(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Voſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 28 Die Reklame⸗Zeile„60 5 E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebnug. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſüüt das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. — Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.—— (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 Redaktion„ 377 Expedition„„418 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Nr. 142. Samstag, 25. März 1905. — (1. Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. ——HÄ—-——— Pollitische Uebersicht. Mannheim, 25. März 1905. Der Beſuch des deutſchen Kaiſers in Marokko. Man ſchreibt der„Süddeutſchen Reichskorreſpondenz“ aus Berlin vom 24. März: 5 0 Der für den 31. ds. Mts. in Ausſicht ſtehende Beſuch Kaiſer Wilhelms in Tanger gibt einigen Blättern, die ſich ſelbſt mit Vorliebe als die nationalen bezeichnen, wieder zu Ent⸗ ſtellungen in dem Sinne Anlaß, daß ein plötzlicher Umſchwung, ein jäher Kurswechſel, eine Zick⸗Zack Bewegung in unſerer marokkaniſchen Politik ſtattgefunden habe. Das Hin⸗ und Herſchwanken in dieſer Frage iſt aber umgekehrt gerade der Fall jener Kreiſe, die in rebus mauritanis bald zu Tode betrübt ſind, bald himmelhoch jauchzen möchten. Ihnen wird 88 die Regierung niemals recht machen. Denn offen oder heim⸗ lich gehen ſie auf eine territorjale Feſtſetzung des Reiches in Nordweſtafrika aus. Das iſt aber genau das Gegenteil von dem, was, nach der Feſtſtellung der„Nordd. Allg. Ztg.“, die amtliche deutſche Politik in Marokko will und vor wie nach dem engliſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ trage gewollt hat. Die Abſage an Projekte, die zum Ausgang oder Ziel eine deutſche Beſitzergreifung in Marokko haben, gilt unbedingt. Es führt zu nichts, dieſen Punkt immer wieder zu berdunkeln. Der Verzicht auf Gebietserwerb bildet die Grundlage unſeres Vorgehens. Die wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſch⸗ lands in Marokko aber ſind niemals von einer amtlichen Stelle aus verneint worden. Gewechſelt hat nur die Tonart, in der ſie geltend gemacht werden. Dieſe richtet ſich nach Um⸗ ſtänden, deren genaue Kenntnis einer privaten Kritik nicht zugänglich iſt. Jene Leute, die auch angeſichts des ſeit längerer Zeit vorbereiteten Kaiſerbeſuches in Tanger nicht darauf ver⸗ zichten konnten, ihr Liedchen vom Zick⸗Zack⸗Kurs anzuſtimmen, ſollten nicht meinen, alles, worüber man ihnen aus guten Gründen vorher nichts erzählen kann, ſei eine„Plötz⸗ lichkeit“. Die Rede des Kaiſers in Bremen findet in der engliſchen Preſſe lebhafte Erörterung. Die„Times“ bemerkt nur die wiederholten nachdrücklichen Aeußerungen des Kaiſers über die Notwendigkeit des Friedens könnten dieſe Rede vor einer Deutung in einem mehr zweideutigen Sinne retten. Den⸗ jenigen, die ſich mit Studien über den Charakter des Kaiſers abgäben, falle wieder, wie bei früheren Gelegenheiten, der bibliſche, um nicht au. ſccgen hebräiſche Ton ſeiner Rede auf, die faſt gebieteriſche An⸗ rufung der Hilfe und der Segnungen der Vorſehung für die Geſchicke der deutſchen Raſſe, die in dieſem Falle kühnlich als das„Salz der Erde“ bezeichnet werde.„In ſeinen friedlichen Erklärungen jedoch“, beißt es am Schluſſe,„und beſtimmten Verſicherungen, daß unter ihm Deutſchland nur eine friedliche Rolle ſpielen werde, darf der Kaiſer auf die bolle, herzliche Sympathie der anderen Länder zählen. Mittlerweile wird die Rede des Kaiſers ſicherlich ſeiner Mittelmeer⸗ peiſe ein erhöhtes Maß allgemeiner Aufmerkſamkeit zuwenden.“ In ähnlichem Sinne äußert ſich der„Daily Telegraph“:„Wenn die Ziele der deutſchen Weltpolitik ſo friedlich ſind“, bemerkt er,„ſo wird ihr niemand herzlicher einen rückhaltloſen Erfolg wünſchen als England, und unter ſolchen Bedingungen wollen wir auch keinen Einſpruch gegen des Kaiſers Wort erheben, daß jedes neue Schlacht⸗ ſchiff ein neues Friedenspfand ſei. Das einzige, was wir dazu zu bemerken hätten, wäre, daß wir nicht wiſſen, wer dann unter den Feinden Deutſchlands gemeint ſein könnte. Wir begrüßen mit ganz ungeheuchelter Befriedigung die hoffnungsvolle und friedliche Rede des Kaiſers, doch müſſen freilich auch er und ſein Volk ſich erinnern, daß jedes neue britiſche Schlachtſchiff ebenfalls ein neues Pfand für den Weltfrieden iſt. Die Verwaltungsreform in den Reichslanden. Der Antrag des Abg. Dr. Höffel, eine Reform der Verwaltung von Elſaß⸗Lothringen auf Grundlage der Reorgani⸗ ſation der Kreisverwaltung und der Aufhebung der Bezirks⸗ präſidien herbeizuführen, wurde vom Landesausſchuſſe nach längerer Debatte nicht einmal der Verweiſung an eine Kom⸗ miffion gewürdigt, ſondern iſt einfach mit einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt worden. Dieſes Ergebnis erklärt ſich daraus, daß die Abgeordneten des Oberelſaß und Lothringens ſich auf das Entſchiedenſte gegen eine Auf⸗ hebung der Bezirkspräſidien und eine Beſeitigung der Bezirks⸗ tage ausſprachen. Eine Ausgeſtaltung des Kreiſes, der gegen⸗ wärtig nur eine Verwaltungsabgrenzung iſt, mit korporativen und Selbſtverwaltungsrechten iſt gewiß ein geſunder Gedanke, allein bei den Oberelſäſſern und Lothringern überwog der Wunſch, die Selbſtändigkeit ihrer Bezirke mit dem Sitz der Bezirkspräſidien in Colmar und in Metz gewiſſermaßen als eine Art von Propinzialverband bewahrt zu ſehen. Die Er⸗ wägungen der oberelſäſſiſchen und lothringiſchen Abgeordneten ſind, ſo bemerkt hierzu die„Südd. Reichskorr.“, keineswegs als eine lokalpatriotiſche Kirchturmspolitik zu beurteilen; es liegen bielmehr gewichtige praktiſche Gründe vor, da auch z. B. als Aufſichtsbehörde für das ländliche Kommunalweſen und als Träger großer Vermögensverwaltungen(Bezirksſtraßen, Irren⸗ anſtalten uſw.) die Bezirkspräſidien nur ſchwer zu erſetzen wären. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika,. In einer Beſprechung des neuen Nachtragsetats für das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet für 1904 hat der „Vorwärts“ behauptet, daß der Preis eines Pferdes 6850 M. betrage. tragsetat für Beſchaffung von Reittieren und Zugtieren eingeſtellte Summe von 6 150 000 M.(nicht wie der„Vorwärts“ behauptet 6 850 000.) zum Ankauf und Transport von nur tauſend Pferden dienen ſolle. Aus der Erläuterung des Etats ergibt ſich, ſo ſchreibt die„Nordd. Allg. Ztg.“, daß dieſe Summe für dieſämt⸗ lichen 7000 Reittiere und Zugtiere beſtimmt iſt, die für die ſeit dem 12. November entſandten Verſtärkungen der Schutz⸗ truppe notwendig wurden. Hiervon wurden 3000 in Deutſchland ge⸗ fauft, deren Kaufpreis und Transportkoſten rund je Mark 1050, ins⸗ Dabei wird einfach angenommen, daß die ganze im Nach⸗ geſamt alſo Mark 3 150 000 betrugen. Die übrigen viertauſend Tiere müſſen in Südafrika beſchafft werden, da der Anſchaffungspreis nach den bisherigen Erfahrungen einſchließlich des Transports per Tier rund 600 M. beträgt, ſo ergibt das weitere 2 400 000 Mark⸗ Die Geſamtkoſten für 7000 Reittiere und Zugtiere, die für die Ver⸗ ſtärkungen der Schutztruppe im Rechnungsjahr 1904 noch anzufordern waren, ſind alſo 5 550 000., dazu treten 600 000 M. für den Ankauf von tauſend Pferden, die zum Exſatz der Abgänge in 1905 dienen ſollen. Dieſe wurden jetzt angekauft, weil erfahrungsgemäß der Kaufpreis im Frühjahr niedriger iſt als im Sommer, und es im militäriſchen Intereſſe notwendig ſchien, die Pferde wenigſtens eine Zeitlang an der Sammelſtelle Münſter zum Zureiten und Einfahren zuſammenzuhalten. Wie in der Erläuterung zum Nachtragsetat für 1904 gleichfalls ausdrücklich erwähnt wird, ſind die Transportkoſten oteſer Pferde mit jc 450 Mark im Etat für 1905 angefordert. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am Typhus geſtor⸗ beit: Reiter Richard Hartung am 19. März im Lagarett Wind⸗ huk, Gefreiter Alois Keil am 18. März im Lazarett Bethanien.— Bei dem Ueberfall der Station Marienthal am 17 März ver⸗ wundet: Reiter Julius Schmidt, ſchwer durch Bruſtſchuß, Reiter Lorenz Nacken, leicht(Schuß in das rechte Geſäß), Reiter Paul K1o ſe, leicht durch Schuß in das rechte Geſäß. Deutſcher Reichstag. (172. Sitzung. Schluß.) w. Berlin, 4 März, Im Laufe der Debatte wird bei dem Kapitel„Dienſtaufwands⸗ entſchädigungen“ nach einigen Debatten der ſozialdemokratiſche Antrag abgelehnt auf Kürzung der„Poſition„Bureaugelder für Kriegsgerichtsräte“. Weiterhin begründet Suedekum(Soz.) Kommandantenſtellen von Berlin, Altona, Breslau, Spandau, Darmſtadt, Glatz, Königſtein, Kaſſel, Hannover, und Stettin als künftig wegfallend zu bezeichnen. Generalleutnant Siyt v. Armin bekämpft den Antrag, den Suedekum zurückzieht, nachdem Groeber für nächſtes Jalhr eine eventuelle Prüfung des Antrages in der Budgetkommiſſion zuge⸗ ſagt hat. Auf Anregung der Abgg. ſpricht Miniſter v. Einem beſſerzuſtellen. Fries(natl.) empfiehlt weitere Pflege der Reittunſt und des Reitſports unter den Offizieren. Bei dem Kapitel„Naturalver⸗ pflegung“ befürwortet v. Brockhauſen(konſ.) ſeine Reſolution auf weitere Ausgeſtaltung der direkten Lieferung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe an die Heeresverwaltung und Einſetzung einer ſtaat⸗ lichen Kommiſſion zur Feſtſtellung des Preiſes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe für den Heeresbedarf. Herold(Ztr.) hofft, daß es auf dieſem Wege möglich ſein werde, den Zwiſchenhandel auszuſchalten. Müller⸗Sagan(Freiſ. Bpt.) ſpricht ſich gegen die Reſo⸗ lution aus, da ſie darauf abziele, agrariſche Intereſſen ungerechter⸗ weiſe zu bevorzugen. Generalmajor v. Gallwitz ſtellt feſt, daß die Heeresver⸗ waltung vom Produzenten, weil ſie früher abnehmen könne, billiger kaufe, als vom Händler, da dieſer die Ware erſt kaufen, ſammeln und perarbeiten müſſe. Gothein(Freiſ. Vgg.) führt aus: Die Staatsverwaltung müſſe da kaufen, wo ſie am beſten und billigſten kauft, ſonſt komme den Antrag, die Karlsruhe, Potsdam Gothein und Hagemann ver⸗ die Büchſenmacher nach Möglichkeit Die graue Straße.