— — Zadiſche Volkszeitung. Abonnement: 90 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerates Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim““, Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktia:nngn Expeditioa:nnn 8 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 34¹ Nr. 130. Samstag, 18. März 1905. (1. Mittagblatt.) Die Debatten über den Reichskanzleretat. (Von unſerem Korreſpondenten.) )(Berlin, 17. März. Ein wenig lau und ein wenig temperamentlos hatte am Mittwoch die Ausſprache über den Reichskanzleretat begonnen. Das Haus war leer, die Tribünen wenig beſucht; die langen Wochen ſozialpolitiſcher Plaudereien hatten offenſichtlich auf das in dieſen Zeitläuften ohnehin nicht ſonderlich rege parla⸗ mentariſche Intereſſe geradezu erkältend gewirkt. Immerhin gab es Leute, die ſich von der Debatte etwas wie eine Senſation erwarteten. Man war ja, zumal nachdem man den heroi⸗ ſchen Entſchluß zur„Kontingentierung“ der Redereien gefaßt hatte, im Großen und Ganzen zu dem Herrn Reichskanzler gnä⸗ dig geweſen; aber über 7 Reſolutionen war man ſich ſchließlich doch noch in aller Eile einig geworden und der dritten von dieſen war man geneigt, für den Verlauf der Erörterungen eine be⸗ ſondere Bedeutung beizumeſſen. Sie rührte(wie die Mehrzahl der Reſolutionen) von der äußerſten Linken her und verlangte kinen Geſetzentwurf, der eine„wirkſame politiſche und bud⸗ getrechtliche Verantwortung des Reichskanzlers“ feſtſtellen ſollte, und nun meinte man: über das Kapitel„Miniſterverantwort⸗ lichkeit“, darüber ſich in der Aera der impulſiven Kaiſertele⸗ gramme ja in der Tat mancherlei ſagen ließe, würde eine ausgiebige und vielleicht auch prickelnde Erörterung anheben. Aber es begab ſich, was hier unter dem wechſelnden Mond ſich ſo oft zu begeben pflegt: es kam wieder einmal anders. Der etſte Tag hatte, wie geſagt, im Zeichen der Langeweile begonnen und die Debatte war in ihm zerflattert; von einem war man zum anderen geraten und ſchließlich vom hundertſten ins tau⸗ ſendſte. Von dem gewiß nicht einfach mit ſtaatsrechtlichen Konſtruktionen abzuweiſenden Verlangen der Elſaß⸗Lothringer nach der Erhöhung zum Bundesſtaat und einer ordnungs⸗ mäßigen Vertretung im Bundestage zu der alten ſozialdemo⸗ kratiſchen Scherzfrage:„Wie denken Sie über Ruß⸗ lande?“ Von der preußiſchen Ausweiſungspraxis und dem preußiſch⸗bayeriſchen Auslieferungsvertrag mit Rußland zur Polenpolitik und dem preußiſchen Anſiedlungsgeſetz. Und ſchließlich las uns Graf Reventlo w, der neuerdings, wenn zuch nicht gerade mit Erfolg, Gobineau ſtudiert haben muß, ein Kolleg über Raſſenprobleme und verſicherte, was die Alldeut⸗ ſchen ſtrengſter Obſervanz ſchon vor Jahresfriſt mit einigem Gekäuſch behauptet hatten: daß wir in Marokko ganz unge⸗ wöhnlich über den Löffel barbiert worden ſeien und deutſche Intereſſen preisgegeben hätten. Auf alle dieſe buntgemiſchten Vorwürfe wurde vom Regierungstiſche bereitwilligſt geantwor⸗ jet. Graf Poſadowsky, der Unermübliche, ſprach; der nicht ſonderlich betedte Freiherr v. Richthofen krat zweimal in Aktion und det Konzler ſelbſt griff gar dreimal in die Dehatte. Und doch ging die Ausſprache ergebnislos aus wie die Proto⸗ kolle der bergbaulichen Unterſuchungskommiſſion; man wurde nicht kalt und nicht warm; die Diskuſſion zerflatterte. Erſt geſtern kam Stimmung in die Debatte; aber nicht etwa bb des ſozialdemokratiſchen Verlangens nach verſtärkter Reichs⸗ kanzlerverantwortlichkeit. Das brachte heute zu ſtark vorgerück⸗ ſer Stunde Herr Wolfgang Heine vor und da war alle Stim⸗ mung bereits wieder verflogen; ſelbſt dieſem in der Form faſt immer geſchmackvollen Redner, dem manche glückliche und wirk⸗ ſame Pointen zuzuſtrömen pflegen, hörte nur noch die Corona der Genoſſen zu; als hinterher, mit rieſigen Aktenbündeln beſchwert, der fürchterliche Arthur Stadthagen die Tribüne beſtieg, begannen ſelbſt die ſich zu verflüchtigen. Aber für eine Weile wat das hohe Haus heute wirklich in Stimmung geweſen und ein Stündchen hindurch hatte man auch die Empfindung gehabt, als ob der Reichstag einen großen Tag begehe. Drücken wir es vorſichtiger aus: Der Reichskanzler hatte einen großen— noch vorſichtiger: einen guten Tag. Herr Bebel hatte die Debatte mit einer Rede eröffnet, in der er in anderthalb Stunden laut und lärmend wiederholte, was geſtern Herr v. Vollmar in erheblich kürzerer Zeit(für ſozial⸗ demokratiſche Verhältniſſe, verſteht ſich) weit beſſer geſagt hatte: daß wir Rußland gegenüber Schergendienſte leiſteten. Da erhob ſich der Kanzler, obwohl ihm erſt geſtern Graf Reventlow von der Höhe ſeiner vielgewandelten Erkenntnis das häufige Antworten auf ſozialdemokratiſche Angriffe verwieſen hatte. In der Tat ſprach der Kanzler auch zuerſt über die oſtmärkiſchen Dinge, die am Schluß der geſtrigen Sitzungen der Abgeordnete v. Ehrzanowski mit einem ſtürmiſch aus dem Innern empor⸗ drängenden Haß berührk hatte. Graf Bülow behandelte die Frage mit der Würde und der nachdrücklichen Entſchiedenheit, die wir an ihm in dieſen Stücken ſeit dem Beginn ſeiner preußiſchen Miniſterpräſidentſchaft gewöhnt ſind. Dann wandte er ſich Herrn Bebel zu und wie ſpielend gelang es ihm, den greiſen Hitzkopf zu meiſtern. Wer mit kühler Ironie und ausgeſuchter Höflichkeit ficht, iſt dem ſtürmiſchen Draufgänger eben allemal überlegen. Auch ſachlich war der Kanzler in allem weſentlichen im t. Gewiß ſoll der„aufgeklärte Menſch“ in der Politik nur dafür ſorgen, daß die Sicherheit und Wohl⸗ fahrt des eigenen Landes nicht gefährdet werde und ohne Frage gehen uns die Gebreſte des Zarenreiches und ſeine inneren Zuckungen nicht das geringſte an. Die Toten mögen ihre Toten begraben und die Ruſſen gefälligſt ihre Ruſſen. Es war auch ſehr fein und es beweiſt, wie hoch Graf Bülow über dem Durchſchnitt des preußiſchen Militär⸗ und Beamtenadels ſteht, dem jede pſychologiſche Betrachtungsweiſe zumeiſt weitab zu liegen pflegt— wenn der Kanzler legitimiſtiſche und revo⸗ lutionare Sünden einander gleichſetzte und die heilige Allianz genau ſo verurteilte wie das ſozialdemokratiſche Beſtreben vom Tage, im Reiche des weißen Zaren einmal„kundibus“ nach dem Rechten zu ſehen. Die Ausführungen des Herrn Reichs⸗ kanzlers wären völlig einwandsfrei geweſen, wenn es ihm gleichzeitig gelungen wäre darzutun, daß bei den Vorgängen, die zur Einleitung des Königsberger Prozeſſes führten, auch nicht die geringſten Anklänge an die mit Recht von ihm ver⸗ urteilten Ideen der heiligen Allianz vorgelegen hätten. Das aber— es iſt ſchade darum— gelang dem Grafen Bülow auch heute Richt. Indeß geben wir zu, daß über dies Thema nachgerade genug geredet worden ſei; ein zweiter Königsberger Prozeß wird vermutlich in Preußen nicht wieder möglich ſein. Zu Ende gegangen iſt die Debatte übrigens auch geſtern noch nicht und ſein Gehalt hat der Kanzler noch immer nicht zugebilligt erhallen. Aber daß man ſeiner Führung der Reichs⸗ geſchäfte vetträut, ward ihm vorgeſtern und geſtern von ver⸗ ſchiedenen Seiten verſichert. Für die nationalliberale Partei at dies der Abgeordnete Heyl zu Herrn Zheim in einer Rede, durch die leiſe, ganz leiſe die perſönlichen Schmerzen ſüd⸗ deutſcher Patrioten klangen. So iſt man ſich eigentlich voll⸗ kommen einig; geredet aber muß trotzdem auch morgen n werden. Was helfen in dieſem Reichstage der Bebel und Stadthagen die guten Vorſätze der„Kontingentierung“!“.. politische IUlebersſeht. Maunheim, 18. März 1905. Zur Reform der Handelskammer⸗Berichte macht in der letzten Nummer des„Plutußt(Herausgeber Georg Bernhard) Richard Calwer beachtenswerte Vorſchläge. Er empfiehlt, die Branchen⸗Berichterſtatter zu detaillierter Aeuße⸗ rung heranzuziehen, und ſtellt als eine Art ſtatiſtiſches Gerippe folgende Punkte auf: 1. Anzahl der Betriebe(Kataſter den Gewerbeaufſichtsbeamten oder der Berufsgenoſſenſchaften). 2, Zahl und Angabe der größeren Neugründungen(Handels⸗ tegiſter). 3. Rentabilität der Aktienbetriebe(Bilanzen). 4. Zah“ der beſchäftigten Arbeiter(Kataſter der Gewerbeaufſicht oder den Berufsgenoffenſchaften). 5. Ausbezahlte Lohnſummen(Lohn⸗ nachweiſungen der Berufsgenoſſenſchaften). 6. und 7. Einfuhr von Rohſtoffen, Ausfuhr von Rohſtoffen(Verkehrsſtatiſtikdſ). ö 8. und 9. Preisbewegung der Rohſtoffe, Preisbewegung der Fabrikate(Notierungen der für den Bezirk und das betr. Ge⸗ werbe maßgebenden Märkte). 10. und 11. Einfuhr von Fabri⸗ katen, Ausfuhr von Fabrikaten(Verkehrsſtatiſtit). 9275 Das Kaiſertelegramm an den 1. Deutſchen Studenteutag Aus dem Umſtand, daß die Antwort des Kaiſers auf den Giſenacher Huldigungsgruß des Verbandes deutſcher Hoch⸗ ffſch Bureau erſt mit der Wendung:„Jcg hoffe, daß ihr Studentten veröffentlicht und dies alsbald in: „Ich hoffe, daß unſere Studenten.. berichtigt wurde, will die⸗ „Rh. Weſtf..“ entnehmen, es ſei„einmal unzbweideutig feſtgeſtellt, daß kaiſerliche Depeſchen auch noch nach ihrer Veröffentlichung an irgend einer Stelle zenſuriert werden.“ Dieſe Deutung iſt, ſo ſchreibt die„S..⸗K.“, recht wet hergeholt. Das laiſerliche Telegramm enthielt von Anfang en die Faſſung„unſere Studenten“. Von einer nachträglichen Aen⸗ derung kann alſo keine Rede ſein. Die erſte Meldung des Wolffſchen Bureaus beruhte nicht auf dem authentiſchen Wortlaut, ſondern, wie angegeben war, auf dem Bericht eines Eiſenacher Blattes. Aus dieſer Zeitung war das Telegramm durch Fernſprecher mit der Wendung „die Studenten“ an die Wolffſche Zentrale nach Berlin gegeben und beim Telephonieren das„die“ in„ihr“ verhört worden. Auf Grund des authentiſchen Textes wurde dann der Irrtum berichtigt. Dies der einfache Sachverhalt, Der Fall Brülingen. Als der Fall Fameck bekannt wurde,— ſo ſchreibt die„Str. Poſt“— hielt man ihn für den Höhepunkt ſeiner Art. Der Falls Langenberg aber übertraf ihn noch. Aber der Fall Brülingen iſt noch ſchlimmer! Man bergegenwärtige ſich nur den Sachverhaltz Ein Kind von 5 Monaten, Sohn eines proteſtantiſchen Vaters und holiſchen Mutter, ſtirbt, nachdem es von ſeinem katholi⸗ einer ka Die graue Straße.“) Roman von Margarete Böhme. 89(Jortſetzung.) Nachdruck verboten. „Das iſt Norg.“ „Ach, das iſt ja ein entzückender Käfer!“ rief dieſe.