tmer dſion 24¹⁰⁰ ein mer 7815 beſſ. 7908 1öbl. 21107 enl. 7821 irte Arzt pril (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſet „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaltinns Expeditinnn 28 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. 51. Politische Gebersieht. Maunheim, 31. Januar 1905. Unſern Glückwunſch — ſo ſchreibt die„Köln. Ztg.“— bringen wir dem Zenkral⸗ vorſtamde wie der ganzennationalliberalen Par⸗ tei dar zu den Wahlen, mit denen geſtern in Berlin die Lücken im Vorſtande wieder geſchloſſen worden ſind. An der Spitze der Partei tritt nunmehr ein Mann, deſſen Name ſchon lange den beſten Klang hat im politiſchen Leben des deutſchen Volkes, deſſen Perſönlichkeit weit über die Kreiſe ſeiner Partei hinaus Sympathien zu erwecken verſtanden hat. Für die nationalliberale Partei ſelbſt aber bedeutet die Wahl Baſſermanns weit mehr als die Er⸗ hebung eines allbeliebten Parteigenoſſen zum erſten Leiter der Gefchäfte, für ſie iſt die rückhaltloſe Zuſtimmung zu dem poli⸗ liſchen Programm, das man ſeit langer Zeit ſchon in dem Namen Baſſermanns verkörpert zu ſehen ſich gewöhnt hat. 0 Nr. Dieſes Programm unterſtreicht zunächſt die Notwendigkeit einer ent⸗ ſchiedenen ſozialpolitiſchen Betätigung der Partei, nicht aus Beſorgnis vor dem Anwachſen der Sozialdemokratie, ſondern aus der Anerkennung der großen ſozialen Mißſtände, die unſere möderne wirtſchaftliche Entwicklung mit ſich gebracht hat. Es fordert weiter die entſchiedenſte Bekämpfung des Ultramon⸗ tanismus, wiederum nicht mit allen Mitteln ohne nähere Prüfung ihrer Wirkung— wir erinnern daran, daß Baſſer⸗ mann in einer wichtigen Stunde für die Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes eingetreten iſt— aber aus dem klaren Bewußtſein heraus, wie groß die klerikale Gefahr für unſere Entwicklung gegenwärtig iſt. Und es ſtrebt in poſitiver Ergän⸗ zung der beiden obigen Punkte zum dritten nach einer möglichſt geſchloſſenen und einheitlichſten Zuſammenfaſſung des geſamten Liberalismus, in dem alle liberalen Parteien über die Tren⸗ nungsgründe der Vergangenheit hinweg in den neu heran⸗ e Geſchlechtern ſich die Hand reichen zum gemeinſamen lrbeiten für nationale und liberale Ideale. Mit dieſem Pro⸗ grämm iſt Baſſermann zugleich der Freund und Vorkämpfer der natkionalliberalen Jugend, die wohl das Erbe ihrer Sym⸗ pathien, die ſie in ſo reichem Maß dem alten Hammacher ent⸗ ann hat, keinem Begeiſtertern übertragen wird als Baſſermann. In den Abg. v. Eynern und Friedberg erfährt der Vorſtand eine weitere Ergänzung, die ſich ebenfalls genau in der Richtung hält, die durch die Wahl Baſſermanns zum erſten Vorſitzenden vorgezeichnet iſt. Das badiſche Zentrum und die Wahlreform. Im Intereſſe der Wahrheit kommt der„Landesbote“ noch⸗ mals auf dieſe Frage zurück, um einer Legendenbildung zu wehren, die von Wacker in ſeiner Karlsruher Rede gefördert wurde. Wacker hat die Sache ſo dargeſtellt, als wäre die Bereit⸗ willigkeit der Zentrumsfraktion des Landtags, das Budgetrecht der 2. Kammer preiszugeben, durch eine Indiskretion von liberaler Seite verfrüht herausgekommen. Dies verhielt ſich jedoch anders. Der Fraktionschef Fehrenbach wurde in der Kommiſſion von dem Abg. Venedey ſogar darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß es zweckmäßig ſein dürfte, dieſe Bereitwillig⸗ keit des Zentrums noch geheim zu halten damit die I. Kar Dieustag, 31. Januar 1905. nmer nicht in ihrem Widerſpruch beſtärkt werde. D antwortete Fehrenbach, ſeine Partei lege in dieſem Stadium keinen Wert mehr darauf, hinter dem Berg zu halten, ſondern wolle mit offenen Karten ſpielen. Die Wackerſche Erzählung, als ſei das vertrauensſelige Zentrum das unſchuldige Opfer einer gegneriſchen Intrigue geworden, iſt demnach falſch. Rheinſchiffahrts⸗Abgaben. An das Gr. Miniſterium des Innern hatte die Han⸗ delskammer für den Kreis Mannheim am 3. Januar 190⁵ in der Frage der Rheinſchiffahrtsabgaben folgende Eingabe gerichtet: „Anknüpfend an die Vorgänge bei der Beratung der preu⸗ ßiſchen Kanalvorlage, die Bedingungen, an welche die Mehrheit des Hauſes der Abgeordneten ihre Zuſtimmung knüpfen will, und die bei dieſem Anlaß von dem Kgl. Preuß. Miniſterium der öffentlichen Arbeiten abgegebenen Erklärungen, wonach das Kgl. Preuß. Staatsminiſterium nunmehr bereit ſein will, die Hinderniſſe zu beſeitigen, die der Einführung von Schiffahrts⸗ abgaben auf den natürlichen Waſſerſtraßen entgegenſtehen, erlau⸗ ben wir uns die Aufmerkſamkeit des hohen Miniſteriums auf die große Beunruhigung hinzulenken, die das Bekanntwerden dieſer Vorgänge namenklich in den weiten Kreiſen der an der Rheinſchiffahrk unmittelbar und mittelbar Beteiligten hervor⸗ gerufen hat. Wiederholt iſt man in letzter Zeit an uns heran⸗ getreten mit dem dringenden Verlangen, nach neuen Kund⸗ gebungen gegen die Belaſtung des Rheins mit Schiffahrts⸗ abgaben. Wir ſelbſt erinnern und zwar mit Dank und Genug⸗ tuung der Erklärung, welche die Gr. Regierung am 9. Dezember 1903 in dieſer Angelegenheit vor der hohen zweiten Kammer durch den Mund des Miniſters Herrn Dr. Schenkel Exzellenz hat abgeben laſſen, eine Erklärung, die jeden Zweifel hinſichtlich der Stellungnahme der Gr. Regierung zur Frage der Exhebung von Schiffahrtsabgaben ausſchloß. Immerhin ſind wir nicht in der Lage, den Hinweis der ſchwer beunruhigten Beteiligten auf die ſeit jener Erklärung vollzogene ſehr weſentliche Ver⸗ änderung der geſamten Sachlage als unzutreffend abzulehnen. Das Schickſal der preußiſchen Kanalvorlage intereſſiert uns lediglich theoretiſch, praktiſch hat die oberrheiniſche Schiffahrt an der Geſtalt, in welcher ſie aus den parlamentariſchen Beratungen hervorgeht, nicht das mindeſte Intereſſe. Dagegen aber macht ſich der allerentſchiedenſte Widerſpruch geltend, daß die Durchbringung der Vorlage oder eines Teiles derſelben erkauft und bezahlt werden ſoll mit der wirtſchaftlichen Blüte auch der nicht preußiſchen Rheinlande. Um der tiefgehen⸗ den Beunruhigung, die ſchon heute die betroffenen Kreiſe das Gelingen eines ſo ungeheuerlichen Vorhabens keines⸗ wegs mehr als ausgeſchloſſen betrachten läßt, entgegenwirken zu können und um uns ſelbſt von der ſchweren Beſorgnis, mit welcher uns die geſchilderten Vorgänge allerdings erfüllt haben, zu befreien, richten wir an Hohes Miniſterium das Erſuchen, uns, wenn tunlich, eine Mitteilung darüber zugehen zu laſſen, ob wir noch heute ebenſo wie vor einem Jahre darauf vertrauen dürfen, daß die Gr. Regierung auch an dem Grundſatz der Abgabenfreiheit feſthält.“ Auf dieſe Eingabe hat das Gr. Miniſterium des Innern am 23. Januar 1905 folgenden Beſcheid erteilt:„Seit, dem Helmuth von Loypſen. Roman von Urſula Zöge von Manteuffel. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Mit Luiſe war in dieſer Zeit wieder eine Wandlung vorge⸗ gangen. Ihre Gleichgülligteit gegen das Elternhaus war in glühende Sehnſucht nach Ausſöhnung umgeſchlagen. Es lag dies ſo in ihrer Natur, daß ſich hinter dem erreichten Ziel ſtets ein neues erhob. Der Mann, den ſie jahrelang mit hoffnungsloſer Verzweiflung ge⸗ lieht hatte, war nun ihr Gatte, es blieb ihrem Glück zu wünſchen nichts mehr übrig, denn was Loyſen tat, das tat er gang, und ſo widmele er ihr all die Fürſorge, Rückſicht und liebevollſte Aufmerk⸗ ſamkeit, die er ſeiner Frau ſchuldig zu ſein glauble. Anfangs war ſie wie betäubt vor Seligkeit, überſchwenglich in ihrer leidenſchaft⸗ lichen Gegenliebe und maßlos ſtolg auf ihren Namen, ihren Titel, ihre, wie ſie meinte, nun für immer geſicherte Stellung— aber durch das alles hindurch ging ſchon das ruheloſe Sehnen nach noch Igskeichtem. Ein bitterer Tropfen war in ihren Freudenbecher gefallen, als ſie dieſen kaum ergriffen hate. Als Loyſen ſie bei jenem Wiederſehen bat, Friede zu machen mit den Ihrigen, harte er nicht den Mut gefunden, ihr zu ſagen, daß die Mutter, welche ſie noch am Leben wähnte, ſeit mehreren Jahren tot ſei. Er meinte auch, das erfahre ſie am beſten durch den Vater, an den ſie wie er annahm, am nächſten Tage ſchreiben wolle. Er reſſte noch in derſelben Nacht wieder ab, und für ihn begann nun die letzte ſchwere Zeit, da er aus dem Regiment ſchied, ohne Sang und Klang, von vielen betrauert, von niemand begriffen, am wenigſten von der, welcher er ſein Lebensglück zum Opfer brachte. In dieſer Zeit war er kaum fähig, Luiſens ins Maßloſe ausge⸗ ſtonnene Briefe durchzuleſen, geſchweige denn zu bemerken, daß ſie ihres Elternhauſes nicht wieder erwähnte. Sie aber, die nun wieder in Berlin war, berſchob ihr Vorhaben von Tag zu Tag— einerſeits, weil ſie ſich berechtigt glaubte, den Ihrigen zu grollen, 6⁴ clldrerſeits, weil ſie warten wollle, bis ſie mit dem Namen Luffe von Lohſen unterzeichnen könne. Mit fieberhafter Ungeduld er⸗ wartete ſie daher die Trauung, welcher ſich, wie ihr ſchin, unüber⸗ windliche Hinderniſſe in den Weg ſtellten. Mittlerweile beſorgte ſie ihre Ausſtattung, wobei ihr Frau Jahn hilfreich zur Hand ging. Es war ihr eine Genugtuung, daß ſie dies aus eigenen Mitteln tun konnte, und ſie hoffte, Loyſen durch Toiletten zu überraſchen, wie ſolche ſeiner Gattin zukamen. Da ſchrieb er eines Tages, er werde von nun ab in Berlin leben und hoffe, daß die Trauung im Januar ſtattfinden könne. Dabei frug er an, ob etwa ihre Schweſtern zu derſelben kommen würden? Er nahm alſo an, es habe eine Verſöhnung ſtattgefunden. Sie erſchrack und bereute dies Verſäumnis. Nun ſchrieb ſie ſogleich und zwar an ihre Mutter. Da ſie nicht einmnal wußte, ob die Familie noch in Rothaide wohn⸗ haft ſei, vermerkte ſie ihre Adreſſe auf der Rückſeite des Couverks. Nach drei Tagen kam der Brief zurück, eine zackige Schrift mit groben Grundſtrichen hatte quer über das Couvert geſchrieben: Adreſſatin verſtorben. Sie ſaß wie vom Donner gerührt. An eine ſolche Möglichkeit hatte ſie ſeltſamerweiſe nie gedacht. Ihre Mutter tot! Die immer geduldige, ſanfte und dabei ſo geiſtig regſame Mutter, deren Liebling ſie geweſen, obzwar ſie dies nie berdient! Es kam zu plötzlich über ſie. Zuerſt war ſie wie betäubt von einem unvorhergeſehenen Schlag, dann fühlte ſie einen ſcharfen Schmerz, der gleich einer Pfeilwunde im Herzen brannte und nicht weichen wollte, ſo oft ſie ſich auch ſagte: Was kann es mir ver⸗ ſchlagen? Für mich ſind ſie ja alle längſt tot! Aber immer wieder las ſie die beiden kurzen Worte, die ihr plötzlich grauſam und un⸗ verſöhnlich klangen. 