Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Gadiſch zeitung 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pfg. Inſerate: E 6. 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28 Die Reklame⸗Zeile. 60 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Grleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme flür das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Far unverlangte Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 2. (Mannheimer Volksblatt.) Telegrumm⸗Abreſſez „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion Expedition Filiale(Friedrichspla) 8680 E 6, 2. Nr. 175. Die preußiſchen Landtagsarbeiten. (Von unſerem Korreſpondenten.) 546Berlin, 12. April. Die Parlamente ſtehen verwaiſt; die letzten Reichsboten ſind von hinnen gezogen, um(mit dem Grafen Balleſtrem zu reden) zein wenig Luft zu ſchnappen“; die Herrenhäusler, die plötzlich ſo rührende Proben von Arbeitswilligkeit gegeben, taten ein Gleiches und nur im Abgeordnetenhauſe geben ſich in dieſen Tagen noch einige zwanzig Herren ein flüchtiges Stelldichein: das ſind die Mitglieder der Kommiſſion, der man die Berg⸗ geſetze zur Vorberatung oder richtiger: zur Verböſerung über⸗ wieſen hat. Es hat keinen Sinn, ſich in dieſem Augenblick, da die Kommiſſion noch an der Arbeit iſt, über deren mutmaßliches Ergebnis zu unterhalten; darüber wird zu reden ſein, wenn erſt die Reſultate fertig vorliegen. Aber die Summe der bisherigen Landtagsarbeit kann man doch wohl ſchon heute ziehen: ein Additionsexempel, das keinerlei beſondere Mühe verlangt. In konſervativen Organen iſt auch diesmal wieder das Abgeordnetenhaus über den grünen Klee gelobt worden, das mit ſchlichtem rüſtigem Fleiß ein tüchtiges Stück Arbeit gefördert hahe. Das gehört ſo zum Schematismus der konſervativen Preſſe, die jedesmal bei Ferienbeginn den ſchlimmen Reichstag des allgemeinen Wahlrechts möglichſt eindrucksvoll der Licht⸗ geſtalt des Dreiklaſſenparlaments gegenüber zu ſtellen pflegt. Die Wahrheit ſieht freilich erheblich anders aus. Der Abſen⸗ kismus iſt längſt zu einer chroniſchen Krankheit auch des Ab⸗ geordnetenhauſes geworden, gegen die alle Diäten nichts helfen. Bleierne Langeweile brütet in der Regel über dem menſchenleeren Saal; das Häuflein Landboten, das drunten ſeine Privat⸗ korteſpondenz erledigt, gibt ſich, falls nicht gerade kirchliche Fragen das Gemüt und agrariſche das Portemonnaie bewegen, kaum Mühe den einzelnen Rednern zu folgen; zu den Tribünen aber, wo ſich fünf oder ſechs Männer in pragmatiſcher Kürze der Berichterſtattung befleißigen, dringen bei der trotz aller Um⸗ bauten ſpottſchlecht gebliebenen Akuſtik nur wenige verlorene Worke empor... Nein,„rüſtiger“ Fleiß ſteht wirklich anders ausz aber auch mit dem Fleiß, den man ohne alle weiteren Apparate durch die Dauerhaftigkeit des Sitzfleiſches zu prä⸗ ſtieren pflegt, iſt das ſo eine eigene Sache. Der Etat iſt ja dank der„Kontingentierungs“methode, die man an der Prinz⸗ albrechtſtraße mit mehr Konſequenz und Erfolg anwandte als am Königsplatz, ziemlich rechtzeitig fertig geworden. Aber ſonſt? was kat man ſonſt, was des Aufhebens wert wäree Hier wird man uns einwerfen: aber der Kanal! Nach ſtebenjährigem Hängen und Würgen ward in der heurigen Landtagsſeſſion doch die Kanalaktion zum Abſchluß gebracht! Lieber Himmel, der Kanal, den man vor anderthalb Wochen im preußiſchen Herren⸗ hauſe verabſchiedet hat, ſchaut leider weſentlich anders aus als der, um den in früheren Jahren die liberalen Elemente Preußens gerungen; wer hier wirklich als Sieger von dannen ging, wird bermutlich erſt eine ſpätere Zeit lehren. Im Uebrigen aber iſt die Ausbeute in der Tat überraſchend dürftig. Vier Vorlagen ſtecken aa nun allerdings noch in den Kommiſſionen, neben den beiden Novellen zum Berggeſetz noch der Entwurf über eine Anleihe zur Berbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe unterer Beamter und Leiter in den Staatsbetrieben und der Antrag Gamp auf eine Tagesneuigkenen. — Von den Pariſer Moden. Aus Paris wird berichtet: Immer heiterer und farbenfroher zeigt ſich Paris in der Pracht der Früh⸗ lingstoiletten. Man kehrt von der Ribiera, wo man bis jetzt geweilt, zurück; die vornehmen„Reunions“ beginnen. Der„Concours Hip⸗ Fbique“, die erſte jener Veranſtaltungen, bei denen die Damen ihre gbeuen Koſtüme zeigen, iſt glänzend verlaufen. Andere ſportliche Er⸗ kigniſſe, die Eröffnung des„Salons“ und die faſhionablen Meetings, die um Oſtern herum beginnen, werden ſtets neue Toiletten vor⸗ führen. Auch die Theater kommen jetzt noch mit wichtigen Pre⸗ ieren heraus und verſammeln an ſolchen Abenden eine große An⸗ zahl eleganter und bornehm gekleideter Damen vor der Bühne und auf der Bühne. Während in dem Stück die Rsjane und Marcelle Lender vielbewunderte Meiſterwerke moderner Schneiderkunſt zeigen, betteifern die Damen in den Logen mit ihnen, die ebenfalls große Wiletten angelegt haben. Es iſt jetzt„dernier chic“, ſelbſt Theater eiten Ranges oder vornehme Reſtaurants in großer Geſellſchafts⸗ boilette zu beſuchen und daher ſieht man allenthalben, wo es früher als ungewöhnkich aufgefallen wäre, koſtbar zuſammengeſtellte Ko⸗ ſtüme. Was die Tendenz der neueſten Mode anbelangt, ſo geht ſie 109 der ſpitzen Korſage, im Verwenden von Volants und Puffen auf die Wumen von 1830 zurück und nähert ſich ſo in vielem der Bieder⸗ Agierepoche, die heute ja auch in der Kunſt und dem Kunſtgewerbe eille Auferſtehung feiert. Sehr leichte Stoffe, zarte Spitzen, die blaſſen und ſtillen Farben der Vergangenheit leben wieder auf. Den Hüten enblüht ein ganzer Garten junger Blumen; von Guirlanden kleiner Roſenknoſpen ſind ſie umpunden, mit dem bleichen Blau der Veilchen und dem lichten Gelb der Ranunkeln geſchmückt. Doch herrſcht eine große Mannigfaltigkeit in allen Formen der Mode. Weiter als je iind die Grenzen geſteckt, innerhalb deren ſich die Möglichkeiten einer 3 modernen Kleidung darbieten. So trägt man wieder kleine Hüte mit Lerlich flachem Kopf und große Hüte mit ſehr wenig gekräuſelten gedern. Man trägt runde Kapotthüte, kleine kokette Watteguhüte, dreikrempige Reiterhüte, Hüte à la Ludwig XVI. uſw. Eine gewiſſe teiheit der Mode macht ſich geltend. Der Laune und dem eigenen fünfjährige Sperre der Mut Donnerstag, 13. April 1905. (Abendblatt.) ungen von Kohle und Kaliſalzen. Wenr die drei letzten in leidlicher Geſtalt verabſchiedet würden, bliebe immerhin ein gewiſſer Gewinn im Haben zu buchen. Aber wie es auch kommen möge: verwäſſert wird die Vorlage über das Arbeitsverhältnis im Bergbau auf alle Fälle. Und was etwa die Konſerbativen des Abgeordnetenhauſes dann noch verſäumt haben, das holt(die„Kreuzztg.“ deutet es bereits verſchämt an) das Herrenhaus ſpäter ſicher nach. Sozialreform und preußiſcher Landtag ſind eben Dinge, die einander ausſchließen. Wie geſagt: eine dürftige Ausbeute und eine dürftige Seſſion. Wenn man am 10. Mai, einen Tag nach der Schiller⸗ feier wieder zuſammenkommt, wird man ſchwerlich lange bei⸗ einander bleiben mögen; noch vor dem Pfingſtfeſt zum Kehraus zu blaſen iſt bei Regierung und Paxteien allgemeiner Wunſch. Im Vorwinter trug man ſich noch mit mancherlei anderen geſetz⸗ geberiſchen Plänen; anfangs ging ſogar von einer durchgreifen⸗ den Reform des Vereinsgeſetzes hochfliegende Rede; hinterher ward das freilich arg reduziert: es ſollte nur die Frage des Gebrauchs der deutſchen Sprache in Vereinen und Verfamm⸗ lungen neu geregelt werden, um die Auflöſungspraxis der Polizeiorgane und die Judikatur des Oberverwaltungsgerichts miteinander in Einklang zu bringen. Mit Herrn v. Hammer⸗ ſtein ſind dieſe Entwürfe ins Grab geſunken; ſein Nachfolger wird ſich die Entwürfe, die er zu vertreten wünſcht, ſelbſt aus⸗ arbeiten. Das wird wohl auch kein Fehler ſein: das Auftreten des Herrn v. Bethmann⸗Hollweg hat auf all die Reſignierten und Müden, die auf Matthias v. Köller Recke, v. d. Horſt und auf Rheinbaben Hammerſtein folgen ſahen, wie der erſte be⸗ lebende Sonnenſtrahl im jungen Lenz gewirkt. Politische Kebersicht. Maunnheim, 13. April 1905. Der fünfte Kongreß der Gewerkſchaften Deutſchlands wird am 22. Mai ds. Is. zu Köln zuſammentreten. Die Ein⸗ ladung hierzu iſt im Korreſpondenzblatt der Generalkommiſſion ergangen: Auf der Tagesordnung befinden ſich nicht weniger als neun Punkte, darunter außer den verſchiedenen Rechenſchaftsberichten die Stellung der Gewerkſchaften zum Generalſtreik, die Gewerkſchaften und die Maffeier, die Aufgaben der Gewerkſchaftskartelle und der Gewerkſchaftsorganiſationen und die geſetzliche Vertretung der Arbeiterſchaft in Arbeitskammern oder Arbeiterkammern. Bis jetzt ſind zu den verſchiedenen Punkten der Tagesordnung bereits 40 Anträge eingegangen. Unter anderem gehen mehrere Anträge darauf aus, behufs Beſeitigung des Koſt⸗ und Logiszwanges beim Arbeit⸗ geber eine einheitliche und planmäßige Agitation zu entfalten. In einem anderen Antrage werden die Gewerkſchaften aufgefordert, dem Alkoholismus entgegenzutreten. Dieſer Antrag iſt inſofern ketzeriſch, als es in ihm heißt, der Alkoholismus habe nicht allein in den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen, ſondern auch in den herrſchenden Trink⸗ ſitten ſeine Urſache. Es wird leider nicht daran gezweifelt werden können, daß der Antragſteller(Zentralverein der Vildhauer) mit dieſer ſehr zutreffenden Anſchauung iſoliert bleiben wird. Balfour und Chemberlain. Die Kriſis im unioniſtiſchen Lager hat ihren Höhe⸗ punkt erreicht und dieſe Woche noch ſollen die Würfel allen. In Regierungskreiſen macht man gar keinen Hehl daraus, daß Balfour jetzt entſchloſſen iſt, vom Staatsſteuerruder zurück⸗ zutreten, falls es ihm nicht vor Ende der Woche gelingt, eine Verſtändigung mit Chamberlain herbeizuführen, und dieſe Verſtändigung könne nur auf der Grundlage erfolgen, daß Chamberlain auf Schutzzölle ſchlechthin verzichte und ſich mit Kampfzöllen begnüge. Die Ausſichten dazu ſind nicht durchaus ſchlecht, denn Chamberlain ſelbſt forderte erſt geſtern ſeine An⸗ hänger auf, nicht zu vergeſſen, daß die Uneinigkeit der Partei dieſe zur Ohnmacht verurteile und, wenn man nicht einen Ausweg finde, die Partei notwendig zerfallen und ihre Ausſichten vielleicht auf ein viertel Jahrhundert hin ruiniert ſein könnten. Aber Chamberlain ſprach tatſächlich aus dem Fenſter und nicht zu ſeinen eigenen Anhängern, ſondern zu denen Balfours. Dieſer ſtützt ſich darauf, daß in der gegenwärtigen Kammer die weitaus größte Zahl der Unioniſten, vor die Wahl zwiſchen ihm und Chamberlain geſtellt, dem Premier folgen würden, während Chamberlain erwidert, das ſei gleichgiltig, denn hinter ihm ſtehe die Mehrzahl der Wähler dieſer Abgeordneten. Käme es alſo zu Neuwahlen, ſo würde kaum ein Dutzend der Gefolgleute Balfours wieder gewählt werden und die erdrückende Mehrzahl der Unioniſten aus Männern beſtehen, auf die er, Chamberlain, unbedingt rechnen könne. Darin liegt die Schwierigkeit der Löſung der Kriſis. Chamberlain hält noch daran feſt, daß es ſchlimmſtenfalls beſſer ſei, das Miniſterium zu opfern, um das Prinzip zu retten und an der Spitze einer zu⸗ verläſſigen und kompakten Oppoſition in das neue Parlament einzuziehen. Nur die Rückſicht auf ſeinen Sohn und deſſen Karriere als Miniſter könnte, behaupten die Balfouriten, ihn zum Nachgeben veranlaſſen. Geſchieht das nicht, ſo bilden Chamberlain und die Seinen eine Sezeſſion, das Kabinett fällt gleichzeitig auseinander und das Miniſterium Balfour erliegt dem inneren Streit und ſeiner eigenen Doppelnatur. Deutsches Reich. * Mannheim, 13. Abril.(Zur Berichtigung falſcher Urteile) wird dem„Schw. Merk.“ von hier ge⸗ ſchrieben: Der Karlsruher Korreſpondent des„Schw. Merkur“ ſtellt ſeit einiger Zeit Betrachtungen über Mannheimer Vor⸗ kommniſſe an, die bei den mit den örtlichen Verhältniſſen Ver⸗ trauten vielfach Befremden erregen. So ſcheint er ſich von den Verhandlungen im Bürgerausſchuß gegen das Sy ſtem Schäfer und insbeſondere von den Ausführungen des Stadt⸗ verordneten Amtsrichter Koch ein ſchiefes Bild zurechtgelegt zu haben. Dieſe Verhandlungen wurden in der ruhigſten, von jeder perſönlichen Gehäſſigkeit gegen den Polizeidirektor gänzlich freien Form geführt; eine von ſozialdemokratiſcher Seite ein⸗ gebrachte Reſolution wurde zurückgezogen, um den rein ſachlichen Eindruck der völligen Uebereinſtimmung aller Parteien in der Beurteilung des Syſtems Schäfer nicht zu verwiſchen. Ein Zuſammenhang der Bürgerausſchußdebatten mit einem ver⸗ einzelten Vorkommnis im Benz'ſchen Streik lag keineswegs in dieſer Kritik. Wohl aber haben viele ruhig denkende Perſonen eine Gefahr in der Strenge des Polizeidirektors gegen das Publikum und gegen ſeine Untergebenen geſehen, die allmählich zu einer Verbitterung der Schutzmannſchaft geführt hat. Von Geſchmack der Frau wird Spielraum gewährk und das Modernſte ißt das, was am beſten ſteht und ſich am feinſten der ganzen Erſcheinung einfügt. 