Gadiſche Volkszeitung.) 90 Wfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poß bez inel. Poſt⸗ euſſchlag M..48 pe Qucetat⸗ Einzel⸗Nummer 8 Pig. Inſeratez Die Golonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeie„„ 0 3 E., 2. oer Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schtuß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. — Für usderkangte Manuſkripte wird keinertei Gewähr geleiſtet. Mannheimer Bollsblatt Tetegranmm ·Adrefſe: „Journal Maunheim Telephon⸗Nummern: Wlre ion u. Buchhaltung 1449 Duckerei⸗Bureau(An⸗ nahme. Druckarbetten 844 Redaktioan„ 387½ Expedition,„„ 218 Fillale(Friedrichsplee) 3680 E 6, 2. Kr. 292. Mittwoch, 28. Juni 1905. ittagblatt.) (M 88 e errrr Der neue deutſche Perſonentarif. Die ſächſiſche Regierung hab dem Landeseiſenbahnrat eine Vorlage zugehen laſſen, die die Einzelheiten des von den deutſchen ſtaatlichen Eiſenbahnverwaltungen getroffenen Uebor⸗ einkommens wiedergibt. Ein Auszug dieſer Dentſchrift wird im„Dresdner Jourmal“ veröffentlicht. Darnach erfolgte die euordnung des Perſonentarifs auf Anregung des preußiſchen Miniſters, und die Beratungen haben zu einer Einigung In allen weſentlichen Punktken geführt. Die von den Kommiſſaren der beteiligten Staaten vorberabenen Beſchlüſſe nterliegen zurzeit noch der Beſtätigung der Regierung. Sächſiſcherſeits ſind die vereinbarten Vorſchläge umter Vorbehalt bes Gehörs des Eiſenbahnrats genehmigt worden. Die Be⸗ tungen haben ſich außer auf die Vereinfachung des Falhr⸗ enweſens und die Vereinheitlichung der Preiſe vornehmlich die Herbeiführung einer Gleichmäßigkeit der tundſätze des Perſonenkarifweſens bezogen, weit hierin bis jetzt erhebliche Abweichungen unter den ver⸗ edenen deutſchen Eiſenbahnverwaltungen beſtehen. Es iſt uuch gekungen, trotz der entgegenſtehenden großen Schwierig⸗ em eine einheitliche Grundlage für das Tarifweſen aller eülſchen Eiſenbahnen zu ſchaffen. Dabei iſt in Ueberein⸗ immung mit dem Grundgedanken des ſächſiſchen Reform⸗ 55 in erſter Linie der Wegfall der Rückfahr⸗ karten beſchloſſen worden. Sämtliche Eiſenbahnverwal⸗ kungen haben die dringende Notwendigkeit dieſer Maßwegel an⸗ erkannt. Die Vierzahl der Wagenklafſſen, die in orddeutſchland beſtehb, ſoll beibehalten und auch auf Süddeubſchland ausgedehnt werden. Nur Bahern mit Augnahme der Pfalz will wegen be⸗ kriebsskonomiſcher und ſozialpolitiſcher Bedenken die vierte Klaſſe als ſolche nicht einführen, wohl aber deren Einheils⸗ ſatz auf die dritte Klaſſe in den Lokalzügen anwenden, ſo daß der Preis der drütten Klaſſe im den verſchiedenen Zugarten ver⸗ chieden ſein wird. Als Einheitsſätze im Perſonenzug ſind in Ausſicht genommen: für die 1. Klaſſe 7 Pfennige für die 2. Klaſſe 4,5 Pfennige ffür die 3. Klaſſe 3 Pfennige für die 4. Klaſſe 2 Pfennige. Die neuen Preiſe werden gegen die der ahrkarten für Perſonenzüge niedriger ſein: 5 in 1. Klaſſe um 12,5 pCt. in 2. Klaſſe um 25 PCt. in 3. Klaſſe um 25 pCb. 5 im 4. Klaſſe bleiben ſie beſtehen wie bisher. Gegen die Hälfte der Preiſe der jetzigen Rückfahrkarten für onenzüge werden die neuen Preiſe höher ſein: 05 in 1. Klaſſe um 23,57 pCt. in 2. Klaſſe um 5,88 pCt. in 3. Klaſſe um 5,82 pCt. In bezug auf die Schnellzugszuſchläge len feſte Zuſchläge nach Art der jetzigen Platzgebühr Welührt werden und zwar rr— jetzigew einfachen bis 75 Km. in 1. und 2. bis 75 Km. im 85 76 bis 150 Km. in 1. und 2. 76 bis 150 Km. in 3. über 150 Km. in 1. und 2. über 150 Km. in 8¹ Eine beſondere Platzgebühr für D⸗Züge wird daneben nicht weiter beſtehen. Gegenüber dem jetzigen ſächſiſchen Zuſchlage von 1 Pfennig für den Kilometer in allen drei Klaſſen bietet der in Ausſicht genommene feſte Zuſchlag für die dritte Klaſſe— außer auf Entfernung bis zu 25 Kilometer — durchaus Ermäßigungen, die teilweiſe die künftige Preis⸗ erhöhung der Fahrkarten gegenüber den jetzigen halbem Rück⸗ fahrkartenpreiſen übeyſteigen, alſo Herabſetzungen des Geſamt⸗ fahrpreiſes für Schnellzüge bedeuten. Für die 1. und 2. Klaſſe wird dagegen der geplanle Zu⸗ ſchlag an den Zonenanfängen, nämlich von 76 bis 90 und von 151 bis mit 190 Kilometer einige, allerdings unbedeutende Erhöhungen gegenüber dem jetzigen, kilometriſchen Zu⸗ ſchlage bringen. Die Aufhebung des Freigewichts für Reiſegepäck müßte unbedingt eintreten, nicht nur, weil ſie ſachlich gerechtfertigt iſt, ſondern auch, weil die Annahme des Klaſſe 50 Pfennige Klaſſe 25 Pfennige Klaſſe 100 Pfennige Klaſſe 50 Pfennige Klaſſe 200 Pfennige Klaſſe 100 Pfennige. die Einführung des Zwei⸗Pfennigtarifs für die niedrägſte Klaſſe erhebliche Einnahmeausfälle erleiden, aus finanziellen Gründen umunlich geweſew wäre. Mam hat ſtatt der kilometriſchen Be⸗ meſſung auch hier ein Zonenſyſtem angenommen. Das Recht der Reiſenden 4. Klaſſe, eine Traglaſt unentgeltlich im Abbeil mit ſich zu führen, ſoll beſtehen bleiben. Gegenüber dem jetzigen ſächſiſchen Tarifſtand ergeben ſich für Gepäckſtücke geringen Gewichts einige Verteuerungen. Dagegen wird die Fracht für gnößere Gewichte weſentlich billiger als bisher. Dies wird vornehmlich den Handlungsxreiſenden, die ſchwere Muſterkoffer milführen, zugute kommen. Anlangend die Aus wahme⸗ tarfife ſollen beibehalten werden die Monatskarten, Schüler⸗ kartem und Arbeiterwochenkartem, und zwar ohne Preisände⸗ rungen. Dagegen beabſichtigb die ſächſiſche Staatsregierung die wenig benutzten Arbeitermonatskavben, ſowie die nur in wenigen Verkehrsbeziehungen beſtehenden Arbeiterrück⸗ fahrkarten aufzuheben. Ferner wird aufrecht erhalten Preisermäßigungen für Kinder, füy Ausflüge zu wiſſenſchaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten und Ferienkolonien, für milde Zwecke, wehrpflichtige Angehörige der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monar⸗ chde und ſchließlich für Verwaltungsſonderzüge. Es ſollen jedoch die zurzeit für dieſe Vergünſtigungen beſtehenden Sätze nicht weiter ermäßigt, wohl aber mit Rückſicht auf die Neugeſtaltung des Tarifs auf einer anderen Grundlage aufgebaut werden. Wegfallen werden die Preisermäßigungen für gemeinſchaftliche Reiſen größerer Geſellſchaften, ſowie die Ausgabe von feſten Rundreiſekarten und die noch beſtehenden Sonntagsfahrkarden. Die zuſammengeſtellten Fahrſcheinhefte bleiben, die Einheitsſätze dafür werden in I. und 2. Klaſſe um 1TJCCCC000TTTTTT [mäßigen Fahrpreife, Freigepäcks für die ſüddeutſchen Verwaltungen, die ſchon durch des Vereins deubſcher Eiſenbahnverwaltungen werden beſtehen dagegen werden die Hefte zur Benutzung von Schnellzügen ohne weiteren Zuſchlag berechtigen. Wenn man die finanzielle Geſamtwirkung der Reform auf die ſächſiſche Eiſenbahnverwaltung gegenüber dem fetzigen Tarifſtand nach dem Verkehr von 1903 reim rechneriſch evmittellh, ſo verbleibb eine Mehreinnahme von ungefähr 39 500 Mk. Die Tariferhöhungen gleichen ſich hiernach mit den Tarifermäßi⸗ gungen faſt genau aus. Der Zweck der Reform beſteht alſo keineswegs in einer Erhöhung der Einnahmen aus dem Per⸗ ſonenverkehr, ſondern vielmehr in der für das Publikum wie die Verwaltung vorteilhaften, in Deutſchland gleichmäßigen Vereinfachung des Fahrkartenweſens und des Tarifs. Als Zeitpunkt der Einführung der Reform wird der 1. Okbober 1906 in Ausſicht genommen. Soweit das ſächſiſche Regierungsorgan. Die Darlegung beſtätigen im weſentlichen das, was bisher in offizibſen Blättern und durch den Mund einiger Miniſter über die Reform bekannt geworden iſt. Es ſtehb jetzth feſt, daß nur Preußen und Bayern einige„Reſervatrechte“ ſich vorbehalten haben, während Baden bedingungslos die vorgeſchlagene Reſopm anmgenommen hat. Wir verlieren alſo das Kilometerh und nehmen dafür die 4. Wagenklaſſe in Kauf. Politische Uebersieht. Mannheim, 28. Juni 1905. 5 Eine Schulkonferenz. 5 Durch badiſche und außerbadiſche Blätter ging in den letzten Tagen die aus einer Münchner Zeitung ſtammende Nachricht, daß in den nächſten Tagen in Berlin eine Konferenz von S 1 männern zuſammentrete, um eins einheitliche Regelung ſd rechtigungsweſens der Realgymnaſien und Oberr für alle Bundesſtaaten herbeizuführen. Da aber für eine 2 dung in der Berechtigungsfrage, ſo ſchreibt die„Köln. Ztg.“, jed Einzelregierung allein zuſtändig iſt, kann die Berliner Konferenz nichts mit der Frage der den einzelnen Schularten zuſte nde Berechtigung zu tun haben. Ihre Tätigleit beſchränkt ſich vielmehn darauf, über die Reviſion eines für die Gymnaſien und Rechl nafien ſchon längſt beſtehenden Uebereinkommens zwiſchen den ſchen Regierungen wegen der gegenſeitigen Anerkennung der Re zeugniſſe und über deſſen Ausdehnung auf die Reifezeugniſſe Oberrealſchulen zu beraten. Wie verlautet, wird bei dieſem An auch die Gleichſtellung der Mädchengymnaſien, beſonders Karlsruher Mädchengymnaſiums, mit den Knabengymnaſien beraten werden, eine Frage, die in letzter Zeit infolge der ick weiſung von Abiturientinnen des Karlsruher Mädchengymmaf in München viel erörtert worden iſt und die Karlsruher Stadtoer, waltung zu einem geharniſchten Einſpruch gegen das Vorgehen bahriſchen Regierung veranlaßt hat. Die weitere durch di tungen gegangene Nachricht, wonach die badiſche Regierung ſchloſſen ſei, den Overrealſchulabiturienten 2 jine Liebe neben dem Thron. 