„Neizend! Reizend! Ei, mit der kann man ja Staat machen. Die muß nach Berlin, um ihr Glück zu machen Die will ich ſchon gut unterbringen! Solch ſchönes Mädchen, und ſie hat ſo was Nettes im Geſicht, ſo was Liebes. Wirklich reizend!“ „Leider hat Nora ſchon Bekanntſchaft. „So? Wen denn?“ „Einen Journaliſten— einen von der Redaktion der„Volks⸗ zeitung! Er iſt ein ganz leerer, loſer Menſch, der ihr gar nichts bieten kann, gar nichts. Ich bin ſehr dagegen. Aber was kann man tun. Sie will ihn, und da er im Januar nach Berlin macht, will ſie auch hin. Wie das ſo iſt.“ „O, ſie wird ſich ſchon noch bedenken,“ meinte Doktor.„Gott, was ſagt ſo'n kleines Verhältnis! Ich flott, als ich jung war. Wenn ich noch ſagen ſollte, Bräutigame ich als Mädchen gehabt habe, da iſt rein den weg. Und es iſt ganz recht ſo. Die Mädel ſollen ihr Leben genießen; wenn ſie erſt mal n Mann haben, da iſt die beſte Zeit doch weg. Ich habe mir in der Hinſicht nichts abgehn laſſen, Du wärſt freilich anders, immer ſo eruſt und gehaltvollsn Na, und was haſte denn rausgeholt mit Deinem Gemüt und Deiner inneren Tiefe? Gar nichts. Nicht einmal'n Fond von ſo recht luſtigen, ſchönen Erinnerungen, was doch eigentlich das Beſte vom die Frau war auch wie viel das Ende *) Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die Zeitung bis zum 1. April gratiss und den Anfang des Romans koſtenlos nach⸗ geliefert. 9 Wotk, die Jugend und der goldene Leichtſinn! In meiner Villa im Grunewald iſt es wohl ſchön, aber in der Bäckergaſſe war's eigentlich damals doch noch ſchnes ach war das ſchön!“ Sie drückte beide Hände gegen die Bruſt, und über das völle hübſche Geſicht ſprangen helle Lſchter und ſetzten ſich in den Wangen und Kinngrübchen feſt.„Du haſt mich manch⸗ mal gewarnt: Mine, Mine, wenn's nur gut geht7 Siehſte, es iſt gut gegangen. Soen nichtsnutziges Has kommt immer noch eher zum Kohl als ne brave Kuhh Gieb acht, Deine Norg bring ich fein an den Mann. Wir verkehren nur in den erſten Kreifen, ſogar'in paar Gräfinnen kommen zu mir.“ „Herrjeh! Kommſt Du da deun zwiſchen den hohen Herrſchaften gut zurecht, Mine?“ „O ja, das geht. zöſiſch ſprechen gelernt. Leben iſt. Ach Man gewöhnt ſich. Ich hab ſogar fran⸗ Ich denke manchmal, wenn Onkel und Tante Kuckuck mal aufſtänden Am liebſten ſchwatz' ich eben alleweil doch noch, wie mir der Schnabel gewachſen iſt. Sieh mal, das tut mir ordentlich wohl, daß ich mal mtit Dir von alten Zeiten und von der Bäckergaſſe plaudern kann. „Mir auch,“ ſagte Frau Helene, und die koiden Freundinnen bertieften ſich in Reminiszenzen, bis die Uhr halb acht ſchlug, und Frau Wilhelmine aufſprang. „Jetzt muß ich aber fort. Sonntag komme ich noch mal wieder und lerne Deine Töchter kennen.“ Die beiden Frauen umarmten einander. „Auf Wiederſehen, Mitie, und tauſend Dank far Deinen lieben Befuch!“ „Bis Sonntag! Auf Wiederſehenl“ Frau Langen geleitete ihren Beſuch bis zur Tür und kehrte damt in die Arbeitsſtube zurück, wo nur noch zwei Mädchen, die einer notwenigen Arbeit wegen Ueberſtunden machten, an ihren Maſchinen ſaßen. Durch eine offene Tür blickte man in das ſauber aufgeräumte kleine Wohnzimmer, in dem Marianne der „Abendbrottiſch deckte. Frau Helene ging wie im Traum umher, hob mechaniſch eine halbfertige Taille vom Tiſch auf, kramte zwiſchen einem aufgeſta⸗ pelten Berge bon Beſatzſtoffen umher und antwortete kaum auf eine an ſie gerichtete Frage. Der Beſuch hatte ſie ganz aus dem Gleichgewicht gebracht. Um acht Uhr gingen die Mädchen. Nora. Die Direktrice war bei Bekannten eingeladen; und Töchter ſaßen allein am Tiſche beim Abendeſſen. Die Schweſtern ähnelten einander wenig. Entſchieden war Nora die Schöners. Sie ſah ſehr elegant aus in dem ſchlichten blauen Cheviotkleid, das, glatt anliegend, ihre feinen Körper⸗ formen zur Geltung brachte. Das ſchmale, wachszarte Geſicht wurde kleidſam umrahmt von welligem, hochgebauſchtem, tief⸗ in Haar. Marianne war blond und keine beſtechende it von der Art Noras. Ihre feinen, markanten Zügs wollten läugere Zeit ſtudiert ſein, ehe ſie ihre intimen Reize ent⸗ hüllten. Vielleicht ſagten ſie dem aufmerkſamen Beobachter danm mehr als das ſchöne glatte Geſicht der Füngeren; die ſtahlgrauen Augen blickten kühl und prüfend, und um die Lippen lag ein gans leichter Sarkasmus, der den Zügen ein eigenartiges, aber nicht unſympathiſches Gepräge gab. Die Mutter erzählte von dem unerwarteten Beſuch ihrer Jugendfreundin, von Mine Kuckuck, die ſo reich geworden war, daß ſie ſelber nicht wußte, was ſie mit ihrem himmelvielen aufangen ſollte. Und ſie ſprach in konfuſem Durcheinander von Epiſoden ihrer gemeinſamen Mädchenjahre und von Chinchilla⸗ jacken zu viertauſend und von Tuchkleidern zu ſechshundert Marks dieſer Beſuch war wirklich wie ein bunter phantaſtiſcher Märchen⸗ traum in das graue, öde Einerlei ihres Lebens gefallen. Die Mädchen hörten mit geteilter Aufmerkſamkeit zu. Doktor Lerchen kommt nachher noch auf ein Stündchen, ſagte Nora, als die Mutter eine Pauſe machte. „Heute Abend noch?“ rief Frau Langen ungehalten,„w haben noch ſo viel zu tun! An den drei Kleidern, die morge abgeliefert werden ſollen, iſt noch eine Maſſe Kleinigleiten 8 machen. Bis 12 Uhr haben wir noch Arbeit daran. Bald danach kam auch Mutter ſch Sete Seneral⸗Auzeiger. Mannherm, 18. März. Ichen Großvater die Roktaufe erhalten hat, und wird im Erb⸗ Hegräbnis ſeiner katholtſchen Großeltern auf den zütholiſchen Teile des Friedhofes beigeſetzt, Deshalb ift der Kirchhof ſeit Jahren äinterdigiert. Wie unter ſolchen Verhültniſſen die Interdizie⸗ Kung des Kirchhofes erfolgen und von biſchöflichen Behörden jahre⸗ jang aufrecht erhalten werden konnte, das iſt— wie eine Aeußerung des Abg. Wettarle beweit ſelbſt für katholiſche Prieſter unere Aärlich, —3— Deutſcher Reichstag. (163. Sitzung. Schluß.) w. Berlin, 17. Mär; Spahn(3tr.) meint die Kontrollſtationen bewährten ſich gut. Weiter bemerkt Redner dem Reichskanzler, daß die Polen den Streit nicht angefangen haben, ſondern die preußiſche Verwaltung. Wir kommen auch darüber nicht hinweg, daß das Anſiedelungsgeſetz Linen Eingriff in das Privatrecht bedeutet. Bernſtein(Soz.) führt aus: Die Verſchuldung Rußlands erreichte eine ſolche Höhe, daß der Staatsbankerott ſchon heute un⸗ abwendbar iſt. Die Berliner Hochfinanz ſuchte den Stand der Ruſ⸗ ſen künſtlich hochzuhalten. Es iſt verbreitet worden, die Regierung ſtehe hinter der Hochfinanz. Er frage wie es damit ſtehe. Die Maſſenſchlächtereien machen den Zaren zum Verbrecher.(Der Red⸗ ner wird zur Ordnung gerufen). Reichskanzler Graf Bülow erklärt, es ſei richtig, daß vor einiger Zeit eine ruſſiſche Anleihe in Berlin aufgenommen worden ſei; daß deutſche Banken an der Unterbringung auch beteiligt ſeien, ſei auch richtig. Daß deutſche Kapitaliſten es für vorteilhaft fanden, ihr Geld in ruſſiſchen Werten anzulegen, das war aber reine Pri⸗ vatſache. Bei den guten gegenwärtigen Beziehungen zu Rußland liege für die deutſche Regierung keine Veranlaſſung vor, der ruſſi⸗ ſchen Anleihe entgegenzuarbeiten und eine ſolche in Deutſchland zu verhindern.(Hört! hört! bei den Soz.) Wenn die Japaner beab⸗ fichtigen, bei uns eine Anleihe aufzunehmen, würden wir ihnen auch keine Schwierigleiten bereiten. Eine ſolche Beſorgnis, wie ſie Bis⸗ marck vor 20 Jahren hatte, daß das von Rußland aufgenommene Geld für Rüſtungen gegen Deutſchland verwandt werden ſolle, beſteht heute nicht mehr. Uebrigens billigte auch Bismarck bei Beginn des ruſſiſch⸗türkiſchen Krieges eine Anleihe in Deutſchland und 1884 oder 1885 ließ er offtziös die ruſſiſche Anleihe in Deutſchland empfehlen. Als Bismarck der ruſſiſchen Anleihe in Deutſchland entgegentrat und ein Berlinerglatt ſchrieb, vielleicht würden dieguſſen bald wieder bon der Regierung empfohlen, da ſchrieb Bismarck an den Rand des Ar⸗ kikels:„Natürlich, je nach Bebürfnis.(Heiterkeit). Bernſtein ſei lebhaft bemüht, die Stimmung für ruſſiſche Werte flau zu machen. Ex, Bülow, wiſſe nicht wie weit ſeine, Bernſteins, Aeußerungen die Börſe beeinfluſſen werden. Daß die ruſſiſchen Werte ſich bis jetzt gehalten haben erkläre ſich daraus, daß die große Mehrheit der In⸗ haber von Ruſſen in Deutſchland größeres Vertrauen in die wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe und in die Zukunft Rußlands ſetzten als die Sozialdemokraten, ſodaß ſie vorziehen die Werte zu behalten, als ſie zu verſchleudern. Sodann erörtert Graf Bülow anknüpfend an die Bemerkungen Spahns nochmals die Oſtmarken⸗ politik der Regierung. Er betont entſchieden, daß ſie ſich gegen die großpolniſche Agitation richte, aber nicht konfeſſionelle Zwecke ver⸗ folge, in leiner Weiſe gegen den Katholizismus.(Beifall.) Die weitere Debatte behandelt die Polenpolitik. An derſelben beteiligten ſich Tiedemann(Reichspartei), Miel z inski (Pole), Büſing(natl.) Haaſe(Soz.) und Oldenburg Konſ.). Letzterer erklärt: wir ſind mit der Polenpolitik der Re⸗ gierung einverſtanden. Was Rußland angeht, ſo meinen wir, die Knochen eines preußiſchen Grenadiers ſollen nur für deutſche Ehre und deutſche Intereſſen aufgewendet werden. Graf Poſadowsky weiſt nochmals die Beſchwerden zurück Ldund erklärt der Entwurf betr. die Abänderung des Staatsangehörig⸗ keitsgeſetzes liege in ſeinem Schreibtiſche, aber ſoweit, wie die So⸗ gialdemokraten wollen, können wir nicht gehen, ohne mit anderen Mächten zu kollidieren. Spahn(Ztr.) betont, das Gefühl religiöſer Verfolgung ſei Kicht abzuleugnen. Jagdzewski führt aus, man habe ſtufenweiſe die den Polen garantierten Rechte in Geſetzgebung und Verwaltung abgebröckelt. Gröber(Ztr.) bedauert, daß die Regierung ſeine Reſolution ablehne. SGraf Bülow tritt den Ausführungen der Abg. Mielzynski und Jagdzewski entgegen. Gewiſſe Annäherungsverfſuche der pol⸗ niſchen Fraktion an die preußiſche Regierung ſeien, wie er glaube, nicht aus beſtem Herzen hervorgegangen. Jazdzewsky erinnerte an den Kulturkampf. In dieſer Richtung können unſere katholiſchen Mitbürger keine Beſchwerde mehr erheben(Widerſpruch im Zentr.) Aber die polniſche katholiſche Bevölkerung hat trotz des Anſiedelungs⸗ geſetzes im Verhältnis zur deutſch⸗evangeliſchen zugenommen. Des⸗ halb werden die Staatsregierung und ich auch ferner die Deutſchen im Oſten mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln ſchützen.