“) Roman von Margarete Böhme. 90(FJortſetzung.) Nachdruck verboten. Weihnachten war vorüber, und das Jahr neigte ſich dem Ende zu. Am Sylveſterabende brachte Doktor Lerchen einen Bekannten mit zu Frau Langen, der ihn auf der Durchreiſe nach Berlin be⸗ ſuchte. Doktor Ettel war ſeines Zeichens auch Journaliſt, ſeitdem er aber auf eine ſeinen Freunden bislang immer muhſtiſch geblieb ae Art— durch Erbſchaft oder Lotteriegewinn— zu Vermögen gekom⸗ men war, befaßte er ſich nicht mehr beruflich, ſondern nur hier und da zu ſeinem Vergnügen mit dem Schreiben von Feuilletons und anderen kleinen Artikeln für Zeitungen. Doktor Ettel wohnte in Berlin, war aber viel auf Reiſen. Er ſtand ganz allein, hatte keinerlei herwandtſchaftlichen Anhang und brauchte deshalb auf niemand Rückſicht zu nehmen. Die letzten Monate hatte ex in Paris verlebt; auf dem Bahnhofe in Köln war es ihm plötzlich eingefallen, Lerchen, mit dem er früher befreundet geweſen war, zu beſuchen und zu dieſem Zwecke einen Abſtecher nach M. zu machen. Oskar Lerchen hatte nichts von ſeinen Beziehungen zu Nora Langen erwähnt, nur von einer befreundeten Familie, der er ſich für den Abend verpflichtet habe, geſprochen, und Ettel hatte ohne Be⸗ finnen ſeine Aufforderung, mitzukommen, acceptiert. Lerchen ſelber hätte zwar dieſen Shyloeſterabend, der zugleich der vorletzte Abend vor ſeiner Abreiſe nach Berlin war, lieher allein bei ſeiner Braut und den Ihren verbracht, aber da Ettel einmal da und überhaupt nur ſeinetwegen nach M. gekommen war, hatte es *) Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die Zeitung bis zum 1 Abril gratis und den Anfang des Romans koſtenlos nach⸗ geliefert. 5 nuür eine Wahl gegeben, entweder Üüberhaußt nicht zu Langens zu gehen oder Ettel zum Mitkommen aufzufordern. Ihm lag ſchon der Abſchied auf den Nerven, der Gedanke an die monatelange Trennung von ſeiner Braut. Es tat ihm beinahe weh, daß Nora ſich ſo offenſichtlich über die Erweiterung des Heinen fa⸗ miliären Kreiſes durch den fremden Gaſt freute. Nora liebte es, Menſchen um ſich zu ſehen, je mehr, deſto lieber. Und Dr. Ettel war ein vorzüglicher Geſellſchafter, der brillant zu unterhalten verſtand. Frau Langen hatte, wie in den verfloſſenen Jahren, die ſie in dem Hauſe wohnten, ein einfaches Ehepaar mit einer einzigen er⸗ wachſenen Tochter zur Sylbeſterfeier eingeladen. Dahlheims hatten eine kleine Fabrikation künſtlicher Blumen und Federn, Frau Helene hatte im Laufe der Jahre manche Gefälligkeit von ihnen, und man hielt beiderſeits gute Nachbarſchaft. In den letzten Jahren hatte ſich ſo die Gewohnheit herangebildet, daß Langens bei Dahlheims den Weihnachtsabend und dieſe bei Langens den Neujahrsabend verbrach⸗ ten. Nora war zwar nicht ſehr von dieſem nachbarlien⸗freundſchaft⸗ lichen Verkehr erbaut. Frau Dahlheim ſah wie eine angezogene Waſchfrau aus; jedes fünfte Wort von ihr war eine humoriſtiſch wir⸗ kende Entzleiſung von den grammatikaliſchen Regeln der teuren Mutterſprache und eine drollige Verdrehung von Fremdwörtern. Sie renommierte gern ein bischen, im Gegenſatz zu ihrem wortkargen Mann, deſſen Beiträge zur Unterhaltung aus den ſtereotypen Be⸗ merkungen„das ſtimmt“ oder„jawoll“,„das machten großen Un⸗ terſchied“ beſtanden. Die Tochter, Fräulein Luiſe, verfügte, wie faſt alle verwachſenen Menſchen, über ein abnormes Quantum von Selbſt⸗ gefälligkeit und Eigenliebe, Nora hatte energiſch gegen die Einladung der Familie Dahl⸗ heim für dieſen Shlveſterabend proteſtiert, ohne daß es ihr gelungen war, die Mutter davon abzubringen. Deſto gelegener kam ihr der fremde Herr, der, wie damals, an dem erſten Sonntag ihrer heim⸗ lichen Verlobung, Frau Wilhelmine, einen Luftzug von lachendem Frohſiun mit ſich führte, 5 Doktor Ektel ſprach von den letzten Wochen ſeines Pariſer Auf⸗ enthaltes und gab dann Erinnerungen an andere fidele Sylveſter⸗ feiern, die er früher mitgemacht hatte, zum Beſten. Seine witzig pointierten Anekdötchen und Mitteilungen brachten Nora in eine übermütig luſtige Stimmung. Aber auch nur Nora. Lerchen war ebenſowenig wie ſeine künftige Schwiegermutter für die leichtfüßigen Scherze des Freundes aufgelegt, die Dahlheims fühlten ſich durch die Gegenwart des fremden, eleganten Herrn geniert und ſaßen ſchweigſam und veglos auf ihren Plätzen, und nur Marianne zeigte die gleichmäßige Freundlichkeit wie alle Tage. Lerchens Augen folgten ihr, wie ſie geräuſchlos und anmutig hin⸗ und herglitt und für das Behagen der Gäſte ſorgte. 85 „Die geborene Hausfrau,“ dachte er. Und ein heimlicher Wunſch ſchlang ſich um dieſe Feſtſtellung: daß Nora auch einmal ein ſo liebes molliges Hausmütterchen werde wie ihre Schweſter. Marianne brachte eine gläſerne Bowle mit Sylveſterpunſch und eine Platte Pfannkuchen herein und begann die Gläſer zu füllen. Und der ſüße, heiße, aromatiſche Trank übte ſeine alte faſt nie verſagende Wirkung. Nach dem zweiten, dritten Einſchenken wurde die allge⸗ meine Stimmung wärmer, behaglicher, auch in die Dahlheims kam Leben. Der Frau begann das Geſicht zu glühen; ſie wurde ge⸗ ſprächig und meinte, es müſſe ein Toaſt— ſie ſagte To⸗aſt— ausge⸗ bracht werden. „Legen Sie ſich keinen Zwang auf, Frau Dahldeim, wenn Sie toaſten wollen,“ rief Nora mit einem ſchelmiſchen Augenzwinkern nach Ettel, ihrem Nachbar zur Linken. Der begrifſ ſofort, daß es 1 hier um einen Rieſenulk handelte.„Sie würden uns ſehr zu verpflichten, gnädige Frau,“ ergänzte er mit einer artigen Ver⸗ beugung. „Ich? Ach mein Gott, das iſt für die Herrens, ſagte die Dahlheim. „Den Damen der Vortritt,“ beharrte Ettel.„Ich ſehe eß Ihnen an, Sie haben uns was zu ſagen, gnädige Frau.“ Dahlheim, dem der Punſch auch die Zunge löſte.„Sie hält auch im⸗ „Ja, meine Frau hat was zu ſagen. Das ſtimmt, ſagte Vater 4 Seite⸗ Geueral⸗Anzeiger. Manußeim,. 25. März. ſie zur Cliquenwirtſchaft. Der Zwiſchenhandel brauche keineswegs bexteuernd zu wirken. Nach weiterer Debatte an der ſich Kreht(konſ.), v. Brock⸗ jauſen, Herold, Fröhlich(Reformpartei) beteiligen, wird die Reſolution gegen die Stimmen der Freiſinnigen und Sozial⸗ demokraten angenommen. Auf die Beſchwerde Fröhlichs(Refpt.) erklärt Generalleutnant v. Endres: Verſchiedene außerordenklich bernünftige bateriſche Regimentskommandeure ſorgten für ihre Sol⸗ daten für Limonaden, um den übermäßigen Alkoholgenuß zu be⸗ zämpfen. Den privaten Selterwaſſer⸗ und Limonadefabriken wird dadurch keine Konkurrenz gemacht, denn an Private werden jene Lunonaden nicht abgegeben. Bei dem Kapitel„Pferdebeſchaffung“ bemerkt Miniſter „ Einem gegenüber Becker⸗Köln(zgentr.): Die rheiniſchen Pferde eignen ſich nur für Fußartillerie, und da dort der Pferde⸗ zedarf gering iſt, kann auch der Bezug von rheiniſchen Pferden nur zering ſein. Möchte doch der Vorredner darauf hinwirken, daß ſämtliche Fußartillerieregimenter mit Beſpannungsabteilungen ver⸗ werden, dann könnten wir die rheiniſche Pferdezucht mehr ückſichtigen.(Heiterkeit.) Zu den Ausführungen der Abg. Herold und Bernſtorff etr. Remonieankäufe bemerkt Kriegsminiſter b. GEinem, nach Alem was er gehört habe, billige man allgemein das Vorgehen der Heeresverwaltung. Vei Kapitel„Reiſegebühren“ wird debattelos eine Reſolution Müller⸗Sagan angenommen, wonach ab Etat 1906 den Mannſchaften des Heeres und der Marine zu Reiſen in die Heimat freie Eiſenbahn⸗Hin⸗ und Rückfahrt gewährt werden ſoll. Bei Kapitel„Unterofftzierſchulen“ wird eine von der Budget⸗ kommiſſion beantragte Reſolution auf Aufbeſſerung der Gehälter der Lehrer an Unteroffizierſchulen vom nächſten Etat an einſtimmig an⸗ gendommen. Nachdem noch Pauli⸗Potsdam die Zuſtände in den Militär⸗ werkſtätten beſprochen hat, vertagt ſich das Haus auf Montag Vor⸗ mittag 11 Uhr: Weiterberatung und reſtliche Gtats. Schluß 7½ Uhr. **** Berlin, 24. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstages ſetzte die Beratung der Matritular⸗ Beiträge fort. Im Laufe der Debatte erklärte Staatsſekretär Frhr. v. Stengel, er erachte die Einzelſtaaten durch die Beſchlüſſe der Kommiſſion für überlaſtet. Er werde energiſch verſuchen, das Plenum umzuſtimmen und hoffe auf eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den verbündeten Regierungen und dem Reichstage zwiſchen der 2. und 3. Leſung.— Zu den Ausgaben des außerordentlichen Etats wird ſchließlich Kapitel 19„Zu⸗ ſchuß zu den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats 51 Millionen Mark“ und Kapitel 19„Zuſchuß zu dem außer⸗ ordentlichen Etat 51 Millionen Mark“ einſtimmig geſtrichen.— Die Kommiſſion ging dann zur Beratung des Etatsgeſetzes über. Auf eine Anfrage Speck(Ztr.) erklärt Staatsſekretär Frhr. v. Stengel, er glaube, der heutige Zeitpunkt ſei für die Verlegung eines Comptabilitätsgeſetzes nicht geeignet. Das Reichsſchatzamt ſei im jetzigen Augenblicke zu fehr mit Arbeiten überlaſtet. Er behalte aber die Angelegenheit im Auge und gedenke ſeinerzeit dem Reichstage eine Vorlage zu machen. In dem Paragraphen 3 des Etatsgeſetzes wird der Reichskanzler ermächtigt, zur vorübergehenden Verſtärkung der außerordent⸗ lichen Betriebsmittel der Reichshauptkaſſe nach Bedarf Schatz⸗ anweiſungen bis zu einem Betrage von 275 Millionen Mark auszugeben. Die Kommiſſion erhöhte dieſen Betrag auf 350 Millionen Mark. In dem g 4, der eine weitere Stundung der nach dem vorjährigen Etatsgeſetze vorläufig geſtundeten Matri⸗ kularbeiträge vorſteht, wurde ein Abſatz hinzugefügt, welcher be⸗ ſagt: Inſoweit die von den Bundesſtaaten aufzubringenden Matritularbeiträge für 1905 den Betrag von Mk. 213 250 094 überſteigen, wird der Reichskanzler ermächtigt, deren Erhebung vorerſt für dieſes Rechnungsjahr auszuſetzen bis zur Deckung des Bedarfs dafür der nach dem wirklichen Ergebnis des Reichs⸗ haushaltsetats erforderliche Betrag feſtgeſtellt iſt. Der Reſt des Etatsgeſetzes wird ohne Diskuſſion erledigt.