7 — Der nationale Halunke. Man erzählt ſich in Waſhington eine gute Anekdote von einer Unterredung zwiſchen Präſident Rooſe⸗ velt und Sekretär Hay, die vor einigen Monaten ſtattfand, als die Asphalt⸗Truſt⸗Frage wieder brennend wurde. Sekretär Hay war beim Präſidenten und gab ihm eine Darlegung der Streit⸗ frage. Nachdem er geendet, fügte er noch hinzu, die Erfahrung habe ihn gelehrt, daß es bei dieſen Kontroverſen mit lateiniſch⸗ amerikaniſchen Republiken(in dieſem Falle Venezuela) gewöhnlich darauf hinauskomme, daß ein amerikaniſcher Lump mit einem latei⸗ niſch⸗amerikaniſchen Lumpen kollidiere. Der Amerikaner wolle eine Konzeſſion ergattern und gebe allerhand Zuſicherungen, die er micht zu halten gedenkt. Der lateiniſch⸗amerikaniſche Lump benutze dann ſeine amtliche Stellung, um mit Hilfe der hinter ihm ſtehendem Re⸗ gierung dem amerikaniſchen Lumpen die Beute wieder abzujagen. Dann komme der amerikaniſche Lump und verlange, daß ſeine Re⸗ gierung für ihn eintreten ſolle.„Hm,“ meinte der Präſident, „was iſt denn in einem ſolchen Falle zu machen?“ Sekretär Hay zuckte die Achſeln und erwiderte, man könne da eben wohl nur das tun, was Senator Chandler einmal getan habe, als ihm mit⸗ geteilt wurde, daß zwei Leute, die aber beide Halunken ſeien, ſich um eine Stellung bewürben. Chandler fragte nämlich ſarkaſtiſch: „Welcher von beiden iſt unſer Halunke? Den müſſen wir unterſtützenl“ 5 — Ein„amerikaniſches Duell“ wegen des„Parſifal“. Zwei Operngeſellſchaften durchreiſen zur Zeit die Vereinigten Staaten, die beide den„Parſtfal“ aufführen, den Richard Wagner ausſchließlich für Bayreuth beſtimmt hatte. Mr. Savage bringt eine engliſche Be⸗ arbeitung des„Parſifal“ zur Aufführung, Conried läßt die Oper nach der Originalpartitur„beſſer als in Bahreuth“ ſpielen, wie auf den Säulenanſchlägen ſteht. Dieſem„beſſer als in Bayreuth⸗ ſtellt nun Savage, wie der„Gaulois“ ſchreibt, folgende Herausforderung ent⸗ gegen:„Mr. Conried behauptet, daß er mehr Geld für die Aufführung des„Parſifal“ ausgibt wie ich. Das iſt möglich; aber er nimmt auch mehr Die Plätze, die bei mir 3 Dollars koſten, koſten ber ihm 10. Trotzdem ſchlage ich ihm eine Wette vor und ſetze dafür 8000 Dollars aus. Ich wette: 1. 2000 Dollars, daß mein Frauenchor beſſer iſt als ſeiner. 2. 2000 Dollars, daß mein Männerchor beſſer als ſeiner iſt. 8. 2000 Dollars, daß meine Künſtler beſſer als ſeine ſingen. 4. 2000 Dollars, daß mein ganzes Enſemble, einſchließlich Beleuchtung und Dekorationen, dem ſeinen überlegen iſt. Ich ſchlage eine Jurh von drei Komponiſten vor. Den einen wählt er, den zweiten wähle ich, und beide werden einen dritten bezeichnen, der nötigenfalls den Ausſchlag gibt. Die 8000 Dollars werden zu wohltätigen Zwecken überwieſen.“ — 115 Jahre alt. Die älteſte Frau in Europa iſt wahrſcheinlich die 115 Jahre alte Maria Candida Pinto da Purificacao Magal⸗ haes, die in Opor to in Portugal lebt. Sie wurde im Jahre 1790 in Oporto geboren und lebt jetzt in einem Heim für alte Frauen. Ihre Erinnerungen reichen bis auf die Schlacht bei Trafalgar zurück! damals war ſie 15 Jahre akt. Sie lebte in Portugal zur Zeit des nationalen Freiheitskrieges auf der pyrenäiſchen Halbinſel, aber obgleich ſie ſich der perſönlichen Ereigniſſe in ihrer Kindheit lebhaft genug erinnert, ſcheinen die geſchichtlichen Geſchehniſſe der damaligen Zeit keinen großen Eindruck auf ſie gemacht zu haben. Ein Korre⸗ ſpondent, der ſie beſuchte, erzählt, daß man ihn an ihr Bett führte, denn Candida bringt jetzt den größten Teil des Tages liegend zu, wenn ſie auch noch aufſitzen kann. Sie ſpricht unaufhörlich von ihrer Kindheit und war in ihrem Redefluß kaum aufzuhalten, ſie„ſpricht mit den Ellbogen“, wie die Portugieſen ſagen. Wenn Candida auf⸗ geſtanden iſt, ſo empfängt ſie ihre Beſucher in gewählter Toilette. Sie ſchmückt ſich mit einer Spitzenmantille, die durch einen Kamm am Hinterkopf feſtgehalten wird, und beſteht darauf, ſich eine friſche Blume ins Haar zu ſtecken. Candida kann noch die alten Volkslieder ihrer Jugendzeit ſingen; wenn ihre Stimme auch dünn und pfeifend iſt, ſo findet ſie doch großes Vergnügen daran. Bis vor kurzem konnte ſie ſogar noch tanzen, und wenn man ihre lebhaften Bewegungen ſah, ahnte man nicht, daß die ſtolze alte Frau ſo alt war, wie ſie angab. Sie iſt auf dem Lande groß geworden. Sie aß Maisbrod und trank Landwein, jetzt aber zieht ſie lockeren Kuchen und Portwein vor. Sie hat den größeren Teil ihres Lebens in dienender Stellung im Hauſe zugebracht. Sie erinnert ſich nicht, jemals ſchwerkrank J. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. April. perſönlicher Feindſeligkeit gegen den Polizeidirektor, dem ſeine angeblich bevorſtehende Beförderung gerne gegönnt wird, kann keine Rede ſein. * Karlsruhe, 12. April.(Das Miniſterium des Innern) hat wegen Fortdauer der Seuchengefahr das zur Zeit beſtehende Verbot des Handels mit Geflügel im Umherziehen bis zuͤm 1. Otktober 1905 verlängert.— Das Miniſterium der Finanzen hat beſtimmt, daß die Stellen der Schiffsführer und Maſchinenführer bei der Zollverwaltung zu den nichtetatmäßigen Stellen zählen, deren Inhaber Beamteneigenſchaft verliehen werden kann. Im Falle ſpäterer etatsmäßiger Anſtellung ſolcher Beamter zählt ſomit deren Dienſtzeit in ſolchen Stellen bei der Penſionsberechti⸗ gung mit. * Berlin, 12. April.(Der Kronprinz) wird Palm⸗ ſonntag zu mehrtägigem Beſuch in Schwerin eintreffen. Herzogin Cecilie kehrt am gleichen Tage aus Cannes zurück. —(Der Reichstagsabgeordnete für Sa⸗ gan⸗Sprottau, Dr. Müller) in Groß⸗“Lichterfelde, war vor einiger Zeit bei dem Reichskanzler und dem Miniſter dahin vorſtellig geworden, fortan offiziell den Namen„Dr. Müller⸗Sagan“ führen zu dürfen. Der Antrag iſt ge⸗ nehmigt worden unter der Bedingung, daß der Magiſtrat der Staädt Sagan gegen die Namensführung nichts einzuwenden häbe. In ſeiner letzten Sitzung hat nun der Saganer Magiſtrat die Namensführung genehmigt, die übrigens in parlamenta⸗ kiſchen Kreiſen bereits gekäufig war. —(Hauptſtelle Deuiſcher Arbeitgeberver⸗ bände.) Am 4. Mai ſoll in Berlin eine Sitzung des Vor⸗ ſtandes und des Ausſchuſſes der Hauptſtelle Deutſcher Arbeit⸗ geberverbände abgehalten werden. Die Verſammlung wird ſich neben den geſchäftlichen Angelegenheiten(Abnahme der Jahres⸗ rechnung von 1904, Aufſtellung des neuen Haushaltsplanes, Genehmigung der Geſchäftsordnungen für den Ausſchuß, die Verbandsverſammlung und die Geſchäftsführung) mit der Ge⸗ nehmigung der abgeſchloſſenen Kartellvertrüge zu befaſſen, auch wegen der Zahlung des Mitgliedbeitrages für den Fall des doßpelten Anſchluſſes eines Mitgliedes Entſchließung zu faſſen haben. Außer dem Geſchäftsberichte, der unter anderem eine Ueberſicht über den gegenwärtigen Mitgliederbeſtand der Haupt⸗ ſtelle geben, auch die Tätigkeit der Hauptſtelle während des Stteiks im Ruhrgebiet berühren wird, wird die Verſammlung einen Bericht über die weitere Ausgeſtaltung der Arbeitsnachweiſe enigegennehmen. England trinkt nicht mehr. (Von unſerem Korreſpondenten.) c London, 12. April. Das war die„frohe Bolſchaft“, die der Schatzkanzler mit einem faſt traurigen Lächeln der erfreuten Kammer in ſeiner Budgetrede mitteilte, einer Rede beiläufig bemerkt, die von beiden Seiten des Hauſes günſtiger aufgenommen wurde, als ſeit recht langen Jahren. Und er konſtatierte nur vom Regierungstiſche herab, was alle guten Beobachter längſt wußten. Der Eng⸗ ländet hat tatſüchlich in immer ſteigendem Maße zu trinken auf⸗ gehört, er ſelbſt, ſeine Frau und ſeine Kinder. Denn ſie alle „tranken“ früher. Wer das London von vor 25 Jahren und länger kennt, und beſonders ſeine Arbeiterviertel, weiß am beſten, wie ungeheuer der Abſtand von heute gegen damals iſt, ein Abſtand ungeheuer zum Vorteil des Engländers und beſondets der engliſchen Arbeiterbevölkerung. Die Zeiten ſind votüber, wo man Sonntags betrunkene Weiber und blutjunge Mädchen ſich zu Dutzenden auf den Haußtſtraßen und beſonders vot den„Pubs“ und den Ginpaläſten umhertreiben und ihre oft empörenden Orgien am hellen Tage feiern ſah, wo es Sams⸗ tag und Sonntag abends gefährlich war, die durch das Oſtende det Stadt führenden Haupiſtraßen ſelbſt, von den Nebengaſſen ganz zu ſchweigen, zu paſſieren, weniger weit weniger der be⸗ tunkenen Männer, als det vertietten Weiber wegen. Das Nibpeau dieſer ganzen Klaſſe hat ſich ſeitdem ganz weſentlich gehoben, und nicht zum wenigſten hat, natürlich neben anderen Faktoren, dazu beigetragen, daß an Stelle des Gin und Whisky, ja ſelbſt des Bieres andere, geſundere und immer unſchuldigere„Genüſſe“ getreten ſind. Das Predigen all der Tauſenden von Sektierer⸗Geiſtlichen hat dazu am allerwenigſten, wenn überhaupt beigetragen. Die Religton hat mit dieſem Wandel ebenſowenig zu tun, wie die Philoſophie oder ſelbſt die Schule. Die Retter des Volkes waren, es klingt patodox, bleibt aber doch wahr, die Eiſenbahn, die elektriſchen Straßenbahnen der Vorſtädte und. das Theater. genauet das„Variets“ und das Volks⸗Tingel⸗ tangel im Großen. Hier trieb Beelzebub den Teufel aus! Das Volks⸗Tingeltangel en gros, die ſog. Varieté⸗Bühne wirkte am kräftigſten und in erſter Linie. Vor 25 Jahren kannte London dieſe ſo gut wie gar nicht. Was da war, beſchränkte ſich auf die Lebewelt des Weſtens faſt allein. Allmählich öffneten ſich überall bus in die entfernteſten und ärmſten Arbeiterbiertel und die Vorſtädte hinaus wahrhafte Paläſte, mit Koloſſalbühnen, auf denen die Divba des Chantant mit dem Clown, der Zauberer mit dem dreſſierten Schwein, die Pantomime mit Löwen und Ele⸗ fanten konkurrierten. Das zog das Volk an, die Preiſe waren verhältnismäßig niedrig, und dort, wo man ſonſt jeden übrigen Groſchen ins Wirtshaus getragen, ſparte man dieſe jetzt ſorg⸗ ſam, um am Samstag Abend dafür eine ſolche„Gala⸗Vor⸗ ſtellung“ zu genießen, die bis in die Nacht hinein für 50 Pfennige weit beſſere Unterhaltung bot, als die beiden Whiskys, die man beſtenfalls dafür in ber Schnapsſchenke erſtehen und in wenigen Minuten austrinken konnte. Da, wo früher der Mann nach der Woche Arbeit ſeine einzige„Erholung“ gefunden und die Frau ſich ihm zugeſellt, um zu verhindern, daß nicht der ganze Wochenlohn vertrunken ward, und dabei das Baby auf dem Arm mitbrachte, fand man keine Befriedigung mehr, man hatte etwas beſſeres entdeckt. Das begriffen ſehr bald die großen Eiſenbahngeſellſchaften und erfanden in immer ſteigendem Maße die billigen Sonntagsexkurſionen, die allwöchentlich bald Hunderttauſende ins Freie, zur Mutter Natur hinausführten, die ſie geſundete und ihnen ſtatt Schnaps ihren eigenen Nektar, koſtenfrei bot. Es folgten die ihre Netze immer weiter aus⸗ dehnenden elektriſchen Bahnen, billige Dampferlinien entſtanden und trugen das Ihre zur Ernüchterung und Geſundung des Volkes bei, und ſo konnte jetzt der Schatzkanzler erklären, daß die Hochwaſſermarke(lueus àa non lucendo) überſchritten ſei, und der ſtetige Rückgang des Whiskh⸗, Gin⸗ und Bierkonſums allen Schatzkanzlern Großbritanniens die Ausſicht raubte, je wieder die früheren„ſchönen“ Einnahmen aus der Schnaps⸗ vergiftung des Volkes erzielen zu können Ein moderner Blaubart. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. München, 12. April. Drikter Vérhandlungstag. Am heutigen letzten Sitzungstage, zu dem der Andrang des Publikums ganz gewaltig war, ergriff zunächſt Staatsanwalt Diem⸗ roth das Wört zur Begründung der Anklage. Er begann mit dem Hinweis auf das gegen Braunſtein noch ſchwebende Verfahren wegen Gattenmordes. Die Anklagebehörde hat im gegenärtigen Prozeß den Beweis dafür nicht zu erbringen ver⸗ ſucht, daß Dr. Braunſtein auf der Hochzeitsreiſe ſeine Frau ver⸗ giftet hat. Aus prozeſſualen Gründen kann ich deshalb nicht die Behaußtung aufſtellen, daß Dr. Braunſtein ſeine Fraut ekmordet hat und die Frage der Ermordung will ich deshalb nicht berühren. Die Anklage geht dahin, daß Dr. Braunſtein durch gefälſchte Schriftſtücke, die er an den Halleſchen Bankverein und an die baheriſche Filiale der Deutſchen Bank ſandte, die Banken täuſchte und das ganze Vermögen ſeiner Frau ohne deren Wiſſen und Willen an ſich brachte, obwohl er wußte, daß eine gleichberechtigde Miterbin vorhanden war. Der Staatsanpvalt geht die einzelnen Fälſchungen durch und fährt dann fort: Bei dem Fälſchungstalent, das der Angeklagte bei den gefälſchten Briefen gezeigt hat, kann man als ſicher annehmen, daß er auch die Unterſchriften unter den Depot⸗ ſcheinen gefälſcht hat. Bei allen ſeinen Verbindungen mit Damen iſt er davon ausgegangen, Geld zu heiraten. Ich erinnere an die zahlloſen Heiratsvermittler, mit denen der Angeklagte in Verbindung getreten iſt, um zu einer reichen Heirat zu gelangen. Der Ange⸗ klagte hat aber ſich unter einem anderen Namen und als Beſitzer einer großen Klinik vorgeſtellt. Einem Heiratsvermittler hat er geſchrieben: wenn die Dame lieber einen katholiſchen Mann wolle, ſo könne er ſich leicht als Katholik ausgeben, da er früher einmal Katholik war und ihm der Uebertritt deshalb leicht ſei.(Heiterkeit.) In derſelben Zeit, als der Angeklagte mit der Kegel verlobt war, ſtand er ſchon in zärtlichen Beziehungen zu ſeiner nachmaligen Frau. Und nun kommt das ſchamloſeſte, was ſich der Angeklagte geleiſtet hat. Als eine Frau Wagner ſeine Werbung zurückwies, ſchickte er ihr eine Rechnung über ärztliche Beſuche in Höhe von 208 Mk. Die bom Angeklagten in dieſer Rech⸗ nulg geſtellten Forderungen waren unberſchämt hohe. Seine Schäferſtunden wollte er ſich alſo auch noch teuer bezahlen laſſen. (Heiterkeit.) Er behaußtet, das wäre nur ein Witz geweſen. Dem ſteht gegenüber, daß der Angeklagte die Stirn beſaß, dieſe Rech⸗ nung gerichtlich einzuklagen.(Anhaltende Bewegung).[Weiter: kurz nach dem Tode ſeiner Frau hat der Angeklägte Beziehungen angeknüpft zu den Damen Kratz und Heidt. Beide hat er auf einen Tag nach Nerbi beſtellt. Es wäre intereſſant geweſen, was der Angeklagte wohl getan hätte, wenn dieſe beiden Damen wirklich nach Nervi gekommen twären.(Heiterkeit)h. Die Verteidigung wendet nun noch ein, der Angeklagte habe ſeine Frau nicht ermordet und nicht als ſtrafverſchärfend herausziehen. ihren Tod deshalb nicht vorgeſehen. Da hätte ſich der Ange⸗ klagte doch ſagen müſſen, daß ſeine Frau die Fälſchungen bald hätte entbecken müſſen. Ich kann darauf nur erwidern: Wir wiſſen nicht, was der Angeklagte getan hätte, wenn ſeine Frau noch bei Lebzeiten die Fälſchungen entdeckt hätte. Gegen den Angeklagten ſchwebt noch ein Verfahren wegen Gattenmord. Das war nicht Gegenſtand dieſer Verhandlung. Aber ich kann wohl behaupten, auf Grund der Beweiſe, die in den letzten zwei Tagen ſich gezeigt haben, beſteht die naheliegende Möglichkeit, daß der Angeklagte ſeine Frau ermordet hat. Von dieſem Ver⸗ dacht wird der Angeklagte ſich nie reinigen können. Was das Strafmaß anlangt, ſo kommt ſtrafſchärfend die kraſſe Gewinn⸗ ſucht und der gemeine Charakter des Angeklagten in Betracht. Ich beantrage gegen ihn 8 Jahre Zuchthaus, 6000 M. Geld⸗ ſtrafe und 10 Jahre Ehrver luſt. Verteidiger Juſtizrat Dr. Bernſtein beantragt zunächſt die Einſtellung des Verfahrens wegen Betrugs, da ein Be⸗ trug gegen Angehörige nur auf Antrag verfolgt werden könne. Die Geſchädigte iſt in dieſem Falle eine Verwandte, nämlich Anna Sie⸗ vers, eine Stiefſchweſter der verſtorbenen Frau des Angeklagten, In Wirklichkeit iſt ſie aber gar nicht geſchädigt, denn ich kaum ſchon jetzt verſichern, daß die Sievers ihr Erbteil auf Heller und Pfennig ſodaß von herausbekommen wird. einer Vermögensſchädigung keine Rede ſein kann. Die Hypotheken ſind noch da, Es fragt ſich nun ob dem Angeklagten bewieſen worden iſt, daß ſeine Angaben, ſeine Frau habe ihm die Erlaubnis zu der Unterſchrift gegeben, falſch Dieſen Betveis hatte die Anklage zu erbringen, ſie hat ihn ſind. aber nicht erbracht, ja ſie konnte ihn nicht erbringen. Braunſtein, der überlegene Menſch, der immer und nur immer ſeinen Vorteil um von ſeiner Frau die Exlaubnis zu bekommen, über das Vermögen verfügen Das iſt pſychologiſch ſo erklärlich wie nur irgend etwas. Es geht für den Menſchen um 8 Jahre Zuchthaus und alles hängt abh von der Frage, ob die Frau dem Angeklagten in den Schäfer⸗ ſtunden, bei denen kein Menſch zugegen war, nicht ein Zugeſtändnis Das reicht nicht aus. Der Angeklagte mag ein ge⸗ wollte, wird die beſte Gelegenheit benützt haben, zu dürfen. gemacht hat. ſinnungsloſer Menſch ſein, aber darauf ſteht doch nicht Zuchthaus] Der Staatsanwaält ließ uns im Unklaren, wie es mit der An⸗ klage wegen Mordes ſtehe. Mit einer Schüchternheit, die man ſonf bei der Staatsanwaltſchaft nicht gewöhnt iſt, deutete er an, daß die Sache für den Angeklagten recht ungünſtig wäre. Ich meine, die Anklage wegen Mordes gleicht einer Feſtung mit Wall und Gräben, aber ohne Beſatzung. Wenn man ſich durch den Anblick nicht ſchrecken läßt, kann man gemütlich einziehen.(Heiterkeit) Ebenſo darf man ſich durch das Wort„Mord“ nicht abſchrecken laſſen. Ich ſpreche es offen aus, daß die Anklage wegen Mordes gegen Dr. Braunſtein entweder mit der Einſtellung des Verfahrens oder mit Freiſprechung enden wird. Sie, meine Herren Richter, tun gut, ja Sie müſſen bei Ihrer jetzigen Urteilsfällung jeden Verdacht gegen den Angeklagten fallen laſſen. Sonſt würde ich die Aus⸗ ſetzung der gegenvärtigen Verhandlung beantragen, um erſt die Entſcheidung über die Anklage wegen Mordes abzutvarten. Es brauchb ſich niemand gefallen zu laſſen, daß die Urteilsfällung gegen ihn von einem Verdacht beeinflußt wird, der gerichtlich noch nicht beſtätigt iſt. In Bezug auf die Verwerflichkeit des Charakters des Angeklagten ſtimme ich mit dem Herrn Staatsanwalt überein. Aber Sie ſind keine Sittenrichter, ſpndern lediglich Strafrichter Der Betrug muß ausſchalten, da kein Anträg vorliegt, die Anklage wegen Mordes iſt unhalkbar, was bleibt denn da, ſo frage ich, bon deim intereſſanten Fall noch übrig? Verkehr mit Frauen,— manche berdienen die Bezeichnung gar nicht— mit fpeiblichen Weſen geniert hat, das zu entſcheiden iſt nicht Sache des Gerichts. Es bleibt lediglich übrig eine Urkunden⸗ fälſchung, wie ſie alle Tage vorkommt und bei der niemand weitet Schaden hatte wie der, der ſie begangen hatte. Iſt denn das kein Milderungsgrund? 15 Fahre zurück und dann iſt er damals verurteilt worden auf daß Gutachten einiger Sachberſtändiger hin. keine Kleptomanie vor, während der Angeklagte ſinnlos Gücher und Inſtrumente zuſammengeſtohlen hatte und nichts damiz anzufangen wußte. Und dann das Strafmaß! In Mainz kpurbe ein kirchlicher Würdenträger, der in der denkbar nie⸗ drigſten Weiſe die ihm anbertrauten Kinder mißbraucht hat, zu Und hier, wo niemand auf der gangen weiten Welt geſchädigt iſt, wo ein Menſch ſich etwas er? ſchwindelt haben ſoll, was zur Hälfte überhaupt ſein geſetzliches Ich bitte in erſter Linie um Freiſprechung, in zweiter Linie aber um eine er⸗ 1 Fähr Gefängnis veérurteilt. Recht war, werden 8 Jahre Zuchthaus beantragt. heblich mildere Strafe. Der Angeklagte verſichert, daß er unſchuldig ſei. Nach kurzer Beratung fällte das Gericht folgendes von unz ſchon mitgeteilte Urteil: Der Angeklagte wird wegen Urkundenfälſchung in zwei Fällen unter Verneinung mildernder Umſtände zu 7 Jahren Zuchk⸗ haus und 10 Jahren Ehrbverkuſt verurteilt. Die An; klage wegen Betrugs wird fallen gelaſſen, weil ein Antrag nich votliegt. Das Gericht hat als ſtrafberſchärfend die Verwerflichkei zu—. zurückgelegt, um den„Großen Weißen Häuptling“ aus Waſhington zu begrüßen. Sie verſammelten ſich im Kreiſe um das Lagerfener, ihr Häuptling zur Rechten des Präſidenten. Dann be⸗ willtommmnete der Häuptking in ſeiner Rede den Präſidenten auf indianiſchem Gebiet und bot ſeine und ſeiner Leute Hilſe als Führer und Trapper an. Rooſevelt dankte ihnen für ihre Aufmerkſamkeit und ihr Anerbieten und tyählte Quanahs Sohn und einen ztweiten Indianer aus. Dann ſchüttekten alle dem Präſidenten die Hand, ſpeiſten im Lager,— der Häußpkling an Rooſevelts Tiſch,— ſagten dem Häußptling Lebewohl ünd ritten wieder davon. — Wie Geſchichte gemacht wird. In einer geiſtvollen und in⸗ tereſſanten Studie über den in Deutſchland noch ſo unbekannten —— Mirbeau ein nachdenkliches Geſchichtchen von den Zufälligkeiten, von denen die öffentliche Meinung ſo oft abhängig iſt. Es handelt ſich um den Profeſſor Elme Caro, der auch bei uns durch ſein gutes Buch über die„Philoſophie Goethes“, noch mehr aber dadurch be⸗ kannt iſt, daß ſeine Geſtalt das Urbild jenes Damen⸗ und Salon⸗ profeſſors iſt, der in Paillerons„Welt, in der man ſich langtweilt“, ſeine endgültige Ausprägung gefunden hat. Dieſen ſchön geiſtigen Herrn und eleganten Cauſeur hat Mirbeau einmal durch ein ſelt⸗ ſames Mißberſtändnis als einem robuſten und unkulkivierten Bauern und Landtmann geſchildert.„Es iſt mir einmal paſſiert,“ ſo er⸗ zählt Mirbeau,„daß man mir in der Nähe von Damps, einem Dörfchen im Departement Eure, ein kleines Landhäuschen zeigte und mir erzählte, da wohne M. Caro, der ein großer Philoſoph ſei und ein wahrer Stoiker, ein Mann, ausgerüſtet mit allen Tugenden eines arbeitſamen und abgehärteten Naturmenſchen. Ich fühle alſo gleich das Verlangen einer ungeduldigen Gerechtigkeitsliebe, die Meinung über dieſen ſo arg verleumdeten Gelehrten umzuſtimmen, den un⸗ verſchämte Menſchen als einen lächerlichen Salonprofeſſor, eine Art Hansnarr für reiche Damen ſchilderten. Unerſchrocken ſchilderte ich Run M. Caro ab, ſowie ich mir ihn nach dem kleinen Häuschen und den Schilderungen vorſtellte, in blauer Arbeitsbluſe und Holgpan⸗ toffeln, einen breiten Strohhut auf dem Kopf, die Haut gebräunt, dee Hände voller Schwielen und durchgearbeitet, als einen, der im Schweiße ſeines Antlitzes die Erde umgräbt, Holz hackt und ſein Stück trockenen Brotes mit ſeinen Kleinen teilt, an denen er mit äbgöttiſcher Liebe hängt. Sie ſehen, bis zu welchem Enthuſiasmus ich mich in meinem einmal entfeſſelten Gerechtigkeitsgefühle hin⸗ reißen ließ! Aber die Auskunft, die ich erhalten hatte, war fälſch; ſie hatte ſich in der Perſon des betreffenden Caro getäuſcht und tebete bon einem unbekannten M. Ludovie Carrau, auch einem Pro⸗ feſſor der Philoſophie, aber nicht dem berühmten Elite Caro. Ein wenig beſchämt über meinen lyriſchen Erguß, ſtellte ich den Irrtum, ſobald ich dabon erfuhr, richtig. Aber ach! Das war ganz ut⸗ nütz Ein Fahr nach dem bedauerlichen Mißverſtändnis hielt Jules Simon in einer feierlichen öffentlichen Sitzung der„Akademie der moraliſchen und politiſchen Wiſſenſchaften“ die Leichenrede auf großen Bildhauer Ariſtibe Maillol in„La Revue“ erzählt Octave Eime Caro,. Wie groß war mein Erſtannen und— ſoll ich es ſagen?— mein Stolz, als ich Jules Simon meinen Bericht wieber zitieren hörte, durch gedämpftes Zittern der Stimme und weiner⸗ liche Beſchreibungen noch kührender und ergreifender gemacht.„Ja⸗ meine Herren“, meinte der große Redner mit tränenerſtickter Stimme, „zerſtören wir die Legenden, gebieten wir Schweigen der Lüge Cars haßte die Well der Geſellſchaft, er berabſcheute nichts ſo aßg die nichtigen Erfolge des Salons. Ja, das war ein Naturmenſch und, ſcheuen wir uns nicht, es äuszuſprechen, faſt ein Wilder. Er lebte zu Damps, einem verlorenen Flecken iw der Einöde eines fernen Departements. Er lebte dork einſam, unzugänglich in einem Häuschen, was ſage ich, in einer niederen kleinen Hütte. Er hätle nur Freude an ſchwerer Arbeit, beim Graben und Holzhacken fühlie er ſich wohl; und er lehrte armen einfältigen Weſen, die ſeine ein⸗ zigen Freunde waren, abends am Herd die Schönheiten eines ſitz⸗ lichen Lebens. Er arbeitete, ſäte, pflanzte, erzog. Er bwvar ein Heiliger.. So wurde mein Irrtum von der Geſchichte gleichſam geheiligt und bielleicht wird man noch in einem Konverſationslexifon einen Artikel veröffentlichen in der Art:„Caro(Elme⸗Marſe), be⸗ rühmter franzöſiſcher Landwirt uſw.