1(Badiſche Volkszeitung.) Abonnemenk: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Neklame⸗Zeile„„„ 60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und lmgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Fuͤr unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ — Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 3841 Redaktioan 377 Expedititoenn 218 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Nr. 192. 26. April 1905. Politische(lebersieht. * Mauunheim, 26. April 1905. Preßſtimmen zum Fall Koch. Die geſamte liberale Preſſe des Landes verurteilt ent⸗ ſchieden das Vorgehen des Juſtizminiſters Frhrn. v. Duſch gegen den Oberamtsrichter Koch in Mannheim. So ſchreibt die „Bad. Landeszeitung“: An dem offiziöfen Rechtfertigungsverſuch fällt von vornherein recht unangenehm auf, daß in etwas wegwerfendem Ton von„einem — Mannheimer Oberamtsrichter als... Nachredner eines ſozial⸗ demokratiſchen Vorredners“ geſprochen wird. Wenn einmal ein Sozialiſt berechtigte Kritik übt, ſo kann das ſelbſtverſtändlich für einen liberalen Mann kein Grund ſein, um mit ſeiner gleich oder ähnlich lautenden Meinung über die Sache hinter dem Berg zu halten; das würde nur zu Ungunſten der liberalen Partei ausgelegt. Wenig glücklich ſind auch die Spitzen der offiziöſen Auslaſſung gegen⸗ über dem Teil der Preſſe, welche im Fall Koch eine Bedrohung der freien Meinungsäußerung zu erblicken glaubte. Man mag die work⸗ keichen Darlegungen in der„Karlsr. Ztg.“ drehen und wenden, wie man will: des Pudels Kern iſt doch ſchließlich der, daß Oberamts⸗ richter Dr. Koch über haupft nicht über die Polizeiverwaltung hätte ſprechen ſollen. Nicht etwa der Ton ſeiner Kritik, ſondern die Kritik als ſolche, deren ſachliche Berechtigung die„Karlsr. Iig.“ mit keinem Wort beſtreitet, wird bemängelt, und ſo ſehr man zugeben mag, daß die Polizeiverwaltung in einer großen Stadt wie Mannheim kein leichtes Ding iſt, ſo iſt doch mit Nachdruck zu be⸗ lonen, daß auch ein Beamter, der Stadtverordneter iſt, das Recht Hat, über ein ſtaatliches Verwaltungsgebiet, das mit ſtädtiſchen Intereſſen eng verflochten iſt, frei und offen ſeine Anſicht zu äußern. Daß dabei dem Stadtverordneten nicht die Unverantwortlichkeit, ſwie dem Abgeordneten, durch die Verfaſſung zugeſichert iſt, tut kaum eitwas zur Sache: das Volk erwartet mit Recht vom Stadtveroro⸗ neten denſelben Freimut, wie von Kammer⸗ oder Reichsboten. Im Landtag und im Reichstag hat der Takt nie einem Abgeordneten, der Beamter iſt, derwehrt, die Staatsverwgltung in ihren einzelnen Zweigen zu kritiſieren, und in den ſtädtiſchen Parlamenten iſt es Sitte, daß ſich deren Mitglieder in der Teilnahme an der Debatte Rur dann beſchränken, wenn ein Punkt beraten wird, an dem ſte irgend welches materielle Intereſſe haben. Das trifft ſelbſtverſtänd⸗ lich für einen Richter gegenüber der Polizeiverwältung nicht zu. Darin wird das amtliche Vorgehen gegenüber Oberamtsrichter Dr. Koch, welcher in nicht zu beanſtandenden Worten der Anſchauung der Bürgerſchaft Ausdruck verlieh, tatſächlich als eine Beſchränkung der freien Meinungsäußerung empfunden, und an der ganzen Behand⸗ lung der Augelegenheit iſt überdies noch auszuſetzen, daß einfach guf dem Verwaltungswege eine Mißbilligung, gegen die nicht wohl ein ernſthafter Rekurs möglich iſt, ausgeſprochen wurde, ſtatt daß im Wege des Disziplinarverfahrens unabhängige Richter über den Vor⸗ fall geurteilt hätten. Nach alledem müſſen wir uns grundſätz⸗ lüch gegen das im Fall Koch eingeſchlagene Verfahren erklären. Die„Bad. Preſſe“ befürchtet, daß das Verſtändnis für den Begriff„ſtaatsbürgerliche Freiheit“ den gegenwärtig maß⸗ gebenden Stellen völlig abgehe: Das werden dieſelben aber ebenſowenig als Entſchuldigung gel⸗ tend machen können, wie der höhniſche und beleidigende Ton ange⸗ kracht iſt, mit welchem man glaubt, von oben herab die liberalen „ eine neue cherlei mit ſo halten wir es unter unſerer Würde, uns 1¹ Redensarten zu beſchäftigen. Der„Bad. Landesbote“ meint, daß das Juſtiz⸗ miniſterium mit ſeinem offizibſen Erklärungsverſuche des Vor⸗ gehens gegen den Amtsrichter Dr. Koch kein beſonderes Glück gehabt hat. Die unabhängige Preſſe iſt, nach dem, was wir jetzt vom Juſtiz⸗ iniſterium gehört haben, jedenfalls eine berufenere Verfechterin der Ausübung des Rechts der freien Meinungsäußerung als das Juſtizminiſterium, und ſie wird dieſelbe auch weiter verfechten, mag das Juſtizminiſterium auch weiterhin ſeinen Witz berſuchen an den „mehr oder weniger wohlwollenden Belehrungen“ der Preſſe, als welche es die kritiſchen Bemerkungen derſelben glaubt hinſtellen zu ſollen.“ 5 Das letzte Wort im Fall Koch, ſo ſchreibt die„Bad. Korr.“, wird übrigens der Landtag ſprechen und die Mannheimer Bür⸗ gerſchaft hat es in der Hand, ihrem ſchneidigen Vertreter im Stadtparlament die Möglichkeit zu geben, im Halbmondſaal zu Karlsruhe die„mißbilligenden Bemerkungen“ des Juſtizmini⸗ ſters unter dem Schutze der Redefreiheit zu qufttieren. Das wäre die beſte Antwort auf den bureaukratiſchen Eingriff in die ſtädtiſche Selbſtverwaltung! Frhr. v. Berlepſch erklärt in einer Zuſchrift an die„Nationalzeitung“, daß ihm weder früher noch jetzt von der Zentrumspartei oder einzelnen Mitgliedern Anerbietungen wegen eines Reichstagsmandats gemacht worden ſeien. Berlepſch fügt hinzu:„In Fällen, wo mir bon anderer Seite ſolche Anerbietungen aus einzelnen Wahlkreiſen zugingen, habe ich ſie in der⸗ Ueberzeugung ab⸗ gelehnt, daß ich die ſoziale Reform, der ich für den Reſt meines Lebens zu dienen gewillt bin, beſſer außerhalb des Reichstags fördern kann, insbeſondere mit Rückſicht auf meine Eigenſchaft als Vorſitzender der Geſellſchaft für Soziale Reform, die mir unter anderem die Aufgabe ſtellt, Perſönlichkeiten, die ver⸗ ſchiedenen politiſchen Partejen und Richtungen und verſchiedenen Konfeſſionen angehören, zuſammen zu führen und zuſammen zu halten zu gemeinſamer ſozialpolitiſcher Attion. Dieſe Erwä⸗ gungen würden mich auch jetzt hindern, für den Reichstag zu kandidieren.“ Damit iſt die„Köln. Volkszig.“ ihrer Sorge, wie man dem Herrn v. Berlepſch zu einem Mandate verhelfe, alſo endgiltig enthoben. 5 17 Eine merkwürdige Nachricht übernimmt das Wolff ſche Bureau anſtandslos von Reuter. Der läßt ſich nämlich aus Kapſtadt melden:„Auf Erſuchen des Generals Trotha ſtellte der engliſche Korreſpondent der„Cape Times Unterſu⸗ chungen über die angeblichen Grauſamkeiten in Damaraland an und findet keinen Grun d, eine Klage wider die Deutſchen zu erheben.“ Das ſollie doch ſehr, ſehr bald mit einem erläuternden Kom⸗ mentare verſehen werden! Zur marokkauiſchen Frage wird der„Köln. Ztg.“ aus Tanger gemeldet: Die Aeu⸗ ßerungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Rouvier, als ſei das Mißgeſchick der Ruſſen im Felde das kait nouxveau, welches hervorgerufen habe, iſt nur daraus erklärbar, daß Herr Rouvier (Mittagblatt.) über den Verlauf der Ereigniſſe nicht genügend unterrichtet war. Nachdem keine Anzeichen dafür eintraten, daß Frankreich Deutſchland zu konſultieren gedenke, hat es an Warnungen an die franzöſiſche Adreſſe nicht gefehlt. Insbeſondere wurde anfangs November dem hieſigen franzöſiſchen Geſandten zwar privatim aber eindringlich zu verſtehen gegeben, daß eine Fork⸗ ſetzung der Ignorierung Deutſchlands für die franzöſiſche Poli⸗ tik ſehr unerwünſchte Folgen haben könnte. Die Tatſache dieſer Warnung wurde auf den anderen Legationen, insbeſondere auf der engliſchen, beſprochen. Ein weiteres deutliches Zeichen für die Orientierung der deutſchen Politik war die Weigerung Reichsregierung, ihren Konful aus Fez dem franzöſiſchen An⸗ ſinnen entſprechend abzuberufen, als wegen der Frage der Militärmiſſtonen von Frankreich ein Druck auf Marokko aus⸗ geübt werden ſollte. Will man neue Tatſachen ſuchen, die ſchließ⸗ lich Deutſchland zwingen, eine ernſtere und verſtändlichere Ton⸗ art anzuſchlagen, ſo ſind dieſe lediglich in den Meldungen über die von der franzöſiſchen Miſſion in Fez verfolgten 3 finden. Der Sultan ſandte eine glänzende Eskorte für de Grafen Tabtenbach, ſie iſt ſchon geſtern(Montag) hier a gelangt, da der Sultan die größte Beſchleunigung empfohl hat. Sobald die Tiere ſich erholt haben und die zur Begleitung befohlenen Offiziere hier eingetroffen ſind, wird die R Fez angetreten. Gutem Vernehmen nach bereiten die Stämme deren Gebiet die Geſandtſchaft durchzieht, ihr einen beſonders feſtlichen Empfang. Graf Tattenbach gedenkt am 10. J Fez einzutreffen. 