re 8184 4 Gericht verhandelt wird, daß alle Kindes vorlegen. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 2 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummei 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile.60 E G, 2. * der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gelefenſir und uerbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſiu das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatk Nachmittags 3 Uhr. —. Zür unverlangte Mannſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktiooeͤn 377 Eppedittongnßn Filiale(Friedrichsplaz) 3680 E 6, 2. 341 N. 30. und Bergarbeiterlöhne im Rubrrevier. (14) Obgleich die Beſchwerden der ſtreikenden Bergarbeiter weniger auf die Löhne als auf die Arbeitszeit, auf das Wagen⸗ nullen und die Behandlung durch die Beamten gerichtet ſind, ſo bringen doch die dem Verein für bergbauliche Intereſſen im Oberbergamtsbezirk Dortmund unterbreiteten Forderungen auch die Feſtſetzung eines Minimallohnes in Vor⸗ ſchlag. Sollte der jetzige Kampf die Erfüllung dieſer Forderung hoch nicht bringen, ſo drängt doch die ganze Entwickelung der Verhältniſſe darauf hin, daß bei der Normierung der Lohnſäße, wie dies ja ſchon in England und in den Vereinigten Staaten von Amerika der Fall iſt, auch die Organiſationen der Berg⸗ arbeiter ein Wort mitzureden haben. Unter Berückſichtigung der internationalen Konkurrenz läßt ſich ſehr wohl ein je nach der Marktlage veränderlicher Minimalſatz feſthalten. Beim Kohlen⸗ bergbau, wo der Lohnanteil 50 und 60 pCt. des Verkaufs⸗ preiſes des Produktes ausmacht, fällt ein Wechſel der Preiſe viel ſtärker ins Gewicht als in Induſtriezweigen, wo der Lohnanteil an den Produktionskoſten ſehr viel geringer iſt. Die ſtarke Unzufriedenheit mit den Löhnen entſpringt dem Mißver⸗ hältnis zwiſchen der Bewegung des Kohlenpreiſes einerſeits und des Lohnanteils, der auf die geförderte Gewichtseinheit entfällt, andererſeits. Im Jahre 1899 ſtellte ſich dieſes Verhältnis für die Arbeiter am günſtigſten. Damals bewvertete ſich nach der amtlichen Bergbauſtatiſtik der Preis pro Tonne Steinkohle im Oberbergamtsbezirk Dortmund auf 7,86 Mark 59,79 pCt. dieſes Preiſes oder 4,58 Mk. gingen als Lohn an die Arbeiter. In den folgenden Jahren ſtieg nun der Kohlen⸗ Kohlenpreiſe bkeis kis auf 8,77 im Jahre 1901, um dann etwas zurück⸗ zugehen, aber immer doch noch ſtark über dem Nibeau von 1899 zu bleiben. Im Jahre 1903 betrug der Preis 8,28 Mk. Auch der Lohnanteil ging 1900 und 1901 noch in die Höhe, aber lange gicht im nämlichen Verhältnis, in dem der Kohlenpreis in die Hbhe ging. Für die Tonne geförderte Kohle wurde als Lohn bezahlt 4,91 Mk. im Jahre 1900, 4,95 Mk. im Jahre 1901, .62 Mk. in den folgenden Jahren. Bei einem Kohlenpreiſe von 8,28 Mk. im Jahre 1903 bekamen die Arbeiter nur 4 Pfg. mehr als bei einem Kohlenpreiſe von 7,66 Mark im Jahre 1899. Dieſe verſchiedenartige Bewegung von Kohlenpreis und Lohn brachte es mit ſich, daß der Lohnanteil ſeit 1899 prozentug ſtark zurückging. Er fiel im Jahre 1900 auf 87,49 pCt. des Tonnenpreiſes, im Jahre 1901 ging er auf 56,44 zurück und erreichte mit 55,06 im Jahre 1902 ſeinen Tiefſtand. Im Jahre 1903 fand zwar wieder eine Steigerung auf 55,80 pCt. ſtatt, die ſich auch im vergangenen Jahre fortgeſetzt haben dürfte. Der prozentuale Lohnanteil in den Jahren 1901 bis 1904 bleibt auch— und das iſt ſehr bemerkenswert— hinter dem des Jahres 1899, in dem der große Bergarbeiterſtreik ſtattfand, zurück. Damals machte der Lohnanteil 56,85&t. des Tonnen⸗ preiſes aus, obwohl der Preis pro Tonne damals weit niedriger ſtand als 1903. Er betrug im fraglichen Jahre 5,47 Mk. oder war um 2,81 Mk. niedriger als im Jahre 1903. Würde der Lohnanteil pro Tonne im Jahre 1903 ebenſo hoch geweſen ſein wie im Jahre 1889, ſo hätte er 4,71 ſtatt 4,82 Mk. betragen. Mürde er ſo hoch geweſen ſein wie im Jahre 1899, ſo wäre au Arbeiter In 308 die Tonne⸗ polttische Hebersicht. »Maunheim, 18. Januar 1905. Ein hämiſcher Geſelle iſt der„Bad. Beobachter,“ wenn er witzig ſein will. Ueber die Freiburger Tagung ſchreibt er unter der Ueberſchrift„Die Jungen und die Alten“ und beginnt alſo: Unſere Leſer verzeihen: wir wiſſen ganz wohl, daß ſonſt immer das Alter vorgeht und wir daher hätten ſchreiben müſſen: die Alten und die Jungen; aber wir ſchreiben hier etwas über den jungliberalen Tag in Freiburg und da müßten wir die Jungen ſelbſt dann zuerſt nennen, wenn die Alten auf dem Tag in der numeriſchen Ueberzahl geweſen wären, denn der Stern„Jungliberalismus“ regierte die Stunde: dem Jungen iſt es gelungen, den Vater zu erziehen. Das iſt der Totaleindruck der Verſammlung. Neu iſt dieſe Erkenntnis aller⸗ dings nicht für den, der ſich mit politiſcher Sterndeuterei abgibt. Der„Beobachter“ ſcheint das für geiſtreich zu halten. Man kann es nach dieſer Probe durchaus verſtehen, wenn die Ver⸗ breitung des Blattes, wie Wacker in ſeinem Ukas an die Pfarr⸗ ämter verſicherte, noch ſehr zu wünſchen übrig läßt. Zum Schluß erklimmen die Witzeleien folgenden ethiſchen Gipfel: Schließlich wurde auch noch in Sozialpolitik gemacht und die Wohnungsfrage beſprochen. Offen geſtanden: uns kommt die Sozial⸗ politik, welche die Jungliberalen auf ihren Tagungen treiben, vor, wie der Schwanz eines Rattenfängers. Erſtens einmal iſt ſie immer hin⸗ tendran und zweitens hat ſie dieſelbe Bedeutung wie der Schwartz eines Rattenfängers. Wenn man dem Rattenfänger den Schwanz ſtutzt, dann iſt er noch derſelbe ſelbſtbewußte Rattenfänger und ſpringt noch ebenſo gut wie vorher und fängt noch ebenſo Mäuſe wie vorher, Alſo wozu das Schwänzlein? Zum Wedeln? Ganz gut: zu dem iſt's recht! Es macht vielleicht Eindruck auf den großen Herrn, für den es beſtimmt iſt, der aber nicht oben, ſondern unten zu ſuchen iſt. Gar zu lang darf man aber den Schwanz nicht auswachſen laſſen zum Studium um ein Minimum abgenommen hat. So lange (Abendblatt.) EN 33C0 Zentrum zuſammengehen, ſonſt müßte man ſchließlich noch gegen deſſen ſozialpolitiſche Arbeit die jungliberale allerdings weniger als ein Schwänzlein iſt. Es genügt wohl, dieſe Kulturblüte vom Zentrumsbaume niedriger zu hängen. Die Unfähigkeit, beim Gegner an der⸗ ſtändige Beweggründe zu glauben, iſt ja charakteriſtiſch für den „Beobachter“. Daß es Geiſtliche ſind, die dieſe ſeine Charakter⸗ eigenſchaft beſonders eifrig pflegen, iſt das erbauliche daran. Zahl der Aerzte im Jahre 1904, Auch das Jahr 1904 hat das mit Aerzten überfüllte Deutſch⸗ land weiterhin belaſtet, ſodaß die Zunahme bei 30 457 Aergten 1,6 pCt. gegen 1903 beträgt. Nur in Baden und Heſſen, die außer Groß⸗Berlin am meiſten Aerzte zählen, kam es zu einer Verminderung von 7 und 10 Aerzten, ſodaß in dieſen Staaten 1177 und 731 Aerzte verblieben. Die Abweichung von der ſonſtigen alljährlich zu regiſtrierenden prozentualen Zunahme an Aerzten verdankt ihre Entſtehung lediglich der definitiven Ein⸗ führung des praktiſchen Jahres, zu deſſen Abſolbierung eine große Anzahl junger Aerzte noch verpflichtet iſt, die nun erſt im nächſten Jahre die unvermeidliche Zuflut an Aerzten bringen wird. Die Berteilung der Aerzte auf Groß⸗, Mittel⸗ und Klein⸗ ſtädte iſt die gleiche geblieben wie vorher. So erfuht die wirk⸗ ſchaftliche Lage des ärztlichen Standes eine weitere Verſchlechte⸗ rung und nur dem Zuſammenhalt des Deutſchen Aerztevereins⸗ bundes und ſeiner wirkſchaftlichen Abteilung, dem Verband der Aerzte Deutſchlands iſt es gelungen, die gänzliche Verſklavung der Aerzte durch die Krankenkaſſen, die im Verein mit dem Staate ſich die Ueberfüllung zunutze machen, in etwas auf⸗ zuhalten. Daß dieſe Ueberfüllung in den nächſten 15. Jahren ſich herabmindere, iſt nach der„Korreſpondenz des Verbandes der Aerzte Deutſchlands“ ausgeſchloſſen, wenn auch der Zudrang bom Reiche nicht definitive Geſetze erlaſſen werden, die in der Einführung der freien Arztwahl gipfeln dürften, wird die Nof⸗ lage der Aerzte zu weiteren Kämpfen führen, die an Erbitterung die bisherigen übertreffen werden, nachdem die Erfahrung ge⸗ lehrt hat, welche Ränke angewandt werden zur Demütigung und Ausbeutung der Aerzte, deren Wünſche ungleich denen anderer akademiſch gebildeten Stände vom Staate nur dann berück⸗ ſichtigt werden, wenn ein anderer Ausweg nicht denkbar iſt. Sozialdemokratie, Arbeitgeber und Regierung im Bunde gegen die Aerzte, das war die Debiſe der verfloſſenen Jahre und wird es wohl bis auf weiteres bleiben. Deutsches Reſch. * Leipzig, 17. Jan.(Zu Differenzen prinzi: pieller Natut) iſt es im 1. ſächſiſchen Reichstagswahlkreiſe (Zittau) zwiſchen dem Abgeordneten des Kreiſes, Edmund Fiſcher, und einem Teil der Parteigenoſſen gekommen. In der am Sonntag abgehaltenen Hauptverſammlung des ſozial⸗ demokratiſchen Wahlvereins gab der Vorſitzende Genoſſe Bu vk⸗ hold die Erklärung ab, daß er eine Wiederwahl ablehnen müſſe, da in verſchiedenen prinzipiellen Fragen zwiſchen Fiſchek und ihm eine Verſtändigung nicht zu erzielen ſei. In einer. Sitzung des etweiterten Vorſtandes ſoll die Angelegenheit zu⸗ ächſt weiter beraten und dann der Generalverſammlung Bericht Tagesneuigkenen. —Mit ſechzehn Jahten dreimal verheiratet. Aus Paris wird berichtet: Dreimal verheiratet zu ſein, vor Erreichung des ſech⸗ gehnten Lebensjahves, das iſt gewiß ein Rekord. Beſonders merk⸗ würdig aber iſt in dem Fall, der gegenwärtig vor einem Pariſer drei Ehen mit dentſelben Manne geſchloſſen wurden. Es handelt ſich um Odette Caſtel de Vareuil, die Tochter der Gräfin von Vareuil. Die junge Dame iſt die Erbin eines jährlichen Einkommens von 10 000 M. Sie lernte im Januar 1902, im Alter von dreizbehn Jahren, einen jungen Mann kennen, der ſich Graf Camille Breant de Morlac nannte; dieſer ver⸗ liebte ſich in Frl. Odette, und im JFebruar 1902 ließ ſie ſich von ihm nach London entführen, wo ſie am 22. April in der Paulskirche ge⸗ traut wurden. Der Graf hielt dieſe Eheſchließung jedoch nicht für ausreichend, und nach einigen Monaten wurde das Paar vom Standesbeamten in Dover zum zweiten Mal getraut. Das gweimal verheiratete Paar perbrachte darauf einige Zeit in England und kehrte ſpäter nach Paris zurück. Dort ſtellte ſich heraus, daß die Heirat nach dem franzöſiſchen Geſetz ungeſetzlich war, da die Frau das heiratsfähige Alter noch nicht erreicht hatte. Einige Zeit kat der Graf keine Schritte, um ſeine Ehe rechtskräftig zu machen aber als ſeine Frau Mutter werden ſollte, gewährte Präſident Loubet einen Dispens, und das Paar wurde zum dritten Mal getraut. Nun waren die beiden rechtskräftig Mann und Frauz aber inztviſchen batte die Mutter der jungen Frau entdeckt, daß die Titel ihres Schwiegerſohnes, ſeine angeblichen Beſitzungen in Luzern, Nigza, Troupille und anderswo garnicht exiſtierten, und nun ſuchte ſie eine Nichtigkeitserklärung der Ehe herbeizuführen. Sie behauptet, ihre Tockter bätte kein Kind geboren; das Zeugnis des Aretes, ohne das der Präſtdent den Dispens nicht erteilt hätte, ſei gefälſcht geweſen. Das junge Paar bebauptet dagegen, es könne den Geburksſchein des Die Verkündung des Urteils iſt aufgeſchoben worden. 5 der Nacht zum 31. Dezember bemerkte ein Grenzſoldat des Stations⸗ hauſes am Grenzübergange nach Tauroggen, wie ſich zwei Männer in auffälliger iſe an der Grenze herumtrieben. Sie trugen Säcke auf dem Rücken, bückten ſich, ſtanden wieder auf, näherten ſich einander; zweifellos, die beiden Kerle waren Schmuggler. Der Soldat legte ſich nun, um nicht bemerkt zu werden, auf den Leib und kroch ſo den beiden Geſtalten näher; dann ſprang er plötzlich auf und donnerte ihnen mit angelegtem Gewehr ein„Halt wer dal entgegen. Keine Antwort. Und als dasſelbe Refultat auch der zweite und dritte Anruf hatte, die beiden Kerle vielmehr die Arme erhoben und dröhten, gab der Poſten Feuer. Ein teufliſches Auf⸗ lachen, ein Fluch, dann ein— Schuß waren die Antwort. Nun glaubte der Soldat nichts anderes, als daß er zwei Geſtalten aus der Hölle vor ſich habe, und begann ſich zu bekreuzigen, ſchöpfte aber wieder Mut, als die benachbarten Grenzwächter durch die beiden Schüſſe alarmiert, von beiden Seiten herbeieilten. Und abermals auch dieſes mit abermaligem Drohen und Fluchen, das ſich wie aus weiter Ferne vernehmen ließ, beantwortet wurde, drang man kühn auf die Kerle ein, da— ein abermaliger Schuß, ein weiterer, und einer der Soldaten war an der Hand verletzt. Nun krachte auf der Seite der Soldaten eine ganze Salbe, und endlich brachen die unheimlichen Geſtalten getroffen zuſammen⸗ Wer aber beſchreibt nun Enttänſchüng und Schreck der Grenzwächter, als man ſtatt zweier Schmugglerleichen zwei— angekleidete Strohpuppen vor⸗ fand! Der an einer dieſer befeſtigte Revolver, die am deſſen Abzug ſowie an den Puppen ſelbſt befeſtigten Bindfäden und Leinen flärten ihnen alles auf: ſie waren das Opfer eines höchſt raffinjerten Schmugalerkniffs aeworden, der von der nahen umwaldeten Schlucht aus geſchickt in Szene geſetzt war. Der ganze Kniff war darauf angelegt, die Grenzbeamten in der Hörweite der Schüſſe nach dem „Tatort“ zu locken, um dann dort die auf dieſe Weiſe unbewachte Grenze ſchnell überſchreiten zu können. Zur näheren Unterſuchung wurden die beiden Strohpupren nach dem Grenzkordon geſchafft, und nun hieben die zornigen Soldaten auf dieſe ein bis ſich plötzlich drgſtiſchet Komik wird folgendes berichtet: In neber ein Schmugglerſtückchen von der„Tilf. Ztg.“ bon der küſſiſchen Grenge Stutzen. Dann öffnete man den Sack, und ſogleich ſtrömte den * 75 10 5 5 2——— Soldaten der Duft von vergoſſenem Spiritus entgegen: die im Stroh ertönte das gebieteriſche„Halt, wer da!“ durch die Nacht, und als ein ſchrilles Klirren aus einem der Säcke hören ließ;. Abermaliges entdeckten Glasſcherben belehrten die Soldaten, daß ihre Hiebe die „koſtbare Flaſche“ getroffen. Und daß dieſe gerade für ſie beſtimmt war, berriet ihnen ein am Flaſchenhalſe hängender Zettel mit folgendem, richtig und gut geſchriebenem Reim in polniſcher Sprache „Der Coup war gut, wir danken euch, Noch zehnmal ſo, ſind wir bald reich. Wir krinſen darauf Wein und Bier. Für euch bleibt dieſer„Wotki“ hier. Sauft euch daran nur voll und toll, Und denkt nicht an verlor'nen Zoll; Hätt' ihr durch uns ihn nicht verloren, Haut'n andre euch dafür über die Ohren. So wird's nun einma heut' gemacht, Lebt wohl, Soldaten, gute Nacht!“— Trotzdem ſofort die ganze Umgegend abgeſucht wurde, war nichts von den poetiſchen Schmuggtern zu ermitteln; es iſt aber bei dem mit ebenſoviel Gewandtheit als Geiſtesgegenwart und Kühnheit inſzenierten Streich zweifellos, daß es galt, Sachen von bedeutendem Wert über die Grenze zu bringen. — Die Eroberungen des Meeres. Die ganz auße rordentlichen Sturmfluten, mit denen dies Jahr an den mitteleuropäiſchen Küſten begonnen hat, haben begreiflicherweiſe auch eine ganze Reihe wviſſen⸗ ſchaftlicher Unterſuchungen veranlaßt. Die Sturmflut bom 7. Jan wurde zuerſt durch die Berichte des meteorologiſchen Amts in London angezeigt, aus denen hervorging, daß am 6. Januax abends über dem oberen Teil der Nordſee eine ſehr tieſe Eyklone, d. h. ein wan dernder Wirbel um ein Gebiet außerordentlich niedrigen Lufldrucks gelegen war. Die Wetterwarten im äußerſten Norden von Grg britannien zeigten einen jähen Sturz des Ba rometers, und der Sturm wucks aus der Richtung von Nordweſt im Laufe der Nacht zu einem Orkan an. Dieſer Nordweſtwind traf gerade zuſammen mit der ſüdwärts gehenden Flut in der Nordſee, und dadurch wurde die letztere in ihren Waſſermengen und ihrer lebendigen Kraf außerordentlich verſtärkt; ein Beweis dafür iſt die Tatfache, 1 die Flut an der Themſe⸗Mündung einige Stunden von ihrer tigen Zeit eintraf und mehrere Fuß über der Normalböhe erreich Aber nicht der Mind allein, ſondern auch die Lufldruckverhe tni waren für das abnorme Steigen der Flut verantwortlich Zunächſt veranlaßte der niedrige Barometerdtand 13 ſer das Anwachſen der Flut mn elſvn 1 Fuß, — R h9ddGGGddãã. der Schriftführer. ſeine im vorigen 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Januar. erſtaltet werden. Für die„Leipziger Volkszig.“ unterliegt es aber ſchon jetzt keinem Zweifel, daß„die rebi ſioniſtiſche Richtung Fiſchers der Grund zu dem Zerwürfnis iſt.“ *Berlin, 17. Jan.(VDer Deutſche Handelstag.) Die endgültig auf den 15. und 16. Februar einberufene Voll⸗ verſammlung des Deutſchen Handelstages weiſt folgende Tages⸗ ordnung auf: 1. Wahl der Stellvertreter des Vorſitzenden und 2. Geſchäftsbericht für die Zeit ſeit der am 24. und 25. März 1904 abgehaltenen Vollverſammlung. 3. Handelsverträge. Berichterſtatter: Generalſekretär Dr. Soek⸗ beer. 4. Staatlicher Schlepp¾öhetrieb auf Waſſerſtraßen. Bericht⸗ erſtatter: Vogelſang(Recklinghauſen). 5. Schiffahrtsabgaben auf natürlichen Waſſerſtraßen. Berichterſtatter: Michel(Mainz). 6. Gerichtlicher Zwangsvergleich außerhalb des Konkurſes. Berichterſtatter: Dr. Gerſchel(Berlin) und Philippſohn(Berlin). 7. Beporzugung der Landwirte durch die Proviantämter. Bericht⸗ erſtatter: v. Weidert(München). 8. Vereinszollgeſetz. Bericht⸗ erſtatter: Generalſekretär Dr. Soetbeer. 9. Wahl von Mit⸗ gliedern des Ausſchuſſes. Die Handelskammer Berlin hat an die Teilnehmer der Vollverſammlung eine Einladung zum Vor⸗ abend in das Handelskammergebäude Dorotheenſtraße ergehen laſſen. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 18. Januar 1005. Kaiſermanbver. Wie die„Koblenzer Zeitung“ vom Generalkom⸗ mando des 8. Armeskorps erfährt, wird das diesjährige Kaiſermanöver vom 5. bis 9. September in der Koblenzer Gegend ſtattfinden. »Schneebeobachtungen. In der verfloſſenen Woche hat es mehr⸗ mals geſchneit, doch hat die Schneedecke in den höheren Lagen des Landes eine weſentliche Aenderung nicht erfahren. Am Morgen des 14. Januar(Samstag) konnten gemeſſen werden: in Furtwangen 69, in DSürrheim 10, in Stetten a. k. M. 20, in Heiligenberg 18, in Jollhaus 26, beim Feldberger⸗Hof 75, in Titiſee 45, in Bonndorf 28, in Höchenſchwand 38, in Vernan 52, in Gersbach 88, in Todtnauberg 90, in Heubronn 21, in St. Märgen 40, in Kniebis 55, in Breiten⸗ brunnen 42, in Herrenwies 38, in Krautheim 2, in Strümpfelbrunn 25 und in Buchen 2 Zentimeter. * Erſchwerung der Verladung von Gütern auf Deck deutſcher Rheinſchiffe und Rheinſeeſchiffe durch die holländiſche Zollverwaltung. Die Handelskammer Düſſeldorf hat ein gemeinſames Vorgehen bei dem Reichskanzler zur Beſeitigung der Hinderniſſe, welche die hol⸗ ländiſche Zollberwaltung der Durchführung von Deckladungen durch Holland auf deutſchen Rheinſchiffen dadurch in den Weg legt, daß ſie enttweder an der Grenze die Unterbringung der Deckladungen im Raume fordert, oder in der Stellung von Vegleitbeamten Schwierig⸗ keiten macht und auch bei großen Deckladungen die Anlegung von Plomben verlaugt. Dieſes Verfahren hätte für die Reedereien große Unannehmlichkeiten, vor allem Zeitverluſt und auch Koſten zur Folge, da die Unterbringung im Raume in den meiſten Fällen unmöglich iſt, namentlich wenn es ſich um Sperrgüter handelt, die auf dem Rheine in erheblichem Maße in Betracht kommen. Die Mainzer Handelskammer hält die Ausführungen der Handelskammer Düſſeldorf für vollkommen zutreffend und beſchloß, ſich dem vorgeſchlagenen ge⸗ meinſamen Vorgehen anzuſchließen. Eine wichtige Entſcheidung für die Induſtrie. Das Gewerbe⸗ gericht in München⸗Gladbach hat die für die geſamte Induſtrie wichtige Frage, ob ein Arbeitgeber Lohn zahlen muß, wenn infolge eines Belriebsunfalles der Betrieb ſtillſtehen muß, in bejahen dem Sinne beantwortet. In einer Weberei in München⸗Gladbach war, ohne daß die Inhaber eine Schuld traf, ein Dampfzylinder der Ar⸗ heitsmaſchine geplatzt, ſodaß der Betrieb drei Tage ruhen mußte, Das Gewerbegericht hat nun die Firma aufgrund des Paragr. 