nachweiſen, daß ge en die Er⸗ teilung eenes Jagdpaſſes Beden⸗ len nicht obwalten. Mannheim, 12. Jau. 1905. Fuhr⸗ u. Gutsverwaltung e Holz⸗Verſteigerun). Donnerstag, 19 Jon. 1905, nachmi tags 3 Uhr, z verleigern wir an Ort u. Stelle ca 2000 Stück Weidenwellen a Bruckgieſen. Zuſammen⸗ kunft bei der Leimengrube der früheren Ge⸗ markung Neckarau Krebs. Verſteigerung. Mittwoch, 18. Jaunar 1905 und die darauftolgenden Werk⸗ tage, nachunttags von 2 Uor an werden im Verſteigerungs⸗ lokal des hieſigen ſtädliſchen Leih bauſes Lil. C 5 1(Zeughaus⸗ Eingang weſtliche Seite die ver⸗ jallenen Pfänder vom Jahre 190 Lit. ANr. 34758 bis mii Yer. 37828 Lit. I8 Nr 90088 bis mit Nr. 98810 welche am 17. ds. Mis. icht ausgelöſt ſind gegen Bar⸗ zatlung öffentlich verſteigert. Die Uhren, Gold⸗ und Silber⸗ pfänder kommen Freitag, den 20. dſs. Mts., nachmittags von 2 Uhr ab, zum Ausgebot. Mannheim, den 2. Jan. 1905 Ad. Arras, 0 2, 19•20. E I, 16 Planken und dilli ansgefvurt 223— Sgc atſunf Total-Ausverkauf wegen Oeschäfts-Aufgabe. Da mein grosses Lager in ganz kurzer Zeit vollständig geräumt sein muss, werden von heute an sämtliche Artikel, aueh die täglich eingehenden Frühjahrs- Neuheiten, zu fabelhaft billigen Preisen ausverkauft. M. Goldmann Herren-Mode-Artikel u. Wäschehaus. Stä t. ve hheusverwaltun 58272 E I, 16 Planken 115. Jahrgang. Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 167. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Schries⸗ heim belegene, im Grundbuche von Schr esheim zur Zeit der Ein tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Landwöts und Schuneds Adam Schmitt Uein Leutershauſen eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchriebene Grundnück am Samstag, 4. März 1905, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Nolariat im Rathauſe zu Schriesheim ver⸗ ſteinert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt ainm 10. Den 1904 in das Grund⸗ buh eingetragen worden. Die Euſicht der Mitte lungen des Grundbuchamts, ſowie der ührigen das Grundſück belreffen⸗ den Nachweſungen, insbeſondere ber Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowert ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtuch waren, ſpäteſtens n Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Gevoten anzumeſden und, wenn der Gläubiger widerſpricht glauͤb⸗ haſt zu machen, widrigenzalls ſit bei der Feſtuellung des gerengſten Gebotes nicht berückſichugt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserloſes dem Anſpeiuche des Glauvigers und den übrigen Reuhten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendes Recht haben werden aufgefordert, vor der Erterlung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein lellung des Verfahrens herbei⸗ uführen, widrigenſaus für das decht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibang des zu verſteigernden Grunbſtuckes: Grundſuch von S riesheim, Band 15, Heft 28, Beſtandsver⸗ zeichnis J. .Z. 1. lid. Nr. der Grund⸗ ſtude im B. V. I, 2, Igb.⸗Nr. 24185, Flächen utat, 15 ar 01 qm Ackerland, Kurzes Galgengewann, einſ. Nr. 2444. andſ. Nr. 2146 Schätzung 1000 Mk. He delberg 9 Jan 1905. Großh. Notariat Iy als Vollſtreckungsgericht. Willtbalo 54348 Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 1910. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zeit der Efntragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Na en der L renz Fre müller, Bäcker⸗ Witwe athareun geb. Wert in Nendheſch engetragene, nach ſtehend beſchriebeneßunoſtücka Saustag, 1. Januar 1905, vormiitags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B4 Nr. 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 2. Nove ber 1904 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie ur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebols nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verfteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein ſtellung des Verfahreus herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: — ——5 Grundbuch von Mannheim, Band 219, Heft 21, Beſtands verzeichnis J. Lagerb.⸗Nr. 4466, Flächeninhalt 1 a 29 qm Hofratte int Stadt⸗ etter, Litera 1 1 Nr. 14. Hieraut ſteht: a. ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Keller; b. ein viernöckiger Seitenbau lechts, Wohnung und Magazin geſchatzt zu 51000 Me Hierzu Zubehörſtücke im Werie von 418. M Mannheim, 17. Novbr. 1904. Eroßh. N tariat III als Bollſtreckungsgericht: 5803 Dr. Elſaſſer, Welssnähenä Stier Wrd angenommen. KNetbeihches Bürgerhoſpital. Veran wortlicher Redakteur: Franz Kircher— Diuck und Verſrieb: Ur, H. Haas'ſche Buchdrackerel G. m. b. H. Odenwald⸗Club Sekk Maunheim⸗Ludwigshafen 2 Sonntag, 22. Januar 1905 Erste Programm- Tour. Ziel: Bergſtraße. Heidelberg⸗Siebenmühlenthal-Hohe Niſtler—Siebenwege— Schriesheimer Hof— Sanatorium Stammberg Schriesheim. Gemeinſa es Eſſen um ½5 Uhr 1. d. Pfalz in Schriesheim, trockenes Couvert à.30. 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Iduung dielnef ugzef af8upguenpalnſe ueneng usg u50 pfuzes gun dnppuuge qivg pn 2dh teeeeee eneunlu bcguzſounm zig gun zeguvusepancß utegh uf leinegllocz uug ui 80 dl 0„ngeeeee g ueeg“ — war im Grunde eine auf den Eruſt des Lebens geſtimmte Natur, und obgleich er ſich das in dieſer Stunde durchaus nicht Har machte, hakte er manches anders erwartet, verſtand er nicht ganz dieſes leichte forgloße Weſen ſeiner Braut. Es war im noch zu neu, dieſes ſo raſch, ſo unüberlegt und ſo feſt ſchon gekeupfte Berhältnis, es war ein Kleid, das ihm noch nicht paßte, und er lächelte etwas ſchwermüttig zu ihrem oberflächlichen Geplauder Er trat zu Tante Eillh, ſah ihr ernſt in das verdrießliche Geſicht i„Du kannſt mir vertrauen, Tante.“ er Ausdruck feiner Züge frappierte ſie, er ſah plötzlich männ⸗ licher aus, reifer. „Du jpnrft immer ein guter Junge, Enrico,“ entgegnete ſie be⸗ änftigt und ergriffen.„Verlaß ſie nie, ſie ſteht allein, mache ſie 9 ch.“ „So wahr mir Gott helfe, Amen.“ Es klang feierlich durch das Gemach, in das ſchon die Abend⸗ ſchatten fielen, und Klara überlief es jählings wie ein Schauer. Es backte ſie eine ganz unmotivierte Furcht, die ſie abſchüttelte, indem ſie ſich in ſeine Arme warf. Er wollte nicht zum Eſſen bleiben, er mußte nach Hauſe um der Mama willen, die er heute noch kaum geſehen. Sie verabredeten haſtig noch ein paar Gelegenheiten trau⸗ kichen Beiſammenſeins für die nächſten Tage. Die Zeit war ſehr nusgefüllt mit den Vorbereitungen für ſeine Reiſe und den not⸗ wendigen Abſchiedsbeſuchen. Sie würden ihnen karg zugemeſſen ſein, die Glücksmomente. Dann ging er. Er warldte ſich, ſchon auf dem Korridor ſtehend, noch einmal zurück. Klara ſtaud nahe dem Fenſter, die Silhoutte ihres zierlichen Köpfchens mit dem ſchtveren, blonden Haarknoten hob ſich ſcharf gegen den hellen Abendhimmel ab. Auf ihrem jungen Geſicht lag ein ktriumphierender, über Zug, der ihm fremd war, ihn ſtörte und bedrückte loß die Tür. Er hatte ja ſelbſt gebeten, daß ſie ihn nicht geleiten ſol wolkten jeden Anlaß zu Gerede, auch den Dienſtboten gegenüber, vermeiden, aber etwas von dem Tronnmigsueh, ders ſeine Bruſt beklemmte, von dem beſonderen Ernf der Lage ſolete doch auch ſie bewegen. Er verteidigte ſie ſofort in ſeinem Hertzen. Sie war ſo jun faſt oin Kind noch, und ſie empfand nur das Glück, das ihre Liebe ihr brachte. Er durchſchritt den Vorgarten, er ſchrak zuſammen. Da raſchekte eEildas dicht neben ihm hinter dem hohen Tavus. „Ruth!“ Er erſpäßzte ſie, wie ſie da im dichten Grün berborgen ſtand Hlaß, die großen, eruſten Augen ſcheu zu ihm aufſchlagend. „Ruth, werrteft Dn hier auf mich? Wir haben uns ſo lange „Hat menm Dir etwas getan? Warum biſt Du hier draußen kellein?“ „Sie lachan drinnen ſo viel.“ „Und Du maßſſt ihr Lachen nicht hören „Nein.“ eun Hift kraurig, wall Du geſtern nicht beim Foſt ſein konnteft.“ ſthütterte in ihrer alten, energiſchen Weiſe den Kopf. „Ich hätte nicht da ſein mögen.“ Er hate ſie bervorgegogen und hielt ſie an einer Hand. Er beugte ſich in feiner herzlichen Weiße zu ihr hinab. „Warum biſt Du denn traurig und magſt die andern nicht Inchen hören?“ „Du geßſt doch fort.“ Er ſchwieg Frappiert. Die kurzen Worte hakten einen er⸗ greifenden Klaug. Dieſes Kind kiebte ihn, dieſes kleine, leidenſchaftliche Herz hin ſeſt an ihm und litt ſchroer unter der Trennung. Wie eiv jäher Schmerz zuckte es durch ſeine Seele. Wie anders hakte ſie, die zu ihm gehören follte für Zeit und Ewigkeit, dieſe Trennung aufgefaßt Ex beſaun ſich. Ja, die beiden, das waren ein paar ſohr ver⸗ ſchiedene Nabmren— ſchier nußlaublich, daß es Schweſtern bvaren. Er zlwang ſich zu lachen. „Kloine Ruth. ich konme doch wieder. 0 Ein kieſor Seufzer hob ihre Bruſt.„Ja— Du kommſt wieder, gelernt, auch die ſpaniſche, die Du in Meriko ſpre und Klara iſt dann fort— mit einem Manne. „Klara— mit einem Manne? Wie meinſt Du „a, Suf in graßen, deingend, daß ihm beinuhe ſoin Cleheimnis entſchlüpft wäre. Aber er nahm ſich Zufnemmen. beite mich Zis Zzur elektriſchen Bahn und ſei recht Fon und d bitünftig Aund gehorſam, wenn ich fort bin. An den Bonſtagen wirſt Du woßl häufig auf der Ühleuhorſt ſein und daun wird Leo ſich freuen. Du und Leo, Ihr vermißt mich vielleichk alſ meiſten.“ Er ſagte es ſpottend, ſie aber nickte ernſthaft:„Ja, wir beide. Leo und ich.“ Da kam die elektriſche Bahn angeſauſt, er winkte dem Schaffner. mit kräftigem Arm hob er die Kleine zu ſich empor, küßte ſie und ſetzte ſie wieder auf den Boden. Dann ſchwang er ſich leichtfüßig auf das Trittbrett des Wagens. Sie ſchaute ihm nach, wie er noch draußen auf dem Perron ſtehen blieb und ihr Kußhände zuwarf. Als der Wagen um die Biegung verſchwand, wandte ſie ſich langſam und ging ſchleppenden Schrittes zurück bis an das Gartengitter. Da hinter den Bäumen hatte ſich der Himmel glühendrot ge⸗ ärbt, die Wolken hatten einen leuchtenden Purpurſaum. Ein jäher Windſtoß fuhr durch die Kronen der Linden, und von Oſten her jagte eine rieſige Wolke heran, wie ein Ungeheuer anzu⸗ ſchauen, ein feuerſpeiender Drache, denn jetzt tauchte ſein Kopf in die Abendglut hinein. Rukh ſchaute verſonnen in das Gebilde, ſchon zerteilte es ſich. Leichtere Wölkchen flatterten am Horizont, Figuren, gleich Engels⸗ geſtalten mit Flügeln an den Schultern, und auch ſie ſehwebten der Glut entgegen und wurden von ihr angeſtrahlt und roſig gefärbt. Und dann ballten ſie ſich dunkler zuſammen— Phylax war das und neben ihm old Humphrey mit ſeinem Knoienſtocke, und jetzl eine ſitzende Frauengeſtalt mit vorgeneigtem Kopf, die in rafender Gile daherfuhr, auch in die Glut hinein. Ruth breitete ihre Arme aus, dem Wolkengebilde entgegen. „Dear mother“, rang es ſich ſchluchzend aus ihrer Kehle,„dear mother!