der Stadt Mannheim und Umgebung. 7 (Mannheimer Volksblatt.) Telehramm⸗ Adteſſe⸗ (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 19 70 Pfennig monatlich.—0 50 5„Journal Mannheim“. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, N 1 0 15 N 9 1 9 E 4 9 E 3 et III N 8. I9. durch die Poſt bez incl. 0 Telephon⸗Nummern: M..42 pro Quartal. ̃ 2 ii 0 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Direktion u. Buchhaltung 1449 8. 8 4 f Druckerei⸗Bureau(An⸗ 5fuy... E 6, 2. Geleſenſte und verbreitetſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. E G, 2. nahnter, Druckhbeiten Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. e 15 Auswärtige Inſerate. 25 2 2 8 85 rpeditiooen pfg. Die Reklame⸗Zeile.. 60 5—. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlet Gewähr geleiſtet... Filiale(Friedrichsplatz, 3680 1 Per. 307. Donnerstag, 6. Juli 1905.(Abendblatt.) 5 2 N ˖ rr eee F————P 2 eeeeeeeeeeeeeeeeeee F eeeeeeeee — 5 Geſetzgebern hoch anrechnen, daß ſie unnütze und entbehrliche kaker ſie eröffnet wenigſtens die Möglächkeit, 1 1— Die deutſchen Intereſſen in Odeſſa Schärfen gegen die Kirche zu Dernee gewußt haben! Wohl a s ih ie greich herb orguge hen. En nen bvon der zu ihrem Schutze berufenen Behörde derarb gibt es in der Kammer und mehr noch in der Pariſer Preſſo Eine zunerhörte Vergewaltigung 5 worunter es ſich„ur eve dangeſetzt zu werden, daß man daheim nur mit peinlichſter] wirklicke oder eingebildete Heißſporne, die die Kirche nur des⸗ Not leben läßt“, die die Kirche von ihren ſchlimmſten Feinden pfg. 1 berenen halb vom ſtgatlicken Leben zu trennen wünſchten, um ſie gleich⸗ befreit und ihr gar die Möglichkeit auf einen endlichen, glor⸗ 9 erraſchung davon Kenntnis nehmen wird. Einer Mann⸗ eii 5 5 0 1710 1 zeitig zu erdroſſeln. Wäre die Kammer ihnen gefolgt, ſo hätte reichen Sieg eröffnet— es will einen ſchier bedünken, für eine 1 1 Großfirma, die in Odeſſa eine Filiale unterhält. iſt von ſie ein Geſetz geſchaffen, das ein Unglück für Frankreich, Vielleicht ſolche„Vergewaltigung“ müßte die Kirche dem Staate von pfg.. ſorzt folgendes Telegramm zugegangen: für die Kulturmenſchheit geworden wäre. Noch jeder Verſurh, mitHerzen dankbar ſein. Und es will zu dieſem, nur noch halb — Die andern Konſulate berufen ihre Staatsangehörigen zu⸗ einer geſchichtlich evwachſenen Vergangenheit jäh zu brechen, und verhaltenen Triumphgeſange nicht recht ſtimmen, wenm den 00 bacmmen, zwecks Feſtſtellung ihrer Verluſte. Das deutſche General⸗ erſt recht jeder Verſuch, Geiſtesmächte von der Staatsgewalt Briefſchreiber vierten Abſaße noch einmal 0 elegiſches Klages Mke Kllbonſulat weigert ſich deſſen und verweiſt uns auf den guillolinieren zu laſſen, hat ſich bitter gerächt. Ein Unter⸗ lied anſtimmt, darüber, daß die kirchlichen Körperſchaften, den 5 Deſchwerbeweg durch die Botſchaft in Peters⸗ drückungs⸗Feldzug gegen die Freiheit der Religſonsübung würde Vereinsgeſetz unterſtellb werden ſollen, wie andere Körperſchaß⸗ 50 ilarg. Veranlaſſen Sie möglichſt durch den Reichskanzler, daß unfehlbar dahin geführt haben, die moraliſche Macht des Kleri⸗ J33 8 1. 5 zler, daßt Falismus gewaltig zu ſteigern; während das ſchiedlich⸗friedliche Die„Kölniſche Volkszeitung“ hat ſich das ungewollte aben Uk Jauas Generalkonſulat beauftragt werde, die Verluſte der Deutſchen„Divorgons“ ganz und gar nicht nach dem Geſchmacke ſtreitbarer darum nicht minder große Verdienſt ekworben, denen, die es e und ihre Intereſſen zu ſchützen. Weitgehendſte Rückſichten auf die gute Laune vuſſiſcher 2 Badeß 255 4 Zuden zAer ſind wir ja von den Behörden des Deutſchen Reiches ag.