“ — Ein Kampf zwiſchen Leoparden und Elefanten an Bord. An 1 Börd es deutſchen Dampfers„Neidenfels“, der dom fernen Oſten nach Newhork fuhr, töteten, wie aus Nekyork berichtet wird, deel Lebbärden einen Elefanten. Als ſich das Schiff auf dem Indiſchen Hzean befand, brach bei einem Sturm die Scheidewand ein, die die Lebparden von dem Elefänten trennte. Der Elefaut und ſein Junges kauten getade Karotten, die die Aufmerkſamkeit eines Leoparden ek⸗ regten; er ſtreckte eine Taße aus, um eine Käarotte zu packen. Darauf ſchlug der Elefant den Leoßarden mit ſeinem Rüſſel und ſchleuderte ihn mehrere Fuß zurück. Nun ſprang der Leopard mit einem geheul auf den Elefanten, und die beiden anderen Leoparden be⸗ keiligten ſich an dem Angriff. Die herbeigeeilten Wärter krieben zwei Leoparden mit Keulen zurück, aber dem dritten mußten ſie den Schädek einſchlagen, damit er den Elefänten losließ; das Tier fiel kot duf das Deck. Der Elefant aber ſtarb einige Tage ſpäter. Elefantenjunge, das nur ſo groß wie ein Neufundländer iſt, kam jetzt an Bord eines anderen Dampfers, auf dem es umgeſchifft war, in Newyork an. Wie ſich ber Angeklagte im Die Vorſtrafe des Angeklagten ſollte man auch Erſtens liegt ſie ſchon Nach deſſen Anſicht lag Sce eer.er — + N SS TCCCCCCc 10 F agten nicht ipten, e8eigt der Ver⸗ das vinn⸗ ennig von nun; ſeine falſch t ihn ſtein, orteil ſeiner fügen twas. hängt äfer⸗ fidnis ge⸗ haus! An⸗ kam war Mannheim, 13. Apvtl General⸗Anzeiger. 3. Sefte. er K ings! ſeinen und Schlech Ssnehmer 1 und hatte dor ſeiner Abfül ˖ g mit ſeinem Verteidiger Dr. um die Frage der Revi⸗ ſion drehte. Eine endgiltige Entſcheidung behielt ſich der Ange⸗ Uagte vor. Aus Stadt und Land. Mannheim, 13. April. Kaufmaunsgericht. Sitzung vom 10. April 1905. Vorſitzender: Stadtrechtsrath Dr. Erdel; Gerichtsſchreiber: Verw.⸗Aſſ. Klank. 5 Es kamen folgende Fälle zum Aufruf: 1. Ladnerin Luiſe E. gegen Firma C. G. hier. Die Klägerin berlangt einen Gehaltsrückſtand von 13 Mk. 80 Pfg.; der Betrag iſt ihr vor dem Termin bezahlt worden, weshalb ſie die Klage zurückzieht. 2. Lehrmädchen Leona W. gegen Firma F. M. hier. Klägerin behauptet, es ſei mit ihr vor Weihnachten letzten Jahres ein Lehr⸗ vertrag dahin abgeſchloſſen worden, daß ſie vom 1. April ds. J. an gegen 25 Mk. Monatsgehalt als Lehrmädchen bei der Beklagten ein⸗ treten ſolle. Die Beklagte gibt zu, daß ſie mit der Klägerin über ein Engagement unterhandelt hat; beſtreitet aber, daß ein ſolches perfeit geworden ſei. Mit Rückſicht darauf, daß nach§ 77 Abſ. 2 des H. G. B. das Lehrverhältnis, wenn es tatſächlich zuſtande ge⸗ kommen wäre, hätte während des erſten Monats ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt wieder aufgelöſt werden könmen, gibt ſich Klägerin im Vergleichswege mit einer Abfindung von 12 Mk. 50 Pfg. (Salair für einen halben Monat) zufrieden; geklagt worden war guf 75 Mark(Salair vom 1. April bis 1. Juli) 3. Johannes., Reiſender gegen Berta., Agentur hier. Kläger verlangt einen Gehaltsrückſtand von 41 Mk. 50 Pfg. aus der Zeit vom 16. bis 30. November 1908, außerdem Rückgabe mehrerer Zeugniſſe und wegen deren rechtswidrigen Einbehaltung eine Entſchädigung von 2000 Mark. Die Beklagte macht geltend, deß Kläger nicht bei ihr, ſondern bei ihrem Manne in Stellung geweſen ſei; ſie habe ihr Geſchäft erſt im vorigen Jahre begonnen und es ſtehe dasſelbe mit dem ihres Mannes, in welchem Kläger tatig war, in gar keinem Zuſammenhang. Seine Zeugniſſe erhält Kläger von dem miterſchienenen Ehemanne der Beklagten zurück; im übrigen bleibt das Verfahren beruhen, damit Kläger Zeit findet, feſtzuſtellen, in welchem Zuſammenhang das von der Beklagtem be⸗ kriebene Geſchäft mit dem ihres Mannes ſteht. 4. Kaufmann Auguft Sch. gegen Firma Akt.⸗Geſ. für Seil⸗ induſtrie in Neckarau. Kläger behauptet, durch den Prokuriſten der Beklagten auf 1. April als Buchhalter engagiert worden zu ſein. De Beklagte beſtreitet das. Der Prokuriſt habe das Engagement ansdrücklich von der Genehmigung der Direktion abhängig gemacht ud dieſe ſei verweigert worden. Die Klage geht auf ein Monats⸗ ſalair mit 130 Mark. Der Vorfitzende ſchlägt einen Vergleich auf 65 Mark vor, den der Kläger vorbehaltlos, der bekl. Prozeßbevoll⸗ mächtigte unter Vorbehalt der Genehmigung feiner Direktion ageptiert. * Der Allgemeine Geſchäfts⸗Bericht des Kreisausſchuſſes für das Jahr 1904, erſtattet von dem Vorſitzenden des Kreisausſchuſſes, Herrn Rechtsanwalt König, führt folgendes aus: Da ſeit der letzten Wahl 8 Jahre umfloſſen ſind, ſo iſt im Jahre 1905 der Kreis⸗ ausſchuß, ebenſo ſind die Sonderausſchüſſe für Kinderpflege und für die landwirtſchaftliche Winterſchule neu zu wählen. Der bisherige Kreisrechner, Herr Oberrechnungsrat Zeis, iſt infolge ſeiner Er⸗ nennung zum Verwalter bei der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe genötigt, von dem Kreisamte zurückzutreten. Herr Zeis war 22 Jahre hindurch im Dienft des Kreiſes und verfah ſein Amt mit feltener Pflichttreue und mit größter Umſicht. An den Sitzungen des Kreisausſchuſſes haben regelmäßig teilgenommen die Vertreter der Großh. Regierung, der Gr. Landeskommiſſär, Herr Geh. Ober⸗ regierungsrat Pfiſterer und der Gr. Kreishauptmann, Herr Geh. Regierungsrat Lang. Beiden Herren ſei für ihre ſchätzenswerte Mitwirkung der Dank der Kreisverwaltung hierdurch ausgeſprochen. Wei Erledigung von techniſchen Fragen ſtand uns Herr Baurat Bipperqman u, Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Hei„ mit ſeinen reichen Erfahrungen zur Seite. Auch ihm ſei für ſeine erſprießliche Mitarbeit beſtens gedankt. Die Tätigkeit der Kreisderwaltung vollzog ſich im Berichtsjahr in normaler Weiſe. Der diesjährige Kreisdelegiertentag fand am 12. Auguſt 1904 in Waldshut ſtatt. Demſelben haben als Vertreter des Kreiſes Mann⸗ ͤ beigewohnt die Herren Bürgermeiſter Ehret⸗Weinheim, Fabrikant Agricola⸗Ladenburg und Bürgermeiſter Ding⸗Edingen. Der Kreisausſchuß hat, wie in den Vorfahren, ſo auch im Berichts⸗ dahr unter Teilnahme der Vertreter der Staatsberwaltungsbehörden einige Kreisgemeinden bereiſt. Der Beſuch erſtreckte ſich auf die Orte Weinheim, Lützelſachſen, Muggenſturm, Heddesheim und Laden⸗ Es wurden verſchiedene Kreisſtraßen, Kreistvege, die Kreis⸗ pflegeamſtalt Weinheim und Obftbaumpflanzungen befichtigt. Die Steuerkapitalien im Kreiſe Mannheim haben für das Jahr 1905 erfreulicherweiſe eine erhebliche Zunahme von rund 46 Millionen Mark aufzuweiſen gegenüber einer Abnahme von 7 Millionen im Jahre 1904. Den hierdurch erhöhten Einnahmen am Umlagen ſtehen entſprechende Mehrausgaben gegenüber. Von beſonderer Bedeutung ſind im laufenden Jahre die Vorlagen betreffend die Regelung der Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Kreisſtraßen⸗ und Kreiswegwärter und die Aende⸗ rungen der Statuten für das Kreiserziehungshaus Ladenbunrg ſowie für die Kreisarmenkinderpflege. *Bericht des Kreisausſchuſſes über die geegelung der Alters⸗ und Hinterbliebenen⸗Verſorgung der Kreisſtraßen⸗ und Kreisweg⸗ wärter. Berichterſtatter: Vorfitzender Rechtsanwalt König. Im Jahre 1884 hat ſich der Kreisausſchuß erſtmals mit der Frage der Atersverſorgung für Kreisbedienſtete beſchäftigt, wobei auch eine Witwen⸗ und Waiſenverſorgung bereits ins Auge gefaßt wurde. Man hielt aber den Zeitpunkt, für die Bedienſteten Ruhegehalt, Witwen⸗ und Waiſenverſorgung einzuführen, damals noch nicht für getoremen, die Frage ſchien noch nicht geklärt. Es ſollten zunächſt Miktel zwecks ewilligung von Beihilfen zur Beſtreitung von Krankheitskoſten ſo⸗ wie zur Linderung dringender Not bei Inpaliditäts⸗ und Todesfällen bereitgeſtellt werden. Die Kreisverſammlung hat im Jahre 1885 M. 4000 erſtmals bewilligt, damit daraus die im Laufe des Jahres notwendig werdenden Unterſtützungen gewährt werden könnten. Aus den Erübrigungen ſollte ein Fonds werden. Bis zum Jahre 1899 ſind jedes Jahr Beträge bewoilligt worden. Hieraus hat der Kreis⸗ tusſchuß in Fällen, in denen das Bedürfnis eingetreten war, Un⸗ ſtützungen an kranke, alte Warte, deren Witwen und Familien gewährt. Der Fonds hat am 1. Januar 1905 M. 72 874 Aktivver⸗ mögen ausgewieſen. Die Frage der Gewährung von Ruhegehalt, Hinterbliebenenverſorgung etc. der Kreisſtraßen⸗ und Kreisweg⸗ wärter iſt ſeit vielen Jahren wiederholt in den Jahresverſammlungen r der 11 badiſchen Kreisverwaltungen erörtert worden. Der Kreisausſchuß Mannheim hält die Frage der Regelung der Alters⸗ etc. Verſorgung ſeiner Kreisſtraßen⸗ und Kreiswegwärter ſpruchreif. Auch die Arbeiter der Stadt Mannheim— wie in anderen Städten— vermögen eine Anwartſchaft auf Ruhegehalt und 8 werden künftia Hinterbliebenenverſorgung zu erlangen. Die Zinſen aus dem Unter⸗ ia in die Einnabmen der Kreiskaſſe ein⸗ I Üt werden. Die durch die beantre erbliebenenberſorgung der K dürften für abſehbare Zeit dure eſe Zinſeneinnahme gedeckt wer⸗ den. Von den Beſtimmungen über die Alters⸗ und Hinterbliebenen⸗ verſorgung der Kreisſtraßen⸗ und Kreiswegwärter iſt folgendes er⸗ wähnenswert: Die Leute erlangen nach ununterbrochener 10jähriger Dienſtzeit Antvartſchaft auf Ruhegehalt und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung. Der Ruhegehalt beträgt nach vollendetem 10. Dienſtjahre 85 Proz. des Lohnanſchlages und ſteigt von da an mit jedem weiteren gurückgelegten Dienſtjahre um 1½ Progz. bis zu 65 Proz. An Hinter⸗ bliebene der Wärter werden gewährt: a) wenn der verſtorbene Wär⸗ ter mindeſtens 2 Jahre ununterbrochen im Dienſt des Kreiſes ge⸗ ſtanden iſt, als Sterbegeld der Lohn für 2 Monate vom Todestage an, b) wenn der verſtorbene Wärter die Anwartſchaft auf Ruhe⸗ gehalt erworben hatte, außerdem Witwengeld und Waiſengeld. Das Witwengeld beträgt 30 Proz. des maßgebenden Lohnanſchlags. Das Waiſengeld beträgt: für Kinder, deren Mutter am Leben iſt: in allen Fällen— gleichgiltig wie viel Kinder vorhanden ſind— zwei Zehntel des Lohnanſchlags, für Kinder, deren Mutter geſtorben iſt: a) wenn nur ein Kind vorhanden iſt vier Zehntel, b) wenn zwei Kinder vorhanden ſind fieben Zehntel, e) wenn drei oder mehr Kin⸗ der dieſer Art vorhanden ſind, acht Zehntel des Witwengeldes. Wenn die Witwe 25 oder mehr Jahre jünger war, als der verſtorbene Wärter, ſo mindert ſich das Witwengeld um die Hälfte. Bericht des Kreisausſchuſſes über die Kreispflege⸗Anſtalt Weiuheim. Berichterſtatter: Bürgermeiſter G hret in Weinheim. Die Verwaltung der Kreispflege⸗Anſtalt war im Jahre 1904 eine vollkommen geordnete und hat zu Beanſtandungen keine Veran⸗ laffung gegeben. Die durch die Kreisverſammlung vom 12. November 1904 genehmigten baulichen Veränderungen und Erweiterungen des Anſtaltsgebäudes werden demnächſt in Angriff genommen und darf deren Fertigſtellung bis Oktober I. J. erwartet werden. Am 19. März 1904 iſt der Pflegling Robert Grün heimlich aus der Anſtalt entwichen und hat in Lützelſachſen den Polizeidiener Kadel, der ihm ſeine Papiere abverlangte, er ſtochen. Kadel hinterließ eine Witwe und ein fünfjähriges Kind. Die Witwe Kadel beantragte beim Kreisausſchuß die Bewilligung einer aus der Kreiskaſſe zu zahlende jährliche Rente. Der Kreisausſchuß lehnte dies ab, hielt aber eine einmalige Unterſtützung von Witwe und Kind für billig. Die hierwegen gepflogenen Verhandlungen führten zu einer Verein⸗ barung dahin, daß Wittde Kadel ausdrücklich anerkannte, daß ſie einen Rechtsanſpruch an den Kreis nicht habe, ihr aber eine guttats⸗ weiſe einmalige Unterſtützung von M. 800 aus der Kreis⸗ kaſſe bewilligt werde. Buchhalter Wolf, bei der Kreispflege⸗Anſtalt ſeit 10 Jahren beſchäftigt, hat die Tochter des Herrn Direktors Pitſch geheiratet und um definitive Anſtellung als Buchhalter gebeten. Der Kreisausſchuß hat dieſem Antrage entſprochen und mit Herrn Wilh. Wolf einen Dienſtvertrag abgeſchloſſen. Es wird beantragt: 1. Für den Betrieb der Anſtalt einen Zuſchuß von M. 20 300 in den Kreis⸗ boranſchlag für 1905 einzuſtellen; 2. die Bezahlung einer guttats⸗ weiſen einmaligen Unterſtützung an die Witwe des Polizeidieners Philipp Kadel von Lützelſachſen im Betrage von M. 800 aus der Kreiskaſſe zu genehmigen; 3. dem Dienſtvertrag mit Buchhalter Wilhelm Wolf die Zuſtimmung zu erteilen. * Bericht des Kreisausſchuſſes über die Lundarmenpflege pryo 1904. Berichterſtatter: Privatmann Auguſt Imho ff. Mannheim. Nach der Kreisrechnung pro 1904 beträgt der Aufwand für die Land⸗ armenpflege im ganzen Kreiſe M. 88 622.16. Hierfür waren vor⸗ geſehen M. 94 400. Mithin Weniger⸗Ausgabe M. 5777.84. An dem Aufwand mit M. 88 622.16 kommt als Erſatz für geleiſtete Unterſtützung in Abzug M. 4084.67, ſo daß ſich als reiner Aufwand der Betrag von M. 84 537.49 ergibt. Aus der Staatskaſſe erhielt der Kreis als Bauſchſumme M. 32 000. Der ungedeckte Betrag mit M. 52 587.49 