615 des Bürgerlichen Geſetzbuches verurteilt, ihren Arbeitern für dieſe drei Tage Lohn zu zahlen. Mannheimer Altertumsverein. Der erſte Vereinsabend des neuen Jahres am 7. d. M. brachte einen höchſt auziehenden Vortrag des Heren Prof. Dr. Anthes aus Darmſtadt. Unter Vorführung gahlreicher, wohlgelungener Lichlbilder ſchilderte der Vortragende Jahre unternommenen„Archäologiſchen Streifzüge in Kleinaſien“. Aus dem lebhaften Gelriebe der großen Handelsſtadt Smyrna führte er die Zuhörer ſüdwärts in jene Gegend, der kleinaſiatiſchen Weſtküſte, wo während des letzten Jahrzehnts deutſche, öſterreichiſche und franzöſiſche Altertumsforſcher eine ebenſo große als erfolgreiche Ausgrabungstätigkeit entfaltet haben. Es iſt das Gebiet der alten Jonierſtädte Epheſus, Priene, Milet und Didyma. Bei der Fülle des Stoffes konnte der Vortragende eingehender nur das deutſche Ausgrabungsfeld behandeln, Priene und Milet, einſt blühende Städte an der Mündung des vielgewun⸗ denen Mäander, der aber durch gewaltige Anſchwemmungen im Laufe der Jahrhunderte die Meeresküſte weit hinausgerückt hat. Durch Wort und Bild traten die beiden altgriechiſchen Städte dem Zuhörer klar bor Augen, im Rahmen der landſchaftlichen Umgebung, die für die ganze Anlage von beſtimmendem Einfluß war. Nicht anders, als wenn wir durch die Straßen von Pompeji wandeln, fühlten wir uns auch hier ganz im Banne des wunderſamen Eindrucks, den die ſtummen und doch des Tatbeſtandes bleibt ſe beredten Zeugen antiken Stadtlebens in ſeinen mannigfaltigen Formen auf jedermann machen müſſen. Gegenübet Pompeji aber zeigen dieſe reingriechiſchen Städte in der Führung der ſtets recht⸗ winklig ſich ſchneidenden Straßen, im Grundriß und auch im Aufbau öffentlicher wie privater Gebäude bemerkenswerte Abweichungen, durch die unſere bisherige Kenntnis antiker Stadtanlagen weſentlich erweitert worden iſt. Näher hierauf einzugehen oder 8. B. auf die Schilderung des wohlerhaltenen gewaltigen Theaters von Milek— es faßte gewiß 50 000 Zuſchauer— und der großartigen Markt⸗ anlage, müſſen wir uns leider verſagen. Weitab von dieſer Stätte, wo deutſche Gründlichkeit in planvoller Arbeit der Wiſſenſchaft aufs neue höchſ wichtige Dienſte geleiſtet hat, führte uns ſodann der Redner noch landeinwärts, das Mäandertal hinauf nach Hierapolis und ſeinen heißen Quellen. Dieſe ſtrömen jetzt noch von der Hochfläche herab, auf der einſt die Stadt lag, und das ſehr kalkhaltige Waſſer hat im Laufe der Zeit an dem ſteilen Hang ganz eigenartige Gebilde ge⸗ ſchaffen, von fern einem prächtigen Waſſerfall gleich, der weißſchäu⸗ mend über Felſen herabſtürzt. Die Schilderung der Bahnfahrt und des Rittes dorthin gaben Gelegenheit, auch des jetzigen Zuſtandes des Landes und ſeiner Bewohner zu gedenken, der kaum ahnen läßt, welch hohe Kultur einſtmals hier geherrſcht. Die gleichermaßen be⸗ lehrende wie anziehende Wanderung auf aſiatiſchem Boden fand für die Zuhörer hier ihren Abſchluß. Den aufrichtigen Dank, den wir dem kundigen Führer ſchulden, brachte der Vereinsvorſitzende in war⸗ men Worten zum Ausdruck. Kaiſerpanorama, D 3, 13. Wohl das am meiſten erörterte Thema iſt zur Zeit der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg. Deshalb iſt es um ſo erfreulicher zu begrüßen, daß das Kaiſer⸗Panorama keine Koſten geſcheut und dieſe Woche einen„hochintereſſanten Beſuch von Port Arthur“ nach Naturaufnahmen vom Kriegsſchauplatze aus⸗ ſtellt. Nicht weniger als 12 Bilder zeigen uns von Port Arthur Hafen, Flotte, Werft und Feſtungsanlagen, Bahnhof, Lazarett, ruſſiſche Infanterie und die Exploſton von Seeminen ete. Des weiteren geht die Reiſe durch Kore a. Wir machen unſere Leſer beſonders darauf aufmerkſam, dieſe Serie nicht zu verſäumen, denn eine Wiederholung findet nicht ſtatt. Dieſelbe bleibt bis inkl. 21. Januar ausgeſtellt. Zur letten Bürgerausſchußſitzung in Fendenheim. Von Herrn F. Raiſch, Vermeſſungs⸗ und fiefbautochniſches Boreau hier, wird uns geſchrieben:„Unter der Spitzmarke„zur jüngſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung in Feudenheim“ veröffentlichen Sie in Nr. 15 Ihrer geſchätzten Zeitung eine Zuſchrift des Herrn Johonn Elzer, Ge⸗ meinderat und Maurermeiſter und bitte ich um Aufnahme nach⸗ ſtehender Berichtigung: Die fraglichen Arbeiten wurden mir auf An⸗ regung des Herrn Elzer und unter vorheriger Zuſtimmung desſelben durch Herrn Bürgermeiſter Bohrmann überiragen. Die entgegen⸗ geſetzte Mitteilung des Herrn Elzer und die daran geiſtüpften Schluß⸗ folgerungen ſind daher unzutreffend. Ebenſo unzutreffend iſt die Bemerkung des Herrn Elzer, daß er ſchon vor einiger Zeit„ſcharf gegen mich vorgegangen ſei“, denn mir iſt hiervon nichts bekaunt Wahr iſt dagegen, daß ich als Bauleiter der Kanaſiſation Feuden⸗ heim dem Unternehmer und Gemeinderat Elzer wiederhokt an ſet aen Forderungen erhebliche Streichungen vornehmen mußte und befinden ſich die diesbezügl. Schreiben in den Händen des Feudenheimer Ge⸗ meinderats.— Des Weiterer erſucht uns Herr Roſſch zur Auf⸗ klärung des Sachverhalts um Aufnahme folgender Zeilen: läßlich Ausführung der Hausentwäſſerungsaglage der Schulgebände in Feudenheim durch die Unternehmer Herren Gemeinderat Elzet und Peter Rihm fragte Herr Gemeinderat Elzer meinen mit der Bauleitung beauftragten Bauführer, Herrn Benzinger, ob es nicht angebracht wäre, nachdem die Deckendurchbrüche für die ⸗ tungen gemacht und zum Teil die Wandverkleidung in den Schulſclen entfernt ſei, gleichzeitig auch die Steigleitungen für die Waſſerleftung anzubringen, welche doch in ea. einem halben Jahre zur Ausfühvung gelange. Herr Benzinger bejahte dieſes und verſtändigte mich von dem Elzer' ſchen Vorſchlag mit dem gleichzeitigen Erſuchen, beim Ge⸗ meinderat hierwegen borſtellig zu werden. Ich ging zuerſt zu Herrn Bürgermeiſter Bohrmann und fragte, ob er hierkwegen eine Ge⸗ meinderatsſitzung anberaumen wolle, da nainweislich der Gemeinde unbedingt einige hundert Mark Auslagen erſpart bleiben, wenn die Inſtallation der Waſſerleitung gleich mitgemacht werde und außer⸗ dem eine weitere bauliche Beläſtigung in Wegfall komme, zuman die Ausführungen nur jeweils während der Schulferien gemacht werden können. Herr Bürgermeiſter Bohrmann erklärte hierauf, daß unter dieſen Umſtänden eine ſofortige Ausführung angebracht ſei. Er werde bei der nächſten Sitzung dem Gemeinderat die Angelegenheil unterbreiten, um aber keine Verzögerung eintreten zu laſſen, möchte ich ſofort auch die Inſtallation der Waſſerlettung vornehmen laſſen. Herr Elzer, hiervon verſtändigt, erſuchte mich, umgehend bemüh! gu ſein, daß noch am gleichen Tage die Inſtallation in Augriff ge⸗ nommen, damit er nicht aufgehalten werde. Auß einige telephopiſche Anfragen bei hieſigen leiſtungsfähigen Inſtallateuren erklärte ſich nur Herr Leonhard bereit, am gleichen Tage noch 2 Mann nach Feuden⸗ heim zu entſenden. Da ich nun von dem Herrn Bürgermeiſter ugter Zuſtimmung des Unternehmers Elzer die ſtrikte Weiſung hatte, mit den Arbeiten noch an demſelben Tage beginnen zu laſſen, die Firma Leonhard, weleche als leiſtungsfähig bekannt iſt, auch die Arbeiten zu annehmbaren Bedingungen übernahm, übertrug ich dieſe Arbeit dem Herrn Leonhard zuſammen mit 2 Feudenheimer Inſtallateuren, den Hekren Adam Keßler und Jakob Willerſinn. Nach dleſer Schilderung es den hetreffenden Herrer 91 „Ae⸗ Neudenheinier Bürgerausſchußmitgliedern üßerlaſſen, in memer Handlungsweiſe unkorrektes Vorgehen zu erblicken. Die Schillerfeier an den badiſchen Mittelſchulen. Großh. Oberſchulrat iſt für ſämtliche Mittelſchulen des Landes eine entſprechende Feier des hundertjährigen Todestages des großen Dichters angeordnet. Am 9. Mai darf kein Unterricht erteilt werden. 9. Kreisturnfeſt 1905. Nach einer in Pirmaſenz eingetroffenen Nachricht hat der Ausſchuß des 10. deutſchen Turn⸗ kreiſes in ſeiner letzten Sitzung definitib beſchloſſen, das 9. Kreis⸗ turnfeſt 1905 in Pirmaſens abzuhalten. Das Hinſicht großartig werden; nach Informatie erwartet man eg 10,000 Turner. Einer ſchönſten und größten Plätze, die Leineweberſche Wieſe an der Winzlerſtraße, iſt als Feſtplatz bor geſehen. * Zum Nachfolger des verſtorbenen Muſildirektors Händloſer ſoll Muſikdirigent Klein vom Infanterieregiment Nr. 124 ig Weingarten bei Ravensburg beſtimmt ſein. Andererſeits ber⸗ lautet, daß noch keine beſtimmte Wahl getroffen iſt. Klein würde ſich ſehr gut für den Poſten eignen. Er iſt ein feinſinniger Mu⸗ ſiker und vortrefflicher Dirigent und hat die Weingartener Kapelſe auf ein hohes künſtleriſches Niveau gebracht. Vermißt wird immer noch der Kaufmannslehrling Alfre Ries. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich der junge Mann ein Leid angetan hat. Er iſt, wie wir nochmals feſtſtellen möchten, ungefähr.70 m groß, hat dunkelbraunes; lockiges Haar, ſchwarze Augen und trug dunkelgrauen Paletot und ebenfalls dunkel⸗ geſprenkelten Anzug, Schnürſtiefel und ſchwarzen Hut. * Geſtorben iſt in Wollbach(A. Lörrach) Herr Hauptlehrer a. D. Erhardt, welcher 1892 auf eine 50jährige Lehrextätigkeit zurückblicken konnte, im Alter von 87 Jahren. *Mutmaßliches Wetter am 19. und 20. Januar. Ueber Nord⸗ irland und dem nordweſtlichen Schottland liegt nunmehr ein Luft⸗ mirbel von 735 Millimeter. Derſelbe macht heftige Vorſtöße in ſüd⸗ licher und füdöſtlicher Richtung, weshalb auch in Süddentſchland das Barometer erheblich unter Mittel zurückgegangen iſt. Doch ba⸗ hauptet ſich ſtber den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen noch immer ein Hoch⸗ druck von 778 Millimeter, der ſich weſtwärts langſam abflacht. Ueber Oberitalten liegt noch ein Hochdruck von 765 Millimeter. Für Donnerstag und noch mehr für Freitag iſt bei nachlaſſendem Froſt zunehmende Bewölkung und auch zu vereinzelten Schnee⸗ oder Regenfällen geneigtes Wetter zu erwarten. Feſt ſoll in jeder der Sandhofen, 18. Jan. Heute früh ½6 Uhr brach in dem Lokomotipſchuppen der Nebenbahn Waldhof⸗ Sandhofen auf unbekannie Weiſe Feuer aus, welches den ganzen Schuppen bis auf den Grund ein ä ſcherte. Der Schaden beläuft ſich auf zirka—6000 M. In dem Schuppen ſtand eine Lokomotive, welche nebſt einem in nächſter Nähe befindlichen Kohlen⸗ Brikett⸗ und Holzlager bernichtet wurde. Heidelberg, 17. Jan. Vom Präſtdium der Heidelberger Freien Studentenſchaft werden, wir mit Bezug auf unſere kürzliche Meldung um Aufnahme folgender ergänzender Mitteilungen erſucht: Es muß nakürlich heißen, daß die mensa gcademica Mittageſſen zu 0,60, 0,80 und 1 Mark gewährt.(Der Druckfehlerteufel hatte die erſten beiden Preiſe auf 4,60 und 4,80 Mark erhöht. Auf eine der⸗ artige„Vergünſtigung“ werden die Mitglieder der Freien Studentenſchaft ſelbſtverſtändlich gern verzichten. D..) Auß der Definition des Begriffs Freie Studentenſchaft(Finkenſchaft⸗ Wildenſchaft), als Geſamtheit aller Nichtinkorporierten folgt, daß ſie keine Korporation oder Verein iſt und alle ihre Ausgaben aus freiwilligen Beiträgen beſtreitet. Sie will jedem Studenten Gelegenheit bieten, ſich entſprechend ſeiner beſonderen Ver⸗ anlagung körperlich und geiſtig auszubilden, ohne ihm die geringſte Beſchränkung ſeiner akademiſchen Fteiheit aufzuerlegen, Sie will ihm die Wahl laſſen, unter den Kommilitonen ſeine Kameraden zu wählen. Die ſozialwiſſenſchaftliche, naturwiſſen⸗ ſchaftliche und literariſch⸗dramatiſche Abteilung veranſtaltet in jeder Woche einen Vortrags⸗ und Diskuſſionsabend bezw. eine Exkurſton. In gleicher Weiſe beſtehen in Heidelberg Abteilungen für Muſtk, Fußwandern, Spiele, Tennis, Reiten und Fechten, Die Beteiligung ſteht allen Studenten frei, wenn nicht durch Saalmiete oder Anſchaffen von Geräten(3. B. bei Tennise, Muſik⸗, und Fechtabteilung) beſondere Koſten entſtehen, die dann auf die einzelnen Teilnehmer verteilt werden. Das Arbeits⸗ amt vermittelt den Studenten Verdienſt durch Nachweis don Unterrichtsſtunden, Hauslehrerſtellen, Ueberſetzungen uſw. Auch verſchafft es den Kommilitonen verſchiedener Nationalität Ge⸗ legenheit zum Austauſch von Konverſation. Das Bülche r⸗ amt vermittelt den Verkauf oder Tauſch von Büchern, In⸗ ſtrumenten aller Art u. a. Dadurch kommk der ſehr bedeutende Verdienſt des Zwiſchenhändlers in Wegfall. Die freiſt. Be⸗ egung iſt vor ungefähr 10 Jahren von Leipzig ausgegangen und heute beſtehen an den meiſten deutſchen Hochſchulen Organi⸗ ſationen, welche Träger dieſer Idee ſind. Sie ſind auf parla⸗ Dann innerhalb 14 Stunden wieder um den außerordentlichen Betrag von faſt 30 Millimeter ſtieg, mußte die ſchnelle Vermehrung des Drucks wieder dazu beitragen, das Waſſer der Gezeitenbeweg⸗ ung weiter nach Süden zu preſſen und die Flut noch höher ſchwellen zu machen. Ein ähnliches Naturereignis, das auch unter ſehr ähnlichen Witterungsverhältniſſen vor ſich ging, aber nicht eine ſo große Verbreitung annahm, hatte auch im Februar vorigen Jahres ſtattgefunden. An der ganzen Oſtküſte von Großbritannien iſt der durch die Flut verurſachte Schaden ein nicht geringerer geweſen als an den deutſchen Küſten nach den bereits bekannten Berichten. Es wifd befonders hervorgehoben, daß er nicht der gewöhnlichen Gewalt des Windes allein zuzuſchreiben ſei, ſondern der vereinten Wirkung von Sturm⸗ und Flutwellen. Nach den Gegeitentafeln hätte dieſe Flut als dritte nach dem Neumond nicht einmal ganz einen vollen normalen Betrag erreichen ſollen. Anſtatt deſſen erreichte ſie faſt 1% Meter über der erwarteten Höhe, und der Unterſchied zwiſchen ihr und der darauffolgenden Flut betrug ſogar über zwei Meter, nur zweimal iſt im 19. Jahrhundert dieſe Fluthöhe übertroffen worden, einmal im Fahr 1883 und das zwelte Mal im Jahr 1810. Die Gewalt der Gezeitenwogen, die don Nord nach Süd an der britiſchon Küſte entlangraſte, ſchwächte ſich auf ihrem Wege merklich ab und war an der Themſe⸗Mündung nicht mehr beſonders gefähr⸗ lich. Dieſe Offenßarung der Naturkraft im Ozean gibt Veran⸗ kaſſung zu geſchichtlichen Betrachtungen, die genauere Auskunft über die Eroberungen des Meeres geben. Es iſt eine zahlenmäßig hegründete Tatſache, daß Großbritannien von den Angriffen des Meeres fortgeſetzt verkleinert wird. Nach den letzten Berechnungen hat dieſe Inſel in der Zeit von 1867 bis 1880 148 906 Acker eng⸗ liſchen Maßes(etwa 40% Ar) eingebüßt und im folgenden Jahr⸗ gehnt bis 1890 weitere 29 155 Acker. Das Herzogtum Cornwall umfaßte nach einer Aufnahme unter der Regierung Eduards l. 1˙½ Millionen Acker, während die Aufnahme vor einigen Jahren 829 500 Acker ergab, ſo daß dieſer VBezirk nicht viel unter der Hälfte ſeines ganzen Gebjetes ſeit dem 18: Jahrhundert ver⸗ loren hat. An dem bekannten Küſtenplatz Bognor ſind jetzt einige Felſen nur noch zur Ebbezeit ſichtbar, und doch ſtanden dor! ins Meer fielen. gehen konnte. Das jetzt ganz niedrige Vorgebirge Beachh⸗Head war früher ein ziemlich hoher Berg, der noch brei Kilomeker vom Ufer entfernt lag. Von dem Ort Dunpvich, der einſtigen Hafen⸗ ſtadt von Oſtanglien, deren Häfen von Heinrich VIII. mit 40 Schiffen ausgeſrattet wurde, ſteht heute nur noch die Ruine einer Kirche auf dem Rand einer auch bereits ſchwer bedrohten Klippe. Ein Schloß, das vor 50 Jahren noch faſt 1 Kilometer vom Ufer⸗ rand entfernt war, kann heute nur durch beſondere Bauten vor den Meereswellen geſchützt werben. Man könnte noch eine ganze Reihe von Plätzen aufzählen, wo früher volkreiche Ortſchaften lagen, von benen das Meer jetzt ſchon Beſitz ergriffen hat. Ein Ereignis, das am 10. Januar in der St. Margareten⸗Bay bef Dover ſtattgefunden hat, liefert einen wefteren Beweis für die zunehmende Zerſtörung des Landes. An dieſem Tage fand näm⸗ lich auf der dortigen Klippe ein ungeheurer Bergſturz ſtatt, deſſen Felſenmaſſen, die auf eine Viertelmillion Tonnen geſchätzt wurden, Die Klippe iſt dort etwa 75 Meter hoch. Die durch den Sturz verurſachte Erſchütterung war in der Umgegend ſo ſtark zu ſpüren, daß die Bevölkerung zunächſt ein Erdbeben befürchtete. Eine halbe Stunde nach dem erſten Bergſturz erfolgte ein zweiter. Am Fuß der Klippe ſind die Felstrümmer bis gu 10 Meter Höhe aufgehäuft und dehnen ſich etwa eine biertel See⸗ meile ins Meer aus, deſſen Mollen mit ihnen ganz gewiß in recht kurger Zeit fertig geworden ſein werden. —= Sonderbare MWetten über den Krieg. Der Krieg im ferne Oſten hat die Wettluſt der Menſchen in einer merfwürdigen Weiſe angeregt. Eine engliſche Zeitſchrift hat eine Anzehl Berichte darüber gus den verſchiedenſten Ländern geſammelt. Meiſtens handelte es ſich um Port Arthur; andere Wetten bezogen ſich auf Kurovatkins Heer, den Vormarſch der Japaner auf Charbin und auf das Scheckſat der ruſſiſchen Flotte. Anfang Fuli berichtete die Odoſſaer Zeitung „Liſtok“ von der tollkühnen Wette des St. Petersburger Dragoner⸗ hauptmanns Flinskyh. Dieſer Offisier wollte Aflen durchqueren, Kilropatkins Hauptauartier in Ligojang erreichen, die japaniſchen Belagerungslinien bei Port Arthur durchbrechen, in die Stadt noch vor 80 Jahren hohe Klippen, auf denen der Menſch gelos Wenn ihm ſein Vorhaben gelang, ſollte er 200 000 M. erhalten, aven im anderen Falle nichts bezahlen. Als Chineſe verkleidet ging Ilinsky bei hellem Tageslicht ruhig durch das javaniſche Heer. Vor den ruſſiſchen Forts wurde auf ihn gefeuert; aber als er die um ſeiten Leib geſchlungene Nationalfahne wehen ließ, hieß man ihn in der Jeſtung willkommen. Nach drei Tagen fuhr er mil Depeſchen von. Stöſſel durch die japaniſche Flotte und erreichte Tſchifu. Die Neſſe hatte ſechs Wochen gedauert; aber als Flinsko dann nach dreimonal⸗ licher Abweſenheit wieder nack St. Petersburg lam, hatte der Vach⸗ macher inzwiſchen Bankerott gemacht, ſo daß er um ſein Geld la. Tragiſcher war das Ergebnis einer Wette, bon der die„Wjedomoſti“ berichteten. Ein gefangener japaniſcher Offizier, der in Omsk inter⸗ niert war, wettete mit einem ruſſiſchen Offizier, er wolle für jede Minute, die Port Arthur nach dem 1. Juni anshalte, eine Kopele bezahlen. Das machte faſt 15 Rubel täglich oder etwa 30 Mk. Am 1. Oktober ſchuldete der Japoner ſchon faſt 4000 Mt. Als der Ruſſe eine Ahſchlags⸗ahlung verlangte und ſich bereit erklärte, die Welte dann als beendet anzuſehen, ſagte der Japaner nichts ſondern zog ſich in ſein Zimmer zurück und erſchoß ſich mit einem Revolver. Eint Mitglied des engliſchen Klubs in Moskau wettete mit einem Vekann⸗ ten, die Truppen des Zaren würden innerhalb einer Woche nach der Geburt eines Thronerben einen großen Sieg gewinnen. Der Ge⸗ burt des Zarewitſch folgte aber kein Steg, und 140 000 Mk. gingeſt in andere Hände über. Die patriotiſchen Japaner waren ſo eſt⸗ ſchloſſen, für ihr Vaterland zu ſterben, das einige Offiziere welteten, ſie würden in der Schlacht den Tod finden. Das Gold ſollte an ihlt Witſpen gezahlt werden. Ein Offizier namens Motono, der im Mui zur Front abging, wettete, ſeine Erben ſollten 1000 en(2000 e bekomnmen, wenn er innerhalb eines Monats getötet würde. Nach jener Zeit ſollte ſein Gegner 10 Pen käglich zahlen bis er 100 Tage überlebt hätte; dann ſollte die Wetke aufhören. Motono wollte ſich nicht borſätzlich töten laſſen und ſich nur der Gefahr ausſetzen, wenlt die Verhältniſſe es erforderten. Eine ſeltſame Kriegswetle ging ein Lyoner Kaufmann M. Ouiſeau ein. Er wollte eine japaniſche Faßne dringen, die Seeblockade durchbrechen und Tſchifu in Ching erreſchen. * dreimal um die Stadt tragen und rufen:„Es lebe Japan,“ wenn — Vonl, — r bhändler Keßler aus Frankfurt a. M. hatte im letzten Jahre 7000 „Mannbeim, 18. Januar. General⸗Anzeiger 8, Seite menkariſcher Grundlage aufgebaut, bieten alſo dem jungen Studenten neben allem andern reichlich Gelegenhett. ſich 95 20 ſeinem künftigen Beruf als Staatsbürger wirkſam vorzuberelten. In Heidelberg wurde vor drei Semeſtern eine freiſtudenkiſche Organiſation begründet, und ſie hat inzwiſchen mit friſchem Mut den Kampf mit ihrem ſchlimmſten Feind, der Gleichgültigkeit der großen Maſſe der Studenten, aufgenommen. Weinheim, 17. Jan. Ueber dem hieſigen Gemeinde⸗ tatskollegium waltet z. Zt. ein tragiſches Geſchick: Innerhalb 24 Stunden ſind ihm 2 ſeiner Mitglieder durch den Tod entriſſen worden: Fabrikant G. M. Gbert, ſeit 11 Jahren im Kollegium, erlag im Alter von 54 Jahren einem Schlaganfall, wie hier ſchon kurz berichtet, und wurde heute unter ſtarker Beteiligung der beiden Gemeindekollegien und der Einwohnerſchaft zu Grabe getragen, und Waiſenrat Fr. Zinkgräf, ſchon 28 Jahre Mitglied und ſeit Kurzem Stellvertreter des Bürgermeiſters, ſtarb nach kurser Krank⸗ hei“ im Alter von 67 Jahren und wird morgen nachmittag in Heidel⸗ berg durch Feuer beſtattet. Zu alledem iſt das Stadtoberhaupt, Vürgermeiſter Ehret, zur Erholung von hier abweſend und fonnte, mangels Hinterlaſſung ſeines Aufenthalts, bis fetzt nicht ein⸗ mal von dieſem Mißgeſchick in Kenntnis geſetzt werden. *„ Kleine Mitteilungen aus Baden. Die Stadt Freiburg beabſichtigt nach dem Schauinsland eine ö Kilometer lange Waldbahn zu bauen, die im Sommer dem Perſonenverkehr und im Winter hauptfächlich der Holz⸗ beförderung dienen ſoll.