“ ***. Ruth ſah Eurico vor ſeiner Abreiſe nur noch von ferne. Er ging am 12. September mit der„Lahn“ nach Newyork, und als er am Abend borher unten in der Tante Gemächern Abſſchied nahm, verbarg ſie ſich oben auf ihrer Manſarde. Sie wollte u in Gegenſvart der 8 ihren Schmerz verraten. Es dünkte ſie eine Ewigkeit, während er da unten berweilte, und ſie endlich dort Türen öffnen und ſchließen und ſeine Schritte dem Flur hörte, ſchlich ſie ſich hinaus und blickte über das Troppengeländer hinüunter ftand er mi ert, die er im Arut hielt ihre Angen ich, alles Blut ſchoß ihr ins Geſicht— hatte er die wirklich e ähn fragen:„wp iſt Ruth?“ f ner zurück und ſchluchzte für fich in ihrer Einſamkeit. Run war er fart— fort und wann kehrte er wieder? Für ſie wurde dos Leben völlig berändert. Tiſch, als ſie ſich ondlich entſchloß hinunterzugehen, waren r lebhaft, die Tante Pa und Klarn, und niemand hakte geireint. Das empörte ſie, und ſie beſchäftigte ſich ausſchließlich mit hung, dem ſie es gſtens nicht verargte, wenn er keinen Troa⸗ ungsſchmerz empfand. Sie war ſehr frah, aus dieſoem Hauſe fortzukommen: zum Atober ſiedelte ſie zu Fräulein Brockhauſen übor, die einen Kurſus Taute ECilly hatte der Schwägerin Rat, Ruth iu beſcheidener Sphäre zu erziehen, nicht befolgt. Bei Fräulein Brockhauſen waren nur Töchter aus den xeiehſten und vornehmſten Familien. Sie hielt es, angeſichts der neueſten Ereigniſſe, für nötig, Ruth in die Kreiſe zu bringen, in die ihre Schweſter Klarg trat. Sie gehörten doch von Geburt zuſammen. Wenn es auch ſehr fraglich twar, was aus Ruih wurde, ſie ge⸗ wann doch ſo wenigſtens Beziehungen zu den oberen Familien. Von Mercedes war es wisder eine Beleidigung geweſen, ſolch einen Raf inbezug auf Ruth zu goben. Frau Cilly ſchwankte immer zwiſchen Extremen, Liebe oder Haß, Freundſchaft oder Feindſchaft. So haßte ſie auch Mercedes ohne haltbare Gründe. Die Verhandlungen mit Fräulein Brockhauſen waren ſehwievig geiveſen. Die ſehr exkluſive und vorfichtige Dame ſtellte allerlei unbegueme Fragen. Der Name Armſirozig ſtimmte ſie günftig, beſonders auch die Erwähnung der Donna Morredes; der Name Hor⸗ mann hatte ihr weniger guten Klaug. Zuletzt gab Ruth ſelbſt, die ſchließlieh präſentiert wurde, den Ausſchlag. Die Prüfung, der ſie ſich zu unterziehen hatte, ergab freilich. daß ihr Wiſſen in allen Fächern gleich Null war, aber das Kind machte in ſeiner Eigenart einen gewiſſen Eindruck auf die ſehr erfahrene Vorſtoherin. Dagu kam noch ein zufälliger Umſtand: Fräulein Brockhauſen halte ſich durch ſehr gewichtige Gründe beſtimmen laſſen, eine junge Afrikanerin aufzunehmen— Tochter einer madagaſſiſchen Pringeſſin, walche, bruſtkrank nach England geſchickt, dort verſtorben war. Awas ungemütlich war; denn der Ueberſeer entpuppke ſich nach höflicher Vorſtellung als ein amerikaniſcher Geſandtſchafts⸗ attaché6. Das roſa Billeltchen flüchteie daher auch unwillkürli in den Schutz dieſes Standesgenoſſen, der ritterlich die Be⸗ äſtigungen der Mitreiſenden von ſeiner Gefährtin abzuwenden And ſoviel wie möglich mit ſeinem breiten Rücken aufzufangen ſuchte. „Plebejer!“ hauchte er plötzlich entrüſtet und maß dabei Einen in ordinärſter Papierhülle ſteckenden Reiſegenoſſen, der ihn infolge eines ernenten Wagenſchüttelns etwas unſanft an⸗ gerempelt, mit niederſchmetternden Blicken. Doch den Blauen irritierte das nicht; mochte der vornehme Geck doch ſchimpfen! Da rümpfte das ariſtokratiſche Brieſchen empört das feine Näschen.„Fi donc, nach Käſr riecht er, und— entſetzlich— einen Fettfleck hat er auch!“ ſo ziſchelte es entrüſtet und ſuchte oſtentatib ſein roſa Kleid in Sicherheit zu bringen. Uebrigens kein Wunder: Heinrich Schulze hieß der Mann! Seines Zeichens Kolonial⸗ und Fettwarenhändler. „Ich begreife nur nicht,“ ſo fuhr die kleine Neunzackige, an den Attaché gewandt, nach einem Weilchen fort,„weshalb in unſerem vorgeſchrittenen Zeitalter der Reform in den Poſt⸗ beuteln noch ſo unglaublich primitive, ja völlig unhaltbare Zu⸗ ſtände herrſchen! Warum gibt es hier eigentlich noch immer keine erſte, zweite und dritte Klaſſe, damit ein jeder ſich dahin plaziert, wohin er nach den Vorrechten der Herkunft mit Jug Recht gehörte!“ Der Ausländer zuckte die Achſeln.„Ja, Gnädigſte, wenn erſt ſo weit wären, dann käme unſereins auch nicht mehr ſo ramponierten Zuſtand an, denn ſo—“ damit ſah er an ſeiner arg zerknitterten Enveloppe herunter—„es iſt geradezu ein Skandal!“ „Uebrigens das mit der Klaffeneinteilung,“ ſo miſchte ſich jetzt— doch vorſichtigereiſe auf franzöſiſch— eine ſehr nüch⸗ ſern und ſehr korrekt ausſehende Briefhülle, der„Töchter⸗ penſionat Engelheim“ auf dem Geſicht gedruckt ſtand, mit in die Unterhaltung,„das, meine Herrſchaften iſt auch mir aus der Seele geſprochen! Und damit rückte die Dame, offenbar die geſtrenge Schulvorſteherin von Engelheim in höchſteigener Perſon, etwas näher zu den Standesgenoſſen heran. Denn eine ihrer nächſten Nachbarinnen mit einem ſehr aufdringlichen Moſchusodeur und einer ſehr extravagant gefärbten Enveloppe gaben den Mitreiſenden ſoeben in rührend naiver Offenheit Enthüllungen preis, die die Engelheimer Schulvorſteherin mimoſenhaft erſchauern ließen. Das roſa Komteßchen ſpitzte intereſſiert die Ohren, obſchon die mütterlich beſorgte Freundin ſich krampfhaft mühte, die Aufmerkſamkeit des kleinen Fräuleins allein für ihre tugendhafte Perſönlichkeit mit Beſchlag zu belegen— darob natürlich um den Mund des Aktaches ein niederträchtiges kleines Lächeln ſpielte. Die Moſchusdame, eine Berliner Ballerina, und Graf., der Verlobte von des roſa Komteßchens beſter Freundin, ſchienen ja noch immer auf recht vertrautem Fuß miteinander zu ſtehen! Ja, was man ſo auf der Reiſe durch Zufall nicht alles erfuhr! Da nahm man ſchließlich auch eine ſo gemiſchte Geſellſchaft mit in Kauf, denn rieſig intereſſant war ſo was doch bei alledem. „Nun, woher kommen und wohin wollen Sie denn, ver⸗ ehrter Freund?“ ſo wandte ſich jetzt die Extravagante an einen kbenſo umfangreich als ſchüchtern ausſehenden Brief, der, ſeiner Handſchrift nach zu urteilen, noch in ziemlich jugendlichem Alter ſtehen mußte. Der Angeredete geriet erſichtlich in Verlegenheit, Aber unhöflich einer Dame gegenüber mochte er doch nicht ſein, und ſo gab er denn nach einem ſcheuen Blick auf die Mitreiſenden ſſchüchtern zur Antwort:„Ach, mein Fräulein, ich... ich komme von Poſemuckel und will nach der Reichshauptſtadt reiſen!“ „Das iſt ja aber gar nicht weit, und doch haben Sie Doppel⸗ porto aufe!“ ſo forſchte die naive Ballerina mit kindlicher Neu⸗ gier weiter. „Ja,“ hauchte der Umfangreiche, verſchämt errötend,„ich führe nämlich auch einen Band, d. h. ein halbes Pfund Gedichte mir, die ich einem dortigen Verleger perſönlich unterbreiten als Engrosonkel?! Denn wenn Sie pfundweiſe fabrizieren..“ gab die luſtige Dame vom Ballett zurück,„übrigens verzeihen Sie noch eine Frage: Sind Sie am Ende der Herr Schulmeiſter von Poſemuckele!“ Und der junge Lyrik⸗FJabritant errötete noch tiefer und verſuchte mit einer lebensgefährlichen Verbeugung die hell⸗ ſeheriſche Vermutung zu beſtätigen. Dabei aber verlor er durch einen heftigen Wagenſtoß plötzlich ſein lyriſches Gleichgewicht und rutſchte kopfüber, ſamt ſeinen poetiſchen Warenproben, unter ſeine lieben Nächſten, auf dieſe Weiſe doch wenigſtens vor weiteren unbequemen Fragen ſicher. Der Moſchus⸗Brief ließ daher höchſt ungeniert ſeine Späher⸗ blicke weiter ſchweifen. Als er den Attachee gewahrte, blinzelte er kokett. Der aber reagierte nicht, und die Dame vom Ballet be⸗ griff: Das roſige Komteßchen und die unſchuldsvolle Schul⸗ vorſteherin! Ja, ja! Sie gähnte dabei vor Langerweile. War das eine ein⸗ tönige Geſellſchaft hier! Und unhöflich obendrein! Denn die allbekannten„Reiſeonkels“, die als richtige Globetrotter faſt in jedem Poſtbeutel zu treffen waren und prätentiös den meiſten Platz für ſich in Anſpruch nahmen, die waren in ährem blaſierten Vagantentum ſelig entſchlafen und hatten weder Auge noch Ohr für ihr niedliches Visavis. Der lange Rote, der ſich dahinter rekelte, das war natürlich Mey und Edlich, und friedlich daneben ruhten, Schulter an Schulter, die Konkurrenten, Jordan, Gerſon und Herzog, und träumten in ihrem unſchuldsvollen Schlummer vermutlich von ſeidenen Jupons und von Empire⸗Koſtümen, Schade! Mit denen hätte ſie eigentlich ganz gern ein Geſpräch über die letzten Moden angeknüpft, denn die Unterhaltung zwiſchen den beiden dicken Bankbriefen neben ihr über Krachs und Transaktionen war ſchrecklich öde anzuhören. Auch die Trauerbriefe dahinten mit den breiten ſchwarzen Rändern waren nicht ſehr unterhaltſame Geführten, denn ſie blickten düſter und verſchloſſen vor ſich hin. Und dabei wollte es dem Moſchusbrief, dem Scharfſinn und Phyſiognomik nicht abzuſprechen waren, ſcheinen, als ob ein anderer der Mitreiſen⸗ den, der auch viel weniger hervortrat und keine Trauerbinde um ſein Papierkleid trug, doch tief im Herzen viel krauriger war als jene eleganten, die dort ihr Leid ſo oſtentativ und offenkundig zur Schau trugen. 85 Ob Tränen die orthographiſch mangelhafte, von zitternder Hand verfaßte Schrift verwiſcht hatten?! Tränen, geweint— wer weiß von wem? Wer weiß um wene! Einen Augenblick war der leichtlebige Moſchusbrief ganz ſtill und nachdenklich geworden; aber lange hielt ſolch krübe An⸗ wandlung bei ihm nicht an, zumal jetzt weiter im Hintergrund ein redſeliger junger Dreipfennigbrief eine höchſt ſenſationelle Verlobung zum Beſten gab. Ja, die luſtige Sorte, der in der Regel ja auch der Schnabel nicht verklebt wurde, weil's künftig doch kein Geheimnis blieb, was ſie da in die Welt trugen, die konnte in ihrem Glück auch unterwegs den Mund nicht halten! Gerade wollte auch der Moſchusbrief ſich mit in die Ver⸗ lobungs⸗Unterhaltung miſchen und ſein allzeit neugieriges Züngelchen mal wieder ſpielen laſſen, aber weiter als:„Ach, ſagen Sie doch, mein Liebet... kam er nicht, denn plötzlich verſpürten alle einen ganz entſetzlichen Ruck, ein heftiges Schütteln und Stoßen ging durch den Poſtbeutel, und in Gedankenſchnelle flog die ganze bunte Reiſegeſellſchaft, der Moſchusbrief und die Schelvorſteherin, der Fettwarenhändler, der Attachee und das Komteßchen, mit den Köpfen oder Schultern gegeneinander, daß es nur ſo knitterte, und ein allgemeines„Au!“„Pardon!„Ver⸗ zeihung!“„O bitte, gern geſchehen!“ uſw.— je nach Höflichkeit des Anremplers oder Angerempelten— tönte durcheinander. Der Zug war in die Station eingelaufen; eine energiſche Männerhand, die aus einem rotbeſetzten Uniformärmel hervor⸗ ſah, ergriff haſtig und ohne irgendwelche Komplimente unſern Briefſack und— unglaublich aber wahr!— warf, ja warf buch⸗ ſtäblich kopfüber die ganze entſetzte Geſellſchaft einfach zur Wagenkür hinaus, aber glücklicherweiſe in die Arme eines andern, auf dem Perron ſchon bereitſtehenden Stephansfüngers. 