mußte aus Kreismatteln beſtritten werden. Gegenüber dem Vorjahre mit einem Aufwand von M. 94 575.04 verringerte ſich der Landarmenaufwand für das Jahr 1904 um M. 5952.88. Eine Vergleichung der ſeit 1884 vom Staate bewilligten Bauſch⸗ ſumme mit dem tatſächlichen rechnungsmäßigen Landarmenaufwand des Kreiſes Mannheim ergibt folgendes Reſultat: Tatſächlicher Unzulänglich Jahr: Bauſchſumme: Landarmenauf⸗ und aus Kreis⸗ lung der Alters⸗ und ſenden Ausgaben wand: mitteln gedeckt: 1884 M. 18117 M. 21 346 M. 3229 „ s 1e eenr ,, 8978 S„ 138 396 1888„ 27000„ 28 438 751433 18, 1890„ 27 000 5 29 808 1 2808 1891„ 27 000 55 33 923 J 6 928 1892„ 32 000„ 38 845 15 6345 1898„ 32000„ 39 878„5 873 1894„ 32000„ 44 708„ 14 708 18958 32000„ 007 55 00 1896 75 32 000 75 52 695 20 695 1897 55 32 000 5 56 557„ 24 557 1898„ 32 000„ 55870„ 23 870 1899„ 32000„ 60264„ 28264 1900„ 32 000„ 68s 663„ 36 663 1901 32 000 5 78 054 46 054 0%„ 3000 1 1908„ 32 000„ 93 671„ 61 671 1904„ 32 000„ 82 537„ 52587 Summa f. d. I. 21 Jahre M. 596 468 M. 1 033 849 M. 437 381 Aus borſtehenden Zahlen ergibt ſich, daß der Staatsbeitrag zur Beſtreitung der Koſten der Landarmenpflege bis jetzt in keinem Jahre ausreichte, daß vielmehr in den Jahren 1884—1904 ein die Bauſch⸗ ſumme überſteigender Mehraufwand von M. 437381 erwachſen iſt, den der Kreis aus eigenen Mitteln leiſten mußte. Die bisherigen Bemühungen des Kreiſes Mannheim bei der Regierung und den Landſtänden wegen Erhöhung der Staatsdotation waren immer ohne Erfolg. Im Jahre 1904 ſind beim Kreisausſchuß 384 neue Unterſtützungsfälle zwecks Anerkennung der Koftenerſatzpflicht ein⸗ gekommen; davon wurden 20 Fälle abgelehnt. Bei der Kreisver⸗ ſammlung werden zur Beſtreitung des geſetzlichen Landarmenauf⸗ wandes im Jahre 1905 90 000 M. angefordert. *Die Beſtimmungen über die Ausbildung der Muſiklehrer find vom Unterrichtsminiſterium verſchärft worden. Nach den derzeitigen giltigen Vorſchriften werden zur Ablegung der Mufiklehrerprüfung diejenigen zugelaſſen, die nach Zurücklegung des geordneten Lehr⸗ kurſes an einem Lehrerſeminar die Aufnahme unter die Volksſchul⸗ kandidaten erlangt haben und hierauf noch mindeſtens zwoei Jahre lang für ihre weitere muſtkaliſche Ausbildung ſowohl in theoretiſcher als praktiſcher Hinficht tätig waren. Mit Genehmigung des Unter⸗ richtsminiſteriums können vom Oberſchulrat auch ſolche Bewerber zur Prüfung zugelaſſen werden, die ein Lehrerſeminar nicht abſol⸗ viert haben, ſofern ſtie den Nachweis einer beſſeren Schulbildung liefern können und genügende pädagogiſche Befähigung zur Er⸗ teilung des Unterrichts befitzen. Nunmehr hat das Unterrichts⸗ miniſterium im Einverſtändnis mit dem Miniſterium des Innern beſtimmt, daß zur Muſiklehrerprüfung nur noch Volksſchullehrer zu⸗ gelaſſen werden, welche die Dienſtyprüfung für erweiterte Volksſchulen beſtanden haben. Der Oberſchulrat iſt ermächtigt, für die im laufenden Jahr abzuhaltende Prüfung Nachſicht zu er⸗ teilen für ſolche Volksſchulkandidaten, welche die Dienſtprüfung nur für einfache Volksſchulen, aber mit gutem Erfolg beſtanden haben. Die Mufiklehrer werden an Mittelſchulen, Lehrerbildungsanſtalten, an Straf⸗ oder an Heil⸗ und Pflegeanſtalten in der Eigenſchaft als etatmäßige Beaurte angeſtell erwald⸗ ſehr *Verkehrsnotiz. Auf eine Ei teins hat die Direktion der Pfä Weiſe eine Reihe für yr ſehr zünſtigungen gewährt: 1. Der Verkauf der Sonn⸗ t und Touriſtenkarten wird vom nächſten Sonntag ab ſtattfinden. 2. Die in Neuſtadt aufliegenden Touriſtenkarten werden in Zukunft auch an den Schaltern in Lud⸗ wigshafen verkauft werden.(Hierdurch erfährt der Fahrpreis gegen ſeither bei Löſung von Sonntagskarten nach Neuſtadt und ent⸗ ſprechender Touriſtenkarten, z. B. Neuſtadt⸗Edenkoben⸗Weidental, Neuſtadt⸗Lambrecht⸗Deidesheim eine Verbilligung.) 3. Ab 1. Mai können die Sonntagskarten Ludwigshafen⸗Neuſtadt und Dürkheim gegen Begahlung des Schnellzugzuſchlages bezw. der Platzkarten⸗ gebühr auch in den Schnell⸗ und D⸗Zügen benützt werden. 4. Den Sonntagskarten Ludwigshafen⸗Neuſtadt wird künftig Giltigkeit zur Rückfahrt ab Dürkheim und jene nach Dürkheim Giltigkeit ab Neuſtadt beigelegt werden. (Durch dieſe Maßregel werden Ausflüge in das ſchöne und intereſ⸗ ſante Gebiet bei den Forſthäuſern Rohberg und Silbertal und nach den Hauptweinorten der Haardt: Königsbach, Mußbach, Gimmel⸗ dingen, Wachenheim und Deidesheim ſehr gefördert.) 5. Ab 1. Mai können die Touriſtenkarten gegen Bezahlung der tarifmäßigen Platz⸗ kartengebühr auch in den D⸗Zügen benützt werden. * Die Waſſerverſorgung der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof. Wie die „Lamp. Ztg.“ mitteilt, kam die Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof bei der Ge⸗ meinde Lampertheim darum ein, gegen Zahlung einer jährlichen Ent⸗ ſchädigung aus den Gemeindewaldungen Waſſer entnehmen und eben⸗ daſelbſt ein Wafſerwerk erbauen zu dürfen. Die Fabrik ſtellte vor Jahren denſelben Antrag, der aber damals vom Gemeinderat abgelehnt wurde. * Wertſchätzung der Schule. Der Gemeinderat von König⸗ heim hat beſchloſſen, daß jeder der dieſes Jahr zu entlaſſenden Schüler der Fortbildungsſchule von der Gemeinde einen gut ge⸗ zogenen Obſtbaum bewährter Sorte erhält. Außerdem werden 4 jungen Leuten der Gemeinde, welche im letzten Winter die land⸗ wirtſchaftliche Kreiswinterſchule zu Tauberbiſchofsheim beſuchten, von der Gemeindeverwaltung je 5 Mark Prämien zuerkannt. Zur Nachahmung ſehr empfohlen! Der Zentralverein für Stenotachygraphie beginnt am 14. d. Mis. ſeinen 3. diesjährigen Unterrichtskurſus. Das vom Zentralberein vertretene Syſtem der Stenotachygraphie(Eng⸗ ſchnellſchrift) genügt allen Anforderungen, die an ein modernes Stenographieſyſtem geſtellt werden müſſen. Die Unterrichtsleitung liegt in guten Händen, das Honorar iſt ſehr mäßig. Wie ernſt der Verein es mit ſeiner Aufgabe nimmt und welchen Intereſſes ſich ſeine Beſtrebungen in Mannheim erfreuen, geht zur Evidenz daraus hervor, daß es ihm in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens gelungen iſt, ſich zu einem der größten Vereine der ſtenotachygraphiſchen Schule und zu einem der größten Stenographenvereine Badens emporzu⸗ arbeiten. Bezüglich des Unterrichtskurſes iſt das Nähere aus dem Inſeratenteil erſichtlich. Auf den Miſſivnsvortrag mit Lichtbildern, welcher heute Don⸗ nerstag Abend halb 9 Uhr im Friedrichspark ſtattfinden wird, ſei hiermit nochmals hingewieſen. * Lawn⸗Tennis⸗Klub Maunheim. In der geſtern im Hotel National ſtattgefundenen Mitglieder⸗Verſammlung er⸗ ſtattete der Vorſitzende, Herr Dr. Richard Ladenburg, den Rechenſchaftsbericht, welcher von der Verſammlung einſtimmig gut⸗ geheißen wurde. Herr Dr. Blagden berichtete als erſter Spiel⸗ wart in ſportlicher Hinſicht über das abgelaufene Jahr und kon⸗ ſtatierte eine erfreuliche Zunahme von Erfolgen der Klub⸗Mit⸗ glieder ſowohl bei den hier abgehaltenen als auch auswärtigen Tennis⸗Wettſpielen. Herr Fritz Friedlein gab einige ſehr intereſſante ſtatiſtiſche Zahlen über den Betrieb der Eisbahn be⸗ kannt. In den Vorſtand und Ausſchuß wurden die ſeitherigen Mit⸗ glieder einſtimmig wiedergewählt. Das diesjährige internationale Lawn⸗Tennis⸗Turnier des Klubs beginnt am 21. Juni. Die Zahl der Evangeliſchen in Manuheim mit Einſchluß der Vororte Käferthal⸗Waldhof, Neckarau und der Frieſenheimer Inſel beträgt nach dem Ortskirchenſteuer⸗Voranſchlag der evangeliſchen Kirchengemeinde lexkl. von 661 Militärperſonen) 70 833. Davon gehören zum Kirchſpiel Mannheim 60 739, zu Käferthal⸗Waldhof 4026, zu Neckarau 6051 und zu Sandhofen(Frieſenheimer Inſel) 17. *Von einem„hübſchen“ Ehe⸗Idyll wird der„Wormſ. Ztg.“ aus Alzey berichtet: Ein Einwohner kehrte in ſpäter Nachtſtunde nach Hauſe und begehrte Einlaß. Statt des Hausſchlüſſels warf ſeine Ehehälfte das Bett herab, worauf es ſich der in feliger Wein⸗ laune befindliche Gatte auf offener Straße bequem machte. Am Morgen nahm der Mann wieder das Bett und brachte es in die Wohnung zurück. * Der Tapezierſtreik iſt beendigt. Vor dem Gewerbegericht als Einigungsamt wurde folgender Tarif feſtgelegt:„1. Die Arbeitszeit beträgt 9 Stunden, von morgens—12 Uhr und von 1½%—6 Uhr, mit einer viertelſtündigen Frühſtücks⸗ und Veſper⸗ pauſe. 2. Der Minimallohn beträgt im 2. Jahre nach beendeter Lehrgeit 21., im 3. Jahre 22.00 M. pro Woche; beſſere Arbeiter erhalten entſprechend höheren Lohn. 3. Ueberzeitarbeit iſt zu un⸗ terlaſſen; findet ſolche dennoch ſtatt, ſo wird für Ueberſtunden von .—9 Uhr ein Zuſchlag von 33½ Proz., für ſolche von 9 Uhr abends bis. 7 Uhr morgens von 100 Prozent und für Sonntagsarbeit ein ſolcher von 50 Proz. bezahlt. 4. Die Werkſtatt wird täglich gekehrt und öfters naß gereinigt. 5. Der 1. Mai kann gefeiert werden. 6. Der Tarif gilt vom 15. April 1905 bis 15. April 1907. Wenn keiner der Abſchließenden 3 Monate vor Ablauf des Tarifs kündigt, ſo läuft derſelbe weiter, bis eine Kündigung erfolgt. Für alle Ge⸗ hilfen, die durch Einführung des Minimallohnes eine Lohnerhöhung nicht erhalten, tritt eine allgemeine öproz. Erhöhung in Kraft!“ In einer Gehilfenverſammlung, die geſtern abend ſtattfand, wurde nach der„Volksſt.“ nach langer Dehatte der Tarif gegen eine ſtarke Minorität angenommen. Gleichzeitig tagte im„Karl Theodor“ eine Verſammlung der Arbeitgeber, welche den Tarif ebenfalls ange⸗ nommen hat. Die Arbeit wird morgen früh aufgenommen. * Späte Sühne. Vor genau einem Jahre wurde die frühere Befitzerin des„Badner Hofes“, die 70 Jahre alte Frau Witwe Hille⸗ brand, als fie abends heimging, von betrunkenen Rowdies über⸗ fallen und durch Fauſtſchläge brutal mißhandelt. Eines der Täter, des Matroſen Wilhelm Gieſe von Duisburg, wurde man erſt kürzlich habhaft. Einen Mann, der der alten Frau zur Hilfe eilte, hatte er auf die gleiche Weiſe traktiert. Das Schöffengericht er⸗ kannte geſtern gegen den Menſchen auf eine Geldſtrafe von 25 Mark. Die Strafe gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. * Fahndung. Von Herrn Gr. Staatsanwalt Dr. Fuchs wer⸗ den wir um Aufnahme nachſtehender Jahndung erſucht: Am 5. April 1905 wurde abends nach 8 Uhr in Sandhofen auf der Ortsſtraße ein Fahrrad entwendet. Beſchreibung: Marke„Phänomen;, Poligei⸗Rr. 15 663 Mannheim, Fabrik⸗Nr. 28 341, ſchwarzer Rahmenbau, folche Felgen, vernickelte Speichen, gebogene Lenkſtange, Bremſe innerhalb des Rahmenbaues, Pedale mit Gummieinlagen, brauner gewöhnlicher Sattel. Das Rad iſt ohne Werkzeugtaſche und Schutzbleche. Ich erſuche um ſofortige Betanntgabe von Anhalts⸗ punkten, welche zur Ermittelung des Täters führen könnten. Geſtorben iſt in Worms ganz plötzlich am Herzſchlag der Direktor der Weinhandlung P. J. Valckenberg, Herr Hans Mitt⸗ mann. *Mutmaßliches Wetter am 14. und 15. April. Ueber der oberen Oſtſee, Lappland und der nördlichen Hälfte von Finnland iſt der neue Hochdruck auf 765 Millimeter geſtiegen. Ein Hochdruck s Pfäl N bert von 763 Millimeter liegt über Spanien und dringt über Südwejt⸗ General⸗Anzelger⸗ Mannheim, 13 Aprit, frankreich röche bor. Fufslgedeſſen 19175 ber über Siid⸗ ſchweden, den Probinzen Pommern, Brändenburg, Oſtpreußen, Poſen, ferner über Ruſſiſch⸗Polen liegende Luftwirbel bon 753 Millimeter raſch aufgelöſt. Ein gleicher Luftwirbel liegt auch noch weſtlich bon Irland und iſt offenbar auf dem Abzug nach Weſten begriffen. Unter dieſen Umſtänden iſt für Freitag und Samstag bei fortgeſetzt milder Temperatur nur noch zeitweilig bewölktes und größtenteils trockenes Wetter zu erwarten. Aus dem Grossherzogtum. Weinheim, 11. April. Am letzten Sounntage wurden die Kinder der hieſigen evangel. Kirchengemeinde konfirmiert. Die Zahl der Konfirmanden der Altſtadt betrug 148, die der Neu⸗ ſtadt⸗Pfarrei 84.— Seit einiger Zeit fungiert als Organi ſt in der Altſtadtkirche eine Dame und zwar eine hieſige Muſtklehrerin. 86 Laudenbach, 10. April. Heute wurden dem Arbeiter Johann Eberhard von hier, der in der Möbelfabrik bei Heren Georg Schudt hier als Zuſchneider beſchäftigt war, an der rechten Hand die beiden vorderen Glieder des Zeigefingers durch die voll⸗ ſtändig abgeſägt, ſowie das vordere Glied des Daumens zur Hälfte durchſchnitten. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Montag vor⸗ nittag wurde in Neckarſteinach die Leiche des Freiherrn Hans Hubert von Dorth in der Gruft ſeiner Ahnen im Schloſſe beige⸗ t. Eine ſtattliche Angahl Malteſer⸗Ritter haben in ihrer male⸗ ſchen Uniform ihrem Ordensbruder die letzten Ehren erwieſen. Da ein männlicher Sproſſe da iſt, geht das Majorat auf den älteſten überlebenden Bruder des Verſtorbenen, Wilhelm Freiherr bon Dorth über.