— Ein grauſiger Fun d wurde gelegentlich einer Treibjagd im ſogenannten Unterwalde dei St. Georgen gemacht. Etwa 200 Meter don der Straße St. Georgen—Thiengen entfernt, fanden die Treiber unter einem Waldbaume einen kopfloſenmenſchlichen Körper; dom Geäſt grinſte der dazu gehörige Schädel. Der Verlebte hatte vor Monaten durch Erhängen ſeinem Lepen ein Ende be⸗ teitet und die Vögel des Himmels und die Tiere des Waldes haben ſein Fleiſch verzehrt. Eine kleine Barſchaft war alles, was man in den Kleidern fand. pfalz, Heſſen und Umqedung. * Aus der Pfalz, 18. Jan. Die vorige Woche in Wal d⸗ ſee wegen angeblichen Wahlfälſchungen verhafteten fünf Bürger wurden laut„Pf. Ztg.“ am Samstag abend wieder aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen. Ein geheimnisvolles Dunkel ſchwebt immer noch über dem Verbleib des ſeit dem Him⸗ melfahrtstage von Bergzabern verſchwundenen Maurermeiſters und Kohlenhändlers Ludwig Kreinig. Man glauble, daß er ſich nach Amerika begeben hat; allein die angeſtellten Nachforſ hungen verlieſen guch in dieſer Richtung ergebnislos.— Am Samstag fiel infolge Glatteiſes inWallhalben der Poſtwagen um, der Poſtillon kam unter den Wagen zu liegen. Schwer verlett wulde er ins Spite⸗ übergeführt. Ein Bein iſt ihm vollſtändig zerquetſcht, das andere ge⸗ brochen.— Ein eigenartiger Vorfall, der in Grethen dem 45jäh⸗ rigen Fabrikarbeiter Jakob Kettinger den Tod brachte, erregt die Gemüter der Bewohner. Kettinger ſoll am Samstag abend mit ſeinem Stiefſohn, dem 18jährigen Tagner Karl Heß, zuhauſe ing Streit geraten. Dabei ſoll Heß ſeinem Sti⸗fvater mit einer Hacke einen Hieb auf den Kopf verſetzt haben, der den Tod zur Folge halte. Nach einer anderen Meldung hat Heß geſtanden, ſeinem Stiefvater den tötlichen Hieb verſetzt zu haben. Worms, 18. Jan. Dienstag Nacht wurde ein hieſiger in der Schwedenſtraße wohnender Händler auf dem Domplatz in ſtark betrunkenem Zuſtand auf dem Bürgerſteig liegend, aufge⸗ kunden. Da derſelbe ſeines Zuſtandes wegen ſchwer transpork⸗ fähig war, verbrachte man ihn in Poligeigewahrſam in eine er⸗ pärmte Zelle. Als man morgens die Zelle betrat, wurde der Mann tot aufgefunden. Der Verlebte hinterläßt Frau und 8 unerzogene Kinder. Geſtern nachmittag fand die gerichtliche Lei⸗ chenſchau ſtatt. Es wurde hierbei feſtgeſtellt, daß der Tod des Betreffenden durch Erſticken und zwar dadurch eingetreten iſt. daß in der Luftröhre ſich Speiſereſte und verhärtete Blutmengen feſtgeſetzt hatten, die jedenfalls durch das infolge ſtarken Alkohol⸗ genuſſes hervorgerufene Erbrechen dorthin gelangt waren. „Wiesbaden, 17. Jan. Der 36 Jahre alte Zigarren⸗ Mark geerbt und beabſichtigt nun, in Griesheim ein Geſchäft zu giünden. Er bewarb ſich gleichzeitig um die 22 Jahre alte Tochter des Gaſtwirts Schmidt von hier, fand jedoch, obwohl die Eltern des Mädchens ihn gerne als Schwiegerſohn begrüßt hätten, keine Gegenliebe. Um ſie gefügiger zu machen, ſprengte er ungünſtige Nachrichten über die Familie aus; hierüber wurde er am Sonntag bhei einem Waskenballe vom Bruder der Schmidt in ſehr energiſcher Weiſe zur Rede geſtellt. Auf dem Heimwege dom Balle folgte Keßler dem jungen Schmidt und feuerte in der Waldſtraße ſechs Revolverſchüſſe auf ihn ab. Drei Schüſſe trafen den Arm, der vierte verletzte Schmidt in der Bruſt ſo ſchwer, daß er ſofort ins Krankenhaus nach Höchſt überführt werden mußte. Keßler iſt It.„Frankf..⸗A.“ flüchtig gegangen. W. Wiesbaden, 18. Jan.(Tel.) Der„Rhein. Kurier“ meldet aus Kaſtel: Auf dem hieſigen Bahnhofe ereignete ſich heute bormittag ein ſchwerer Unglücksfall. Der Kutſcher Krämer geriet unter die Räder einer Lokomotive und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit 8 Kindern. e. Bingen, 17. Jan. Die Leichterungen an dem Stationskohlenkahn „Adolf“ der Tauerei⸗ geſellſchaft ſind ſeit geſtern im Gange, konnen aber nut langſam gefördert werden, da das 18 Treibeis des Rheines ſtörend Wit wirkt, auch ltöt die kalte Witterung hindernde Wirkung aus.— Seine Fahrteinſtellen mußte auf der Fahrt von Bingen nach Rüdesheim eines der neuen Trajetboote, da ein Maſchinen⸗ ſchaden entſtanden war. Das Boot wurde an einem im Rhein liegenden Schleppkahn befeſtigt und die Paſſagiere wurden mit Nachen zurückbefördert. Der Schaden iſt nicht bedeutend, machte aber die Weiterfahrt unmöglich. Sport. * Fußball. Vergangenen Sonntag fand auf dem hieſigen Exer⸗ zierplatz das Retourwettſpiel zwiſchen der erſten Mannſchaft der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ und der erſten Mannſchaft des Sportklub„Germania“⸗Mannheim ſtatt, welches mit einem Siege don 6: 1 Goal zu Gunſten der Mannheimer Fußballgeſellſchaft 31896“ endete. Gerichtszeitung. * Mannheim, 17. Jan.(Strafkammer II.) Vorf.: Hert Landgerichtsdirektor Walz. Vertreter der Großh. Staatsbeh.: Herr Ref. Weißert. Die 25 Jahre alte Witwe Suſanne gen. Eugenie Güng aus Schwetzingen iſt wegen ſtrafbaren Eigennutzes angeklagt. Ihrem Mieter, dem Ingenieur Thorn, der ihr verſchiedene Darlehen gewährt hatte, verſchrieb ſie durch Vertrag ihre Möbel, dabei ließ ſie einen Teil der Möbel durch einen Auktionator ver⸗ ſteigern und mit dem Reſt rückte ſie, da ſie ihrem Hausherrn die Miete ſchuldete, heimlich aus. Der Hausherr iſt der Meinung, daß der Vertrag gegenüber Thorn nur ein Scheinvertrag ge⸗ weſen ſei. Frau Eugenie wird zu einer Geldſtrafe von 25 Mark oder 5 Tagen Gefängnis verurteilt. Die 20 Jaähre alte Kellnetin Katharinn Müllmaier iſt vom Schöffengericht wegen Gewerbsunzucht zu 3 Wochen Haft derurteilt worden. Die Staatsanwaltſchaft hat Berufung ein⸗ gelegt, weil nicht auch Ueberweiſung an die Landespolizei aus⸗ geſprochen wurde. Die Betufung wird verworfen und der Vor⸗ ſitzende ſpricht die Hoffnung aus, daß die Sünderin in ſich geht und ſich beſſert. Vert.:.⸗A. Dr. Köhler. Gut bezahlen ließen ſich die Kohlenträger Ludwig Seiler und Friedtich Roſenfeld für das Einſchöpfen von 20 Zentner Kohlen bei Notar Eſſelborn. Sie ſtrichen nämlich nicht nur bei dem Empfänger der Kohlen 2 Mark Lohn und je 50 Pfg. Trinkgeld ein, ſondern erhoben auch bei dem Hauseigentümer, dem Bäcker Urban Rinzle und der Lieferantin der Kohlen je 2 Mark, indem ſie ſich ſtellten als hätten ſie noch keine Bezahlung erhalten. Dabei gaben ſie falſche Namen an, damit man ſie nicht erwiſche. Jeder erhält mit Rückſicht auf die Vorſtrafen 3 Monate Gefängnis. Der Poſtſchaffner Emil Gabriel, ein guter Fünfziger, der ſeine 29 Dienſtjahre hinter ſich hat, hat ſeit drei Jahren mit ſeinen Töchtern ſich des Inceſts ſchuldig gemacht. Die Oeffentlichkeit wird ausgeſchloſſen. Wie man hört, leugnete er. Das Urteil lautet auf 2 Jahre 8 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt. Vert..⸗A. Dr. Frank. Am 22. Oktober fuhr der Taglöhner Theodor Rebel bei IL. 14 mit einem Kaſtenwagen über das Geleiſe der Straßenbahn, als ein elektriſcher Wagen daherkam und ſeinen Karren an⸗ rempelte. Das Gericht erkennt auf 25 M. Geldſtrafe. W. Landau, 17. Jan.(Tel.) Die hieſige Strafkammer berurteilte den Weinhändler Kehrt von Birkweiler wegen Wein⸗ fälſchung im Rückfalle zu 5 Monaten Gefängnis. Ferner wurde die ſofortige Verhaftung und die Einziehung von 28 Fudern gepanſchten Weines verfügt. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Volkskonzert des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen. Man ſchreibt uns: Hofopernſänger H. Voiſin hatte die Liebenswür⸗ digkeit, an Stelle des Konzertſängers G. Keller, der durch katarrhaliſche Indispoſition von der Mitwirkung am Volkskonzert zurückſtehen mußte, die Partie des Bonifazius zu übernehmen. Ebenſo wird der ge⸗ ſchätzte, hilfsbereite Sänger die Zuhörer durch einige Lieder erfreuen. — Reihenfolge der Vorträge: 1. Teil: 1. Chor mit großem Orcheſter und Orgel: Mahomets Geſang von L. Kempter. 2. Lieder der Soliſten: a. Murmeln des Lüftchen von Jenſen; b. Ständchen von Strauß; c. Maienluſt von de Lange. 3. Chor a capella: Das Märchen vom Mummelſee von F. Hegar. 4. Lieder des Soliſten: a. Morgenhymne von Wandelt; b. Der Nöck von Löwe; e. Sängers Heimgang von Hofmann. 5. Chöre a capella: a. Mein iſt die Welt von F. Curti; d. Das Liebchen im Grabe von F. M. Böhme. 2. Teil: 1. Bonifazius, für Chor, Sopran⸗ und Bariton⸗ Solo, großes Orcheſter und Orgel, von H. Zoellner. Kirchenkonzert. Man ſchreibt uns: Organiſt Silkib beabſichtigt am 5. Februar, abends 8 Uhr, in der Johanniskirche(Lindenhof) ein Kirchenkonzert zu deranſtalten. Ihre gefl. Mitwirkung haben Frau Dr. Lehmann(Sopran) aus Ludwigshafen, ſowie der Violinvir⸗ tnofe Poſt don hier und einige Damen des Johanniskirchenchors zugeſagt. erſt am 20. November damit fertig. der Verpflichtung, auch die Nägel der Stiefel zu eſſen. Ein Moskauer Verein, der die Truppen mit warmer Kleidung verfah, organiſterte einen aus Einſätzen gebildeten Fonds. Hundert Billets im Preiſe von je 200 Mk. wurden ausgegeben; datiert waren die Billets bom 4J. Juni an. Auf dets Billet, das das Datum von Port Arthurs Enl⸗ etzung trug, ſollte ein Gewinn von 10 000 Mk. faben, während die übrigen 10 000 Mk. dem Fonds verbleiben ſollten. Den Gewinn cr⸗ hielt jedoch keiner, da Port Arthur auch nach hundert Tagen noch be⸗ lagert wurde, und die Billetbeſitzer verzichteten auf ihre Anſpruche. Ein Beamter des ruſſiſchen Hofes wurde im Auguſt rom Zaren ſtreng getadelt, weil er gewettet hätte, der Zar würde vor Weihnachten auf den Kriegsſchauplatz gehen. Der Melbourner„Argus“ bevichtet von einer Wette, Japan würde ganz Oſtſibirien annektieren. Noch extra⸗ kaganter iſt die Wette des ruſſiſchen Militärſchriftſtellers Üthanow. Er ſetzte 2000 Mk. gegen 30 000 Mk., daß England vor dem 1. Jan. 1905 in den Krieg berwickelt ſein und Rußland vor dem 1. Jauuar 1906 Indien bis Bombah erobert haben würde. Ein Mitglied des edaktionsſtabes der„Nowofe Wremja“ wettete 200 gegen 1000 Ot. daß die baltiſche Flotte„die erſten Schüſſe“ abfeuera würde, ehe ſie die europäiſchen Gewäſſer verließe. Das bezog ſich zwar auf einen Kampf mit den Japanern, aber krotzdem wurde die Bezahlung der Sein Gegner entband ihn vor — Offigier in Paris ſoll nach dem„Gaulois“ gewettet haben, die Flotte würde nie den Stillen Ozean erreichen. — Die Koſten des elektriſchen Zigarrenanzündens. Ein Ameri⸗ kaner hat eine ſcharfſinnige Vorrichtung zum Anzünden der Zigarren mit Elektrizität erfunden, die einfach an eine Leitung für elekttiſche BVeleuchtung angeſchloſſen werden kann. Sie beſteht in einer Melall⸗ büchſe, innerhalb derer zwei Kohlenſtifte ſich befinden. Dieſe werden durch Druck auf einen Knopf in Berlührung gebracht und dann durch eine Feder gerade ſo weit auseinander gehalten, daß ein kleiner Licht⸗ bogen zwiſchen ihnen entſteht. Die Cigarre wird dann durch eine Oeff⸗ nung auf der Vorderſeite eingeführt und entzündet ſich an dem Bogen. Das Ganze dauert etwa fünf Sekunden. Eine Fachzeitſchrift berechnet die Koſten des Apparats auf Grund der gewöhnlichen Preiſe der Elek⸗ trizität für Beleuchtungszwecke. Danach würde für einen Fünfſekun⸗ denkontact ein Strom von 0 000 382 Kilowat Stunden berbroucht werden, deſſen Koſten ſich auf.0152 Pfennige belaufen. Man kann ſich alſo etwa 60 Zigarren für einen Pfennig auf dieſe Weiſe elektriſch guzünden. Damit iſt die Sache freilich noch immer teurer als die Benutzung von Streichhölzern, jedoch wird auch dieſer Apparat in wohlhabenden Häuſern gewiß ſeine Verwertung finden. — Das Höchſte an Gemütlichkeit wird, nach der„Voſſ. Ztg.“, aus Amerika berichtet: Ein Einbrecher, der im Hauſe eines Herrn Wade in Orange(New⸗Derſey) reiche Beute machte, ließ einen Zettel zurück, auf den er geſchrieben hatte: Ich wünſche Ihnen ein ſehr vergnügtes Neujahr! Ihr ergebener Einbrecher.“ Am folgenden Tag erſchien ein Zeitungsinſerat des Herrn Wade, das lautete:„Proſit Neujahr, Einbrecher! Ich wünſche das alte Silberzeug meiner Groß⸗ mutter. Schmelzt es nicht ein. Verſetzt es und ſendet mir den Pfandſchein, und ich ſchicke Euch ein Neujahrsgeſchenk, wenn Ihr mir mitteilt, wie ich dies in Eure Hände gelangen laſſen kann.“ Der freundliche Einbrecher wird hoffentlich den Wunſch des Herrn Wade 1000 Mk. nach dem Huller Zwiſchenkall gefordert. Ein jgpanicher erfüllen, Direktor Richard Hagen T. Der langjährige Leiter des Stadt⸗ theaters in Roſtock, Richard Hagen, iſt, wie der„Verl..⸗A.“ mel⸗ det, geſtorben. Er war eine in Theaterkreiſen bekannte und beliebte Perſönlichkeit. Von der Pik' auf, als Chorfänger hat er ſeine Lauf⸗ bahn begonnen und es ſchließlich zum erſten Operettentenor gebracht. Als ſolcher gehörte er dem ehemaligen Friedrich⸗Wilhelmſtädtiſchen Theater in der Schumannſtraße an, und vielen Berlinern wird ſeine vortreffliche Wiedergabe des Eiſenſtein in der„Fledermaus“ noch erinnerlich ſein. Als Direktor leitete er zunächſt das Stadttheater in Koblenz, das er künſtleriſch auf eine beachtenswerte Höhe brachte. Als vor etwa zehn Jahren das neue Stadttheater in Roſtock erbaut wurde, bewarb ſich Hagen, der geborener Roſtocker war, um die Direklion, die ihm einſtimmig zugeſprochen wurde. Seit dieſer Zeit hat er die Bühne ſeiner Vaterſtadt, an der Oper u. Schauſpiel gegeben wird, mit Erfolg geleitet. Für die Sommermonate hatte er das Kur⸗ theater in Swinemünde gepachtet. Durch die Vereinigung dieſer beiden Theater konnte er ſeinen Mitgliedern ganzjährige Verträge bieten. Jufolge ſeines liebenswürdigen Weſens und ſeines ſtark ausgeprägten Gexechtigkeitsgefühls erfreute er ſich einer großen Beliebtheit. Eine Panik im Theater. In der Opéera Comique in Paris entſtand geſtern während der Aufführung der Oper„Manon Lescot“ infolge eines ſeltſamen Irrtums eines Zuſchauers eine große Panik. Als der den Lestot darſtellende Sänger die Arie ſang:„Au ſeu, au jeu“, berſtand ein zerſtreuter Zuhörer„Au feu, au feu“ und ſchrie durch das Publikum„Au keu, au feu“. Alles ſtürzte zu den Auß⸗ gängen und es entſtand ein furchtbares Gedränge. Erſt nach längerer Zeit konnte das Publikum beruhigt werden. „Durchlaucht Radieschen“— kein Plagiat. Nachdem in der bekannten Klageſache der Firma Albert Ahn in Köln als Vertrelerin von Georges Feydeau gegen Julius Freund und das Metropol⸗Theater ſchon vor Monaten das Gutachten der Königlichen Sachverſtändigen⸗ kammer einſtimmig dahin ergangen war, daß Freunds Vaudepille „Durchlaucht Radieschen“ nicht als eine Nachbildung der Feydeauſchen „Ducheſſe des Folies⸗Bergere“ zu betrachten ſei, wurde im Schluß⸗ termin vor dem Königlichen Landgericht TLam Montag die Klage der Firma Ahn abgewieſen.— Inzwiſchen iſt„Durch⸗ laucht Radieschen“ in Berlin ſchon lange zum alten Eiſen geworfen worden. Theaterreformen in London. Aus London wird berichtet: In der Theaterwelt Londons bereiten ſich wichtige Reformen vor, die von den Freunden der Entwicklung des modernen engliſchen Dramas ſeit⸗ langem getpünſcht wurden. Vor allem denken eine Anzahl großer Theater daran, von dem bisher herrſchenden Syſtem, immer nur ein Stück zu ſpielen, ſolange nur das Intereſſe des Publikums anhält, abzugehen und ein Repertoire don wechſelnden Stücken zu ſchaffen. Alexander bereitet eine Reihe von Neueinſtudierungen vor, durch die er im St. James⸗Theater in gewiſſem Grade das Repextoire⸗ Syſtem einführen will. Tree will in„His Majeſty's“ den Theater⸗ zettel ſo ändern, daß er nach der Aufführung von„Viel Lärm um Nichts“ wenigſtens einmal in der Woche noch Stücke zweier moderner Dramatiker ſpielen laſſen wird. Das„Court Theatre“ iſt zum Teil ſchon„Repertoire⸗Theater“; Philip Carr will eine Repertoiregeſell⸗ ſchaft begründen, J. T. Grein eine zweite, und die Benſon⸗Geſell⸗ ſchaft beginnt im nächſten Monat eine Repertoire⸗Saiſon im „Coronet⸗Theatre“. 5 Das Syſtem der Claque ſteht nicht nur in Paris in hohen Ehren. Es iſt z. B. auch in Spanien ſehr beliebt. Einigermaßen über⸗ raſchend wirkt aber doch die Art, wie das Lyceo⸗Theater in Ba r⸗ celona dies offen eingeſteht. Die Zeitungen dieſer Stadt melden ganz offiziell, daß der Direktor des„Lyceo“, Bernis, den Chef der Elaque, Ramon Villegas, entlaſſen und„die Leitung des Beifall⸗ klatſchens“ dem Extenor Luciano Gaſperini anvertraut hat, der überdies Korreſpondent einer Mafländer Theaterzeitung iſt. Ein preisgekrönter Komponiſt. Der Komponiſt Stat kowskhy, deſſen Oper„Philenis“ im vorigen Jahre in einem von der Direk⸗ tion des Londoner Covent Garden ausgeſchriebenen Wettbewerbe den Preis davontrug, hat jetzt mit einer neuen Oper„Maria“ einen zweiten Sieg errungen. Die Oper hat einen Preis von 5009 Rubel erhalten, den ein reicher ruſſiſcher Muſikliebhaber ausgeſetzt hatte.„Maria“ wird demnächſt im kaiſerlichen Theater in Warſchau zur Aufführung gelangen. 8 Die Modelle der Saalburg, ſowie die Nachbildungen von Funden, für die bekanntlich dem deutſchen Kaiſer auf der Weltausſtellung in St. Louis der große archäologiſche Preis zuerkannt wurde, ſind von 2 Amerikanern angekauft worden, um ſie der Waſhingtoner Nniper⸗ ſität zu überweiſen. Bom Urieg. Tokio, 17. Jan. Einer ſchweren Gefahr glücklich enk⸗ ronnen ſind wie die„Deutſche Japan⸗Poſt“ meldet, am 20. No⸗ bember in den Laufgräben vor Port Arkhur der zur Belage⸗ rungsarmee kommandierte bayriſche Leutnant Graf Wolffs⸗ keel von Reichenberg und die beiden engliſchen Offiziere Captains Date und Bannermann. Sie hatten ſich in Be⸗ gleitung des den fremden Offisieren zugeteilten japaniſchen Leutnants Iſhibata und eines andern japaniſchen Offisiers, Leutnants Hori, in die vorderſte Reihe der gegen das Fort Er⸗ langſchan gerichteken Laufgräben begeben, um einen Blick auf die ruſſiſchen Stellungen zu werfen. Plötzlich ſchlug eine ruſſiſche Granate zwiſchen die auf einem Raum von wenigen Quadrat⸗ metern zuſammengedrängten Offisiere. Als ſich der gelbe Rauch nach einiger Zeit verzog, fand man Leutnant Iſhibata halb unter Erde und Sand begraben tot am Boden liegen; ein Teil der Gra⸗ nate war ihm durch den Leib gedrungen. Leutnant Hori wurde leicht verletzt, die beiden engliſchen Offiziere hatten ein paar Schrammen bekommen, und dem Grafen Wolffskeel war die Mütze vom Kopfe geriſſen. 