7 Ce vungz170 0 magbupid uebnzz ee e eee ae neee eee eee eeang et dagepe en eeen ee eee eeeenee en eedee e ucgunladg giat eene eeg eebmee e eee ee eee eene e anze Ane ogeld aa CCCCCCCCCC enedet e ͤeeteet ie een e eee e eeee ee E i ache bwang Aee weeee eg e Seae eee oanrreuih wafne gun un aht u ui rogqo ſen anc uallag CCCCCCTCCCCECFCCC ene eeeemee eene intee gun eunc Sipzu hvunt nouse uog eeeer een neene eeneeeen ueen een eleeiz CCCC Ae eene een ee eeee e VSCTTTTTTTTCTTCCC iqzas aulo Bunufscplach ane udavc ggalodusbagus Weet ee ee eeeeeeen ee enn eene eeg ne cnt eee eee en een een e ebeee legeenec eeheee eee een eee et e beeee eh e Nahanegn CCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC eeee eet e ee eeeee ee eczeleg aeen eeuir ee Aen teh et weeden eenen aeene ene ie iſic dig un Bue n Nosce e agn nog zen aee eer d haur cn ehe CCCCTCCCCCCCC e ee et eeeren heeeene e ee eenee eerhr e e e eee eeeeeeeeen eee we en ee leee A eeeee e eee geg eeen deueene eg bee e egendee ebez uahnlec aeg ne dda neach ehuenneu ub ie eeeen eene enge gen eune en eheeeune efung Dag upaift dcta derece h ehe eeeeehee eöee en heeue; eeeee eedeuneee eee eeenee ee ben eee 27CCCCCCCC Uozjvhob gun zosclaaazun utonv eiunz sib zoia ol Acppune on gun jöfgonges Saubzluz uodicugasſou seg uzobeig oe uogana hvuvztz gun hinz nobvazne ⸗Uebobzud enprguneaes gun qntgag neguggutoad Uogrog usg ava; cpvuvs anee uepebeom dun eene en nen e eeenen ospneleg gun ussufzqneſeg geipazunuallont gag diadeg uelpvarſpt ueuo ousboez neeen en eeen e hugcaſfog ahptu namohaeo usgreg ang da i deg ut ee duebihnaog gufs Heid dies eaet Segagatztent zanaeg nolnvgpaagz uſempas uoſjvg scpnaogd sobudaſ gun uoffeahehtzo uohungpongz uloznvags oignu norch gusgudascp! geg oi ur zaegß ust Ard bunznasuc aeaht ur aol en ofahn gun auvch dod ud usuufasppelhec nogſeg dig nuhvn ohehiauegvzgz Enzudg bihgg aval cpiaog a aeguvue pand v ceeeee eeen eeneeee eee ia e Hagcneun vl wa svg olnvch molorg ur guog bi%oSS eee wee beibe e neeuege; euee eecebur ig eeece ie een gueznoglnv gun oanuzz shinzt aval obrelagg edudt gul „enteg e echſ eee bee ce e ee egune eg de e“ het ne gaggule dovl usuuilau ad dod aehun Adand de nitzgog ugg aqualgz omuipoh o1 Baezde use gun janpuß uousd gob 82 dacgtb guse uaee gun janluſh gun i dog Mhon guczuc vuvzz J 20 — loavoch ugg acet ee esblnd gpnſe ause eia: e Malhrnadie zegd auiog aenvs a Apcnen enee n een eeeee eeee ee ee ee pnie ua e euhr hdag gun cint eubos Aud„noguh un ur loncd m Sſheu un mat uengaf uuvc!“ 5 Dact ulg ſo T avan een e ee anas nezjd utag ui ua eUalumvine aag mut an ubin ea uabumzagutagz ogudbpagzuv neaſsuz unahplebusquzg did ron uepacgenv oi ueſoet eee ideeen Dae uozoguncteg einl uv T uonlcppu udg ur chl udcom etuede meeeeeenee gun nohde gaguvuleuv ſpil masloscp! 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Inzz; uenze ne nuun hr eenen eaen e cene en ah n eeeee enn eheeee eeen e e ee A b Szo gun go oulgg z Auce Sunmendec due usnge; rnepning alnncz pvu un zopg usg ii gengeg zegv givgz 17 usbokes vuſß ac ne zhem gun acheut 0it 1 gub eanzeg dungſnez restben Iud eee eee e en dnezegen dvaſeß uskung nk ih zm leeen e en eeen e le weee e un muhvu gun ai dpeigne ſog kunz uann nag uun an Hognzg 8118 eeee eedee ee diahvar vund ee eeee weeedungedun n en e iet zusgubt eeeee ee eee a eeenee een eecu e ziv qun zguch ne war kudz ꝛt alnd Ruzs of uehohlgz zuse sog uspze ueleig 10 Bunscz guvgcune Hagnzzz „— mnzvumach sog sngeg dene eem eee leee aau zdg enee eeee“ ee ee ſeenegee Knm s“ e eneen e ngend mete eceet wee e une nete een „iarm nk ind ond qun 18“ „deheg eche be ee eu ee „— uödfteeg znz zne. 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Taagaeun mene e e ee ehe eeene ebeun nd e zuzuurcgeß Pag a ianm 20 Inp utg zog zegnpg uaquepg: e ecee e eee eee be e Seg ee mee e oi e danasgog usdo uenppu usg ur bpil opom agngzz „nv scpu. 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Modeplauderei von Meta v. Dallgo w. (Nachdruck verboten.) Wir verſprachen unſeren Leſerinnen diesmal in erſter Linie von Schmuck zu plaudern. Wahrlich, er iſt es wert, ſich ein⸗ gehend mit ihm zu beſchäftigen, ſeitdem Künſtler es nicht ver⸗ ſchmäht haben, ihr Können in ſeinen Dienſt zu ſtellen und wie 3z. B. in Darmſtadt, ganze Kunſtſtätten entſtanden für die Her⸗ ſtellung guter Entwürfe und die Beaufſichtigung verſtändnis⸗ voller Ausführung. Der moderne Schmuck für den Alltags⸗ gebrauch ſieht ganz von koſtbarem Material, von Edelmetall und echten Steinen ab und legt ſeinen Hauptwert auf ſchön geſchwungene Linien, ſo daß er durch ſeinen geringen An⸗ ſchaffungspreis immer mehr Allgemeingut wird und werden kann. Dadurch bildet ſich auch immer mehr die Gewohnheit heraus, Broſchen und auch die beliebten, an feinen Kettchen ge⸗ tragenen Anhänger, zum Anzug paſſend zu wählen. Ihr edelſtes Herſtellungsmaterial iſt das im Werte augenblicklich ſo tief ge⸗ unkene Silber, das ſich ſo ſchön oxydieren oder in den ver⸗ Tönen vergolden läßt. Für Farbe ſorgen Halb⸗ edelſteine, noch häufiger Imitationen, auch ſolche von wunderbar geformten und gefärbten Perlen, hauptſächlich aber die Emaille, in deren Behandlung und Anwendung die heutige Technik die höchſte Vollendung erreicht hat. Beſonders ſchön erſcheinen Lapislazuli⸗Blau und ein leuchtendes Grün, welches dem des Chryſopras gleichkommt. Solch ein, ſeinem materiellen Werte nach ſehr beſcheidenes, die edelſte Linienkunſt aber in hoher Vollendung repräſentierendes Schmuckſtück ſtellt die Broſche Abb. 3 dar. Aus oxydiertem Silber mit blauer Emaille in den unterſten und den beiden Seitenfeldern iſt ſie mit einer großen länglichen, ſchwarzen und mehreren kleinen weißen Perlen ge⸗ ſchmückt. Linienkunſt in feiner durchbrochener Arbeit bietet auch der Anhänger Abb. 5, deſſen zierliche Ornamente Perlen und Steine in verſchiedener Größe füllen. Schön und eigenartig in der Form gibt ſich ebenſo die zum Zuſammenhalten einer Pelz⸗ ſtola beſtimmte Spange in Libellenform, Abb. 4, die ganz aus Silber mit ſtahlartig geſchliffenen Perlen und bunter Emaille gewonnen wurde. Aehnliche Formen werden auch vergoldet, mit blau⸗grüner Emaille oder mit Steinen beſetzt, hergeſtellt. Grüne Emaille zu Gold gibt einen geradezu wunderbaren Effekt, beſonders für Blattornamente. Hier verſucht man auch das Gold mattgrün zu färben und das Blatt in ſeiner ganzen zarten Bildung mit ſämtlichem Geäder nachzuformen. An ſchlankem Stile hängende Perlen ergeben dazu Maiblumen; der Miſpel⸗ und Stechpalmenzweig erhalten Beeren aus roter Emaille, Schneeglöckchen zeigen Staubfäden aus feinen Brillant⸗ ſplittern. Sie alle ſind zu langen ſchmalen Spangen geordnet, welche in ihrer reizvollen Zierlichkeit die früheren kompakteren Formen mehr und mehr berdrängen. In das Reich des ſogenannten Phantaſieſchmuckes gehört auch die Schmuckkette, welche, wie bereits in der vorherigen Plaudetei erwähnt, als kurze Halskette erſcheint, von der Fran⸗ zöſin, aus großen Krhſtall⸗ und farbigen Glasperlen gemiſcht, ſogar zum Straßenanzug getragen, freilich ſtets in einer dem Koſtüm entſprechenden Farbenzuſammenſtellung. Geſchmack⸗ voller bleibt immer die aus Kettengliedern und großen Wachs⸗ Korallen⸗ oder Amethyſt⸗Perlen zuſammengeſetzte lange Kette, noch hübſcher die mit einzelnen künſtleriſch im neuen Styl ge⸗ arbeiteten Teilen, doch fängt man an, dieſen eine feſte Be⸗ ſtimmung als Muff⸗ oder Lorgneten⸗Träger zu geben und ſie nicht mehr nur um ihrer ſelbſt willen anzulegen. Auch die Uhren profitierten von dem geläuterten Geſchmack in der Goldſchmiedearbeit; ihre Gehäuſe zeigen, oft mit beſchei⸗ denſten Mitteln erreichte, wahrhaft entzückende Ausſtattungen: Erhaben modellierte Blumen, darunter die Iris und die Schwert⸗ lilie, die ſich von farbigem Emaillegrund abheben. Andere, koſt⸗ bare Exemplare, erhielten ſchön gezeichnete Brillantblumen in den Deckel eingelegt, oder den Goldrand rings um das Zifferblatt dicht mit Edelſteinen einer Farbe, wie Rubinen, Smaragden oder Saphire befetzt. Wunderhübſch erſcheint auch eine winzige Damenuhr mit ganz weiß emailliertem Deckel, den ein Brillank⸗ kreuz einſchließt. Die gleichen Steine, durch Türkiſen und Opale vermehrt, ſowie echte Perlen ergeben das Material des großen Schmuckes, den die elegante Frau zur Geſellſchafts⸗ und Ball⸗ Toilette anlegt, auch er verſchmäht die diskrete Mithilfe der Emaille nicht. Eine Vorliebe herrſcht für eigenartig gefärbte Perlen, wie grau, ſchwarz, roſa, die man gern an dem gleichen Schmuckſtück vereint. Als niedliche— freilich nicht billige— Spielerei erſcheint ein Ohrringpaar, das eine mit ſchwarzer, das andere mit weißer Rieſenperle geziert. Eine weitere Bevor⸗ zugung gilt den ſogenannten Cabochons, d. h. ungeſchliffenen Edelſteinen und ebenſo viereckig geſchnittenen Steinen, welche am liebſten ohne ſichtbare Faſſung, beſonders zu Ringen berarbeitet werden. Auch bei den letzteren trifft man überall großzügige Zeichnungen im neuzeitlichen Stile, unter ihnen ſchöne Blüten⸗ formen. Größere Steine werden ſtets ſo unſcheinbar gefaßt, — Brillanten und Diamanten auch wieder in Silber— daß ſie möglichſt für ſich allein wirken, wie auch der mit einem Brillanten und einem Rubin geſchmückte Ring(Abb. 2) erkennen läßt. Als Verlobungsring hat der alte Schlangenring, breit, daß er das unterſte Fingerglied vollſtändig deckt, mit zwei Köpfen, von denen jeder einen anderen Stein trägt, wieder Anklang gefunden. Koſtbare Broſchen aus Edelmaterial fertigt man meiſtens ſo, daß ſie zugleich auch als Anhänger an feiner goldener Halskette getragen werden können. Mit den halblangen Aermeln kommt das Armband wieder zu Ehren. Abb. 1 veranſchaulicht ein modernes Kettenarmband, ſchmal und zierlich mit ungeſchliffenen Saphieren in den Ver⸗ bindungsgliedern der einzelnen Kettenteile; Türkiſen, Smaragde, Rubinen und Perlen ſieht man in ähnlicher Weiſe verwendet, oft auch erhält die Kette nur einen mit Steinen beſetzten Mittel⸗ teil oder nur drei Steine in der Mitte eingefügt. Vom Fächer iſt gegen das Vorjahr wenig Beſonderes zu vermerken; winzig kleine und mittelgroße gelten für gleich modern. Neu iſt eine Art Blattform in den verſchiedenſten Ausführungen. Elfenbeinſtäbe nennt man chaſſse; die Geſtelle ſind aus Perlmutter mit und ohne Metalleinlagen, aus hellem 4 25 Schildpatt und ſtumpf polierkem Ebenholz. Letzteres ht zu einem Fächerſchleier aus echten Spitzen oder point⸗lace, die leicht mit blauen Mekallflitterchen benäht ſind, beſonders But aus. Malereien auf Gaze, Seide oder zwiſchen Spitzen kingefügt, ſind immer noch en vogue, ebenſo Federn jeder Art. Elegante Frauen, die bereits im Beſitz eines Straußfeder⸗Fächers ind, können ſich in dieſem Jahre einen ſolchen aus Marabout⸗ edern ſchenken laſſen. 8 Mehr noch als die Toilette beeinflußt die Haarfriſur die Beſamtwirkung der Erſcheinung. Neben den hohen neigt die Mode in jüngſter Zeit wieder ſtark den tief in den Nacken hinab⸗ teichenden Arrangements zu, doch hat hier einzig die Kleidſam⸗ Abb.7 keit zu entſcheiden. Mit den Abb.