mer 3813 mbl. 2418 les, zim⸗ 1822 erre· oder 2374 10bl. 282 Zim. 2306 öbl. item 2808 dobl. od. 1939 zeres eres 3610 Zim. eten. 2468 ibbl. 28884 zit 1998 chön intk 2245 zim. 2452 *. H. vlt. 24589 bl, Mai 2459 — 2461 uüt. 118 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 79 Pfiennig monatlich. Vringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. iucl. Poſt⸗ aulfchlag Me..42 pro Quaxtal. Einzel⸗Nummer s Pfg. Inſerate: E 6. 2. Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 25„ Die Neklame⸗Zeile„„„ 80 der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlangte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Maunheumer Volksblatt.) Telegramm⸗Awreſle: „Journal Mannheim““, Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nedaktion„ 377 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6. 2. Nr. 1 89. Neeeen Samstag, 22. April 1905. (2. Abendblatt.) ee Oſterglocken. Aus dem Leben eines Einſamen von Th. Ebner. Nachdruck verboten. Es war ein hellet Frühlingsmorgen, als wir ſie zur letzten ewigen Ruhe geleiteten. Auf den Höhen ringsum lag der goldene Sonnenſchein, in den grünen Zweigen ſangen die Vögel ihr Oſtetlied, und aus dem Tale herauf, über dem gleich einem weißen Schleier noch der Morgennebel lag, klang der Schall ber Oſterglocken. Als wir vor dem Tore des Friedhofs ſtillhielten, zitterte eben der letzte Ton durch die Luft, weich und voll, wie einſt ihre Stimme geklungen, drang er mir ans Ohr und ſchien ſich nur langſam in der Ferne zu verlieren. Ein Schmeiterling gaukelte en mir vorüber, einen Augenblick lang ſchwebte er über dem Sarge den man nun aufhob— dann flog er davon— über Strauch und Hecken in die Weite. Als ich ihr ſagte, daß ihr Kind geſtorben ſei, hatte ſie emporgeblickt, als ſehe ſie die kleine Seele davonſchweben, und das Lächeln ihres bleichen Mundes gehörte nicht mehr der Erde an, Ich hätte aufſchreien mögen vor innerer Qual, allein ich bezwang mich nur ihretwillen.„Ihr müßt mir das Kind in die Arme legen,“ hatte ſie geſagt, und mit einem Blick, aus dem ihres Herzens ganze Liebe ſprach, hatte ſie mich gebeten:„Hole mit ein paar Blumen.“ Als ich zurückkam, war ſie tot. Ich legte ihr die friſchen Blumen in die fromm gefalteten Hände und küßte ſie auf die leiche Stirn. 5 Dann ſchickte ich mich an, Nachtwache zu halten bei meinem toten Glück——— Sie kamen alle, Verwandte und Freunde, ſie drückten mir die Hand.„Armer Mann, ſagten die einen,„gut, daß ſie's Rberſtanden hat,“ meinten die andern, und dann iraten ſie zu dem Sarg, in dem ſie mit ihrem Kinde lag. Weiße Roſen hatte ich ihr ins dunkle Haar geflochten, und ſie lag da mit einem ſüßen Lächeln um die Lippen, als ob ſie ſchlummerte. Ich hatte keine Tränen, trockenen Auges, mit fiebernder Stirn, ſtarrte ich auf mein totes Weib, und wenn der Nachti⸗ lampe roter Schein über das totenblaſſe Geſicht hinhuſchte, dann meinte ich, ihre Züge beleben ſich. Aber ſie blieb kalt und ſtarr. Und als der Oſtermorgen kam, da ſchlugen ſie die Nägel in den Deckel des Sarges, in dem mein Liebſtes lag, mein Weib und mein Kind, und ich folgte ihnen hinauf auf die Höhe zu der Toten Ruheſtätte. Und nun lag ſie drunten in kühler Erde. Noch einmal waren ſie gekommen, hatten mir die Hand gedrückt und mich getröſtet, ſo gut ſie konnten. Dann gingen ſie und ich ſtand allein vor dem offenen Grabe. Wie ſchön war ſie geweſen, da ich ſie zum erſtenmale ſah. Es war ein Frühlingsmorgen, ſo ſonnig und heiter, wie die Welt wohl kaum je einen geſehen. In dem Grün des Waldes, durch den ich auf einſamer Wanderung geſchritten, war ſie mir begeg⸗ net, gleich einer Märchengeſtalk, von denen wir ſo gerne ſingen und ſagen hören. Und im Walde hatten ſich die Herzen gefunden, zu der Liebe friedlichem Flüſtern rauſchten die Tannen ihr Lied, und als wir hinaustraten, da lag zu unſeren Füßen die Welt in hellem Sonnenſchein und herauf vom Tale klangen die Oſter⸗ glocken. Durch die bunten Fenſter der Dorfkirche fielen goldene Lichter. Als wir knieten vor dem ſchmuckloſen Altar, und mitten in unſeter Herzen Andacht hinein die feierlichen Töne der Orgel klangen, da gelobte ich, meinem Weibe eine Stütze zu ſein und ein Schutz im Sturme des Lebens. Und nun ſtand ich vor ihrem offenen Grabe. Ein Jahr des Wlückes war dahingerauſcht, ein Jahr voll Bangen und Hoffen, urr Freude und voll Sorge. Als ſie mir mein Kind in die rme legte und ich ſie küßte, da ſchlang ſie mit einemmal die Arme um mich.„Liebſter, laſſ' mich bei Dir bleiben,“ hatte ſie geflüſtert. Und dann, dann war es über ſie gekommen, das Eöſe, heimtückiſche Fieber. Wie ſelten, daß ſie mich kannte, mich zei meinem Namen rief— ſie wurde ſchwächer und ſchwächer. Eines Tages erwachte ſie mit klarem Auge— jubelnd in Hoffen umſchlang ich ſie— es war eitler Trug— ſie wurde müder und müder— und als es Karfreitag war, an dem Tage, da auf Golgatha der Sohn Gottes ſein Haupt im Tode neigte, da ſchlummerte auch ſie ein. Ich ſtarrte auf das Grab zu meinen Füßen, ſah die Kränze, die rings umherlagen, ſah die goldenen Sonnenſtrahlen, die brüber hinhuſchten, und da ſank ich auf die Knie, da rief ich hinab in die dunkle Gruft ihren Namen, als müßte ich ihre Stimme noch einmal hören. Und wie aus weiter Ferne, aus einer Zeit, die lange, lange hinter mir lag, tönte die Frage an mein Ohr:„Wer wälzei mir den Stein von dieſes Grabes Tür?“ Im Dämmerſchein des Morgens kamen die Frauen zu der Gruft des Herrn, den zu ſuchen, der auferſtanden war, und aus eines Engels Munde ber⸗ häbmen ſie die Kunde, daß der nicht mehr hier ſei, den ſie ſuchen.! — Rings um mich auch war alles ſtille, im Winde, der über die Gräber dahinging, rauſchten die Büume. Die Augen ſeiner Mutter hatte das kleine Weſen gehabt, das ſie mir geboren. Und als ich ſah, wie die unſchuldige Seele ſich losrang, davon zu eilen, zu Gefilden, die wir nicht kennen, als ich meines Weibes dachte, das da lag im herben Todeskampfe, da griff es mir kalt ans Herz, und ich zermarterte mein Hirn mit der Frage: Warum? Ich rief in meiner Not zu dem Gott, den ich nicht begreifen und nicht glauben konnte, ich warf mich vor ihm auf die Knie und rief ihn um Hilfe an. Aber mein Kind war von mir gegangen, und mein Weib ſtarb. Und in jener Nacht der Einſamkeit, da hielt ich Abrechnung mit dem Leben, da gab ich dem Schickſal ſein karges Glück zurück und wandte mich weg von allem, was Freude heißt und Leben. Und die Jahre gingen und kamen. So oft es Frühling wird, geh ich hinaus zu meines Weibes Grab, allda der Ver⸗ gangenheit zu gedenken. So oft vom Tale herauf die Oſter⸗ glocken klingen, denke ich ihrer, und ich meine, die Töne ſeien mir wie ein Grüßen aus einer anderen Welt. Ueber ihrer Gruft blühen die Roſen, zu ihren Häupten rankt ſich am Kreuze der Efeu empor. Mein Haar iſt grau geworden— ich bin des Lebens müde. Wer wälzt den Stein von dieſes Grabes Tür? In'r Kerſcheblith. „Un alle Farwe lache, „Un Welt un Menſch erwache!“ Am ledſchde Sunndag kummt mein Vedder un ſecht: Heit mid⸗ dag fahre'ir emool niwwer in die Palz, nooch Weiſenh'm, in die Kerſcheblith; nemm awwer dein Iwwerzieher mit, dann 8 is Swends noch recht kihl. No, was dhut ma' nit ſeiner Verwandtſchaft zu Lieb, denk ich un geh mit. Daß mein Vedder ſich emool for 'n ganze halwe Dag vun Daheem hot dricke wolle, umſomehr wo ſoin Aldi ſchunn ſeit exe ganzi Woch bei ihre Leit in Nirnberg„zu 'ſuch uff Oſchdere“ is, war'r kloor. Daß mein Vedder weniger wege't Kerſcheblith in Weiſenhim als weg'm gude Drobbe in Derkh'm in die Palz hot fahre wolle, war mir noch kloorer. Awwer, wie'ſagt, was dhut ma' nit ſeiner Verwandtſchaft zu Lieb? Ich bin mitg'fahre. 