E 31 Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Gau 8 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſeratez der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteite Zeitung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““, Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 3„ 377 E 6, 2. 5 16 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 111 15 5 5 3 ˖ 9 0 0 Die Meklame⸗Zeile. 60 8— Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 0 Gredrichsplaz) 8680 — +5 6—*— —— 5 Freitag, 17. März 1905.(Abendblatt.) .— Eine Landeskommiſſion für Volkswohlfahrt! Liebe und Begeiſterung vereinen ſich, um morgen unſere Stadt zu einem Feſte der Wohltätigkeit zuſammenzuſchließen, wie es bisher kein Wohltätigkeitsfeſt in unſerer Stadt vermocht hat. Eine neue erfolgreichere Form der Wohltätigkeit tritt an die Stelle unergiebiger Veräußerlichung. Wohlfahrtspflege und Wohltätigkeit wurden bisher vielfach über die Achſel angeſehen, alle Hilfe wurde von der Geſetzgebung erwartet. Die ſozial⸗ politiſche Geſetzgebung kann aber nur einen bereits vorhandenen Zuſtand beſtätigen oder den Weg zu neuem weiſen. Doch nimmt an ihrer Ausführung die Liebe nicht teil, ſo nützen die wohl⸗ meinendſten Geſetze nichts. Dies iſt die hohe Kulturbedeutung der Wohltätigteit und Wohlfahrtspflege, daß ſie individuell er⸗ faßt, während das Geſetz nur ſchematiſch regelt, daß ſie den ſtolzen, kalten Bau der Geſetzgebung mit weichem, wärmendem Stoffe umkleidet. Der großzügigen Sozialpolitik muß die liebe⸗ bolle Kleinarbeit privater Fürſorge zur Seite treten. Heute, wo eine neue individualiſtiſche Zeitſtrömung mehr und mehr in alle Gebiete des Lebens eindringt, erhält auch die freie Liebes⸗ tätigkeit immer neue Aufgaben, denen ſie aber nur in neuen Formen gerecht werden kann. Im Zeitalter der Organiſation wird auch die Wohltätigkeit nicht mehr in der Zerſplitterung verharren können, in der jetzt ſoviel Arbeit überflüſſig geleiſtet, ſobiel Wohltaten falſch angebracht, ſoviel Kraft unnütz vergeudet und, was not tut, nicht getan wird. In dieſer Frage geht wirklich einmal„Preußen in Deutſchland voran“, wenn auch ein wichtiger Vorläufer bereits ſeit 1817 in Württemberg vor⸗ handen iſt. Einmütig haben kürzlich die Parteien des preußi⸗ ſchen Abgeordnetenhauſes, um mit dem großen Wohlfahrts⸗ apoſtel von Bodelſchwingh zu reden, eine große und gute Tat bollbracht, indem ſie— von der Oeffentlichkeit faſt unbemerkt — dem Antrage des Grafen Sholto Douglas zuſtimmten„eine Landeskommifſton für Volkswohlfahrt zu ſchaffen als ein die Staatsregierung beratendes Organ zur Erhaltung und Hebung des körperlichen, geiſtigen, ſittlichen und wirtſchaftlichen Wohls des Volkes.“ Dieſer Beirat will nicht etwa an die Stelle der beſtehenden Wohltätigkeitsvereine und Wohlfahrtseinrichtungen treten, nicht etwa dieſen Pflichten auferlegen, die außerhalb ihres Intereſſenkreiſes liegen, ſondern die Kraft der gemein⸗ nützigen Vereine zuſammenfaſſen und verteilen, gegen alles menſchliche Elend und für alle menſchliche Wohlfahrt plan⸗ mäßig und einheitlich vorgehen, der Regierung wie den Privaten Anregung geben, durch Tat, Wort und Schrift propagandiſtiſch wirken. Er will der Generalſtab ſein in dem großen Kriege der Wohltätigkeit. Als Präzedenzfälle ſolcher einheitlichen Organi⸗ ſation ſeien erwähnt die Zenkralſtelle der Wohltätigkeitsvereine in Württemberg, das Poorlaw⸗ und Public Health⸗Department in England, das geplante Miniſterium für Wohlfahrtspflege in Frankreich, die Zentralſtelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen in Berlin und die Zentrale für private Fürſorge in Frankfurt a. M. Das Tätigkeitsgebiet der geplanten Kommiſſion iſt außer⸗ yrdentlich mannigfaltig. Da wären zu nennen als Teile der Geſundheitspflege: Bekämpfung des Alkoholismus, der Tuberkuloſe, Geſchlechtskrankheiten, Epidemien, die Unfallver⸗ hütung, erſte Hilfe in Unglücksfällen, Ausbildung von Pflege⸗ perſonal, Belehrung des Publikums über Hygiene, Rettungs⸗ des neuen Generalſtabes. weſen, Kurpfuſcherei uſw., ſodann die ſittliche F ü tſorge eignet iſt alle Konfeſſionen, alle Parleien, alle Bevölkerungs⸗ für mit leiblichen, geiſtigen oder ſittlichen Defekten behaftete: Geiſtesſchwache, Irre, Idioten, Epileptiker, Säufer, gefallene Mädchen, entlaſſene Sträflinge, Taube, Blinde, Krüppel, Arme, Kranke, Arbeits⸗ und Obdachloſe, ferner die Frauen⸗ vereinstätigkeit: grünes Kreuz(Frauenſchutz), Haus⸗ haltungs⸗, Kochſchulen, Wöchnerinnen⸗, Säuglingspflege, Kinderbewahranſtalten und vieles andere mehr. Die Vereine für Innere Miſſion, zur Fürſorge für verwahrloſte Kinder, für die ſchulentlaſſene Jugend, Herbergen zur Heimat, Aſyle für Obdachloſe, Wärmehallen, Mädchen⸗ horte, Jünglingsvereine, die Wohnungsfrage, das Kollekten⸗ und Sparweſen, die freiwillige Feuerwehr, vor allem das weite Gebiet der Stiftungen und Stipendien, das dringend organiſatoriſcher Leitung und Anweiſung bedarf. Auf geiſtigem und künſtleriſchem Gebiete iſt das ge⸗ ſamte Volksbildungs⸗ und Vortragsweſen einſchließlich der ja leider in unſerer Stadt ſo zerſplitterten Volkshochſchul⸗ beſtrebungen, einſchließlich der Volksbibliotheken und Leſehallen und Settlements zu nennen und die Beſtrebungen für Kun ſt in die Schule und das Volk und für Kunſtſchutz(Verein Heimat⸗ ſchutz, Dürerbund, Goethebund). Die innere Koloni⸗ ſation und Heimatpflege gehören ebenfalls hierher, ſo die Erhaltung ländlicher Kultur und Natur, die Land⸗ erziehung(Waldſchulen), Ferienkolonien, Heimſtätten, Garten⸗ ſtadt, Arbeitergärten, die geſamte Wohlfahrtspflege auf dem Lande. Wieweit im einzelnen dieſe zahlreichen beliebig ver⸗ mehrbaren Gebiete von der Kommiſſion erfaßt werden, das hängt natürlich von zahlreichen Erwägungen aller Art ab. Jedenfalls wird die Kommiſſion ſich in Sektionen gliedern müſſen, welche das ungeheure Arbeitsgebiet unter ſich verteilen und zu⸗ nächſt unterſuchen, wieweit die Wohlfahrtspflege im einzelgen fortgeſchritten iſt. Die Kommiſſion wird für ſolche Vereine einzutreten haben, die jetzt ſtiefmütterlich behandelt werden, ſie wird wie in Mürttemberg beim Eintreten von Notſtänden die freiwillige Tätigkeit regeln und zentraliſieren; vorausſichtlich werden ihr zahlreiche Stiftungen überwieſen werden, die ſie am beſten zu beurteilen bermag, wie dieſe zweckmäßig zu verwenden ſind. Ohne in die Tätigkeit der Vereine ſelbſt einzugreifen, wird ſie ein Bindeglied zwiſchen dieſen bilden und ſie näher zuſammenführen. Eine ihrer Hauptaufgaben wird es ſein, die Staatsregierung zu beraten, wie auch Initiativanträge an Regierung und Parlament zu ſtellen.— Zu dieſem Zwecke u. a. wird ſie zu jährlichen Sitzungen zuſammentreten. Als Teilnehmer kommen die Vertreter von Frauen⸗, Arbeiter⸗, Bildungs⸗, Wohltätigkeits⸗ vereinen, der Kommunen, Geiſtlichkeit, Parlamente in Betracht. Soll nun Preußen dieſen Fortſchritt allein machen? Soll der Ruf, den der hervorragende Förderer der Volkserziehung, der Abgeordnete von Schenkendorff ertönen ließ,„nicht nur im preußiſchen, ſondern auch in jedem anderen deutſchen Parlamente möge eine ſolche Kommiſſion eingeſetzt werden“, bei uns unge⸗ hörk verhallen? In Baden iſt die Möglichkeit für eine er⸗ ſprießliche Tätigkeit eines ähnlichen Beirats ſicher ebenſo ge⸗ geben wie in Preußen. Iſt das Gebiet doch viel weniger über⸗ ſichtlich, haben wir doch z. B. in dem badiſchen Frauenvereine ein muſtergültiges Armeekorps zur Unterſtützung der Operationen Ein Beirat für ein Werk, das ge⸗ ſchichten, alle Altersklaſſen, beide Geſchlechter, zu einen, wird kein Scheinbeirat ſein, wie ſo viele andere. An ihm werden nur wirklich hilfsbereite Mitarbeiter teilnehmen. Und daß deren Zahl auch in unſerer Stadt groß iſt, daß Wohltätigkeits⸗ ſinn und menſchliches Mitgefühl in tauſenden unſerer Mitbürger rege iſt, des wird, ſo hoffen wir zuverſichtlich, der morgige Tag Zeuge ſein. Dr. A. Bh. Die geſtrige Bülowrede im Reichstag wandte ſich in der Hauptſache gegen Bebel und die Sozialdemokratie. telegraphiſchen Bericht noch den in Frage kommenden Teil der Ausführungen des Reichskanzlers nach der„Köln. Zig.“ im Wortlaut: Ich komme jetzt zu den Ausführungen des Abg. Bebel. Als ich den Saal betrat, machte mir der Abg. Bebel Vorhaltungen über den Ton, in dem ich geſtern über den Abg. von Vollmar geſprochen habe. Ach, du lieber Himmel(mit einer Wendung zu den Sozial⸗ demokraten): ſeien Sie doch ſelbſt freundlicher gegen Herrn v. Voll⸗ mar, ziehen Sie ſelbſt erſt nettere Saiten auf gegenüber den Revi⸗ ſioniſten!(Große Heiterkeit, Gelächter bei den Sozialdemokraten) Der Abgeordnete Bebel hat einen Brief Bismarcks vorgeleſen, deg ſich beſchäftigt mit der Diplomatie. Dieſer Brief war mir ſehr wohl bekannt. Er gehört zu den vielen ſchönen Briefen, die er geſchrieben hat und die beweiſen, daß, wenn er nicht einer der⸗ größten Staatsmänner geweſen wäre, er auch einer der großen deutſchen Schriftſteller ſein würde. Vieles von dem, was der Abg. Bebel verleſen hat aus dieſem Briefe über die Diplomatie— mein Gott, ich bin ſeit 30 Jahren Diplomat, aber ich bin objektiv genug, zu ſagen, daß vieles darin gang richtig iſt(Heiterkeit)— aber er hat auch ſehr vieles Richtige und Treffende über den Charakter und die Tendenzen der Sogialdemokratie undihrer Füh⸗ rer geſagt und geſchrieben, und es würde mich aufrichtig freuen, wenn der Abg. Bebel einmal ſolche Reden und Aeußerungen Bis⸗ marcks vorleſen wollte.(Sehr gut und Heiterkeit). Abg. Bebel weiter eingegangen auf die Auslieferungs⸗Ver⸗ träge. Der Staatsſekretär des Aeußern hat ſchon geſtern nach⸗ gewieſen, daß ſeit ungefähr 20 Jahren, ſeitdem dieſe Verträge be⸗ ſtehen, kein einziger Fall von Auslieferung auf Grund jener beiden Verträge wegen politiſcher Vergehen erfolgt iſt, und da will mir ſcheinen, daß gegenüber dieſer einfachen Tatſache die hochgradige 5 Erregung des Herrn Abg. Bebel, die ſogar zu Ordnungsrufen ge⸗ führt hat, etwas Gekünſteltes hat. den Lieferungen an Rußland und von Schiffsvermietungen an Rußland. miert. Nach den von der Hamburg⸗Amerikalinie abegegebenen aus⸗ drücklichen Verſicherungen dürfen die deutſchen Transportſchiffe die ruſſiſche Flotte nicht begleiten; ſie haben nur Kohlen nach be⸗ ſtimmten neutralen Hafenplätzen zu liefern und ſich nach dieſen Hafenplätzen nicht zuſammen mit den ruſſiſchen Kriegsſchiffen, ſon⸗ dern getrennt von ihnen und auf andern Wegen zu begeben. Davon, daß gegenüber den Mannſchaften der deutſchen Transportſchiffe unterwegs und insbeſondere von Madagaskar ein riger Zwang von der ruſſiſchen Flotte geübt werde, iſt der kaiſerlichen Regierung nicht das Allermindeſte bekannt, (Hört! hört!) Es iſt auch in dieſer Weiſe im höchſten Grade un⸗ glaubwürdig. Wenn die ruſſiſchen Admirale im Intereſſe der Geheimhaltung ihrer Maßnahmen und des Zuſtandes ihrer Streitkräfte gewiſſe Vorkehrungen getroffen haben Cagesneuigkeſten. — Neues aus dem Tal der Königsgräber. Eine archäologiſche Entdeckung von höchſter Bedeutung iſt von einem Engländer in Aegypten gemacht worden. Theodore M. Davis, der Auffinder der Gräber von Thothmes IV. und der Königin Hatſhepſu zu Theben, hat ſeine Arbeiten im Tal der Gräber eifrig fortgeſetzt und hat jetzt eine Entdeckung gemacht, wie ſie nach der Meinung der„Times noch keinem geglückt iſt, ſeitdem Aeghpten den Forſchungen der Eruo⸗ päer ſich aufgetan hat. Er hat ein Grab aufgefunden, das ſeit den Zeiten der 18. Dynaſtie niemals wieder beſucht oder geplündert wor⸗ den iſt, und das mit königlichen Schätzen aus einer Zeit angefüllt iſt, da Aegypten die Herrin des Oſtens war und die Quelle alles Reich⸗ tums an Gold. Das Grab ſelbſt iſt nicht groß und ſeine Wände ſind niemals mit Dekorationen verziert oder auch nur geglättet ge⸗ weſen, aber es iſt in ſeiner ganzen Ausdehnung von völlig unbe⸗ rührten oder koſtbaren Schätzen des alten Aegyptens erfüllt. Wun⸗ dervolle Mumienſärge mit reichen Goldeinlagen, hohe Alabaſtervaſen von aparteſten Formen, Stühle und Büchſen, die von Gold und Farben leuchten, ſogar ein Luſtwagen mit ſeinen ſechsſpeichigen Rädern, die noch von ihren hölzernen Reifen umſchloſſen waren, all das liegt hier in wirrem Durcheinander, eins über dem anderen, vom Schutt der Jahrhunderte vergraben. Es dauerte ein paar Tage, bis die Suchenden die ganze Ausdehnung der Schätze nur überſehen konnten, die das Grab enthielt. Die Grabkammer iſt etwa 80 Fuß lang und 15 Fuß weit, die Höhe beträgt nicht mehr als 8 Fuß. Auf der linken Seite des Einganges waren die zwei großen hölzernen Sarkophage, in Schwarz und Gold bemalt, in denen ſich die Mmienkäſten der beiden hier Begrabenen, eines Mannes und einer Frau, befanden. Die Käſten ſelbſt hatten doppelte Wände; die erſte dieſer beiden Schichten war nach der Außenſeite hin gang von Goldplatten gebildet; ausgenommen an den Stellen, an denen das Geſicht der Mumie realiſtiſch dargeſtellt war, und hakte an der Innenfefte eine Wandung ganz aus Silber, während die zwveite Schicht nach außen ähnlich wie die erſte goldene Plattierung hatte, nach innen zu aber aus dünnem feinem Blattgold beſtand. Ueber eine vergoldete Maske, die wohl die Züge des einen der Verſtorbenen nachbilden mochte, war ein Schleier von ſchwarzem Muſſelin oder vielleicht Krepp gelegt. Es iſt zum erſten Mal, daß man auf der⸗ artiges in einem ägyptiſchen Grabe geſtoßen iſt Es wird noch einige Zeit in Anſpruch nehmen, bevor völlige Klarheit über die mannig⸗ fachen Funde dieſes Grabes verbreitet ſein wird. Indeſſen iſt ſchon jetzt eine wichtige Tatſache enthüllt: die prunkhafte, um nicht zu ſagen übertriebene Entfaltung von Reichtum, die die ägyptiſche Geſellſchaft in der Spätzeit der 18. Dynaſtie beherrſchte. Man hatte ſchon aus den Täfelchen von Tel⸗el⸗Amarna gelernt, daß Aegypten damals das war, was Kalifornien für unſere Kultur bedeutete, ein Land, in dem nach den ſtets ſich wiederholenden Berichten der Fremden„Gold in ſolchen Mengen ſich findet wie Sand“; und die verſchwenderiſche Fülle, mit der das koſtbare Metall bei allen Gegen⸗ ſtänden dieſes neu aufgefundenen Grabes verwandt iſt, gibt ſolchen Worten Recht. Auch nicht das geringſte oder unwichtigſte Ding ward angefertigt, ohne es mit Gold zu plattieren, das ſo reichlich aus den Minen der Wüſte genommen wurde. Eine rührende Reliquie aus einer toten Welt iſt eine Matte von Palmfaſern, auf welcher die Geſtalt des Oſiris in weicher Erde aufgezeichnet war. Samen wurde dann in die Erde geſät und in dem grünen Gras, das hervorſproß, nachdem das Grab längſt verſchloſſen und verſiegelt war, ſahen die Aegypter ein ktröſtendes Symbol und eine Bürgſchaft der Auf⸗ erſtehung. Ein ähnliches„Bett des Oſiris“ iſt ſchon in dem Grabe Amon⸗Hoteps II. aufgefunden worden Wenngleich auch die einzelnen Stücke des von Davis gemachten Fundes Gegenſtücke in anderen Gräberfunden haben mögen, ſo ſteht dieſe Entdeckung einzig da durch die kunſtvolle und koſtbare Ausführung der Särge und Geräte, durch den Wert, den allein die teuren Metalle repräfentieren. Ein ſolches Wunderwerk an Ebenmäßigkeit und Schönheit der Bildung wie der Wagen ſteht bis jetzt einzig da in der Geſchichte der ägyp⸗ tiſchen Kunſtfextigkeit So wird nicht nur unſere Kenntnis von der Geſchichte und den Sitten der 18. Dynaſtie dadurch bereichert, ſon⸗ dern wir erhalten auch ein ganz neues Bild von der Kunſt dieſer alten Niltalbewohner, die nicht nur im Großzügig⸗Dekorativen und Ornamentalen, ſondern auch im Kunſtgenbrbe und der Kleinkunſt einen höchſt entwickelten Geſchmack und eine zierliche Geſchicklichkeit gehabt haben müſſen. — Wie man ehemals reiſte. Einem Tagebuche aus dem Jahre 1888 entnehmen wir folgende damals zeitgemäße Betrachtung: Von Berlin nach Königsberg fährt man jetzt ganz bequem mit der Eilpoſt in 3 Tagen. Als Friedrich I. im FJahre 1700 dahin ging, ſich die Königskrone aufsufetzen, bedurfte er 12 Tage; denn beide Haupt⸗ ſtädte waren durch keine fahrbare Straße berbunden, wenn ſie nicht der Winterfroſt ſchuf. Tiefer Sand, Moraſt und Knüppelbämme wechſelten miteinander. Die Reiſe bei Tauwetter im Winter zu machen, erforderte ſo viel Mut wie ein Zug der alten deutſchen Kaiſer über die Alpen nach Rom. Die Brüche und Niederungen der Oder und Weichſel ſetzten ſo große Hinderniſſe entgegen wie dieſe eisbedeckten Berge. Alle Pferde des Berliner Marſtalles waren dazu etappenweiſe aufgeſtellt, aber doch noch 30 000 requiriert worden, um die 300 bis 400 Staatswagen, Kutſchen, Küchen⸗ und Rüſtwagen dahin fortzubringen. Und wie es dahin ging, ſo war es auch bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts faſt auf allen anderen Straßen, ja ſelbſt noch im Anfange des 19. fand ſich auf den meiſten nicht biel beſſeres vor. Erſt ſeit 1815 iſt darin eine allgemeine Tätig⸗ keit wahrzunehmen geweſen, die nur einmal wieder ganz in Schatten geſtellt ſein wird, wenn ſich überall ſtatt der Chauſſeen Eiſenbahnen durchkreuzen! — Für Autographenjäger veröffentlicht Peter Roſegger im Briefkaſten ſeines„Heimgartens“ folgende deutliche„'are⸗ nung“!:„Wer ein Autograph von mir haben will, oder irgend etwas, der nehme ſich in acht! Jeder, der mir nahekommt, wir d angebettelt. Ich weiß kümmerlich dotierte Waldſchulhäufer, arme Bergbauernkinder, abgebrannte Kirchen, notleidende Volks⸗ büchereien..! Wer mich in Ruhe läßt, dem tue ich nichts Wer mitß aber auch nur den Aermel ſtreift, den bettle ich an.“ — Politiſche Zirkusſcherze. Ein Seitenſtück zu dem jüngſt an dieſer Stelle erzählten Zirkusſcherz eines Klowns in Warſchau ein dreſſierter Eſel, der ſtatt vorwärts hartnäckig rückwärts ging, wurde von dem Klown mit dem Namen„Küropattin belegt— bil⸗ Wir geben hier zu unſerm Nun iſt der Nun hat er auch geſprochen von Ich habe mich ſogleich über den Sachperhalt infor⸗ rechts wi d⸗ ſollten, welche die Bewegungsfreiheit der deutſchem Seeleute im Ver⸗ ——— 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 17. März. hältnis zu den ruſſiſchen Schiffen einſchränken, ſo wäre dagegen wohl kaum etwas einzuwenden. Wenn die Hamburg⸗A me⸗ rikalinie gegenüber ihren Seeleuten die Beſtimmungen der beutſchen Geſetze und des mit den Leuten geſchloſſenen Heuer⸗Ver⸗ trages verletzt haben ſollte, ſo würden wir ſie ſelbſtberſtändlich gur Verantwortung ziehen. Es liegt aber bis jetzt nicht der mindeſte tatſächliche Beweis dafür vor, daß die Hamburg⸗ Amerikalinie in dieſer Weiſe irgendwie ihren Pflichten zuwider ge⸗ handelt hätte.