8 Sie kannte ihres Bruders Schrift und wußte auch, ſo hark konnte nur er ſein. Kurze Zeit ſpäter traf Loyſen in Berlin ein und durch ihn erfuhr ſie nun alles, was ſie noch nicht wußte, denn er hatte ihr bisher von ſeinen Beziehungen zu Rothaide nichts geſchrieben. Er noch ihre innere Unruhe, bis das Eis erwähnte, vermehrte kalte Gleichgültiakeit umſchlug in bittere ſchmolz und all ihre Reue und heftiges Verlangen nach Ausſöhnung. In ihrer leiden⸗ ſprach ernſt und weich, und die Art, wie er ihres Vaterhauſes (Mittagblatt.) in der 5. öffentlichen Sitzung der 2. Kammer der Landſtände unterm 9. Dezember 1903 Namens der Gr. Regierung die in der dortigen Eingabe erwähnte Erklärung über die Frage der Erhebung von Schiffahrtsabgaben abgegeben worden iſt, ſind in dieſer Sache ſeitens der Gr. Regierung keine weiteren Enk⸗ ſchließungen getroffen worden.“(Vielleicht ſoll das heißen, die Großh. Regierung halte ſelbſtverſtändlich an ihker⸗ Erklärung von damals feſt. Ob die kühl abweiſende Form dieſes Beſcheides aber geeignet iſt, die herrſchende Beunruhigung zu zerſtreuen, möchten wir dahingeſtellt ſein laſſen.) Deutſcher Reichstag. (129. Sitzung. Schluß.) w. VBerlin, 30. Januar. Vebel fährt fort: Die Kolonialgeſellſchaft und die Händler hätten die Bodenpreiſe ins ungemeſſene geſteigert und die Hereros zum Schuldenmachen direkt veranlaßt. Dazu kämen die Mißhand⸗ lungen der Schwarzen durch die Weißen. Die Geduld der Ein⸗ geborenen ſei bis aufs Aeußerſte auf die Probe geſtellt worden. Das ganze Kolonialſyſtem müßte geändert werden, oder die Auf⸗ ſtände würden nicht aufhören. Ahrends(Reichspartei) vermißt bei Bebel die Empfindung „daß deutſche Soldaten vor dem Feinde ſtehen. Von dieſem spunkt ſei auch die Indemnitätsfrage zu betrachten. Von Bebel ſei es verwunderlich, daß er alles glaube, was in den Briefen ſteht. Bebel müßte mal ſeine Ferien in Süd⸗Weſtafrika zubringen. 0 In Südweſtafrika handele es ſich um die Wahrung des deutſchen Namens. Herrſche wieder Ruhe und Ordnung, ſo würden die Opfer gute Früchte tragen. Aber eine Reform an Haupt und Gliedern ſei nötig. Der Redner hofft, daß das Kolonial⸗ programm des Reichskanzlers bald Verwirklichung finde⸗(Beifall.) Kolonialdirektor Dr. Stübel führt aus: Fehler ſind ja vor⸗ gekommen aber zweifellos überall im guten Glauben. Eine indivi⸗ duelle Schuld liegt weder auf Seſten der eiſtzelnen Beamten noch der weißen Anſiedler vor. H. ocgen ſwpie ſpäter ſeines ſonderbaren Vorge Wenn auch das Urteil der erſten Inſtanz hart erſcheint, ſo iſt doch hien, nacch den vorliegenden Akten eine Kritit crlaubt. Was die Hereérofvage nach der Niederwerfung anlaugf, ſo geht der Reichs⸗ kanzler davon aus, daß das Vorbandenſein von Eingeborenen gur in unſerem Intereſſe liegt. Darum wurde Trofha bedeutet, Blactk⸗ bvergießen wenn möglich zu vepmeiden und für die Haltung, Unterbringung und Beſchäftigung der Gefangenen zu ſorgen. Später hoffen wir durch die Ausbeutung der Erzlager und Anſiedlung der Deutſchen das Land einer wirtſchaftlichen Zukunft entgegenzuführen. Staudy(Konf.) legt ebenfalls Verwahrung gegen das Ver⸗ fahren ein, wie es in der Indemmitätsfrage ſtattfand. Es ſei be⸗ dauerlich, daß erſt der zweite Redner den Tapferen in Südweſtafrika den Dank des Reichstages ausgeſprochen habe. Bebel hätte wahrlich Anlaß gehabt, anzuerkennen, wie zapſer ſich die Truppen geſchlagen haben. In der Kolonie habe man es an der nötigen Aufmerkſamfeit ſehlen laſſen. Nur darauf könnte man die Auszeichnung Hendr Wilbois zurückführen. Nur durch den Bau vieler Bahnen könne den N gehöre zu den wich⸗ Miche Verſöhnung. Sie waren nach der in aller Stille in einem Vorort vollzogenen Trauung in eine Wohnung gezogen, welche er auf ein halbes Jahr gemietet hatte. Hier erwarteten ſie die Antwort aus Rothaide, die guf ſich warten ließ. Endlich kam ſie. Der Vater ſicherle ſeiner Tochter ſeine Vergebung zu, aber er rief ſie nicht zu ſich— nein, er verſchloß ihr die Pforte des Elternhauſes. Denn daß Du jetzt, ſoſchloß der Brief einen edlen Namen trägſt und die Gattin eines großherzigen Mannes geworden biſt, ändert nicht Vergangenes und macht Dich nicht würdiger denn zuvor, den Platz zwiſchen Deinen Schweſtern wieder einzunehmen. Um ihretwillen mußt Du fern bleiben. Vergiß nicht, daß es ein Pfarrhaus iſt, in welches Diß Einlaß begehrſt. Fühlſt Du Dich ſchuldig gegen uns, ſo trage die Schuld ab an Deinem Gatten, indem Du ihm untertan biſt und alles tuſt, was in Deinen Kräften ſteht, um ihm das Leben leicht zu machen. Dieſer Brief verſetzte die Empfängerin in die größte Aufregung, Loyſen war nicht zu Hauſe und als er kam, fand er ſie ſchon in d vollen Arbeit des Antwortens. Halbbeſchriebene Bogen lagen um ſie her, auf ihren Wangen brannten rote Flecken, ihre Augen hatte gleißenden Glanz, ſie achtete kaum auf ſeine Vorſtellungen, ſonder ſchrieb und ſchrieb bis ſpät in die Nacht, als wolle ſie ſich die eele gitsſchreiben. Noch in derſelben Nacht erkrankte ſie an einem heftigen Fieber und mehrere Wochen war der Arzt in Beſorgnis um de lauf der Krankheit. Als ſie dann genas, kehrten die Kräfte langſam wieder und der Arzt empfahl einen Aufenthalt im Süden un meidung aller Aufregungen. So reiſten ſie ab. Vorher he Lohſen gebeten, alles zu berbrennen, was ſie damals geſchrieb wöllte nicht mehr daran denken ſie wollte jg glücklie werden. Aber der Stachel ſaß zu tief im He⸗ ———— ——ͤ—ĩCů ů—ĩ 15 12 2. Seſte⸗ Geueral⸗Anzeiger Mannheim, 31. Jannar Spahn(Zentr., ſchwer verſtändlich) wünſcht, daß man alte Dinge ruhen laſſen ſolle und für die Zukunft ſorge. Müller⸗Sagan(freif. Ppt.) würbe es für einen Fehler halten, wenn man die Kritik an dem Aufſtande in den Kolonien nur äußerſten Linken Überlaſſen würde. Es ſejen Ausſchreitungen borgekommen, die ſich nicht boſchönigen ließen, trotzdem müßte die Tüchtigkeit der ben anerkannt werden. Der Mangel eines Programms ſei das Bedenklichſte bei dem Vorgehen in dem Schutz⸗ gebiete. Infolge der Zurückziehung der Forderung von 200 000 M. wurde unſere Stellung zu der Indemnität beeinflußt. Wir hätten dagegen geſtimmt, wenn die Forderung in der Vorlage geblieben wäre; wir werden nun für den Nachtragsetat ſtimmen. Paaſche(natl.) erklärt: Auch wir mißbilligen, daß die Regie⸗ rung den Reichstag nicht zuſammenberief, als ſo weitgehende For⸗ derungen geſtellt werden mußten; nachdem aber das Recht des Reichs⸗ tags anerkaunt iſt, ſcheidet für uns jede weitere Debatte aus. Der Redner ſpricht ſeine Anerkennung über die Beamten in den Schutz⸗ gebieten aus und ſchließt: Wo ſo viel gutes deutſches Blut vergoſſen wurde, da iſt das Land unwiderruflich an uns gekettet.(Beifall.) Lattmann(wirtſch. Vg.) erklärt ſich mit der Löſung der Indemnitätsfrage einverſtanden und weiſt auf die Wichtigkeit der Bodenfrage in Deutſchſüdweſtafrika hin. Schrader(freiſ. Vg.) wünſcht baldige Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung in Südweſtafrika. Südekum Staatsſekretär Frhr. v. Stengel erklärt: Sobveit die Vor⸗ würfe des Vorredners gegen ſeine Perſon gerichtet ſeien, erwidere er, haß er ſich bewußt ſei, im guten Glauben gehandelt zu haben; wenn der Vorredner ſoweit gehe, zu ſagen, der Reichskanzler habe die Rechte des Reichstages mit Füßen getreten, ſo müſſe er ſolche Vor⸗ würfe als Vertreter des Reichskanzlers auf das nachbrücklichſte zurückweiſen. Wie wenig die Vorwürfe begründet ſeien, ergebe ſich ſchon daraus, daß, als die Expedition nach Oſtaſien ausgerüſtet wurde, Graf Bülow noch nicht die Stelle des Reichskanzlers bekleidete. Mielozynski(Pole) ſprach gegen die Vorlage, die zur Vergewaltigung der Hereros beitrage. Bebel(Soz.) erklärt, die vorgebrachten Beſchuldigungen ſtützten fich teilweiſe auf aktenmäßiges Material und teilweiſe ſeien ſie der Denkſchrift entnommen. ö Damit ſchließt die Debatte.§ 1 des Gtatgeſetzes wird ange⸗ nommen. Darauf wird die Weiterberatung auf morgen vertagt. Die neuen Bandelsverträge. Beränderungen des deutſchen Zolltarifes. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ gibt einen Ueberblick über die Veränderungen des deutſchen Zolltarifs durch die neuen Han⸗ delsverträge. Für die Hauptgetreidearten ſind in den Verträgen mit Rußland, Rumänien, Serbien und Oeſterreich⸗Ungarn Roggen und Haſer guf 5 Mark für den Doppelzentner, Weizen und Spelz 5,f50 Mark und Malzgerſte 4 Mark feſtgeſetzt, wodurch die bertrags⸗ mäßige Sichermig des für den heimiſchen Getreidebau erforderlich erachteten Minoeſtſchutzes in vollem Umfang erreicht wurde. Zum Ausgleich für die Mehrbelaſtung der Ausfuhr des Auslandes konnten die inbuſtriellen Zölle bei Rußland, Rumänien und Serbien wenig und bei Oeſterreich nur in beſchränktem Maße in Frage ommen es mußte deshalb auch bei einigen wenigen landwirtſchaft⸗ en Ergeugniſſen eine Herabſetzung der Zollſätze erfolgen. Gr⸗ höht wurden die Zölle für Speiſebohnen, Hopfen, Hopfenmehl, Pferde, Rindvieh, Schaſe, lebende Hühner, Fleiſch, geſchlachtetes Federpieh und Butter; bei Rumänien und Serbien Hirſe und Mais, bei allen für Rot⸗ und Weißkohl, friſches Obſt und nicht lebende Karpfen; bel Rußland, Rumänien und Serbien wurde der Zoll für Gerſte mit Ausnahme von Malzgerſte auf 1,30 Mark für den Doppelzentner (70 Pfennig niedriger als jetzt) vereinbart. Die Herabſetzung iſt damit gerechtfertigt, daß weite Kreiſe der landwirtſchaftlichen Bevöl⸗ kerung an wohlfefler Futtergerſte lebhaft intereſſiert ſind, umſo⸗ mehr als Mais durch die Zollerhöhung verteuert iſt. Zur Unter⸗ ſchetdung zwiſehen Malzgerſte und Futtergerſte iſt das Hektoliter⸗ gewicht auf 05 Kg. als Grenze für die Futtergerſte vereinbart; dameben iſt das Freiſein von fremden Veimiſchungen vorgeſehen, ſowie feſtgeſetzt, daß das Vorhandenſein von 80 Prozent Körnern mis einem Hektolitergewicht von 67 Kg. oder mehr, den höhern Zoll⸗ ſatz begründen. Bei einer Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Ein⸗ bringer und Zollbehörde und ſonſtigen Zweifeln ſind die Abfer⸗ kigungsbeamten