55 Von George Barr Mr. Cutchon. Autoriſierte Ueberſetzung von A. Gröning. Nachdruck verboten. * (Fortſetzung.) Ich bitte um Verzeihung,“ rief er,„das iſt alles, was ein dener Plebejer ſagen kann. Bitte, werfen Sie die Staats⸗ über und nehmen Sie das Szepter zur Hand. Vielleicht vermag dann, auf die Knie zu fallen.“ Und würden Ihren Kopf beſchädigen,“ verſetzte ſie nervös Sie dachte einen Augenblick nach, wobei ein verwirrtes unzeln ihre Augenbrauen furchte, nahm dann raſch einen en Stoff von der Rücklehne des Seſſels, und drapierte ihn um lter, wie deſſen nur ein Weib fähig iſt. Dann ergriff ſie das ſtellte ſich vor dem Seſſel auf, und es lächelnd über ſeinen chwingend, verſetzte ſie leiſe: Grauſtark begrüßt den amerikaniſchen Prinzen.“ ſank vor der echten Prinzeſſin auf die Knie, küßte den ihres Gewandes und erhob ſein bleiches Antlitz. Die Kluft war 1 in ihrer Unermeßlichkeit. Die Fürſtin ſaß nachdenklich auf Hronie, ſtützte den Ellbogen auf die breite Lehne, das weiße die Hand, und ſchaute ruhig auf den ſprachloſen Amerikaner. ſagten nicht„Ich danke“, verſetzte ſie endlich, und ihre nkten ſich unter ſeinem feſten Blick. Ich denke daran, wie leicht es wäre, den Abgrund zu über⸗ n, welcher zwiſchen uns liegt. Mit zwei Schritten könnte eben Ihnen ſein und mit einem dritten an Ihrer Seite ſitzen. zacht keine Schwierigkeit,“ ſagte er, ſehnſüchtig den breiten n 8 I nrecht ſein, und be irſt, ſaß jemals auf dieſen „O, ich ſcherzte, rief ſie raſch, ſeine Abſicht begreifend.„Ich verbiete es Ihnen.“ Ihr Gebot kam zu ſpät, denn er ſtand ſchon auf dem Thron in ihren Augen. ̃ „Wiſſen Sie, was Sie getan haben?“ flüſterte ſie kläglich. „Den Thron uſorpiert,“ erwiderte er, eine Zufriedenheit an den Tag legend, welche er indeſſen nicht empfand. Wirklich, er machte ſich einer beiſpielloſen Vermeſſenheit ſchuldig. „Sie haben ihn entweiht—— entweiht. Hören Sie es?“ fuhr ſie fort, ohne auf ſeine Bemerkung zu achten. „Verzeihung! Ach, Majeſtät, ich bin entzückt über mein Ver⸗ gehen. Diesmal bin ich ein Mächtigerer, denn ich ſprechs vom Throne herab. Werden Sie mich im Zenith meines Glanzes abſetzen? Seien Sie gütig und gnädig dazu.“ „Warum kränken Sie mich?“ fragte ſie offen.„Sie haben nicht das Recht, den Thron, welchen ich einnehme, als einen Gegen⸗ ſtand des Spottes und der Alltäglichkeit anzuſehen. Ich wußte nicht, daß Sie ſo vergeßlich ſein würden.“ In ihrer Stimme lag ein ſtol⸗ zer, ſchmerzlicher Unwille, der ihn ſofort zu ſich ſelbſt brachte. Er hatte ihren Thron verunglimpft. Beſchämt und gedemütigt rief eals;, „Ich bin ein Narr, ein Undankbarer. Sie waren ſo gütig gegen mich. Für dieſe erbärmliche Handlung kann ich nicht um Verzeihung bitten, und ſie zu gewähren, wäre Ihrer auch nicht würdig. Ich habe Sie verletzt und kann es niemals büßen. Ich vergaß, daß Ihr Thron geheiligt iſt. Laſſen Sie mich mit Ungnade abziehen.“ Er ſtand aufrecht da, als wollte er die Eſtrade verlaſſen. Doch ſie, deren Empfindungen ſchnell wechſelten, berührte ſchüchtern bittend ſeinen Arm. bbBleiben Sie. Ihnen teilen, wie ich die Sünde mit Ihnen teile. von Grauſtark. Einen Augenblick ſaß ſie regungslos da, mit Furcht Es iſt dennoch mein Thron. Ich werde ihn mit Bitte, ſetzen Sie ſich. Eine kurze Weile werde ich neben einem Manne herrſchen, welcher ein König ſein dürfte, aber ein Frepler iſt. Dies wird kein L re ſein. Kinder.“ 5 Mit einem entzückten Ausruf nahm er den Platßz neben wieder ein. Seine Hand bebte, als er die ihre ergriff und an ſeine Lippen führte.„Wir ſind Kinder— und ſpielen mit dem Feuet⸗ flüſterte dieſer Undankbare, dieſer Narr. 2 Ihre Hand lag ſchlaff in der ſeinen und ihr Kopf ſank gegen die Lehne des Seſſels. Als ſeine fieberiſchen Lippen ſich der Han näherten, welche kalt und vertrauend in der ſeinen lag, ſtockte erhob langſam die Augen, um einen Blick auf ihr Antlitz zu we und erkannte, daß ſie die Augen geſchloſſen hatte und um die Di ein Lächeln ſpielte, als ob ſie einem glücklichen Traum nachhinge. Die Lippen, die Lippen, Liebeswahnſinn ſtahl ſich in ſein Die wartende Hand war vergeſſen. Durfte er die Lippen nur küſſen, danm lpar ſein Daſein vollkommen. Mit einem plötzlich⸗ Zuſammenfahven öffnete ſie ihre Augen. Die blauen Augen gegneten den grauen in kurzem, ſcharfen Kampfe und die bla ſenkten ſich ergeben. Seine Lippen triumphirten leiſe und näher ſich durch die nämliche Regung— fordernder Liebe. „DOeffne Deine Augen, Liebling,“ flüſterte er, und ſie gehorchte. Danm fanden ſich ihre Lippen zum erſten Liebeskuß. Sie zitterte von Kopf zu Fuß, völlig machtlos unter dem Zauber. Abermals küßte er eine Fürſtin auf ihrem Dhrone. Bei zweiten Kuß erweiterten ſich ihre Augen vor Schrecken, ſie eilte ſeiner Seite weg und ſtand vor ihm, wie Jemand, der des Verſtandes beraubt iſt. „Oh, mein Gott, was haben Sie getan?“ ſtöhnte ſchwankte auf ſeinen Füßen, brunken vor Glück. „Ha, vief eine rauhe Stimme vom Eingang her, Schuldigen fuhren herum, um nach dem Zeugen ihres befeki Verbrechens zu ſchauen. Unter den Vorhängen, den Karabine dieſem ſentimenvalen Aufgeben der königlichen“ . Beſte Seneral⸗Anzeiger. Mannbeim, 28. Juni. genannte Blatt von unterrichteter Seite erfährt, find die über dieſe Brage zwiſchen den einzelnen Miniſterien ſchwebenden Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen. Herabſetzung der Portoſätze im Weltpoſtvereinsverkehr. Eine H⸗ zung der Portoſätze im Weltpoſtvereinsverkehr haben die Ael er Kaufmannſchaft von Berlin in einer Eingabe an den des Reichspoſtamts in Anregung gebracht. Ein⸗ ſte umm ſo näh waltungen ſeitigen Verkel ziehungen das bisher nur für den inneren Verkehr des Mutterlandes gültige Pennyporto ein hrt worden iſt. Bei der gewaltigen Aus f ien in allen Welt⸗ igung von beinahe die Uebertragung n Weltverkehr angeſehen werden muß. So lange jedoch der Vor nur England und ſeinen Kolontien zugute kkommt, befinden ſich alle anderen Länder im Nachteil. Für Deutſchland hat die Portofrage infolge der in Zukunft durch die neuen Handelsverträge weſentlich verſchlechterten Stellung unſerer Induſtrie auf dem Weltmarkte eine ganz beſondere Vo⸗ deutung. In der Eingabe wird die Reichspoſtverwaltung gebeten, auf eine allgemeine Ermäßigung des Weltportos etwa auf die ſeither für den inländiſchen Verkehr beſtehenden Sätßze hinzuarbeiten. Unabhängig von dleſer Arbeit dürfte es ſich mach einem weiteren Vorſchlage der Aelteſten empfehlen, daß die Meichspoſtverwaltung mit unſeven Nachbarländern Verhandlungen Über eine Herabſetzung der Portoſätze einleitet. Von dieſem Schritte ſollte das Scheitern von Verhandlungen, die vor einigen Jahren in dieſem Sinne mit Holland geführt worden ſind, nicht abhalten; es würde ſich ohne Frage eine ganz bedeutende Ausdehnung des Ver⸗ behrs aus der Herabſetzung ergeben, und Rückſichten auf ſchlimmſten⸗ falls doch nur vorübergehende Mindereinnahmen bürften nicht maß⸗ gebend ſe in. univerſellen Charakter, die als Vorläufer für nuf den geſam Die marokkaniſche Frage. Der deuiſche Botſchafber Fürſt Radol in beſuchte geſtern um Uhr Rouvier, um ihm die deutſche Antwort auf die letzte franzöſiſche Note zu überreichen. Dieſe Antwort übertrifft an zu⸗ vorkommender Höflichkeit womöglich noch den Wortlaut der franzö⸗ ſiſchen Note.(Der Inhalt der Note wurde von uns bereits geſtern um Abendblatt veröffentlicht. D. Red.) Fürſt Radolin hat dieſer Note eine mündliche Erklärung hinzugefügt, die die Anſchauungen der deutſchen Regierung inbezug auf die Aufgaben der Konferenz erläutert, ohne ſie feſtgzulegen. Das Reſultat dieſer Unterredung, ſowie des Beſchluſſes des geſtrigen franzöſiſchen Miniſterrats wird ſein, daß Frankreich nunmehr ſeinerſeits in einer neuen Note die Annahme des Konferenzvorſchlages angekündigt; zu⸗ gleich wird Frankreich ſeine eigene Anſchauung über die dieſer Kon⸗ fevengz vorzulegenden Fragen erkennen laſſen und damit eine Unter⸗ ſage für die weiteren auf gegenſeitiges Einbernehmen abzielenden Verhandlungen ſchaffen. In den Wandelgängen der franzöſtſchen Kammer wird die An⸗ mahme der Konferenz freudig beſprochen, weil ſie dartut, daß die bisherigen äußeren und vein formellen Hinderniſſe der Verſtändig⸗ ung enblich beſeitigt ſind. Man berhehlt ſich aber It.„Frif. Ztg.“ auf keiner Seite, daß die nun beginnenden ſachlichen Verhandlungen über Marokko noch ſchwierig genug ſein werden. Die Pariſer Abendblätter vor geſtern bemühen ſich, den Stand ber deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen zu ber⸗ dunkeln, doch iſt die Annahme der internationalen Konferenz burch Frankveich poſitw ſicher; Deutſchland tritt in direkte Verhandlung mit Frankreich über das Programm der Wonferentz. Als Vertreter Frankreichs auf der Konfereng ſind in Autsſicht genommen Leon Bourgeois, Revoil und General Tamin, Direktor der Abteilung für Kolonialtruppen im Kriegs⸗ miniſterium. Norwegens Trenunng von Schweden. In der ſchwediſchen Erſten Kammer führte Berg be⸗ güglich der Aufhebung der Union aus, der ſchwediſche Reichstag Wune Norwegen nicht eher als ſouveränen Staat anerkennen, als bis die berechtigten Forderungen Schwedens erfüllt ſeien. Lithander von der Rechten erklärte, Schwedens Sicher⸗ heit und nationale Ehre verlangten, daß dem revolutionären Vor⸗ gehen Norwegens der energiſcheſte Widerſtand entgegen⸗ geſetzt werde. 