„Je größer aber die Mißſtimmung hierüber geworden 0 der Am ſo ängſtlicher ſollte mam ſich doch nachgerade davor hüten, 26016 ½% zim Bogen zu überſpannen. Was der ſprichwörklichen deuiſchen, WBebuld hier zugemutet wird, ſtreift denn doch hart an die Grenze Erträglichen. Wozu— ſo fragt man ſich— unterhält Reich denn überhaupt konſulariſche Vertretungen im Aus⸗ u. 98e, wenn ſie den Deutſchen im dringendſten Fall ihre Hülfe I Lagen dürfen? Die geſchädigten Deutſchen auf die Gnade 1 Sſcher Behörden zu verweiſen— denn das bedeutet der Be⸗ bedeweg über die Botſchaft in Petersburg— klingt doch wie 5 Jeld Hohn! Es iſt wenig ermutigend für den deulſchen zum eeeeeeee, fleflt 85 el und die deulſche Induſtrie, wenm ſie— inmitten beſſer 8 F Uler Konkurrenten auf dem Weltmarkte— von den Reichs⸗ L Urden ſo kläglich im Stiche gelaſſen werden. Mam kann zu v. Fa hoffen, daß der Reichskanzler, dem dieſe Beſchwerde mittelt worden, den Generalkonſul in Odeſſa ebenſo vaſch Ecke gründlich über die Pflichten ſeines Berufes belehrt. —— Vad 15 A Zwiſchen Kammer und Senat epebt die franzöſiſche Trennungsvorlage, und es entſpricht er Bedeutung, wenn in dieſem Durchgangsſtadium eine Flut 1 N Zeitungsartikeln über ſie ergeht. Daß dieſe Arkikel wicht ſoemer dem Gehalte der Vorlage entſprechen, iſt menſchlich; aber .muß doch zum Widerſpruche herausfordern, wenm gerade⸗ zetale Blätter bei ihren Beſprechungen micht den rechten, das a dieſem Falle keinen einheitlichen Ton zu ſinden vermögen. mit' kommt in einem ſonſt recht anmehmbaren Pariſer Briefe Sbraßburger Poſt“ der unglückliche Satz vor:„So iſt denn teiner gewiſſen Notwendigkeit aus dem erſtmals ſcharf ge⸗ ſchließlich eine odezenen und gepfefferten Gerichte dünne s iſt vielleicht gar nicht ſo kragiſch gemeint, klingt aber doch als hätte der Schreiber das„geſalzene und gepfefferte Ge⸗ ht“ vorgezogen. Nun muß es aber doch jeder, der ſich frei über das Haupt des Herrn Jaures im beſondern. Zweiter Ab⸗ zu Ennungswaſſerſuppe geworden, die niemand verbrennen wird.“ iß von körichtem Haſſe gegen die Religion, den. franzöſtſcken Organe der Kirche iſt. Außerordentlich lehrreich iſt in dieſer Beziehung ein Kapitel aus dem„Buche des Unmuts“, das im Geſtalt eines Pariſer Briefes in der„Kölniſchen Volkszeitung“ auftaucht. Erſter Abſatz: eine wohlgefüllie Schale des Zornes ſchnitt: eine dito Schale für alle andern Gegner des Ultra⸗ montanismus in Bauſch und Bogen. Sckon dieſer Abſatz enk⸗ hält das, im Munde eines Gegners der Trennung bemerkens⸗ werte Wort:„Ein denkwürdiger Augenblick war es wohl, wenn vielleicht auch in anderem Sinne als die Herren auf der Linken meinen. Das Grundgeſetz vom Jahre X, auf dem die franzö⸗ ſiſche Kirchenpolitik beruhte, iſt nicht mehr. Damit iſt das Konkordat befeitigt, das härter als alle anderen die Kirche bevormundete und das gefährlicher als alle anderen dem Staats⸗ kirchenideal verſtiegener abſolutiſtiſcher Polikiker ſich näherbe.