—— Ae(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.—— (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerel⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expedition 218 Filiale(Friedrichsplatz) 3680 E 6, 2. N In der„Vereinszeitung für Mannheim und umgebung“ werden alle Berichte über Verſamm⸗ lungen, Feſtlichkeiten und ſonſtige Veranſtalt⸗ ungen der Vereine und Geſellſchaften ver⸗ öffentlicht. —̃——p———— Mannheim. Elektrotechniſcher Verein Mannheim⸗Ludwigshafen. Eintracht von Be⸗ In einem am Mittwoch Abend in der Loge Carl z. dem geitannten Verein in Gemeinſchaft mit dem Mannheimer zirksberein Deutſcher Ingenieure, ſowie dem Oberrhein. Bezirks⸗ verein Deutſcher Chemiker veranſtalteten V ortragsabende ſprach Herr Ingenieur Bloch aus Berlin über das Fern ſprech⸗ anſchluß⸗Syſtem Strowger. Einleitend wies der Vor⸗ tragende auf die Errungenſchaften der Elektrotechnik in dem letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts hin und kam dann auf die hiſtoriſche Entwickelung des Telephons zu ſprechen. Philipp Reis, Lehrer am Gernierſchen Inſtitut in Friedrichsdorf bei Homburg, baute im Jahre 1860 oder 1861 einen Apparat, den er Telephon nannte. Doch man ſchenkte ihm keine Glaubwürdigkeit und ſo kam es, daß 16 Jahre ſpäter das Telephon vom Auslande, von Amerika, in Deutſchland eingeführt wurde. Der Ausbau und die Einführung wurde bald von großen Privatgeſellſchaften und Staatsverwaltungen betrieben. In Deutſchland war es der Staat, der die Hand auf die Erfindung legte und es gelang ihm, das Netz der Telephonverbin⸗ dungen immer enger und enger zu wirken. Er iſt auch heute noch beſtrebt, dieſe Aufgabe im beſten Sinne zu löſen. Der Gedanke, eine Feruſprechverbindung zwiſchen zwei Teilnehmern ohne irgend welche Vermittlungsperſonen herzuſtellen, war bald nach der Einführung des Telephons verlockend. Bereits 1879 wurde das erſte Patent für ein automatiſches Telephon erteilt. Während wir in Deutſchland gegen 40 ſolcher Patente haben, ſind es in Amerika über 120. Aber nur wenige haben eine wirklich praktiſche Bedeutung erlangt. Nur 8 Syſteme haben ſich als konkurrenzfähig erwieſen. Zu dieſen gehört auch das Fernſprechanſchluß⸗Syſtem Strowger. Die Erfindung von Strowger wurde bereits 1890 gemacht, wurde aber, weſentlich ver⸗ beſſert, erſt 1898 zum erſten Mal in London vorgeführt, wobei Ver⸗ treter der deutſchen Hspoſtverwaltung zugegen waren. Nach längeren Verhandlungen wurde in Berlin neben dem Amt 8 eine Muſteranlage von 400 chlüſſen eingerichtet. Die Ausführung wurde den Deutſchen Wa und Munitionsfabriken übertragen. Dieſen erläuternden? ngen folgte nunmehr die Vorführung der von dieſ i Apparate, die dich höchſt intereſſant geſtaltete. omatiſchen Telephons iſt darnach fol⸗ gender: t an der Nummerſcheibe die Nummer des gewünſchten Anſchluſſes ein(Ziffer für Ziffer) und ein elektro⸗ magnetiſcher Apparat auf dem Amt ſucht die verlangte Nummer auf und ſtellt die Verbindung her, oder meldet, daß