. 2 Arbeitsweiſe Zolas war für dieſe Methode des von Stimmungen, vom Milieu abhängig ſein. Schaffen. Goethe hat ſtets gellagt, daß dieſe nordiſchen Badiſche Volkszeitung. Abonnement: deitung⸗ 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ anſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſeratez Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —2. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktin,᷑n 3877 Expeditionn 218 Filiale(Friedrichsplatz) 3680 E 6, 2. 341 * Nr. 42. Das Blutbad in Petersburg. (Von unſerem Korreſpondenten.) London, 23. Jan. 1905. Ungläubig, mit ärgerlichem Kopfſchütteln ob der ſenſatio⸗ nellen Uebertreibungen der Agenturen, dann, als der Draht immer weitere furchtbare Einzelheiten brachte, mit wachſendem Staunen, und ſchließlich wie überwältigt, faſt betäubt von der Wucht dieſer auch das Schlimmſte, das einige Peſſimiſten erwartet hatten, weit in den düſterſten Schatten ſtellenden Schreckens⸗Nachrichten, ſo nahmen die wenigen am Sonntag Abend in den Londoner Redaktionen und Klubs Anweſenden die erſte Kunde von dem Blutbade auf, das ein Schrecken erregendes Seitenſtück zu dem Menſchenſchlachten in der fernen Mandſchurei, plötzlich die Rückſeite der Medaille dieſes Krieges uns ſo nahe, mit ſo überwältigender Tragik vor Augen rückte. Seit, der Juniſchlacht der 1848er Pariſer Arbeiter und den blutigen Tagen der Niederwerfung der Pariſer Kommune hatten wir nichts Aehnliches erlebt, und ſelbſt die unverbeſſer⸗ lichen Schwarzſeher, auch nicht der hoffnungsvollſte ruſſiſche Anarchiſt hatte auch nur einen Augenblick an die Möglichkeit gedacht, daß der ruſſiſche Muftik, der von ſeinen eigenen revo⸗ Aonten Landsleute verachtete, vielgeſchmähte Mufik ſich, wie i inem Jahrtauſende langen Schlafe erwachend, erheben Werde, um mit mächtigem Fauſtſchlage an die Veſte des Auto⸗ kratismüs zu pochen und dem Zaren ſelbſt ſein langertragenes Elend zu klagen und ihm zu ſagen:„Hilf uns aus unſerer Not und, damit Du das kannſt, teile mit Deinem ganzen Volke Deine bisher unumſchränkte Macht!“ Aber an den Erfolg dieſes Pochens an die ehernen Tore des ruſſiſchen Autokratismus ſchien niemand auch nur einen Augenblick lang zu glauben. Rußland und die Ruſſen ſind überdies dem Engländer ſo etwas völlig fremdes, ſo unbekann⸗ tes, daß er ſich kein Urteil zu bilden vermag und auch gar nicht zu bilden verſucht. Aber alle wirklich Urteilsfähigen, die weni⸗ gen Kenner des Landes, unter ihnen die hervorragendſten Poli⸗ fiker ſtehen der Entwicklung der Dinge in Rußland mit aus⸗ geſprochenem Skeptizismus gegenüber, und erwarten von den Vorgängen des geſtrigen Tages nichts,.. als höchſtens ei ne derſchärfte Reaktion. Den Arbeitern wird man beſtenfalls einige ſoziale, aber keinerlei politiſche Zuge⸗ ſtändniſſe machen und die Führer der Bewegung werden dasſelbe Ende nehmen, wie alle ruſſiſchen Revolutionäre und Reformer vor ihnen. Die heutigen Nachrichten haben dieſe peſſi⸗ Miſtiſche Auffaſſung nur noch verſtärkt und doch würde man nitgends mehr als gerade in England eine große liberale Reform⸗ Bewegung begrüßen, die das Rußland von heute in Bahnen hinüberführen würde, die es auch politiſch wie ſozial auf die⸗ 155 Stufe wie die übrigen ziviliſierten Staaten Weſteuropas mporheben würden. Und das wünſcht man nicht nur aus ſentimentalen Gründen, ſondern aus der ſehr nahe liegenden Erwägung heraus, daß Rußland, das ſich einer großen Reform zu widmen beginnen würde, ſo vollſtändig durch dieſe Rieſen⸗Aufgabe auf vielleicht Jahrzehnte hinaus abſorbiert ſein ſwürde, daß es der äußeren Machtentwickelung und der weiteren Ausdehnung ſeiner ſchon ſo weiten Grenzen gar keine Auf⸗ merkſamkeit ſchenken könnte, und der friedlichſte Nach Mittwoch, (Abendblatt.) nicht mehr zu fürchten, mit keiner kontinentalen Koalition mehr zu rechnen, die ſo manches Briten Schlaf ſtört und alle Gefahr eines europäiſchen Konfliktes erſchiene für Dezennien hinaus, vielleicht„auf immer“ überwunden. In der Preſſe, die durchaus nicht immer ein ſo getreues Spiegelbild der öffentlichen Meinung hier bildet, als man ſich anzunehmen gewöhnt hat— tritt dieſer Skeptizismus doch nicht ſo ſcharf zu Tage. Dazu iſt ſie zu vorſichtig, und begnügt ſich für heute mit der Beſprechung der Tatſachen ſelbſt und ihrer Kritik. Aber obwohl auch die geſamte Preſſe überzeugt iſt, daß die Bewegung in einem Meere von Blut erſtickt werden wird, ſo bebrachten doch alle ihre Organe den„Blut Sonntag“! nur als den Beginn der„Schreckenszeit. In der Umgebung der ruſſiſchen Botſchaft ſieht man der weiteren Entwickelung der Dinge mit ſehr großer und unverhohlener Sorge entgegen. Man ſetzte dort große Hoff⸗ nungen auf den Fürſten Mirsky, und nun mußte grade unter ſeinem Regime, dieſer von ihm eingeleiteten„liberalen Aera“, das Furchtbare geſchehen. Mirsky wird natürlich der erſte ſein, der die Folgen zu tragen hat. Schon zu fallen beſtimmt, wird er zugleich der Sündenbockder Reaktion und der Reformer ſein und von rechts wie von links angeklagt, das Blutbad vom Sonntage vberſchuldet zu haben, doppelt fallen, um einem Vertreter der ſchärfſten Reaktion Platz zu machen. Die Ausſichten der Liberalen ſind durch die geſtrigen Vorgänge ſchwerer getroffen als damals als das Attentat auf Alexander II. die ſchwachen Hoffnungen der Reformer im Anfange der achtziger Jahre vernichtete, ſagte mit ein alter ruſſiſcher Herr aus der Umgebung des Grafen Benckendorff. Wir werden jetzt, wenn der Allmächtige nicht ein Wunder geſchehen läßt, bitteren Prüfungen entgegengehen. Dieſe Vorgänge hätte keiner von uns noch vor wenigen Wochen ja bis geſtern ſelbſt auch nur zum kleinſten Teile für möglich gehalten. Wir haben Attentate, Verſchwörungen kleiner Kreiſe, Sludenten⸗ und Streik⸗Krawalle geſehen, aber eine planmäßige Erhebung der Arbeiter gegen die vom Zaxven eingeſetzten höchſten Behörden, ja eine Auflehnung gegen die heilige Perſon des Zaren ſelbſt, das iſt unerhört, unglaub⸗ lich. Und er ſchüttelte traurig den Kopf, als habe er allen Glauben an die Menſchen verloren. Aber weit mehr als den Einfluß auf die innere Entwickelung Landes, befürchtet man in den ruſſiſch⸗diplomatiſchen Krei⸗ den Rückſchlag auf die auswärtige Politik, beſonders auf die Finanzen, und damit auf den Krieg. Eine Erſchütterung des ruſfiſchen Kredites den manche gute Beurteiler er Börſe ſchon jetzt für unausbleiblich halten, beſonders wenn die Unruhen auch andere Städte als Petersburg ergreifen des ſen ſollten,(Das iſt mittlerweile eingetreten. Die Redaktion.) würde ſich gerade jetzt doppelt fühlbar machen und müßte, beſonders falls Kuropatkin— was kaum jemand z u hoffen wagt— nicht bald eine Wendung zum Beſſern auf dem Kriegsſchauplatze herbeizuführen vermöchte, notwendig auf die Fortführung des Krieges von tiefeinſchneidender Bedeutung werden. Ein Rußland, das im Felde und zur See geſchlagen, noch von revolutionären Wirren heimgeſucht würde, wäre bald von allen verlaſſen, da es aufhören würde, bündnisſähig zu wie es ſchon aufgehört haben würde ge rchtet zu werden. Auf Frankreich werde man weniger denn je rechnen können, da dieſes ſich noch mehr als bisher England nähern werde und dieſes werde nicht nur völlig freie Hand in Aſien bekommen, ſondern auch ſein ganzes Programm hinſichtlich Japans und der dieſem eventuell zu bewilligenden Friedens⸗Bedingungen faſt widerſtandslos durchführen können. 8 Die in London lebenden ruſſiſchen Liberglen ſind wohl die hoffnungsloſeſten von allen ihren Landsleuten hier. Sie ſehen überhaupt keinen Ausweg mehr. Auf der einen Seite die Arbeiter, deren Führer die Leitung der Reform⸗ bewegung an ſich geriſſen haben, auf der anderen eine reaktionäre Bureaukratie, die um ihre Exiſtenz einen Verzweiflungskampf bis zu Ende zu kämpfen entſchloſſen iſt, ſelbſt numeriſch ſchwach, einflußlos ohne hervorragende Führer, wo bleibt da die Hoff⸗ nung? Was die Liberalen wollen, würde die Arbeiterführer nie befriedigen, und ſelbſt im allergünſtigſten Falle würden ſie ihre ſcheinbaren Bundesgenoſſen von heute, die radikalen Ar⸗ beiter, ſofort nach den erſten erzielten Erfolgen gegen ſich oder mindeſtens immer als Mahner und Dränger im Rücken haben, während ſie ſelbſt die mageren Reform⸗Errungenſchafken gegen die nach einer vorläufigen Niederlage nur um ſo ſtärker zu neuen Angriffen auf ſie einſtürmende Reaktion zu verteidigen hätten. Aber ſie erhoffen heute gar keine Reformen. Sie fürchten, daß ein weit gefährlicherer Kampf, als irgend jemand bisher geahnt, ſich zwiſchen den Arbeitern und der Bureaukratie ſich vorbereitet, aus dem letztere notwendig ſiegreich hervorgehen müſſe. Der Zar, auf den die Liberalen lange Zeit hindurch alle ihre Hoffnungen geſetzt halten, iſt ihrer Ueberzeugung nach nicht viel mehr als ein Gefangener der reaktionären Großfürſten und der Bureaukratie. Selbſt wenn er, wieder ſchwankend, wie ſtets, ſich zu Reformen entſchlöſſe, und gegen die Ratſchläge der älteren Großfürſten handelte, würde das nur die eine Folge haben, daß wir bald hören würden, daß ſeine Geſundheit unterminiert ſei, daß ſeine Nerven die Anſtrengungen der Regierung und ihre Sorgen nicht auszu⸗ halten vermöchten, dann würden die Aerzte einen langen Auf⸗ enthalt im Süden, völlige Ruhe und Befreiung von den Re⸗ gierungsſorgen für nötig erklären und bald darauf entweder die Einſetzung einer Regentſchaft oder die Ab⸗ dankung des regierupgsmüden Zaren zu Gun⸗ ſten ſeines jungen Sohnes und wiederum eine Regentſchafk, die des Großfürſten Wladimir folgen. Und damit ſei dann der endgiltige Sieg der Reaktion beſtegelt. Mirskhs Beiſpiel beweiſe übrigens am beſten, was man zu erwarten habe. Er ſei dem ruſſiſchen Liberalismus gerade ſo gefährlich geworden, wie ſ. Z. Ollivier dem franzöſiſchen. Nur eine Hoffnung bleibe noch: der gänzliche Zuſammenbruch de s großfürſtlichen Regiments und ſeiner Politik mit einer eklatanten Niederlage in Oſtaſien.„Nur die Japaner können uns noch von unſerem Joche befreien!“ ſagte mir mit Tränen in den Augen ein ruſſiſcher Liberaler, der ſchon ſeit einigen 20 Jahren als Flüchtling in London lebt. Und man ſah ihm an, was dieſe Verzweiflungs⸗Ueberzeugung ihm koſtete. Tagesneuigkellen. — Wie Künſtler arbeiten. Die Sage von dem Dichter, der, unn ekſtaſtiſcher Verzückung, den Federkiel in der Hand, den Blick narh fernen Himmeln und Wolken gerichtet, ſeine Inſpiration empfängt, iſt ſeit langem durch die Schilderung dichteriſcher Schaffensart wider⸗ logt. Solche Poſe paßt nur noch auf Wilhelm Buſchs unwergleich⸗ lichen„Balduin Bählamm“. Beſonders der Goethe der Altersjahre, der den zweiten Teil des„Fauſt“ ſchrieb, hak in den Geſprächen mit Eckermann davon erzählt, wie der Dichter mit ſtarker Energie ſich zur Produktion zwingen muß und wie Regelmäßigkeit, feſtes Wollen im Ausgeſtalten des freilich auf rätſelvolle Weiſe empfagenen und im Ge geordneten Sto Nöten iſt. Die von Schaffens am bezeich⸗ Aleſndſtesn, ja ſie glich bereits der wiſſenſchafklichen Arbeitsart der Ge⸗ Lehrten. Zola ſaß jeden Morgen früh an ſeinem Schreibtiſch, füllte eine genau beſtimmte Anzahl Manuskriptſeiten mit ſeiner kräftigen Handſchrift und ſtand nicht eher vom Stuhl quf, als bis er ſein Pen⸗ ſum erledigt hatte. So arbeiten aber meiſtens nur die Romanſchrift⸗ ſteller, die naturgemäß in dickbändigen Büchern auch tote Stellen, haben müſſen, durch die Länge und Ausbveitung ihres Stoffes wirken, ſo Vielſchreiber, die jedes Jahre mehrere Romane auf den Markt werfen; darm vor allem Naturen, denen eine ſtarke Selbſtzucht und eine energiſche Konzentration zu eigen iſt. Feiner organiſterte Küriſtler werden immer mehr oder weniger bom äußeren Umſtänden, 2 zeit auf die Schaffenskraft mancher Dichter ein und es iſt gerade der Frühling, in dem die meiſten am wenigſten ſchaffen können, da das Kufſchießende neue Leben, die in der Luft zitternde Exregung des Fachſens auch ihrem Blut dunkle Melancholien und unruhige Gedan⸗ n mitteilt. Bekenntniſſe Hebbels, Otto Ludwigs und anderer Dich⸗ ter erzählen davon, wie die Jahreszeit auf ſie wirkte. Noch ſtärkeren Einfluß hat das Wetter, die Atmoſphäre häufig auf des Dichters Wintertage So wirkt die Jahres⸗ atten und ihrem dalten müden Licht mit ihren langen finſteren Sch auf der Phantaſie ihm wie eine Laſt und eine dunkle Hemmung lägen; Rahel, die Freundin der Romankiker, fühlte bei Regen und Nebel eine lähmende Müdigkeit in den Gliedern, die alle Gedanfen erſtickte, während die Sonne Einfälle und dichteriſche Spiele in ihr hervorblühen ließ wie Blumen auf dem Felde. Am ſtärkſten hat Nietzſche unter der Wirkung der Atmoſphäre geſtanden; er war„ein Spiel von jedem Druck der Luft“, und in dem neueſten und letzten Bande der Biographie ſeiner Schweſter Eliſabeth Förſter⸗Nietzſche ſind Aeußerungen von ihm angeführt, in denen er all ſeine Schaf⸗ fenskraft der leichten reinen Luft auf hohen Bergen und dem warmen Glauz der ſüdlichen Sonne verdanken will. Doch außer dieſen ele⸗ meutaren und wichtigſten Einflüſſen, denen die Produktionskraft der Künſtler unterliegt, gibt es noch tauſende andere individuelle Mittel, und Methoden, die dem Künſtler beim Schaffen die gemäßeſten ſind. Mancher muß wohl, wie Poe, wie E. T. A. Hofmann, durch die Geiſter des Alkohols ſeine Phantaſie befeuern; andere wieder haben beſtimmte Situcktionen und Lokalitäten, in denen der Genius zu ihnen niederſteigt. So liebte es Victor Hugo guf dem Deck eine Hacht im weiten Meer auf dem Rlcken zu liegen, und dann ſtiegen in dieſer Einſamkeit, in dieſen koloſſalen Räumen bon, Himmel und Waſſer die gigantiſchen Viſionen ſeiner Gedichte auf. Balzae ber⸗ ſchloß alle Fenſter, da ihn das helle Tageslicht ſtörte, zündete Lampen an und in koſthare Stoffe gehüllt, in verſchwenderiſch dekoriertem Zimmer war er dann unermüdlich am Werke, ſeine Romane zu ſchaf⸗ fen, die etwas vom der künſtlichen Nacht und dem ſchwwülen Prunk dieſes Arbeitsraumes ar ſich haben. Von dieſen Seltſamkeiten iſt nur noch ein Schritt zu den fauligen Aepfeln, die Schiller beim Dichten in ſeinem Schreibtiſch haben mußte, und den weißen Atlas⸗ hoſen, in denen allein Richard Wagner angeblich komponieren konnte⸗ Lhtton⸗Bultver zog ſich ebenfalls zum Dichten beſonders an und ſetzte ſich dann in ſeiner koſtbar eingerichteten Bibliothek zum Schreibem nieder, wobei zwölf Kerzen brennen mußten, und zwei Lakgien in reichen Libreen und mit gepuderten Köpfen ſtanden zur Auffwärtuſig da. Thakoeray trug ſeine Manuſkripte überall mit ſich und beſſerte an ihnen herum, wenn er einen Augenblick Zeit datte, wo er gerade ging und ſtand. Sienkiewicg umgibt ſich mit einer Maſſe vog Büchern, ſchließt ſich ein und ſchreibt daun. Viele Dichter ſind Tag⸗ andere Nachtarbeiter. Man hat bei Goethe, der in den frühen Mor⸗ genſtunden ſchuf, und bei Schiller, der die Nächte hindurch arbeitete, dieſe verſchiedene Zeit des Entſtehens auch in den Werken wieder⸗ finden wollen. So arbeitete z. B. auch Dickens bis tief in die Nacht hinnein. Den Tag über lief er in den Straßen Londons herum und beobachtete das Leben. Seine Nervoſität ließ ihn am Tage nur im lebhaften Getriebe Ruhe finden; nachts bei Stille und Dunkelheit löſte er daum die Geſtalten ſeiner Dichtung von ſich los. Der große engliſche Romandichter Robert Louis Stevenſon arbeitete beſonders gern im Betb, ein Aufenthaltsort, den viele Schriftſteller zum Schrei⸗ ben benützen. Doch erklärte Stevenſon, er könne überäall ſchreiben, welnn er nur ſeine Tabakspfeife zur Hand hade. Auch bildende Künſtler haben ihre beſonderen Marotten. Mancher ſpringt fort⸗ während im Atelier herum, läuft ſtets unruhig hin und her, andere wieder ſtehen ruhig an ihrer Arbeit. Der berühmte Zeichner Guſtap Doré z. B. hab alle ſeine Werke in einer wunderlichen Lage geſchaf⸗ ſen, mit dem Bauch auf dem Fußboden liegend, unter ſich das Blatt zeichnete er ſeine Bilder. In ähnlicher Stellung ſchrieb übrigens Shelley viele ſeiner Gedichte, Neben ſich eine Kanne leichten Weins lag er der Länge nach auf dem Fußboden und ſchrieb Verſe⸗ —„Drahtloſe“ Kriegsdepeſchen. Ueber die Erfolge, die in der Kriegsberichterſtattung durch Anwendung der drahtloſen Telegraphie erzielt worden ſind, berichtete Kapitän Lionel James von der„Times in einem Vortrage, den er in London hielt. Ex erzählte, wie er gauf einem Depeſchenboot einem Seeangriff auf Port Arthur beiwohnte und ſich dabei inmitten einer japaniſchen Torpedobootsflottille befand „Wir beſchloſſen, dieſes Syſtem zu erproben und begannen, eins aus 1500 Worten beſtehende Depeſche nach einer 180 engliſche Meilen ent⸗ fernten Station zu ſenden. Die Depeſche wurde in vier Abteilungen aufgegeben. Nach Beendigung der erſten wartete der Telegrap des Schiffes aber vergebens auf eine Antwork, Etwa fünf Mi lang hielt er die Empfangsapparate an die Ohren gep — 7ĩ˙i 7—8 4—. 2. Selte. Geueral⸗einzeiger. Manngeim, 25. Januar, Die Neuregelung der Leitung des Güter verkehrs. .R. K. Am 20. ds. Mts. ſind in Berlin unter dem Vor⸗ ſitz des Unterſtaatsſekretärs vom Kgl. Preußiſchen Miniſterium der öffentlichen Arbeiten, Fleck, die ſchon ſeit längerer Zeit im Gange befindlichen Verhandlungen zwiſchen dem Reich, Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Baden über die Neuregelung der Leitung des Güterverkehrs auf den deutſchen Bahnen zum Abſchluß gekommen. Ueber den Gang der Verhandlungen wird der„Südd. Reichskorreſp.