“ Nein wirklich? Wenn dem ſo iſt— und es hat Zeiten gegeben, wo dem wirklich ſo war— wozu dann der Lärm ihr Hetrene ſtun vollends im dritten Abſatze— doch den muß man im Wortlaut genießen: 7 5 Wenn man ſich nun das neue Geſetz anſieht, ſo wird man zu⸗ geben müſſen, daß es dem erſten Vorlagen Combes“ und Bienbenu⸗ Martins wenig ähnlich ſieht. Die zahlreichen, durch die Kammer borgenommenen Aenderungen haben ein ganz neues Geſetz ge⸗ ſchaffen, das zwar nach wie vor eine unerhörte Vergewaltigung der Rechte der Kirche darſtellt, unter dem es ſich a ber zur Not leben läßt. Und wenn man einmal unter die„Räuber“ fällt, muß man froh ſein, wenn ſie einen nur ſyſtematiſch ausplün⸗ dern, aber doch wenigſtens das Leben laſſen. Zumnächſt hat die Ein⸗ ziehung des Kultusetats dies eine Gute, daß die Kirche von ihren ſchlimmſten Fenden unabh ängig wird und ſick nicht weiter höhniſch ſagen laſſen braucht, daß ſie von ihren Miderſachern Almoſen nimmt. Das Wehk lagen, das man bielfach in kirchlichen Kreiſen hört, als wäre nun das letzte Stün⸗ lein für dem Katholigismus gekommen, nur weil die Republik ih nicht mehr unterhält, iſt unwürdig. Unrecht Gut gedeihet nicht; es wird dem laieiſierten Staat keinen Segen bringen, wenn er der glirche die 40 Millionen, auf die ſie Anſpruch hat, vorenthält. Beland rief geſtern:„Wenn die Kirche ohne Konkordat nicht leben kann, ſo iſt das ein Beſpeis, daß ſie dem Tode verfallen iſt.“ Abbe Gayrand antwortete darauf:„Die Kirche hat den Staat nicht ihren Mauern. nötig.“ Gewiß nicht, und ſie wird es jetzt beweiſen, daß ihre Feinde zu früh jubeln, wenn ſie mit Renau fabeln, das neue Geſotz Herde„das purpurne Leichentuch“ ſein, in das man d Götber“ einhüllen wird. Die Neufaſſung des Geſetz? ſchon mehrfach beſprochen worden iſt, wendet die Kriſis gicht ob 1 tage in Odeſſa. . In Wien weilen gegenwärtig zahlreiche aus 2 5 zmilien. Eine dieſer Flüchtigen, die Fürſtim Gag⸗ ea, ichte einem Mitarbeiter des„Wiener Fremdenblatt“ auf deſſen Batte über ühre Erlebniſſe während der Odeſſaer Schreckenstage 1. enſo eingehende wwie packende Mitteilungen: 9 1 c habe Ihnen Furchtbares zu berichten, geehrter Herr,“ zäblte die Fürſtin.„Ich habe Entſetzliches mitangeſehen, Szenen, 2 0 0 e ich Zeit meines Lebens nicht werde vergeſſen können. Nur acht uflünde,) 4 ige hielt ich mich in Odeſſa auf— ich dachte nie daran, daß es Eeaald. NWoiht ſolche furchtbare Tage geben kann. Als ich eines Morgens er⸗ 0 achte flogen Kugeln durch die Stadt, Leichen lagen auf der Straße, d4. mer würde geſchoſſen ünd geplündert. Durch die Stadt Jai irmte die ſiegestrunkene Volksmenge— wehe, wenn ſie! osgelaſſen! Hal in den Straßen herrſchte ein Tumult, ein Lärmen und Stoßon, bpän, Stürmen und Drängen, als wäre das Ende der Welt gel Sari ll Ihnen den Donnerstag und Freitag ſchildern. I. uni FAnnerstag früh zum Fenſter des Hauſes, in dem ich abgeſtiegen 9 e, hinaus. Ein entſetzliches Bild bietet ſich mir dar Auf der Ar raße e in Leichnam über dem a nderen, von allen Seiten Ongeln ſich höhniſch Feuerſäulen um Himmel. Brand⸗ und ergeruch ſchlägt mir entgegen. Ein Schüttelfroſt geht durch der es bei Verwandten zu Beſuch weilte, „Was iſt mit dem Kind geſchehen?“— Und. niit Ba ünig in der Stadt, in und ſonücht verlaſſen hatte. 