85 * Petersburg, 18. Jan. Admiral Dubaſſo wer⸗ klärt gegenüber dem Pariſer Korreſpondenten der„Peters⸗ burger Telegraphenagentur“, daß ſeine Untertredung mit einem Mitarbeiter des„Echo de Paris“ durchaus einen privaten Charakter trug; ſeine Aeußerungen hätten nicht veröffentlicht werden ſollen. Er betonte die Notwendigkeit, eine mächtige ruſſiſche Flotte zu ſchaffen; daraus folgerte der Berichterſtatter der Blattes, Rußland werde, da es dieſe Flotte nur nach dem Friedensſchluſſe erlangen könne, einen neuen Krieg mit Japan erklären. Der Admiral erklärte ſchließlich auf das beſtimmteſte, daß nach ſeiner Anſicht ein Friedensſchluß nur nach einem ruſſiſchen Siege möglich ſein werde. Ein Teil der erwähnten Unterredung ſei durchaus unrichtig wiedergegeben worden * Perim, 18. Jan. Heute früh um 6 Uhr paſſierten hier zwei ruſſiſche größere Kriegsſchiffe, zwei Torpedoboote und 36w Schiffe der Freiwilligen⸗Flotte, in der Richtung auf Dſchis buti fahrend. Heueſte Hachrſchlen und Telegramme. Orivat⸗Telearamme des„General⸗Hnzeigers „Bahreuth, 18. Jan. Die Nervenheilanſtalt St. G genberg, in der Fürſt Karl Alexander von Lippe verſtor ſoll jetzt verkauft werden, da der leitende Arzt Dr. Gre Ueine Nervenheilanſtalt bei München zu begründen Sene General⸗Anzeiger Mafnbeim, 18. Jamtar. Eisleben, 18. Jan. Der„Eislebener Ztg.“ zufolge hat die Oberberg⸗ und Huttendirektion der Mansfelderſchen Kupferſchiefer bauenden Gewerkſchaft infolge der ſteigen⸗ den Silber⸗ und Kupferpreiſe eine abermalige Erhöhung aller Schichtlöhne um 10—18 Prozenk beſchloſſen. Berlin, 17. Jan. Zu unſerer Notiz im geſtrigen Abend⸗ blatt über das Schickſal des Lehrers Nickel wird von informierter Seite mitgeteilt, daß er zwar verſchiedene Krankheitsfälle in ſemer Familie durchzumachen gehabt hat, auch wegen verhängter Disziplinar⸗ unterfuchung zum 1. k. Mts. ſeine Dienſtwohnung räumen muß, trotzdem aber kein gebrochener Mann iſt. Die Gerichtskoſten in Höhe bon rund 6000 M. ſind bezahlt; außerdem hat der Deutſche Lehrer⸗ verein beſchloſſen, ihm bis zur Beendigung ſeines Kampfes tatkräftig zur Seite zu ſtehen, ſo daß zurzeit ein Grund zu einer öffentlichen Sammlung nicht gegeben ſein dürfte. Dieſe Frage könnte höchſtens erſt erörtert werden, wenn Herr Nickel ſein Amt verlöre und ſich eine neue Exiſtenz gründen müßte. Das Disziplinarverfahren wäre auch gekommen, wenn er freigeſprochen worden wäre; es mußte nur ſo lange ausgeſetzt werden, als das gerichtliche Verfahren ſchwebte. Hamburg, 18. Jan. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie teilt mit: Wie wir erfahren, iſt der Dampfer„Bengalia“ an der Küſte von Madagaskar auf einen Felfen geraten und ge⸗ ſunken. Die Mannſchaft iſt gerettet; das Schiff ſcheint da⸗ gegen verloren zu ſein. Bern, 18. Jan. Vom Teſſiner Schwurgericht wurde der ka⸗ kholiſche Geiſtliche Biscara wegen Sittlichkeitsverbrechens an Kni⸗ dern kt.„Frkf. Ztg.“, zu 8 Jahren Zuchthaus und 2500 git. Buße und Entſchädigung an die betreffenden Familien verurteilt. Wien, 18. Jan. Der Regierungsrat im Eiſenbahnminiſie⸗ rium, Dr. Schonfa, begib: ſich nach Berlin zu den Verhandlungen über den eiſenbahn⸗tarifariſchen Teil des deutſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertcages. Es handelt ſich um die Feſtſetzung der Gegenſeitigkeit, Gleichbehandlung und Meiſtregünſt gung im Taeiſ⸗ weſen bei Eiſenbahn⸗ und Schiffahrtsverträgen. Den letzten An⸗ IJaß zu Meinungsverſchiedenheiten geben lt.„Frkf. Zig.“ die Diffe⸗ renzial⸗Tarifvorſagen im norddeutſchen und füddeutſchen Vahuver⸗ kehr nach den Donau⸗Umſchlagsplätzen Paffau, Regensburg und Degendorf, petersburg, 1s. Jan. die Arbeiten der Newskiſchiffsbauwerft die Arbelt einge⸗ ſtellt. Die Lage iſt ernſt. 5 Newyhork, 18. Jan. Prof. Snyder, der Direktor des Obſervatoriums in Philadelphia kündigt die Entdeckung von Na⸗ dium in der Sonnenvphotoſphäre. und i den irdiſchen rdlichtſtrahlen au, ferner in Sternen, Sternennebel, wahrſcheim⸗ lich auch in Kometen. fmlbDdDer Aus fiand iim diuhrrebier, „Eſſen(Ruhr), 18. Jan. Bei der heutigen Morgen⸗ ſchicht waren 175 523 Mann auf 203 Zechen bezw. Schacht⸗ anlagen ausſtändig. Eſſen, 18. Jan. Wie es heißt, wird der morgigen Ver⸗ indlung zwiſchen den Regierungsvertretern und den Arbeiter⸗ elegterten, zu der der Bergbauliche Verein ebenfalls inlabung erhielt, Handelsminiſter Möller perſönlich bei⸗ wohnen. Dem Verein für bergbauliche Intereſſen wird es bei Heute vormittag haben auch emilhungen der Regkerung ſehr ſchwierig ſein, auf jene e Einladung elne andere als eine zuſagende Antwort zu ertellen. Dle geſtrige Konferenz des Oberpräſtdenten Naſſe mit dem gietungspräſidenten S chrelber und dem Bülrgermeſſter bon Eſſen ſtellte lt.„Frkf. Ztg.“ feſt, daß im Gebiet bon Eſſen die Lage zu keiner Beunruhigung Anlaß gibt und daß weder ine weitere Verſtärkung der Gendarmerie noch gar Entſendung on Militär notwendig ſei. In den letzten Tagen ſind überall m Streikgebiet unorganiſierte Arbeiter zu Tauſenden in die kbereine eingetreten, um der Streikunterſtützungen teil⸗ zu werden. Die Ruhe iſt im ganzen Streikgebiet voll⸗ ommen. Das Wetter iſt weſentlich wärmer geworden. *Eſſen, 18. Jan. Die Belegſchaft der bisher nicht enden großen Hanielſchen Zeche„Rheinpreußen“ an die Direktion Forderungen, die die Forderungen der brigen Ruhrbergleute überſteigen. intwort nicht erfolgt, wird der Streikausbre chen. Düfſeldorf, 18. Jan. Der Bergarbeiterausſtand uch in der Düfſeldorfer Induſterle beteits zum u Betrtebseinſchränkungen und ⸗Einſtellungen geführt. Dufsburg, 18. Jan. Wie die„Duisburger geitung“ rrichteter Seite erfährt, werden in den nüchſten Tagen 00 Tonnen engliſcher Kohlen in Ruhrort für Rechnung ſcher Firmen eintreffen. London, J8. Jan. Die Blätler berichten ausflührließ über nfluß des weſtfäliſchen Stlreike⸗ auf den eng⸗ n Kohlenamarkt.„Dailh Chroviele“ ſogt, daß in New⸗ Kohlen⸗ und die Frachtpreiſe ſteigen. Man glaubt, daß 0000 Tonnen verkauf. und daß Tampfer ſur deren Trans ort d. Die Preiſe für Bunlerkoglen ſind un 1 sh 8 d hoher igen Woche. Seit Freitag ſind mehr als 1 Dutzend Tam⸗ t worden. Die Frachtpreiſe ſind von 8 su 4 d in bet auf 4 eh 6 d geſtiegen. An der Vorſe von Cardift ohlenpreiſe feſt, aber es ſind bisher dor! weniger Crorez Der Kohlenmarkt von Süd⸗Lancaſhlre zieht erheblichen on dem Streik. In den letzten Tagen haben Agenten vom nt boträchtliche Beſtellungen aufgegelen. Auch die Vorf gif⸗ Sild⸗Norkſhire und Mibdland ſind im Kieigen begriſfen. Standard“ ſtiegen in den leyten ncht Tugen in Newcaſtle hlen um 2 sh im Preiſe. Der Bedarf an Schiſſen für Rot⸗ urg und Emden wächſt. Die Frachtſätze für Euden auf 8 shund die für Hamburg und Rotterdam auf 6 ch 3 4 n ſein. Der Rücktritt des Miniſteriums Combes. aris, 18. Jan. Combes erklärte in dem dem Präſtoenten berreichten Demeſſionsſchreiben: Er ziehe ſich zurück, ob ine allerdings nicht große Majchrit: in der Kamater haste lle nicht infolge emes belieblgen der allgemeinen Wolit't den Zufalles in die Minorttät gelangen, So geriug auch amentariſche Majorität in der Kammer ſe: ſie ſtellt nichtsden en Landes Falls bis morgen früh eine [Granatiern geworfen, wir Ihnen, an den Konkursverwalter Gas aus dem Gaswer e gierung. So zuverſichtlich auch gegenwärtig die klerikale und natio⸗ naliſtiſche Reaktion ſcheine, ſo habe er doeh Vertrauen in die Ein gkeit der Gruppen der Linken, daß ſie das Werk der intellektuellen Ve⸗ freiung, des ſozialen Fortſchritts und ker Annaherung unter den Völkern, die das ſcheidende Miniſterlum im Einbernehmen mit bieſen Gruppen unternommen habe, berteidigen und fortſetzen werde. Er habe gleichzeitig Vertrauen in das republikaniſche Land, daß es die Majorität in den gegenwärtigen ſchwierigen Umſtänden ſtärker: und unterſtützen werde. Paris, 18. Jan. Präſident Loubet hat die Demiſ⸗ ſton des Miniſteriums Combes an genommen und die Miniſter gebeten, die Geſchäfte bis zur Ernennung der neuen Miniſter fortzuführen. Loubet hat für heute nachmittag den Präſidenten des Senats zu ſich eingeladen. Deutſcher Neichstag. (121. Sitzung.) W. Berlin, 18. Januar. Das Haus beſchloß, den Kommiſſionsanträgen gemäß, die Strafverfolgung gegen die Abgg. Scheidemann, Gerſten⸗ berger, Dreesbach und Schmidt⸗Frankfurt zu verſagen. Bei Beratung des Etats des Rei chseiſenbah na mts fragte Abg. Erzberger(Ztr.) an, ob der vorjährigen Reſolution des Zentrums auf Beſeitigung der Ungleichheiten des Güterverkehrs Rechnung getragen ſei bei den Verhandlungen über die deutſche Betriebsmittelgemeinſchaft, die im nationalen und volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſe zu begrüßen ſei. Hieber(natl.) will, da die Frage der Betriebsmittelgemein⸗ ſchaft in Fluß iſt, nicht näher darauf eingehen, möchte aber ſeiner Befriedigung Ausdruck geben, daß man dabei ſich nicht auf eine große Güterwagengemeinſchaft beſchränke. Die Freizügigkeit aller Betriebs⸗ mittel und die gemeinſame Kohlenbeſchaffung werde auf volkswirt⸗ ſchaftlichem und auf nationalem Gebiete höchſt ſegensreich wirken. Es ſei doch berechnet worden, daß die Zerſplitterung bewirkte, daß ſicherlich in Deutſchland mehr als 4 Milliarden Wagenexptrakilometer allein von Güterwagen leer zurückgelegt würden. Wenn das wechſelt werden große Erſparniſſe gemacht. Der Redner hofft, die Gemeinſchaft werde zuſtande kommen. Das deutſche Volk werde ſie freudigſt begrüßen.(Beifall.) Der Präſident des Reichseiſenbahnamts Sch ultz lehnt es ab, über die ſchwebenden Verhandlungen ſich zu äußern. Er wünſche aber dieſen den beſten Erfolg. ** * Berlin, 18. Jan. Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstages erklärle die Wahl von Brejski im 4. Wahlkreis Marienwerder für ungültig. *Berlin, 18. Jan. Die Budgetkommiſſion des Neichstages ſetzte heute die Beratung des Nachtragsetats für Deutſch⸗Südweſtafrika fort. Die Ausgabe zur Wieder⸗ herſtellung der zerſtörten Eiſenbahn Swakopmund⸗Windhuk wurde ohne Widerſpruch genehmigt. Dagegen wurde die Beſchlußfaſſung über den Zuſchuß von 19% Millionen für den Vau der Otavibahn vorläufig ausgeſetzt. Die Kommiſſion ſoll erſt den darlber abge⸗ ſchloſſenen Vertrag ſtudieren. Die Beratung des Titels„100 000 Mark zu Vorarbeſten zum Bau einer Vahn von Windhuk nach Rebooth“ wurde nicht beendet. Der Abg. Singer beantragte die Streichung des Poſtens, da die Regierung vor Abſchluß des Vertrages den Reichskanzler habe befragen müſſen. Staatsſekretär Freih. von Stengel erklärt demgegenübor, daß die Regierung zum Abſchluffe des Vertrages, der den Bau nicht zur Folge haben müſſe, befugt getweſen ſet und daß auch nur ſte die Rechtsglltigkeit des Vertrages zu prüfen habe. 5 Abg. Spahn meint, daß wenn man den Bau der Bahn für ſo dringend erachtet hätte, man auch den Reichstag hätte einberufen ſollen. Die Regierung ſpreche immer bon ührer Pflicht, die Bahn zu bauen, kümmere ſich aber nicht um ihre Pflicht gegen den Reichs⸗ tag. Nur ein konſerbatſber Redner erhob ſich zur Befürwortung der Vorlage. Brlefkaſten. (Alle Anfragen, fedoch nur bon Abonnenten Unſeres Blaktes, ſchriftlich eingereicht werden; mündliche oder bphonnſche Austunft wwird nicht erteilt.) Abonnent N. N. Ihre Anfrage erheiſcht zeitraubende Nach⸗ forſchungen. Wir ſperden bemüht ſein, dieſelbe in tunlichſt kurzet Friſt zu beantworten. Alter Abonnent,. Erſatzkommiſſion. Abonnent R. K. müſſe! tele- Wenden Sie ſich an den Zivilvorſitzenden der 1. Handgranaten wurden ſchon von den die ihren Namen aus dieſem Anlaß trugen. Als der ſchwediſche General Lars Wagge im Jahre 1634 Regens⸗ burg belagerte, ſchuf er aus Freiwwilligen mit beſonders hohem Solde bieſe Truppengattung. 2. Hohlgeſchoſſe mit Sprengladung tauchton bereinzelt ſchon im 14. Jahrhundert auf. Abonnent R. S. Nein, H. war nicht Einjährig⸗Freiwilliger. Abonnent Dr. J. Unter kleineren Reparaturen in Miet⸗ wohnungen werden in der Regel die Reparaturen verſtanden, welche den Betrag von 20 M. nicht überſteigen. Auf Grund des von Ihnen geſchloſſenen Mietvertrages werden Sie die Reparatur für den Ofen ſelbſt zu tragen haben. Abonnent J. B. Eine Schadenerſatzklage wird ſich gegen den Hausefgentümer ſchwerlſch begründen laſſen, es ſei denn, daß Sie nachwefſen können, daß der Rohrbruch inſofern vom Hausbeſitzet verſchuldet worden iſt, als er die Waſſerleitung nicht in Ordnung gohalten hat. Abonnent W. A. 1. Ehe Sie die FJorberung bezahlen, raten oder an das Amtsgerſcht, an welchem der Konkurs geſchtwebt hat, zu ſchreiben und um Auskunft zu bitten, ob das Konkursverfahren eingeſtellt iſt und ob die vor⸗ handenen Aktiva dem Gemeinſchuldner zur eigenen Einziehung über⸗ wieſen ſvorden ſind. 2. Bei bejahender Auskunft können Sie an den früheren Gemeinſchuldner zahlen. 3. Wir können nicht wiſſen, ob die Forderung berjährt iſt, da Sle dle Zeit der Entſtehung nicht angegeben haben. 4. Wenn die Forderung zu Recht beſteht und der Konkurs beendet iſt und die außenſtehenden Forderungen dem Gemeinſchuldner wiebder Überwieſen worden find, iſt letzterer bo⸗ rechtigt, Sie zu berklagen. Abonnent J.., Schriesheim. Ste können Apfel⸗ und Trauben⸗ wein, der wieder zum Verkauf gelaugt, gectsfret einlegen, fobald Sie ein Weinhandlungspatent gelöſt haben; bei ſolchem Patent darf Wein aber nur von 20 Liter an an enen Empfänger ab⸗ dege werden. Wegen Erlaugung elnes Weinhandlungspatents haben Sle ſich an den Ortsſteuererheber zu wenden, der das weitere beraulaſſen wird. 5 Abonnent G. R. Eine der Abonnent J. D. 5 den B de Pfälz Ludwiasbahn — Geſchäftliches. *Wenn in unſerer Heimat der rauhe Winter regiert oder kalte Frühlingsſtürme wehen, herrſcht im Mittelmeer die Sonne mit mildem, warmem Scheine, der den Erholungſuchenden Gr⸗ quickung und Geneſung, den Vergnügungsreifenden Freuden und Genuß bringt. Der norddeutſche Lloyd unterhält im Mit⸗ telmeer eine Reihe regulärer Linien, welche den Beſuch der ſchön⸗ ſten Punkte des Mittelmeeres ermöglichen. Sehr beliebt beim kei⸗ ſenden Publikum iſt die neu eingerichtete Linie Marſeille—Negpel —Alexandrien. Daneben unterhält er noch folgende weitere Ver⸗ bindungen im Mittelmeer: Von Genua nach Neapel mit Anſchluß⸗ linien nach Capri, Iſchia, Sorrento ufw., ferner nach Gibraltat, wofür die Schnell⸗ und Poſtdampfer der Linie Genua⸗Newyork in Betracht kommen. Endlich ſind noch die Verbindungen durch die Reichspoſtdampter des Norddeutſchen Lloyd hervorzuheben, welche auf ihren Reiſen nach Oſtaſten und Auſtralien, ſowohl ausgehend wie heimkehrend, ebenfalls Genua, Neapel und Port oſtaſiatiſchen Dampfer auch Gibraltar anlaufen. ausgezeichnete Reiſegelegenheit zwiſchen Deutſchland, Aegypten geboten, deren Benutzung infolge des auf dieſen Linien Said, die Dadurch iſt eine Italien und vorhandenen vorzüglichen Dampfermaterials erfreulicherweiſe on Jahr zu Jahr eine immer größere Zunahme aufweiſt. Seerren errer——— Mannheimer Eſfektenbörſe vom 18. Januar.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe konnte ſich wieder lebhafteres Ge⸗ ſchäft entwickeln. Es fanden Umſätze ſtatt in Oberrhein. Bank⸗ Aktien zu 106.40 pCt., Brauerei Schwartz⸗Aktien zu 132 pCt, Ver. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 147 pEt. und Mann⸗ heimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 85 pCt. Außerdem waren begehrt: Gewerbebank Speyer⸗Aktien zu 123.50 bCt, Pfälziſche Bank⸗Aktien zu 103 pet., Pfälz. Hypothekenbank⸗ Aktien zu 197.90 pCt.(198.), Continentale Verſicherungs⸗ Aktien zu 430 Mark und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 3u 112.75 pCt. Obligationen. 11½% Bad..⸗G.f Rhſchiff. u. Seefransvor! 101 50 eh ad ofnn=.odaf 108.— 4% Klefnlein Hefdſog, 19— 50% Pifraf.Breauaus, Rann 99 750 %%ĩ% Spenerer Raußaus Aft.⸗Geſ. in Sneyer 101.— 6 4½% o% Oberth. Elekirftität 98.— 8 1½% Pfäfs Waamatie. Tonmerf A en ceſenß 101.—0 4½ o Puß N.. Zellſſofif. Mafdbof bei Pernau in yland 4% Gerren nüßle Gent 4½o% Mannßh. Dampf⸗ ſchſenpichicfabrts⸗eſ. %½ MWannß, Lagerhaus⸗ Geſell chaft 10195 6 4½%½ Sr nerer Ziegelwerfe 102 800 %e% Siſpe. Drahfinduſtr. afehot⸗Nannbeim 101.26 K % Nrein chem., Tabrfken 102 4% Zellſtofffabr Waldhof 104.100 Pfaudbrieſe. 4% Rhein. Hyp.Bunf 1902 10%0 f0 f: 4„ ſ älte M. 97 „„ unk. 1904 97.— b: „ Kommunal 98.— b⸗ Städte⸗Anlehen. 8½ Freiburg l. B. % Karlsruße u. J. 1596 90 3 f 31%½ ahr v. J. 1902 08 90 4% Ludwfashafen p. 1900 101 15 4½% Ludwighafen 10%˙ G 4˙⁰ 103 30 G 3½%% 98— b. % Mannh. Oblig. 1901 10.% K 1900 10%¼½0 1585 98 g. 1896 98.20 1808 9890 K. „ 1904 98.80 b. 3½%% Mirmaſenſer 98.— unduſtrie⸗Oblfgation. 4½% Ak. ⸗Geſ.f. Saflindu⸗ trie rilck., 105%. 98 30& * 101.8906 1090.—0 102. G 10 1.* 17 * * 10150 G Akt Banken Brief Geld, Moleche Bank—. 1235.50 Ered. Peph., Ahckr.—— deuhk, Spever n00% 106 0 Oberrſeln. Bank 104 46 Rfäl. Rank—.— 68 Nfäfz, Hyy⸗Bonk 198.— 197 90 If. Sp.t. Ebh. Land.—.— 32 Mhbein. Ereditbank— 14441 Aheſn, Hyv.⸗Bank—.— 197 Sſßd. Bank—.— 108 80 Gifenbahnen ten. 123 Brief Geld Ar. Schroeßl. Hpelaß.—.— 200. „Schvartz Sveyer—— 132.— „Mjitter, Schwetz. 30——— „S. Meſtz, Speyer 102 „forch, S.„—.— 108 30 „Merger, orms 103.— Lorms, Mr. v. Oerige—.— 108— Fhassbgyt de Meruherunug. .⸗A afch. Soefr. annh. Pampfechl. „ Lagerbaus ed. Niſck⸗ n. Mitparf. „Aſſecurranz ontinenſal Norf. VNannh. Nerſicherung hberrh. Nert.⸗Weſ. ülrkt, Fransy.⸗Nerf. rnduneie. .⸗G. f Sellindnür. Dinglereſche Michfhr. Foaſſlirſhr, Kirrweff, Fmgillw. Maffammer Atlinger Svinnerel Fülttenb. Spinneref darlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neit Koſth Geſl. u. apferf. annd. Gumeu. Asb.—.— 85. loſchfhr. Badenma— 186. bftlz. Näh. u. Fahr. F 110.25 0— Vortl.⸗Cement Heſplb.—.— 138 75 Verein Frelb. Ziegelw.—.— 147 „ Speyr. 1 78——— gellſtoff.. Waldhof—.— 260— Zuſferf. Waabäufel —.—112 75 Zuckerraff. Mannh.—.— 164.— — 986— —— 50 „ 73.— „ Marbabn „ Nordpaßn Heſlör. Straßenbaßhn Ghem. Induſtrie. ..f chem., Induſtr.—..— AaAnfleu. Sed aſör. 448—— Eh m. Fab. Goldena.—.— 150. Nerein chem, Fabrffen 309.—-—— Nerein D Oelfabrifen—.— 128 50 Wſt,.⸗W. Samm 1„ Voriug Brauerelen Bad. Br uerei—.— 131 25 Uinger Aftienblerbr. 46—— Duxl. Hof vm, Higen—.— 245 Eichhaum⸗Brauere!—— 155 50 lefbr. Rülhl, Worms 10450—.— Ganters Br., Freiburg—.— 111 Kleinlein, Heſpelberg“—.— 200 Homb, Jeſſerſchmft! 77.— Vudwigs af. Ureuere!—.— 259 Mannb. Aeti ubr.—— 145 Bfalſbt. Getſel Mohr—— 67— Balleref S ner—.— 258 ——970.— 251— 518.— —.—430.— —.— 600.— —2 — 10. —. 100.— 100.—, 97.—— —.— 07— —.— 243.— + 298 — 105.8 —.— 145— Kasinosaal Sonntag, 22. Januar 1908, Vormittags 11 Uhe Drittes Kammermusik-Konzert des Frafkfurter Streſch-Ouartetts der Herren Prof, Hugo Heermann, Frite Bassermang, Prof. Huge Becker, unter gefl. Mitwirkung des Herin L. Uzie l, Frankfurt a. M. Programm: Ope 26, Quartett-dur. II L. v. Besthopes II. L. v. Beethoven, Op. 8, Frio-serenadt I. Joh. Brahms, Op. 69, Sonate-dur. D ur. 400 —.— 85.— —annheim. kr. Preſen u. Syfhr. —— 91— —.— 210.