5 Im Anfang war's recht draurig. Ich hab geglaabt, mit fahre glei in e herzerhewendi friſchi Frihjohrsſchtimmung nein— die Ludwigshaf ner Maimeß hot ſe awwer nit vecht uffkumme loſſe. Ju Oggerſchim war die hold Weiblichkeit vum Land in de Beftkiddel an de Fenſchder gelege un hot uns neigierig un vexſchloofe an⸗ geguckt. E biſſel Grin hot ma uff de Felder ſchunm ſehe kenne, ' war awiwer noch recht dinn. Die paar Bellebääm, an denne ma vorbeikummt, hawwe ſich noch nit gerihrt; die Sunn is aach nit rauskumme— korz, 3 war nix. Mein Vedder ſieht mich an, ich ſeh mein Vedder an un alle zwee denke'r unſer Deel. Hinner Flomerſch'm hawwe'r zwee Haſe'ſehe, awwer immer noch keen Kerſcheblithe. Uff'r Landſchtrooß dreffe'r een, der hot'in Kobb'habt wie Zinnower un un Zinke drin—— des war's erſchde Farweſchbiel, wo'r zu ſehe hawwe kricht. n Wingert hätt' r in Forſcht, ſecht r, un hinner Lambsh'm dhäte die Kerſcheblidhe anfange Wie mir durch Lambshem kumme ſin, is's aach ſchunn losgange. Zuerſch hawwe zw¾ee, drei Bääm an'r Schoſſee ganz leis mit de Blidhezweig genickt, als wollte ſe eem ſage, dhut lang⸗ ſam, macht eier Aage uff, guckt eich rechts un links um, dann was jetz kummt, des ſehe die wenigſchde. In e paar Dag is'r ganze Farwezauwer'ſchmolze un die Zauwerfarwe ſin beim Deiwel. Un mir hawwe uns umgeguckt! Midde im Frihling ſimmer wie unner re Schneedeck geloffe, vum zardſchde, hellſchde Weiß bis zum dunkelſchde Grau ware die Blidhe, ſcheener, wie ſe der greeſchde Mooler moole kann. Uff eemool kummt die Sunn raus! Mir ſin ſo kleenlaut, ſo ſehtill worre— 5 Schnaufe hawwe'r beinah vergeſſe in all der Pracht un Scheenheit! Als hätt der große Mooler drowwe uns armſeelige Menſche emool ſein ganzi Kunſcht zeige wolle— ſo war'r jetz des große breete Dhal bis niwwer an die Hardt dogelege im weiße, unſchuldsvolle Kleed, wie wann's lauder Confirmandinne wäre, die zum erſchde Mool nooch' m feierliche Goddesdienſcht naus in's Lewe trete. Un zwiſchedrin, newe de ſchneeweiſe Glanzlichder, hawwe die roſa⸗rote Perſiſch un Aprikoſeblidhe gegrißt un gwinkt, als oollt der große Moole ſage: gel ihr Leitcher, ich hab doch noch annere Farwe in meim Mool⸗ kaſchde drin als norr weiß un bloo un grin! Des war e Farweharmonie, wie ma ſe ſelde ſieht— do war keen Ton falſch eing'ſetzt, do war alles ſo fein abg'ſchtimmt, daß ma' beim beſchde Wille nit hot kridiſire kenne. Wann's awwer dabei was zu kridiſiere gäb, dann ſollde mir uns ſelwer emool de Text leſe, weil— weil die Menſche Kameeler ſin! Jedes Johr nimmt ma' 15 bor, in die Baamblith in die Bergſchtrooß odder in die Kerſcheb ith in die Palz zu geh'n un jedes Mool kummt was anneres dazwiſche. Was anneres! Was is awwer for geweehnlich des„annere“? E Familiefeſcht,'ſuch vun auswerts, e Kunzert odder Theater— un dabei hot ma' des alles draus in'r junge Nadur beiſamme. Wer's richdig ſuche will, der find's; ſogar noch mehr: e Schtimmung un e Andacht hoter draus, ſcheener wie in 'r ſcheenſchde Kerch. Un unſerm Herrgott is's egal, wo ma' an n denkt, draus odder daheem In Weiſenh'm hot's Blidhemeer uffg'heert. E zweeſchteckigi Reitſchul hot uns widder an die Proſa vum Lewe erinnert un des war aach widder gut, dann rechts un links fin jetzt die Wingert kumme. In Freinsh'm un Ungſchteen, beinah bis nooch Derkh'm niwwer, gucke die alde krumme Schtorzle nort jo aus in Bodde raus; wammer nit wißt, was ſe bedeite, dhät ma' ſe iwwerſehe, wie noch mehr Sache im Lewe. Un doch wieviel Glick un Unglick, wievjel Kummer un Begeiſchderung kummt vun dem derre Weinſchtock her, wanner im Herbſcht ſein Schuldigkeit gedhan hot. In Derth em hawwe mir dann ſein näheri Bekanndſchaft gemacht un emool dichdig druff los geblooſe. Nadhirlich, wann Herz un Gemith gelabt worve ſin, dann will'r Gaume un'r Mage aach was hatowe. Wie un wann ich widder heemkumme bin, is ſchwer ſage; nooch ſo viel genußfrohe Schtunde derf aach am annere Dag e biſſel Katzejammer kumme—'r is alower ausgeblüwe desmool un ich hab ue ſelden ſcheeni Erinerung an den Kerſcheblidheſunndag. Jetz werte driwwe die dauſend un awerdauſend Blidhe langſam uff de⸗ Bodde falle, s friſche ujnge Grin noch e biſſel zudecke, bis uff een⸗ mool die ganz Nadur in hunnerde vun Farwe ihr Ufferſchtehung fe'ert.'s is Oſchdere! Drin in'r Schtadt bemble's die Glocke, draus in Feld un Wald ſinge's die Vechel, ſage's Blädder un Blidhe: Der Winderſchloof is aus, ihr Leit, 's is Oſchdere, die freehlich' Zeit! St. eceeeeem — ſſielnsene Crealdbant Volleingezahltes Actienkapital 70,000,000 Mark Zweigniederlassungen: Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Konstanz, Lahr, Mülhausen i. Elsass, Neunkirchen(Reg.-Bez. Prier), Offen- burg, Rastatt, Strassburg i. Els. und Eweibrücken. 8 Wir eröſtnen laufende Rechmungen mit und ohas Creditgewährung, besorgen das Incasso von Wechseln auf das In- und Ausland und stellen Wechsel, Checks und Acorg- ditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir kaufen und verkaufen ifeeten aller Art A. vermitteln den An- und Verkauf derselben zu den billigsten Bes dingungen. Wir künren provisionsfreio Checkrechnungen und 55 0 für deren Benutzung die grösstmöglichen Vortheile und Irleichterungen. Wir übernehmen Werthpapiere aller Gattungen zur sicheren Aufbewahrung,(auch in Kassenschrank⸗ Anlage, Saſe) und Verwaltung und sind bereit, davon die Minkassirung der fälligen Coupons, die Revision verloosbarer Werthpapiere, die Einziehung gekündigter Obligationen, die Leistung ausgeschriebener Zahlungen uud alles senst Erforder-. lahe zu besorgen- Desgleichen nehmen wir verschlossene Werthsachen in Nerwahrung. Die bel uns hinterlegten Gegenstände werden in den feuer- fſesten Gewölben unseres Banhauses aufbewahrt und uir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Be- stimmungen. Die Berechnung von Gebühren ist iner Vereinbarung Jor- behalten. 51721 AetenOpHgehegSpeaa-Gesoälterz Friedr. Platz Kaufhaus NüI, 4. Telephon 907. Ab Ende Juli im neuen Laden auf der Rück- seite des Kaufhauses vis--vis der Reichsbank. Grosse Auswahl in Bärometer, Thermometer, Opornglaser, Feldstecher gte. aus nur I. prima Fabriken, 562001 2. Seite. General · Anzeiger. Maunheim, 22. April. Bekanntmachung. Fahrpreisermäßigung für die Beſacher des Maimarktes und der Pferderennen in Mann⸗ heim betr. Nr. 109751. Zur öffentlichen Kenntnis wird gebracht, daß die am 29. und 30. April, 1. und 2. Mai 1905 bei den Stationen der Badiſchen und Pfälziſchen Eiſenbahnen, ſowie bei den badiſchen Stationen der Main⸗Neckar⸗Bahn gelöſten einfachen Perſonenzugsfahrkarten nach Mannheim(bezüglich der e Eiſenbahnen auch nach Ludwigshafen) 30. April, ſowie am 1. Mai gelöſten Fahrkarten gelten bis einſchließlich 2. Mai. Um Mitternacht dieſes Tages erliſcht die Giltigkeit ſämtlicher ermäßig⸗ ten Fahrkarten. Bei Benützung von Schnellzügen auf den Strecken der badiſchen Eiſenbahnen ſind— je Bekanntmachung. Die Aufnahme in die Volksſchule betr. Das Schuljahr 1905/1906 beginnt Mittwoch, den 3. Mai 1903. Die Eltern, oder deren Stellvertreter haben dafür zu ſorgen, daß ihre ſchulpflichtigen Kinder(geboren in der Zeit vom 1. Juli 1898 bis einſchließlich 30. Juni 399) zur Aufnahme in die Volksſchule in den unten genannten Schulhäuſern angemeldet werden. Die Anmeldung erfolgt am Mittwoch, den 3. Mai 1903, morgens von—1 Uhr. Anzumelden ſind: 8 1. aus der Innenſtadt: aus den Stadtquadraten L—15, M—7, N—7, 0—7, P—7, 24—7, Kk—7, 8—6 und T—6, 2. vom Kaiſerring, 3. aus der Schwetzingerſtadt: aus Thoräcker⸗, Tatterſall⸗, Molike⸗, Roon⸗, Friedrich Karl⸗, Keppler⸗ Große Merzel, Kleine Wallſtadtſtraße, von Frie⸗ drichsfelder⸗, Schwetzinger⸗ und Seckenheimerſtraße Mannheimer Maimarkt 1005. Pferdereunen am 29, u. 30, April u. 2. Mai. Haupt⸗Pferde⸗ und Rindviehmarkt am 1. u. 2. Mai auf dem neuen Viehhof an der Seckenheimer Straße. Hiermit verbunden: Rindvieh und Silberpreiſen, Große Verloſung von Pferden, ſowie ſonſtigen Gegenſtänden für Haus⸗ und Landwirtſchaft unter Ausgabe von 100 000 Loſen à Mk..— Ziehung am 3. Mai. 20 Hauptgewinne mit 26 Pferden, darunter 1 Vierer⸗ zug im Werte von Mk. 6000.— 20 Hauptgewinne je 1 Kuh oder 1 Rind, 980 Silberpreiſe und andere Gegenſtände, duſ. 1000 Gewinne im Werte von Mk. 50 000.—. Übernehmer von Loſen wollen ſich an den Kaſſier, Herrn Landwirtſchaftl. Bezirksverein. Badiſcher Rennverein. Bekanntmachung, Aus der Deborah Langen⸗ bach⸗Stiftung hier iſt eine Hei⸗ ratsausſteuer i: Betrage von f. 60= Mk. 1028.70 an eine Berwandte der Stiftenin zu ver⸗ Bekanntma chung. Die Aufnahme von Stiftlingen in die Domkapilatur Kie⸗ ſer'ſche u. Pfarrer Bekanntmachung. Die Stelle eines Feldhüters für den Bezirk Frieſenheimer Inſel iſt neu zu beſetzen. Anfangsgehalt 800 Mark pro Jahr. 30000%/58 Geeignete Bewerber, welche das 40, Lebensjahr noch nicht über⸗ ſchrütten haben, wollen unter Vorlage eines Lebenslaufes in⸗ nerhalb 8 Tagen ihr Geſuch ein⸗ reichen. Maunheim, 13. April 1905. Städt. Guts verwaltung: Krebhs. Bekaunkme ih ing. tung hat den Zweck, würdige und bedürftige Muſiklehrer und Lehrer⸗ innen der Stadt Mannheim, ohne Unterſchied der Konfeſſion, welche durch Alte oder Krankheitarbeits⸗ unfſähig gewolden und mindeſtens zwei Jahre in hieſiger Sladt wohnhaft ſind, zu unterſtützen und zwar fann diejährliche Einzel⸗ unterſtützung bis zu Mk. 300.