—7 geben wir drei ebenſo chic wie charakteriſtiſch wirkende neue Friſuren, die freilich zum Teil ſehr reiches eigenes Haar oder künſtliche Hilfen verlangen. Die letzteren erleichtern und vereinfachen das Selbſtfriſieren ganz ungemein, ſodaß wir ſie auch von dieſer Seite unſeren Leſerinnen warm empfehlen möchten. Zum mindeſten ſind für das hoch⸗ ordnete Vorder⸗ und Seitenhaar Einlagen nötig, um das chädliche Toupieren oder tägliche Brennen zu vermeiden. Dieſe Einlagen werden entweder aus gekrepptem Haar, in der Art der früher gebrauchten gefertigt oder ſie ſtellen ſich als in feinen Haartüll mit federnder Unterlage(Abb. 8) oder in Haarband Engeknüpfte loſe Haare dar; für alle ſind am beſten die eigenen ausgekämmten Haare zu verwenden. Die letzteren Arten wirk ſo vollendet, daß man ihren Urfprung auch bei ſchwachem, ja ganz dünnem Haarwuchs nicht erraten kann. Bei tief in die Stirn geordnetem Vorderhaar, wie es Abb. 5 darſtellt, läßt ſich ſolch ein Toupet(Abb. 8) aus genau paſſendem loſem Haar für den mittleren Teil auch ohne deckende Ueberlage verwenden, wenn nur ſeitlich genug eigenes Haar vorhanden iſt, um über⸗ gekämmt, den Anſatz zu verbergen. Ueberhaupt muß man ver⸗ ſuchen, die Hilfen möglichſt mit dem eigenen Haar zu vermiſchen, weil dieſes Verfahren ihr Vorhandenſein am beſten verhüllt. Verwendet man für das Flechtenkrönchen bei Abb. 5 einen kleinen Zopf, deſſen Anfang und Ende von dem als kurze Schlinge in den Nacken fallenden zweiten Zopf gedeckt wird, ſo ſollte man letzteren möglichſt aus dem eigenen Hinterhaar mit einer Einlage zu ordnen ſuchen. Sehr verſtändlich ver⸗ anſchaulicht Abb. 6 eine zweite tiefe Friſur mit drei kurzen Ein⸗ lagen für das Vorder⸗ und Seitenhaar(bei langem Haar müſſen die Einlagen eingerollt, d. h. von der Spitze beginnend, mit dem Haar umwickelt werden) und einem aus dem Hinter⸗ haar nebſt Zopfeinlage gedrehten Knoten, den eine große Schild⸗ pattnadel befeſtigt. Während zu Abb. 7 das Vorderhaar eben⸗ falls gerollt wird, kämmt man das Seitenhaar über die Ein⸗ lagen, ſteckt die Enden unter und deckt die Mitte mit einem, dem heraufgenommenen Hinterhaar eingeflochtenen kurzen Zopf. Drei durch Ranken zu einem Kranz verbundene Roſentuffs ergeben den hübſchen Schmuck ———— Befolgter Nat. Humoreske von Adolf Thiele. (RNachdruck verboten.) Die einſchmeichelnden, weichen Klänge eines Walzers er⸗ küllten den Tanzſaal, als ſich ein ſtattlicher jüngerer Herr in ein Nebenzimmer ſchlich. Hier nahm er bei einigen Ballvätern Platz, die ihr Leid des Duldens und Ausharrens durch Gemein⸗ zamkeit zu erleichtern ſuchten. „Nun, Herr Doktor, Sie tanzen nichte?“ fragte ihn einer ber älteren Herren. „Es iſt Walzer, und der iſt meine ſchwache Seite!“ lautete Dr. Engelhardts Antwort. „Walzer iſt aber doch der ſchönſte Tanz!“ wandte einer der Herren nicht gerade ſehr logiſch ſtreng ein, während ein anderer den nicht eben neuen Satz produzierte:„Ja, ſo gehts manchem!“ Der gefährliche Walzer, deſſen lockende Töne herüber⸗ ſchallten, war nun beendet, und Dr. Engelhardt, der ſich mit angemeſſener Zurückhaltung am Geſpräche beteiligt hatte, kehrte ih den Saal zurück. 2 »„Tüchtiger Mann, der Doktor!“ ſagte einer der älteren Berren,„foll ſchon eine ganz gute Praxis haben. 0 5 „Er iſt ſehr dahinter her,“ beſtätigke ein anderer.„Hat's ja eigentlich gar nicht nötig, er iſt ja wohlhabend.“ Engelhardts Auge ſuchte und fand, an einer ſchönen Frauengeſtalt blieb ſein Blick haften. Er trat auf ſie zu und bat ſie um den nächſten Tanz. 5 „Ein lederner Tanz, dieſe Polka!“ ſagte ſie, als er mit ihr die erſte Rundtour beendet hatte und nun in ſtiller Bewunderung ihrer Schönheit neben ihr ſtand.„Warum engagierten Sie mich nicht zum Walzer, Herr Doktor?“ Rudolf wurde etwas verlegen.„Walzer iſt meine ſchwache Seite, gnädiges Fräulein!“ ſagte er. „Nun, das habe ich ſchon gemerkt,“ bemerkte ſie ſpöttiſch. „Mit Ihrer Tanzkunſt iſt es nicht weit her. Einmal habe ich Sie Walzer tanzen ſehen— na, ich danke!“ Der rückſichtsloſe Ton verletzte Rudolf, doch geblendet von den Reizen der Schönheit wagte er kaum ein Wort. „Ich konnte es damals nicht vermeiden,“ ſagte er. „Sie hätten ja eigentlich ſchon Zeit gehabt, den Walzer zu lernen,“ fuhr die Schöne unerbittlich fort.„Wie wollen Sie in der Geſellſchaft ohne Walzer leben? Ich gebe Ihnen einen guten Rat, Herr Doktor, lernen Sie ihn bei einem Tanzlehrer und dann können Sie ja, wie dies viele Herren tun, zur Uebung die Vorſtadtbälle beſuchen. Da gibt es eine ganze Menge Mäd⸗ aeen een n eenn neenn eeennee eereeucgeefe uner eede VVVVVVVVVVCVVTVCVVVVVVVVVVVVVTTTTTT(TbTTTVT * TTTTVVTVVV 2õ;ös“NNN. Sr 4E* W 7 —— —— 2 Mannheim, 15. Jan 6, 10%/ 1 B 6, 100½1 grösserer Laden am Gewerbeschule-Neubau ßeſonders ür Buchbinder und Schreibmateriawaren⸗ händler geeig et, it Wobuung 423, Badz. Küche zc.) p.. Avril zu berm. Näb. Kompt. d. Mannh. Autienbrauetel, B 6, 15. K den zu bermleten: EI, 16, Planken schöner moderner Laden in ſelnſter Lage, nut 2 großen Schaufenſtern, mitte der Stadt, e 15. Mai 1905 zu vermieten. Näheres 10 1 Stock ret 20432 nlächſt den Planken, geräumiger un, ſowie zwei Won⸗ ungen, je 3 zimmer und Jubehösz, per ſofort oder ſpäter Alig zu vermieten. 20571 Näheres Eckladen, E 2, 1. In einer ſehr lebhaften Stadt der bayer. 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Im vorderen Teile dies Rahmens ist der Motor aufgehängt, der 1, 2 oder 4, selten 3, 6 und 8 Zylinder aufweist und meistens nach dem bekannten 4- Pakt-System arbeitet. Die Hinlassventile sind durch- Weg nach der Art der Auslassventile durch eine von der Kurbelwelle angetriebene Steuerwelle betätigt und Werden zwanglänfig durch Nockenscheiben gehoben. Diese Steuerwelle läuft mit der halben Geschwindigkeit der Kurbelwelle. Die Vergasung des Benzins erfolgt dureh den bekannten Spritzvergaser mit Niveauschwimmer, Düsenregulierung und Vorrichtung zum Finlassen von Zusatzluft, die es gestattet, für jede Umdrehungszahl des Motors ein richtiges Gemisch von Benzindampf und Luft Aurch die Einlassventile dem Zylinder zuzuführen. Die Menge des Gemisches wird durch einen Schwungkugel- regulator beeinflusst und kann auch von Hand geregelt Werden. Diese Regelung geschieht durch eine Drossel- Kappe, die in die Saugleitung eingeschaltet ist und er- möglicht im Verein mit der Verstellung des Zündzeit- punktes eine weite Veränderlichkeit der Tourenzahl des Motors(ca. 200— 1400 i. d. Minute). Die Zündung des Komprimierten Gemisches erfolgt durch den Strom eines vom Motor angetriebenen Magnetinduktors oder durch Akkumulatoren. Bei rotierendem Magnetinduktor Werden häufig Unterbrechervorrichtungen innerhalb des Zylinders zur Zündung benutzt, die dureh ein besonderes Gestänge und Nocken auf einer Steuerwelle betätigt werden. Die Explosionsräume sind mit einem Wassermantel um- geben, in dem das Kühlwasser zirkuliert. Der Umlauf desselben wird durch eine Zahnrad- oder Flügelpumpe beschleunigt und es wird in einem Oberflächenkühler, der vor dem Motor angebracht ist, abgekühlt. Ein Ventilator erhöht noch die kühlende Wirkung der durchstreichenden Luft. Die heissen Abgase entweichen unter Zwischen- schaltung eines Schalldämpfers ins Freie. Die Kurbel- Welle ist in langen Gleitlagern oder neuerdings auch in Kugellaufringen gelagert und wird von einem Aluminium- gehäuse umschlossen, um eine gute Oelupg aller Teile zu emöglichen und das Eindringen von Staub zu verhüten. Auf dem äusseren Ende der Kurbelwelle ist das Schwung⸗ rad befestigt. Die Uebertragung der im Motor erzeugten Kraft auf dlie Hinterräder erfolgt durch ausrückbare Reibungs. kuppelung und Geschwindigkeitswechselgetriebe. Die Reibungskuppelung ermöglicht ein stossfreies Anfahren. Eine Konische Scheige wird durch eine Druekfeder in das entsprechend konisch ausgebohrte Schwungrad gepresst und kaun durch ein Pedal ausgerückt werden. Der hier- durch entstehende axiale Druck auf die Kurbelwelle wird Von einem Kugellager aufgenommen und unschädlich ge- macht. Das Wechselgetriebe trägt zwei Wellen, die pa- rallel auf Kugellaufringen gelagert sind. Die eine der- selben wird vom Motor angetrieben, ist vierkantig und trägt eine verschiebbare Gruppe von Zahnrädern, den vkrain-balladeur“. Auf der anderen Welle sind Zahnräder verkeilt. Je nachdem man nun ein grösseres oder kleineres Zahnrad des„train-balladeur“ mit einem grösgeren oder Kleineren der zweiten Welle in Eingriff bringt, wird sich diese mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen. Diese Welle steht in Verbindung mit den Hinterrädern und gibt dem Wagen analog ihrer Umdrehungszahl verschiedene Geschwindigkeiten. Gewöhnlich sind deren—4 und Rückwärtslauf vorgesehen. Die Uebertragung auf die Hinterräder erfolgt entweder durch Ketten oder durch Gelenkachse. Ein Differentialgetriebe wird durch Kegel- räder vom Wechselgetriebe aus in Umdrehung versetzt. Es hat den Zweck, die verschiedenen Umdrehungsge- schwindigkeiten der Hinterräder beim Befahren von Bieg- ungen auszugleichen. Bei Wagen mit Uebertragung durch Gelenkachse mit cardanschen Gelenken liegt das Differen- tial zwischen den beiden Achsenstummeln der geteilten Hinterachse und treibt diese an, während es bei Ketten- Wagen mit dem Geschwindigkeitswechsel verbunden ist und von ihm aus durch Gelenkketten die Hinterräder an- treibt, die auf Kugellaufringen sich frei um die feste Hinterachse drehen. Die Laufräder haben 10—12 Speichen, die nach dem bekannten System, das bei Kanonen schon lange Anwend- ung findet, auf den Naben befestigt sind. Sie sind von überaus grosser Festigkeit, haben gleichen Durchmesser und tragen Stahlfelgen mit Pneumatikreifen. Starke Bremsen,—4 an der Zahl, sorgen für die Fahr- sicherheit; 2 wirken durch innere, ausdehnbare Segmente auf Trommeln der beiden Hinterräder und werden durch Handhebel betätigt, während eine oder zwei weitere Bremsen die Differentialachse oder das Wechselgetriebe bremsen und durch Pedale angezogen werden, durch deren Be- tätigung auch die Kuppelung ausgelöst wird. Die Lenkung erfolgt durch Steuerrad, Schraube ohne Ende mit Zahnsegment und durch Hebelübertragung mit federnden Stossfängern auf die Vorderräder, die auf ver- drehbaren Achsenschenkeln und Kugellaufringen rotieren. Das angewandte Material muss natürlich von höch- stem Festigkeitsgrad sein, bevorzugt wird verschieden- prozentiger Nickelstahl, besonders Krupp'schen Fabrikats. Das Gewicht des Untergestells schwankt je nach der Motorstärke Zzwischen 400 und 1100 kg. Rennwagen von 80—100 HP dürfen meistens nur 1000 kg in voll- ständiger Ausrüstung, ohne Füllung der Behälter wiegen, Was zeigt, wie hoch das Material eines solchen Wagens beansprucht wird, der 120—160 km qro Stunde zurücklegt. Das sind die Hauptzüge des modernen Benzinauto- mobils, eine wesentliche Kenderung in der Konstruktion ist für die nächste Zeit wohl kaum zu erwarten. R. S. Von Mannheims Effektenbörse. Die unaufhaltame Konzentration hat ein weiteres Opfer gefordert: das älteste und angesehenste Privat- Bankgeschäft an unserem hiesigen Platz ist nunmehr auch verschwunden und mit ihm ein Name, der mit dem Platz Mannheim auf das engste und innigste verknüpft War. Die Bedeutung dieser Tatsache ist in den Spalten dieses Blattes schon eingehend gewürdigt worden und es erübrigt nur noch hervorzuheben, dass offenbar beabsich- tigt wird, die neue Aktiengesellschaft, die unter den Namen Süddeutsche Diskonto-Gesellschaft.