zur Erhebung des höhern Zollſatzes befugt, falls der Eiubringer es aplehnt, die Gerſte in einen die Verwendung zur Mälzerei ausſchließenden Zuſtand zu verſetzen. Hierdurch iſt aus⸗ reichend Vorkehrung getroffen gegen die Einbringung zum Mälzen beſtimmter Gerſte zum niedern Zollſatz und iſt das Intereſſe des Handels gewahrt. Bei der Wahl des Mittels hierzu, das der Zoll⸗ bepwaltung zuftoht, wirb dieſe das Mittel mik den Wünſchen des Einbringers der bweckbeſtimmung der Ware anpaſſen. Gerſte, die nachweislich zum Vermälzen ungeeignet iſt, zahlt den niedern Zoll⸗ ſatz ohne Rückſicht auf das Hektolitergewicht. Die Koſten des etwaſgen, guf Ausſchließung der Mälzbarkeit gerichteten Verfahrens treffen Richt die Warenelabringer; hierdurch iſt das Intereſſe des Handels detrallrt worden. Bei der Mahl der Mittel hierzu, welche der Zoll⸗ Ziele erreichbar war. verwaltung zuſteht, wird dieſe ſich den Wünſchen des Einbringers und der Zweckbeſtimmung der Ware anpaſſen. Außer bei Futter⸗ ſte bei keinem wichtigern landwirtſchaftlichen Artikel ein ie der en Zollſätze erforderlich bſetzung des Getd S0 fülr Zolles für Der Zoll auf iſenbahnſe 24, ſtatt 30 Pfennig, herabgeſetzt. Eine Benachtei gung der heimiſchen Forſtwirtſchaft iſt umſoweniger zu hefürchten, als die derzeitigen Verhältniſſe der Produktions⸗ gebiete eine beſondere Einfuhrſteigerung nicht erwarten laſſen. hisherige zwiſchen Rohholz und Sägeware in der 58 ben 60 P für den Doppelzentner iſt beibehalten worden. gemäß iſt von Oeſterreich⸗Ungarn der Satz von 72 Pfennig für ge⸗ ſägtes Holz zugeſtanden. Der deutſchen Sägeinduſtrie bleibt alſo ihr bisheriger Schutz erhalten. Bei einer erheblichern Anzahl von Bodenerzeugniſſen wurde auf die gegenwärtige Zollhöhe zurück⸗ gegangen, nämlich trockene Erbſen und Linſen, ferner Futterbohnen, Litpinen, Wicken, Raps und Rübſen, Dotter, Oelrettigſaat, Hederich⸗ ſaat, Senf, Leinſaat, Hanfſaat, Rotkleeſaat, Weißkleeſaat und andere Kleeſaaten, Grasſgat, Gerbrinde, lebende Gänſe, Haarwild, Feder⸗ wild, Kabiar, Schmalz, ſchmalzartige Fette, Eier und Bettfedern. Die meiſten für dieſe Erzeugniſſe feſtgeſetzten Zollſätze des allge⸗ meinen Tarifs waren in erſter Linie als Verhandlungsobjekte ge⸗ eignet. Für den Verzicht auf den höhern Eierzoll war daneben auch unſer Bedarf an Maſſenware beſtimmend, deſſen Deckung im In⸗ lande nicht ohne Preisgabe erſtrebenswerter landwirtſchaftlicher Aehnliche Evwägungen führten zur Belaſſung der Zollfreiheit lebender Gänſe. Was die Gerbrinden anbelangt, ſo fürchten die deutſchen Schälwaldbeſitzer die Konkurrenz der aus⸗ ländiſchen Gichenlohe wenig. Die geſorderte Zollbelaſtung gegen ſonſtige fremde Gerbmittel iſt in den neuen Verträgen anerkannt. Für den Vortrag sabſchluß mit Serbten war die Aufrechterhaltung des beſtehenden Zuſtandes bei getrockneten Pflaumen von entſchei⸗ dender Bedeutung und fiel auch bei Oeſterreich ins Gewicht. Der bisherige Zollſatz von 4 Mark in der Beſchränkung auf unverpackt oder nur in Fäſſern und Säcken von 50 Kg. eingehende Ware wird die rheiniſchen Intereſſen nicht ſchädigen. Der Schwerpunkt der Verhandlungoen mit Belgien waren die Pferdezölle. Erhebliche Zugeſrändniſſe waren ungbweisbar, aber die Zugeſtändniſſe wurden auf deines Keurblut der als Vla⸗ mänder, Brabanter und Ardenner kezeichneten Schläge einſchließlich der Kreuzungsprodukte untereinander beſchränkt. Eine Ausdehnung auf Warmblüter iſt ausgeſchloſſen wodurch das Zugeſtändnis für Belgien wertvoller und für unſere Pferdezucht unbedenklich iſt. Der eingeräumte Zollſatz von 80 Mk. für Tiere bis 1000 Mk. Stückwert und 75 Mk. bis 1500 Mk. Stückwere ſchützt die einheimiſche Kaltblut⸗ Zucht ausreichend und ſchädigt die Inlereſſen der Verbraucher nicht Die gleichen Zugeſtändniſſe wurden für die Pinzgauer Kaltblutcaſſe gemacht. Die Zollerhöhung für Warmblutpferde iſt dagegen auch gegenüber Oeſterreich und Rußland feſtgehalten. Velgien ſtimmte der Zollerhöhung lebender Gewächſe zu und erlangte die Zugeſtänd⸗ niſſe bei gedarrten und gebrannten Zichorien, d. h. die Beibehaltung des bisherigen Zuſtandes. Gegenüber Belgien und Oeſterreich blcibt die Zollfreiheit von Palmen, Lorbeeſtämmen, indiſchen Azaleen und Forſtpflanzen beſtehen. Für die große Mehrzahl der Gärtnerel⸗ Er 8eugniſſe konnten ausveichend hohe Zollſätze feſtgehalten werden. Italien ge⸗ ſtand eine Erhöhung des deutſchen Zolles für eingeſtampfte Trauben der Weinleſe von 4 auf 10 Mk., und des Zolles für rote Verſchnitt⸗ weine von 10 auf 15 Mk. zu. Beides iſt zweifellos zum Vorteil des deutſchen Weinbaues. Der Zehnmarkzoll für eingeſtampfte Trauben wurde auch Oeſterreich gegenüber behauptet. Die Bedingungen für den Bezug von Verſchnittweinen bleiben unveränderl. Bei einge⸗ ſtampften Kelttvauben darf die Gärung begonnen haben, aber nicht beendet ſein. Die bisherige vertragsmäßige Zollbehandlung für Tafel⸗ trauben und friſche Weintrauben bleibt beſtehen. Ebenſo die jetzigen Vertragsfätze für Wein zur Kognakbereitung unter Kontrolle ſoie für Weine in Fäſſern oder Keſſelwagen bis 14 Peozent Weingeiſtge⸗ halt. Boſondere Zugeſtändniſſe wurden für Marſalawein und Wer⸗ mutſwein gemacht. Der Zoll auf trockene und teigartige Weinhefe wurde beſeitigt. Die Italien gemachten Zugeſtändniſſe für friſches Ob ſt wurden Oeſterreich gegenüber noch erweitert. Gſeichwohl bedeuten die Obſtzölle eine fühlbare Verbeſſerung des gegenwärtigen Zuſtaudes. Die Zugeſtändniſſe, welche Italien erlangte, ſind: Bemeſſung des Einheitszolles für Walnüſſe und Haſetnüſſe auf 2 Ml., Zollfreiheit friſcher Zitronen, Feſtſetzung des Zolles guf Apfelſinen auf 3,25 Mk. und anderer friſcher Südfrüchte auf 2 Mk. ſtatt auf 4 Mk. Der bis⸗ herige Zuſtand bleibt für andere getrocknete Südfrüchte(ausgenom⸗ men Korinthen, Roſinen und Datteln) ferner für polierten Reis, oin⸗ zelne Fette und Oele, wogegen reines Baumöl(Speiſeöl) zollfrel iſt, ſtatt bisher 3 Mk., italieniſche Käſeforten werden wieder dem ſchwei⸗ zeriſchen Hartkäſe gleichgeſtellt. Die Schtveſz vexlangt Zollbefreiung der Galläpfel und Ermäßigung des Zolles des Obſtweines in Fäſſern auf 3 Mk. Ferner wurden der Sech ſwe ig beſondere Stückzölle zuge⸗ ſtanden für Rinder von großen Höhenfleckvieh und Braunvieh, welche mindeſtens 300 Meter über dem Meeresſpiegel aufgezogen wurden und alljährlich mindeſtens eine einmonalige Sommerkur in einer Höhenlage von 800 Meter durchmacht. Dieſe Stückzölle worden auf dem Verwaltungswege auch für Zuchtbullen bei der ſtaatlich ge⸗ nehmigten Einfuhr bewilligt. Ferner ſind Siilcksöſle beknilligt von Nun dho in der Läne — 20 M. für Kühe und Kalbinnen, 12 M. für wei zut Zuchtzwecken in Landwirtſcha ˖ zölle wurden gewährt für weibli twirte beſtimmter eigenen Betriebe meine Begünſtigung bezeichne Art und für Nutzvieh und das weibliche unterliegt Jungoyteh, beides im h der dem Lebendge 2e SeE en d⸗ Dr Da auch für zoll von 9 3 geſchützt. Der Schweig wurde Laiben der beſtehende Saßz von geſtändnis iſt auf Schweizer as Zu⸗ ſeſorten beſchränkt. Die Herabf ens 40 ſtatt 50 Kgr. iſt unbedenkl eine zeſtänd⸗ niſſe auf friſche Milch gewe er Zo ſteril und 10 peptoniſierte Milch ohne Rückſich tif den Behältniſſen, für ungezuckerte und eingedick niſſen wurde der Zoll auf 20 M. ermä erfolgten für Milch in Blöcken zur in luftdichten 155 indniſſe on unten Ueberwachung. Getro Milch iſt von der s ng, ausge⸗ nommen. Für Scho iſt der Sch gung von⸗ der inlän⸗ und Er⸗ 5 E. Zoll für id Deutſchland ieſer Voraus⸗ 10 M. Aus Gerſtenmalz U eizenzoll zoll iſt auf die g Weizenzolles Bei dem Zoll für Gerſtenmalz wurde(unter Zoll überſteigenden abſoluten Satzes, erigen Spannung zum Malzgerſten⸗ goll) auf 5,75 M. herabgegangen. Von öſter eichiſch⸗ungariſcher Seite war anfänglich ein weſentlich niedrigerer Satz verlangt worden, Die deutſche Mälzerei wird auch unter den neuen Verhält⸗ niſſen lebenskräftig bleiben, zumal Oeſterrei arn den Wegfall der bisherigen Eiſenbahn⸗Refaktien in Ausſich wodurch einer lebhaften Klage unſerer In ſenten abgeholfen wird. 80 auf 50 M. eingeräumt diſchen Induſtrien durch mäßigung der Zuckerſteuer weſentli Zuckerware wurde herabgeſetzt, ſo lange die Se dem Brüſſeler Vertrage angehören. Beim W. ſetzung erhöhen ſich der Schokolade⸗ und! den Oeſterreich gemachten ſſe und Mehl hervorzuh da 18 10,20 M. feſtgeſetzt; ermöglicht worden. Feſthaltung eines den bisherigen aber unter Verringerung der b ſte Deutsches Reich. * Mannheim, 30. Jan.(Eine Vertrauens⸗ männerverſammlung der Zentrumspartei) des neuen 57. Wahlbezirks in Laden bu rg beſchloß, für den Bezirk Mannheim⸗Land einen eigenen Kandidaten aufzuſtellen. Die Ernennung desſelben iſt einer ſpäteren Verſammlung bor⸗ behalten.(„N. M. Volksbl.“) B. C. Karlsruhe, 30. Jan.(Eine Sitzung des Eiſenbahnrates) wird am 25. Febr. ſtattfinden. Als Gegenſtand der Tagesordnung iſt die Beratung des Sommer fahrplans 1905 in Ausſicht genommen. he. Darmſtadt, 30. Jan.(Die bevorſte henden Bermählungsfeierlicheiten) am 2. Februar wer⸗ den nun doch ein weſentlich einfacheres Gepräge tragen, als man bis zur Stunde annehmen konnte. Heute nachmitkag ging nämlich, wie aus beſter Quelle verlautet, hier ein Tele⸗ gramm des Kaiſers ein, worin er unter dem Ausdruck leb⸗ haften Bedauerns ſeine Teilnahme an der Hoch⸗ deitsfeier abſagt. Der Entſchluß des Kaiſers iſt zweifellos durch den leider noch immer recht bedenklichen Zu⸗ ſtand des Prinzen Eitel⸗Friedrich veranlaßt worden. An Stelle des Kaiſers wird dagegen Prinz Heinri ch an den Feier⸗ lichkeiten teilnehmen und am Mittwoch Vormittag hier ein⸗ treffen. Sitzung des Landwirtſchaftsrats. (Schluß.) Geheimer Regierungsrat Salzer berichtet über die Denk⸗ ſchrift der Regierung über die Ackerbauſchule Hochburg, in der die Frage der Aufhebung derſelben zur Erwä gung geſtellt wird unter Hinweis auf die Tatfache, daß in den beteiligten landwirt⸗ ſchaftlichen Kreiſen ſelbſt ein beſonders warmes Intereſſe für die feit 60 Jahren beſtehende Anſtalt nicht betätigt worden ſei, wie ſich ſchon aus der geringen Anzahl der Schüler ergebe. Andererſeits könne entgegengehalten werden, daß man eine landwirtſchaftliche Lehr⸗ anſtalt, welche man ſeit Jahrzehnten am Leben zu erhalten ſich ab⸗ gemüht habe, nicht fallen laſſen ſollte, umfomehr, als gerade in irt beſonders not tue heutiger Zeit eine gute Fachbildung dem Landn und die Anſtalt während ihres Beſtehens ma jes Erſprießliche ge⸗ guch wirklich körperlich wunderbar erholt hatte, ihr Weſen blieb krankhaft erregt und ihr Herz unbefriedigt. Umſonſt verſuchte er, ſie zu zerſtreuen. Sie machten Partien, ſie beſuchten Monte Carlo, ſie Unternahmen eine größere Segelpartie— Lulſſe hatte weder Ver⸗ ſtändyis für landſchaftliche Schönheiten, noch Intereſſe für die ſie umgebende, internationale Geſellſchaft. Sie dach.e nur an ſich und ihn und an das, was ſie zu erreichen ſtrebte. Dabet ſchwankten ihre Stimmungen zwiſchen bußfertiger Zerknirſchung und immer wieder ſich aufbäumendem, bitterem Trotz, der Vergebung als ſein gutes Reecht forderte. Tag auf Tag ging hin, ohne den erſehnten Brief zu bringen, aber eines morgens, da ihnen mit dem Frühſtück die Poſt ins Zimmer gebracht wurde, befand ſich unter den Geſchäftsörieſen, die Lohſen erhielt, ein Brief von Wilhelm. „Herr von Haide“— ſagte Luiſe erblaſſend,„Lohs, Du haſt doch nicht um ſeine Vermittelung gebettelt?