(Beifall.) Hierauf werden die Reſolutionen Spahn, Gröber und Albrecht angenommen und der Reſt des Etats erledigt. Es folgt der Etat des Auswärtigen Amts. Gickhoff(Freiſ. Vpt.) führt Beſchwerde über die Vebor⸗ Zugung Krupps vor Ehrhardt. „Du und Marfanne—— Ich derderbe nicht mehr die Augen bei der Lichtnäherei. Wenn ich von morgens neun bis abends acht in der Redaktion arbeite, meine ich meine Schuldigkeit getan zu haben. Ich kann mich dann nicht noch bei der Näherei anſpannen. Das würde meine Nerben ganz herunter⸗ ringen.“ „Wir werden die fagte Marianne gelaſſen. paar Kleinigkeiten ſchon allein ſchafſen,“ „Ich mache mir nichts daraus, eine Stunde länger zu ſitzen. Aber ich verſtehe nicht, was Lerchen heute noch hier will.“ „Endlich einmal Klarheit in die Sache bringen krief Nora aufgeregt.„Alle Welt weiß, daß wir einander gern Faben. Und immer ſo herumlaufen, nicht Fiſch noch Fleiſch, das iſt auch nicht angenehm und bringt mich höchſtens ins Gerede „Na, aber ſpät abendds „Ja, du lieber Himmel, das ift Mama ungeſtört zu ſprechen iſt. Salon, die Tür geht ja wie im Poſthauſe den ganzen Tag, und er in der Stube wird meiſt noch mitgenäht. In der Küche kann Mama doch keinen Bewerber um meine Hand empfangen dDu ſollſt Dich überhaupt noch nicht verloben, Norg, Du biſt noch viel zu jung, um Dich ſchon zu binden „Meinſt Du, Mamas Du haſt doch auch ſchon mit neungehn Jahren geheiratet-—“ „Ja, das habe ich.. Weil ich eben ſolch ein dummes, eigen⸗ finniges, verliebtes Ding wie Du war! Weil ich auch auf keine ver⸗ Künftigen Vorſtellungen ſeitens meiner Eltern hören wollte,“ rief rau Helene, und ihre Augen waren plötzlich kohlſchwarz vor zor⸗ iger Erregung,„und wie iſt es uns ergangen? Ich hab' meinen Troß ausgezahlt bekommen Was ich durchgemacht habe, das ht ja ſchon auf keine Kuhhaut mehr zu ſchreiben. Der Himmel bewahre Euch vor einem ähnlichen Schickſa! Sie verſtummte unvermittelt. Eine rote Glut brannte auf Will erl“ doch die einzige Zeit, wo Tagsüber ſitzen die Damen im militäriſche Dien ſtzeit in der vom Senat beſchloſſenen Dahkem(Atr.) wünſcht Anwendung des Geſetes pelr. den Erwerb urd Verkuſt der Stautsangehörigkeit. FIrhr. v. Richthofen bemerkt, ein ſolcher Geſetzentwurs gehe dem Reichstage noch in dieſer Seſſion zu. Für autslandinhe ferungen komme es darauf an, daß eine inländiſche Firma ſie e halte. Welche, das ſei gleichgültig. Am beſten wäre es, wenn Krupp und Erhardt für die Lieferungen an das Ausland ſich irgendwie ver⸗ ſtändigten. Der Rebner ſtellt dann die von Rebentlow ange⸗ führten Fälle richtig, bei denen Deutſche von auswäktigen Regier⸗ Ungen benachteiligt worden ſein ſollten. Bollmar(Soz.) nimmt Krupp gegen Erhardt in Schutz. Eickhoff(Frſ. Bpt.) verwahrt ſich dagegen, Angriffe gegen Kruppb gemacht zu haben und erklärt nur auf die Schaffung einer geſunden Konkurrenz hinzuzielen. Der Titel Staatsſekretär wird bewilligt, ebenſo ohne weitere Er⸗ böpterung der Reſt des Etats nach dem Vorſchlage der Budgetkom⸗ miſſion, die Anträge für je einen Kolonialbeirat bei den kaiſerlichen Botſchaften in London und Paris M. 35 000 unter den fortdauern⸗ den Ausgaben des ordentlichen Etats gzu ſtreichen und für den Krlonialbeirat bei der kaiſerlichen Botſchaft in London 18 000 M. bei den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats einzuſtellen. Um 7½ Uhr bertagt ſich das Haus auf morgen Uhr: Kolonial⸗ Gtat. *** * Berlin, 17. März. Die Toleranzkommiſ⸗ ſion des Reichstages nahm die§§ 5 und 6 des Ini⸗ tiativantrages unverändert an. Abſatz 2 des§ 7wird auf Antrag Schrader wie folgt abgeändert: Beim Inkrafttreten des Geſetzes beſtehende auf beſonderem Rechtstitel beruhende Leiſtungen die auf gewiſſen Grundſtücken zu leiſten ſind, werden von der Austrittserklärung nicht berührt. Hierauf wird 6 8 unverändert genehmigt. *Berlin, 17. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstages nahm die Reſolution Körſten an, nach der im Jahre 1906 das Gehalt von Mk. 1900 bis Mk. 3200 für die Beamten an den Unteroffizierſchulen einzuſtellen ſſt, nachdem ſich Staatsſekretär von Stengel damit einver⸗ ſtanden erklärte. Die Kommifſion bewilligte dann eine Reihe von Kapiteln des Artillerie⸗ und Waffenweſens und vertagte ſich auf Dienstag. oe. Müllheim, 17. März. Die Budgetkom⸗ miſſion des Reichstags hat die Errichkung einer Garniſon in Müllheim genehmigt. Deutsches Reſeh. * Mannheim, 18. März.(Beri chtigung.) Im Leitartikel des geſtrigen Abendblattes muß es in der 2. Spalte, Zeile 4 von unten ſtatt überſichtlich heißen„unüberſichtlich“. Aus dem Zu⸗ ſammenhang iſt übrigens der Fehler leicht zu erkennen. *Stuttgart, 17. März.(o. Mittnachts 80. Geburts⸗ tag.) Heute vormittag begab ſich dem„Schw. Merk.“ zufolge der König nach Friedrichshafen, um dem früheren Miniſterpräſidenten b. Mittnacht zu deſſen heutigem 80. Geburtstage perſönlich ſeine Glückwünſche zu überbringen. Der Reichskanzler hat telegraphiſch feine Glückwünſche ausgedrückt, ebenſo der baheriſche Miniſterpräſt⸗ dent v. Podewils. Berlin, 17. März.(Der Kaiſer) begab ſich heute Abend zu einem Diner bei dem franzöſiſchen Botſchafter Bihourd. —(Die erledigten Oberlandesgerichts⸗ präſidentenſtellen.) Gegenüber verſchiedenen Zeitungs⸗ meldungen iſt die„Nordd. Allg. Ztg.“ in der Lage feſtzuſtellen, daß eine Entſcheidung über die Neubeſetzung der zur Erledigung ge⸗ langenden Oberlandesgerichtspräfidentenſtellen bisher nicht getroffen worden iſt. — UÜAnläßlich der Vermählung des Kron⸗ prinzen) ſoll eine Medaille geprägt werden, die die Bildniſſe des Kronprinzen und der Herzogin Cäcilie zeigt. —(Das preußiſche Abgeordnetenhaus) hat heute die 3. Etatberatung fortgeſetzt und den Etat der Handels⸗ und Gewerbeverwaltung, der Eiſenbahn⸗Verwaltung, des Herrenhauſes und des Abgeordnetenhauſes bewilligt. Morgen Fortſetzung und zweite Beratung des Staatsvertrages mit Bremen. Braunſchweig, 17. März.(Der Prin zregent) verlieh dem Staatsſekretär Grafen Poſadowsky das Grbßkreug des Ordens Heinrichs des Löwen, ANusland. *Frankreich.(Die Deputiertenkammer) nahm mit 519 gegen 32 Stimmen die Vorlage betr. die s weifährige 5— Faſſung an. Ferner ſetzte die Kammer den Beginnm der Verhund⸗ lungen iiber die Trennung von Kirche und Stagt Arkt 337 gegen 245 Stimmen auf nächſten Dienstag feſl. Die Verhand⸗ lungen beginnen mit der Diskuſſion mehrerer präjudieller Vor⸗ anträge. Darunter befindet ſich auch ein Ankrag auf Ver gung nach den Neuwahlen im nächſten Jahre, ſowie ein Antrag auf Eröffnung von Vorverhandlungen mit dem Vatikan. Erſt nach Ablehnung dieſer Anträge kann alsdann die Generaldebatte über die Vorlage der Regierung ſelbſt beginnen, wozu ſich bis geſtern abend bereits 68 Redner einſchreiben ließen. (Der Pſychiater Dr. Garntier), Chefarzt der Pariſer Polizeipräfektur, iſt geſtern plötzlich geſtorben. Garnier war mit Prof. Magnan als Experte über den G eiſtes⸗ 8 uſtand der Prinzeſſin Luiſe von Kobur g beſtellt und ſollte in den nächſten Tagen ſein Gutachten abliefern. Großbritannien.(Unterhaus.) Das Geſetz betr. die Ein⸗ führung des achtſtündigen Arbeitsta ges für die in Kohlenbergwerken beſchäftigten Perſonen unter 18 Jahren wurde an zweiter Leſung mit 190 gegen 1314 Stimmen ange⸗ no mmen. —(Die Königin) trat geſtern nachmittag eine Reiſe nach Liſſabon an. Aus Stadt und Land. Mannheim, 18. März. Aus der Stadtratsſitzung nom 16. März 1905. (Mitgeteilt von Vurgermetſteramt.) am 9. d. M. in Baden⸗Baden meiſterkonferenz. Als Vertreter der Stadtgemeinde bei dem am 17.—18. d. M. in München tagenden Kongreß zur Bekämpfung der Ge⸗ ſchlechtskrankheiten wird Herr Stadtrat Dr. Stern ent⸗ ſandt. abgehaltenen Oberbürger⸗ Die diesjährige Verſammlung des Deutſchen Vereins für öffentliche Geſundheitspflege findet vom 18.—16. September in Mannheim ſtatt. Für die Bürgerausſchußvorlagen betr. 1. Neurege⸗ lung der Dienſt⸗ und Lohnverhältniſſe der ſtädt. Arbeiter; 2. Gehalt der Hauptlehrer an den Volksſchulen; 3. Gehalt der Hauptlehrerin⸗ nen daſelbſt werden die Referenten beſtellt. Den vereinigten Brieftauben ⸗Vereinen Mannheims wird zu dem auf 12. Juni d. J. anberaumten Wettfluge ein Ehrenpreis von M. 100 bewilligt. Der Zeitſchrift„Der Schwarzwald“ wird zur Veröffent⸗ lichung für die diesjährige Saiſon ein Reklameinſerat für Mannheim aufgegeben. Mit Bezugnahme auf den im Tageblatt vom 7. d. M. Nr. 66 im Sprechſgal unter der Spitzmarke„Be gräbnisordnung“ erſchienenen Artikel wird feſtgeſtellt, daß die Zulaſſung bon Aus⸗ nahmen in der Durchführung der Begräbnisordnung bei der israeli⸗ tiſchen Kultusgemeinde bezw. Verhandlungen in dieſer Sache zwi⸗ ſchen den beteiligten Behörden dem Stadtrat bis jetzt nicht bekannt geworden ſind. Zu Mitgliedern des Maimarktkomitees werden die Mitglieder des Perwaltungsrats des Schlacht⸗ und Viehhofes er⸗ nannt. Auf eine erneute Anfrage des Bürgermeiſteramts Sandhofen wird auf das ſchon im Mai 1904 dem Gemeinderat daſelbſt über⸗ mittelte Angebot verwieſen, wonach die Stadt Mannheim bereit wäre, das für Sandhofen erforderliche Gas zum Preiſe von 10 Pfg. pro Kubikmeter bis an die Gemarkungsgrenze zu liefern. Verſchiedene Aenderungen im Bau⸗ und Ausſtattung des Neu⸗ baues der höheren Mädchenſchule werden genehmigt. Der Vertragsentwurf über die erpachtung der am Waſſerturm zu erſtellenden Zeitungshalle wird genehmigt und das Hoch⸗ bauamt ermächtigt, die Halle zur Verpachtung auf 1. Oktober d. J. auszuſchreiben. Das Tiefbauamt erhält Auftrag, mit den Arbeiten zur Her⸗ ſtellung der Meerfeldſtraße zwiſchen Windeck⸗ und Gasfabrik⸗ ſtraße zu beginnen. Die am Waſſerturm zu beſeitigenden Birkenbäume ſollen auf Vorſchlag des Tiefbauamts in den Luiſenpark verſetzt werden. Zum Einbau von Rohrbrunnen in die vorhandenen gemauerten Brunnen des Waſſerwerks ſowie zur Verbeſſerung der Kühl⸗ anlage wird die Genehmigung erteilt. Die Ausführung der durch die Erweiterungsbauten im ſt ã d t i⸗ ſchen Viehhof erforderlichen Straßenarbeiten wird wie folgt vergeben: a) Die Pflaſterarbeiten einſchl. Setzen der Randſteine an Pfläſterermeiſter Heinrich und Jakob Ludwig, b) Die Herſtellung der Asphaltwege an die Münchner Asphaltwerke von Kopp u. Cie. hier, mir grundſäßlich! Die Mädchen ußken nichts anders, als daß ihr Vater tof war. Sie erfuhren aus der unüberlegt hervorgeſtoßenen Bemerkung der Mutter zum erſten Male, daß die elterliche Ehe unglücklich ge⸗ weſen war. „Nun, wenn auch,“ ſagte Nora,„darum, weil Du vielleicht nicht in Deiner Ehe das Glück gefunden haſt, das Du als Mädchen er⸗ träumteſt, kannſt Du doch nicht verlangen, daß ich überhaupt nicht heiraten ſoll. „O, Gott bewahre. Das verlange ich gar nicht. Im Gegen⸗ teil, ich wünſche nichts ſehnlicher, als Euch beide verſorgt und glück⸗ lich verheiratet zu ſehen „Nun alſo! Ich möchte wiſſen, was Ihr an Oskar Lerchen auszuſetzen findet. Solch ein netter, Iliebenswürdiger, begabter Menſch. Und er hat in Berlin eine feſte Anſtellung an einer Zeitung mit dreitauſend Mark Gehalt. Damit kommen wir aus.