(Hört! hört! vecht.) Nun iſt der Abg. Bebel weiter zu ſprechen gekommen auf den Königsberger Prozeß. Ich muß zunächſt mit der größten Entſchiedenheit den durchaus unberechtigten und ungerechtfertigten Angriff zurückweiſen, den der Abg. Bebel bei dieſer Gelegenheit gegen den hier nicht anweſenden preußiſchen Juſtig⸗Mini⸗ ſter gerichtet hat.(Gelächter der Sozialdemokraten), gegen die Art und Weiſe, wie er ſich bemüht hat, das Vertrauen des preu⸗ ßiſchen Richterſtandes zu dem oberſten preußiſchen Juſtizbeamten zu untergraben. Ich weiſe dieſen Angriff des Abg. Bebel als eine durchaus unberechtigte Verdächtigung zurück.(Beifall techts.) Im übrigen habe ich mich über die politiſche Seite des Königsberger Prozeſſes nun ſchon zwei⸗ oder dreimal ausgeſprochen. Er iſt im preußiſchen Abgeordnetenhauſe nach der ſachlichen und juriſtiſchen Seite klargeſtellt worden. Ich habe alſogar keinen Anlaß, hier auf dieſes Thema nochmals zurückzukommen.(Sehr Fichtig! vechts.) Der preußiſche Miniſter des Innern hat in der Sitzung vom 10. Dezember b. Is. darauf hingewieſen, daß es früher zwiſchen Rußland und Preußen einen Vertrag über die Auslie⸗ ferung von Deſerteuren gab. Dieſer Kartellvertrag wäre aber im Jahre 1869 oder 70 abgelaufen und er wäre ſeitdem nicht wieder Erneuert worden, ſeitdem wäre niemals wieder ein Deſerteur nach Rußland ausgeliefert worden.(Zuruf: Ausgewieſen!) Dem habe ich weiter nichts hinzuzufügen. Nun hat der Abg. Bebel weiter und Richt ohne Pathos dargelegt, daß die Sozialdemokratie nicht den Kriegmit Rußland wolle, und er hat dabei mir den Vor⸗ wurf gemacht, daß ich die Behauptung, die Sozialdemokratie wolle den Krieg mit Rußland, ſchon zum vierten oder fünften Male wieder⸗ holte. Herr Bebel, Hand aufs Herz, haben Sie nicht auch heute in Ihrer Rede eine Menge Dinge geſagt, die ich, ſeitdem ich das Ver⸗ ghügen habe, mich mit Ihnen auseinanderzuſetzen, alſo ſeit 7 oder 8 Jahren, auch oft von Ihnen gehört habe?(Große Heiterkeit.) Solche gegenſeitigen kleinen Vorwürfe ſollten wir uns doch all⸗ mählich abgewöhnen.(Stürmiſche Heiterkeit.) Sie mürden ein Recht haben, Herr Bebel, daß ich Ihnen dieſen Vorwurf nicht machen dürfte, wenn die Sozialdemokratie durch ihr tatſächliches Verhalten beweiſt, daß ſie den Krieg mit Rußland nicht will. Wenn die Sozialdemokratie den Krieg mit Rußland nicht will, warum hetzt denn die ſozialdemokratiſche Preſſe, die doch ſonſt eine ſehr disziplinierte Preſſe iſt?(Zuruf rechts.) Sie muß, wird mir nicht mit Unrecht zugerufen. Ich erinnere nur an den ſcharfen Verweis, den der Abg. Bebel im Dezember v. J. der ſogialdemokratiſchen Preſſe erteilte, an jenen ſcharfen, ich hätte bald geſagt, Ukas(große Heiterkeit), von den Nerven, von der Denker⸗ ſtirn ſozialdemokratiſcher Redakteure. Nie iſt es mir eingefallen, in dem Ton zur Preſſe zu ſprechen. Das werden mir alle die Herren da oben(zur Journaliſten⸗Tribüne) bezeugen.(Stürmiſche Heiter⸗ keit.) Warum hetz: die ſozialdemokratiſche ſo wohl disziplinierte Preſſe bei jeder Gelegenheit gegen Rußland? Warum hat bei Beginn des oſtaſiatiſchen Krieges eine dem Abg. Bebel beſonders naheſtehende Jeder in der Neuen Zeit programmatiſche Auslaſſungen darüber ver⸗ öffentlicht, daß aus dem oſtaſiatiſchen Kriege eine Aenderung der europäiſchen Karte hervorgehen ſollte? Warum hat die ſoztaldemokratiſche Preſſe bei dem Zwiſchenfall von der Dogger⸗ bank, wie ich im Dezember nachgewieſen habe, alles getan, um dieſen Zwiſchenfall zu vergiften und womöglich einen Zuſammenſtoß zwiſchen Rußland und England herbeizuführen? Warum hat die ſogialdemokratiſche Preſſe bei der Beſchlagnahme einiger deutſcher Handelsſchiffe und dem kleinen Vorfall eines Geeſtemünder Dampfers, deſſen Namen ich ſogar inzwiſchen vergeſſen habe, uns auf⸗ gefordert, gegen Rußland vom Leder zu ziehen? Warum veröffent⸗ licht die Schwäbiſche Tagwacht den Artikel, den ich geſtern hier vor⸗ geleſen habe? Warum ſchrieb vor einigen Tagen das eigentliche Leibblatt des Abg. Bebel, alſo natürlich der Vorwärts:„Die ruf⸗ ſiſche Regierung verdient, vom Erdboden vertilgt zu werden“.(Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)— Ich bin neugierig, ob Sie auch hei dem Nachſatz Sehr richtig! rufen werden—„und die ganze zibiliſterte Welt, ſoweit ſie dieſen Namen überhaupt verdient, muß zum Vernichtungskriege gegen ſie ſieh vereinen.“(Schweigen bei den Sozialdemokraten. Der Reichskanzler macht eine Gebärde. Heiter⸗ Reit.) Ich weiß eigentlich nicht, warum der Abg. Bebel, dem doch ſonſt eine gewiſſe Aufrichtigkeit nicht abzuſprechen iſt, gerade in dieſer Beziehung aus ſeinem Herzen eine Mördergrube macht. Wir wiſſen ja ganz genau, daß die Sozialdemokratie nichts lebhafter wünſcht, als die beſtehende Ordnung in Rußland zu ſtür zen (lebhafte Zuſtimmung der Sozialdemokraten) und daß ſie da alle diefenigen Mittel anwendet, die vorläufig in ihrer Macht ſtehen. (Der Zehngebote⸗Hoffmann ruft: Schöne Ordnung!) Vorläufig ſind Sie noch nicht in der Lage, über unſere Armee und unſere Flotte gegen Rußland zu disponieren. Wenn Sie dazu in der Lage wären, ſo würden Sie wahrſcheinlich, wie dies die Schwäbiſche Tagwacht verlangte, unſere Armee gegen Rußland, und wie Aleichzeitig, im Sommer 9. Is. ein ſozialdemokratiſches Blatt von mir forderte, die deutſche Flotte nach Kronſtadt ſchicken. Demgegenüber weiſe ich nochmals darauf hin, daß folche Ginmiſchungen und ſolche Reden über die Verhältniſſe frem⸗ der Ländet, wie ſie der Abg. Bebel ſoeben gehalten hat, natur⸗ gemäß die Beziehungen zu fremden Ländern ſtören, damit unſere auswärtige Politik erſchweren und unſere Lage ſchwieriger machen. Daß der Abg. Bebel hier nicht die Verantwortung übernehmen wpill für einen leichtfertigen Krieg mit Rußland, kann ich mir wohl denken. Die Regierung eines großen Landes hat aber auch dafür zu ſorgen, daß die Beziehungen zu undern Regierungen ſo bleiben, daß wir den Eventualitäten der Zukunft mit möglichſter Ruhe entgegenſehen können. Gegenüber den üÜberaus heftigen und bedauerlichen Aeußer⸗ ungen, in denen der Abg. Bebel ſich eben ergangen hat über die innern Verhältniſſe in Rußland, richte ich an ihn die Frage, mit welchem Recht ſpielt denn die Sozialdemokratie Deutſchlands den Hofmeiſter des Auslandes? Mit welchem Recht miſchen ſie ſich in innere Rechte anderer Länder ein, miſchen Sie ſich in Vorgänge, die der Juſtizhoheit eines andern Landes unterliegen? Der Abg. Bebel hat drei⸗ oder viermal das Wort Entrüſtung ge⸗ braucht. Da ſich der Herr Bebel für Aeußerungen des großen Fürſten Bismarck intereſſiert, ſo will ich ihm ein kleines perſönliches Erlebnis erzählen. Als ich viel jünger war, als ich jetzt bin, ſchrieb ich als Geſchäftsträger, ich will nicht ſagen, von welchem Poſten aus, einen Bericht, in dem das Wort Entrüſtung vorkain. Da ließ mich Fürſt Bismarck darauf aufmerkſam machen, daß Entrüſtung kein politiſcher Ausdruck ſei.(Große Heiterkeit.) Der Politiker werde, ſchrieb mir Fürſt Bismarck, durch Vorgänge mehr oder weniger angenehm berührt(große Heiterkeit), er reagiere in dieſer oder jener Weiſe auf Vorgänge, aber er entrüſte ſich nicht. Jedenfalls ſollte mit dem Worte Entrüſtung ſparſam umgegangen werden, und es ſollte nicht jedesmal zur Anwen⸗ dung gebracht werden, wenn jemandem irgend etwas gegen den ſub⸗ jektiven Strich geht, gegen ſeine vorgefaßte Meinung oder gegen ſeine Liebhaberei. Aber ich will bei dieſem Anlaß ſagen, es iſt eine alte deutſche Sitte oder vielmehr Unſitte, immer zu proteſtieren, wenn irgendwo im Auslande etwas paſſiert, was uns in der Theorie als Unrecht erſcheint.(Sehr gut!) So haben wir vor 70, 80 Jahren den Griechenrummel gehabt, ich habe eben von dem Polen⸗ rummel geſprochen, wir haben ſelber den Bulg ar enrum mel erlebt, wir haben den Burenrummel erlebt, jetzt möchte man auf dieſer Seite(Lärm bei den Sozialdemokraten) — jawohl, ich ſage es ganz offen und frei— einen Ruſ⸗ ſenrummel inſzenieren. Das iſt ein Beweis für die Richtig⸗ keit des alten Satzes von Hegel, daß die Völker nichts aus der Ge⸗ ſchichte lernen. Was ich aber ſage, gilt natürlich ebenſo gut für he⸗ gitimiſtiſche Schrullen wie für revolutionäre Schrullen. Es iſt ebenſo falſch, wenn von radikaler und zum Teil auch liberaler Seite jetzt die inneren Vorgänge in Rußland betrachtet werden und lediglich durch die Brille des Liberalismus, als wenm in der Zeit der heiligen Allianz alles vom Standpunkt des Legitimitäts⸗ prinzips betrachtet wurde. Wenn der Abg. Bebel angedeutet hat, daß wir der rufſiſchen Regierung zu Hülfe kommen wollten, ſo kann ich darauf nur erwidern, daß ſo etwas von uns gar nicht erwartet wird, und wir auch gar nicht an ſo etwas denken. Wir denken gar nicht daran, uns in die inneren Verhältniſſe Rußlands einzumiſchen und deutſches Blut unnütz zu exponieren. Eine ſolche nene politik überlaſſen wir der deutſchen Sozialdemokratie. Oh wir mit den ruſſiſchen Regierungszuſtänden innerlich einverſtanden ſind, ob wir in Rußland dieſe oder jene politiſche Entwicklung innerlich wünſchen und anſtreben, das kommt gar nicht in Frage. Die Politik iſt eine praktiſche Kunſt, die praktiſch betrieben werden muß. Wir würden ſchon hineinfallen, wenn wir uns von abſtrakten Prinzipien leiten ließen, während alle anderen— auch die Herren Franzoſen, Herr Bebel— lediglich nach ihren eigenen Intereſſen gahen. Ich habe hier eine Reſolution vor mir liegen, die eine Stuttgarter Volksverſammlung am 8. Februar 1905 gefaßt und mir zugeſchickt hat. Da heißt es:„Die Verſammlung anerkennt es als Pflicht jedes aufgeklärten Menſchen, die ruſſiſche Frei⸗ heitsbewegung, ſoviel in ſeinen Kräften ſteht, zu unter⸗ ſtützen.“(Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie Sehr richtig!l rufen, ſo antworte ich darauf, daß dieſer Beſchluß jener Volksverſammlung, mit Verlaub zu ſagen, Unſinn iſt.(öHeiter⸗ keit.) Der aufgeklärte Menſch hat gar nicht ſeine Finger in jeden fremden Topf zu ſtecken, der aufgeklärte Menſch hat ledig⸗ lich dafür zu ſorgen, daß die Sicherheit und Wohlfahrt des eigenen Landes nicht gefährdet werde.(Lebhafter Beifall.) ————ä ä——ñö— Der Deutſche Studententag iſt geſtern Nacht nach 2 Uhr geſchloſſen worden. Es wurden gerade in dieſer letzten Sitzung eine Reihe wich⸗ tiger Beſchlüſſe gefaßt. Wir nennen folgende: 1.„Gegenüber den in letzter Zeit mehrfach gemachten Verſuchen, die altüberlieferten Rechte der Studentenſchaft zu beſchränken, ſieht ſich der Verband Deutſcher Hochſchulen veranlaßt, die hauptſächlich umſtrittenen Forderungen, an denen die Studentenſchaft jeder Hoch⸗ ſchule unter allen Umſtänden feſthält, einmal zu betonen. Dieſe ſind das Anrecht auf a) Studentenverſammlungen in allen ſtuden⸗ tiſchen und nationalen Fragen, b) freier Verkehr der reichsdeutſchen Studentenſchaften untereinander und Aufrechterhaltung ſtudentiſch den bie Scherze, die ſeinerzeit der Klown Anatol D urow im Rirkus Einiſellt zu Petersburg gemacht hat. Durow, der wiederholt auch in Deutſchland, bei Renz, aufgetreten iſt, pflegte dreſſierte Schweine vorzuführen. Dem einen warf er eines Abends einen Fünfrubelſchein mit dem Befehle vor, den Schein aufzuheben. Das Schwein weigerte ich hartnäckig, und mm ſagte Durow zum Ergötzen der Zuſchauer, usbeſondere der anweſenden Großfürſten:„Wenn Wuyſchnegradsky Ilder damalige ruſſiſche Finanzminiſter) den Rubel nicht heben kann(die Papierrubel ſtanden damals ungemein niedrig), da kannſt du, armes Schwein, es auch nicht.“ Für dieſen Scherz wurde Durow von dem damaligen Stadthauptmann von Petersburg, dem nergl Greſſer, für einige Tage in Arreſt geſteckt. Wieder ſeelgelaſe, rächte ſich Durow an dem Stadthauptmann, indem er mehrere Schweine berſchiedener Größe vorführte und babei ſagte: „Du biſt klein, du biſt groß, und du biſt größer“, das„größer“ ge⸗ ſprochen wie„Greſſer“. Die mächtige Hand eines Großfürſten be⸗ wahrte Durow vor der empfindlichen Strafe, die ihn ſonſt für dieſen Witz getroffen hätte. Beiträge zur Frauenfrage. Die Arheitsseit der weiblichen Angeſtellten in den Eugros⸗ und Jabrikgeſchäften iſt, wie die Erhebungen des Beirats für Arbeiterſtatiſtik des Kaiſer⸗ lichen Statiſtiſchen Amts ergeben haben, durchſchnittlich länger als die ihrer männlichen Kollegen. Belkanntlich hat der Beirat für Ar⸗ beiterſtatiſtik die Handelskammern und kaufmänniſchen Vereinigungen aufgefordert, Gufachten über die beſtehende Arbeitszeit abzugeden und Vorſchläge für eine Regelung zu machen. Auch der Kaufmän⸗ niſche Berband für weibliche Angeſtellte(Sitz Berlin SW., Alte bſtr. 20/21, der 18 000 Mitglieder in allen Teilen des Deutſchen iches beſitzt, hat ein umfangreiches Gutachten abgegeben. Be⸗ zeichnend für die Bedeutung dieſes umfangreichen, auf ein reich⸗ daltiges Material geſtützten Gutachtens iſt es, daß die jetzt erſchie⸗ nene Zuſammenſtellung des Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amts groß⸗ Teile aus ihm wiedergibt und abdruckt, ganz beſonders aber das tälſächliche Mäterfal. Der Verband kriff ein für eine höchſtens neun⸗ ſtündige Arbeitszeit in den Kontoren bei deutſcher, für eine acht⸗ ſtündige bei ſog. engliſcher Arbeitszeit, für Jugendliche je 1 Stunde weniger, ferner für vollſtändige Sonntagsruhe. Die Anſtellung von Damen zur Ueberwachung der Haltekinder in Berlin hat ſich ſo gut bewährt, daß ſie nach einem gemeinſamen Erlaß des Unterrichts⸗ und des Miniſters des Innern an ſämtliche Regier⸗ ungspräſidenten auf den ganzen Polizeibezirk Berlin ausgedehnt werden ſoll. Die Einrichtung ſoll ferner den Ortsbehörden der Ge⸗ meinden mit eigener Polizeivercaltung empfohlen werden. Das Berliner Polizeipräſidium hat 14 Damen in der Charits ausbilden laſſen und gegen eine jährliche Vergütung angeſtellt. Unter amts⸗ ärgtlicher Leitung haben ſie die Wohnung, Nahrung und Pflege der Haltekinder zu beaufſichtigen, abgeſehen von den Waiſenkoſtkindern, die von ſtädtiſchen Pflegerinnen beſucht werden. In Berlin iſt ſeit⸗ dem ein wefentlicher Rückgang der Sterblichkeit der Kinder zu be⸗ obachten. Prüſident Rooſevelt über die Pflichten der Mutterſchaft. In einer Rede, die Präſident Rooſevelt am Montag auf dem Nationalkongreß der Mütter hielt, verlieh er, wie aus Newyork be⸗ richtet wird, ſeinen Anſchauungen über den„Raſſenſelbſtmord“ und die Pflichten der Mutterſchaft einen ſehr kräftigen Ausdruck:„Welche wahre Mutter würde ihre Erfahrungen in Freud und Leid aus⸗ tauſchen gegen ein Leben in kalter Selbſtſucht, in ſtetem Vergnügen, und nur um der Vermeidung jeder Sorge willen, gegen ein Leben, das die höchſte Bequemlichkeit und Luxus bietet, aber buchſtäblich keinen Raum für Kinder übrig hat? Die Männer und Frauen, die abſichtlich auf den höchſten Kinderſegen verzichten, ſei es aus Ver⸗ dorbenheit, Oberflächlichkeit, Kälte, zügelloſer Genußſucht oder aus der bloßen Unfähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterſcheiden, ſolche Menſchen verdienen nur tiefe Verachtung, wie man ſie für den Soldaten ampfindet, der in der Schlacht davonläuft, oder für den Mann, der nicht arbeiten will, für den Unterhalt derer, die von ihm freundſchaftlicher Beziehungen zu nicht reichsdeutſchen Univerſitäten deutſchen Sprachgebietes, c) Bildung von Vertretungen der Studentenſchaft oder eines Teils derſelben auf Grund ſelbſtändiger Satzungen. 2. Nach eingehender Berichterſtattung der Vertreter der deut⸗ ſchen Hochſchulen über die Tätigkeit Geheimrats Daute als Kommiſſars der Regierung und als akademiſchen Beamten, pflichtet der Verbandstag Deutſcher Hochſchulen einſtimmig dem Wunſche der Charlottenburger Studentenſchaft bei, daß Herr Geheimrat Daute im Intereſſe ein dauernden akademiſchen Friedens die Vertrauensſtellung eines Syndikus an der dortigen Hochſchule nicht mehr bekleiden möge. 3. Der Vertretertag Deutſcher Hochſchulen legt Verwahrung ein gegen die Art des Vorgehens, die Miniſterialdirektor Althoff den Studentenſchaften von Hannover und Charlottenburg gegenüber an⸗ gewandt hat, Er ſtellt ferner feſt, daß ein bisher unaufgeklärter Widerſpruch darin beſteht, daß Herr Miniſterialdirektor Althoff am 14. Februar ds. Is. in der Budgetkommiſſion des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes erklärt hat, in Hannover habe man ſich leicht geeinigt, der Friede ſei völlig wieder hergeſtellt, obwohl keine einzige Forderung der Studierenden bewilligt und am Abend vorher von den Vertretern der Hannoverſchen Studentenſchaft mehrmals aus⸗ drücklich erklärt worden war, daß von Frieden nicht im geringſte die Rede ſein könnte. 4. Der Verband Deutſcher Hochſchulen erhebt Einſpruch gegen das Vorgehen des Rektors der Würzburger Univerſität, Herrn Prof. Merkle, der eine Vertreterſitzung der Würzburger Korporationen zwecks Stellungnahme zu den Eingriffen in die Akademiſche Freiheit unter Androhung von Relegation verboten hat. Der Verbandstag erblickt in dieſem Verbot einen ſchweren Eingriff in die inneren Angelegenheiten der Studentenſchaft und bedauert aufs tiefſte ein ſolches Verhalten eines Profeſſors einer deutſchen Univerſität. 5. Der Verband Deutſcher Hochſchulen richtet an die gebildete Jugend Deutſchlands die Aufforderung, im Intereſſe der Erhaltung des konfeſſionellen Friedens und damit der gedeihlichen Fortentwickelung unſeres Vaterlandes, konfeſſionellen Verbindungen, durch die er beides gefährdet erachtet, nicht beizutreten. Ins⸗ beſondere wendet ſich der Verband an diejenigen jungen Leute, welche demnächſt Deutſche Hochſchulen beziehen werden. In dieſem Sinn auf ihre Söhne einzuwirken, fordert auch der Verband alle national denkenden deutſchen Eltern auf. 6. Der Verbandstag Deutſcher Hochſchulen iſt der Anſicht, daß Angriffe auf die Akademiſche Freiheit der Studierenden notwendiger⸗ weiſe auch Angriffe auf die der Prdfeſſoren und damit der geſamten Hochſchulen bedeuten. Trotz der bedauerlichen Tatſache, daß an verſchiedenen Hochſchulen die akademiſchen Behörden nicht immer ihre ſelbſtändige Stellung genügend betont und ſich ohne zwingenden Grund mit der Studentenſchaft in Widerſpruch geſetzt haben, hat die Deutſche Studentenſchaft angeſichts des Eintretens einer Anzahl von Hochſchullehrern für die akademiſche Freiheit zu ihren Profeſſoren das feſte Vertrauen, daß ſie mit ihr vereint ſtets beſtrebt ſein werden, die alten Traditionen der Hochſchulen zu ſchätzen.