5 5 Geknickte Pläue. „Nach der Mukdener Kataſtrophe“ betiteln ſich Briefe, der Wochenſchrift„Der Deutſche“(Herausgeber A. Stein, Berlin) von ruſſiſcher Seite aus Charbin zugehen. Der er führt unter der bezeichnenden Ueberſchrift„Geknickte Plän folgendes aus: Ein künftiges Generalſtabswerk über unſ Feldzug!l wird anerkennen müſſen, daß Kuropatkins Pläne dem Papier durchweg jeder Kritik ſtandhalten⸗ Der ff mangelte es auch nicht an Tapferkeit. Aber der Erfolg trotzdem auf Seiten der Japaner, die auf dem Schachbrett Krieges geradezu wie Gedankenleſer arbeiten. Es liegt Rätſelhaftes, eiwas Beklemmendes in dieſer Tatſache. den Taitſeho zu locken und dann zu erdrücken. Der Ar befehl dazu könnte als muſtergültig in jedes H Truppenführung aufgenommen werden. Aber in blick, wo es an die Ausführung des Planes ging, wu—⸗ geknickt. Das 17. Armeekorps, das nach Oſten hin Operation mitwirken ſollte, mußte ſich in die Südfron ſchieben, weil hier plötzlich mit wilder Wut die Japane gingen. Genau ſo war es bei allen ſpät Initiative zum Angriff von uns a Orientierung in der deutſchen Politik in Maroklo Die graue Straße. Roman von Margarete Böhme. „VVVo»̈Üůͤdßñß⸗ Nachdruck verboten. geſſen. Er ſprach immer weiter ſich ſelber zur Beruhigung. Denn Furechtkommen werde, im Schach hielt. Nora ging neben ihm. ſie ihm in die Rede gefallen und hätte ihm brüsk das Wort abge⸗ 25 mmende, alles, Toßen. zu reden. Aber aüf einmal ſtockte er. Er hatte ihr ins Geſicht ge⸗ Entſchluß war. Den n und ſſe aber ſtand wie eine kalte, ſchmutzige Steinwand die innere Brutali t, ein rüder Egoismus, an dem jeder Appell an beſſere, edlere See⸗ a„„ langen. Lerchen hatte die Straße und die vorbeieilenden Meuſchen ver⸗ war wie ein Krampf in ihm, der ſich nicht löſen wollte, und deſſen Pein nur die vage Hoffnung, daß alles ein Irrtum ſei und wieder Sie hielt das Geſicht abgewendet. Ihre Hüge vibrierten in zorniger, nerböſer Ungeduld. Am liebſten wäre ſchnitten. Wie ſie den Mut zu dem raſchen, kurzen Bruch gefunden tte, begriff ſie ſelber noch nicht recht, aber nun, wo es geſchehen durfte er auf keinen Fall rückgängig gemacht werden; nun war Sihr feſter Wille, reinen Tiſch zu machen, mit einem Ruck alles lles, was ſie an die graue Lebensſphäre kettete, abzu⸗ „Ach;“ ſagte ſie, als Lerchen einmal eine Pauſe machte. Er erhörte den ſcharfen, kurzen, verächtlichen Ziſchlaut und fuhr fort ſehen Und plötzlich wußte er auch, daß es vorbei war und daß wei⸗ ere Vorſtellungen nicht nur nutzlos waren, ſondern ihn lächerlich hten. Der Ausdruck ihrer Züge überzeugte ihn, daß der unver⸗ telte Bruch von ihrer Seite keine Laune, kein unbeabſichtigt und unüberlegt herbeigeführtes Ergebnis ihrer momentanen Reigbarkeit ud Nervoſität, ſondern die einfache Konſeguenz eines ſchon lauge en genährten Wunſches, ein lange durchdachter und wohl⸗ Hinter den Wünſchen und Entſchlüſſen 2595 ihre Schritte an, als er ſtill ſtand „Adieu, Nora, ſagte er heiſer.„Wir haben einander nichts mehr zu ſagen!“ Er griff an den Hut und wandie ſich um. Auch Nora ging weiter. Als Lerchen ſich nochmals umdrehte, Überſchritt de den Straßendamm, um an die Halteſtelle der Elektriſchen zu ge⸗ Und noch einmal ging die Qual um das verlorene Glück zwie ein Strom glühenden Eiſens durch ſeine Seele, es packte und ſchütfelte und ſtieß ihn ordenklich, ihr nachzugehen und ſie mit Ga⸗ walt für ſich zu reklamieren, die füße, anmutige, kleine Geſtalt in ſeine Arme zu reißen und ſich zu vergewiſſern, daß alles nur ein ſchwüler Fiebertraum geweſen war. ſi Das hochge⸗ Sie hielt unwilltürlich auch Wie ſie ging! ſchürzte grauen Leinenkleid gab die entzückenden ſchmaken Füßchen frei, die ſie beim Gehen wie im Menmettſchritte ſetzte. Und lwie ſie das Köpfchen trug! „Die Elektriſche kam angeſauſt. Er ſah Nora eiuſteigen. Das Glockenzeichen wurde gegeben, der Wagen brauſte weiter. Sie hatte keinen Blick zurück getan. „Die Hitze drückte noch immer bleiſchwer auf Häuſer und Stra⸗ Lerchens Schritte hatten etwas Schleichendes, die Füße und erregt wie im Fuſelrauſch, Verzweiflung rang die Körper, die Anmnt 80 8 8 1705 85 5 — — 2 25 E — 2 — 2. 2 15 Der Verſtand plaidierte eifrig und gewiſſenhaft weiter. Aber Trümmern ſeiner geſamten Habe ſteht— als käme er von einer Leiche, die ſeine Jugend und ſeine Zukunft und ſeine Hoffnung mit uns Grab genommen hätte. boxausgeſehen und anfänglich vielleicht auch heimlich Gegenwärtig dachte ſie über dieſen Punkt zwar anders. Le angenehme Perſönlichkeit und ſeine liebenswürdigen Che eigenſchaften hatten auch ſie überzeugt, daß Noras ſchlechte war. 5 0 Immerhin mußten die beiden Beteiligt ſelber wiſſen, was ihnen frommte; ſie hütete ſich, Noras Entſcht einer abfälligen Kritik zu unterziehen. Marianne es ſo am beſten war. Noras Verhalten hatte läng Kriſe ahnen laſſen. Sie hatte auf einen verſühne Ausgang gehofft, aber vielleicht war es am beſten ſo des Schickſals jetzt gefallen waren. Lieber ein Ende als ein Schrecken ohne Ende. Ungehaltener war Frau Gelene über Noras Gi ihrer Stellung und ihren eigenſinnigen Entſchluß, ük wieder ins Geſchäft zu gehen. Noras Gründe waren maßgebend. Sie gab Herr räetorius, der Nor N eingefallen wäre, mit Retourkutſchen aufzuwarten ſchwierigen Kundinnen kurzerhand die Arbeit vor ee,, „Man muß ſich viel gefallen laſſen im Leb N. zebens . c 177. 3 Frau Helene,„in allen Verhältniſſen, in alle wirſt auch noch klug werden. Heirate nur hbeſten Mann von d mit Deinen er Welt bekommſt) 5 ., Selfez General⸗Anzeiger. Manmnheim, 26. Aprtl. hat in keinem Stadium des Feldzuges in der Defenſipe das eeree e ; 28 ie g in weitſichtiger Erkenntnis der großen Bedeu⸗ ell erblickt. Aber ſtets kam von den Japanern ſtait der Aus Stadt und Land. tung eines ausgedehnten, dichtmaſchigen Vorortbahnverkehrs ſich bei Hie dt fürchtbaren Ereigniſſe der letten„ 5 der Schaffung von Kleinbahnen von anderen Geſichts⸗ vierzehn Tage brauche ich Ihnen im einzelnen nicht zu ſchildern, nachdem ich Ihnen ſchon einmal ausführlich das Bild einer flüchtenden Armee entworfen habe: es war diesmal dasſelbe, nur ins Grandioſe verzerrt. Aber über die Urſache des Ver⸗ ſagens unſeres Planes einige Worte! Am 23. Februar war von Kuropatkin, noch ohne Termin⸗ beſtimmung, die Generalidee zur Erſtürmung von Sandepu, vor unſerem rechten Flügel, ausgegeben worden. Hinter der Front wurden bequeme Fahrwege zu den in Ausſicht genommenen Hauptverbandplätzen angelegt, vor den Zelten des„Roten Kreuzes wurden zu Hunderten Teegläſer aufgeſtellt, um die Verwundeten laben zu können, mit Decken und Pelzen aus⸗ geſchlagene Krankenwagen fuhren in langen Reihen auf und an geſchützten Stellen wurden Wärmeſtationen mit eiſernen Oefen errichtet, da den Verwundeten, die auf Abfertigung durch den Arzt warten, inzwiſchen ſonſt die Glieder abfrieren. Als aber alles fertig war und die Leute nach dem Feld⸗ goktesdienſt, der überall abgehalten wurde, ſich zum Angriff in der Nacht des 24. Februar vorbereiteten, zeigte eine letzte Rekognoszierung, daß die feindliche Front vor unſerem rechten Flügel innerhalb 48 Stunden zu einer förmlichen Feſtung mit großen Poſttionsgeſchützen umgewandelt war, an der jeder An⸗ ſturm zerſchellen mußte; und gleichzeitig kam vom äußerſten linken Flügel die dringende Meldung— die Japaner hätten dort ſelbſt mit großer Uebermacht den Angriff begonnen. Unſere Abſichten waren alſo umgeworfen. Gegenüber Sandepu wurde wieder abgebaut. Die Nacht ſah ſtatt des Sturmangriffs fieberhaftes Packen und Verladen. Die 9. Schützendiviſion war als erſte abmaſchiert, dann kam das ganze 1. Armeekorps, um in Eewaltmärſchen auf den bedrängten linken Flügel in den Zergen des Oſtens geworfen zu werden. Die Angriffsidee war verunglückt; aber nun dachte man aus der Defenſive zur Offenſive kommen zu können. Die Leute erzählten ſich, Linewitſch habe geſagt:„Morgen Abend ſind wir in Liagojang!“ Da kam aus dem Weſten die erſte Meldung von der Um⸗ gehung. Zwei japaniſche Kavalleriebrigaden mit Gebirgs⸗ artillerie und Maſchinengewehren ſtrebten„mit der Geſchwindig⸗ keit von Rikſchahläufern,“ wie es in der Meldung hieß nach Norden. Zum erſten Mal in dieſem Kriege operierten unſere Gegner mit einer ſo großen geſchloſſenen Reitermaſſe, Um dieſer gefährlichen Kavalleriediviſion den Weg zu verlegen, wurde bei uns aus der Mitte nach rechts rückwärts abgebrochen und das Zentrum wurde dadurch zu fadenſcheinig. Am 13. Gefechts⸗ tage wurde es vom Feinde während eines eiſigen Staubſturmes durchbrochen und das Weitere war unaufhaltſame Flucht. Peutsches Reſch. * Ettlingen, 25. April.(Zur Wahlbewegun.) Geſtern fand in Langenſteinbach eine Verkrauensmännerver⸗ ſammlung der konſervativen Partei des 46. Wahlkreiſes (Durlach⸗Ettlingen⸗Pforzheim) ſtatt. Als Kandidat für dieſen Wahlkreis wurde Kunſtmühlenbeſitzer Gierich in Ettlingen aufgeſtellt. Wie der„Bad. Landsmann“ aus ſicherer Quelle erfährt, wird Herr Gierich die Kandidatur vorausſichtlich nicht annehmen. Berlin, 25. April.(Eine Extraausgabe des „Militärwochenblatts“) meldet: Generalleutnant Emmich, Kommandeur der 31. Infanteriebrigade, wurde zum Kommandeur der 10. Diviſion erngnnt; v. Boehn, Komman⸗ deur der 9. Infanteriebrigade, zum Generalleutnant und Kom⸗ mandeur der 18. Diviſion; v. Mitzlaff, Chef des Militär⸗ reftinſtituls, zum Generalleutnant; v. Linſingen, Komman⸗ deur der 81. Infanteriebrigade, zum Generalleutnant und Kom⸗ mandeur der 27. Diviſton in Württemberg; Rohrſcheidt, Kommandeur der 10. Infanteriebrigade, zum Generalleutnant und Kommandeur der 81. Diviſton; Frhr. v. Lyncker, Kom⸗ mandeur der J. Garde⸗Infanteriebrigade, wurde zum General⸗ leutnant ernannt und mit der Führung der 19. Diviſion beauf⸗ tragt; Riemann wurde zum Kommandeur der 31. In⸗ fankeriebrigade ernannt. Generalleutnant Fulda, Komman⸗ deur der 29. Infanteriebrigade, wurde unker Verleihung des Charakters eines Generalleutnants der Abſchied bewilligt. * Hannover, 25. April.