10 0 litesſchnelle raſt der Einfall durch den betäubben Kopf. ſtürze ich zum Telephon um mich mit der 0 7, Hin ſeit Wochen wohnt, verbinden zu 8 5 w 5 21 in der Kurbel wie wahnſinnig— es meldet ſich niemand. Ziroweru 809 will das elektriſche Licht auf⸗ Eile machte iſt Toilette, greife fürſtin Gagarin⸗Sturdza über die Schreikens⸗ Machren Körper. Mein erſter Gedanke iſt niein Töchterchen; das ſeine Villa, in der die he! Jch cht angebrochen— wehe, das einziger Gedanke. Ich will mein Kind ſehen. J 0 in dem ich zum Hute greife, öffnete ſich die Täre, die Kammerzoſe erſcheint und ruft mit wimmernder, erſterbender Stimme:„Nur den Hut, Durchlaucht, ſonſt ſind Durchlaucht ein Kind des Todes!“„Was heißt denn das? fragte ich.„Nur ärmlich ge⸗ kleidele Leute dürfen über die Straße,“ antwortete erſchreckt das Mädchen.„Wer nur ein bißchen ſo ausſieht, als beſäße er Geld, wird erbarmungslos niedergemetzelt. Da gibt es keine Rückſichten! Je höher, deſto beſſer! Für Durchlaucht gibt es nur ein Mittel! Hier mein großes Tuch! Das hüllen Sie um den Kopf! Hier meine alte Schürze! Schnell angelegt! und hier ein alter Schirm! Raſch im die Hand damit! Durchlaucht glauben Sie mir: die eintzige 3 weggeſchleppt und weit, weit woggeführb im entfetzliche Gegenden. Aermlich und grob gekleidete Frauen werden geſchont. Denen tut im nichts zu leide. Das ſind ja Genoſſ inmen, Freundinnen, Helferinnen.. die haben es beſſer“ Und ohne biel zu überlegen, werfe ich das Tuch um den Kopf, Ohtte biel zu überkegen, ziehe ich die Schürze an, die ſchon gar manches Jathr geſehen und in Ehren ſchmutzig geworden. Da ſtehe ich denn auf der Straße. Nicht zum Erkennen. Jetzt ſtehe ich mitten drinnen im Kriegsgetlimmel. Der Mob iſt außer Rand und Band. Wer ein gütes Kleid, einen ganzen Antzug trägt wird niedergeſchoſſen. „Hurra, hurra, es lebe die Freiheit Brüder wir ſind frei!“ So tönt es wild durch die Plätze. Ich ſchreite feſten Schrittes, unbe⸗ fümmert um all das, was ſich vor meinen Augen abſpielt, weiter. Hier und da ſtellt ſich ſo ein Kerl breitſpurig vor mich auf, glotzt mich fbech an. Da er mich aber, die Arbeiterfrau ſieht, die ruhig und furchtlos weiterſchreitet, wendet er ſich ab und ſpitzt auf beſſere Beute, auf lohnenderen Nebenverdienſt. 5 Eine Szene ſteht noch lebendig vor meinen Augen. Ein Be⸗ kännter unſerer Familie ſauſt raſch in einer Equipage durch die blickt er auf die Straße kt, fort von hier— das iſt mein Tanze um den Wagen, bringt ihn zum Stehen; u Rettung. Eine Dame in Hut und gutem Kleid wird bon der Straße Straßen. Er will, allem Anſchein nach, zum Bahnhofe. Unruhig — ſein Blick fällb auf mich. Ich bebe. Ich zittere. Wenn er halten läßt, wenn er mich anſpricht, ſo bin ich noch nicht wußten, ein Licht darüber aufzuſtecken, was von dem gar beweglichen Jammer unſrer Ultramontanen über die„Ber⸗ gelwaltigung“ der Kirche in Frankreich zu halten ſei.„Es läß ſich dabei leben.“ Nun wohl, leben ſoll die Kirche auch, ſo ſtard und ſo blühend, wie ſie aus ſich heraus kann. Das ehen halten auch wir für den unſchätzbaren Vorzug des neuen franzö⸗ ſiſchen Geſetzes, daß es ſich von jeder Vergewaltigung frei hält und ſich damit begnügt, die kirchlichen Gemeinſchaften von Stab und Stütze des Staates loszulöſen und wieder auf eigne Kr 0 zu ſtellen. Viel, wenn nicht alles, kommt ja darauf an, wie da Geſetz, wenn der Senat es genehmigt hat, durchgeführt wird Aber was die berufenen Geſetzgeber tun konnten, werden ſi dann getan haben; ob die praktiſchen Früchte des Geſetzes reiſen oder im Keime erſtickt werden können, iſt ein Problem der nächſten Zukunft. Die Weltgeſchichte hat ſich, wie ſchon oft, Frankreich zum Laboratorium erwählt, worin ſie wieder einen der großen Fortſchritte der Menſchheit ausprobiert. Politische Uebersicht. 