— f 1 75 7 5 5 genben. Geſuche von verhei⸗ Rieſer'ſche Stif 1 für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders—— Zuſchlags⸗ nur die zwiſchen Kaiſerring und Große Wallſtadt⸗———5 ſind 255 Audee 8er 5 905 gewäbrt werden. karten zuzulöſen. Auf Kilometerhefteinträge und ſtraße gelegenen Teile, Verwandiſchaftsgrades nebſt Ge⸗ betreffend Dieie Unterſtützung ſoll nur Lokal fa karten erſtreckt ſich die Vergünſti un nicht 4. aus der öſtlichen Stadterweiterung: aus Richard urts⸗ und Leumundszeugniß* 5 denjenigen zu Teil werden, welche okalzugfahrkarte günftig Wagnerſtraße, Auguſta⸗Anla e, Eliſabeth⸗„Beethoven⸗, ois 1. Juli d. Is an unkerzeich⸗ Nr. 166. In die Dom⸗ lediglich die Muſik zu ſhrem In dem Bereich der Main⸗Neckar⸗Bahn Sophien⸗, Werder⸗, Moll⸗, Warla, Lamey⸗, Tulla⸗, nete Silſtungsverrechnung zu Lebensberuſe gewählt haben, wo⸗ und der Pfälziſchen Eiſenbahnen dürfen mit den ermäßigten Fahrkarten D⸗ und Schnellzüge über⸗ haupt nicht, ſondern nur Perſonenzüge benützt werden. Roſengarten⸗, Prinz Wilhelm⸗, Charlotten⸗Lachner⸗ und Viktoriaſtraße. In der Mollſchule: Die Kinder aus der Schwetzinger⸗ ſtadt und der öſtlichen Stadterweiterung mit dn von den für die Luiſenſchule beſtimmten und im richten. 789 Mannbeim, 81. März 1905. Die Verrechnung der Deborah Langenbach Stiftung. Jultus Ertlinger. kapitular Kieſer'ſche Stiftung können in dieſem Jahre drei Knaben und ſechs Mädchen in die Pfarrer Kieſer'ſche Stiftung fünf Knaben und drei Mädchen aufgenommen bel Theaterorcheſter⸗Mitglieder vorzugsweiſe zu berückſichtigen ſind. 30090/55 Bewerbungen um Stiitungs⸗ preiſe mit genauer Darlegung der verſönlichen und ſonſtigen 915 5— verſön Mannheim, 18. Mürz 1905. ſtehenden einzeln angeführten Straßen. Heikatsausſteuer werden. 28—5 Verbältniſſe wollen binnen vier Im.⸗Schulhaus: Die Kinder aus den Stadt⸗ aus der Zur Aufnahme eignen ſich Der Oberbürgermeiſter Beck. e 202 Bekanntmachung. Die Raphael Hirſch Witwen⸗ und Waiſen⸗ ſtiftung u. die Raphael Hirſch Stipendien⸗ ſtiftung hier belreffend. Nr. 161 G. Auf 6. Juni 1905 ſind zu verteilen: I. Aus der Raphael Hirſch Witwen⸗ und Waiſen⸗ ſtiftung die Summe von 200 Mark an eine Anzahl bedürftiger, ledoch der öffentlichen Unterſtützung nicht anheimgefallener Witwen und Waiſen hieſiger Stadt. Unterſtützungsgeſuche, welche eine genaue Darſtellung der perſönichen und ſonſtigen Verhältniſſe enthalten müſſen, ſind binnen 4 Tagen anher einzureichen. I. Aus der Raphael Hirſch Stipendienſtiftung die Summe von 800 Mark, die dazu Verwendung fiuden quadraten 4, B, C, D, L—4, M—4, N—4 und 0—8. Im IR-Schulhaus: Die Kinder 1. aus den Stadtquadraten P—3, C—3, R—8, 8—3 aus den Stadtquadraten E, F, G und H, aus der öſtlichen Stadterweiterung: a) aus Collini⸗ Rupprecht⸗, Nuits⸗, und Renzſtraße, b) aus Hebel⸗, Goethe⸗ und Hildaſtraße. Im K 5 Schulhaus: Die Kinder 1. aus den Stadtquadraten J—4, K—4, T—3, —6 und Friedrichsring, 2. aus den Stadtquadraten J—7, K—7, aus den verſchiedenen Straßen im Jungbuſchgebiet, am Verbindungskanal, ſowie auf der Neckarſpitze. Im Schulhaus Wohlgelegen: Die Kinder aus Wohl⸗ elegen und aus den zwiſchen Wohlgelegen und der lohornſtraße(4. Querſtraße) gelegenen Straßen. d Samnel⸗Feuſt⸗Stiftung in Mannheim. Aus obiger Stutung iſt eine Heſratsausſteuer von M 1714.29 zu vergeben. Die Bewerbungen mit Nachweis der Verwandiſchaft mit dem Stifter, Geburtse, Leu⸗ unds⸗ und Bedürfligkeitszeug⸗ nis ſind bis 1. Juli dſs. Is. anher einzureichen. 785 Mannheim, 31. März 1908. Die Stiftungsverrechnung: Jultus Ettlinger. Vergebung von Bauarbeiten. Für den Neubau des Hauſes G 4, 17½ ſollen die nachſtehend berzeichneten Arbe ten im öffent⸗ ichen Angebotsverfahren ver⸗ geben werden. Terrazzoarbeiten, ſchulentlaſſene, im Alter von 14 bis 16 Jahren ſtehende Kinder hieſiger katholiſcher unbemittelter Bürger. Die Stiftlinge erhalten in den erſten Jahren Unter⸗ ſtützung behufs Erlernung eines Handwerts bezw. von weiblichen Arbeiten und haben ſpäter bei gutem Ver⸗ halten Anſpruch auf einen Austatlungspreis. Aufnahmegeſuche ſind unter Beifſügung eines Geburts⸗ und Schulzeugniſſes bis 1. Mai 1905 dahier einzureichen. Mannheim, 12. April 1905. Die Stiftungs⸗Kommiſfion: v. Hollander. Mannheim, 10. April 1908. Der Stiftungsrat der Gallenberg⸗Stiftung: v. Hollander. Zwangs⸗Verſteigerung. No. 1414. Im Wege der Zwangsvollſtreckuͤng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſtelge⸗ rungsvermerkes auf den Namen der Jean Brodbeck Witwe, Katharina geb. Finck dahier, eingeiragene, nachſtehend be⸗ ichriebene Grundſtück am Mittwoch, 26. April 1905, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 8, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk ſſt iltelten j beſonderen In der Reckarſchule: Die Knaben aus der Neckarſtadt! d 30000/%58 Gögele. am 9. Januar 1905 in das Grund⸗ Fabt wiſſenſchaft. mit Ausnahme der für das Schulhaus Wohlgelegen ee buch eingetragen worden. N 0 techni künſtl ſchen Beruf zu ermöglichen beſtimmten Straßen. Rolladenlieſerung, Zwangs⸗Verſteigerung Die Einſicht der Mitteilungen 1 15 9 ildaf: Die Mä ck t] Schloſſerarbeiten, des Grundbuchamts, ſowie der Zu dieſem Zwecke iſt ein Jahresſtivendium für den Beſuch! In der Hildaſchule: Die Mädchen aus der Neckarſtad 10 zu des en Wege de irgen dar Grin ee von Hochſchulen jeder Art(Univerſitäten, techniſchen Hoch⸗ mit Ausnahme der für das Schulhaus Wohlgelegen. Mafer- und Tüncherarbeiten, zn Wes 0 Zwangsvollſtreckung ſoll das in den Nachweiſungen, insbeſondere 0 Elektr. Läuteeinrichtung. 5 855 ſchulen Forſt⸗, Landwirtſchafts⸗, Bau⸗, Kunſt⸗, Muſik⸗ beſtimmten Straßen. 85 Die gek und Be-] Maunheim helegene, im Grund⸗ der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ Akademien, Konſervatorien u. ſ..) an ſolche Sludierende Im Schulhauſe in Käferthal: Die in Käferthal dingungeſn ſind auf unſerem puche, von Maundem zur Zeit mann geſtartet. zu bewilligen, welche die Mittelſchule mit dem Zeugnis der Reife abſolviert haben. Die Bewerber um das Stipendium müſſen Angebörige des Deutſchen Reichs ſein und müſſen ihren Unterſtützungswohnſitz im Sinne des Reichsgeſetzes vom 6. Jani 1870 in Mannheim haben. Bewerbungen, denen ent piechende Zeugniſſe über dieſe Vorausſetzungen und außerdem das Reiſezeugnis der ab⸗ 97850 Mittelſchule, ſowie Zeugniſſe über Fleiß und eiſtungen auf der Hoch chule, wenn der Bewerber ſchon mindeſtens 1 Semeſter auf ihr zugebracht hat, beizufügen ſind, wollen ebenfalls innerhalb 14 Tagen bei uns ein⸗ gereicht werden. 30 0⁰0/257 Mannheim, den 11. April 19085. Stiftungs⸗Kommiſſion. v. Hollander. Gögele. Swangsverſteigerung. Im Wege der Zwaugsvollſtreckung ſollen die in Nollingen pelegenen, im Grundbuche von Nollingen, zu Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Ludwig Mel⸗ chior Faß in Badiſch⸗ heinfelden eingelragenen, nachſtehend beſchrießenen Grunduucke am Freitag, den 28. April 1905, nachmittags 2 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Nollingen verſteigert werden. Der Verſte gerungsvermerk iſt am 3. Februar 1905 in das Grundbuß eingeragen worden. Die Elnſiht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der brigen, die Grundſtücke beireffenden Nachweiſungen, insbeſondeie der Schätzungsurkunde iſt jeder Faun geſtatiet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungspermerkes aus dem Grundbüch nich! erſichtlich waxren, ſpäteſtens im Verſteigerungs ermine vor der Auſorderung zur Abgabe von Geboten anzuſtelden und wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie Dei ber Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bel der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dielenigen, welche ein der Verſteigerung entge euſtebendes Recht baben, werden aufgefordert, vor del Erleilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahreſtz herbei⸗ widrigenfalls für das Recht de. Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen andes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: 5 Grundbuch von Mannheimm, 0 8 27, 8. Eltern oder deren Stellvertreter ſeien hiermit darauf Band 3, Heſt 16, Beſtands⸗ 1 von Nollingen, Band s, Heft 27, Beſtand Eakee gema 1 115 in sde 9 Sgeelt 15 egeige 5 eſtan Meld zagerb. Nr. 2220, 23 ar 91 qm Wieſe, Gewann; ertafeln mehr, ſondern ausſchlie* efte„Lagerbuch⸗Nr. 49, Flächen⸗ 7 5 200 Mt. verwendet werden. 30000%84 Gäetae, an Foseette n Kann Sle ire Bücherran Lagerb. Nr 2349. 7 ar 05 am Ackerland und 28 ar Mannheim, den 10. März 1905 Gebäulichkeiten, an der Laugſtr Zen ur in guter selbsigs⸗ — 5 880 Mk. D 4 9 ltsſchul ekto Niz 5 ſeht fört. Haularh. kaufen bel „ Nl. 2688. 32 5 erland, Ge⸗ 7 0 Lagerb 1660 Pit as Bo rektor a. n zweſſtöckiges Hinterge⸗ f 985 Lagerb Nr. 2811. tler Lagerb. Nr. 2311. 