“ „Damit kommt Ihr nicht aus abgeſehen davon, daß er die Stellung eines Tages verlieren kann und dann wieder vis⸗ä⸗vis de rien ſteht. In einer kleinen Stadt und für beſcheidene Leute, die fich einzurichten wiſſen, ſind dreitauſend ein ganz hübſches Ein⸗ kommen, aber nicht für Berlin, wo die Mieten ſo hoch ſind, und für eine Hausfrau die nicht zu wirtſchaften, und zu ſparen ver⸗ ſteht... Ja, wenn's Marjaune wäre. die fände ſich ſchon zurecht damit, aber Du— Du— Du verdienſt neunzig Lark monatlich, und was gibſt Du mir davon? Lang über lang mal ein Zwanzigmarkſtück, und im übrigen haſt Du ſchon jeden Monats⸗ erſten ſo viele Anſchläge, daß Dein Gehalt lange nicht bis zum letzten ausveicht. Ich kenne Dich, Nora. Du wirſt nur glücklich mit einem Manne, der Dir die Mittel zum Wirtſchaften aus dem Vollen geben kann.“ „Ich heirate nicht nach Gelb.“ „Ich bin auch nicht dafür, daß das Geld allein ausſchlaggebend bei einer Heirat iſt. Aber es iſt ein Faktor, den man in Betracht ziehen muß, bei Dir beſonders. Marianne— ihren Wangen, und jhre Hand, die die Teetaſſe zum Munde alück⸗ ch führte, zitterte heftig. ö Ja, Marianne,“ fiel Nora der Mutter ins Wort, Marianne iſt eben Dein Liebling. Buntes Feuflleton. — Vom modernen Tafelſchmuck. Aus Paris wird berichtet: Die neue Kultur des Lebens, die in dem aufblühenden Kunftgewerbe für die Gegenſtände unſeres alltäglichen Gebrauches ſchöne Formen findet und allmählich die Erſcheinung des modernen Menſchen zu durchdringen und zu läutern ſucht, zeigt ſich auch in einer erhöhten Freude an ſchönem Tafelſchmuck. In den Kreiſen der großen Geſell⸗ ſchaft iſt die Dekoration der Tafel bei Feſtlichkeiten eine beſonders Sorge der Wirtin, und ſie iſt vielfach beſtrebt, von der großen Tra⸗ dition zu lernen, die vergangene Zeiten einer hohen Kultur darin hinterlaſſen haben. Der Kronleuchter kommt immer mehr aus der Mode; die Beleuchtung geſchieht durch Guirlanden von Leuchtkörpern, durch einzelne Leuchter, kurz durch eine Belichtung, die an vielen Stellen gleichmäßig erhellt und nicht von einem einzigen Punkt ausgehend ein Weben von Licht und Schatten oder ein allmähliches Dunklerwerden zuläßt. Die Leuchter, die man aufſtellt, ſind im Stil Ludwigs XIV. oder XV. mit drei oder vier Armen. Häufig Werden auch Leuchter mit Prismen und Kriſtallgehängen verwendet, deren Licht ſich weithin zerſtreut. Gedämpft und abgetönt wird ſolch ſtarkes Leuchten durch Papierſchirme oder noch beſſer durch Schirme von mattgrünem oder roſarotem Marzellin. Je nachdem Gold⸗ oder Silbergeſchirr auf der Tafel vorherrſcht, wird der Schmuck mit Blumen und Lichtern anders abgeſtimmt werden müſſen. Blumen⸗ dekoration wird nicht in hohen Sträußen oder gar Büſchen wie früher ſich ausleben; vielmehr werden die Blumen auf dem Tiſch verſtreut; in ſchön geſchwungenen Guirlanden umkränzen ſie wie die Blumen⸗ wege eines Gartens die wohlgeordneten Maſſen des Tiſchgerätes und ſchließen die einzelnen Gegenſtände zu harmoniſchen Formen zuſammen, bilden Vierecke, ovale Medaillons oder zierliche Schleifen. Kriſtallgeſchirr iſt beſonders in Aufnahme und überwiegt häufig beim Schmuck einer Tafel. So ſind auch die Blumenguirlanden meiſt von elektriſchen Lämpchen durchzogen, die aus kleinen Kriſtallkugeln aufleuchten. Die Leuchtkörper werden auch ſelbſt häufig zu Blu⸗ men umgebildet, und wundervoll iſt es, wenn das helle Licht in den (Jortſezung folgt.) 85 18art roſg gefärbten Formen von Hortenſienblüten aufleuchtet, die Der Oberbürgermeiſter referſerte über die Verhandlungen der — 2. N 8 met, 18. Wünrz 3. Seſte. Kinderhilfstag. Nun find die Sammelbüchſen auf der Wan⸗ berſchaft und neugierig mag wohl manche der lieben Trägerinnen tütteln und ſchütteln. Wie viel mag man ihr gegeben haben? Das Programm für die Märchenvorleſung ſteht nun feſt. Fräul. Donecker ſpricht den Prolog, Fräulein Wittels lieſt das Grimm'ſche Märchen von„Einem, der aussog, das Gau⸗ ſelnzuerlernen“ und drei Kindergedichte von Richard Dehmel. Frau Sckelmann will die beiden Kaſſiſchen Anderſen⸗ Märchen erzählen von dem Mädchen mit den Schwefelhölzern und von der Prinzeſſin auf der Erbſe, außerdem noch die Geſchichte vom Sonnenhansl, die von Frau Anna Kleiber⸗Mannheim gar Feizvoll geſchrieben iſt. Die Vorleſung findet im Saalbau ſtatt und eginnt um 4 Uhr; Eintrittskarten ſind an der Kaſſe erhältlich.— Als letzter Ruf ertönt nun die Bitte au alle Spielgeſell⸗ ſchaften, den Umſatz des heutigen Tages den Zwecken des Kinder⸗ hilfstags zuzuwenden. Seien es Kegel⸗, Skat⸗ oder Soloſpieler, 5 der Beitrag klein oder groß, er wird dankbarſt angenommen. Am eſten ſende man ihn an Fräulein Elſa Beck, L 8, 1. Allen Gebern Vergelt's Gott!“ Viele Wenig geben ein Viel, und Heit is Mannemer Kinnerdag, Geb uns jeder, was'ir mag, Markſchtick odder Pennig, Mer nemme viel un wennig!“ * Feber die geſtrige Verſteigerung der beiden Wittemannſchen Arkudenhäuſer Friedrichsplatz 17 und 19 haben wir noch nachzu⸗ tragen, daß es den meiſten der beteiligten Handwerker, die meiſt nicht beſonders bemittelt ſind, bei der in einem ganz erheblichen Be⸗ trage von 60 000 M. zu leiſtenden Bürgſchaft nicht möglich war, ein Gebot einzulegen. Herr Hüttig, der das Höchſtgebot einlegte, hat an [ittemann eine Forderung von 10000 M. Auch das dritte Wittemannſche Haus, in dem ſich der Arkadenhof befindet, wird verſteigert, weil die Allgem. Verſorgungsanſtalt in Karlsruhe, Die auch das Gebäude in Zwangsverwaltung hatte, die erſte Hypothek am Betrage von 205 000 M. gekündigt hat. *Schillerfeier. Der Mannheimer Altertumsverein be⸗ Ubſichtigt, anläßlich des Schiller⸗Gedenktages in ſeinen Sammlungs⸗ käumen eine Ausſtellung von Schiller⸗E inerungen zu beranſtalten. Hierzu ſtehen wertvolle alte Bilder, intereſſante Auto⸗ Hraphen, ſeltene Erſtdrucke Schiller ſcher Dramen, alte Theaterzettel und dergl. zur Verfügung. Die Vereinsſammlung beſitzt u. a. auch ein Trinkglas, das der Dichter der von ihm verehrten Schauſpielerin Natharina Baumann(ſpäter Frau Kapellmeiſter Ritter) zum Ge⸗ ſchenk machte. Um dieſe Ausſtellung möglichſt reichhaltig zu ge⸗ ſtalten, ergeht an die hieſige Einwohnerſchaft die Bitte, dieſelbe Durch Herleihen von Gegenſtänden, die ſich auf Schiller, die erſte Räuberaufführung, Dalberg, Iffland, Schwan, Götz und das Mannheimer Theater zu jener Zeit, ſowie auf die hieſigen Schiller⸗ feiern von 1859 und 1862 beziehen, freundlichſt unterſtützen zu wollen. Es dürfte hier noch mancherlei in Privatbeſitz ſein, was bei dieſer ſchönen Gelegenheit wohl verdienen würde, der Beſichtigung durch die Allgemeinheit zugänglich gemacht zu werden. Anmeldungen hierzu erbittet der Vorſtand des Altertumsvereins möglichſt bald. * Zum Streik bei Beng. Das Gewerbegericht richtete geſtern vormittag an die Streikenden die Anfrage über ihre Stellung zu den bon ihm formulierten Bedingungen. Es wurde daraufhin von dem Beſchluſſe der vorgeſtrigen Verſammlung unterrichtet. Geſtern mittag 15 eine neuerliche Verſammlung in der Zentralhalle ſtatt, in der beſchloſſen wurde, das Gewerbegericht als Ginigungs⸗ amt über die Bedingungen zur Beilegung des Streikes entſcheiden gu laſſen. Bis jetzt iſt jedoch noch keine Erklärung von der Fabrik⸗ leitung eingegangen, ob ſie ſich der Vereinbarung des Einigungs⸗ amtes unterwirft. * Geſchworenenliſte. Für die nächſte Schwurgerichtsperiode wurden als Geſchworene ausgeloſt die Herren: 1. Guſtav Due s⸗ berg, Privatier, Mosbach; 2. Dan. Merz jun., Müller, Aglaſter⸗ hauſen; 3. Philipp Hübner, Malzfabrikant, Mosbach; 4. Karl Egner, Gemeinderat in Roſenberg; 5. Albert Battlehner, Kaufmann, Mannheim; 6. Friedrich Hartmann, Bauunter⸗ nehmer, Mannheim; 7. Fritz Landfried, Fabrikant, Heidelberg; 8. Michael Schäfer, Ziegeleibeſitzer, Brühl; 9. Dr. Wilhelm aſenbach, Direktor, Mannheim; 10. Joſeph Reiß, Fabrilant, Mannheim; 11. Hugo Dörflinger, Fabrikdirektor, Mannheim; 112. Ferdinand Weiß, Kaufmann, Mannheim; 18. Heinrich Hil de⸗ bran d, Müller, Weinheim; 14. Eduard Mayer, Kaufmann, Mannheim, 15. Dr. Richard Broſien, Konſul, Mannheim; 16. Nathan Moritz Strauß, Weinhändler, Tauberbiſchofsheim; 17. Nikolaus Reinhard, Landwirt, Muggenſturm; 18. Philipp Pa eudenberger, Bürgermeiſter, Rappenau; 19. Hermann Hafner, Wurſtfabrikant, Mannheim; 20. Albert Holler, Holz⸗ händler, Königshofen; 21. Ludwig Koſel, Fabrikant, Hockenheim; 22. Karl Simon, Privatmann, Mannheim; 23. Johannes Mül⸗ Ler, Landwirt, Elſenz; 24. Heinrich Gött J, Verwalter, Edingen; 25. Auguſt Schmikt, Hofſchuhmacher, Mannheim; 286. Philipp Alexander Pfiſterer, Wirt, Kirchheim; 27. Karl Scherer, Fabrikant, Aglaſterhauſen; 28. Karl Cronberger, Dekorateur, Mannheim; 29. Eugen Ehlers, Ingenieur, Mannheim; 30. Georg Heß, Privatmann, Rheinau. Bolizeibericht vom 13. März. 8 Grobe Ausſchreitungen ließen ſich geſtern nachmittag 8% Uhr vier frühere Arbeiter einer Fabrik in der Neckarſtadt dahier, wwo ſie anläßlich eines Streiks entlaſſen wurden, zuſchulden kommen, im Vorgus ein indem ſie gemeinſchaftlich in das Fabrikanweſen eindrangen, einen derletzten und wodurch leicht Angeſtellten der Firma tätlich angriffen und Einige nit Steinen gegen das Fabri Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Vermutlicher Wäſchediebſtahl. Im Beſitze eines wegen Diebſtahlverdachts Feſtgenommenen fanden ſich folgende Wäſcheſtücke vor: 3 weißleinene Herrenhemden, noch gut erhalten, zwei mit H. K.