die Nummer ſchon beſetzt iſt. Nach Beendigung des Geſpräches wird die Verbindung ſelbſttätig wieder aufgehoben. Der Vortragende zeigte ſodann eine Reihe Lichtbilder, die über die Beſchaffenheit des automatiſchen Tele⸗ phons nach dem Syſtem Strowger Aufſchluß gaben und reſumierte die Vorzüge des Automatenſyſtems dahin: Zunächſt Wegfall jeder menſchlichen Bedienung bei dem Amte zur Herſtellung der Verbin⸗ dung, Sicherheit gegen„belauſcht zu werden“, eine große Zeiterſpar⸗ nis durch die ſchnelle Herſtellung der Verbindungen, Vermeidung von Irrtümern, die ſelbſt beim beſten Telephonperſonal nicht aus der Welt zu ſchaffen ſind, die Unmöglichkeit des„getreunt zu werdens“, Tag⸗ und Nachtbetrieb, ja ſogar bei Gewittern. Der Vortragende ſchloß mit dem Ausdruck der Ueberzeugung, daß das Syſtem noch reich entwicklungsfühig iſt. Reicher Beifall wurde Herrn Ingenieur Bloch für ſeine hochintereſſanten Ausführungen zuteil. Der Kriegerverein Maunheim hielt am 3. März in ſeinem Vereinslokal„Wilder Mann“ ſeine 25. Generalverſammlung ab. Nach einer Begrüßungs⸗ anſprache des 1. Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Klein, gedachte dieſer der im abgelaufenen Jahre verſtorbenen 8 Kameraden, Joſ. Spiegel, Peter Beckenbach, Fr. Wolfhard, Ed. Arndt, Joh. Panter, Karl Fr. Röck, Mich. Röth, Daniel Leonhard, zu deren ehrendem Gedenken ſich die Verſammlung von den Sitzen erhobh. An Stelle des ſeitherigen Schriftführers Kgaufmann, welcher infolge Weg⸗ zugs von hier ſein Amt niedergelegt hat, berichtete Kamerad Kleb⸗ fattel über die Tätigkeit des Vereins. Den Rechenſchaftsbericht berlas Kaſſier Springem an n. Der Kriegerverein zählte am 1. Januar 1905 300 Mitglieder, darunter 53 Reſerve⸗ und Land⸗ wehroffiziere. Neuaufnahmen hatte der Verein im neuen Jahre bereits 10 zu verzeichnen. Das bei der Sparkaſſe angelegte Barver⸗ mögen beträgt M. 2711.89. An Sterbegeldern wurden M. 800, an Unterſtützungen M. 15 ausbezahlt. Bei Punkt 3 der Tagesordnung: Neuwahl verſchiedener Vorſtands⸗ und Verwaltungsratsmitglieder, ergab ſich folgendes Reſultat: An Stelle des proviſoriſchen 2. Vor⸗ ſitzenden Herrn Deißler wurde Leut. d. Reſ. Kaſfſer einſtimmig als 2. Vorſitzender auf 2 Jahre gewählt und für den ausgeſchiedenen Schriftührer Kaufmann Kam. Klebſattel ernannt. Für Kaſſier Springemann wurde Kam. Fin e auf 2 Jahre gewählt. Ferner gingen aus der Wahl als Verwaltungsratsmitglieder die bewährten und verdienten bisherigen Mitglieder Adler, Brunn, Stoll und Ziegler hervor. Neu als Verwaltungsratsmitglieder wur⸗ den die Kameraden Hackelberg und Schneider gewählt, als Rechnungsprüfer die Kameraden Henn, Schmiedel und Fut⸗ terer, ferner die Kameraden Adam Brunn als Fahnenträger, — (2. Mittagblatt.) Betzga, Günterroth, Scheurich und Futterer als Fahnenbegleiter. Nach Erledigung der Tagesordnung ſchloß der 1. Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt Klein, mit einem kräftigen Hoch auf Kaiſer und Groß⸗ herzog die Verſammlung. Der Lang'ſche Zitherverein beranſtaltete am verfloſſenen Samstag in ſeinem dekorierten Vereinslokale zum„Wilden Mann“ anläßlich ſeines 6. Gründungs⸗ tages ein Feſteſſen, das ſich ſeitens der Mitglieder einer zahl⸗ hen Teilnahme zu erfreuen hatte. Die Veranſtaltung nahm einen ſchönen Verlauf, zu deren Gelingen die Klavier⸗, Violin⸗ und humo⸗ riſtiſchen Vorträge weſentlich beitrugen. 5 Im Laufe des Abends über⸗ Hammel, dem Vereinsdirigenten, Tätigkeit für den Verein Vorſitzende, Herr lichſten Dank ausſprach. Küche und Keller im waren wie immer von bekannter Güte. Zweite Programmtour des Odenwaldklubs. Wie hoch man die gemeinnützigen touriſtiſchen Beſtrebungen und beſonders die Geſamtausflüge der hieſigen Odenwaldklubſektion ſchätzt, beweiſen die hohen Beteiligungsziffern an den gemeinſamen Wanderungen und die gute Stimmung, die die Teilnehmer ſtets be⸗ ſeelt. An 120 Herren und Damen hatten ſich vereint, am verfloſ⸗ ſenen Sonntag unſerem nahegelegenen Odenwald unter guter Führung einen Frühjahrsbeſuch zu machen. Bot auch Baum und Strauch, Wieſe und Feld noch einen winterlichen Anblick, ſo ent⸗ ſchädigte da die weite klare Ausſicht und wohl ſelten kann man eine ſo wunderbare Rundſicht bewundern, wie ſie der letzle Sonntag Morgen ſchenkte. In Schriesheim wurde die Wanderung angetreten und auf dem an lieblichen Blicken auf Schriesheim mit der Strahlen⸗ burg reichen Waldwege zum hochgelegenen Schänzelkopf empor⸗ geſtiegen. In einer Stunde etwa war man an dem alten Schanz⸗ werk angelangt und nachdem der künſtliche von einem Graben noch umzogene Wall erklommen war, breitete ſich die ganze Rheinebene vor dem überraſchten Auge aus. Einem Teppich gleich dehnte ſich die Ebene, durchzogen von den Silberländern des Rheins und Neckars, zu Füßen des Herniederſchauenden, umrandet von den klar hervortretenden ſie begrenzenden Gebirgszügen. Die Dome von Speher und Worms und die ſchornſteinreichen Nachbarſtädte Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen hoben ſich leicht ſichtbar ab. Dazwiſchen ge⸗ ſtreut erſchienen die hunderte von Städten und Dörfern. Von Süden her ſtrich eine ſcharfe Briſe, die den Dunſt nach Norden fegte und den Schwarzwald mit ſeinen rieſigen Schneeflächen greifbar Die 9 nahe brachte. Die Pfalzberge, im Süden von den ſpitzen Häuptern der Trifelsgruppe, im Norden von dem Maſſiv des Donnersberges * begrenzt, traten deutlich hervor und im Norden ſchimmerten die Höhenzüge des Niederwaldes und Taunus. Die Bergſtraße nach Süd und Nord ſchien in tiefes dunkles Blau getaucht und ihrer Berge ſcharfe Konturen ließen im Verein mit den anſchließenden welligen Linien der Odenwaldberge das Auge nicht ruhen und raſten. Auf ſchönem trockenem Waldweg, manchmal dicht verwachſen, ging der Anſtieg weiter zur ausſichtsloſen 456 Meter Hohen Waid und dann durch dichtes Unterholz über den Sattel zwiſchen Urſenbach und Rippenweier ſteil hinan zum zweiköpfigen 528 Meter hohen Eichelberg. Tief in den inneren Odenwald kann von hier