19 ar os am Wieſe, Gewann: 2500 Mk. 19 ar o5 qm Wieſe, Gewann: wohnenden Kinder. Im Schulhaus in Waldhof: Die in Waldhof wohnen⸗ den Kinder. Im alten Schulhaus in Neckarau: Die in Neckarau wohnenden Knaben. Im neuen Schulhans in Neckarau: Die in Neckarau wohnenden Mädchen. Bei der Anmeldung ſind ſowohl für die hier ge⸗ borenen wie für die auswärts geborenen Kinder Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen. Für hier geborene Kinder werden die vom Standesamt beglaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗Stamm⸗ büchern als Erſatz für die Geburtsſcheine angeſehen. Die auf Oſtern ſchulpflichtig werdenden Kinder, welche eenee erhalten oder erſt kommenden Herbſt in ein Privat⸗Inſtitut eintreten ſollen, ſind Freitag, 28. April, morgens von—12 Uhr auf der Rektorats⸗ kanzlei anzumelden. Kinder, welche nach dem 30. Juni 1899 geboren ſind, dürfen unter teinen Umſtänden zum Schul⸗ beſuch zugelaſſen werden. 5 Für Kinder, welche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ſind, kann unter ſinngemäßel Anwendung von 8 2 des Ele⸗ mentarunterrichtsgeſetzes hinſichtlich des Schulanfangstermins Nachſicht erteilt werden; Kinder, die wegen körperlicher oder eiſtiger Gebrechen nicht mit Erfolg am Unterricht der Volks⸗ ſchule teilnehmen kö men, ſind Gabn§ 8 des Schulgeſetzes vom der öffentlichen Schule zu dispenſieren. Zu dieſem Zwecke ſind entweder die diesbezüglichen Zurück⸗ ſtellungs⸗ beziehungsweiſe Dispensgeſuche unter Anſchluß der vorgeſchriebenen ärztlichen Zeugniſſe auf Samstag, den 29. April anher vorzulegen, oder die betreffenden Kinder ſelbſt ſind Samstag, den 29. April, morgens von —12 Uhe, auf der Rektoratskanzlei, Friedrichſchule in 2(Eingang gegenüber von U 1) vorzuſtellen. Kinder, welche in früheren Jahren zurückgeſtellt wurden und ſeither noch keine Schule beſucht haben, müſſen gleichfalls am 3: Mai, morgens von—1 Uhr, je nach der Lage der Wohnung, in einem der oben genannten Schulhäuſer zum Schulbeſuch angemeldet werden. Sofern dieſe Kinder noch nicht aufnahmefähig erſcheinen, muß auf den 29. Apr l, wie oben angegeben, um weitere Zurückſtellung auf 1 Jahr beim Rektorat nachgeſucht werden. Dr. Sickinger* Bureau G 4, 5 täglich von—12 und—8 Uhr einzuſehen, Ange⸗ votsſormulare werden au Wu ch gegen Erſtaitung der Undrug⸗ ſollen abgegebeſt Schritftliche Angebote ſiud bdis zum 29. April Uhr einzureichen. Zuſchlags⸗ friſt 4 Wochen. Mannherin, 18. April 1905. Baubureau der evangel. Kirchengemeinde. Doing 847 Die Schänſten Mädchen ſind entſtellt durch 10 Miteſſer, rote Flecken Flechten, Finnen u. rauhe Haut⸗. Roſigen Teiut erzeugt, Haut⸗ ausſchlag beſ. nur Dresdener lan sale von Hahn KHaſſelbach, Dresben Beſte Kinde ſeiſe, e. 50 Pf. in d. Pellkan-Apotheke, Engel- Apotheke, Hofl. Ludwig& Schütthelm, Ho drog., Th. v. Eichstedt, Runuſtr. 12, Merkur⸗ Drogerle, Gontardpl., W. Gold- schmidt, Bad.⸗Drog, U 1, 8, Drog. z. Waldhorn; D 8, 1. Flora-Parfümerle, C I, 5, geg. d. Kauteaus. 52879 der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Na en des Hermann Willmann, Kaufmann in Maunhe m eirn⸗ getragene, nachſtehend beſchriebene Grunoſtück an Freitag, 28. April 1905, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann heim, B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. Jannar 1905 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit del Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Gkundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im BVeiſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weun der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes deiſt Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesgrecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweflige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuflhren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt, Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: bäude, Fabriklokal⸗Hauls ger. 32. b. eiweinſtöckiger Seltenbau links, Schuppen au a angebaut, Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verneigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesgecht haben, werden aufgefordert, vor der Extetlung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen widrigenfalls für das Necht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtanpes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 240, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Ogb.-Nr. 51776, Flächeninhalt 4 a 18 am Hoftaite in der Schwetzingervorſtadt, Rheinhäu⸗ ſerſtraße Nr 35. Hierauf ſteht: ein vierſtöckiges zohnhaus nebſt zwei⸗ u. fünf⸗ nöckigem Seitenbau links und in 1 Eiſen betonmiertem Keller, ge⸗ ſchätzt zu Mek. 95000.— Hiezu Zubehörſtücke im Werte von Mk. 812.— Mannheim, 9 Februar 1905, Großh. Notgriat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Ellaſſer. 55574 Sie sparon viel ur Rückreiſe benützt werden dürfen, wenn ſie vom 5 ohs, Peters, C 3, 18 dahier wenden.— Auf je 10 Loſe Die Gallenverg⸗Stiftung* 555 des e 115 vom Maimarkt⸗ In der Lindenhofſchule: Die Kinder vom Lindenhof. 5 ein Freilos gewährt.„ 1 bureau abgeſtempelt ſind. Die hiernach am 29. und] In der Kuiſenſchule: Die Kinder Mannheim, im Januar 1905. 844 n ba den en ee Untere Zielmatt. 300 MRk 6 ſ e. ein, zwe ſockiger Seitenbau Lagerb, Ar el. 19 ar 12 am Hofraite mit Ge⸗ kwer K ule un kim. t en — 5 ee e ee 950 Das neue Schuljahr begiunt Montag, 8. Mai, d. eine S loſſerwerkſtätte, Hofraite mit Gebäulichkeiten u. Hausgarten morgens 6 Uhr, 6. ein Aborlgepäude, 10 50 40 ar di am 68 0% Mk. Die Aufnahme der neueintretenden Schüller erfolgt e ee ee Sonntag, den 7. Mai, vormittags von 10—12 Uhr Pehk Mebgltee eerm im Saale No. 3, II Stock Die Schüler haben ihre* Naaf eee eeee Volks chul⸗Zeugniſſe vorzulegen. Schüler der benachbarten Vertreter: als Bollſtreckungsgericht: 50 Line Sialung mit Re iſe, angebauten Orte tonnen nur aufgenommen werden, wenn ſie ein gutes Steinberg& eyer Dr. Elſaſſer. 55407 olz⸗ und Wagenſchopl. Der Eigentümer Schulzeugnis aus dem 7. oder 8. Schuljahr vorzulegen ver⸗ 9 8 e e zu dem zum Grund⸗ mögen. 8 N A4, 23. 55909 fff g Uaee 5 11 0 1 5.8. Zur gleichen 135 wird den Schülern der letztjährigen eld- U. Wasser-— beinfelden, den 3. Mär 10. Nik. Klaſſen im Saaſe No. g, denen der II. Klaſſen im Saale Damen- und Jagd U Badiſch⸗Rbe 5 No. 10 die neue Klaſſeneintellung bekannt gegeben. Kinderhüte„ 86e mile Drer e 58891 Am gle chen Tage können ſich Gehilfen, Teilnehmer am werden nach der neuesten] Nähe Mannheims, wird F 2, 12. 36133 Hahden 5 8 Beſoratlonsmalen im Saale No. 10 an⸗ Mode angetertigt und chik]abgegeben od. Teilhaber Sperialgeschäft in Relsekoffern Glacè-Handschuhe e 5 den. Rektor: 30000/70—8 aufgenommen. 24026 und Tasohen, Portemonnales, Pfälz. Dampffärberei u. Reinigungsanſtalt Der Rektor: 5 19 arterre Näh. b Braun, P1, 12. Zigarren-Etuis, sow. alle Lederw. 1, 7. Fr. Meier. A2, 1. Herth. 0 5„ g Grösste auswanl. 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Er ſchützte allerlei Verpflichtungen vor, berſprach wiederzukonnnen, und verließ die Oberförſterei ſchon gegen fünf Uhr, um noch bei guter Zeit zu Hauſe zu ſein. Von vornherein hatte er ſich ja vorgenommen, ſeinen Ausflug nach der Oberförſterei ſo zu geſtalten, daß ihm, von den Anderen ungeahnt, noch einige Stunden zur Erforſchung der Bibkiothek blieben, und darum ließ er auf dem Heimwege ſeine„Jeſika“ ſcharf ausgreifen, ſo daß er den Weg in einer halben Stunde zurücklegte. Hinten im Hofe bei den Ställen ſtieg er ab, übergab ſein Pferd dem Burſchen und gelangke ungeſehen ins Schkoß. Die ganze Geſellſchaft ſaß noch bei Tiſch, und darauf hatte er ſeinen Plan gebaut. Ohne direkt eine Unwahrheit zu ſagen, hatte er Twielendorfs in der Annahme beſtärkt, daß er bis zum ſpäten Abend in der Ober⸗ förſterei bleiben werde; man fand das ganz natürlich und rechnete nicht auf ſeine Anweſenheit bei dem ſpäten Mittagsmahl. Dadurch gelwann er einige ſchöne, helle Stunden für ſich, in denen er, bor jeder Störung und Entdeckung ficher, verfuchen wollte, das Geheim⸗ nis der Bibliothek zu ergründen. Den Schlüſſel hatte er ſich zu dieſem Zweck ſchon vorher verſchafft, und nun eilte er in ſein Zim⸗ mer bertauſchte die Uniform mit der bequemen Joppe, zog ein Paar alte Schuhe au, wwelche ihm lautlofes Gehen ermöglichten, und ſteckte gewohnheitsmäßig auch eine Schachtel Schweden und ein baax Zigar⸗ ren zu ſich. So ausgerüſtet, betrat er das Gemach, mit dem er ſich in Ge⸗ danken ſo viel beſchäftigt hatte. Die ſtattlichen Bücherreihen ſtreifte rdiesmal nur mit einem fküchtigen Blick und konzentrierte ſeine inze Aufmerkſamkeit ſofort auf die Bilder, die ihm nach wie vor uls der Punkk erſchienen, von dem aus alle