“ 5„Nein!“— ſagte er kurz. „Ss lies doch!“ drängte ſie ungeduldig. Das war ihm noch neu und unangenehm, daß ſie ſo fragen und ſich gleichſam zwiſchen ihn und Wilbelm ſtellen durfte. Er öffnete lang⸗ ſam und las. Wilhelm ſchrieb in ſeiner gewohnten, herzlichen Weiſe und lud Lohſen ein, mit ſeiner Frau, ſowie es deren Geſundheit ge⸗ ſtatte, nach Rothaide zu kommen und ſeine Gäſte zu ſein, bis über ſeinen künftigen Wohnort entſchieden ſei. Er und Gdeltraut ſähen dieſem Beſuch mit Freude entgegen. ſo ſprich doch! Was ſchreibt er? Erwähnt er meinen „Nein. Er ladet uns ein.“ „Was? Wohin? Er ladet eine Laß mich ſehen, bitte, Loys — ſei nicht grauſam!“ Sie riß ihm das Papier faſt aus der Hand. „Wahrhaftig!“— rief ſie. „So groß denkt nur Wilherm, murmelte Lohſen. Er wandte ſich ab und ſah aus dem Fenſter. Ihm war ganz heiß geworden. Der Gedanke, Edeltraut unter ſo veränderten Umſtänden wieder zu ſehen, hatte ihn wie ein ſcharfer Stich durchfahren. Er ſpar faſt unerträg⸗ lich. Aber ſchließlich— was kam jetzt darauf an! Er hat Schlim⸗ meres hinter ſich, er wird auch hiermit fertig werden. Während Luiſe in tiefem Nachdenken über den Brief ſich beugte, faßte er ſchon einen ſchnellen Entſchluß. Er wird ſie hinbringen, ja, aber er kann nicht dort bleiben. Hat dazu auch in Wirklichte kerne Zeit, denn der künftige Wohnplatz, den er ſucht, liegt in jedem Fall weit ab von all den Orten, in denen er bisher gelebt hat, und er muß ſich bei Zeit aufmachen, um ihn zu finden „Lohs! Hörſt Du!— Das iſt eine Idee Eine rettende Idee! — Kannſt Du glauben, daß ich an dieſe Möglichkeſt noch gar nicht dachte, und ſie lag doch ſo nahe!— Haide iſt Dein Freund und nie⸗ mand darf ihm verbieten, uns einzuladen. oh“— ſie holte tief Atem—„ich laſſe nicht nach! Auf meinen Bin ich aber erſt dort— Knieen will ich vor der verſchloſſenen Türe liegen und warten, bis ſie geöffnet!“ Von nun an hatte ſie keine Ruhe mehr, bis die Koffer gepackt waren und ſie abreiſten. Er telegraphierte an Welhelm und meldete ihre Ankunft, und Wilhelm ſandte ſogleich ein herzliches Willkommen! entgegen. (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Journalismus im Kugelregen. Für die Unerſchrockenheit der Ruſſen in Port Arthur während der Belagerung ſpricht beſonders die Talſache, daß ſie trotz der Schrecken und Letden, die dieſe Zeit ihnen brachte, nicht nur ihre Zeitung, den„Nolvy Krai“, wetter her⸗ ausgaben, ſondern den Stoff amüfanter als in Friedenszeiren geſtai⸗ teten. Der heitere Ton entſpricht jedoch nur den Traditionen dieſer Art des Journalismus, der ſich ſchon öfter umter dem Donner der Kanonen und unter eiyfallenden Granaten in ſeinem ſchwierigen Amt bewährt hat. Als Lucknow von einer Handvoll eugliſcher Truv⸗ pen kapfer gegen die überwältigende UHeberm eehl der Aurſtändiſchen verteidigt wurde und ſtündlich auf die Unbeſchreiblichen Schrecken der Einnahme gefaßt war, erſchien, wie eine engliſſhe Zeitſchrift erzählt, regelmäßig eine Zeitung weiter, wenn ſie auch ſur ſo groß wie ein Blatt aus einem Notigbuch war und in der Harprſache von der lapfe⸗ ren Frau des Kaplans mit der Haud geſchrieben werden wußte. Auch als Kandahar von den wilden Afghanen belagert wurde, fand die zapfere Garniſon mitten in allen Gefahven Zeit, ein Blatt Ferau⸗zu⸗ arbeiten; es war zwar nur ein kleines Slatt, aßes es wurde vorzüglich redigiert, und der Mut der tapferen engliſchen Soldaten wurde da⸗ durch angefeuert. Es war ſchön littzographiert und entielt viele Nachrichten, von der Dienſtordnung im Lager bis zu den„Neueſten Nachrichten“ aus Europa. Während des deutſch⸗ſranzöſiſcken Krioges hatte jede belagerte Stadt ihre Preſſe, auch wenn die Grancten durch die Luft pfiffen und manchmal nicht weit vom Redaltionsſitz platzten. Paris, Metz und andere belagerte Städle hatten ibre beſonßeren Be⸗ lagerungsleitungen; wenn der Papiervorrat kncpp wurde, berwanbte man alles mögliche Papier. Packpapier, Eizun ickelyapier, Tapolen mallen Farben und Muſtern wurde gebraulet und eine Zeitung wurde ſogar auf Waſchleder gedruckt. Auch im deutſchen Heers waren viele tüchtige, junge Künſtle⸗, die ſich in den Dienſt der gulen Sache ſtellten, ſo daß die Zeitungen viele hüsſche und oft auch dehr luſtige Bilder brachten. Beſonders reich an journaliſtiſchen Unter⸗ nehmungen war der amerikaniſche Bürgerkrieg; wo die Kugeln am dichteſten flogen, ſcheinen die Zeitungen am beſten ſloriert zu haben. Als Material wurden wie in Frankreich die ſeltſamſten Dinge ge⸗ nommen. Während der Belagerung von Richmond zerjchnitt man Laken und Tiſchtücher, um ſie zu bedrucken; eine unternehmende Zeitung erſchien in der Form von Taſchentüchern und wandte ſich mit folgonder blutrünſtigen Anxrede an die„Frauen des Südens“ „Und wäre jedes Taſchentuch auch ſo groß wie der Erdwall, ſe könnte es doch nicht den Blutſtrom der Föderterlen ſtillen, der noch vergoſſen werden muß.“ Die melſten Zeitungen des amerikaniſcken Bürgerkrieges almeten dieſen Geiſt der Rachſucht. Während der Belagerung von Charleſton beſtand die Blokadenummer des„Charle⸗ ſton Couxiers“ aus Leinwandblättern, die an einer Ecke mit rotem Band befeſtigt waren; auf der Vorderſeite ſah man ein mit einem —— ———————— ligen Zu⸗ rten 40 änd⸗ und Nrrr nreee genommen. jeder landwirtſchaftlichen Schule eines anderen Staates ruhig aus⸗ einer Rinderzuchtſtation im Unterland. Mamnheim, 91. Januar⸗ General⸗Anzeiger FI. Selte. wirkt habe und wohl auch für die Zukunft noch würde wirken können. Der Antrag geht dahin: Der Landwirtſchaftsrat wolle ſein Gutachten dahin abgeben: daß die ſtaatliche Ackerbauſchule auf der Hochburg auch künftighin fortbeſtehe und daß der Vorſtand der Schule zugleich Pächter des Domänengutes Hochburg ſein ſolle, ſo lange ſich ein tüchtiger Mann hierzu finden läßt. Sollte dies einmal nicht mehr der Fall ſein, dann ſolle das Gut in Staatsbetrieb übernommen werden. Als Mitberichterſtatter fungieren Stabhalter Schuh⸗Grenz⸗ hof und Oekonomierat Schmid⸗Freiburg, welch letzterer gleich⸗ falls für Fortbeſtehen der Hochburg eintritt, dagegen ſich gegen die Verſtaatlichung ausſpricht. Oekonomierat Frank tritt für Verſtaatlichung der Anſtalt ein mit Aenderung der organiſatoriſchen Einrichtung nach dem Muſter in Auguſtenberg, in welcher der Unterricht ein erweiterter ſei als in den landwirtſchaftlichen Winterſchulen. Den gleichen Standpunkt pertritt Mühlenbeſietzt Dreher⸗Wittlingen, der den Gutsbetrieb pleichfalls in Staatsbetrieb übernommen wiſſen will, der vor allem aber auch für Erweiterung des Unterrichts eintritt. Poſthalter Faller führt aus, daß in landwirtſchaftlichen Kreiſen der Gedanke der Aufhebung der Schule unſympathiſch be⸗ rühren werde; er ſtimme dem Antrag Frank bei, der zugleich eine Er⸗ weiterung des Unterrichts im Auge habe. Miniſterialrat Nebe ſtellt ſeſt, daß die Denkſchrift der Regie⸗ kung nicht von vornherein auf dem Standpunkt der Aufhebung ſtehe, zwie ja die heutigen Redner die Aufhebung verneinen. Der haupt⸗ ſächlichſte Differenzpunkt gehe dahin, ob der Gutsbetrieb zu ver⸗ ſtaaklichen ſei oder ob auch ferner eine Verpachtung ſtattzufinden habe. Es werde immer ſchwer ſein, einen Mann zu finden, der ein guter Landwirt und zugleich ein guter Pädagog ſei. Die Verpachtung habe vor allem den Vorzug der Billigkeit. Die Regierung werde die heutigen intereſſanten Ausführungen in ſachdienliche Berückſichtigung giehen. Nach den Schlußworten der Berichterſtatter, die ſich gegen die Perkleinerung des Gutsbetriebs, wie eine ſolche der Antrag Frank anſtrebt, wenden, wird der Antrag Salzer auf Forterhaltung ſer landwirtſchaftlichen Lehranſtalt auf der Hochburg angenommen, desgleichen der weitergehende An⸗ trag auf Verſtaatlichung des Betriebes der Hochburg. Bürgermeiſtes Schüler⸗Ebringen berichtet über die Denk⸗ ſchrift den Unterricht im Hufbeſchlag betr.