“ von zuſtändiger Seite folgendes mitgeteilt: Die Verhandlungen bezweckten eine Unterſuchung darüber, ob ſich nicht unter Einſchränkung des Wettbewerbs durch eine planmäßige Zuſammenfaſſung des vielfach zerſplitterten Ver⸗ kehrs und durch Auswahl der leiſtungsfähigſten Linien eine wirtſchaftlichere Betriebsführung im Intereſſe aller Beteiligten ermöglichen laſſe. Man einigte ſich in der erſten, am 22. Februar 1904 ſtattgehabten Sitzung darüber, daß der weiteren Behandlung folgende Leitſätze zugrunde gelegt werden ſollten: 1J. Es wird anerkannt, daß grundſätzlich der wirtſchaftlich beſte Weg im Güterverkehr zu wählen iſt, der nicht immer der kürzeſte ſein kann. 2. Man iſt einig, daß Umwege von mehr als 20 Prozent im Wechſelverkehr der deutſchen Bahnen als unwirtſchaftlich und dem Verhältnis der deutſchen Bahnen zu einander nicht entſprechend ohne Entſchädigung alsbald zu beſeitigen ſind. 8. Wie unter Beachtung der Grundſätze zu 1 und 2 der Verkehr zuſammenzufaſſen und über die wirtſchaftlich vorteilhafteſten Linien zu leiten iſt, wird unter den Verwaltungen— unter billiger Berück⸗ ſichtigung der Intereſſen der Einzelverwaltungen— vereinbart. 4. Die erforderlichen Vorarbeiten ſind alsbald einzuleiten und derart zu beſchleunigen, daß im Laufe des Juni eine Beſchlußfaſſung zu 8 in einer neuen Konferenz erfolgen kann. In der hierauf am 23./24. Juni 1904 in Berlin ſtatt⸗ gehabten weiteren Konferenz wurden die Grundzüge der wich⸗ ligeren Leitungsänderungen durchberaten und dann die Eiſen⸗ bahndirektionen beauftragt, die ſämtlichen beſtehenden Leitungs⸗ vereinbarungen genau auf ihre Zweckmäßigkeit zu prüfen, ſowie Einzelvorſchläge für die Neuregelung unter Berechnung ihrer finanziellen Wirkungen zu machen. Die Direktionen haben ſich dieſer umfangreichen und ſchwierigen Aufgabe in gemeinſamer Arbeit unterzogen. Dank dem allſeitig beſtätigten Enigegen⸗ kommen gelang es in der Konferenz der Regierungsvertreter vom 20. ds. Mts. in allen Punkten zu einem Ein verſtändnis zu kommen. Die neuen Verkehrsleitungen ſollen auf 1. Juni d. J. durchgeführt werden. Bei Aenderung der Verkehrs⸗ und Betriebsverhältniſſe oder bei der Eröffnung neuer Linien ſollen ſich künftig die Verwaltungen auf Grund der oben wieder⸗ gegebenen Leitſätze über die vorzunehmenden Aenderungen der beſtehenden Leitungswege verſtändigen. Die Vereinbarungen ſelbſt ſollen mit einjähriger Friſt kündbar ſein. Mit der Genehmigung der ſo getroffenen Abmach⸗ ungen durch die Regierungen, die wohl mit Sicher⸗ heit anzunehmen iſt, wird ein wichtiges Werk zum Abſchluß kom⸗ men, durch deſſen Inangriffnahme der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten ſich ein großes Verdienſt erworben hat. Insbeſondere wird dadurch auch den Klagen über zu weit gehende Umleitungen lediglich aus Wettbewerbsrückſichten der Boden voll⸗ ſtändig entzogen und ein Anlaß zu Mißſtimmungen unter den deutſchen Staatsbahnverwaltungen beſeikigt, was gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo unter dieſen über einen energiſchen Zu⸗ ſammenſchluß zu einer Betriebsmittelgemeinſchaft beraten wird, von beſonderer Wichtigkeit iſt. Aber auch hin⸗ ſichtlich der Wirtſchaftlichkeit der Betriebsführung ſind ganz er⸗ hebliche Verbeſſerungen erzielt worden. Der Erfolg wird bei allen beteiligten Verwaltungen ſicherlich nicht ausbleiben. Politische Uebersicht. Mannheim, 25. Januar 1905, Ein Rückzug Wackers. Aus Freiburg wird der„Köln. Ztg.“ geſchrieben: Erſt durch die kürzlich in einer Karlsruher Volksverſammlung ge⸗ haltene Rede des Geiſtl. Rats Wacker war es bekannt geworden, daß dem bekannten Rundſchreiben des Zentralkomitees der Zenkrumspartei ein zweites Schreiben an die Geiſt⸗ lichen des Landes gefolgt iſt, das die zu„Mißverſtändniſſen“ Anlaß, gegebenen Stellen des Wackerſchen Rundſchreibens be⸗ richtigt hat. Wie wir von durchaus zuverläſſiger, dem hieſtgen Ordinariat naheſtehender Seite erfahren, hat ſofort nach Be⸗ kanntwerden des berühmten Wackerſchen Rundſchreibens der Kultusminiſter Freiherr v. Duſſch, wie angenommen werden muß, wohl im Auftrag des Staatsminiſteriums, an den Erz⸗ 1 biſchof ein ſehr höfliches, aber dafür um ſo entſchiedeneres Schreiben gerichtet und unter Hinweis auf das nach Form und Inhalt Anſtößige des Wackerſchen Elaborals, eine Richtigſtellung bezw. eine Zurücknahme des Rundſchreibens geforderk. Aus naheliegenden Gründen haben ſowohl die Kurie, deren Stellung ja durch Wacker ſchwer gefährdet war, wie Wacker ſelbſt den Rückzug angetreten. Damit erklärt ſich wohl auch die auf⸗ fällige Gereiztheit, die Wacker in der Karlsruher Verſammlung letzte Woche an den Tag gelegt haben ſoll, beſon⸗ ders der Ton, den er in ſchlag zweiſtündigen Rede gegen den Miniſter des Innern anzuſchlagen beliebte. Möglicherweiſe hat er hinter letzterm den geiſtigen Urheber des Anſchlags gegen die Kurie und gegen ſeine Perſon gewittert. Der Arbeitsmarkt im Jahre 1904. Das Wirtſchaftsjahr 1904 iſt— ſo ſchreibt das amtliche „Reichsarbeits⸗Blatt“— wie ſein Vorgänger für die deutſche Volkswirtſchaft im großen und ganzen ein Jahr der Er⸗ holung und Konſolidation geweſen. Allerdings zeigt die Lage des Arbeitsmarktes innerhalb des Jahres 1904 kein völlig einheitliches Gepräge, verſchiedene Faktoren haben die Verhältniſſe insbeſondere der einzelnen Induſtrien in dieſer Zeit in günſtigem oder ungünſtigem Sinne beeinflußt. Charakte⸗ riſtiſch für das Jahr 1904 iſt jedenfalls die ſtarke Konzentrations⸗ bewegung in der deutſchen Induſtrie, die ſich einerſeits in der zahlreichen Neugründung von Syndikaten und der Ver⸗ längerung alter Syndikate und Kartelle ſowie in den häufigen Fuſtonen großer Werke äußerte, die andererſeits auch in dem Zuſammenſchluß der deutſchen Arbeitgeber zu großen nationalen Arbeitgeberverbänden, welche ein Gegengewicht gegen die Organtſation der Arbeiterſchaft bilden wollen, ſich geltend machte. Die Feſtigkeit des deutſchen Wirtſchafts⸗ lebens trat auch darin zu Tage, daß der Krieg in Oſtaſien, ab⸗ geſehen von vorübergehenden Sthrungen an den Börſen, eine nennenswerte Erſchütterung der deutſchen Volkswirtſchaft in ſeinen Rückwirkungen nicht auszuüben vermochte. Der deutſche Außenhandel hat im Jahre 1904 ſeinen Umfang behauptet, ja ſogar die Ziffern des Jahres 1903 ſowohl in Ausfuhr wie in der Einfuhr übertroffen. Die Verkehrseinnahmen der deutſchen Eiſenbahnen aus dem Güterverkehr ſtiegen erheblich und über⸗ trafen die Einnahmen von 1903 um 67,3 Millionen und ebenſo hat die Stempelſteuer im Jahre 1904 weſentlich höhere Beträge erbracht als im Jahre 1903, alles Anzeichen eines ſtärkeren Puls⸗ ſchlages des wirtſchaftlichen Lebens. Die verhältnismäßige günſtige Lage des deutſchen Arbeitsmarktes trat beſonders in die Erſcheinung bei einem Vergleich mit dem Ausland, insbeſondere mit England und Frankreich, von dem zumal das erſtere unter einer ungünſtigen Geſtaltung der Beſchäftigung der nationalen Induſtrie zu leiden hatte. Zu etwa der gleichen Beurteilung führen die Ziffern der Krankenkaſſen und Arbeitsnachweiſe ſowie die Beobachtung der Ziffern der Arbeitsloſigkeit in deutſchen Fachverbänden. (+0 Der Markenerlös der deutſchen Invalidenverſicherung hat auch in dem abgelaufenen Jahre 1904 eine ſteigende Ein⸗ nahme gezeigt. Der zunehmende Erlös an Verſicherungsmarken iſt ein Beweis, daß ein allgemeinerer Mangel an Arbeits⸗ gelegenheit im deutſchen Reiche nicht vorhanden ſein kann, wenn⸗ gleich er örtlich an einzelnen Stellen auftritt. Nach den neueſten Aufſtellungen der„Arbeitsmarkt⸗Korreſpondenz“ betrug die Ein⸗ nahme für den Markenverkauf in den Monaten Oktober, November, Dezember 1904 an den 31 Verſicherungsanſtalten des deutſchen Reiches zuſammengenommen 38 288 000 Mark gegen 36 373 000 Mark in den entſprechenden Monaten des Vorjahres und 34 237000 Mark im Jahre 1902. Während im dritten Vierteljahr des abge⸗ laufenen Jahres noch 8 Anſtalten eine Abnahme gegenüber dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres zu verzeichnen hatten, weiſt im letzten Vierteljahr nur eine einzige eine ſolche auf, dagegen ſind alle 30 übrigen an der Zunahme beteiligt. Die Anſtalt, in der der Markenerlös abgenommen hat, iſt Niederbayern, die ein Minus von 9000 Mark gegen das Vorfahr hat. Die bedeutendſte Zunahme im Vergleich zum Vorjahre zeigt die Landesverſicherungs⸗ anſtalt Berlin mit einem Mehr von 222 000. Gegenltber der oben erwähnten Mindereinnahme von Niederbayern iſt beſonders hervorzuheben, daß gerade die benachbarte Provinz Oberbayhern trotz der in München zweifellos hervorgetretenen umfang⸗ reichen Arbeitsloſigkeit dennoch im ganzen immer noch eine Mehreinnahme(28 000 auf 802 000) zeigt. Wie geographiſch, ſo tritt auch zeitlich die Stetigkeit der Zunahme im letzten Viertel⸗ jahr, wie in den früheren, hervor. Alle drei Monate des Viertel⸗ jahres nehmen an der Erhöhung teil. Im Jahre 1904 betrug die Einnahme bei allen Anſtalten des Reiches zuſammen⸗ genommen 141,7 Millionen Mark. Unter den Verſicherungsanſtalten befindet ſich eine mit rein ſtädtiſchem Arboitsmarkt: die Anſtalt der Reichshauptſtadt Berlin. Mehr von 62 000 M. aufzuweſſen, im Jahre 1902 betrug es 154 000 Mark, dagegen im Jahre 1903: 492 000 M. und 1904: 762 000 M. ſah ich ein Licht in ſeinen Augen aufleuchten. Er hörte etwas. End⸗ lich ſagte er in ſeiner ruhigen amerikaniſchen Art:„Kapitän, wir werden die Waren abliefern. Wei⸗hai⸗wel ſagt, daß es wie eine Trommel zu hören iſt.“ Da wußte ich, daß das Syſtem erfolgreich war.“ Das Depeſchenboot der„Times“, der„Haimun“, war mit dem De Foreſt⸗Apparat für drahtloſe Telegraphie ausgerüſtet; bei Wei⸗hai⸗wei war eine Empfangsſtation errichtet. Die erſte Deveſche wurde über die Landung von Kurokis Heer abgeſchickt, aus einer Entfernung von achtzig Meilen; als Kapitän Jones die Statlon er⸗ reichte, fand er zu ſeiner Freude, daß die Depeſche bereits auf dem Wege nach London war. Darauf fuhr er von neuem aus. In der Nähe von Port Arthur ſah er drei Schlachtſchiffe und zwei Kreuzer der ruſſiſchen Flotte, und ſofort ſchickte er eine drahtloſe Depeſche nich dem 75 Meilen entfernten Wei⸗hai⸗wei. Danach eilte er nach Tſchinampo und zurück nach Port Arthur, wo ſich wichtige Greigniſſe vorbereiteten. „Bei Lagesanbruch weckte mich der erſte Offigier auf dem„Haimun“ And mir, die japaniſche Flotte wäre auf unſerer Steuechord⸗ —— ir hatten es genau abgepaßt, hielten uns neben Togos Ge⸗ hwader und beobachteten die Operationen, die die Ruſſen ein Schlachtſchiff erſter Ordnung und den Admiral Makarow koſteten.“ Welche Gefahren der Kriegskorreſpondent bei ſeinen kühnen Kahrten läuft, ſchildert James folgendermaßen:„Das Gelbe Meer und be⸗ ſonders der Teil, den wir gewöhnlich abſtreiften, war voller treiben⸗ der Minen. Außerdem hatten die Ruſſen im Aerger über ihre Miß⸗ enfolge mir und meinen Telegraphiſten mit einem gewaltſamen Tode gedroht, wenn wir in ihre Hände fallen ſollten. Die„drahtloſe“ Kriegsberichterſtattung der„Times“ mußte dann aufhören, weil die japaniſchen Marine⸗ und Militärbehörden ſie wegen der Möglichkeit eines Durchſickerns ihrer militäriſchen Geheimniſſe verboten. — Was Präſident Rooſevelt erlautt iſt und was nicht. Präſi⸗ 5 dent Rooſevelt hat manche Vorrechte dor den europäiſchen Herr⸗ ſchern, aber andererſeits iſt auch er durch ſo viele Regeln und Vor⸗ ſchriften gebunden, die ihm aus ſeiner Stellung erwachſen, daß er weniger Freiheit als die regie renden Fürſten genießt. Vor allem darf er, wie eine engliſche Zeitſchrift ſchreibt, während der ganzen. Das Depeſchenboot kam gerade zur richtigen Zeit. Dieſe hatte im Jahre 1901 nur ein Oier kann wielleit eind umſichtſae Nachforſchung gegenlber unter⸗ laſſenem oder unzureichendem Markenkleben beſonders ſtark mitge, wirkt haben. In einer andern überwiegend ſtädtiſchen Anſtalt, der der Hanſaſtädte, war die Steigerung der Einnahmen zwar auch fortdauernd vorhanden, aber in ihrem Grade ungleichmäßig; ſie betrug in den vier Jahren(in Tauſend Mark): 288, 190, 213, 208, Je kleiner die Anſtalten ſind, deſto mehr ſind ſie naturgemäß zu⸗ fälligen Einwirkungen ausgeſetzt. Dennoch hat in den letzten drez Jahren bei keiner der 3 Verſicherungsanſtalten des deutſchen Reiches ein Rückgang ſtattgefunden. Auch bei den beiden Anſtalten, Poſen und Mittelfranken, wo im Jahre 1901 ein Rückgang geweſen war, hat ſich dieſe Erſcheinung nicht wiederholt. ———— Deutsches Beſch. * Berlin, 24. Jan.(Graf Georg zur Lippe⸗ Bieſterfeld⸗Weißen feld) hat neuerdings 55 105 Bundesrat unter dem 15. Januar aus Baruth in Sachſen eine Eingabe gerichtet. Darin verwahrt er„wiederholt nachdrücklich und feierlich“ ſein Recht auf die Thronfolge in Lippe. —(Dem Reichstage) zugegangen ſind der Vertrag zwiſchen dem Fiskus des Schutzgebietes Togo und der Geſell⸗ ſchaft m. b. H. Lenz u. Co. in Berlin über den Bau einer Eiſenbahn von Lome nach Palime und die Be⸗ gründung von Etatsüberſchreitungen der Schutzgebietsverwal⸗ tung auf Grund des Reichstagsbeſchluſſes von 7. Mai 1904. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 25. Januar 1305. Fürſorge für die Eiſenbahnbeamten. Die württembergiſche Eiſenbahndirektion hat nunmehr auch genehmigt, daß dem Lokomotib⸗ und Zugbegleiteperſonal der Güterzüge bei größerer Kälte(8105 Celſ.) auf Wunſch nach einer Fahrtdauer von 3 bis 4 Stunden auf geeigneten Stationen Kafſfee mit Milch und Zucker oder aber heißſe Milch auf Koſten der Eiſenbahnkaſſe verabfolgt werden kann. Frauenberufe. Mädchen, die das 20. Lebensfahr zurückgelegt haben und jüngeren kinderloſen Witwen ernſt⸗religiöſen Charakters bietet der Badiſche Frauenverein fortwährend Gelegenhelt zu be⸗ friedigender Tätigkeit und geſicherter Lebensſtellung innerhalb ſeigez Schweſternverbandes als Krankenſchweſtern und Wirt⸗ ſchaftsſchweſtern. Die nächſten Unterrichtskurſe beginnen am 1. April ds. Is. im Ludwig Wilhelm⸗Krankenheim in Harlsr uhe und im Akademiſchen Krankenhauſe in Heidelberg,. Der Eintritt kann auch zu jeder anderen Zeit erfolgen. Anmeldungen ſind an den Vorſtand der Abteilung 111 des Badiſchen Frauenvereins zu Karls⸗ ruhe, Gartenſtraße 47, zu richten, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wird.. »Schneebepbachtungen. In der berfloſſenen Woche hat es mehrmals geſchneit, doch hat die auf den Bergen liegende Schneedecke meiſt nur unerheblich zugenommen. Am Morgen des 21. Januar (Samstag) ſind gemeſſen worden: in Furtwangen 65, in Dürrheim 14, in Stetten a. k. M. 21, in Heiligenberg 18, in Zollhaus 32, beim Feldberger Hof 90, in Titiſee 55, in Bonndorf 34, in Hbchen⸗ ſchwand 46, in Bernau 67, in Gersbach 50, in Todtnauberg 98, in Heubronn 40, in St. Märgen 50, in Kniebis 58, in Breitenbrunnen 47, in Herrenwies 44, in Kaltenbronn 35, in Strümpfelbrunn 28 und in Buchen 6 Zentimeter. Der Verband unterbadiſcher Pferdezucht⸗Genoſſenſchaſten, welcher ſich die Zucht des kaltblütigen(belgiſchen) Arbeitspferdes gülr Aufgabe gemacht hat und ca. 700 Mitglieder zählt, wird ſeine dies⸗ jährige Generalverſammlung nächſten Sonntag in der Brauerei Rüger in Lauda nachmittags um 1½4 Uhr abhalten. Für die Leitung der Konſtanzer Regimentsmuſik haben ſich 45 Bewerber gemeldet. Muſikdirigent Klein von Weingarten ſoll fiicht mehr in Frage kommen. Projektionsvortrag:„Der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg.“ Einen Vortrag bon aktuellem Intereſſe hielt geſtern abend im Kaſinoſaale der hier durch ſeine früheren Vorträge beſtens bekannte Schriftſteller Herr Neumann von Schönfeld aus Zürich. Er entwickelte an der Hand einer Reihe von Lichtbildern in kurzen Umriſſen die Geſchichte des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges vom Beginn bis auf die neueſte Zeft. Der Redner ſchilderte zunächſt die bekannten Urſachen des Krieges und darauf, unterſtützt von prächtigen Lichtbildern, die heroiſchen Kämpfe, welche zwiſchen den Kriegführenden zuerſt am Jalufluß und ſpäterhin bei Liaujang durchgefochten wurden. Er geigte die Kämpfe zu Waſſer und zu Land und beſchrieb ſehr anſchau⸗ lich die Flottenmanöver der kriegführenden Parteien, welche für Ruß⸗ land mit einer vollſtändigen Niederlage ihrer Flotte endigten. Hoch⸗ intereſſant waren die dargeſtellten Bilder, welche uns eine Seeſchlacht vor Augen führten. Nicht minder intereſſant war die Darſtellung einer Minenexploſion im Waſſer. Leider konnten, wie wir erwar⸗ ſeten, noch keine Abbildungen aus den letzten Szenen von Port Arthur gur Anſchauung gebracht werden, da, wie der Vortragende mitteilte, dieſe Aufnahmen noch nicht eingetroffen waren. Die Vorführung wird mit dieſen Bildern nicht nur eine weſentliche Bexeicherung des Stoffes, ſondern gewiſſermaßen einen dramatiſcheren Abſchluß er⸗ halten. Den Schluß des intereſſanten Vortrages hildete dieVorfügrung einer Reihe von Lichtbildern, welch Kriegsvölker veranſchauli 5 daß nicht einem Dauer ſeiner Präſtdentſchaft die Vereinigten Staagten unter keinen Umſtänden, auch nicht für eine Stunde verlaſſen; dleſe Regel iſt von allen Präſtdenten beobachtet worden. Aus demſelben Grunde darf er auch kein Geſandtſchaftshaus in Waſhington beſuchen, da jede Geſandtſchaft als exterritorialer Boden gilt. Ebonſo wenlg darf er an Bord eines ausländiſchen Kviegsſchiffes gehen, das in einem amerikaniſchen Hafen liegt. Dieſe Vorſchriften gaben vor einigen Jahren Anlaß zu einem merkwürdigen Zwiſchenfall; ein neu er⸗ nannter Geſandter, dem ſie unbekannt waren, lud den Präſidenten zu einer Feſtlichkeit in der Geſandtſchaft ein, faßte die Abſage als perſönliche Beleidigung auf und gab ſeine Entlaſſung. Nur eine umſtändliche Erklärung bom„Weißen Hauſe“ half dann über die unangenehme Situation hinweg. Der Präſident darf niemand, der den Staaten einen Beſuch macht, zuerſt beſuchen, eine wie hohe Stellung er auch einnehme, es ſei denn, daß er ein regierender Monarch iſt. Mrs. Rooſevelt darf gar keine Beſuche machen, nur wöchentliche„Empfänge“ abhalten, zu denen Emladungskarten ver⸗ ſchickt werden, die in der linken Ecke das„Weiße Haus“ in Silber gzeigen und Tag und Stunde des Empfanges angeben. Ferner darf der Präſtdent am Sonmtag leine Glücksſpiele ſplelen und überhaupk an jenem Tage beinem Sport huldigen, eine Vorſchrift, die auf Waſhington zurückzuführen iſt. Ein Präſident dapf nie auf der linken Seite ſeines Wagens ſitzen. Fſt ein neuer Präſident gewählt, ſo ſitzt der alte auf der Fahrt zur Sitzung im Kapitol auf der vechten Seite ſeines Wagens, aber auf dem Rückwege räumt er ſeinem Nachfolger dieſen Platz ein. Nur wenn der Doyen des diplomatifchen Corps in dem Wagen ſitzt, darf der Präſident dieſe Regel brechen. Dagegen beſitzt der Präſident viele Vorrechte, die gekrönte Häupter nicht mit ihm teilen. Wenn die Vereinigten Staaten Krieg führen, ſo leitet nicht das Kriegsminiſterium den Feldzug, ſondern der Präſident in ſeiner Eigenſchaft als Oberbefehlshaber vom„Weißen Hauſe“ aus. Außerdem kann er ſich in kirchliche Angelegenheiten einmiſchen, und er darf dem einfachſten Menſchen eine wichtige Ehrenſtellung ver⸗ leihen, ohne die Zuſtimmung des Kongreſſes zu erkalten. Als Herr aller Häfen der Vereinigten Staaten kann er unter irgend cinem Vorwand berhindern, daß ein Schiff einlcuft, und der ongreß kaun dieſe Entſcheidung nicht aufheben, ſelbſt wenn der Präſident dadurch den Frieden des Landes gefährdet. Außerem darf er Handels⸗ und andere Verträge mit anderen Ländern ſchließen, ohne den Senat zu befragen. Er darf zwar mit einem feindlichen Lande Frieden ſchließen, kann aber nicht, wie es das Vorrecht der meiſten Herrſcher iſt, den Krieg erklären. Und wenn der Präſident in Geldſchwierig⸗ leiten gerät, ſo ſchützt ihn kein Geſetz vor der Gefahr,— wegen Schulden verhaftet zu werden. 