— Darauf wird der erſte Teil der eingebrachten Reſolution angenommen, der den Reichskanzler erſucht, daß auch denjenigen Händlern mit Süß⸗ ſtoffen eine Entſchädigung bezw. eine Erleichterung gewährt werde, deren unter Zollverſchluß befindlich geweſenen Süßſtoff⸗ vorräte vernichtet worden ſind.— Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft.— In der Geſchäftsordnungsdebatte wird ein Antrag Hriola angenommen, zunächſt das Militärpenſionsgeſetz in An⸗ griff zu nehmen. Die Anberaumung der nächſten Sitzung wird dem Präſtdenten überlaſſen. Deutsches Reich. * Mainz, 24. März.(Das Landeskomitee der Zenu⸗ trumspartei) beſchloß die Abhaltung eines heſſiſchen Katholikentages in Mainz. er in der Viedertafel eine Du auch im Sofa. Die Dahlheim räuſperte ſich.„Na, wenn ſich demd niemand ſonſt zum Wort meldet, werde ich mir erlauben— Sie klopfte kaut an ihr Glas und ſchob den Tiſch etwas ab, um für ihre maſſige Perſönlichteit beim Erheben Platz zu machen.„Unvorbereitet, wie ich mich habe, erlaube ich mich ein paar Worte zu ſprechen. Meine Herrſchaften, wir feiern hier Neujahrsabend. Es wär' ſchön, wenn wir heute Verlobung feiern könnten— Fräulein Nora Aber Mutter— was fällt Dir ein? rief Louiſe auf⸗ ſprinngend Was denn?“ fragte die Dahlheim unbeſangen.„Hab ich bvielleicht was Unanſtändiges geſagt? Die jungen Damen wollen alle gern heiraten, und man kann ihnen nichts Beſſeres zu Neu⸗ fahr wünſchen ich meine nurn „Sie meinten ſicher bildlich.. die Vermählung des alten und des neuen Jahres in der Sylveſterſtunde,“ ſagte Marianne ffreundlich, indem ſie die Gläſer aufs neue füllte. rau Dahlheim nickte.„Jawoll,“ ſagte ſie kurz.„Ich wollte den Herrſchaften allein ein glückliches neues Fahr und diel Segen ünſchen. Daß es Ihnen in Berlin gut geht und die jungen Damen ſich bald verheiraten.. Das wollte ich.. Darauf wollen wir anſtoßen. Proſt, meine lieben Herrſchaften Man ſtieß lachend an. Nora machte ein etwas enttäuſchtes Geſicht, ſie hatte exrwartet. Frau Dahlheim war manch⸗ mal zum Wälzgen komiſch, beſonders wenn ſie in Fremdwörtern badebtechte. Aber Marlanne hatte ſie aus dem Konzepte gebracht. ⸗Haſt Du Eier zurechtgelegt, Marfanne, fragte Nora. Die Schweſter bejahte.„Wollen Sie auch Eiweiß gießen, Herr Doktor?“ wandte Nora ſich an Ettel. »„Eiweiß— warum nicht Blei? Eiweiß gibt intereſſantere Figuren— allerdings kreten ſie erſt über Nacht hervor ich mache mit. WWer ſonſt noch? Der melde ſich... Sie nicht, Herr Doktor Lerchen?“ Eer ſchüttelte den Kopf. Ach berzichte. Uu, man „Ladenburg⸗Schriesheim finde auf dieſe Weiſe einen Erſatz. Das *Steinhorſt, 24. Märgz.(Die Beiſetzung des verſtor⸗ benen Miniſters Frhrn. v. Hammerſtein) fand heute auf dem Dorffriedhofe in Steinhorſt ſtatt. Erſchienen war als Vertreter des Reichskanzlers Unterſtaatsſekretär Frhr. v. Secken⸗ dorff. Die Ueberführung des Sarges nach dem Friedhofe fand auf Wunſch des Verſtorbenen auf einem einfachen, mit Tannen⸗ grün geſchmückten Ackerwagen ſtatt. Eine große Anzahl von Kränzen, darunter zwei von dem Kaiſerpaare, wurden von Mitgliedern der Feuerwehr und der Kriegervereine getragen. Die Trauetrede hielt Paſtor Koch⸗Steinhorſt. Die Beſtattung iſt nur vorläufig, da in nächſter Zeit eine Famliengruft errichtet wird, in der der Sarg ſpäter beigeſetzt werden ſoll. *Berlin, 25. März.(Im preuß. Abgeordneten⸗ hauſe) wurde heute der Geſetzentwurf über die Freihaltung des Ueberſchwemmungsgebietes der Waſſerläufe zur Beſeitigung von Hochwaſſergefahr in dritter Leſung erledigt. —(Der neue preußiſche Miniſter des Innern) Der„Staatsanzeiger“' veröffentlicht heute die Ernennung des Ober⸗ präſidenten der Provinz Brandenburg Dr. von Bethmann⸗ Hollweg zum Königlich Preußiſchen Staatsminiſter und Miniſter des Innern. —(In der heutigen SBundesratsſitzung) wurde dem Landeshaushaltsetat von Gkrſaß⸗Lothringen für 1905 in der von dem Landesausſchuſſe beſchloſſenen Faſſung zugeſtimmt. Ausland. * Frankreich.(Die Deputiertenkammer) befpricht eine Interpellation betr. die Behandlung von minder jährigen Perſonen in privaten Wohltätigkeitsanſtalten. Breton(Soz.) erhebt Anklagen gegen den Klerus, der die Kinder ausbeute und Erb⸗ ſchaften erſchleiche. Der Redner beſchuldigt die Ordensſchweſtern des Raubes, beſpricht dann in abfälliger Weiſe die Angelegenheit einer jungen Chilenin, die im vergangenen Jahre bei den Aſſumptioniſten in Paſſy geſtorben iſt und veranlaßt dadurch heftige Proteſtrufe im Zentrum und auf der Rechten. —(Der Marineminiſter) erklärt die Gerüchte von der Entſendung eines franzöſiſchen Geſchwaders nach Tanger für unbegründet. *Italien.(Die deutſche Kaiſerin) und die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar ſind geſtern Mittag in Genug eingetroffen und vom deutſchen Votſchafter und deſſen Gemahun dem deutſchen Generalkonſul ſowie von Marquis Garroni empfangen worden. Als die Kaiſerin an Bord der„Hohenzollern“ angekommen war, wurde die Kaiſerin⸗Standarte gehißt. Um 6 Uhr 24 Min. ging die„Hohen⸗ zollern“ in Begleitung des Torpedoboots„Sleipner“ in See. Ueberbrückung des Neckars bei Ilvesheim. Wie das„Heidelb. Tgbl.“ hört, beabſichtigen die Gemeinden Schriesheim, Doſſenheim, Leutershauſen, Großſachſen, Hohen⸗ ſachſen, Heddesheim, Ilvesheim, Seckenheim und Rheinau, ſo⸗ wie eine Anzahl Großinduſtrieller, eine Eingabe an die Großh. Regierung zu unterſtützen, welche auf die Ueberbrückung des Neckars bei Ilvesheim abzielt. Die Brücke ſoll auf dem Feſtlande im Zuge des ſchon zu früheren Zeiten beabſichtigten Durchſtichs hinter Ilvesheim zur Ausführung kommen. Einerſeits würden ſo die Arbeiten weſentlich er⸗ leichtert, während andererſeits die Koſten des Durchſtichs mit einem von der Geſellſchaft für die Neckarregulierung zu leiſten⸗ den Beitrag aus dem Erlös für das freigelegte Gelände vollauf beſtritten werden könnten. Da meiſt finanziell weniger kräftige Gemeinden in Frage ſtehen und das Projekt einem dringen⸗ den Verkehrsbedürfniſſe entſpringe, ſtänden erheb⸗ liche Staats⸗ und Kreisbeiträge in Ausſicht. Auch von ver⸗ ſchiedenen Großinduſtriellen ſeien Beiträge zugeſagt. Die beteiligten Gemeinden wären prozentual im Verhältnis zum Nutzen zum Reftbetrage beizuziehen. Durch eine über die neue Brücke zu führende elektriſche Straßenbahn Schriesheim⸗Ilvesheim⸗Secken⸗ heim⸗Rheinau⸗Neckarau(Seckenheim⸗Mannheim be⸗ ſteht jetzt ſchon) wäre für die erſterwähnten Gemeinden günſtige Arbeitsgelegenheit(auch beim neuen Rangierbahnhof) für ihre Einwohner, ſowie durch die zur Nacht⸗ zeit auf demſelben Gleiſe kurſierenden Güterzüge ein Abſa tz⸗ gebiet für Produkte(Holz, Felderzeugniſſe ꝛc.) ge⸗ ſchaffen. Das geſcheiterte Bahnprojekt Feudenheim⸗Ilvesheim⸗ Lolliſe Sahlheim wünſchte das Eiwelßorakel, ihre Mukter des⸗ gleichen; um nicht geziert zu ſcheinen, betefligte ſich auch Marianne. „Eiweiß iſt entſchieden intereſſanter als Blei,“ rief Nora. „Das hat'n großen Unterſchied,“ ſagte Vater Dahlheim ſchläfrig. Die Stimmung ſtieg von Minute zu Minute, je mtehr ſich der Uhrzeiger der Mitternachtsſtunde näherte. Marianne hatte die Fenſtervorhänge zurückgezogen und die Fenſter geöffnet. Die Tiedemannsgaſſe machte einen ganz feier⸗ lichen Eindruck, die Bürgerſteige waren gedrängt voll von feſtlich ge⸗ ſtimmten Menſchen, die den Zwölfuhrſchlag erwarteten, und die vielen erleuchteten Fenſter wirkten wie eine große Illumination. Doktor Ettel trat neben Marianne.„O, über die Undank⸗ barkeit der Menſchheit!“ ſagte er ſcherzend, doch mit einem ernſteren Unterton in der Stimme.„Mit Lachen und Halloh tragen ſie das alte Jahr zu Grabe. Als ob es ihnen allen ein Feind geweſen wäre. Der König iſt tot, es lebe der König! So iſt die Welt. So iſt das Leben. So ſind die Menſchen. Immer unzufrieden mit dem Gegenwärtigen—“ „Oder vielmehr: immer voll Hoffen und Erwarten auf das Zukünftige,“ ergänzte Marfanne. Wer möchte es den Menſchen ver⸗ argen, daß ſie mitten in Dunkel und Kälte des alken nun dem neuen Jahre zujubeln, das ihnen den Frühling bringt, das viel⸗ leicht alle Hoffnungen und Wünſche, die das alte unerfüllt gelaſſen, nun doch erfüllen wird. Die Hoffnung iſt doch wohl eigentlich das einzige wahre Glück des Menſchen, es iſt das ewige Frühlingsgrün am Baume des Lebens— „Das ewige?— Sie ſind noch jung, Fräulein, junge Augen glauben an ein Imme n des Hoffens, älter nicht mehr. Dem Froſthauche des Schickf und de der Erfahrungen widerſteht das frühlingsfriſche Hoffnungs h nicht.“ „Ich meine doch, es n das Schickfſal Überdanern, Un⸗ bofangene Augen ſehen auch! ein Dunkel der Slerheſtunde das leuchtende Morgenrot der Hoffnung, Hoffnunaslofigkeit iſt das Ende aller Dinge, Vorzwetflung— Tod fſaßgzte Mariaune ſinnend. landwirtſchaftliche Alt⸗Seckenheim, das durch die Induſtrie auf ein ſtets kleineres Gebiet beſchränkt wird, könnte ſich auch jen⸗ ſeits des Neckars ausdehnen. Die Bildung eines Komitees aus den intereſſierten Gemeinden ſei in Ausſicht genommen. Die Verwirklichung dieſer Projekte, des Brückenbaues und der elektriſchen Straßenbahn Schriesheim⸗Rheinau⸗Neckarau, wäre, ſo bemerkt das zitierte Blatt, für das entwicklungskräftige Induſtriegebiet in dem Dreieck Seckenheim⸗Rheinau⸗Neckarau nicht minder von weittragender Bedeutung als für die beteiligten Gemeinden des Bergſtraße⸗Gebietes und des dahinter liegenden Odenwaldes, die dadurch auf direkteſtem Wege für den poten⸗ zierteſten Verkehr erſchloſſen würden. Aber auch für die Stadt Heidelberg wäre die Verwirklichung dieſer Pro⸗ jekte von weittragender Bedeutung,— allerdings mehr in negativem Sinn. Jedenfalls dürfte die Nachricht von dieſen verkehrstechniſchen Plänen bei den maßgebenden Faktoren Heidelbergs nicht geringes Aufſehen erregen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 25. März. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Freitag den 24. März. AV. Tag.) (Schluß.) Bei Titel 29 Auf die Polisei ergreift 7 werde ſich jetzt einmal mit dem Erziehungsinſtitut für Erwachſene beſchäftigen. Es handle ſich um 200 000., die die Stadt für die Polizei bezahle. Das gebe der Bürgerſchaft ein Recht, einigermaßen mitzureden bei der Geſtaltung der Polizeiverwaltung und der Feſt⸗ legung der Grundſätze, welche die Polizeiverwaltung beherrſchen ſollte. Es werde ein nobile offizium für das Miniſterium ſein, daß es ein geneigtes Ohr habe für die Wünſche in Bezug auf die Leitung der Poligeiverwaltung und die Grundſätze, die ſie vertrete, denn es müſſe offen ausgeſprochen werden, daß die Polizeiverwaltung in Mannheim nicht das Vertrauen der Bürger⸗ ſchaft genieße. Daß die Polizei in einem ſtrikten Gegenſatz zur Bürgerſchaft ſtehe, ſei nach ſeiner Auffaſſung zurückzuführen auf das Syſtem, das es fertig gebracht habe, das durchaus gute Verhältnis zwiſchen Bürgerſchaft und Polizei zu zerſtören. Das Syſtem Schäfer habe zwei Seiten, die es charakteriſierten; die eine Seite ſei die militäriſche, die andere Seite die patriarchaliſche. Auf die mili⸗ täriſche Seite ſei wohl zurückzuführen, daß ein ganz anderer Modus in der Behandlung der Schutzleute eingeführt worden ſei. Die Art, wie die Schutzleute geſchult würden, ſeien im weſentlichen die Grund⸗ ſätze des militäriſchen Drills. Das möge den Reſerveoffizier er⸗ freuen, aber es ſei bedauerlich, daß bei der Art derschulung.Schutz⸗ leute derartige militäriſche Grundſätze durchgeführt würden, denn die Schläge, die die Polizei bekomme, würden weitergegeben auf das Publikum, natürlich bildlich geſprochen. Seit einiger Zeit würden die Schutzleute bei jeder Kleinigkeit eingeſperrt. Wenn Sie vorbeffahren am Amtsgefängnis in Schwetzingen, dürfen Sie ſich klar machen, daß faſt immer einer oder mehrere Schutzleute hinter den ſchwediſchen Gardinen um die Freiheit von Mannheim trauern. Seine Fraktion ſei der Auffaſſung, daß die ſcharfe Art der Schulung, auch auf das Benehmen der Schutzleute gegen das Publikum ein⸗ wirke. Er habe keinen Zweifel darüber, daß die von ſchweren Folgen begleiteten zahlreichen Uebergriffe zurückzuführen ſeien auf den daß Schutzleute frühmorgens in die Wohnung eines friedlichen Bürgers gewaltſam eindrängen, um den Sohn, der die Fortbildungs⸗ ſchule geſchwänzt habe, herauszuholen. Daraus entwickle ſich regel⸗ mäßig der Widerſtand gegen die Staatsgewalt, der zuletzt bor den Schranken des Gerichts ſeine Sühne finde. Wenige Stadtver⸗ ordnete würden im Saal ſein, die nicht am eigenen Leibe, aber doch wohl durch Bekannte erfahren hätten, in welcher Weiſe die Poligei ihre Pflicht auffaſſe. Er wolle nur an die Razzias gegen Beitler und an die Form erinnern, wie gegen die Wirte vorgegangen wurde, wie planmäßig wochenlang die Polizei mit nichts anderem beſchäftigt wurde, als wie damit, die Keller und Büffets derjenigen Wirte, die keine Konzeſſion zum Branntweinſchank beſaßen, zu durchſuchen. Das ſeien Zuſtände, die nach Abhilfe ſchrieen. Auch die Art, wie in Mannheim die Polizei ihre Verpflichtung bei Streiks auffaſſe ſei nicht ganz richtig. So ſtänden gelegentlich des jetzigen Streiks bei Benz mindeſtens 7 Schutzleute auf dem Trottoir, um einfach darüber zu wachen, daß nicht etwa ein Streikender das Trottoir betrete, weil ſonſt die ganze Staatsordnung in Trümmer gehen würde. Nicht einen Verſtoß hätten ſich bis heute die Leute zu ſchulden kommen laſſen. Vielleicht geſchehe es auch deswegen, weil man nachträglich es nicht ganz ungern ſehen würde, wenn man von dem Polizeiberſcht, der vor einiger Zeit unwahres berichtet habe, nachdrücklich ſagen könne, dieſer Polizeibericht ſei etwas verfrüht geweſen. Die batriarchaliſche Seite ſei vielleicht diejenige, die am meiſten dazu beigetragen habe, das Syſtem Schäfer unpopulär zu machen. Es ſei das Syſtem der Nadelſtiche, das darauf ausgehe— er ſei über⸗ zeugt in beſter Abſicht— in das Privatleben der Bürger einzu⸗ Buntes Feuilleton. — HSEelbſtmord zweier Baroneſſen an der Bahre der Schweſter Etuen erſchütternden Abſckluß fand zu Klagenfurth das Lebensdrama der drei Schweſtern, Baroneſſen Zinn b. Zinnenburg, Töchter des berſtorbenen kaiſerl. königl. Ingenieurs der Forſtdirektion. Von den Schweſtern war die älteſte, Luiſe, 70 Jahre, die weite, Creſina, 64 und die dritte, Auguſte, 58 Jahre alt. Die drei Baroneſſen lebten in überaus ärmlichen Verhältniſſen; fie ernährten ſich von Stickerei⸗ arbeiten und hielten ſich ſeit langem von aller Welt zurückgegogen. Creſina Zinn v. Zinnenburg war vor kurzem an Lungentuberkuloſe verſchieden. Die Leichenträger erſchienen, um die irdiſchen Reſte nach dem Friedhofe zu überführen, doch fanden ſie die Wohnung ver⸗ ſchloſſen. Als auf mehrfaches Klopfen keine Antwort erfolgte, wurde die Tür polizeilich geſprengt. Beim Eintritt ins Zimmer erblickte man die berblichene Creſinat dürftig aufzebahrt in der Mitte des Zimmers; zu ihren Füßen auf dem Boden lagen die Leichen ihrer beiden Schweſtern. An der Bahres der Dahingeſchiedenen hatten die Baroneſſen Luiſe und Auguſte ſich erſchoſſen. Wie fetzt bekannt wird, datten die drei Schweſtern einander gelobt, daß im Falle des Ab⸗ lebens der einen von ihnen die beiden anderen ihr freiwillig in den Tod folgen ſollen. Nun haben ſie das traurige Gelübde getreulich erfüllt. Zu gleicher Stunde werden die Toten beigeſetzt werden; das Leichenbectingnis wird eine Geſellſchaft zu Klagenfurth koſtenlos be⸗ lorgen. Die Familie Zinn v. Zinnenburg ſtammt aus dem zwölften der Vorfahren war Großprior der Tempelritter, ein anderer Landes⸗ hauptmann in Böhmen. Nach den Türkenkriegen verarmte die ehe⸗ mals hochangeſehene Familſe, deſſen letzte Mitglieder nunmehr aus dem Leben geſchieden ſind. — Halle und St. Helena. Halle hatte— ſo erzählt E. Sch, im„Patrioten“(dem Organ des Deutſchen»atriotenbundes zur Er⸗ ricktung eies Völkerſchlachtdenkmals dei Leipzig)— einen beſon⸗ Fortſegung folge, — teren Ingrimm auf Napeleon 1. Es war die erſte preußiſche Stadt geſseſelh, die er neich Jeng betreten: es war von ihm ſeiner Uniber⸗ Stb. Dr. Frank das Wort zu folgenden Ausführungen: Eer Geiſt, der ihnen eingeprägt wurde. Sonſt könnte es nicht vorkommen, Jahrhundert und hatte damals großen Grundbeſitz in Mähren. Einer Je 88 S SDSnSSSSSSres gg Ses Sragzgggggases egeeee a 28 g n (Lebhafter Beifall gepflogen wurden, geleſen werden, daß wir damit mehr erreichen, ( anene, 8. Mearz⸗ General⸗Anzeiger: 2. Sele greifen. Die Form, wie die neue Polizeiſtunde durchgeführt werde, ſet eine Form, die für Mannheim nicht mehr paſſe. Die Stadt habe es ſelbſt erfahren, daß ſie keine Verlängerung der Polizeiſtunde für den„Roſengarten“ erlangen konnte. Als aber vonſeiten der Garniſon eine Feier veranſtaltet wurde, ſei die Polizeiverwaltung Hachgiebiger geweſen. Das ſei überhaupt der einzige Fall, bei dem bie Polizeiwerwaltung eine Ausnahme gemacht habe. Bei den Mai⸗ feiern und Neujahrsfeiern der ſozialdemokratiſchen Partei, wo tauſende von Mannheimer Einwohnern und Bürgern verſammelt waren, wurde das Tanzen verboten. Offenbar ſei es ein umſtürz⸗ leriſches Vergnügen geweſen. Derartige patriarchaliſche Beſtreb⸗ ungen wirkten durchaus aufreizend. Es ſei der offen ausgeſprochene Grundſatz der Poligeiverwaltung, hinzuwirken auf die Ein⸗ ſchränkung der Feſte, namentlich der kleinen Leute. Das möge ein Wunſch ſein, der volkswirtſchaftlich nicht unberechtigt ſei. Aber die kleinen Leute verbäten es ſich auf das Energiſchſte, daß ſte mit Gewalt durch die Polizei verhindert würden, ihre Abende ſo zu ver⸗ kbringen, wie ſie wollten. Das wäre ein ungeſetzlicher Eingriff in das Selbſtbeſtimmungsrecht dieſer Kreiſe. Aber auch auf die geſamte wirtſchaftliche Lage in Mannheim ſeien die Grundſätze der Poltzei⸗ berwaltung nicht ohne Einfluß. Als vor einigen Jahren die Konzerte in der Breitenſtraße mit einem Federſtrich totgemacht wurden, ſeien wirtſchaftliche Intereſſen ſchwer geſchädigt worden. Der Bodentvert der Wirtſchaften ſei ganz erheblich geſunken. Aber auch die kleinen Geſchäftsleute in der Breitenſtraße datierten den andauernden Rückgang ihres Umſatzes von dem Tage an, wo die Konzerte weg⸗ gefallen ſeien; denn früher habe das Schifferpublikum, das dieſe Konzerte beſuchte, gleichzeitig auch feine Einkäufe gemacht. Mit dem. Moment, wo die Konzerte wegfielen, ſeien dieſe Leute überhaupt nicht in die Stadt hineingekommen und machten jetzt ihre Einkäufe in den Schweſterſtädten drunten am Rhein.(Zuruf rechts: Sonn⸗ tagsruhe!) Die Sonntagsruhe möge mit in Betracht kommen. Es möge auch dazu kommen, daß die Warenhäuſer gegründet worden ſeien. Aber gerade dem Warenhaus Kander gegenüber ſei die einzige Ausnahme in Bezug auf das Konzertverbot in der Breiten⸗ ſtraße gemacht worden. Es werde Sache des Stadtrats ſein, die nötigen Schritte zu tun. Der Stadtrat werde vielleicht auch in der Sache in Karlsruhe vorſtellig werden. Und wenn er dabei zum Ausdruck bringe, daß der Mann, der die Poligeiverwaltung be⸗ derrſche, nicht nach Mannheim paſſe, dann würde er ſich ein großes Verdienſt erwerben bis weit in die Reihen des ſtaatserhaltenden Blocks hinein. Sie ſollten den Ausſpruch jenes Mazedonierkönigs bariieren und ſagen: Mein Sohn, ſuche Dir ein anderes Königreich, Mannheim iſt zu groß für Dich.