(Die Reichstagserſatz⸗ wahl) im Kreiſe Hameln⸗Springe wurde auf den 30. Mai feſtgeſetzt. eeeeeeeeeeeeeeeee gelitten und es kann deshalb nur mit Freude begrüßt werden, wenn Maunheim, 26. April. In Audienz empfangen wird heute von unſerm Großherzog eine Deputatjon des Badiſchen Rennbereins. Vom Hofe. Am Oſterſonntag, früh halb 9 Uhr, begab ſich die Großherzogin in die Grabkapelle im Faſanengarten. Die Groß⸗ herzoglichen und die Erbgroßherzoglichen Heryſchaften beſuchten an den beiden Oſterfeiertagen den Goktesdienſt in der Schloßkirche. Am Montag abend beſuchten der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin die Oper im Großherzog⸗ lichen Hoftheater. Geſtern vormittag 10 Uhr empfing der Groß⸗ herzog den Hofprediger Fiſcher, um 11 Uhr den Präſidenten des Miniſteriums des Großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, Geheimrat Freiherrn on Marſchall und um 12 Uhr den Präſtdenten Dr. Nicolaf zur Vortragserſtattung. Nach⸗ mittags halb 4 Uhr begaben ſich der Erbgroßherzog und die Erbgroß⸗ herzogin in Begleitung der Hofdame Freiin von Reck, des Geheim⸗ rats Dr. Freiherrn von Babo, des Präſid ſidenten Dr. Nicolai und des Oberleutnants Freiherrn von Göler auf einige Tage nach Kalten⸗ bronn zur Auerhahnjagd. Um 4 Uhr 40 Minuten reiſten der Groß⸗ herzog und die Großherzogin nach Baden zum Beſuch der Pringzeſſin Wilhelm und deren Schweſter, Herzogin Eugenie von Oldenburg und kehrten abends 8 Uhr wieder nach Karlsruhe zurück. Ernannt wurde Oberamtsrichter Juſtus Bender in Frei⸗ burg zum Landgerichtsrat und Unterſuchungsrichter beim Land⸗ gericht Freiburg, ſowie Notar Dr. Friedrich Müller in Ettlingen zum Amtsrichter in Mannheim. Verſetzt wurde Oberamtsrichter Dr. Karl Bertſch in Säckingen und Amtsrichter Wilhelm Krauß in Mannheim in gleicher Eigenſchaft, erſterer nach Freiburg, letzterer nach Säckingen. * Inkrafttreten der Amtsregiſtraturordnung. Am 1. Mai d. J. tritt die für die Begirksämter neuerdings erlaſſene und im Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt für 1905 Nr. II beröffentlichte Amtsregiſtraturordnung in Kraft, welche den Zweck verfolgt, die bisherigen, aus dem Jahre 1838 ſtammenden und daher veralteten Regiſtraturvorſchriften durch neue, dem praktiſchen Bedürfniſſe ent⸗ ſprechende Beſtimmungen zu erſetzen. Soweit bei einzelnen Ge⸗ meinden Veranlaſſung vorhanden iſt, die Gemeinderegiſtratur neu zu ordnen, ſollte dies tunlichſt unter Berückſichtigung der Grund⸗ ſätze geſchehen, welche in der neuen Amtsregiſtraturordnung nieder⸗ gelegt ſind. Um den in Betracht kommenden Verwaltungen, ins⸗ beſondere der mittleren Städte und der Landgemeinden, eine etwa für erforderlich erachtete Neuordnung der Gemeinderegiſtratur unter dieſem Geſichtspunkte zu erleichtern, iſt begbſichtigt, im Laufe der nächſten Zeit den weſentlichſten Inhalt der Amtsregiſtratur⸗ ordnung in einer für die Gemeinderegiſtraturen geeigneten Form zu bearbeiten und nebſt einer den Bedürfniſſen der Gemeindeverwal⸗ tungen angepaßten Rubrikenordnung mit der Maßgabe den Ge⸗ meinden zur Verfügung zu ſtellen, daß, wo eine Neuordnung der Regiſtratur notwendig wird, ſie in der hierdurch bezeichneten Art und Weiſe zu geſchehen hat. Es empfiehlt ſich daher für diejenigen Gemeindeverwaltungen, welche eine Neuordnung ihrer Rgiſtratur beabſichtigen, hiermit bis zu dem Erſcheinen der amtlichen Anleitung zur Einrichtung und Führung von Gmeinderegiſtraturen, welche ſich zurzeit in Bearbeitung befindet, zuzuwarten. *Fernſprechnotiz. Laut Mitteilung der Kaiſerl. Oberpoſt⸗ direktion an die Handelskammer wurde der Fernſprechverkehr zu⸗ gelaſſen zwiſchen Mannheim und Oberhomburg bei Forbach i. Lothr., Schwetzingen und Seckenheim und Metz mit Umgebung, Weinheim an der Bergſtr. und Sgarburg i. Lothr. mit Umgebung bei einer Sprechgebühr von M..— und ab 1. Mai d. J. zwiſchen Mann⸗ heim und Berchem(Gruppe Gent), Ecauſſinnes, Feluy(Gruppe Mons), Jodoigne(Gruppe Landen), Havelange, Beauraing, Gedinne, Mesnil⸗Saint⸗Blaiſe, Rochkfort(Gruppe Namur) bei einer Sprechgebühr von M..— und Vielſalm(Gruppe Verbiers) bei einer Sprechgebühr von M..50. *Ausbau der elektriſchen Borortbahnen. In Ergänzung unſerer bor einigen Tagen gebrachten Notiz über die Erbauung einer elektriſchen Kleinbahn Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Dürkheim erfahren wir noch von unterrichteter Seite, daß die hieſige Stadtverwaltung beabſichtigt, nicht nur den Bau der Bahn Mannheim⸗Ludwigshafen⸗ Dürkheim, ſondern auch die Ausführung der projektierten Bahn⸗ linien Mannheim⸗Feudenheim⸗Ilvesheim⸗Laden⸗ burg ⸗Schriesheim und Mannheim⸗ Käferthal⸗ Heddesheim, die wohl am heſten bis Leutershauſen fortgeſetzt wird, nach Möglichkeit zu fördern und zu beſchleunigen. Der Ausbau des Vorortbahnnetzes iſt für unſere Stadt und ihre Zukunft von hervorragender Bedeutung, denn durch ihn wird ein Bindeglied geſchaffen zwiſchen Mannheim und den ſich einer gut⸗ ſituierten, wohlhabenden Einwohnerſchaft erfreuenden größeren Landorten der nächſten Umgebung. Mannheims Entwickelung hat unter der ſtiefmütterlichen Behandlung, die es bei der Ausgeſtaltung des großen Bahnverkehrs ſeit Jahren ſich gefallen laſſen muß, ſtark ligung Mann⸗ punkten leiten läßt, als wie ſie bei der heims im internationalen Bahnverkehr maßgebend ſind. Wir ſchätzen die Vorteile, welche die Vorortbahnen durch die Pelebung des Ver⸗ kehrs nach Mannheim dem hieſigen Detailhandel ſowie allen Laden⸗ beſitzern und Gewerbetreibenden und nicht zum letzten der Nahrungs⸗ mittelbranche bringen werden, ſehr ein und kann man nur den Stadtperwaltung Dank und Anerkennung zollen, daß ſie auf dieſe Weiſe die Lage ſo wichtiger und einflußreicher Zweige unſeres Mittelſtandes zu heben und zu fördern ſucht. * Die Einweihung der Kreispflegeanſtalt Sinsheim findet am 29. d. M. in Anweſenheit der Erbgroßherzoglichen Herrſchaften ſtatt. Enthüllung des Nokkdenkmals. Das im Auftrag zahlreicher Verehrer und Freunde des verewigten Staatsminiſters Dr. Nokk für deſſen Ruheſtätte in Karlsruhe beſtimmte Grabmal iſt von Prof⸗ Fr. Dietſche vollendet und zur Aufſtellung gebracht worden. Die Ent⸗ hüllungsfeier, die einen akademiſchen Charakter tragen und bei der Geheimrat Profeſſor Dr. Curtius aus Heidelberg als Redner des Komitees das Denkmal der Stadt übergeben wird, findet am nächſten Samstag, den 29. d. Mts., nachmittags 4 Uhr, ſtatt. Der neue Stuttgarter Ratsſaal und die Preſſe. Dem„Schw. .“ wird aus Stuttgart geſchrieben: Kaum iſt der neue prächtige Ratsſaal in Benützung genommen, ſo zeigt es ſich auch ſchon, daß derſelbe ſeinem eigentlichſten Zweck nur ſehr wenig entſpricht. Vor allem läßt die Akuſtik,— die Hauptſache in einem Raum, wo öffentliche Verhandlungen ſtattfinden— alles zu wünſchen übrig. Nicht wenig zu klagen haben auch die Vertreter der Preſſe, die auf der allgemeinen Tribüne, einem durchaus ungeeigneten Platz, wo nichts zu ſehen und zu hören iſt, untergebracht ſind. Auf die ein⸗ mütige Beſchwerde der hieſigen Preſſe ſind nun wenigſtens etwas bequemere Sitze aufgeſtellt worden und da Teppiche gelegt worden ſind, hört man auf der Galerie beſſer. Aber man kann immer noch nicht den ganzen Sgal überblicken und die Akuſtik iſt immer noch ſo mangelhaft, daß die Preßverhältniſſe auf dem Rathauſe auch jetzt noch ſehr zu beklagen ſind.— Man darf ſich wohl der beſtimmten Erwartung hingeben, daß dieſe Mängel beim Umbau des Mann⸗ heimer Rathauſes vermieden werden. *Orthopädiſcher Turnunterricht. Der Mainzer ſtädtiſche Finanzausſchuß hat beſchloſſen, den Kindern der Volksſchulen, welche mit Rückgratberkrümmungen behaftet ſind, durch ſtädtiſche Koſten, ohne Rückſicht auf die Vermögenslage der Kinder, orthopädiſchen Tuürnunterricht erteilen zu laſſen. Zur Beſtreitung der Koſten dieſes Unterrichts wurden vorerſt 8000 M. in das Budget eingeſtellt. * Die 77. Verſammlung Deutſcher Naturforſcher und Aerzte, welche vom 24. bis zum 30. September dieſes Jahres in Mʒeran tagen wird, verſpricht wieder ein wiſſenſchaftliches Ereignis erſten Ranges zu werden. Getreu ihrem Leitgedanken, einer Zerſplit⸗ terung der Naturwiſſenſchaft in Spezialfächer, die immer gefähr⸗ licher für eine großzügige Naturanſchauung wird, entgegenzu⸗ arbeiten, wird auch diesmal die auf der Hamburger Verſammlung durchgeführte Vereinigung mehrexer verwandter Fächer beibehalten werden. So werden bei der Geſamtſitzung am 28. September borm. Profeſſor Langley(Cambridge) über die neueren Erfah⸗ rungen in der Nervenlehre, Profeſſor Correus(Leipzig) und Pro⸗ feſſor Heider(Innsbruck) über Vererbungsgeſetze ſprechen. Al l⸗ gemeinpe Sitzungen, in denen Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe behandelt werden, follen am 25. und 29. September ab⸗ gehalten werden. Außerdem ſind für jede der beiden Hauptgruppen, für die Aerzte und für die übrigen Naturforſcher, am 28. September nachm. gemeinſame Sitzungen vorgeſehen. Die übrige Zeit iſt für Ahtejlungsſitzungen beſtimmt. An den Vorbereitungen wird rüſtig gearbeitet. Natürlich iſt auch ein Damenkomitee in Aktion getreten, das ſich die löbliche Aufgabe geſtellt, die Damen der Teilnehmer während der Sitzungszeit zu unterhalten. Das dürfte ja in Meran, deſſen Feſte berühmt und deſſen Umgebung ſprichwörtlich iſt, nicht ſchwer fallen. Auch ein Ausſtellungsausſchuß iſt bereits tätig, um die Ausſtellung für mediziniſche und naturwiſſenſchaftliche Apparate und Inſtrumente, Lehrbehelfe, Badeeinrichtungen, Quellenprodukte ete. zu einer ſehenswerten zu machen. * Vom Droſchkenbeſitzerverein Mannheim werden wir um Auf⸗ nahme folgender Zuſchrift erſucht: Da das Mannheimer Pferde⸗ rennen bevorſteht, ſo geſtatten wir uns hiermit darauf hinzuweiſen, daß bezüglich der Fahrgelegenheit mit Droſchken nach dem Rennplatz es ſeit Jahren ſchon vorgekommen iſt, daß von einigen größeren Droſchkenbeſitzern Mannheims zur Ausführung der eingegangenen Beſtellungen auswärtige Kutſcher herangezogen wurden, während kleinere Mannheimer Droſchkenbeſitzer, denen man der⸗ artige Verdienſte hätte zukommen laſſen können, mit ihrem Fuhrwerk nichts zu tun hatten. Aus dieſem Grunde ſehen wir uns veranlaßt, die Bürgerſchaft Mannheims und vor allem die ſämtlichen Geſchäfts⸗ inhaber, welche die Rennen beſuchen, darauf aufmerkſam zu machen, daß die Mitglieder des Mannheimer Droſchken⸗ beſitzer⸗Vereins, die auch ihre Einkäufe ete. bei den hieſigen Geſchäftsleuten machen, in der Lage ſind, allen Anforderungen gerecht zu werden, wobei wir noch bemerken, daß der Fahrpreis kein höherer iſt, als bei den Beſitzern, die von auswärts ſich Droſchken kommen laſſen. Wir erlauben uns daher, die wohllöhl. Di doe nicht dürch. Wenn maft einen groben Thef hat, muß man lich doppelt befleißigen, ihm keine Urſache zum Tadeln zu geben. Deine Kopfſchmerzen waren kein Grund, einen halben Tag lang die Arbeit zu ſchwänzen.. Wie haben Marianne und ich gearbeitet, wenn irgend etwas fertig werden mußte!l Ganze Nächte durch. Uns war auc nicht immer wohl dabei. Ach Gott, das Leben iſt lein Kinder⸗ garten, ſondern eine harte Schule Uberlegte ſie, wie ſie am beſten ihr Anliegen betreffend Oſtende an⸗ bringen ſollte. Vorläufig war nichts zu wollen. Am Abende ſchrieb ſie heimlich eine Rohrpoſtkarte an Frau Wil⸗ helmine, daß ihr wegen des Urlaubsgeſuchs gekündigt und die Mutter darüher ſo aufgebracht ſei, daß ſie nicht den Mut finde, von der Badereiſe zu ſprechen. Ihr ſei ſchrecklich bange. Sie möchte doch lieber verzichten. Am anderen Vormittag um zehn Uhr war Frau Wilhelmine da. Sie nahm die Sache, wie alles, was ſie anpackte, ſehr reſolut in die Hand, Fiel gleich mit der Tür ins Haus, indem ſie ihrer Ju⸗ gendfreundin erklärte, ſie ſei gekommen, ſich Nora für ſechs Wochen Anzuwerben. Als Reiſebegleiterin, Geſellſchafterin, Pflegerin. Sie zal ganz ſo, als ſei der mütterliche Konſens zu der Reiſe etwas durch⸗ aus Selbſtverſtändliches, das man nur der Form halber ſo neben⸗ bei exrwähnte. Frau Helene ſchüttelte den Kopf.