— in roter Seide eingeſtickt— gezeichnet, in das dritte Hemd iſt unter der Bruſt ein Stern mit roter ide eingeſtickt; 1 weiße Pique⸗Nachtjacke mit 4 Perlmutterknöpfen und einem weißen Porzellanknopf, drei weißleinene Tiſchdecken, eine von 1,70 Meter Länge und Breite, die beiden andern von 1,10 Meter Länge und Breite. Auf einer derſelben find mit weißer Seide die Buch⸗ ſtaben H. K. eingeſteckt. Der rechtmäßige Eigentümer möge ſich auf dem Bureau der Kriminalpolizei melden. Verhaftet wurden 12 Perſonen, darunter ein Schreiner von Feudenheim wegen Fahrraddiebſtahls. oc. Offenburg, 17. März. Vor der hieſigen Straf⸗ kammer ſtanden geſtern der Weichenwärter Karl Fiſcher von hier, der Weichenwärter Auguſt Heuberger von Schutterwald und der Rangierobmann Franz kaver Herr von Hofweier, welche angeklagt waren, das Eiſenbahnunglück am 1. Nov. 1904 in Offenburg verſchuldet zu haben. Fiſcher wurde zu 3 Wochen Gefängnis, Heuberger zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt, Herr frei⸗ geſprochen. .e. Appenmeier, 17. März. 5 recke Straßburg⸗ Appenweier wurde heute nacht bei Le tdas Gefährt des Oekonomen Armbruſter von Urloffen vom Schnellzuge über⸗ fahren. Die 2 Pferde wurden getötet. Frau Armbruſter und deren Sohn, welche auf den Markt nach Straßburg fahren wollten, kamen wunderbarer Weiſe mit dem Schrecken davon. Die Schuld trifft den Bahntvärter, der die Schranke nicht geſchloſſen hat. Ludwigshafen, 17. März. Für die Schillerfeier in den Volksſchulen hat der Stadtrat heute M. 1200 bewilligt. Die Schüler bon der 1. bis zur 4. Kle 6. Klaſſe erhält Line rift, während die 7. und 8. Klaſſe„Wil⸗ helm Tell“ als Feſtgabe erhält. Die Schulfeier findet am Vormittag den 9. Mai ſtatt. Beſonders befähigte Schüler, welche demnächſt die Werktagsſchule verlaſſen, erhalten einzelne Werke Schillers. Cheater, Runſt und Giſfenſchaft. Das Referat über das 4. Kaim⸗Konzert mußte wegen Raum⸗ mangels für heute nachmittag zurückgeſtellt werden. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Jentendanz teilt mit: Die Poſſe„Robert und Bertram“ wird heute abend außer Abon⸗ nement zu ermäßigten Preiſen zur Aufführung kommen.— Frau Katharinga Fleiſcher⸗Gdel vom Stadttheater in Hamburg wird Dienstag, 28. und Freitag, 31. März als„Eliſabeth“ im„Tann⸗ häuſer“ und„Senta“ im„Holländer“ ein zweimaliges Gaſtſpiel ab⸗ ſolvieren. Ruſſiſche Konzerte im Roſengarten. Wirklich einzig in ihrer Art ſind die Darbietungen des bei der Slaviansky'ſchen Kapelle mitwir⸗ kenden ſogenannten Balalaika⸗Orcheſters; das Hauptinſtru⸗ ment iſt die Balalaika, ein höchſt primitives Inſtrument mit 3 Saiten, dann die Domra, eine Art Mandoline, ebenfalls mit drei Saiten, das Gudok(Streich⸗Balalaika), die Swierelen, eine Art Flöte, die Brelka, eine Art Schalmei, und die Nakri, irdene, mit Kalbfell überſponnene Töpfe. Alle dieſe originellen Inſtrumente wurden durch die Forſchungen der geographiſchen Geſellſchaft in Petersburg einer jahrhundertelangen Vergeſſenheit entriſſen und als erſte hat Freu Slaviansky es verſtanden, aus ihnen ein Enſemble zu bilden. Die muſikaliſche Wirkung, die durch das Zu⸗ ſammenſpiel auf dieſen Inſtrumenten erreicht wird, iſt ebenſo hübſch wie intereſſant. Die Leiſtungen des Singchors ſind unübertrefflich, die Verteilung der Männer⸗, Frauen⸗ und Knabenſtimmen muſter⸗ giltig. Zuſammenklang, Schattierungen im Vortrag, An⸗ und Ab⸗ ſchwellen des Tons, von prächtiger Wirkung.— Ueber das Konzert, das Frau Slaviansky geſtern in Karlsruhe veranſtaltete, wird uns von dort gemeldet: Das Konzert fand im dichtgefüllten Saale der Feſthalle ſtatt, in Gegenwart der Frau Großherzogin, der Erbgroßherzoglichen Herrſchaften und des Hofes ſewie vieler hoher Beamten. Der Erfolg war überwältigend, be⸗ ſtaunt wurden namentlich die phänomenalen Bäſſe des auch ſonſt vortrefflichen Chors. Auch die Allerhöchſten Herrſchaften zeigten ſich ſehr befriedigt vom Verlaufe des Konzertes. Gr. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) a) in Karls⸗ ruhe: Sonntag, 19. März:„Die Fledermaus“.— Montag, 20.: „Die Hugenotten“.— Dienstag, 21.:„Das goldene Kreuz“. Bom⸗ bardour: Franz Rohr vom Nationaltheater in Berlin a. G.„Phan⸗ taſie im Bremer Ratskeller“.— Donnerstag, 23.:„ZJar und Zim⸗ mermann“. van Bett: Franz Rohr vom Nationaltheater in Berlin als Gaſt.— Freitag, 24.:„Großſtadtluft“. Dr. Cruſius: Robert Hartmann vom Stadttheater in Elberfeld a. G.— Samstag, 25.: „Im weißen Rößl“. Gieſecke: Robert Hartmann vom Stadttheater in Elberfeld a. G.— Sonntag, 26.:„Die Jüdin“.— Montag, 27.: „Rosmersholm“.— Dienstag, 28.: Bunter Abend zum Vorteil der Penſionsanſtalt des Großh. Hoftheaters.— Vorläufige Ankün⸗ digung: Zweimaliges Gaſtſpiel des Kammerfängers Ernſt Kraus⸗ bon der Hofoper in Berlin. Samstag, 1. April: Siegfried“, Diens⸗ tag,.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. bd) im Theater in Baden: Mittwoch, 22. März:„Die Fledermaus“. dann einen matten, den Teint der Frauen lieblich umhauchenden Glang ausatmen. Die früher ſo beliebten Draperien mit Tüll ſind jetzt völlig veraltet und nur leichte und zarte Tüllbänder oder Schleifen werden noch mit Blumen kombiniert, um eine Harmonie mit dem Tiſchtuch herzuſtellen und die Blumenarrangements zu verbinden. Bei einer vornehmen Pariſer Feſtlichkeit war das Licht der elek⸗ triſchen Birnen an den einzelnen Armleuchtern durch Draperien mt hellgrunem Band gedämpft und dieſe hellgrünen Gewinde ſchlangen lich in Kränzen von Leuchter zu Leuchter und umwoben die ganse Dekoration mit einem farbig reichen hellen Duft. Einige vornehme Damen haben auch den feinen Gedanken ausgeführt, die Dekoration auf eine einzige Farbe abzuſtimmen. So ſchufen ſie aus der Tafel bald eine berückende Symphonie in Weiß, bald in Gold, bald in Malvenfarbe. Alle einzelnen Geräte und Dinge ſchließen ſich dann zu einer einzigen wundervollen Harmonie zuſammen. Die Dekoration, die auf Maldenfarben geſtimmt war, verwendete z. B. nur mal⸗ denfarbenen Flieder und Orchideen mit elektriſchen Birnen, die auf die gleiche Farbe getönt waren. Das Kriſtall, Porzellan, die durch⸗ ſichtigen Lampenſchirme, die Draperien der„Tafelgänge“, ja ſeloſt bdie Vorhänge der Fenſter waren auf denſelben Ton geſtimmt. Die Einheit der Farbe macht einen prächtigen Eindruck, doch ermüdet ſie leicht und man iſt genötigt, in immer neuen Farben die Tafeldeko⸗ kation auszuführen. — Aus der Kinderſtube im Quirinal weiß ein engliſcher Korre⸗ ſpondent einiges auszuplaudern. Die italieniſchen Königskinder werden von der Königin Elena„nach ſpartaniſchen Grundſätzen“ er⸗ zogen und gedeihen dabei ſehr gut. Die Königin hat den Thronerben Kicht, wie es römiſcher Brauch iſt, einer Amme anvertraut, ſondern ſie zieht ihn ſelber auf. In der Kinderſtube wird nach ſtrengen hygie⸗ giſchen Regeln verfahren; kaltes Waſſer wird auch bei dem kälteſten Wetter reichlich verwendet. Die Kinder dürfen ohne Hut, Schuhe und Strümpfe im Garten umherlaufen und werden kalt gebadet. Jolanda, die älteſte Prinzeſſin, tollt gern mit ihrem Vater herum; gie ſoll jedoch die allgemeine Anbetung, die man dem Baby zollt, durchaus nicht teilen. Sie hatte bisher das Gefühl, daß die Welt beſonders für ſie gemacht wäre, und daß ſie bei weitem die wichtigſte Perſönlichkeit der Welt darſtellte; und in dieſer Ueberzeugung hat ſie ihre jüngere Schweſter Mafalda auch nicht geſtört, da ſie ihr ſtets willig nachgibt. Mit dem Brüderchen iſt das jetzt eine andere Sache. Sie kommt ins Zimmer geſprungen und findet ihn auf Mamas Schoß liegen. Wäre es Mafalda, ſo würde ſie ſie ohne Umſtände von dieſer Stelle vertreiben, aber Umberto bleibt, wo er iſt. Ein anderes Mal möchte ſie, daß ihre Erzieherin mit ihr ſpielt, und man ſagt ihr nun einfach, das ſei jetzt unmöglich, da ſie mit Umberto zu tun habe. So erklärt es ſich denn, daß ſie bon dem Baby gar keine günſtige Mei⸗ nung hat, und ſie macht auch kein Hehl daraus Mafalda, die zweile Prinzeſſin iſt ſo ruhig, wie man es von einem 2½ ährigen Kinde verlangen kann, aber der Prinz von Piemont ſoll ſchon etwas wie ein ſtarkes Selhſtbewußtſein zeigen und gern ſeinen Willen für ſich haben wollen. Vor kurzem drohte ihm ſein Vater lächelnd und ſagte: „Du ſcheinſt mir zu anmaßend zu werden, kleiner Mann; aber warte nur ein Weilchen, bis Du etwas älter biſt, daun werden wir unſere Rechnung ſchon ausgleichen.“ Vor einigen Tagen iſt zur großen Freude der Familie auch der erſte Zahn durchgebrochen. Das Fami⸗ lienleben des italieniſchen Königspaares iſt ideal. Der König ſpielt beſonders gern mit ſeinen Kindern, und die Königin teilt ihres Gatten Vorliebe für ein ruhiges Familienleben durchaus. Der ge⸗ ſunde Einfluß des abgehärteten und beſcheidenen Lebens in ihrer montenegriniſchen Heimat hat ſicherlich ihre ſtrenge Auffaſſung des Lebens ſehr geſtärkt. — Der Tod des„letzten Dandys. Aus Monte Carlo wird ſoeben der Tod des Marquis of Angleſey gemeldet, für den man nicht mit Unrecht den Titel des„letzten Dandy“ in Anſpruch genommen hat. Der Typus der Dandys hatte ſeit den Tagen van Dycks und Brummels eine immer größere Bedeutung auch für die Kunſt gewonnen. Im Dandy fanden ſich die ſchwermütigen und heiteren Geiſter, Byron und Fürſt Pückler⸗Muskau, Laudelaire und Gautier, und Barbey'Aurevillh proklamierte in ſeinem geiſtvollen Buche„du Dandysme“ den Dandy als den wahren Menſchen. Es iſt die glühende Begier nach Schönheit und Glanz, die den Menſchen dazu zwingt, ſich mit Koſtbarkeiten und wundervollen Gewändern zu beladen. Aber der eigentliche Dandy verſchwendet dieſe Schön⸗ e erhalten Bretzeln, die 5. und Fräulein Morena aus München hat ſich bei ihrem Gaſtſpien ͤ der Senta ins Meer während deßn n Holländers“) eine Verletzung zuge⸗ dihr Auftreten im Laufe der nächſten u, die ſie al r Wochen unmögli Zu Ehren Manuel Gareias fand geſtern anläßlich ſeines 100. Geburtstages in der Laryngologiſchen Geſellſchaft in London eine Feier ſtatt zu der ſich eine erleſene Geſellſchaft einge⸗ »Semon zeilte mit, daß der König von Eng⸗ ˖ im Buckinghampalaſt empfangen und ihm das Kommandeurkreuz des Viktoriaordens berliehen habe. Der erſte Sekretär der ſpaniſchen Botſchaft Marquis Villalobar über⸗ reichte ihm den Orden Alfons 12. Profeſſor Fränkel⸗ Berlin verlas einen Glückwunſch des deutſchen Kaiſers, der Garcia die goldene Medaille für Wiſſenſchaft verliehen hat. Von bielen gelehrten Geſellſchaften wurden Adreſſen überreicht, worunter ſich die preußiſche Akademie der Wiſſenſchaften, die Univerſität Königsberg und die mediziniſche Fakultät Heidelbergs befanden. Dann wurde Garcia ſein von John Sargent gemaltes Porträt über⸗ reicht. In der Berliner Laryngologiſchen Geſellſchaft fand geſtern abend zu Ehren Garcias eine Feſtſitzung und daran anſchließend ein Feſtmahl ſtatt. Der Krieg. Der Kommandowechſel in der Mandſchurei. * Petersburg, 17. März. Die ungnädige Abhbe⸗ rufung Kuropatkins kommt, wie man der„Köln. Stg.