oben der Blick ſchweifen, bis hinüber zum Katzenbuckel, zum Malchen und den Höhen von Heidelberg. Längſt ſchon iſt das Ausſichtsgerüſt dem Sturm züm Opfer gefallen und eine dankbare Aufgabe würde es ſein, hier oben wieder eine Ausſichtswarte zu errichten. Erſt wenn die elektriſche Bahn nach Schriesheim durchgeführt, wird ſich der Strom der Ausflügler in die jetzt noch wenig beſuchten Gebiete er⸗ gießen, die ſo viele Reize des herrlichen Odenwaldes erſchließen. Nach kurzer Raft auf den Felſenpartien mit dem rieſigen Wildeleut⸗ ſtein erfolgte der Abſtieg nach Lampenhain, wo beim Bürgermeiſter das Frühſtück bereit ſtand. Der Hungrigen waren viele, ein Vier⸗ teil mehr als ſich angemeldet, und daß da der eine oder andere glaubte, zu kurz gekommen zu ſein, iſt nicht die Schuld des Gaſt⸗ gebers, der ſeinen Wein und exquiſiten Hohenaſtheimer zum warmen Frühſtücksmahl ſchenkte. Auf hübſchem Höhenwege über Vorder⸗ heubach gelangte man nach Heiligkreuzſteinach und dann talab nach Altneudorf, wo im„Deutſchen Kaiſer“ nach zweiſtündigem Marſch ein guter Schoppen oder der dampfende Kaffee ſchmeckte. Hatte bisher der Himmel ein freundlich Geſicht gemacht, ſo verfinſterte er ſich nach Beginn des Anſtiegs zum Höhenwege jenſeits der ſchäu⸗ menden Eiter mehr und mehr und ein warmer Frühlingsregen rieſelte hernieder. Den Wegen konnte der Regen noch nichts an⸗ haben und ſo tat des Himmels Naß der guten und frohen Wander⸗ ſtimmung kaum Abbruch. Hoch über dem Tale am Bergeshang ent⸗ lang leitete der Pfad an der Lochmühle bei Schönau vorüber und dann die Straße zur Höhe des Münchel. Ueber den Tanzplatz gings dann und darauf ſteil hinab zur Endſtation Ziegelhauſen, das ſich mit ſeiner Umgebung und dem hochgehenden Neckar trotz des weiter⸗ fellenden Naſſes in ſeiner Ruhe als freundlich idylbiſches Plätzchen zeigte. Im„Adler“ war zum frohen Mahle die Tafel gedeckt und nachdem man den Führern für ihre biele Mühe mit einem touriſtiſchen „Friſch auf“ gedankt und ihnen als Anerkennung zwei rote Roſen geſpendet, wurde nach Ueberquerung des wildrauſchenden Neckars die Heimfahrt angetreten. Es war ein außerordentlich gelungener Wandertag, der ſicher allen Teilnehmern großes Vergnügen und Freude bereitete. Die nächſte Odenwaldwanderung findet am 2. April ſtatt und wird in Gemeinſchaft mit der Sektion Waldmichel⸗ bach ausgeführt. Mögen ſich zu dieſer ebenſoviele wanderfrohe Herren und Damen einfinden.— Nächſten Samstag feiert die be⸗ freundete Sektion Darmſtadt ihr Stiftungsfeſt, zu deſſen Beſuch die Mitglieder der hieſigen Sektion eingeladen ſind. Herren, die zur Repräſentation der hieſigen Sektion mitzufahren beabſichtigen, wollen ſich bei Herrn Haffner, Vorſtand des Oden⸗ waldklubs, Luiſenring 3, freundl. melden. tannheim und Umgebung. ———— Abendunterhaltung des Ev. Kirchenchors Waldhof Am letzten Sonntag Abend fand im gutbeſetzten Metzger ſchen Saale die erſte Abendunter haltung des neugegründete Evang. Kirchenchors ſtatt. Das Programm