„Ich kann's nicht zugeben, Mine. Wieſo kommt denn Nora dazu, immer und immer nur ihrem Hergnügen nachzugehen, während alle Arbeit und alle Haushaltungs⸗ porgen auf Marianne liegen! Nora ſoll vorläufig Marianne im Hauſe zur Hand gehen und nähen helfen, und vor allem ſoll ſie ſich um eine neue Stelle bemühen.“ Frau Wilhelmine machte Einwendungen Nieſt für Nora, nein für ſich. Hier handelte es ſich nicht um Noras Goergnügen, ſondern um ihr— Minens— Intereſſe. Der Sanitäts⸗ bat erklärte ſie für herzleſdend. Ohne Begleitung konnte ſie nicht retſen. Eine wildfremde Perſon mochte ſie nicht; es wwan eid nabe⸗ iegend und ganz natürlich— hier flocht Frau Wilhelmine eine ganz und bat ſchließlich. 11 Norg hörte mit halbem Ohr hin. Während die Mutter predigte, zäßke Anſpielung auf ihre Nora erzeſgten Freundlichkeſten ein— daß; das Vizetöchterchen auch einmal Vizetochterpflichten übernahm. „Ja ja. das iſt ſchon recht“— Frau Helene ſah ein, daß ſie in die Saiten, die Mine aufzuziehen beliebte, nicht mit einer kur⸗ zey entſchiedenen Weigerung greifen konnte. Das kpäre mehr als unfreundlich, geradezu undankbar geweſen.„Wenn Dir perſönlich viel daran liegt, kann ſie mitgehen“ (Jortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Zur Geſchichte der Wurſt. Das rundliche Labſal der Men⸗ ſchen, die Wurſt, iſt ſchon häufig von Dichtern beſungen worden, und nicht von den ſchlechteſten.„Das wär' Dir ein ſchönes Garten⸗ gelände, ſo man den Weinſtock mit Würſten bände,“ ſagte Goethe, und Uhland meint:„Es reimt ſich trefflich Wein und Schwein und paßt ſich köſtlich Wurſt und Durſt.“ Aber der Name jenes edlen Wohltäters, der die Menſchheit mit der Wurſt beſchenkt hat, iſt in ewiger Nacht vergraben. Nicht die leiſeſte Andeutung beſitzen wir über den großen Erfinder, ſondern wiſſen nur, daß das Urbild der Wurſt ſchon von Vater Homer beſchrieben iſt, denn die mit Blut und Fett gefüllten, über Kohlen gebratenen Ziegenmagen, die er ſeine Helden ſchmauſen läßt, ſind doch nichts anderes als Bratwürſte geweſen, und daß ſte gut geſchmeckt haben müſſen, geht daraus her⸗ vor, daß um ihretwillen der heimkehrende Odyſſeus mit dem gierigen Bettler den Kampf aufnimmt. Auch heute füllt man ja noch vielfach das Wurſtgemenge in Magen ein, und es wird ſich deshalb gegen jene Deutung nichts einwenden laſſen. Freilich hat es auch eine Zeit gegeben, wo die leckere, von Jung und Alt begehrte Wurſt in Acht und Bann getan wurde. Der oſtrömiſche Kaſſer Leo Philo⸗ ſophus verbot ſeinen Untertanen bei Leibesſtrafe und Landesver⸗ weiſung, Blut in Gedärme zu füllen,„wie Getreide in Säcke“, und ſolche Speiſe zu eſſen. Aber was iſt ſchon nicht alles verboten wor⸗ den, neben der Wurſt der Tabak, der Kaffee— und doch konnten dieſe Genüſſe in ihrem Siegeslaufe durch die Welt nicht aufgehalten werden. In wie hohem Grade den Deutſchen die Wurſt„in Fleiſch g unnd Blut übergegangen“ war, lehrt am beſten die Tatſache, dag ſie nach ihr die Lieblingsfigur in den Komödien benannten:„Hans Wurſt!“ Und daß es ſo ſchwer hielt, dieſe Figur wieder von der Bühne zu verdrängen, iſt auch ein Beweis dafür, wie eng das Volk an ſeiner Lieblingskoſt, der Wurſt, hängt. Noch eine Menzel⸗Anekdote wird der„Tägl. Rundſch.“ er⸗ zählt: Der große Künſtler konnte, wie man weiß, ganz beſonders unangenehm werden, wenn er merkte, daß man ſich über ſeine kleine Figur und ſein nicht gerade apolliniſches Aeußere luſtig machte. Eines Tages ſaß er in Bad Kiſſingen in ſeiner Stammkneipe beim Wein, als drei Fremde, eine Dame und zwei Herren, hereintraten und ſich am Nebentiſch niederließen. Als Menzel zufällig hinblickte, ſah er, wie die Dame ihren Begleitern etwas zuflüſterte und wie dann alle drei ihn muſterten und in Gelächter ausbrachen. Menzel bekam einen roten Kopf, ſagte aber nichts, ſondern nahm ſein Skizgzenbuch und begann effrig zu zeichnen. Ab und zu faßte er dabei die Dame ins Auge, ſo daß dieſe unruhig zu werden begann; ſie hatte das peinliche Gefühl, von dem ſeltſamen Nachbar, über den ſie ſich luſtig gemacht hatte, porträtiert zu werden. Da Menzel ſich durch die wütenden Blicke und ſonſtige Zeichen der Indigniertheit nicht im geringſten ſtören ließ, ſondern ruhig weiterarbeitete, trat plötzlich einer der Herren zu ihm heran: läßt es ſich entſchieden verbitten, von Ihnen gezeichnet zu werden!“ „Nanu? Iſt das die Dame?“ fragte Menzel voll Seelenruhe und hält ſein Skizzenbuch hin. Kleinlaut eine Entſchuldigung ſtammelnd, kehrt jener zu ſeinen Vegleitern zurück und verſchwindet mit ihnen ſo ſchnell wie möglich, während Menzel ſchadenfroh ſchmunzelnd ihnen nachſieht. Was er gezeichnet hatte, war eine meiſterhaft ausgeführte, wohlgenährte— Gans. — Zwillinge, Drillinge, Vierlinge. Unter den Kindern, die 1908 im Deutſchen Reich geboren wurden, befanden ſich 52 804 Kinder, die Mehrlingsgeburten entſtammten. Auf taufend Geborene entfielen alſo 25,8 Kinder auf Mehrlingsgeburten, oder jedes 40. neugeborene Kind war ein Zwilling, Drilling oder gar Vierling. Insgeſamt ereigneten ſich 26 265 mehrfache Geburten, ſodaß alſo etwa jedes 77. Elternpgar Ausſicht auf mehrfachen 2046 260 „Mein Herr, die Dame + 22 — in i 2 — Lneenn fung der Argeklagten. Automaten für ſich ſpielen laſſen. In der (25 998) kamen Zwillinge zur Welt, doch wurden auch 270 Drillings⸗ „Waunheln, 28, Aprl General⸗Anzeiger. 3. Sefte. Bürgerſchaft Mannheims und der Vororke Höfl. darauf aufmerkſam zu machen, daß der Vorſtand des Droſchkenbeſitzerbereins, Herr Karl Balles, 85 2, laut Beſchluß der Vereinsberſaninntlng gerne Aufträge für die Mitglieder des Vereins, die denſelben unverzüglich übermittelt werden, entgegennimmt. Es ſollte uns freuen, wenn die verehrl. Einwohnerſchaft Mannheims der gegebenen Anregung Folge leiſtet. Künſtler und Variété⸗Direktor. Die ſchon einmal vertagte Privatbeleidigungsklage des Humoriſten Oskar Simon genannt Salton gegen den früheren Direktor des hieſigen Saalbaues L. M. Blaſel gelangte geſtern vor dem hieſtigen Schöffengericht zur Ver⸗ handlung. Im März v. J. der Beklagte an den Theater⸗ Agenten Karl Pollack in Berlin, der die Künſtler für das Enſemble der auſtraliſchen Tänzerin Saharet zu engagieren hatte. Zu meinem Entſetzen ſehe ich auf Ihrem Repertoire einen gewiſſen Sal⸗ kon, derſelbe war im Herbſt hier, und ſteht im traurigſten Andenken, es iſt dringend nötig, einen anderen Humoriſten hierher zu bringen. Im Dezember 1903 ſchrieb er an den Theater⸗Agentem Holzmüller in Köln: Salton ſei eine Null, er könne nichts und verſtehe nichts. Zur Bekräftigung ſeiner Behauptung berief ſich der Beklagte auf eine Kritik der„Volksſtimme“, die den im Enſemble der Saharet mit⸗ wirkenden Künſtlern im allgemeinen Anerkennung zollte, und nur bez. des Humoriſten(Herrn Salton) ſagte:„Der Komiker ſollte an⸗ ſtatt zu ſingen, während ſeiner Nummer heißen Grog trinken“. Der Vertreter des perſönlich erſchienenen Klägers, Herr Marr, bemerkte, die beleidigenden Aeußerungen hätten ihre Entſtehungsurſache in kiner perſönlichen Animoſität des Beklagten gegen den Kläger. Ii Oktober 1903 hatten die Arbeiter der Lanz'ſchen Maſchinenfabrik eine Feier im Saalbau; damals habe Blaſel an ihn das Anſinnen ge⸗ ſtellt auf die Gage für den ausfallenden Spielabend zu vergichten Die gegen Direktor Blaſel wegen Nichtbezahlung dieſes Abends an⸗ geſtrengte Klage ſei zugunſten des Klägers ausgefallen, von da an ſei Blaſel auf denſelben nicht mehr gut zu ſprechen geweſen. Die Fritis in der„.“ habe ſich nicht auf die Leiſtungen des Klägers als Fomiker bezogen, es ſei dort keineswegs geſagt, daß er ein ſchlechter Homiker ſei. Von dem Verteidiger des nicht erſchienenen Beklagten, Herrn Rechtsanwalt Schleſinger jun., wurden die Behauptungen der Gegenſeite beſtritten. Es ſei Blaſel nur darum zu tun geweſen, den künſtler nicht wieder zu bekommen, Kachdem er kurz zubor in ſeinem Lokale ſchlecht abgeſchnitten hatte. Die ganze Sache ſei geradezu eir Schulfan für die Anwendung des Paragr. 1938, die Wahrung kigter Intereſſen. Der Gerichtsberichterſtatter, der die Kritik in der „Volksſtimme“ geſchrieben, wurde nochmals über ſeine damaligem Eindrücke eidlich vernommen. Das Gericht ſprach dem Beklagten den Schutz des Paragr. 