“ telegraphiert, umſo überraſchender, als in dem am 18. Februar in Zarskoje Selo abgehaltenen Kriegsrate der Kaiſer ſich für das Verbleiben Kuropatkins ausgeſprochen hatte. Mitt⸗ lerweile ſcheinen Ereigniſſe eingetreten zu ſein, die zu der geſtern unterzeichneten Abberufung Kuropatkins führten. Man wird vielleicht den Privatmeldungen, daß Linnewitſch in voller Ord⸗ bung mit klingendem Spiel ſich Tieling näherte und die ruſſiſchen Truppen, als ſie den Rückzugsbefehl erhielten, ihren Ohren nicht trauen wollten und weinten, größere Beach⸗ tung zuwenden müſſen. Jedenfalls bedürfen die Vorgänge bei Mukden weiterer Aufklärung. * Petersburg, 17. März. Die„Petersb. Tel.⸗Ag.“ meldet aus Tſchantafou von heute: General Kuro⸗ patkin reiſt heute abend nach Petersburg ab. General Linnewitſch übernimmt das Amt des Oberbefehls⸗ habers. 55 Sir S en hatte. Die Japaner in Tieling! * Tokio, 17. März.(Amtlich.) Marſchall Oyama berichtet: In Tieling befinden ſich große Eiſenbahn⸗ Anlagen, ähnlich wie in Ligojang. Große Mengen von Proviant und Futter waren in der Nähe gelagert, wovon die Ruſſen zwei Drittel verbrannten. Die Beute iſt groß aber noch nicht gezählt. Zahlreiche Gefangene wurden auf demm rechten Flügel gemacht. Die genaue Anzahl iſt jedoch noch nicht gemeldet. *** * Petersburg, 17. März. Unter dem Vorſitz des Reichsratsmitgliedes Generals Roop wurde eine Kommiſſion zu dem Zwecke ernannt, die Bedingungen der Kapitula⸗ tion Port Arthurs klar zu legen und über Genergl töſſel zu Gericht zu ſitzen. * Kanea, 17. März. Das ruſſiſche Hoſpitalſchiff „Koſtroma“ iſt von Odeſſa kommend in der Sudabucht eingetroffen, um der ruſſiſchen Flotte zu folgen. * Tananarivo(Madagaskar), 17. März. Das ruſſiſche Geſchwader, das bisher vor der Inſel Noſ Be& lag, ging geſtern nachmittag von dort mit unbeſtim m ter Beſtimmung in See. 5 * London, 18. März.„Morning Poſt“ meldet auf Schanghai vom 17. März: daß Chaberchen durch Er⸗ laß der chineſiſchen Regierung zum Vizekönig in der Mandſchurei ernannt wurde. Chaberchen hatte mit dem japaniſchen Geſandten in Peking eine Unterredung. Er wir unberzüglich nach Mukden abreiſen. * London, 18. März.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio vom 16. ds. Mts.: Miniſterpräſident Kaſuga habe in ſeiner Rede bei der Verſammlung von Finanzleuten geſagt: E iſt ſchwer, das Ende des Krieges vorauszuſagen. Die Ruſſen gänzlich zu beſiegen, wird eine außerordentlich große Aufgabe ſe in, die verlangt, daß die ganze japaniſche Nation einig ſei Der Redner hofft, daß die Finanzleute die Regierung in hoch⸗ herziger Weiſe unterſtützen. Das bisherige Ergebnis ſei gün⸗ ſtiger, als man habe vorausſehen können, als Japan den Krieg begann. Damals ſei es ſo geweſen, als ob man im Begriffe wäre, durch ein Tor in die Hölle einzutreten. Alles ſei unſichen geweſen. Aber die Einmütigkeit der Nation habe zu eine ununterbrochenen Reihe von Siegen geführt, ſowohl zu Waſſer als auch zu Lande. Zahlreiche in Japan wohnende Fremd hätten für die neue Staatsanleihe gezeichnet. heitsſehnſucht nur an ſich ſelbſt, wie Nareiß genügt es ihm, die Wunder ſeiner Erſcheinung in taufend Spiegeln aufsufangen un ſie unfurchtbar wieder in ſich aufzuſaugen. Der wahre Dandy le keine Werke zurück, ſein Name wird höchſtens wie der Brummel durch einen Zufall bewahrt. Der„letzte der Dandys“, Lord Angleſeh, hat nun wohl keine Anwartſchaft auf Unſterblichkeit; höchſtens wird ein eifriger Chroniſt der Zukunft von ſeinen ſeltſamen Extr⸗ baganzen reden, um die Atmoſphäre zu ſchildern, aus der Küuſtle Veardsleyh und Oskar Wilde den Stoff für ihre exotiſch berauſchende üppige Kunſt gewannen. Und ſo erhält die blaſſe ſchwankende Geſtalt dieſes Sproſſes aus uraltem Geſchlecht, deſſen Vorfahren be Waterloo geſiegt hatten und bei Balaklawa gefallen waren und de die Müdigkeit der Vergangenheit, die ſtolze Pracht der einſtige Größe im Blute lag, eine wehmütige und faſt tragiſche Note. Träums lebten in ihm von märchenhafter Glut und Helle; nach bunten und blitzenden Dingen griff er wie ein Kind, um ſie an ſich zu reiß und dann fortzuwerfen; er kroch in einfache Gewänder, drapierte ſi mit unzähligen Masken und glaubte ſtets neue Formen anzunehm ſich dielgeſtaltig zu verwandeln, während er doch nur auf Momen der ſchläfrigen Mattheit ſeines träumenden Daſeins entrann. ward er zum Schauſpieler, ſchuf die alte Kapelle, in der ſeine Ahnen gebetet, zu einem Theater um, der Chorſtuhl des regierenden Marqu wurde zu ſeiner Privatloge, und er zeigte ſich wohl auch ſelbſt ſeiner Bühne, in weite, ſeidene, pelzverbrämte Gewänder gehüllt, ö Hände von funkelnden Steinen überſchüttet, die bei jeder Bewegung vielfarbig aufglänzten, eine Tiara aus Saphiren auf dem Haupte⸗ Und die koſtbaren Schmuckſtücke begruben faſt die ſchmächtige, ſchlan Geſtalt und das blaſſe, ſchmale Geſicht mit den müden Augen wurd erdrückt von den glänzenden Steinen, die es umglühten. Früh ſchs ward er mit einem ruſſiſchen Lehrer auf Reiſen geſchickt, früh zeigten ſich in dem ſtillen Jungen ein feiner Geſchmack, eine gewiſſe künſt⸗ leriſche Begabung und allerlei Liebhabereien für Kleider, Juwelet und Kunſtgegenſtände. Im Jahre 1898 verheiratete er ſich wurde bald darauf Nachfolger ſeines Vaters als Marquis. Er t hierdurch einen Beſitz an, der ſich über 30 000 Acres Landes an dehnte und ihm ein jährliches Einkommen von 2 Millionen Ma 5 eer. Weneranunzemer Manmhem, 18 Marz. 15 1 2 Nueueſie Nachrichten ung Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-HAnzeigers“ * Speher, 18. März. Biſchof Dr. von Ehrler I heute morgen ½8 Uhr geſtorben. Stuttgart, 16 März. Die feierliche Einweihung des keuen Rathauſes wird am 1. April, dem Tage, wo Cannſtatt, Untertürtheim und Wangen mit Stuttgart ver⸗ kinigt werden, erfolgen. Köln, 17. März. Das Schwurgericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Arbeiter Jean Nau, der am 28. Dezember 1904 ſeine Geliebte, eine rbeiterin, ermor⸗ dei hatte, zum Tode. Die Geſchworenen beabſichtigen jedoch, den Angeklagten der Gnade des Königs zu empfehlen. Breslau, 17. März. In Weißerau wurde das Dienſtmädchen dez Gaſtwirts Gem pel, das 600 Mark in der Lotterie gewonnen hatte, von ihrem eigenen Dienſtherrn ermordet und beraubt. Der Mörder wurde verhaftet. Gleiwitz, 17. März. Durch das Umfallen einer Kohlenwand in der Konkordia grube wurden, wie der „Oberſchl. Wanderer“ meldet, heute vier Bergleute verſchüttet; zwei ſind tot, die anderen beiden wurden mit ſchweren Ver⸗ letzungen zu Tage gebracht. * Hamburg, 17. März. Heute mittag wurden bei der Alſterkruger Chauſſee die Leichen eines vierzigjährigen Mannes und eines zwölfjährigen Knaben zuſammengebunden aus dem Waſſer gezogen; beide wieſen Schußwunden im Kopf auf. Die Perſönlichkeiten der Toten ſind noch nicht feſt⸗ geſtellt. L. Kougreß der deutſchen Geſellſchaft zur Bekümpfung der Geſchlechts⸗ * krankheiten. * München, 17. März. Unter ſehr ſtarker Beteiligung, auch don Frauen, fand heute vormittag im großen Rathausſaale die Be⸗ katung über das Thema„Aerztliches Besufsgeheimnis und Geſchlechtskrankheiten“ ſtatt. Referenten waren Geheimrat Dr. Neiſſer⸗Breslau, Juſtigrat Dr. Bernſtein⸗ München und Profeſſor Dr. Fleſch⸗Frankfurt g. M. Für den ab⸗ weſenden Prof. Neiſſer erſtattete über deſſen Anſchauungen Dr. Chontzen⸗Breslau Bericht. In der ausgedehnten Diskuſſion gingen die Redner weit auseinander, von der Betonung der extremſten An⸗ beigepflicht und Mitteilungspflicht an Eheleute, Eltern, Dienſtherr⸗ ſchaften, Bräute uſw. bis zur abſoluten Verneinung einer ſolchen Pflicht. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die Beratungen ſollen nur Meinungsäußerungen ſein. Nachmittags wurde verhandelt über Bor⸗ delle Bordellſtraßen, Kaſernierung und freie Bewegung. Die An⸗ ſaaungen der ſechs Referenten gingen auch hier ſtark auseinander. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Fortſetzung morgen. 8 Gräfin Montignoſo. Berlin, 18. März. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Dres⸗ en;: Uebereinſtimmenden ſächſiſchen Blättermeldungen zufolge er⸗ gaben die von den Anhängern der Gräfin Montignoſo in Umlauf ge⸗ ſetzten Zeichnungsliſten für die durch die Sperrung ihrer Apanage mittellos gewordene Gräfin bis geſtern Mittag über 40 000 Mark. Die Liſten werden fortgeſetzt. Geſchäftliches. Das neue Geſchäftshaus der Firma S. Wronker und Cie. EScke Breitenſtraße P 1 und Akademieſtraße wird nächſte Woche feiner Beſtimmung übergeben. Wir hatten geſtern mittag Gelegen⸗ heit, den Prachtbau, an deſſen innerer Fertigſtellung und Einrichtung gegenwärtig mit fieberhaftem Eifer Tag und Nacht gearbeitet wird, einer eingehenden Beſichtigung zu unterziehen und wir müſſen, um es gleich vorweg zu ſagen, geſtehen, daß wohl ſelten etwas Vollkom⸗ meneres bei der Aufrichtung eines modernen Geſchäftshauſes zu⸗ ſtande gekommen iſt. Mit ausgezeichnetem Geſchick haben ſich die Er⸗ bauer alle Erungenſchaften der Neuzeit zunutze gemacht, nicht nur nach der praktiſchen, ſondern auch nach der dekorativen Seite. Man merkt bei jedem Schritt, den man durch die Räume macht, daß es den Erbauern vor allem darum zu tun war, auch dem Auge des Be⸗ ſchauers etwas zu bieten, ohne dabei das praktiſche Moment aus dem Auge zu verlieren. Speziell die Vereinigung des Praktiſchen und Künſtleriſchen iſt den Erbauern in hervorragendem Maße gelungen und man darf deshalb wohl mit Recht behaupten, daß der impofante Bau unſer Mannheim um eine Sehenswürdigkeit bereichert, die bei FJachmann wie bei dem Laien das gleiche Intereſſe hervorrufen fte. Das Bauterrain. Wenn man in dem Verkehrszentrum Mannheims einen der⸗ ürtigen gewaltigen Bau errichten will, dann muß man ſich eben zum Niederlegen von Pauten entſchließen. So war es auch hier der Fall. Das Delikateſſenhändler Knabſche Haus, ein ſtattliches Gebäude, welches dem Warenhaus weichen mußte, war ſogar erſt vor einigen Jahren neuerbaut worden. Sein Nachbar an der Ecke, das allen Mannheimern wohlbekannte Bürkelſche Haus, gehörte nach dem Tode des urſprünglichen Beſitzers ſeinen Schwiegerſöhnen, den Herren Kaufleuten Leo und Kühnle, und wurde zuletzt ebenfalls von Herrn Knab erworben. Man kann ſich denken, daß allein ſchon der Erwerb Bauterrains enorme Aufwendungen erforderte. Von dem 880 Quadratmeter großen Bauplatz ſind ca. 750 Quadratmeter über⸗ baut. Erſtellt iſt das Gebäude von dem renommierten hieſigen Bau⸗ geſchäft von Gebr. Hoffmann, deſſen Leiſtungsfähigkeit ein glänzendes Zeugnis ausgeſtellt wird. Die Pläne wurden von den Herren Architekten Rindsfüßer und Kühn aus Frankfurt g. M. geliefert. Das Aeußere des Banes auf den Beſchauer einen imponterenden Eindruck machen. Be⸗ dere Sorgfalt iſt auf ſchöne Gliederung der Faſſade gelegt wor⸗ en. In dieſer Zeziehung iſt hervorragendes geleiſtet worden, wogu allerdings nicht wenig die Wahl des Materials— roter Main⸗ andſtein— beiträgt. Mit vornehmem künſtleriſchen Geſchmack hat man es vermieben, die Außenſeiten mit ornamentalem Schmuck zu überladen. Dafür iſt auch die Wirkung derjenigen Teile, die durch den Steinhauer bearbeitet ſind, eine umſo größere. Auch die Balkone, ficherte. Nun begann jene Verſchwendung, die ſpäter weltbekannt Burde. Zunächſt geſtaltete er ganz im Stillen ſeinen Stammſitz Angleſey Caſtle zu einer Schatzkammer abenteuerlicher Koftharkeiten um, wie man ſie durch Aladdins Wunderlampe nicht ſchöner hervor⸗ zaubern konnte. In weitere Kreiſe drang die Kunde davon durch einen Diebſtahl von Juwelen im Werte von 900 000., der jeden⸗ kalls leicht gemacht worden war, denn man hatte die ganzen Edel⸗ ſteine in einem offenen Torniſter nach London gebracht. Der Margquis ſelbſt hatte die Taſchen mit Juwelen vollgeſtopft, und wenn ſich nicht ſeinen ſchauſpieleriſchen Arrangements widmete, fuhr in Paris herum und kaufte Perlen oder Diamanten ein. Solch amenloſer Verſchwendung hielt ſelbſt ſein Rieſenpermögen nicht tand. Er mußte ſchließlich in bie Verſteigerung ſeiner Koſthar⸗ 15 willigen, und dennoch verlieren ſeine Gläubiger durch ſeinen d 4 Millionen Mark * die ſowoßl an der nach der Breitenſtraße als auch an der nach der Akademieſtraße zugekehrten Seite aus baupolizeilichen Gründen ein⸗ gebaut werden mußten, fügen ſich harmoniſch in die Faſſaden ein und ſtören in keiner Weiſe den vornehtten Geſamteindruck des Aeußern. Sehr ſchön nehmen ſich die Brüſrungen der Bal⸗ kone aus, die in kunſtvoller Schmiedegrbeit von Herrn Kunſtſchloſſer Neuſer agusgeführt ſind. Der Eingang. Ein wahres Prunkſtück bildet der Eingang, der in die Sche des Gebäudes eingebaut iſt. eber ber in modernen Formen gehaltenen Glasflügeltür prangt in Glas der Name der Firma. Darüher befindet ſich eine von kunſtvollen Meſſingornamenten umgebene Uhr. Grleuchtet wird der Eingang durch einen ſtilpyllen Meſſingkron⸗ leuchter, der am blau gehaktenen, mit Sternen beſäten Plafond des Einbaues angebracht iſt. Geſtützt wird die Ecke durch eine mäch⸗ tige Säule aus poliertem ratem Granit mit Meſſingornamenten, Kunſtvolle ſchmiedeeiſerne Tore ſchließen den Vorraum nach Schluß der Geſchöftszeit ab. Das Innere. Wir hitten nun unſere Leſer, mit uns in Gedanken einen Rund⸗ gang durch das Gehäude zu machen. Wir beginnen im Souterrain. Zuerſt ſtießen wir auf die Garderobe des Perſonals, die in einem beſonderen Raum untergebracht iſt. Hier reiht ſich Schran! an Schrank. Jeder iſt für vier Perſonen beſtimmt. Ein anderer Raum birgt die Niederdruckdampfheizungsanlage, welche von dem Eiſen⸗ werk Kaiſerslautern geliefert iſt. In einem dritten Raum iſt die von der Firma Brown, Boveri u. Co. gelieferte Trans⸗ formgatorenanlage untergebracht, welche den vom ſtädtiſchen Elektri⸗ zitätswerk gelieferten Wechſelſtrom in Gleichſtrom umwandelt. Der Umformer ſorgt auch gleichzeitig für die erforderliche Notbeleuchtung, falls im ſtädtiſchen Glektrizitätswerk, das für den nötigen Strom ſorgt, eine Störung entſteht. In demfelben Raume iſt guch die Zen⸗ trale für die elektriſche Beleuchtung untergebracht. Die geſamte Einrichtung für die Beleuchtung, ſowie die ſtilvollen Beleuchtungs⸗ körper im ganzen Haus ſtammen von der Firma Stotz u. Co. hier. Den übrigen Teil des Souterrains nehmen Lager⸗ und Packräume ein. Regal reiht ſich hier an Regal, in denen alle nur erdenklichen Gebrauchsgegenſtände untergebracht ſind. Beim Durchſchreiten des Souterrains ſtießen wir auch auf einen Jeuermelder, von denen ſich im Gebäude im ganzen 17 befinden. Bei dieſer Gelegenheit wollen wir übrigens herborheben, daß für die Sicherheit des Publikums und Perfonals in muſtergültiger Weiſe geſorgt iſt. Gerade auf dieſem Gebiete wird ja heutzutage nichts außer Acht gelaſſen, was geeignet erſcheint, die Gefährdung von Leben und Geſundheit des Publitums und des Perſonals hintanzuhalten. Dazu gehören, wie ſchon erwähnt, die an jeder Faſſade bis zum oberſten Stockverk eingebauten Balkone, von denen aus eine beſondere Treppe direkt ins Freie führt. 14 Hydranten, die auf die einzelnen Etagen verteilt ſind, vermögen im Nu müächtige Waſſerſtrahlen in einen eiwaigen Brandherd gu ſchicken. Außerdem gelangt man von der Toilette, die ſich in jeder Etage befindet, direkt ins Freie auf eine eiſerne Wendeltreppe. die in den Hof hinunterführt. Vom Souterrain aus führen drei Notausgänge ins Freie. Außerdem führt aus jeder Abteilung der Lagerräume, die durch feuerſichere Wände und Türen voneinander getrennt ſind, eine eiſerne Steigleiter durchs Jenſter direkt auf die Straße. 5 Beſonders effektpoll nimmt ſich das Parterre aus, das wie die übrigen Innenräume in hellen, freundlichen Farben gehalten iſt, Die einzelnen Etagen ſind durch Decken in Eiſenbeton von einander getrennt. Eine Fülle von Licht ergießt ſich durch die mächtigen Schaufenſter ins Innere; Glasvorbauten— eine ganz neue Einrichtung— erleichtern die Tätigkeit des Dekorateurs weſent⸗ lich. Zu dem hellen Anſtrich der Wände und der Decke paßt ſehr gut die gelbliche Farbe der eichenen Einrichtung und der Dekorations⸗ ſtänder aus Meſſing. Die Einrichtung ſtammt von Gebr. Schön⸗ dorf⸗ Düſſeldorf. Wunderbare Dekorationsſtücke ſtellen zwoi modern ausgeſtaltete mächtige Kandelaber dar, die den Aufgang zur Treppe flankieren und von der Firma J. C. Spinn u. Sohn⸗ Berlin ſtammen. Dieſe Firma hat auch die Beleuchtungskörper für den Berliner Dom geliefert. Der Eingang hat doppelte Türen, die innen mit Pasqufllverſchluß verſehen ſind. Der Zwiſchenraum, der eine kunſtvolle Deckenbeleuchtung nach eigenem Entwurf von Schmid Söhne⸗Fſerlohn aufweiſt, wird geheizt. Auch hier handelt es ſich um ein neues Verfahren, durch das jede Zugluft ab⸗ gehalten wird, da die warme Luft die kalte nicht hineinläßt. Links vom Treppenaufgang befindet ſich der Haußptfeuermelder, In halber Höhe teilt ſich die breit angelegte Treppe, die ſich bequem erſteigen läßt, nach rechts und links. Hier bleibt der Beſchauer unwillkürlich bor einem mächtigen Fenſter ſtehen, das in ſeiner kunſtpollen modernen Ausführung mit Meſſingornamenten und mit dem Ge⸗ ſchäftszeichen der Firma in der Mitte einen imponierenden Ein⸗ druck macht. Ein ähnliches künſtleriſch ausgeſtaltetes Fenſter, bei deſſen Betrachtung man meint, in einer Kirche zu weilen, nimmt über dem erſten die ganze Höhe der zweiten Etage ein. Die An⸗ bringung dieſer beiden ungeheuren Lichtſpender war eine ſehr glück⸗ liche Idee, da ſie ſehr dekoratip wirken und dabei auch in hervor⸗ ragender Weiſe die Lichtzufuhr vermitteln. Für Licht und Luft iſt übrigens in dem ganzen Gebäude in wirklich muſtergültiger Weiſe geſorgt. Im Parterre ſind zu haben Kleidungsſtoffe, Kurzwaren, Handſchuhe, Strümpfe, Herrenartikel, Galanterieartikel, Konfi⸗ türen und Parfümerien. Rechts von der Treppe befindet ſich neben dem Poſtkartenſtand ein von der Poft aufgeſtellter Poſtfaſten, der Kabinett bietet Schreibgelegenheit für unſere Damen. Mächtige imitierte Onixſäulen ſtützen die Decke. Die erſte Etage ſteht in ihrer äußerſt geſchmackvollen Einrichtung in keiner Weiſe dem Parterre nach. Ein reizendes Dolee farniente iſt hier in dem ganz aus Glas beſtehenden Erfriſchungsraum geſchaffen. Der ent⸗ zückende„Schmollwinkel“, der eine beſonders vornehme Ausſtattung erhält, wird namentlich von unſeren Damen gern beſucht werden. In der 1. Etage ſind die Abteilungen für Konfektion, Wäſche, Schuh⸗ waren und Damenputz. Für die Konfektion und die Putzabteilung ſind beſondere ſehr geſchmackvoll ausgeſtattete Probierräume in Grüneiche eingerichtet. Neben dem Probierraum für Putz, deſſen Wände mit Lineruſta in Hellgrün bekleidet ſind, befindet ſich das in einer Kabine in Mattglas Untergebrachte Haustelephon, das dem Publikum gratis zur Verfügung ſteht. Einen ſehr feinen Eindruck machen hier auch die prächtigen Beleuchtungskörper jn Meſſing. Hierbei ſei gleich erwähnt, daß 61 Bogenlampen und eg. 600 Glüh⸗ lampen das Innere und die nächſte Umgebung des Geſchäftshaufes taghell erleuchten werden. Die beiden großen Kandelaber im Par⸗ terre weiſen allein 124 Glühlaumpen auf. Die übrigen Stockwerke. In der 2. Stage bekommt man Glas, Porzellan, Haushaktungs⸗ gegenſtände, Möbel und Teppiche. Von der 8. Stage an hat die Einrichtung, die in etwas einfacherem Genre gehalten iſt, die Firma K. Zeyher u. Co, geliefert. In dieſer Etage ſind Reſerve⸗ lager, Buregus und die Abteilung für Schlafzimmereinrichtungen. In der 4. Etage befinden ſich ebenfalls Reſerbelager und Buregu⸗ räume und endlich in der 5. Stage Vorratsräume. Auch in dieſen oberſten Räumen, von denen aus man eine großartige Rundſich: über die Stadt hat, iſt alles feuerſicher abgeputzt. Die Maler⸗ arbeiten ſind von den Herren Guſtav Kaub und Adam Kei ſtler, die Schloſſerardeiten von der