0 8 Maunheim, BB. Der Wahlkampf im 2. bad. Reichstags ah hat ſein Ende erreicht. Auf beiden Seiten wurde mit Ausdauer und Heftigkeit geſtritten. Faſt alle Ortſchafben ausgedehnten Wahlkreiſes ſahen mehrere Verſam 0 Der nationalliberalen Partei f ortsanſäſſigen Führern eine ſtattliche Anzahl Rednern aus dem Lande, ſo u. a. Dr. Binz, Dr. Dr. Cron, Obkircher, Wolfhardt zur Verfügung, di gut beſuchten Verſammlungen belehrend und aufk Mit freudiger Genugtuung konnte der Fernſtehend Berichten der liberalen Blätter erſehen, d liberalen ernſtlich bemüht waren, den Kampf mög und ſachlich zu führen, was man vom Zentrum le ſagen kann. 9 Die ultramontane Preſſe hat gleich zu Beg kampſes den Kandidaten der Nationalliberalen ſchilrat Rebmann, perſönlich angegriffen und likeralen Blätter förmlich gezwungen, auch den Ge Urter die Lupe zu nehmen und es zeigte ſich ha Duffn „Landwirtk“ und„Muſterkatholiken“ 55 Ich will ihm abwink igen werden ſtarr. Eine Rotte junger Burſchen nde verſtreicht, wird der bekannte Herr— ein ich mit Rückſicht auf ſeine Familie nicht nenne en geworfen und niedergemacht. 'es nehien aber die Burſchen im Wagen Platz u zu den Paſſanten: Jetzt ſollen die Reichen auf Bauche biegen, jetzt ſollen die Reichen zu Fuß geher können— jetzt vegiert der Arbeiter, jetzt fährt der Au der Eguipage. Hopla, Kutſcher, fahrn Sie nur los einen neuen Herrn bekommen.“ Nur mit Mühe ſchleppe ich mich weiter. Endlich das Haus, in dem das Kind wohnt. Bald liegt es in Die Verwandten, zu denen ich ſo plötzlich in Verkl ſchneik, machen verwunderte Augen. Wir haben al zu Erklärungen und Erzählungen— ſchon krach eine Bombe. Man hat das Gefühl, als ob d Verſinken begriffen ſei. Nur derjenige, der 15 macht, kann ſich einen Begriff von der Wirkung dief l findung machen.„Flüchten wir in den Keller,“ ruft plo⸗ Stimme.„Da iſt es doch noch am ſicherſten.“ D mef förderten Eßmaterial in die Tiefe, wir ſbeigen in die Verſenkung und verbleiben hien bis zim Freitag. Volle vierundzwanzig Stundem in quä die Zukunft bringen wird. Wir halten es nicht r a. Gartendach bedeckt das Haus und gar bald iſt der Entſe Unbenterkt und unbehelligt das Dach zu beſteigen. 01 cherbeigeſchleppt und in wenigen Minuten ſtehen Zinnen, auf das bedrückte Odeſſa blickend. Da furchtbares Bild. Dort, gerade vor uns, der Waſſer Schiffe, zwei Schiffe in intinitu der„Potemkin“ vermehrk? Oder trügen unſe des Kellers geſchwächten Augen? Wir finden beine lich wird es uns zur vollen Gewißheit: es f Die uanrclzelgre wrmtein, b. Juf dwirt iſt und daß er mehr als 20 Jahre ein treuer der altkatholiſchen Kirche geweſen iſt, bis en Tages das Herz der Tochter einer reichen katho⸗ Witwe entdeckt hatte. Von dem Tage ſelmer Verlobung Herr Duffner plötzlich der„gute Katholik“, der jetzt ultramontanen Preſſe als„treuer Sohm der Kirche“ bird. Die ultramontanen Winkelblätter des badiſchen des leiſten in der konfeſſionellen Verhetzung der katho⸗ epölkerung das Menſchenmögliche. Gleichwohl laſſen eralen den Mut nicht ſinken. Sie ſehen frohgemut der en Entſcheidung entgegen in dem beruhigenden Bewußt lles getan zu haben, was in ihren Kräften ſtand. Wir der zuverſichtlichen Erwartung Ausdruck, daß der zweite he Reichstagswahlkreis die liberale Fahne hochhalten und at für den Reichstag dem Manne anvertrauen wird, Der vermöge ſeiner hervorragenden Geiſtes⸗ und Charaktereigen⸗ ſchaften die ſichere Gewähr für eine erfolgreiche Vertretung des Wahlkreiſes im Reichstag bietet: dem Kandidaten der Liberalen, Oberſchulrat Rebmann! Wahlvorbereitungen im Königreich Sachſen. Als Tag der Wahlmännerwahl zu den Landtagswahlen iſt im Königreich Sachſen mit 5 15. September zu Die Wahlen ſelbſt ſtehen für den 2. Oktober in Ausſicht. Vom der rechtzeitigen Sicherung der Wahlmänner wird an vielen Orten der Erfolg ab⸗ bängen. Weiter empfiehlt es ſich ſehr, die Liſte der vorgeſchlagenen Wahlmänner alsbald von ſeiten der Behörde nachprüfen zu laſſen, um ſpätere Beanſtandungen zu vermeiden. Die nationalliberale Partei Sachſens hat ſich durch ihre letzten neen das äußerſte Mißfallen ihrer Gegner zugezogen. Daß in dem in der letzten Hauptverhandlung des Landesvereins e Jahresbericht die Se elbſtändigleit be⸗ ton! und die Aufſtellung von nationalliberalen Kandidaturen in faſt ſämtlichen ſtädtiſchen und einigen ländlichen Wahlkreiſen als Zeichen erfreulicher Regſamkeit erwähnt wurde, veranlaßte die„Leipziger Zeitung“ zu heftigem Tadel, ſie vermag in dieſem Vorgehen nichts auderes als eine große Friedensſtörung zu ſehen, die den Zu⸗ ſammenſchluß der Ordnungsparteien aufs äußerſte Fefährde. Das konſervative„Vaterland“, das das Auftreten der Nationalliberalen als einen Verſtoß gegen die„Kartellpolitik“ tadelt, ſchrieb vor nicht fanger Zeit:„Heute entſpricht dieſes Kartell— mag ſein idealer Vort noch ſo groß ſein— tatſächlich nicht mehr den Anforderungen der Situation und es müß ein anderer Weg geſucht und ge⸗ funden werden, will man in Sachſen der Sozialdemokratie eine nennenswerte Zahl von Mandaten entreißen.“ Ein anderer Weg! Nun ja, den anderen Weg ſucht die nationalliberale Partei, indem ſie Reformen in gemäßigt liberalem Sinne verlangt. Sie geht von der klaren Erkenntnis aus, daß es nichts helfen kann, wenn man ſich zu einer möglichſt breiten Front gegen die Sozialdemokratie vereinigt und nun in dieſer Frontſtellung aus Rückſicht auf die kon⸗ ſervative Politik untätig verharrt. Nein, das Zuſammenſtehen kälft nicht weiter; es heißt marſchieren! Es gilt dem Feinde den Weg in das Bürgertum abzuſchneiden, und das kann nur ge⸗ ſchehen, wenn zeitgemäße Forderungen erfüllt werden und damit feinen Vorſtößen die Kraft genommen wird. Nachdem das konſer⸗ valive„Vaterland“ mit der ſozialiſtiſchen„Leipz. Volksztg.“ ſeither förmlich wetteiferte in der Belebung der Hoffnungen auf eine„un⸗ vermeidliche“ Spaltung der nationalliberalen Partei, ſcheint 5 jetzt kenſo enttäuſcht zu ſein, wie die ſozialiſtiſche Hollegin. Die„Leipz. Volksztg.“ aber iſt durch dieſe Enttäuſchung zur Feſtſtellung einer Tatlache veranlaßt worden. Sie ſchreibt in einer Betrachtung über den Verlauf der Leipziger Hauptverſammlung: Ob rechtsliberal, ob linksliberal— die Herren Nationalliberalen ſind wieder ein Herz undeine Seelel Gewerbegericht, Kaufmannsgericht, Einigungsamt. Zuſehends verſtärkt ſich das Inlereſſe für das erſte Wirken 1 Kaufmannsgerichte. Immer bedeutſamer erſcheint der Eifer, müt dem der nationalliberale Führer Baſſermann jahrelang für Erfüllung einer Forderung eintrat, die in der Form, in der ſie ch aus dem Handlungsgehilfenſtande geltend machte, einem Akt Ausgleichender ſozialer Gerechtigkeit geboten erſcheinen ließ. Den Vorläufer der Einrichtung der Kaufmannsgerichte bildete die der