(Große Heiterkeit.) Die Stadt durchſchwirre das Gerücht, daß der Herr Polizeidirektor ſeinen Arlaub zur Studierung eines Erziehungsinſtituts in Freiburg be⸗ Autze, eines„geſchloſſenen“ Inſtituts.(Heiterkeit.) Wir wünſchen uhne perſönliche Voreingenommenheit dem jetzigen Inhaber der hiefigen Poligeigewalt alles Gute. Wir würden uns freuen, wenn ſein Urlaub auf lange Zeit verlängert und wenn er befördert würde möglichſt weit weg von Mannheim.(Große Heiterkeit und lebhafter Beifall. Selbſt die Galerie ſchließt ſich den Beifallsbezeug⸗ ungen an.) Stp. Dr. Koch bemerkt, er müſſe im Weſentlichen dem Vor⸗ redrer zuſtimmen.(Beifall links.) Der Vorredner habe zwei Seiten der hieſigen Poligeitätigkeit beſprochen. In Bezug auf die militäriſche könne er ſeinen Angriffen nicht vollſtändig folgen. Es Züſſe aner⸗ kannt werden, daß durch die Bemühungen der Polizeiverwaltung hier mehr Zucht und Ordnung innerhalb der Mannſchaft geſchaffen worden ſei. Früher habe fie manchmal zu wünſchen übrig gelaſſen. Andererſeits müſſe er auf Grund ſeiner Informationen zugeben, daß die Zucht der Schutzleute zu militäriſch ſtramm ſei und daß dafür mehr geſorgt werden könne, daß die Leute die ihnen zuſtehende freie Zeit bewilligt bekämen. Was die patriarchaliſche Seite be⸗ treffe, ſo müſſe er zugeben, daß die Polizei hie und da von Grund⸗ ſätzen auszugehen ſcheine, die vielleicht vor 200 Jahren am Platze geweſen ſeien, als die Obrigkeit es noch als ein von Gott gewolltes Recht anſah, jedem Untertan mittags in den Kochtopf zu ſehen, was er koche. Dieſes Syſtem paſſe aber nicht in das 20. Jahrhundert Aund nicht in eine Stadt von der Größe Mannheims, zumal es von dem grundfalſchen Satze auszugehen ſcheine, daß die Polizei als folche Sittlichkeit ſchaffen könne. Wir können auf die Poltzeiver⸗ waltung keinen direkten Einfluß üben, aber ich glaube, es iſt hier Die Stelle, auszuſprechen, daß es der dringende Wunſch der geſamten Mannheimer Bürgerſchaft iſt, daß mit dem Wechſel in der Perſon des Leiters der hieſigen Polizeiverhaltung, von dem man als bevor⸗ ſtehend ſpricht, auch ein Wechſel im hieſigen Polizeiſyſtem eintritt. Oberbürgermeiſter Beck verlieſt hierauf einen eingegangenen Antrag, welcher den Stadtrat erſucht beim Miniſterium vorſtellig zu werden, damit die Verwaltung der Polizei abgeändert werde. Stv. König äußert Bedenken gegen die Abſtimmung der Refſo⸗ Iution. Zur Sache ſelbſt wolle er jedoch nicht ſprechen. Stv. Dr. Koch hält die Reſolution im Intereſſe der Sache nicht für zweckmäßig. Stv. Wachenheim führt aus, daß die Berichte über die Sitzungen des Mannheimer Bürgerausſchuſſes an hohen und höchſten Stellen mit Freude und Fleiß geleſen würden. Er glaube, wenn heute in Karlsruhe im Miniſterium die Verhandlungen, die hier als mit der Annahme der Reſolution. Die Reſolution wäre ein Schlag ins Waſſer, die Verhandlungen aber der Ausdruck der Bürgerſchaft. b Str. Dreesbach entgegnet, daß es durchaus kein Schlag ins Waſſer wäre, wenn man die Reſolution angenommen hätte Diejenigen, welche hier angegriffen find, haben hier nichts zu tun, und im Intereſſe der Stadt muß es liegen, daß man ſich auch darum kümmert, in welcher Art und Weiſe die Polizei ihre Auf⸗ gabe erfüllt. Wenn der Bürgerausſchuß den Stadtrat erſucht, im Intereſſe der Bürgerſchaft zwecks Aenderung in der Poligeiverwal⸗ tung vorſtellig zu werden, ſo glaube er nicht, daß der Stadtrat in ärgend einer Weiſe ſeine Befugniſfſe überſchreitet. Andererſeits ſei aber auch er der Ueberzeugung, daß die hier gepflogene Debatte dieſelbe Wirkung finden werde, wie die Annahme der Reſolution. Sie werde auch ſo zur Kenntnisnahme der hieſigen Polizeiverwal⸗ tung kommen und man wird daraus erſehen, daß dieſes Verlangen nicht einſeitig von einer Partei, ſondern von der ganzen Bürgerſchaft zum Ausdruck gekommen iſt. Er glaube, die Reſolution zurückziehen zu können, da die Angelegenheit ſchon ihren richtigen Weg gehen werde. Da die Anweſenden ſich mit dieſen Ausführungen einverſtanden erklären, will Herr Oberbürgermeiſter Beck die Sitzung auf Sams⸗ tag nachmittag vertagen. Er ſtößt jedoch auf Widerſpruch damit. Stv. Gießler erhebt mit Hinweis auf den Feiertag gleich dagegen Einſpruch und betont, daß man morgen und übermortzen mit der Beratung doch nicht fertig werden könne. Stv. Levi wünſcht die Sitzung auf Dienstag oder Mittwoch vertagt. Str. Stern betont, daß die langen Sitzungen ein Hemmnis für die Geſchäfte bilden. Die Beratungen ſeien nun ja ſowett vor⸗ geſchritten, daß man twohl in einem einzigen Nachmittag damit fertig werden könne. Oberbürgermeiſter Beck vertritt dieſelbe Anſicht wie der Vor⸗ redner, da durch die mehrtägigen Sitzungen ein Stillſtand in allen Geſchäften eintrete und ſelbſt dringende Fragen nicht erledigt wer⸗ den können. Str. Dreesbach erkennt alle vorgebrachten Gründe an. Jedoch müſſe man auch bedenken, daß eine ganze Anzahl Geſchäfts⸗ leute am Samstag verhindert ſei zu erſcheinen, ſodaß ſchließlich die morgige Sitzung nicht einmal beſchlußfähig ſein würde. Oberbürgermeiſter Beck ſchließt ſich dieſer Anſicht an und vertagt die Weiterberatung auf Wontag nachmittag 3 Uhr. * Mülheim au der Ruhr und Mülheim am RNhein. Der Hamdelskammer iſt vom Reichspoſtamt folgendes Schreiben zu⸗ gegangen:„Seit geraumer Zeit iſt ſeitens der beteiligten Poſt⸗ dienſtſtellen die Wahrnehmung gemacht worden, daß die nach Mül⸗ heim(Rhein) und Mülheim(Ruhr) beſtimmten Poſtſendungen in immer zunehmendem Maße von den Abſendern mit unrichtiger oder ungenauer zuſätzlicher Bezeichnung verſehen oder überhaupt ohne eine ſolche eingeliefert werden. Die Folge hiervon iſt, daß die Sendungen vielfach an dem unrichtigen Ort eingehen, ſoweit ſie überhaußt befördert werden können. Nach eiver kürzlich vor⸗ genommenen Zählung gehen bei dem Poſtamt in Mülheim(Rhein) durchſchnittlich täglich 109 Briefſendungen ein, die für Mül⸗ heim(Ruhr) beſtimmt find, davon 57 mit dem deutlich geſchrie⸗ benen, aber unzutreffenden Zuſatz(Rhein oder Rh.), der Reſt mit ungenauen Zuſätzen, meiſt„./R. Zu derſelben Zeit ſind bei dem Poſtamt in Mülheim(Ruhr) durchſchnittlich 43 Sendungen eingegangen, die nach Mülheim(Rhein) gehörten, darnnter 23 mit der deuklichen, aber unrichtigen Bezeichnung(Ruhr). Unter den beim Poſtamt in Mülheim(Ruhr) richtig eingegangenen Brieffendungen befinden ſich täglich 287 Stück, die eine ungenaue oder unrichtige zuſätzliche Bezeichnung tragen und deshalb der Gefahr der Fehlleitung ausgeſetzt geweſen find. Als zuſätzliche Bezeichnungen werden ſeitens der Abſender meiſt getwwählt:., .., a...,..Rh.,./R., Rh., Rn., Rr., Rhn., Rhr. Dabei wird Ruhr vielfach unrichtig Rhur geſchrieben, ſodaß auch Ab⸗ kürzungen wie Rh. keinen ſicheren Schluß auf den wirklichen Be⸗ ſtimmungsort zulaſſen. Um dieſer Nachläſſigkeit des Publikums. ſoweit es in den Kräften der Poſtverwaltung ſtand, ſoviel wie möglich Einhalt zu tun und ſo die Zahl der Fehlleitungen tunlichſt zu verringern, iſt bereits vor längerer Zeit angeordnet worden, daß den fehlgeleiteten Sendungen Zettel angeklebt werden, auf welchen der Grund der Fehlleitung und verzögerten Ueberkunft angegeben iſt. Leider hat dieſe Maßregel ihren Zweck nicht erfüllt, es ſcheint vielmehr, als ob die poſtſeitig auf die Anbringung der Sendungen verwendete Sorgſamkeit die Nachläſſigkeit der Abſender nur noch geſteigert hat. So ſind in neuerer Zeit zahlreiche Fälle vor⸗ gekommen, in denen Pakete nicht nur von kleinen Gewerbetreiben⸗ den, ſondern auch von großen Bank⸗ und Handelshäuſern deutlich mit dem einen, die zugehörigen Begleitadreſſen aber ebenſo un⸗ zweideutig mit dem anderen Zuſatz verſehen waren. Abgeſehen von der Mühewaltung, welcher der Poſtverwaltung durch die An⸗ bringung derartiger unrichtig oder ungenau bezeichneter Sen⸗ dungen erwächft, bringt dieſe Nachläſſigkeit der Abſender auch eine ſchwere Gefährdung ihrer eigenen Intereſſen mit ſich, indem durch die verſpätete Ueberkunft der Sendungen leicht empfindliche ge⸗ ſchäftliche Nachteile verurſacht werden können. Angeſichts der Unzuträglichkeiten, denen die ordnungsmäßige Abwickelung des Poſtverkehrs bei den betroffenen Dienſtſtellen unterworfen iſt, hat das Reichspoſtamt ſich genötigt geſehen, anzuordnen: 1. daß bei Einlieferung an den Schaltern alle Sendungen nach Mulheim zurückgewieſen werden, die nicht den deutlichen Zuſatz(Rhein) oder (Ruhr) tragen; 2. daß für Pakete und Sendungen mit Wertangabe, die den unzweideutigen Zuſatz Rhein oder Ruhr tragen, dabei aber nach dem anderen Orte beſtimmt ſind, bei der Weiterſendung nach dem richtigen Beſtimmungsorte Nachſendungsporto er⸗ hoben wird; 8. daß die Poftanſtalten auf Abſender, die fich in Bezug auf die zuſätzlichen Bezeichnungen nachläſſig zeigen, belehrend ein⸗ wirken. Das Reichspoſtamt erſucht die Kaufmannſchaft, bei der Adreſſierung der Sendungen nach Mülheim die größte Sorgfalt auf die richtige und genaue Angabe der zuſätzlichen Bezeichnung zu ver⸗ wenden.