“ In der Denkſchrift wird darauf hingewieſen, daß die in den Satzungen für die Hufbeſchlagſchulen feſtgeſetzte Unterrichtsdauer des Lehrkurſes von drei Monaten eine zu kurze ſei und daß deshalb eine Verlängerung derſelben auf 4 Monate in Ausſicht zu nehmen ſei. Der Berichterſtatter teilt dieſen Standpunkt und befürwortet des Weiteren Wiederholungskurſe und Belehrung durch Wort und Schrift über die Bedeutung des Hufbeſchlags. Nack einer kurzen Debatte, an der ſich Knapp⸗ Griesheim, Fürſt Löwenſtein, Poſthalter Faller beteiligen und ſich zum Teil für die Zentraliſierung der Hufbeſchlagſchulen ausſprechen, wird den Ausfühungen der Denkſchrift zugeſtimmt. Mühlenbeſitzer Dreher berichtet über Regierung, die BVrämiierung von Zuchtſchweinen betr⸗ und gelangt mit dem Mitberichterſtatter Bran denburg⸗Mos⸗ bach zu folgendem Antrag:„Der Landwirtſchaftsrat wolle be⸗ ſchließen, die Abhaltung der Prämiierungen von Zuchtſchweinen der Regierung in folgender Weiſe zu empfehlen: 1. Beibehaltung der Grundbeſtimmungen für die Prämiierung von Zuchtſchtveinen, wie ſie bisher ſchon beſtehen; 2. Abhaltung jährlicher Prämiierungen auf 14 Stationen und zwar in jedem Gau auf einer jeweils jährlich durch Beſchluß des Gauausſchuſſes zu beſtimenden Station. Miniſter Schenkel hofft, daß im nächſten Budget eine(bei Er⸗ ſparung auf anderen Gebieten) Erhöhung der Poſition für Förderung der Schweinezucht eingeſtellt werden könne, nachdem dies auf dem letzten Landtag aus finanziellen Gründen nicht möglich geweſen. Nach längeren Sebatten werden die Anträge der Berichterſtatter an⸗ die Denkſchrift der Gutsbeſitzer Wechs ler begründet den folgenden Antrag des Merkgräfler Gauausſchuſſes:„Eber ſollen mitk ſtaatlicher Unter⸗ ſtützung nur für ſolche Zuchtſtationen angeſchafft werden, die min⸗ deſtens ſechs raſſereine Mutterſchweine beſitzen und der Zucht ent⸗ ſprechen. Eber ſowohl als Mutterſchweine ſollen in dieſer Zucht⸗ werden. Mitberichterſtatter Herbiſt bekämpft dieſen Antrag, der ſeder Förderung der Schweinezucht entgegenſtehe. Seitens des Regjerungsvertreters wird ausgeführt, daß im allgemeinen mit den Schweinezuchtſtationen gute Erfahrungen gemacht worden ſeien, die Durchführung des Antrags würde die Gründung ſolcher Stationen erſchweren und die ſtaatlichen Maß⸗ nahmen abſchwächen. Es wird hierauf der Antrag zurückgezogen. Bei Beſprechung der Verwendung der im Staatsvoranſchlag 1904/05 für Förderung der Landwirtſchaft genehmigten Mittel Oekonom Brandenburg die jetzigen Leiſtungen der landwirtſchaftlichen Winterſchulen gegenüber den⸗ jenigen in Bayern. Regierungsrat Märklin hebt dem gegentder hervor, daß die lendwirtſchaftlichen Winterſchulen hinſichtlich ihres Lehrplanes, der Lehrmittel, ihrer Vorſtände und ibrer Frequenz den Vergleich mit halten könnten. Auch die Ausrüſtungen dieſer Schulen ſei eine Surch⸗ aus genügende, wie die Ausſtellung in Mannheim dargetan. Die übrigen Punkte geben zu einer Beſprechung keine Veran⸗ Jaſſung, doch befürwortet Oekonom Bran denbudg die Errichfung Zu der Frage der Abhaltung einer landwirtſchaftlichen und Gartenbauausſtellung in Kärlsruhe im September 1906 führt Miniſter Schenkel aus, daß aus Alnlaß jubiläums unſeres Fürſtenpaares beſchloſſen worden ſei, in Karls⸗ ruhe eine landwirtſchaftliche Ausſtellung zu veranſtalten. Die Stadt Karlsruhe habe die Durchführung übernommen ünter der Voraus⸗ ſperde. Neben den verſchiedenen Organiſationen ſomme naturgemäß auch der Landwirtſchaftsrat inbekracht und würde es von Wert ſein, erremee Tuch bedecktes Stelett, das eine Sichel hielt und mit der fleſſch⸗ loſen Hand auf die Worte wies:„Krieg dem Tode“ Aber wie ſchon eingangs bemerkt wurde, ſind nicht alle Kriegszeitungen ſo grauſig und blutdürſtig; gewöhnlich ſchlagen ſie einen heiteren, opli⸗ iſtiſchen und humorvollen Ton au. Ein gutes Boiſpiel dieſer Art ſſt die Zeitung, die Wellingtons Soldaten wäßtend des Feldzuges i sgaben; ihre Kemik übertrifft viele humorifiiſche neges, als — ſtation einer ſtrengeren ſtaatlichen Kontrolle als bisher unterworfen des 80. Geburtstages des Großherzogs und des goldenen Hochzeits⸗ wenn derſelbe aus ſeiner Mitte mehrere Miglieder bezeichne, die dem Landeskomitee für die Organfſakion der Ausſtellung beitceten. Für dieſes Amt wurden gewählt die Herren Freiherr v. Göler, Oelo⸗ nomierat Frank und Kommerzienrat Re iſt Tagesodnung beendet und n nach 3 Uhr die Sitzung mit einem b Hoch auf den Großherzog. die ließt Präſident fgenommenen ——— Eine Bürgerverſammlung in Oftersheim. ir. Oftersheim, 30. Januar. Die auf geſtern abend in den Saal des„Adlers“ einberufene Bürgerverſammlung, in welcher Herr Rechts nwalt Dörzbach⸗Mannheim über den Gang der Klage des zu Unrecht entlaſſenen Ratſchreibers Ganter referierte, wies einen ſehr ſtar⸗ ken Beſuch auf. Bekanntlich war Herr Ratſchreiber Ganter vom Gemeinderat gegen den Willen eines großen Teils der Bürgerſchaft und ohne daß ſtichhaltige Gründe vorhanden geweſen wären, ent⸗ laſſen word Auf Grund ſeines 1902 abgeſchloſſenen 12jährigen Vertrages agte der er die Gemei beim Landgericht Maunheim ein 68. Urte Gemeinde zur Zahlung des monatlichen Gehalts bis zum Ablauf des Vertrages 1915 verurteilt wurde. herrſcht nun bei einem großen Teil der Bürgerſchaft eine Mißſtim⸗ mung gegen den Gemeinderat, welche in der Diskuſſion auch lebhaft zum Ausdruck kam. Allgemein iſt die Anſicht vorherrſchend, den Gemeinderat dafür regreßpflichtig zu machen. Herr Rechtsanwalt Dürzbach, der Verteidiger des Ratſchreibers Ganter, ſchilderte zunächſt die Urſache und den Verlauf des Prozeſſes des Ratſchreibers gegen die Gemeinde und führte auch zugleich das ergangene Urteil des Landgerichts Mannheim an, laut welchem die Gemeinde bis zum 24. Auguſt 19 15, dem Ablauf des Vertrages, 3ur Zahlung bon 166.60 M. monatlich verurteilt wurde. Außerdem wurden der Gemeinde 46 der Koſten überwieſen. Ratſchreiber Ganter ſei durch Beſchluß des Gemeinderats am 22. Februar 1901 als Rak⸗ ſchreiber der Gemeinde Oftersheim angeſtellt worden mit einem Gehalt von 1800 M. Am 22. Mai 1902 wurde ſein Gehalt erhöht und zwar auf 2000., rückwirkend vom 1. Januar 1902. Leiſtungen des Ratſchreibers ſeien ja bekannt; er ſei ein tüchtiger und pflichtgetreuer Gemeindebeamter. tei Die habe ja erklärt, den Vertrag des Ratſchreibers zu verbeſſern. Der Vertrag des Ratſchreibors und der Gemeinde wurde vom Gemeinde⸗ rat einſtimmig genehmigt und zwar wurde Ganter dadurch unkünd⸗ bar auf die Dauer von 12 Jahren angeſtellt, während er früher eit Kündigungsfriſt von—3 Monaten hatte. Man ſei in der Gemeinde darüber einig geweſen, daß Ganter dieſen Vertrag verdient habe, und daß man froh war, einen ſolchen tüchtigen Mann für lange Zeit aln Oftersheim gefeſſelt zu haben. Das Verhältnis war immer ein ganz gutes und es hätte niemand daran gedacht, daß ſich dieſes Ver⸗ hältnis einmal trüben könnte. Dazwiſchen kamen nun die Ver⸗ haftungen des Bürgermeiſter Ullmer, und als Ullmer erkannte, daß ſich Ganter nicht als ſein blindes Werkzeug fügen wollte, und ferner, daß Ganter ſich für berſchiedene Dinge, die ihm in die Schuhe ge⸗ ſchoben wurden, energiſch wehrte, war es mit dem guten Verhältnis, welches bisher beſtanden hatte, vorbei. Es wurde Herrn Gauter vorgeworfen, daß er verſchiedene Nebenforderungen, die in ſeinem Bereich lagen, nicht im Einvernehmen des Gemeinderats beziehe. Herr Ganter verzichtete jedoch gerne auf dieſe Jorderungen. Man gab ferner als Grund der Entlaſſung an, daß wieder Friede in die Gemeinde zurückkehre. Aber alle hervorgeſuchten Beſchwerden bil⸗ deten keinen Grund zur Dienſtentlaſſung. Nachdem ſonach Redner die Urſache und das weitere Zuſtan kommen der Klage ausführlich erörtert hatte, Zing er zu der Klag ſelbſt und dexen Verlauf über. Die Klage ſtütze ſich auf den Vertrag der Gemeinde, laut welchem der Ratſchreiber 12 Jahre unlündbar in der Gemeinde angeſtellt ſei. Man ſuchte nach einer Reihe von Grün⸗ den, man habe auch welche gefunden, aber Gründe, Man habe geſagt, Ganter habe ſich den 2 5 ſchlichen und dazu die Abweſenheit des Bürgermeiſters benützt. ſei ein Armutszeugnis für die Gemeinde, die einen ſolchen Vertrag mache und ſich nachher dahinter verſchanze, daß ſie denſelben Aicht verſtanden habe und ſie dadurch betrogen worden ſei. Mit dieſem Eintwand war es natürlich nichts und auch die anderen borgebrachten Eintvände, daß er ſeinen Dienſt bernachläſſigte u. ſ. w. wurden gom Gericht abgelehnt. G bis 11 Uhr abends auf dem Rachaus lärig war Originell an der sheim niemand daran dachte, den de⸗ 1 ganzen Sache ſei aber daß in Ofte Ganter wegen ſeiner ihm vorgeworſenen Schlechtigkeiten bei der vor⸗ geſetzten Vehörde anzuzeigen. Denn wenn die 5t 8* heimer einen auf dem Zug haben. da un bringen ſieihn dahin, woſie ihngern haben ie olAten.(Große Heiterkeit) Daß man dies aber bei Ganter nich: getan hat, da weiſt zur Genüge, daß von a lenn Anſchugdg ungen ni cht ein Jota bon Wahrheit ſei. Das Landgericht in Main⸗ heim habe in ſeiner Urteilsbegründung ſelbſt herbe hoben, daß man chit üle hir vechet ſe konnte. udes für Ganter, munſo ur znl⸗ genehmer ißt es für die Gemeinde Oftershei Don Probeß wefter zu führen, wäre nicht ratſam, denn er würde Ler Gemeinde Unſumme von Koſten eintragen. Die Joſten erſter Inſtanz habe auf 750 Mk. belaufen, beim Oberlandesgerichk wiederum ſobie beim Reichsgericht würden ſie Kuf etſwa⸗ 4009. Mk. zu ſtehe kommen. Im ganzen würde ſchließlich eine Summie von 2500 tk. verprogzeſſierk. Zum Schluſſe ſeiner hrungen bemerkt Redr daß ſich ſchließlich doch noch ein 5 inden rerde, damit ſchreiber Ganter der Gemeinde nicht zur Laſt fachb. dier müßte einſetzen und dafür ſorgen, daß Ganter eing cbenſo einträt Stelle wieder erhalte⸗ 88 An die Ausführungen des Redners, die mit lebhaftem Beifall bon den anweſenden Bürgern aufgenommen wurden, ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Diskuſſion, in welcher die Handlungsweiſe des Ge⸗ meinderats ſcharß verurteilt und einſtimmig der Wunſch laut wurde, Ganter wie der in ſein Amt einzuſetzen. 