Gewerbegerichte. Ueber„Gewerbegerichte, Kaufmannsgerichte und Einigungsämter“ handelt das fünfte Heft des 23. Bandes dem von Guſtav Schmoller und Max Sering herausgegebenen Staals⸗ und ſozialwirtſchaftlichen Forſchungen(Verlag von ncker u. Humblot, Leipzig). Dr. Richard Bahr liefert m ihm einen dankenswerten Beitrag zur Rechts⸗ und Sozialgeſchichte Deutſchlands im 19. Jahrhundert. Die Arbeit uchs aus Anxregungen der politiſchen Praxis. Während der⸗ heftigen Zeitungskämpfe, die die Verabſchiedung der Gewerbe⸗ gerichlsnovelle von 1901 umtoſten, entſtand der Wunſch in dem Verfaſſer, einmal dem Lärm auf den Grund zu gehen; durch eine hiſtoriſche Behandlungsweiſe, die die Frage möglichſt in ihre Urſprünge zurück verfolgt, ſich einmal ſozuſagen am einem Schulbeiſpiel darüber klar zu werden, was aus einem Problem wird, wenn ſich politiſche Leidenſchaft und die Eiferſuchth mit einander rivaliſterender Intereſſen ſeiner bemächtigen. In ſieben Kapiteln werden Vorläufer und Anläufer des Geſezes von 1890, dieſes ſelbſt, weiter das Einigungsamt, zehn Jahre gewerbegerichtlicher Praxis, dann die Jahre 1890—1901 in⸗ bezug auf Wirkſamkeit der Einigungsämter, und Ausſchüſſe, ſoweit ſie auch aus Gutachten erſichtlich iſt, ferner die Gewerbe⸗ von 1901 und ſchließlich das Geſetz über Kauf⸗ mannsgerichte behandelt. Man wird dem Verfaſſer Recht geben müſſen, wenn er ſich dahin ausſpricht, mit dem Kaufmanns⸗ gerichtsgeſetz und der Novelle bon 1901 ſei die Entwicklung der gewerblichen Sondergerichtsbarkeit noch nicht zum Sbillſtand gekommen. Auf Auswachſen bleiben beide wie die an ſie an⸗ knüpfenden Inſtitute und Funktionen— Einigungsämter, Gut⸗ achben, Anträge— nach wie vor angewieſen und vornehmlich auf dem Gebiet der Kompetenzabgrenzung und der beſſeren, mehr konformen Ausgeſtalbung der Berufungsinſtanz harren noch mancherlei drängliche Wünſche ihrer Erledigung. Den lick in die Zukunft zu richten lehnt der Verfaſſer ab. Ob, wie Schallhorn meint, die Zukunft der Gewerbegerichle unter Be⸗ ſeitigung aller ſonſtigen gewerblichen Sondergerichte in„all⸗ gemeinen Arbeitsgerichten“ beſtehen wird; ob, was Jaſtrow da⸗ weben als möglich angedeutet hat, in einer Loslöſung aller Bagatellſachen von der übrigen Juſtizverfaſſung und Schaffung einer neuen unterſten Stufe,„in wahrem Zuſammenhang mib der Ortsgemeinde“— wird als offene Frage behandelt. Es gilt zu zeigen, was iſt, und wie es ſo wurde. Wie das Leben die Fiktion vom freien Arbeitsvertrag auch nach dieſer Richtung hin brach; wie die Lücken, die nach Aufhören der alten ge⸗ bundenen Arbeitsverfaſſung mit ihrem vielgeſtaltigen Arbeits⸗ recht in der Rechtsorganiſation unſeres Volkes blieben, von dieſem wieder allmählich, mehr unter dem Druck zwingender, unumgänglicher Bedürfniſſe als aus Behagen und freien Stücken weiter ausgefüllb wurden und der privatrechtliche Arbeitsvertrag langſam wieder in öffentliches Recht ſich zu wandeln begann. Heutsches Reich. a.., 6. Juli.(Der diesjährige Parteitag der Deutſchen Volkspartei) wird vorausſichtlich am 23. und 24. September hier ſtattfindem. * Straßburg, 6. Juli.