— Die Heidelberger Tapezierer haben den Vor⸗ ſchlag der Arbeitgeber, in welchem einige Forderungen der Arbeiter bewilligt wurden, abgelehnt. Der Vorſchlag ſcheiterte hauptſüchlich daran, daß die Arbeiter auf der Forderung eines Minimallohnes be⸗ ſtehen, während die Arbeitgeber den Lohn nach Leiſtung beibehalten Wollen. Es wird alſo weitergeſtreikt.— Die Scheunen des Schuhmachermeiſters K Karl Langenſtein, des Gottlieb Kumpß und des Ehriſtian Schäfer in Düren(A. Pforzheim) wurden Monkag Nuacht zu gleicher Zeit angez ün de t. Der Schaäden be⸗ kkuft ſich auf etwa 15 000 M.— Ein ſeltenes Zuſammen⸗ (treffen zweier Todesfälle kam dem„Bdorf. Volksblatt“ 10 e letzte Woche in Riedern(A. Waldkirch) bor. In ein ge Nächt ſtatben unerwartel die Eheleule Fidel Wäsnter Liberta Wasmer, dib Frau an einem Schlaganfalle, der Mann e Stunde ſpäter infolge eiles Lungemleidens.— Nach deim Frei⸗ ürger ſtädtiſchen Boranſchlag brs 1905 betragen die Wirt⸗ ſchaftseinnahmen der Stadt 3 388 800., die Ausgaben 4418 060 ark, Es bleiben ſomit dürch Umlagen zu decken 1 070 280 M. Das umkagepflichtige Stelierkäpital in der Stadt Freiburg wird auf 289½ Millionen Mark berechnel. Auch dieſes Jahr kounte eine Er⸗ hohung der Umlage, welche 40 Pfg. beträgt, verhütet wwerden. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Ludwigshafen, 13. April. Schivere Br a ſ d ſtz U n⸗ den erlitt das 2jährige Bübchen des Bahnarbeiters Wilhelm Rieber, Blucherſtraße 26, das borgeſtern in einen auf dem Boden ſtehenden Küßbel mit heißem Waſſer fiel. Unter ünſüglichen Schmergen iſt dek Keleine geſtern infolge der ſchweren Verketzungen geſtorben. * Hellbronn, 11. Aßxil⸗ Talmar foll nach einer Meldung der„Neckärgig! durch Fahr⸗ käffigteit des Kaminfegers berſchuldet ſein. Die pöli⸗ zellichen Nachforſchungen hätten ergeben, daß bei einer Kaminreinſ⸗ ing wenige Tage vor demt Tod der Schauſpielerin auf die ais dem Zimmer in das Kamin führende Ofenröhre zur Vermeidung des infallens von Ruß ein Deckel vom Kaminkeheer aufgeſetzt und naich Beentdigung der Arbeſt fahrläffigerweiſe auf der Röhre belaſſen wurde. Dadürch wurde dem Köhlengas der Weg in den Schornſtein berſchloffen. Die Verunglückte könnte hiervon keine Kenntnis haben, dn der Deckel innerhalb des Abzugskamins aufgeſetzt war. Die Sinleitung eines Strafpverfahrens gegen den Schuldigen ftehe bebor. Sport. * Der Mauuheimer Ruderkluh beaßſichtigt, wie leir dem „Waſſerſport“ entnehmen, ſein gemietetes Bootshaus im Schnicken⸗ loch aufzugeben; er hat den Bau eines neuen Häufes nächſt der Rheinbrücke beſchloſſen und das Bäußprogramm ausgearbeitek. Da das Gekände tief liegt, ſo iſt die Anlage eines Untergeſchoſſes möglich, twelches Uitkleide⸗ und Wäſchräume, Kegelbähn und Keller enthalten kwird. Das 80 Stin. Über dem Nibeau des Uferdatmes liegende Erd⸗ geſchoß wird Boothalle und Werkſtätte umfaſſen, im Obergeſchoß wird ein Verſammlungsſaal, Klubzimmer, Vorſtandszimmer, Dienerwoh⸗ nung und Küchenräume zur Ausfüthrung gelangen und hiermit ein allen Aaforderbangen ekſprechendes Heim geſchaffen werden. Wie Europa⸗Meiſterſchaft im Ringen in Paris brachte am Abend den deutſchen Teilnehmern durchweg borzlgliche ige. Der intereſſanteſte Kampf des Abends war das Zuſammen⸗ kreffen des Berliner Belling mit dem Franzofen Beaülcairois; der Ausgang war unentſchieden. Der Deutſche Nitſchke gewann ſeinen Gang gegen den Holländer van Rothen in 6 Min, 31 Sek. der Deutſche Malskies gegen den Franzoſen Goillot in:16, teid der Deutſche Spitzer gegen den Franzoſen Boulanger in 4 1. Am etze nten Abend waärd der Kämßf des Berliner Stkenge gegen den Deutſchen Schackmann fortgeſetzt; letzterer ward ſchließlich von 1—— Gegter geworfen. Nach den bisherigen Reſultaten iſt det Ausgang des Kampfes kaum noch zibeffelhaft. Als definikiver Sieger nd Gewinner 14„Diamant⸗Gürtels“ kann ſchon heute der itſche Meiſterſchaftsringer Koch ängefehen werden. Als zweiter 8 Petroff placleren, während um den dritten Platz Beau⸗ talrois und der Berliner Belling zu kämpfen haben. Fünfter dürfte Strenge werden. Das iſt ein Reſultat, wie es für die Deutſchen in einer internatlonalen Konkurrenz kaum glänzender ausfallen kann. Parts, 16. April. habe beſchloſſen, das Projekt der Internationalen Sport⸗ 6 die in Paris im Jahre 1907 veranſtaltet werden l, aufzugeben, weil die Stadt Paris das Chump de Mars für def Ausſtellung nicht bewilligen will. Gerſchtszeſtung. 0te. Fretdurg 12. April. Vor dem hieſigen Schwur⸗ ericht hatte ſich der Dienſtknecht Joſef Schweizer aus Inns⸗ rück wegen Notzucht zu verantworten. Sch. hatte eine 68 Jahre Frau vergewaltigt. Das Urteil lautete auf 12 Jahre Zuchthaus. Weimar, 12. April. In der heutigen Landgerichtsver⸗ ig wurde der Methaniker Heinrich Meihur, früher in u bel der Fitma Zeiß tätig, wegen Verrates militä⸗ er G ebeimn iſſe nach vierſtündiger, unter Ausſchluß der dl da Verhandlung zu bier Monaten Gefängnis die Unterſuchungshaft als verbüßt erachtet * 5 echi 11 en(Hohengollern), 12. Kprit. Die geſtrige Ver⸗ udlung des Schwurgerichts gegen den Zimmermänn Anton ck von Inneringen, der in der Nacht vom 29. November b. Ju. ine Frau und 2 Kinder getötet hat, endete mit der Verurteilung gu Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Cheater, Kunſt ung Wiſſenſchalt. Sochſchule für Muſik in Mannheim. Man ſchreibt uns: Fräu⸗ lein 5 We 9 e r. der ee(Lei⸗ Der Tod der Schauſpislerin Es heißt, der Handelsminiſter Dubief tung: Fofſcheuſpſeler Tietſch) iſt unter günſtigen Bedingungen auf 2 Jahre an das Münchener Volkstheater engagiert worden. Im Konzert des Vereins für klaſſiſche Kirchenmuſik, das am Freitag, den 14. Aßril, abends halb 8 Uhr, in ber Konkordienkirche ſtatfindet, wird, wie man uns ſchretbt, außer den Herren Muſik⸗ ditektor Hänlein(Orgel), Poſt(Violine), Schellenberger(Horn), Stegmann(Harfe) noch Fräulein Jeanne Blifenburg aus Frank⸗ furt a. M. als Geſangsfoliſtin(Alt) mitwirken. Fräulsin Blijen⸗ burg, die in der letzten muſik. Akademie die Alt⸗Partie im Solo⸗ quartett der Neunten Sinphonie von Beethoven mit beſtem Ge⸗ lingen ſang, wird außer dem Alt⸗Solo in dem Frauenchor(mit Horn, Harfe und Orgel) von Wernicke noch Lieder bon I. S. Bach, Friedemann Bach und Dyoräk ſingen. Die Künſtlerin hat geündliche Geſangsſtudien bei Stockhauſen und namentlich bei der rühmlichſt bekannten Geſangslehrerin Clara Sohn in Frankfurt am Main gemacht und iſt als Konzert⸗ und Oratorien⸗ ſängerin tätig. Coribland Vighi. Der auch in Deutſchland wohlbekannte vor⸗ ktreffliche Paſtellmaler Cb kioland Vighi iſt in Bologna an Hexzſchlag gef ſtorben. Vighis ſchöne Märinen und kträumeriſche Land⸗ ſchäften ſind in allen Fürſtenſchlöſſern Europas zu finden. Gegen das bevorſtehende Gaſtſpiel ves Berliner Leſſing⸗ Theaters unter Leitung von Otto Brah: n im Peſter Luſtſpielkheater iſt eine Bewegüng eingeleitet worden. Die ungariſche Pkeſſe fordert zu Kundgebungen gegen die Berliner auf; ſogar gemäßigte Blätter, wie der halbamtliche Maghar Nemzet, hetstligen ſich an der Wühlerei. Man befürchtet auch Kundgebungen der Skudentenſchaft. eueſte Vachrichten und Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Wiesbaden, 13. Aptil. Der Kommunallandtag hak auf Vorſchlag des Vorſitzenden, Geheimrats Hunſer beſchloſſen, gelegentlich det Katſermanöbver ein Bankett zu ver⸗ anſtalten und dazu den Kaiſer einzuladen. Eltbille, 18. April. Der Regent von Braun⸗ ſchweig, Prinz Albrecht bon Preußen, iſt heuts mittag halb 2 Uhr auf ſeiner Beſitzung Reinhardshauſen in Erbach(Rheingau) eingetroffen. * Gſſen(Ruhr), 13. April. Bergmänn Knuras in Bottrop wurde erwütrgk aufgefunden Bergmann Janoche, der mit der Ehefrau Knuras ein Verhältnis unterhielt, iſt lt. „Frkf. Ztg.“ unter dem dringenden Verdachte des Mordes ber⸗ häftet worden. * Berlin, 18. Abkil. Das Reéeichsßböſtamt hat k. „Frkf. Zig.“ eine Verfügung erkaſſen, wonach Drückſachenſendungen, bei deren Dürchſicht wahrgenommen ſpird, daß der Inhalt auß er⸗ deulſche Lotterieloſe betrifft, ingutunft äls„unbeſtellbar“ behandelt werden ſollen. Bisher ſcürden ſolche Sendungen, obtpohl das Spiel in ausländiſchen Lolkerlen in den deutſchen Einzelſtaaten berboten iſt, anſtandslos befördert. * Berlin, 12. April. Der Kaiſer hat dem Herzog von An⸗ halt die Inſignien des Johannfterordens für Souderäne berliehen. — Der rumäniſche Thronfolger Prinz Ferdinand, der von Bittareſt hierher abgereiſt iſt, wird in Verkretung des Kötligs Kärol ber Hochzeit des Kronprinzen beiwohnen. * Berlin, 183. April. Die Kommiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes für die Berg nahnt den Antrag Hehdebrandt Friedberg, Zedlitz an, wodurch in§ Söf, Abf. 1 und 2 die Faſſung der Regierungsvorlage hergeftellt wird⸗ Daruoch muß in den Bergwerken mit mindeſtens 100 Arbeitern ein ſtändiger Akbeiterausſchuß börhanden ſein, der die Beſchwerden der Arbeiter zur Keuntnisnahme der Bergwerksbeſitzer zu bringen bat⸗ Abſatz 2 erhält durch den Ankrag èinen Zufatz, wonach der Ausſchuß darauf hinzuwirken hat, daß das gute Verhältnis ziviſchen Beleg⸗ ſchaft und Arbeitgebern nicht geſtört wird. Die Ausſchußmitglieder, die die ihnen obliegenden Pflichten insbeſondere durch bolitiſche⸗ Tükigkeit berletzen, gehen der Mitgliedſchaft berluſtig. Die politiſche Betätigung iſt dem Arbelterausſchuß unterſagt, Zuwiderhand⸗ lungen ziehen die Auflöſung des Arbeiler⸗Ausſchuffes nach 55 Die Kommiſfion erſetzte ferner mit 15 gegen Stimmen die geheime Wähl burch öffenkliche und ſetzte als Vor⸗ gueſcbine für das aktive Wahlrecht eine Beſchäfkigungsdauer von 2, für das paſſive Wahlrecht von 4 Jahren feſt. Sie ſetzte das Alter der Wahlbeteiligung auf 30 Jahre en Der öbligatoriſche Ar⸗ beiterausſchuß wird mit beträchtlicher Mehrheit gegen die Stimmen des Zertrums angenommen. Für die Strafbeſtimmung wurde die nakionalliberale Faſſung angenommemt Höchſtſtrafe in einem Mo⸗ nak 8 Mark und Entlaſſung bei Imealiger Beſktafung in einem Mbnat. *Peſt, 19. Aßkil. In der heutigen Sitzung des Abge⸗ bednetenhauſes kam es wieder zu Skandal⸗ und Lär m⸗ ſenen. Die Sitzung mußte zweimal unterbrochen werden. * Pakis, 13, Abril. Die von dem Bureau des Herzogs von Orleans herausgegebene„Cörreſpondenze nationale erklärt gegen⸗ über den Behaupkungen mehrerer Blätter, daß die royaliſtiſche Pärtei der Verſchwörung vollſtändig fernſtehe. *Limoges(Haute⸗Blenne), 18. April. Unter den Arbei⸗ tern zweier hieſiger Porzellanfabriken iſt eine bedenkliche Streik⸗ bewegu n im Gänge. Es heißt, däß ſich im Falle eines Aus⸗ ſtändes die übrigen Fabriken mit den beiden betröffenen Fabriken 5 Idartſch erklären wollen. Es würden dadurch 20 000 Ar⸗ beiter werden. Lähbre, 18. April.(Reuter.) Durch dus letzte Erd⸗ beben wurde die Hauptſtadt Maud! zerſtört. Der Stadtpalaſt, der Tempel und alle andern Gebäude ſind dem Erdboden gleich ge⸗ macht. Die Stadkt Sultanpur hat in ähnlicher Weiſe gelitten. Etwa 1000 Perſonen wurden an dieſen Stellen getötet. Liffabon, 12. Apeil. Der Fiftanzminiſtee legte der Cortes das Budget für 1908/06 vor. * Petersburg, 13. April.(Petersb. Telegr.⸗Agentur.) Die in letzter Zeit verbreiteten Meldungen über ein Auftauchen der Eholera an verſchiedenen Punkten werden amtlich für falſch er⸗ klärt. Seit dem 24. Febr. iſt im ganzen Reich kein Eholerafall vor⸗ gekommen. Petersburg, 18. April. Die„Nowoje Wremfa“ mel⸗ den aus Tula: Geſtern nachmittag brach in der dortigen Pakronen⸗ fährik Feuer aus, das auch das Naphtareſervoir ergriff. Erſt am Abend wurde der Brand lokaliſiert. * Stockholm, 13. April. Das Abſchiedsgeſuch des Miniſterpräſtdenten Boſtroem wurde im heutigen Miniſter⸗ rate bekpilligt. Der Staatsrat Ramſtedt wurde zum interi⸗ miſtiſched Miniſterpräſidenten ernannk. * Konſtantinopel, 13. April.(Wien, K Korr.⸗Bur.) Die Bewegung auf Kreta greift weiter um ſich. In den letzten Tagen fanden verſchiedene Konflikte zwiſchen der Gendarmerie und Inſurgenten ſtatt. »Newyork, 12. April. Nach einer aus Caracas einge⸗ gangenen Meldung vom 12. ds. trat Präſident Caſtro eine län⸗ gere Reiſe in das Innere von Venezuela an. Die marokkaniſche Frage. * Paris, 138. April. Die Deputierten Deloncle, Jaures. 