8 5 Das Stockholmer Blatt„Nya Dagligt Allehanda“ erfährt, daß ber König der Frage, ob ein Prinz Bernadotte den Er bal einen zornigen Ausru antwortete atemlos und beſchwörend. Lorry verſtand die Worte Richt, aber er wußte, daß ſie ihn aus der Hand dieſes treuen, irrenden Wächters gerettet hatte. Allode ſenkte ſeine Waffe, verneigte ſich leicht, und wendete dem Throne den Rücken. „Er— er würde Sie getötet haben,“ verſetzte ſie bebend, und nauf ihrem Antlitz lag noch ein Ausdruck der Angſt und der Erleich⸗ terung, als ſie des abgewendeten verderblichen Unheils gedachte. „Sie— was ſagten Sie ihm?“ fragtbe er. „Ich— ich— oh, das ſage ich Ihnen nichtl“ rief ſie. „Ich bitte Sie darum.“ „Ich befahl ihm, ſeine— ſeine Waffe abzuſetzen.“ „Ich weiß es, aber warum.“ brängte er. „Ich— ach um Sie zu retten, Einfältiger.“ „Wie erklärten Sie— Sie— er zögerte gratzmütig. „Ich ſagte ihm, daß ich nicht— daß ich nicht— „Sprechen Sie es aus!“ „Daß ich nicht beleidigt ſei,“ ſtieß ſte hervor, während ſie gerade und aufrecht daſtand, und die Augen auf dem gehorſamen Wächter ruhten. „Sie waren es nicht!“ rief er ſtürmiſch. „Ich ſagte es lediglich, um Ihr Leben zu rekten,“ verſetzte ſite, ſich ihm ſtolz zuwendend.„Ich werde Sie nie vergeſſen, nie. Sie müſſen gehen, müſſen uns ſofort verlaſſen. Hören Sie? Ich kann Sie nicht mehr in meiner Nähe dulden, ich darf Sie nicht wiederſehen. uch Gobt! Gab ich Ihnen das Recht, ſo von mir zu denken?“ „Halt! Es iſt heilig, wie——“ „Ja, ja, ich verſtehe. Ich vertraue Ihnen, aber Sie müſſen hen. Erfinden Sie für Ihren Freund einen Vorwand und gehen e noch heute. Gehen Sie jetzt,“ rief ſie eindringlich und erhob die Hände zu ihren Schläfen und dann zu ihren Augen, und ohne ſeine Enigegnung abzuwarten— wenn er überhaupt die Kraft zu Leeiner ſolchen hatte— glitt ſie raſch nach den Vorhängen und ge⸗ ſtattete ihm, nach ſeinem Belieben zu folgen. Betäubt und verlegen Über dieſen plötzlichen Abſchluß, folgte er ihren Fußſtapfen. Am Eingange ſprach ſie leiſe, aber im befehlenden Tome zu dem vegungs⸗ ſr ſerner Mufferſprache Uicb ſte Thron Norwegens beſteigen ſolle, prinzipiell entgegen⸗ ſtehe und daß es nicht in ſeiner Abſicht liege, dieſem Plane zuzu⸗ ſtimmen. Nur in dem Falle, daß der ſchwediſche Reichstag den Wunſch ausſprechen ſollte, daß ein ſchwediſcher Prinz den norwe⸗ giſchen Thron beſteige, werde der König die Frage aufs neue in Erwägung ziehen. „Stockholms Tidningen“ ſchreibt:„Daß unſere Flotte abfahrtsbereit gehalten und mit den notwendigen Mann⸗ ſchaften verſehen wird, iſt ganz und gar nicht gleichbedeutend mit einer Mobilmachung. Als unſer Küſtengeſchwader jetzt ſeine Beſatzung abmuſtern ſollte, hielt man es nicht für ratſam, neue ungeübte Mannſchaften an Bord zu nehmen, ſondern beſchloß, die alte Mannſchaft ſolange zurückzubehalten, bis die neuen Jahrgänge auf andern Fahrzeugen genügend eingeübt ſeien. In Anbetracht des Umſtandes, daß Norwegen gegenwärtig das Bündnis mit uns gebrochen hat und ſich gegen ſeinen frühern Bundesgenoſſen rüſtet, iſt es notwendig, uns nicht ohne Verteidigung zu halten, ſondern zu ſorgen, daß unſere Verleidigung auch eine wirkliche Verteidigung iſt. Auf etwas anderes gehen wir nicht aus.“ Neutsches Reſch. B. Lörrach, 27. Juni.(Von der Landtagswahl.) In Lörrach⸗Stadt iſt ſeitens der Sozialdemokratie der Schriftſetzer Ernſt Röſch als Kandidat qufgeſtellt worden. *Berlin, 27. Juni.(Das preußiſche Herrenhaus) erledigte heute eine Reihe von Petitionen. Morgen Vormittag 11 Uhr ſteht die Beratung der Berggeſetze auf der Tagesordnung. [Am Samskbag Nachmittag 4 Uhr wird vorausſichtlich der Schluß der Seſſion erfolgen. Zu der Beratung der Berggeſetznobelle im Herrenhauſe bean⸗ tragen die Konſervativen eine Reſolution, in der ſtie Maßnahmen verlangen, die geeignet ſind, den Kontraktbruch, insbeſondere wo ein öffentliches Intereſſe obwaltet, unter Strafe zu ſtellen, der Auf⸗ forderung dazu entgegenzutreten und die Arbeitswilligen zu ſchützen. —(Im preußiſchen Abgeordnetenhaus brachten Friedberg(Natlib.) und Frhr. v. Zedlitz⸗Neukirch (Freikonſ.) eine Interpellation ein, die die Staatsregierung über den Stand der Verhandlungen betreffend die einheitliche Reform des Perſonen⸗ und Gepäcktarifs auf den deutſchen Staatsbahnen befragt. Die Interpellation hat folgenden Wortlaut: Iſt die königliche Staatsregierung in der Lage und bereit, über den Stand der Ver⸗ handlungen über die einheitliche Reform der Perſonen⸗ und Gepäcktarife auf den deutſchen Staatsbahnen Auskunft zu erteilen? —(Die Laiſerin) begibt ſich heute abend von Wildpark nach Plön, von wo ſie morgen nachmittag in Kiel an Bord der Jacht * Oeſterreich⸗ungarn.(Das öſterreichiſche Abge⸗ ordnetenhaus) nahm das Budgetproviſorium in allen Leſungen an. Die öſterveichiſche Quotende pu tarion hielt geſtern die konſtituierende Sitzung ab und wählte Freiherrn von Chlumotzky zum Obmann und Grafen Dzieduszecki zum ſtell⸗ bertretenden Obmann. —(Die ungariſche Kriſe.) Wie verlautet, ſollen dem⸗ nächſt die Führer ſämtlicher Parteien, Franz Koſſuth, Baron Banffy, Graf Andraſſy, Graf Stefan Tisza u.., zur Audienz beim König berufen werden und eventuell zu einer Konferenz zuſammentreten, um über die Löſung der Kriſe zu beraten. * Frankreich.(Im Senat) brachte der Juſtizminiſter die heute vom Miniſterrate beſchloſſene Amneſtievorlage ein; die Vorlage wurde der Amneſtiekommiſſion überwieſen. —(Die Kammer) nahm eine vom Senate bereits ge⸗ neihmigte Vorlage an, nach der die Arbeitsdauer in den Bergwerken nach und nach herabgeſetzt werden ſoll. Danm erledigte die Kammer noch Artikel 26 der Separationsvorlage, der die Ausſtellung kirchlicher Embleme an öffentlichen Orten unterſagt. „Belgien.(In der Abgeordneten kammer) er⸗ widerte der Kriegsminiſter auf eine Anfrage, ob für einen Kriegsfall Maßmahmen zum Schutze der Neutralität Belgiens ge⸗ troffen ſeien, daß die Regievung die Landesverteidigung dauernd intakt erhalte. * Großbritannien.(Unterhaus.) Auf eine Anfrage, ob Vorſtellungen erhoben worden ſejen wegen der Angelegenheit des n bon den Ruſſen zum Sinken gebrachten Dampfers„Ikhona“ und ob dem ruſſiſchen Kreuzer„Terek“ ähnliche Inſtruktionen gegeben worden ſeien wie dem„Dnjepr“, erwidert der Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, Carl of Perey, der britiſche Botſchafter in Pebersburg habe die Anweiſung erhalten, die Angelegenheit in der⸗ ſelben Weiſe zur Kenntnis der ruſſiſchen Regierung zu bringen wie in dem Falle des von dem„Dnjepr“ verſenkten Dämpfers„Saint Kilda“. Dann begann das Haus die Spezialberatung der Geſetzesvorlage betr. die Einwanderung von F remden. * Vereinigte Staaten.(Der Chefingenieur des Panamakanals, Wallace) tritt von ſeinem Poſten zurück Der„Hunnenbrief“⸗Prozeß des Reichstags⸗ abgeordneten Kunert. (Von unſerem Korreſpondenten.) SkR. Halle,, Jr Unter großem Andrange des Publikums fand geſtern vor der erſten Strafkammer des hieſigen Landgerichts der Prozeß gegen den Reichstagsabgeordneten Fritz Kunert wegen Beleidigung der ehe⸗ maligen Mitglieder des deutſchen oſtaſiatiſchen Expeditionskorps ſtatt. Den Vorſitz des Gerichtshofes führte Landgerichtsrat Grler, die Anklage vertrat Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Kloß, während die Rechtsanwälte Herzfeld⸗Halle und Heinemann⸗BVerlin die Verteidigung des Angeklagten übernommen hatten. Auf Befragen erklärt Abg. Kunert, er habe Jamals tatſächlich von dem Chinafeldzuge geſprochen, beſtreite jedoch die Richtigkeit der polizeilichen Angaben. Seiner Erinnerung nach habe er ganz all⸗ gemein von den Soldaten der Invaſionsarmee geſprochen und geſagt; „Soldaten der Invaſionsarmee, zu der auch unſere Soldaten ge⸗ hörten, haben in dem verwüſteten Lande geplündert; auch ſind Frauen gemißbraucht und andere Vergehen und Verbrechen verübt worden!“ Rechtsanwalt Heinemann⸗Berlin beſtreitet, daß überhaupt ein rechtsgültiger Strafantrag vorliegt. Entweder habe der Angeklagte geſagt:„Unſere Soldaten“ oder er habe all⸗ gemein von der„Invaſjonsarmoe“ geſprochen. Selbſt wenn man den erſteren Satz als richtig unterſtellt, ſo iſt der Kriegsminiſter dennoch nach§ 96 nicht berechtjat, Strafantrag gegen den Ange⸗ klagten zu ſtellen. Denn nach 8 96 liegt eine Beleidigung von Untergebenen nur vor, wenn ſie in Ausübung ihres Berufs oder in bezug auf den Muf erfolgt. Beides liegt bei den angeblichen Beleidigungen des Angeklagten Kunert nicht vor. Die Behauptung, daß Plünderungen vorgekommen ſeien uſw., betrifft das ſittliche Verhalten der Soldaten, aber nicht ihren Beruf. Weder ſind ſie bei ſolchen unſittlichen Handlungen in Ausübung ihres Berufs geweſen, noch war es ihr Beruf, dieſe Dinge zu begehen. Die vorliegenden Reichsgerichtsentſcheidungen beſagen ausdrücklich, daß der Vorwurf eines unſittlichen Verhaltens von Untergebenen den Vorgeſetzten noch nicht zur Stellung eines Strafantrages berechtigt. Ich bitte alſo auf Einſtellung des Verfahrens zu erkennen. Nach längerer Beratung beſchloß das Gericht, in der Verhand⸗ lung fortzufahren und die von dem Angeklagten geladenen Zeugen ebenfalls zu vernehmen. In der Beweisaufnahme bekundet zunächſt Reſerviſt Hugo Wenzel: Ich bin ſeinerzeit in Schanghaf ausgeladen worden. Wir wurden in einem Tempel untergebracht, wo große Götzen ſtan⸗ den. Da die Kompagnie nicht genügend Platz fand, ſo wurden die Götzen einfach auf den erſten Hof hinausgeworfen und zertrümmert. Das Holz wurde zu Brennzwecken verwandt. Auf dem zweiten Hof ſtanden große Regale mit Büchern. Auch dieſe Bücher, die Heiligen⸗ bücher zu ſein ſchienen, wurden verbrannt, um die Regale für unſere Monturen frei zu bekommen. Weiter habe ich geſehen, wie ein chine⸗ ſiſcher Händler ſeiner Waren beraubt und mit Füßen getreten wurde. Franzoſen, Ruſſen und Deutſche ſchlugen wiederholt gemeinſam die Fenſter der chineſiſchen Häuſer ein und raubten wertvolle Porzellan⸗ ſachen. Vorſ.: Wiſſen Sie genau, daß ſich auch Deutſche an dieſen Plünderungen beteiligten? Zeuge: Jawohl. Angekl.: Iſr nicht auch Vieh geraubt worden? Zeuge: Jawohl, es war von den Chineſen hinter großen Reiſigbündeln verſteckt worden, doch fanden wir es nach kurzer Zeit. Angekl.: Hat man auch Silber und Schmuckſachen genommen? Zeuge: Ja, ganze Käſten voll.