“ Die Handelskammer weiſt dabei gleichzeitig auf die Not⸗ wendigkeit deutlicher, ausgeſchriebener Zuſatzbeſtimmungen bei allen Ortsnamen, die mehrfach vorkommen, hin. Verzeichniſſe ſolcher gleichnamiger oder ähnlich lautender Poſtorte unter Angabe der amtlichen Bezeichnungen ſind bei allen Poſtanſtalten einzuſehen und für den Preis von 15 Pfg. das Stück käuflich zu haben. * Schiller⸗Ausſtellung. Für die vom hieſtigen Altertums⸗ verein beabfichtigte Schiller⸗Ausſtellung gibt ſich ein ſehr erfreu⸗ liches Intereſſe kund. Von verſchiedenen Seiten ſind bereits wert⸗ volle Bilder, Bücher und ſonſtige Gegenſtände zur Verfügung geſtellt worden, weitere Zuſagen ſind noch zu erwarten. Mit beſonderem Dank verdient hervorgehoben zu werden, daß Frau Anna Lanz hier, eine Großnichte des Dichters, die im Hauſe ſeines älteſten Sohnes Karl v. Schiller ihre Jugendzeit verlebte, die in ihrem Be⸗ ſttät, ſeines Stolzes und ſeiner Hauptnahrungsquelle zweimal be⸗ ubt; es war dem neugeſchaffenen Königreich Weſtfalen unter ſeinem Bruder einverleibt worden. In den beinahe ſieben Jahren der tatſächlichen und der ſtaatlichen Fremdherrſchaft hatten weder die unabläſſigen großen Einquartierungen, no chübgaben, noch Be⸗ drückung durch die verhaßte Geheimpolizei und andere Widerwärtig⸗ diekeiten in der ganz beſonders von preußiſcher Königstreue und deut⸗ rGefinnung erfüllten Stadt aufgehört. Ja, im Juli 1813 noch hatte Napoleon heftig gedroht: diejenigen— wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, fälſchlich beſchuldigten— Vürger, die bei Bülows Erſtürmung Halles am 2. Mai auf die franzöſiſchen Soldaten geſchoſſen hätten, ſollten mit dem Tode beſtraft, die Profeſſoren, welche die Studenten nicht gehindert, ſondern eher noch angefeuert hätten, unteß den preu⸗ ziſchen Fahnen zu fechten, ſollten zum Teufel gejagt, die durch Krieg und Fremdherrſchaft ausgeſogene Stadt aber(ſie zählte 1816 ohne Militär erſt wieder 19226 Einwohner) ſollte mit einer binnen vier Wochen zu entrichtenden Straffumme von 4 Millionen Fr. belegt werden. Erfolge dieſe Zahlung und die Beſtrafung der ſchuldigen Burger bis dahin nicht, ſo werde Halle mit 15000 Mann beſetzt und einfach in Aſche gelegt werden. Auch noch vor der Schlacht bei Leip⸗ ig Wollte man, wie G. Hertzberg in ſeiner Geſchichte Halles berichtet, eſtimmt wiſſen, Napoleon habe gedroht, die Stadt in Brand ſtecken laſſen, und habe ſeinen Kriegern bei Möckern im Falle des Sieges reie Plünderung Halles verſprochen. Mit um ſo größerer Freude wurde hier daher die endliche Befreiung begrüßt, zu der auch ſo viele Baller mit Gut, Blut und Leben redlich beigetragen hatten. Von dem kernigen Humor aber der alten Salzſtadt, der ſich dabei in ihren allgemeinen Siegesjubel miſchte, legen folgende Verſe Zeugnis ab, die an einem Hauſe bei einer feſtlichen Beleuchtung angebracht waren, ehe der Friedensſtörer in St. Helena dingfeſt gemacht wurde. Es lebe Friedrich Wilhelm hochl Der Menſchheit Geißel ſterbe! Und wer mit Vater Blücher zog, ſei des Tyrannen Erbe! Und wünſchet Ihr Napoleon bei ſeinem zweiten Falle, Ihr Herrſcher, den gerechten Lohn, ſo ſchickt ihn nur nach— Halle. So gut, wie es ſpäter dem„Neffen“ in Wilhelmshöhe ging, würde es demnach dem„Onkel“ in Halle ſchwerlich geworden ſein, wenn er dorthin in Verwahrſam gebracht worden wäre!— St. Helena war aber doch noch ſicherer. — Ein Spielzeug des Königs von Rom, ein Holzſoldat, iſt dem Pariſer Heeresmuſeum überwieſen worden. Als Napolon I. im Jahre 1814 von einem Fenſter der Tuilerien ein ſpielendes Kind im Alter ſeines Sohnes bemerkte, erfuhr er auf Befragen, daß der Knabe der Sohn eines Gardeoffiziers war, und er geſtattete ihm darauf mit dem König von Rom zu ſpielen. Beide Kinder be⸗ freundeten ſich miteinander, und der König von Rom ſchenkte ſeinem Spielkameraden zur Erinnerung einen Holzſoldaten, der einen Mamelucken darſtellte und zu ſeinen Lieblingsſpielſachen gehörte. In der Familie des Offiziers wurde dieſes Spielzeug des Königs von Rom ſorgfältig aufgehoben.— ———— 15— ſitz befindlichen wertvollen Schiller⸗Reliquien dem Vereinsvorſtand leihweiſe zur Ausſtellung überlaffen hat. Von Intereſſe wäre es, bei dieſer Gelegenheit zu erfahren, wer hier noch im Beſitz eines Theaterzettels der erſten Räuberaufführung(13. Januar 1782) und der ſogenannten Löwen⸗Ausgabe dieſes Stückes iſt(auf dem Titelblatt befindet ſich entweder ein nach links oder nach rechts ge⸗ wendeter Löwe mit der Unterſchrift In tirannos die Verlagsbezeich⸗ nung iſt: Tobias Löffler, Frankfurt und Leipzig 1782. * Ernannt wurde Regiſtrator Karl Göbel becker beim Amtsgericht Karlsruhe zum Kanzleiſekretär beim Landgericht Mannheim. Zum Mord in B 7. Die Vorunterſuchung gegen den des Mordes verdächtigen Schreiner Becker iſt nun aufgenommen worden. Die Unterſuchung leitet Herr Landgerichtsrat Frhr, von Duſch. Das Beweismaterial wird für vollſtändig hinreichend er⸗ achtet, um Becker in Anklag ezuſtand zu verſetzen. Die Ergeb⸗ niſſe der Prüfungen des Gerichts⸗Chemikers Herrn Dr. Jeſerich Berlin, ſtehen noch aus. *Die beiden Wittemaunſchen Arkadenbauten Friedrichs platz 17 und 19 wurden dem Einleger des Höchſtgebotes, Stein⸗ bruchbeſitzer Rudolf Hüttich in Miltenberg, um Mk. 230 500 und Mk. 252 200 zugeſchlagen. »Zwangsverſteigerung vor Großh. Notariat III. Das Grundſtück der Anna Maria Wild minderjährig in Mannheim, Viehhofſtraße 17, wurde der Firma Gebr. Hoffmann in Mann⸗ heim um Mk. 19 650 zugeſchlagen. Nicht ausgebotene Hypothek des Erſtehers Mk. 12 000, Geſamtkoſtenpreis des verſteigerten Grundſtücks Mk. 31 650. Schätzung Mk. 30 000. *Der Rheiniſche Automobilelub hält heute abend ſeine Generalberſammlung im Hotel Kaiſerhof, P 4, 4/5, mit der Tagesordnung: Berichterſtattung des Vorftandes üben das ab⸗ gelaufene Vereinsjahr, Kaſſenbericht, Entlaſtung des Vorſtandes, Neuwahl des Vorſtandes, Programm für 1905, Anträge ete. *Straßburger rote Kreuz⸗Lotterie. Bei der am 23. und 24. März ſtattgefundenen Ziehung fielen auf Nr. 176 402 M. 20 000, 152 186 M. 10 000, 162 258 M. 5000, 30 987, 63 003, 133 946 je M. 1000.(Mitgeteilt von Moritz Herzberger, hier.) * Aus dem Stadtteil Neckarau. Buchhalter Franke don der Seilinduſtrie, ein geborener Mannheimer, der am Donnerstag Abend ſich noch wohl und munter befand, wurde geſtern früh in ſeiner Bette tot aufgefunden. Polizeibericht vom 24. März. Anerkaunte Leiche: Die im geſtrigen Polizeibericht er⸗ wähnte, im Neckarauer Wald mit einer Schußwunde aufgefundene Leiche eines unbekannten Selbſtmörders iſt als diejenige des ledigen Kaufmanns Joſef Schieber, geb. am 3. 12. 1884 zu München, zu⸗ letzt wohnhaft hier Kepplerſtr. 23, anerkannt. Motiv der Tat un⸗ bekannt. Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Muſiker von Hetzdorf, der in letzter Zeit in hiefiger Stadt ein Anzahl geliehener Muſikinſtrumente ver⸗ ſetzt bezw. unterſchlagen hat. Aus dem Grossherzogtum. Langenſchiltach b..t. Georgen i. Schw., 24. März. Heute mittag ½2 Uhr ging ein heftiges Gewitter mit Hagelſchlag und nächfolgendem Schneegeſtöber über unſere Ge⸗ meinde nieder. Es war ein merkwürdiges Schauſpiel, als die grellen Blitze über die Schneefläche zuckten. Hoffenklich iſt dieſes Frühjahrs⸗ gewitter der Bote der den Abſchied des Schneemannes verkündet, der uns ſeit Weihnachten ununterbrochen mit ſeiner Gegenwart beglückt. * Kleine Mitteilungen aus Baden. In der Nacht vom 23./24. d. Mts. wurde ein Lokomotivführer auf dem Rangierbahnhof in Karlsruhe von einem rangierenden Güter⸗ zug überfahren. Das linke Bein wurde ihm oberhalb des Knies vollſtändig abgefahren und das rechte Bein ſtark gequetſcht. Kaiſer slautern, 24. März. Der Stadtrat beſchloß in ſeiner geſtern nachmittag ſtattgehabten Sitzung, die Stelle eines Berufsbürgermeiſters erſt im Herbſte dieſes Jahres zur Beſetzung am 1. Jauuar 1906 auszuſchreiben. Gerichtszeitung. Mannheim, 22. März.(Strafkammer.) Vorf.: Herr Landgerichtsdirektor v. Wol deck. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Staatsanwalt Hoffarth. Wegen verſchiedener Kohlendiebſtähle. die ſie im Mühlauhafen ausführte, erhält die Reinhold Rothe Ehefrau 3 Monate 2 Wochen Gefängnis. Die 28 Jahre alte Kellnerin Anna Kronauer entwendete Ende Mai vor. Irs. bei Wirt Arnold, wo ſie in Stellung war, ver⸗ ſchiedene Kleidungsſtücke und 2 Mk. bar. Ein Uhrmacher, der der Obdachloſen Quartier gab, vermißte anderen Tags 84 M. bar. Auch dieſe Verhandlung wurde hinter verſchloſſenen Türen geführt. Man erkennt gegen die rückfällige Diebin auf 8 Monate Gefängwis und 4 Wochen Haft. Nis 4 Eine unſaubere Affaire verſammelte ſechs Perſonen auf der Anklagebank. Wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei ſind angeklagt, der 26 Jahre alte Schriftſetzer Rudolf Kupſch, der 35 Jahre alte Tag⸗ löhner Gg. Hofmann, der 45 Jahre alte Taglöhner Friedrich Hecht, die 46 Jahre alte, verehelichte Luiſe Schubert, die 30 Jahre alte Kellnrrin Frieda Stammler und die 41 Jahre alte berehelichte Johanna Janck. Der Angeklagte Kupſch wurde in der Nacht vom 30. zum 31. Jan. ds. Irs. von dem Privatmann Jakob., der an perverſer Anlage leidet, mit nach Hauſe genommen. Nach⸗ dem der angetrunkene G. eingeſchlafen war, plünderte Kupſch die Wohnung gründlich aus. Ringe, 4 Vorſtecknadeln, 4 Ketten und verſchiedene Münzen, zuſam⸗ mien einen Wert von gegen 900 M. Beim Verſatz der Pretioſen ſollen die Angeklagten mitgewirkt haben, oder von Kupſch ein zelne der Sachen als Geſchenke angenommen haben. Hofmann z. B. ver⸗ pſändete zwei goldene Uhrketten im Werte von 250 M. um 75 M. und erhielt als Belohnung 20 M. Die unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit geführte Verhandlung endet mit der Verurteilung Kupſch zu 1 Jahr 6 Monaten und Hofmanns zu 6 Monaten Gefängnis bei 8 Jahren Ehrverluſt. Die übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen, Mit Zuſtimmung ihres Mannes unternahm die Taglöhner Wirſching Ehefrau in Begleitung der Dirne Pauline Trin ks abendliche Spaziergänge, über deren Zweck Herr Wirſching wohl⸗ unterrichtet war. Wegen Kuppelei und Zuhälterei wird gegen Wir⸗ ſching auf 1 Jahr 4 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt er⸗ kannt. “ Mannheim, 22. März.