1. wuürde ferner noch das Regime des Bürgermeiſters Ullmer in Ofters⸗ heim in den Gemeinderatsſitzungen. Als Herr Ratſchreiber Ganther gegen 3½10 Uhr den Saal betrat, empfangen. An der ku S. Weber, M. Haußer, Heß, W. Haußer, Sehivetzingen und Auer. Schließlich einigte man ſich de ein fünfgliederige Kommiſſion zu wählen, swelche die weiteren Schritte beranlaſſen ſoilte—— Die Verſammlung, welcher Herr Landtwirt Weber präſidierte, nahm ſodann ſolgende Reſolution einſtimmig an: Ueber 200 in der Reſtauration zum„Adler“ verſammelte Bürger von Oftersheim haben einſtimmig ihr Mißfallen gegen die von dem Geweinderat vorgenommene Entlaſſung des Ratſchreibers Ganter ausgeſprechen und beſchloſſen, Schritte zu tun, um eine bweitere Schädigung der Gemeinde, wie ſie durch die beabſichtigte Verufung des Gemeinderats gegen das in Sachen Ganter Gemeinde erlaſſene landgerichtliche Urteil in Ausſicht ſteht, zu ber⸗ hindern. Dazu ſoll eine fünfgliederige Kommiſſion gewählt ſperden. Als Mitglieder ſind gewählt worden: Samuel Weber ö id Stephan Vach. 8— man tehe 3* Köhler, Peter Pfiſter, Philipp Auer un Bürgermeiſter Ullmer ſelbſt gibt ſich der Hoffnung hin, daß es auf die kräftigſte U die nichts gelten. Verktrag durch Betrug er⸗ Dagegen wurde aber feſtgeſtelll, daß Gante⸗ oft hotels“ ſeine Generalverſa mi m Lung' Scharf berurteilt wurde er mit lebhaftem Bravo uſſion beteiligten ſich die Herren Köhler, Schü tz, Merkel don ee gegen die endrich Nus Stadt und Land. »Maunheim, 30. Januar 1905. Große nationale Gartenbau⸗Ausſtellung in Mannheim im Jahre 1900. Wie ſchon mitgeteilt, beabſichtigt der Verein ſelbſtändiger Handelsgärtner Badens zur Feier des 300jährigen Jubiläums des Beſtehens der Stadt Mannheim im Jahre 1906 eine große Gartenbauausſtellung in Mannheim zu veranſtalten und hierzu die geſamte Gärtnerwelt Deutſchlands einzuladen. Nach wochen⸗ langen Vorbereitungen iſt das Ausſtellungsprojekt nunmehr ſo weit gediehen, daß mit demſelben an die Oeffentlichkeit getreten werden kann. Geſtern nachmittag fand eine eingehende Be⸗ ſprechung des vorbereftenden Komitees mit Herrn Oberbürger⸗ meiſter Beck ſtatt, welcher dem Ausſtellungsunternehmen die weitgehendſte Sympathie und Unterſtützung der Stadtverwaltung in Ausſicht ſtellte und auch perſönlich in liebenswürdigſter und entgegenkommendſter Weiſe ſeine für das Unternehmen ſo werk volle Mitwirkung zuſicherte. Aufgabe des vorbereitend Komitees iſt es nunmehr, einen Aufruf an die geſamte Bürger ſchaft Mannheims zu erlaſſen, in dem dieſe um Zeichnungen für den zu bildenden Garantiefonds erſucht wird. Es iſt zu hoffen, daß die Zeichnungen ſo zahlreich erfolgen, daß für die Ausſtellung eine ſichere finanzielle Grundlage entſteht. Die Ausſtellung ſoll im Frühjahr 1906 und zwar etwa um die Zeit des Maimarktfeſtes eröffnet werden und ſich auf mehrere Monate erſtrecken. Außer der Dauer⸗Ausſtellung ſollen ſchiedene Spezialausſtellungen, ſo eine Dahlienausſtellung Roſenausſtellung, eine Obſtausſtellung uſw. ſtattfinden. Di ganze deutſche Gartenbauwelt bringt dem Unternehmen das größte Intereſſe entgegen, vor allem wird ſich Süddeutſchland i hervorragender Weiſe beteiligen. Vorausſichtlich veranſtalten die einzelnen Länder beſondere Gruppen. Der Rahmen für das Unternehmen ſoll möglichſt weit gezogen werden, ſodaß die Ausſtellung im Somerhalbjahr 1906 viele Tauſende von fremden Gärinern und Gartenbaufreunden nach Mannheim ziehen wird Im Gegenſatz zu der Düſſeldorfer Ausſtellung, die internation Farben zeigte, ſoll die Mannheimer Ausſtellung einen nationale Charakter erhalten und ein Spiegelbild der heutigen Leiſtung fähigkeit des deutſchen Gartenbaues ſein. Wir ſind ſicher, da von der Mannheimer Ausſtellung für den deutſchen Handel gärtnerſtand viele befruchtende Ideen und Anregungen gehen werden, ſodaß ſich dieſe Ausſtellung zu einem Markſt in der Geſchichte des deutſchen Gartenbaues entwicleln di Wenn es gelingt, das Unternehmen in der geplanten Weiß e dur zuführen, iſt auch finanziell ein günſtiger Verlauf zu erwarten, ſo daß der jetzt zu zeichnende Garantiefond wohl kaum in An⸗ ſpruch genommen werden dürfte. Das vorbereitende Komite⸗ der Mannheimer Bürgerſchaft rechnen kann, dere Gemeinſinn noch nie verſagt und die noch jedes freudigſt begtüßt hat, daß geeignet iſt, Mannheims ein neues Blatt einzufügen. * Militürnachricht. Generalmajor v. Sresck er Infanterieſchulen, Inhaber des Eiſernen Kreuses zommandeur der 57. Infanteriebrigade ernannt⸗ Die Frage eines Hochzeitsgeſchenkes an den Kronprinzer wie zuverläſſig verlautet, auf die Tagesordnung der nächſtel ſchen Städte⸗Vertreter⸗Konferenz geſetzt werden. Daß der ruher Stadtrat die Beteiligung an einer 5 Richtig iſt nur, d 8 durch eine Alarmlinie verbunden, damit ſie bei g tigen Brandfällen, zu denen die Hilfe Mannheims angeru leicht mobil gemacht werden können. Die Leute haber freiwillig gemelder, die Meldungen überſtiegen ſogar d nötigen Wehrleuke. Die Koſten der FJuſtallation betragen 30 Der Mauuheimer Journaliſten⸗ und Schriftſtell aln verfloſſenen Samstag abend im Nebenz ume 1. Vorſitzenden, Herrn Dr. Gexard, e er Verein auch im vorigen Jahre dem mehr auf das Gebiet beruflicher Fragen zu beſchränke außen zu glänzen, treu geblieben. Der Mitglied erfreulicherweiſe wieder vermehrt. Auch die weiſen einen ſehr befriedigenden Stand auf. Ne des Kaſſenberichts durch den Rechner, Herrn Frdr. Kun Vorſtandes vorgenommen⸗ Das Ergeb „Direktar Müller Redakteur Be 5 rufenen Kaſſe, die in Krankheit de Familien eine Beihilfe zu den Arzt⸗ und A beſtimmten Höhe gewährt, hatte ſich die Notwendi Statutenänderinig herausgeſtellt, der in der bom Vo ſchlagenen Faffung zugeſtimmt wurde. Zum Schl⸗ einige Vereinsangelegenheilen erledigt. Für i Intereſſe iſt der Beſchluß, in der Zeit zwiſchen wieder einen Diclektabend abzuhalten. hat im letzten Jabre außerordentlich gefallen, ſodaß beſtimmten Erwartung hingeben darf, daß ſich ar holung die Freunde des Pfälzer Humiors recht werden.„ Jüdiſcher Vortrags⸗Verbaud. De 4. Seſle. Geueral⸗Anzeiger. W Annbeim, v1., Sannar finden jeweils Dienstag abends halb 9 Uhr iin Induſtrieſaal der Luiſenſchule, Schwetzingervorſtadt, ſtatt. Nach der heutigen Uebung findet Verpflichtung der neu Eingetretenen im Militär⸗Vereins⸗ lekal und gleichzeitig, wie allhjärlich, eine kurze Kaiſerfeier der Kolonne in Glegenwart des 1. Vorſitzenden, des Herrn General⸗ tonſul⸗ Nes 6, „Was Amerſka den Frauen bietet“— ſo lautet der Titel des Vor'rags, den Frau Marianne Weber⸗Heldelberg in der nächſten Mitgliederverſammlung des Vereins Frauenbildung— Frauen⸗ ſtudium, Abteilung Mannheim halien wird. Diefe Verſammlung findet morgen mittwoch um ½ Uhr im Hotel„National“ ſtatt, Aus dem Schüffengerichte. Der Alkohol hringt den Taglöhner Johann Fiſcher in häufige Berührung mit dem Schöffengericht. 0 2 vophältniſſe ſind infolge ſoͤines Hanges zum Veinſen ääußerſt ze e, Im Rauſch hat er wieder ſeine Frau mit Tat⸗ ſchlggen bedroht, und einer Frau gegenüber Gußerte er, er habe noch zwei Kugeln, eine für ſie und eine für ihn.„Das ſind Familien⸗ gerhältniſſe“, bemerkt er auf die Frage des Richters, wie er zu der Tat komme„ich have meine Frau ſchon oft badroht und wir ſind auch ſpieder einig geworden. Meine Frau iſt eben halbdumm. Mir ſſt alles gleich.“ Das Gericht verurteilt den Angeklagten in Anbetracht ſeiner bieſen Voeſtrafen zu 4 Wochen Gefängnis.— Einen ſchweren Wirtshausergeß, ebenfalls unter dem Einfluß des Alkohols, be⸗ gingen im er die Taglöhner Ernſt Bger, Franz Lulay und Gg. Ries von Ladenburg in der Wirtſchaft zum„Adler“ dort⸗ ſelbſt. Baer hieb mit einem Farrenſchwanze, Lulay mit den Fäuſten Ulinplings darauf los, Ries brauchte das Meſſer und brachte dem Taglöhner Schmitt von Ladenburg mehrere erhehliche Stiche bei. Gegen den Meſſerhelden ſpricht das Gericht eine Gefängnisſtafe von Monaten aus, Lulah wird mit 6, Bger mit 3 Wochen Gefängnis heſtraft. Polizeibericht vom 31. Jaunuar, Tödlicher Unfall: Am 23. d. Mts. nachm, 1 Uhr ſiel einer im Hauſe Alphornſtr, 53 wohnhaften Ehefrau eines Taglöhners ein mit kochendem Waſſer gefüllter Topf aus den Händen, wobei das Waſſer unglücklicherweiſe ſich auf das neben der Frau ſtehende 1¼ Jahre alte Mädchen eines im gleichen Hauſe wohnenden Metzgers ergoß, daß Kind erlitt dabei ſchwere Brandwunden, an denen es am 28. J. Mt. im Diakoniſſen⸗ ðQhaus geſtorben iſt. Fundunterſchlagung: Am 18. l. Mts. verlor ein 10jähriges Mädchen auf dem Wege Schlachthof⸗Langſtraße ein Portemonnaie mit einem Check der Mannheimer Bank über 400 Mk.— Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmann⸗ ſchaft wird gebeten.(Schluß folgt.) JHeidelberg, 30. Jan. Heute hat ſich im chemiſchen Uniberſitäts⸗Laboratorium ein Studierender ver giftet. Der junge Mann ſtammt aus Italien. Was ihn zum Selbſtmord getrieben hat, iſt noch nicht genau ermittelt. Augder Pfalz, 30. Jan. Seit dem 20. Januar wurden beim. Inſanterie⸗hiegiment in Landau noch 5 Typhusfälle feſt⸗ geſtellt. Die Zahl der Erkrankten beträgt 30, die Zahl der wegen Thphusberdachts i. Beobachtung befindlichen Soldaten iſt von 27 guf 17 zurückgegangen.— Nachdem bereits anfangs voriger Woche ein Kindslechſe in einem Hauſe am Grerzierplatz in Pirma⸗ ſens gefunden und eine zur Zeit im Spital befindliche Dienſt⸗ magd als Mutter des Kindes ermittelt wurde, fand man am Freitag bei Entleerung einer Abortgrube in der Gärtnerſtraße eine zweite Pindsleiche Auch hier wurde als Mutter die in dem Hauſe in Dienſten ſtehende Magd Eliſabetha Serbine, 24 Jahre alt, aus Hirſchthal ermittel! und verhaftet. W. Hagen, 30. Jan.(Tel.) Kommerzienrat Julius Rib⸗ bert⸗ Hohenlimburg wurde heute nach Atägiger Verhandlung von der hieſigen Strafkammer der Untreue für ſchuldig befunden und zu Monaten Gefängnis verurteilt. Sein Privatſekretär Engelhardt wurde wegen Beihilfe zu 3 Wochen Gefängnis ver⸗ Urteilt. Reviſion iſt angemeldet. Chealer, Runſt und inenſchaft. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Den Vorſtellung des„Freiſchütz“ Mittwoch den 1. Februar im Abonne⸗ ment h ſtattfindet. Kirchenkonzert. Man ſchreibt uns: Gs ſei nochmals auf das Sonntag den 5. Februar, abends ½8 Uhr, ſtattfindende Kirchen⸗ konzert in der Johanniskirche auf dem Lindenhof aufmerkſam gemacht, das von dem Organiſten Adolf Sillib veranſtaltet wird unter gefl. Mitwirkung der Frau Dr. Lehmann aus Ludwigshafen (Sopran), Frl. Auguſte Schumacher(Alt) und des Violinvir⸗ tuoſen Arthur Poſt. Heueſte Hachrichlen und Celegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. Potsdam, 30. Jan. Der abends 8 Uhr ausgegebene Krankheitsbericht über das Befinden des Pri zen Ettel Friedrich lautet: Der Prinz hatte am Tage weniger Beſchwerden; er hat viel geſchlafen. Temperatur abends 37,7, Puls 72, Atmung 48, Nahrungsaufnahme gut. »Stegen, 81. Jan. Auf dem jüdiſchen Friedhof wurden 14 Grabdenkmäler von unbekannten Tätern total zerſſümmelt, Danzig, 31. Jan. Der am Freitag hier flüchtig gewordene Baugewerksmeiſter Her mann Röhr, beging, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellt, bedeutende Wechſelfälſchungen. Die Paſſiven betragen ber eine Million Mark, denen ſehr geringe Aktiven gegenüberſtehen. Breslau, 28. Jan Der Breslauer Zeitung zufolge bat ein bekannter Rittergutsbeſitzer zu ſeinem bevorſtehenden 7. Geburts⸗ tage eine Stiflung von drei Millionen Mark errichtet, deren Zinſen zum kleineren Teil für iſraelitiſche Wohltätigkeitsanſtalten, zum Hauptteil für allgemeine humanitäre Zwecke Verwendung finden ſollen. Zur Hochzeit des Groſtherzogs von Heſſen. Darmſtadt, 