“ des Der Krieg. Die Hamburger Seeleute in Roſchdjeſtwenskis Geſchwader. Von einem Hamburger, der auf einem der für die Ruſſen⸗ flotte gecharterten deutſchen Kohlentransportſchiffe Dienſt tut, hat die„N. Hamb. Ztg.“ einen Brief erhalten, der in der Haupt⸗ ſache folgenden Inhalt hat: Noſſi⸗Beé,. Februar 05. Nun liegen wir ſeit dem 8. Januar in dieſer öden Bucht, alſo ſchon über drei Wochen, und hoffen noch immer auf Entſcheidung für uns, jetzt ſind wir entlöſcht, bis auf 900 To. Kohlen, aber defini⸗ tiven Entſcheid, was mit uns werden ſoll, haben wir noch nicht er⸗ halten. Es iſt, um aus der Haut zu fahren. Endlos, endlos ſcheint mir dieſe Reiſe zu werden, noch dazu, wo man nicht weiß, wohin es geht, und dann dieſes Abhängigkeitsgefühl vom ruf⸗ ſiſchen Admiral, es iſt gerade, als ob er über Leben und Tod gebietet. Jeden Augenblick eine andere Ordre. Könnte man ſich doch an Land ergehen, aber da iſt alles überſchwemmt von den Ruffen, die Nachfrage überſteigt hier naturgemäß das Angebot. Der Ship⸗Chandler hier, der früher kümmerlich ſein Daſein friſtete, hat ſich jetzt dank ſeiner Frau, einer feſchen Pariſerin, ſo aufgerappelt, daß er nach Abzug des ruſſiſchen Geſchwaders ſein Heu im Trockenen hat. Hier ein Beiſpiel: Gutes Fleiſch hat nur er, da er alles lebende Vieh, ſpeziell Rindvieh, in der ganzen Umgegend aufkauft und ſchlachtet. Er zahlt für einen Ochſen 65 Fr. und erhält wieder 280 bis 309 Fr., dabei braucht er pro Tag 15—20 Ochſen. Ein fran⸗ zöſiſcher Unternehmer hat den Einfall gehabt, eine ganze Schiff⸗ ladung Lebensmittel an die Ruſſen zu verkaufen, er rüſtet alſo ein Schiff, die„Eſperanza“, oa.—5000 To., aus, beladen mit Proviant, und will dieſen hier den Ruſſen verkaufen, doch beißen die nicht an, ſie nehmen lieber das friſche Fleiſch vom Land, als das eingepökelte reſp. gefrorene Fleiſch von Bord der„Eſperanza“. Nun iſt bereits das meiſte, wenn nicht ſchon das ganze Fleiſch an Bord werdorben; jeden Abend fährt nun die„Eſperanza“ in See, wirft das verdorbene Fleiſch über Bord und läuft morgens wieder ein, um womöglich noch etwas los zu werden, aber, wie es ſcheint, vergebens. Jetzt treibt das Fleiſch hier wieder ein und auf den Strand von Noſſi⸗Bs. Ihr könnt Euch denken, welcher Geruch dort Leben gibt, zeigt die Fürch die Skatiſtik bewieſene Takſache, daß in einigen Gegenden die Familien abnehmen, und die erſchreckend große Zahl der Scheidungen. Die Leichtigkeit der Scheidung iſt ein Ver⸗ derben für ein Volk, ein Fluch für die Geſellſchaft, eine Bedrohung des Heims, eine Quelle des Unglücks für Verheiratete und ein An⸗ reiz zur Unſittlichkeit, ein ſchlimmes Ding für die Männer und ein noch ſchlimmeres für die Frauen.“ Der Verein Frauenwohl in Danzig, dem ſich noch zwei weitere dortige Frauenvereine angeſchloſſen haben, fordert ſeine preußiſchen Bundesbereine auf, ſich der folgenden Reſolution einmütig anzuſchließen: Die Mitglieder der unterzeich⸗ neten preußiſchen Frauenvereine erklären hiermit, daß ſie die Er⸗ haltung und ungeſtörte Weiterentwickelung der Simultan⸗ ſchule fordern, und zwar für die Kinder aller Stände. Begrün⸗ dung: 1. Wir halten es für unſere Pflicht als Mütter und Erzieher⸗ innen, mit allem Eifer darüber zu wachen, daß die Herzen der Kinder vor dem vergiftenden Einfluß konfeſſioneller Zwietracht be⸗ wahrt bleiben. In der Simultanſchule ſehen wir emen Hort des Friedens, denn ſie gewöhnt die Kinder verſchiedener Bekenntniſſe an ein einträchtiges Zuſammenleben. Sie befähigt dadurch die künftigen Bürger, in Duldſamkeit mit Andersgläubigen zu ver⸗ kehren und zu wirken. 2. Wir halten es ferner für unſere Pflicht, an der Verſöhnung der tief in unſer Volksleben einſchneidenden Gegenſätze mitzuarbeiten. In der Simultanſchule ſehen wir die Schulreform, welche der Jugend unſeres Volkes geiſtige und ſittliche Errungenſchaften als ein allen gemeinſames Gut am veinſten über⸗ mittelt. Erfolg eines weiblichen Architekten. Das Londoner Königliche Inſtitut Britiſcher Architekten hat jetzt zum erſtenmal eine Frau als Mitglied aufgenommen. Miß Ethel Charles hat ſich dieſe Mitgliedſchaft dadurch erworben, daß ſie in einem von dem Königlichen Inſtitut ausgeſchriebenen Wettbewerb 0 Preis davontrug. Die Arbeit behandelte die Entwicklung der abanaig ſind. Daß es einen ſoltzen Frauenthkus im aeritaniſcken rchitektur und die Mannigfaltigkeit des Materials. See öe J77 ͤ Dee 17 1 rle * Mannheim, 17. März General⸗Anzeiger. herrſcht, da das Fleiſch ja nach und nach in Verweſung übergeht; ich ſage nichts, wenn bald eine Epidemie hier ausbricht; alles Folgen des Krieges und der Friedenspolitik des Zaren. Das Allerſchlimmſte für uns iſt, daß wir bollkommen iſoliert, alſo abgeſchloſſen von der Welt da draußen, find; wir wiſſen nichts dom Kriegsſchauplatz, nichts von Daheim, vom Reich. Schreibt bitte alles, was es Neues gibt, oder ſchickt Zettungen mit.— Alſo wir wiſſen, ob wahr? 2: Port Arthur iſt gefallen, Stoeſſel hat ehrenvollen Abzug erhalten— Kuropatkin hat einen großen Sieg errungen(22) die Schwarze Meer⸗Flotte hat die Erlaubnis erhalten, auszulaufen (ö2), doch hat ſich die geſamte Mannſchaft geweigert, in den Krieg zu ziehen(52), die Flotte kann daher nicht auslaufen(22). In Petersburg haben Tauſende von Menſchen eine Revolte verſucht und das Palais des Zaren geſtürmt? Ein Bataillon Infanterie, vom Zaren herbeigerufen, weigert ſich, gegen die Aufſtändiſchen vorzu⸗ gehen(22), ein zweites Bataillon ſchießt alles zuſammen(22), alſo Kampf und Schießen zwiſchen zwei Regimentern und dem Volk(22). — Wie mir ſcheint, iſt dies alles mit Vorſicht zu genießen. Wir wurden anfangs ganz tüchtig entlöſcht. Da kommt eine Depeſche der Packetfahrt, nach der die Schiffe der.—.⸗L. nicht über Madagaskar hinausgehen ſollen, bevor Ordre aus Hamburg eingelaufen ſei. Eines Abends verlangt der Admiral beſtimmte Antwort innerhalb einer Stunde, ob die Packetfahrtſchiffe mitgehen oder nicht, widrigen⸗ falls er den Kontrakt als erloſchen erklärt(2) und ſeinen Schutz, den er uns hätte angedeihen laſſen, entzöge(22). Wir ſind Deutſche und ſtehen unter ruſſiſchem Schuz 2? Wie reimt ſich das? Den andern Morgen haben ſämtliche Schiffe der.—A. L. Ordre, den Hafen von Noſſi⸗Be zu bverlaſſen. Immer Neues, Dummes, Widerſinniges, und dabei zu ſtehen und alles über ſich ergehen laſſen, vollſtändig abhängig, alles ruhig ohne Murren, ab⸗ wartend, was der Herr Admiral über uns gnädig beſchließen wird! Wir wünſchen alle nur, ſobald wie möglich die Heimreiſe wieder anzutreten und den Ruſſen ſamt ſeiner Flotte weit, weit außer Sicht zu haben. Auf einem Schiffe der Freiwilligen Flotte warf der Kapitän ein Heiligenbild über Bord, die Offiziere ſtürzten ſich auf ihn, riſſen ihm die Gpaulettenab und degradierten ihn. Jetzt iſt der Kapitän(der Kommandant) zu 15 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Nette Disziplin, was?— Ein Lübecker Schiff, die „Fortonia“, iſt jetzt wieder leer geworden und wird wohl dieſer Tage wieder nach Hauſe dampfen, vielleicht gebe ich dieſen Brief mit, denn zſicher iſt ſicher“. Die Poſtſachen reſp. Briefe ſollen alle der ruſſi⸗ ſchen Zenſur unterliegen, bevor ſie beſtellt werden, es wäre doch der unglaublichſte Akt; jedenfalls müſſen die Briefe, die wir wegzuſchicken wünſchen, ſchon—3 Tage vorher bei der Poſt eingeliefert ſein, ebenſo geht die hier einlaufende Poſt erſt zum Admiral, wie Leute dom Lande erzählen. Ja, haarſträubende Sachen, aber echt rufſiſch. Kuropatkin und Gripenberg. Als authentiſch wird von der„Schleſiſchen Zeitung“ fol⸗ gender Bericht über die Affäre Kuropatkin⸗Gripenberg bezeichnet: Nach Rückkehr Gripenbergs von Sandepu(wo er nicht 62, ſondern 120 Bataillone befehligte) auf die alten Poſitionen ver⸗ langte Kuropatkin einen Detailbericht über den Verlauf der Aktionen aller einzelnen Truppenführer, welchen Bericht aber Gripenberg in einem kurzen Generalrapport verwei gerte, indem er die ganze Verantwortung allein übernahm und ſofort nach Petersburg abzureiſen wünſchte. Kuropatkin erbat in ſeiner Antwort eine perſönliche Unterredung, die Gripenberg ab⸗ lehnte. Erignorierte auch fernere ſechs durch Kuriere aus dem Hauptquartier überſandte liebenswürdigſte briefliche Einladungen des Oberfeldherrn. Dringend nach einer Ausſprache begierig, ſchlug jetzt Kuropatkin eine telephoniſche Unterredung vor, erhielt aber den Beſcheid, auf Gripenbergs Stellungen ſei die Telephonverbindung unterbrochen. Hierauf befahl Kuropatkin die Herſtellung des Telephons und rief dann Gripenberg an. Eine Ordonnanz entgegnete, Gripenberg ſei halsleidend und unfähig zur Konverſation. Bald darauf ließ Gripenberg das Telephon abbrechen und ins Hauptauartier ſeine Abreiſe nach Petersburg melden, nachdem inzwiſchen vom Kaiſer die telegraphiſche Genehmigung zur Rückkehr eingegangen war. An demſelben Tage fuhr ihm Kuropatkin nach Mukden voraus, doch Gripenberg, durch ſeine Agenten hiervon unterrichtet, ſtieg bor Mukden aus und hielt ſich zurück, bis Kuropatkin, des Wartens müde am Abend aus Mukden ins Hauptquartier heim⸗ lehrte. Dann traf Gripenberg in Mukden ein und ſetzte mit Sonderzug die Fahrt fort. Deutsches Reich. Berlin, 16. März.(Preußiſche Staats⸗ ſchuldenkommiſſion.) Anſtelle des aus der preußiſchen Staatsſchuldenkommiſſion austretenden Abg. Dr. P a aſche Gatl.) wurde Abg. Junghenn(knatl.) gewählt. Königsberg, 16. März.(Pfarrer Naumann)) der einem hieſigen Komitee ſein Erſcheinen in Königsberg für den Monat Mai zugeſagt hatte, hat, wie die„Hart. Zig.“ ſchreibt, dieſe Zuſage zurückziehen müſſen, nachdem der Vor⸗ ſtand der hieſigen Ortsgruppe der Freiſinnigen Ver⸗ einigung dagegen Einſpruch erhoben hat. Der Vorſtand der Freiſinnigen Vereinigung iſt von dem Standpunkt aus⸗ gegangen, daß Pfarrer Naumann, als Mitglied des Geſamt⸗ vorſtandes der Freiſinnigen Vereinigung, nur der Einladung der lokalen Parteſorganiſation, nicht aber dem Rufe emes außerhalb dieſer ſtehenden Komitees Folge leiſten könne. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 17. März. Die Säuglingsfürſorge der Maunheimer Armenverwaltung. (Schluß.) Auf 1. Januar ds. Is. lief die Friſt ab, bis zu welcher das Wöchnerinnenaſyl ſeine Unterſtützung zur Erfüllung der der Armen⸗ behörde obliegenden Verpflichtungen in Bezug auf Säuglingsver⸗ ſorgung vorläufig zugeſagt hatte. Die Stadtberwaltung hat dem⸗ gemäß bereits im vorigen Jahre die Schritte erwogen, die dazu nötig ſchienen, um anſtelle der bisherigen probiſoriſchen Verſor⸗ gungsmöglichkeit auf Grund der gemachten Erfahrungen eine Ein⸗ kichtung zu ſchaffen, welche die Gewähr für eine den Grundſätzen ber modernen Säuglingshygiene entſprechenden Verpflegung und Wartung der Kinder bieten konnte. Die Erbauung eines ftädtiſchen, den Grundſätzen der modernen Hygiene entſprechenden Säuglings⸗ heims konnte bei der geringen Anzahl der unterzubringenden Kinder kicht in Frage kommen. Uebrigens beſitzt wohl noch keine Stadt Deutſchlands— auch Berlin nicht— ein aus ſtädtiſchen Mitteln kerichtetes Säuglingsheim. Die beſtehenden Anſtalten berdanken iftungen oder der Privatwohltätigkeit ihre Entſtehung. Es nte daher nur an die Errichtung eines Heims für 8 bis 10 Ffleglinge in einem Mietlokal gedacht werden. Der Umſtand, daß r Krippenberein in ſeinem in der Neckarſtadt gelegenen Krippen⸗ äude über ein Stockwerk verfügt, das zur Zeit vollſtändig un⸗ 8 15 iſt, hat zu Verhandlungen mit dem Krippenverein den An⸗ Jaß gegeben, die bereits zu einem bertragsmäßigen Abſchluß geführt haben. Nach dem Projekte wird im Krippengebäude und zwar in dem erwähnten Stockwerke, eine unter der Leitung des Krippen⸗ vereins ſtehende, vom Betrieb der Krippe aber voll⸗ ſtändig getreunte Säuglingsſtat ion errichtet werden, die zunäichſt zur Aufnahme von acht Kindern beſtimmt iſt. Nach der obigen Statſſtik ganügt eine Errichtung in dieſem Umfange vor⸗ läufig vollſtändig. Das Innere des Stockwerkes wird entſprechend eingerichtet, unter Anderem wird auch eine geſonderte Bade⸗Ein⸗ richtung vorgeſehen. Jedes Kind erhält ſein Bett, ſeine eigene Wäſche, ſeine eigenen Geräte; es wird überhaupt mit Peinlichkeit darauf geachtet werden, daß das einzelne Kind und die Gegenſtände, die für ſeinen Gebrauch beſtimmt ſind, oder in ſeiner„Benützung waren, nicht mit den übrigen Kindern oder deren Gebrauchsgegen⸗ ſtänden in Berührung kommen. Arzt und Perſonal werden alle diejenigen Maßnahmen in Begug auf Baden, Reinigen und Er⸗ nähren etc. der Kinder, wie auf Desinfektion der eigenen Kleider, Hände uſw. zu treffen und zu beobachten haben, welche die heutige Wiſſenſchaft als Grundregeln der Antiſepſis in Säuglingsheimen aufgeſtellt hat. Es ſoll alſo, kurz geſagt, die Einrichtung der An⸗ ſtalt nach dem Muſter und nach den Erfahrungen anderer Säug⸗ lingsheime kleineren Umfangs erfolgen. Hiernach ſollen auch zwei ausſchließlich für die Säuglingsſtation zu verwendende Kinder⸗ flegerinnen zur Anſtellung kommen. Hinſichtlich der Ernäh⸗ rung der Säuglinge wird man ſich im allgemeinen auf die kün ſt⸗ liche Ernährung beſchränken müſſen und es wird dieſe auch mit Rückſicht auf die techniſchen Fortſchritte in der Erzeugung künſt⸗ licher Nährmittel in der Regel genügen. Die Armenyerwaltung hat alle Veranlaſſung den Grundſatz immer wieder und aufs ſchärfſte zu betonen, daß die Muttermilch für das eigene Kind beſtimmt iſt, und ſie wird nur mit allergrößter Vorſicht dazu ſchreiten dürfen, Mütter zur Ernährung eines fremden Kindes zu veranlaſſen, um den Vorwürfen zu entgehen, die ihr im Falle einer Benachteiligung des eigenen Kindes gemacht werden könnten. Sollte indeſſen bei beſonders ſchwächlichen Kindern ärztlicherſeits Ammen⸗ ernährung zeitweilig für unbedingt erforderlich erklärt werden, ſo wird ſie dann gewährt werden können, wenn ſie ſich in einwand⸗ freier Weiſe beſchaffen läßt. Als Vergütung erhält der Krippen⸗ verein aus der Armenkaſſe für jeden ihm zur Verpflegung über⸗ gebenen Säugling pro Tag 1 M. 50 Pfg. Außerdem hat, die Armenkommifſſian als Entſchädigung für die erforderlichen Räume und zur Anſtellung der beiden Pflegerinnen eine jährliche Ver⸗ gütung von 1600 M. an den Krippenverein zu zahlen. Ebenſo hat die Stadtgemeinde die Anſchaffung und Ergänzung der Einrichtungs⸗ gegenſtände und Wäſcheſtücke zu bewerkſtelligen, wodurch ihr zunächſt ein einmaliger Aufwand von zirka 2700 M. entſtehen wird. Für die Einrichtung einer den Zwecken der Säuglingsſtation dienenden Liegehalle auf dem zur Krippe gehörigen Platze werden aus früher geſammelten freiwilligen Spenden zirka 1900 M. zur Ver⸗ wendung gelangen. Hiernach wird alſo die Stadt Mannheim für das Wohl armer Säuglinge nicht nur ebenſoviel, ſondern mehr aufwenden, als Städte wie Straßburg, Dresden ete., auf deren Zuſchußleiſtungen mit 4000 M. und 3000 M. an Säuglingsheime in einem kürzlich in den Zeitungen erſchienenen„Krippe oder Säuglingsheim“ be⸗ titelten Artikel hingewieſen worden iſt. Sie geht aber auch in⸗ ſofern weiter als die meiſten andern deutſchen Städte, daß ſie — und zwar ganz in dem Sinne, wie der Artikelſchreiber es wünſcht— ein Säuglingsheim ſel bſt errichtet. Bei dem großen Intereſſe, das in Mannheim an der Geſtaltung einer guten Säug⸗ lingsfürſorge genommen wird, iſt es ſehr erfreulich, daß der Deutſche Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit auf den Antrag der Mannheimer Armenverwaltung auf die Tagesordnung ſeiner am 20./28. September in unſerer Stadt ſtattfindenden Jahresverſamm⸗ lung:„Die Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit“ geſetzt hat. Der Krippenverein hofft, die Säuglingsſtation im April eröffnen zu können. Mögen ſich die darauf geſetzten Erwartungen zum Beſten unſerer Armenſäuglinge erfüllen! *In der ſehr wichtigen Frage der automatiſchen Kuppelung der Eiſenbahnwagen iſt die Tatſache zu verzeichnen, daß auf Grund von Verfuchen der Firma de Dietrich u. Co. in Niederbronn(Elſaß) die reichsländiſche Eiſenbahn⸗Verwaltung einen Probeauftrag auf Wa⸗ genkuppelungen nach dem in Frankreich gleichfalls in der Erprobung ſtehenden Syſtem Boirault erteilt hat. Es iſt beabſichtigt, mit dieſem Kuppelungsſyſtem zunächſt Dauerverſuche anzuſtellen in gleicher Weiſe, wie es bereits ſeit längerer Zeit mit dem durch die Firma Krupp in Eſſen veränderten Syſtem der in Nordamerika üblichen automatiſchen Wagenkuppelungen auf den preuß. Staats⸗ hahnen geſchieht. Die baldige Durchführung und Beendigung dieſer Dauerverſuche iſt zu wünſchen, und zwar zunächſt wegen der noch immer zahlreichen Unfälle bei dem veralteten Syſtem unſerer Schrau⸗ benkuppelungen. Außerdem hat die Sache eine erhebliche wirtſchaft⸗ liche Bedeukung wegen der bei einem verbeſſerten Kuppelungsſyſtem zuläſſigen größeren Belaſtung der Züge, durch welche die Betriebs⸗ koſten entſprechend vermindert werden. Im Intereſſe des internatio⸗ nalen Verkehrs wäre ein gleichartiges Vorgehen der beteiligten Bah⸗ nen zu empfehlen. * Komitee für Volksbildung in Neckarau.