— Reſerviſt Moſer⸗Stuttgart: Er habe ein ſyſtematiſches Stock⸗ prügeln der Chineſen bemerkt, an dem ſich auch die deutſchen Sol⸗ daten beteiligt hätten. Die Strafen ſeien ſehr häufig und ſehr ſchwer geweſen.— Der folgende Zeuge, Reſerviſt Jlau aus Rixdorf, ſagt aus, er habe geſehen, wie Götzene die Köpfe abgeſchlagen und die Heiligtümer beſchmutzt wurden. Als er einmal eine Wache bezogen, habe vor dem Haueſe ein ſchwerverwundeter Chineſe gelegen. Ein deutſcher Soldat habe geſagt: Was macht der denn für ein dummes Geſicht? und habe ihm darauf eine Ohrfeige gegeben. Der Chineſe habe die Zähne geflelſcht, aber vor Schmerzen nichts ſagen können. Nun ſei der Soldat auf ihn zugetreten und habe ihm mit dem Abſatz in das Geſicht getreten.(Bewegung.) Der Zeuge will dann noch einige weitere Fälle von Mißhandlungen erzählen, der Vor⸗ ſitzende bemerkt ihm jedoch, daß dies nicht mehr zur Sache gehöre. Hiergegen proteſtieren der Angeklagte und.⸗A. Heinemann. Letzterer bittet um einen Gerichtsbeſchluß. Das Gericht lehnte jedoch dieſen Antrag a b.— Reſerbiſt Grube⸗Elberfeld bekundet, daß man bei Felddienſtübungen rückſichtslos über chineſiſche Gräber und Baumwollpflanzungen dahingeſtürmt ſei. Oft ſeien die Leichen, die von den Chineſen hoch verehrt wurden, bloßgelegt und verſtümmelt worden. Ebenſo ſagt der Zeuge, daß der eigene Pro⸗ loſen Allode, der auf die Knſe ſank und eine untertänſge Antwort flüſterte. Als Lorry neben der Hand, welche den Vorhang zurück⸗ hielt, hinausſchritt, ſchaute er in das Antlitz des Mannes, welcher Zeuge ihrer Schwäche geweſen war. Er blickte mit erhobenem Kopfe gerade aus und aus ſeinen Mienen hätte man nicht erkannt, ob er wußte, daß es außer ihm noch einen Menſchen auf Erden gab. Auf dem Korridor wendete ſte ſich ihm zu, das Antlitz kalt und bleich. (Fortſetzung ſolgt.) Buntes Feuflleton. — Unterſeebopte vor hundert Jahren. Die ſchwere Kataſtrophe, die das engliſche Unterſeeboot„A 8“ betroffen hat, hat zur Folge, daß die engliſche Preſſe ſich wieber ſehr lebhaft mit der Frage der Unterſeeboote beſchäftigt. Eine Londoner Zeitſchrift weiſt bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß die Verſuche mit Unterſeebooten keines⸗ wegs ſo neuen Datums ſind, wie man gewöhnlich anzunehmen ge⸗ neigt iſt. Schon Napoleon verſprach ſich ſehr viel von einer unter⸗ ſeeſſchen Kriegsführung und er beauftragte daher im Jahre 1801 den berühmten amerikaniſchen Ingenieur und Erfinder Robert Ful⸗ ton, ein kleines Schiff für ihn zu bauen, das unter den Wellen ver⸗ borgen die Schiffe ſeiner Feinde angreifen könnte. Fulton hatte ſchon mit einigem Erfolg in Amerika Verſuche angeſtellt und baute gemacht und mit Kupfer verkleidet war. Getrieben wurde er durch Handkraft, zwei wagerechte Schrauben dienten zum Antrieb und zwei ſenkrechte zum Erheben und Senken. Außerdem war der„Nau⸗ tilus“ mit komprimierter Luft für die Atmung verſehen. Der Er⸗ bauer ſtieg bis zu einer Tiefe von über 24 Fuß herab und blieb vier Stunden unten. In dieſer Zeit legte er ein Torpedo unter ein Schiff, das dadurch in die Luft geſprengt wurde. Eine Kommiſſion von Marineoffizieren beobachtete die Verſuche; es ſchien aber ein Vorurteil gegen Fukton zu herrſchen und ſeine Erfindung wurde praktiſch nie erprobt. Es wird behauptet, daß es ſchon 200 Jahre vor dieſem Ereignis Unterſeeboote gab; Tatſache iſt jedenfalls, daß bereits im Jahre 1775 in einer Seeſchlacht ein ſeuches verwendet nun für Napoleon den„Nautilus“, der aus Holz mit eiſernen Rippen würde. Dieſes Boĩt war bon dem Amerikaner Buſhnell erfünden und bot genügend Raum für einen Mann, der es lenkte. Es ſah etwa wie zwei gleich große Rückenſchilder einer Schildkröte aus, die vereinigt waren, und der Eingang zu dem Schiff war durch die Oeffnungen in den hervorragenden Stellen des Schildes am Kopfe des Tieres dargeſtellt. Ein ſchraubenförmiges Ruder, deſſen Achſe durch das obere Ende ging, brachte das Schiff zum Sinken oder Steigen; durch Ventile konnte Waſſer eingelaſſen und durch Hand⸗ pumpen wieder abgelaſſen werden. Zum Auftauchen hatte man noch ein Gewicht von 200 Pfund, das man loslöſen konnte. Die Luft im Boote reichte für die Mannſchaft eine halbe Stunde zum Atmen. Dieſes Fahrzeug zog eine Pulverkammer mit 150 Pfund Pulver und einer Kontrolluhr, die die Exploſion verurſachte, hinter ſich. Die Pulverkammer ſollte am Boden des Schiffes befeſtigt, der Zünder angelegt werden, worauf das Unterſeeboot fortzukommen ſuchte, ehe die Exploſion erfolgte. Die Amerikaner wollten während des Unabhängigkeitskrieges dieſe Erfindung bei einem Angriff auf das britiſche Schiff„Eagle“ erproben und hätten auch Erfolg damit gehabt, wenn der das Schiff bedienende Mann die Inſtruktionen befolgt hätte. Er machte jedoch beim Anlegen des Exploſiwkörpers ein Verſehen, und ſo explodierte dieſes zum Glück für die Engländer in einiger Entfernung vom„ECagle. Vor etwa bierzig Jahren erregte ein Unterſeeboot„The Intelligent Whale? großes Aufſehen in Amerika. Ein Offtzier mit zwei anderen Per⸗ ſonen tauchte mit dem Schiff bis zu 16 Fuß Tiefe. Dann berließ der Offizier im Taucheranzug durch ein Einſteigloch das Boot, legte ein Torpedo unter ein großes flaches Voot und brachte es zum Ex⸗ plodieren. Etwa um dieſelbe Zeit, während des amerikaniſchen Bürgerkrieges, wurde ein Unterſeeboot von den Konföderierten ge⸗ braucht. An Bord befanden ſich neun Perſonen, die mit Hilfe eines Torpedos das unioniſtiſche Schiff„Houſatonſe“ angegriffen hatten und zum Sinken brachten. Aber das Unterſeevoot ſelbſt ſank dabef auch, indeſſen nicht infolge eines Fehlers der Konſtruktion, ſondern infolge falſcher Steuerung. As es nahe der Oberfläche ſchwamm, wobei gerade der obere Teil und eine Luke ſichtbar war, wurde es von der durch die Exploſion hervorgerufenen Welle überſchwemmt und zum Sinken gebracht. Vier verſchiedene Mannſchaften gingen reen oean e e — b ̃⅛——˖ͤ—»OA—wQQ ͤ ‚——FN:1 ̃—URÄA—!i•»à n e e Yr ß/// ö/ r biant des deutſchen Korps geplünderk worden ſei, weil die Soldaten anfangs nicht genügend zu eſſen erhalten hätten.— Reſerviſt Tramnitz vom ſächſ. Bataillon bekundet, er habe ſelbſt mit Götzen Zerhacken helfen, um die darin befindlichen Münzen zu ſtehlen. rungen von Leihhäuf ern beigewohnt, die damit geendet hätten, daß faſt jeder Soldat eine chineſiſche Uhr mitgenommen habe. Reſerviſt Jünemann hat den Plünderungen im Kaiſerpalaſt beigewohnt und ſeinen Verteidigern ſehr eingehend über die Zerſtörung der werden Einzelfälle bewieſen werden, während die Intaktheit des Leute benutzt, die ſich hier geradezu abgemüht haben, die einzelnen truppen ſchwere Plünderungen, Schändungen uſw. verübt haben. Rechtsanwalt Heinemann⸗Berlin Anträge auf Ladung weiterer 44 Zeugen abermals auf Einſtellung des beztw. Freiſprechung des Rnun folgenden Verteidigungsrede, daß ihm eine Beleidigung der Volksverſammlung die Aeußerung getan hat: kommen ſein, daß hier und da die von den Zeugen behaupteten Mannhelm, 28. Junt General⸗Anzeiger. Seſte. Der Reſerviſt Struck⸗Ennigerloh bekundet, er habe Plünde⸗ und meint, daß die koſtbaren Spiegel, Türen uſw. ohne Not zerſtört worden ſeien. Auch dieſer Zeuge ſowie noch mehrere andere frühere Angehörige des oſtaſiatiſchen Korps werden von dem Angeklagten Sternwarte in Peking, des Tſungli⸗Hamens und der Tempel be⸗ fragt. Reſerviſt Hartwig⸗Pinneberg bekundet, daß koſtbare chineſiſche Möbel ein beliebter Handelsartikel waren. In ſeinem Plaidoher führt Staatsanwaltſchaftsrat Kloß aus: Der Angeklagte habe zweifellos den Satz gebraucht: Unſere Soldaten haben geplündert uſtw., und dieſe ſeine Aeußerung ſei unbedingt be⸗ leidigend für unſere Truppen. Ein Vorwurf in dieſer Allgemein⸗ heit iſt aber nicht zu beweiſen, ſelbſt wenn hier noch weitere 20 oder 100 Fälle ähnlicher Art bewieſen werden ſollten, wie ſie von ehe⸗ maligen Angehörigen des Korps bekundet werden. Denn immer nur Korps an ſich beſtehen bleibt. Darum ſind auch alle weiteren Be⸗ weisanträge des Angeklagten als unweſentlich abzulehnen. Wir wiſſen ja auch, daß Ausſchreitungen immer ſtreng beſtraft worden ſind. Nun ſagt der Angeklagte, dieſe weitere Beweisaufnahme ſolle das Strafmaß beeinfluſſen. Dazu genügen aber die Sachen, die hier borgekommen ſind, die aber doch nichts anderes bewieſen haben, als was wir bisher als Begleiterſcheinungen eines Krieges ſchon immer geſehen haben. Ebenſo gut aber wiſſen wir auch, daß ein guter Geiſt in unſeren Truppen herrſcht. Der Angeklagte wollte unſer Vaterland und unſere Armee beſchimpfen, und er hat als Zeugen Fälle ſo darguſteilen, daß ſie geeignet ſind, die deutſche Armee zu be⸗ ſchimpfen. Er beantrage drei Monate Gefängnis und Publikationsbefugnis. Rechtsanwalt Herzfeld⸗Halle: Er beſtreite, daß der An⸗ geklagte die inkriminierten Worte gebraucht habe. Es ſei ſelbſt⸗ verſtändlich und gerichtsnotoriſch, daß die oſtaſiatiſchen Invaſions⸗ Dies habe Kunert feſtſtellen wollen. Daß auch die deutſche Sol⸗ dakeska daran teilgenommen habe, verſtehe ſich von ſelbſt. Er hätte alſo gar nicht nötig gehabt, dies noch beſonders hervorzuheben. wiederholt zunächſt ſeine und plädiert darauf Angeklagten.