85 — Was in Rußland möglich iſt. In der„Rigaſchen Rundſch wird folgendes erzählt: Bei einer gebildeten Kiewer Familie weilten jungſt mehrere Herren als Gäſte, unter ihnen ein Journaliſt, der auf Wunſch des Hausherrn das Manufkript eines noch nicht gedruckten Zeitungsartitels vorlas. Plötzlich— es twar kurg vor Mitternacht, öffnete ſich die Tür und herein ſtürmte, geführt von einem unffor⸗ mierten Polizeioffizier, eine Rotte von etwa zwanzig Polizeibeamten. Man riß dem Fournaliſten das Manufkript aus der Hand, und als der Hausherr ſchüchtern einzuwenden wagte, daß die Polizei ſich hier in einer Privatgeſellſchaft befinde und nicht das Recht habe, eine ganz harmloſe Zuſammenkunft zu ſtören, erklärte der Poligeileutnant drohend, daß er jeden, der es wagen würde, ihm Widerſtand zu leiſten, ſofort niederſchießen werde! Die Herrin des Hauſes war jedoch energiſcher als ihr Gatte; ſie verlangte die Vorzeigung eines ſchriftlichen Befehls, der die Polizei ermächtigte, um Mitlernacht 1 eine Privatwohnung einzudringen, um das Manufkript eines Zei⸗ kungsartikels in Beſchlag zu nehmen. Da ein ſchriftlicher Befehl niche vorhanden war, forderte die reſolute Dame die Veamten auf, ſich ſofort zu entfernen. Das taten ſie nun zwar nicht, aber der Offisſer war wenigſtens ſo gnädig, einen von ſeinen Leuten nach der Poltzei⸗ ſtation zu ſchicken, damit er den ſchriftlichen Befehl hole. Inziwiſchen wurde das gauze Haus von der Polizei beſetzt. Um 3 Uhr morgens erſt kam der weggeſchickte Poliziſt zurück; er brachte zwar etwas Schriftliches mit, aber das Schriftſtück ermächtigte den Polizeioffizter nur, die Namen der überrumpelten Herrſchaften feſtzuſtellen und zut notieren. Trotz dieſes klaren Vefehls wollte er auch Leibesviſitationen vornehmen. Wieder verlangte die Hausherrin die Vorlegung eines e die Sitten und Gebräuche heider 4 dls ich am letzten Sonntag abend 8 Uhr am Eingang zum * — ne beeeeeeeeeee Mannheim, 25. Januar: 8. Seſte. noch weiteren Kreiſe des Publikums Gelegenheit gegeben werden kann, dieſe hochintereſſanten Darbietungen kennen zu lernen. Uueeber die Wirkung der Mitgliedſchaft bei eingeſchriebenen Hilfskaſſen im Verhältnis zu Zwangskaſſen hat der Gr. Verwaltungs gerichtshof eine intereſſante Entſcheidung getroffen. Nach Kranle .⸗G.§ 75 ſind die Mitglieder der eingeſchriebenen Hi ähren Mitgliedern entſprechende Kranken⸗Unterſtützung gewähren, von der Verpflichtung, einer Zwangskaſſe beizutreten, befreit. Dieſe Befreiung tritt nun nach obiger Entſcheidung ohne weiter es ein, ſofern der Verſicherungspflichtige in dem Augenblick, in dem er Kraft Geſetzes Mitglied der Zwangskaſſe wurde, bereits Mitglied der Hilfs⸗ kaſſe geworden iſt. Erwirbt er dieſe Mitgliedſchaft erſt ſpäter, ſo wird er alsbald Mitglied der Zwangskaſſe und kann nach Kr.⸗V.⸗G. §§ 73, 19 Abſ. 5 nur unter gewiſſen Bedingungen auf Schluß des Jahres aus der Zwangskaſſe wieder austreten. * Evangeliſcher Bund— las ich auf der Tafel, Friedrichspark ſtand. So opferte ich denn meinen Obulus und ſchritt durch den mondlichtdurchflimmerten Park dem Klang der Poſaunen nach. Wenn man ſonſt von Poſaunenchören hört, hat man manchmal ein gelindes Unbehagen,— aber ich muß geſtehen— für die Leiſtungen des Chores der Evang. Männer⸗ und Jünglingsvereine an dieſem Abend darf man wohl ein Wort des Lobes übrig haben. Es war noch gut beſetzt im Saal— ich wunderte mich, nicht weil die Sache es nicht verdiente oder irgend der Abend es nicht gelohnt hätte— aber weil überall feſtliche Hallen einladend geöffnet waren. Das Programm lag vor mir, s war reich, faſt noch zu reich— aber — ein Familienabend. Das verriet der ganze Charakter der Begrüßung durch den Vorſitzenden Prof. Wendling, das verriet der gemeinſame Geſang der Anweſenden, der ſich daran anſchloß als ein Ausdruck der Zuſammengehörigkeit, das derriet auch das einmütige Zuſammenwirken der verſchiedenen Kräfte. Der Frauenchor der Trinitatiskirche trug das Hauptmannſche„Gott deine Güte“ vor, Frau Brech⸗ tet gab Soli, die ihre klangvolle Altſtimme ſchön zur Geltung brachten. Und dann kam— worauf ich am meiſten geſpannt war: Luther und die Juriſten! Herr Prof. von Kirchenheim aus Heidelberg hatte in dankenswerter Weiſe den Vortrag übernommen. Schade, daß er nicht überall im Saal verſtanden wurde. Denn der weltoffene kräftige Luther iſt immer eine impoſante Geſtalt, auch wenn er nicht als der religiöſe Reformator auftaucht. Aber reformatoriſche Gedanken ſind es auch, die er dem damals geltenden Recht und der damals geübten ſpitzfindigen Rechtspflege gegenüberſtellte in Wort und Tat. Der durch und durch deutſche und wahre Mann mußte eine inſtinktive Abneigung gegen das„kanoniſche“ Recht 9 12 Ein jugendliches Violintrio haben, das auf römiſch⸗kirchlichem Boden erwachſen war.„Es wäre gut, daß wir ein„gemein⸗kaiſerlich⸗deutſches Recht“ hätten“.„Wir müſſen ein deutſches Recht haben!“ Dies war ſeine Forderung, der er in ſeiner derben und humoriſtiſchen Sprache Ausdruck verliehen, durch ſein Handeln Bahn gebrochen, durch die er der bürgerlichen Geſellſchaft die Freiheit, dem Rechtsgefühl der Juriſten und der Oeffentlichkeit das Selbſtbewußtſein gegenüber dem undeutſchen und unwahren kanoniſchen Recht gegeben hat.— Der Dank und das Hoch das Herr Kaufmann Kreitmair dem Vortragenden ſpendete für ſeinen klaren, auch humorgewürzten Vortrag fand allſeitige Zuſtimmung. Sehr ſtimmungsvoll waren die beiden Niels Gadeſchen Lieder„Sommernacht“ und beſ.„Frühlingsnahen“, dom Frauenchor unter der gediegenen Klavierbegleitung der Herren Muſikdirektor Hänlein und Hitzig vorgetragen. ließ ſich hören. Zwei Gedichte: „Der alte Gott lebt noch“ und„Lutherbaum zu Pfiffligheim“ fanden ebenſo lebhaften Beifall als die Baritonſoli der Herren Fries und Voiſin wegen ihres ausdrucksvollen Vortrags. Der Dank des Vorſitzenden an die Mitwirkenden war reichlich verdient, und klang aus in den kräftigen Appell an die Ver⸗ ſammlung: allenthalben mitzuwirken das evangeliſche Bewußk⸗ ſein im religibſen und öffentlichen Leben zu ſtärken, der Auf⸗ gabe des Bundes getreu. Als ich wieder durch den Park ſchritt begleiteten mich im Herzen die begeiſtert geſungenen Worte aus dem Bundeslied mit dem der Abend ſchloß: Evangeliſch und deutſch bis zum Sterben! Möge mancher Abend noch dazu bei⸗ tragen dieſes freudige Gemeindegefühl zu ſtärken! * Koche mit Eis! Das gegenwärtige vorzügliche Programm des Saalbauvarietes iſt ſeit geſtern um eine Hauptaitrak⸗ gionsnummer bereichert. Wir meinen Profeſſor Willſons SWunderkeſſel oder die Experimente mit flüſſiger Luft, die bei ſehriftlichen Befehls und wwieder wurde ein Polfgeimann nach der Pol'zeiſtation abgeſchickt. Um 5 Uhr kam er wieder, aber er brachte zeinen Befehl mit und die Perſonal⸗Viſitation mußte unterbleiben. Es wurde ein Protokoll aufgenommen und der Politzeioffizier mußte, dßbpwohl er ſich heftig dagegen ſträubte, auch ſeine Drohungen mit dem Revolver protokollariſch feſtſetzen. der Geſchichte: Während das Haus von zwanzig Polizeibeamten be⸗ Lagert wurde, wurde in demſelben Hauſe ein großer Einbruchsdieb⸗ flahl verübt. Die⸗Einbrecher wären vielleicht ertabpt worden, wenn der Herr Polizeileutnant auch dazu einen ſchriftlichen Befehl ge⸗ habt hätte —Einen Akrobatenſprung aus einem in voller Fahrt befind⸗ aſſen, die Und nun kommt der Humor von zu ſeinen vornehmſten Zwwecken und Pflichten, ſeine bedürftigen üchen Eiſenbahnzug machte, wie die„Potsd. Korr.“ erzählt, auf der Anhalter Eiſenbahn zwiſchen Trebbin und Tyrotp ein junger Mann. SGBeneral⸗Anzeiger. gas abkühlte und unter weitgehender Druckberminderung verdampfte. Bei analoger Benutzung des flüſſigen Sauerſt als Kältemittel und der aimo⸗ Siedetemperaturxen: ſchritt man ſodaun zur Verflüſſigung des S ſphäriſchen Luft. Hierbei ergaben ſich fo für Sauerſtoff— 182 Grad, Stickſtoff— 194 Gr. und atmof Luft— 191 Gr. Celfii Dieſes Verfahren war und koſtſpielig, d rimentieren mit flüſſige Laboratorien der beiden Entdecker(Wroblewski und ſchränkt blieb, bis 1895 Linde angab. Sſelbe beruht auf der von Thomſon und Joule 186 geſtellten Abkühlung, welche infolge der Leiſtung innerer Arbe dem Auseinanderrücken der ſich anziehenden kleinſten Teilchen ſtatt⸗ findet, wenn atmoſphäriſche Luft von höherem zu niedrigerem Drucke überſtrömt. Durch das Lindeſche Verfahren iſt auch der Technik das Gebiet tiefſter Temperaturen zugänglich gemacht, ſowie die Her⸗ ſtellung beliebiger Mengen von flüſſiger Luft für induſtrielle Zwecke ermöglicht. An dieſe Möglichkeit ſind, insbeſondere für den Antrieb von Kraftmaſchinen und für die Kälteerzeugung, Erwartungen ge⸗ knüpft worden, welche vielfach weit über das naturgeſetzlich Erxeich bare hinausgehen. Der Verwendung der flüſſigen Luft für Zwecke ſteht im Wege, daß bei ihrer Herſtellung der Energieaufwand unverhältnismäßig groß iſt(ungefähr 2 Pferdeſtärken pro 1 Liter flüſſige Luft in der Stunde), welcher zum Heraufheben der Wärme bon dem tiefſten Niveau der Verflüſſigungstemperatur erforderlich iſt. 1 11 ſſigem Zuſtande nur ſo lange aufbew kann, als ihre kritiſche Temperatur(—140 Grad) nicht iſt und daß es unmöglich iſt, Gefäße ſo zu iſolieren, daß ihr dauernd auf dieſer tiefen Temperatur erhalten bleiben kann. In doppelwandigen Glasgefäßen, bei welchen zur Behinderung der Wärmeleitung der Raum zwiſchen beiden Wandungen evakuiert und behufs Reflexiont der Wärmeſtrahlen eine Wandung mit Metallſpiegel verſehen iſt, kann die Verdampfung bis zur Dauer einiger Wochen ver⸗ langſamt werden, in gewöhnlichen Gefäßen nur für wenige Tage oder Stunden. Von beſonderer Bedeutung für die tatſächliche Möglichteit einer techniſchen Verwertung der flüſſigen Luft iſt der Umſtand, daß die beiden Hauptbeſtandteile der atmoſphäriſchen Luft(Stickſtoff und Sauerſtoff) zwar gemeinſam ſich kondenſieren, daß aber bei der Rück⸗ kehr in den Gaszuſtand die Verdampfungsprodukte ſtets ſtickſtoffreicher ſind als die Flüſſigkeit, ſodaß dieſelbe um ſo ſauerſtoffreicher wird, je länger die Verdampfung dauert. Hierdurch iſt ein Mittel geboten, ſauerſtoffreiche Gasgemiſche für induſtrielle Zwecke herzuſtellen, wobei durch Wiedergewinnung der zur f̃ ilte i Verflüſſigung gebrauchten Kä geeigneten Gegenſtromapparaten der Energieverbrauch auf das zur Deckung der Kälteverluſte erforderliche Maß eingeſchränkt werden kann. Der Arbeitsaufwand zur ſtündlichen Gewinnung eines Kubikm riöſen Behälters, ſodaß man wirklich meinen konnte, ſein Inhalt befinde ſich in kochendem Zuſtande. Dem iſt natürlich nicht ſo. Es iſt tweiter nichts als Sauerſtoff, der dem Keſſel in dampfähnlichem Zu⸗ ſtande entweicht. Die Experimente, welche der Impreſario des Herrn Prof. Willſon, Herr Neuberger, vorführte, geſtalteten ſich unge⸗ mein intereſſant. Zunächſt ließ ſich der Experimentator aus dem Zu⸗ ſchauerraum einen Hut und zwei gebrauchte Taſchentücher reichen. Die Tücher wurden in den Hut getan, mit flüſſiger Luft übergoſſen, tüchtig durcheinander gerührt und als ſie dann wieder aus dem improviſierten Waſchgefäß herausgezogen wurden, waren ſie voll⸗ ſtändig trocken und glänzten in tadelloſer Weiße⸗ Der Huk hatte nicht den geringſten Schaden erlitten. Herr Neuberger berwandelte dann die Beeren einer Weintraube im Nu in ſteinharte Kügelchen. Ein Gummiball wurde unter dem Einfluß der flüſſigen Luft zu einer gläsartigen Maſſe, die beim Aufwerfen auf den Voden in unzählige Deilchen zerſplitterte, ein Beefſteak wurde in verſchwindend kurzer Zeit ſo knochenhart, daß ſelbſt der Jnhaber des beſten Gebiſſes nutzlos ſeine Zähne geopfert hätte, ja, der Preſtidigateur zündete ſich mit einem Tröpfchen flüſſiger Luft ſogar ſeine Zigarre an. Der außerordenklich hohe Kältegrad der flüſſigen Luft wurde am beſten durch das Verwandeln eines Quantums Queckſilber in einen Hammer, mit dem man getroſt Nägel einſchlagen konnte, bepieſen. Das intereſſanleſte Experiment hatte ſich Herr Neuberger für den Schluß ſeiner Vorführungen aufgeſpark. Er verfertigt nämlich zuletzt Speiſeeis über einer ſtarken Flamme, ein Experiment, das ſcheinbar mit allen phyſikaliſchen Geſetzen in Widerſpruch ſteht, aher ſeine Er⸗ klärung durch die eingangs geſchilderten Eigentümlichkeiten der flüſſigen Luft ſindet. Hoffentlich erfreuen ſich die Vorführungen in den nächſten Tagen eines regen Zuſpruchs, ſchon mit Rückſicht auf die großen pekuniären Aufwendungen, die dieſe ſpannende Nummer erfordert. 5 Folgender Aufruf geht uns zur Veröffentlichung zu: Ein . ar, 7524 Menſchenalter iſt berfloſſen ſeit dem großen Kriege, in dem das deutſche Volk ſeine Einheit errungen und mit ſeinem Herzblut den ſtolzen Bau des deutſchen Reiches zuſammengekittet hat. Die Mit⸗ kämpfer jener großen Zeit, die in hingebender Vaterlandsliebe Geſundheit und Leben einſetzten, um das hohe Ziel zu erreichen, gehen mehr und mehr dem Greiſenalter entgegen. Not und Sorge, Schväche und Gebrechen, zu denen der Grund vielſach im Kriege gelegt wurde, ſteigern ſich unter ihnen in ungeahntem Maße, und die Erwerbsfähigkeit ſchwindet bei ungezählten Veteranen allmählich ganz. Regierung und Volksvertretung ſind gleichmäßig bemüht, einer immer größeren Zahl von Kriegsteilnehmern die Reichsbei⸗ hilfe zuzuwenden, aber die ſeither berfügbaren Mittel reichen nicht annähernd aus, um allen berechtigten Wünſchen gerecht zu werden. Aitch der Landesverband badiſcher Militä bereine, der in 1400 Vereinen 115000 alte Soldaten, darun allein über 17 000 Veteranen— das iſt die weitaus größte Ne! zahl aller badiſchen Kriegsteilnehmer— in ſich bereinigt, zähl glieder, und unter ihnen in erſter Linie die Veteranen und deren Hinterbliebenen, in werktätiger, kameradſchaftlicher Nächſtenliebe zu unterſtützen. Aber die vorhandenen, zum größten Teil aus Vei⸗ trägen der alten Soldaten ſelbſt zuſammengebrachten Mittel exweiſen ſich bei den von Jahr zu Jahr wachſenden Bedürfniſſen viel zu ſchwach, um den bedürftigen und teilweiſe gänzlich erwerbsunfähigen Feldzugsveterauen ausxeichende Hilſe zu gewähren. So ſollte denn auch hier di, ſchon ſo oft bewährte Opferfreudigkeit unſeres Volkes if ſus dieſer Erkenntnis heraus erſcheint eine allge m mlung im b iſch en Laude dringend g um den Veteranen von 1870/71 einen Bewefs zu die private W. Gelegenheit bietet, bersit iſt einzutrel ſich vom oberen Rande der Stirn bis zum Kinn. Da dent Großherzog anläßlich ſeines in dieſem Jahr ſtatlfindenden Badiſchen Militärvereins⸗ biläums als Protektor des deſtgabe unter der Bezeichnung„Veteranen⸗ ke übermittelt werden, den ſo Sgeſprochenen Ziw des Verbandes und 25jährigen Verbandes dank zu gebildeten Fonds bedürftige den Hinterbliebenen ſolcher die allgemeine und hohe Verehrung unſe für das Wohl ſeiner alten Soldaten allzeit treubeſorgten Landesfürſten zum höchſten Aus⸗ druck gebracht werden. Krieg von 18 hat nicht nur Hoffen und Sehnen nach einem geeinten Volk und Reich erfüllt, ſondern die unmittelbare Folge dieſes ſiegreichen Feldzuges war auch ein ungeahnter, gewaltiger Aufſchwung auf allen Gebieten unſeres kwirtſchaftlichen Lebens, deſſen Segnungen alle teſthaftig geworden ſind. Und ſo wenden wir uns an die beſitzenden und wohlhabenden Kreiſe unſeres engeren Heimatlandes mit der herzlichen Bitte, jeder nach ſeinen Kräften zum guten Gelingen di Datriotiſchen Unter⸗ nehmens beizutragen, wodurch einer Danke cht jenen gegenüber Genüge getan wird, deren Einſetzen von Geſundheit, Gut und Blut die notwendige Grundlage für dieſe großen Erfolge erſt geſchaffen Sammelliſten werden eheſtens in Umlauf geſetzt. Die einge⸗ Bezeichnung„Veteranen⸗ dank“ an die Rheiniſche Kreditbank in Mannhei