5 und die * Futerpellalton über Naro in der Deputiertenkammer eine bracht haben, haben ſich in die Rebnerliſte für die Debatte über das HBudget des Miniſteriums des Auswärtigen eintragen laſſen, die vor⸗ ausfichtlich im Laufe der nächſten Woche gelegentlich der Erörterung der bon dem Senat an dem genannten Bud dget vorgenommenen Aen⸗ derungen ſtattfinden wird. *Paris, 13. April. Der Senator Clemenceau fordert heute in ſeiner„Aurore“ Delcaſſé auf, auf das raſcheſte Ver⸗ handlungen mit der deutſchen Regierung anzuknüpfen. Die Schwie⸗ rigkeiten, ſo ſagt der Senator, müſſen von Tag zu Tag zunehmen. Herr Delcaſſé kann doch nicht glauben, ben und daß die beiden Mächte niemals miteinander über Marokko ſprechen werden. Die bon Herrn Delcaſſé geſchaffene Lage iſt durch⸗ aus unhaltbar und nur ein raſches Vorgehen kann es uns er⸗ möglichen, aus ihr mit Würde, wenn auch nicht mit Stolz herauszu⸗ kommen. nünftigen Eigenſinn des Herrn Delcaſſé geraten ſind, dann muß ich daran denden, daß er ja nicht ganz allein die ganze Regterung iſt baß kbir verantwortliche Miniſter und einen intelligenten und eni⸗ Wird denn eine parla⸗ mentariſche Intervention notwendig ſein, nieht nur um den Miniſter des Aeußeren, ſondern um das ganze Miniſterium an ſchloſſenen Miniſterpräfidenten haben. ſeine Pflicht zu erinnern? Stimmen wird dann Herz habenk* *Väange r, 13. April. gangener Nacht nach Fez abgereiſt. Der Krieg. Eine Seeſchlacht? * Amſter dam, 13. April. Wenn die Frage geſtellt wird, wie viel Deleaſſe im Senat und in der Kammer einem Kampfe bei den Anambas⸗Inſeln iſt nicht beſtätigt worden. * London, 13. April.„Daily Telegraph“ meldet auz Tokib: Die Japaner ſind beglerig, der tuſſiſchen Flotte eine entſcheldende Schlacht zu liefern. Die geſamte ſc Armierung der japaniſchen Schlachtſchiffe iſt erneuert. Wenn es an der Zeit iſt, wird man Togo nicht weit von§ or m 5101 oder den Pescadotres⸗Inſeln finden. * London, 13, April.„Dailh Telegraph“ meldet aul Singaßore: Die Stelle, an welcher der hier angekomment engliſche Kreuzer„Sut ˖ ey“ die nordwärts ſteuernden ruſſiſchen Kriegsſchiffe paſſterte, liegt etwa 550 Meilen nordöſtlich von Singapore. *London, 13. Abril. Eine Lloyddepeſche Singaßore: Der Dämßpfer„Nubta“ berichtet, er ſei a 11. Aßkil unter 8 Grad nördlicher Breite und 108 Grad 55 Min, öſtlicher Länge an der kuſſiſchen Flot 1E 84 beſtaftd alls 12 Schiffen und fuhr mit einer Schnelligkeit bon 9 bis 10 Kisten nordnordöſtlich. * *** „Daily Telegraph“ melbet aus * London, 13. April. Tokie: In den Militärkrantenhäuſern in Hiroſchima iſt am 10. Abil eine Perſon an Peſt geſtorben. Aus verſchiedenen Orten Japans werden fünf Tockenfälle gemeldet. ſollen daher in Tokio älle Perſonen unter 50 Jahren einet Schutzpockenimpfung unterzogen werden. * London, 18. April.„Daily Telegraph“ meldet Tokfo! An der Fondsbörſe krat geſtern Kursrückgang ein. — Det Kriegsminfſter und die Chefs mehrerer Miniſlerſal⸗ 4 departements hielten heute eine wichtige Betatung ab.— Das Priſengericht in *„ Nagafaki, 13. April. Saſebb verwarf die Berufung gegen die Beſchlagnahme deß nach Wladiwoſtok beſtimmten engliſchen Dampfers„O akleh“ * Singapore, 13. April. weigert war, wenn Richt die Auslieferung der Ladung durch deng dortigen engliſchen Ronſul bermittelt würde, wurde freigegeben Verafttwortlich für Politik: Chefredatteur Dr. Panl Varme, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszettung: für Volkswirkſchaft und den übrigen redaktlonellen Teil: Karl Apftl für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. . m..2 Ernſt Müller. 5 die alte keundin, und hilft au die ſat wieder da 8 d e Frübtahn in 5 Hauſe tüchtig beim Hausputz, beim großen Reinmachen. Nur weni kennien ſie noch nicht und dieſen ſagen wir's: ſie heißt Luhns Salm.⸗Terp.⸗Kernſeife und iſt nur echt mit rotem Kreuz band. Beſſere, ſparſamere, praktiſchere, bequemere Seife wie die JZuhns kann man ſich wirklich nicht denken; deshalb auch könnel Sie bei jedem einſichtigen Kaufmann heute Luhns haben. Lu üns iſt nur echt mit Rotban d.— Vorſicht beim Einkauf. Zarte Haut das nicht fettende in Tuben a 500 Pfg⸗ erhältl. rein und weiß, nach welcher jede Dam verlangt, erztelt man ſicher, nur duich Myerholingiycerin, Aerzilccerſels vielſach als ideales S chnupfmittel bezeichnet — Wirkung frappaut.— In allen Aporde 5517 Pension— Lindenfels. 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Dividende. Geſchäfts⸗Verlegung infolge der Handelsvertrüße. Der„Konf.“ ſchreibt: Die Wirkungen der neuen Handelsverträge machen ſich ſchon jetzt bemerkbar. Die Firmen F. Oskar Brauer und Heinr. Wilh. Gutberlel in Annaberg und Buchholz verlegen ihre Betriebe nach Auſſig an der Elbe. Die enorm höhen Eingangszölle nach Oeſterreich⸗Ungarn laſſen die Ausfuhr von Präge⸗ und Chromo⸗ urtikeln, Spielſachen ete, nicht mehr zu. Ferner verlegt die Firma Gebrüder Schwarz ißre Korſettfabrik von Konſtanz nach Freußzlingen(Schweiz), weil der Export nach der Schweig unmöglich wird. Auch die Firma A. Kunze u. Co. in Buchholz beabſichtigt, ihren Sitz nach Oeſterreich zu verlegen. ̃ Telegramme. Bremen, 13. Abril., Unter der Firma Bremer Dampferlinie„Atlas“ G. m. b. H. wurde hier eine neue Mhedereigeſellſchaft mit 2½ Mikl. Mark Kapital in das Handels⸗ regiſter eingetragen. Kursblatt der Maunheimer Produktenbörſe 8 vom 13. April. Welzen bierländ. 18.60—.— Hafer, bad. 15.——15.50 „ Rheingauer—..——.„ruſſiſcher 14.40—15.25 „ norddeutſcher 18.45—18 55„nopddentſcher 18.30—19.25 Hafer, württb. Alp—.— „ 18.30—18 90„amerik, weißer—— „ Theodoſſa 19.—20.— Matsamer-Mixed——12.25 * Saxonska 18.60—18.90„ Donaut—.——.— 1* 18.25.—18.75 77 Oit Plata—.——418.40 „ kum 18.78—19.— Koßbtreps, d. neuer———24.25 UAm. Winter Wicken 18. e „ Manttoba—.——.— Kleefamendeutſch. 1 105.—110.— 5— 81 12*5—.— 5„ kk 100.—.— „Fanſas 8er„ heuerPfüälzer—. Auſtralter eeee e„Inzerne 100.—105.— 7 La Plata 18.25—18.75 Provene. 105.—112.— Kernen„Eſparſette 38.——84.— Roggen, pfälz.——15.—Lentbl mit Taß——.50 „ neuer——.— bei Waggon—37. kufſiſcher 18.28——.—Rübzt in Faß——.— „ rumäniſche„ bei Waggon——51.50 „ Rord cher.—.—Am. 2 77„555 r. mi araa——— Verſte, hierl. 17.—17.25 12 8.——19.80 „ Pfälzer 17.25-17.80 Am. Petrol. in Eiſt. ungariſche—.——.— p. 100Konettoverzollt.—18.— —12.0 Nohſprtt, verſteuert—— 142.— ſte rum. Bran—.— Joer Sprit 90er do. unwerſt.57.50 wwetzemee 8060- 2650— r. d 20 20550 Noggenmebl Nr. 0) 21.50 1919.—. Weizen etwas feſter. Uebriges unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 13. April.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 162 Proz. und Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien zu 1275 Mark pro Stück. Ferner waren gefragt: Rhein. Kreditbank⸗Aktien zu 448,50 Proz., Brauerei Schroedl⸗Aktien zu 204 Proz., Karls⸗ ruher Rähmaſchinen Haid u. Neu⸗Aktien zu 281 Proz., Mann⸗ heimet Gummi⸗ und Asbeſtfabrit⸗Aktien zu 105,50 Proz. und Bellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 297 Proz.(299.) Obligatlonen. Pfandbtiefe. 4˙% Bad..⸗G. f Röſchiff. ueschelt Sup⸗int 1902 100.78 b u. Seetransport 101 60& %„„„ dlte D. 2. 4½ Bad⸗ Aate Sude 105.80 c 5535 unk. 1904 97.50 bi 4% Kleinfein, Heidlon. M. 101 50 5%„„ ommmmnal 98.— biſ% Legereneenn 102.50 G Städte⸗Anlehen. 4½% Speyerer Baußau 3˙% Freiburg l. B. 98.30 Akt.⸗Geſ. in Spener 101.50 0 3½% Hölbg. v. J. 1003 90.—[4½% Oberrh. Elekirtzitüt 98.— 5 4% Karisruhe v. J. 1890 90.30 Gf4½% Pfülz. Chamatte u. 3½% Labr v. J. 1908 98.50 f] Tonwerk.⸗G, Etſend. 101.25 G 4% Ludwigshaſen v. 1900 100.— G4d%% Ruß..(h. Zellſtofff. 4aſee Ludwi 100.50 Waldhof bei Pernau in 5 aken 100— G Lipland 102.30 37½0% 65 98 50 B4% Genz 99 5⁰ B 80% Mannh. Oblig. 1901 101.50[%½9% ann ⸗ %„ 1900 100.50 ſchleppſchiffahrts⸗Gel. 103.— 0 8„ 1885 99— Gf%½% Waunh. Lagerhaus⸗ „ 1895 99.— G aft 102 25% — 5„ 1898 99.— G4%½ Sxeperer Ziegelwerke 102 80 0 917%„ 1904 96.— C4½% Südd. Drahtinduſtr. 61½% Pirmaſenſer 98.— d de 25 9 0 Induſtrie⸗Obligation. 4 rrein Fabriken 102.— G 8 24½ Zellcofffabr Wadbef 104.10 0 %½0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ Frantfurter Effektenbörſe. (Pribvattelegramm des General⸗Anzgzeigers.) WFrankfurt, 13. April. Die Börſe blieb auch heute kuhig. Doch war die Stimmung beſſer; beſonders Montanwekte ſetzten mit Liner erheblichen Preisbeſſerung ein. Gelſenkirchener und Laura⸗ hüllte veiter bevorzugt. Großes Intereſſe gab ſich auch für Banken kund, mit Ausnahme Berliner Händelsgeſellſchaft, Dresdener Bank und öſterreichiſcher Kredit, welche ſchwächer lagen. Schiffahrtsaktien bei ziemlich lebhaftem Geſchäft höher. Inländiſche Fonds behaup⸗ tet. 3½ prozentige Konſols feſt. Ausländiſche Renten gebeſſert. Mexikaner höher. Rumäniſche Anleihe weiter gefragt auf die Kon⸗ verſion der 5prozentigen Rente. Induſtriewerte ungleichmäßig und zeitweiſe auf Realiſationen ſchwächer. Im weiteren Verlaufe waren Montanwerte belebt und höher auf günſtige Eiſenmarktsberichte aus Amerika ſowie beſſere Newyorker Notierungen. Gelſenkirchener und Buochumer beſonders belebt. Auf die Stimmung der Weſtbörſen war die Börſe zurückhaltend und beſonders gegen Schluß waren die Kuürſe nicht behauptet. Für Montanwerte zeigte ſich;weitere Nach⸗ frage. Die Börſe ſchloß ruhig und in feſter Haltung. 3½proz. An⸗ leihe der Stadt Mainz vom Jahre 1905 unkündbar wird vom 15. de, Mis an notiert, 5 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 3 Prozent. Wechſel. 12. 13. 118 Amſterdam kurz 169.58 169 60 Paris kurz 81.35 81.888 Belgten„ 81.288 81 283] Schweiz. Plätze„ 81.27581.275 Italien 7 81.85 81866 Wien 355 283 85.275 „London„ 20.472 90477 Napoleonsd'or 16.35 16.35 lang— Staatspaplere. A. Deulſche. 12. 18 13. 18. 34%½% Ofch.Reichsanl—.———4½%½ Oeſt. Silberr. 10180 101.20 3%„„„ 101.80 101.65 4½„ Papierr,——. „„„. 91.— 91— Porkg. Serie t 6770 67.70 31½ Pr. Staats⸗Anl.——3 dto. Ibe 67˙60 67.80 81%„„„ 101.68 101.854 Ruſſen von 1880 87.90 8780 3„„„ 90.95 9105 4½% do, neue 1908 35.— 95.80 310½ Bad.St.⸗Obl. 1 99.80 99.90 4 ſpan. ausl. Rente 91 50 94.50 3„„ M. 100.05 100.23 4 Türken v. 1903 89 70 90.— 1 7 00,—.— 109.30 1 Türken Lit. B,—.— 4 bad. St.⸗A.„ 104. 20 103.90 Tuürken unif. 89.95 88.85 3¹15 Bayern 4 5 100.40 100.35 4 Ungar. Goldrente 100.05 100,15 * 7 90.20 99.20* 6 Kronenrente 98.35 98 30 4 bayer,.,B.R. 101.89 101.50 5 Ag.i. Gold⸗A. 1887—.— 4 Heſſen 1899 104.35 104.35 4 Ggyypter uniftzirte 107.—107.— 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. I5Mexikaner äuß. 108.20 103.30 von 1896 88.05 88,153„ inn. 35 60 38 80 3 Sachſen 89.40 89 40 8—— 4½ Chineſen 1898 96 50 86 40 Bulgaren 9495 95.— B. Aus länd iſche. Tamaulipaß 51 50.80 5 Hoer Griechen 48 85 48 80] Verzinsl. Loſe. 5 italten. Rente 105.70 105 803 Oeſt. Loſe v. 1860 162.50 162.05 4 Oeſterr. Goldr. 102 25 102 2 1 3 Türkiſche Loſe 135,20 186.20 Akkien induſtrieller Nnternehzmungen. 122.90 122.79 Parkakt. Zweibr. 121.— 121.— Heidelb, Cementw. 140— 139.— Eichbaum Mannh. 102.— 162.— Anilin⸗Aktien 460.— 460.— Mh. Akt.⸗Brauerei 145,.— 145.— „Griesheim 275.— 275.— Seilinduſtrie Wolff 116.50 116.— 2— er Farbwerk 93.— 393.30 Weltz z. S. Speyer 101.85 101.80 „Kunſtſeide 525.50 528.50 Walzmüßtle Ludw. 175.40 177.— Vereinchem. Fabrik 333— 333.— Fahrradw. Kleyer 310.— 313.— Chem. Werke Albert 346.80 889 90 Dürrkopp 451.90 451.80 Aeccumul.⸗F. Hagen 226.— 225.50 Maſch. Arm. Klein 92.50 92,70 Acc. Böſe, Berlin 8870 89.— Maſchinf. Gritzner 215.— 214.60 Allg. Elek.⸗Geſellſch 241.10 241.80] Maſchinenf Baden. 198.7598 75 Schuckert 139 50 139.30 Schnellprf, Frkthl. 183.— 88.50 Fabmeyer 147 50 148.27 Oelfabrik-Attien 134.80 185.— Allg..⸗G. Siemens 190.25 190.25 Zellſtoff Waldhof 295.— 295.— Lederw. St. Ingbert 67— 67—Cementf. Narlſtadt 125 80 27 87 Spicharz 105.60 10530 Friedrichsh. Bergb. 183.40 183.40 Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 156.60 156.60 J Oeſt. Länderbank Hadiſche Bank 128.— 128— Kredit⸗Anſtalt Comerſ. u. Disk⸗B. 124 70 12470 Pfälziſche Bant Berl. Handels⸗Geſ. 169—Pfälz. Hyp.⸗Bank 205.— 205 50 Darmſtädter Bank 143 85 Rhein. Kreditbank 142.50 143.60 Deutſchaſiat. Bank 177.60 Rhein. Hyp. B. M. 206 50 206.50 Deutſche Bamk alt 24120 Schaaffh. Bankver. 147.— 146.25 do. jung——Südd. Bank Mhm. 109.70 109.7⸗ Disconto⸗Comm. 160 80 1940] Wiener Bankver. 14230 142.80 Dresdener Bank 15780 157 10 D. Effekten⸗Bank 113.40 118 40 Frankf. Hyp.⸗Bank 212.50 21250 Bank Ottomane IIs 80 119.20 Frkf. Oyp.⸗Creditv. 64 20 163.50 Mannheimer Verſ⸗ Mationalbank 13105 133 10 Geſeltſchaft 570.