193 zu. Er ſei beſtrebt geweſen, ſein Recht zu wahren; in der Form ſei 5 Kritik der Leiſtungen des Klägers durch den Beklagten aber eine beleidigende und es erfolgte deshalb eine Berurteilung desſelben 80 einer Geldſtrafe von 20 M. Gegen den gusgebliebenen Zeugen, den artiſtiſchen Leiter vom Saalbau⸗ wurde eine Ordnungsſtrafe von 5 M. ausgeſprochen. * Was iſt eine öffentliche Schauſtellung? Von ganz beſonderem Antereſſe ſind die rechtlichen Ausführungen über den Begriff vöffentliche Schauſtellung“ zu dem Erkenntnis des Oberlandes⸗ gerichts, welches das freiſprechende Urteil der Strafkammer in dem Verfahren gegen den Beſitzer der hieſigen Automatenhalle, den Orgelbauer E. Schmidt und en beſtätigt. Das Spielen von Automaten, heißt e dort, kann wohl als öffentliche Schauſtellung im weiteſten Sinne d. h. als Veranſtaltung ange⸗ ſehen werden, die dazu beſtimmt iſt, einen Eindruck auf die Sinne der ſie beſuchenden Perſonen hervorzubringen, allein in dieſem Sinne ſei jede Auslage im Ladenfenſter Gewerbetreibender, die namentlich zur Weihnachtszeit bewegliche Figuren dort aufzuſtellen pflegen, eine Schauftellung. Sicherlich habe aber das Bezirksamt moch von keinem ſolchen Kaufmann die Anzeige des Unternehmens einer Schauſtellung berlangt. Die Anwendung des§ 63 P. St..B. würde zu unannehmbaxen Konſequenzen führen und einer gänzlichen Unterſagung des Geſchäftsbetriebs des Angeklagten gleichkommen, was keineswegs mit dem Grundſatz der Gewerbefreiheit vereinbar jei. Die Befitzer der Automatenhalle hatten von ihrem Gewerbe⸗ hetrieb nur der Ortspolizeibehörde Anzeige zu machen, für eine Genehmigung, wie ſie das Bezirksamt unter näheren Be⸗ dingungen erteilte, war alſo kein Raum. Aber ſelbſt vom Standpunkte des Bezirksamt fehle die Vorausſetzung zur Beſtra⸗ Wenn die Klangwirkung der Automaten guf die Straße dringe, ſo kann darum noch keine öffentliche Muſik⸗ bvorſtellung angenommen werden, auch nicht wenn das Lokal Jedem zugänglich iſt, das ſei auch jedes Ladengeſchäft. Im vorliegenden Falle handle es ſich nicht um eine dem Publikum in ſeiner Geſamt⸗ heit dargebotene individuelle Leiſtung, um eine einheitliche Klang⸗ wirkung, wie bei einem durch Ankündigungen vorbereiteten und Programm feſtgelegten öffentlichen Konzert, ſondern nur der ein⸗ zelne Beſucher, der ein 10 Pfg.⸗Stück einwirft, will einen der 3 Es fehle alſo an dem Erforder⸗ Afs einer„öffenklichen Vorſtellung“. * Eine große Orchideen⸗ Sonderausſtellung findet von 29. April bis Sonntag, 7. Mai in der Blütengallerie 5Frank⸗ furter Palmengartens ſtatt. Bl lumenfreunde ſeien auf 90 erſte Schauſtellung der beliebten Modeblume auch an dieſer Stelle auf⸗ merkſam gemacht. Alles nähere iſt aus dem Inſerat in Hieſer Nummer zu erſehen. eeekaor 1 Kinderſegen hat. Drillinge darf glücklicherweiſe erſt jede zehn⸗ tauſendſte Mutter erwarten. Die abſolute Zahl hat ſich gegen 1902 (26 289) nur um ſechs vermehrt, da aber gleichzeitig die Zahl der Geburten überhaupt von 2089 414 auf 2 046 206 zurückgegangen iſt, bedeutet das ein des Anteils der Mehrlingsgeburten an der Geſamtzahl von 25,3 auf 25,8, alſo um ein halbes Promille. weitaus überwiegenden Mehrzahl all dieſer Geburten und in Bayern gar zwei Vierlingsgeburten gezählt. Bei letzteren überwog das weibliche Geſchlecht ſehr ſtark, inſofern, als in einem Falle ein Knabe und drei Mädchen lebend geboren wurden, im nderen Falle drei lebende und ein totes Mädchen. Bei den Drillingsgeburten kommen, und das gegenüber 25 988 Mädchen geboren worden ſind. Während ſich bei den einfachen Geburten der Prozentſatz der Totgeborenen auf 3 pEt. bei den ehelichen und 4,2 pCt. bei den unehelichen Kindern ſtellt, betrug er bei den Mehrlingsgeburten 5,4 PCt. Auffallend iſt der Umſtand, daß der Anteil der unehelichen Kinder an der Zahl der Mehrlingsgeburten verhältnismäßig klein iſt. Während er ſich ſonſt auf 8,38 pCt. ſtellte, betrug er hier nur 6,5 pCt. Vielleicht vermag er Umſtand etwas zur Erklärung dieſer Tatſache beizutragen, daß s ſich bei unehelichen Geburten meiſt um jüngere Mütter handelt, während von Mehrlingsgeburten vorwiegend Mütter dreißiger Jahren betroffen werden. — Siehſte wohl, da kommt er. In der„Feder“, Halb⸗ monatsſchrift für die deutſchen Schriftſteller und Journaliſten, iſt folgendes Juſerat zu leſen:„Bekannter Schriftſteller ſucht guten, zahlenden Verleger für einen ſpannenden Roman über das Problem der Lemgoer anonymen Briefe. Der Roman eignet ſich d. d. Exped. der Das ging wirklich ſchnell. Nicht einmal den Ausgang auch für Zeitungen. Gefl. Off. u.„Anonym“ Frau Kracht angemeldeten Reviſion hat der„bekannt gewartet 5 dieſe 1 5 keinen 5 wofen. iſt der allbekannte Knabenüberſchuß bereits deutlich wahrnehmbar, da hier auf 366 Knaben nur 344 Mädchen Schlußergebnis ſtellt ſich ſo, daß 26816 Knaben in den trug in anerkennenswerter We Ausgeſtaltung und der Umbau wurden von den Herren Henkenhaf * Schwetzinger Spargelmarkt. Am 22. His 10 Itr. Spargel auf den Markt cht, 80 Pfg. per Pfund gezahlt wurden. Am 23. Ztr. zu 60—80 Pfg. per Pfund und am 24. Preiſe von 40—60 Pfg. gzum Verkauf. * Ueber die ſchon erwähnte große in Mußbach berichtet die„Neue.⸗ tg.“ noch folgendes: Der zweite Oſterfeier⸗ tag endete hier mit einer ſchweren Bluttat. Im Lolale„zum Adler“ fand 9 en Tanzvergnügen ſtatt, das auch 85 auswärtigen Bur⸗ war. Die Stimmung wurde aber plötzlich durch⸗ ch einen Streit, der zwiſchen M annheimer und Haßlocher eilnehmern ausgebrochen war. Jur Saale ſelbſt ent⸗ ſtand gegen 8 Uhr zwiſchen Burſchen aus Haßloch und Böhl einer⸗ ſeits und denen aus Mannheim und Ludwigshafen andererſeits eim kleiner Disput, von dem kein Menſch annahm, daß er ſolch ſchwere Folgen haben könnte. Allein auf der Straße artete er dermaß en aus, daß das Meſſer in Funktion trat. Ueber die Einzelheiten der Meſſerſtecherei herrſchen noch Unk klarheiten. Schwer verletzt wurde Jakob Ambr u ſt aus Haßloch, der einen Stich in die Leber. er⸗ hielt, daß ihm die Gedärme aus dem Leibe traten. Adam Stein⸗ müller weiſt im ganzen nicht weniger als 15 Stie nden auf, die jedoch alle leichterer Natur ſind, ſodaß Lebensgefahr nicht vor⸗ Iiegt. Dieſe beiden wurden in das Krankenhaus nach Ne euſtadt ver⸗ bracht. Der Dritte, ein gewiſſer Hartmann, erhielt einen Stich in den Rücken und iſt gleichfalls lebensgefährlich verletzt. Er konnte jedoch in die elterliche Wohnung verbracht werden. Entgegen einer Meldung aus Mannheim können wir mitteilen, daß bis heute früh noch keiner der Verletzten geſtorben iſt. Einer der Meſſerhelden, ein 24jähr. Mechaniker aus Mannheim, mit Namen Eugen Strobel, nahm das Jahrrad des oben genannten Steinmüller und verduftete damit, unt mit dem Schnellzuge nach Mannheim zu fliehen. Allein ein Telegramm von hier hatte die Polizei verſtändigt, ſodaß dieſelbe ihn bei der Ankunft in Mannheim in Empfang nehmen konntke. Weitere Verhaftungen ſind bis jetzt noch nicht erfolgt. Steinmüller iſt Tagner und 20 Jahre alt, Jakob Armbruſt iſt 21 Jahre alt. Er iſt ſchwer am Bauchfell verwundet, * Schweres Pech hatte ein Radfahrmarder, der ſich nur eine Stunde, ungefähr die Zeit, die man zum Radeln nach Heidelberg braucht, ſeines geſtohlenen Gutes erfreute. Der auf der Wander⸗ ſchaft befindliche Spengler Ernſt Stadler vou Schweighauſen i. G. 50 Ure T ſah am 3. November b. J. ein blinkend Stahlrößlein gar verlockend. an der Wirtſchaft zur„Jägerluſt“ in der Seckenheimer Straße ſtehen. Schwapp ſaß er drauf und nun gings nach Hei idelberg. D Der Eigentümer des Rades, Fuhrmann Hag, welcher ſich nur auf fünf Minuten zum Trinken eines Glaſes Bier von dem Rade getrennt hatte, ſchwang ſich ſofort auf ein anderes Rad und folgte den Spuren des Räubers. Das Suchen wurde ihm ſehr leicht gemacht, ſein Rad ſtannd auf dem freien Platze an der Lokalbahnhalteſtelle und der Dieb war eben gerade dabei, das Rößlein zu ver rſilbern. Sofort requirierte er einen Schutzmann, der den Radmarder feſt⸗ nahm. In der geſtrigen Schöffengerichtsſitzung erhielt der wegen dieſes Diebſtahls Angeklagte eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen. *Bubenſtreiche. Man ſchreibt uns: Es iſt ſchon zu 0 holten Malen vorgekommen, daß der Abendzug der Nebenbahn.21 ab Mannheim von kleinen Raaben mit Sand und Steinen beworfen wurde, was hauptſächlich für die auf den Plattformen ſtehenden Paſſagiere unangenehme Folgen haben kann. So hat 3. B. geſtern abend wieder ein Junge im Alter don ungefähr—8 Jahren mit einem Stein eine große Scheibe im Zuge einge⸗ Die Splitter flogen einigen Inſaſſen des Wagens direkt an die Köpfe. Wie leicht hätte es einem das Augenlicht koſten können! Es wäre zu wünſchen, daß die Polizei ſich des Abends mal in die Nähe der Halle begibt und dieſent Unfug ein Ende mocht. * Mutmaßliches Wetter am 27. und 28. April. Vom hohen Nordweſten her iſt ein neuer Luftwirbel von 745 Millimeter in das mittlere Norwegen eingedrungen. meter bedeckt faſt ganz Frankreich, die Schweiz, Süddeutſchland, Tyrol und Steiermark, gleicher Hochdruck liegt auch über Beſſarabien und Bulgarien. iebenbürgen, weſentlich mildere Temperatur und dabei Kockenes und zeit⸗ weilig heiteres Wetter bringens „Mus dlem Grossherzoglum. eidelberg, 20. April. Mit dem Geſtrigen wurde das ſeit Sommer vorigen 3 ſchloſſene Ga ſthaus 3um„Ritter“ wieder eröffnet. Das in früheren Jahren trotz ſeines Rufes kaum als Hotel anzuſprechende Haus wurde durch den neuen Beſitzer, Herrn Zeuner, im Innern einer gründlichen Erweiterung und Renovation unterzogen, eine Gelegenheit, die ſeitens des Staates im Verein mit der Stadt zu eingehenden baulichen ungen und zur genauen zeichneri⸗ ſchen Aufnahme des ganzen Baues benutzt wurde. Gleichzeitig mit dieſen Arbeiten hatte der vom Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts damit beträute Herr Regierungsbaumeiſter Otto Linde⸗Baden⸗Baden den Auftrag, den Beſtand