„Ueber Werden und Värgehen unfrer Erde“ ſpricht nächſten Mittwoch, 22. März, abends halb 9 Uhr, im Saale zum„Badiſchen Hof“ Herr G. Herrigel aus Heidelberg. Es iſt dies der letzte Vortrag dieſes Zykluſſes. Der Vortrag, welcher durch zahlreiche Lichtbilder erläutert wird, ſowie die Perſönlichkeit des Redners laſſen einen zahlreichen Beſuch erhoffen. Der Eintritt beträgt wie in den vorhergegangenen Vorträgen 10 Pf. *Der Mannheimer Dieſterweg⸗Verein feierte am Mittwoch Abend im Hotel National den Abſchied ſeines Mitgliedes, des Hauptlehrers Itſchner. Er folgt einem ehrenvollen Rufe als Seminarlehrer nach Weimar und verläßt unſere Stadt zum all⸗ gemeinen Bedauern am 1. April. Der Vorſitzende gedachte der treuen Mitarbeit und vielfachen Verdienſte des Scheidenden. In Wort und Schrift beteiligte ſich Herr Itſchner eifrig an der Arbeit des Vereins. Er hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe bedeu⸗ tender Vorträge gehalten in Elternabenden, öffenklichen und Diskuſ⸗ ſionsverſammlugen, wovon jeder einen neuen anregenden Gedanken darbot. Herrn Itſchners Eintritt in den Vorſtand brachte dem Ver⸗ einsleben beſonderen Gewinn, indem er wertpolle Anregungen zur Erweiterung und Geſtaltung der Vereinsarbeit gab. Somit hat der Dieſterwegverein alle Urſache, Herrn Itſchner dankbar zu ſein und ſein Scheiden zu bedauern. Dem gab der Vorſitzende beredten Aus⸗ druck und überreichte Herrn Itſchner als Dankes⸗ und Erinnerungs⸗ zeichen eine Photogravüre nach Böcklins„Heiligem Hain“. In meh⸗ reren Anſprachen wurde Itſchners kollegiale Tätigkeit im Lehrerturn⸗ verein, in der Konferenz und dem engeren Kollegium gewürdigt und unter anderem hervorgehoben, wie in ihm ein Mann von uns geht, der ſtets die pädagogiſchen Geſichtspunkte vertritt und auf dem Gebiete der heute ſo lebhaft geforderten künſtleriſchen Erziehung zu den erſten Vorarbeitern zählt. Herr Itſchner dankte in warmen Wor⸗ ten für die vielfachen Zeichen der Anerkennung und freundſchaftlichen Teilnahme; ihm habe der Dieſterwegberein ein Arbeitsfeld geboten, worauf mitgearbeitet zu haben, er ſich zur Ehre rechne. Die Flamme im„Heiligen Hain“ werde ihm eine Mahnung ſein, die heilige Flamme des Ideales zu pflegen in der Arbeit an zukünftigen Leh⸗ rern. Schöne muſikaliſche Vorträge und muntere Geſelligkeit hielten die Teilnehmer bis in den verlängerten Mittwoch beiſammen. Un⸗ ſere herzlichſten Wünſche begleiten Herrn Itſchner in ſeine neue Heimat. *Die Jacht der Königin Draga auf dem Rhein. Wie dem„N. Wiener Tagebl.“ aus Belgrad gemeldet wird, iſt die Jacht der 3. Seite. Königin Draga, das Hochzeitsgeſchenk der Belgrader Bürgerſchaft. von einem deutſchen Rheder gekauft worden, der die Jacht der un⸗ glücklichen Königin umtakeln läßt, um ſie dann als Vergnügungs⸗ dampfer auf dem Rhein zu verwenden. * Programm der ſonntägigen Parademuſik.„Jubel⸗Ouver⸗ türe von Flotow;„Glühwürmchen“, Idylle a. d. Op.„Lyfiſtrata“ von Lincke;„Les Fleurs“, Walzer von Waldteufel;„Pappel⸗Marſch“ von Richardy. Sonntagsruhe und Ladenſchlußfrage. Ueber dieſes Thema ſprach geſtern im Verein deutſcher Kaufleute im„Karl Theodor“ Herr M. Mattheus von Nürnberg. In ſeinen Ausführungen beleuchtete der gewandte Redner die Frage der Sonntagsruhe und die Verkürzung der Arbeitszeit vom Standpunkte der Volkswohlfahrt wie Volkswirtſchaft in eingehender Weiſe und hält es im Intereſſe beider Faktoren für unbedingt erforderlich, daß die Kaufmanns⸗ gehilfen bei den errungenen Vorteilen nicht ſtehen bleiben, ſondern unabläſſig kämpfen für die Erringung der völligen Sonntagsruhe auch im Detailhandel. Die Gerechtigkeit allein ſchon fordere es, dieſe ihren Kollegen im Großhandel gleichzuſtellen. Zum Schluſſe twwurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen:„Die am 16. März 1905 im„Karl Theodor“ ſtattgehabte, von zahlreichen Mitgliedern und Gäſten beſuchte Mitgliederverſammlung des Orts⸗ vereins Mannheim des Vereins deutſcher Kaufleute ſtellt an den Stadtrat das höfliche Erſuchen, für eine Verkürzung der Arbeitszeit der Handelsangeſtellten im Sinne des§ 105 der Gewerbeordnung (Sonntagsarbeit) Sorge tragen zu wollen. Wenngleich der Verein der Kaufleute auf dem Boden der vollſtändigen Sonntagsruhe ſteht, würden wir uns mit Rückſicht auf die Verhältniſſe in Mannheim⸗ Ludwigshafen vorerſt mit einer Verkürzung der Sonntagsarbeit auf zwei Stunden im Detailhandel einverſtanden erklären. Wir hoffen, daß die Verkürzung der gegenwärtigen Sonntags⸗ arbeit im Detailhandel unbedingt eingeführt wird, da es ſchon das Gerechtigkeitsgefühl allein gegenüber den im Detailhandel beſchäftigten Angeſtellten erfordert, dieſe nicht allzuſehr den im Engroshandel tätigen Handelsangeſtellten gegenüber, die die völlige Sonntagsruhe genießen, zu benachteiligen.“ Aus einer kleinen Brauerei. Samstag, den 18. März ds. Js., vormittags von 11 Uhr an, findet der Ausſchank der berühmten Feuerio⸗Tropfen, früher Salvator benamſet, in der Reſtau⸗ ration des Bürgerlichen Brauhaus zum Habereck, 4, 11, Beſitzer Adolf Dingeldein, hier ſtatt. Ein kleiner Kreis von Sach⸗ kennern, darunter Vertreter unſeres verehrl. Stadtrats, an deſſen Spitze Herr Bürgermeiſter von Hollander, ſowie des Zulage bedürf⸗ tigen Fremdenſitzungsvergnügungskommiſſärs Herrn Gr. Hofſchau⸗ ſpieler Alex. Kökert, haben die Tropfen geſtern Abend geprüft und gefunden, daß ſie als vorzüglich weiteren Kreiſen empfohlen werden können. Die wieder bedeutend vergrößerte kleine Muſter⸗Braueret hat neuerdings aus Malz, Hopfen und Accis einen abgelagerten Göttertrank hergeſtellt, der ſeinem Verfertiger, Herrn Adolf Dingel⸗ dein, zu weiterem Ruhme gereichte, wenn es deſſen noch bedürfte. Es ſind deshalb in den freundlichen Lokalitäten, welche ſich im Tannegrün feſtlich präſentieren, bei den als fein bekannten warmen Schneider'ſchen Bockwürſten einige frohe Feuerio⸗Tropfen⸗Tage in ſichere Ausſicht zu ſtellen. Darum Liebhaber eines exquiſiten Stoffes, welcher dem Münchner in nichts nachſteht, nur billiger im Preiſe iſt auf ins Habereck und den Tauffeſtlichkeiten des Pathenkindes des „FJeuerio“ angewohnt. Vermißt. Seit dem 3. März wird der 1877 in Frankfurt geborene Bruno Kretzſchmar bermi ß t. Er war Angeſtellter der Süddeutſchen Bank in Mannheim. Neben ſeinem Beruf bildete er ſich als Schauſpieler aus. Er iſt der Sohn des Schneider⸗ meiſters Hermann Kretzſchmar, Schulſtraße 35. Der Vermißte iſt .74 groß, dunkelblond, bartlos, hat blaue Augen und trägt ſchwarzen Gehrockanzug, dunkelgrauen Paletot und ſchwarzen weichen Filzhut. Irgendwelche Verſchuldung liegt nicht vor. Mitteilungen werden auf Zimmer 34 des Polizeipräſidiums in Frankfurt erbeten. Eine männliche Leiche wurde geſtern nachmittag bei Worms ge ändet. Der Tote, der anſcheinend dem Schifferſtande ange⸗ hörte, mag 40—45 Jahre alt ſein, iſt.70 Meter groß, unterſetzt und hat ſchwarges Kopfhaar. Die Kleidung beſteht in Trikotwams, braunen Engliſchlederhoſen, bläulicher Weſte, braunen Unterhoſen, rotgeſtreiftem Hemd, roten Strümpfen, wollenem Halstuch und blauen Plüſchpantoffeln. In der Taſche befand ſich ein rotes Taſchen⸗ tuch mit einem ſchwarzen und weißen Streifen. Die Verweſung iſt 15— 5 vorgeſchritten. Ueber die Perſönlichkeit iſt noch nichts Polizeibericht vom 17. März, GEntwendet wurden in der Nacht vom 14./18. ds. Mis. früh gegen 2 Uhr im Hauſe K 3, 11 unter erſchwerenden Umſtänden von noch unbekannten Tätern die nachbeſchriebenen Gegenſtände: 2 lange ſchwarze Frauenjacken— ähnlich wie Theatermäntel— mit Stehkragen und Aermelaufſchlägen, darauf Verzierungen aus Goldborden, innen blau⸗ und weißgeſtreiftes Seidenfutter; 1 blau⸗ und weißkarrierter Frauenrock, ſowie eine Taille und Bluſe von gleichem Stoff; 1 braune Taille mit weißen Spitzen beſetzt; 6 Stück Herren⸗Stehkragen mit umgebogenen Ecken— Weite 383 6 Stück weißleinene Taſchentücher ohne Zeichen; 1 goldene Damen⸗ zhlinderuhr mit Schlüſſelaufzug ohne Glas, das Zifferblatt iſt ge⸗ ſprungen, der Rückdeckel ſchwarz geblumt; 1 goldene feingliedrige Damenhalskette ohne Schieber, 1 vergoldete Broſche in der Größe eines Einmarkſtückes, 1 filberne Broſche— preußiſches Jubiläums⸗ zweimarkſtück— in Gold gefaßt; 3 goldene Damenringe— einer mit rotbraunem länglichem Stein, darauf kleine Figur, einer mit rundem blauen Stein, der andere mit weißer Perle—; 1 Paar goldene Ohrringe, in der Mitte ein blauer Saphir von weißen Perlen umgeben, ſowie ein ovaler Toilettenſpiegel mit Porzellan⸗ rahmen zirka 30 Centimeter hoch, zum Stellen, unten ſind 2 Engels⸗ figuren angebracht. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutz⸗ mannſchaft wird gebeten. Körperverletzungen: In der Wirtſchaft G 7, 42 verübte eine verwitwete Kellnerin von hier dadurch Körper⸗Ver⸗ letzung, daß ſie im Verlauf eines Streites der Wirtin auf der linken Kopfſeite ſämtliche Haare herausriß, ſodaß die letztere ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Die Täterin iſt feſtgenommen. Durch Schlagen mit einem Bierglas brachte ein verh. Maſchiniſt aus Ludwigshafen geſtern nachmittag einem Schiffs⸗ heizer in einer Wirtſchaft am Parkring eine erhebliche Ver⸗ letzung bei. 5 Verhaftet wurden 20 Perſonen, darunter ein vom Amts⸗ gericht Mergentheim wegen Widerſtands ete. ſteckbrieflich verfolgter Schreiner aus Lindach, ein vom Poligeiamt Mainz wegen Dieb⸗ ſtahls gefuchter Hausburſche aus Ludwigshafen, zwei Kutſcher von hieſigen Geſchäften wegen bedeutender Warendieb⸗ ſt 95 ſowie ein Taglöhner von Altenbach wegen Betrugs⸗ ver Aus dem Grossherzogtum. Weinheim, 15. März. Geſtern Abend hielt Herr Ge⸗ werbeſchulvorſtand Kuhn auf Anſuchen des hieſigen Gewer be⸗ bereins im Saale zum„Prinz Wilhelm“ einen äußerſt interef⸗ ſanten ſehr ſtark beſuchten Vortrag über das Thema:„Wird das Handwerk neben der Großinduſtrie lebensfähig bleiben? Wie kann die Lage des Handwerks ge⸗ beſſert werden?“ In nahezu 1½ſtündiger fließender Rede ent⸗ ledigte ſich der Vortragende in geradezu meiſterhafter Weiſe ſeinern Aufgabe und gelangte hinſichtlich der erſten Frage, ſoweit es ſich um das Handwerk auf dem Land und in den kleinen und mittleren Städ⸗ ten handelte, zu einer bejahenden Antwort, während in den Groß⸗ ſtädten, deren Vororte da und dort vielleicht ein Senle; Aümmperm, 17. Drhrz. gieiches nicht behauptet werden Tönne. Sine Beſſerung der Lage des Handwerks erhofft Redner in erſter Linie in der Selbſthilfe und in alpeiter Reihe in der Hilfe des Staates. Heidelberg, 15. März. Herr Prof. Dr. Vulpius ver⸗ öffentlichte mit Bezug auf ſeine Prozeßangelegenheit folgendes im „H. Tgbl.“: Es handelt ſich in dem gegen mich geführten Progeße um ein Vorkommnis, das ſich im Sommer 1901 während meiner Ferienreiſe ereignete. Der Patient erhob die Klage nicht gegen meinen Vertreter, ſondern gegen mich, und meine Haftpflichtverſiche⸗ rungsgeſellſchaft beſtand darauf, daß der Rechtsſtreit von mir durch⸗ geführt werde, weil ſie gleich mir der Ueberzeugung war, daß kein Verſchulden meinerſeits den Verluft des Beines herbeigeführt habe. In gleichem Sinne ſprach ſich auch der vom Oberkandesgerichte als Sachverſtändiger aufgeſtellte Geheime Medizinalrat von Angerer in München aus. Gleichwohl nahm das Oberlandesgericht den von ſeinem eigenen Gutachter völlig abgelehnten Standpunkt ein und kam ſo zu einer Verurteilung, bei welcher übrigens über den Betrag noch Kicht erkannt iſt. Ich habe, nachdem die Angelegenheit von dritter Seite in die Oeffentlichkeit gebracht wurde, bei der Großh. Staats⸗ antwaltſchaft dahier ſofort den Antrag geſtellt, eine Vorunter⸗ fuchung einzuleiten, damit möglichſt bald völlige Aufklärung des Vorlommniſſes erfolgen und namentlich ich ſelbſt gehört werden kann; denn in dem Zivilrechtsſtreite konnte nach den Beſtimmungen der Prozeßordnung meine perſönliche Vernehmung, weil ich Beklag⸗ ter war, nicht erfolgen. .0. Moshach, 16. März. Die Nebenbahn Mosbach⸗Mudau kann wider Erwarten am 1. April nicht dem Betrieb ühergeben werden. Das die Bahn durchziehende Gelände bedingte die Erſtellung außergewöhnlich hoher Dämme, welche ſich nicht feſt genug erwieſen haben. Beſonders haben zwiſchen Laudenberg und Mudau Dammrutſchungen und Senkungen ſtattgefunden. Bei günſtiger Witterung hofft man, die Schäden ausbeſſern und die Bahn am 1. Mai eröffnen zu können. sch. Freiburg, 17. März. Vor ungefähr 14 Tagen wurde, wie noch erinnerlich ſein wird, der Hauſierer Chriſtian Feſenmaier bei Zähringen tot aufgefunden. Bei der gerichtlichen Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß Feſen⸗ maier erdroſſelt und beraubt worden iſt. Bis heute iſt der Täter noch nicht gefunden worden. Nun wird der Mög⸗ lichleit Raum gegeben, es könne ſich in dieſem Falle auch nur um einen Unfall Feſenmaiers handeln, eine Mut⸗ maßung, die durch eine neuerliche öffentliche Aufforderung des Stagtsanwalts an Wahrſcheinlichkeit gewinnt. In der Bekannt⸗ machung heißt es u..: Die bei Auffindung der Leiche des Hauſterers Chriſtian Feſenmaier ſehlenden Gegenſtände— Hauſterkoffer und Stock— wurden nachträglich im Hausgang der Wirtſchaft Santo in der Schuſterſtraße in Freiburg gefun⸗ den. Dieſe Tatſache und ſonſt gepflogene Erhebungen laſſen die Möglichkeit offen, daß Feſenmaier nicht einem Verbrechen, ſondern einem Unfalle zum Opfer gefallen iſt. DC. Gttlingen, 16. März. Zu dem Siſenbahn⸗ unfall, über den wir bereits berichteten, geht dem„Bad. Edsb.“ nachſtehende ausführlichere Darſtellung zu: Der verunglückte Eduard Obert beſuchte am Dienstag verſchiedene Hardtorte und befand ſich Um die kritiſche Zeit auf der Heimfahrt auf der von Durmersheim nach Ettlingen führenden ſog. Raſtatterſtraße. Als Obert, der in mäßigem Trab fuhr, bis auf drei Meter an den Bruchhauſener Bahn⸗ Ubergang herangekommen war, rief ihm der dienſttuende Bahnwart, Ablöſer L. Günther von Sulgbach, wiederholt zu, er möge ſich be⸗ eilen, da ein Schnellzug erwartet werde. Dieſe Zurufe hatte Obert anſcheinend überhört, denn er fuhr ruhig im früheren Tempo weiter. Nachdem dann Obert bereits unter die Barriere gelommen, befürch⸗ tete der Bahnwart, der Zug, der erſt auf auf eine Strecke von etwa 50 Meter, nachdem er aus der Hochkurve herausgetreten iſt, geſehen werden kann, könne bereits herangebrauſt kommen, und zog deshalb die Barriere, wodurch dann dieſe zwiſchen Wagen u. Pferd kam u. das Fuhrwerk nicht mehr weiter fahren konnte. Doch jetzt erkannte der Bahnwart die erſt recht geführliche Lage des Obert, denn wäre das Pferd bei der Vorbeifahrt des Zuges ſcheu geworden, ſo wäre ſchließ⸗ lich ein noch viel größeres Unglück gar nicht zu vermeiden geweſen und trieb er dann, nachdem er die Barriere wieder entfernt hatte, das Pferd zur Weiterfahrt wieder an— aber zu ſpät! Denn be⸗ reits lam der in voller Fahrt befindliche Zug dahergeſauſt und erfaßte das Fuhrwerk am hinteren Ende. Ein Maſchinenteil hatte Obert an den Kopf getroffen und dieſen auf 35 Meter weit an den Bahndamm entlang geſchleudert; das linke Bein des Obert, welches anſcheinend feſtgeklemmt war, wurde buchſtäblich abgeriſſen. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert, während das Pferd mit einigen Hautab⸗ ſchürfungen nach Hauſe traben konnte. An der Unglücksſtelle wurden etpa 1500 M. bares Geld aufgefunden, das Obert einkaſſiert hatte und zerſtreut auf dem Bahnkörper umherlag.— Wie die gerichtliche Unterſuchung feſtſtellte, iſt die Möglichkeit vorhanden, daß Obert während der Fahrt eingeſchlafen war, denn, wie der Bahnwart mit großer Beſtimmtheit angibt hatte er ſich während des ganzen Vor⸗ ganges gar nicht gerührt. Wen alſo jetzt die volle Schuld trifft, muß erſt abgewartet werden. * Hleine Mitteilungen aus Baden. Der ſtädtiſche Voranſchlag von Raſtatt betziffert die Einnahmen auf 854 928., die Ausgaben auf 486 460 M. Die umlagepflichtigen Steuerkapi⸗ talien betragen 31 446 225 M. gegen 31316 635 M. im Vorjahre. Es iſt die Erhöhung der Umlage von 47 auf 50 Pfg. erforderlich.— Wegen Unterſchlagung im Amte wurde in Zell i. W. der Acciſor Schütterle, welcher früher in Walldorf war, verhaftet.— Die Sammlung für den„Veteranendank“ hat von den Einwoh⸗ nern von Ettlingen die hübſche Summe von 2801 M. ergeben. — Mittwoch früh wurde durch Paſſanten im Beiertheimer Wald ein Piſtolen⸗Duell zwiſchen dem Stud. chem. K. W. und einem Ettlinger Wirtsſohn verhindert. Die Duellanten wurden zur Anzeige gebracht.— Für die kürglich in Radolfzell ausgeſchrie⸗ bene Stadtbaumeiſterſtelle mit einem Gehalt von 1600 M. haben ſich über 100 Bewerber aus allen Teilen Deutſchlands und desAuslandes gemeldet.— Die Umlage von Konſtantz iſt pro 1005 auf 70 Pf. (bisher 69) ſeſtgeſett. Theater, Runſt und Uuſfenſchal. Achte(letzte) muſikaliſche Akademie. Man ſchreibt uns: Die am Dienstag, 21. ds. Mis. ſtattfindende achte mufikaliſche Akademie verſpricht ſehr genußreich zu werden. Als erſte Nummer des Pro⸗ gramms wird das Vorſpiel und die Gralſzene des erſten Aktes aus „Parſifal“ von Richard Wagner zur Aufführung gelangen. Kam⸗ merſänger K. Perron aus Dresden wird hierin die Partie des Amfortas, Hofopernſänger W. Fenten den Titurel ſingen. Wer Herrn Perron in Bahreuth als Amfortas gehört hat, wird ſich dieſer tiefgehenden künſtleriſchen Wirkung mit Freude erinnern. Aber auch der ſchön geſchulte, weiche unſeres Herrn Fenten eignet ſich vorzüglich zur Wiedergabe der Titurel⸗Partie. Die Chöre werden gefungen vom hieſigen Muſikverein, Mitgliedern des Lehrergeſang⸗ vereins und des Hoftheater⸗Singchors. Die zweite Nummer des Programms wird Kammerſänger Perron durch einen Solovortrag ausfülleu. Den zweiten Teil wird die Neunte Symphonie von Beet⸗ hoben mit Schlußchor über Schillers Ode:„An die Freude aus⸗ füllen. Das Solo⸗Quartett(Schlußſatz) wird gebildet aus den Damen: Fräulein Hilda Schöne, Hofopernſängerin von hier (Sopranli Aräulein deaune BIgenburg, aug Frankfurt a..; den Herren: Max Pauls, Hofopernſänger in Karlsruhe(Tenor), und Kammerſänger Karl Perron, Dresden (Baß). Der Schlußchor wird ebenfalls von den bereits oben ge⸗ nannten Vereinen geſungen, wodurch im Verein mit unſerm 60 Mitglieder zählenden Hoftheaterorcheſter unter der Direktion des Hoflapellmeiſters W. Kähler, der auch die umfaſſenden, ſorgfältigen Vorproben leitet, eine gute Wiedergabe beider herrlichen Werke ge⸗ währleiſtet iſt. Der Schlußchor der Symphonie„An die Freude“ wird eine Schillerfeier von erhabener Weihe ſein. Schiller Abend in Heidelberg. Eine Schillerfeier in Ton und Wort eröffnete geſtern Abend in Heidelberg die Reihe der Ehrungen des Lieblingsdichters der deutſchen Nation anläßlich ſeines hundert⸗ jährigen Todestages. Der Kammermuſikſaal der Stadthalle war durch die Büſte Schillers inmitten duftenden Grüns geſchmückt. Zur Mitwirkung an der Feier, die einen im ganzen vecht würdigen Ver⸗ lauf nahm, hatte der Veranſtalter, Herr K. A. Sienold den rühm⸗ lichſt bekannten Baß⸗Baritoniſten Anton Siſtermans(gegen⸗ wärtig als Geſangslehrer am Scharwenka⸗Konſervatorium in Berlin tätig), ſowie den Hofſchauſpieler Fritz Herz aus Karlsruße ge⸗ wonnen. Herr Siſtermans, deſſen ſonore, umfangreiche Stimme wir ſchon wiederholt bei Oratorienaufführungen zu bewundern Gelegenheit hatten, war leider geſtern durch eine katarrhaliſche Indispofition an der vollen Entfaltung ſeines Orgaus behindert. Die Tongebung zeigte, namentlich in der Höhe, eine früher nicht gekannte Härte und auch die Tertbehandlung erſchien diesmal nicht in der gewohnten muſtergültigen Deutlichkeit. Immerhin ſchuf der Künſtler, Dank ſeinor vortrefflichen Schulung und ſeines geiſtig und muſikaliſch durchgearbeiteten Vortrags eine höchſt achtbare Feiſtung. Herr Siſtermans ſang Joſ. Haydn's„Die Deilung der Erde“,„Der Pil⸗ grim“,„Gruppe aus dem Tartarus“ und„Dithyrambe“ in der Schu⸗ bert'ſchen Kompofition und erntete mit dieſen wie mit dem tempe ra⸗ mentvollen Vertrag des Weingartner ſchen„An Emma“, einer ſehr fein empfundenen Kompoſition, reichen Beifall. Eine angenehme Abwechslung boten die außerordentlich anſchaulich und lebenswahr geſtalteten Recitationen des Karlsruher Künſtlers. Hofſchauſpieler Herz trug„Das Lied von der Glocke“,„Die Ideale“,„Des Mäd⸗ chens Klage“,„Der Jüngling am Bache“,„Die Schlacht“,„Der Taucher“,„Ritter Toggenburg und„Die Bürgſchaft“ vor und ern⸗ tete durch ſeine meiſterhaften Darbietungen, die den vorzugsweiſe dramatiſchen Charakter dieſer Dichtungen zu ſchönſter Geltung zu bringen wußten, mit Recht einen ſtarken Erfolg. Herr Sienold begleitete die Geſänge gewandt, aber leider nicht unmer mit der wünſchenswerten Diskvetſon.