Nachforſchungen zu be⸗ innen ſeien. Zuerſt wandte er ſich dem Herrenporträt zu, unterſuchte die Lei⸗ ten und den Anſatz des Rahmens, betaſtete jeden Zierrat und Schnörkel der Schnitzerei, ſowie das Parquet in der Umgebung des Vilbes und ſtieg auf eine Trittleiter, um die Bekrönung genauer Augenſchein zu nehmen. Alles be ids. Der Herr vie es ihm jetzt ſchien— aber er rührte ſich nicht und ſeufzend ſank nännnchen in einen Seſſel, um bald darauf bei dem reizenden Da⸗ menbildnis dieſelbe Prozedur zu wie derholen. Dabei befleißigte er ich ſchließkich einer fieberhaften Tatigkeit, denn die Zeit berging ind die Schatten begannen immer länger zu werden. Endlich, als er ſchon ganz mutlos wurde und nahe daran war, n der Richtigkeit feiner Vorausfctzungen zu zweifeln, fühlte ex, wie ine Verzier des Rahmens, bwelche ſich auf der linken Seite etwa Meterhöhe befand, unter dem kröftigen Drucke ſeiner Hand nachgab ind in der Vertiefung ſteben blieb; zugkeich vernahm er ein Leiſe llendes und krarrendes Geräuſch; die Leinwand innerhalb des Rahmens wich um einige Fuß breit zurück, und es wurde ein ſchma⸗ er Eingang frei, der in einen vönig dunklen, niſchenartigen Raum ineinführte. Lämmchen ſtand vor der Oeff längſt erwartet hatte, wirkte u g wie vor einem Wunder. Was da er es in greifbarer Wirklich⸗ it bor ſich„doch twie eine Veberraſchung, ſeine Neugier wuche, h nicht enthalten, nuit einem Streichholz in die Niſche de er denn einen hohen, ungemein ſchmalen Gang, er ſeitwärts dieſe Niſche einmündete und ſich in einem geheim⸗ isvollen Dunkel verlor. Dieſer Gang veizte ihn. 1 ſich mit der Tatſache zu be⸗ Aügen, daß er wirklich vorhanden war und ſeine Vorausſetzungen eſtätigte, wollte er nun auch ergründen, wie lang derſelbe ſei, wohin r fühve und in welchem Stockwerke er ende. Zu dieſem Zwecke ſchloß r, um bor jedem Eindringlinge ſicher zu fein, die richtige Bibliothek⸗ ür don innen ab, zündete, in Ermangelung eines Lichkes, wiederum in Streichhol und begab ſich auf die Wanderung mit dem Ge⸗ ühle einer t angenehmen Spanmung und Erwartung. Das bvinzige Lichtchen mit der hohlen Hand ſ ichen des Bildes, gehört hatte. Vetroffen waudte er t geringen Schrecken, daß der ge⸗ n hatte. Wo vordem die Oeff⸗ numm getveſen war, ſtarrte ihnt nun eine Holzwand entgegen, welche wahrſcheinlich die Leinwand des Bildes nach innen ſchützte, und die Holzwand hatte nur eine entfernte Aehnlichkeit mit einer Tür. Weder Klinke noch Schloß war zu ſehen, ſondern nur ein Schlüſſel⸗ loch, zu dem ihm der Schlüſſel fehlte, und ſo viel er auch an den Bretterw umhertaſtete und rüttelte, der Verſchluß gab auch nicht um eine Linie breit nach. Lämmchen ſeufzte bange und ſchiver. Ein Streichholz nach dem anderen hatte er ſchon verbraucht, nun waren nur noch fünf in der Schachtel, die mußte er für den äußerſten Notfall aufbewahren und ſich inzwiſchen mit einer gut brennenden Zigarre behelfen, aber dieſe war nur ein ſchwacher, heller Punkt in der tiefen Finſternis, die ihn umgab, und dieſe Finſternis, im Verein mit der kühr d, einge⸗ ſchloſſenen Luft, wirkte ſehr niederſchlagend auf ſeine Stimmung ein. Allerlei Schauergeſchichten von Verſchollenen und lebendig Be⸗ grabenen gingen ihm durch den Sinn. Er ſah ſich bereits vermißt und vergeblich geſucht oder in peinlichſter Weiſe zu Tage gefördert. Eine Dienſtverſäumnis mit all ſeinen Folgen ſtieg als drohendes Geſpenſt vor ihm auf, und der Fluch der Lächerlichkeit, der ſchon als Laſt an ſeinem Namen hing, heftete ſich fortan an ſeine Ferſen in verzehnfachter, wahrhaft beängſtigender Potenz. Minutenlang war er wie gelähmt, dann raffte er ſich wieder auf, verlachte ſich ſelbſt ob ſeiner Mutloſigkeit und ſagte ſich:„Wenn ich hier nicht heraus kann, muß ich eben den anderen Ausgang benutzen. Dieſer Gang kann keine Sackgaſſe ſein. Wenn das Liebespaar ſich auf dieſem Wege in die Bibliothek begab, muß es den Gang doch am anderen Ende be⸗ treten haben und ich werde einfach ihrer Spur folgen. Vielleicht endet er in der Kanzlei, die ja auch in Verruf und um dieſe Zeit leer iſt, und ich komme auf dieſe Art mit dem bloßen Schrecken davon. Allerdings, die von innen verſchloſſene Bibliothek bringt mich in eine furchtbare peinliche Lage. Wie ſoll ich die Tatſache bei Frau Klingebeil entſchuldigen? Wie den Schaden wieder gut machen?“ Er berwünſchte laut ſeine Neugier und ſeine Unvorſichtigkeit, ſog heftig an ſeiner Zigarre, damit ſie gut brenne, und taſtete ſich mit ihrer Hilfe den Gang entlang. Derſelbe war ungefähr zehn Meter lang, lief in gerader Richtung fort und führte zu einer außer⸗ ordentlich ſchmalen und ſteilen Steintreppe, auf welcher Lämmchen, ſeiner Länge wegen, nicht ohne Schwierigkeit hinabgelangte. Unten lief ein zweiter Gang in anderer Richtung hin und endete abermals in zwei Treppenſtufen, die, wie bei einem Monument, halbkreis⸗ förmig den unteren Teil einer Mauer umſchloſſen, die ahlinderartig in den ſchmalen Gang hingebaut war. Lämmchen ſchienen der Zweck und die Bedeutung dieſer Mauer völlig rätſelhaft. Er opferte zwei Streichhölzer, um ſie genau zu unterſuchen, überzeugte ſich, daß auch hier von einer Tür keine Rede war, und entdeckte ſchließlich in Manneshöhe eine hölzerne Klappe, welche ein fenſterloſes Guckloch in Form eines länglichen, handgroßen Ausſchnittes verdeckte und ſich leicht zurückſchieben ließ. In atemloſer Spannung legte er ſein Geſicht in die Oeffnung und ſchaute hindurch. Was er zuerſt bemerkte, war ein ſonderbares kleines Gitter, das diesſeits glockenartig über dem Guckloch hing und aus breiten; eiſernen Querſtäben beſtand, die in der Mitte im ſpitzen Winkel zu⸗ ſammenliefen. Zwiſchen dieſen hindurch ſah er in ein großes, ſaal⸗ artiges Gemach mit drei Fenſtorn, das offenbar von jungen Damen bewohnt wurde, denm zwiſchen ſchwerfülligem Urväterhausrat waren moderne Luxusmöbel eingeſchoben, Nippes, Fächer, Wandſchirme und Photographien ſtanden und hingen in üppiger Fülle umher, und die breiten Jenſterbänke vor den halbgeſchloſſenen Jalouſien glichen blü⸗ henden Blumenbeeten. Auch herrſchte eine geniale Unordnung in dem ſehr behaglichen Raum. Auf dem einen Seſſel lag ein Sonnen⸗ ſchirm auf dem anderen ein Hut; eine Madeiraſtickerei hing nach⸗ läſſig aus einem eleganten Arbeitskorb heraus, und ein Stapel bro⸗ ſchierter Bücher wurde von einer Reitgerte und zierlichen Stulp⸗ handſchuhen gekrönt. Alſo wahrſcheinlich der drei Schweſtern eigenſtes Reich! Lämm⸗ chen wußte, daß die Drei zuſammenwohnten, während Mannia und Lies auf der andern Seite des Hauſes nebeneinander einquartiert waren. Eine offenſtehende Tür führte, wie es ſchien, ins Schlaf⸗ zimmer, und ehe Lämmchen ſich dies alles noch recht klar gemacht hatte, ſtürmten Malbe, Miſſh und Marie⸗Luiſe mit vielem Geräuſch in das halbhelle Gemach. Mitten drin blieben ſie jedoch betroffen ſtehen, Malbe hob ſchnuppernd das feine Näschen in die Höhe, und Marie Luiſe ſagte erſtaunt:„Kinder, hier hat Jemand geraucht. Ich wittere Nikotin.“ Malve nickte.„Und zwar keine Zigarekte, ſondern eine Zigarre, ein ganz anſtändiges Kraut.“ „Eine echte Havanna.“ „Immerhin— dieſer Duft bedeutet eine Entweihung unſeres Allerheiligſten. War's Papa, ſo muß er zehn Mark Strafe zahlen, wars Max— mindeſtens fünf.“ infolge eines Banktrachs über ihn hereingebrochen war, jeht beendet, ſo konnte denn der ſchwergeprüfte Mann, dem als un⸗ beſtreitbares Eigentum nur noch ſein Kind verblieben war, die Brücken hinter ſich abbrechen. Es war ihm geglückt, nach vielem Suchen eine Stellung als Prokuriſt in einer ſüddeutſchen In⸗ duſtrieſtadt zu erlangen. In wenigen Tagen gedachte er ab⸗ zureiſen. Er ordnete daher noch ſeine Sachen, alte Papiere und Korreſpondenzen. Auch die Briefe aus ſeiner Brautſchaft kamen ihm in die Hände, und ein hartes, verächtliches Lächeln glitt ihm über das Geſicht. Gleichgültig zerknällte er die eleganten fliederfarbenen Briefe, die noch heute einen ſtarken Peau 'Eſpagne⸗Duft ausſtrömten, und warf ſie achtlos mit andern ausrangierken Papieren neben ſich auf den Boden, um ſie her⸗ nach dem Feuer zu übergeben. Da drang plötlich die Stimme ſeines Kindes an ſein Ohr: 2Lieb Väterchen, darf Walter wohl die kleinen Blümchen hier behalten?“ 50 Zerſtreut blickte der Mann von ſeiner Arbeit auf. Blüm⸗ chen?! Was hatte denn der Kleine da— was meinte er damit? Fragend, mit hocherhobenem Händchen hielt das Kind eine eng beſchriebene, mit einem Kranz verblaßter Veilchen und Oſter⸗ blumen beklebte und unverſehrt gebliebene Karte zu ihm empor. Einen Augenblick ſah er verſtändnislos darauf nieder, dann aber griff er plötzlich mit einer haſtigen Geberde danach.