der älteren und wichtigeren Teile zu wahren und eventuell eee e Ver⸗ änderungen zu verhüten. Die ſehr umfangreichen Aufnahmearbeiten wurden im allgemeinen mit Wiedereröffuung ebenfalls abgeſchloſſen und lieferte eine ungemein reiche Fülle wertvollen Studien⸗ materials aus der Zeit der deutſchen Renaiſſance, das um ſo wichtiger iſt, als damit 918 Grundlage geſchaffen wurde, für die in nächſter Zeit in Ausſicht genommene Reſtaurierung der prächtigen Hauptfront des alten„Ritter“. Eine genaue Unterſuchung des ziemlich defekten Zuſtandes dieſer, Faſſade bom Gerüſt aus gib bi die Unterlagen zu einem aufzuſtellenden Koſten⸗ voranſchlag für die projektierte Inſtandſetzung. Die unter Mauer⸗ werk, Putz und Farbe bisher verborgenen Bauteike des Inneren: Hauſteine, Kamin, Fenſter, Niſche und Türumrahmung wurden gereinigt und laut„Karlsruher Zeitung“ in den alten Zuſtand zurückverſetzt, die Beſchädigungen am Kamin und den Hauſteintüren der Diele des zweiten Obergeſchoſſes durch Herrn Vildhauer Baufer, Karlsruhe, der auch von den wichtigſten und der voll⸗ ſtändigen Zerſtörung mehr entgegengehenden faneen und orna⸗ mentalen Teilen der Faſſade Gipsabgüſſe nahm. Durch Aufdecken der alten Fr resSkowandmalerei en in der unteren und oberen Diele gelang es, nahezu, letztere vollſtändig im alten Zuſtande wiederherzuſtellen. Die Bemalungen in einem Seiten⸗ raum der oberen Diele, an der Außenſeite der Rückfront im Erd⸗ geſchoß und insbeſondere an der Wendeltreppe wurden mit nur ganz unweſentlichen Rekonſtruktionen wieder genau an die Stellen, an denen ſie gefunden wurden, auf dünnen neuen Verputz wieder auf⸗ gemalt, da eine Reſtaurierung der Originale wegen allzu ſtarker Beſchädigungen durch Aufrauhen(ur beſſeren Hal tbarkeit des auf⸗ gebrachten zweiten Verputzes) zahlreiche ſpuren unmöglich war. Die Reſtaurierung der Bemalungen geſchah auf ſtaa lichen Wunſch durch Herren Gebr. Mezger, Karls⸗ ruhe⸗Ueberlingen, welche auch die Einrichtung und Ausmalung der beiden gewölbten Weinzimmer des Vorderbaues im Austrage des Die Koſten dieſer Reſtaurjerungsarbeiten Die übrige innere Veſitzers ausführten. Herr Zeuner. und Ebert, Heidelberg ducsgeführt und geleitet. Die Wiederher⸗ ig jüngſt bis S Der verletzte Ein Hochdruck von 765 Milli⸗ bverbrannt. ferner und Unteritalien. Ein Rumänien, Vorherrſchend ſüdliche bis ſüdöſtliche Winde werden deshalb am Donnerstag und Freitag vor allem Jahres wegen Umbaues ge⸗ bauen laſſen, welche bereits Sprünge und Brand⸗ her eee Goldf 955 ind daen D der Hauptfront wir inerzeit bei Reſtau⸗ erfolgon, 5 5 80 lne Mitteilungen aus Baden. Die ber ger Tapezierermeiſter haben beſchloſſen, vor 1. Oktober d. Is. einen der gegenwärtig ſtreikenden Gehilfen einzuſtellen.— Am Oſtermontag wurde der Arbeiter Körner von Nußloch abends in der Nähe der neuen Straße nach der Irrenanſtalt Wiesloch von der Elektriſchen Straßenbahn Heidelberg⸗ Wiesloch überfahren und getöte t. Körner ſoll augetrunken geſpeſen und aus dem Straßen⸗ graben hera relt vor den Zug gelaufen ſein, ſodaß es dem Führev nicht mehr möglich war, den Wagen zum Halten zu bringen.— Ii Sandhaufen feierten am Oſtermontag die Landwirk G. M. Buürkhard'ſchen Eheleute die goldene Hochzeit. Da der Bräu⸗ tigam ein 48er und zwar vom treugebliebenen Grenadierbataillon iſt, ſo wurde das Jubelpaar bei dem Zug zur Kirche von 12 Grena⸗ dieren in der 48er muid 55er Uniform eskortiert, ſoſvie vom Ge⸗ meinderat begleitet.— in Stuttgart zohnhaft geweſene 19 Jahre alte Poliſſeuſe Jean ette Goldſtein aus Golitz in Rumänien kam am Oſterſonntag nach Pforszheim um ihren Liebhaber zu beſuchen. Beide gingen auch nachmittags in eine Wirtſchaft. Als ſich der Mann für einen Augenblick entfernte, goß das Mädchen aus einem bei ſich geführten Fläſchchen Scheidewaſſer in den Reſt ſeines Bieres und trank davon. Im Krankenhaus iſt das Mädchen aut andern Morgen geſtorben. Motib: verſchmähte Liebe.— In Hauſach wurde das Zjährige Söhnchen des Be 1 Arm⸗ brufter von einem Automobil überfahren und getötet.— Der verheiratete Vizewachtmeiſter Sipplie von Schwetzin 5 e n ſtürzte am Oſterſonntag nachmittag auf der Straße von Rheinau nach Schivetzingen mit ſeinem Rad und mußte ſchwer verleczk mittelſt Wagen nach Hauſe und von da ins ſtädt. Krankenhaus ver⸗ bracht werden.— Der Kaiſer gab bei Vbrſteli der deutſchen Kolonie in Neapel einem Pforzheimer, Herrn Herm. Schober, gegenüber ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß Pforzheim in den letzten Fahren einen ſo bedeutenden Aufſchwung genommen hat. Der Kaiſer erkundigte ſich, ob die neuen Handelsverträge auch von Einfluß auf die Bijouterie⸗Induſtrie geweſen ſeien. 1 15 e antwortete, daß ſie in Italien keinen Grund zur Klage ſeſien im Gegenteil noch viel beſſer daran als früher. 2 bemerkte hierauf, wie dem„Pf. Gen.⸗Anz.“ mi ſei Dank! Endlich finde ich auch jemand aus induſtriellen Kreiſen, der mit den Handelsverträgen zufrieden iſt.“— In Wolfa rtrank am Oſtermontag die etz wa 16jährige Tochter der? e in der Kinzig. Das bedauerns szwerte Mädchen Krämpfen und ſtürzte in einem ſolchen Anfall in das 5 Waſſor. Pfalz, Heſſen und Umgebung. raneülrhan, 28 Apriet Mit e Frage der An ſtellung eines Beru fsbürgermeiſters wird ſich, nachden der bisherige langjährige Bürgermeiſter, Herr Kgl. Hofrat Mahlo nunmehr erklärt hat, ſein Ehrenantt aus Geſundheit ſichten und wegen hohen Alters nicht länger mehr weiter führe wollen, in einer in den nächſten Tagen ktab kindenden Sitzung un auch der hieſige Stadtrat beſchäftigen.— Im Alter bon erſt 45 Jahren iſt geſtern hier nach langem und ſchweren Leiden der Oberamts richter Herr Auguſt König geſtorben. Mainz 90 25. April. Der Unteroffizier Doll von der 3. K hagnie des 87 Inf⸗ ⸗Rgts. hat ſich heute Morgen in der Kaſerne e ſchoſſen. T ſollte heute Morgen ſeinem Feldwebel 40 M. ak liefern; er hat dieſe Summe über die Feiertage be aus gabt, und dies dürfte der Grund zu dem Selbſtmord geweſen ſeil Kaſtel, 25. April. Das au der Mainlache belegene B he us der Kaſteler Rudergeſellkſchaft iſt Samstag nach ein Raub der Flammen geworden. Infolge des heft Nordweftſturmes griff das auf Weiſe entſtandene ſo raſch um ſich, daß in Zeit von einer Stunde von dem Holzgebä und deſſen Inhalt nichts mehr war als wenige berkohlte Balken und verglühtes Eiſenwerk. Alle acht Geſellſchaftsb⸗ Der Totalſchaden iſt durch Verſicherung gedec⸗ Geſellſchaft ſtand mit der en hörde wegen Ueberlaſſung ein ſteinernen Blockhauſes in Verbindung, welches ſie zum Bootsh 18 einxichten wollte, da das ſeitherige den Anſprüchen des nicht mehr genügte; ſie blickt in dieſem Jahre auf ihr zwanzigjähriges Beſtehen zurück, das ſie mit eines größeren lichteit begehen wollte und ſieht nun an dieſem wichtigen Abf ihrer Vereinsgeſchichte ihr geſamtes Eigentum zerſtört. Auorbach i.., 25. April. Eine gerade in der gege wärtigen Zeit vielgenaunte Perſönlichkeit, der als ehemalige rer der gweiten mandſchuriſchen Armes bekannte ruſſiſche G Oskar Ferdinand Kaſimirowitſch Ger ipen ber 95 lbel ſe Tagen mit ſeiner Gemahlin hier und hat für 14 T Tage im Hote Poſt“ dahier Abſteigequartier genommen. Sport. Pferderennen in Maunhein Es würde meinem alten N 1 dem Vippolociſch Juſtizrat, etwas fel nicht über den wie ellvas zu hören bekäne. iſ woele int Sechhe dank der vorhandenen kräftig wirkenden Waſſerleitung, ſon durch die ergiebige Ueberſandung des etwas lehmigen Bo im Laufe des Winters vorgenommen wurde. Wären Waſſe Und Ueberſandung nicht vorhanden, würde bei dem austrockner kalten Nordoſt, der ſchon ſo lange Wochen über die S manchem Rennmann das Bedenken erwachen, ſeine Pferde lauf! laſſen. Auch manche Hinderniſſe wurden berbeſſert un d geſchah um den berechtigten Wünſchen der Reiter nach' Den Start wird dieſes Jahr eine neue Glo Fleiſcher⸗Innung Mannheims hat dem Verein eine ſolche und dem Vorſtande bei der Uebergabe den Wunſch aus er dieſelbe noch viele Jahre läuten hören möge⸗ Ueber die Aen im techniſchen Vetrieb gibt das Programm Auffſchluß unterſteht Herrn Kommerzienrat Röchling, welcher ſich wä ren Reihe von Jahren in ganz hervorragender Weiſe um die E twickl unſerer Rennen verdient gemacht hat. Die Wage wird vo Ed. Hofmann geleitet,„ das Amt des Fuchs wird. Eine Vergrößerung des Zuſchauerplatzes auf d tribüne hat inſofern ſtattgefunden, als die reſervierte Pferdebefitzer und Herrenreiter die Plattform über d. tariat berlegt worden ſind. Die Verhältniſſe de Herrengarderoben ſind wefentlich verbeſſert worden beingung bon Rennpferden mit Jah i der Rennverein im Laufe des Jahre vergeben ſind. Die des Rennplatzes nach Süden iſt da auch bleibt nur noch eine wohl. im die rierke 315 eine eeerierle r aibüne, alles Anders iſt 9 Der Nockardamm iſt auch in dieſem Jahre zur ur zentge Lie autzung 17 70 es 5 an daß das 1 Ver Emſer Kai 140 5 dieſere Jahre und 1 5 N. Juli Ausſchre ibungen Offen für J Jutrioren. Wilbelm Genueral⸗Anzeiger. Mannheim, 26 Aprtl. Einſer. Offen für Junforen. 4. Preis Für Ruderer, welche nicht im Rennen um 5. Malbergpreis. Doppelzweier ohne Vierer. der Stadt Eme 11 rudern. den Ka Lahnpreis. Vierer. Offen für Ruderer, welche Rennen um den Kaiſerpreis oder den Preis der Stadt bom Ranzenſtein. Zweier ohne Steuermann. erwaltung. Vierer. Offen für Junioren. ). Einſer. 10. Preis von Naſſau. Vierer, n Hochſchulen. 11. Preis des Deutſchen Wanderpreis.