m, oeder an deren Zweiganſtalten in Karlsruhe, Heidelberg, Bruchſal, Raſtatt, Baden⸗Baden, Offenburg, Lahr, Freiburg und Konſtanz abzuführen. Schriftführer iſt Herr Hauptmann g. D. Bahl 855 Weſtendſtraße 68a in Karlsruhe, an den man etwaige Anfragen zu ichten bittet. Unterzeichnet iſt der Aufruf von einer großen Anzahl ervorragender badiſcher Perſönlichkeiten. Von Mannheim befinden ſich darunter die Herren Beck, Oberbürgermeiſter, Gckhar d, Ge⸗ heimer Kommerzienrat, Ladenburg, Geheimer Kommerzienrat, Lanz, Geheimer Kommerzienrat, Lenel, Kommerzienrat, Rei ß, Generalkonſul und Kommerzienrat, Scipio, Geheimer Kommer⸗ zienrat, Seubert, Major z. D. Kaiſerpanorama D 3, 13. Amerika— das Land der Träume aber auch der Enttäuſchungen vieler— lernen wir im Panoraziſa zur dem durch würde zugleich De gangenen Beiträge beliebe man unter der 5 1 5 0 und diesmal iſt es die Hauptſtadt der Vereinigten Staagten N amerikas, Newyork. Wir ſehen den Rieſendampfer„Lahn“ auf hoher See, beobachten das Tun und Treiben der Deckpaſſagiere und der Schiffsmannſchaft. An der Inſel mit der Freiheitsſtatue borber erblicken wir Newhork mit ſeinen mehr als 25 Stock hohen Wollen kratzern. Eine Wanderung durch die Stadt macht uns mit vieler äußerſt berkehrsreichen Straßen und Stadtovierteln bekannt. beſichtigen die Hochbahn, die Brooklyn⸗Brücke, lernen die V der Millionäre Vanderbilt, Gould und Patriks kennen und vielen Sehen ermüdet ruhen wir uns im herrlichen Zentralpark aus * Eine Submiſſionsblüte wunderbarſter Art zeitigte die ſchreibung der Erd⸗, Rodungs⸗ und Abbruchsarbeiten, Herſtellung Brücken, Durchläſſe uſw., für die neu zu erbauende Perſonenbd Teilſtrecke Kirchrode⸗Lehrte. Die Höchſtforderung(von der Firn J. E. Richter& Co. in Hannover) betrug 698 182., die Minde forderung(von der Firma H. Lüer in Derneburg bei Hildesheim 268 558 M. Der Unterſchied beträgt alſo rund 485 000 Mar⸗ Draſtiſcher kann das Submiſſionsweſen nicht illuſtriert werden. *Hudde iſt überführt. Wie der„Gießener Anzeiger“ mitteilt, iſt Hudde nunmehr überführt. Er hatte die goldene Uhr des Pfarrers Thöbes in Heldenbergen in Köln verſetzt. Den Pfandſchein hatte man bei Hudde vorgefunden und beim Auslöſen der Uhr ſtellte e heraus, daß die Uhr in der Tat die des Pfarrers Thöbes war. Ein probates Mittel, um ſich die Landplage der umhe den Zigeuner, Keſſelflicker und Korbflechter vom Halſe zi die Gemeinde Goldſcheuer in Auwendung gebracht. meinde erhebt nämlich von jedem Wohnwagen, der auf markung ſteht, für den erſten Tag eine Mark, fi zvei Mark, für den dritten und die folgenden Tag Stundgeld. Die Folge davon war, daß ein einziger einmal die Gebühr von einer Mark entrichtete und daß ſich Zeit kein Zigeunerwagen mehr in Goldſcheuer blicken ließ. E docent— ſagt der Lateiner, zu deutſch: Macht's nach! Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen der Schloſſer, Inhaberin der Firma B. Wirkh, D 1, 8/6, k das Konkursverfahren eröffnet, Zum Konkursverwalter if mann Friedrich Bühler ernannt. Forderungstermin 1 Prüfungstermin 15. März. 5 Mutmaßliches Wetter am 26. und 27. Jauuar. In ſkandinavien iſt der neue Luftwirbel auf 750 Millim. vertieft Ueber Rumänien, Beſſarabien und beinahe der ganzen Ba inſel liegt aber noch ein Hochdruck von 780 Millim,, der ſi wärts langſam abflacht. Ueber Oeſterreich⸗Ungarn, ganz Italie der Schweiz und Süddeutſchland zeigt ſich noch ein Hochdruck von 7 Millim. Bei vorherrſchend öſtlichen bis ſüdöſtlichen Winden mäßig kalter Temperatur iſt für Donnerstag und Freitag noch zeitweilig nebliges, tagsüber aber trockenes und heitere zu erwarten, 5 2 sch. Freiburg, 25. Jan.(Telegr.) G tkor Schott iſt geſtorben. Pfalz, heſſen und Umgebung W. Landau, 25. Jan.(Telegr.) Der Sold hieſigen 18. Infanterie⸗Regts, ſtürzte in der T ewierbeſch * +1 Fenſter des erſten Stockwerkes auf das Hofpflaſter d erlitt einen Schädelbruch, an dem er ver ſtarb. Aus der Pfalz, 25. Jan. Die Böhäm in Schwärmen zu Tauſenden die Wälder im Dahner Ta Vergzaberner Tal und nach Süden bis ins Elſaß beſu heuer lange auf ſich warten. Nur einzelne lonnten bis j nommen to uitd an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die furchtbare Wu würrbe vollſtändig durchhauen.— In Freinsheim 23jährige Eiſenbahnarbeiter Magenheimer beim ſehwerer Eiſenbahnſchwellen von einer Schwelle derart a⸗ getroffen, daß die Hirnſchale zerſprang und das Blut a lief,—-In Kaiſerslautern fiel am Samstkag Quirnbach ſtammende Witwe Braun, welche ſich bei mann, aufhält, ſo unglücklich die Stiege vom 3. E ſie alsbald ſtar b. Die 7 2 jährige Frau Schädelbruch erlitten. Benshei m 28. en erfolgten, ſuß d er alten r zu linder! Ergeb Driginal in etwas klotzige Form umgegoſſen. Seite. Seueral⸗Anzeiger Mannbeim, 25. Januar marm los. Bei ſeiner Verhaftung leiſtete er heftigen Nirtez ſtand. Ein anderer Burſche riß den Gartenzaun zuſammen, ein dritter ſchlug bie Fenſterſcheiben ein. Der Wirt mußte, mit einem Revolver be⸗ waffnet, ſein Grundſtück ſäubern. Mit den Arretierten auf dem Marktplatz angelangt, lärmte und ſchimpfte die nachziehende Rotte und es erſcholl der Ruf:„Hoch lebe die Anarchie!“ Die Haupträdels⸗ führer, 8 an der Zahl, wurden verhaftet. Die verhafteten und zur Antzeige gebrachten Burſchen ſind zum größten Teil dieſelben, die vor einigen Wochen ähnliche Ausſchreitungen verübten. Aus Heſſen, 24. Jan. Der Lehrermangel wird bei uns immer größer, trotzdem Lehrer⸗ und Lehrerinnenſeminare überfüllt ſind. Ausnahmsweiſe findet dieſes Jahr die Entlaſſung der jungen Leute ſchon im Laufe des nächſten Monats ſtatt, um die angehenden Lehrer noch vor Oſtern im Schuldienſt verwenden zu könn n. Vorausſichtlich werden dieſe aber bald„vergriffen“ ſein und manche Neuerrichtung von Schulſtellen wird auf nächſtes Jahr ver⸗ ſchoben werden müſſen. Fürth i.., 24. Jan. Während man früher, um ſich in Rechtsfragen Rat zu holen, nach Weinheim, Mannheim oder Darmſtadt wandern mußte, hat ſich nun hier ſeit 8 Tagen der zweite Rechtsanwalt, Herr W. Bergmann, niedergelaſſen. Ober⸗Flockenbach, 24. Jan. Das jährige Söhnchen des Landwirts Schollenberger dahier geriet geſtern in das Göpelwerk einer Dreſchmaſchine. Der ſchwerverletzte Knabe wurde ſofort in das Krankenhaus nach Weinheim verbracht. Der Fuß iſt am Gelenk zweimalggebrochen und dürfte eine Amputation des Fußes nötig werden. Koſtheim, 24. Jan. Geſtern abend 8 Uhr ſchoß der 48 Jahre alte, in Guſtavsburg beſchäftigte Taglöhner Armand auf ſeine frühere Geliebte, als ſie aus Mainz von der Arbeit kam. Während der Schuß das Mädchen verfehlte, traf er laut„Frkf. Zig.“ einen jungen, ihr zu Hilfe geeilten Mann am Unterleib und verletzte ihn ſchwer. Armand iſt geflüchtet. * Pfungſtadt, 24. Jan. Ein Raubanfall wurde in der Freitag Nacht auf den verheirateten Dienſtknecht des Kaufmannes Schulz von hier unternommen. Er ſaß auf dem Wagen und wollte nach Hauſe fahren, als plötzlich ein Mann aus dem Walde herxausſprang und auf ihn mit einem Handwerks⸗ zeug einſchlug. Der Knecht erlitt lebensgefährliche Kopf⸗ verletzungen und kam in bewußtloſem Zuſtande hier an. Theater, Runſt und dogenſchalt. Die Wunderfeder. Die Muſik von Friedrich Gellert zur „Wunderfeder“ erſcheint im Verlage der Heckel ſchen Hofmuſikalien⸗ handlung. Kunſtgewerbe⸗Verein Pfalzgau.(Verein für angewandte Kunſt und künſtleriſche Kultur— Mannheim.) Das Programm für das 1. Semeſter 1905 umfaßt folgende Veranſtaltungen: Jan. 1. Vortrag: Frau Anna Schellenberg über:„Stephan George“.(Erlaubnis des Dichters zum Rezitieren ſeiner Schöpfungen.)— Febr. 2. Vor⸗ trag: Prof. Konrad Sutter(Mainz) über:„Denkmalsvpflege.“ — März 3. Vortrag: Vincenz Ciſſarz(Darmſtadt, Künſtler⸗ kolonie) über:„Kunſtfragen der Gegenwart.“— März 4. Vortrag: Fran Eugenie Kaufmann über:„Muſeen.“— März 5. Vortrag: Romano Reith über:„Die fapaniſche Kunſt und deren Einfluß guf die moderne Kunſtentwicklung.“(Vorausſichtlich mit Ausſtellung.) — März 6. Vortrag: Frau Selma Wolff⸗Jaffeé über:„Die Günderode und Friedrich Götz“, Mannheim.— April 7. Vortrag: Dr. Theodor Alt über:„Normative Aeſthetik und die neue Kunſt.“ — April 8. Vortrag: Fabrikant Hermann Gſch über:„Moderne Keramik.“(Ausſtellung keramiſcher Arbeiten.)— April 9. Vortrag: Dr. Richard Kahn über:„Die Entwicklung der modernen muſika⸗ liſchen Lyrik.“— Mai: 9.„Schillerfeier“(in Verbindung mit der Hochſchule für Muſik). Gedächtnisrede: Max Oeſer. Das Verbot des„Roland von Berlin“, des nach dem Roman von Willibald Alexis gemachten Schauſpiels, iſt für das Vellevue⸗Theater in Stettin zurückgenommen worden, nachdem der Dichter der Stettiner Zenſurbehörde die kaiſerliche Genehmigung eingeſandt hatte. Das Stück iſt bereits früher in Berlin im Luiſen⸗Theater unbeanſtandet gegeben worden. Ein Plagiat Leoncavallos? Der„Verliner Lokal⸗Anzeiger“ beſcherte kürzlich ſeinen Abonnenten eine„ſTräumerei“ von R. Leoncavallo. Wie nun Dr. Friedrich Spiro(Rom) in Nr.%/4 der„Signale für die muſikaliſche Welt“ nachweiſt, ſoll dieſes Stück bon Anfang bis zu Ende ein Plagiat oder, wie Spiro behauptet, eine „Karikatur“ des wunderſchönen Melodramas aus Bigets Arle⸗ ſienne(Nr. 19, Mittelſatz) ſein, das als Adagietto für gedämpfte Streichinſtrumente in die erſte Suite aus Stücken jener Theatermuſik Eingang gefunden hat. Spiro glaubt an zwei Möglichkeiten:„Ent⸗ weder habe Herr Leoncavallo, als er ſeine„Träumerei“ ſchrieh, von Biget geträumt, oder er habe ſich's bequem gemacht und das delikate Daß er es nicht ge⸗ kannt habe, ſei unmöglich.— Ob ſich Herr Leoncavallo wohl dazu äußern wird? Der Maler Kelter aus Düſſeldorf, der eine Partie auf den Kreuzberg bei Trient untenommen hatte, wurde von einer Lawine geſtreibt und ſtürzte in den Abgrund. Nur mit großer Mühe gelang es ſeinen Begleitern, ihn zu retten. Doch hat er ziemlich ſchwere Verletzungen davongetragen. Heueſle Bachrichlen und Telegramme. DOrivat-Telearamme des„General-Hnzeigers“ Darmſtadt. 25. Jan. Die Miniſterien gaben bekannt, daß anläßlich der Vermählungsfeierlichkeiten des Groß⸗ herzogs am 2. Fehr. alle öffentlichen Anſtalten und Schulen des Landes geſchloſſen bleiben. Stuttgart, 25. Jan. Die württembergiſche Zweite Kammer bat den Geſetzentwurf betreffend die Gehaltsaufbeſſerung der Volksſchullehrer an eine Kommiſſion verwieſen, aber gleichzeitig ausgeſprochen, daß die Uebernahme der den Gemeinden zugewieſenen Koſten der Aufbeſſerung für den unſtändigen Lehrer durch den Staat angezeigt ſei. 1 5 Köln, 24. Jan. Für morgen wird die Wiedereröffnung der Schiffahrt auf Ober⸗ und Niederrhein erwartet. *Hamburg, 24. Jan. Der Senat hat lt.„Köln. Ztg.“ das Gnadengeſuch der zum Tode verurteilten Kindesmörderin Wieſe abgelehnt. Die Hinrichtung wird in den nächſten Tagen vollzogen werden. Leipgtig, 24, Jan. Die Verhaftung bes früheren Direk⸗ tors der Trikotagenfabrit Kobte beſtätigt ſich nicht. Pleß, 25. Jan. Kurz vor Mitternacht brannte die Kirche vollſtändig nieder. Wie das Feuer entſtand, iſt Anbekannt. * Paris, 25. Jau Der Vater Syvetons hat gegen den Einſtellungsbeſchluß des Verfahrens durch den Unterſuchun gs⸗ richter Boucard Einſpruch eingelegt. Geſtern iſt ihm ein Auftrag auf Bezahlung von 6550 Fres. zugeſtelll worden als Koſten für die Unterſuchung, die infolge ſeiner Strafanzeige eingeleitet worden war. — Der Brigadekommandeur von Toul, General de Nonancourt iſt von dem Kriegsminiſter Berteaux nach Paris berufen worden. um Aufklärungen über ſeine Zeugenausſagen in dem gegen den Leut⸗ nant de la Roche vor dem Kriegsgericht durchgeführten Prozeſſe zu 7 geben. General de Nonancourt hatte das Vorgehen des Leutnants de la Roche, der einen Journaliſten wegen eines Zeitungsangröffes guf der Straße gemißhandelt hatte, rückhalrlos gebilligt. de la Roche war von dem Kriegsgericht freigeſprochen worden. Leoben, 24. Jan. Nach einer hier eingetroffenen Meldung hat der Oberſte Gerichtshof als Kaſſationshof das von dem Leobener Kreisgericht gefällte Urteil gegen Frau v. Hervah, das bekanntlich auf vier Monate Kerter lautete, beſtötigt. Madrid, 25. Jan. Der„Heraldo“ meldet, der König habe geſtern auf ſeiner Spazierfahrt einen Unfall mit ſeinem Auto⸗ mobil gehabt, der aber ohne Bedeutung geweſen ſei und nur kurzen Aufenthalt veranlaßte.— Die Königin Mukter erlitt eben⸗ falls geſtern einen Stoß im Fahrſtuhl des Schloſſes, doch ohne jeg⸗ liche Beeinträchtigung ihrer Geſundheit. Der Ausſtand im Ruhrrevier. Bochum, 25. Jan. Beim alten Verbanb ſind ſchon weit uber 100 000 Mk. eingegangen; bei den chriſtlichen Gewerkſchaften It„Frkf. Ztg.“ 40 000 Mk. Eſſen, 25. Jan. Die Siebener⸗Kommiſſion beſchloß am Frei⸗ tag, die Streikleiter, die das Material über die Klagen und Miß⸗ ſtände auf den einzelnen Zechen geſammelt haben, zuſammenzurufen, das ganze Material nochmals zu prüfen und es dann unverzüglich dem Oberbergamt in Dortmund für weitere Veranlaſſung zu übermitteln. Eſſen, 25. Jan. Die Eiſenbahn hat lt.„Frkf. Ztg.“ die Kohlenvorräte auf den verſchiedenen Stationen aufgebraucht, ſodaß der ſogenannte Kriegsbeſtand in Angriff genommen wurde. Dortmund, 25. Jan. In fämtlichen Belegſchaftsver⸗ ſammlungen wurde die Fortſetzung des Streiks beſchloſſen, bis alles erreicht ſei. Die Lage iſt lt.„Frkf. Ztg.“ unverändert. Dortmund, 25. Jan. Von der Belegſchaft der Har⸗ pener Bergbau⸗Aktiengeſellſchaft in Stärke von zu⸗ ſammen 22 800 Man ſind geſtern 4660 Mann angefahren. Berlin, 25. Jan. Das Zentrum hat li.„Frkf. Ztg.“ im preußiſchen Abgeordnetenhauſe den Antrag einge⸗ bracht, die Staatsregierung zu erſuchen ſofort eine Kommiſſion unter Zuziehung von 7 Mitgliedern des Abgeordnetenhauſes zur Unter⸗ ſuchung der Arbeſterverhältniſſe im Kohlenbergbau einzuſetzen und aufgrund des Ergebniſſes eine geſetzliche Entſcheidung zur Beſeitigung der feſtgeſtellten Mißſtände ſchleunigſt einzubringen. Der deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſche Handelsvertrag. * Berlin, 25. Jan. Die Paraphierung des Textes des Deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Handels ver⸗ trages nebſt Annexen iſt durch die deutſchen und öſterreichiſch⸗ ungariſchen Vertragskommiſſare geſtern Abend hier erfolgt. Die Arbeit war gegen Mitternacht beendet. Wien, 25. Jan. Der heute Mitternacht abgeſchloſſene deutſch⸗öſterreichiſche Handelsvertrag gilt bis 1918, wobei mit Rückſicht auf das öſterreichiſch⸗ungariſche Zoll⸗ bündnis die Auflöſung des Vertrages ſchon mit 1916 als möglich angenommen wird. Der Roheiſenzoll wird nun von 155 auf 150 Heller abgerundet. In Teerfarbenſtoffen erzielte Deutſchland eine anſehnliche Ermäßigung des prozentualen Wertzolles und des maximalen Zollbetrages. Deutſchland ermäßigte den Malzzoll auf 5,75., den Mehlzoll auf 10,20., den Zoll für Hopfen auf 20 Mark. Gerſte und andere Getreide⸗Mindeſtzölle bleiben unver⸗ ändert nebſt 2 Mark Futtergerſtenſatz. Für die Unterſcheidung von Brau⸗ und Futtergerſte wurde eine Gewichtsgrenze von 65 Kg. und ſonſtige Kontrollmaßregeln vereinbart. Ferner wurde für Gerſten⸗ einfuhrſcheine die Zollrückbergütung von 4 auf 2 M. herabgeſetzt, außerdem für Gerſte und Malz im Außenhandel die Wahl des Zoll⸗ reſtitutionsverfahrens mik Identitätsnachweis unter zollamtlicher Aufficht. Für Rohholz gilt der auch im ruſſiſchen Vertrage verein⸗ barte 12 Mark⸗Satz. Zwiſchen dem Roh⸗ und Schnittholzzoll iſt eine Spannung von 1 zu 6, alſo für Schnittholz der Zoll auf 72 M. feſt⸗ geſetzt. Bezüglich Geflügel, Butter, Eier ſind ebenfalls von Deutſch⸗ land Zollermäßigungen gewährt. Dennoch ſind die Zollſätze höher als die jetzigen Vertragsſätze. Für golltarifariſche Streitigkeiten wurde ein Schiedsgericht zwiſchen beiden Vertragsſtaaten vorgeſehen, ebenſo für Streitigkeiten über die Handhabung der Veterinärkonvention. Es iſt eine Sachverſtändigenkommiſſion von beiden Staaten unter Vorſitz neutraler Schiedsrichter zu bilden. Die Veterinärkommiſſion erhält lt.„Frkft. Ztg.“ Beſtimmungen über die Tilgung gewiſſer Seuchen ſowſe die Zuſage lohaler Hand⸗ habung. *.