-G. ins Leben tritt, nach denselben bewährten Grundsätzen zu leiten, die für das Haus Ladenburg immer massgebend waren und die in einer tatkräftigen Unterstützung von Handel und In- dustrie gegipfelt haben. Wenn auch im allgemeinen leb- haft zu bedauern ist, dass wiederum eine s0 alte ehr- würdige Firma aus den Reihen scheidet, so muss doch auf der anderen Seite hervorgehoben werden, dass es für die süddeutsche Handels-Metropole Mannheim und in Ver- bindung damit für unser badisches Land nicht ohne Interesse sein kann, den Kontakt mit der Berliner Hoch- fHnanz noch in kräftigerem Masse hergestellt zu sehen. Im allgemeinen blieb die verflossene Woche an Be- lebung stark hinter ihrer Vorgängerin zurück. Es scheint, dass an den gefallenen Aeusserungen über eine gewisse politisch-militärische Verstimmung zwischen Deutschland und England doch etwas mehr War, als dies aus den Zeitungserörterungen zu schliessen ist, und man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man ammimmt, dass speziell die Verstimmung an den auslädischen Börsen zum grossen Teil hierauf zurückzuführen ist. An unserer deutschen Börse Wwaren es hauptsächlich die zunehmenden Strike- Nachrichten, die in die hochgehende Hausse-Strömung eine Bresche legten, und auch der sensationelle Erfolg, den die neue russische Anleihe zweifelsohne sowohl in Spekulations- als in seriösen Kapitalisten-Kreisen gehabt hat, konnte hieran nichts ändern.— Die Geldverhältnisse bleiben andauernd ausserordentlich leichte; allein, es muss auffallen, dass in der Preisbewegung der festver-⸗ zinslichen Werte der Eindruck dieser bedeutenden Geld- abundance ein ausserordentlich geringfügiger ist. Was speziell den hiesigen Markt betrifft, so bleibt für die verflossene Woche wenig besonderes zu berichten; auch hier war der Geschäftsverkehr ein ruhiger und demgemäss die Kurs-Fluktuation eine geringe. Heimische Banken hielten sich recht fest, Brauereien waren Still, Aktien der Versicherungs-Gesellschaften eher vernach- lässigt. Dagegen fand etwas regeres Geschäft in ein⸗ zelnen Industrie-Aktien statt; speziell Zucker-Aktien waren im Einklang mit der starken Zuckerbewegung bei steigenden Kursen begehrt. Stärkere Beachtung fanden ferner die Aktien der Pfälz. Presshefen- und Spritfrabrik Ludwigshafen. Der Abschluss dieser Gesellschaft findet sehr günstige Beurteilung und Vergleiche zwischen der Kursbewertung dieser Aktien mit solchen anderer Gesell- schaften dieser Branche dürften zu Gunsten der ersteren ausfallen. Chemische Aktien lagen erheblich fester; auch Jute-Aktien blieben andauernd beliebt. Der Wechselverkehr war ein recht bedeutender und es wurden bei dem stark ermässigten Zinssatz grosse Posten aus dem Markt genommen. Im grossen und ganzen hat es den Anschein, als ob die Stimmung der Börsen sowohl im Inland wie im Ausland sich zum Wochenschluss etwas bessern wollte und waren es ins-⸗ besondere die Werte aller Elektr. Gesellschaften, die lebhafte Beachtung bei stark steigenden Preisen fanden, Wa. Vom Waren- und Produktenmarkt. (Von unserem Korrespondenten.) M. Beginn des neuen Jahres konnte man auf fast allen allen Marktgebieten eine feste Stimmung kon⸗ statieren. Es machte sich anfangs allenthalben eine Auf⸗ wärtsbewegung bemerkbar, da man vermutete, dass die Schiffahrt infolge des plötzlich eingetretenen Frostes eine Unterbrechung erleiden würde; doch war die Kälte nur vorübergehend, so dass Ware genug auf die Märkte gebracht werden konnte und die Hausse nicht 1ur eine weitere Ausdehnung nicht gewann, sondern auf emigen Gebieten sogar eine Baisse zum Durchbruch kam. Der Getreidemarkt verkehrte bei behauptenden Kursen und ziemlich lebhafter Nachfrage im allgemeinen fest und wurde hauptsächlich von den Offerten in neuem La Plata-Weizen beherrscht, während andere Sorten etwas vernachlässigt waren. Die Weizen-Preise, die an der New- Vorker Börse am 3. Januar für den Maitermin mit Doll..14% notiert wurden erfuhren bis zum 12. ds,. Mts. eine Aufwärtsbewegung um 1% Cents auf Doll. .16¼½. Der Julitermin stieg daselbst von Doll..02% auf 10.3¼ Doll. An der Chicagoer Börse stiegen die Kurse in dem gleichen Zeitraum per Mai von Doll..14 auf Doll..16½, während die Differnz per Juli nur 1 Cents von Doll..98¼½ auf.99½½ Doll. beträgt. Die Preise für Mais an den amerikanischen Börsen waren nur geringen Schwankungen ausgesetzt. An der New⸗ Vorker Börse büssten dieselben per Mai/ Cent ein, während die Notierungen des Chicagoer Marktes ein Ver- gleich vom 3. zum 12. a.., sowol per Mai als auch per quli unverändert geblieben sind, die jüngsten Beriehie aus Argentinien lauten günstig und sollen die Zufuhren in neuem Weizen reichlich auf dem Markt kommen. Am Baumwollenmarkte hielt die Rüeckwärts- bewegung wWeiter an, trotzdem die Banken in Amerika beganmnen baben sollen, Baumwolle zu beleihen, um es da- Aurch den Baumwollzüchtern zu ermöglichen ihre Vorrüäte nicht auf den Markt bringen zu müssen und das Anbau- Areal im nächsten Jahre so einzuschränken, dass durch eine Verminderung des Ausgebots wieder normale Preise Szielt werden können. Die Notierungen an der New- Vorker Börse gingen seit Beginn dieses Jabres um 12—27 Cents zurück und zwar stellen sich die Preise im Ver- gleich wie folgt: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. 3. Jan,.80.89.94.04.08.16.24.30 12. Jan..73.77.80.86.89.95.99.03 Diff. 0,13—0,12—0,14—0,18—0,19—0,21 0,25—0,27 Der Esport in Baumwolle beläuft sich in dieser Saison bis zum 12. ds. Mts. nach dem Kontinent auf 2327 000, nach Gross-Britannien auf 2229000 und nach Japan und Mexiko auf 80000 Ballen. Auch am Kaffeemarkte erlitten die Preise, beein- KHusst durch starke Zufuhr eine Einbusse und ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung eine Preisreduktion an der New-Vorker Börse von 15 bis 25 Cents. Nur Loko- Ware konnte einen Preisstand behaupten. Loko Jan, Febr. März Apr. NMai Juni Juli Aug. ., Jan. 8/.65.75.90.— 815.25.85.45 12. Jan. 8%.50.60.70.80.95.05.10.25 Difl.——0,15 0,20—0,20—0,20—0,20—0,20—0,25—0,20 Am Zuckermarkte zeigen, hauptsächlich die für Deutschland massgebenden Notierungen des Magde- burger Zuckermarktes seit Beginn dieses Jahres eiue Steigerung von Mk..— bis Mk..70 per 100 kg. Der Markt wird zur Zeſt durch die Speku- lation beherrscht und die Kurse richten sich pöllig nach der Nachfrage und Beweglichkeit am Terminmarkte. Nicht nur die Inlandraffinerien waren kaufend am Markte, sondern auch von Ausland zeigte sich reges Interesse. Der Grund hierfür liegt zu einem Teil in den Fallisse- ment einer Pariser Firma, die etwa 100.000 Sack Roh- Ware iu London begeben und Raffinade dafür in Paris genommen hatte. Diese Spekulation erwies sich, wie 80 Okt, als verfebhlt. Auch London, das lange untütig zu- geschaut hatte, geriet infolge unbefriedigender Erntebe- ichte aus Kuba und Westindien in die Hausseströmung. Aus Prag und Hamburg liegen gleichfalls feste Pendenz- berichte vor.— Auch am Kornzuckermarkte baben die Kurse eine beträchtliche Erhöhung erfakren. Am bedeu⸗ teusten war die Preissteigerung am Terminmarkte, da reichlicher Deckungsbegehr vorlag. Am Petroleummarkte zeigte sich eine Schwäche, kür die eigentlich eine besondere Veranlassung nicht vor- liegt, zumal die Aufschliessungsarbeiten neusrdings eine Verminderung erfahren haben. An der New-Vorker Börse sind die Preise für Standard white seit dem 3. ds. Mts. von Doll..65 auf.40 und für Credit Balances at oil in Tanks von.75 auf Doll..50 zurückgegangen. Auch die Notierungen des Mannheimer Kursblattes gingen für amerikanische Bassinware von Mk. 16,40(Barreis Mk. 20,20) auf Mk. 16.30) Mk. 20.10) zurück. Jahresversammlung der Kasco- Versjcherungsgesellschaſt„Jus et Justitia“. 2 Versammlung fand im Hotel Leineweber statt, Sie Wurde gegen 5 Uhr durch den Vorsitzenden Herrn Reichstagsabgeordneten Bassermann mit einer Begrüssungs- ansprache eröffnet. Die Präsenzliste ergab 41 Mitglieder, Welche 42 Stimmen vertraten. Der von dem Schriftführer, Herrn Emil Glaser, ver- lesene Jahresbericht ergibt folgendes: Am Schlusse des Jahres 1904 wWaren versichert 136 Schiffe im Wert von M. 5071400 und einer Tragfähigkeit von 2246 977 Ztr. Für Mobillar wurde die Summe von M. 177 393 versichert. Die Schademechnung über die im Jahre 1904 erledigten Fälle beläuft sich auf 24977.75 Mark.— Die von zwei kaufmännischen Revisoren geprüfte und mit den Büchern übereinstimmend befundene Bilapz ergibt ein Vermögen Von Mark 291 536.43, in welches sich 2 246 977 Ztr. teilen, sodass aut 100 Ztr. Pragfähigkeit ein Anteil von M. 129.46 kommt, der von neu eintretenden Schiffen als Einkaufsgeld zu entrichten ist.— Bei diesem Vermögens- stand ist der Verein mit rund M. 38 000 über den statu- tarisch festgesetzten 5% Reserven angelangt. Nachdem die in der vorſährigen Mitgliederversamm- lung festgestellte Satzung von dem Kaiserliehen Aufsichts- amt in Berlin genehmigt worden War, beschliesst die Ver⸗ Sammlung, die neue Satzung sofort mit dem 7, Januar 1905 in Kraft treten zu lassen, setzt den Jahresbeitrag für das Betriebsjsahr 1905 auf ¼% des Versicherungswerts fest und wählt nach der neuen Satzung a) zum Vorsitzenden auf die Dauer von 5 Jahren: J. Herrn Reichstagsabgeordneten Ernst Bassermann in Mannheim; 2, als ersten Stullvertreter Herrn Rechtsanwalt Anton Lindeck in Mannheim; 3. Als zweiten Stellvertreter Herrn Kaufmann Louis Kühnle in Mannheim; b) in den geschäftskührenden Ausschuss: 1. Herrn Kaufmann Emil Glaser in Mannheim als Rechner und Schriftführer; 2. Herrn Havarie- Kommissär Diedrich Duven in Mannbeim als den am Sitze des Vereins wohn⸗ naften Vertrauensmann. e) in dem Gesamt-Vorstand: Acht Vorstände GBeisitzer) und zwar auf 4 Jahre die Herren Jakob Augspurger, Balth. Clasmann, Adam Gassert, Franz Würz, und auf 2 Jahre die Herren J. Jung, Jos, Kumpt, Joh. Müller, Heh. Witter. Die Genehmigung der neuen Satzung durch das Auf⸗ sichtsamt in Berlin erforderte deshalb nahezu ein Jahr, weil Zwar in der Senatssitzung vom 6. September 1904 das Kaiser- liche Aufsichtsamt die eingereichte Satzung mit nur wenigen belanglosen Aenderungen genehmigt, dagegen die schwer⸗ wiegende Bedingung gestellt hatte, der Verein dürfe auf ein Schiff nur bis zum Betrage von M. 40 000 versichern, die Mehrsumme müsse rückversichert werden. Gegen diese Entscheidung batte der Verein durch seinen Vorsitzenden, Herrn Urhst Bassermann, Berufung einlegen lassen und die Genugtuung gehabt, dass in der Rekursinstanz, der Sitzung vom 16. Dezember 1904, welcher Herr Bassermann beiwohnte, das Kaiserliche Auf⸗ sichtsamt dem Rekurse der Kascoversicherungsgesell- schaft„Jus et Justitia“ stattgab und die Senatsentscheid- ung vom 6. September 1904 dahin abänderte, das die oben- erwähnte Bedingung zu streichen sei. Neben anderen, sehr sachgemässen Gründen, worin der Rekurssenat auf mehrere Paragraphen der Satzung hinwies, in welchen genügende Massnahmen gegen eine die Kräfte des Vereins übersteigende Belastung getroffen seien, hob die Rekursinstanz besonders hervor, dass es sich im vorliegendem Falle nicht um eine Neugründung handele, sondern um einen schon seit 10 Jahren bestehenden Verein, der bei seiner vorsichtigen und sachkundigen Leitung günstige Erfolge und Fortschritte aufzuweisen und im Laufe der Jahre namhafte Mittel angesammelt ſeh Welche ihm eine ansehnliche Widerstandskraft ver- eihen. Handelskammer-Berichte pro 1904. 