— Der Angeklagte Kunert wiederholte in ſeiner deutſchen Truppen vollkommen ferngelegen habe. Um 5 Uhr nachmittags verkündete der Vorſitzende Landgerichts⸗ vat Erler, daß das Gericht ſämtliche Anträge der Verteidigung abgelehnt habe. Gleichzeitig machte er den Angeklagten aber darauf aufmerkſam, daß das Gericht nur aus§ 185 leinfache Be⸗ eidigung) erkennen werde. Darauf erging folgendes Urteil, das bereits kurz 1 55 worden iſt: Das Gericht hat zunächſt den Strafantrag des preußiſchen Kriegsminiſters als durchaus zu recht beſtehend erachtet. Es hat dann als erwieſen angenommen, daß der Angeklagte in jener „Unſere Sol⸗ daten haben die Plünderungen uſw. verübt“, alſo jene Aeuße⸗ wpung, die die beiden Polizeibeamten gehört und ſofort notiert haben. Es liegt nun in dieſer Aeußerung unbedingt eine Beleidigung, eine Herabſetzung der deutſchen Armee. Es mag ja zum Teil vorge⸗ Ausſchreitungen vorgekommen find. Aber ſolche Sachen kommen dochin allen Kriegen vor und dürfen deshalb nicht ver⸗ allgemeinert werden. Trotzdem iſt das Gericht zu der Anſicht ge⸗ langt, daß nur eine Beleidigung aus§ 185 vorliegt Den Beweis erheblich, weil, auch wenn ſich Plünderungen in dem behaupteten Umfange zugetragen haben ſollten, immerhin die Abſicht der Belei⸗ digung beſtehen bleibt. Der Angeklagte war deshalb nach§ 185 zu beſtrafen, und zwar mit Rückſicht auf ſeine Vorſtrafen mit drei Monaten Gefängnis und 1 des Urteils im m„Reichs⸗ Anzeiger“, im„Militär⸗Wochenblatt“,„Vorwärts“ und im„Halliſchen Volksblatt“— Wie es heißt, 915 der Ange⸗ Hagte gegen das Urteil Berufung einlegen. Aus Stadt und Tand. *Maunnheim, 28. Juni *Ernannt wurde der wiſſenſchaftliche Hilfsarbeiter der Großh. Sberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Profeſſor Dr. Chriſt. Schultheiß, unter Beibehaltung dieſes Titels zum Zentral⸗ inſpektor bei dieſer Behörde. Expreßgutbeförderung. Die Anmerkung auf dem Abſchnitt der Eiſenbahnpaketadreſſe hat eine geänderte Faſſung erhalten, die Neudruck zu berückfichtigen iſt. Die Formulare mit dem alten Aufdruck können aufgebraucht werden. Druckereien, welche Paket⸗ udreſſen herſtellen, erhalten auf Verlangen vom Material⸗ und Druckſachenbureau der Großh. Generaldirektion der Staatseiſen⸗ bahnen Muſter der neuen Paketadreſſe zugeſtellt. * Die Rentenempfünger, welche einer Beglaubigung ihrer Un⸗ ſchrift bedürfen, möchten wir darauf aufmerkſam machen, daß die der Unterſchriftsbeglaubigung betrauten Reviervorſteher am 1. 2. jeden Monats von—12 Uhr vormittags und—6 Uhr nachmittags auf den Polizeiwachen zur Verfügung ſtehen. An anderen Tagen können die nicht darauf rechnen, die Revier⸗ vorſteher anzutreffen. Es empfiehlt ſich daher die Beglaubigung am des Monats in den bezeichneten Stunden vornehmen zu * Anläßlich der Ausftelleng, die in den letzten gen vom„Verein für Hundefreunde für für Heideſberg und Ur⸗ “ in Heidelberg veranſtaltet wurde, hat auch eine Gruppe e die von ̃ zuf dem„Houſatonic“ e d ſtarben, bis er 25 im Atlantif an ſan ee Kalender. Camille Flammarion, der berühmte ſer Aſtronom, hat einen ewigen Kalender erdacht und will dahin en, 996 85 5 bei der franzöſiſchen Deputiertenkammer ein Antrag auf ſetzmäßige Einführung eingebracht wird. Danach ſoll das mik dem Frühlingsanfang alſo mit dem 21. März, beginnen jedes Vierteljahr ſoll zwei Monate von je 30 und einen Monat Tagen enthalten. Das würde 364 Tage ausmachen, und e ein„Feſttag“, der zu keinem Monat gerechnet werden Der Vorteil dieſes Kalenders würde darin beſtehen, daß die⸗ aben Daten immer auf dieſelben Wochentage fallen, daß demnach r Ka ender in jedem Jahr gleich bleibt. Der Feſttag würde alſo ine Benennung als Wochentag erhalten. Die Sache iſt ech praktiſch, nur wird man nicht allzu große Luſt zur Annahme ertrieb von umwälzenden Neuerung verſpüren, am allerwenigſten ie ſich mit der und de erkannt. Auszeichnung beſonderes Intereſſe haben! 441 71 * Der Badiſche Hauptverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftung wird ſein diesjähriges 60. Ja her esfeſt am 8 18. und 19. Juli in Zell i. W. begehen. eginnt am 18., nachmitbags punkt halb 3 Uhr im Gemeindeſaale. * Der Verein ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender Badens hälk am 29. Juni ſeinen Verbandstag in Freiburg ab. Die Tagesordnung für die Verhandlungen umfaßt folgende Punkte: Jahresbericht u. Kaſſenbericht. Erfahrungen über Wirkungen und Erfolge der Rabatt⸗Sparvereine.(Referent: Herr Weber⸗Pforz⸗ heim). Bildung von Platzkommiſſionen zur Bekämpfung des un⸗ lauteren Wettbewerbs und Ueberwachung des Reklameweſens(Re⸗ ferent: Herr Ph. Buſſemer⸗Baden; Korreferent: Herr J. Keßler⸗ Mannheim). Antrag des Zentralverbandes deutſcher Kaufleute, das Nachſchieben von Waren bei Ausverkäufen betr.(Referent: Herr Kern⸗Mannheim). Die Ausdehnung der Unfallverſicherungs⸗ pflicht auf die Detailhandelsbetriebe und deren Zuteilung zur La⸗ gerei⸗Verufsgenoſſenſchaft(Referent: Herr Kern⸗Mannheim). * Basler Jungfrauen⸗Miſſionsverein. Auf die am heutigen Abend in den hinteren Lokalitäten des Evangel. Hoſpizes, U 3, 23, ſtattfndende Zuſammenkunft der Jungfrauen des Basler Miſſionsvereins, in welcher Herr Stadtvikar Schüßelin in ſeinem begonnenen Miſſionsbortrage fortfahren wird, machen wir die verehrl. Intereſſentinnen auch an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam. Allſeitiges und pünktliches Erſcheinen iſt dringend erwünſcht. *Friedrichspark. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, finden heute Mittwoch zwei Konzerte ſtatt, des nach⸗ mittags 4 Uhr und des abends 8 Uhr beginnend. Außerdem wird unts bom der Parkverwaltung mitgeteilt, daß auf Wunſch vieler Pankbeſucher, von morgen ab jeden Don nerstag abend ein Konzert für Streichmußik vorgeſehen iſt. »Militärkonzert im Roſengarten. Die beliebte Wormſer Regi⸗ mentskapelle unter Meiſter Röſels Leitung konzertiert heute Abend von ½9 Uhr ab im Garten, bei ungünſtiger Witterung im Nibelungenſaal. *Eine imit. Schweizeriſche Militärmuſtk in Uniform(Muſique de la ville„Concordia“) aus Baſel konzertiert heute Mittwoch abend hier im Ballhaus. Die Kapelle befindet ſich auf einer Konsertreiſe durch Deutſchland und war auch jetzt in Heidelberg als Feſtmuſik engagiert. In allen Städten, wie Karlsruhe, Freiburg ete. hatte Stag und Miltwoch, ſie ſich großen Zuſpruchs zu erfveuen und dürfte auch hier diel Publikum anziehen, * Ein Verein ehemaliger 18er wurde kürzlich von mehreren ehemaligen Angehörigen des königl. bayr. 18. Infanterie⸗Regiments in Landau, welche hier anſäſſig find, gegründet. Dem Verein iſt auch die ſeit 1904 beſtehende 18er⸗Sterbekaſſe beigetreten. Die Sterbekaſſe hat den Zweck, den Hinterbliebenen berſtorbener Kame⸗ raden ein Sterbegeld auszuzahlen, um damit die erſte Not der Hin⸗ terbliebenen beim Tode des Ernährers zu lindern. Der Beitrag zur Sterbekaſſe beträgt pro Jahr 4 Mark. Die ehemaligen 18er werden auf die am Sonnmtag, 2. Juli, vormittags 10 Uhr, im Nebengimmer der Wirtſchaft zum„Wilden Mann“, N 2 dahier, abermals ſtatt⸗ findende Verſammlung aufmerkſam gemacht und hiezu höfl. ein⸗ geladen. Schriftliche Anmeldungen können in obigem Lokale himter⸗ legt, oder bei Kamerad J. Antoni, Käferthalerſtraße 205, werden. * Coloſſeumtheater.„Des Königs Befehl,“ Luſtſpiel in 5 Akten von Töpfer, gelangt heute Mittwoch zum erſtenmale zur Aufführung. Das reizende Luſtſpiel berdient ſpezielle Empfehlung. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht die Figur des alten Fritz(Herr welcher vom Dichter mit beſonderer Schärfe gezeichnet iſt. Den Beſuch dieſes vorzüglichen Luſtſpiels können wir beſtens em⸗ pfehlen. 5 Unglücksfall. Geſtern abend 10 Uhr wollte die ledige 18⸗ jährige Dienſtmagd Amalie Grimm von Ludwigshafen, im Tho⸗ masbräu hier bedienſtet, ihr Haar mit Spiritus waſchen. Sie geriet hierbei dem Licht zu nahe und fing Feuer. Der Kopf, das Geſicht und die Hände ſind ſchwer verbrannt. Zum Raubmord in Neckargartach. Nach dem Wormſer Poli⸗ zeibericht hat ſich der dreifache Raubmörder von Neckargartach, der Bäckergeſelle Ernſt Mogler aus Böckingen, in der Nacht vom 21. auf 22. d. M. in Sandhofen und Lampertheim umher⸗ getrieben und zwar in Geſellſchaft eines großen, kräftigen Burſchen, der wie ein Kellner ausſah. * Aus dem Schöffengericht. Der Eiſendreher Karl Friedrich Allgeier, eine gerichtsbekannte Perſönlichkeit, ſtach em 17. Mai vormittags auf der Straße M 3,/M 4 ſeinem Freunde, dem Tag⸗ löhner Oskar Klump, mit dem er ſich noch ſoeben geneckt, anſcheinend aus purer Stechluſt mit einem Dolche in den Oberarm und brachte ihm dadurch eine erhebliche Verletzung bei. Dann hatte er noch die Dreiſtigkeit zu ihm zu ſagen:„Komm mit und zeige die Sache an, dann bekommſt Du auch Zeugengebühr.