31. Jan. Prinzeſſin Heinrich von Preußen iſt heute früh hier eingetroffen. Prinz Heinrich wird morgen früh hier erwartet. Die Stadt zeigt, namentlich in den Straßen der Neuſtadt, reichſten und prächtigſten Feſtſchmuck. Vom Bahnhof gieht ſich eine Triumphſtraße zum Reſidenzſchloß und zum Neuen Palais. Der Ausſtand im Ruhrrevier. Berlin, 30. Jan. Der„Reichsanzeiger“ ſchreibt: Heute Morgen verſammelten ſich etwa 100 Mann der Belegſchaft des „Hermannſchachtes“ der ſtaatlichen Steinkohlengrabe „Königin Louiſe“ bei Zabrze in Oberſchleſten und verlangten die Ausfahrt. Von dem ſofort herboieilenden Berginſpel⸗ tor wurde eine Verkürzung der Schicht und höhece Löhne geforgert. Da die dahingehenden Zuſagen nicht gegeben werden konnten, fuhren die 100 Mann aus. Ruhrort, 30. Jan. Die Zeche„Phöniz“ kündigte ißrer geſamtendekegſchaft von etwa 3300 Mann, weil es ihr micht möglich iſt trotz großer Anſtrengungen den' Belrieb aufrecht zu er⸗ halten. Die Kündigung wird zurückgezogen, weyrn es der Hütte ge⸗ lingt, die nötige Kohlenmenge aufzutretben. ***** Breslau, 31. Jan. Das Oberbergamt Vreslau teilte der Ausſtandsleitung der Neurodener Bergleute mit, daß es awiſchen den Ausſtändigen und der Verwaltung berbandeln wolle. Abonnenten des Hoftheaters wird hiermit bekannt gegeben, daß die Unſere Kolonne näherte ſich dem Landugon, der ſich entwickelte, griffen die Japaner eine Kaktowitz, 30. Jan. In Oberſchleſien iſt eine Lohn⸗ hbewegung im Gange Auf der Hohenzollerngruße ſtellten die Bergleute Forderungen, die in wohlwollende Erſwägung gezogen wor⸗ den ſind. Lodz, 31. Jan. Von den hieſigen 180 000 Bergleulen ind 100 0 00 in den Ausſtand oingekreten. Eine Vombe. Paris, 81. Jan. Heute fand eine von den Sozialiſten einberufene Verſammlung ſtatt, in der gegen die Petersburger Ereigniſſe proteſtſert ſpurde. Als die Teilnehmer an der Perſammlung, darunter die Deputierten Jaures, Pypeſſenſſe und Vaillant, die Sitzung berließen, wurde gegen das Haus Ayenue de la Republique Nr, 13 eine Bombe geſchleudert, die mitten unter die Gruppe von Sozialiſten und der republikaniſchen Garde fiel. gidei Nationalgardiſten wurden berwundet Der Polizeipräfekt und mehrere Kommiſſare trafen alsbald am Tatorte ein zur Vornahme einer Unterfuchung. ———— Die Arbeiterunruhen in Rufzland. * Petersburg, 381, Jan. Heute nahmen zahlreiche Ar⸗ befter die Arbeit wieder guf. Auf den Putilowwerken ar⸗ beiter mehr als die Hälfte der Angeſtellten. Wapſeſau, 30, Jan. Der Verkehr in der Stadt iſt vollſtändig eingeſtellt. Sämtliche Reſtaurants und Egfés, ſowie die Läden ſind geſchloſſen. In vielen Läden, In⸗ ſtituten und Buregus ſind die Fenſter eingeſchlagen. Die Zahl der Opfer an den geſtrigen Unruhen iſt nicht genau bekannt, man ſchätzt ſie auf 160 Tole beziehungsweiſe Verwundete, *Mita u, 30. Jan. Der Ausſtand dauert fort. Von der Gendarmerie iſt eine Kompagnie nach Windau geſchickt worden. Bei den ſtattge habten Unruhen iſt ein Polizeibeamter verwundet worden. Die Truppen daben von der Waffe noch keinen Gebrauch gemacht, Von Wilng wird ein Bataillon Infanterie und eine Batterie nach Libau geſchickt werden. Libau, 31. Jan. Die Arbeit wurde in einzelnen Fabriken ſuiedar aufgenommen. Narva, 31. Jan. Heute ſind die Arbeiter der Naryger Flachs⸗Manufaktur in den Ausſtand getreten. London, 30. Jan. Das Reuterſche Bureau meldet aus Petersburg: In Libau wurden Plakate anti⸗engliſchen In⸗ haltes ähnlich denen in Moskau angeſchlagen. Der engliſche Bot⸗ ſchafter Hardinge proteſtierte energiſch dagegen und erklärte, ein ſolchos Vorgehen könne nicht berfehlen, die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Ländern ern ſtlich zu gefährden. Der Miniſter des Auswärtigen Graf Lamsdor ff uſchickte dem engliſchen Botſchafter eine Erklärung, in der er ſagte, der Miniſter des Innern habe die Entfernung der Plakate geordnet. Er ver⸗ ſicherte ihm, daß die Sicherheit des Generalkonſuls und der engliſchen Kolonje in Mostau gewährleiſtet werde. *** *Rom, 21. Jan. Der Deputierte Seipione Borgheſe fordert die Kammermitglieder auf, eine Reſolution zu unterzeichnen, in der der Wunſch ausgeſprochen wird, der Menſchheit möge die ſchmerz⸗ liche Unbill erſpart bleiben, daß Gorki und ſeine Genoſſen zum Tode berurteilt werden. Dieſe Reſolution, die bereits von 60 Depu⸗ tierten unterzeichnet iſt, ſoll der Regierung zur Mitteilung an die ruſſiſche Regierung übermittelt werden oder wenn der Miniſter des Abußern ſie zurückweiſt, der ruſſiſchen Botſchaft direkt, Berlin, 30. Jan. Die„Berliner Korreſpondenz“ ſchreibt: Die von mehreren Zeitungen gebrachte Mitteilung über militäriſche Schutzmaßregeln an der ruſſiſchen Grenze beruhen vollſtändig auf freſer Erfindung. Der Krieg. Die Hull⸗Nommiſſion. *Paris, 30. Jan. In der heutigen Vormittagsſitzung der Hull⸗Kommiſſion ſagte der Kapitän Joenſon von dem ſchwediſchen Schiff„Aldebaran“, er habe an der Steuer⸗ bordſeite etwa 8 Meilen nach Vorne ein Licht wahrgenommen. Etwa 20 Minuten ſpäter habe er von dem Kartenhaus aus Geſchützfeuer vernommen und ſei daraufhin auf die Kommando⸗ brücke getreten, nun ſeien zahlreiche Geſchoſſe um das Schiff herum gefallen. Der„Aldebaran“ wurde an der Backbordſeite von einer Kugel getroffen. Der ruſſiſche Botſchafter Neklju⸗ 3— dow ſagt, da die Tatſachen, von denen Kapitän Joenſon berichtete, ſich außerhalb der Gewäſſer zugetragen haben, in denen die Fiſcherbote ſich befanden, ſo haben ſie keinen Bezug auf den Gegenſtand, der die Kommiſſion beſchäftigt. Das engliſche Mitglied'Beirne ſetzt auseinander, warum er Joenſon als Zeugen habe vernehmen laſſen. Er vermute, daß das Torpedoboot, welches nach der ruſſiſchen Erklärung das ruſſtſche Kriegsſchiff angegriffen habe, der„Aldebaran“ geweſen ſei. Die ruſſiſchen Offiziere werden morgen vormittag ihre Ausſagen in ruſſiſcher Sprache machen. Die Ausſagen werden am Nachmittag überſetzt. Aut Schaho. *Tokio, 30. Jan.(Reuter.) Nach einer hier auf⸗ geſtellten Schätzung betrugen in den Gefechten Chenchiehpo und Haikaitai die Verluſte auf japaniſcher Seite 5000 Mann und auf ruſſiſcher Seite 10000 Mann. London, 31. Jan. Der Korreſpondent des Reuter⸗ ſchen Bureaus in der Armee des Generals Oku meldet unter dem 29. Jan.: Nachdem die Japaner die Ruſſen über den Hunho getrieben hatten, ſetzten ſie die Beſchießung des Feindes auf der ganzen Linie von geſtern nachmittag bis heute nach⸗ mittag fort. Die Ruſſen antworteten nur ſchwach. Die Ja⸗ paner ſuchen jetzt Kuropatkins rechte Flanke zu überflügeln. * Petersburg, 31. Jan. Generaladjutant Kuro⸗ ptkin meldet unter dem 29. Januar: Am 28. Jan. 5 Uhr nachmittags griffen die Japaner auf beiden Seiten der Eiſenbahn an. Nach einer Stunde wurden die Japaner durch Gewehr⸗ und Geſchützfeuer zum Rückzuge genötigt. Auf unſerer Seite wurden 3 Soldaten getötet, 3 Offiziere und 32 Mann berwundet. Gleichzeitig rückte der Feind auf der Mandarinen⸗ ſtraße gegen Sandioze vor, ſtellte aber ſpäter dieſes Vorgehen ein. Um 5½ Uhr abends am 29. Januar wurde der Angriff zuf Santaihe und Labatp, öglich bom Saondapaſſe eröffnet, Nach einem vorbereitenden Artilleriefeuer wurde Santaitze voll⸗ ſtändig und Labaty zur Hälfte eingenommen. Unſere Verluſte waren unbedeutend. Die Haltung der Truppen war aus⸗ gezeichnet. In der Dämmerung zogenſichunſer Abtei⸗ lungen, nachdem ſie ihre Aufgaben erfüllt hatten, nach Cho⸗ nandi zurück. Die Japaner verfolgten uns nicht. Am 27. Januar ſtieß eine unſerer Kolonnen bei Kheigoutay auf feind⸗ liche Infanterie, von der ſie beſchoſſen wurde. Die Japaner zogen ſich fluchtartig nach Südweſten zurück. Wir verfolgten ſie und zwangen ſie, ſich aus einigen Dörfern zurückzuziehen. das von einer In dem Kampfe, Unſerer Batterien Abteilung Japaner mit Arkillexie beſetzt war. unter Artilleriefeuer an. Ein Kavallerieregiment griff die und nahm die befeſtigten Dörfer Hudſigoutze, Tſchika Namy⸗ kay, Khaflotoza und Khoanqyantan. Um 11 Uhr abends, nach einem blutigen Kampfe, wurde Kheigoutay in Beſitz genommen. Am 29. Januar beſetzten wir Santaitze und Labaty. uns aber nicht, den Sandepaß zu nehmen, 1 perſtärkt die Offenſive ergriffen. Auf der Kheigoutay und Sandepu dauerte der Ka Alle Angriffe wurden durch unſere Truppen zurückgeſchlag Ihre Tapferkeit iſt über alles Lob erhaben. Die Generale Miſchtſchenke und Kondratowitſch wurden leicht berwundet. Die Haltung der Truppen iſt ausgezeichnet. Volkswirtſchaft. Die Chemiſche Fabrik Lindeuhof C. Weil& Co. Akt.⸗ Geſ, in Mannheim weiſt für 190¾4 nach Mk. 152 454(l. Mk 192 695) Abſchreibungen einen Reingewinn von Mk,. 398 488 (i. B. Mk. 623 721) aus, über deſſen Verwendung die Pilanz⸗Ver⸗ öffentlichung keinen Aufſchluß gibt. Das Akkienkapftal beträögt Mk. 8 714 000, Nach Mitteilung des Reichsamts des Stelle des bisherigen Sachverſtändlaen Dr. Otto Goebel zum Sachverſtändigen bei dem Kaiſerlichen Generalkonſulate in St. Petersburg beſtellt wörden. Bayeriſche Anleihe. Der bayeriſche Staat hat lt, Münch. Neueſten Nachrichten“ ſoeben eine 9½% proz. Anleihe von 60 Millionen Mark an ein Konſortinm übertragen, das ſich aus nachſtehenden Firmen zufammenſetzt: Königl. Bayer. Bank, Bayer. Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Bayeriſche Vereinshank, Bayeriſche Handelsbank, Bayeriſche Notenbank, Bayeriſche Filiale der Deutſchen Bank in München. Pfälziſche Bank, Bankhaus Merck, Fink und Co., Vereinsbank in Nürnberg, Filiale der Dresdner Bank in Nürnberg, Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft in Berlin und Bankhaus Robert Warſchauer u. Co in Berlin. Die Subſkription findet demnächſt ſtalt.— Zu der Meldung über die Uebertragung der Bayeriſchen Anleihe von Ml. 6 Millionen teilt die Frankfurter Bankfirmg v. Gylanger u. Söhne mit, daß die Bayeriſche Notenbank ſich nicht bei dem Uehernahmekonſortium befindet, daß dagegen die Firma v. Erlanger u. Söhne zu dem Konſortium gehört. Viehmarkt in Manunheim vom 30. Januar. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachgewichts 35 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthe: höchſtens 7 Jahre alt 79—75., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 66—70., o) mäßig genährte junge, gut genährte ältere(—00., d) gering genährte jeden Alters 00—00 M. 28 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 60—64., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 58—60., o) gering genährte 00—00 M. 863 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 68.