10*„Handelskammer Bremen“ führt in hrem Bericht über das abgelaufene Jahr Folgendes aus: Die wirt⸗ schaftliche Wiederbelebung Deutschlands, die im Jahre 1903 einsetzte, hat im vergangenen Jahre angehalten. Dass diese erfreuliche Entwiekelung sich trotz der Be- drohung des Weltfriedens durch den russisch-japanischen Krieg vollziehen konnte, verdanken wir der Besonnenheit der deutschen auswärtigen Politik, der es gelungen ist, Deutschland vor Verwiekelungen in die ostasiatischen Verhältnisse zu bewabhren. Zu der Beruhigung der deutschen Erwerbskreise über die Erhaltung des Friedens kam die Verstärkung der Aussichten auf langfristige Wiederfest- legung unserer handelspolitischen Beziehungen zum Aus- lande unter Beibehaltung der Meistbegünstigung; biermit Wird, so unerfreulich die starken Zollerhöhungen in den neuen Tarifen Deutschlands und des Auslandes sind, wenigstens das Notwendigste für den Kaufmann und den Industriellen erreicht. Von dem Standpunkte, dass Handel und Verkehr wiel gewinnen, wenn sie mit konstanten Verhältnissen rechnen können begrüssten wir auch die Wiederwahl des Prüsidenten der Vexeinigten Staaten von Amerika,. Hat der Ausgang dieser Wahl Störungen im wirtschaftlichen Getriebe der Vereinigten Staaten verbindert, so hatte auch schon die ziemlich sichere Aussicht auf die Wieder- wWahl die Kaufkraft des nordamerikanischen Volkes gestürkt. Die wechselseitige Bedeutung Deutschlands und der Union für einander, sowohl als Absatzgebiete, wie als Bezugsquellen, lassen es als immer dringender erscheinen, dass an Stelle der unvollñkommenen Basis ihrer Handels- beziehungen in Gestalt der aus dem Anfange des vorigen Jahrhunderts stammenden Handelsverträgen Preussens und der Hansestädte mit den Vereinigten Staaten einen Vertrag Zwischen diesen und dem Deutschen Reiche geschaffen wWird. Die Schwierigkeiten auf diesem Wege sind freilich ebensowenig zu verkennen, wie die der Erneuerung fester hamdelspolitischer Beziehungen zum grossbritanischen Reiche mit seinen Kolonjen, In beiden Fällen handelt es sich um die stärksten Konkurrenten Deutschlands auf dem Weltmarkte. Auch von ihnen ist indessen zu erwarten, dass sie in ihrem eigenen Interesse einen friedlichen Wettbewerb einem Zustande der gegenseitigen handels- politischen Befehdung schliesslich vorziehen Werden. Der auswüärtige Handel wird in dem Bericht mit wenig Ausnahmen günstig dargestellt und hat sich im abgelaufenen Jahre mit fast allen für uns in Betracht kommenden Staaten lebhafter gestaltet, als im vorher- gegangenen gleichen Zeitabschnitt. Das bremische Tabakgeschäft war nur zum Peil be- friedigend. Das Getreidegeschäft verlief im allgemeinen günstig. Wenn die Zufuhren auch nicht gauz die Höhe des vorigen Jahres erreichten, so war der Konsum doch anhaltend befriedigend. Dem Bremer Peegeschäft ist es trotz der schwierigen Lage des Artikels nicht nur gelungen seinen Platz zu behaupten, sondern seinen Absatz noch zu vergrössern. Zufriedenstellend war wieder das Passagiergeschäft; die Segelschiffahrt brachte hingegen auch vergangenes keine lohnende Beschäftigung. Die Hochseefischerei hat sich erfreulich weiter entwickelt. Die wenig günstige Lage der Schiffbauindustrie hält immer noch an. Auf den meisten Werften machte sich Arbeitsmangel fühlbar. In der Zigarrenindustrie sind die Absatzverhältnisse als zufriedenstellend zu bezeichnen; namentlich scheint es, als wWwenn in den mittleren bis teuren Preislagen das Geschätt wieder leichter geworden ist. Dem Bericht der„Handels- und Gewerbekammer zu Sonneberg.-.“ auf das Jahr 1904 entnehmen wir, dass auch in diesem Bezirk das vergangene Jahr im Aussenhandel eine andauernde Besserung zeigte, der deutsche Markt brachte in den meisten Gesehäftszweigen, insbesondere auch in der Spielwaren- Industrie, die gleiche zufriedenstellende Aufnahmefähigkeit, wie in den Vor- jahren, in einzelnen Zweigen der heimischen Gewerbe⸗ tätigkeit, so in der Porzellan-Industrie, dürfte sogar ein müssig erböhter Begehr festzustellen sein. Die Spielwaren-Industrie, welche von jeher dem Kammerbezirk sein eigentliches wirtschaftliches Gepräge Verleiht, war im ganzen aufriedenstellend beschäftigt. Neu eingeführt wurde die Fabrikation patentierter Spiel- pferde und anderer Tiere aus Pappe. Ein Artikel von wachsender Bedeutung für die heimische Industrie sind Attrapen. Die fünfzehn Porzellaufabriken des Bezirks waren im verflossenen Jahre wiederum gut beschäftigt. Deutschland selbst scheint grössers Quantitäten benötigt zu haben, das Gleiche gilt auch von England, der Schw-elz, den Niederlanden, Belgien und fii einzelne Spezialitäten auch vom Orient. Allgemeines. Deutsche Sprache in den deutschen Schutzgehieten. Die„Woermann Linie“ hat an eine Reihe ihrer Kunden das nachfolgende Rundschreiben geschickt: „Bei den von Ihnen mit unseren Dampfern zur Ver- ladung kommenden Waren, welche von Ihnen hergestellt sind, sehen wir häufig den Vermerk:„This side up.“ „Keep away from the boiler.“ Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass diese eng. lische Inschrift durchaus unangebracht erscheint, denn die Arbeiter, welche mit den Kisten hier zu tun haben, sind deutsche Arbeiter, an Bord unserer Schiffe haben wir nur deutsche Seeleute, so dass die englische Bezeich. nung durchaus unnütz und verfehlt ist. Wir halten es auch im allgemeinen luteresse für dringend wünschenswert, dass endlich einmal für die mit deutschen Schiffen verladenen Waren auch deutsche In- schriften benutzt werden.“ Für diejenigen Fabrikanten, die nach den deutschen Kolonien verladen, ist obigem Schreiben noch die Be⸗ merkung hinzugefügt: „Die von Ihnen gelieferten Waren sind ferner für eine deutsche Kolonie bestimmt, in welcher ebenfalls beim Untladen von Waren nur Deutsch gesprochen wird, 80 dass wir darum bitten müssen, diese englische Inschriften vollständig zu unterdrücken.“ Diesem energischen Vorgehen der Firma ist allgemeine Beachtung zu wünschen, möge es auch allseitig Nach- ahmung finden. Es bildet einen erfreulichen Gegensatz zu dem bei auderen Transport-Gesellschaften bellebten Gebrauch, auch in deutschen Städten eine„Brauch office“ zu unterhalten und sich möglichst mit fremdländischen Federn zu schmüeken. Verkauf von Wertzeichen in Heften. Ein Postamt zu Darmstadt machte die Handelskammer zu Darmstadt, wWie in der Zeitschrift Handel und Gewerbe berichtet Wird, darauf aufmerksam, dass mehrere Postverwaltungen des Auslandes in neuerer Zeit Freimarken in Heftform zur Hrleichterung des Wertzeichenbezugs ausgegeben bätten, Diese kleinen,:4½½ Zentimeter messenden Heftehen könnten leicht in der Tasche oder im Portemonnaie unter- gebracht werden. Die Handelskammer zu Darmstadt beschloss, sich dahin zu äussern, dass nach ihrer Ansicht die Einführung derartiger Markenheftchen 80. wohl dem grossen Publikum, wie der Kaufmannschaft zu- gute kommen würde, jedoch habe auch die Post selbst im Hinblick auf die dadurch entstehende vereinfachte Markenausgabe ein wWwesentliches Interesse an dieser Au-⸗ gelegenheit, sodass die Freimarkenheftchen ohne Kosten- aufschlag verkauft werden möchten. Zweckmässigerweise möchten im Interesse der Kaufmannschaft diese Heft- chen nur Freimarken von je einer Sorte, also 2z, B. nur 5 Pfennig- oder 10 Pfennig-Marken enthalten. Das In- teresse des übrigen Publikums dürfte jedoch mehr auf die Ausgabe von Markenheftchen mit verschiedenen Markenwerten gerichtet sein. Die Handelskammern zu Elberfeld, Duisburg und Altona sprachen sich auf eine entsprechende Anfrage in ähnlicher Weise fül diese Neuerung aus, wobei noch Heftchen mit verschiedenen Kombinationen als wünschens⸗ wWert bezeichnet wurden. Diese Neuerung würde, wenn vielleicht auch weniger in der Geschäftswelt, so doch sicherlich im privaten Gebrauch lebhaften Anklang finden und für Publikum und Post eine wWesentliche Vereinfachung der Markenausgabe bringen. Kenderung der Währung in Mexiko, Dem mexikanischen Kongress ist ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, wWo⸗ nach die Regierung ermächtigt werden soll, die Währung auf folgenden Grundlagen durch aufeinander folgende Akte der Gesetzgebung zu üändern: Verleihung des Wertes von 50 Goldeents an den beizubehaltenden jetzigen Silber⸗ peso, Schliessung der Münzen für private Prägungen, Verbot der Wiedereinfuhr mexikanischer Pesos, Ver- minderung der auf der Minenindustrie lastenden Abgaben, Einrichtung staatlicher Vermittelungsstellen für Silber⸗ verkäufe, Abänderung des Bankgesetzes, Einrichtung eines Ausschusses für Regelung der Wechselkurses, vorläusig ohne Bildung eines Reservefonds. Eine Umfrage, ob Uebergriffe der Gewerbe-Aufsichts⸗ beamten vorgekommen sind, führt der Bund der Indu⸗ Striellen soeben durch. Klagen aus industriellen Kreisen, heisst es darin, über gesetzwidriges, die Befugnisse über⸗ schreitendes Vorgehen der Gewerbeinspektionsbeamten sind nickt selten. Derartige an den Bund gelangte Be- schwerden veranlassten seinen Gesamtvorstand zu dem Beschluss, durch eine Umfrage eine Uebersicht über die vorliegenden Misstände zu beschaffen. Es wird auf die Ausführungsbestimmungen zur Reichs-Gewerbe-Ordnung bingewiesen, Worin die Stellung und das Verhältnis, in welches die Gewerbe-Aufsichtsbeamten zu den Inhabern der industriellen Betriebe treten sollen, genau gekenn zeichnet wird. Arbeitgebern und Arbeitern sollen die Gewerbe-Aufsichtsbeamten die gleiche Bereitwillig⸗ keit zur Vertretung ihrer berechtigten Interessen ent- gegen bringen uud dadurcb, wie durch die ganze Aft ihrer amtlichen Tätigkeit, eine Vertrauensstellung zu gewinnen suchen, welche sie zur Erhaltung und Förderung guter Beziehungen zwischen beiden mitzuwirken in den Stand setzt. Der Bund der Industriellen bittet in Aus⸗ führung des Beschlusses seines Gesamtvorstandes vom 2. Dezember 1904, ihm alle Fälle mitzuteilen, in denen die Gewerbeaufsichtsbeamten gegen den Geist dieser Präzisen Bestimmungen über die Vertrauensstellung, die sie auz gegenüber dem Arbeitgeber anstreben sollen, eden. nden Ver- stellt up.