— Der gute Befuch der Veranſtaltung war inanbetracht des mit der Aufführung verbundenen Ztveckes, dop⸗ belb freudig zu begrüßen. 8 Hofopernſänger Theodor Bertram wurde für die Wagner⸗Feſt⸗ ſpiele in Frankfurt a.., die im Mai d. J. ſtattfinden, gewonnen. Der Künſtler ſingt den Wotan im„Ring des Nibelungen“. Conſtantin Menniers Befinden hat ſich derart gebeſſert, daß er die Arbeit wieder aufnehmen konnte. Er war nur einige Tage un⸗ Der Kaiſer und die Erſtaufführung des„Prinzen von Hom⸗ burg“. Eine intereſſante Leſeprobe fand vor wenigen Tagen beim Generalintendanten von Hülſen ſtatt, wie das„Kl. Journal“ zu berichten weiß. Im Beiſein des Kaiſers wurde das Kleiſt' ſche Schauſpiel„Der Pring von Homburg“ mit verteilten Rollen geleſen. Der Kaifer, der die Probe perſönlich leitete, griff wiederholt ver⸗ beſſernd ein und gab verſchiedenen Darſtellern bezüglich der Auf⸗ faſſung ihrer Rollen Winke. Bemerkenswert iſt, daß der Kaiſer den Hauptnachdruck ſeiner Korrekturen darauf legte, daß das ge⸗ ſprochene Wort mit möglichſter Klarheit und Deutlichkeit zum Aus⸗ druck käme. In dem Werke, mit dem das renovierte Schauſpielhaus am Dienstag wieder eröffnet werden ſoll, ſind die Partien des Erb⸗ prinzen und des Kurfürſten mit Waldemar Staegemann und Arthur Kraußneck beſetzt. Frl. von Mayburg wird die Prinzeſſin ſpielen. Amalie Skram 7. Die Schriftſtellerin Amalie Skram, eine geborene Norwegerin, iſt in Kopenhagen geſtorben. Die Ge⸗ ſchiedene galt in ihrer Heimat mit ihrem ſtarken männlichen Realis⸗ mus als eine Art Zola⸗Natur. Ihr Roman„Doktor Hieronhmus“ hat auch in Deutſchland ein gewiſſes Aufſehen gemacht. Der ver⸗ ſtorbene Hartleben hatte ihr Drama„Agnate“, das eine Kleptomanin zur Titelheldin hat, ins Deutſche übertragen. Luigi Mauzotti f. In Mailand iſt der bekannte Ballett⸗ autor Luigi Manzotti im 68. Lebensjahre geſtorben. Er hat ſich mit ſeinen Balletten, vor allem mit„Excelſior“, in der ganzen Welt bekannt gemacht. Von ſeinen Werken ſind nebſt„Excelſior“ nur„Amor und„Sport“ allgemein bekannt geworden. Manzotti war in ſeiner Jugend ſelbſt Tänzer. Dann verlegte er ſich darauf, Ballettbücher zu ſchreiben und die Ballette auch einzuſtudieren. Er hatte eine verſtändnisvolle Helferin in ſeiner Gattin, einer geborenen Roſſi, die gleichfalls in ihrer Jugend Tänzerin getveſen iſt und die zumeiſt den choreographiſchen Teil der Arbeit beſorgte. Mangotti hat durch ſeine Werke ein anſehnliches Vermögen erworben. Papft Pius IX., der ihm ſehr gewogen war, ließ ihm zu Ehren eine gol⸗ dene Medaille prägen. „König Oedipus“ nom engliſchen Zenſar verboten. Eine merk⸗ würdige Leiſtung des engliſchen Zenſors erwähnte der Londoner Theaterdirektor Beerbohm Tree in einem Vortrage, den er ge⸗ legentlich eines Aufenthaltes in Orford hielt. Er hatte die Abſicht, „König Oebipus“ auf ſeiner Londoner Bühne zur Aufführung zu bringen, und bat den Lord Chamberlain, der die Theaterzenſur hat, um ſeine Erlaubnis.„Nein“, erwiderte dieſer,„die gebe ich be⸗ ſtimmt nicht!“ Tree entgegnete ihm, daß der„Oedipus“ doch in Oxford geſpielt wurde.„Ja,“ antwortete er,„dort wird er auch in griechiſcher Sprache geſpielt, und niemand verſteht ihn. Wenn Sie es gleichfalls in griechiſcher Sprache aufführen wollen, gebe ich auch Ihnen gern meine Exlaubnis dazu.“ Eut non der Zenfur verbotenes Kriegsſtück. Aus Paris wird berichtet: Ein Stück„In der Mandſchurei“, das eine realiſtiſche Schilderung der Schrecken des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges geben ſoll, iſt vom Zenſor verboten worden. Jedes Stück, das ruſſiſche Zuſtände behandelt, wird, wie der Zenſor erklärt haben ſoll, dem Miniſter des Aeußeren vorgelegt, und dieſer unterbreitet es der ruſſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft. Da man nun von ruſſiſcher Seite die Aufführung eines Stückes, das in der Mandſchurei ſpielt, mißbilligen würde, ſo iſt ſie verboten worden. 8 Nachtrag zum lokalen Teil. * Bei der Verſteigerung der beiden Arkadenhäuſer Friedrichs⸗ platz 17 und 19, welche heute vormittag um halb 10 Uhr vor Gr. Notariat III ſtattfand, legte das Höchſtgebot Herr Steinbruchbeſitzer Karl Hüttich aus Miltenberg ein. Das Höchſtgebot bei dem Haus Friedrichsplatz Nr. 17 beträgt 229 500., während der Schätzungs⸗ wert fich auf 270 000 M. beläuft. Die geſamten Forderungen be⸗ tragen 419 000 M. Beim Haus Friedrichsplatz No. 19, das ins⸗ geſammt mit 513 885 M. belaſtet iſt, beträgt das Höchſtgebot 252 000 Mark, während ſich der Schätzungswert auf 310 000 M. beläuft. Ein weiteres Gebot wurde von der Stadtgemeinde Mannheim mit 229 000 bezw. 250 000 M. eingelegt. Der Zuſchlag erfolgt in 8 Tagen. ———5— Neueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers * Mainz, 17. März. Gegen den Dompropft Malzi von Worms bat nun die Stagtsanwaltſchaft Anklage wegen Körperverlehung und Nötigung, ferner wegen Vergehens gegen die§8 176 Abſ. 3 und 174, Sittlichkeitsverbrechen wird lt. verhandelt an Min derjährigen, erhoben. Die Sache „Frkf. Ztg.“ demnächſt vor der 2. Strafkammer werden. * München, 17. März. Die Vorſtände der bayeri⸗ ſchen Handwerkerkammern haben ſich in gemein⸗ ſamer Beratung lt.„Frkf. Zig.“ gegen die Verlegung der katholiſchen Feiertage auf die Sonntage erklärt. * Paris, 17. März. Der Rat des Kaſſationshofes Puech hat den Präſidenten des Kaſſationshofes Ballot⸗Beaupreé unter Hinweis auf ſeine ſchwache Geſundheit gebeten, er möge ihn der Aufgabe der Berichterſtattung über die Dreyfus⸗Sache entheben. Mehrere nationaliſtiſche Blätter behaupten mit unver⸗ hohlener Befriedigung, daß die Krankheit des Rates Puech ein⸗ diplomatiſche ſei, und daß der eigentliche Grund ſeiner Weigerun; in einem gewiſſen Mißtrauen gegen die ihm zugedachte Rolle zu ſuchen ſei. Mehrfach verlautet, daß Ballot⸗Beaupré dem Rat beim Kaſſationshofe Dalcürrou, der bisher mit der Dreyfus⸗Affäre nichts zu tun gehabt hat, die Berichterſtattung übertragen werde. Die ſozialiſtiſche„Humanité“ des Deputierten Jaures hält es für wahrſcheinlich, daß Delcürrou aus demſelben Grunde wie Puech ab⸗ lehnen werde. *Warſchau, 17. März. In mehreren Fabriken hat der Ausſtand wieder begonnen. * Konſtautinopel, 17. März. Die Würdenträger, über deren Flucht bereits berichtet wurde, ließen einen Brief an den Sul⸗ tan zurück, in dem ſie ihm ihre Treue und Ergebenheit verſichern und erklären, daß ſie nur deshalb geflohen ſeien, weil ihre perſön⸗ liche Sicherheit durch Hilmi Paſcha gefährdet ſei. Der Krieg. Vom Kriegsſchauplatz. * Tokfo,. März.(Reuter.) Die Japaner machten bei Tieling viele Gefangene. Die Ruſſen zerſtörten in Tieling bedeutende Vorräte. * Berlin, 16. März. „Tag“, Hauptmann Binder von Krieglſtein iſt, wie er aus Niutſchwang meldet, bei Mukden von den Japanern gefangen genommen worden. Hauptmann Binder von Krieglſtein, der ſich bei der ruſſiſchen linken Flügelarmee befunden hatte, befindet ſich auf der Reiſe nach Japan. Er teilt mit, daß er von den Japanern ſehr gut behandelt wird. Kuropatkins Abberufung. * Petiersburg, 17. März. Die Abberufung des Generals Kuropatkin von der Stellung als Oberbefehlshaber der Mandſchurei⸗Armee erfolgte unter Be⸗ laſſung in ſeiner Würde als Generaladjutant des Kaiſers. ** * Colombo, 17. März. Prinz Friedrich Leopold von Preußen iſt auf ſeiner Reiſe nach Oſt⸗ aſten hier eingetroffen. Deutſcher Reichstag. (163. Sitzung.) W. Berlin, 17. März. Das Haus berät den Stat des Reichskanzlers weiter, Haaſe(Soz.) beſchwert ſich über die Drangſalierungen der ruſſiſchen Auswanderer durch die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und den Norddeutſchen Llohd in deren Kontrollſtationen, indem dieſe Geſell⸗ ſchaften die Auswanderer zur Löſung von Karten für Amerika nötig⸗ ten. Das Tollſte ſei, daß die Vorgänge jeder geſetzlichen Grundlage entbehrten, da die Regelung des Auswandererweſens nur dem Bun⸗ desrate zuſtehe und nicht den Miniſtern der Einzelſtaaten. Die Kon⸗ trollſtationen ſeien eine Menſchenfalle, aus der ſich die Auswanderer nur durch Löſegelder befreien könnten.(Zuruf bei den Sozialdemo⸗ kraten: Dazu ſchweigt die Regierung?) Eichhorn(Soz.) befürwortet die Reſolution Albrecht betr. Aufhebung der Landesgeſetze, die polizeiliche Aufenthaltsbeſchrän⸗ kungen zulaſſen und betr. reichsgeſetzliche Regelung für Aufnahme Angehöriger eines deutſchen Bundesſtgates in einen andeven Bun⸗ desſtaat. Der Redner meint, die betr. Beſtimmungen würden in Preußen und Sachſen nicht nur für gemeine Verbrecher, ſondern auch für politiſche Vergehen, namentlich ſolche gegen das Preßgeſetz an⸗ gewendet, Der Redner verbreitet ſich dann über die Mängel des Geſetzes betr. den Erwerb der Staatsangehörigkeit. Graf Poſadowsky erklärt: Geſtern wurde mehrfach be⸗ hauptet, das preußiſche Anſiedelungsgeſetz widerſpreche dem Arti⸗ kel 3 der Reichsverfaſſung. Demgegenüber weiſe er auf den Axrtikel 111 des Einführungsgeſetzes des Bürgerl. Geſetzbuches hin, wonach Eigentumsbeſchränkung im öffentlichen Intereſſe von den Einzel⸗ ſtaaten angewendet werden dürfe. Dann ging man auf die Kontroll⸗ ſtationen ein. Dieſe find Landeseinrichtungen, die aus rein ſanitä⸗ ren Gründen entſtanden find. Der Staat hat die Pflicht, gegen nach⸗ teilige Folgen der Durchwanderung ſeuchenverdächtiger Perſonen ſich zu ſchützen. Das tue das freie Amerika in weit größerem Maßſtabe als wir. Wir ſchufen Kontrolſtationen, weil die einzelnen Staaten nicht die Laſten für die Auswanderer tragen können. Mit den Kon⸗ trolſtationen geht Hand in Hand das armenpolizeiliche Intereſſe. Vielleicht kamen vereinzelte Mißgriffe vor, wie immer bei großen Einrichtungen; aber die Kontrollſtationen als ſolche ſind abſolut not⸗ wendig. Die Reſolution will zunächſt eine Ekleichterung der Auf⸗ nahme Reichsdeutſcher in einem Einzelſtaat. Dies könnte uns nur durch Erlaß der Bedingung zur Niederlaſſung im Staate erleichtert werden. Die ſicherheitspolizeilichen Beſchränkungen ſind abſolut notwendig. Der Reſolution können wir nicht zuſtimmen. *** * Berlin, 17. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstages genehmigte debattelos von dem Extra⸗ ordinarium des Heeresetats für Preußen Titel 3 bis 7 Artillerie und Waffenweſen, Ingenieur⸗, Pionier⸗ und Verkehrsweſen und Feſtungen, zuſammen 53 589 400 Mk., ebenſo die entſprechen⸗ den Etats für Sachſen und Württemberg, 6 649 735 Mk. bezw. 2 653 000 Mk., wobei beſchloſſen wurde, die Titel auch dieſer Etats auf den ordentlichen Etat zu übernehmen. Im Laufe der Debatte über Kapitel„Naturalverpflegung“ entgegnete General Sirt von Arnim auf verſchiedene Beſchwerden, daß der Kriegsminiſter die Generalkommandos erſuchte, die unterſtellten Truppenteile auf genaue Beachtung der Beſtim⸗ mungen hinzuweiſen, wonach der Vertrieb anderweitiger Waren als der gewöhnlichen Lebensbedürfniſſe und Gebrauchsgegen⸗ ſtände in den Kantinen unſtatthaft iſt. Der Kriegs⸗ miniſter erklärte gleichfalls, daß die Konkurrenz der Kantinen den Geſchäftsleuten gegenüber unzuläßlich ſei. Die Kommiſſion genehmigte die Kapitel Naturalverpflegung, Ausrüſtung der Truppen und Kaſernenbauweſen. Der Kriegskorreſpondent des —1 J. eeeeee — Selte Volkswirtschalft. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 14. März. Die Lage des Kohleuküzenmarktes hat in der ver⸗ floſſenen Woche keine Aenderung erfahren: dasſelbe ruhige Ausſehen bei leicht abbrückelnden Preiſen. Die inzwiſchen bekannt gewordenen Ausweiſe laſſen die Wirkungen des Streiks ſtärker hervortreten und ſind nicht dazu angetan, die Unternehmungsluſt des Publikums anzuregen. Nur Mont Cenis erfuhren von ſchweren Werten eine kräftige Erholung und wurden nach anfänglichem Angebot zu Mark 20 500 ſchließlich mit M. 21 400 in anfehnlichen Beträgen aus dem Markte genommen. Daneben behaupteten Conſtantin der Große ihre letzte Geldnotiz mit ca. M. 33 000, während die übrigen hierher gehörigen Papiere mehr oder weniger große Einbußen erkitien, ohne daß ſich eine nennenswerte Nachfrage einſtellte. Von Mittel⸗ werten fanden wiederholt Umſätze in Graf Schwerin, Auguſte Vic⸗ toria, Herkules, Johann Deimelsberg und Pörtingſiepen ſtatt, doch ſtellten ſich auch hier die Preiſe mit Ausnahme des letzteren Kuxes um Kleinigkeiten niedriger. Von leichten Papieren waren Alten⸗ dorf und Tremonia bei M. 1475 bezw. M. 3225 gut gefragt, und wurden poſtenweiſe umgeſetzt. Etwas beſſer ſtellten ſich noch Charlotte bei M. 875, während das übrige Gebiet vernachläſſigt blieb. Auf dem Kalikuxenmarkte hatte der von uns ſchon be⸗ ſprochene Laugeneinbruch auf der Gewerkſchaft Carlsfund zunächſt eine Reihe von Glattſtellungen im Gefolge, die ſich faſt gleichmäßig auf den ganzen Markt erſtreckten und vereinzelt ſchärfere Rückgänge hervorriefen. Carlsfund ſelbſt gingen vorübergehend mit M. 9400 um, aber auch Burbach mußten bis M. 11 700, Hohenzollern bis M. 8850, Kaiſeroda bis M. 9900, Johannashall bis M. 7050, Juſtus bis M. 9300, Wintershall bis M. 12 100 u. ſ. w. nachgeben. Die inzwiſchen aber bekannt gewordenen Zahlen über das Kaligeſchäft der erſten beiden Monate des Jahres führten im Verein mit den gemeldeten Ausbeuteerhöhungen auf Hohenfels und Juftus I zu einer neuen Belebung des Marktes, die in zahkreichen Käufen aller Mittelwerte zum Ausdruck kam, ſo daß in den meiſten Fällen der vorwöchentliche Kursſtand wieder hergeſtellt werden konnte. Weſent⸗ lich höher wurden Juſtus 1 und zwar bis M. 9800 aus dem ſchon erwähnten Grunde bezahlt. Unbeeinflußt von der günſtigeren Ten⸗ denz blieben Johannashall, die bei M. 7100 und Wintershall, die bei M. 12 200 noch zum Verkauf geftellt wurden. Auf dem Gebiete der ſchachtbauenden Werte hatte die verſchlechterte Tendenz eine merkliche Wirkung nicht hervorgebracht. Die Kurſe für Sigmunds⸗ hall⸗ und Salzdettfurt⸗Aktien, für Siegfried I, Günthershall, Im⸗ menrode und Hattorf konnten ſich bei lebhaftem Geſchäft gut be⸗ haupten. Nur Hanſa, Silberberg, Deutſchland, Juſtenberg und Hermann II waren um Kleinigkeiten abgeſchwächt. Für die leich⸗ teren Spekulationswerte hingegen war die Ernüchterung des Mark⸗ tes von erheblichem Einfluß. Die Preiſe ſämtlicher hierher ge⸗ hörigen Werte mußten trotz bedeutender Umſätze nicht unerheblich nachgeben und konnten auch von der eingetretenen Befeſtigung nur unweſentlich profitieren. Zu erwähnen bleiben die Kuxe der neu⸗ gegründeten Gewerkſchaft Hugo, die auf Käufe von beſter Seite eine Steigerung von M. 400 erfuhren und Deutſche Kaliwerke⸗Aktien, die auf erheblichen Beſitzwechſel um 15 Proz. anziehen konnten. Der Erzkuxenmarkt hatte in der verfloſſenen Woche einige Tage lebhaften Geſchäftsganges. Die gute Stimmung für Eiſenſteinkuxe übertrug ſich ſpäter auch auf Bleiwerte und führte zu nicht unerheblichen Steigerungen. So konnten Callerſtollen bis Mark 450, Eisfelder Kupfer bis M. 925, Henriette bis M. 1375, Concordia bis M. 1700, Kuhlenbergerzug bis M. 1625, Neue Kirche bis M. 425, Peterszeche bis M. 525, Victoria bis M. 700, Wildberg bis M. 1000 bei großen Umſätzen anziehen. Die erwartete Betei⸗ ligung des Publikums blieb aber aus und ſo mußten ſaſt ſämtliche Preiſe ſchließlich wieder um M. 50 bis M. 75 nachgeben. Doch hielt das Intereſſe zu ermäßigten Kurſen an. Die Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik teilt uns mit, daß ſie im Einverſtändnis mit dem Verband deutſcher Asbeftwerke ſowie der dieſem Verbande angehörenden deutſchen Asbeſt⸗Fabriken ab 20. März d. J. den Verkauf ihrer geſamten Asbeſt⸗ und Asbeſtcaboutchouc⸗Fabrikate an die Händler⸗Kundſchaft wieder ſelbſt übernommen haben. Dieſer Schritt iſt zurückzuführen auf einen am 11. März in Berlin ſtattgehabten Beſchluß des Ver⸗ bandes deutſcher Asbeftwerke mit den obigem Verbande angeſchloſ⸗ ſenen Händlern, die in großer Zahl durch ihre führenden Firmen bertreten waren. Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſfellſchaft pereinnahmte im Februar d. J. M. 384 920 gegen M. 362 256 im orjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr M. 299 786 oder M. 18 315 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 81096 oder M. 4246 mehr. Seit Beginn des Geſchäftsjahres (4. April 1904 bis 28. Februar 1905) wurden insgeſamt 5 165 382 Mark oder M. 487 980 mehr als im Vorjahre eingenommen. Die Be⸗ kiebslänge derRebenbahnen beträgt 315.62 Klm.(i. B. 289.02 Km.), diejenige der Kleinbahnen 87.25 Klm.(87.05 Klm.). Der Abſchluß des Vereins für chemiſche Induſtrie in Mainz ergibt einſchließlich 120 000 M.(wie im Vorjahr) Vortrag einen Rohgewinn von 682 730 M.(i. V. 717 617.). Nach Abſchreibung don 106 769 M.