war ſehr rei haltig und bot in ſeiner bunten Mannigfaltigkeit viel des Schönen, Die Geſänge des gemiſchten Chors zeugten von fleißigem Studium und eingehender Sachkenntnis des Dirigenten, Herrn Hauptlehrers Emil Hauck. Nicht weniger gelungen waren die Darbietungen deßz Orcheſters. Sehr anſprechend war die Wiedergabe des„Märchens von Komſack“ für Klavier und vierſtimmigen Geigenchor. In Herrm Bärwald lernten wir einen hervorragenden Flötenſpieler kennem Fräulein Roeſſinger und Herr Grelle hielten die Zuhörer mit ihren Zithervorträgen in Spannung. Wohlverdienten Beifall ernteten die Soliſtinnen Frl. Botz und Frl. Remmele. Letztere trug namentlich das Lied:„Zieh hinaus beim Morgengrau'n“ mit tiefempfundener Innigkeit vor. Leider mußten wir auf das im Programme angekündigte Lied des Tenoriſten Herrn Löſch, auf das wir ſehr geſpannt waxen, wegen plötzlich eingetretener Heiſerket des Sängers, verzichten. Die beiden Gedichte:„Ich bin ein Chriſt von Gerock(Herr Krauth) und„Eine Seeräubergeſchichte“ vo Geibel(Frl. Wieſt) wurden mit ſinngemäßer Betonung und mit künſtleriſchem Ausdruck zu Gehör gebracht. Herr Vikar Jundte dankte in herzlicher Weiſe den Mitwirkenden für ihre aufopfernde Tätigkeit und forderte die Anweſenden auf, ſich in treuer Mitarbeit dem Kirchenchor anzugliedern. Wir können ſeinen Worten nur bei⸗ pflichten, wünſchen dem jungen Verein ein ſtetiges Wachſen un hoffen recht bald wieder bon ſeinen Leiſtungen berichten zu können⸗ ** Ankündigungen. Mannheim. Maunheimer Turnerbund Germanig. Dienstag, den 21. ds. Mts., präzis 9 Uhr: Ordentliche Hauptverſammlung in der„Stadt Athen“, D 4, 11. Gerichtszeltung. Mannheim, 15. März.(Strafkammer JI.) Vorſitzender Herr Landgerichtsdirektor v. Woldeck. Vertreter der Gr. Staat behörde: Herr Staatsanwalt Dr. Groſſelfinger. 5 Der 22 Jahre alte Keſſelſchmied Albert Kohler aus Abſtadt hatte dem Konditor Emil Rau Zigarren im Werte von.50 M⸗ entwendet und iſt vom Schöffengericht zu 12 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Seine Berufung wird als unbegründet verworfen. Vert.:.⸗A. Dr. Hartmann. 8Jahre alte Bordellwirt Hermann Oehmt aus Joachimstal hat Berufung eingelegt gegen ein Urteil des Schöffen⸗ gerichts, welches wegen Hausfriedensbruchs auf 25 M. Geldſtrafe lautete. Oehmt hatte in der Wohnung der Bordellwirtin Marie Sauter eine Proſtituierte mißhandelt und der Aufforderung, ſich zu entfernen keine Folge geleiſtet. Die Berufung Oehmts bleibt ohne Erfolg, obwohl der Staatsanwalt dem Antrag des Verteidigerg (.⸗A. Dr. Köhler) auf Freiſprechung ſich angeſchloſſen hatte. An ſeinem Hochzeitstage lieferte der 29 Jahre alte Taglöhner Auguſt Wieland aus Altenwald im Lokal des Wirts Sommer ein Gefecht, in dem Farrenſchwanz, Stuhlbein und Revolver in Mit⸗ wirkung traten. Wieland erhielt in Anbetracht ſeines Verdienſtes um die Entwickelung des„Krachs“, wenn er ihn auch nicht begonnen bom Schöffengericht 3 Monate Gefängnis. Seine Berufung wird als unbegründet verworfen. Ohne Erlaubnis hat der 38 Jahre alte Taglöhner Johann Wilhelm Dehouſt von hier einen Wecker ausgeſpielt. Wegen ſeiner Vorſtrafen erhält er 5 Tage Gefängnis. 