“ Der Angeklagte iſt Minder⸗ fähriger, die wegen Tragens von Waffen beſtraft werden. Zu ſeiner Hauptſtrafe von 3 Wochem Gefängnis erhält er moch 3 Dage Haft; gelten als verbüßt. Polizeibericht vom 1. Unfälle. 28. Juni. Geſtern Nachmittag 5 Uhr verſuchte der 6 Jahre alte Karl Waldmann von hier auf der Rheinhäuſerſtraße unter einem in der Fahrt befindlichen, mit Backſteinen beladenen Zwei⸗ ſpänner⸗Fuhrwerk zwiſchen dem rechten Vorder⸗ und Hinterrad hin⸗ durch zu kriechen; er wurde jedoch vom linken Hinterrad erfaßt und überfahren und trug einen Bruch der bei den Unter⸗ ſchenkel davon. Nach Anlegung eines Notberbandes wurde der Knabe mittelſt Sanitätswagens in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht, woſelbſt ihm das rechte Bein unterhalb des Kniees a m pu⸗ tiert werden mußte. Den Fuhrmann trifft kein Verſchulden.— Auf der Breitenſtraße vor U 1, 9 wurde geſtern Vormittag ein Taglöhner von hier von einem Kutſcher unvorſichtigerweiſe und an der rechten Hand verletzt. 2. Zur Anzeige gelangten 4 Kör p erberletzungen, welche auf der Straße zwiſchen R und S 5, vor dem Hauſe Mittelſtraße 25, auf der Käferthalerſtraße und am Lindenhofſteg hier verübt wurden. 3. Von noch unbekanntem Täter wurden am 26. b. M. aus einem Glasabſchluß des Hauſes I. 11, 6 ein ſchwarzer Kattmgarnüber⸗ zieher, innen mit dem Namen 18. Bertram“ verſehen, und ein Paar rotbraune Glagehandſchuhe mit Druckknöpfen entwendet. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird gebeten. 4. Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen ſtrafbarer Handlungen. Gerichtszeitung. Mannheim, 27. Juni.(Schwurgericht.) Heute führt den Vorſitz Landgerichtsrat Puchelt. Außerdem ſind von Berufsrichtern zu ſitzen berufen: Landgerichtsrat Aberle und Land⸗ e Kircher. Als erſte Angeklagte erſcheint heute die 20 Jahre alte Aus⸗ bülfskellnerin Amalie Stroh aus Mackenbach, zuletzt in Heidel⸗ berg, die ſich wegen Kindsmord zu verantworten hat. Das Mädchen ſoll nach der Anklage in der Nacht vom 25. zum 26. März ds. Js. in einem Hauſe der Mittelbadgaſſe in Heidelberg, wo ſie durch gute er die von einer 7—0 158 im Vette alck 15 Leiche als⸗ I f zeugeborenes Kind Für Vägerkreif ſe und für 1 iedhaber wird dieſe Unterſuchungsbehörde Die Verunglückte wurde mittels Sanitätswagens ins allg. Krankenhaus gebracht. Gegner zu ſcheuen braucht. dann in den Abork geworfen hahen. Die Angeklagte bereitete der große Schwierigketten. Zuerſt behauptete ſie, überhaupt nicht geboren zu haben, ſie ſei nur„unglücklich“ ge⸗ weſen, dann behauptete ſie, die Leiche müſſe ſich im Abort der alten Gundet, des Nachbarhauſes, wo ſie hinabgefallem iſt, finden. Erſt nachdem die Aborte und Hauſes erfolglos ab⸗ geſucht waren, trat ſie mit dem Zugeſtändnis hervor, daß die Leiche im Abort des Hauſes, in dem ſie wohnte, zu ſuchen ſei. Dort fand man die Leiche auch. Weiter ging die Angeklagte aber mit ihrem Geſtändnis nicht. Auch heute ſtellte ſie noch in Abrede, das Kind abſichtlich getötet zu haben. Die von.⸗A. Dr. Reiß verteidigte Angeklagte wird unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. 3 Monate der Unterſuchungshaft gehen ab. Die Angeklagte erklärt, ſie nehme die Strafe wicht an 3. Fall. Der 27 Jahre alte Poſtbote J. Ripp aus Bammen⸗ thal iſt der Unterſchlagung im Amte angeklagt. Der Angeklagte, von Haus aus Kellner, war nach Ableiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht im Jahre 1900 zur Poſt gegangen. Er war zuerſt in Mannheim, dann in und zuletzt, ſeit März 1902, in Bammenthal angeſtellt. Als Landbriefträger bezog er die geringe Tagesgebühr von 2., die ſich vom 1. Oktober v. Is. ab auf.50 M. erhöhte. An Paketgebühren nahm er dazu etwa—6 M. monatlich ein. Da mußte ſchon ſeine Frau, ein Putzmacherin— er hatte 1901 geheiratet— mithelfen. Der Dienftweg, den er zweimal im Tag zurückzulegen hatte, betrug 21 Kilometer. Er ſoll nun da, was an ſich begreiflich iſt, mehc in Wirtshäufern e als ſeine Börſe vertrug. Der Vorſitzende hält ihm vor, daß ein Verbrauch von 1 M. täglich für ſeine Verhältniſſe eben zu iel ſei. Auch ſonſt wurden ſeine Finanzen ſtark ſtrapaziert. Seine Frau hatte drei ſchwere Entbinbune welche Arzt⸗ und Apothekerkoſten von zuſammen 140 M. verur⸗ ſachten. Von einem Buchhandlungsreiſenden hatte er ſich über reden laſſen, einen Konverſationslexikon auf Abzahlung zu kaufen. Die Affäre koſtete ihn 240 M. Er ſelbſt erkrankte zwiſchenhinein. Beit einem Eiſenbahnunfall, bei dem er beteiligt war, erlitt er einen heftigen Nervenchok. So kam Ripp dazu, fich an Poſtgeldern zu vergreifen. Er verfuhr hierbei nach dem alten Rezept: er deckte immer ein Loch zu, indem er ein anderes aufriß. Während er tatſächlich nur 800 M. für ſich verwendete, beläuft ſich infolge der Schiebungen die Geſamtſumme der Veruntreuungen auf über 7000 Mark. Davon entfallen auf Beträge, die Ripp in ſeinem Beſtellbezirke zur Ablieferung an das Poſtamt Bammen⸗ thal entgegengenommen hatte, rund 5000 Mark, auf Be⸗ träge, die er an Adreſſaten des Bezirks beſtellen ſollte, 1500 M. Weiter öffnete er im Dezember vor. Jahres zwei an Johann Gaul und Heinrich Kellermann in Waldmichelbach gerichtete Geldbriefe, von denen er dem einen 500., dem anderen 300 M. entnahm. Zur Hintanhaltung einer Entdeckung beging daunn der Angeklagke eine Menge von Fälſchungen. Er fälſchte auf den Poſteinlieferungsſcheinen die Unterſchriften und veränderte das Datum in den Poſtbüchern, fälſchte Quittungen und verſah ſie un⸗ befugt mit dem Poſtſtempel uſtw. Das entſtandene Defizit iſt übrigens vollſtändig gedeckt. Der Poſtfiskus erleidet keinen Der Angeklagte machte zu dieſem Zweck 1500 M. Schulder Da Ripp auf der ganzen Linie geſtändig iſt, ſo kann auf die Zeugen verzichtet werden. Acht Schuldfragen 18 den Geſchworenen vorgelegt un ebenſo viele Fragen mildernder Umſtände. Der Staatsanp 8 ebold⸗Heidelberg) empfiehlt den Geſchworenen, ſämtliche Fragen zu bejahen. Die Verteidigung(R. A. hält die Bejahung der zwei Hauptſchuldfragen für genügend, da doch eine fortgeſetzte Tat vorliege. Zur Unterſtützung ſeiner Bitte um mi dernde Umſtände weiſt der Verteidiger auf die bisherige Unbeſtraft⸗ heit des ee ten und ſeine klägliche Bezahlung hin, die unſeren ſozialen Verhältniſſen nicht mehr entſpreche. Das heiße nichts tweniger als die Leute in Verſuchung bringen. 2 Mark reichten da zur notdürftigen Friſtung des Lebens der Jamilie hin. Die ſchworenen befahten alle acht Schuldfragen, ebenſo gewährten jeden einzelnen Fall die mildernden Umſtände. Das Urteil auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. 4. Fall. Da der Angeklagte des 4. Falls vorntittags erſchienen war, ſo mußte die Geſchworenenbartt aufs neue gebildet werden. Der Angeklagte, der Händler Georg Hufnagel au Rimbach, gegen den fich eine Anklage wegen Urkundenfälſchung und Betrug richtete— er hatte ein Kilometerheft gefälſcht und es an einen Italiener, namens Bronzi verkauft—, erklärte halt, warum er morgens nicht erſchienen ſei, gu ſpät erreicht. t i kann, Vertagung und begründet ſeinen„daß nach der neuen„In dikatur“ des Reichsgerichts freigeſprochen werden. Obwohl ihn der Vorſitzende eindringlich belehrt, daß Vertagung völlig zwecklos ſei, beſteht Hufnagel auf ſeinem Antrag, dem das Gericht ſtattgeben muß. Hufnagel war bort Landgericht Heidelberg zu 5 Monaten Gefängnis berurteilt worden. Auf ſeit Rebviſion hatte das Reichsgericht die Rüge, daß es ſich bei einem meterheft um eine öffentliche und nicht wie das Landgericht He⸗ berg annahm, um eine Privaturkunde handle, für gerechtfertigt 35 und den Fall dem Schwurgericht zugewieſen. Sport. Die Erfolge des Mannheimer Muderrtub. Wie unſer Stadtrat die hervorragenden Erfolge des Maunheimer Ruder klubs auf der Frankfurter Regatta, ſpeziell den Sieg der S. im Kaiſerpreis, zu ſchätzen weiß, geht daraus hervor, daß er w. einen prachtvollen Lorbeerkranz mit Schleife und Widmung und ein herzliches Glückwunſchſchreiben überfandte. Die vom heimer Ruderklub auf der Frankfurter Regatta errungenen Preis ſind in der Heckelſchen Kunſthandlung ausgeſtellt. 