(122 453.) und nach weitern Rückſtellungen len 8 Prog,(wie i..) Dividende vorgeſchlagen und wieder 20 000 M. vorgetragen werden. Von der Rheinſchiffahrt. Aus Duisburg wird geſchrieben: Die Mainzer Rhederei⸗Geſellſchaft Thanae, Stenz und van Meetern wird am 1. April 1905 in einen Rhein⸗See⸗ Truſt übergehen, an dem ſich die Firmen: Rheinſeeſchiffahrts⸗Gefell⸗ „Altſchüler, Frankfurt a. M. etc. beteiligen werden. Dieſes ehmen beſteht vorläufig aus 40 Dampfboten und 80 Kähnen. Der Aachener Hütten⸗Aktienverein„Rothe Erde“ wirvd im Laufe Dieſes Sommers mit der Anlage eines neuen Feinblechwalz⸗ werkes beginnen, das im Anſchluß an das neue Stahlwerk gebaut wird und zur Herſtellung auch von kleineren Feinblechen beſtimmt iſt. Die vereinigten Schuhſtoffabriken in Fulda beantragen 8 Proz. Dividende(7 Prog. i..). Die Ausſichten für das laufende Jahr werden von der Verwaltung als günſtig bezeichnet. Aus den flüſſigen Mitteln der Geſellſchaft ſoll im Junt ein Teil des Aktienkapitals zur Rückzahlung gelangen. Die Aktien⸗Geſellſchaft A. Buſſe u. Co. in Berlin erzielte im Jahre 1904 einen Reingewinn von 312 644 M.(i. V. 274 161.), wovon eine⸗Dividende von 4% Progz.(4 Proz.) verteilt werden ſoll. Die Geſellſchaft beſchloß im borigen Jahre, wie mitgeteilt wurde, das Wertpapier⸗Vermittlungsgeſchäft angeſichts der ſich hieraus er⸗ benden unbefriedigenden Erträgniſſe aufzugeben und ſeine Tätig⸗ it auf den Grundſtücks⸗ und Hypothekenverkehr zu beſchränken. Damit war eine Herabſetzung des Kapitals um 4 Mill. Mark auf 2 Mill. Mark durch Rücktauf der Aktien, die der Geſellſchaft zum Nennwert angeboten wurden, verbunden. Oberſchwäbiſche Zementwerke. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft beſchloß der auf den 11. April einzuberufenden 15. Generalber⸗ ſemmlung für das abgelaufene Geſchäftsfahr die Verteilung einer (gegen 8 Proz. für das Jahr 1903) vor⸗ chlagen. Eine neue Bierbrauerei⸗Aktiengeſellſchaft. Wie dem Allgemeinen Angeiger für Bierbrauereien, Mälzereien und Hopfenbau zufolge zerlautet, werden ſeit einiger Zeit Verhandlungen geführt, um drei kHleinere Brauereien in Augsburg, welche aber zuſammen einen reſpektablen Abſatz haben, zuſammen zu legen und in eine Aktien⸗ geſellſchaft umzuwandeln. Es ſoll eine Augsburger Bank die Ange⸗ legenheit in die Hand zu nehmen gewillt ſein. Die Bilanz der Dortmunder Union für das erſte Semeſter des laufenden Jahras ergibt nach Abzug der Schuldginſen und General⸗ unkoſten einen Rohgewinn von 1 851 286 M. Dagegen im Vorjahre ohne Berückſichtigung des Gewinnes der Heinrichshütte 1 403 105 M. Bochumer Bergwerksgeſellſchaft. In der Generalverſammlung führte der Vorſitzende aus, daß der Brand auf der Zeche„Präſident“ jetzt vollkommen abgedämmt ſei. Der Streik ſei für die Vertvaltung völlig unerwartet gekommen. Die Arbeiter ſeien noch früher aus⸗ ſtändig geworden, als bei den übrigen Geſellſchaften. Durch den Streik habe die Geſellſchaft koloſſale Verlhuſte erlitten, auch für das Jahr 1906 könne noch keine Hoffnung auf eine Pro⸗ ſperſtät gemacht werden. Schliaßlich wurden Geſchäßesbe vicht und Bilang genehmigt. Krefelder Krawattenſtoffherſteller und Berliner Krawattenher⸗ ſteller. Zwiſchen dieſen beiden Gruppen iſt ein wirtſchaftlicher Krieg ausgebrochen, der dagu geführt hatte, daß der Verband der Berliner Krawattenherſteller zwölf Krefelder Häuſer von der Ver⸗ gebung von Aufträgen ausſchloß. Der Verband der Kreſelder Kra⸗ wattenſtoffherſteller beantwortete dieſe Sperre damit, daß er be⸗ ſchloß, den Mitgliedern des Berliner Verbandes überhaupt keine Ware zu liefern, ſo daß dieſe nicht in der Lage waren, die Krefelder Neuheiten in Krawattenſtoffen zu führen. Dieſe Gegenmaßregel hat nun die gewünſchte Wirkung gemacht. Die Berliner Häuſer haben die Sperre aufgehoben und es iſt daraufhin eine Vereinbarung zwiſchen den beiden Verbänden getroffen worden, die auch auf dieſem Gebiete des Seidengewerbes ein geſundes Fortſchreiten gewährleiſtet. Vom Ledermarkt in der Schweig. Der Schweizeriſche Gewerbe⸗ verein erließ an ſeine Mitglieder ein Rundſchreiben, in dem zu einer den anhaltend ſehr hohen Rohhäutepreiſen entſprechenden Preiserhöhung für Leder aufgefordert wird. Gerüchte von einer neuen ruſſiſchen Anleihe, An der geſtrigen Berliner Börſe war das Gerücht verbreitet, daß nun doch eine neue ruſſtſche Anleihe zum Abſchluß gekommen ſei. Es ſoll ſich um eine 5prozent. Schatzanleihe mit 15jähriger Lauffriſt handeln. Als Ueber⸗ nahmepreis wurde ein Kurs von 91 Proz. genannt. Die Ausſichten für die amerikankſche Eiſeninduſtrie ſind, wie die „Iron Age! meldet, im Hinblick auf die umfangreichen Verſchtffungen, die im Anfang des Jahres abgeſchloſſen wurden, andauernd nach allen Richtungen hin ſehr günſtig. Für Roheiſen zeigt ſich ſehr gute Kauf⸗ luſt und die Stimmung des Marktes iſt feſter. Im Stahlblechſchienen⸗ handel iſt das bemerkenswerteſte Ereignis der Abſchluß einiger be⸗ deutender Ausfuhr⸗Aufträge. Bei der United States Steel Carpo⸗ ration ſind jetzt von den Hochöfen 96,2 Prog. im Batrieb. Telegramme. Frankfurt a.., 17. März. In der heutigen Auffichts⸗ ratsſitzung der Ludwig Weſſel.⸗G. für Porzellan u. Stein⸗ gutfabrikation Bonn wurde beſchloſſen, der auf den 14. April einbe⸗ rufenen Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 7 Prog.(wie i..) vorzuſchlagen. * Konſtantinopel, 17. Märg. Die Verhandlungen wegen Aufnahme einer Anleihe in aunkreich haßen ſueder be⸗ gounen. Mannheimer Effektenbörſe vom 17. März.(Offizieller Bericht) Die heutige Börſe verkehrte wiederum in recht feſter Tendenz. Bevorzugt waren Verſicherungs⸗Aktien. Bad. Rück⸗ und Mitverſiche⸗ rung gingen zu 210 M. pro Stück um und ebenſo Mannheimer in belangreichen Beträgen zu 550 M. pro Stück(+ 10.), Continen⸗ tale zu 4600 M.(+ 10.) und Oberrheiniſche zu 520 M.( 10.). Außerdem gelangten zur Notierung Umſätze in Pfälg. Preßhefen⸗ und Spritfabrif⸗Aktien zu 150 pct. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Farräderfabrik⸗Aktien zu 128 pct. Obligationen. 4˙—6 Rhein. HypB 100.80 bau. Seetransvor 60 C 25 ate W. 97— b 1% Bad.lnitinensodat. 107 50 c %½%„„„ unt.1904 97.50 be4c Kleintein. Heidibg. M 104 80 %„„ Femwnnnl 68.—biſ4%%ürgtedeenene en 100.50& Städte⸗Anlehen. 4. 6 dans.50 6 20% Fretburg k. B. 9880 Gaiſeeh Oberrh, Flekirizität 58.— B 4% Karlsruhe u. J. 1896 90 30 64%% Pfiilz, chamatte n. 3½ 0% Lahr v. J. 1902.20 C] Tonwerk.⸗G. Eſſenb. 101.— G 40% Ludwigsbafen v. 1900 101.15 0 4½% Nuß..⸗G. Zellſtofff. 31½% Ludwighafen 1005, Wawdhof bel Pernau in 9 5 13 5 Awwland 10 0 h 2 aeſ Herrenmüßhle Genz 100.— 4% Maunh. Oblig. 1901 101. 500 4 ee, Dampf⸗ Pfandbriefe. 48„„ 1900 100 50 0 ſchlevoſchiftasrts⸗Geſ. 102.25 G 3„„ 1885 99 4% Maunß. Lagerhaus⸗ 38„ 1885 98.— arſchaft 101.25 0 „„„ de e Aaene 6 3% 0%„ 1904 90.— G4½%%h ldd. Drahlinduſtr. 5½% Mirmaſenſer 98.—-6] Waldhof⸗AMannheim 101.25 G on. 05 Verein chem. Fabriken 102 G 4½ 0% Akt.⸗Geſ. f. Seflindu⸗ 1½ Zellſtoffabr Waldhof 104. 100 ſtrie rückz. 105%. 10³— Aktien. Bauken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 126 20/Ur. S belnb)—.— 200.— Cred. u. Depb., Zbekr.———-—„ Sert Speyer—.— 134.— Gewbk. Speyer 50% E—.— 130„Ritter, Sch 30.—— ——— 185 8 3 e. Pfäk.——„Storch, S.„ 55 Pfälz. Hyn⸗Bank— 201.„—— 8 104 50—.— Hf. Sp⸗u. Cdb. Land!—.— 138— Forms, Br. v. Herige—.— 108.— Rhein. Creditbank—.— 143 5,Uflz. Preßß. u. Spfbr.—— 150.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 202 25] Transport Südd. Bank———— e eee Eifenbahnen A⸗G. Roſch. Seeir. Pfälz—— Mannh.—— 0 ar Bad. Rück⸗ u. 9— 210 Rurdban— 10- eeee Heltr. Strußenban—.— 28.— Sggtinental. Nel.— 460— Chem. Induſtrie. Mannßh. Verſicherung—— 6550.— .⸗G.f chem. Induſtr.—.—.—Oberrh. Verl.⸗Geſ.—.— 520.— Bad. Anſleu. Sodafbr. 452.——.—] Vürtt. Transv.⸗Berſ.—.— 610.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 156.— Induſtrie. Verein chem. Fabriken-.— 320.⸗G. f. Seilindnör. 114.— 115.— Verein D. Oelfabrfken—.— 134 5, Oingler'ſche Michfbr.—.— 100.— Wft..⸗W. Stamm—— 280—Tmaillirſbr. Kirrweil.—.——.— Vorzug—— 108.— Emaillw. Matkammer 100.——.— Ettlinger Spinnerel 97—. Brauereien Füttenb. Spinnereſ 102.——— Bad. Braueret 180.———Karlsr. Maſchinenban—— 240.— Binger Aktkenbſerbr. 44——.— Kähmfßr. Hald u. Neu—.— 261.50 Durl. Hof vm. Hagen—.— 245.— Hoſth. Cell.au. Papterf.—.— Eichbaum⸗Bruauere!n—.— 156.—z„Gum. u. Asb. 92.50—.— Elefbr. Rühl, Worms 104.——.—aſchſbr. Badenia—.— 188.— Ganters Br.,— 112.— Bfälz. Näh. u. Fahr. F.—.— 128.— Kleinlei rg 200.— Portl.⸗Cement Heidlb. 142.—. omb. erſchmitt—.— 79.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 150.— idwigshaf. Brauerei-— 250.— Speyr. 74.— 74— Mannz. Alttenbe.—.— 145.— gellſtofff. Waldſof—.— 278.— Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.50—.— Zuckerf. Waghäuſel—.— 118.— Brauerei Sinner. 289.—Buckerraff. Mannh. 164. Frankfurter Effektenboͤrſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) „wFrankfurt a.., 1. Märgz. Großen und Ganzen dasſelbe Ausſehen wie geſtarn. butigen im Banfenmarkte waren geringfügig; doch war die befeſtigt und einzelne Worte mäßig höher. Montanwerte geſchwächt. Schiffahrtsaktien ſchwankend bei reger Kauf ſeſt. In⸗ und ausländiſche Fonds zeigten ſchwächere H iugieſen und Mepxikaner ſchwächer. Die Anſicherheit hinſichtlich des Dauer des Krieges und die Abbarnfung Kuropatkins wirkte verſtim⸗ mend, infolgedeffen Ruſſentwerte matt lagen. Das Geſchäft wal äußerſt begrengt. Induſtriewerte mit wenig Ausnahme kaum ver⸗ ändert. Chemiſche Mannheim belebt und 4 Proz. Gegen Schluß trat allgemeine Ermattung ein auf flaue P ſe und den dortigen Rückgang der Ruſſen. Diskonto⸗Kreditaktien nache Staatsbahn auf Wien beſſer. Baltimore⸗Ohio im Anſch Londoner Börſe und auf Verkäufe ſchwächer, 108.50. In der Nach⸗ börſe Harpener 200.70. Gelſenlirchener 221.30. Schluß ſchwächer, Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ Schluß⸗urſe. Reichsbank⸗Diskoni 3 Prozent. Wecel. 17 1ͤ Amſterdam kurz 169 38 169 40 Pacis kurz 81.288 81.283 Beß„ 81.25 81.275 Schweiz. Plätze„ 81.169 81 l66 i„ 81.25 81.275 WPien„ 55 275 85 28 London„ 20 462 20,465 Rapoleonsdior 16.38 16.38 3 lang 20.40 Staasspapiere. A. Bent ſche. 16. 17. 18, 7 102.— 109.— 4i% Oeſt. Silberr. 191 4 101.45 „„„ 101.90 101.86 4˙%„ Papierr, 101.25 ee ee e e Portg. Serie.II 675 „Anl..se 01 855 dto. 107 5 0 65 „„„* 23 281.85[4 Ruſſen von 1080 87.45 86 * 50 95.604½ do, neue 1905 95.— 94 St=Obl. 4 B 10 10 er anel dene 800 8 5 1 700.% 100 10 4 Tärben v. 1903 89½60 89 „ 00, 100.0—.—[I Türten Lit. B. 4 batl. St A.„ 104— 4 4 Türken unif. 88.70 88. Bavern,„ 100.50 100.45 Ungar Goldrente 100 80 l0ds 5 57 6 90.75 90.% 4 5 Kronenrent: 98.6 98 0. A. 01 0 104.0.i. Gold-A. 1887 8 8855 785 0 104 Ggypter uniſ zirte 107.05 107 5 Gr. Heſ. St. A. Isplexitaner äuß. 108.— 10 9 von 87.90 88.—8 7 inn. 38.95 358 6 Sachſen 89.440.40 8—.—— %½ Chineſen 1998 350 36.60 Bulgaren 96.68 9360 Ausfändiſche. Tamaultpaß 49.— 49.— s 90er Griechen 8 Verzinsl. Loſe. s ſtanen. Rente(5 45 108 45 3 Oeſt. Loſe v. 1880 13050 169.8% 4 Oeſterr, Goldr. 102 25 102.85 Türkiſche Loſe 136.80 486.80 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Neichsbk. 155.45 158.50 Oeſt. Länderbank 119.50 118,75 Badiſche Bant 145 80 125.— Kvedit⸗Anßzalt 218 90 214 10 Saer Bank 93.— 92.80 Pfälziſche Bant 100 80 106.80 Berl. Handels⸗Geſ. 168 25 188— Darmſtädter Bank 143.20 143 10 Deutſche Bank alt 348 70 43.30 do. jung 28570 335.50 Disconto⸗Comm. 192 90 192.40 Dresdener Bank 158 20 158 20 Deutſchaſiat, Bank 170.— 169.60 Mfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Krebitbant Rhein. H9yp. B. M. Schaafſh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank 202 202.50 147 75 147.95 109.— 108.90 144.70 144 40 110.20 110,20 Frantf. Hyp.⸗Bank 210.— 210.50 Bank Ittomane 119,20 119.— „Hyp.⸗Creditv. 160.40 161.— Mannheimer Verf.⸗ ationalbank 128 70 129.—] Geſellſchaft 540 345. Oberrhein. Bank 107 50 107 55 Preuß. Oypothekb. 127.40 127.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 118 80 118.— VBergtverks⸗ MAktten. Bochumer 246 80 246.70 J Hibernig—— Buderus 124 80 124 30 Weſterr, Alkalti⸗A. 281.— 281 Concordia 330.— 329.—Oberſchl. Eiſenakt 125.40 124.90 Gelſenkirchner 223.60 222.30[Ver. Königs⸗Laurg 265.— 263.80 Harpener 211.20 210 50 J Deutſch. Luxemb...— Aktien induſtrieller Bnternehmungen. Bad. erf.Wagh. 118.— 118— Parkakt. Zweibr. 122.50 122.50 Heidelb. Cementw. 142.— 142 80 Eichbaum Maunß, 156.80 156.80 Antlin⸗Aktien 450.— 451.50 Mh. Akt.⸗Brauerei 145.— 145.— Ch. Fbr. Griesheim 261.50 261.60 Setlinduſtrie Wolff 112.— 112.— Höchſter Farbwerk 390 390.—Weltz z. S. Speyer 105.— 105.— Ver. Kunſtſeide 536.— 586.— Walzmühle Zudw. 172.—172.— Verein chem. Fabrik 325.80 329 50 Jahrradw. Kleyer 888.— 288.0 Chem. Werke Albert 8.50 302 75 Dürr kopp 447.— 444.— Aecumul.⸗F. Hagen 224— 225.— Maſch. Arm. Klein 98.75 98.— Aec. Böſe, Berlin 9,½60 80.— Maſchinf. Gritzner 214.— 214.— Allg. Glek.⸗Geſellſch 242.0 942.— Maſchinenf Baden. 188.50 189.— Schuckert 189.40 189.10 Schnellprf. Frkthl...— 88 90 Lahmeyer 141.80 141.— Oelfabrik⸗Aktien 135.—38.70 Allg..⸗G. Siemens 190.50 190 20 Lederw. St. Ingbert———. Cemenkf. Karlſtadt 129.— 129.— Spicharz 105.— 105.— Friedrichsh. Bergb. 128.— 127.80 Pfandbriefe, Priorttäts⸗Obligakſonen. 40% Frk. Hup.⸗Bfdb. 101.— 101.— 3½ Pr.qefbbr.⸗Bk. Zellſtoff Waldhof 27850 278.50 4% F. K. B. Pfobr.O5 100.35 100.30 eleinb. b. 04 86,10 36f40 4% 1910 101.60 101.80 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ 40% Pf.Hyp. Pfdb. 101.50 101.50 Hyp.⸗Bfd.⸗Kom⸗ 99.30 99.30 Obl. unkündb. 12 99.50 99.80 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 95.40 35.40 4eh Rhein. Weſtf. 34%% Pf, B. Pr.⸗Obl. 101.— 101.—.⸗C.-B. 1910 101.70 101.70 94040% Pf. B. 99.50 99 50 40% Etr. Bd. Pfd. vgo 101.80 101.20 %/ Nh. H. B. Pfb. 02 100.80 100.70 40% 1 99 4½„„„ 1907 101.50 101.50 Uunk. 09 108.10 108.10 4%„„„ 1912 108.— 100— 4% Pfdbr..01 3½%„„„ aite 97.— 97.— unk. 10 103.20 103.40 3%„„„ 1904 97.50 97.%% 4%„ Pfdbr..Og 3%„„„ 1014 8— 98.— unk. 12 103.80 108.70 31½ Nh. H. B. C. O 98.— 98.— 3½„ Pfdbr..86 80% Sttsgar. It. Siſ. 78 45—.— 89 ft. 94 96.40 96.50 40% Pr. Pfdb. unk. 09 101.50 101.50 8½„ Pfd. 93/06 96.50 98.50 4%„„„ 12 102.— 102.—4%„ Com.⸗Abl. 40% 14 108.— 108. v. 1, unt 10 105.— 105, „: e ee, ee ).„„„4 100.25 U00. b.87. unt.91 99.80 39.80 %½„„ 06 95.50 85.503%„ Com⸗Obl. 51%„„„ 1 66.50 96.50 u. 9006 90.70 8010 Privat⸗Diskont 2¾ Prozent. Fraukfurt a,., 17. März. Kreditaktien 214.10, Staatz bahn 141.80 Lombarden 17 40. Egypter—— 4% ung, oldrentes 10030, Gotthardbahn 191.25, Disconto⸗Commandit 199.60, Laurg 263 80, Gelſenkirchen..30, Darmſtädter 143.60, Handelsgeſellſchaſt 163 76, Dresdener Bank 158 0, Deutſche Bank 243.10 Bochumer 246.70. Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe., Kreditaktien 214.10, Staatsbahn 141.80, Lombarden 17.40, Disconto⸗Commaundit 192.25. 8. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 17. März. Berliner Eeltffenbörſe. [[Privattelegramm des General⸗Angeigers.) WBerlin, 17. Märzg. Der geſtrige ſchwache Vavlauf der Pörſen von Paris und London und wenig befriabigendes Naw⸗ork Fbirkte hier bei Eröffnung auf die Geſamthaltung abſchwächend und führte bei der vorherrſchenden Geſchäftsſtille zu partiellen Raalifte⸗ kungen, wie in Schiffahrtsaktien und in Baltimore und Kanada, Die beide je 1 Prog. nachgaben. Banken nicht ganz einheitlich. Gang belanglos war der Verkehr in Bahnen. Fonds äußerſt ſtill. Ruſſen guf Paris ſchwächer. Montangktien beſſer auf geſtrigen feſten Düſ⸗ ſeldorfer amtlichen Eifenbericht. Später Londoner Bunken gum Teil feſter. Ruſſen von 1902 etwas erholt. Bochumer feſt. Laura⸗ hütte höher. Schiffahrtsaktien auf Käufe der Tagesſpekulation ge⸗ beſſert. In zweiter Börſenſtunde trat Stillſtand in ſämtlichen Märk⸗ zen ein. Nachher kaum verändert. Ruſſen ſchrvankend und äußerſt ſtill. In dritter Börſenſtunde ſchwächer auf Rückgang der Amerika⸗ Rer in London. Schiffahrtsaktien gedrückt auf Realiſierungen. In⸗ Duſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwächer; in Kohlenn⸗ und Eiſenaktien prozentweiſe. Berlin, 17. März.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 216.— 216.— Berk.Märk. Bank 168 40 165 20 Kuſſ. Anl. 1902 88.80 87 90 Dynamit Truft 194.10 103 50 3½% Reichsanl. 101 70 101.75 Bochumer 246. 245 70 8eſ Reichsanleihe 90 60 90 75 Braunk.⸗Brik. 227.50 224.— 3½ B. St. Obl. 1900 100.30 100.30 Koniolidation 421— 419.70 4% Bad. St.⸗Anl. 103.90 103.40 Dortmunder 90.— 80 90 3½% Bayern 100.40 10½40 Gelſenkirchner 22.— 221 20 o Sachſen 89.20 89.20 Harpener 210.50 210 10 4% Heſſen—.——.—Htbernia—— 30% Heſſen 88.— 88.10 Laurahütte 264 60 264 20 40% Italtener 105.40—.—[Hörder Bergwerke 167 60 16 80 1860er Loſe 158.70 159.— Ribeck⸗Montan 224.20 224. 0 5% Chineſen 102 102—zurm Repter 159.60 159 65 Lübeck⸗Büchener„ 172 70 172. mburg. Packet 152 60 152.10 chalk G. u. 5 V. 576 575 Nordd. Lloyd 117.50 118— Licht⸗ u. Kraftanl. 127.50 127— Staatsbahn 141.70 141.70 Düſſeldorfer Wag. 274.— 275.90 Lombarden 17.20 17.20 Weſtereg. Alkaliw. 280.— 280 50 Canada Pacifte 148.70 148— Aſchersleb. Alkaliw. 11 50 181.— Kredttaktien 21370—.—D. Stemzeugwerke 267.50 265.40 Berl. Handels⸗Geſ. 163.60 163.50 Wollkämmerei⸗Akt. 156 50 158.— Darmſtädter Bant 143 50 143 10 Elberf. Farben(alt) 520— 517.75 Deutſche Bank(alt) 243 60 243.40 5„5(%%C( „(ig.)—— 235.90 Anilin Treptow 366.20 365 50 Disc⸗Kommandit 192 70 192 10 4% Pfbr. Rb. 28. B. 101.10 101 10 Dresdner Bant 158.10 158.10 Tonwaren Wiesloch 173. 173— Schaaffh. Bankv. 147.70 147.60 l 4% Bagbad⸗Anl. 91.80 98.— Privat⸗Discont 2¼%. (Telegr.) Nachbörſe. 21890 218.40 J Lombarden 141 70 141 40] Diatonto Komm. Parijer Börſe. Paris, 17. März. Anfengskurſe. W. Berlin, 17 März. Kredit⸗Aktien Stactsbahn 17 20 17.20 192.0 191 50 30% Rertte 99 57 99 55 Türk. Looſe 135 70 135— altener 104 80 104 80 Onoman 605 603 panter 9170 91 60 tto Lino 1612 1661 Türken D. 90.90 90,75][ Gaukdist. 30% Londoner Effektenbörſe. London, 17. März(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 5% Reichsanleige 90½ 90 Southern Pacifie 5% Chineſen—. 10,%¼ Cicago Milwaukee 186½ 188 4½% Chineſen 95% 95¾ Denver Pr. 93— 93½ %¾% Conſols 91½% 91½ Atchiſon Pr. 106— 106 4%0 Italiener 103% 103/ Lovisv. u. Naſhv. 147½ 147½ 4% Griechen 51½ 51¾ Union Paeifie 13 ⁸ 137¼ % Portugieſen 69/8 69%Unit. St. Steel com. 37˙5 367% Spanier i s Türken 87½ 87 Eriebahn 5 48% 48/ 4% Argentinier 88% 88. Tend.: träge. 3 d Mexitaner 86— 36— Debeers 17½ 12755 4% Japaner 87%½% 87— Chartered 1786 1¼ Tend.; ſtill. Goldfields Oltomanbank 14— 14— Randmines 107% 105/ Rio Linto 66% 662/Eaſtrand 8% 8 Brafilianer 87½% 87/% Tend.: beh. Berliner Produktenborſe. Berlin, 17. März.