— 570.— 118.— 118 50 209 10 20870 105.60 105 90 143.60 177.— 241 50 —— 1 Oberrhein. Bank 107.85 107 5½% Preuß. Oyvothekb. 129.85 129.90 Vant 119. 18.— Narnußeim, 18. Aprfl. Veueral⸗Anzeiger.— Volkswirtschalt.„ 5 5 5 Jeld Irt Geld Frk.„Pfdb. 101.20 101. 8 Pfobr.⸗Bk.⸗ n. Maunheimer Produktenbörſe. Der Verkehr der heutigen Sth 185 5 Nec 102 40%.fobt.ch 100.50 100.40 2 0905 5. 04.10 904J Börſe geſtaltete ſich etwas feſter, zumal Amarika höhere Kurſe Cred. l. Deyb. gbckr. eee 1910 101.70 19% J3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ bandte und auch die Offerten von Argentinien ſowie von Rußland Gewbk. Speyer 50% E—.— 180 50[, Ritter, Schwez. 30.——.— 84 5% r and 12 98 80 böder lauteten. Die Notierungen des hieſigen Kursblattes erfuhren Nit Der Bank r 1880—585%% Pe. Bob⸗r. 5——5 Ei ee d eee e dee Sen den 0 00 Vom Riuhrlohleumarkt wird der„Küln. Ztg.“ geſchrieben! Nach⸗] Pf. Suau. Göb. Land:—.— 133.50, ornts, Br. v. Oertge—.— 108—40% gf E. Jdr⸗r 0 78 00,9 4e Str.Bd. Pfd. roc d0e dem die kohlenbefördernden Firmen ſeit Wochen ihr Hauptaugen⸗Rhein. Ereditbank 143 50/Pff:, Preßß. u. Spſbr..— 152.50 4%.L. S. Pft 9 195 5 1 55 108 20 e8 merk auf die Verfrachtung möglichſt großer Mengen nach den ober⸗] Rhein. Hyp⸗Bant—.— 206— Trausport 400 5 127 18380 10— 4 97 halb Mannheims gelegenen Häfen Maxau, Karlsruhe, Lauterburg Südd. Bank—. 109.75ft. Verſicherung. 310„„ 9%„ W 108.60 108.70 und Straßburg gerichtet haben, und dieſe Hafenplätze nunmehr für Gifeubahnen 85.⸗G. Röſch. Seetr. 28.——.— 3%„ 1904 97.50 97.50 4% Pfobr..0g kängere Jeit uut friſchen Ruhrkohlen berſorgt ſind. werden jezt] Piälz Ludwigsbahn—.— 234.50 Nannh. Dauwſſchl.— 58.— 515„„ 1914 68.—.—„unz. 12 104.20 104.30 wieder mehr Kohlen nach Mannheim und Rheinau, namentlich zuf„ Marbahn 14%%, erbans—.— 800 87½ Rg..B..O 98.— 98.— 8½„ Pfobr..88 Aufbeſſerung von Lagerlohlen, verſchifft. Sowohl rheinauf⸗ als][„ Nordbuhn—.— 140— Bad. Ancken. Mitverſ.—.— 1276— 8es Sttsgar. It. Gif. 7840 78.45 30 ll. 4 96.60 96.60 auch rheinabwärts iſt die Kohlenverladung fehr lebhaft, und in der Heſkbr. Straßendahn—.— 80.—f deeee 44% Fr.fbbeunt.0 105— 1025 a½.„ in. 80l 96 60 68.60 letzten Zeit mußten verſchiedene Kohlenkipper wegen Ueberfüllung f 5, 566 4%„„ 12102. 102.—4%„ Com.⸗Obl. 5 der Zuführungsgeleiſe wiederholt für neue Zufuhren zeitweiſe ge⸗ e Verl— 5 580.— 820— 40e„ e en e eee ee ſperrt werden. Jür eine Steigerung des heutigen Verkehrs reichen[ Bad Nuſten. Sodafbr⸗— 488.— Württ. Transp.⸗Berſ.—— 675.—8%— 11 19055 18855 W die vorhandenen Labe⸗ und Löſchanſtalten nicht aus. Chem. Fab. Goldenba.—— 162.— Indusrie. ‚‚‚ Neue 3% proz. Offenburger Stadtanleihe. Die Stadtgemeinde[Verein chem. Fabrfken 384.——.⸗G. f. Seſlinductr. 114.— 115.— 315 e 96.70 96.70*„ 86 99.80 99.80 Offenburg i. B. ſteht im Begriffe, zur Beſtreitung der Koſten für[Verein D. Oelfabrfiken—.— 134 50 1—.— 100.— 2„„ 720 8 8 2 Erbauung eines Schlachthauſes, eines Krankenhauſes, für Er⸗ Wſt..⸗W. Stamm 291.——.—[Emalllirfbr. Kirrwetil.———.— 8 19 weiterung der Markthalle und für Ausführung verſchiedener„„ Vorzug—.— 108.—Emaillw. Malkammer 100.— Privat⸗Diskont 175/16 Prozent. kleinerer Unternehmungen eine 3proz. Anleihe bon M. 2 Mill. Brauereien 1 0 5 Frankfurt a.., 18. April. Kreditaktien 208.70, Staats nufzunehmen. Die Stadt beſitzt nach dem letzten Rechenſchafts«] Had. Brauerei 130,)50 129.50 as dere edn— 240.— bahn 141,60, Lombarden 16 40, Canpter—.—, 4 15 berichte ein Aktivvermögen von M..70 Mill. Die umlagepflichtigen] Binger Aktienbierbr. 44——.— Näbmfbr—+ 261.—109 10, Gotthardbahn 189.— Dischnto⸗Commandit doc do, aun en fen unger Aktienbierbr..[Päbmfbr. Haid u. Neu—. 277 50, Gelſenkirchen 282 20, Darmſtädter 143.80, Handelsgefellſchaft Steuerkapitalien belaufen ſich gegenwärtig auf rund M. 56 Mill. Durl. Hof vm. Hagen—.— 255.—Kofth. Cell.⸗u. Papferf.—— 197.50169— Dresdener Bank 157 20. D tſche Bank 241.25, Bochumer 250.50 ee e n ee en ceni nn lanee, ſeeeeen e Maceſe en.—— 108.— Northern— Tenpeng; feſ. chaftlich⸗chemiſche Fabrikate erzielte einen Reingewinn von 188 642Elefbr. Rühl, Worms 104.——.—[Maſchfbr. Badenia—— 198— h, 7 8 Mark(i. V. 153 043.), woraus eine Dividende von 6 pCt.(wie Ganters Br., Freiburg—.— 112[Pfälz. Näh. u. Fahr. F. 124— 128.— 8 Staatsbahn 141.40, Lombarden i..) auf die Vorzugsaktien und von 4 pt.(wie i..) auf die Kleinkenn Feidelberz—— 200.— Portl.⸗Cemen Heidlb.—.— 139—18½40, Disconto⸗Sommandit 190.20. Stammaktien berteilt wirb. ounb. Peſſerſchmitt—.—.— Berein Freih. Ziegelw.—.— 152.— Berliner Effektenbörſe Oberſchwäbif Herrtk udwigshaf. Brauerei—— 250.— S Oberſchwübiſche Cementwerke, Stuttgart. Die 18. ordentliche gha Speyt. 0 9 Mannh. Aktienbr.—— 145.— Zellſtofff. Waldhof 299— 297.—(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Generalverſammlung genehmigte die Anträge des Auffichtsrats und Pfalgbr. Geiſel Mohr 65.——.— Zuckerf. Waghäuſel—.— 128.— 5 ſetzte die Dividende mit 9 pCt. feſt. Brunetel Sſfriter 0— 252 Zuckerruff Mannh. 180 W. Berlin, 13. April. Die Tendenz der heutigen Börſe erhielt bei Beginn ihr Gepräge durch die für Hütten⸗ aktien hervorgerufene lebhafte ſpekulative Kaufluſt auf die günſtigen Berichte über die Siegerländer und amertkaniſche Eiſeninduſtrie. Bevorzugt waren im Einklang mit der Frank⸗ furter Abendbörſt Gelſenkirchen; ebenſo gewannen Laurahütte, Bochumer, Dortmunder und Rheinſtahl. Kohlenaktien wurden wenig beachtet. Schiffahrtsaktien lagen feſt. Amerkkaniſche Bahnen ſtiegen im Anſchluß an Newyork; Kanada auf Aus⸗ dehnung des Weizenanbaues in Kanada. Peinz Heinrichbahn auf bedeutende Mehreingänge in der erſten Aprildekate. Türkenloſe zogen kräftig an auf Paris. Im übrigen war das Geſchäft außerordentlich ſtill. Banken nicht durchweg behauptet, insbeſondere gaben Diskont und Deutſche Bank etwas nach Im ſpäteren Verlaufe Hamburger Paketfahrt, Norddeutſcher Lloyd ſowie Gelſenkirchen weiter ſteigend. Banken zum Teil noch einmal abgeſchwächt. Der Steigerung in Hüttenaktien ſeckloſſen ſich zuletzt noch Harpener an. Im übrigen war das Geſchäft in mäßigen Grenzen. Die Bötſe ſchloß bei unver⸗ änderter Feſtigkeit in Hütten⸗ und Schiffahrtsaktien bei ſonſtiger Geſchäftsſtille. In 3. Börſenſtunde ſtill aber behauptet. Indu⸗ ſtriewerte des Kaſſamarktes wenig verändert aber feſt unter Bevorzugung von Eiſen⸗ und Maſchinenaktit Berein, 13. Apeil.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 216.15 Berk.⸗Märk Bank 167.— 167 40 Ruſſ. Anl. 1902 88.20 88.10 Dynamit Truſt 196.10 198.— 31½% Reichsanl. 101.90 101.80 Bochumer 247.20 252.20 30% Reichsdnleihe 91.10 91.10 Braunk.⸗Brik. 2²⁵.— 225.— 31½% B. St. Obl. 1900 100.10 100.20 Konſolidation 419.— 423.— 40% Bad. St.⸗Anl. 104.— 104.30 Dortmunder 91.70 93.80 3¼% Bayern 100.30—.—[Gelſenkirchner 229.40 34.60 30% Sachſen 89.20 89.30 Harpener 210.50 212.30 40% Heſſen—.— 104.10 Hibernig—— 30% Heſſen 88.10 88.— Laurahütte 276.— 27720 4⸗% Italtener———.— Hörder Bergwerke 17110 173.30 1860er Loſe 162.50 162.40 Ribeck⸗Montan 219.— 220.— 5% Chineſen 102.— 101.90 Wurm Revier 158.50 58.70 Lülbeck⸗Büchener—.——.—Phönx 182.— 188.70 —. Packet 152.70 15490 Schalk G. u. 5. B. 568— 578. Rordd. Lloyd 121.10 122.70 Licht⸗ u. Kraftanl. 12630 129.20 Staatsbahn 141.60—.—Düſſeldorfer Wag. 290.60 291.50 Lombarden 1650 16.30 Weſtereg. Alkaliw. 289 75 289 50 Canada Pacifie 142 40 152.80 Aſchersleb. Alkaltw. 190.— 189— Krebitaktten 208.70 20850 D. Steinzeugwerke 243.— 375.— Berl. Handels⸗Gef. 169.50 169.40 Wollkämmerei⸗Akt. 158.— 158 10 Darmſtädter Bank 144 20 143.90 Elberf. Farben(alt) 320.— 594— Deutſche Bank(alt) 241.50 24110„„%%— „(ig.) 241.40 240.90 Anilin Treptow 380.— 381.— Disc.⸗Kommandit 190 30 190.—4% Pfhr. Rh. W. B. 101.20 101.20 Dresdner Bank 157.20 157.—Tonwaren Wiesloch 175 20 175.ä— Schaaffh. Bankvb. 146.90 146.60 4% Bagdad⸗Anl. 90.90 90.90 Privat⸗Discont 1¾%, Condoner Effeltenbörſe. London, 13. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effekten börſe 3% Relchsanleihe 89— 89— Southern Paciſte 69% 69½ 5 d% Chineſen 102 ½ 102¼Chicago Milwaukee 183% 184%/ 41ſ%% Chineſen 96% 96¾ Denver Pr. 910. 91%/ 2%% Conſols 91½/% 91— Atchifon Pr. 106— 106.— 4 9% Italiener 104/% 104½ Louisv. u. Naſhv. 146— 146½ 4% Griechen 51½ 51½ Unſon Paciſie 136 ½ 1367% 3 do Portugieſen 691/% 69eiſ Unit. St. Steel com. 37% 387½ Spanier 897/ 89— 1 7 1 pref. 103/ 105%/ D Türken 876/s 871/% Eriebahn 46%/% 36½ 4 9% Argenkinter 86½ 86¼ Tend.: feſt. 3% Mexikaner 38/% 35% Debeers 18— 17% 4 0% Japaner 83/ 84— Chartered 2 2— Tend.: ftill. Goldftelds 8˙86 8— Ottomanbauk 14— 14½ Randmines 110 11— Rio Tinto 63½% 62˙% Eaſtrand 88ë B811 Braſilianer 88˙½ 865%/% Tend.: feſt. Berliner Produttenbörſe. * Berlin, 13. April.(Produktenbericht.) Die merklich höheren amerikaniſchen Kurſe befeſtigten ebenfalls hier anfäng⸗ lich, da das kühle Wetter anregte. Später trat reichliches An⸗ gebot auf Grund rumäniſcher und amerikaniſcher Offerten weiter auf. Weizen und Roggen auf beſſeren Mühlenbegehr ſtetig. Hafer in Lokoware ſchleppend, auf Lieferungen mäßig. Mais und Rüböl behauptet. Wetter: bewölkt. Berlin, 18. April.(Telegramm.)(Produktenbör ſe⸗) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 19. 13. 12. 19 Weizen per Mai 173—173— Mais per Mai 119.—118.75 „Juli 173.28 173.50„ Jult 117.—11675 „Septbr. 171.— 171.— br.. Roggen per Mai 143.50 144.— Rüböl per Maf 46.— 47.— „ Juli 144.50 144 75„ Oktbr. 48.40 48.60 „ Septbr. 142.75 142.75 7——— Hafer per Mai 137.— 186.75 Spiritus 70er looo— „ Juli 138.— 187.78 Weizenmehl 23.— 23.— 4——— Noggenmebl.80 17.80 5 Lungonheilanstalt Stammberg L. Wwelbl. Kranke M..— bis.50 p. Tag. Sommer-.Winterkur Progpekt d. leit. Arzt Er. Schütz. 2 2 e,, e, — 7 92 . Verhafef Jedes Wongseif der lünder erzlich empfohlen.— 9 Betuel 2 Doe 503 275 Gegen mässige Vergütung verleihen wir und 22 Gehröcke. Euuelbom æ Surm Stwohmarkt. Aerztliche Autoritäten sagen: Trinket weniger Kaffee, oder besser noch— gar keinen— trinket dagegen Bensdory's reinen cacao holländ. wenn ihr starke Nerven, klaren Kopf und guten Schlaf wünscht. B Man beachite die gelbe Fackung mit doem Koch. Schirm-Roparaturen ſchnell, gut und billig. Stangen einſetzen 30 u. 35 Pfg. Unterſtöcke 60 u. 75 Pig. Ganzestöcke(Nat., Phantaſieꝛc.) 90 Pig.,.25,.50 Mk. Bezüge Zanella von.25 Mk. an. 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Die diesjährigen öffentlichen Unterris ts⸗ proben an der Volks⸗ und Bürgerſchule finden Donners⸗ lag, den 13. April, von—12 Uhr und von—5 Uhr, ſowie Freitag, den 14. April, von—12 Uhr in der Aula der Friedrichſchule(U 2, Eingang von der Neckarſeite) ſtatt. 14. April, von—5 Uhr Die Turnklaſſen werden Freitag, den in der Turnhalle in K 6 vorg führt. Die Zeichnungen der Lindenhofſchule(Knaben), die Zeichnungen und Handarbeiten der Mädchenbürger⸗ ſchule und die in der Knabenarbeitsſchule bergeſtellten Arbeiten ſind während der öffentlichen Unterrichtsproben, ſowie am Sonntag, den 16. April, von 11—5 Uhr im Zeichenfaal, Induſtrieſaal und in der Turnhalle der 7 edrichſchule(U 2, Ein 9 gang Neckarſeite) ausgeſtellt. n Käferthal und Waldhof ſind die Zeichnungen der Knaben und die Handarbeiten der Mädchen am Sams⸗ tag, den 15. April, von 10—4 Uhr und Sonntag, den 16. April, von 11—5 Uhr zur Beſichtigung für jedermann auszeſtellt. Die um dieſelbe Zeit geöffnete Ausſtellung in Neckarau im neuen Schulhaus an der Germaniaſtraße umfaßt die Zeichnungen der Knaben, die Knabenarbeitsſchule. Handarbeiten der Mädchen und die Erzeugniſſe der 30000/41 Zur Teilnahme an den öffentlichen Unterrichtsproben und zur Beſichtigung der ausgeſtellten Arbeiten werden die ſt atlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Angehörigen der Schller und die Freunde der Juaendbildung ergebenſt eingeladen. Mannheim, den 5. April 1905. Das Volksſchulrektorat: eeeeeeee 80 Import Wirth& Brei sind allhbekaunt die besten. Ad. Treiber, Col., E, Karb, Drog., eilfenhaus, Joh. Mahler, Inh.: Gebr. Koch, Col.,, F Sebr. Ebert, Drog., J0s. 28 Col, Valt. Vath, Fris., I 23 Jak Badenia- hil. Voln Axt, Köhler, Goll, BRobert Zitt, Col, Dos. Br. Sickingert. wamme aller Arten, in allen Prelslagen für Toilette, zum Baden, zum Putzen, zum Wagen- u. Onalsenwaschen gto., ebensd Eeht sämische Leder zum Fensterreinigen der Deutsshen SShwammgrosskandlung Zu haben dei: ebr. 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