5 * Dem Maunheimer Regatta⸗Verein iſt, wie wir durch die Muniftzenz des Fürſten Max Egon von Fürſten ein Ehrenpreis zur Verfügung geſtellt worden, welcher als He forderungspreis dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen iſt und „Zweier ohne Steuermann⸗“ gelegt wurde. Das Nennen erh deshalb den Titel„Fürſtenbergpreis“ * Zur Frankfurter Megatta. Der„Frankf. GenAnz. chreit über die Leiſtungen unſerer hieſigen Rudervereine am zweiten Tag deshalb, obwohl dieſer Zeuge ihn nicht int grineßten entlafen der Frankfurter Regatta folgendes: Was die Eingelletſtungen zweiten Tages anbetrifft, ſo ſchoß der Mannheimer Ru kIub den Vogel ab. Nicht nur der Zahl der gewonnenen nach, ſondern auch, was deren Qualität betrifft. Im Kaiſerpr hielt ihm der Mainzer Ruderberein eine Zeit lang wacker ſtand un im Großen Achter bot ihm die Frankfurter„Germania“ einen ſcharfe⸗ und twürdigen Gegner, fie mußten aber beide vor der vorzüg Geſamtleiſtung die Flagge ſtreichen. Die Waſſerarbeit Mannheimer Ruderklubs iſt eine ſo vorte von einem ſoliden Training getragene, daß er ſo leicht Seine Junioren ſtehen auf der gleichen Stufe und ſind bereits am Sonntag aus dem ning entlaſſen worden. Was gutes Training bermag, ewies Mannheimer„Amicitia“ im Vierer und Zwei Mannheimer Rudergeſellſchaft wirkt auch heute wie ſlüt 1 — — e eeeeee eree eeee 88 1* S 1 Dein Dramtthefm, 28. Funl. Cheater, Runſt und Wfſfenfchafl. Thode über Böcklin und Thoma. Geheimrat Prof. Dr. Henryh Thode ſtellte in ſeiner vorgeſt⸗ en 8. Vorleſung die Frage auf, ob die Kunſt des 19. Jahrhun⸗ rts, gemeſſen an den großen Kunſttraditionen der Vergangenheit auns neue bleibende Werte geſchaffen hat, und ob ſie an Größe und deengehalt den entſchwundenen Perioden gleichkommt. Allen pro⸗ ktiven Kunſtepochen war Volkskunſt eigen; keine Volkskunſt, je, wie ein moderner Irrwahn glaubt, konſtruiert werden kann und von der Höhe zur Tiefe neigt, ſondern emporſtrebende Kunſt, die ſtets der notwendige Ausdruck eines allgemeinen Bedürfniſſes ſiſt, und die durch ihre ungebrochene Urſprünglichbeit bon hoch und triedrig erfaßt werden kann. In jenen großen Zeiten hat ſich die t immer im innigen Anſchluß an Gott und Religion entwickelt; der Wunſch die innerſten Seelenregungen zum wirklichen Erlebnis zu geſtalten führt zu einer Verdichtung des gläubigen Empfindens, zum Kunſtwerk; dieſe Richtung wählt ihre Stoffe nur durch ein zwingendes Bedürfnis und iſt dadurch an maßvolle Be⸗ ſchränkung der Motibe gebunden. Durch die Jahrhun⸗ bertskunſt hat ſich eine ſtetig fortſchreitende Vervollkommnung der Technik ausgeſtaltet, die als geſteigertes handwerkliches Können, als Vermächtnis ererbt wurde. Durch die freigewählten Beziehungen des Künſtlers zu Gönnern einerſeits, durch die Verwandtſchaft zum Handwerk anderſeits, war der Künſtler Mittler zwiſchen den füh⸗ renden Ständen und dem arbeitenden Volke. Wie verhält ſich nun die Kunſt des 19. Jahrhunderts zu den Erfahrungen der Vergangenheit? Thode ſtellt feſt, daß es der mo⸗ dernen Kunſt an maßvoller Beſchränkung der Motive fehltz nicht mehr aus zwingender Notwendigkeit entſteht jetzt das Kunſtwerk, ſondern das zufällige des Alltags entſcheidet. Keine ererbte Technik wird weitergebildet; nur wenige Schaffende bauen auf dem Ueberlieferten weiter, die andern erſetzen durch gequältes Taſten und Wagen das einſeitige techniſche Können. Zwiſchen Künſtler und Auftraggeber beſteht nicht mehr wie ein⸗ ſtens ein beſtimmtes Verhältnis, das zu innigem be⸗ fruchtenden Kontakt führte. Der Künſtler von heute iſt arm und einſam! Dieſe Einſamkeit zwingt ihn ſein Innerſtes, ſein Werk als Marktware in die Welt zu ſchicken, hinaus in das erdrückende Gewühl der Maſſenausſtellung, einem Publikum preisgegeben, das nicht wählt aus Liebe, ſondern mit unſichern, ſchwankenden In⸗ ſtinkten, die durch Aeußerlichkeiten oder durch Modelaunen beein⸗ 555 werden; ſo wird unſere Kunſt zur Zuxuskunſt degradiertl ie Geſchichte hat uns von jeher gezeigt, daß auf große Perioben der Produltivität Zeiten der Erſchlaffung gefolgt ſind; wir können wohl die großen Zuſammenhänge verſtehen, aber wir können nicht ſſene geheimnisvollen Unterſtrömungen deuten, die Aufſchwung und Verfall der Nationen begleiten, ebenſo wie es ſich nur ſchwer er⸗ grümden läßt, warum das innere Erlebnis der Völter bald in der bildenden oder der dichtenden Kunſt, bald in der Muſik ſich Kußert. In Deutſchland hat im 16. Jahrhundert die Reformation ent⸗ ſcheidenden Einfluß auf das innere Geſtalten des Volkes genommen. Das gebankenhafte, tief berinnerlichte wendet ſich ab von der Welt der Erſcheinungen, um in der Dichtkunſt und in der Mufik das Höchſte Wunder, das letzte Geheimnis zu offenbaren. Dies er⸗ klärt, daß zu einer Zeit, wo die Geſtaltungskraft der bildenden Kunſt in kraftloſer Erſchlaffung verſagte, Schiller— Goethe— Beethoven, Wagner den notwendigen Ausdruck des allgemeinen Be⸗ dürfniſſes in Worte und Töne faſſen konnten. Das zunehmende Bedürfnis nach Wiſſen, der geſteigerte Einfluß der Geſchichte, der Naturwiſſenſchaften, Theorie und Reflexion hemmen die Entfaltung einer naiv geſtaltenden Kunſt; ſchauende Erkenntnis tritt hinter das abſtrakbe Erkennen, und wo formenbildende Tätigkeit ſich ent⸗ wickelt, iſt ſie meiſt in Abhängigkeit zu den älteren Kulturperioden, wenn ſte nicht vom Tagesgeſchmack, von wiſſenſchaftlichen Problemen, oder von der Dichtung und Muſik beeinflußt wird. Die nächſte Vorleſung bringt einen Ueberblick über die moder⸗ nmen Kunſtrichtungen und berſpricht Einblick in den Konflikt der Gingelperſönlichkeiten mit ihrem deutſchen Streben und Wollen und mit den hemmenden Bedürfniſſen der Gegenwart. E. K. Bom Theater. Es ſet nochmals daran erinnert, daß ſich morgen nbend Frl. Liſſil als Komteſſe Guckerl vom Mannheimer Publikum berabſchiedet. Die Vorſtellung wird bekanntlich zu ermäßigten Preiſen außer Abonnement gegeben. Wie man hört und wie nicht uunders zu erwarten, iſt die Nachfrage nach Billets grioß. Wer dabei geweſen zu ſein wünſcht, wird gut tun, ſich den Eintritt balb bu ſichern. Ueber den Geſundheitszuſtand von Helene Obilon kommen benblich erfreulichere Nachrichten. Die kranke Künſtlerin hat in einem Inſtttut in Dresden unter anderem Namen Aufenthalt genommen. Eyr Befinden ſoll ſich ſehr gebeſſert haben. Vor ein paar Wochen konnte ſie ſich nur müſelig mit Stöcken fortdewegen. Heute ſoll ſte bereits imſtande ſein, ſich frei und ohne Hilfe zu bewegen. Bom Deſſauer Hoftheater. Die Heroine des herzoglichen Hof⸗ kheaters, Frau Hofſchauſpielerin Theile, iſt nur nach eintägiger Nrankheit geſtorben. Adele Sandrock an Reinhardts Schauſpielſchule. An der Schau⸗ pielſchule des Deutſchen Theaters in Berlin, für die Prof. Stra⸗ koſch und Dr. Oberländer einen Lehrplan ausgearbeitet haben, wird weben anderen Künſtlern Adele Sandrock als Lehrkraft wirlen. heueſte Dachrichten und Celegramme. Privat- Telegramme des„General-Hnzeigers“. Berlin, 28. Juni. Die„Berl. Pol. Nachr.“ melden: Die Staatsregierung wendet der Verſtärkung der Nahrungs⸗ . telkontrolle ihre volle Aufmerkſamkeit zu und leitet Handlungen ein, die auch die Frage einer Reichszentral⸗ ehörde für die Ueberwachung der Nahrungsmittelkontrolle um⸗ faſſen könnte. Gotha, N. Funi. Die amtliche„Gothaiſche Zeitung“ Erführt aus eimvandfreier Quelle, daß die Ernennung von Streuge zum Hausminiſter nicht in Ausſicht ſteht. 3 hinein. Hierbet wurden, dem„Vogtl. Anz.“ zufolge, eine on getötet und 14 berletzt. munden, 27. Der Großherzog von MNeckleuburg⸗Schwerfin iſt geſtern mit Automobil hier an⸗ 7 Heute traf, von München kommend, der König von ünemark hier ein. 5 Brüſſel, 27. Juni. Kaiſer Wilhelm hat lt.„Frkf. Btg.“ die Ehrenmitgliedſchaft des belgiſchen Royal⸗Jacht⸗Klub an⸗ und das Erſcheinen ſeiner Jacht Meteor“ zu dem ſegeln des Klubs zwiſchen Oſtende⸗Vliſſingen zugeſagt. Das Halbamtliche„Journal de Bruxpelles“ knüpft daran die Hoffnung eines Kaiſerbeſuchs in Antwerpen. Odeſſa, 27. Juni. Im Vororte Pereſyp verſammelten 8 am 26. Juni 2000 Arbeiter, um über das Eintreten in den Ausſtand zu beraten. Als Militär anrückte, wurde es aus r Menge mit Steinen beworfen. Die Truppen feuerten aſte erſchoſſen zwei und verwundeten eine Perſon. Heute Ferrſcht in Odeſſa allgemeiner Ausſtand. Arbeiter ziehen in grußen Haufen bdurch die Straßen. Am vielen Stellen ſpannen ſte die Pferde von den Pferdebahnwagen aus und verhindern den Verkehr. Alle Läden ſind geſchloſſen. *Konſtantinopel, 27. Juni.(Wiener Korr.⸗Bur.) Am Sonntag wurde bei Pendag(Bezirk Kratotvo) eine 20 Mann ſtarke ſerbiſche Bande vernichtet. Hierbei erlitten die türki⸗ ſchen Truppen einen Verluſt von zwei Toten und 12 Verwundeten. Der Einbruch mehrerer Banden aus Serbien wird gemeldet. * Simla, 27. Juni. Es verlautet, der Vizekönig Lord Curzon teilte der Reichsregierung mit, wenn in den über die militäriſche Befehlsgewalt in Indien erlaſſenen Anordnungen nicht bedeutende Aendetungen vorgenommen wülr⸗ den, werde er von ſeinem Amte zu rücktreten. * Chicago, 27. Juni. Hier iſt ein Deutſcher namens Bartholomäus verhaftet worden; es ſoll ein Bauunter⸗ nehmer aus Kaſſel ſein und ſoll eine Fälſchung von 100 000 M. begangen haben. Die Kieler Woche. Eckernförde, 27. Juni. Bei der heutigen Wettfahrt von Kiel nach Eckernförde paſſierte der„Meteor“ mit dem Kaiſer an Bord das Ziel um 2 Uhr 28. Min., die„Hamburg“ war drei Minuten vorher paſſiert. Die„Hohenzollern“ iſt heute Mittag hier eingetroffen. * Eckernförde, 28. Juni. Der Kaiſer begab ſich geſtern Abend an Land und nahm an einem Herrenabend des kaiſerlichen Yachtklubs im Marine⸗Luiſenbade in Berby teil. Die marokkaniſche Frage. (Siehe Ueberſicht! D. Red.) *Rom, 27. Juni. Die Regierung bat den Abg. Cir⸗ meni, der die Anfrage in der Kammer über die Stellung JItaliens in der Marokkofrage einbrachte, dieſe zurückzunehmen. Cirmeni weigerte ſich. Infolgedeſſen wird morgen der Premierminiſter Forbis in der Kammer erklären, daß er keine Antwort geben könne. * Tanger, 27. Juni.(Havas.) Hadjaehmed Torrez, der hieſige Verkreter des Sul bans, iſt benach⸗ richtigt worden, daß das Generalgouvernement von Algerien das Verbot, Truppen und Munition, die für Udjda beſtimmt ſind, über franzöſtſche Häſen zu transportieren, auf⸗ gehoben hat. Norwegens Treunung von Schweden. (Siehe Ueberſ.! D. Red.) »Stockholm, 27. Juni. Der König ſtellte durch den Reichsmarſchall den Blättern ein Schreiben zu, in dem er flit alle Beweiſe von Treue und Liebe, die er von Tauſenden empfangen habe, ſeinen Dank ausſpricht. Er habe in den letzten Tagen anläßlich der Vermählung ſeines älteſten Enkels viele Beweife der Teilnahme erhalten, die ihm zur aufrichtigſten Freude gereichten und für die er herzlichſt danke. *Stockholm, 27. Juni.