(Sieger von 1908: Frank⸗ kGermania“,) Gerichtszellung. * Darmſtadt, 20. April. Vor der hieſigen Sftraf⸗ kammer hatte ſich heute der frühere Rechner der Kranken⸗ und Insoaliditätskaſſe der Metzgerinnung Friedrich Clar⸗ mann zu verantworten, der auch bei dem hieſigen Ober⸗ meiſter der Innung tätig war und die Innungskaſſe führte. Er hatte ſich Unterſchlagungen von etwa 1400 M. zu Schulden kommen laſſen und war dann, als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, mit mehreren hundert Mark Bargeld in die Schweiz geflüchtet, von wo er aber wieder aus⸗ geliefert wurde. Das Gericht verurteilte Clarmann zu 8 Monaten Gefängnis. * München, 25. April. Ein erſchütterndes Bild menſchlichen Elends und väterlicher Unvernunft entrollte eine Gerichtsverhandlung gegen den 20jährigen Studenten der Tierarzneikunde Eckermann von Diclar. Gemeinſam mit einem Klavierlehrer und einem ſtellenloſen Kaufmann entwendete er Uberzieher und verübte noch ſonſtige Betrügereien: Eckermann, der Sohn eines Lehrers, wurde, wie wir den„M. Neueſt. Nachr.“ entnehmen, von ſeinen Eltern gegen ſeinen Willen zum geiſtlichen Stande beſtimmt und bereitete ſich neun Jahre in einem Dominikanerkloſter hierzu vor. In der neunten Gymnaſialklaſſe verließ er ohne Einwilligung ſeines Vaters Anſtalt und Kloſter und wandte ſich nach München, wo er ſich an der Tierärztlichen Hochſchule immatrikulieren ließ. Der über ſeinen„ausgeſprungenen Sohn“ erbitterte Vater verweigerte jede finanzielle Beihilfe. Mit einem aus einem Stipendium und den Zuwendungen eines Gönners fließenden Monatsbezuge von 20 Mk. mußte Eckermann ſein Leben friſten. Drei Semeſter hielt er unter beiſpielsloſen Enthehrungen aus, ſeine hauptſäch⸗ lichſte Nahrung beſtand in der Kloſterſuppe, die er ſich an der Pforte der Kapuziner holte, und wenn der Hunger ihn zu ſehr quälte, nahm er Fleiſch von Pferden, die in der Tierärztlichen Hochſchule ſeziert wurden, an ſich und bereitete es ſich zu! Im Winter ſuchte er ſich einige Mark durch Schneeſchaufeln zu verdienen, in früher Morgen⸗ ſtunde hantierte er mit Schaufel und Beſen, vormittags beſuchte er dann die Kollegien. So manches Mal war er ohne Wohnung und genötigt, im Freien oder Treppenhäuſern zu nächtigen. In dieſer Notlage, erklärte er in der Verhandlung unter Tränen, ſei er der Verſuchung unterlegen. Das Urteil für Eckermann lautete auf ſechs Monate Gefängnis. Als ſtrafmildernd wurde hervorgehoben, daß er ohne ſein Verſchulden in einer geradezu unglaublichen erbarmungswürdigen Notlage ſich befunden hat. Tbealer, Kunſt und Wiſſenſchalt. Karlsruher Schillerfeier. Die von der Stadtgemeinde Karls⸗ ruhe beranſtaltete Schillerfeier findet am 8. Mai, abends in der Feſthalle ſtatt. Das Programm lautet: 1. Ouverture. 2. An⸗ ſprache von Direktor Keim, 8. Melodrama:„Das Lied von der Glacke“, geſprochen von Hofſchauſpieler Mark. 4. Goethe's Gpilog zu Schiller's Glocke“, geſprochen von Hofſchauſpieler Waſſermann. 5. a) Dithyrambe, b) Sehnſucht, Gedichte bon Schiller, komponiert von Schubert, vorgetragen von Hofopernſänger van Gorkom; am Klavier, Profeſſor Ordenſtein. 6. Deklamatoriſche Vorträge von Hofſchauſpieler Waſſermann. 7. Schiller's Traum, Dichtung von Chefredakteur Albert Herzog, vorgetragen von Hofſchauſpieler Herz und Hofſchauſpielerin Höcker. Künſtleriſche Leitung der Inſzenie⸗ rung: Profeſſor Ferdinand Keller. 8. Schiller's Feſtgeſang an die Künſtler“, Männerchor mit Orcheſterbegleitung von Mendelsſohn. Chorgeſang: Karlsruher Liederkranz, Mufik: Das Großh. Hof⸗ orcheſter unter Leitung des Hofkapellmeiſters Lorentz. Ehrung Defregger. Die Stadt München verlieh Defregger das Ehrenbürgerrecht. Der Künſtler wird am 30. April 70 Jahre alt. Der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin ſpendete für einen Schillerzyklus in Muſteraufführungen 20 000 Mark. Frau Odilon, die gegenwärtig in Berlin weilt, wird demnächſt, da die Unterſuchung der Gerichtsärzte bleibenden Schwachſinn feſt⸗ geſtellt hat, dauernd unter Kuratel geſtellt werden. Neueſte Bachrichten und Telegramme. Orivat-⸗Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Darmſtadt, 26. April. Wie der„Darmſt. Ztg.“ gemeldet wird, hat am Oſterſonntag auf der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft in Alhen die Verlobung des Erbgraf Karl von Schlitz genannt von Goertz mit Prinzeſſin Ameli von Thurn und Taxis ſtattgefunden. * Köln, 25. April. Die Verhandlungen über die Bei⸗ legung des Baykotts des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Brau⸗ ereigewerbes verliefen wiederum ergebnislos, weil die Vertreter der Arbeiterſchaft daran feſthielten, daß ſämtliche Streikenden und ausgeſperrten Brauereiarbeiter wieder ein⸗ geſtellt werden müßten. Die Folge wird ſein, daß die von den Theiniſch⸗weſtfäliſchen Brauereien für den 28. April angekün⸗ digte Ausſperrung von 50 Prozent aller ſozialdemokratiſch organiſterten Brauereiarbeiter zur Tat wird. „München, 25. April.(Amtlich.) Der Zug Nr. 104 der Lokalbahn Breitengüßbach⸗Maroldsweiſach überfuhr bei Breiten⸗ güßbach(Oberfranken) vier Eiſenbahnarbeiter, welche ſämtlich ge⸗ tötet wurden. *Gmunden, 25. April. iſt heute früh abgereiſt. * Hannober, 25. April. Ein Verein von Ge⸗ treideggenten Nordweſtdeutſchlands zur Wah⸗ rung der wirtſchaftlichen Intereſſen der Mitglieder wurde heute nachmittag in Hannover gegründet. Der Vereinigung, die insbeſondere auch ein Kampfverein gegen den Verband der Getreide⸗Importeure in Bremen ſein ſoll, gehören Mitglieder aus allen größeren Orten Nordweſtdeutſchlands an. Zum Vor⸗ ſienden wurde Erle⸗Hameln gewählt. „ Königsberg i.., 25. April. Der Generaladjutant Kaiſer Wilhelms., General der Kavallerte Graf Lehndorff, iſt laut der„Oſtpreuß. Ztg.“ in der Nacht vom Montag auf Diens⸗ tag auf Schloß Preyl plötzlich geſtor ben. Prinz Max von Baden * Hattingen, 25. April. Die„Hattinger Ztg.“ meldet: In Dahlhauſen entdeckte die Polizei eine Falſchmünzer⸗ Werkſtatt, beſchlagnahmte die Gerätſchaften und leshaftete drei Bergleute. Die Frau eines der Verhafteten wurde bei der Ausgabe falſcher Zweimarkſtücke in Bochum feſtgenommen. * Rom, 25. April. Das Inſtitut Colonial In⸗ ternational begann heute vormittag ſeine Verhandlungen. Der Unterſtagtsſekretär im Miniſterium des Aeußeren, Fuſi⸗ natop, hob in einer Begrüßungsanſprache die Bedeutung des Inſtituts hervor. Aus Deutſchland nehmen an den Verhand⸗ lungen teil: Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, Graf Hutten⸗Czapskt, Profeſſor Laband, Profeſſor Köbner, Graf Schweinitz, von der Heydt, Profeſſor Schanz. * London, 25. April. Die neue Verfaſſung für Transvaal ſieht eine geſetzgebende Verſammlung vor, welche aus dem Goupverneur⸗Stellvertreter und ſechs bis neun von der Regierung ernannten und dreißig bis fünfunddreißig gewählten Mitgliedern beſtehen ſoll. Jedermann, der Burgher der früheren Republik und für den erſten Volksrat wahlberechtigt war, und ebenſo jeder weiße engliſche Untertan, welcher Grund⸗ ſtücke im Werte von 10 Pfund jährlicher Rente oder ein Kapital im Werte von 100 Pfund beſitzt, iſt zur Stimmabgabe berech⸗ tligt. Das Wahlrecht wird nur den Weißen gewährt, doch muß der Gouverneur für jeden Geſetzentwurf, der die politiſchen Rechte der Schwarzen einſchränkt, die Genehmigung der Reichs⸗ regierung ſich vorbehalten. Die Verhandlungen ſollen engliſch geführt werden, der Präſident jedoch befugt ſein, einzelnen Red⸗ nern den Gebrauch der holländiſchen Sprache zu geſtatten. * Petersburg, 25. April. Die von der ruſſiſchen Preſſe wiedergegebene Behauptung der„Birſchewija Wjedomoſti“, die Regierung habe beſchloſſen, die Depots von verſchiedenen Inſti⸗ tuten zu Kriegszwecken zu verwenden und 3½ Prozent da⸗ für zu zahlen, iſt, wie die Petersb. Telegr.⸗Agent, mitteilt, völlig aus der Luft gegriffen. * Konſtanbinopel, 26. April. Der zweitjüngſte Bruder des Sultans, Prinz Achmed Kemal Eddin, der ſeit Monaten krank war, iſt geſtern geſtorben. Die Bei⸗ ſetzung hat heute ſtattgefunden. Die Genickſtarre. * Berlin, 26. April. Der„Lokalanz.“ meldet: Bei dem vorige Woche plötzlich erkrankten Kinderfräulein Bunde aus dem Norden von Berlin wurde im Krankenhauſe Genickſtarre feſt⸗ geſtellt. Der Fall iſt nicht hoffnungslos. Das Blatt hebt hervor, daß bei allen drei an verſchiedenen Punkten von Berlin vorgekom⸗ menen Genickſtarrefällen keine Anſteckungsgefahr vorhanden und daß derartige Erkrankungen hier faſt in jedem Frühjahr vorkommen. * Petersburg, 25. April. Einer Blättermeldung zufolge ſind unter der Garniſon von Minsk mehrere Fälle von Genickſtarre vorgekommen. Der Streit zwiſchen Schweden und Norwegen. * Stockholm, 25. April. Auf eine von dem Kron⸗ prinz⸗Regenten an die Staatsräte beider Königreiche ge⸗ richtete Aufforderung, die Unjonsverhandlungen wiederaufzunehmen, hat die norwegiſche Regierung geantwortet, daß ſie der Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht zuſtimmen könne, ehe die Errichtung des gétrennten Konſulatsweſens für Norwegen angenom⸗ men ſei. Außerdem verlangt die norwegiſche Regierung, daß die be⸗ ſtehenden Einrichtungen keinem der beiden Länder ein Hindernis be⸗ reiten dürfen, frei die künftigen Formen des Unionsverhältniſſes feſt⸗ zuſtellen. Infolgedeſſen hat der Kronpring⸗Regent in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem ſchwediſchen Staatsrate und der norwegiſchen Staatsratsabteilung in Stockholm folgende Entſcheidung getroffen: Da die norwegiſche Regierung leider meinem Vorſchlage auf die Einleitung neuer, die Unionsfragen betreffender Unterhandlungen nicht beitreten will, muß ich zu meinem aufrichtigen Bedauern es bei den in dem gemiſchten Staatsrate abgegebenen Erklärungen be⸗ wenden laſſen. Der Krieg. Die bevorſtehende Seeſchlacht. * Tſchifu, 25. April.(Reuter.) Aus Korea wird berichtet, Admiral Togo hätte am 20. April mit dem größeren Teil der Flotte in der Maſamphobucht gelegen. * Saigon, 25. April. Der Korreſpondent der Agence Havas in Kamranh telegraphiert. Es verlautet, etwa 20 japaniſche Kriegsſchiffe haben Sonntag Abend zwiſchen 8 und 9 Uhr die Kamranhbucht paſſtert.