“ eng. denu aben, aben eich- IIr Mit In⸗ ſchen Be- kür belm 1, 80 iften geine Jach- bei auch, zchen Au Wie Wird, des Zur tten, chen uter- stadt ihrer 80. t Zu- elbst achte Au⸗ Steu- Weige Heft⸗ nur 8 In⸗ Auf, ehen und e in noch aeng⸗ niger aten und gabe chen WO- rung ende ortes Iber- gen, Ver- bben, lber. ines kulig ts⸗ Idu- isen, ber⸗ nten Be- dem die die iung „ in bern enn⸗ die lig- ent- Art Au ung den Kus⸗ vom men eser die len, Forstossen haben. Das einlaufende Material soll zusammen mit dem bereits durch die Umfrage des„Ausschusses für ddas Studium der Errichtung einer gewerblich-technischen Reichsbehörde“ gewonnenen Unterlagen bearbeitet und den zuständigen Stellen übermittelt werden. Eln amerikanisches Unternehmen der Eisenindustrie für Mititärbedarft. Der ehemalige Präsident des nord- amerikanischen Stahltrusts, Schwab, plant, die von ihm kontrollierte Bethlehem Steel Comp. zur grössten Produ- zentin der Vereinigten Staaten in feinen Stahlfabrikaten, iusbesondere Geschützen, Panzerstahl, Armatuf usw. zu machen. Dieses Unternehmen sell nach dem Plane Schwabs in den Vereinigten Staaten die gleiche Stellung erlangen, wWie Krupp in Deutschlaud und Me. Vichers Son, sowie Masxim und Armstrong in Grossbrittannien. Durch die Verbindung dieses Unternehmens mit den Ueberresten der United States Shipbuilding Comp. ist es imstande, ein Schlachtschiff zu bauen und vollständig auszurüsten. Schwab befürchtet nicht die Konkurrenz des nordameri- kanischen Stahltrusts, da dieser vorwiegend schwerere Formen von Eisen und Stahl erzeugt. Eisengewinnung in Australjien. In Neu-Südwales sind schon wiederholt Versuche mit Hochofenanlagen gemacht Worden; dieselben scheiterten jedoch an den hohen Trans- portkosten von Kohle und Kalkstein und den Arbeits- löhnen. Inzwischen haben sich die Verhältnisse wesent⸗ lich geündert, es wurden Eisenlager entdeckt, für deren Ausnutzung Kohle und Kalk aus nächster Nähe zu be. schaffen sind. Durch die Erweiterung des Kommunikations- netzes stellen sich die Transportkosten viel niedriger, und endlich kann, seit Einführung des Förderaltarifs, auf Importeisen ein Wertzoll von 10% gelegt werden, sobald die lokale Erzeugung den Bedarf ausreichend decken könnte. Auf dieser Grundlage dürfte nun binnen kurzem ein Vertrag zwischen der Regierung und einem Privat- umternehmen zu stande kommen, wonach dieses sich zur Amlage grosser Hochofenwerke und zur Erzeugung eines bestimmten Guantums von Roh- und Gusseisen verpflichet, wälrend die Regierung den Werken eine flxe Abnahme zu vereinbarten Preisen zusichert. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass der Konsument bei Foreierung der lokalen Eisenerzeugung und Einführung eines Schutzzolles seinen Bedarf teurer bezablen muss, als zur Zeit des freien Imports, anderseits ist es aber auch verständlich, dass die Regierung darauf bedacht ist, die grossen Vor⸗- räte an eisenhaltigen Erzen des Landes der Verwertung zuzuführen, die sich ohne staatliche Unterstützung unter den obwaltenden Vorhältniszen Als nicht lohnend erwies, Handelsberichte. Ernteergebnisse in ſtalien. Wein. Die anhaltend trockene Witterung in den Sommer- monaten hielt die gewöhnlichen Rebenkrankheiten fast Uberall fern. Die Weinlese ist daher, sowohl was die die Menge als auch die Beschaffenheit anlagt, als im ganzen befriedigend zu bezeichnen. Die Qualität des gewonnenen Weins ist im Vergleich zum Vorjahre, selbst bei den geringeren Sorten vorzüglich ausgefallen. An den Produktionsorten stellen sich die Preise für das Hektoliter zur Zeit, wie folgt: I. Qualitat 35—40 Lire II. 1„„„ N; III. 75—*— 18—22 77 Olivenöl. Die diesjaährige Olivenölernte in Tokana soll durch- aus nicht befriedigen. Die Oliven sind durch Wurmfrass Stark beschädigt worden. Die Olivenölpreise sind zur Zeit an den Produktions- orten folgende: Buti extrasas 1390 Lire Itz„ Lueca secunda FE1865„ Maremma 160„ für den dz. Diese Preise gelten für Oele, die aus unbeschädigten Oliven gewonnen worden sind, wWährend die Preise des aus wurmstichigen Oliven gepressten Oels sich für den Doppelzentner um je ca. 40 Lire niedriger stellen. Ein Vorrat an Speisezlen ist in den öffentlichen Lagerhüusern zur Zeit nicht vorhanden. Düngemittel. Kali.(Bericht von C. W. Adam& Sohn, Strassfurt.) Mit der seit Anfang dieser Woche in Kraſt, getretenen neuen Berechnungsmetode ist, nachdem über letztere die Kundschaft wohl durchweg unterrichtet ist, wieder ein Hotteres Geschäft eingetreten. Im Interesse der Bezisher Jon Kalisalzen liegt es, die Bestellungen nicht bis auf den Februab-März zu verschieben, da der Andrang in diesen Monaten erfahrungsmässig stets sehr stark ist, so- dass alsdann längere Lieferfristen verlangt werden müssen. Wochenausweis der Banken. Stand der Badischen Bank am 7. Januar Aktiva. Metallbestand J3 14 97 iehskassenscheine 3J 8 25 755.— Noten anderer Banken 1751 600.— Wechselbestand 5„„C0 19 086 049.69 „%„% Effekten Jj Sonstige Aktira„„ 44 441 165.91 Passlvs. Grundkapitat„2 2„ 8 JVVVVVVVVVVFVFCVVCCCCCCCVCCCCCCC 9000 000.— JJJJJJCCJVJJVJJJVJJJ ĩ ͤ ĩ 2031 087.58 mlaufende Noten 19 563 900.— Jonstige täglich fällige Vorbindlichkeiten 12 607 449. 25 27 eine Kündigungsfrist erbinduchkeiten* Sonstige Passiyvan 33 758.95 44 441 065.91 Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren echgeln& 490 293.66. Stand der Bayerischen Notenbank am 7. Januar 1905, W 1. Metallbestand 5 32 891 000.— Bestand an Reichskassenscheinen 8 8 82 000.— 71„ Noten auderer Banken„7882 600. 5„ Wechselnn„„„ eine. 8 1 Lombardforderungen 8 4115 000.— 50 1½ Hifl0 59 000.— 1„ sonstigen Aktiven 5 2196 000.— 1 8 Das Grundkapital VVVC Der Reservetonds 55 3 027 000.— Der Belrag der umlaufenden N. ten.63 873 000.— Die sonstigen tä vlieh fälligen Verbindliehfeiten 7 919 000.— Die an emne Kündigu eezlet ehnusshen, eee keten 5— Die sonstigen Passiyn 4 2740,0.— Verbindlichkeiten aus weiter beasbenen, im Inlande zahlbaren Wechseln 898 416.23 Stand der Württembergischen Notendank am 7. Januar 1905. Aktiva. 72 %%%%%%%VVĩ ͤ ĩ 10 682 576.15 BeiehssassensehsinBe 124 610.— Noten anderer Banken 2001 700.— %%%è 14 590 195,45 Lombardforderungen V 10 841 613.58 Effekten 3.„ 9951 803.75 Sonstige Aktiva zZ„ͤ ͤ 1„ Passſva. Grundkapital„„„% œR—h— 9009 900 BCCVCVCCCV%VVVVVVVVVTTVVCVVCCCCTVT 1139 547.70 Umlaufende Noten 2 22 635 600.— Täglich fällige Verbindlichkelten N 6 628 589.37 An Kündigungskrist gebundene Veniucleleiten 5 166 862.45 Sonstige Fussiva. 1191 440.89 Aventuelle Verbindlichkeiten à aus weiterbegebenen, im Inlande zalllbaren Wechseln I 729 491.70. Konkurse. R Uröftauggstermig! A Kblauf der aetetang G Erste Gläubiger⸗ Versammſung; 4 4 Ungstexmin. Mamen Wonnort, eee E A ö N Wilhelm Rheineck AIhBiberach Kem. Biberach a, d. Riss 8/1.27%/, 10%. 906 Hugen Deck Geudert- Brumath 87/ꝰJ. 31/1. 3592. 8½ ohmiedmelster heim Stuttgarter Metall-⸗ Penerbach Stuttgart4,/1. 25,/. 4/2. 4½/. Industr., G. m. b. H. Adolf Karl Ph. KegelZwei⸗ Zwei⸗ + Kontrolleur brücken brücken] 5/1. 30/1. 30/1. 20%½. Grethlein& Comp. Augsburg Augsburg 5/1. 28/1. 4½2. 4½. Gi. Waren Vietor Ganterte Prankenthalfprankenthal 6/1. 8/8. 2/2. 18/8. Bildhauer Jotzet Kompes Strassburg Strasshurg 9/ 1. 1/2. 15%. 15ũ2, + Kfm. 1. Els. Jollus Hoeck Weinhändler Karlsruhe Karlsruhe 11/1. 30/1. 26/1. 7½. Perd. Stebinger, Alt⸗ bürgermeister Kirchdork Villingen 10/1. 1½. 10%, 1002. In dem Konkurse über das Vermögen der Firma Göhring, Hek& Koch G. m. b. H. in Oberusel soll eine Abschlagsverteilung von 36 ½% exkolgen. — Maunheimer Bandels⸗ und Marktberichte. 2 tr eide. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Das Getreidegeſchäft in Weizen verlief dieſe Woche bei ruhiger Tendenz. Das Angebot von Argentinien war ſtärker und ſchienen die Zufuhren daſelbſt von Weizen ſich zu mehren. Preiſe waren gegen Schluß der Woche etwas ſchwächer, obſchon Mühlen ſich ziemlich paſſiv verhielten. Alle übrigen Artikel waren wenig berändert und iſt Mais etwas billiger. Wir notieren: Laplata⸗Bahig⸗blanca: Mk. 19., Rumän. Weigen: Mk. 19—20.50, Ruſſ. Weizen: Mk. 18.50—20.50, Ruſſ. Roggen: Mk. 15.25, Pfälz. Roggen: Mk. 14.75—415, Ruſſ. Hafer: Mk. 14.75—15.50, Futtergerſte: Mk. 12.25—12.50, alter Laplatamais: Mk. 12.75—12.90(mit Sack), neuer amerit. Mais: Mk. 12.50—12.75(mit Sack). Alles per 100 Kilo bahnfrei, verzollt, Mannheim. Mühlenfabrikate. (Originalberichte des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) E. Das Mehlgeſchäft hat ſeit unſerem letzten Berichte ſeine Phyſiognomie wenig geändert. Die Abſchlüſſe haben nur um ein Kleines zugenommen, auch laufen noch die Verladungs⸗ aufträge nicht vollſtändig genügend ein. Die alljährlich ſtillen Tage der erſten Hälfte des Monats Januar ſind indeſſen faſt vorüber und hofft man nun wieder auf baldige Hebung des Mehlhandels. Weizenmehl wurde im Laufe der letzten Woche verhältnismäßig weniger als Roggenmehl geſucht, das in der letzten Zeit wieder mehr in normaler Quantität abgeſchloſſen wird. Futterartikel ſind immer noch ſehr beliebt. Nicht allein von unſerer nächſten Umgegend, ſondern aus entfernteren deutſchen Provinzen laufen wieder größere Aufträge ein. Vorräte ſind daher immer noch in keiner Art anzutreffen. Man notiert heute: Weizenmehl Baſis Nr. 0 Mk. 26,50, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 Mk. 19,50, Weizenfutter⸗ mehl Mk. 12, Roggenfuttermehl Mk. 13, Gerſtenfuttermehl Mk. 11,75, feine Weizenkleie Mk. 10, grobe Weizenkleie Mk. 10,25, Roggenkletie Mk. 11,15. Alles per 100 Klo. brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süd⸗ deutſcher Handelsmühlen“. Terpentinöl. Spiritus. Tee. Vanille. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Terpentinöl: Die Preiſe ziehen weiter an; auch Frankreich meldet ſtark ſteigenden Markt. Dagegen iſt Spiritus unverändert. Tee: Ueber den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen deutſchen Zolltarifes können wir heute wiederum melden, daß ſich beſtimmtes darüber nicht ſagen läßt, ein Zuſtand, der für das deutſche Geſchäft mehr als ſtörend wirkt. Die gegenwärtigen Preiſe ſind wirklich beachtenswert; an einen Rückgang iſt kaum zu denken viel eher aber an eine Preisſteigerung. Vanille ohne nennenswerte Veränderung. Südfruchte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Dampfäpfel: Die in meinem letzten Berichte gemeldete Feſtigkeit hat inzwiſchen weitere Fortſchritte gemacht und beträgt die Preſdſteigerung für alle Marken bis jebr nahezu Mk. 3 8 Ml. 4 per 30 Kilo. Dagegen ſind bie Noötierungen für Faßäpfel gegenüber den jetzigen Dampfäpfelpreiſen noch ſpekulativb billig, es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe, die Anforderungen des Konſums anxegen werden. Disponible Vor⸗ räte in neuer Ware auf europäiſchen Märkten ſind kaum nennenswert. Birnen und Aprikoſen ſind unverändert feſt, namentlich disponible Partien ſehr gefragt. Kaliforniſche und bosniſche Pflaumen bei unveränderten Preiſen, verharren in ruhiger Haltung, Roſinen wurden zu noch nie dageweſenen Preifen offeriert und gehandelt. Der geringſte Anſtoß kann eine ure⸗ geahnte Preisſteigerung hervorrufen, indem greifbare Ware nur in kleinen Pöſtchen vorhanden iſt und andererſeits Corinthen verhältnismäßig noch mit Mk.