* Damit wäre auch der Handelsvertrag unter Dach gebracht, den man als die eigentliche Kraftprobe auf das neue Inſtrument, das der Handelspolitik des Reiches im Zolltarif geſchmiedet worden, anſehen mußte. Rußland befand ſich dem Deutſchen Reiche gegenüber in einer Zwangslage, und die doktrinären Gegner unſeres Schutzzollſyſtems hatten nicht ſo ganz Unrecht, wenn ſte erklärten: das Zuſtandekommen des ruffiſchen Vertrages beweiſe nicht eben viel. Unrecht hatten ſie dagegen, wenn ſie den Abbruch der Verhandlungen mit Oeſterreich⸗Ungarn vor Weihnachten ſchon als einen Beweis dafür in Anſpruch nahmen, daß mit dem neuen Tarife Handelsverträge überhaupt nicht zu machen ſeien. Die Leute, die damals ſo recht mit Behagen die abſolute Unfähigkeit der Reichsregierung demonſtrierten, ſehen ſich heute in die unangenehme Lage verfetzt, ſich ſelbſt auf den Mund ſchlagen zu müſſen. Insbeſondere dem Grafen Poſa⸗ dowsky wurde in jenen Tagen von alten und neuen Gegnern übel mitgeſpielt. Maximilian Harden, der hinterher immer ganz genau weiß, wie man es hätte machen müſſen, führte den Chorus. Wo man einen Tänzer hätte ſchicken müſſen, 5 ungefähr lautete die Kritik, habe man einen Profeſſor geſchickt. Und dann wurde mit der bekannten kleinbürgerlichen Schmähſucht jeder Schritt des Staatsſekretärs bekrittelt, vom zu billigen Abſteigequartier angefangen, bis zur letzten Promenade auf dem Wiener Bahn⸗ ſteig. Nun, es war wohl doch ſo übel nicht, daß wir den luſtigen Wiener Herren einen ernſten Mann zum Unterhandeln ſchickten, der die Materie gründlich genug beherrſchte, um recht genau zu wiſſen, wie weit er entgegenkommen wollte und wieweit nicht. Dem Abbruch der Verhandlungen iſt die Wiederanknüpfung— und zwar von Wien aus— auf dem Fuße gefolgt, und nachdem auch die Herren Magyaren ſich vom Ernſt und der Feſtigkeit auf deutſcher Seite überzeugt hatten, ſind die Verhandlungen dann verhältnismäßig raſch zu Ende geführt und durch die vor⸗ läufige Unterzeichnung des Vertrages gekrönt worden. Daß Oeſterreich⸗Ungarn es auf einen vertragsloſen Zuſtand würde ankommen laſſen, hat im Ernſte wohl niemand geglaubt. Die Herrſchaften brauchen uns, reichlich ſo notwendig, wie wir ſie gebrauchen. So ſind denn die heftigen Kämpfe um den neuen Zolltarif nicht vergeblich geweſen, und alle Beteiligten können heute, wo eine ſtetige Fortführung unſrer Handelspolitik ſogut wie geſichert iſt, mit Genugtuung auf den Anteil blicken, den ſie an der Sicherung des großen Werkes gehabt haben. Das Miniſterium Rouvier. Pa is, W. Jan. In parlamentariſchen Kreiſen ver⸗ lautet, der neue Miniſterpräſident Rouvier werde übermorgen, Freitag, nach der Verlekung der Erklärung der Regierung in der Deputiertenkammer mitteilen, daß er die eingebrachſe Interpellation über die allgemeine Politik des neuen Kabinetts ſofort beantworten wolle, und er werde erklären, daß er zunächſt die Erledigung des Budgets für die wichtigſte Aufgabe der Regierung halte und daß dann dit Erörterung des Einkommenſteuergeſetzentwurfes fortgeſetzt wer⸗ den ſolle. Im übrigen halte er das von der Kammer am 14. Januar mit einer ſo großen Majorität gebilligte Programm der Regierung aufrecht. Der Krieg. * Paris, 25. Jan. Der„Matin“ will wiſſen, daß in der internationalen Kommiſſion zur Unterſuchung des Zwiſchenfalles von Hull wiederholt ernſte Schwierigkeiten aufgetaucht ſeien; nur dem geſchickten Eingreifen des Vorſttzenden der Kommiſſion, des franzöſiſchen Admirals Fournier, ſei es zu danken, daß ſich die Kommiſſion ſeitdem auf unbeſtimmte Zeit vertagte. Das Blatt behauptet ferner, daß die ruſſiſchen Mitglieder der Kommiſſion, die für die Preſſe zur Verfügung laen. Eintrittskarten zumeiſt an Geheimpoliziſten abgegeben ätten. Die Arbeiterunruhen in KRußland. Die Lage in Petersburg. Petersburg, 24. Jan. Der frühere Polizeimeiſter von Moskau, General Trepow, wurde zum General⸗ gouberneur von Petersburg ernannt. Laut einer amtlichen Bekanntmachung ſprach der Kaiſer General Trepom für ſeine ausgezeichneten und eifrigen Dienſte, die er auf ſeinem bisherigen Poſten als Oberpolizeimeiſter von Moskau leiſtete, ſeine Dankbarkeit aus. Aus dem übrigen Rußland. * Kowno, 25. Jan. Eine Bekanntmachung des Gouverneurs beſagt: Der Ausſtand ſei durch die Drohungen einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von Arbeitern herbeigeführt, die wahrſcheinlich auf dieſe Weiſe einige Abände⸗ rungen der in den Fabriken beſtehenden Hausordnungen und Lohnerhöhungen zu erreichen glaubten. Ein ſolches Mittel fühte erfahrungsgemäß meiſt zum Ziele. Bei der gegenwärtigen Beſchränkung der Produktion in den Fabriken riskierten viele Arbeiter, nach Beendigung des Ausſtandes ihre Stellen zu ver⸗ lieren. Die Bekanntmachung fordert dann im Intereſſe der Arbeiterklaſſe und der übrigen Bevölkerung die Aufſtändiſchen auf, den Einflüſterungen Uebelgeſinnter nicht Gehör zu ſchenken und die Arbeit wieder aufzunehmen. Zum Schluß verſpricht der Gouverneur volle geſetzmäßige Unterſtützung ſowie Prüfung der Arbeiterforderungen und deren Erfüllung nach Maßgabe der Möglichkeit. Er kündigte aber zugleich auch an, daß er im Falle von Straßenuntuhen energiſche Maßnahmen ergreifen und nötigenfalls Waffengewalt anwenden werde. * Kiſchinew, 24. Jan. Während der heutigen, gut beſuchten Vorſtellung im hieſigen Theater wurden gegen die Regierung gerichtete Rufe laut. Gleichzeitig wurden zahlreiche Aufrufe von oben in den Zuſchauerraum geſchleudert. Es ent⸗ ſtand eine allgemeine Aufregung und die Vorſtellung wurde vorübergehend unterbrochen. Bisher wurden 20 Perſonen darunter 4 jüdiſche Soldaten verhaftet. Deutſcher Reiehstag. (127. Sitzung.) w. Berlin, 25. Janugr. Das Haus iſt ſchwach beſetzt. In der fortgeſetzten Beratung des Poſtetats führt Chla⸗ powski(Pole) Beſchwerde über das Vorgehen der Poſt gegen polniſche Adreſſierungen und polniſche Ortsbezeichnungen. Man ſage doch auch Mailand, Genua und nicht Milano, Genobg. Auf einen Brief, der nach Inowrazlaw jetzt Hohen⸗ ſalza adreſſiert war, habe ein Beamter geſchrieben: Inow⸗ raglaw in Poſen ſei unbekannt.(Heiterkeit. Zuruf: Lächerlich!) Der Redner ſagt, die Remunerationsbeträge im Ausgabetitel A. und B. bedeuteten nichts anderes als eine Oſtmarkenzulage, Staatsſekretär Kraetke erklärt: Einzelfälle ſollte Vorredner beſſer an der zuſtändigen Stelle vorbringen, damit dort feſtgeſtellt werden könne, ob ein Unrecht vorliegt. Wir werden nie den Polen zuliebe unſere Grundſätze aufgeben, die wir im Intereſſe des Dienſtes und des übrigen Publikums für nötig erachten. Was den Inowrazlawer Fall anbetrifft, ſo erkläre ich, daß täglich tauſende Sendungen mit der Adreſſe Inowrazlap befördert werden. ** * Berlin, 25. Jan. Die Budgetlommiſſion des Reichstages beriet über die Forderungen zur Beſchleuntgung des Baues der Otabibahn bis Omaruru von 1 750 000 Mark. Kolonialdirektor Stübel erklärt gegenüber Müller⸗Sagan, es händle ſich hier lediglich um eine aus militäriſchem Grunde not⸗ wendige Beſchleunigung der Bahn. Schließlich wurde nach Annahme des Antrages Bachem die Forderung bewilligt. Die einzelnen Titel wurden nach kurzer Debatte genehmigt. Das Geſetz ſelbſt worde nach dem Antrag v. Elern und dem Zuſatzantrag auf die Paragr. 3 bezüglichen Aenderungen mit großer Mehrheit angenommen. Da⸗ durch wurde dem Reichskanzler für die bereits geleiſteten Ausgaben Indemnität erteilt. Bei der Beratung des Etats für die Expe⸗ dition in die ſüdweſtafrikaniſchen Schutzgebiete für 1905 wurden zu⸗ nächſt die Ausgaben anläßlich des GSingeborsnenaufſtan⸗ des im Betrage von 45 Millionen Mark bewilligt, ebenſo die weiteren Titel. Bei Titel 5 wurden von der für Bagger geforderten Summe von 800 000 M. nur 600 000 M. bewilligt. Bei dem außerordentlichen Etat wurden die Forderungen von 46 708 610 Mark für die Kolonialverwaltung und 64 500 M. für die Verwaltung des Kriegsheeres, ſowie 510 000 M. für die Reichspoſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung genehmigt. Beim außerordentlichen Etat für Südweſtafrika wurden die Titel der Zivilverwaltung, Kolonial⸗ dienſtzulagen und Penſionsgeſetz genehmigt. — ee e———— ů————̃ Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelben, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Lircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckeret. G. m. b..: Ernſt Müller. ————————— loſtet ſie nicht, ſondern umſonſt be⸗ kommt Jeder eine gutgehende Herren⸗ 400 Mark oder Da en⸗Remonlofr⸗Uhr welcher 400 Gut cheine von(ſoth's gemahlener Kernſeife an den Fabrikanten J. Gioth, Hanau, franko einſendet. —— der — le ier Mannheim, 28. Jauuar. General⸗Anzeigen FFPFFPPUFVVUVVVVVVVVVVVVVVV Volkswirtschaft. Vom Rheintſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 24. Jan. Auf dem Kohlenkuxenmarkt eröffnete die Berichtswoche in feſter Haltung auf die Hoffnung, daß der Arbeiterausſtand ſchon bald ſich ſeinem Ende zuneigen wülrde. Dieſe Hoffnung wurde getäuſcht, und es folgten umfangveiche Glatt⸗ ſtellungen, die zunächſt ſchlanke Aufnahme fanden, ſpäter aber bden Kursſtand ungünſtig beeinflußten, als die Unruhen in Petersburg neue Verkäufer an den Markt führten. Die Steigerungen der ganzen Woche gingen verloren, und in einzelnen Papieren wurden die niedrigſten Preiſe noch unterſchritten. Sehr feſt lagen bei Berichts⸗ ſchluß nur Ewald, die auf gute Nachfrage hin bis annähernd Mark 45 000 bezahlt wurden. Auch Langenbrahm behaupdeten bei Mark 10 850 ihre höchſten Kurſe, Große Umſätze fanden in Lothringen und Mont Cenis ſtatt, die zunächſt bis M. 21 400 bezw. M. 17 500 bezahlt wurden und damit bis M. 21 000 bezw. M. 17 000 nach⸗ geben mußten. Auch Graf Schwerin, Eintracht Tiefbau und Her⸗ cules konnten ihre höchſten Kurſe nicht behaupten, ſie ſchließen nach etwa M. 8700 bezw. M. 8550 und M. 8800 mit je M. 200 ſchwächer. Corſtantin der Große, König Ludwig, Königin Eliſabeth und Dorſt⸗ feld wechſelten zu ungefähr letzten Preiſen in mehreren Stücken ihre Beſitzer, während Friedrich der Große, Carolus Magnus unverändert im Angebot verharren. Auguſte Victoria verlaſſen nach meh⸗achen Schwankungen mit M. 8050 die Woche. Von mittleren und leichten Werten gingen Tremonia, Schürbank und Charlottenburg, Sieben⸗ planeten und Boruſſia zu etwas ermäßigten, dagegen Freie Vogel und Unterhofft, Alte Haaſe und Altendorf zu leicht gebeſſerten Preiſen in größeren Mengen um. Für Braunkohlenwerte zeigt die Unternehmung großes Intereſſe. Donatus und Brühl erfuhren bei ſtarder Nachfrage eine Steigerung von M. 450 bezw. M. 250, daneben waren Roddergrube bei M. 15 750 vergeblich geſucht, während Lucherberg und Schall⸗ mauer bei M. 1200 bezw. M. 2500 vielfach umgeſetzt wurden. Außerordentlich lebhaft geſtaltete ſich der Verkehr in Kali⸗ werten, von denen eine Anzahl mittlerer Papiere bei großega Um⸗ ſätzen erhebliche Steigerungen erfuhren. Die Führung übernahmen Alexandershall, Johannashall und Hohenzollern, die bei fortgeſetzter Steigerung einen Preis von M. 7450 bezw. M. 6400 und M. 8200 etreichten. Ihnen ſchloſſen ſich Juſtus 1 und Carlsfund an, die auf Nachfrage von erſter Seite bis M. 8200 bezw. M. 8475 bezahlt wurden. Ungleich geringer war das Intereſſe für Beienrode. Kaiſeroda, Burbach, Hedwigsburg und Wilhelmshall, die indeſſen bei regelmäßigem Geſchäft ihre vorwöchentlichen Preiſe behaupten und teilweiſe etwas erhöhen konnten. Zu erwähnen gleiben Wintershall, die eine Steigerung von M. 500 erfuhren, ohne daß bei dem knappen Material Umſätze zu Stande kamen. Auch Heldrungen ſtellten ſich auf den jüngſten Vorſtandsbericht um 150 Mk. höher. Der Verkehr in den kleinen Werten war weſentlich ruhiger und die Preiſe für Hanſa Silberberg, Siegfried 1, Schieferkaute und Günthershall neig⸗ ten eher zur Schwäche. Eine Ausnahme machten Bismarckshall, die bei intenſiven Käufen einen Preis von 1950 Mark erreichten. Am Wochenſchluß konnte ſich die feſte Tendenz der Mittelwerte nicht ganz behaupten. Es ſtellten ſich Gewinnverkäufe ein, die die ſtark geſtiege⸗ nen Kurſe um etwa 150 Mk. beeinflußten, wobei die Nachfrage ſchließlich ganz ausſetzte. Das Geſchäft in Grzkuxen verlief ruhig. Höher ſtellten ſich nur Wildberg und Altenberg, die bis 800 Mark bezw. 775 Mark ge⸗ fragt und bezahlt wurden, dagegen waren Apfelbaumerzug, Con⸗ cordia, Kuhlenbergerzug und Callerſtollen angeboten und niedriger. Viktorig Littfeld blieben gut behauptet. Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim. Die Grün⸗ dung dieſes Inſtituts hat heute in Mannheim ſtattgefunden. Das Aktienkapital beträgt 20 Millionen Mark. Die Aktien'ſind von den In⸗ habern der Firma W. H. Ladenburg u. Söhne in Mannheim umd von der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft in Berlin übernommen worden. Den Vorſtand bilden die Herren Gduard Ladenburg, Dr. Paul Ladenburg, Dr. Richard La⸗ denburg, W. Lindeck, ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied iſt Herren Geh. Kommerzienrat Carrl Ladenburg, Mannheim, Vorſitzender; Franz Urbig, Berlin, ſtellvertretender Vorſitzender; Ernſt Ladenburg, Frankfurt a..; Auguſt Ladenburg, Frankfurt a..; Rechtsanwalt Eruſt Baſſermann, Mann⸗ heim; Otto Ulrich, Frankfurt a..; Hermann Waller, Berlin. Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt wird der„Köln. Ztg.“ von hier geſchrieben: Auch der ſüddeutſche Markt iſt bei den immer ungünſtiger twerdenden Nachrichten aus dem Streikgebiet in der vorigen Woche von Unruhe ergriffen worden. Das auch von uns veröffentlichte Rund⸗ ſchreiben des Kohlenkontors hat ſeine beruhigende Wirkung auf die Verbraucher indeß nicht verfehlt. In der Tat ſind die Vorräte hier, in Rheinau und in Ludwigshafen groß genug, um bei einiger Beſchränkung auf das hieſige Intereſſengebiet wochen⸗ lang auszuhalten. Man darf heute ſogar noch darüber im Zweifel ſein, ob es überhaupt gelingen wird, die Lager ganz leer zu machen. Bei andauernd geſchloſſener Schiffahrt, alſo bei alleiniger Anwendung bde Transportgelegenheit durch die Bahn, wären dazu ſchon mindeſtens ſechs Wochen erforderlich, da die Möglichkeit der Bahnverladung in betriebstechniſchen Gründen ihre Grenzen hat. Man wird die Vor⸗ räte in den hieſigen und benachbarten Häfen mit 800 000 T. nicht zu hoch annehmen. Bei einer täglichen Verſendungsmöglichkeit von 15 000., die jedoch kaum erreicht werden dürfte, wären dazu über 50 Tage erforderlich. Es ſind zwar ſchon verſchiedene Schiffe von hier wieder nach Mainz, Guſtavsburg und der einen oder anderen mittel⸗ rheiniſchen Station zurückgegangen, aber dieſe Schiffe häktten ihre urſprüngliche Ladung noch an Bord, ſie ſind keineswegs hier erſt be⸗ laden worden. Bei aufgehender Schiffahrt nach dem Oberrhein würde es indes wohl nicht ausbleiben, daß die hieſigen Beſtände, die zum großen Teil für die oberrheiniſchen Häfen beſtimmt ſind, zu Waſſer nach dort übergeführt werden würden. Vom Oberſchleſiſchen Kohlenmarkt. Der„Schleſ. Ztg.“ zufolge gbahm in Hberſchleſten die Kohlenverladung in den letzten Tagen eine nie zuvor erreichte Höhe an. Da täglich 10—15 Laſtzüge mehr erforderlich ſind als gewöhnlich, ſind der Eiſenbahndireklion Kattowitz von der Direktion Eſſen zwölf Lokomotiven und faſt 200 Zugbeamte überwieſen worden. Berliner Kohlenpreiſe. Infolge des Streiks im Ruhrgebiet haben die Berliner Kohlenhändler den Preis für den Zentner Kohlen bereits um—.10 Pfennig erhöht. Die Gaswerke werden ihre großen Koks⸗ vorräte im Umſehen los. 8 Der Aufßſenhandel in Kohlen im Jahre 1904. Die Einfuhr von Steinkohlen belief ſich auf 7 299 042 Tonnen(i. V. 6 766 513.), ſiervon entfielen auf Großbritannien 5 808 032 T.(5 398 828.). Ausgeführt wurden 17 996 726 T.(17 889 934.) Steinkohlen, Oeſterreich⸗ungarn empfing hiervon 5 827 779 T.(5 658 974.), die Niederlande 5 114 626 T.(5 180 531.), Velgien 2647 382 T. weig 1 128 637 T.(1088 798.). Die Braunkohleneinfuhr be⸗ (7 962 123.), Koks wurde eingefſührt und ausgeführt 2 716 855 T.(2 523 351 * Herr Theodor Frank, Der erſte Aufſichtsrat beſteht aus den (2409 112.), Frankreich 1 186 775 T.(1078 048.), die Beſtechung von Angeſtellten. In der Sitzung der Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin vom 28. d. M. ſtand die von zahlreichen Handelsvertretungen angeregte Bekämpfung der Beſtechung von An⸗ geſtellten durch Lieferanten zur Beſprechung. Das Beſtehen eines weitgehenden Mißſtandes wurde zwar allſeitig anerkannt, jedoch hielt das Kollegium nicht für wünſchenswert, daß die Einführung neuer ſtrafgeſetzlicher Beſtimmungen zur Beſtrafung der Angeſtellten und der Lieferanten beantragt würde. Die Aelteſten beſchloſſen, die Intereſſenten durch eine detaillierte Darſtellung der geſamten Frage auf die zur Verfügung ſtehenden Mittel zur Bekämpfung des Un⸗ weſens hinzuweſſen. Der im Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes gebildete Sonderausſchuß für Hypothekenbank⸗ weſen hat ſeine Bemühungen um eine Verſtändigung üder den Umfang der im Pfandbriefgeſchäft zuläſſigen Vergünſtigungen ein⸗ geſtellt, weil von den dem Zentralverband angehörenden Hypotheken⸗ banken ſich nur eine Minorität mit dem Vorſchlag des Sonderaus⸗ ſchuſſes einverſtanden erklärt hat. Der Verband der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mineralraffinerie⸗ Intereſſenten hielt in Budapeſt eine Sitzung ab, in welcher die Ver⸗ handlungen über den Abſchluß mit der Vacuum⸗Oil⸗Companh vorge⸗ legt wurden. Der Verband des öſterreichiſch⸗ungariſchen Petroleum⸗ kartells hat von dem Abſchluß der Abmachungen Kenntnis genommen. Morgen wird eine zweite Sitzung ſtattfinden. Die Iſolatoren⸗Werke München, G. m. b.., teilen mit, daß ſie die offene Handelsgeſellſchaft Iſolatoren⸗Werke München, Müller u. Eppner, mit Aktiven und Paſſiven übernommen haben und als Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung unter der Firma„Iſolatoren⸗ Werke München, G. m. b..“ in bedeutend vergrößertem Umfange weiterführen werden. Als Geſchäftsführer wurden die Herren Robert Müller und Diplom⸗Ingenieur Ernſt Eppner beſtellt. Comptoir'Escompte de Mulhouſe in Mülhauſen i. G. Der Auf⸗ ſichtsrat ſchlägt der auf den 8. Februar einberufenen Hauptverſamm⸗ lung eine Dividende von 8 Proz.(wie j..) vor. Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft in Straßburg i. E. Das Geſchäftsjahr 1904 iſt, wie die Verwaltung mitteilt, günſtig ver⸗ laufen. Die Dividende, die im Vorjahr 5 Prog. betrug, iſt bis jetzt etwas höher in Ausſicht genommen. Die außerordentliche Generalverſammlung der Huldſchinsky'ſchen Hüttenwerke in Gleiwitz genehmigte einſtimmig den Fuſionsvertrag mit der Oberſchleſiſchen Eiſenbahnbedarfs⸗Aktiengeſellſchaft. Die Vierſener Akt.⸗Geſ. für Spinneret und Weberei kann bei M. 5602 Reingewinn wiederum keine Dividende verteilen.(Im Vorjahr ergab ſich ein Verluſt von M. 46 329, um den die Unter⸗ bilanz ſich auf M. 86 712 erhöhte.) Den Dortmunder Waggonfabriken gingen die Beſtellung von 5000 neuen Güterwagen für die preußiſchen Bahnen zu. Die Dort⸗ munder Union bekam davon einen weſentlichen Anteil. Bielefelder Maſchinenfabrik vorm. Dürkopp u. Co. Die General⸗ verſammlung genehmigte die Regularien. Ein Aktionär gab Proteſt zu Protokoll gegen die Feſtſetzung der Dividende auf 28 Proz.