— Zwei von Saigon kommende mit Reis beladene Frachtdampfer, mit der Beſtimmung nach Japan wurden von den Ruſſen auf⸗ gebracht. Ruſſiſche Offiziere erklären, daß das Geſchwader Roſchdjeſtwenskys zur Schlacht entſchloſſen ſei; jedes Schiff habe einen beſonderen Auftrag, ein japaniſches Admiralſchiff werde jedoch das Ziel des ganzen Geſchwaders ſein.(Das ſind Albern⸗ heiten. D..) Sonntag Vormittag wurde von neuem Kano⸗ nendonner gehört; die einzelnen Schüſſe erfolgten in Zwiſchen⸗ räumen. * London, 26. April.„Daily Mail“ meldet aus Banghoi unter dem 24. ds. Mts., eine Anzahl ruſſiſcher Kreuzer ſei außerhalb der Kamranhbucht angekommen. 2 Kreuzer mit 3 Schornſteinen lägen noch innerhalb der Bucht. Es heißt, daß die Ruſſen ihre Baſis nach Hainan verlegt hätten. 8 Die Neutralität Frankreichs. »Paris, 25. April. Die„Agence Havas“ meldet aus Sa ĩ⸗ gon: Es iſt unrichtig, daß die Mannſchaft des ruſſiſchen Kreuzers „Diana“ zu dem Geſchwader des Admirals Roſchdjeſtwenskey ge⸗ ſtoßen iſt. Es ſind ſtrenge Maßnahmen getroffen, um die Neutra⸗ lität zu wahren. Der Kommandant der„Diana“ hält täglich Appell der Beſatzung ab und erſtattet über dieſen dem Hafenkommandanten von Saigon Bericht. Mit Ausnahme eines erkrankten Arztes, eines verſtorbenen Offiziers und ztvei oder drei krankheitshalber ab⸗ gereiſter Marineſoldaten iſt die Beſatzung vollzählig. Da der Kom⸗ mandant der„Diana“ die Abſicht geäußert hatte, ſeinen Ankerplatz zu wechſeln, richtete der Kolonialminiſter ſeine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit darauf, daß jede Verletzung der Neutralität vermieden werde, und ordnete an, daß die für den Betrieb der Maſchinen not⸗ wendigen Beſtandteile von der„Diana“ entfernt und auf den Panzer „Redoutable“ gebracht werden. Geſchäftliches. * Für Stotternde. Dieſen Leidenden dauernde Hilfe zu bringen, ihnen über die Fährniſſe und Klippen hinwegzuhelfen, welche ſich ihnen auf jedem Schritte ihrer Lebenstätigkeit in den Weg ſtellen, iſt ein höchſt dankbares Ziel. Eine bewährte Methode zur Grreichung dieſes Zieles fand der hekannte Fachſchriftſtellenr Neumann— a, Schönfeld. Derſelbe wird hier im Hotel„Pfälzer Hof“ Sonntag, 30. April, von 10—2 Uhr, für jedermann koſteulos zu ſprechen ſein. Die von Neumann aufgeſtellten Grundſätze haben noch zu einer Menge anderer Erfahrungen geführt, die die Stötterer⸗ Therapie in böllig neue Bahnen leften. ——— Volkswirtschaft. 5 Zentralverein der deutſchen Lederinduſtrie. Die geſtern in Ira nkfurt ſtattgehabte ordentliche Generalverſammlung des Zentralbeveins der deutſchen Lederinduſtrie beriet u. a. die Gerb⸗ materialienzollfrage. Nach einem Referate des Generalſekretärs R. Krauſe⸗Berlin nahm die Generalverſammlung einſtimmig fol⸗ gende Reſolution an: Der Zentralverein der deutſchen Leder⸗ induſtrie exkennt gern an, daß die Regierungen bei den bisher zum Abſchluß gebrachten neuen Tarifverträgen die Intereſſen der deutſchen Gerberei zu wahren bemüht geweſen ſind, er erkennt ferner an, daß es den Regierungen durch die neuen Tarifverträge gelungen iſt, einen Teil der vom Reichstage in den neuen autonomen Zoll⸗ tarif hineingebrachten Zollſätze für Gerbmaterdalien den meiſt⸗ begünſtigten Staaten gegenüber zu beſeitigen, einen anderen weſentlich zu ermäßigen, er ſieht aber voraus, daß durch die danach noch verbliebenen Gerbmaterialienzollſätze eine ſchwere Schä⸗ digung eines großen Teiles der Lederinduſtrie herbeigeführt werden wird, proteſtiert deshalb auch gegen dieſe Zoll⸗ ſätze und richtet an die Regierungen und an den Reichstag die dringende Bitte, auf dem Wege des Handelsvertrages oder auf dem der autonomen Geſetzgebung jeden Gerbmaterialienzoll in Wirk⸗ lichkeit zu beſeitigen. Viehmarkt in Maunheim vom 25. April. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion,) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewichk⸗ 19 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 74—76., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, r gunemalee 70—72., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 00—00., 4) gering genährte feden Alters 00—00 M. 23 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige böchſten Schlachtwerthes 64—(8.,)mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 60-62., e) gering genährte 00—90 M. 5563 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 72—7., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 62—66., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 40—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 56—60., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 50—54 M. 218 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſ) und beſte Saugkälder 95., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 93—00., 6) ge⸗ ringe Saugkälber 90—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 2 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 701 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alker bis zu 1½¼ Jahren 66—00., b) fleiſchige 65—00.,() gering entwickelte 65—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 000—0000., 54 Arbeitspferde: 000—000., 000 Pferdezum Schlach⸗ ten: 00 000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., Stück Maſtvieh: 000—00 Mk., 00 Milehkühe: 000—-000., .0 Ferkel: 00.00—00.00., 10 Ziegen:—16 Mk. 2 Zick⸗ lein:—4 M. 00 Kämmer: 00—00 M. Zuſammen 1528 Stück. Handel im allgemeinen lebhaft. Keberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Rotterdam, 24. April.(Drahtbericht der Holland Amerikg Line, Rotterdam). Der Dampfer„Rotterdam“, am 12. April von New⸗ Pork ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Pork, 24. April. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Zine, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 8. April von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7. direkt am Hauptbahnhof. 5 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Pegelſtationen Datum: April. vom Rhein: 21., 22. 23. 24. 25.26.[Bemerkungen öntasss 3,48 8,49 8,46 Waldehntt 2,98 3,00 2,84 Hüningen.,58 2,75 2,65 2,75„56 2,56 Abds. 6 Uhr deeerene Vanterbungg 4,66 4,58 458 Abds. 6 Uhr Maxau.„ 4,59 4,56.85 4,76 4,66 4,59 2 Uhr Germersheim 4,55.50.-P. 12 Uhr Mannheim 4,20 4,08.42 4,39 4,22 4,13[Morg. 7 Uhr 1,84 1,80 1,64(.F. 12 Uhr Bingenn 2,5349 ½30 10 Uhr VVVT!K 2,90 2,89..66 2 Uhr Koblenns 8,15%7 2 75 10 Uhr IICC 3,48 8,36 1,88 2 Uhr e 3,08 2,94 2,24 6 Uhr vom Neckar Maunheim.24 4,15.46.44.20.15 B. 7 Uhr Hellteunn 1505 1,27 1,18 1,0 0,95 1 V. 7 Uhr ——LfP[ ¶ÄxLꝙ̃ 75— emm——— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionelben Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frans Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haasſſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Ernſt Müller. Park⸗ d. Garfehahlagey. Anfertigung und Ausführung von Projekten zu Aeuanlagen und Umänderungen. Fr. Brahe, Garten-Architekt, Charlottenstr. 4. 9774 1 Wüm, mild und angenehm. Uberallvorrätig. Prsis 28 Pig. Pärfümerle Heinrioch Mabk, Eim à. 9. Spezzalitäten: Tola-Seife und Kalser-Bogax. 3778 Förster's Rsstaurant zum„Goldenen Kreuz“ erstes u, feinst, Etablissement. Münch. u. 5 Bier Baden-Baden. „ Ad un t An 1* 4 cο ον n dl 4 — Mannheim, 26. April, Heffentliche Verſteigerung. Freitag, 28. April er. und folgende Tage, jeweils nachmittags 2 Uhr: Fort⸗ ſetzung der Verſteigerung der zur Konkursmaſfe Kalkhoff gehörenden Fahrniſſe im Pfandlokale G 4, 8 hier. Es kommen hauptjachlich: Diverſe Seifen, Matten, Schwämiie, Kerzen, Putz⸗ tücher, Papierrollen u,.m. zur Verſteigerung, 24230 Mannheim, 25 April 1905, Nopper, Gerichtsvollzieher, Heffeutliche Jerſteigerung. Donnerstag, 27. April 1905, vormittags 11½ Uhr werde ich im Börſenlokale hier im Auftrage der Herren Rechtsanwälte Geißmar eine Forderung an die Allgem. Verſorgungsanſtalt in Karls⸗ ruhe, in Höhe von 50000 Mk. auf Grund Lebensverſicher⸗ ungsvertrags lt. Lebensver⸗ ſicherungs⸗Poltze No. 87161 vom 21. Mai 1891, gegen Barzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern 24262 Näheres iſt bei mir zu erfabren, Mannheim, 26. April 1905. Nopper, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Donnerstag, 27. April 1905, verſteigere ich in& 4, ick ſol⸗ gende Möbel: 24263 Büffet, Divannes, Vert kop, Bücherſchrank, Schreſbtiſche, Chaiſelongue, Federbettung, meh⸗ rete Betten, beſſere Stühle, Bilder, Kanapee, ein⸗ u. zwei⸗ türige Kleider chränke, Rommode, Küchenſchränke, Orchellrion, 1 Harmontium faſt neu. 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Platz J.— F LCages⸗Program»mk.—0 eren Mannheim(E..) Seiteus des Feſtausſchuſſes der Schillerfeier iſt unſer Verein zur Teilnahme an den Fackelzuge am 9. Mai d. J. eingeladen. Wir bringen dies zur gell. Kenntmsnahme unſerer verehrl. Mitglieder mit der Bitte, ſich an dem Fackelzug recht zahlreich zůl beteiligen. 30005/15 Die Einzeichnungsliſte auf unſerem Bureau bis ſchließlich 7. Mai auf. Der Vorſtand. liegt ein- Rreinsalm, Silberlachs à Pfd..50 à Pfd. M. 2 Nordsafm Wohere à Pid. M..20 à Pfd..80 Rheinhechte, Rheinkarpfen Schollen, Rotzungen Seezungen, Bärſche Donausehill Kablfau, Maifiſeh friſch gewäſſerte Stockfische Ikratbücklinge Dutzend 90 Pfg. enee IAne.A Foularden Waelsche Enten, Gänse franz. Poularden Suppenhühner Junge Tauben Iäucherlachs Bratbücklinge Anguilotti Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Conſerven empfiehlt 24271 Louis Lochert „um goldnen Fisch“, 1, 9, am Markt Fis--vis dem Kaſtno. Parkets. Wir übernehm. jederzeit billigſt die Außführ. neuer, das Reinigen, Abhobelnzc. ſchmutzig. 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