— 5 0 G 1 60 G „ eneelnn 118 Mannheim, 18. Janar. Veneral⸗Anzeicer B. Selle. it Colkswirtschalt. Vom Ryheintſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) * Dortmund, 17. Jan. eit u1 die Lage eine weitere Verſchärfung erfahren. Der Ausſtand har dich auf eine größere Anzahl von Velegſchaften ausgedehnt, und im Augenblick iſt nicht abzuſehen, welche Folgen er noch haben twiro. Nichtsdeſtoweniger hat ſich der Börſen ſchon wieder eine Sorgloſig⸗ leit bemächtigt, die in einem ſcharfen Gegenſatz zu dem Ernſt der Lage ſteht. Auch auf dem Kohlenlurenmarkt macht ſich infolgedeſſen eine weſentlich ruhigere Auffaſſung gelfend. Das Aul⸗ gebot iſt ſchwächer geworden, und heute beſteht zu den letzten Preiſcu für die meiſten Werte eine nicht unerhebliche Kaufluſt. Bemerkens⸗ wert iſt, daß das Angebot in ſchweren Papieren faſt immer ſchlanle Aufnahme fand. Umgeſetzt wurden in größeren Mergen allein Mont Cenis bei 17 000 Mk., Lothringen bei 20 800 bis 21 000 Mk. und Dorſtfeld bei 14 600 Mk. bis 14 900 Mk. Weiterhin beſtand Na h⸗ frage für König Ludwig bei annähernd 27 000 Mk., Friedrich der Große bei ca. 14 800, Conſtantin der Geoße bei ca. 32 000 Mk, und Ewald bei ca. 48 000 Mk. Nennenswerte Umſätze fanden dann nock in Graf Schwerin bei 8300 Mk. bis 8450 Mk. und Eintracht Tief⸗ bau 8200 Mk. bis 8300 Mk. ſtatt. In allen dieſer Fällen hat der Kursſtand in der letzten Woche keine weitere Abſchwächung, vereinzelt ſogar eine ganz leichte Erhöhung erfahren. Eine Ausnahme hiervon machen nur Auguſte Viktoria, die unter Berückſichtigung der jüngſten Zubußezahlung ſich um 400 Mk. niedriger ſtellen. Von mittleren und leichten Papieren entwickelte ſich ein reger Verkehr in Tremonia, Boruſſia, Heinr Alte Haaſe, Johann Deimelsberg, Freie Bogel und Unverhofft, Schürbank und Charlottenburg und Siebenplaneten. Die Kurſe dieſer Papiere waren dabei um Keinigleiten gegen die Vorwoche niedriger. Je ſchwieriger ſich die Lage für die Steinkohlenzechen geſtalrete, um ſo lebhafter wandte das Publikum ſein Intereſſen den Braun⸗ kohlenwerten zu, die aus de: gegenwärtigen Bewegung bedeutende Vorteile ziehen werden. Brühl und Donatus verlaſſen die Woche mit einer Skeigerung von 400 Mk. und in Schallmauer wurden ganz bedeutende Umſätze zwiſchen 2300 Mk. und 2600 Mk. getätigt; doch mußte ſich der Preis auf Glattſtellungen ſchließlich eine Abſchwächung ron 150 Mk. gefallen laſſen. Auch Lucherberg fanden bei 1200 Mk. poſtenweiſe ſchlanke Aufnahme. Auf dem Kalikuxenmarkt ſcheint der Verkehr bei feſter Tendenz in ruhigere Bahnen einzulenken. Woche kagen zwar noch bedeptende Kaufaufträge vor, die zu ernel⸗ ten Steigerungen in verſchiedenen Mittelwerten führte. Namentlich konnten Beienrode und Kaiſeroda ihren Preis um 500 Mk. bezw. 300 Mark erhöhen. Ihnen ſchloſſen ſich Hohenzollern und Alexanders⸗ hall bis 7900 Mk. bezw. 7000 Mk. an. Die übrigeg hierher gehöri⸗ gen Papiere blieben in ihrer Bewertung unberänderf, mit Ausnahene don Hedwigsburg, für die ſich bei 10 900 Mk. mehrfache Kaufluſt einſtellte. In der zweiten Hälfte der Berichtswoche begann jedoch das Niveau etwas abzuflauen. Es ſtellten ſich Gewinnverkäufe ein. doch kounte das hieraus herrührende Material Übevall gute Unter⸗ kunft finden. Von leichten Spekulationspavieren wurden Hanſa Sil⸗ berberg und Hattorf, erſtere zu um 50 Mk. gebeſſerten Preiſen, letz⸗ kere zu unberänderten Notizen in großen Poſten umgeſetzt. Auch file Deutſchland Juſtenberg zeigte ſich ſtarke Nachfrage, die den Pecis bis 875 Mk. heben konnte, auf die Meldung hin, daß die Gewert⸗ ſchaft für den Schachtbau ſehr günſtige Vereinbarungen mit einer erſten Tiefbohrfirma getroffen habe. Die übrigen Werte lagen ruhi⸗ ger. Schieferkaute und Günthershall waren um 50 Mk. nieoriger. Die Salzgitter⸗, Ronnenberg⸗ und Friedrichshall⸗Aktten wurden zu ermäßigten Preiſen angeboten. Heldburg⸗Aktien behaupteten dua⸗ gegen ihre vorwöchentlichen Notizen. Zu erwähnen bletben ſchließlich Bismarckhall, die auf umfaſſende Nachf rage 300 Mk. im Preiſe ge⸗ wannen. Auf dem Erzkupenmarkte war der Verfehr nur gering⸗ Die Kurſe verfolgten faſt auf der ganzen Linie weichende Richtung. Rur Freier Grunder Bergwerksverein erfuhren auf Nachfrage von intereſſierter Seite eine Steigerung von 150 Mk. Umgeſetzt wurden fernerhin Wildberg, Bautenberg, Viktoria und Louiſe Braumeſſen⸗ ſtein. Die ſich hierbei ergebenden Kursveränderungen waren unbe⸗ deutend. n. Schramm'ſche Lack⸗ und Farbenfabriken,.⸗G. in Offen⸗ bach a. M. In der vor einigen Tagen ſtattgehabten Generalberſamm⸗ lung gelangte die für das Geſchäftsjahr 1903/04 per 31. Oktober abgeſchloſſene Bilanz zur Vorlage. Darnach erzielte das Unter⸗ nehmen bei einem Aktienkapital von 1 250 000 M. einen Bruttogewinn von 619 455., der ſich zuzüglich 18 220 M. Vortrag aus dem Vorjahre auf 637675 M. erhöht. Hiervon erforderten Unkoſten 292817 M: und Abſchreibungen 30 863., ſodaß ein Rein⸗ gewinn von 314 499 M. verbleibt, woraus eine Dividende bon 12%½ Proz. zur Verteilung gelangt. Kölniſche Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft. Der Aufſichtsrat bat beſchloſſen, der am 22. Februar ſtattfindenden Hauptverſammlung vorzuſchlagen, nach reichlichen Rücklagen eine Dividende von 15% =45 M auf die Aktie(i. V. 13½% 40.) zu verteilen. Das Geſchäft hat wieder einen erheblichen Zuwachs erfahren, da der Verſicherungsbeſtand ſich gegen das Vorjahr um rund 9 000 000 M. erhöht hat. Elektriſche Bahnen. Für den Bau einer elektriſchen Bahnver⸗ bindung Köln⸗Düſſeldorf iſt ſchon ſeit längerer Zeit die Konzeſſion nachgeſucht. In fachtechniſchen Kreiſen rechnet man nach der„Voſf. Zig.“ beſtimmt mit der Realiſierung dieſes Planes. Das Projekt einer elektriſchen Schnellbahn Frankfurta..⸗Wies⸗ baden iſt ebenfalls in Ausarbeitung. Die Jülicher Lederwerke berufen jetzt auf den 6. Februar eine Generalverſammlung, in der der Verluſt des Grundkapitals und die Konkurseröffnung zur Verhandlung ſtehen. Die Baumwoll⸗Weberei Zöſchlingsweiler in Augsburg verteilt für 1904 aus einem Reingewinn von M. 114 658(i. V. M. 98 028) eine Dividende von 14 Proz.(i. V. 11 Proz.). Zum Vortrag bleiben M. 29 317. ̃ Deie Diskontogeſellſchaft in Sachſen. Die Diskontogeſellſchaft iſt in der letzten Zeit andauernd bemüht, in Sachſen ihren Wirkungs⸗ kreis auszudehnen. Sie geht dabei derart vor, daß ſie kleinere Pro⸗ binzinſtitute ihrer Leipziger Verbindung, der Allgemeinen Deutſchen Kreditanſtalt, angliedert. Die Allgemeine Deutſche Krebitanſtalt iſt Ende Dezember d. J. mit der Vereinsbank in gwickau in eine Intereſſengemeinſchaft eingetreten, ſie nimmt deren Verbindungen mit der Zwickauer Vankfirma Hentſchel und Schulz auf, ſie übernimmt ferner die Chemnitzer Bankfirma Kunath u. Nieritz. Dieſen Erwerbungen folgt nunmehr, wie wir geſtern meldeten, die Aufnahme der Vereinsbank zu Grimma. Leißziger Blät⸗ tern zufolige wird das Grimmaer Inſtitut, deſſen Aktienkapital 500 000 M. beträgt, von der Allgemeinen Deutſchen Kreditanſtalt als deren Grimmaer Filiale weitergeführt werden. Zahlungseinſtellungen. In dem Konkurſe über das Vermögen des Bankiers Ernſt Kniehaſeſin Firma Kniehaſe u. Co. in Ber⸗ liz betragen die Vermögensbeſtände etwa 31 500., denen an vor⸗ kechtsloſen Forderungen 832 000 M. gegenüberſtehen. Im günſtig⸗ ſen Jalle dürfte auf die letzteren eine Dividende von 4 Prog. zur Verteilung gelangen; werden jedoch die Mündelgelder in der Höhe von mehr als 20 000 M. anerkannt, ſo fallen die Forderungen, denen Vorrecht nicht zuſteht, ganz aus.— Die Schulden des in Konlurs gergtenen Baumeiſters Trump in München überſchreiten zwei In der erſten Hälfte der Millionen Mark. Ein großer Häuſerbeſitz ſoll einen annähernden Gegenwert darſtellen.— Die Firma Patzwaldt u. Hahn in Stettin hat Konkurs eröffnet. Aktienbrauerei Zürich. Die Verwalkung plant eine Rekonſtruk⸗ tion der Geſellſchaft durch Herabſetzung des Stammaktienkapitals um Fr. 900 000 auf Fr. 540 000 und Erhöhung des Prioritätsaktien⸗ kapitals um den gleichen Betrag auf Fr. 1,54 Millionen. Intereſſengemeinſchaft ſchweizeriſcher Vankfirmen. Zwiſchen dem Verwaktungsrat der Schweizeriſchen Krebitanſtalt und der Direktion der Bank in Zürich iſt, unter Vorbehalt der Genehmigung durch die beiderſeitigen Hauptverſammlungen, eine Vereinbarung getroffen worden, gemäß welcher die Kreditanſtalt den Aktionären der Bant in Zürich den Umtauſch ihrer Aktien in junge Aktien der Schweizeriſchen Kreditanſtalt offeriert. Auf acht Aktien der Bank in Zürich oder 8000 Franken ohne Dividende für 1904 werden elf Aktien der Schweizeriſchen Kreditanſtalt oder 5500 Franken mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1905 gewährt. Das Aktienkapital der Schweizeriſchen Kreditanſtalt wird entſprechend ver⸗ mehrt. Die Kreditanſtakt wird die eingetauſchten Aktien der Bank in Zürich als feſte Geldanlage behalten. Die Bank in Zürich wird einſt⸗ weilen unter der bisherigen Verwaltung als ſelbſtändige Bank fort⸗ geführt werden. Je zwei Vertreter der einen Bank ſollen in die Ver⸗ waltung der anderen eintreten. Höhere Schuhpreiſe in Oeſterreich. Nach mehreren kürzlich ab⸗ gehaltenen Verſammlungen beſchloſſen die öſterreichiſchen Schuh⸗ fabrikanten, die Preiſe ihrer Erzeugniſſe um 15—20 Prozent zu erhöhen und die Erhöhung ſofort in Kraft treten zu laſſen. Dieſe Maßnahme ſei infolge der fortgeſetzten Steigerung der Lederpreiſe notwendig geworden. Vom engliſchen Kohlenmarkt. Die Hamburger Kohlenfirma Blumenfeld teilt mit, daß der Markt für engliſche Kohle infolge des Kohlenarbeiterſtreiks ſchon ſeit einigen Tagen eine koloſſal aufgeregte Stimmung zeigt; die Preiſe ſtiegen täglich, geſtern beiſpielsweiſe um 3 bis 4 sh. Weitere Preiserhöhungen könnten beſtimmt erwartet werden, und namentlich dann, wenn beſtimmte Sorten verlangt wür⸗ den, ſeien exorbitante Forderungen wahrſcheinlich. Vom engliſchen Geldmarkt. Es heißt jetzt, daß die von der eng⸗ liſchen Regierung geplante Umwandlung eines Teiles der ſchwebenden Schuld in der Form einer Ausgabe von Zproz. Scheinen im Betrage von 40—50 Millionen Pfund Sterling, die nach 20 Jahren einzulöſen wären, zur Durchführung gelangen werde. Der Economiſt ſpricht bon dem unmittelbaren Bevorſtehen großer Kapitalanforderungen. Damit könnte allerdings auch die Ausgabe der erſten 10 Millionen Pfund Sterling der Transvaal'ſchen Kriegsentſchädigungs⸗Anleihe gemeint ſein. In Bankkreiſen iſt man für die von der Regierung geplante Schuldumwandlung nicht günſtig geſtimmt, es geht ſogar das Gerücht um, daß ſie vertagt ſei. Ermüßigung der Holzfrachten in Rußland. Das Tarifkomitee hat beſchloſſen, für Holzfrachten aller Art erniedrigte Tarife einzu⸗ führen, ausgenommen für Brennholz aus dem nördlichen Rußland. Für dieſes bleiben die beſtehenden Sätze bei der Beförderung zur Ausfuhr beſtehen. Telegramm⸗: Hamburg, 17. Jan. Ueber die geſtrige Generalverfamme kung der Hamburg⸗Amerika⸗Liuie, über welche wir geſtern bereits kurz berichtet. iſt noch folgendes nachzutragen: Der erzielte Reingewinn beträgt bei vorſichtiger Schätzung ca. 30 Mil⸗ lionen Mark, ſodaß nach Abzug der Ziuſen auf die Prioritäts⸗An⸗ feihen ein Betrag von etwa 28 Meillionen Mark rerbleibt. Es ſind ſomit nach einem ſerneren Abzug für die Dividende, Dotierung des Reſervefonds uſw. mehr als 18 Millionen Mart verfügbar, welche zu Abſchreibungen und zur Verſtärkung der übrigen Reſerven ver⸗ wendet werden können. Im Jahre 1903 waren bei einer Dividende von 6 Prozent zu dem gleichen Zweck 18.8 Miflionen, im Jabre 1902 bei 4½ Prozent Dividende rund 11.4 Millionen Mark ver⸗ fügbar. Der ſich aus den vorſtehenden Zifſern ergebende günſlige FJahresabſchluß iſt durch erhebliche Mehreinnahmen auf verſchleb nen Verkehrsgebieten ſowie dadurch herbelgeführt worvden, daß zur Deckung der durch den Kampf mit der Cunardlinie entſtandenen be⸗ deutenden Unkoſten die aus dem Gewinn im Jahre ihos in Re erve geſtellten Summe herangezogen werden konnte. In dem Jahres⸗ ergebnis iſt ferner der übrigens vom Publikum allgemein bedeu⸗ end Überſchätzte, in Wirklichkeit nur mäßige Gewinn enthalten, wel⸗ cher ſich beim Verkauf der Dampfer„Fünſt Bismarck“, Nuguſte Victoria“,„Corumbis“ und„Velgia“ gegerüber den durch die ſtar⸗ ken Abſchreibungen in der letzten Jahren erheblich reduzierten Buchtverten dieſer Schiffe ergeben hat. Die durch den japaniſch⸗ zuſſiſchen Krieg veranlaßten Charter⸗Geſchäfte ſird, da ſie beim Jahresabſchluß noch nicht beendet waren, bei der Abrechnung faſt gantz unberückſichtigt geblieben. „ London, 18. Jan. Der„Standard“ meldet, die Firma Rothſchild werde die Zeichnungen für die chileniſche fünfpro⸗ zentige Anleihe im Betrage von 7 350 000 Pfd. Sterling in Empfang nehmen. Der Ausgabekurs werde 95½ Prog. betragen. Frankfurter Effektenborſe. (Peibattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt a.., 18. Jan. Die Börſe eröffnete in durchaus feſter Tendenz bei lebhaftem Geſchäft. Trotzdem der Streik zugenommen und bereits auf Eiſenwerke übergreift, ſo blieb die Börſe für dieſe Werte feſt und teilte die Hoffnung, daß es der Tätigkeit des Oberbergamts und der Regierung ge⸗ lingt, den Streit zu ſchlichten. Deckungen führten ferner zu weiterer Beſſerung für Montanwerte. Der Bankenmarkt war vernachläſſigt und mäßig belebt. Dresdner Bank zogen im wei⸗ teren Berlaufe an. Bahnen ſehr ſtill und behauptet. Inländiſche Fonds teilweiſe feſter; ausländiſche ruhig bei wenig veränderten Kurſen. Portugieſen feſt auf Paris und London. Das Haupt⸗ intereſſe war heute in Schiffahrtsaktien. Beſonders günſtig lagen Hamburg⸗Amerika⸗Linie und hohe Dividenden trug zur weiteren Steigerung dieſer Papiere bei. Die Chartergeſchäfte für den ruſſiſchen, japaniſchen ſowie für den Südweſtafrikaniſchen Krieg dürften weiteren Gewinn bringen. Schiffahrt 4 Proz. Norddeutſcher Lloyd 2½ Proz. höher gegen geſtern. Glektriſche Werte auf Realiſation ſchwächer. Anilin 4 Proz. niedriger. Die Börſe blieb im weiteren Verlauf feſt und belebt. Nord⸗ deutſcher Lloyd weiter anztehend bis 181 bezahlt. 4½ proz. ruſſiſche Anleihe von 1905 erſtmals offtziell notiert: 96. Die Börſe ſchloß feſt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie,. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 1 17. 18. Amſterdam kurz le9 28 10% 88 aris kurz 81.333.338 Belaten„ 8115 81.125 Schweiz. Plätze„ 81.10 81 10 Italten„ 81 233 31 233 Wien 85 05 85 083 London„ 20 43. 20.435 Napoleontsd'or 16.23 16.23 5 lang—.—.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 283.60 228 25 Htbernia—— Buderus 114 50 115—[Weſterr. Alkalt⸗A. 257 90 284 Concordia 303.— 303.—[Oberſchl. Eiſenalt 114.— 14. Gelſentirchner 219. 220-[Ber, Königs⸗Laura 259.— 259.50 Harpener 409.— 209.60 Deulſch. vuxemb. V. 100,5 100. — Staatspapiere. A. Deutſche. 55 17. 18. 17. 18. 31½ Dſch. Reichsanl 102— 102— 4½½ Oeſt. Stlberr. 100 60 100.60 310% 1.* 60 102.— 10.05 4106 15 aplerr,——. 5 89.90 89.90 Portg. Serie 1I1 8440 6435 31½ Pr. Staats⸗Anl. 101.90 102.— dto. ſe 65 90 64 98 ee 102.—] Ruſſen von 1880 89 40 89.20 „%% 8900 90 10(ruff Staatsr iset— e 31½ Vad. St.⸗Obl, fl 99 55(9. 00 ſpan ausl Rente 9180 91.80 3½„„ M. 100.— 99 9,4 Türken v. 1903 67 90 87.90 91ſ%„„o0, 100 0 1.20 Türken Lit..—— 4 bad. St.⸗A.„ 104 70 10451 ½ Türken unf. 878) 87 90 31½% Bayern,„ 100.35 100.4 Ungar. Goldrente 100.15 100 15 3 5„„ 89 90 89.L04„ Kronenrente 98.90 98.75 4 bayer..⸗B.⸗A. 109.50 103 5 Ag..Gold⸗A. 1887—.——. 4 Heſſen 1899 104.10 104.4 Egyyter unifizirte 105,50 105.70 5 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mexikaner äuß. 102.60—.— von 1896 87.50 87 503 inn. 33 50 38.60 3 Sachſen 88 45 88 35—.——.— 4 Mh. St⸗A. 1899—.—, ½ Chineſen 1898 98.— 92.93 Bulgaren 9140 91.40 8. Aus ländiſche. Tamaulivaß 40 10 49.— 5 goer Griechen 49.— 48 80 Verzinsl. Loſe. 5 italien. Rente—— 10536] Oeſt Loſe v. 1860 158.20 158.40 4 Oeſterr. Goldr. 101.69 101 65 Türkiſche Loſe 182.— 181.90 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40ſ Frk. Hyv.⸗Pfdb. 100.80 100.50 3½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4%.K. B. Pfobr.O5 100 10 100.25 Kleinb. b 04 96,10 96,10 4%„„ 1910 101.60 101.60% ½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ (% bf.HypB. Pfdb. 101./0 101.40] Hyp.⸗Mfd.⸗Kom.⸗ 16e%„„„ 99.10 99.10 Obl. unkündb. 12 96.50 96.50 34½% Pr. Bod.⸗Fr. 94.0 94( e% Rhein. Weſff. 5 %%, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.80 1018.⸗C.⸗B. 1910 101.70 101.70 31½0J. Pf. B. Pr.⸗O.—.— 99.2,4% Ctr, Bd. Pfd.190 101.20 101.20 4e Uh. H. B. Pfb. 02 100.60 100.80 4% 1 00 1 5 40%„„„ 1907 101.0 101.5 unk. 00 102.80 108.— 1%„„„ 1912 102.75 100.7 4%„ Pfdbr..01 3½%„„„ 8alte 97.— 97.— unk. 10 103.50 108.80 3½„„„ 1904 97.— 97.— 4%„ Pfdbr vs 1½„„„ 1914 98.—.— unk. 12 102.70 108.80 31% Rh..⸗B..O 98 98.—3½„ Pfdbr.86 8/ Stisgar. It Eiſ. 7850 78.4 89 ſt. 94 96,20 96.— 4% Pr. Pfdb. unk. 09 101.30 101.½ ½„ Pfd. 93006 96.20 86.20 4%„„„ 12 102 10 102.10 4%„Com.⸗Obl. 4%„„ 14 1020 108, v. L,unt 10 104.30 103.0 557⁴.**7 12 99.80 99.84 9 0 Com.⸗Obl.— %%„ 14 109.— 100..S7 unk.b1 99.— 99. 3%„„„ 08 95.95 95.2 3½„Com.⸗Obl. 8%„„„ 12 96.50 96.5 v. 96006 99.80 99.30 Privat⸗Diskont 21½ĩ Prozent. Frankfurt a.., 18 Januar. Kreditaktien 214.—, Staats⸗ bahn 139.10 Lombarden 17 70. Egypter—.—, 4 ob ung. Goldrente 100,10 Gotthardbahn 194.—, Disconto⸗Commandit 194 10, Laurg 259 5, Gelſenkirchen 220.— Darmſtädter 141.90 Handelsgeſellſchaft 166.—, Dresdener Bant 159 40 Deutſche Bank 286 80, Bochumer 37.78. Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 214—, Staatsbahn 189.10, Lombarden 17½5, Disconto⸗Commandit 194.50, Berliner Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 19. Jan. Die Börſe eröffnete feſt infolge der Aufwärtsbewegung im Montanakttenmarkt ſowohl füt Hütten⸗ als auch füt Kohlenaktien. Es ſcheint, daß die geſteigerte Tagesdeckung einwirkt, da ſonſt ein Grund nicht vorlag, Banken gegen den geſtrigen Schlußkurs teils etwas niebriger, teils höher. Ruſſenbank auf Petersburg feſt. Bahnen durchweg 5 70 ebenſo Fonds. Nur Spanier etwas ſchwächer. Seht belebt waren Schiffahrtsaktien aus den geſtern angegebenen Gründen. Große Berliner Straßenbahn etwas ſchwächer. In zwefter Börſen⸗ ſtunde meiſt ſtill, nur in Montanaktien reges Geſchäft. Schiff⸗ fahrtsaktten weiter anziehend. Sonſtiges unverändert. Später Banken kaum verändert. Montanwerte etwas ſchwankend. Große Berliner Straßenbahn beſſer 185,50. Schiffahrtsaktſen weiter anziehend. Sonſtiges ſtetig. In dritter Börſenſtunde ruhig. Hamburger Paketfahrt weiter lebhaft gefragt, 13788. Induſtriewerte des Kaſſamarktes im ganzen gut gehalten, Eifen⸗ aktien erholt. Zinkaktien feſt. Neue 4½ proz. Ruſſen 96,10 per Erſcheinen am 23. Januar gehandelt. Berlbin, 18. Januar.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 218.—[Schagaffb. Bankv. 144.— 144.50 Ruſſ. Anl, 1902—.———Berk.⸗Märk. Bank 160.— 160 3½% Reſchsanl. 101.90 101.90] Dynamit Truſt 195.— 19540 3% Reichsanleihe 90.— 90—Bochumer 236.20 3a8 90 34½ B. St. Obl. 1900 100.— 100.— Konſolidakſon—.— 414.20 40% Bad...⸗Anl. 104.50 104.4 Dorkmunder 85.10 86 20 3½% Bayern 10 40 109,40 Gelfenkirchner 218.90 220.10 3% Sachſen 88.40 68.40 Harpener 20.20 210.— 4% Heſſen— 104 60 Stberntg—— 30% Heſſen 8760 87.50 Haurahütte 238.70 269.40 40% Italiener 105.30—.Hörder Bergwerke 160 90 165 40 1860er Loſe 158.70 158 70 Wurm Revler 156 20 5% Chineſen 101.— 100 90 Phön 167.10 167.50 Lübeck⸗Büchener—.———chalk G. u. H. V. 585 589.50 Hamburg. Packet 129 20 136.20 Licht⸗ u. Krafkanl. 197 70 127.— Nordd, Lloyd 107.30 110.50 Seſtereg. Alkalfw. 2520 254 20 Staatsbahn— 139.10 Aſchersleb. Alkaliw. 165.— 164. Lombarden 18.— 17.20 D. Steinzeugwerke 259— 250.— Canada Pacifte 183.70 138.70 Dufeldorſer Wag. 274.50 273.— Krepltaktien—.— 214.— Follkämmerei⸗Akt. 160 80 160.— Berl. Handels⸗Geſ. 166.— 165.90 Elberf. Farben(all) 520— 509. Darmſtädter Bant 14220 142 20„ 65——— Deutſche Bank 603 237.— 236.70 Anflin Treplob 371.— 372 1„(.) 228 20 225.70 4% Pfbr. Rb. 28. B. 101.10 101 16 Disc.⸗Kommandit 1920 194.10 Tonwaren Wiesloch 153.50 153 Dresbner Bant 159.— 160.4% Bagdad⸗Anl. 87.80 88.80 Privat⸗Discont 2½%, Berliner Produftenbörſe. *Berlin, 18. Jan.