55 Darmſtadt, 14. März. Eine mit beſtialiſcher Roheit ausgeführte Tat führte den wegen Körperverletzung mehrfach vor⸗ beſtraften 34 Jahre alten Fabrikarbeiter Dietrich Vehmeie r. aus Pivitsheide in Lippe⸗Detmold, zuletzt in Höchſt a.., vor d Schwurgericht. Er hatte auf ſeine Braut, die in der Konſerven⸗ fabrik Groß⸗Gerau beſchäftigte Auguſte Weſſelbaum, im Dezember einen Ueberfall verübt und ihr mit einem friſch geſchliffenen Taſchen⸗ meſſer eine Anzahl ſehr gefährlicher Schnitte im Geſicht, am Hals und auf dem Rücken beigebracht. Das Mädchen lag vier Wochen im Krankenhaus. Nach der Ausſage der Sachberſtändigen müſſen dig Stöße mit außerordentlicher Gewalt geführt worden ſein, da die Schnitte durch die ſtarke Kleidung hindurch auf dem Rücken teilweiſe die ganze Wirbelſäule freigelegt hatten. Obwohl Vehmeier bei ſeinen erſten Vernehmungen die Tat zugab, will er jetzt von der ganzen Geſchichte nichts mehr wiſſen. Die Zeugenausſagen belaſten ihn ab ſo ſtark, daß ihn die Geſchworenen des Mordverſuchs ſchuldig ſprecheg und ihm mit Rückſicht auf ſein Leugnen mildernde Umſtände ver ſagen, ſo daß der Gerichtshof dem Antrag des Staatsanwalts en ſprechend auf ſechs Jahre Zuchthaus und Aberkennung der bürge lichen Ehrenrechte erkennt, auch die Stellung unter Poligzeiaufſicht ausſpricht. 93 Grünberg(öHeſſen), 15. März. Ein Rabenvateg hatte ſich in der Perſon des 34 Jahre alten Arbeiters Ortih in Lumda vor der Strafkammer zu verantworten. Er hatte ſein dreijähriges Kind in grauſamſter Weiſe mißhandelt, um in den Bef des Vermögens ſeiner Frau zu kommen. Das Kind iſt infolge d Mißhandlung geſtorben. Orth wurde zu 2½ Jahren Gefäng; verurteilt. Königsberg i. Pr., 15. März. Das Schwurgericht Alle⸗ ſtein verurteilte den Beſitzersſohn Radzik aus Abbau⸗Willenber wegen Vatermordes zum Tode. 5

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Eut⸗ ſchädſgung ſreie Miete. Offert. Unt. Ni, 22861 an die Erpedet. Aaressenschreiben übern. A. Neuser, Meß»l. 8. 979 undange- um öbholen dee. V. Hautle, Monogramm sticgeret,&S 2, 2. 21936 FN MNiü ſerir hat noch Tüchti k Big lerin einige Tage in der Woſe zu vergeben. 441 Hafenſtraße 36, 4. St. Aloffe w. ausgezackt. Elissé-Anstalt T 6, 9, pt 2u04 Nühmaschiden repariert C. e Mech. 9 21088 Getragene Nleider Schuhe, gebr. Möbel kauft 2020 K. tech, 8 1, 10. Cinſtampfpapier(u. Garantie des Einnapiens), alſe Metalle, alte Flaſch Eiſen u. Lump. kauf. S. Zwickler, Dalbergſti. 30 L401 Geirag. Hertene u. Frauenkleider“ Schuhe und Stiefel, altes Mobel kautt M. Bickel, 4, 4. 1. Säſſell. Altmetalle u. Gifen, ſowie alte Geſchäftsbücher, Briefe, Atten ꝛc. unt. Garant.d. Einſtampfeus kauft Max uhn jr., R 7, 23. Teſepho, 1123. 17343 Gebt. Möbel A. VBelſen kaultu. verl. L. Cohen, I2,4 502 HLuAadten. 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