(Erſte Kammer. Fort⸗ ſetzung.) Im weiteren Verlaufe der Sitzung forderten ver⸗ ſchiedene Redner militäriſche Rüſtungen, um jedermann klar zu machen, daß es Schweden ernſt mit ſeiner Forderung ſei. Staatsminiſter Ramſtedt führt aus: Nach dem Storthing⸗ beſchluß vom 7. Juni gab es nur zwel Wege für Schweden; end⸗ weder zu Machtmitteln zu greifen, oder zur Unionsauflöſung mitzuwirken. Der Wunſch, zu Machtmitteln zu greifen, wird kaum von jemandem gehegt. Allein es ſind Forderungen auf⸗ geſtellt worden, deren Feſthalten zu ſolchen Maßregeln führen müßte. Der vechtmäßige Zorn darf uns nicht zum Krieg ver⸗ anlaſſen. Was wülrden wir dabei gewinnen Die Einigung in der einen oder anderen Form mit einem beſiegten Norwegen kann keinen Vorteil für Schweden mit ſich bringen, ſondern im Gegenteil die größte Gefahr. Unſere Ehre fordert zu allererſt, daß wir die Angelegenheit mit Ruhe prüfen und kluge Selbſt⸗ beherrſchung beobachten. Wenn nicht weitergehende Mittel an⸗ gewendet werden ſollen, gibt es nichts würdigeres für Schweden, als freiwillig zur Uniongauflöſung mitzuwirken und barnach zu trachten, künftig Ruhe und Frieden auf der Halbinſel auf⸗ recht zu erhalten. Der Staatsminiſter wies ſchließlich in be⸗ ſtimmter Weiſe die Behaupiung zurück, daß der Standpunkt der Waee von dynaſtiſchen Intereſſen beeinflußt ſei. Stockholm, 27. Juni.(Zweite Kammer.) In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer führte Ham mars⸗ kjoeld aus, die Handlungsweiſe des norwegiſchen Storthings werde in ganz Schweden als größte Rechtskränkung aufgefaßt. Die Nation erhielt einen Schlag ins Geſicht, aber ſte erhob ſich dagegen. Redner dadelt die Regierung, weil ſie nicht auf die Stimmung des Volkes gehört habe. Er, Redner, ſei lein Freund von der Anwendung von Machtmitteln, am allerwwenigſten desjenigen des Krieges, aber das äußerſte ſcharfe Mittel ſei ihm lieber, als daß Schweden ſich mit Füßen treten laſſe. Im weiteren Verlaufe der Debatte erklärte der Juſtigminiſter, man ſei darin einig, Norwegen nicht mit Macht⸗ mitteln zur Union zwingen zu wollen. Was die von Schweden zu ſtelenden Bedingungen angehe, ſo dürften nicht unmägliche Schwierigkeiten gemacht werden. Andererſeits müßten aber die vechtmäßigen Intereſſen Schwedens in allem wahrgenommen werben. Den Tadel, daß der Regierungsentwurf nicht die Bedingungen näher angebe, weiſt der Miniſter ſobann als unverdient zurück. Es dürfte much nicht dienlich ſein, daß der Reichstag ſelbſt dieſe Bedingungen in allen Einzelheiten beſtimme. Als der Storthingbeſchluß vom 7. Jumi bekanntgeworden war, rief er Umwillen und Erbitterung in Schtweden hervor. Viele forderten, daß kräftige Maßregeln gegen Norwegen ergriffen würden. Der Regierungsentwurf wurde als Schwäche aufgefaßt. Das Gegenteil ſei der Fall. Denn Schwäche wäre es geweſen, wenn die Regierung den vielen großen und kräf⸗ tigen Worten nachgegeben hätte. Man würde dadurch auf einen ge⸗ fährlichen Weg gekommen ſein, und es ſei beſſer geweſen, Kalt⸗ blittigkeit zu zeigen. Der Regierungsentwurf ſchlug den beſten Weg ein. Darauf wurde der Regierungsentwurf dem Aus⸗ ſchuſſe überwieſen. Stockholm, 29. Juni. Swenska Telegramm⸗Bureau meldet: Am 28. Juni richtete der Mimiſter des Auswärtigen, Graf Gyldenſtolpe an die ſchwediſchen Geſandten im Auslande ein Rundſchreiben, in dem er wnen mitteilt, daß der König dem außer⸗ ordentlichen Reichstag einen Vorſchlag betreffend das Unſonsberhältnis habe zugehen laſſen, ſowie daß der König von ſeine Sinwilligung zur Auflöfung der Reichsakte gegeben habe, aber an ſeſnem Entſchluß feſthalte, die durch den Storthingbeſchluß vom 7. Juni in Nortvegen eingeſetzte ungeſetzliche Regierung nicht anzuerkennen. Der Krieg. Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchurei, * Petersburg, 27. Juni. General Linewitſch telegraphiert: Am 25. Juni engoi der Feind die Offenſine gegen unſere Kapallerie⸗Vorpoſten ſüdlich der Eiſenbahn. Der Feind, der Verſtärkungen an Infanterie und Kavallerie erhielt, veer⸗ trieb unſere Vorpoſten nach Norden zu, in die Gegend von Hatlungchen. Am 24. wurde einer unſerer Navallerie⸗Verpoſten im Talfe des Tſinkhefluſſes von den Japanern bertrieben. Mir ſandten freiwillige Jäger zur Verſtärkung, doch dieſe gerieten bei Santſiatay in feindliches Artilleriefeuer. Japaniſche In⸗ fanterie wurde in den Bergen geſehen. Friedensausſichten! * Petersburg, 27. Juni. Wie die Petersb. Tel.⸗Ag. erfährt, teilte der hieſige amerikaniſche Botſchafter am 25. Juni dem Miniſter des Aeußern mit, den Anfang Auguſt(n. St.) als Termin für die Zuſammenkunft der Bevollmächtigten Rußlands und Japans in Waſhington zu wählen. Noch am gleichen Tage antwortete Rußland, daß es mit dem Vorſchlage einverſtanden ſei. Geſchäftliches. Photographiſche Apparate in Teilzahlung erhalten Sie am beſten in Kropp's photographiſcher Handlung, D 1, 1. Ebenda⸗ ſelbſt wird gründlicher Unterricht von Fachleuten erteilt. 57470 Eine Reise ist nur das halbe Vergnügen ohne photogr. Apparat. Beste Bezugsquelle: IMeinrich Nlons, 0 2, 15,. neb. d.„Deutschen Hof““ Erstes und bedeutendstes Speefal-Geschäft für Photogr. Fachm. Anleit. Kodak-Niederl. 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Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbruckeret. G. m. b..: Ernſt Müller. Hier eins der Anerkennungs-⸗ schreiben über 75 „olTROVIN-S8si0 Herren Fritz Scheller Sähne, Homburg v. d. Höhe. Mit Ihrem„CITROVIN-Eesig“ bin ich sehr zufrieden und ist mir derselbe durchaus zuträglieh. Seitdem ich denselben ver⸗ ieh zon Aagondruck und Appelitiosigkait iteben, jch von goblieben, welche mich früher oft belästigten.—„CITROVIN“ kann ich allen Leuten mit schwachen Magen nur bestens empfehlen, zudem ist der Geschmack sehr fein. 4077 Worms a. Rhein. gez. Dr. Pareus. Vertreter für Mannheim u. Umgebung: Andrée& Wilhelm. Telephons In 2 Minuten 5 Mark! Näheres durch uns, Prospekt 5, den wir gratis und franko senden. F. 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Juni, nachmittags 2 uihr werde ich im Pfandle al 4,5 gegen bare Zahlung un Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 26058 1 Zughund. Mannheim, 28. Juni 1905 Weiler, Gerichtsvollzieher L 4. 2. J2, 4 Verſteigerungslokal. Mittwoch, den 28. und Donnerstag, den 29. d.., nachm. 2½ bis 6 Uhr en folgelide Gegen ände: 8 ſchöne kompl. Belten, je 2 ale und einz. Belten, tells u oßhaarmatr., 1 Kinderbetti, 1 815 Divan, perſch. aſchlom. u. Nachtt ſche mit u ohne Marm., 1 Chaſſelongue, 1 Sr degelſchrg nk Ch ifſonniere, zwei kür. Se e, 1 Verlik ow, 2 Steh pulte, 2 Aus ztehtiſche Külchen⸗ ſchränke, 1 eleg., ſowie 1 einf. Schlafzimmer m. Roßhagr⸗ matr., 2 Nähmaſchenen, 1 Re⸗ gulator, Spiegel und Bilder. L. Cohen, Auktionator, I 2, 4. Neue Twiebeln! Schöne mittlere Ware per Ztr. 4. 75 b. 510 3tr..50 verſendet 26144 Josef Leohner, (Pfalz). Tel. Tel. No. 21. reiner 5 994 Bienenhonig aus eigner Imkerei p. Pfd. 95 Pfg. Langſtr. 13, h schel Soſas, Sehr bequem! 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Tages⸗Ordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes. 2. Vorlage der Bilanz und Beſchlußfaſſung über das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichtsrates. 4. Neuwahl von Aufſichtsrats⸗Mitgliedern. Die Herren Aktionäre, welche an der Verſammlung teil⸗ nehmen wollen, haben nach 8 20 der Statuten ihre Aktien bis ſpä eſtens 18. Julti er. entweder auf dem kaufmänniſchen Bureau der Geſellſchaft oder bei dem Bankhauſe Rheiniſche Creditbank in Maunnheim und deren Zweigniederlaſſungen zu hinterlegen. Zweibrücken, den 27. Juni 1905. Der Vorstand: Laeis. J. F. Meyjes. 07 13 Hermann Apel 07, 13 Heidelbergerstrasse. Juwelen, Goldwaren und Reparaturwerkstätte Ankauf von Brillanten Gold und Silber 55655 Werkſtätte für deitanfenggin, Reparaturen, Umänderung, Moderulſſeren von Juwelen, Gold⸗ u. 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Is., nachmittags 7 Uhr im Konferenzzimmer der Luiſenſchule ſtattfindenden 57645 Ordentlichen General⸗Yerſammlung eingeladen Die Tagesordnung iſt folgende: 3) Erſtaltung des Rechenſchaftsberichts über das abgelaufene Vereinsjahr. b) Ablegung der Kaſſeurechnung für das Vereinsjahr 1904/5. e) Ernennung zweier Reviſoren zur Prüſung der nächſtfolgen⸗ den Jahresrechnung. d) Vornahe der nach 8 10 der Satzungen erforderlichen Vorſtandswahl und e) Erledigung etwalger weiterer Anträge, inſofern ſolche min⸗ deſtens 2 Wochen vor den Tage der General⸗Verſammlung dei Vorſtand eingereicht worden ſind. Der Vorſtand. Deutſche General⸗Fechtſchule. Verband Mannheim. Sonntag, den 2. Juli 1905, Eiuen Ff vnt nachmittags 3 Uhr beginnend Nyr un Jahr , Sommer-Fest re rekr! bei der Reſtauration auf den Rennwieſen einſchließlich der bei den Pferde⸗ rennen als Sattelplatz dienen⸗ den Wieſe. Schießbuden Glücksrad Preiskegeln— Karuſſel— Kin⸗ derſpiele— Café mit Kondi⸗ torei— Aufſteigen von Luft⸗ bullons uſw. uſw. 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