(Tel.) Produktenbörſe, Der wenn auch gelind auftretende, immer noch anhaltende Froſt hat im heutigen Verkehr, entgegen den ſchwächeren Auslandsberſchten die Tendenz befeſtigt. Bei ſtabilen Auslandsſorderungen für Weizen und Roggen, ſowie bei mäßigen Inlandsangebsten blieben die Preiſe behauptet. Hafer in Kahnahladungen mehs offerſert. Lokoabſatz regelmäßig, Mais und Rüböl ruhig. Spiritus ungehandelt. Wetter: Froſt. Berlin, 16 Jannar.(Telegramm.)(Produktenbör ſe⸗) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 17 1. Weizen per Mai 180 30 180.5% Mais per Mai 116 78 116.75 „Juli 1581.50 181.2%„ Jult 116.25 116,0 „Septbr...—„ Septhr.— Roggen per Mat 146 75 148.75 Rübzl per Mar 48.10 4 „ Juli 148,25 148.25„ Oktbr. „ Septbr.—— 1 baſer per Mat 180 95 140 70 Spiritus 7her loco— „ Juli 141 25 140 Weizenmehl 2 „ Sepibr.— Noggenmeht 160.925 leit(des Ba des) und von der Stromſtärke pro Oberflächeneinheit, Körperformen Verwendung. Der umfangreichſte Gebrauch galvano⸗ pährend das reine Kupfer ſich an der Gegenplatte(der Kathode) niederſchlägt. Zinn ete.) aus den Metallſalzlöſungen auf elettrolytiſchem Wege apparat lieferte eine Zeichenſchrüft. Ein weiterer Fortſchritt (ewinnung von Reinkupfer(auch Elektrolhtkupfer genannt) aus 1 Golderz zuerſt durch eine verdünnte Cyankalium⸗Löſung 8. Sete. Genersi-webeeee, Manmbefn, 18. Jauuar. Vereins⸗Zeitung der Stadt Mannheim und Umgebung. In der„Vereinszeitung für Mannheim und Umgebung“ werden alle Berichte über Verſamm⸗ lungen, Jeſtlichkeiten und ſonſtige Veranſtalt⸗ ungen der Vereine und Geſellſchaften ver⸗ öffentlicht. Mannheim. Verein für Volksbildung Mannheim Der zweite Lehrgang des diesjährigen Vortragsprogramms, ſhelcher „Die Elektrizität und ihre praktiſche Verwertung“ behandelt, hat am 3. Januar ſeinen Anfang genommen. Der Vortragende, Herr Direktor Wittſack, behandelte in den erſten zwei Vorträgen(am 3. und 10. Januar) die Grunderſchei⸗ nungen des elektriſchen Gleichſtromes an Hand zahlreicher Experi⸗ mente und gab eine anſchauliche Ableitung für die Maßeinheiten der Spannung, Stromſtärke und des elektriſchen Widerſtandes. Die Ein⸗ heit der Stromſtärte iſt das A mpere, d. i. diejenige Stromſtärke, vermittelſt welcher bei der Waſſerzerſetzung pro Minute 7 Kubik⸗ gentimeter Waſſerſtoffgas erzeugt werden; die Widerſtandseinheit bildet das Oh m, d. i. derjenige elektriſche Widerſtand, welchen ein Kupferdraht von 1 Omm. Querſchnitt und 55 Meter Länge beſitzt; die Einheit der Spannung iſt das Volt, d. i. derjenige Spannungs⸗ Unterſchied, welcher zwiſchen den Enden eines Leitungsdrahtes vor⸗ handen iſt, wenn der Draht den Widerſtand 1 Ohm beſitzt und von dem Strome 1 Ampere durchfloſſen wird. Im erſten Vortrag zeigte Redner des weiteren die verſchiedenen elektromagnetiſchen Wirkungen und behandelte im Anſchluß hieran die Entwickelung der elektriſchen Telegraphie Man kann von einer ſolchen ſeit Anfang des vor. Jahrhunderts ſprechen. Im Jahre 1809 konſtruierte Sömmerin g den erſten elektriſchen Telegraphen, deſſen Wirkung auf der Zerſetzung des Waſſers durch den elektriſchen Strom beruhte. Nachdem Oerſted 1820 die Ablei⸗ tung der Magnetnadel durch den elektriſchen Strom beobachtet hatte, entſtanden bald darauf die erſten Nadeltelegraphen, im Jahre 1885 der Fünfnadeltelegraph von Cook und 1837 der Zweinadeltelegraph bon Steinheil. Der größte Fortſchritt wurde durch die Nutzvar⸗ machung der elektromagnetiſchen Wirkung für die Telegraphie er⸗ gielt. Dies erfolgte 1840 durch den amerikaniſchen Maler Morſe, der im Jahre 1843 die erſte Telegraphenlinie zwiſchen Waſhington und Baltimore einrichtete. In Deutſchland wurde die Morſetelegraphie zuerſt zwiſchen Hamburg und Cuxhaven 1848 eingeführt. Der Morſe⸗ war nun die Erfindung der Typendruck⸗Telegraphen, durch welche man das Telegramm unmittelbar in Druckſchrift erhielt. Die größte Verbreitung hat der ungefähr um 1860 erfundene Typen⸗ druck⸗Apparat von Hughes gefunden. In ſeinem zweiten Vortrag am 10. Januar behandelte Herr Direktor Wittſack nach dem theoretiſchen Teil die elektrolytiſche Wirkung des Stromes, welche darin beſteht, daß eine Metallſalzlöſung beim Durchgang des elektriſchen Stromes zerſetzt wird, wobei ſich das Metall an der Aus⸗ trittsſtelle des galvaniſchen Bades abſcheidet. Dieſe Stromwirkung iſt zon der größten Bedeutung für die Technik, Induſtrie und für unſer wirtſchaftliches Leben geworden. Die wichtigſten Anwendungsgebiete der Elektrolyſe ſind die Galvanoſtepie, Galvano plaſti! und die Gewinnungvon Reinmetallen. Die Galvano⸗ ſtepie beſchäftigt ſich mit der Herſtellung von metalliſchen Ueber⸗ zügen auf elektrolytiſchem Wege, alſo nach der galvaniſchen Ver⸗ goldung, Verſilberung ete. Während man früher ſolche Ueberzüge nur von Edelmetallen auf umſtändlichem Wege erzeugte, und zwar lediglich, um einem Gegenſtande ein wertvolleres, ſchöneres Aus⸗ ſehen zu verleihen, iſt man mit Hilſe der Elektrolyſe dazu über⸗ gegangen, auch andere Metalle, vor allem Nickel, Kupfer und Zimn zu galvaniſchen Ueberzügen zu verwenden, teilweiſe ebenfalls gur Erzielung eines ſchönen Anſehens, dann aber auch, um die Kör⸗ per bor der zerſtörenden Wirkung der atmoſphäriſchen Einflüſſe zu ſchützen. Die Gewinnung ſchöner und dauerhafter galvaniſcher Nie⸗ derſchläge iſt von der Zuſammenſetzung der galvanoſterenden Flütſſig⸗ der ſogen. Stromdichte, abhängig. Bei Kupferniederſchlägen iſt die günſtigſte Stromdichte ca. 0,4 Amp. pro Odm. In der Gal⸗ hanoplaſtik fanden die Metallniederſchläge zur Nachbildung von plaſftiſcher Nachbildungen iſt im Druckereiweſen zu verzeichnen, z. B. in der Herſtellung der Kopien von Holzſtücken, Schriftſätzen und ſon⸗ ſtigen typographiſchen Formen. Man begzeichnet dieſe Kopien als Galvanos(Cliches). Redner führte bei ſeinem Vortrage experi⸗ mentell eine galvaniſche Verkupferung ſowie die Herſtellung eines Galvanos aus. Die Gewinnung der Reinmetalle guf elektrolytiſchem Wege konnte erſt dann zu einer induſtriellen Be⸗ deutung gelangen, als die Möglichkeit zur Erzeugung hoher Strom⸗ ſtärken(1000 Amp. und mehr) geſchaffen war, alſo nach der Er⸗ findung der Dynamomaſchine. Der erſte derartige Prozeß diente zur dem im Hüttenprozeß erzeugten Schwarzkupfer. Durch die Elektro⸗ lihſe werden hier alle Verunreinigungen des Schwarzkupfers, ebenſo guch Gold und Silber, auf dem Boden des Boktiches ausgeſchieden, 1 Später gelang es auch, das Reinkupfer unmittelbar aus den Kupfererzen durch Elektrolyſe zu gewinnen. In der gleichen eiſe werden die anderen Schwer metalle(Gold, Silber, Zink, gewonnen. Das Verfahren für die Goldgewinnung, ſo wie es in Transvaal zur Durchführung gelangt, beſteht darin, daß das aisgelaugt und dieſe Goldlauge alsdann in das Galvaniſierungs⸗ gefäß übergeführt wird. Der elektriſche Strom wird durch eine Eiſenplatte in das Goldbab eingeleitet, wäbrend ſich das Gold auf einer Bleiplatte niederſchlägt. Eine beſondere Erwähnung verdient die Herſtellung nahtloſer Kupferröhren nach dem Elmorei'ſchen Verfahren. Die im Kupferbade hängende Kathode iſt hier eine Eiſenwalze, welche ſich in dauernder Drehung befindet und auf welcher ſich das Kupfer niederſchlägt. Iſt eine genügende Kupferdicke erreicht, ſo wird die Walze aus dem Bade entfernt und der Eiſenkern aus dem ihn jetzt umhüllenden Kupferrohr heraus⸗ gezogen. Die Gewinnung der Leicht metalle(Aluminium, Kalium, Natrium etc.) läßt ſich nicht in der gleichen Weiſe aus⸗ führen, wie bei den Schwermetallen, da die Leichtmetalle im Augen⸗ blick ihres Entſtehens ſofort andere chemiſche Verbindungen emgehen, ſich aber nicht auf der Kathode niederſchlagen. Die Getwinnung der Leichtmetalle durch Elektrolyſe wird nun dadurch erreicht, daß man die feſten Metallſalge durch die vom elektriſchen Strome erzeugte Wärme zum Schmelzen bringt, worauf alsdann ſogleich die elek⸗ trolhtiſche Wirkung eintritt und nunmehr die gewünſchte Metall⸗ für die Gewinnung bon Aluminium erhalten, für welches ja in den verſchiedenſten Induſtriezweigen ſich ein reiches Verwen⸗ dungsgebiet ergeben hat. Beide Vorträge des Redners hatten ſich eines zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Da der Raum in der Aula des Realgymna⸗ ſtüums es nicht angängig erſcheinen läßt, noch weitere Teilnehmer⸗ karten für dieſen Vortragszyklus auszugeben, andererſeits aber die Nachfrage nach weiteren Karten noch lebhaft bekundet wird, ſo hat der Vorſtand des Vereins ſich entſchloſſen, für die letzten 5 Vor⸗ träge des Herrn Direktors Wittſack den großen Saal des Bern⸗ hardushofes zu mieten. Für dieſe 5 Vorträge ſollen als⸗ dann noch weitere Teilnehmerkarten zur Verausgabung gelangen, worauf an dieſer Stelle ſchon hingewieſen ſei. Naturheilverein Mannheim. Der am Dienstag den 10. Januar im Kaſinoſaal veranſtallete Vortrag über:„Die Krankheit des Herzens, deren àweckmäßigſte Behandlun g“ hatte ein ſehr zahlreiches Publikum angezogen. Der ztweite Vorſitzende, Herr Wie der⸗ mann eröffnete in einer längeren Anſprache 349 Uhr die Verſamm⸗ lung. Er wies auf die ſoziale Bedeutung der Volksaufklärung durg) Vorträge, beſonders durch hhgieniſche Fragen, hin. Wie der Natur⸗ heilverein ſchon im Vorjahre und früheren Jahren durch Veranſtal⸗ tung ſolcher belehrender Vorträge ſich ein gewiſſes Verdienſt er⸗ worben hat, ſo wird er auch im neuen Jahre dieſer ſeiner Pflicht neben den mancherlei anderen Aufgaben nach Kräften nachzukommen beſtrebt ſein.— Darauf ergriff der Referent, Herr Oberſtabs⸗ argt a. D. Dr. med. Katz aus Degerloch bei Stuftgart das Wort zu ſeinem Vortrage. Nach einigen einleitenden Beieſkungen uber den Zuſammenhang zwiſchen Gemütsleben und Herztätigleit, zwiſchen Pſhche und Herz führte er den Zuhörern zunächſt zum Verſtändnis ſeines Vortrages das Wichtigſte vor aus der Anatomie des Herzens und erläuterte darauf an einem Modell die phyſiologiſchen Vorgänge. Nachdem der Redner in kurzer, prägnanter und leichtfaßlicher Weiſe den Zuhörern den Bau und die Tätigkeit des Herzens beſchrieben hatte, verbreitete er ſich über die Funktionsſtörungen ſowie die eigent⸗ lichen Krankheiten des Herzens Funktiousſtöruugen ſind z. B. Erſcheinungen, bei denen man mit den groben Inſtrumenten, die bein Arzte zur Verfügung ſtehen, eine anatomiſche Veränderung des Her⸗ zens nicht wahrnehmen lann, die aber doch in höherem und geringe⸗ rem Grade dem Menſchen fühlbar werden; wie das Herzklopfen, Be⸗ klemmung, Aſthma, Kurzatmigkeit, Bleichſucht, Blutarmut. Redger ging dann im einzelnen auf dieſe immer mehr in erſchreckendem Maße zunehmenden Krankheiten ein. So iſt 3. B. dis Bleichſiht, welche erſt in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts als moberne Krankheit der Großſtädterinnen gewiſſermaßen ins Leben trat, jetzl nicht allein in Städten ein allgemeines Leiden, ſondern beherrſcht auch ſchon in weiterem Umfange das platte Land. Blutarmut iſt keine Armut an Blut, ſondern eine ungleichmäßige Verteilung des Blutes im Körper. Der unregelmäßige Pulsſchlag durch die unregelmäßige Herztätigkeit iſt eine Begleſterſcheinung dieſer allgemeinen Erkean⸗ kung. Urſache iſt die ganz und gar verkehrte Lebensweiſe: wider⸗ ſinnige Kleidung, Mangel an Beſpegung und Luft, falſche Diät, die viel zu vielen Reizmittel, Fleiſchbrühe, Gewürze eic., das zuvicle Trinken, beſonders das gewohnheitsmäßige Trinken von Kaffee, Kakao und alkoholiſchen Flüſſigkeiten. Gerade die üble Gewohnheꝛt des übermäßigen Bier⸗ und Wein⸗Trinkens führt nicht nur zu jenen Funktionsſtörungen des Herzens, ſondern verurſachen unter Umſtänden organiſche Veränderungen des Herzens Sind es vicht allein die in jenen Getränken enthaltenen Giftſtoffe, die das Herz ungünſtig beeinfluſſen, ſo iſt es ſchon die außerordentlich große Menge von Flüſſigkeiten, welche der Gewohnheitstrinker von Kaffee oder Bier durch ſeinen Körper jagt. Man ſoll niemaks mehr trinken als der Körper es verlangt. Das Herz muß alle dieſe ungeheuren Mengen von Flüſſigkeiten verarbeiten und wird ihm ſomit eine viel größere Aufgabe zugemutet, als ihm vom Schöpfer urſprünglich zuge⸗ ſagt war. Es wird groß und ſtark, aber nicht zu ſeinem Vorteile, ſondern die Vergrößerung des Herzens wird eine abnorme, und wie überall, ſo iſt es auch hier, daß allzuſtraff geſpannt der Bogen zoe⸗ allen ſtringt. Das vergrößerte Herz verliert die Elaſtizität und wird ſchwerfällig. Der Beſitzer eines ſolchen Herzens iſt prädisponiert zu Schlagflüſſen. Herr Dr. Katz ſchilderte weiter die Entwicklung des Fettherzens, des Bierherzens, des Herzklaprenfehlers, des Herzbeu⸗ telwaſſers uſtw. Die Herzklappenfehler treten faſt ſtels auf als Folge⸗ krankheiten des Gliederwehs, des Gelenkrheumatiswus, wenn dieſer nicht naturgemäß behandelt wird. Alle dieſe Herzſtörungen urd Herzkrankheiten ſind ſogar oft überraſchend leicht zu beſeitigen und dauernd zu heilen bei entſprechender Behandlung und entſprechend veränderter Lebensweiſe auf Grundlage der immer meht die Wiſſeu⸗ ſchaft erobernden Naturheilfaktoren. Ueberraſchende Erfolge hat der Herr Oberſtabsarzt Dr. Katz in der eigenen Praxis ſowie bei ſelnen ſeine Anſchauungen und Methode teilenden Kollegen bei ſchwerſten Herzkrankheiten erfahren z. B. durch einfaches Faſten— Faſten bis zu 17—25 Tagen, wobei nur nach Bedarf reines Waſer als Nahrung aufgenommen wurde. Es gehört nur etwas Geduld und Energie ſei⸗ tens der Patienten dazu; teuer ſei dieſe Kur durchaus nicht. Ver⸗ nünftige, geregelte, natürliche Lebensweiſe, reizloſe Diät, viel Luft, Bäder, vor allem Luft⸗ und Sonnenbäder und warme Waſſerbader ſind die einzigen ſicheren Heilmittel und Vorbeugungsmittel der Herz⸗ krankheiten.— Reicher Beifall bewies dem Redner, daß ſeine Kor⸗ teichen Ausführungen ein dankbares Auditorium gefunden hatte.— Nach dem Vortrage wurde vom Publikum eifrigſter Gebrauch gemacht von dem Fragezettel, die der unermüdliche Referent in erſchöpfender Weiſe unter Spannung der Zuhörer beantwortete. Erſt gegen 11 Uhr ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. In der Vereinigung Mannheimer Detailkaufleute hielt in der letzten Sitzung am Dienstag den 11. Januar Herr Kauf⸗ mann J. L. Weißkopf aus Fürth i. Bahern'pen intereſſanten Vortrag über„Kaufmänniſchen Kredit und Mei⸗ dung von Geſchäftsverkuſten“. Nachdem Redner als das beſte Mittel zur Vermeidung von Verluſter die möglichſte Durchführung des Barſyſtems bezeichnet, aber auch die Schwierig⸗ keiten erörtert hatte, die ſich einer allgemeinen Durchführung aus den gogebenen Verhältniſſen in den Weg ſtellen, ging er auf die ver⸗ ſchiedenen Einrichtungen über, die geeignet ſind, ſewohl bei Eröff⸗ nung des Kredits als auch ſpäter nach Entſtehung und Gefährdung der Anſprüche Verluſte zu verhindern oder wenigſtens zu verringern. Das Auskunfteiweſen, wie es ſich in Deutſchland und im Auslo id insbeſondere in Amerika entwickelt hat, das Konkorsverfahren in Deutſchland und im Ausland und ſchließlich die Fragen der Kredit⸗ verſicherung wurden einer ausführlichen Erörterung unterzogen. Fae das Konkursverfahren wünſcht Redner neben anderen Abänderungs⸗ vorſchlägen beſonders, daß nach belgiſchem Muſter Einrichtungen ze⸗ troffen werden, um Zwangsbergleiche oder Zwangsarrangements auch vor gerichtlicher Eröffnung des Konkurſes zu ermöglichen. Auch die Entwicklung, welche das Kreditverſicherungsweſen in Amerika and England genommen hat und die Geſchichte der mehr bereinzelten 702 abſcheidung erfolgt. Die größte Bedeutung hat dieſes Verfahren eine Kreditverſicherung fütr deutſche Verhältniſſe berfrüht und ſchmet durchführbar ſei und wies ſodann auf die zahlreichen Gefahren hin die ſich aus der Veränderung des Bürgerlichen Rechts und aus dem immer allgemeiner werdenden Ehegütertrennungsſyſtem für den Kredit ergeben, ohne daß dieſe Gefahren genügend berückſichtigt würden, um ſodann andere Formen des Kreditmißbrauchs durch Schiebungen u. ſ. w. zu beſprechen. Auch hier liege die Wurzel des Uebels darin, daß ſich die Kaufleute und beſonders die Angehörigen gleicher Intereſſentenkreiſe nicht zuſammenſchlöſſen, um gemeinſam für Beſſerung zu ſorgen. Nur im Zuſammenwirken ließe ſich ettwaz erreichen. Auf eine Anfrage des Vorſtitzenden, Herrn Rotſchild gab Herr Sauer über Einzelheiten aus dem Kreditvereinsweſet Auskunft. Nachdem Herr Handelsſchuldirektor Weber und Herb Kaufmann Liebhold ſich eingehend mit dem Referenten über dit Geſchichten und Fragen der Kreditverſicherung auseinandergeſetz hatten, brachte Herr Moirin Mißſtände zur Sprache, die deh Kleinkaufmann und Handwerker beſonders beſchwerende am meiſten reformbedürftige Mißſtände. Die Koſten der öffentlichen Zuſtellung ſeien viel zu hoch, beſonders bei kleineren Forderungen, während ma doch die Verjährung vermeiden wolle. Für rein kaufmänniſche ung gewerbliche Geſchäfte ſei ein Zinsfuß von 5 Proz., für Lieferungeg an Private nur ein ſolcher von 4 Proz. eingeführt. Nächdem noch Herr Freiberg eingehend erörtert hatte, warum in ein⸗ zelnen Branchen das Bargeſchäft ſich abſolut nicht durchſetzen läßt und man im Gegenteil durch die Verhältniſſe zu oft zu einer längeren Kreditgewährung geradezu genötigt werde, ſtimmt auch diefer Redner mit den übrigen Teilnehmern an der anregenden Diskuſſion darüber überein, daß nur ſolidariſches Zuſammenſtehen der Tauf⸗ leute, an dem es leider noch ſo ſehr fehle, eine wirkliche und dauernd⸗ Geſundung der Kreditverhältniſſe herbeiführen könne. Das Lehrlingsheim des Kaufmänniſchen Vereins hielt am Sonntag ſeine Weihnachtsfeier im oberen Sagle des Turnvereinshauſes ab, in dem ein mächtiger Chriſtbaum auf⸗ geſtellt war. Die Beteiligung war ſo zahlreich, daß der geräumige Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Nach einem Klavier⸗ vortrag eröffnete der Vorſitzende des Vereins, Herr Direktot KHinkel, die Feier durch eine kurze Anſprache, in welcher er dis erſchienenen Gäſte, die Vertreter des Stadtrates, die Herren Stadt⸗ räte Hirſchhorn und Duttenhoefer, die Lehren der ſtädtiſchen Handelsfortbildungsſchule, ſowie Angehörige von Lehr⸗ lingen begrüßte. Weiter ſtattete Herr Direktor Kinkel denjenigen Dank ab, welche die Sache des Lehrlingsheims förderten. Es ſind dies der Stadtrat, ſpeziell Herr Oberbürgermeiſter Beck, die Handelskammer, welche durch Leiſtung eines namhaften Beitrages die Errichtung des Lehrlingsheims ermöglichte und ferner eine Anzahl hieſiger Firmen, welche durch ihre Beiträge das Heim unter⸗ ſtützen. Außerdem gedachte Herr Direktor Kinkel der unermüdlichen und tatkräftigen Mithilfe des Direktors der ſtädt. Handelsfortbil⸗ dungsſchule, Herrn Dr. Bernh. Weber, ſowie der Herren Haupk⸗ lehrer Stemmel und Streckfuß, die ihre Kräfte mit großem Eifer und Liebe in den Dienſt des Lehrlingsheims ſtellten und uſch das Vertrauen der jugendlichen Beſucher gewannen. Zum Schluſſe wies der Redner nochmals auf den Zweck des Lehrlings⸗ heims hin, nämlich den Lehrlingen an ihren freien Sonntag⸗Nach⸗ mittagen den Aufenthalt unter Kollegen bei anregenden und be⸗ lehrenden Spielen in zwangloſer Weiſe zu gewähren und forderte die Lehrlinge auf, ſich jeweils recht zehlreich einfinden zu wollen. Das Programan, beſtehend aus Muſikvorträgen, Deklamationen und Chorliedern, nahm alsdann ſeinen Fortgang, wobei die jungen Leute erſichtlich ihr beſtes zum Gelingen der Veranſtaltung boten. Namentlich fand ein kleines Theaterſtückchen,.