(Strafkammer III). Vorf. Herr Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde Herr Staatsanwalt Dr. Fuchs. In der Nacht vom 17. zum 18. Februar wurde in die Wirtſchaft von Friedr. Franz auf dem Waldhof ein Einbruch verübt und dem Wirt verſchiedene Kleidungsſtücke und Lebensmittel und drei bei Franz logierenden Ar! tern UÜhren und bares Geld geſtohlen. Als die Diebe wurden zwer Brüder, der 21 Jahre alte Former Heinrich Ermſt und der 17 Jahre alte Mechaniker Karl Ernſt ausfindig ge⸗ macht. Heinrich Erm ſt, der nach ſeinen Vorſtrafen, ein gefährlichen „Ariche iit. wird zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Eln. Außer einem Rock ſtahl er drei Uhren, L 88 Pernge berluſt verurteilt und Zuläffigkeit der Polizeiaufſicht gegen ihn aus⸗ geſprochen. Das Urteil gegen Karl Ernſt lautet auf 6 Monate Ge⸗ fängnis und 4 Wochen Haft. Die Taglöhner Ottvo Hohl, Karl Scheiber und Philipp Frohmüller, welche in der Hütte des Waſenmeiſters Stamm 1 Zentner altes Eiſen entwendeten, werden zu Gefängnisſtrafen von 4, 5 und 4 Monaten verurteilt. Am 27. November gab es in Neckarau eine Karambolage zwi⸗ ſchen einem Fuhrwerk und der Elektriſchen. Das Fuhrwerk, das nicht ausgewichen war, erhielt einen ſolchen Rempler, daß die bei⸗ den Inſaſſen, Metzger Martin Betz und ſeine Frau herausfielen. Sie ſtanden alsbald wieder auf und ſchimpften weidlich mit dem Wagenführer. Eine Anklage wegen Beamtenbeleidigung kam dann als Nachſpiel. Das Amtsgericht erkannte aber auf Einſtellung des Verfahrens, da der Wagenführer kein Beamter ſei, eine Privatbelei⸗ digungsklage aber nicht erhoben war. Die Straßenbahnverwaltung beranlaßte die Staatsanwaltſchaft Berufung einzulegen und heute heriet das Gericht lange über die prinzipiell intereſſante Frage, ob ein Angeſtellter der Elektriſchen Beamter ſei oder nicht. Das Ergebnis war, daß das Urteil des Amtsgericht aufgehoben und die Eheleute Betz wegen Beamtenbeleidigung zu je 10 Mark Geldſtrafe verurteilt wurden. Das Gericht iſt der Anſchauung, daß ein Wagenführer der Elektriſchen eine ſtädtiſche Funktion und damit indirekt auch eine ſtaatliche Funktion ausübe. Er ſei ſomit Beamter im Sinne des Strafgeſetzes, wenn er auch nicht Beamter im Sinne der ſtädtiſchen Pragmatik ſei, und wenn er auch auf 14tägige Kündigung angeſtellt ſei. Die öffentliche Funktion leitet das Gericht aus dem Zweck der„Elektriſchen“ her. Der Betrieb ziele allerdings auch auf finan⸗ giellen Gewinn, aber der Hauptzweck ſei die Erleichterung des Ver⸗ kehrs zwiſchen den eingelnen Stadtteilen und Nachbargemeinden und darin liege das üffentliche Intereſſe. Sport. * Fußballſport. Wie uns mitg⸗teftt wird, findet dus End⸗ ſpie, um die Meiſterſchaft des augenblicklich 92 Vereine umfaſſenden Verbandes ſüddeutſcher Fußball⸗Vereine am kommenden Sonntag, 26. ds. Mis. auf dem Spielfeld der Mannheimer Fußball⸗Geſell⸗ ſchaft„1896“(Exerzierplatz) ſtatt. Es treten ſich gegenüber: Karls⸗ ruher Fußballverein, Sieger des Gaues Mittelbaden, Oberrhein, Württemberg und Bayern und Hanauer Fußballklub 1898, Sieger des Main⸗Oſt⸗, Main⸗Weft⸗ und Pfalzgaues. Beide Mannſchaften ſind vorzüglich und dürften ſich bei ziewlich ausgeglichenen Chancen ein äußerſt intereſſantes Spiel liefern. Beginn des Spieles gegen 3 Uhr.— Ferner findet um halb 3 Ußhr auf dem Exerzierplatze das Retourſpiel der zweiten Mannſchaft der Nannhoeimer Fußballgeſell⸗ ſchaft 1896 gegen die erſte der Seckonheimer Fußballgeſellſchaft 1898 ſtatt * Gordon⸗Bennet Neunen. Die Srortkemmiſſion des Auto⸗ mobilklubs in Frankreich entſchied ſich in ein⸗r geſtrigen Sitzung offtziell, daß das Ausſcheidungsrennen am 16. Juni und das Rennen um den Gordon⸗Bennetpokal am 5. Juli ſtattfinden ſoll. Da zahlreiche Anmeldungen zu dem Rennen um den Vanderbiltpokal im Jahre 1905 erfolgt ſind, entſchied die Km⸗ miſſion, daß die 5 Wagen, die dazu beſtimmt ſein werden, den Automobilklub Frankreichs zu vertreten, aus den erſten bei dem Ausſcheidungsreunen genommen werden. Cheater, Runſt ung Wiſſenſchan. Schillerfeier des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen. Eine Schillerfeier in Ton und Wort veranſtaltete geſtern Wbend der hieſige Lehrergeſangverein im Nibelungenſaal des Roſengartens. Die Feier bildete zugleich das zweite dieswinterliche Konzert des rührigen Vereins und nahm einen würdigen Verlauf. Zur Mit⸗ wirkung hatte die Vereinsleitung unſere Koloraturſängerin Fräulein Linkenbach, deren Debut im Konzertſaal man allſeits mit größtem Intereſſe entgegenſah, und den Hofſchauſpieler F. Stury, unſer ehemaliges Bühnenmitglied, gewonnen. Vor dem Sänger⸗ podtum war Schillers Büſte inmitten duftenden Grüns aufgeſtellt. Nach einigen einleitenden Akkorden der Bläſerchorabte'lung umſeres Hoftheaterorcheſters ſprach Herr Sturh einen ſelbſtverfaßten Prolog, deſſen Hauptgedanken etwa folgende waren: Vieles hat des Menſchen Geiſt gewagt und errungen, ſeit Schiller die irdiſchen Ge⸗ filde verließ. Das Werk des Dichtexs, der ſtets mehr die Sittlich⸗ keit als die Sinnlichkeit beſang, iſt in die Volksſeele eingedrungen, hier reife Früchte zeitigend. Immer ſtrebe zum Ganzen, und kannſt du ein Ganzes nicht werden, als dienendes Glied ſchließ an ein Ganzes Dich an! war Schiller's Wahlſpruch. Auch die Lehrer, führte Herr Sturh weiter aus, die ſich heute in der Stadt vereinig⸗ ten, die Zeuge der erſten Ruhmestaten Schillers werden durfte müſſen den Wahlſpruch„Wirke im Ganzen!“ ſtets hochhalten. Schiller, unſer Lieblingsdichter, ſchloß der Vortragende ſeine ſinnigen Ausführungen, lebt im Volksherzen. Da ſteht ihm ein Dentmal, eherner denn aus Erz. Und ſo wird auch ſein Werk nicht in Aeonen untergehen. Herr Sturh erntete für ſeinen Prolog wie die außerordentlich anſchaulich geſtaltete, feſſelnde Rezitation der Ballade„Der Taucher“ die zwiſchen den muſikaliſchen Darbie⸗ tungen eine angenehme Abwechslung bot, reichen Beifall. Fräulein Linkenbach, die ſich unſerem Publikum uun auch ls Konzertſängerin vorſtellte, löſte ihre Aufgabe zur vollen Zufrie⸗ denheit. Schon das erſte Lied, Schubert's„Hör' ich das Pförtchen gehen“ bewies neben einer vortrefflichen geſanglichen Schulung eine aus der feinen Nuancierung und der geeigneten Anwendung des Sprechgeſangs erkennbare Intelligenz. Mit warm empfundenem Ausdruck und ſchönſtem Stimmglanz, dabei von einer erquickenden Einfachheit und Natürlichkeit geleitet, ſang die Künſtlerin Fr. Schu⸗ bert's„Amalia“. Ebenſo zartſinnig, tonrein und in protiſcher Er⸗ faſſung und Geſtaltung gelangte„Der Fiſcherknabe“ von F. Liſzt zu Gehör. Fräulein Linkenbach, die neben ſo vielen geſangstech⸗ niſchen Vorzügen vor allem über eine verblüffende Leichtigkeit des mezza vorce verfügt, errang auch geſtern wieder einen durchaus ehrenvollen Erfolg der nur bisweilen— wie es wenigſtens von un⸗ ſerem Platz aus erſchien— von einer etwas undeutlichen Textbe⸗ handlung getrübt wurde. Der herzlich geſpendete, lebhafte Beifall zwang die Künſtlerin zu einer Zugabe. Der in ſtattlicher Größe erſchienene Chor des Lehrergeſang⸗ vereins erfreute auch geſtern wieder durch klangſchöne, abgerundete und von hingebungsvollem Studium zeugende Leiſtungen. Sämt⸗ liche Geſänge waren Vertonungen Schiller ſcher Gedichte. Bram⸗ bachs„Nänje für Chor und Blasinſtrumente erfuhr wie Reinhold Beckers à capella Chor„Morgenlied“ mit ſeinen hübſchen Steige⸗ rungen und dem choralartigen Refrain:„Lob und Dank dem Herrn!“ eine recht anſprechende Ausführung. Einen ganz beſon⸗ beren Erfolg hatte der Verein aber mit den beiden Schubert'ſchen Chören„An den Frühling“ und„Liebe“, deren fein abgetönle Wiedergabe ganz beſonders durch ein wohlgepflegtes Piano und Pianiſſimo entzückend, das Publikum zu lebhafter Beifallsäußerung hinriß, ſo daß der letztere Chor da capo geſungen werden mußte. Mendbelsſohns ſtimmungsvoller„Feſtgeſang an die Künſtler“ erſchien wie die vorhergegangenen Thöre in reiner Intonation, ſorgfältig in Deklamation und Nuancierung herausgearbeitet und ſtellte der umfichtigen, zielbewußten Leitung des Muſikdirektors Werdt und der wackeren Sängerſchar das beſte Zeugnis aus. Die Blasinſtru⸗ menten⸗Begleitung dieſeßs Chores wie des Brambach'ſchen„Nänie“ wurde von einer Bläſerabteilung des hieſigen Hoftheaterorcheſters beſtens ausgeführt. Pianiſt Jung akkompagnierte die Lieder der Soliſtin ſehr gewandt am Flüagel. Das Konusert war gut beſucht. . Gr. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) a) In Karlsruhe: Sonntag, 26. März:„Die Jüdin“.— Montag, 27.:„Rosmers⸗ holm“.— Dienstag, 28.: Zum Vorteil der Hoftheaterpenſions⸗ anſtalt:„Buntes Theater“.— Donnerstag, 30.:„Die Fledermaus“ — Freitag, 31.:„Maria Stuart“.— Samstag, 1. April: Erftes Gaſtſpiel des Kgl. Preuß. Kammerſängers Ernft Kraus von der Kgl. Hofoper in Berlin:„Siegfried“. Titelpartie: Ernſt Kraus. — Sonntag, 2. April:„Undine“.— Dienstag, 4. April: Zweites und letztes Gaſtſpiel von Ernſt Kraus:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Walter von Stolzing: Ernſt Kraus.— b) Im Theater in Baden: Mittwoch, 29. März:„Der Bajazzo“. Hierauf:„Phan⸗ taſten im Bremer Ratskeller“. Konzert. Mittwoch, den 29. März, veranſtaltet der erblindete Tonkünſtler Karl Grothe im Bernhardushof ein Konzert. Der Beginn iſt auf abends 8 Uhr feſtgeſetzt. Jules VBerne T. Aus Amiens kommt die Nachricht, daß der bekannte, franzöſiſche Schriftſteller Jules Verne, der ſeit einigen Tagen ſchwer erkrankt war, geſtern Nachmittag geſtorben iſt. Verne wurde am 8. Februar 1828 zu Nautes geboren und hat ſo⸗ mit ein Alter von über 76 Jahren erreicht. Er ſtudierte in Paris Jurisprudenz und veröffentlichte 1868 in Hetzels„Uag slein illustré d' ésducation et de recréation“ eine Reiſeſchilderung von einer märchenhaften Ballonfahrt unter dem Titel:„Eing semaines en ballon“. Dieſe Erzählung wurde mit lebhafteſtem Beifall aufge⸗ nommen. Mit ihr ſchuf Verne eine neue Literaturgattung, den naturwiffenſchaſtlichen Roman, der ibm einen großen Ruf einbrachte. Verne hatte die lebhafteſte dichteriſche Phantaſte, war aber auch in den Wiſſenſchaften viel erfahren, dabei verfügte er über ein außer⸗ ordentliches Erzählertalent. Seine Werke umfaſſen 34 Bände, in Oktavausgabe 60 Bände. Sie ſind auch ins Deutſche über⸗ tragen und in Deutſchland ebenſo beliebt geworden wie im Vater⸗ lande Vernes. Mehrere ſeiner Romane wurden zu Feenſchau⸗ ſpielen umgearbeitet:„Le tour du monde en 80 fſours“,„Michel Strogoff“ gehören zu den bekannteſten ſeiner zahlreichen Schriſten. Deueſte Dachrichten und CTelegr aunne. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ Berlin, 24. März. Eine große Schlägerei zwiſchen Offi⸗ zieren emes brandenburgiſchen Regimentes und Ztvilperſonen ſpielte ſich in der Nacht zum Donnerstag in Brandenbürg d. d. Havel auf der Straße ab. Die Offiziere kehrten von einem Liebesmahle heim und waren in ſehr fröhlicher Stimmung. Von den Zwilperſonen, mit denen ſie zuſammen gerieten wurde einem Fähnrich der Säbel abgenommen und auf der Polizeiwache abgegeben. Berlin, 25. März. Die„Vofſ. Ztg.“ meldet: Der Kron⸗ prinz trifft am 8. April in Schwerin zum Geburtstage des Groß⸗ herzogs ein.— Das„B..“ meldet aus Oldenburg, den 25. März: Redakteur Schweinert vom„Reſidenzboten“ wurde von der hieſigen Straftammer wegen Beleidigung des Bezirksamtmannes von Herren⸗ kirchen in Aurich zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Dieſe Strafe wurde mit der früheren im Ruhſtratprozeß erklärte zu 14 Monaten Gefängnis zuſammengezogen. Berlin, 24. März. Während des Aufenthaltes der Schul⸗ fregatte„Moltke“ vor Charleſton in Nordamerika deſertierten vier Matroſen; ſie enikamen der Verfolgung der ausgeſandten Patrouille. * Dover, W. März. König Eduard ſandte Kaiſer Wil⸗ helm in Dover ein Telegramm, in dem er ihm Wänſche für eine glückliche Reiſe ausſprach. Der Kaiſer drückte dem Könige tele⸗ graphiſch ſeinen Dank aus. *London, 25. März.„Morning Poſt“ meldet aus Shanghai: Eine Chriſten⸗ und fremdenfeindliche Bewegung brach in der Stadt Kiating in der Provinz Szetſchwan aus. Die Ausſtändigen ſchlu⸗ En die zur Unterbrückung der Bewegung ausgeſandten chineſiſchen ruppen zurück. Es wird befürchtet, daß es zu blutigen Aus⸗ ſchreitungen kommt. London, 4. März. Nunmehr iſt ſeſtgeſetzt, daß der König am 6. April ſeine Reiſe nach dim Kontinent antritt. Zunächſt begibt ſich der König nach Kopenhagen. Aus der bayeriſchen Armer. * München, 24. März. Ein Verordnungsblatt des bayr. Kriegsminiſteriums gibt eine Reihe höherer Perſonal⸗ veränderungen in der bayr. Armee bekannt. U. a. wurde der komm. General des 2. Armeekorps von ylander in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs zur Dispoſttion geſtellt. Ernannt wurde zum komm. General des 2. Armeekorps General⸗ leutnant Frhr. Reichlin von Meldegg, Kommandeur der 2. Diviſion unter Beförderung zum General der Inf. und zum Kommandeur der 2. Diviſton Militärbevollmächtigter Generalleutnant von Endres⸗Berlin; deſſen Nachfolger wird Oberſt Frhr. von Gebſattel, Chef des Generalſtabes des 3. Armeekorps. Ernannt wurde ferner zum Chef des General⸗ ſtabs des 3. Armeekorps Oberſtleutnant Graf Montgelas von der Zentralſtelle des Generalſtabes. Befördert wurde Generalleutnant Prinz Alfons von Bayern zum General der Kavallerie. Der zum Diviſionär ernannte bisherige Militärbevoll⸗ mächtigte, Generalleutrnant von Endres hat bekanntlich vor etwa einem Jahr im deutſchen Reichstag eigentümlicherweiſe und zum mindeſten höchſt unmotiviert den freiſ. Abg. Müller⸗ Meiningen ſcharf angegriffen, als dieſer in einer Rede aus⸗ geführt hatte, in Bayern ſeien Soldatenmißhand⸗ lungen ſeltener als in Preußen, da in Bayern die Allgemein⸗ bildung des Offizierskorps im Durchſchnitt beſſer und das öffentliche Militärgerichtsverfahren länger eingeführt ſei. Im Anſchluß daran wurde ſchon damals die Abberufung von Endres' aus Berlin erwartet. D. Red. Der Krieg. Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchurei. * Petersburg, 24. März.„Die„Nowoje Wremja“ berichtet aus Gunſchuling vom 22. März, daß ſich die Gerüchte von einer weiten Umgehungsbewegung auf beiden Seiten der Bahn beſtätigten, ſchwerlich aber die Umgehungs⸗ kolonnen groß und gefährlich ſeien. Das Bergland ſei für die Abwehr ſehr geeignet. Falls alles wie bisher gehe, würden die Ruſſen wohl genötigt ſein, bis an den Sungari zurück⸗ zugehen, wo es darauf ankomme, ſich bis zur Ankunft ſtarker Verſtärkungen aus Rußland zu halten. Falls das unmöglich ſein ſollte, dürfte der Rückzug bis zur ruſſiſchen Grenze erforder⸗ lich werden. Auch ein Telegramm der„Ruß“ erwähnt die hart⸗ näckigen Umgehungsgerüchte. Die Chineſen verſichern, die japa⸗ niſche Kavallerie ſei durch Mongolen verſtärkt worden und jetzt der ruſſiſchen überlegen. Hayaſhi und Witte. * London, 24. März. Ueber den Verſuch, eine Be⸗ ſprechung zwiſchen dem japaniſchen Geſandten Baron Hayaſhi und dem Präſidenten des ruſſiſchen Miniſter⸗ komitees, Witte, während des letzten Sommers herbeizu⸗ führen, erhält Reuters Bureau von Hayaſhi folgende Dar⸗ ſtellung: Eine Mittelsperſon, deren Namen ich nicht nennen will, fragte mich, ob ich irgendwo mit Witte zuſammentreffen wollte, um mit ihm über eine eventuelle Baſis für den Arieden au berhandeln. Lich milliate ein. Hrte iedach über die Angelegenheit nichts mehr, bis ich die Meldung eines franzb⸗ ſiſchen Blattes ſah, die angeblich von Witte ſelbſt herrühren ſoll. Es iſt ſehr wohl möglich, daß auch Witte getäuſcht worden iſt. Die Anregung dazu iſt jedoch von Witte oder wenigſtens von ſeinem Vertreter oder einer anderen Mittelperſon ausgegangen. Aus einer anderen Quelle erhält das genannte Bureau eine Mitteilung, aus der hervorgeht, daß die erſte Anregung zu der Zuſammenkunft von gewiſſen Pariſer Finanziers ge⸗ geben wurde. Die Angelegenheit ſei ſodann gewiſſen Perſön⸗ lichkeiten in England mitgeteilt worden, die Hayaſhi gefragt hätten, ob er gewillt ſei, mit Witte in privater Eigenſchaft zu⸗ ſammenzukommen. Nachdem Hayaſhi ſeine Regierung davon in Kenntnis geſetzt hatte, erklärte er ſich hierzu bereit. Der ruſſiſche Finanzagent in London Rutkowski, teilte dies Witte mit, der, nachdem er dem Kaiſer Bericht erſtattet und auf Annahme des Vorſchlages gedrungen hatte, es für ſich ſelbſt für unmöglich hielt, mit Hayaſhi zuſammenzukommen.— Rut⸗ kowski teilte dem Reuter⸗Bureau mit, daß die erſte Andeutung, die Witte in dieſer Angelegenheit erhielt, ein Brief war, den er an Witte gerichtet hatte, als dieſer ſich im Juli 1904 in Berlin aufhielt. * London, 25. März. Der„Daily Mail“ wird aus Mauricius gemeldet, das dort eingetroffene Schiff „Werora“ habe das erſte und zweite Baltiſche Geſchwader etwa 800 oder 900 Seemeilen ſüdweſtlich von Ceylon geſichtet, die anſcheinend nach der Sundaſtraße fuhren. * London, 25. März. Die Morgenblätter veröffent⸗ lichen eine Meldung, nach der in der letzten und in der vorletzten Woche nichtoffizielle Friedensverhandlungen im Gange geweſen ſein ſollen. Japan hätte nach der Schlacht bei Mukden die Hauptgeſichtspunkte zu erkennen gegeben. Dieſe wären nach Petersburg übermittelt worden, wo die Miniſter die Eröffnung der Verhandlungen mit Japan empfohlen hätten. Der Kaiſer hätte die Entſcheidung noch nicht gefällt. * Petersburg, 24. März. Gegenüber der Meldung auswärtiger Blätter, der Finanzminiſter hätte dem Miniſter⸗ komitee mitgeteilt, daß er im Falle der Fortſetzung des Krieges gezwungen ſein würde, die freie Umwechslung der Kreditbillets in Gold zu ſuspendieren, iſt die Petersb. Tel.⸗Ag. ermächtigt, zu erklären, daß der Finanz⸗ miniſter nichts Derartiges getan hat. Dieſe Frage iſt in dem Miniſterkomitee nicht berührt und nicht beraten worden, da ſie außerhalb ſeiner Zuſtändigkeit liegt. Volkswirtſchaft. Sondon, 25. März. Der Standard meldet aus Newyork: die neue japaniſche Anleihe wurde dort bereits über⸗ zeichnet. Biehmarkt in Maunheim vom 28. März. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachgewicht: 355 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maft) und beſte Saugkälber 85—., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 83—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., 4) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 23 Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 70—00., b) ältere Maſthammel 68—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 718 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Fahren 65—00., b) feiſchige 64—00., e) gering entwickelte 63—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 0 Zuxuspferde: 0000000., 100 Arbeitspferde: 300—900., 120 Pferde zum Schla ch⸗ ten: 60—120., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 M. 0 Stück Maſtvieh: 000—00 Mk., 35 Milchkühe: 300—450 M. 331 Ferkel: 13.00—16.00., 18 Ziegen: 10—20 Nk., 117 Zick⸗ lein:—4.,“ämmer:—0 M. Zuſammen 1594 c Handel mittelmäßig; Ferkel und Milchvieh lebhaft. Waſſerſtandsnachrichten im Monat März. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 20. 21. 22. 23. 24. 28.]emerkungen Nonſtan J42,81 2,85 2,86 Waldshutr 2,40 2,42 Hüningen 22, 3 2,14 2,02 1,95 1,89.95 Abds, 6 Uhr Keh)!.61.62 2,48 2 88 2 81 2,2, N. 6 Uhr Lanterburgg 4,35 4,36 3,.94 Abds. 6 Uhr Maxau„.87 4,42 4,81 4,19 407 4,05 2 Uhr Germersheim 4,02 4,19 8,81.-P, 12 Uhr Mannheim„ ,98 4,19.15.95 5,77 8,6. Morg. 7 Uhn Mainz„1,64.75 170.70 1½6.-P. 12 Uhi Bingen.. 2242 2,49 2,97 2,83 2,33 10 Uhr 1* 2,80 2,89 2,64 2 Uhr Koblen?n„„.1 8,44 8,18 10 Uhr Kölnn f660 3,77 8,82 8,78 8, 8 2 Uhr Ruhrort J3,02 8,15 8,10 6 Uhr vom Neckar 5 Raunheim 44.11 4,38 4,32 4,11 3,91 3,91] V. 7 Uhr Heilbronn 2 04.98.78 1,6 1,64 8,761 W 7 Uhr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales. Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. 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