„Nein, die Blümchen muß Vater ſelber behalten, Klein Walter ſoll etwas anderes dafür bekommen!“ Und lange ſinnend blickte er auf die ſchlichte Karte nieder. mochte auch die Vergangenheit begraben ſein und alles, was damit verknüpft war, die Karte ſollte nicht mit verbrennen! Er hatte ſie im Laufe der Jahre faſt bergeſſen. Nur durch die Wirrniſſe der letzten Zeit konnte es gekommen ſein, daß ſie mit zwiſchen die fliederfarbenen Briefe geraten war, mit denen ſie doch wahrlich nichts gemein hatte. Klare, feſte Schriftzüge waren es, die die Karte eng bedeck⸗ ken, ſo wie nur Antje, ſeine kleine Jugendfreundin und ſeine einſtige heimliche Braut, zu ſchreiben pflegte. Es war ein Oſtergruß, eine rührende Mahnung aus der Heimat, die Ankje infolge der Vernachläſſigung, die ſie erfahren und wohl in banger Ahnung kommenden Leides ihm geſchickt hatte, damals, kurz zubor, ehe er ihr die Treue gebrochen und ſich mit der Tochter des Fabrikherrn verlobte. Er las die ſchlichten Verſe. Antje! Wie mochte es ihr heut' ergehen? Er hatte nichts weiter über ſie gehört, als daß ſie vor Jahren einen Gutsbeſitzer fern in Oſtpreußen geheiratet hatte, einen Mann, der dem Alter nach reichlich ihr Vater ſein konnte. Natürlich, um verſorgt zu ſein. Und warum auch nicht? Sie hatte ihn ja erſt geheiratet, nachdem ſie erfahren, daß die Treue, die vielgerühmte, doch nur zu oft ein leerer Wahn iſt, daß er, Werner Steinbrück, ihr ſein Verſprechen nicht gehalten hatte. Daß er nach Geld ge⸗ heiratet und eine andere genommen hatte. Ach, die Heimat! Sie tauchte im Geiſte plöglich ſo greifbar deutlich vor ihm auf. Das ſtille Heidedorf mit dem ſtrohgedeck⸗ ten Pfarrhaus, darin er ſeine Kindheitsjahre verlebt, und dicht⸗ daneben der kleine Garten und das Haus des biedern alten Landarztes, der mit Ankje, ſeinem blonden Töchterchen, dort gewohnt hatte. Was war es doch für eine ſelige Zeit geweſen für ſie, die beiden Kinder! Wie ſchön der Sommer in Wald und Heide! Und ſpäter, nachdem er längſt draußen in der Welt ſich um⸗ geſehen hakte, und in die Heimat wieder zum Beſuch zurückgekehrt war, da hatten ſie in der frühlingsduftigen Oſterzeit im ſtillen Wald ſich ihre Liebe eingeſtanden und ewige Treue gelobt. Und eine Sehnſucht überkam ihn plötzlich, im brauſenden Lenzſturm noch einmal durch den Wald zu gehen.„Träumend auf moosbewachſenen Pfaden, vom Zauber der Erinnerung um⸗ webt.“ So ſprach er leiſe vor ſich hin. Auf dem Kirchſteig, der ſich durch den Hohenhoſteler Wald hinzieht, ging wenige Tage ſpäter Werner Steinbrüct, ſein Söhnchen an der Hand geleitend. Er hakte die Reiſe nach der neuen Wirkungsſtätte, die ihn unweit ſeiner Heimat vorbei⸗ führte, für einen Tag unterbrochen, um auf dem Dorffriedhof Mit ſcharfer Selbſtironie hatte er, dem ſentimendale Ne⸗ gungen doch niemals eigen waren, den ſehnſüchtigen Wunſt zu unterdrücken verſucht. Umſonſt, die Heimat ließ ihn ni er mußte ſie noch einmal wiederſehen! Und der Wald und die Heimat, ſie nahmen ihn gefangen mit ihrem Frühlingszauber, ſie ſtreiften alle Bitterkeiten bon ihm ab, als wollten ſie ihm Mut einflößen für künftige Zeiten, vielleicht für neue Kämpfee Nun ging er wirklich dahin auf moosbewachſenen Pfaden, bom Zauber der Erinnerung umwebt. Die Vögel jubelten, im grünen Waldgras trieben die Sonnenſtrahlen ihr neckiſch Spiel, und Klein Walter, das arme Großſtadtkind, jubelte mit den Vögeln um die Wette, lief jauchzend hier⸗ und dorthin und pflückte dabei ein Sträußchen Veilchen und roſige Oſterblumen. Die wollten ſie hernach aufs Grab der Großeltern niederlegen. Am Waldrand lag in ſtiller Abgeſchiedenheit der kleine Gottesacker. Durch die altersſchwache Pforte traten ſie zu⸗ ſammen ein und gingen über den grasbewachſenen Pfad auf die Ruheſtütte zu. 1 Kein menſchlicher Laut ſtörte den tiefen Frieden. Nur die Vögel ſangen, und von fern über den Tannenkamp klangen ver⸗ lorene Glockenklänge herüber. Im Dorf läutete man Oſtern ein. Unter dichtem Waldefeu gebettet, ruhten dort die Eltern unter einem Hügel. Ein Blütenkreuz aus Weidenkätzchen lag darauf. Oſterpalmen nannte man ja wohl die frühen Lenzes⸗ boten. Wer hier im Dorf mochte ſeinen Eltern den ſtummen Gruß geſpendet haben?s!—— Klein⸗Walter legte auf Geheiß nun auch ſein zartes Frühlingsſträußchen nieder und blickte mit ſcheuen, verſtänd⸗ nisloſen Kinderaugen auf den Hügel. Dort unten in der Erde ſchliefen die Eltern von lieb Väterchen? Ein Weilchen verharrte noch der Mann mit ſeinem Kind in ſtiller Andacht an dem Grab, dann ſchickten ſie ſich an, die Stätte zu verlaſſen. 5 Da fuühr er plötzlich wie in jähem Schreck zuſammen. Er hörte Schritte nahen, und an den hohen Lebensbäumen vorüber, die viele der Grabſtätten dicht umſchloſſen, kam eine in tiefe Trauer gekleidete jugendliche Frauengeſtalt daher, die auch an irgend einem Grab geweilt zu haben ſchien. Sie hatte die Fremden offenbar noch nicht bemerkt und ging geſenkten Auges langſam ihres Weges. „Antje!“ entfuhr es da dem Manne. Und„Werner?! Werner Steinbrücke!“ klang es leiſe, in tiefſtem Schreck zurück. Ja ſie war es! Ein Ausweichen war nicht mehr möglich. So ging denn der Mann, der der kotenblaß gewordenen Frau einſtmals das tiefſte Leid zugefügt hatte, mit ſeinem Kinde auf ſie zu. „Verzeihung Antje. Frau. Frau Delmhorſt, ich konnte ja nicht ahnen.. ich bin nur auf der Durchreiſe nach meiner neuen Wirkungsſtätte hier vorgekehrt und wollte nur das Grab dort noch einmal aufſuchen. Das Grab und di Heimat!“ ſetzte er leiſe hinzu,„denn ich komme ſpäter wohl kiemals wieder hierher.“ Doch die Frau berharrte noch immer regungslos und blickte auf den Mann, den ſie einſt über alles auf der Welt geliebt und der ihr doch ſo bitter weh getan hatte. Wie alt war er geworden, wie gramvoll ſein Geſicht! Mühſam rang ſie nach Faſſung.„Und wie— wie iſt es Dir— iſt es Ihnen inzwiſchen ergangen?“ Sie ſagke es mechaniſch, faſt ohne es zu wiſſen, obſchon ſie durch Zufall erſt füngſt erfahren, wie hart das Schickfal ihm mitgeſpielt hatte. „So wie ich es verdient habe!“ erwiderte er leiſe und ſchlicht. Und mit einem Blick auf das Kind dann:„Dies hier iſt alles, was das Schickſal mir gelaſſen hat!“ „Und wie iſt's Dir, wie iſt es Ihnen ergangen, Antje?“ „Sie trauern?“ fragte er leiſe. 5 „Ja, um Vater, der dort vor wenigen Tagen begraben wurde. Und— um meinen Mann, er ſtarb vor andertholb Jahren ſchon“ 45 Da reichte er ihr ſtumm die Hand und ging. Um ihn, allüberall in de⸗ Nakur zog jubelnd triumphierend der Frühling ein. Und morgen feierke man das Auferſtehungs⸗ F das Grab der Eltern aufzuſuchen, um den Frühling noch ein⸗ mal in den heimatlichen Wald einziehen zu ſehenn. 6 Oſtern, das Jeſt der Hoffuung! Nur nicht 1 ae e eeeee ee de beeg bangvg eipeß aun eeeee e e e eee aee e lie le eee e 5 Dcnoc ve dun K an wet guvſag zautunig urautaf ur zzcazd 21 i a uizt gun uasbazag ne ut ue ee ece eenet ee eeeee aecbecenec e deun Toctiaeh usc de uue eeeee e bcene enzeid gun önz pnv unegtto! zauvateh gun Biennagusgen anu pchu aval bruuve usgheie usuvrzaag suf gbaalegun a d aane Ae uebaeß ee dunngesd aigcp nubnebol aig unaa eun zog cpog Boi mespvut ne avgzaeutog win Tabndeee e weee aeeeee wehne e ween ae e Suaagge zeutumig svruuvacß ne sprsneid zuvape aobeid ano eeee le eeeeee ee eee eeeee beun denf CCCCCCCCCCCCC ⸗un ugcboc ude sog mnhuogz azaun ag eipeat decene we ape dac u uemre ene eene eee eeeeee dae gun CCCCCCCCCCCCCCCC Aar de naee ͤ ee en eeneeeee ee aelnec ulch Tban nlagub uesſenosuamocz um 2 qupleg zuvzplauvgz uelen utaus uf cei a gog an ue ecenen Nein beueeen aeute uodad fiublun pagureie unn ze sw gun uequſpanquig uccpliaevg FTCCCCCCCCCCVC Ipteat qum aqieg cnehn ee daen naunbac utoutah ne a0 AAbun poaene e e e e ben leeee e ne aen gobunc Sopeg banc ee aeneeeig ee neleaie mune zvl a⸗ gog aug beggich al anez auts qun gocpl oneg ang szedag Seuze! puaqusdach uszzont usc ang epi ze den aeugelie gegcaß ufss acq kbat 8d ieid zenpzc a gunaclzegz uzuis an a0 Svat uallvl ne Svatfe mozog aun vch meulo pon guvc ueſpen ꝛoch zrut do fonlvf alſvanelnv cpil urſt uig cpvu odupg zad jen gun Susgoc sag nog ⸗ceu zuse aogn cigue eecee eee aeent eaet eeneg a =pbi Su uepbu le ce enen eeee eh encee eneeee zeua on pnv cpil Zungſd dae gog upneiuch mauseh ne aznem eun ahcpense eee eeeee eeemehee accene ane ͤ pil godeg ppant dubch usg uagunc un a ncl Dupiaoeg cnhogß uafge; uteula ne cpau opi a gachchue unzs Icpvag zdd uahvuuvaoch gog a aancht edeenee eeehee we ee een eheg ecune Apvageg dunſeazac azugelge aig wog uuh diih e eeee weecabp u aetutpguc euee e ee een aen euht un