„Blin dgeladen'!, von Lehrlingen des Heims dargeſtellt, großen Beifall. Eine Ver⸗ lofung, bei welcher jeder Anweſende mit einem Geſchenke— Stif⸗ tungen hieſiger Geſchäfte— bedacht werden konnte, bildete den Schluß der würdig verlaufenen Feier, welche davon Zeuanis gab, daß der Kaufmänniſche Verein mit der Errichtung ſeines Lehrlings⸗ beims einen fühlbaren Mangel heſeitigte, indem er fremden Lehr⸗ lingen einen angenehmen Aufenthalt während der Sonntagnach⸗ mittage bietet. Im kaufmänniſchen Verein für weibliche Angeſtellte hat, wie man uns ſchreibt, am Sonntag vor acht Tagen eine äußerſt ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier etwa 300 Mitglieder bis zum ſpäten Abend feſtgehalten. Der Börſenſaal mit den weiß⸗ dedeckten langen Tafeln und den zahlloſen im Lichterglanz er⸗ ſtrahlenden Tannenbäumen gewann einmal ein ganz anderes Aus⸗ ſehen. Dagu die vielen feſtlich gekleideten jungen Damen und fröh⸗ lichen Geſichter! Die viele Mühe, welche ſich die Damen des Vor⸗ ſtandes gegeßen hatten, konnte ſchon allein darin einen Lohn er⸗ blicken.— Die Feier wurde mit einem Konzert eingeleitet, deſſen Programm von einer Reihe tüchtiger Soliſten und dem Vereinschor beſtritten wurde. Eine ganz vortreffliche Konzertſängerin lernten wir in Frau Lochert kennen, deren paſtoſer Meszoſopran in, einer trefflichen Schulung Lieder von Schubert und Robert Kahn zu künſtleriſcher Wirkung brachte. Pianiſtiſch beteiligten ſich Frl. Marie Kaufmann und Frl. Bernauer. Nach dieſen künſt⸗ leriſchen Genüſſen trat die realeſtirklichkeit inſgeſtalt eines opulenten Dees in ihre Rechte, worauf die Verloſung von etwa 300 prächtigen Feſt⸗Geſchenken erfolgte. In dieſem Vereinsleben, welches ſo ſegensreich ſeit Jahren in unſerer Stadt wirkt, iſt es gar nicht warm genug anzuerkennen, daß die Vereinsleitung immer beſtrebt iſt, den Mitoliedern geiſtjae und geſellige Erfriſchung nach des Tages Laſt und Mühen zu bieten. Im Dieſterwegverein begann Herr Hauptlehrer Wilhelm Lacroix am letzten Freitag ſeine diesjährige Vortragsreihe. Bei der Auswahl ſeiner Themen geht der Redner allem Anſchein nach von dem Gedanken aus, ſolche markante Perfönlichkeiten vorzuführen, für deren Bedeutung noch ein Wachſen, eine führende Rolle in Ausſicht ſteht. So kam dieſes Jahr Chr. Friedr. Hebbel an die Reihe. Wenn wir unter unſern Dichtergeſtalten unſern Blick auf jene lenken, die ſich gegen ein widriges Schickſal ankämpfen mußten, ſo fällt uns gemeinhin Schiller ins Auge. Wie man aber dem gebotenen Lebensbild folgte, bekam man das Gefühl, daß Hebbel noch ein unvergleichlich ſchwererer Kampf beſchieden war. Die Not in allen Formen und Geſtalten umklammerte in allen Graden dieſen werdenden Poeten. Dfe bitterſte materielle Not vergällte ihm ſeine Kinderjahre. Seinem Voter, der ein Maurer war, fehlte der Zug der förderndent Leiſtungsfähigkeit und das Häuschen, der einzige Beſitz, ging durch eine Betrügerei verloxen. So war die Famjlie auf den kärglichen Ertrag einer Taglößnerarbeit angewieſen. Die beiden Brüder konnten faſt keinen Biſſen Vrot berzehren, ohne daß von väterlichet Seite Begleitworte der Erbitterung über ſeine beiden„Wölfe“ niedergingen. Der Vater war zum finſtern Sklaven ſeines Ge⸗ ſchickes geworden und nur in dem leichteren Sinn der Mutter lag der Faktor, welcher der Zerſtörung„bis auf den Grund“ entgegen⸗ ſtand. Mit dem Aufſtreben des dränchnden Geiſtes ſetzte die ſchwerſte Bildungsnot ein. Die Volksſchule zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war in ihren Bildungsmitteln und dem Bildungs⸗ nibeau ihrer Lehrer auf die Baſis der großten Dürftigkeit geſtellt und es iſt als einsiger günſtiger Umſtand zu berzeichnen, daß Hebhels Lehrer neben der Gewiſſenhaftigkeit im Gebrauch des es ein natürlich warmes Herz hatte. Die vorgerückten Fün Verſuche in Deutſchland auf dieſem Gebiet wurden erlälltert. Der Vorſitzende dankte für den überaus anregenden und klaren Vortcag und eröffnete die Diskuſſion. Der Vexeinsſyndikus tganw Dr. Scelig hielt das belgiſche Vorbild für die Abänderu Gründe, w Konkursordnung als nachahmenswert, etörterte di lingsjahre, welche die auf das geiſtige Gebiet Tretenden in ι KNKN rereeer nrreser e e re —————— !.ͤ KTVTVTAwVßßV ̃ ²˙AWABA ²˙... mTT———Qů—!.——— N * Mannheim, 18. Januar. General⸗Anzeiger. 7. Selte. Gelehrtenſchule führte, mußte Hebbel als Schreibersknecht bei dem von dem Dämon der Ausbeutung durchſetzten Kirchſpielvogt ver⸗ hringen. Mit dem 22. Jahre an die höhern Bildungsſtätten ge⸗ wandert, mußte er aller Mittel bar zu einem Genie des Hungerns und Sparens werden und auf ſeinen Wanderungen von einer Univerſität zur andern ſank er äußerlich auf die Daſeinsſtufe des Ein unharmoniſches Ver⸗ ſeiner Studienjahre war ein Reiſeſtipendium des Königs von öten kam dann die ſpezifiſche ſeiner Indi⸗ demark. Zu dieſer bidualität. Das Vewußtſein, zum Dichter berufen zu ſein lebte in ihm, aber ſein vulkaniſches Weſen brachte ihm immer wieder Perioden der inneren Oede, Unfruchtbarkeit und gänzlichen Hoff⸗ nungsloſigkeit, womit ſich noch die allgemein peſſimiſtiſche Auffaſſung über die Unmöglichkeit der Schaffung einer neuen befriedigenden Weltanſchauung vereinte. Dieſen Hemmungen gegenüber bedurfte es zum Obſiegen ganz bedeutender Kräfte. Die Heimat, die Dith⸗ maärſchen mit ihrer Raumwirkung und ihrem Kampf mit dom Meeresungetüm, ſie verlieh ihm den Zug ins Weite und Ungemeſſene, das Stolze, Harte und Schroffe ſeines Weſens. Die Familie gab ihm als individuelle Ausprägung den ſchweren Lebensernſt, die Phantaſiekraft des Vaters, die Intelligenz und die Reizbarkeit der Mutter, Dieſe Züge vereinigten ſich in ihm zu einem mächtigen Auftrieb nach oben. Freilich ohne rettende, erlöſende Hilfskräfte wäre es nicht geg Das Lebensgeſchick ſtellte ihm zwei opſer⸗ hereite Frauenſeelen zur Seite, Eliſe Lenſing und Chriſtine Eng⸗ haus. Die erſtere hielt ihn in ſeinen Studienjahren durch materielle Unterſtützungen über Waſſer und die letztere verſetzte als Braut und Gattin den gereiften Mann in ein freundlicheres Daſein und in eine mildere Stimmung, ſodaß in dieſem Sonnenſchein ſelbſt eine Verſöhnung mit der hingeopferten Lenſing möglich war. Die Folgen der Enthehrungen ſeiner Jugend ließen ſich jedoch nicht völlig ver⸗ winden und ſchon das 50. Jahr ſetzte ſeinem Leben ein Ende. Hebbel war eine Herrennatur, die ſich zum Bewußtſein ihrer ſelbſt und zur vollen Schaffungskraft erhoben hat. Die einfache, aber doch ſo wirkungsvolle Darſtellung des Redners bot ſeiner treuen Ge⸗ meinde wieder einen vollen Genuß und ſichert ihm für die weiteren Vorträge eine zahlreiche Zuhörerſchaft. Der Lutherkirchenchor beging am Sonntag den 8. Januar im Saale der Liedertafel ſeine Weihnachtsfeier. Der Verein ſelbſt war im Programm mit 4 Chören vertreten und entledigte ſich unter der tüchtigen Leitung des Herrn Hauptlehrer Mayer mit gewohnter Sicherheit ſeiner Aufgabe. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des Herrn Stadt⸗ pfarrer Simon wechſelten in bunter Reihenfolge Geſang, theatral. Aufführungen und Inſtrumentalmuſik. Die Ouverture von„Dichter und Bauer“ wurde von Frl. Ripfel mit feiner Empfindung und mit einer wohltuenden Einfachheit des Ausdrucks zum Vortrag ge⸗ bracht. Auch das Spiel ihrer Begleiterinnen war ſehr bewundernswert; es zeugte von großer Gewandtheit und Uebung. Herr Zaſchke, in dem man gleich den Berufsmuſiker erkennt, erntete, begleitet durch Frl. J. Thiem, mit Beckers„Liebelei“ ſtürmiſchen Beifall. Schuberts Militärmarſch, der als Erſatz für die Ruy Blas⸗Ouverture von den Damen Frl. Thiem und Frl. Reutter geſpielt wurde, fand von Seiten der Spielerinnen eine treffliche Wiedergabe. Der Huſaren⸗ ritt wurde in ſeinem ſchwungvollen Tempo durch die Damen Ripfel, Weigelt, Wolf und die Herren Lutz und Ripfel in ſehr an⸗ erkennenswerter Weiſe vorgetragen. Durch Liedervorträge wurde der Abend von Frl. Doll und Herrn Blochmann verſchönert. Herr Ylochmann ſang ſeine Lieder mit ſicherer Stimme. Frl. Doll Mußte ſich, nachdem ſie in feinfühliger Weiſe die„Heimkehr“ geſungen hatte, zu einer Dreingabe verſtehen. Beſonders ſind auch noch die beiden Theaterſtücke„Luthers Weihnachtslied“ und„Der Arzt wider Willen zu erwähnen. Beide fanden den ungeteilten Beifall der An⸗ weſenden. Der Verein darf wohl dieſe Weihnachtsfeier zu den ſchönſten der bisher ſtattgefundenen zählen. Der Damenfriſeur⸗, Perückenmacher⸗ und Friſeurgehilfenverein Mannheim veranſtaltete am Sonntag abend im Verſammlungsſaale des„Roſen⸗ garben“ ſein alljährliches Preis⸗ und Schaufriſieren mit Konzert, geſanglichen Vorträgen und einem hübſch arrangiecten Tänzchen. Die Veranſtaltung war ſo zahlreich beſucht, daß die vor⸗ handenen Tiſche faſt nicht ausreichten. Auch auf der Galerie hatle ſich ein feſtlich geſchmücktes Auditorium eingefunden, welches die Vorgänge im Saale mit lebhafteſtem Intereſſe verfolgte. Pünkllah um 7 Uhr wurde der Abend durch einen Muſikvortrag einer Abiet⸗ lung der hieſigen Grenadierkapelle eröffnet. Nach etnigen weiteren Muſikpiecen hlelt der Vorſtand des Vereins Herr Rinders⸗ pacher, eine kurze Anſprache an die Anweſenden, in welcher er alle herzlichſt willkommen hieß und für das Intereſſe an der Fachſchule⸗ das durch den ſtarken Beſuch dokumentiert werde beſtens dankte. Beſonderen Dank zollte der Redner Herrn Oberbürgermeiſter Back. dem verehrl. Stadtrat, der Handwerkerkammer und den Herren Fa⸗ brikanten für Ueberreichung der hübſchen Geſchenke. Er ſchloß ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem Hoch auf Großherzog Friedrich, den Förderer des Handwerkls. Nachdem die bon der Kapelle intonierte Fürſtenhymne verklungen war, toaſtet⸗ Herr Fachſchulvorſitzender Wenkel auf den hübſchen Damenflor. Asdann nahm das Preis⸗ und Schaufriſieren unter der Leitung des Fachlehrers Herrn Paul Vollmer ſeinen Anfang. Eine ſtattliche Anzahl Damen ließ ſich an der langen Spiegeltafel inmitten des Saales nieder. Die Fachſchüler begannen nun ihre Arbeit und eifrig wurde mit Kamm, Lock⸗ und Brennſcheere und was ſonſt noch mehr der Toilettegegenſtände waren, hantiert. In kürzeſter Friſt, kaum nach Verlauf einer halben Stunde, waren ſämtliche Damen auf das modernſte friſiert. Verſchiedene beſonders hübſche Friſuren erregten wegen ihrer kunſtvollen Ausführung allſeitige Bewunderung. Niemand konnte in ihnen Schülerarbeit vermuten. Sie legten des weiteren aber auch beredtes Zeugnis dafür ab, daß die Schüler tuit Luſt und Liebe den Anweiſungen ihres Lehrers, Herrn Paul Vollmer, der ſie in uneigennützigſter Weiſe in die Geheimniſſe der Haar⸗ friſterkunſt einweihte, gefolgt ſind. Von verſchiedenen Rednern wurden die Verdienſte des Herrn Vollmer um die Fachſchule beſon⸗ ders gewürdigt und auch die Schüler ehrten ihren Lehrer durch Ueberreichung eines koſtbaren Geſchenks. Den Ehrenpreis der Stadt Mannheim, ein ſilberner Becher mit Gravierung, erhielt Herr Schkoſſer, den Ehrenpreis der Hand'⸗ werkerkammer, ebenfalls ein ſilberner Becher, wurde Herrn Neubert, zuerkannt. Auch ſonſt gelangte noch eine Anzahl Preiſe, von hieſigen Fabrikanten geſtiftet, ſowie Diplome zur Verteilung. Nach dem Vortrag einiger Muſtkpiecen war das offfsielle Programm beendigt und der Ball begann. Der hübſche Gabeutempel, welcher meiſt Toilettengegenſtände enthielt, war den ganzen Abend belagerk. Die animſerte Stimmung, welche ſchon während der Abwicklung des Programms vorherrſchte, wurde durch das Tanzen noch erhöhf, ſo daß man überall nur frohe und heitere Geſichter ſah Der Fachſchale wird dieſer Erfolg ein weiterer Anſporn zu reger Tätigkeit ſein. Der Verein Kaiſerliche Marine, Mannheim hielt am vergangenen Samstag, 14. er., ſeinen erſten Masken⸗ bal! in den Sälen des Friedrichsvarkes ab. Der Beſuch war gut trotz verſchiedener anderer Vereinsfeſtlichkeiten. Die erſte Polonaiſe wurde angeführt von zwei Damen in den Vereinsfarben als Jung⸗ Marine koſtümiert mit Fahne mit dem Motto:„Unſere Zukunft ligat auf dem Waſſer“, die zweite Polonaiſe mit Fackeln von zwei lichen Mauſefallenhändlerinnen. Gegen 4 Uhr morgens 5 Ball feinen Abſchluß. Die Damen, welche die beiden Polonaiſen hatten, wurden mit einem prachtvollen Orden mit Kette ekoriert. Der Kanonierverein Mannheim ſeierte am Samstag den 7. d. ſein Weihnachtsfeſt in Verbin⸗ dung mit dem Stiftungsfeſt. Die Veranſtaltung war ſehr zahlreich beſucht. Nach einem Eröffnungsmarſch ſprach Frl. Bohn einen ſehr ſchönen dem Feſte entſprechenden Prolog, worauf ein vortrefflicher Zithervortrag des Zitherlehrers A. Wülſt mit ſeinen Schülern folgte. Hierauf hielt der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr Aug. Weigel, die Feſtrede. Er gedachte der tapferen Helden, welche vor 34 Jahren mit ihrem Blute das deutſche Vaterland, in welchem wir unſere frohen Feſte feiern, erkämpften. Seine Rede ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. Alsdann folgten etliche luſtige Theaterſtücke, welche ſehr gefielen und mit großer Heiterkeit aufgenommen wurden. Um die gute Wiedergabe machten ſich beſonders verdient die Herren J. Boſſo, Gebr. Hemmerich, die Kame⸗ raden J. Ufer und A. Maier, ſowie die Damen Frau Weigel und Frl. Hemmerich. Sodann nahm der 2. Vorſtand, Herr Adam Waßel, das Wort, um die Erſchienenen zu begrüßen. Sein Hoch galt unſerem vielgeliebten Landesfürſten, in welches die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Der Saal erwies ſich ſchon vor Eröffnung der Feier als zu klein, ſodaß etliche mit einem Stehplatz vorlieb nehmen mußten. Ein Tänzchen ſchloß die ſchöne Feier. Mit dem Bewußtſein, ein harmoniſches, fröhliches Weihnachtsfeſt begangen zu haben, trennte man ſich. Der Mannheimer Turnverein bot ſeinen zahlreichen Mitgliedern und Angehörigen, ſovie den Ein⸗ geladenen am Samstag Abend einen Ball, der in der ſchönſten Weiſe berlief. Ein reicher Damenflor verlieh dem Feſte einen ganz be⸗ ſonderen Reig. Die Beteiligung war eine äußerſt ſtarke und ließ gegen die der früheren Veranſtaltungen nichts zu wünſchen übrig. Bei den Klängen einer guten Muſik verlief der Abend in der angenehmſten Weiſe, wie man ihn unter Turneyn gewohnt iſt zu verleben und es braucht wohl nicht hervorgehoben zu werden, daß man der Göttin Terpſichore bis zum frühen Morgen huldigte. Der Reſtaurations⸗ betrieb lag in den Händen des Herrn Friedrichspark⸗Reſtaurateurs Th. Oefner, der ſich mit demſelben in höchſt zufriedenſtellender Weiſe abgefunden hat. Der Badiſche Odenwaldbund Germania, Mannheim beging am Sonntag, den 8. Januar, im Saale des„Grünen Hauſes“ ſeine Weihnachtsfeier. Der Saal war bis auf den letzten Platz dicht beſetzt. Der Vorſitzende, Herr Jean Boos, begrüßte die ſo zahlreich Erſchienenen, wies auf die Bedeutung des Feſtes hin und wünſchte allen einen vergnügten Abend. Nach dem Vortrag des ewigſchönen Weihnachtsliedes„Stille Nacht“ durch die Kapelle Aurand erſtrahlte ein rieſiger Tannenbaum in ſeinem Lichter⸗ glanz. Dann folgten verſchiedene Theateraufführungen von Mit⸗ gliedern des Vereins und einige Chorlieder der in der Bildung begriffenen Geſanchabteilung. Sämtliche Darbietungen wurden in exakter Weiſe durchgeführt und mit dem wohlverdienten Applaus aufgenommen. Auch fand eine reichhaltige Gabenverlooſung mit allerlei nützlichen Gegenſtänden ſtatt, wobei manchem ſehr wertvolle Gewinne zufielen. Hierauf begann der vorgeſehene Tang, dem bon Jung und Alt ausgiebig gehuldigt wurde. Der noch junge Verein kann mit Stolz auf die wohlgelungene Feier zurückblicken. Der Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey, Mannheim hielt am letzten Sonntag in den Sälen des„Ballhauſes“ ſein Winterfeſt unter zahkreicher Beteiligung ab. Um halb 7 Uhr eröffnete der Ehrenpräſident des Vereins, Herr Bankdirektor Friedr. Stobl, die Feſtlichkeiten mit einer längeren Anſprache, in der er auch u. a. auf die große Bedeutung der Stenographie im jetzigen Erwerbsleben hinwies. Er ſchloß ſeine begeiſtert aufgenommene Rede mit einem Hoch auf die Stenographie Stolze⸗Schrey. Darnach gab Herr Friedrich Burckhardt, der 2. Vorſitzende, die Ergeb⸗ niſſe des letzten Vereinswettſchreibens bekannt, wonach mit Gaben⸗ preiſen folgende Mitglieder bedacht wurden: Herr Heinrich Ullrich bei 220 Silben 2. Preis, die Herren Otto Haas und Hugo Sauer hei 200 Silben 1. Preiſe, E. Diebold und E. Gläſer hei 160 Silben 1. Preiſe, K. Schmitt, W. Frank und K. Veeſt bei 140 Silben 1. Preiſe, Guſtav Winterbauer, Heinrich Scholl und Fr. Veſt bei 120 Silben 1. Preiſe, Georg Fuchs bei 100 Silben einen 1. Preis Herr Fritz Jungmack, ein bekanntes, hervorragendes Mitglied des Mannheimer Singvereins, erfreute die Zuhörer durch Vortrag der Lieder„Noch iſt die blühende, goldene Zeit“ und„Ein, leichtes, friſches, frohes Blut“, von denen letzteres auf Wunſch wiederholt werden mußte. Herr Oskar Frank ſang die Lieder„Dein gedenk ich Margarete“ und„O, ſchließ' in dein Gebet mich ein“ und erntete damit ebenfalls wohlverdienten Beifall. Für Humor ſorgte Herr Jakob Frank, ein Mitglied des„Jeuerio“ in hohem Grade durch ſeine neueſten vorzüglichen Dichtungen. Auch zei Luſtſpiele,„Einer muß heiraten“ und „Monſtieur Herkules“, wurden von den Damen Giſenhauer, Anna und Eliſe Hildebrand, ſowie den Herren Jakob Frank, H. Wälde, Rauchenberger, Springler, Frei und Rothkapp mit großer Hingabe und durchſchlagendem Erfolg geſpielt. Die Klavierbegleitung des Herrn Hiller und die Konzertſtücke der Kapelle Schwörer verdienen gleichfalls lobend erwähnt zu werden. Nach 10 Uhr begann ein Tänzehen, das die Erſchienenen noch recht lange in heiterer Stimmung zufammenhielt. Schwimmklußh„Poſeidon“ Mannheim, Am Samstag den 7. Januar fand im Saale der„Liedertafel“ die diesjährige Weihnachtsfeier ſtatt. Schon vor Beginn der Unterhaltung war der geräumige Saal ſchon bis auf den letzten Platz beſetzt. Durch den von dem Dirigenten der Klubkapelle, Herrn Willh Weiler, komponierten Poſeidon⸗Marſch wurde die Feier eingeleſtet. Der erſte Vorſitzende des Klubs, Herr Karl Klumpp jr., eröffnete mit einer Anſprache das Feſt und hieß die Anweſenden herzlich will⸗ kommen. Frl. Nelly Reifert erzielte durch einen deklamatoriſchen Vortrag nicht endenwollenden Beifall. Ingwiſchen war als Vertreter des Karlsruher Schwimmvereins„Poſeidon! der erſte Vorſitzende, Herr Hans Bennewitz, erſchienen. Nach Begrüßung durch den erſten Vorſitzenden nahm der Gaſt aus der Reſidenz das Wort zur offiziellen Feſtrede, wobei er die Bedeutung und den Wert des Sporkes eingehend erläuterte und gleichzeitig die Grüße des Brudervereins Karlsruhe überbrachte. Stürmiſcher Beifall wurde dem vortrefflichen Redner für ſeine Ausführungen zu Teil. Zur Unterhaltung trugen Frl. Weſch und die Herren Friedr. Dobler, Otto Grun und Karl Feix durch Aufführung eines Theaterſtückes bei. Die Mitwir⸗ klenden zeichneten ſich durch ſchönes Zufammenſpiel aus. Die Herren Carl Böhm und Hitſchfeld traten als Lumpenmaler auf. Herr Bernhard Kopp verſfetzte die Erſchienenen durch ſeine humoriſtiſchen Vorträge in die heiterſte Stimmung. Hierauf ſchritt man zur Prä⸗ miierung der bei dem zweiten internen Schwimmfeſte preisgekrönten Schwimmer, die durch die Herren Hans Bennewitz und Klumpp vorgenommen wurde. Im ganzen konnten 32 Schwimmer mit Ehren⸗ rreiſen und Diplomen bedacht werden. Klubmeiſter pro 1904/05 wurde Herr Ludw. Heuberger. Nach der Verteilung der Preiſe nahn der erſte Vorſitzende des Karlsruher Schwimm⸗Vereins„Poſei⸗ don“ nochmals das Wort und forderte die Mitglieder auf, Hand in Hand mit dem Vorſtande für das Gedeihen des Vexreins zu arbeiten. Als ein günſtiges Zeichen dafür, daß man ſich auf dem richtigen Wege befinde, ſei die Tatſache anzuſehen, daß der Klub in 1½ Jahren ca. 300 Mitglieder zählt. Herr Klumpp dankte im Pamen des Klubs Herrn Vennewitz für die ſchönen und lebrreichen Mannheimer Liedertafel. Worte und ſchhoß mit einem„Gut Naß Hurra“l, in das die Mitgliedes begeiſtert einfrimmten. Fräulein Eliſe Nagel konnte ſich durch den Vortrag eines Liedes den wohlverdienten Applaus erringen. Ein Tänzchen hielt die Mitglieder noch bis zur frühen Morgenſtunde zuſammen. Mit Zufriedenheit kann der Klub auf die Weihnachts⸗ feier zurückblicken. Große Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtadt E. V. Auch mit der J. karnevaliſtiſchen Sitzung mit Damen am Sonntag hatte die Geſellſchaft einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Lange vor Beginn der Sitzung war der ſchön aus⸗ geſtattete Geſellſchaftshaus⸗Saal bis in den hinterſten Winkel beſetzt und ſchon bei Beginn der Sitzung trat eine fröhliche, von echtem Humor gewürzte Stimmung ein. Vortrag folgte auf Vortrag. Die Mitternachtsſtunde war ſchon vorüber, als der letzte Büttenredner mit den launigen Worten ſchloß:„Beehren Sie uns bald wieder“, Als Humoriſten traten mit großem EGrfolg auf die Narren Hart⸗ mann, Neuber, Potſch, Beckenbach, Mayer, Kaiſer, Ziegler. Als Büttenredner hatten die Lacher anß ihrer Seite die Narren Eichele, Derſch, Reluſch un Jütte. Im Verlaufe der Sitzung hatte ſich auch ein hoher Beſuch, das Präſidium der„Fröhlichen Pfälzer“ in Heidelberg, eingeſtellt, das durch ſeine launige, in Reimen gehaltene Anſprache bewies, daß auch in der ſchönen Muſenſtadt Heidelberg der Carneval ge⸗ pflegt wird. Eine reichhaltige Liederſammlung, von den Närrinnen und Narren Frau Schenk, O. Weh, Jütte und Schulen verfaßt, ſorgten dafür, daß die fidele Stimmung auf der Höhe blieb. Auch für die nächſten Sitzungen iſt ein gediegenes Programifk vorgeſehen.