(Telegr.) Produktenbörſe. Obwohl bie ausländiſchen Märkte eine leichte Abſchwächung meldeten und die urgentiniſche Wochenausfuhr große Ziffern aufwies, war der Markt wenig behauptet, da das inländiſche Angebot ſichtlich nachließ und in den Forderungen für fremde Ware kein Entgegenkommen zu erkennen war. Preiſe für alle Zeralien unverändert. Rüböl ruhig, aber ſtetig. Wetter: bewölkt. Berlin, 1/. März(Telegramm.)(Produktenbör ſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 16 175 16. 150 ſen per Mai 175 50 175 75 Mais per Mai 120.75 120 73 828 Juli 17 50 177.—„ Juli 119.25 119 25 „Septbr. 174.25 174.75„ Septbr.———.— Roggen per Mai 144.50 145.— Rübel per Mai 47 30 47 80 „ Juli 145 50 146.—„Oktbr. 48.60 48.60 „ Septbr. 14150 144 5„ Juli——— Hafer per Mai 1388.25 138.75 Spiritus 70er loco— „ Juli 138.25 188.75 Weizenmehl 28.25 23.25 „Septbr.———.— IRoggenmehl.80 17.80 Peſt, 17. März.(Telegramm.) Getretdemarkt. 16. N. Weizen per April 19 28 159 30 ſtetig 19 20 19 22 ruhig 5 1 at 19 12 1914 1898 19 00 „„ Okt. 1700 1702 ſtetig 1690 17 92 ruhig Roggen per April 15 42 15 44 1536 15 88 e. 172 18 7 ſtetig 18 72 13 72 r Hafer per April 1432 1434 1424 1426 ln,„ Okt. 1221 223 ſtetig 12 00 12 02 ſtetig Rais per Mai 15 42 15 44 1548 15 42 5„ Juli 15 34 15 36 1528 15 80 Kohlraps p. Aug. 22 80 23 00 ſtet g 22 80 23 00 ſtetig Wetter: Regen. Siverpool, 17. März.(Anfangsiurſe⸗) 16. 11 Weſzen per Mat.09“ ruhtg.08 ½ ruhig peei Juli.09½ 08 s Mais per März 40316 ruhig 403•% ſtetig ver Mai.057½ 404¼ *** Biehmarkt in Mannheim vom 16. März. Amtlicher Be⸗ kicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachgewicht⸗ 310 Käl ber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 85.—., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugtälber 83—00., e) ge⸗ kinge Saugkälber 80—00., a) ältere gering genährte(Freſſer) 90—00 M. 76 Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 75—00.,) ältere Maſthammel 78—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 70—00 M. 1030 5 vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Sch weine im Alter bis zu 1¼ Jahren 64—00., b) fleiſchige 68—00., c) gering entwickelte 63—00., 4) Sauen und Gber 00—00 M. Es wurde betzahlt für das Stück: 00 Lufuspferde: 000—0000., 60 Arbeitspferde: 20—900., 139 Pferde zum Schlach⸗ ten: 50—100., 600 Zucht⸗ und Nutzvietz: 000—000 M. Stück Maſtvieh: 000—00 Mk., 19 Milchkshe; 290—400 M. 980 Terkel: 11.00—16.00., 10 Ziegen 10—35 wel, 77 Zic⸗ lein:—4 M. 2 mmer: 3 M. Zuaenen 18 3 Stög. Handel mittelmäßig; Kälber lebhaſt. Ferkel lebhaft, gute Ware fand ſchnellen Abſatz. Beberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. News⸗ork,1 März.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line⸗ Rotterdam). Der Da upfer„Noordam“, am 4. März von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklan Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7. direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Kronprinz Wilbelm“ am 16. März 1905, um 4 Uhr nachmittags wohlbehalten in New⸗ Pork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. Egklinger in MNanndeim alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſtonierter Generalagen des Norddeutſchen Lloyd in Brem K. Waſſerſtandsnachrichten im Monat März. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 12. 13. 14 15 16. 2. Lemerkunacr tonſtangz 1,% 2,88 ,07 2,6 Waldsheg. 1,51 1,92 1,2 1,99 Hüäningenn 4.44 1,68 1,62.E 2,14 Abds. 6 Uih: GGVE1s 8 201.,5.02 2,17 N. 6 Uhr Lauterbung 3, 7 3,55 3,8 8,05 Abds. 6 Uhr Maxau.„ 6,49 3,51.64 8,78 38,76 8,78 2 Uhr Germersheim 8,26 3,88 3,46 3,46 P, 12 Uhz Mannbeim.27 8,86 3,88 3,45 8,46 3,48 Morg. 7 Unt Nainz„.24 144 1,47.47„48., Iin Rö: Müßen 2,26 2,20 2,30 10 MNyr Taub J28.54.64 2,68 2,64 2 Uhr Bieee 3,52 3,6 35 8,44 10 Ror Kln 1 6,4 8,0 4,17.02 3,87 2 Uhr Ruhrort 8,40 3,75 3,72 3,49 6 vom Neckar RNaunheimm 33,72 3,77 3 72 8,75 3,70 8,66 V. 7 Uhr Heilbronn.02 2, 8 2,09 189.•0 7 Uhr Gerichlszenung, Karlsruhe, 14. März. In dem Geſchäftslokal der Firma G. Rau in Pforzheim erſchien am Vormittag des 20. Januar ein Herr, der ſich als Juwelier Sandner vorſtellte und erklärte, daß er Goldwaren für ſein neues Geſchäft, das er in Ulm eröffnen werde, einzukaufen wünſche. Es wurden daraufhin dem Herrn Waren der verſchiedenſten Art im Werte von mehreren tauſend Mark vorgelegt, unter denen er eine Auswahl traf, Ueber die Waren wurde ein Ver⸗ zeichnis aufgeſtellt, das der Herr mit Emil Sandner, Juwelier, unterſchrieb. Herr„Sandner“ entfernte ſich dann und verſprach, nachmittags 4 Uhr wieder zu kommen, die ausgeſuchten Waren abzu⸗ holen und zu bezahlen. Da er aber nicht mehr erſchien, ſchöpfte man Verdacht und nahm eine genaue Durchſicht der ausgeſuchten Waren vor. Hierbei ſtellte ſich heraus, daß die Firma von einem ganz ge⸗ riebenen Gauner beſtohlen worden war. Dieſer hatte, ohne daß es in dem Geſchäfte bemerkt worden war, ſich Ringe, Broſchen, Ketten und Medaillons im Werte von etwas über 2000 M. anzueignen ver⸗ ſtanden. Die Polizei wurde ſofort von der Sachlage in Kenntnis geſetzt und es glückte ihr auch bald, des Herrn Sandner habhaft zu werden, der ſich als der vielfach, zuletzt mit 9 Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Zahntechniter Heinrich Brendel aus Windsbach ent⸗ puppte. Er wurde von der hieſigen Stra fkammer zu 8 Jahren, 2 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt perurteilt. Karlsruhe, 15. Märg. Um ziemlich umfangreiche Ent⸗ wendungen und Hehlereien von Edelmetall handelte es ſich bei der Anklage gegen den 64 Jahre alten Fabrikanten Karl Kie hn le aus Wiernsheim, wohnhaft in Pforzheim, und den 45 Jahre alten Bril⸗ lenmacher Auguſt Vetter aus Gmünd, gleichfalls in Pforzheim wohnhaft. Dem Angeklagten Kiehnle wurde zur Laſt gelegt, daß er vom Jahre 1896 an bis zu ſeiner Verhaftung Edelmetall in allen Formen, das teils der Angeklagte Vetter, teils andere noch nicht ermittelte Perſonen geſtohlen oder gehehlt hatten, im Geſamtwerte von mehreren tauſend Mark entweder für ſeine eigene Fabrikation oder zum Zwecke der Verwendung bei verſchiedenen Pforzheimer Scheideanſtalten aufkaufte. Der Angeſchuldigte Vetter hatte von Anfang des Jahres 1903 bis Mitte 1904 ſeinem Arbeitgeber, dem Brillenfabrikanten K. Merklin in Pforzheim, eine große Anzahl halb⸗ fertiger Brillen, Brillendraht und andere zur Brillenfabrikation not⸗ wendigen Rohmateialien in nicht mehr feſtſtellbarem Werte entwendet und an Kiehnle verkauft. Bei der Unterſuchung einer anderen Sache wurde die Staatsanwaltſchaft durch einen anonymen Brief auf das Treiben des Kiehnle aufmerkſam gemacht. In dem Schreiben bezeich⸗ nete man Kiehnle als einen Haupthehler. Der Brief gab der Staats⸗ anwaltſchaft Anlaß, den Angeklagten, der früher Goldarbeiter war, ſich 1875 ſelbſtändig machte und von da an ein Geſchäft in kleinem Umfange betrieb, beobachten zu laſſen. Dadurch konnte feſtgeſtellt werden, daß Kiehnle am 16. Juni 1904 etwa 330 Gramm Polier⸗ aſche an eine Scheideanſtalt verkaufte, ein Quantum, das ſeinem kleinen Geſchäfte nicht entſprach. Es wurde daraufhin die Verhaf⸗ tung des Angeklagten verfügt und gleichzeitig mit ſeiner Feſtnahme eine Durchſuchung ſeiner Fabrik und Wohnräume vorgenommen. Dieſe lieferte ein ſehr überraſchendes und Kiehnle ſchwer belaſtendes Reſultat. Es wurden bei ihm größere Quantitäten Edelmetall der verſchiedenſten Form und von erheblichem Werte beſchlagnahmt. Der Urſprung einiger Waren konnte ermittelt werden; ſo gelang es feſt⸗ zuſtellen, welche Gegenſtände aus dem Geſchäfte des Brillenfabri⸗ kanten Merklin entwendet worden waren. Dadurch kamen die von Vetter verübten Diebſtähle an den Tag. Die Strafkammer verur⸗ teilte Kiehnle unter Anrechnung von 6 Monaten Unterſuchungshaft zu 2 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und zur Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht, Vetter zu 4 Monaten Gefängnis, abzüg⸗ lich 2 Monate Unterſuchungsha he. Darmſtadt, 15. März. Ein mit ganz unglaublicher Frechheit inſzenierter Schwindel, begangen mit Hilfe ſchwerer Urkundenfälſchung, Wechſelfälſchung etc. brachte heute den 83jährigen Buchhalter Ludwig Schmitt aus Offenbach, geboren in Hornbach (Bezirksamt Zweibrücken) vor das hieſige Schwurgericht. Der ſchon mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte war in einem Kohlengeſchäft in Offenbach mit einem Gehalt von 2200 Mark als Buchhalter an⸗ geſtellt. Da las er in der Zeitung eine Annonee, in der ein„kauf⸗ männiſcher Geſchäftsleiter für ein größeres Unternehmen“ geſucht wurde, Bedingung größere Baarmittel etc. Die ſuchende Firma war die Aktiengeſellſchaft„Nordſeebäder Wittdün und Satteldün auf Amrum.“ Schmitt trat mit dieſer in Unterhandlung und ſtellte ſich als der ausgetretene frühere Mitinhaber der bekannten Firma Meher und Schmitt in Offenbach vor; gab an, daß er ſeit 18 Jahren Leiter großer Induſtrieetabliſſements geweſen ſei, über ein Ver⸗ mögen von 400 000 Mark verfüge ete. Darauf erfolgte ſein En⸗ gagement als Direktor mit 10 000 Mark Gehalt und er verpflichtete ſich, bei Antritt ſeiner Stellung für 100 000 Mark Aktien zu über⸗ nehmen. Nun ging er auf die Suche nach Geld, wandte ſich an Ham⸗ burger Geldvermittler und an die dortige Gewerbebank, immer unter Vorſpiegelung der falſchen Tatſache, daß er der frühere Mitinhaber der genannten Fieena ſei. Zu dieſem Zwecke ließ er ſich auch vom Motar Stahl in Griedberg, der ihn als„Herr Schmitt von früher 1 Schmitt“, alſo der Mitinhaber, ſei. Als er am 10. Jan. ſeinen Poſten als„Direktor“ antreten wollte, wurde der ganze Schwindel offenbar; es ſtellten ſich auch noch mehrere Wechſelfälſchungen her⸗ aus. Das Urteil lautete auf 2½ Jahr Zuchthaus und öjäh⸗ rigen Ehrverluſt. der Schulbankfabrik in Tauberbiſchofsheim be⸗ ſchäftigte heute das Reichsgericht. Der Maurermeiſter Johann Kraft von Tauberbiſchofsheim wurde aut 6. Oktober d. J. vom Landgericht Mosbach wegen fahrläfſiger Tötung und Zuwiderhand⸗ lung gegen eine Verordnung der Verwaltungsbehörde zu 3 Wochen Gefängnis und 8 M. Geldſtrafe verurteilt. Der Schulbankfabrik da⸗ ſelbſt war die Erlaubnis zur Vergrößerung der Maſchinenhalle er⸗ teilt worden. Der Angeklagte übernahm als Unternehmer den Ab⸗ bruch und den Erdhub. Die Maſchinenhälle ſteht an einer Bergſeite, dahinter befindet ſich eine Erdwand neben einem Erdklotz. Am 81. Mai 1904 forderte Direktor Mölle den Angeklagten auf, mit den ihm übertragenen Arbeiten zu beginnen, da ſich inzwiſchen die Notwen⸗ digkeit herausſtellte, auch den vorderen Teil der Maſchinenhalle abzu⸗ brechen. Der Angeklagte hatte aber noch nicht ſeine Arbeiter zu⸗ ſammen und ſtellte deshalb den Beginn der Arbeit erſt für den 6. Juni in Ausſicht. Weil es preſſierte, ließ inzwiſchen der Direktor durch ſeine eigenen Arbeiter die Halle innen ausräumen und das Dach abbrechen. Am 9. Juni war der Angeklagte, der günktlich am 6. angefangen hatte, mit dem Abbruch fertig und begann am 11. Juni mit dem Erdhub. Am 13. wurde der Abhub des Erdklotzes und der Erdwand in Angriff genommen; hierbei ereignete ſich die Kataſtrophe. Die Erdwand war in durchaus unzuläſſiger Weiſe unterhöhlt wor⸗ den, ſodaß der mit einem Zementboden verſehene obere Teil der⸗ ſelben vorragte. Plötzlich ſtürzte die überhängende Erdwand zu⸗ ſammen und begrub im Falle mehrere Arbeiter, von denen einer ſofort getötet und swei ſchwer verletzt wurden. Der Vorderrichter legte dem Angeklagten, abgeſehen von dem Vorwurf der mangelhaften Beauffichtigung der Arbeiter vor allem zwei Fehler zur Laſt: 1. habe er unterlaſſen, vorher den Zementboden wegzu⸗ ſprengen und 2. habe er das ſtreng verbotene Unterhöhlen der Erd⸗ wand geduldet. Zur Begründung ſeiner Reviſion gegen das Urteil ſuchte der Angeklagte die Schuld von ſich abzuwälzen auf den Direktor Mölle. Verantwortlich ſei überdies der Bauleiter Kaſch; der hätte die Verpflichtung gehabt, Maßnahmen zur Verhütung von Unglücks⸗ fällen zu treffen. Der erſte Strafſenat erkannte nach dem Antrage des Reichsanwalts auf koſtenpflichtige Verwerfung der Re⸗ viſion des Angeklagten. Memmingen, 15. März. Vor der hieſigen Strafkam⸗ mer ſtand dieſer Tage der katholiſche Pfarrer Hüble von Illereichen, der ſchon ſeit Jahren wegen Geldmangel verſchiedenen Wohlhabenden und wenig bemittelteren Perſonen gegen wertloſe Hypothekenbriefe etc. teils höhere, teils kleinere Beträge herauslockte, um teilweiſe Schulden zu bezahlen, den größten Teil aber für ſich zu berwenden. Außerdem hatte er den„M. N..“ zufolge das Sakramentshäuschen verſetzt, welches ein andexer Geiſtlicher wieder auslöſte. Ferner verkehrte er mit einem zwölf⸗ jährigen Knaben, deſſen Beichtvater und Schulinſpektor er war, in ſtrafbarer Weiſe. Schon ſeit längerer Zeit hatte der Pfarrer eine engliſche Miß bei ſich, die ſeine Schulden zum Teil deckte und mit ihm nach Amerika durchbrennen wollte. Als das Paar die Fahrkarten in Zürich bereits gelöſt hatte, wurde er verhaftet und nach Mem⸗ mingen eingeliefert. Das Urteil lautete auf z wieei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt, unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft. 5—————— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. G. m. b..: Ernſt Müller. ——— Kuhmilch iſt ſchwer verdaulich im Vergleich zur Muttermilch, weil ſie im Säuglingsmagen zu groben Klumpen gerinnt, flockiger wird dieſe Gerinnung durch Zuſatz von Kufeke's Kinder⸗ mehl zur Milch, welche dadurch leichter verdaulich gema die Kinder vor Darmerkrankungen ſchützt. Außerdem wird der Nähr⸗ 3211 Mitteilungen aus dem Publikuml Zum Kinderhilfstag habe ieh mieh entschlossen, einen hestimmten Prozentsatz meiner Tageseinnahme vom 18. März, dem Komité zu überwelsen, lah vionte daher an meine geehrte Kundschaft die ergebene Sitte, Ihren Bedart für die nächste Zeſt, an genanntem Tage, bei mir zu decken, damit ch in der angenehmen Lage bin, einen nennenswerten Betrag für dlesen wohltätigen Zweok, ablisfern zu können— Auf mein für den Kinderhilfstag eigens dekoriertes Schaufenster, mache jch be⸗ sonders aufmerksam. Louis Franz, Paradeplatz, O 2. 2. WrskgrIaglkrr gosetulich gesenütrt lüigenschaften. Preis Mark.— Dépots in Mannheim: In den Apotheken: Pr. Feustling; Dra E, Heil, Felikan-Apoth.; Dr. F. Hirschbrunn, Löwenapoth. W. Kley, Adlerapoth.; E. Tröger, Lindenhofapoth.; Kropps Drogerie, D 1. I. Eingang Verlängerte Kunststrasse; W. Gold- schmid, Badenia- Drogerie; Ludwig& Schütthelm, Drogerie. Suoe. Liquir. Gummi arab. Saech. Cl. Menth. 3463/8 51952 faff⸗Aäpnasgie Torbeugend gegen HAmSHen, Heiserkeit, Katarrh. Seit 1846 berühmt durch Wohl. geschmack und schleimlösende geeignet. Alleinverkauf bei Martin Deeker, A 3. 4. 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Kaſſe, Wochſel, Reichsbankgut⸗ Atemhnn 8 2,400,000— 81,145 Reſervefonds„„ 11,700— Efferten 5 8 37,286 Dispoſitionsfonds 0 3 50,000— Beteiligung 10,000 Banken 761,20885 Debitoken 726,91102 Reſttaufſchilling S 69,779ʃ51 Abſchreibung für Dubioſe 10,000— 716,911 Kreditoren 8 39,21792 ebitoren: 9 7119,860 Kreditoren: Aogligegſcaften. 4 119,860— Heundſtäcke 329,218 Reingewinn pro 1904 309,24049 Gebäunde 630,108 10 Vortrag von 19.12024 817,860/78 ordentliche Abſchreibung 12,6080760 617,800 Hiervon: Maſchinen und 885 50 Reß⸗ ervefonds 15,500— 4 5 Huurichtens 3 1816,885441 She auf Maſchinen 120 600 ordentliche Abſchreibung 5 19,0180411,287,870 und Einrichtung 000˖.— — 4% Dividende 5 5 96,000 Waren: Inventute 669,380 ahtenen und Gratifikationen 44 000.— 1% Super⸗Dividende][24.000— Voktrag. 17,860078 817,88078—5 8,768,121 6,768,127%1 Soll Gewinn- u. Verlust-Konto per 3I. Dezember 1904 Haben — ͥ— y ⁵efñ——————————.——.—.—— .,. An Handlungs⸗unkoſten⸗Konto 152,057½ Per Vortrag 1 8,12024 „ Zinſen Konto 8 46,361„ Waren⸗Konto: 10 Amortiſations⸗Konto: Bruttogewinn nach Abzug aller ordentliche Abſchreibung auf Ge⸗ Löhne und Beulehsspeſelf 8 609,27655 bäude 12,608 76 ordentliche Abſchreibung auf Ma⸗ ſchinen und Einricheung 9,013 91617 „ Konto⸗Korrent⸗Konto 10 000 „ Bilanz⸗Konto: Saldo 817.880 617,896 617,396 79 n der heutigen Generalverſammlung wurde die vom Vorſtand vorgelegte Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtkonto über das ebente Geſchäſtsſahe genehmigt und dem Vorſtand, ſowie dem Aufſichtsrat Enilaſtung erteilt. Es wurde antragsgemäß die Ausſchüttung einer Dividende von 5% beſchloſſen. Demnach wird der Dividendenkupon pro 1904 mit Mk. 50.— ab heüte bei den nachſtehenden Zahlſtellen eingelöſt: ſowie bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Mannheim. fälziſche Bank, Ludwigshafen a. Rh., Mannheim und deren ſämtlichen Filialen, üddeutſche Bank, Mannheim und Worms. Bankhaus Pury& Cie., Neuchatel. 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Is.,— jeweils vormittags 8 Uhr be⸗ ginnend— im großen Saale des Reſtaurants„Ballhaus“ Schloß) dahier ſtatt. 5556 Es haben zu erſcheinen: 7. Donnerstag, 16. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1383 aus der Alt⸗ ftadt Maunheim(Vorocte ausgeſchloſen), deren Familien⸗ name mit bem Buchſtaben W anſängt, ſowie aus der Ge⸗ meinde Feudenheim die Pflichtigen der Jahrgänge 1883, 1884 und 1835. 8. Freitag, 17. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1834 aus der Alt⸗ ſtadt Mannheim(Vororle ausgeſchloſſen), deren Familten⸗ name mit den Buchſtaben r, O und D anfängt. 9. Samstag, 18. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Alt⸗ ſtadt Maunheim(Vororte ausgeſchloſſen), deren Familien⸗ name mit den Buchſtaben A,, Fund G anfängt. 10. Montag, 20, März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Alt⸗ ftadt Mannheim(Vororke ausgeſchloſſen, deren Familien⸗ namen mit den Buchſtaben Ai, J und Nanfängt. 11. Dienstag, 21. März 1905. Die Pflichtigen des Jayrgangs 1384 aus der Altſtadt Maunheim(Vocorte ausgeſchloſſen), deren Familienname mit den Buchſtaben K, O und P anfängt. 12. Mittwoch, 22. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Maunheim(Vororte aasgeſchloſſen) deren Familienname mit den Buchſtaben L und M anfänat. 13. Donnerstag, 23. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1834 aus der Altſtadt Mannheim(Vororte ausgeſchloſſen), deren Familienname mit dem Buchſtaben 8 anfängt. 14. Freitag, 24. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Mannheim(Vororte aus eſchloſſen), deren Familienname mit den Buchſtaben, I, U und W eanfängt. 15. Samstag, 25. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1384 aus der Altſtadt Maunheim(Vororte ausgeſchloſſen) deren Familienname mit den Buchſtaben J und Z anfängt, ſowie aus der Gemeinde Saudhofen alle Pflichtigen der Jabrgänge 1883, 1884 und 1835. 16. Montag, 27. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1885 aus der Stadt Mannheim(einſchließlich Vovorte) deren Familien⸗ name mit dem Buchſtaben u5 aufängt. 17. Dienstag, 28. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1835 aus der Stadt Maunheim(einſchließlich Vororte), deren Familien⸗ name mit den Buchſtaben A, id und Fanfängt. 18. Mittwoch, 29. März 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1885 aus der Stadt Mannheim(einſchließlich Vororte), deren Familien⸗ hame mit den Buchſtaben C, D und& anfängt. 19. Donnerstag, 30. März 1905. Ein Teil der Pflichtigen des Jahrgangs 1335 aus der Stadt Maunheim(einſchließlich der Vororte), deren Famillenname mit dem Buch aben Meaufängt. 20. Freitag, 31. März 1905. Der Reſt der Pflichtigen des Jahrganas 1335 aus der Stadt Mannheim(einſchließlich Vororte), deren ammienname mit den Buchſtaben Manfangt, ſowie ſämt⸗ liche Pflichtigen des Jahrgangs 1835, deren Familien⸗ gname mit den Buchſtaben M anfängt. Ein Teil der Pflichtigen des Iihrgangs 1385 aus der Stadt Mannheim(einſchließlich Vororte), deren Familtenname mu dem Buchſtaben K anfängt. 22 Montag, 3. April 1905. Der Reſt der Pflichtigen des Jahrgangs 1835 aus der Stadt Maunheim(einſchließlich Vororte), deren Fa⸗ milienname mil den Buchſtaben K aufangt, ſowie alle ae des Jahrgangs 1835, deren Familienname mit den Buchſtaben J, I, N und 0 anfängt. 23. Diensteg, 4. April 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1835 aus der Stadt Maunheim(einſchließlich Vororte), deren Familien⸗ Rname mit den Buchſtaben', A. i, und Wanfängt. 24. Mittwoch, 3. April 1905. in Teil der Pflichtigen des Jabrgangs 1835 aus der Stadt Mannheim(einſchließlich Vororte), deren Fa⸗ Milienname mit dem Buchſtaben 8 anfängt. 25. Donnerstag, 6. April 1905. Der Reſt der Pflichtigen des Jahrgangs 1885 aus der 15 Mannheim(einſchließlich Vororte), deren milienname mit dem Buchſtaben S anfängt, ſowie alle ichtigen des Jahrgang; 18835, deren Familienname mit den Buchſtaben U und anfängt. 26. Freitag, 7. April 1905. Die Pflichtigen des Jahrgangs 3835 aus der Stadt anngbeim(einſchließlich Vororte), deren Familien⸗ gnam mit dem Buchnaven u aufängt, ſowie aus der Ge⸗ meinde Schriesheim alle Pflichtigen der Jahrgänge 1883, 1884 und 1885. 75 Samsta. April 1905, Alle Pflichtigen der Jahrgänge 1383 und 1384 aus dem Vorort Neckarau. 28. Montag, 10,. April 1905. Alle Pflichtigen der Jahrgänge 1383 und 1384 aus dem Vorort Käferthal⸗Waldhof. 29. Dieustag, 11. April 1905. Alle Pflichtigen der Jahrgänge 1883, 1884 und 1885 Freitag, 17. M 30 Mittwoch, 12. April 1905. Alle Pflichtigen der Jahrgänge 1883, 1384 und 1885 aus den Gemeinden Ilvesheim, Ladenburg, Neckar⸗ hauſen und Wallſtadt. 3J. Donnerstag, 13. April 1905. Gefangene und Zugänge. Am Freitag, 14. April, vormittags 3½ Uhr findet die Verbeſch idung der vechtzeitig eingekommenen Reklamationsgeſuche ßatt und h ben die Beteiligten an dieſem Tage zu erſcheinen, desgleichen die Herren Bürgermeiſter, falls an dieſem Tage Reklamationen aus ihrem Orte zur Verbeſcheidung kommen. Am Samstag, 15. April 1905, vormittags 3½ Uhr degmnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1885, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht gelon haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Loſungstermin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatzkommiſſion geloſt werden. Jeder Militärpflichtige, gleichviel ob er ſich im., 2. oder 3. Militärpflichtjah befindet, darf ſich im Muſterungs⸗ termin freiwillig zur Ausyebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die Auswayl der Waffen⸗ gattung oder des Truppen⸗(Marine) Teils erwächſt, Durch die freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vorteile der Lofung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Die Pflichtigen haben zur Muſterung in rein⸗ lichem und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankneit am Erſcheinen im uſterungs⸗ termine verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis miudeſtens Tage vor dem Termine unter Beiſünung der Vorladung anher einzurerchen. Dasſelbe iſt, wenn der ausſtellende f nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich beglaubigen zu laſſen. Meilitärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkl haben, mit Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Außerdem können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen werden(8 67 W⸗O) Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1858 und 1884 ſowie früherer Jahr änge baven ihre Loſungsſcheine muzubringen. Die Bürgermeiſterämter werden beauftragt, dieſe Verfügung in ihren Gemeinden ortsüblich bekannt zu machen. Die Kenntnisnahme und der Vollzug iſt ſofort hierher anzuzeigen. Die Herren Bürgermeiſter ſelbſt haben mit den Pflich⸗ tigen ihres Ortes im Muſterungstermine zu erſcheinen. Mannheim, den 25. Februar 905. Der Civilvorſitzende der Erſatztommiſſion des Aus⸗ hebungs⸗Bezirts Maunheim: Eppelsheimer. Bekauntmachung. No. 3 82. Die Anmeldung de jenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern dieſes Jahres in die Bürger⸗ ſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 20, bis 25. März jeweils nachmittags von—4 Uhr in der Aula der Friedrichsſchule U?(Eingang von der Neckarbrücke) ſtatt. In der angegebene Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzumelden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Bürgerſchule über⸗ treten ſollen. Gemäß 8 2 des Elementarunterrichtsgeſetzes vom 18. Mai 182 werden alle diejenigen Kinder in die erfſle Klaſſe aufgenommen die in der Zeit vom 1. Jali 1898 bis ein⸗ ſchließlich 30. Juni 1899 geboren ſind; Kinder, welche nach dem 30. Junt 899 geboren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Dei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier geborenen, als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen Hür hier geborenen Kinder werden die vom Standes⸗ amte bealaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗ Stammbüchern als Erſatz für die Geburtsſche ne ange ehen.“ Das Schulgeld beträgt für jedes Kind 8 mk. pro Jahr. Meldungen, die nach dem oben angegebenen Termin erfolgen, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Mannheim, den 15. Februar 1905. 30000/111 Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger Bekanntmachung. Im Konkurſe über das Vermögen des Kaufmanns Simon Kohn, Alleininhabers der Firma Kaufhaus Kohn in Roſenheim werden die Außenſtände aus dem in der Pfalz betriebenen Abzahlungsgeſchäfte dem Verkaufe im Ganzen unterſtellt. 55665 Anfragen und Angebote nimmt enkgegen Roſenheim, den 5. März. Rechtsanwalt Bauer, Konkursverwalter. Mineralbe unnen. 3767 Ein altbekannter Müueralörunnen, einer der wenigen natüt⸗ lichen Bunnen, die ohne Ausſcheidung und ohne freude Zuſätze in den Hande kommen, ſucht für Mannheim tlchtigen ſolventen Vertreter, der den Alleinpvertrieb au eigene Rechnung übermmmt. erbitten unt. F. k. 4192 Rudof Moſſe, Mannheim. e 3 ee Zahn-Atelier Mosler 1, 5 gfeitestrasse& 1, 5. Künstliche Zähne u. Goebisse Kronen und Brückenarbeiten Jehmerzloses Tahuzieken und Plombieren. Billige Preise. 50050 ärz 1905. Reparaturen schnellstens. Am 6. März d. J. wird mit dem Austragen der Beorderun⸗ en und Paßnotizen in der Stadt Maunherin und in den Vororten Waldhof⸗Käferthal und Neckarau begonnen. 3514 Sämtliche Reſerviſten, Land⸗ we brleute J. und II. Aufge ois, ſowee alle Erſatzieſerviſten werden hierdurch augewieſen, geeigneie Vorkehrungen zu tireffen, daß ihre Mölitäk- bezw. Erſaßzreſerve⸗ Päſſe zu jeder Tageszeit den Soldaten, welche die Beorderun⸗ ad zꝛc. austragen, zugänglich ſind. Außerdem wird darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſämtliche Maunſchaften des Beurlaubten⸗ nandes den Weſſungen der vor⸗ erwähnten Soldaten, ſoweit ſich dieſelben aur das Aushändigen der Beorderungen ꝛc. beziehen, nachzukommen haben. Bezirksrkommando Mannheim. Bekauntmachung. Das Erlatzgeſchäft 1805 betreffend. Es wird hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis gebracht, daß ſich während der Dauer de Muſterung d. h. vom 9. März bis 5. April d. Is. die Ge⸗ ſchäftsräume der unterfertig⸗ ten Stelle im oberen Saal⸗ des Reſtaurants„Ballhaus“ (Schloß) befinden. 385 Manuheim, 6. März 1905. Der Civilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Aus⸗ hebungsbezirks Maunheim. Eppelsheimer. Bekanntmachung. Deu Hauſierhandel mit Gold⸗ u. Silbei waxen bete Nr, 33747 1I. Zuwiderhand lungen gegen die Beſterimmunge⸗ der 88 56 Ziffer 3 u. 420 Reichs⸗ gewerbeordnung geden Aulaß darauf hinzuweiſen daß der An kauf und das Feilhalten von Gold⸗ und Silberwaren, Bruch gold und Bruchſieber, ſowe Ta⸗ ſcheuuhren in Unherziehen von Haus zu Haus, guf Straßen und ſonſtigen öffentlichen Orten(ius⸗ beiondere auch Meſſen Märkten und Wiriſchaften) verboten und mit Geldſtraſe vis zu 150 Mar!: bezw Haft bis zu 4Wochen be⸗ droht iſt. Neben der Stiaie kann geeignetenfalls die Eutziehung jeglichen Hauſierſcheines verfugt werden. Hauſterer, auch die orlsanſäſ⸗ ſigen, werden hiermit neuerdings gewarni. Da er ahrungsgemäß im Wege dieſes unerlaubten Haufterban⸗ dels nicht ſelien auch der A ſatz von Gold⸗ und Silberwaren ſo⸗ wie von Taſchenuhren, welche auf ſtrafbaxe Weiſe erlangt wur⸗ den, verſucht wird, ſei hier nit auch das Publikum vor ſolchen Hauſierern gewarnt. Es werd erſucht, derartige Kau.⸗ angebote ſofort ſolange noch eine Feſinahme des Hauſterers mög⸗ lich in, der Polizei zur Anzeige zu bingen. 5608 Mannheim, 14. März 1905. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekauntmachung Einge angen und in Käfer⸗ thal, Luiſenſr. 18,(Hanf) un⸗ terge racht: 5667 Ein Spitzer, weiß, ſchwarzem Kope, mahnlich Maun eim, 16. März 1905. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Aufgebot. No. 2932. Der Rektor und Hil'sprediger H. Buchheiſtel in Seeſen a/Haärz hat beantragt, den verſchollenen Oberpoſſekretär Friedrich Dietrichs, zuletzt woynzaft in Maunherm, für tot zu erklären Der bezeichnete Verſchollene wird aufgeſordert, ſich ſpätenens uu dem auf 5668 Donnerstag, 28. Sept. 1905, vormittags 9 Uhr vor dem Gr A tsgerichte hier⸗ ſelbit— Sitzungsſgal G— an⸗ bergumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfaus die Todes⸗ erklarung erfolgen wird An Alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verſchollenen Ai erteilen vermögen, ergeht die Auſforderung, ſpäteſtens im Aui⸗ gebotsterſiine dem Gericht An⸗ zeige zu machen. Maunheim, 13. März 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Iyv: Mohr. Geldlsof. Geld! Gebe Vorſchuß bis zu Tar⸗ preiſen auf Mobel und Waren mellte ür zum Verſteigern übergeſen werden. Auch kaufe zeden Poſten Mobel, Pfandſcherne nüd Ware gegen 19538 BA π. MW. Arnold, Auktiongtor, A.. Deie bon 2285 Fehauntmachnng. 5 des 396 Vereinsregiſter. Zum Vereinsiegiſter Bd. I, .-Z. 35,„Evangeliſcher Männer⸗ und Jünglings⸗ Verein“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Max Schüſſelin, Stadtvikar in Mannheim, iſt als Vorſtand JVorſitzender), Peter Klos, Baumeiſter in Mannheim, als Vorſtandsſtellvertreter(II. Vor⸗ ſitzender) wiedergewählt. 5665 Mannheim, 16. März 1905 Großh. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Nr. 10678 1. In nächſir Zeit ſollen bei der hieſigen Berüis⸗ ſeuerwerr einige Stellen für Be⸗ rufsſeuerweyrleute mit einem An⸗ ſa gsgehait von monatlich 100 Mark zur Beſetzung gelangen. Bewerber, welche beim Militär gedien! und das 25 Lebensjahr noch nicht überſchritten haden, wollen ſich unter Vorlage ihrer Mititär apiere, Leumunds und ſonſtigen Zeugniſſe beim Brand⸗ neiſtel der Berufs euerwehr im ſtädt. Bauhof U 8, 1 me den. Bauhandwerker werden vor⸗ zugswe ſe berückſichtigt. Mannbeim, 13 März 1905. Bürgermeiſteramt: Ritter. 2009/78 Akkerverpachtung. Nachverzein nete Almend⸗ arundſtücke werden am Montag, 20. März 1905, vormittags 11 Uühr, auf dem Ytathaus in Nectarau öffentlich an den Meiſtoieten⸗ den verpachtet: Im Stollenwörth, Lagb.⸗ Nr. 11972, Los 72, 538 qm. In den Almen, Lagerb.⸗ Nr. 18801, Los 45, 466 qm Mannheim, 14. März 1905. Städt. Gutsverwaltung: Klebs. 2500½ Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 2747. Im Wege der Zwangsvollureckung ſoll das in Feudendeim belegene, im Grund⸗ buche von Feudenhelm, zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf die landrecht⸗ lche Güterne einſchaft zwiſchen Johannes Höfling, Bauun er⸗ ne mer in Keuden eim und deſſen Ehefrau Eliſe geb. Hecker ein⸗ getragene, nachſtehend beſchrie⸗ beuen Grundſtück am Dienstag, den 2 Mai 1905, vermit ags 9 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — uin Rathauſe zu Feudenheim verſteigert weiden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 21. Febrüar 1905 in das Grundbuch eingetragen worden. Vie 11 05 der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen die Gründſtücke betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht eruchtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ 12 zu machen, widrigenfälls ſie ei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und vei der Verteilung des Verſteige⸗ 0 dem Anſpruche läubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſiweilige Ein⸗ lellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Re k der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Ge⸗ genſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Feudenheim Band 13, Heft 7, Beſtandsver⸗ zeichniß J. Ord.-Z. 1, Lagerbuch⸗Nummer 1785, Flächeninhalt 14 ar Acker⸗ land im Waſſerbett, eſs. Ni⸗ 1784, adſs. Nr. 1786. Schätzung Mk. 1400. Mannbeim, den 11. Mirz 1905 Großh. Notartat IX. als Vollſtreckungsgericht. Breunig. 55687 * Laherplatz⸗Vexpachtung. Von deu ſtädt. Grundnück Egb. Nr. 420 an der Waldhof⸗ ſtraße wird am: Dienstag, den 21. März 1905, vormittags 11 uéhr ein Lagerpiatz von 10 ni Front nuf unſereim Bureau U2, 5 oſſentlich verpachlel. Manuheim, 14 März 1905. Städt. Gutsverwaltung: Krebs 30,000/177 Tüchtige Kleidermacherin einpſ. ſich eun u. gußer demcauſe Beitſtraße L4, part. zu verkaufen. Dabei ſind 28 ganze, gut er⸗ haltene und s zum Teil ange⸗ bohrte Rohre von je 4 m Länge mit Verbindungsſtücken, ferner 9 Rohrſtücke von.—3 30 m Länge; zuſammen ca. 140 lfd. m Rohr und 32 Verbindungsringe im Geiamtgewicht von eireg 47500 kg. Die fraglichen Rohre lagern au! unjerer Pumpſtation im Käferthaler Wald und können dort jederzeit beſichugt werden. Angebote erſuchen wir bis zum 28. März ds Is. verſchloſſen, mit entſprechender Auſſchrat an die unterzeichnete Stelle e nzu⸗ reichen. 30000/144 Mannheim, 1. Mär 1905. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke, Pichler Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 2528. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Maun⸗ heim belegene, im Grundbuche von Manüheim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Zimmermeiſters Peter Junkert in Maunhern eingetragene nach⸗ ſtehendbeſchriebene Grundnückam Freitag, den 12. Mai 1905, vormittags 9½, Uhr durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Denſträu en in Mannheim, B 4, 8— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt an 15. Febr. 1905 in das Grund⸗ duch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitterlungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück beireffen⸗ den Nachwerjungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſattet. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſteng im Verſteigerungsternune vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht glaub: haft zu machen, widrigenſalls ſie bei der Feſtuellung des geringſten Gebotes nicht bekückſichtigt und bei der Vertellung des Verſzeiger⸗ ungserlbſes dem Anſpiuche des Glaͤubigers und den übrigen Reſhten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung eutgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ uführen, widrigenſalls für das decht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 23, Blatt 14, Beſtandsver⸗ zetchnis I. 55699 Ordn.⸗Zabl 1, Lagerbuch⸗Nr. 352 b, 4 ar 68 qm Hofraite; Riedfeldſtraße No, 36. Auf der Hofraite eht: a) ein vierllocktges Wo nhaus mit T⸗Eiſen und öſöcktg. Treppenhaus⸗ vorbau; b) ein 4ſtöck. Seitenbau links; e) ein ein öckiger Quer bau als Werkſtatt, eſs. Lg ⸗Nr. 352a, aſs. Lgb. Nr. 352e, 352d. Schätzung M. 85000.— Mannbeim, 10 Marz 1905. Großh. Notariat III: als Vollſtreckungsgericht Dr Elſaſſer. Südweſtdeutſch⸗Schweizer. Güterberkehr. Aut 1. April l. Is. tritt das Tarifheft 14 euthaltend den Aus⸗ nahmetarif Nr. 6 für Dünge⸗ mittel und Rohwaterialien zur Kunſtdüngerſabrikation in Kraft, durch welches die Frachtſätze der Ausnahmetariie Nr 18 und 13a (für Düngemittel) der früheren ſüdweſtdeulſ teſchweizeriſchen Ta⸗ rifefte IA, IB, II A, II B, IIC, IID, UF und Ud au⸗gehoben und erſetzt werden. Das neue Tarifheft, das gegenüber den ſeitherigen Frachtſäzen Ermäßi⸗ gungen auweiſt, kann zuln Pieiſe von 50 Pig, von den be⸗ teiligten Verwallungen und von unſerem Verkehrsburean bezogen werden. 55715 Karlsruhe, 15. März 1905. Nameus der beteiligten Verwal⸗ tungen: Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Gaus⸗Tauſch. Ich ſuche 1 neues Hus, gut renn mit 120 ꝗm Hof, geg. freies Baugelände g. d. Lande, evt. a, geg. rent Haus i. d. Stadt umzutauſchen. Offerl. unt. Nr. 665 an die Exped. dſs. Blis. Tüllgardinen aller Art werden tadellos geréinigt, eteme gelürbt und appretiert. Fürberef Ed. Printz. is n Seckenheimerstrasse 8. a8. der Gemeinde Seckenheim mit Rheinan. Eigentümer Katholiſches Bürgerbofvital.— Veran.wortlicher Revakteur: Franz Kircher. Dr. H. Haas'ſche Buchdrackeret G. m. b. H beton. Keller *.