unubebegz Dalteglun ausd mucht aapat nagunhumn uegueago udg gozun zusepnſeg e ee leee eeee e aeh deee meeg; 310 gog davpd ueusnadaunh agaur pcun Nuue gun gioat Inv bavarhol vl acohve eig enh, de eee ſeen ehehc ute, zuggunſeninv gac dapaß aoh zpnleg zeconcngs oig bigputjeben gun pimag Sepfet e eeneeeet eppdeeg ve oat anu FEFr ecplipn due uiah ne allogpoc aute uaepl Bubc amegeg 2 8 vu HBungzenz ute agn epog gun uszog ſunckegnu uoemonbag oc gogv ueshnz Svalſs uaus di uaine en Inn chi giet Banva Iivaz öe eh ane ato uee ageinegv ztpin avsd uonrva gunavg ite aeleie uobios qun nacungzeg znunne gaiuutehec Seule! gee e enen eee aee e ahee ne e ne raugoqeg ſHapg Saulg leubſneunz ig Bunzaß usgunzg cpvu uth sa uiteaf Mee encecnhen en eeeemeh eene eene hen eee eganet atpnane pbiuac eng u ding eeeee een ee ee 000 a gog uauthaunguv jcpru zva ga gun Ibpggeg dpiguebnzz maleig u eeh e echdee eeen ee emenn eg ee g e soc Pand gecosat a2 gid qgun bunzegnpsusgeg uougoatedun zeloig Bungfatope owuemaoupgch aic zaen Agtel zwatplae uepmutpg eph Seceee F diat aenve aeg Sunzggch de wane neg Ing weeen eeu nlpgh uie gubihus mangve gun uapnzenezun Luvd ſcpzu asqo uegupacplule Ae e eee e eeee eene e nn eece ee e uhr aazan usahnineend neqogzog me uenz nebe cpou gegv 22 ii ananeur ohie dach bun edeehee at e eeg as gojplog e gun zieg ouſez gezig Vundenggen zahuvz ng zuengh nd usgen wuuſe unr malpoaclsdend wlungz uze qun fzutapaspleaog z0fl1 nebane ee e ee deeen mct e ee ceeene eee mvazwa nvg qun maguspoaphaun wact i nen aeeee; „uolnpz uoqog i2f5 piu anu guut uvun ene usm upen zun gah ige e ectgue Swalfe of anu uvut uunz di n z eene euneun e“ nant manv aqungadg uoneeuvchas aihn pon apie unee ite zun goinng gun azgaobge dafvecß anzg meneuecangd beinpgoc utoſeig nut gun useagi zeunung uag end gusſpoi usuw ueg uog foale olaf Wwee eee eeeen e eee i en ben eeeu; „ ögg uebn eeh e eneee e bee e e eeheee e ie“ :uzunvsg kag abnee ee eeee den eeeeeme uedun mngg gonvig ue ſpr gof uegch zogreh ailſgz uc aeun mutor nvg 12 edehen bieneee e eeehen e e ee leeg“ edof inviuret ouing-ee e e eet eehenn eee aagun ne anonzucg uasen euſe zugvodun gaeutmuig Seſeid rauhoat ie dien aen eee enegee ee ehgee ece ec ebpen F ⸗ulo! 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Jetzt zeigte die Uhr auf zehn gegen elf ging man gewöhnlich auseinander, und Mannia halte dann noch allerlei zu tun, was ſie länger zurückhielt als die Auderen. Es konnte alſo noch eine Stunde vergehen, bis ſie ihr Zimmer aufſuchte, und Lämmchen erſchien dieſe Wartezeit beſonders lang. Jugwiſchen machte er es ſich etwas bequem. Bei dem Herumtaſten in dem mit Kleidern angefüllten engen giaume hatte er eine Kiſte mit einem feſten Deckel gefunden, die ihm in Ermangelung eines Stuhles ſehr goeignet für einen Ruheſitz erſchien. Er ſchob ſie, immer im Dunkeln hantierend, in die Mitte, machte die Kleiderhaken darüber frei, nicht gerade zum Vorteil der Aeffeuden Toilekten, die er anderweitig unterbrachte, und nahm mit einer iſſen Vefriedigung darauf Platz. Indeſſen, die Ruhe ſollte nicht nger Dauer ſein, er hatte die Tragfähigkeit des Möbels ſtart überſchätzt, und als er ſich mit ſeinen langen Beinen ein bischen zurechtrückte, brach die Kiſte mit einem lauten Krach zu⸗ ſammen. Er ſelbſt fand ſich auf der Erde wieder, und als er in die Trümmer hineinfaßte, wurde ihm erſt der ganze Umfang des Unheils klar. 5 2 Etzwas, das nach Jorm und Gefühl ein großer, ründer Hut geßeſen ſein mußte, mit hohen Federn und ſeidenen Bändern, ein Wunderwerk moderner e lag zuſammengedrückt, platt wie ein Eierkuchen, in der zerbrochenen Kiſte, und Lämmchen erfaßte ein leichtes Grauen bei dem Gedanken an den Eindruck, den dieſe Wandlung ſpäter auf die unglückliche Eigentümerin machen mußte. Er wußte, Damen verſtanden in dieſen Dingen keiner Spaß, und Mannia, deren Toilettengeld nicht 5 5 ßig groß ſein fonnte, empfand den Verluſt gewiß noch slicher als manche 8 ſeine Miſſetat zu verbergen; ſo ver⸗ die unglückkiche Kiſte in einem Winkel unter gſten tabhängende und harrte dann an die Mand gelehnt, der Dinge, die da kommen ſollten. (Fortſetzung felgt.) Oſterrebel Len. e Oſtergeſchichte von E. Fahro w. (Nachdruck 1 Nein, es war zu arg! Der alte Reuter war von jeher ein Querkopf und ein Kra⸗ kehler geweſen, aber daß er nun auch noch in der Dorfſchule mit⸗ reden und dort ſeinen Willen durchſetzen wollte, das war ganz einfach nicht auszuhalten. Und ſie hielten es auch nicht a ſchloſſener Kolor Aelteſten, Ke auf den Gutshs Natürlich der Schullehrer, der alte Herr Brand, kichts dabon Aber der erfuhr es auch nicht; denn es war Miktwoch nachmittag, und Herr Braud arbeiteke weit drau⸗ ßen auf ſeinem Felde, wohin er faſt eine halbe Stunde Wegs hatte. Dies gehörte zu den ur alten„Gerechtſamen“ des Dorf⸗ ſchulmeiſters von Patzien ein entfernteres Stück Land hatte die Gemeinde nicht zu vbergeben gehabt, fonſt wäre es ohne Zweifel dem Herrn Neheer zuteil geworden. Alſo auf dem Gutshofe waren ſie nun, die achtundzwanzig Empörer, aber Herr Reuter befand ſich im Garken.— Dorthin ging es ſchon in eiwas zaghafterem Schritl. Es war ſo grauslich fein und ſchmuck in dieſem Garten. der ja das S Steckenpferd des Herrn Schulpatrons war! Da ſtand Herr Reuter und hantierte an ſeinen Roſenſtöcken herum, die ſchon ganz grün waren. Als ex die 15 ſie 20 8 5 er dich zu ganzen ſtaktl 5Dun— ner— flag!“ ſagte er ganz dang am. Dann 05 ging ihm eine 11 5 von der Sachlage auf, und im ſchönſten Hochdeutſch rief er aus: Welch 0 unerwarteter meine lieben Kinder? auf den Raſen⸗ aus; ſie gingen hin in ge⸗ ane, alle achtundzwanzig Schulkinder, die beiden enſ d Dörte Krie 8, an u der r Spitze— direkt erte Reuter— wi wüll'n“ ſchrecklich. Von den ſofort ſechsundzwanzig die Flucht; nur Karl und Dörte blieben ſtehen. Wie meinſt Du, mein Sohn? Sprich hübſch gebildet, wie Du es in der Schule gelernt haſt.“ Nun kriegte es Karl Jenſen mib der Ehre, wie gewöhnlich, wenn Herr Reuter zu ſpotten anfing. Er, der krausblonde Karl, war nur ein armes Waiſenkind, ein Gemeindepflegling, aber auf den Kopf gefallen war er gerade nicht.— Deshalb ſchlug er jetzt ſeine blitzblauen Augen frank und hell zu dem Gutsherrn auf und ſagte: ˖ „Wir wollten bitten, Herr Reuter, daß Sie uns die Oſter⸗ eier nicht wegnehmen Sonſt ſind das keine rechten Oſtern nicht.“ „Sieh mal an! Du büs woll ſo'n berkappten Soſchal⸗ dem'krat, he?— Aber ich will Dir mal was ſagen, mein Kind, die Zeiten ſind ſchlecht, und das Geld iſt knapp! Und ich habe) keine Luſt für Eure Eierſucherei jedes Jahr ein paar Taler auszugeben!“ „Ja, aber Herr Reuter, das iſt doch immer ſo edee daß vom Gutshof die Zuckereier für das Oſterſuchen wurdene“ „Weil das immer ſo war, darum iſt das noch 1 5 kein geſetzliches Recht, Du Klugſchnack.— Ihr wollt wohl noch be⸗ haupten, ich ſei verpflichtet zu der Abgabe, wies. Wollt mir weismachen, ich berletze ein verbrieftes Recht, indem ich dem Unfug jetzt ein Ende mache? Oho, Bande— eau mit Euch! Rrrraus!“ Herr Reuter war ſchon grimmig, wenn er platldeutſch ſprach, aber wenn er gang hochdeutſch wurde, dann ward er achtundzwanzig Kindern ergriffen auch Und Dörte lachte ſogar! „Ach Herr Reuter,“ ſagte ſie,„Si bruken nich ſo to ſchrigen!“ „Du biſt eine dreiſte Krabbe!“ knurrte Herr Reuter; aber über ſein Geſicht zog doch ein zuckendes Lächeln. „Seht mal, Kinder,“ fuhr er fort, es iſt wirklich nur eine eingeriſſene Unſitte, dieſes Zuckereier⸗Suchen! Wer macht mir denn eine Freude zu Oſtern? Kommt zu mir etwa der Oſter⸗ haſe? Legt der mir Eier in den Garten? Fällt ihm ja gar nicht ein! Und ich ſoll für achtundzwanzig Kinder den Oſterhaſen ſpielen? Soll Zuckereier legen? Warum denn?— Ich mag nicht mehr— und damit baſta.“ „Na, Herr Reuter,“ ſagte Karl mit V Augen,„Sie brauchen ſie ja nicht ſelbſt zu legen!“ Das aber war zu viel für Dörte Kries. Mit einem pruſtenden Auflachen ſchlug ſie die Schürze vor das Geſicht und davon wie gefjagt. Karl Jenſen zauderte noch einen Augenblick; dann zog auch er ab, da Herr Reuter mit abgewand⸗ em Antlitz wieder an ſeinen Roſen baſtelte. Die Sache ſtand alſo offenbar ſchlecht. Seit undenklichen Zeiten habten die Schultinde von Patzien Oſtereier am Sonn⸗ abend vor Oſtern ſuchen dürfen, nette, bunte Zuckerejer, die vom Herrenhaus geliefert wurden. Und nun ſollte es aus damit ſein! Einfach aus,— bloß weil es Herrn Reuter ſo paßte. Dieſer arme Herr Reuter hatte eben ſelber keine Kinder mehr, daran lag es!