Aktiengeſellſchaft für die Glaſerarbeiten von den Firmen Lehmann hier und Hahne⸗ Frankfurt, der Linoleumbelag(Delmenhorſter, Schlüſſelmarke) von Heren Tapegier Tuchenhagen iſt noch, daß ſicz im Gehäude zwei eleltriſche 9 be⸗ finden. Das Gebäude an ſich ohne Einrichtung erfe te eiffen Aufwand von 350 000 Mark. Die Ge ſamtkoſten ſtellen ſich auf rund 1½ Millionen Rarl. Die Firma S. Wronker u. Co. wurde 1885 gegründet und das hieſige Geſchäft im folgenden Jahre in der Kunſtſtraße eröffnet. In D 2, 6 im Geſellſchaftshauſe der „Harmonie“ befindet es ſich ſeit 14 Jahren. Jetzige Inhaberin ſſt Frau Bracszinskßh, eine Schwägerin des heren Inhabers, Herrn Simon Wronker, der z. Zt. ein gr Warenhaus in Sk, Johann leitet. Als Geſchäftsführer ſtehen Brzezinsltz die Herren Roſenberg und Hirſchberg z 2. Das Perſonal iſt insgeſamt ea. 200 Köpfe ſtark. Welch großes Intereffe man in Fachkreiſen für den Prachtbau an den Tag legt, geht daraus hervor, daß der Unterrheiniſche Bezirksverband des Badiſchen Archi⸗ tekten⸗ und Ingenieurpereins heute Nachmittag 4 Uhr den Neubau beſichtigen wird. — Pfälziſche Bank. Der Aufſichtsrat ſetzte in ſeiner geſtrigen Die General⸗ Sitzung die Dibidende pro 1904 auf 4 Prog. feſt. verſammlung findet am 15. April ſtatt. Mannheimer Gewerbebank, e. G. m. b. H. D für das abgelaufene Jahr führt folgendes au ſo iſt auch für das Jahr 1904 eine weitere f lung des Inſtituts zu konſtatieren. ſelbe drück Dief t ſich ſowohl im Geſamtumſatz als auch auf den einzelnen Konten aus und kommt in einem gegenüber dem Vorjahre erheblich höheren Reingewinn zum Ausdruck, Das Betriebskapital hat ſich durch neu gezeichnete An⸗ teile anſehnlich vergrößert; ebenſo haben die Spar⸗, Check⸗ und Depofſitengelder einen erhehlichen Zuwachs erfahren. Infolge deſſen war es auch möglich, den Kundenkreis neuerdings zu erweitern. Obwohl der Gewinn die Verteilung einer höheren Dividende ge⸗ ſtatten würde, wird vorgeſchlagen, bei dem bisherigen Satze von 4 Proz. zu verbleiben und dagegen dem Reſervefond eine um o anfehnlichere Zuweiſung zu machen, Letzterer erhöht ſich demgemäß auf mehr als das Doppelte des bisherigen Beſtandes, nämlich von M. 10 000 auf M. 28 000. Die Mitgliederzahl betrug am 1. Jan. 1904: 814. Es traten im Laufe des Jahres hinzu 79. Ausgeſchie⸗ den ſind durch Tod ete. 82, es hberbleiben am 1. Januar 1905 341 Mitglieder. einbezahlte Geſchäftsguthaben Ende 1904 betrug M. 200 928. Dasſelbe beſteht aus 320 vollen Anteilen mit M. 160 000 und 188 angefangenen Anteilen mit M. 40 928. Die Haftſumme für 478 Anteile à M. 500 beträgt M. 239 000. Der Reingewinn zuzüglich des Vortrags vom vergangenen Jahre beträgt M. 19 952.70 und wird folgende Verteikung vorgeſchlagen: Ab⸗ ſchreibung auf Mobilien M. 1057.10, Abſchreibung auf Delkredere⸗ Konto M. 501.10, Zuweiſung zum Refervefond M. 12 210, 4 Proz. Dividende M. 6058.25, Vortrag auf neue Rechnung M. 126.28,. Die Netto⸗Bilanz ſtellt ſich, wenn obige Vorſchläge Annahme finden, wie folgt: Aktiva: Kaſſa M. 6671.60, Konto⸗Korrent Mart 332 759.17, Banken M. 41385.32, Wechſel M. 360 225.40, Vor⸗ ſchuß M. 10 070.50, Mobilien M. 1000, Lombard M. 2717.28, Effekten M. 308.40, Koupons und Sorten M. 861.31, Aſſekuranz⸗ Konto M. 147.36; Paſfiva: Konto⸗Korrent M. 216 871.38, Diskonto M. 1800.138, Zinſen M. 64.55, Geſchäftsanteile Mark 200 928, Spareinlagen M. 169 165.55, Tratten M. 15 158.38, Reſervefond M. 23 000, Check⸗Konto M. 80 796.40, Abal⸗Konto M. 5010, Dividenden M. 6561.75, Gewinn⸗Vortrag M. 126.25.— Die Generalverſammlung findet Freitag, 24. März, abends 729 Uhr, im Lokal M 5, 5. 2. Stock ſtatt. 38 Das Verantwortlich fülr Politik: Chefredakteur eee eeeeeee—— Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Ernſt Müller. Oriqinaler einziq echter 9e Hi 8 Ae R 9 FORNNscnEn FEcEN SYRUp ist ein angenehmes natürliches Abführmittel von hervorragendem Wohlgeschmack und ausserordentlicher Wirkung, erprobt bei Erwachsenen und Kindern in allen Fällen von Verstopfung, träger Verdauungstätigkeit und mangelndem Appetit. Außzdie Marke Oaliſige ist besonders zu achten. Nur in 5 weken erhältlienh, prö J Fiasche I.50. ½% Plasche M..50. Bestaudtelle: Syr. Fiel OCaltforn.(Speclalt Mado Oornſa Fig Syrup do parat) 78, Hxtr. Senn. Uiqnig. 20, Klix. Caryoph. comp.& Sliehen Gebrauch im Wesgchwassee, Das unentbehrlichste Toflettemittel verschönert den Teint, ingeht sarte weisse Hände. Nur eckt in roten Cartens zu 10, 30 und 50 Pf. NRaliger.-Beras-geife 30 Pf.— Tolg-Seite 2 Pf. Arerialiteten de Elrma Heinzich Mack in Ulm à. P. 9772 Mitteillungen aus dem Pubſikum! Zum Kinderhilfstag habe jah mich entschlessen, einen bestimmten Prozentsatz meiner Tageselinnshme vom 18. März, dem Komitè zu überwefsen. ſoh richte daler an meine gechrte Kundschaft die ergebene Bitte, nren Bedarf für die nächste Zeft, an genanntem Tage, del min zu decken, damit zoh in der angenehmen Lage bin, einen nennenswerten Betrag für diesen wohltätigen Zweck, ablisfern zu können,— Auf mein für den Kinderhilfstag eigens dekoriertes Schaufenster, mache ich be⸗ Sonders aufmerksam. Louis Franz, Paradenlatz, 0 2, 2, Hof⸗Möbelfabrik T. J. Vete 9 Mannheim, C 8S, 3. 51352 (Inhaber: L. J. Peter und Emil Krauth.) Werkstätten für Wohnungs-Einrichtungen aller Stilarten, elnfachster, wie reichster Zuskührung, Giſen⸗ und Brongegießerei vor m. Carl Flink, Weltausstellung St. Louis 1904„Goldene Medaille“. 1 WWninhgerm, 8. Srusg. Vergebung nun Jielbanarbeiten. Nr. 31791. Die Ausführung vou ca. 188,0 lſdm. Steinzeug⸗ vohrſiel von 0,30 m Lichtweite kiliſchließlich der Spezialbauten und Strazenſinkkaſſen in der ſef Kellerſtraße im Stadtten indenhof ſoll öffentlich vergeben wWerden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tier⸗ Fauant, Litra 1 2 Nr. 9 zur Ein⸗ ſicht auf und können Angeboils⸗ ermulare und Maſſenverzeich⸗ niije gegen Erſtattung der Ge⸗ bühren don dort bezogen werden Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 8. April 1905, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelſſi die Eröff⸗ n Gge eingelauſenen Angebote in Gegenwart der eiwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsperhandlung eingehende Angebole werden nicht mehr an⸗ genommen. 39000/180 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Maunheim, 16. März 1905. Tiefbauamt; Eiſenlohr. Zwangsverſteigerung. Montag, 20. März 1905, nachmittags 2 Uhr, werde zch im Pfandlokal 24,5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Möbel Gegenſtände verſchiedener Art. und Ferner werde ich be⸗ ſtimmt verſteigern: 2 Zentner Kernfeife, Eigarren, 1 Thekwag mit 16 Gewichten, Bon⸗ bongläſer, ſowie Spezerei⸗ waren verſchie dener Art. 1 Muſikautomat(Gram⸗ mophon) it 11 Platten. Maunheim, 8, Mä z g0ß. Weiler, Gerichtsvollzieher. 4, 12. 2297 Heffenkliche Verſteigerung. Samstag, den 25. März 1905, vormittags 11 uhr werde ich gemäß 8 3735 G. B. auf dem Lagerplatz der Zell⸗ ſtofffabrik in Waldhof 4777 Raummeter Schwediſches Celluloſeholz, und zwar 470. Raumm. gute Ware, 75 Raumm. minder⸗ wertige Ware in einer Partie öffentlich meiſtbietend für Rechnung deſſen, den es an⸗ geht, gegen Barzahlung ver⸗ ſteigern. 22979 Zufammenkunft der Bieter am Haupteingang der Zell⸗ ſtofffabrik. kannheim, 17. März 1905. Elliſſen, Gerichtsvollzieher. Doste GewinnchangenT werde ich im Pfandlokale, 4, 5 im Auftrag des Aug, Gößt hier⸗gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: Weneranunzeiger. 5. Seite, Nei. erdifesl, Neil erdfiei., Früllfulirs-Suleluts. Gunelodis,&plerinen,&gort- u. Hellienien-Belleiuung. Heiuste Ereiwillige Verſteigerung. Montag, 20. März 1905, nachmittags 2 Uhr 22968 1 Briefmarkenſammlung mit Album. Mannheim, 18. März 1905 Weiler, Gerichtsvollzieher, L 4, 2. hel goringem Einsatz! Mächste Tlehung schon; 28. März u, folgende Tage 5 Oeſfenkliche Verſteigerung. Montag, den 20. März U. Sehrbeliebi., günstig. Srossen Wohltätigkeits- KelaGd- Lotterie.Krankenpflege- Anstalten v. Roten Kreuz, Strassburg I. Els. 60 52 Baargewinne ohne Abzug i; 70000 J. Hauptg. M. 20000 2. Hauptg, M. 10000 3. Haupkg. M. 5600 3 31000 M. 3000 6 à 500 M. 3000 30 1000= M. 3000 80 à 50= M 3000 350 Gew. zus. M. 5000 5600Gew. zus. M 13000 In Mannheim: Hch. Dahm, A. Dreenbach Nachf 1905, vormittags 10 Uhr weroe ich in der Halle Lanz der Mannheimer Lagerhaus⸗ geſellſchaſt, Rheinvorland hier, gemäߧ 378 H. G. B. gegen bare Zahlung öffent⸗ lich verſteigern: 22930 6 Ballen Pflanzenteile. Mannheim, 17. März 1905. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Arbeitsmarkt der Oentral-Anstalt ſülr Arbeitsnachweis feglicher Telephon 1920. MA. Mannheim M A. Art. J. 11 Loge 10 M. Los 1 ortou,List.30Pf versendet d. Genersl-pebit J. Stürmer, Strassburg i. E. in Mannheim: Adr. Schmitt, A. Hersberger, W. Fiskus, g. Ungert, Leop. Levi, Gg. Hochsehwender, J. M. Ruedin, J. Köhler, F. Mar⸗ teus, Aug. Wendler; Jean Sremm, X. Hahn& Cle., in Heddesheim:J. F. Langsohn. 1 2 8 8 5 2 8 8 2 8 8 2 8. 8 8 85 8 7 +4 P — 2 Garautiert reingebrauntes Zweiſchgeuwaſſer, 51% Fark, bei großerer Abnahme per 100 Liter k. 120. 22095 Cae! Grein, Steinobſtbrennerei, Wertheim a. 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Anträge müssen 8 Page vor der General-Versammlung „schriftlich beim Vorstande eingereicht werden. 55 Nrkaur Schreiner, Lindenhof, früher Storchen. Heute Samstag und die folgenden Tage, 7 Ausgchank von prima Doppel-Märzen-Bock verbunden mit grossem Schlachtfest und Honzert(Kapelle Kirsch). Absingen der neuesten Bocklieder. Es ladet höfl. ein 699b Heh. Schreiner. 88000006800000006 Late-Hestaufant„Toe Lindenhof. Ausschank von MünehnerAugustiner-Bräu s bell und dunkel, Glas 16 Pfennig. Vorzuügliche Küche bel zivllen Preissn. Empfehle meine schönen Lokalitkten für Ron- Hrmandenfestlichkeiten. Um geneigten Zuspruch bittet Otto Mühlhenrich, 8 Früher Oberkellner Wilhelmshof. SOOOeeeeseeesssee „ZLum stolzen Eek⸗ Gichelsheimerſtraße 22. Samstag, 18. u. Sonntag, 19. März 4 Doppel⸗Bock⸗Bier . Bön Frankenthaler Brauhaus, verbunden mit Fchlachtfeſt. Sonntag Bockwülrste mit Kraut, wozu ergebenſt einladel 725 Christian Falkenstein. Schlossbrunnen Lindenhol Rennershofstrasse 20. 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