(i. V. 25 Proz.), weil dies zu niedrig ſei. Ueber die Ausſichten des laufenden Jahres wurde Auskunft weder verlangt noch gegeben. Die Deutſche Dauerbrotgeſellſchaft m. b. H. in Berlin, ein Un⸗ ternehmen mit M. 1 Million Stammkapital, befindet ſich in Schwie⸗ rigkeiten. Angeblich iſt der Konkurs bereits eröffnet. Von größerer Bedeutung für den Platz ſcheint dieſe Zahlungseinſtellung nicht zu ſein, da die Geſellſchaft im weſentlichen nur Lizenzverkauf betrieb, und die Anteile ſich noch in den erſten Händen befinden.“ Neue Aktiengeſellſchaft. Das Feld⸗ und Kleinbahnen⸗Unterneh⸗ men Arthur Koppel in Berlin iſt nunmehr, wie ſchon angekündigt, unter der Firma Arthur Koppel,.⸗G., in eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 9 Mill. Mark umgewandelt worden. Hiervon ſind 6 Mill. Mark voll, der Reſt von 3 Mill. Mark mit 25 Proz. ein⸗ gezahlt worden. Der Vorſtand der neuen Geſellſchaft beſteht aus den Herren Arthur Koppel, Paul Briske und Arthur Werther, Berlin. Telegramme. Geſellſchaft im Monat Dezember betrug M. 961321 gegen M. 967 108 im November und M. 801 182 im Dezember 190g. Frankfurter Effettenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) wWFrankfurt, 25. Jan. Günſtiger lautende Nachrichten aus Petersburg und die Ruhe und Beſonnenheit, mit der die meiſten Börſenplätze die Vorgänge in Rußland aufnahmen, gab auch heute Vevanlaſſung zu weiterer Feſtigkeit. Anſchließend an die feſten Abend⸗ börſen von Paris und London eröffnete die Börſe in feſter Haltung, welche beſonders auf dem Montanmarkte und in Fonds zum Aus⸗ druck kam. Die Paraphierung des deutſch⸗ ungariſchen Handelsver⸗ trages machte auf die öſterreichiſchen Werte einen guten Eindruck. Kreditaktien 1½ Proz. anziehend. Von Banklen zeigten Dresdener Bank, Handelsgeſellſchaft und Darmſtädter Bank in belebtem Verlehr, beſonders feſte Haltung. Montanwerte trotz weiterer Zunahme im Streikrevier anziehend; ebenſo Schiffahrt. Von Vahnen, welche ziemlich ruhig lagen, Meridional 2 Proz. höher. Ausländiſche Fonds feſt. Ruſſiſche Renten weſentlich beſſer und auf Rückkäufe höher. Die Meldung des kaiſerlichen Erlaſſes betreffend Errichtung eines Petersburger Generalgouvernements gab weitere Veranlaſſung hier⸗ zu. Inländiſche Fonds ruhig. Induſtriewerte feſt. Im weiteren Verlaufe Tendenz allgemein feſt. Der Schluß der VBörſe war kuhig; die Haltung günſtig. Nachbörslich Deutſche Bank und Zproz. Mexi⸗ kaner anziehend. Telegraämme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 24. 25. 5 24. 25. Amſterdam kurz 169 30 189 20 Baris kurz 81.325 81.338 Belaien„ 51 133 81.125 Schweiz. Plätze„ 81.0 81 05 Italien„ 8125 81 216 Wien„ 85 65 85 05 London„ 20.485 20.43 Napoleonsd'or 16.25 16.25 4 ang—.—„.— 5 Staatspapiere. A. Deutſche. 24 25 31½ Dſch. Reichsanl 101.80 11 85 4½ Oeſt. Silberr. 100,40 100.65 „„„ i,,. 3„„„ 99.75 80,0 Portg. Serie III(3 88 6415 3½ Pr. Staats⸗Anl. 101.55 101 95% dto. ßö 6455 64.80 31½%„„„ 101.85 101.95 4 Ruſſen von 1880 86.8 85 25 „„ 89 70 89.704½ r. Staatsr. 1905 8440 94.75 31½ Bad. St.⸗Obl. ſl.60 9,75 4 ſpan. ausl. Rente 90.50 90 50 31ʃ„„ M. 100— 1002[4 Türken v. 1903 87.— 57— 8iſ,„„ d0, 0 100 25 Türken Lit. B.—.— 4 bad. St.⸗A.„ 104 40 104 60 Türken unif. 86 60⁰ 87.25 3½ Bayern,„ 100 25 10035 Ungar Goldrente 99 75 100.— 3 89.50 89 80]f„ Kronenrente 98 25 98.45 103.20 108.25 4 bayer..,B. A. 2 104.5) 104 25 4 Heſſen 1899 o Gr. Heſſ. St.A. Ac..Gold⸗A.1887——.— Egyypter uniftzirte 106.20 106.20 5 Mexikaner äuß. von 1896 87.20 87.303 inn. 3295 23 10 Sachſen 88.20 88 95 4 Mh. St⸗A. 189—r.—.—4½ Chineſen 1898 92.— 92.— Bulgaren 91.10 91 60 .Aus ländiſche. ITamaulipaß 48.60 48 80 2 218 7 7 1 5 g0er Griechen 470 47 50] Verzinsl. Loſe. 5 italien. Rente 105— 1048 Oeſt. Loſe v. 1860 158 15 1e Oeſterr. Goldr. 101 80 101.95 J Türkiſche Loſe 129.80 * Herne, 25. Jan. Der Bruttoüberſchuß der Hibernia⸗ Ludwigshaf. Braueret! Bergwerks ⸗Aktien. Bochumer 286.25 236.80 J Hibernig—.—— Buderus 118— 11½ 50 Weſterr. Alkali⸗A. 253 20 258.78 Concordia 305.— 806 50] Oberſchl. Eiſenakt. 114 60 114.80 Gelſenkirchner 208— 22,50 Ver. Königs⸗Laura 25,30 255.— Harpener 209 80 210— Deutſch. Luxemb. V. 39.40 99.— Aktien induſtrienker Raterneymungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 110.30 110.10 Parkakt. Zweibr. 120.— 120.90 Heidelb Cementw. 137 50 135—Eichbaum Mannh. 155.50 154.80 Anilin⸗Aktien 445 25 445.50 Mh. Akt.⸗Brauerei 145.— 145.— Ch. Fbr. Griesheim 252.75 250.—Seilinduſtrie Wolff 100.— 100.— Höchſter Farbwerk 387— 390.—Weltz z. S. Speyer 100.50 100.80 Ver. Kunſtſeide 468.— 465.— Walzmühle Ludw. 169.— 169.— Verein chem. Fabrik%0— 300—Fahrradw. Kleyer 271.50 271.80 Chem. Werke Albert 268.— 271.50 Dürrkopp 436.— 438.— nccumul.⸗F. Hagen 218.— 210.— Maſch. Arm. Klein 94.— 93.— Acc. Böſe, Berlin 76.50 75—Maſchinf. Gritzner 211.40 210 50 Allg. Glek.⸗Geſellſch 280.75 229 70 Maſchinenf Baden. 188.— 188.50 Schuckert 137.10 187.80 Schnellprf. Frithl. 189.50 189.50 Lahmeyer 189.— Oelfabrik⸗Aktien 129.— 128.— Allg..⸗G. Siemens 178 50 179.] Zellſtoff Waldhof 259,.— 960.— Lederw. St. Ingbert———. ementf. Karlſtadt 121.— 121.— Spicharz 105 60 104.— Friedrichsh. Bergb. 119.— 120.— Privat⸗Diskont 27/ Prozent. Frankfurt a.., 25 Januar. Kreditaktien 210,30 Staats⸗ bahn 137.70, Lombarden 1730, Egypter—.—, 4 9% ung. Goldrente 100.—, Gotthardbahn 193.—, Disconto⸗Commandit 189 90, Laurg —, Gelſenkirchen 221.—, Darmſtädter 141 50, Handelsgeſellſchaft 168 80 Dresdener Bank 157 20. Deutſche Bank 234 80 Bochumer 30.25, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktten 211 20, Staatsbahn 187.50, Lombarden 17.80, Disconto⸗Commandit 190.10. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) WBerlin, 25. Jan. Auf geſtriges feſtes Ausland und heu⸗ tiges hohes Petersburg war die Börſe zu Beginn in beſſerer Ver⸗ anlagung. Deutſche Banken, Diskontokommandit, Dresdener und Ruſſenbank waren beſonders beſſer. Sonſtige Banken unverändert. Oeſterreichiſche Werte feſter. Bochumer, Dortmunder und Rhein⸗ ſtahl feſter. Kohlenaktien unregelmäßig. Reichsanleihe feſt. 1902er Ruſſen 1 Proz. höher. Auch 190Ser Ruſſen feſt. Türken feſt. Spanier unverändert. Banken zumeiſt preishaltend. Amerikaner behauptet. Schiffahrtsaktien feſt. Bei der hente beginnenden Ul⸗ timoregulierung ſtellte ſich der Satz auf 29 Prozent. Im Hinblick auf die in der letzten Zeit ſtattgefundenen ſtarken Realiſierungen iſt Material zur Schiebung nicht von Belang und es gewinnt den An⸗ kam wieder ein Poſten Reichsſchatzſcheine im Betrage von 15 bis 20 Millionen Mark zur Begebung. Bei Beginn in zweiter Vörſenſtunde Banken durchweg feſt und höher. Kohlenaktien auf Rückkäufe ſtei⸗ gend. Sonſtiges unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 25. Januar.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren Bank⸗ und Chem. Induſtrie⸗ Aktien ziemlich unverändert. Geſchäft fand ſtatt in Aktien der Ver. Speyerer Ziegelwerke zu 80 Proz. und in Aktien der Zuckerfabrik Waghäuſel zu 110,10 Proz. Sonſtige Notierun⸗ gen: Brauerei Eichbaum⸗Aktien 154,50 G. 155,50., Aktien⸗ Geſellſchaft für Seilinduſtrie 99 G. 100., Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien 85,70., Aktien der Pork⸗ land Zementwerke, Heidelberg 186 B. Obligationen. Pfandbriefe. Wchift 5 9/Rhein. Hyp. B. unk 1902 100.0 bf u. Seekransnor 7 75 alte M. 97.— bzſ 4%% Bad.Amilinent. Sodaf.105.— G 376„„unk.1904 97.— b44% Kleinſein, Heolbg..157. 5 87 5„ Kommunal 98.—;5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 100.— Städte⸗Anlehen.%% Bveyerer Nauhaus 8 Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.—86 3½ Freiburg i. B. 98 00 G47ſ/% Oberrh. Elektrizttäl 98.— 5 ae Karlsrube. J. 1896 90.800 4½%% Wfälz. enen 3½% Laßr v. J. 1902 98.20 Tonwerk.⸗G, Eiſenb. 101.0 4% Ludmigsbafen v. 1990 101.15 64½% Nuß. A. ⸗G. ellſtofff. 41½% Ludwighafen 100.5, GJ afdhof bei Pernau n 50 5 95 Uivland 104— 29 4% Herrenmühle G 00.— 4ů0⁰ Mannhe Oblig. 1901 101.50 G 4½0% %/%„ 1900 10.70 6 ſchleppſchiffaßrts⸗ef. 108.— 91%„„ 1885 99 20 6/4½% Mennh. Lagerhaus. 344„„ 1888 38.30 Geſell chaft 101.25 65 9„ 18de 28.20 Cf4½ Spenerer Ziegelwerke 102.80 W 97% 90„ 1904 98.80 bi4½% Südd. Drahlinduſetrr. 3½% Pirmaſenſer 98.— 5 Jgaldhof⸗Mannbeim 101.25 G Induſtrie⸗Obligation. 4i% Verein chem. Fabriken 102—K 4½0% Akz.⸗Gel. f. Sellindu⸗ 5 6 4% Zellſtofffabr Waldhof 104.10 ſtrie rückz. 105%6. 101.80 6 Aklien. Bauken Brief Geld Brief * Oberrhein. Bank—- 10 50%,, S. Weltz, Spever—.— 102 kfalt. Zank—.— 10 800„; Storch S. Pfälz. Hyp.⸗Bauk e eeee eee pf. Sp.au. Cdb. Land.—.— 134 Horme, Be. v. Oerige—.— 108.— Ahein. Creditbank—.— 143 5¼ Uflz. Preßß. n. Spfbr.—— 145.— Ahein. Hyp.⸗Bank—.— 198%0 Trausvort Südd. Bank—.— 108.50 u. Neriicherung. Giſfenbahnen H..(F. Nßſch. Seetr. ä Mannh. Dampfſchl. Pfälz Ludwiasbahn 5 „ Marban—.— 1488,. Nordbahn„Rilck⸗ n. Mitverf. Hellbr. Straßendahn „Aſſecutrranz Fontinental. Verf. Chem. In duſtrie. Nannh. Verſicherung 520— 515.— .⸗G. f. chem. Induſtr.—.—.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 435. Bad.Anil. u. Sodafbr. 444.——. Kllrtt. Transp.⸗Lerſ.—. Ch. m. Fab. Goldenhg.—.— 156.—- Indußirie. Verem chem. Fabrtken—.— 300—.⸗G. f Seilinduſfr. 100.— Verein D. Oelfabriken—.— 128 50 Dingler'ſche Mſchfbr.—.— Wſt..⸗W. Stamm—— 255.— 50„ Vorzug—.— 105.80 Brauereien Bad. Brauerei.— 181.250Karlsr. Maſchinenhau Binger Aktienbierbr. 45.——.— Päbmfbr. Haid u. Neu Durl. Hof vm. Higen—. 245.— Koſth. Cell.⸗u. Paplerf. Eichbaum⸗Brauerei 155 50 154.50 Mannh. Gum, u. Asb. lefbr. Rühl, Worms 104.50—.—Naſchfbr. Badenſa e.— 11I.—Bfälz. Näh. u. Kleinlein, Heidelberg Bortl.⸗Cement h Homb. Meſſerſchmitt Verein Fr Mannh. Bf„Geiſel Moß ſchein, daß das Geſchäft ſich in engen Grenzen halten dürfte. Heute 1 aller Fahrzeuge erſchienen. „Woghlauf noch getrunken“ FIrl Schöne, eine der begeiſterten Anhängerinnen des Schnau⸗ 8. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. Janmer. —— Vereins⸗Zeitung der Stadt Mannheim und Umgebung. In der„Vereinszeitung für Mannheim und Umgebung“ werden alle Berichte über Verſamm⸗ lungen, Feſtlichkeiten und ſonſtige Veranſtalt⸗ ungen der Vereine und Geſellſchaften ver⸗ öffentlicht. Mannheim. In der Generalverſammlung(Jauuarverſammlung) des Mittel⸗ rheiniſchen Fabrikanten⸗Vereins wurde zunächſt die Rechnung für 1904 vorgelegt. Nachdem hierüber erſtatteten Bericht haben die Einnahmen im verfloſſenen Jahr 16 634,38 Mk. und die Ausgaben 6278,03 Mk. betragen. Der Voranſchlag weiſt in Einnahmen den Betrag von 16 746,35 Mk. und in Ausgabe den Betrag von 7350 Mk. auf. Der vor⸗ anſchlagsmäßige Ueberſchuß beträgt demnach 9396,35 Mk. Die Neuwahl des Vorſtandes wurde vorgenommen. Einſchließlich der durch Kooptation zugezogenen Herren ſetzt er ſich für das laufende Jahr wie folgt zuſammen: Kommerzienrat Richard Abenarius⸗Gau⸗Algesheim; Dr. L. Beck⸗Biebrich a. Rh.; Dr. G. von Brüning⸗Höchſt a. Main; Direktor Brunk⸗Ludwigshafen a. Rh.; Geh. Kommerzienrat G. Dyckerhoff⸗Biebrich; Kommer⸗ zienrat F. Fehr⸗Flach⸗Wiesbaden; Direktor Hering⸗Guſtavs⸗ hurg b. Mainz; Kommerzienrat Heyligenſtaedt⸗Gießen; Kom⸗ merzienrat Georg Heyne⸗Offenbach; Direktor Hummel⸗Hochheim. A..; Direktor Kohn⸗Frankfurt a..; Kommerzienrat Hans Kopp⸗Frankenthal; Kommerzienrat P. Melchers⸗Mainz; Her⸗ mann Mohr⸗Mannheim; Direktor Pauli Frankfurt a..; Joſef Reinach⸗Mainz; Stadiverordneter Wilhelm Römheld⸗ Mainz; Direktor ÜUgé⸗Kaiſerslautern; Kommerzienrat E. Weis⸗ müller⸗Frankfurt a..⸗Bockenheim; Dr. von Voß⸗Darmſtadt. Zum Vorſitzenden wurde Herr Dr. L. Beck⸗Biebrich und zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Herr Geh. Kommerzienrat Guſtab Dyckerhoff⸗Biebrich; zu Rechnungsreviſoren die Herren Oskar Schimmelbuſch⸗Kaiſerslautern und Direktor Ugé⸗Kaiſerslautern wiedergewählt. Darnach berichtete Herr Profeſſor Dr. Gothein⸗Heidelberg über„Eiſenbahntarifreformen und ihre Hinderniſſe“ Nach Erſtattung dieſes Berichts brachte Herr Ingenieur Schubbert⸗Frankfurt a. M. eine Entſcheidung des preußiſchen Kammergerichts betreffend die für Dampfkeſſel vorgeſchriebene zweifache Speiſevorrichtung zur Sprache und regte eine Stellungnahme zu derſelben an. Die Angelegenheit wurde dem Vorſtand zur weiteren Behandlung überwieſen. Winterfeſt des Rheiniſchen Automobilclubs. In den goldenen Saal des Apollotheaters hatte für den verfloſſenen Samstag der Rhein. Automobilklub ſeine Mit⸗ glieder und Freunde mit ihren Damen zuſammenberufen und gahlreich waren die Verehrerinnen und Verehrer des modernſten Wohl an 300 Perſonen mögen es geweſen ſein, die mit Spannung den Darbietungen entgegen⸗ ſahen. Der prächtige Saal bot im Verein mit den vielen in heller Balltoilette erſchienenen Damen, zu der der ſchwarze Frack der Herren den Grundton gab, ein herrliches Bild. Herr.⸗A. Dr. Seelig, der Vizepräſident des Klubs, hieß in Begeiſterung erweckender Anſprache alle die vielen zum Feſte Erſchienenen willkommen. Der Ballſaal ſei allerdings nicht das Feld der Automobiliſten, die Landſtraße ſei ſein Eldorado. Da aber der Winter alles in Banden geſchlagen, ſo freue man ſich an der Vereinigung gleichgeſinnter echter Sportsleute in trautem Beiſammenſein und hoffe wieder auf den Frühling, der trotz der behördlichen Schwierigkeiten wieder echte Autlerfreuden bringen werde. Er rufe all' den Gäſten des Abends ein echtes, markiges Auto Heil zu. Die Feſtleitung hatte im Verein mit liebenswürdigen Künſtlerinnen und Künſtlern ein wahres Eliteprogramm zuſammengeſtellt, man kann wohl ſagen ein Programm, wie es unſerer Vaterſtadt ſelten beſchert iſt; gaben doch alle das Beſte, was ſie hatten und nicht etwa in der kalten Art des großen Konzertes, ſondern mit der Wärme der echten und Verehrung für die Sache. Kunſt und Technik erſchmolzen ſich zu reiner Harmonie und auch der ferner Stehende hatte das Gefühl, allda herrſche edle Begeiſterung und wahre Sportsfreude. Benz, die Tochter des Erfinders des Automobils, mit einem Das lange Programm eröffnete Frl. M. Violin⸗Solo. Vieuxtemps' Reverie gelang ihr ausgezeichnet. Strich und Bogenführung und perlende Läufe ließen auf beſte Schulung ſchließen. Am Klavier ſaß Frl. Otto, die ihren Hatt mit Bravour durchführte. Als ein Klaviervirtuoſe beſter Form erwies ſich Herr Hugo Kander, der durch Technik brillterte und deſſen hervorragende Begabung umſo mehr hin⸗ riß, als der Virtuoſe alles aus dem Kopfe ſpielte. Zwei reizende Lieder ſang Frl. Fladnitzer, das„Strampelchen“ ſprach beſonders an. Ihr Aufttreten war umſo höher zu ſchätzen, als die beliebte Künſtlerin ſich die Zeit für den R..⸗K. von einer Anderweiten Verpflichtung abknapſte. Der jugendliche Tenor Herr VBogelſtrom erntete mit Siegmund's Liebeslied aus der„Walküre“;„Liebesſeligkeit“ von Wernicke und Schumanns vielen Beifall, den ihm übrigens ferl, lebhaft ſtreitig machte. Sie habe, wie im Vorjahre, den ogel abgeſchoſſen, trotz der„verwechſelten“ Puppenmigräne, meinte der Vizepräſident in ſeiner Dankesanſprache. Die Land⸗ partie des Herrn Hofſchauſpieler Möller brachte urkräftigen JZumor, ihr mußte noch eine eigene Dichtung Möllers folgen. ehr hübſch war ein Ballett, ein Oberländler, getanzt von den amen Frl. Wratſchko und Frl. Harprecht, den erſten Sternen unſeres Balletts, wie Frl. Reibold, es mußle auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden. Ein Gaſt, Herr Lehmann, ſang einige Ueberbrettllieder, und zum Schluß des Rieſenprogramms gab Herr Siegw. Gentes noch einige Proben ſeiner Kunſt.„Sturm an der Nordſee“ von J. Wolff war eine Rezitation, wie ſie wohl nur Gentes mit ſeinem gewaltigen Stimmaterial bieten kann. Herr Bläſer aus Worms führte auf der weißen Leinwand neben allerlei Scherzen und ernſten Dingen kinematographiſche Originalaufnahmen des Gordon⸗Bennett⸗Rennen bei Homburg vor; die Rennwagen auf der Stadtwage, intereſſante Szenen auf der Kontrollſtation in Limburg mit Jenatzy im Vordergrund, die Tribüne in Hom⸗ burg bei Eintreffen des Siegers Therry und die Rennwagen im Tempo von etwa 140 Klm. gufgenommen. Es war ein Abſchluß eines Programms an einem dem Automobil zu Ehren abgehal⸗ tenen Feſtabend, wie ihn packender kaum die kühnſte Phantaſte erſinnen kann. Herr Bläſer gab ſelbſt die Erläuterungen, ihm dankte die lautlos hörende und geſpannte Verſammlung durch minutenlanges Händeklatſchen. Herr Dr. Seelig, der ſchon im Laufe des Abends allen Mitwirkenden gedankt hatte, machte im Verein mit Herrn A. Hartmann und Herrn Neu⸗ maier die Honneurs, ihnen darf im Verein mit Herrn Hof⸗ ſchauſpieler Kökert die Anerkennung für das Gelingen des Abends nicht verſagt werden. Es war, wie ſchon erwähnt, eine Abendunterhaltung, wie ſie unſer liebes Mannheim wohl nur vereinzelt aufzuweiſen hat. Der anſchließende Tanz hielt die durch die exquiſiten künſtleriſchen Genüſſe begeiſterten Anweſen⸗ den noch lange zuſammen. Möge der R..⸗K. im laufenden Jahre auf ſportlichem Gebiete ebenſolche hervorragende Erfolge erringen, wie auf geſellſchaftlichem. Das ſei unſer Wunſch. Auto Heil! Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. Am letzten Freitag abend hat Herr Lacroix den zweiten Vortrag über Hebbel gehalten. Das Thema hieß:„Hebbels Weltanſchauung und Kunſtlehre“, Auch Hebbel hat ſeinen Schwerpunkt erſt nach Kämpfen und Schwanken gefunden; auch er mußte ſich durch troſtloſen Peſſimusmus hindurcharbeiten; als ein männlicher, aufs Poſitive gerichteter Geiſt kam er bald hin⸗ durch. Im Zentrum der Welt erkannte er die ſittliche Idee, wovon die jeweils herrſchende Sitte nur eine Stufe der Entwickelung iſt. Dieſe Idee kann nämlich nicht an ſich im Leben erſcheinen; ſie ſtellt ſich dar, auseinander gezogen in die vergänglichen Einzelerſchein⸗ ungen. Zweck des Individuums iſt die Verwirklichung der ſittlichen Idee. Hierzu hat das Individuum eine an ſich unbegreifliche Frei⸗ heit. Statt aber mit dieſer Freiheit der Idee zu dienen, dient das Individuum ſich ſelbſt; es dehnt ſein Ich über das ihm zukommende Maß aus. Das iſt ſeine„Maßloſigkeit“, ſeine Schild der ſittlichen Idee gegenüber, die nur durch den Untergang des Individuums ge⸗ ſühnt werden kann. Dieſer Gedanke vom iſchen Dualismus der Welt iſt der Grundgedanke von Hebbels eltanſchauung. Im Untergang kann das Indibiduum eine geläuterte Anſchauung bon ſeinem Verhältnis zur Idee gewinnen. Es kann einſehen, daß es ſich der Idee unterzuordnen habe. Durch dieſe freiwillige Unter⸗ „Dem All ſcheint nur ein einziger ordnung iſt die Idee verſöhnt. Gedanke zugrunde zu liegen: der einer gänzlichen Entfremdung bis zum Haß und eines Zurücklehrens in ſich ſelbſt durch die Liebe.“ Dieſes Leben darzuſtellen iſt Aufgabe der Kunſt. Sie veranſchaulicht das Unendliche an der einzelnen Erſcheinung. Am vollkommenſten vermag dies das Drama. Deshalb iſt es die höchſte Kunſtform. Das Drama hat ein Seiendes und ein Werdendes zum Inhalt. Das Seiende iſt eben das zwieſpältige Verhältnis des Einzelnen zum All, die Verſchuldung des Individuums und die Verſöhnung der ſittlichen Idee. Das Werdende iſt die Entwickelung des Charakters, wie er in dem unvermeidlichen Kampfe mit der Idee Form und Schwerpunkt gewinnt. Den Gedanken vom Dualismus der Welt hat Hebbel nicht ſpitzfindig ausgeklügelt. Er hat ihn gewonnen aus dem fauſtiſchen Zwieſpalt der eigenen Seele. Seine Perſönlichkeit, Weltanſchauung und Kunſtlehre bilden ſomit einen geſchloſſenen Ring, Hebbel durfte mit Recht von ſich ſagen, daß er zu den Geiſtern gehöre, die ſich aus ſich ſelbſt beſtimmen. Die Maunheimer Turngeſellſchaft hielt heuie vor acht Tagen ihre alljährliche Hauptverſam m⸗ lung ab, welche äußerſt zahlreich beſucht war und einen ſehr an⸗ regenden Verlauf nahm. Der zweite Vorſitzende, Herr S. Friedr. Kuhn, hieß die Mitglieder willkommen und geda U. d. zunächſt des Wegganges des ſeitherigen 1. Vorſitzenden, Herrn Valentin Buſſch, der bekanntlich zum Bürgermeiſter der Stadt Singen er⸗ wählt worden iſt, und in dem der Verein einen hervorragenden Leiter berlor. Die dann verleſenen Verwaltungs⸗, Turn⸗ und Kaſſenberichte entrollten ein ſehr erfreuliches Bild gedeihlicher Weiterentwickclung. Die Mitgliederzahl iſt von 219 auf 2 48 geſtiegen, der Turnbeſuch — auch der Jugendabteilung— weiſt eine bedeutende Steigerung auf. Insgeſamt turnten in 204 Turnzeiten 7476 Perſonen. Auch die errungenen ehrenvollen Erfolge, ſo namentlich beim 1. Gauturn⸗ feſt des Städtegaues Mannheim⸗Ludwigshafen, zeugen von ernſter turneriſcher Arbeit unter bewährter Leitung. Des bpeiteren wurde in gefellſchaftlicher Beziehung viel geboten; fröhliche Kneipen, herr⸗ liche Turnfahrten, ein wohlgelungener Ball und verſchiedene andere Vereinsfeſtlichkeiten trugen dazu bei, das Jahr 1904 zu einem in allen Teilen befriedigenden zu geſtalten. Nachdem dem ſeitherigen Vorſtand für ſeine aufopfernde Tätigkeit der Dank der Mitglieder übermittelt und dem Kaſſenwart Decharge erteilt worden war, ſchritt man zur Neuwahl, die folgendes Ergebnis hatte: 1. Vorſitzender Prof. Dr. Friedr. Röſſch, 2. Vorſitzender S. Friedr. Kuhn, 1. Turnwart Bernhard Maher, Turnwat Auguſt Weczera, 1. Schriftwart Karl Fritſch, 2. Schriftwart Alex. Boske, Kaſſen⸗ wart Jakob Krumb, Redewart Otto Schneider, Zeugwart Otto Frank, Beiſitzender Wilhelm Biſſinger. Von ſonſtigen Beſchlüſſen iſt noch zu erwähnen, daß die Gründung einer Sänger⸗ abteilung, welche neben der beſtehenden trefflichen Hauskapelle zur Verherrlichung der Feſtlichkeiten und Kneipen beitragen ſoll, in die Wege geleitet wird. Der diesjährige Ball findet am 11. Februar im Friedrichsparkſaal ſtatt. Der neugewählte Vorſitzende, eine in Turnerkreiſen weit und breit rühmlichſt bekannte Perfönlich⸗ keit, übernahm ſein Amt mit dem Verſprechen, nach beſten Kräften zur Förderung des Vereins beitragen zu wollen. Er gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß ihm und dem Geſamtvorſtand ſeitens der Mit⸗ glieder die nötige Unterſtützung zuteil werden möge und ſchloß ſeine Ausführungen ſowie die Verſammlung mit einem begeiſtert auf⸗ genommenen„Gut Heil“ auf das fernere Blühen und Gedeihen der Mannheimer Turngeſellſchaft. Die Geſellſchaft„Fidelio“ Mannheim E. V. hielt am Samstag, 14. Januar ihre diesjährige Hauptmit⸗ gliederberſammlung in ihrem Lokale fI 7, 8 ab. Nach der Eröffnung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Phil. Heß, er⸗ ſtattete der Kaſſier und Rechnungsführer, Herr Leiß, Bericht, welcher von einer regen Tätigkeit des Verwaltungsrates Kenntnis gab. Der Ehrenpräſes Vereins, Herr dankte dem Verwaltunk die zufriedenſtellende Regelung k Bei der darauffolgenden Vorſtan Ph. Heßlals 1. Präſident, J Phil,. Gruber als Sehri Traub als Vergnügungsk und Jak. Hammer als 2 diberſer Ver nung ihren Abſchluß. Liederhalle Mannheim. im Namen der Mitglieder für Geſchäfte im vergangenen Jahre. hl wurden gewählt: die Herren utmerſtein d Präſident, Lud. Loiß als Kaſſier, Phil. r, Guſt. Kooß als 1. Reviſor Durchbeſprechung Jahr fand die Tagesord⸗ 11 0 Scalbaues ſucht. Die Die am Sonntag nachmittag im kleinen S beranſtaltete Unterhaltung war ſehr ſtark rührige Vergnügungskommiſſion hat es auch diesmal verſtanden, mit einem ganz erquiſiten Prögramm aufzuwarten. on der erſte Chor„Des Sängers Luſt“, der ſich aus belannten Melodien zu⸗ ſammenſetzt, fand ſtürmiſchen Beifall. Die darin vorkommenden Soli wurden durch die Herren Wilh. Müller(Teuor) und Alez Häffnenr, Baß) ſehr anſprechend zu Gehör gobra Eine Glanz⸗ leiſtung bot letzterer durch Vortrag des Liedes„Hinſiter“, niit welchem ihm Gelegenheft geboten war, ſeine pre 9 Unfttel, beſonders in der Tiefe, zu entfalten. Große Heiterkeit erzie Karl Holzwarth, Doppel⸗Quartett, durch die hum einem komiſchen Vortrag„S' Bl hr“ hatten ſich zwei rühmlich bekannte Humoriſten, die Herren F. Wolff und Ehreunfriez Maher zu gemeinſamem Wirken zuſammengefunden. wohnt, gelang es ihnen, die Lachr eln der Bewegung zu halten. Als Coupl Art der Vorführung, In Wie gez Anpeſenden in ſteler iſten zeichneten ſich aus de Herren Fritz Weinreich, Wendling und C. Bren nep. Den Vogel ſchoſſen aber die Herren Carl Müller, Carl Breus ner, Rauchenberger und Fr. Brenner mit der Aufführung des Singſpiels„Der Sänger vor Gericht“ ab. Sowohl die Dar⸗ ſtellung als das Zuſammenſpiel zeigte, daß ſich die Genannten mit großer Hingabe dem Studium dieſer Nummer gewidmet hätten, Die Liederhalle kann mit' Stolz auf dieſe Veranſtaltung Zuriſch⸗ blicken. Der Fußballklub Vietoria 1897 Mannheim feierte am Samstag, 14. Jan. in der„Bäckerinnung! ſein W eih⸗ nachts⸗ und Stiftungsfeſt. Die Veranſtaltung nahm einen 7 außerordentlich ſchönen Verlauf und legte das beſte Zeugnis ab von dem Geſchick der Arrangeure ſowohl als auch von dem Können der Mitwirkenden. Nach der ſauber und präzis vorgetragenen Ouber⸗ türe zu„Dichter und Bauer“, e Anſprache d Reigen der Darbietungen mit einem erg bollen Weihnach Quartette, Zithe des Mannheimer Damenzitherkranzes, wechſelten mit humoriſtiſchen Darbietungen in bunter Reihenfolge. Dazu kamen zlvei ſorgfältig einſtudierte der kleinen Soubrette Georgine, die mit gewohnetet Kunſtfertigkeit ihren Part ausführte. Was geboten wurde, wpgt tadellos und man käme in Vexlegenheit, wollte man das Schönſte nennen. Ganz beſonderen Eindruck machte der„Schwur ruf Vic⸗ toria“. Eine Anzahl Mitglieder in Sportkoſtüm wiederholten dahe unter Senken gelbroter Fahnen den Refrain des Schwurliedes, das von einem Männerquartett geſungen wurde. Alles in allem ge⸗ nommen, hak ſich die Victoria durch die vorzügliche Ausf ührung ihrez ebenſo reichhaltigen wie gewählten Programms als in jeder Be⸗ ziehung leiſtungsfähig erwieſen und wir wünſchen darum, daß die wohlgelungene Feier dem Sport im allgemeinen und der Vickorig im beſonderen recht viele neue Anhänger getwpinnen möge. Vortrag im Pfälzerwald⸗Verein. Der am Montag abend im großen Saale des Geſellſchaftshauſes auf Einladung des Pfälzerwald⸗Vereins ſtattgefundene Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Conwentz, Direktor des Weſtpreußiſchen Provinzialmuſeums in Danzig, über Schu tzder Naturdenk⸗ mäler hatte ſich eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen, Nicht nur aus hieſiger Stadt, ſondern auch aus der Pfalz, Baden und Heſſen war eine ſtattliche Zahl von Freunden der Natur und des Pfälzerwaldes im beſonderen, an ihrer Spitze Se. Exzellenz Herr Regierungspräſident Ritter von Neu ffer, Se. Exzellenz Herr Wirkl. Geheimer Rat von Neumaher und der Vorſitzende des Hauptausſchuſſes, Herr Oberforſtrat von Ritter, zuſammen⸗ geſtrömt, um den hochintereſſanten Ausführungen des bahnbrechenden Forſchers zu folgen. Wir geben aus deren reichem Inhalte in Kürze folgendes wieder: Die natürliche Landſchaft, ihre Tier⸗ und Pflan⸗ zenwelt, iſt in ihrem urſprünglichen Beſtande an vielen Orten teils aus wirtſchaftlichen Gründen(Melioration, Nutzung und Induſtrie) erheblich gefährdet, ſo daß ſie eines wirkſamen Schutzes dringend bedarf. Als Hauptaufgaben zur Erreichung dieſes Zweckes er⸗ ſcheinen zunächſt Inventariſierung der beſtehenden Naturdenkmälor (nach Verwaltungsbezirken geordnet, wie ſie z. Zt. in Preußen ig der Durchführung begriffen und in einzelnen Provinzen auch bereits durchgeführt iſt), Sicherung derſelben im Gelände und Bekannk⸗ gezeichnet ſind.) Zur Durchführung dieſer Aufgaben läßt ſich nun Vereinen, insbeſondere auch Touriſtenvereinen), der Verwaltung (Maßnahmen der Gemeinden, der Einzelſtaaten des Reiches öder internationale Vereinbarung) und endlich der Geſetzgebung. Jahl⸗ reiche in den Vortrag eingeflochtene Beiſpiele und eine Fülle von prächtigen Lichtbildern(ſämtlich Originalaufnahmen des Vortra⸗ genden), um deren wohlgelungene Vorführung ſich Herr Löwen⸗ herg beſonders verdient machte, erläuterten den Vortrag, der dem Redner den wohlverdienten Beifall des ganzen Auditoriums eintrug. Möge ihm dieſer Beifall ein Beweis ſein, daß ſeine Beſtrebungen auch in der Pfalz bereits fruchtbaren Boden gefunden haben. Der Pfälzerwald⸗Verein wird keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, fült die Erhaltung der urſprünglichen Landſchaft jebderzeit mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln einzutreten und insbeſondere auch in ſeinem Vereins⸗Organ„Der Pfälzerwald“, das demnächſt ein gis⸗ führliches Referat über den Vortrag bringen wird, den Schutz der Naturdenkmäler nach Kräften zu fördern. Der Zentral⸗Verein für Stenotachygraphie Maunheim⸗Ludwigshafen hielt Ende Dezember für ſeine unteren Uebungsabteilungen ein Wettſchreiben zu 60, 80 und 100 Silben pro Minute ab, Die anläßlich eines ſchön verlaufenen Ausfluges nach Feudenheim vorgenommene Preisverteilung brachte folgendes Reſultat: 1. Ab⸗ teilung, 60 Silben pro Minute: 1. Preis: Frau Ida Schweigert, 2. Preis: Herr Erhard Auerhahn, lobende Anerkennung: Herr Emil Schweizer. 2. Abteilung, 80 Silben pro Minute: 1. Pr.: Herr Georg Schmitt, 2. Preis: Frl. Luiſe Beyſel, 8. Preis: Herr Friedrich Gänshirt, lobende Anerkennungen: die Herren Karl Lang und Oskar Richter. 3. Abteilung, 100 Silben brg Minute: 1. Preis: Herr Julius Martin, 2. Preis: Herr FJoſef Unſöld, 3. Preis: Herr Ludwig Schröder, lobende Anerken⸗ nung für eine ſehr gute Arbeit außer Wettbeſperb: Herr Karl Sohez. Die Uebungsabende des Vereins finden jeweils Dienstags bon halb 9 bis halb 11, die Unterrichtsſtunden Freitags von halb 90 bis halb 10 Uhr im Nebenzimmer der„Neuen Schlange“, p 3, 18 ſtatk. Schriftgenoſſen ſind ſtets willkommen. Secltenhejm. Der Militärverein Seckenheim beranſtaltete am verfloſſenen Samstag Abend zu Ehren ſeiner Vete ranen in den Lokalitäten des„Kaiſerhofes“ eine kleine Feiet zur Erinnerung an die Stägige Schlacht bei Belfort. Die Räume waren in kurzer Zeit bis zum letzten Platz beſetzt. Nach einem bon der Kapelle Seckenheim vorgetragenen Muſikſtück ergriff Herr Vor⸗ ſtand Mendel das Wort, um den Anpeſenden für die zahlreiche Beteiligung an dieſem patriotiſchen Gedenktag zu danken. Ein kürzer Rückblick auf jenes he Truppen gekämpft, Gut und Blut für das Vaterland geopfert hätten. Deshalb ſei man heute abend zuſammengekommen, um dieſen unſere badiſchen Truppen ſo hochwichtigen Tag zu feiern, an welchem aiich die Veteranen des Vereins ruhmpollen Anteil hätten. Sein Hoch galt der Einigkeit. Obwohl ein offizielles Programm nicht auf⸗ geſtellt war, gab es doch ſo viele und abwechslungsreiche Darbiefungen, daß die ſchönen Stunden nur allzuraſch dahineilten. Während der Feier ging, von Kamerad Philipp Krug⸗Mannheim folgendes Telegramm ein:„Gruß aus Mannheim zur Belfortfeier. Männer ſeid frei und ſtolz, die einſtens bei Belfort ſchlugen, geſchnitzt aus ſtem deutſchen Holg, die dort nur VBadens Farben trugen. Ruft; iße Ringen laſſe uns erkennen, wie tapfer unſere 8 1. Vorſitzenden und einem Prologe eröffnete der beſtbekannte Herr Baſtiau den fenden und wirkungs⸗ iniger Damen und flott geſpielte Theaterſtücke, ſowie einige Niedek In mlichſt ufried ie ge⸗ ſtetet 5 Dik Inez. en;⸗ chrung Dar⸗ n mit haätten urück⸗ eih⸗ einen b von n der Juber⸗ ſenden u den Ungs⸗ damen hltetet „war hönſte Vic⸗ Daßel „ das n ge⸗ ihres Be⸗ iß die ig int 7 Mannheim, 25. Jannar⸗ General⸗Anzeiger. 7. Seite. Euch der Kaiſer morgen wieber, kehrt nur zurück als deutſche Steger. Etner vom eiſernen Kreug. Nach einem weiteren Muſikvortrag brachte Kamerad Philipp Volz II, ehem. Vorſtand des Vereins, in beredten und zu Herzen gehenden Worten das Hoch auf die Veteranen aus, das begeiſterten Widerhall fand. Veteran Lochbühler dankte in herzlichen Worten namens der Veteranen für die Ehre, we ihnen heute zuteil wurde und beſonders für die Ausführungen f Vorredners. Sie hätten damals nur ihre Pflicht getan, wie er üb zeugt wäre, daß auch die jüngere Generation, ſollten wir jemals wieder bedroht werden, dies tun würde. Er gab alsdann eine Schilderung perſönlicher Erlebniſſe während des Krieges. Die An⸗ weſenden folgten mit vielem Intereſſe den Ausführungen des Redners, deſſen Hoch auf den Großherzog ſtürmiſche Aufnahme fand. Die von der Muſik intonierte Großherzogshymne wurde ſtehend mitgeſungen. Ein Doppelquartett des Männergeſang⸗Vereins brachte einige paſ⸗ ſende Lieder wirkungsvoll zum Vortrag und erntete damit reichen Beifall. Es ſprachen alsdann noch Kamerad Oberlehrer Karle, Veteran Kaufmann Jakob Seitz und Herr Karl Winkler. Der Vorſtand des Männergeſangvereins, Herr Möll, trug das Gedicht „Die Fahne der 61er“ und Kamerad Leonhard Rudolf den Vete⸗ ranengruß vor. Der 2. Vorſtand, Kamerad Leopold Schaffner, brachte das Hoch auf den Kaiſer aus, in welches die Verſammelten begeiſtert einſtimmten. Die Muſik intonierte alsdann die Kaiſer⸗ hhmmne welche ſtehend mitgeſungen wurde. Mitternacht war längſt vorüber, als man ſich zum Gehen anſchickte. Herr Mendel nahm noch Veranlaſſung, allen Anweſenden und beſonders jenen zu dauken, die zum guten Gelingen der Veranſtaltung beigetragen haben. Den Kameraden, insbeſondere aber den Veteranen, wird dieſer ſchöne, von echt patriotiſchem Geiſte getragene Abend noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Oſtersheim. Die kürzliche Generalverſammlung des Militärvereins Oftersheim war gut beſucht. Rechner Siegel trug den Kaſſenbericht vor, woraus zu entnehmen, daß die Einnahmen 2057.80., die Aus⸗ gaben 1891.71 M. betrugen, ſomit ein Ueberſchuß von 166.09 M. vorhanden iſt. Nachdem der Rechner entlaſtet war, wurde zur Neu⸗ wahl des Vorſtandes geſchritten. Dieſe ergab einſtimmige Wahl der ausſchefdenden Mitglieder. Nachdem die Frage des diesjährigen Kaiſerballs erledigt war, trat die allgemeine Unterhaltung in ihre Rechte. Hauptlehrer Frey gedachte der eben wiederkehrenden Tage vor Belfort und brachte ſchließlich ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Großherzog aus. Auch des einen Verſtorbenen und des Vorſtandes wurde gedacht. Zwiſchen hinein wurden Lieder ge⸗ ſungen und auch Vorträge der Gebr. Siegel ernteten großen Beifall. nes Eine landwirtſchaftliche Beſprechung ſand kürzlich in Oftersheim im„Adler“ ſtatt. Sowohl von Ofters⸗ heim als auch von Schwetzingen, Brühl, Rheinau und Rohrhof hatten ſich Intereſſenten eingefunden. Herr Oberamtmann Wendt eröffnete die Verſammlung und begrüßte in erſter Linie Herrn Landwirtſchaftsinſpektor Kuhn und Herrn Landwirtſchaftslehrer Württenberger von Ladenburg. Herr Inſpektor Kuhn hielt darauf einen ſehr intereſſanten Vortrag über die Spargel⸗ kultur, die hauptſächlich in unſerem Sandboden einen Ertrag abwirft, wie leine andere Pflanzung, und beſprach ſodann die ver⸗ ſchiedenen Sorten und insbeſondere die Düngung. Nach einer Auf⸗ ſtellung wurden im Jahre 1901 auf Gemarkung Schwetzingen 124 Hektar Spargel gebaut. In der Zwiſchenzeit hat der Spargelbau eher zu⸗ als abgenommen. Eine Düngung der Spargel bald nach dem Abernten ſei ſehr zu empfehlen, auf einen Stock 40 Gramm Chiliſalpeter oder Melaſſe mit Jauche. Auch der Stallmiſt ſoll im Herbſt in der richtigen Tiefe angewandt werden, denn eine zu tiefe Düngung verfehle ihren Zweck. Bei ſchwerem Boden ſei eine Kalk⸗ düngung das beſte. In längerer Ausführung verbreitete ſich Redner auch über die Spargelſchädlinge und empfahl die ſtrikte Befolgung der beſtehenden bezirkspolitzeilichen Vorſchriften. Reicher Beifall wurde dem Redner am Schluß ſeiner Ausfithrungen zu teil. Herr Jabrikant Baſſermann, der eigentliche Begründer des feld⸗ mäßigen Spargelbaues in der Gegend, und die Herren Gemeinderat Alex. Spelger, Martin Weidner und Peter Spilger gaben manche praktiſche Winke. Auch verſchiedene Produzenten von Oftersheim, u. A. die Herren Peter Heß, Martin Geiß, Georg G. eſer und Herr Bezirksrat Ackermann beteiligten ſich an der Diskuſſion. Herr Oberamtmann Wendt dankte allen Rednern und der ganzen Verſammlung für das entgegengebrachte Intereſſe, ins⸗ Inſpektor Kuhn fllr ſeinen belehrenden Vortrag. Godelmann ſprach ſodann zum Schluß Herrn Wendt als dem Dank aus. beſondere Herrn Herr Pfarrer Oberamtmann Vertreter der Gr. ier rz⸗ lihen r. Regie rung herz dem ſcharfen Beobachter Kenntnis. FSohie tzingen. Der Gewerbeverein Schſwetzingen hielt am Donnerstag abend im„Wilden Mann“ die ordentliche General⸗Verſammlung ab, welche recht zahlreich beſucht war. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Uhr⸗ macher Philipp und der daran anſchließenden Erſtattung des Rechen⸗ ſchaftsberichts über die Vereinstätigkeit im abgelaufenen Jahre, verlas Herr Kaſſier Schwab den Kaſſenbericht, aus dem wir ent⸗ nehmen, daß die Einnahmen ſich auf M. 668.68, die Ausgaben auf M. 587.63 beliefen; das Geſamtvermögen des Vereins beträgt M. 1886.27. Die Mitgliederzahl iſt 96. Der Vereinsſekretär, Herr Gewerbelehrer Weſtermann dbeilte mit, daß mit Beginn des neuen Schulfahres ein zweiter Lehrer an der Gewerbeſchule ange⸗ ſtellt wind, und ſomit eine entſprechende Neueinteilung des ganzen Gewerbeſchulunterrichts erfolgen kann. Auch dürfte die Errichtung von Fachklaſſen in nicht zu ferner Ausſicht ſtehen. Bei der Vor⸗ ſtandswahl wurden die ſtatutengemäß ausſcheidenden Herren Jul. Philipp als 1. und Peter Burger als 2. Vorſitzender und Ge⸗ werbelehrer Weſtermann als Sekretär tviedergewählt. Als Beiſitzer wurden ſodann neu gewählt die Herren Friedrich Schreiner, Heinrich Merkel und Joſef Deimann. Die Diskuſſion bei den einzelnen Punkten der Tagesordnung war eine recht anregende und nahm die Verſammlung einen ſachlichen und ſehr ſchönen Verlauf. Der Vorſitzende des Bezirksvereins, Herr Burger, teilte lt.„Schw. Ztg.“ m Schluſſe noch mit, daß vorausſichtlich am Sonntag, 5. Februar, nachmittags eine Be⸗ zirksverſammlung ſtattfinden wird, in welcher der Hand⸗ werkkammerpräſident und der Sekretär der Kammer Vorträge halten werden. Wejnheſm. Der Kriegerverein Weinheim veranſtaltete am letzten Sonntag abend im Saale zum„ſchiarzen Adler“ die jährlich wiederkehrende Gedenkfeier der ruhmreichen Schlacht von Belfort in Verbindung mit der Feier zu Ehren des Geburtstages des Kaiſers. Die Veranſtaltung war von den Mitgliedern und ihren Familienangehörigen ziemlich gut beſucht und wurde eingeleitet durch Muſik⸗ und Geſangsvorträge. Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprache gedachte der 1. Vorſtand, Fabrikant Kleh des gnädigen Protektors, unſeres Großherzogs, mit einem freudig aufgenommen Hoch. Noch zireimal ſpährend des Abends erhob ſich der Vorſitzende, um zunächſt über den Verlauf und die Bedeutung der Schlachten von Belfort und an der Liſaine zu ſprechen, und ſodann um den deutſchen Kaiſer zu feiern; auch das Kaiſerhoch ſand begeiſterten Widerhall. Von den 12 Programm⸗ nummern bildeten die lebenden Bilder über vaterländiſche Gedenk⸗ tage im Januar“, erläutert durch melodramatiſchen Vortrag, den Glanzpunkt des Abends. Mit einem bis in den frühen Morgen an⸗ dauernden Tanzvergnügen fand die Feier ihren Abſchluß. Gleich⸗ zeitig und zum ſelben Zweck war der Veteranen⸗ u. Militär⸗ verein mit den Familienangehörigen im Saale zum„grünen Laub“ verſammelt; auch dieſe Feier berlief in ſchönſter Harmonie und ächter Kameradſchaft. Luduigshalen. Im Gewerbeverein Ludwigshafen hielt, zugleich für Mitglieder des Gewerbemuſeumsvereins, kürzlich Herr Kunſtmaler Rumetſch vom Pfälziſchen Gewerbemuſeum in Kaiſerslautern einen intereſſanten Vortrag über das Thema:„Wie richtet man ſeine Wohnung modern ein?! Er führte aus, der Raum, in dem der Menſch lebe, die Wohnung alſo, ſei gewiſſermaßen der Spiegel ſeiner Seele. Aus der Ginrichtung und Ausſtattung der Wohnung laſſe ſich ſchließen, wie der Bewohner, die Familie lebt; die Harmonie in der Familie, die Geſellſchaftlich⸗ keit, das geiſtige Zuſammenlehen, von all dem gebe die Ausſtattung Der Zuſtand der Wohnung,»die Geſchmacks⸗Entwicklung bei Aufſtellung der Möbel, die Ausſchmückung und anderes mehr bilden den Maßſtab für die Beurteilung des In⸗ habers. Es ſind die wenigſten in der Lage, ſich ein Haus zu bauen und die Räume nach ihren Intentionen herzuſtellen, doch ſollte beim Bau darauf geſehen werden, daß Luft und Licht zugänglich ſind; der Anſtrich von Türen und Fenſtern, letztere möglichſt weit angelegt, ein lichter iſt. Zu viel Türen und Fenſter beeinträchtigen die günſtige Aufſtellung der Möbel und bilden ein Hindernis in der wohnlichen Einrichtung eines Raumes, da ſie die zweckmäßige Stellung der Möbel erſchweren. Zweckmäßigkeit und Geſchmack ſind die Vorbe⸗ dingungen für Einrichtung einer Wohnung. Nicht überladen mit Staubfängern und anderem Zierrad, der aus den Kaufhäuſern lockt, ſondern gemütlich, praktiſch im Gebrauch ſoll die moderne Woh⸗ nung eingerichtet ſein, wofür bor allem der perſönliche Geſchmac beſtummend zu ſein hätte. Der Zweckmäßigkeit begegnet man aber meiſtens nur bei Einrichtung der Küche. Der Salon ſollte mehv zu einem Familienzimmer geſtaltet werden. Die Ginfachheit und Gediegenheit der Möbel begünſtigen das Beſtreben, einen Raum zu einem gemütlichen zu machen. Der übermäßige Schmuck von Wand und Decken mit Malereien, ſchreienden Tapetenmuſtern, Stuck ete⸗ iſt zu vermeiden. Unſchön iſt auch die Aufſtellung aller möglichen Gefäße, die aber niemals dem praktiſchen Gebrauch dienen können. Die Beleuchtungskörper, für deren Anbringung unrichtigerweiſe immer die Mitte der Decke gewählt wird, ſollten mehr nach der praktiſchen Seite hin angebracht werden. Zweckmäßigkeit, Einfach⸗ heit und Gediegenheit und guter perſönlicher Geſchmack ſind die Faktoren bei Auswahl der Wohnungseinrichtung. Es ſei ſchon mit beſcheidenen Mitteln möglich, eine Wohnung modern und ſchön ein⸗ zurichten, da das Kunſtgewerbe ſelbſt auf Einfachheit und Gediegen⸗ heik bei der Herſtellung ſehe. Aufgabde aller bürgerlichen Elemente ſei es, mitzuwirken, daß das Prinzip des Einfachen und Gediegenen und darum Schönen mehr und mehr zur Geltung kommt. An einer großen Zahl von Lichtbildern zeigte Herr Rumetſch ſolche mit eſchmack und nach dem Prinzip der Zweckmäßigkeit hergeſtellte Zimmer⸗Einrichtungen, wie ſie auf den Ausſtellungen zu Darmſtadk, Dresden und Berlin zu ſehen waren, wobei er auf die Gediegenheit und Zweckmäßigkeit der einzelnen Möbelſtücke noch beſonders hin⸗ wies. Die Zuhörerſchaft dankte dem Herrn Vortragenden für ſeine aufklärenden und belehrenden Ausfühungen durch lebhaften Beifall. Der Vorſtand des Gewerbevereins, Herr Rektor Löß!, hatte die den großen Saal des„Pfälzer Hofes“ beſetzt haltende Zuhörer⸗ ſchaft und den Herrn Vortragenden herzlich begrüßt und kurtz auf die Entwicklung der modernen Kunſt⸗ und Geſchmacksrichtung hin⸗ gewieſen. Dem Pfälziſchen Gewerbemuſeum brachte der Herr Vor⸗ ſtand für Ermöglichung des Vortrages den geziemenden Dank zum Ausdruck. — .* Ankündigungen. Mannheim. Die milttäriſchen Vereine Mannheims. Samstag, 28. Januar, abends 8 Uhr, im Nibelungenſaale des Roſengartens Feſt⸗ bankett zu Ehren des Geburtstages des Kaiſers. Kaſino. Samstag, 28. Januar, abends halb 9 Uhr: Münchner Bierabend. Mannheimer Süngerkreis. Sonntag, 29. Januar, abends 7 Uhr, im Friedrichspark: Großer humoriſt. karneval. Kappen⸗ abend. Mannheimer Vereinsverband. Samstag, 28. d.., nachmittags 4 Uhr im Saal der Auguſt Lamey⸗Loge, O 4, 12; Vortrag der Schweſter Agnes Karll⸗Berlin über:„Die zukünftige Ausbildung der deutſchen Krankenpflegerinnen.“ Kunſtgewerbe⸗Verein„Pfalzgau“ Mannheim.(Verein für ange⸗ wandte Kunſt und künſtleriſche Kultur.) Mittwoch, 25. Jannar, halb 9 Uhr, im Kaſino⸗Saal, R 1, 1: Vortrag von Frau Anna Schellenberg über:„Stephan George“. Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. Frie drich Hebbel⸗Vor⸗ träge. 3. Vortrag: Die Werke, gehalten von Herrn Haupt⸗ lehrer Lacroix am Mittwoch, 25. Jan., abends halb 9 Uhr in der Aula der Friedrichsſchule. Verein für Volksbildung. Letzter Vortrag des Herrn Dr. Mar⸗ kuſe über„Tuberkuloſe“ heute Mittwoch abend. Vortrag des Herrn Direktor Witktſack über die„Elektrizität“ Dienstag, 34. Jan., halb 9 Uhr abends, im großen Saal des Bernhardus⸗ hofes. Mannheimer Ruder⸗Gefellſchaft E. V. Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung Dienstag, 81. Januar a.., abends 9 Uhr im Lokal„Wilder Mann.“ Berein der Hundefreunde(E..) Mannheim. Generalvers ſammlung Dienstag, 31. Januar, abends 9 Uhr. Vereins⸗ lokal: Reſtaurant Liederkranz, E 5, 4. Mannheimer Turnerbund„Germania“. Samstag, 28. Januar, abends 8 Uhr, im Friedrichspark: 20. Stiftungs fe ſt. Abendunterhaltung mit Tanz. Maunheimer Turnerbund Germanin. Damenturnen, jeweils Montags Und Donnerstags abends von—10 Uhr. Männerturnen, Mitt⸗ wochs abends von 8½ bis 10. Kür⸗ und Riegenturnen, jeweils Dienstags und Freitags, abends von—9 bezw. von—10 Uhr. Turnhalle: Luiſenſchule, nächſt dem Tatterſal. Eingang Seckenheimerſtraße, durchs alte Schulhaus. Lokal:„Wilder Mann“(Hoflokal) Litera N 2 Nr. 10. Große Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtadt. Sonntag, 29. Januar, abends 8 Uhr 11 Minuten im Nibelungenſaale des Roſengartens 1große Damen⸗Fremden⸗Sitzung. ——KBB————tr—— Tastenauzug Auf das Burequ einer Fabrik 8 auct de d ſ N Mädchen 21116 0 ein zuverläſſ Wabchen, das au die Erved. d ſelüſſt. Geſch. ear ſuch Kulldſch. elbterkahl. Siſn gepihnsanlgge 9 gelegene Stadtopjelte, aufzunehmen. u 5% verzinslich wünſche k. 20.—80,000 auf 2 Häuſer, 197 Offerten unter Chiffre Duun I Rentabl. Eckhaus mit gut. Wiriſchaft bei geringer Anzah⸗ lüng zu verkaufen. 7859 Näh., AI 1, 24, 2. Stock. Kolonfal- u. Material- 8 55 A.— die Exvedition dſs Blattes. 467 in wiakklicen Zinszahler Weder 2 öriug Oöfekle Keton. adtlage zu 5% an II. Stelle Mtei J. u. au Rurolf Moſſe. je Mk. 50,000 geſucht. Offerten Mann im. 3496 lternlebt BerlitzschogfofLanguages empflehllt jungen Mann für Burgau Verselbe spricht deutsch, eng⸗ lisch und französisch. Offerten Unt. Nr 20963 a d Exp d. Bl Zur Geteil ugSee Heirats⸗Geſuch. 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Eingefangen und in Heidel⸗ berg im ſtädt Grubenhof unter⸗ gebracht: Eine etwa 11 Monate alte wolfsgraue Schäferhündin. e kann vom E igentut 1705 innerhalb s Tagen gegen En richtung der erwachſenen Kollen übgeholt werden. 5368 Mannheim, 24. Jauuar 1905. Groſih. Bezirksamt Poli; Direktion. Konfurg Sberfahren. Uel as Ver mögen ema 10 5 oſſer, Inhaberin er Firma, dteth“ in Mann⸗ 5 110 5 rde heute i Jas Konkurs⸗ 5368 Di 1 nann Friedrich 1 Meaunhei 0 Sfor erungen ſind bis März 1905 bei dem Ge⸗ zum Uche anz umelden. zur Beſchlu zahl eines üÜber die eines äubigerausf eintretenden 8 132 der K geichneten e Mittwoch, 22. Februar 1905, vormittags 11½ Uhr ſowie zur Pyſtfung der angemel⸗ deten Forder rungen auf Mittwoch, 15. März 1905, vormittags 11½ Uhr Nor dem Gr. Anltsgerichte Abt. I, gal., Zimmer Nr. 112 Termin anber alllnt. Allen Perſonen, welche eine kurs aſſe gehörige Sach⸗ haben oder zur Kon⸗ etwas ſchuldig ſind, ben, nichts aun den Iduer zu verabſolgen leiſteu, auch die Ver⸗ auſerlegt, von dem zache und von den dnz Ur welche ſie aus * Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, den Konkursv wal lter biß zum 1. März 1 11 0 Mannhein, 4. Jannar 1905 Der Gerichtsſchreiber Großh. Aimtsgerichts, Abt..: Mohr. Handelsxregiſter. Zum Hanudelsregiſter Abf. B: Bd. II,.-Z. 24, Firma„Che⸗ miſche Fabriken Gerns⸗ heim⸗Heubruch Aktienge⸗ ſellſchaft“ in Rheinau wurde heute eingetragen: 5365 Julius Bayha in Gerns⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem audern hierzu Er näch⸗ kigten die Geſellſchaft zu vertre⸗ ten und die Firma zu zeichnen, Mannheim, 24. Jau. 1905,. GEroßh. Amtsgericht I. Bandelsregiſter.? Der zum Handelsregiſter Abt. A, Bd. I,.-Z. 59 eingetragene Prokuriſt der Firma„Carl Leoni“ mm Mannheim heißt nicht „Schwann“ ſondern„Schwamm“. Mannheim, 24. Jannar 1905. Großh. Amtsgericht 1. Konkurguerfahren. Nr. 615. Nach kechtskräftiger Beſtätigung des Zwangsver⸗ gleichs vom 9. November 1908 Und nach Abhaltung des Schluß⸗ termins wurde durch Gerichis⸗ beſchluß vom heutigen das on⸗ kürsverfahren über das Vermögen des Schloſſermeiſters Philipp Mühlbauer hier aufge“ joben. Maunheim, 31. Januar 1905. Der Gerichtsſchreiber Großth. Auitsgerichts II. Mohr, Güterrechtoregiſter. In der Veröffenilichung der Müterrechte vom 21. d. Mts., Journal Nr. 17, muß es bei Zlſſer 6, anſtatt„Karle,„Kaul“ heißen. 5864 Mannheim, 24. Januar 1908. Gr. Amtsgericht I. Carl Belz Schreibwaren- u. Paplerhandl. Mannhbheim, C 2, 8 Segenüber dem Kaufm. Verein⸗ Geſchäftsbücher, alle orten Papiere, fämtl. Schulartikel, alle Kontor. Bedarfsartikel, Schreibmaſchinen, fütutliche Bedarfsartitel für Schreib⸗ Wäſchinen, Schreibmaſchinenpapiere Debern. v. Buchbinderarbeiten A. Druckarbeiten 2z. bill. 2779 121119 be Uber 90 e in ebwins be⸗ aſſe wird aufgeg Geneinſd oder zu Aflichtung 5367 tärpflic depflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammtrolſe anzumelden. wohnhaften Militärpflichtigen erfolgt auf dem Rat⸗ hauſe zu Maunnheim, F 1, No. 1, der in Käfertal⸗Waldhof Wohnenden auf dem Rathaus in Käfertal und der in Neckarau Wohnenden auf dem Rathaus in Neckarau und zwar vormittags von 9 bis 12 und nachmittags von 2 bis 5 Uhr. Januar, Freitag, den 27. Jauuar und Samstag, den 20. Januar 1905 bleiben die Anmeldebürcaus geſchloſſen. 25. J Januar 1905. Die Aumeldung zi z 1 eſel. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrorduung werden die Mili⸗ chtigen, welche bei dem Erſaßgeſchäft des Jahres 1905 mel⸗ 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jahre 1905 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jagre 1885 geboren ſind; alle früher geborenen Deutſe hen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgültig, durch Ausſchl! eßung, Ausmuſter⸗ ung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve oder Maxine⸗Erſatzreſerve oder durch Aus! hebulg für einen Trunpen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der Aumeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1905 hinaus ieurſickgeſtellt wurden. Annteldung erſolgt bei den Gemeinderat desjenigen an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Auf⸗ enthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufentbalt, ſo muß die Aumeldung an dem Orte des Wohnſitzes und bein Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Auskand liegt, an dem letzlen ſitz der Eltern geſchehen, der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Zifſer 2 zu melden hat, eitig ahweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brok⸗ oder Fabrikherrn die Ver⸗ pflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchezen; ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Gehurtsort, Geburts⸗ jahr und Tag, Aufenthalisdrt, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodaunn Na ue, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, it ein Ge⸗ rtszeugnis von zulegen. Bei wiederholter Aumeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldulg untertäßt, wird mit Geld⸗ ſtraſe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft 30000%1 Die Anmeldung der in der Stadt Mannheim b) — 5, 1. Stock, Zimmer Am Sonuntag, den 15. und 22. Mannheim, den 5. Januar 1905. Stadtrat: Martin. Weber. 8 1 18 2 2 2 18 18 1* 18 * Vollstkndige Lomptorr Einrichtungen deutschen und amerikanischen Systems, neu und gebraucht, stets vorrätig. 8 Grösste Auswahl. Vorteilhafteste Bezugs- guelle am Platze. Möbelhaus Daniel Aberle Laden d 3, 19. Hagazine d 5, 6. Telephon 2216. 241¹6 „e uesseadefdo Auszug aus den bürgerlichen Standesbüchern der Januar. Geborene: 10. d. Reſ.⸗Führ. Ludwig Ziegler e. S. Gg. Karl Ludwig. 7. d. Montage⸗Inſpektor Bernh. Brodde e, S. Eug. Frz. 12. d. Friſeur Ernſt Hioſchenberger e. S. Guſt. Adolf. 9. d. Lok⸗Heiz. Jak. Müller e. 5 Eliſab. 8. d. Giſendr. Theodor Eff e. Friedr. Theodor, 18. d..⸗A. Ludw. Guthruf e. 5 Greta Luiſe. 12. d. Lok.⸗Heiz. Karl Vögtie e. S. Oskar Eugen, 9. d. 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Es ergeht die Aufforderung Rechte, ſoweit ſiß zur Zeit del utragung des Verſteigerungs vermerkes aus denn Gundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſteus im eiſtelgerungs termine vor der Aufſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht glaubhaft zu machen, widrigen⸗ 01 ls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück ſichtigt und bei der Verteilung des Verneigerungserlöſes den Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejeuigen, welche ein der Ver ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erxteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder ein weiligeein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigetungserlös an die Stelledes verſteigerten Gegen⸗ andes tritt. Beſchrribung des zu verſteigernden Grundſtückts: Grundbuch von Neckarhauſen Band 2. 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H. das Concertsängers Carl Stützel, Maunhelm 7 —————5— —