„Wann's nor for die Koſchte langt!“ Die Tiſchgeſellſchaft„Butze⸗Babbe“, Dammſtraße 10, hielt vergangenen Samstag Abend im Saale des Koloſſeums, welcher bis auf den letzten Platz beſetzt war, ihre erſte diesjährige Fremdenſitzung ab. Der erſte Präſident, Herr Legleiter, war ſeiner Aufgabe in jeder Beziehung ge⸗ wachſen, ebenſo befriedigte das Programm die Beſucher in hohem Maße. Auf humoriſtiſchem Gebiete, ſowie in Soli wurde ſehr Gutes geboten. Es ſteht zu hoffen, daß dem Verein bei den nächſten Sitzungen, die noch durch Inſerate bekannt gegeben werden, dasſelbe Wohlwollen entgegengebracht wird. 5 755 Bensheim. Chriſtlich⸗ſozialer Männer⸗ und Arbeiterverein. Genußreiche Stunden waren es, welche der Ehriſtlich⸗ ſoziale Männer⸗ und Arbeiterverein ſeinen Mitglie⸗ dern ſowie den Gönnern und Freunden am letzten Sonntag durch Ver⸗ anſtaltung einer Weihnachtsfeier mit Chriſtbaum⸗Verloſung bereitete. Schon lange vor Beginn der Feier war der große Saal in der Reſtauration„zum deutſchen Kaiſer“ überfüllt und mußte leider wieder eine beträchtliche Anzahl Perſonen unbefriedigt von hinnen ziehen. Andererſeits iſt es jedoch wieder ein erfreulicher Be⸗ veis dafür, welches lebhafte Intereſſe man dieſem am hieſigen Platze ſo ausſchlaggebenden Verein entgegenbringt. Der Vorſitzende, Herr Frang Haßloch, begrüßte zunächſt die Anweſenden und dankte für ihr zahlreiches Erſcheinen. Der geiſtliche Beirat des Vereins, Herr Kaplau Seipel, wies in kernigen Worten auf die Wichtigkeit des Vereins hin und forderte namentlich die Männer auf, treu an deſſen Grundſätzen feſtzuhalten. Alsdann wurde das Theaterſtückchen„Das Chriſtkind in der Köhlerhütte“ und ihm folgend einige humoriſtiſche Vorträge aufgeführt. Den Mitwirkenden und nicht an letzter Stelle gebührt der Geſangsabteilung unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten, Herrn Rie d, volles Lob und könnte man nur begrüßen, wenn der Verein recht bald wieder mit einer Darbietung vor die Oeffentlichkeit treten würde. * K Ankündigungen. Mannheim. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen Verband, Ortsgruppe Mannheim⸗Altſtadt, veranſtaltet heute Mittwoch, den 18. Jan., in ſeinem Vereinslokal„Zum Wilden Mann“ einen muſika⸗ liſchen Abend, ferner am Samstag, den 21. Januar, abends 9 Uhr, im Saale der„Bäckerinnung“, 8 6, 40, ſeinen 2. Familienabend mit Tanz, Theatervorträgen ete. und am Sonntag, den 22. Januar, nachm. 3 Uhr, einen Tang⸗ Ausflug nach Käferthal(Reſtauration„Zum Pflug“), wo⸗ zu die Mitglieder mit ihren Damen freundlichſt eingeladen ſind. Für gute Unterhaltung iſt hinreichend geſorgt. Mannheimer Turnerbund Germania. Damenturnen, jeweils Montags und Donnerstags abends von—10 Uhr. Männerturnen, Mikt⸗ wochs abends von 8½ bis 10. Kür⸗ und Riegenturnen, jeweils Dienstags und Freitags, abends von—9 bezw. von—10 Uhr. Turnhalle: Luiſenſchule, nächſt dem Tatterfall. Eingang: Seckenheimerſtraße, durchs alte Schulhaus. Lokal:„Wilder Mann“(Hoflokal) Litera N 2 Nr. 10. Süngerhalle Mannheim. Samstag, 21. Januar, abends 8 Uhr; Masken⸗Ball im Ballhaus. Kaufmänniſcher Verein Mannheim(E..). Donnerstag, 19. Jan,, abends ½9 Uhr, im Saale des Friedrichsparks: Vorkrag des Herrn Univerſitätsprofeſſors Dr. C. Bezold aus Heidelberg über:„Die weltgeſchichtliche Bedeutung der babyloniſch⸗aſſyriſchen Kultur“(mit Lichtbildern). Harmonie⸗Geſellſchaft. Sonntag den 22. Januar, nachmittags 5 Uhr: Kaffeekränzchen. Sonntag den 22. Januar, nachmittags 8 Uhr, in den Sälen des Ballhauſes: Kaffeekränzchen mit Tanzunterhaltung. Verein„Hunde⸗Sport“ E. V. Mannheim⸗Ludwigshafen. Donnerstag den 19. Januar, abends halb 9 Uhr: Hauptverſamm⸗ lung im Vereinslokal„Wilder Mann“, N 2. Evangel. Bund. Sonntag den 22. Januar, abends 8 Uhr, im Fried⸗ kichspark: Evangel. Gemeindeabend. Vortrag des Herrn Univerſitätsprofeſſors v. Kirchenheim aus Heidelberz über„Luther und die Juriſten“. Odenwald⸗Klub Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen. Sonntag den 22. Januar: Erſte Programmtour. Ziel: Bergſtraße. Abfahrt von Mannheim 8 Uhr 10 Min. „Feuerib“, Große Karnevalgeſellſchaft Mannheim(E..). Sonntag den 22. Januar, abends 8 Uhr 11, im großen Saale des Saal⸗ bau: 1. große karnevaliſtiſche Herren⸗Fremdenſitzung. ——— me——— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelden, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfesz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kirchet. Druck und Verlag der Dr. H. Haasſſchen Buchdruckeret. G. m. b..: Ernſt Müller. 1 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Tiägerlohn 10 P ennig. Durch die Poſt b zo en inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pio Quarial. —— Jnſerate: Die Kolonel⸗Zeile.. 20 Pfg, 1 Auswärtige Inſerale 25„ Die Rellame⸗Zeile 60„ —— Hieſauf neut: eſchloſſen effen! ch an den Weutnoneh⸗—— Zumer per 1. April 20560 9085 dreiſtockiges Wohnhaus 8 ſeal nheim, den 5. Jaunar 1905. Zwargsverfteigerun e e 5 Neres Trau Adelmaun mit Welklattz fdtrar: 2 1055 Mohnungen, FKeich b ein dieiſſockger Seitenbau Dounerstag, 19. d. Mts., Abt. 11 24 Ster.'eönungnee f Wohnung 110 51 und Martin. Weber w ut ih eee 1 5 5— 30 5 ermischtes 0 1 5 10 erknatt; 5 0 9— 2 Junger, kebfamer Student] Näheres 6, 37 20974 18 8•— 7 gegen bare Zahlung un Voll⸗ 22 50 Ane 1155 25 ibe e e, Stammo zverſteigerung. a s ae dee g geichätz zu M. 55 000.— 5 2 8 ſeigern: 24033„ 3 2„ Lage es geſtilttet, en Sindium Schöne 3Zimmer⸗Woh⸗ Hierzu zu ehorfluͤcke Großh. Forſtamt Schwetz ngen verſteigert mit Borgfriſtbe“ 5 Spenglermuſchinen u. ver⸗ mubeendigen Eprena be.Geſt 1 nungen ben. Marf. im Werte von M* 40.—willi ung am ſchledene Möbel. rmeten sub 7791 an die Erped. Mengau Eeke Augarten- 75 ö 5 i 24. I. Is ittags 9 Uhr Mannhei„ 18 Jan. 1905. 18 2260„„ und Wallstadtst anl Manuheim, 25. Novbr. 1904. Dienstag, eed Januar* Js., vormittag 7 1 1 0 ind Wallstadtstrasse 0 um Raigausſgale zu Schwetzingen aus den Do äuenwalddintett! Hartmann,„%„ Thenlerplatz Ahon C. J. Apuil a. e zu v. 20025 Großh. Notar at 111 f* Ge ichts ziehe Mu im 7 Jau 1903. J14 7 5 0 1 5 5 Hardiwald, Abzeilungen I 41e S önhaus(A tieb)— Forſtwart ichts baueher. Deun ein Jaunar 1905. abige elt, B 1 16 1886 Zu erfr. P 8, 21, 2. St. als Bollſtreckungsger cht. Aner in Oftershein— 6aa Waſſerplaite(Abſſen)— Foruwart]& 3, 16 3, 16 Städt. Gutsverwaltung:—— eeeeeeeeeeeeeeeee Dr. Elſafſer Kopp in San hauſen— 68 a Spaun uckel(Ducch oellung)— Kens. rangements. Zur Aufſtellung „)—„— Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Expedition Nr. 218. Fundgut betr. No. 6238 II. Gef inden und bei Gr. Be irksamt— Polizeidi ekt on Zimmer N. 11— binterſegt: Uh mu Gſasperlenkette, Taſche tuch,. ſiiberne Keite, Poltemonnaie Inhalt 10 Mark&% Pfennig). ——— 1 Spe zierſtock(K. G. Bl. S. 60 Arbeiterinnen über 16 Jahre hafte Re teagent Adam M h ernanut. 789 59. 1 Fetemonnate Inhalt über die in 8 4 Abh. und der genaunten Ver⸗ Es wird offener Acreſt erlaſſen, wonach allen Perſonen, welche eim(E..) Offerten 1 5 Nr. 7887 au 0 8 5 15 nBri 85 Mef 7775 die Exped. dis Blts. 1 Mark 7 Pfg.) ordnung feſtſetzte regelmäßige Arbeits auer be⸗ eine zur Konkursmaſſe gehbrige Sache in Beſitz hagen oder zur Donnerstgg, J. Jan. 4005—.— 1 ſchwrzer Pelz ſchaftigt werden dür en, vertenen ſich auf das Nonkurs ale erwas ſchudig ſind aufgege en weird, nichts an den Donn 7 58 877 a Auszuleihen nez Kalenderjahr d. l. d„Zeit 05 bis Ge einſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten auch die Vapflicht 4 85 1 Damenarmtelte, ee Zeit vom 1. Jauuar bis ung auferleg wird, von dem Beſitze dec Sache oder von den im Saale des Fried ieparks M. 3500. geg gut. Sicherbeil 1 Potiemonnaie(Inhalt 31. Dezembel jeden Jar 8, nicht we vielfach an Fordecun en, fur weſche ſie aus der Sache abgeſonderte Befried V 9 a. I. Feu. od. ſp. Off u F. S. 7890 52 Pfennig) genommen zu we den ſchennt, auf jeweils das Jabrung in Auſpruch neumen dem Konkursverwaller bis käugſtens 0tI an die Exved d. Bl. e elen 1 Ze nmarluuck nach 4 65 Wrordnung die Zeit 31. 1 An eige e 185 des Herrn Unzwerſitäls rofeſſors 1 Porlemonnaie Inhalt vom. Juli 904 bis 1 Juli 9 5 u. ſ. Die Konfurstornefungen ind bis längſten„Januar 5 0. 8 ̃ 1 9f0 0 2. Arbeiterinnen über 6 J hre— jedoch vur ſolche—bei 9151 k. en hier e 75 1 d8g 00 85 Dr. C Heidelberg* + 8 5— 5 Gerichtaſchreiberel üner, nzave des Betrages und des Grundes— 1 Jedern⸗Boa. 8 90 ſen 17755—59 der Fo derungen ſowie des eauſpruch en Vorrechis und unten„Die weltgeſchichtliche 55 Maunnh im 6. Jan. 1904 on Feſttagen eiue! Hoch unbeusbauer vor Beifügung dei urkundlichen Beweissſlülcke oder einer Aoſchrift den Bedeutung der babyl 5 5 ittaas eienun 5 9 woniſch R Aflee Großh. Bezirksamt dreiſe n Stan en auch nach 5½ Uhr nachmeitas ſelben auzume den. 11 Kultur“ 41 2 Polizeidirettion und zwar bis 10 Ur abends Leſchaftigt wer en. Zur Beichn faſſung der Gläubiger üter die eiwage Wa! aſſyriſchen Kultur Eine Bonner kaffeebrennerel Fundbureau: Da edo j der ſol he Tag, an welchem, wenn auch eines anderen Veiwaltels. Veſtellung eines G äubigera sſchuſſs e Kechr udein). ſucht für den bieſigen Platz einen Schäfer 53 0 nur eine Aroellerin über 16 Jahre nach 5½ Uhr und übel denuſg 1 K O. weiter vorge ebe en Auge egenbeite fb kn tüchtigen il der Brauche ber⸗ nachmmiags beſchaftigt wird, an den vorllehen⸗ e der angemeldeten Forderungen wird Termin 11 905 enandeng gauten Proviſionsreiſenden Belanutmathun r i Fade ecker are me e Dung. rechnun! komut, ſo empfeh en wir den Gewe be⸗ Samstag, den 11. Jebruar 1905, nachmittags 4 Uhr kallenhandlung T. ohler und] Offelſen unter M. G. an Die Maal⸗ und Klauenſeuche betr. Bekanntmachung. Die Ausdehnung der 88 135—139 5 der R. Gewerbeordning auf di Werkſtätten der Kleider⸗ und Wäſchekonfe tion b tr. Nr. 41211. Zur Vir geldun! von Ir tümern machen wir die beteiligten Geſchäftsinhaber auf folgende Punkte aufmerkfam: 729 1Die 60 Tage, an welchen nach§ s der Kaiſerl. Verordnung obigen Beireffs vom 17. Fepruar 0 4 treibenden, von der Befugnis, Arbeiterinnen an Samstagen und Vorabenven von Feſttagen Mittwoch, 18. Januar 1905. uszug. Im Namen Sr. Majeſtät des Königs von Bayern! Konkurs-Eröffnung. Heute den 12. Januar 1905, nachmittags%½ Uhr bal das k. Amisg ri 1 Ludwigsbafen a... durch den k. A isrichter Saar ſolgenden Beſchluß er aſſen: ꝛc. Aus dieſen Gründen wird über das Vermögen des Georg Wacker, Graveur in Ludwigshafen a. Rh. wohnhaft, das Nontulsveeſahren eroffnei. Als Konkursverwalter wird der in Ludwigshafen a. Rh. wohn un Sitzungs aal II des k. Amisgerichts Ludwigshafen g. Nh. Ludwigshafen a. R5. 1 2. Januer 1905, Donnerstag, 19. Jauuar, abends ½9 Uhr ſtesamt- Chorprobe. 39044 Der Vorſtand. in der Buchhandiung vo zrockhoff& Scwalbe hier, Maunheimer Aicdertafelf 115. Jahrgang. 2 f 6 zugelauf.(Dack Ein Hund ſchwarz gelben Abzeichen Abzuholen Rathaus⸗ ſtraße Nr. 1 in Neckarau. Seldterken 1000 Ml. Sratehet Sege die Er ed. ds. B. u alterei Lame weirde an J. Fe inar gegen bohen Lohn eiſt Wes de ſowie nedel s aumgartner'ſ en No. 55.J1. t nach 5½ Uhr nachmittags eichaftigen zuld rfen, 15 11 b it 115 nur in wertlich dringenden Bedarfsfällen Kgl. Amtsgericht. eh e e d 5 Maul⸗ un) Klauenſeuche Gebrauch zu machen, daunt fur die Saiſonzeiten Zur B daublaun: ez. Saar. Heenn ſnd Pien Gee geh eae e wieder erloſchen. Mannyeim 13. Jan. 190 Großh. Bezirksamt 3: Dr. B chert. Zwangs⸗erſteigerung. Nr. 12164, Im Wege der Zwaug vollſtreckung ſoll das in Maunbeim belegene, im Grund⸗ buche von Maſ nherm zur Zelt der Einnagung des Verfeeiger⸗ ungsver erkes auf den Naten des J hann Hem iſter Schuh gachers Witwe Joſ ſi c geb. Schweſtar hlier, eingetra⸗ ene, nachſtehend beſchriebene Grunduück am Diens ag, 24. Jannar 190, vormisags 9½ Unr. durch das unterzeichnete Nolariat — in deiſen Dienaraumen in Maunheim B4, 3— verſteigert werden. 5324 Der Verſteigerungsverſmerk iſt am 2. No e er 1904 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Enſigt der Mitteilungen des Grund uchamts, ſowie der Abrigen das Grundſtück beireffen den Nachwe ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkünde in jeder⸗ mann genaitet. Es ergent die Aufforperung, Nechte ſoweit ſie zur Zeit der Einttagung des Berſteigerungs⸗ permerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpät ſteus im Verſteigerungstermi ſe vor der Aufforderung zur Abgabe von Gebolen auzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, laub ait zu ma en, widrigen⸗ ſalls ſie bei der Feuſlellung des eringſten Gebots nicht berück⸗ ichtigt und bei der Veriellung des Verneigerungserlöſes deim Auſpruche des Gläubigers und den Übrigen Rechten nachgeſetz! werden. Dejenigen, welche ein der dbeen e e die unme dung nicht au Geburtsolt elſolgt 1 en Ge an der Angebote in Gezenwart 28 10 echthaben, werden aufgeſordert, duriszeuanes vo zulegen. Bei wiederboltier Anmeldun n d., etwa erſchienener Bieter e ſolgt.]Prospectegratis u. franes. vor der Erieilung des Zuſchlags Dienstag, den 24. dſs. Mts., 0 9 8 7 7 die Aufbebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ Grunb uckes: Grundbuch von Maunbeim. Band 28, Heft 21, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lager uch⸗Nr. 4798, Flächen inhaſt 2 ar 91 qm Hofralte, Li⸗ tera T 6 Nr. 15. 0 4, 17 O0 4, 7 Verſteigerung. ein großes Orcheſtrion m. ubehör. Ferner eine Partie 21032 Möbel und Betten. M. Arnold, Auktionator. N 3, 11, Telepon 2285. nament ich ge en Jahtesſchluß, noch oie genageude Anz ül von Ausnaometagen für Ueberarbeit zu Verfügung ſteht. Eine amtliche Genehmigung für Ueberarbeit über die hierfür in der Kalſerl..⸗O. ſelbſt vorgeſeren n0 Tagen ainaus kann nicht erteit werden, da eine Vefugis hierzu der Verwaltungsbehörde in der Kaiſerl..O. obigen Be⸗ treffs nicht eingeräumt iſt. Mannheim, den h. Januar 9 5, Großh. Bezirksamt 4 Oeffentliche Aufforocrung. die Aumeldung zir Stammrole hetkeſfend. In Ge aßheit des 8 25 der Wehrordnung werden de Mili⸗ zärpflchtigen, weſche ei den Erſaßgeſchäft des Jahres 1905 mel⸗ depflichtig ſind, autgerordert, ſich zuͤr Slam rolte anzumelden. 1. Zui Anzmeldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jah e 1905 das 20. Lebensjahr zurndlegen, a ſo i Ja re les,/ geboten ſind; d) alle rü er geborenen Deutſten über deren Dienſi flcht noh micht endgüöllig, durch Ausſchl ezung, Auswmi er⸗ ung, Uderwe ſung zum Lauduurm, zur E ſatzteſerve oder Ma ine Eriatzreſe ve oder durch Aus zebung zu einen Tiu pen⸗ oder Mar,neleil entichieden iſt ſoſer ſie nicht durch die Erſatz ehbrden von del Aumeldun aus drucklich enibunden oder über das Jahr 1905 h naus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Angieldung er olgt be' dem Gemeinderat desjenigen Ortes an de der Wilitärpflahtige ſeinen dauernden Au. enthalt bat. Hat er keinen dauernde Aufent alt, ſo muß die Aume dung an dem Otte des Wohnſitzes Und bei Mangel eines ſul indiſchen Wohnſitzes au dem Ge u1 Sont, oder weun auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wounſitz der Ellern g ſchehen 3. Iſt der Militärpflichuige von de n Orte, in dem er ſich nach Affer 2 zu melden hat, zenig abweſend, ſo baben die Elteru. Vor ünder Lehr⸗, Blot⸗ oder Fabrikherrn die Ver⸗ pflchtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jauuar bis 1. Februar zu geſeſen; ſie ſoll entdalten: Faminen⸗ und Botname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburte⸗ jahr und Tag, Au ent alisort Religton Geſberde oder Stand ſo aun Na e, Gewerbe oder taud und Wo uſitz der Eltein owſe ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern müſen de Loſung ſche ne vo gel'gi we den Wer de vorgeſchrie en. Meidung unter äßt, wird mit Geld⸗ ſtrate bis zu 80 Mark oder niit Haft dis zu drel Tagen 5 No. 1, der n Käfertal⸗Waldhof Wohnenden auf dem'thaus in Käfertal und der in Neckarau Wohnenden auf dem Rathaus in N ckarau und zwar vormittags von 9 bis 12 und u ch nittags von 2 bis 5 Uhr. Am Sountag, de 15. und 2 Januar, Freitag, den 27. Januar und Samst g⸗ den 29. Januar 1905 bleiben die Anmeldebüreaus Foruwart S eff er in Walldorf— owie an Wa dlechtern aus verſaluedenen Abiellungen: Laubholz: 16 Eichen mit 5,86 Fin., 22 Cſchen mit 6,65., 5 Rufden't.87 Fin, 20 Hainkuchen mit 286 F., 10 Rotbuchen mit 3,24 Fm Forlenholz: 70 langenangen mit ſo,94 Fu. Al ige und Aueknſt durch das Forſta k. — zanit le Ze 3% Lerziusſich wunſche ch licklk Nüpit EA k. Mk. 20—60,000 auf 2 Häuſer gu getegene Stadionſeie, aunzunehmen. Offerten unter Cüffte R. A. al die Frbedition dis Mloties 467 Vol pünktlichen Jnszahler Wate, 2 hbeimg O ſeile Stadtlag, zu 5% an II. Stelle ſe Mk. 5½700 geſucht Offecten untel J. H. au Ru of Moſſe Monn! im. 5 8496 54421 Kgl. Oberſekretär: He! 5440 Bekanntmachung Nr. 304. Aut Freitag, 20. Januar 1905, vormittags 6 9½ Uhr wird ein zur Zu t untagalther 57 fetter Farren im Farrenſtall gegen Berzahlung offentlich verſteigert. Seckenheim, den 13 Jaunar 905. Gemeinderat: Vol; Ritter, Raſſchreiber. D 5, 4 Weinberg 5, 4 Inh. Heinrich Hummel. Morgen Donnerstag, den 19. Januar Großes Schlachtfeſt. 54432 Seidene Kleider wergen m alen Farden gelärbt von der Fär orei Ed. Printz, Mannheim. 22, A beitsvergebung. Die Deferung e nes kiſernen Panzerſ rankes für das Grund uchant ſoll un Wege der öffentlichen Ausſchrei bung ver eben werden Augebote hierzu ſind perſchloſſen und lit en ſprechende Aufſchrüt de ſehen bis päte ens Dienstag, 31. Januar l.., vormittags 11 Uhr, auf unſeem Bure in N 1, 9 2 Stock Zunmer Nr. 10 einzu⸗ reichen woſelbſt auch die Erdif nung der ngebote in Gegenwart elwa eiſchteiſener Bieier erfolgt Vordrucke far die Angevote ſind un Zimmer s erhältlich. Maunbeim, 7. Januar 1905 Städt. Hochbauamt: Pe! Uj. 000% Velauntmachung. vormittags 11 Uhr, im Bau or U 2, an Schmelzeiſen, den Vosrat Schmiedeiſen, unſerer Compoſſabrit, Secken heimer r. 84, eingeſeten werden Die Verſte gelu gobedingungen liegen au, unſere Bureau zur E uſicht offen. Maunheim 17. Jannar 19 5. Fuhr⸗ u. 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