— Der alte Herr Schullehrer hatte das den entrüſteten Schülern in ſeiner müden Art klar machen wollen, aber es hatte gefruchtet. Entrüſtet waren ſie, und entrüſtet blieben ſie. „Kinners,“ ſagte am Abend Dörte Kries,„ich weiß was: wenn zu Herrn Reuter ſelber ein Oſterhaſe käme, dann würde er ganz ſicher nachgeben. Er hat ſich ja heute beklagt, weil zu ihm keiner kommt.“ Auf dieſe in n Plattdeutſch gegebene An⸗ regung hin fand ein langer Kriegsrat ſtatt. Und das Reſultat war ausgezeichnet. Als Herr Reuter am Gründonnerstag in ſeinen Garten kam, fand er da eine merkwürdige Beſcherung. Zwiſchen den Roſenbäumen war eine Art von Einzäunung angelegt, ſehr 95 mitiv, aber doch vorſichtig. Zwei lange Bretter von beträ licher Breite bildeten die Mauern dieſes Ganges, der rechts und links durch andere Brebter abgeſchloſſen war. In dieſem Gange 1 5 0 unendlich großes, dickes, graugelbes Kaninchen hin und Erſt beim Näherkommen ſah Herr Reuter, daß das Tier 19 01 und außerdem ſo fett war, bal. an ein der Akte der öſter Andacht. bohen: Wuerk 31 denken V́'ÿ́ nAn einem Stock zu Häupten des Ganzen aber war ein Papierfähnchen befeſtigt. Darauf ſtand mit ſchöner Schrift geſchrieben „Löblicher Gutsherr, ſieh mich hier, Als Oſterhaſe komm ich zu Dir, 9 85 Doch Eier legen kann ich nicht, Denn dies zu tun, iſt Deine Pflicht.“ Herr Reuter ſtand einen Augenblick ſprachlos. In ihm wechſelten die widerſprechendſten Gefühle. Aber endlich brach er doch in ein dröhnendes Gelächter aus, das nicht enden wollte. O Himmel, wie er lachte! Der dicke Oſterhaſe blickte verdutzt zu dem lärmenden Menſchenkinds auf und ſchüttelte mißbilligend die Löffel. „Daßb is Schulmeeſter Brand'n ſien Karnickelmoder!“ er⸗ klärte zuletzt der Gärtner, der auf das ſchallende Gelächter hin herbeigeeilt war. Der arme, alte Herr Brand!— Nun ſah es noch obenein 5 aus, als hätte er ſelbſt das Komplott unterſtützt.— Herr Reuter ſchickte ihm den fetten Oſterhaſen zurück und ging ſelbſt in das Schulhaus, direkt hinein in die Klaſſe. Er ſah böſe aus, aber mit einem künſtlichen Anſtrich. Da erhob ſich ein Kichern und Flüſtern. Und Karl und Dör örke fprangen ſogar auf und fingen beide zugleich an zu reden: „Herr Reuter, dat ſin wi ganz e weſt! Der Herr Schulmeeſter weeß dor nich von!“ Dieſe Offenheit gefiel dem Gutsherrn wieder über die Maßen. „Ihr vertrackte Bande!“ ſagte er.„Das weiß ich ganz gut, Ihr das allein waret!— Alſo nun ſoll ich meine Pflicht und Euch Oſtereier ſuchen laſſen?“ „Ja, ja, Reuter!“ erſcholl es im Chor. „Na, denn man tau!— Herr Brand, Sie bekommen vies mal die doppekte Portion Zuckereier zum Verſtecken.— Aber, nun ſagt mal, wer hat denn den ſchönen Vers gemacht!“ Herr Brand wußte von gar nichts, und es war wiederum Dör le, d ie erzählen mußte, daß Karl Jenſen den Vers geſchrieben und gedichtet habe. Und das ſei für ihn gar nichts, er mache biel längere und ſchönere Gedichte und ſei überhaupt der Beſte in der Schule. Das beſtätigte denn auch Herr Brand, Karl war ein auf⸗ geweckter Kopf und ein küchtiger Charakter. Und es ſei ein Jammer, daß er nur Knecht werden könne. Aber es kam ganz anders. Herr Reuter hatte nun ein Intereſſe für den hell⸗ äugigen Jungen gefaßt und nahm ſich ſeiner an. Er beobachtete ihn beſtändig, und das Ende vom Liede war, daß er ihn adop⸗ lierte. Er hat es nicht zu bereuen brauchen.— Das Eierſuchen im Schulgarten aber blieb für alle Zeiten ein Freudenfeſt in Patzien; es iſt nie wieder durch irgend jemand in Frage geſtellt worden und war jetzt endgi ilkig„durch Tra⸗ „ect“ diktion geheiligt „ Der FJeuerzauber. Teo von Torn. Nachdruck verboten. Familie und Ingeſinde des Herrn Karöl von Pilaw⸗Pior⸗ kopsti zu Kempno waren auf der großen, mit weißem Sand und Kalmus beſtreuten Diele verſammelt und folgten dem 22 lichen Wurſt⸗ und Schinkenweihe in gebührl 5 Oſter⸗Humoreske von rige Sempronia Piorkowska war Ueberhaupt ein heilloſer Balg, die h ſie die Hände gefaltet, bekreuzte es ſich gehörte, aber es lag keine Samm⸗ arzen liſtigen Spitzbubenaugen ſuchten Situation, in der Sempronia Pior⸗ 5 95 es gar nicht. nd kniele auf 5. Wahr ſchei 55 würde der r Szymon e grünen Fleck haben, und da er ein 192 88 ſo würde er anen Gegenwart 755 bitten mußte. Farbenſ piel. einen mißbilligenden Blick aus den tiefen, melancholiſchen Augen ſchicken! Wie nach ein ßaar Tagen der Leyſer k mmt, Dann der Wteh ben ber verfreſſene Walenih Wie er nach den geweihten Eſſensherrlichkeiten gierte! Alle Augen⸗ blick lief ihm das Maul voll Waſſer, und dann ſchluckte er ſo heftig, daß es in der feierlichen Stille ordentlich zu hören war. Wenn Augen Zähne hätten und einen Schlund— nicht eine Schwarte wäre mehr von dem großen Schinken übrig, obwohl die Faſten erſt morgen nach dem Hochamte zu Ende gingen 55 nahm ſich vor, den Walenty nachher mit einem handlichen tück Knoblauchswurſt in Verſuchung zu bringen. Auch darauf ſie ſich. Schließlich wurde ihre Aufmerkſamkeit dauernd an das Tröpfchen gefeſſelt, das dem alten Küſter an der ußerſten Naſenſpitze hing, ſo lange ſie denken konnte. Da ſie dicht neben dem Alten ſtand, bot ſich eine gute Gelegenheit, ein⸗ mal feſtzuſtellen, ob es immer das nämliche Tröpfchen war oder ob es ſich gelegentlich erneuerte. Als ſie wieder den Arm hob, um ſich zu bekreuzen, ſtieß ſie ihn an— wie aus Verſehen. Der Alte wackelte bedrohlich und verſchü lperte auch einiges aus dem ſchweren Weihwaſſerkeſſel, den er in den zitternden Händen hielt; das Tröpfchen aber blieb und veränderte nur ein wenig ſein Zu einem ddeten Verſuche dam es nicht, da Sempronia der Bronn auffing, ihrer älteren Schweſter. Auch war mit dem Eierſegen die fromme Handlung zu Ende. Nach Urväter Sitte ſchnitt der Hausherr ein hartgekochtes Ei in ſo viele Stü als Menſchew anweſend waren und bot jedem ein Teilchen dar. Obwohl Herr von Piorkowski genau gezä ählt hatte, blieb für den und den buckeligen Antek nichts übrig. Er hatte nicht darauf geachtet, daß die Sempronia ſich drei Stückchen an⸗ geeignet hatte. Die Hofleute verließen unter Handküſſen und tiefen Bück lingen die Diele. Der Küſter zog ſein rotes Schnupftuch in Tuch, das nach ſeiner Größe die Mitte hielt zwiſchem Serviette und Bettlaken— breitete es auf dem Fußboden aus und empfing darin ſein Deputab an Wurſt, Eiern und Oſterſtollen. Es gab ſo reichlich, daß der Alte beim Einknüpfen eine Träne der Rührung verlor. Sempronia konſtatierte mit Befriedigung, daß gleich wieder ein neues Tränchen ſich ſammelte. Pfarrer und Gutsherr hatten vor der Haustür, in dem bot friſchem Grün umſponnenen laubenartigen Vorbau Platz ge nommen. Die Gläſer mit dem goldhellen, würzig duftenden Ungar klangen aneinander, Karol Piorkowski trank nachden lich und ohne rechtes Behagen— ganz gegen ſeine Gewohnheit „Es iſt gut, daß Ihr da ſeid, Hochwürden. Es geſchi jetzt allerhand Verwunderliches in meinem Hauſe. Gott liebe— höchſt verwunderliche Geſchichten. Habt Ihr be⸗ merkt, wie das Ei nicht zureichte vorhin?— 5585 Ihr werdet Euch verzählt haben, Panie Piorkowsti⸗ Der Gutsherr ſchüttelte den Kopf. 5 „Ich habe vierzehn Stückchen geſchnitten. Das nehne auf meine Seligkeit. Ich habe mich hier ebenſo wenig 5 5 wie vorige Woche mit meinem Geld— „Hat da auch was gefehlt?“ Karol Piorkowski ſchüttelte wiederum den 5 Kopf. legte er die ſchwere, bis über die Fingerknöchel behaart e bann auf den Arm des Geiſtlichen und raunte: „Es war mehr.“ „Iſt wohl nicht möglich!“ »„Wie ich Ihnen ſage. Ich ſoll gleich hier vom Stußt ſallen 1915—— jeßmaria, nein, ich darf ſo was gar 5 n! Verflucht vorſehen muß ich mich— denn es geht alles was ich ſage. Vorige Woche ſchreibt mir der Leyſer aus Filehne, daß er kommen würde, um die fälligen Hypokheken⸗ 05 abzuholen. Ich bin furchtbar wütend, weil erſt bier zehn über die Zeit iſt— und bei dem Rum 5 mpfen ſage ich ſo ir: Wenn du doch bloß die fehlenden achtzig Taler hätteſt 911 n körnken du den zubriſtglichen Kerl mal or 8. heim 2 ſehr. kompliſant, weil ich doch wegen der aachen Tenfene une e eue een eirene Faoge fUubfeaguszean 8 5 4 5 5 85 2 . 2 d 1 NAn ee — —— Wannheim, 22. Aprn 20 Sachscnüle E9, Dr. U er ee Moderne und alte Sprachen schnell und gründlich. gonversation, Literatur und Handels-Correspondenz. Deutsch für Ausländer. amenvorbereitung mit nachwelsbar bestem Erfolg. Monatl. Zahlung. ekte gratis u. frn Eros Englisch. Gründl. Unterricht in Korreſpon⸗ enz, Konverſation u. Grammatik xteilt W. Mackay(Engld.) „1, 2, Breitenraße. 22965 Englische Haechhilistunden ur Kinder(in und ausser dem Aause) erteilt englische Sprach⸗ ehrerin. 23880I1 M Thomas Cleasby zuletzt Berlitz-School, jetzt 1 2, 4 2, III. Spanisch, Portugiesisch, Ita- Uenisch und Holländ. 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