—10 per 100 Kilo über den Durchſchnittspreis gehalten werden und auch ſo gehandelt ſind. Datteln notieren prima Hallowees Mk. 12, prima Siars Mk, 9 per 50 Kilo eif Rotterdam. Haſelnüſſe und Mandeln unverändert. Hopfen. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Aus Schwetzingen wird uns geſchrieben: Wenn man ſich ſo die Typen der Marktlage in Nürnberg von dieſer Woche etwas näher anſieht, man braucht hierzu kein Vergrößerungsglas, wenn man ferner noch einen kurzen Rück⸗ blick in die diverſen letzten Berichte des„Mannheimer General⸗ anzeigers“ nimmt, wenn man ſich endlich noch als einigermaßen klarſchauender Beobachter die geſamte Situation betrachtet, ſo ſieht man, wie die ſtagnierten Preisnotierungen immer noch mit aller Wucht und Macht niedergehalten werden, werden doch hierzu Mittel und Triks gebraucht, deren Illuſtration hier zu weit führen würde. Trotz alledem glaubt man nun jetzt vielleicht kurz vor der Aera zu ſtehen, wo des berühmten Schriftſtellers Emile Zola geflügelte Worte Recht bekommen: La vérite est en marche, et rien ne'arrètera. Ich will damit ſagen: Das Geſchäft war in den beiden letzten Wochen flott, weil eine große Anzahl ängſtlicher Spekulanten und ſonſtige fülr Spekulationszwecke nervenſchwache Elemente ohne rechtlichen Grund kapituliert haben. Ein Haufen Geld iſt dieſen Leuten den Weg alles Irdiſchen gegangen, wer es profitiert hat, iſt gut zu erraten, den rückgratfeſten Concern von Spekulanten wird der Feind wohl vergeblich zu nehmen verſuchen. Dieſer läßt ſich doch nicht ſo leicht einen Floh in's Ohr ſetzen. Be⸗ trächtliche Quanten wurden tatſächlich durch die falſche Flagge in den beiden letzten Wochen dem Markte in Nürnberg ent⸗ nommen. Auch auf ſonſtige Spekulationsarten wurde rege gekauft. Auch in Mannheim ſelbſt haben größere Poſten den Eigner gewechſelt, wie aber geſagt ohne jeglichen Preisaufſchlag. Ich kann auch heute nur wiederholen, daß ſich die beſonneren Elemente der Spekulation ſich immer und immer enger zu⸗ ſammenſchließen mögen, umedieſen Anſturm auf das Energiſchſte abzuſchlagen, ich ſage auch heute wieder, es iſt nichts weiter, als eine ausgeſprochene Mache, ich glaube dies in meinen bis⸗ herigen Berichten auf das Erſchöpfendſte erörtert zu haben. Zum Schluſſe erwähne ich nur noch, daß wir in nächſter Zeitz eine größere Ausfuhr nach Böhmen bekommen werden. Vom Mannheimer Holzmarkt. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Die Nachfrage nach Rundholz bei den letzten Verſteigerungem in Süddeutſchland war im allgemeinen eine recht gute, und die von den Käufern angelegten Preiſe wieſen meiſtens einen hohen Stand quf. Ein derartiges Vorgehen rechtfertigt die Marktlage im all⸗ gemeinen nicht. Der Verkauf am Rhein ruhte bisher noch gänzlich da die Häfen zum Teil zugefroren ſind und eine Zu⸗ und Abflößung unmöglich machen. Bei Eröffnung der Frühjahrsſaiſon rechnet mam mit höheren Preiſen, als beim Schluß des vorjährigen Geſchäftes. Die rheimiſch⸗weſtfäliſche Sägeinduſtrie iſt mit Material nicht reichlich verſehen. Im Bretterhandel waren die Umſätze noch beſcheidene. Meiſtens erſtreckten ſich die Entnahmen aus dem Marlie auf kleinere Poſten. Die Preiſe liegen feſter. Kanthölzer begegneten noch ſchwachem Begehr. Gehobelte Bretter hatten feſten Markt bei ruhigem Geſchäftsgang. Kohlen. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) Durch die in den letzten Tagen im Ruhrgebiet aufgetret Streilbewegungen und den daraus für die allgemeine Marktlage ſtehenden Folgen iſt das wegen des milden Winters bisher r e Geſchäft plötzlich reger geworden. Wie ſich die Verhältniſſe nun aber für die nächſte Zeit geſtalten werden, hängt von der Entſchetdung am 17. d. Mts., ob Streik oder nicht, ab. Die Verkaufspreiſe notieren vorerſt noch: Ruhe⸗Fett⸗ oder Flamm⸗Nußkohlen Korn 1 oder 2 à4 M. 210—212, Korn 83 à M. 180—195; Ruhr⸗Fettſchrot und Maſchinenkohlen à M. 152—156; Ruhr⸗Antrazit⸗Nußkohlen Korn 2 a M. 330—340; Engliſche Antrazit⸗Nußkohlen Korn 2 3 M. 380 bis 390; Ruhr⸗Brechkoks Korn 1 oder 2 4 M. 255—260; Ruhr⸗ Nußgrieskohlen à M. 122—125. Alles per 200 Ztr. ab Mannheim. Beder. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) Der Verkehr in feinerem Oberleder geſtaltete ſich lebhafter, hervorgerufen durch die neuerdings eingetretenen Pretsſteige⸗ rungen. Dieſelben betreffen in der Hauptſache Box⸗Calf und Chevreaux. Auch Kalbleder in Gewichtsware, wie Wichs⸗ kalbleder, wurde von der Preiserhöhung berührt. Wachenmarktbericht über den Viehverkehr Vom 9. bis zum 14. Januar 1905. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Rindermarkt war gut befahren. 911 Stück Großvieh waren aufgetrieben. Handel und Umſatz ſehr lebhaft. Die Preiſe haben keine nennenswerte Aenderung erfahren. Pro Zentner Schlachtgewicht wurden notiert: Ochſen 72—77 Mk. Bullen 60—66 Mk. Rinder 70—72 Mk. Kühe 48—70 Mk. — Kälber ſtanden am 9. er. 157 Stück am 12. cr. dagegen 391 Stück zum Verkauf. Auch hier war der Geſchäftsverkehr recht lebhaft. Die Preiſe ſind geſtiegen. Bezahlt wur den pro Ztr. Schlachtgewicht 75—90 Mk.— Der Schweinemarkt war wieder ſehr hoch frequentiert. 2756 Schweine waren zu⸗ getrieben. Gutes Geſchäft. Vorwöchige Preiſe. 57—59!. pro Ztr. Schlachtgewicht.— Der Ferkelmarkt war mit 250 Stück mittelmäßig beſchickt. Handel flott. Preiſe ohne Veränderung. Das Paar koſtete 12—20 Mk 2 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Manaheim, 14. Januar. Pfälzische Bank Mannheim. Actien⸗Kapital: Mk. 50 Millionen.— Reſerven: Mk. 9 Millionen. Bekanntmachung. 5 Unter Hinweis auf Ziffer 8 der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 5. Oktober 1904, Hauptſitz: Ludwigshafen a. Rh. Niederlaſſungen in München, Frantfurt a.., betreffend die Begebung von 30 000 Stück Reichsbank⸗Anteilen, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis[Nürnberg, Kaiſerslautern, Bamberg, Worms, Zweibrücken, Pirmaſens, Speyer, Neuſtadt a. Hardt, Frankenthal, Landau, Alzey, ſtadt, Oſthofen, Bensheim. Dürtheim, Grün⸗ gebracht, daß der Umtauſch der vollbezahlten Bezugsſcheme gegen Anteilſcheine der Reichsbank — Eröffnung laufender Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. vom J. Februar bis einſchl. 25. März d. J. Beleihung von Wertpapieren und Waren. Aunahme von verzinslichen Baceinlagen auf proviſionsfreiem Checkeonto und ſtattfindet.„ e 51680 Während dieſes Zeitraumes haben die Beſitzer die Bezugsſcheine nach ihrer Wahl bei dem Konſor Wir vergüten e gung 0 1+2 72 f 5 8 0 8 47— der Reichshauptbank für Wertpapiere hierſelbſt oder bei einer bel ebigen Reichsbankhauptſtelle, Reichsbank⸗„ halbjähriger 1 5 3½% ſtelle und mit Kaſſeneinrichtung verſehenen Reichsbanknebenſtelle gegen Empfangsbeſcheinigung mittels ſchrift⸗ Wc 2 55 lichen, doppelt auszuſtellenden Antrages einzureichen, für welchen Vordrucke bei den vorbezeichneten Stellen er⸗ hältlich ſind. Mit der Poſt eingehende Anträge müſſen gehörig frankiert ſein. Soll ein Anteilſchein auf jemand übertragen werden, welcher nicht durch den Bezugsſchein ſelbſt als deſſen rechtmäßiger Inhaber ohne Kündigung 29% An⸗ und Verkauf von Deviſen und Discontierung von Wechſeln. An⸗ u. Verkau von Wertpapieren an der Mannheimer und allen auswärtigen Börſen. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren ꝛc. in feuer⸗ und diebesſicheren ſſaupeſmer Bant ausgewieſen iſt, ſo iſt, wenn ſein Recht ſich auf Erbgang gründet, ein gerichtlicher Erbſchein beizufügen, weun es auf einem Rechtsgeſchäft unter Lebenden beruht, letzteres urkundlich darzutun. auf Erfordern ihr Auftragsverhältnis durch Vollmacht nachzuweiſen. Beauftragte haben Die an Stelle der eingelieferten Bezugsſcheine ausgefertigten Anteilſcheine, welchen die Dividenden⸗ ſcheine für die Jahre 1905—1909, ſowie ein Talon beigelegt werden, ſind auf vorgängige Benachrichtigung unter Rückgabe der Empfangsbeſcheinigung und gegen Vollziehung der auf bei eine Überſendung durch die Poſt gewünſcht, ſo iſt vorerſt die Empfangsbeſcheinigung mit vollzogener Quittung einzureichen. Die Überſendung erfolgt dann auf Koſten des Antragſtellers unter voller Wertangabe, wenn nicht etwas anderes beantragt worden iſt. Vom 26. März d. J. ab ſind Umtauſchanträge nur noch an das unterzeichnete Direktorium ſchriftlich zu richten. Diejenigen Inhaber vollgezahlter Bezugsſcheine, teilzunehmen wünſchen, werden unter Bezugnahme auf bank vom 21. Mai 1875 welche an der diesjährigen Generalverſa umlung die Vorſchriften in 8 16 ff. des Statuts der Reichs⸗ (R. G Bl S. 203) und der Kaiſerlichen Verordnung vom 3. September 1900 (R. G. Bl. S. 793) noch beſonders erſucht, die Bezugsſcheine bis ſpäteſtens den 18. Februar d. J. zum Umtauſch einzureichen. Nur dann würde die rechtzeitige Eintragung der Anteile in die Stammbücher der Reichsbank, von welcher die Befugnis zur Teilnahme an der Generalverſammlung abhängt, noch bewirkt werden können. Berlin, im Januar 1905. 54341 Reichsbank⸗Direktorium. Koch. v. Klitzing. die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim pe ee wee eeeheinische Creditbant auf ertragsfähige Pfandobfekte, eventuell bis zu 60% der amtlichen Schätzung; b. proviſions⸗ und ſpeſenfreie Lombarddarlehen auf Obligationen des Deutſchen Reichs, deutſcher Bundes aaten oder badiſcher Städte bis zu 90% des Kurswertes; o, kündbare Darlehen auf Schuldſcheine an ba⸗ diſche Gemeinden, Sparkaſſen mit Gemeinde⸗ bürgſchaft, öffentliche Körperſchaften. Nähere Auskunſt erteilt die Direktion. 5000% 4 Aktiengesellschaft 2, 5, Mannheim. Wir besorgen: RKapitalanlagen in stets vorräthigen Staatspapieren Pfandbriefen u. s.., An- und Verkauf von Werthpapieren an allen Börsen, Aufbewahrung von Werthpapieren in offenen und Verschlossenen Depots in feuerfestem Gewölbe, Kontrole der Verloosung von Werthpapieren, Versicherung von Werthpapieren gegen Kursver- lust durch Verloosung, Einlösung von Kupons, Erhebung neuer Kuponsbogen, Diskontirung von Wechseln, insbesondere Ia. Bank- Accepten, Ausstellung von Wechseln, Checks etc. auf alle grösseren Plätze des In- und Auslandes, Einzug und Begebung von Wechseln, Checks usw. Eröffnung provisionsfreier Checkrechnungen, Gewährung von Bankkrediten in laufender Rechnung. ͤ ᷣͤ—V Wingenroth, Soherr&Co. Mannheim, NM 3, 4. Oommandite der Darmstädter Bank. Eröffaung von lautenden Reechnungen mit und ohne Gewübrung von Bank-K edit. Annahme versiuslicher Bareinlagen auf provisions- frelen Check-Rechnungen. 20869 Ausführung von Aufträgen an allen Börsen. Kauf u. Verkaui von Wertpnpieren u. bDevisen. Diskontierung und Inkasso von Weechseln. Einzug von Conupons u. ruekzahlbaren Effekten. Verwaltung und Aufbewahrung von Wertpuapieren. 58927 Schenker& Cie., Mannneim, Binnenhafen. Centrale Wien I. Neuthorgaſe 17. Spedition u. Spezialdienſle nach Frankreich, Geſterreich u. Grient. Frachten⸗ und Foll⸗Auskünfte. 50072 in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 50,000,800 Mark. 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