—70., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu7 Jahren 60—64., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 58—68., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 52—56., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 46—50 M. 157 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Sauglälber -00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 78—00., e) ge⸗ ringe Saugkälber 75—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 25 Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 63.—00., h) ältere Maſthammel 60—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 55—00 M. 1238 Schweinez a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 59—00., b) ſteiſchige 588—00., e) gering entwidelte 57—00., d) Sauen und Eber 00—00 M.(Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferd e: 000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., II1 Pferde zum Schla ch⸗ ten: 30—100., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 M. Stüc Maſtvieh: 000—00 Mk., 000 Milchkü he: 000—000., 6000 Ferkel:.00—00.00., 4 Ziegent 15—20 Mk., 0 Zick⸗ lein:—0., OLämmer:—0 M. Zuſammen 2392 Stück, Handel im allgemeinen mittelmäßig. Ueberſeeiſche Schiſſaurts⸗Nachrichten⸗ Rotterdam, 30. Jan.(Drahtbericht der Holland Amerika Line Rotterdam). Der Dampfer„Amſterdam“, am 18. Jan. von New⸗ Nort ab, iſt heute hier angekommen. Autwerpen, 31. Jan. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Oine in Antwerpen. Der Dampfer„Finland“ am 21. Januar von New⸗ork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau lach&E Bärenklau Nachf. in Mannheim, direkt am Hauptbahnhof. Waſſerſtaudsnachrichten im Monuat Jauuar. Pegelſtationen Jnnern iſt an List der Ingenieur für Handelsangelegenheiten Gun d⸗ Bahnhofplatz Nr.. Aum vom Rhein: 26. 27. 23. 29. 30. 31.Beinerkungen üntanz 8 2,60 eee,, 1,47 1,45 an n 555 195 0,95 0,96 0,92 0,88 9295 Abds. 6 Uhr B.37.37 1½9 1,86 1,20 J, N. 6 Uhr Manterdurß 98 8 9 93 905 255 1917 Uhr Maxaun. J42,84 2,86 2 2,84 2 2 Uhr Germersheim.. 2 35 2,40 2,8.85 5. 12 Uhr Maunbemnmnmn 10.97 2,00 1,99 1,95 1,9 Morg. 7 U Mainzz e.·E. 12 Uhr Bingen. J0,85 0,87 0, 3 10 Uhr Nfßfß 0,99 1,06 1½08 1,09 2 Uhr Noblenz:z 4f87 9.52 10 Uhr J77. 1,03 1,15 2 Uhr Auhrort J0,36 0,85 0,5 6 Uhr vom Neckar 8 Aannheiim J2.03 2,09 2,11 2,11 2,07 2,05 V. 7 Uhr Heilbronnn 0,47 0 49.52 ½53 0,55 0,541 V 7 Uhr eee Verantwortlich für Politik: Chefredatteur Dr. Paui Harms⸗ für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzlales u. Gerichtszeitung: Richarb Schönfelben, für Voltswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teill: Karl Apfelz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdructerei⸗ G. m. b..: Ernſt Mäller. ——— ͤ— — — Von Sängern und ed⸗ nern mit grösstem Erxfolg I„ TBERTTARIEffk gebraucht. Die Stimme erhält dame gesetetien geschllüat hellen Klang und Ausdauer, Absolut unschädäch. Preis Mark.—. Vorzüglicher desckmack. von den ersten Jängern und Schausplelern Deutschlands täglich gebraucht. Depots in HMannkeim: In den Apotheken: H. Heil, Pelikau-Apoth.; Dr. E. 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Sonn⸗ 4, 1 Stiege, ta sruhe im De ailhandel“ ich gegen Baar] 3. Sonſtige Ve 282 heiten. Mannheim, 29. Jauuar 1905. Der Vorſtand, 1689155 Pe und rot, Pfeilerſchre Chaiſetongne, tiſch, 2 alld iſten, K f Sitzwanne, Pianino, gr. Spiegel, Lüſter, Ch Iffo r, Kanapee ommode, Meyers Konverſa⸗ tionslexikon mit Geſtell ze. ꝛc. Karl Becker, B 2, 5. Verſteigerung. Mittwoch, 1. Februar 19035, nachmittags 2 uhr verſteigern wir aus einem Nach⸗ laß in unſerm Lokal u 3, 17 Nannbelte(E..) Donnerstag, 9. Febr. 1905, abends 30 Uhr, im Saale des Friedrichsparks: Vortrag des Herrn Dr. Hdward Theodor Walter-Lund aus Dresden: „Der Krieg in Ostasien“ öftentlich gegen bar: 21343 255 1gold. Damenuhr, Ohrringe,(nit Lichtoildern). 2 Aumbander. 1 Collier, Kreuz] Für Nicht mitglieder ſind Tages⸗ mit Kettchen, 1 Brillantring, karten à Mk. 1 in unſerem Buregu, 1 Divan, 2 Soph No rſtühle. i! der Hof⸗ Muſtkaſienhandlung 6 Polß erſfühle, 1 ler Schreih⸗ K. Ferd. Heckel, in der Muſi⸗ liſch, 2 ſchöne Chiffonniers, ka Helſenvle g Th. Sohler und erle K ike, 2 ovale in der Buchhandlung von 8 2 Näh⸗ Brockhoff& Schwalbe hier, ſowieinn deni Baumgartner den Buchhandlung in Ludwigs⸗ a. Mh. zu 0 800½ e Karten ſind berm Ei ntritt (Die „3 Spiegel, Bil⸗ l. Gallerien, Teppiche, 1 iriſcher Ofen, 1 Gaslyra, 1 Lüſter, 3 complette Betten nuit Federbelten, 1 antig. eingelegte Kommode, 1 Ste⸗ lampe Küchengeſchie, Porzellan, der, ſarb. 80 in den Saal vorzuzeigen. Tageskarien abzugeben.) Die Saaltüren werden punkt 8ſ½ Uhr geſchloſſen.— Ohne ſehr ſchöne Frauenkleider u. Ratz⸗ hat Niemand Zutritt.— Kinder ſind vom Beſuche der Weißzeug. j eſungen ausgeſchloſſen. Tueodor Mickel. Ialns Tuapp. e e E Nrberei Frintz. 011 Prompie Bedienung. Tadelloſe Ausführung.— Pie Großh. Hos⸗ n. Nationaltheater in Alaunheim. Dieustag, den 31. Januar 19035. Hechste Vorſtellung zu Linheitspreiſen. Im weißen Nöß'!l. Luſtſpiel ins Aufzügen von Oskar Blumenthal u. Guſt. Kadelburg. Regeſſeur: Hermann Jacobl. Mäßig de Perſonen: Joſepha Voglbuber⸗ Wirtin zum „Weißen Rößl“. Leopold Eandman, 175 Zahlkellner 5 Wilhelm Geeſecke Faorikant Otkilie ſeine Tochter Charlofte, ſeine Schweſter* Walter Hunzelmaun, Privatgelehrter Qärchen, ſeine Tochter Or, Otio Siedler, Rechtsanwalt 8 Arthur 1 5 Lucie Liſſl. Hans Allsſelder. Emil Hecht. Ella Eckelmann. Juſte Sanden. Hermann Jacobi. Helene Burger „Mlexander Kölert. Guſt. Kallenberger. Paul Tietſch. Nuiſe Wagner. „Alſted Möller. Lilly Donecker. 5 Ida Anuys inkmann. Michärd Eichrodt, BeunoHildebrandt, Emma Spsufeld, Eduard Jachtmann «„ Loidl, Beitler. Neſi, ſeine Nichte Aſſeſſor Bein ach Eumy, ſeine Frau Rätin Sch idt Melauſe Schmidt Forurat Kracher Eln Hochtouriſt Eine Dame 5 Reiſender 8 5 „hk22„ — 0 „ 2 ——— Kathi, Brieibotin Paulg ultze. Fenn Kellner Kan ceolo Chriſtine Vache ſürel, Siubenmädchen z ee ge Heuriette er. Malt Köchin„in Weißen Rößl“ Cliſe De Lank. Martin, Ha zusknecht Joſeph, Hauskuecht Der Portier im„Weißen Rößl“ Der Portier zur Poſt Der Porſier zum grünen Baum Der 0 er zur Rudolphshöhe 55 Impfer⸗apitän.„ pp, Gebirgsführer 5 Fur Bootsmann 5 5 Ein Bauernknabtee Marie Grbtzner. Eiue Bänerin 8 Clara Herbſt. 5 Ort der Handlung: Das Salzkammergut. Mathias Voigt. Hugo Schödl. Conrad Ritter. Auguſt Krebs. Karl Welde. Andreas Bongard, ranz Schiopers Abolß Peters. 3 „„„„„4 ä9—*»„ Anfang 8 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Nach dem erſten Akt findet eine größere Pauſfe ſtatt. — Am Großh. Bofthenter. Febr. 1905. 30.[Vorſtell, im Abonnement n. Der Freiſchütz. Romantif che Zper in 8 Akten von Friedrich Kind. Muſik von C. M. v. Weber. Anfang 7 Uhe⸗ Saalbaü Tre Heute Dienstag, 8 uhr abends VLetztes Auftreten des geſamten derzeit engagierten Varietr⸗Programmes und der größten Senſation unſeres Jahrhunderts Koche mit Eis oder: Der Wunderkessel mit Hüssiger Tuft. Morzen Mittwoch vollſtändig neues Senſations⸗Programm. Mittwoch, 1. 54657 5 Generul⸗Anzeiger. Neutd aboedl 8 Uhr Absshiedsvorsteilung — vämtlicher Atiraktionen. Ferder elnmaliges Gastspfel von Marcel 2 1 Horis Sensationsakt Mieronn Volfständig neuss Programm, Im Grand Restaurant Frangais resp. Wiener Cafes Konzerte der ungarischen ee Bitto Gabor Plsta. ergonen) 44 5 5 Donnerstag, 2. Febr., abends 3½ Uhr, im Liedertaſel ſaal K 2, 32 Mikgliederverſammlung mit großem? Vortrag: Wi e erkelnt man Talent und Charakter aus der Schädels, mu Demonſtration u. Experiementen. Referat Her Pierrath aus Berlin.— Karten im Vorverkauf zu 30 Pfg. zu haben bei Chr. Sillib, R 3, 2a, Kirſchenlohr Gontardſtiaße, Frau Bieber, Nheinauſtr. g u. C. Kogge, 0 3, 19.— Einführung v. Gäſten Unter gleichen Eintritts⸗ Bedingungen iſt ge attet. Abendkaſſe 30 Pf. Internat jonaler Schiffer- Verein. Mittwoch, den J. Februar 1905, a findet im Sagle der Seehneg g, 8 b, 40 Tages-Ordnung: ht. Jahresber Rechnungsablage. „Neuwahl des Vorſtandes. 54566 Aulionallberaler erein B. Seis Haunheim dends/ Uhr Eingang vom Hoſ), Adenkliche Mitgliederverſammlt ung ſtatt, wozu wir unſere Vereinsmitglieder hiermit höflichſt einladen. 4. Die in dieſem Jahre bevorſtehenden Wahlen. Vorstand. 3224 3˙ A 71 1* Euang. Münner⸗. Jünglingsberein e(Schulhaus). Dienstag, den 31 17 % Uer Vowiräg don Herrn Stadtvikar Schi üüſelin. Jedermann herzlichm eingeladen. Verein für Volksbildung. Mittwoch, den., Donnerstag, den., Mittwoch, den 3. und Donnerstag, den 9. Februar, abends 81 Ahr, leſt Herr Prigidozent Dr. H. Elſenhaus⸗Oeldelberg in der Alula des Realgymmaſtums fiber 54667 Anfangsgründe der Seelenlehre⸗ Eintritt unentgeldlich fülr Jedermann. Sitz: Mannheim. Kommenden Montag, 6. Februar, findet abends 8 Uhr in den oberen Sälen des Apollo⸗ theaters unſere 89970 Abendunterhaltung mit darauffolgendem Ln ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder ganz ergebenſt einladen. Der Vorſtand. 85 neeceeegen asfabranf Töwwenfeferf B 6, 30/1 5 66, 30%&1. Meute ienstag, abends 8 Unr Absehieds-NTonzert der berühmten 54660 Tyroler Sänger- und Schuhplattler-Gesell⸗ sshaft„Alpenhlume“ unter Mitwirkung der Jofler-NKönigin Lini vom Heede, hei frelem Eintritt. mum Ausschank Selnngt hochfeines aus dem Löwenkeller hier 54672 Doppel-Bock A Relles Erportbler. e ee — er Iler! Vereinigung der Sachsen u. Tnüringer Ludwigshafen am Rhein. Sonntag, den 5. Februar 1905, abends 8 Uhr ſündet im großen Saale des Geſellſchaftshauſes, Bismarck⸗ ſtraße 46, unſer diesjähriger Maskenball ſatt, wozu wir unſere verehrl. Mitgli eder, ſowie unſern Bruder verein Mannheim„Klub der Sachſen und Thüringer“ freundlichſt einladen. Einlaßkarten, glied Karl Tho werden. ſowie Ma mgs, I 2, nommen 55 Vorſtandſchaft. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. 54610 „Feuerio“ Große Rarneval-Geſellſchaſt Mannheim.(6..) Dienſtag, 31. Jaunar ds. 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