(Das neue Geſetz über das öffentliche Vereins⸗ und Verſammlungs⸗ recht) für Elſaß⸗Lothringen, das unter dem 21. Juni vom Kalfer vollzogen iſt, iſt heute in den Reichslanden in Kraft getreten. Das Erfordernis der vorherigen Genehmigung jeder Verveins⸗ bildung und jeder öffentlichen politiſchen oder religibſen Verſamm⸗ lung iſt beſeitigt. Es beſteht nur noch eine einfache Anzeigepflicht. An Stelle Maßregeln ſind unterdrückende(repreſſive) getreten. lichen Eingreifens jetzt den Beteiligten der Rechtsweg vor dem Ver⸗ walkungsgericht eröffnot und hinſichtlich der Verſammlungen die Befugnis, ſolche wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens zu ver⸗ bieten, jetzt dem Miniſterium vorbehalten, das auch die politiſch ver⸗ antwortliche Behörde iſt. * Görlitz, 6. Juli. der Hauptverſammlung des deutſchen Ver⸗ eins für Knabenhandarbeit) bot inſofern beſondere Anregung, als in dieſer Stadt das bekannte Mitglied der nationalliberalen Partei des Abgeordnetenhauſes, Herr von Schenckendorff, ſeinen Wohnſitz hat, gründer und langjähriger Vorſitzender des Vereins für Knaben⸗ handarbeit unſchätzbare Verdienſte erworben hat. * Dresden, 6. Juli.(Die deutſche Perſowen⸗ taxifreform) iſt geſtern vom ſächſiſchen Eiſen⸗ bahwrat beraten worden. Die Verſammlung begrüßte im allgemeinen die Vorlage, namentlich wegen ihres einheiblichen Charakters und ſprach ſich grundſätzlich fün ſie aus. Gleich⸗ zeltig wurde aber eine größere Zahl von Einzelwünſchen laut, u. d. wegen Beibehaltung von Freigepäck, Löſung mehverer Fahrkarten auf ein Mal, Verbilligung des Schnellzugszuſchlags im Nachtverkehr, gänzlichen Wegfalles dieſes Zuſchlages wegen S Schaffung von Maßregeln zur Verhütung einer Ueberfüllung der Abteile mit Handgepäck, Einführung des engliſchem Gepäck⸗ beförderungsverfahrens, Führung der vierten Klaſſe an Sonn⸗ tagen uſw. Schließlich wurde die ganze Vorlage gegen erine Stimme als geeignete Grundlage für eine Perſonewtarifreform erklärt, aber ein⸗ ſtimmig der Erwartung Ausdruck verliehen, daß es gelinge, die Frage der Entnahme mehrerer Fahrkarten auf einmal in be⸗ kriedigender Weiſe, Zu löſen. Sodann iſt bezüglich der Vereine im Fall eines behörd⸗ (Das diesmalige Tagen der ſich als Be⸗ * Berlin, 6. Juli.(Der Reichstag) wird 1 ſichtlich auch in dieſem Jahre nicht vor dem November leruf werden. en Betitrag ur ultramontan Toleranz) wird der„Tgl. Röſch.“ von einem Leſer a Benrat 9 e „Bei der hieſigen ronleichnams⸗Prozeſſion eignete ſich ein bezeichnender Vorfall: Der Primaner S. hatte Zigaretten gekauft. Als er aus dem Geſchäft heraustrat, kan Prozeſſion vorbei.(NB. Nicht die Monſtranz.) De er nicht die Menge wollte, um nicht zu ſtören, blieb er ſtehen. Da ein Geiſtlicher auf ihn zu und ſagte:„Wollen Sie nicht den Wenn Sie einen Funken von Bildung h mitrden Sie es tun.“ S. ſagte:„Ich tue es nicht und üb habe ich einen gewiſſen Prozentſatz von Bildung.“ Daxauf u. 1„Wir wollen doch ſehen, ob Sie Ihreſt Hut abtun“ und ſchickte einen Mann fort, einen Poliziſten zu h S. blieb ruhig ſtehen. Da kam plötzlich der Führer eines Schü vereins, der mit in der Prozeſſion ging, ſchlug ihm den mit einer Ohrfeige vom Kopfe und beſchimpfte ihn. ſotzte den Hut wieder auf mit den Worten:„Ich werde Sie zeigen.“ Darauf ſchlug der Fromme ihm den Hut mit d Se äbel hinunter, S. ging dann mit dem Hut in der He bis zur nächſten Straße und ſetzte ihn wieder auf, als er aus Volksmnenge heraus war. Darauf lief ihm ein andever Schi nach, ſtieß ihn mehrmals ſo ſtark vor die Bruſt, daß er gegen ei Mauer fiel, gab ihm mehrere Ohrfeigen und bedachte iyn mit den gemeinſten Ausdrücken: Daßzbwiſchenkommende Poliziſten nahmen dann S. in Schutz. Die Soche wird gerichtlich klargelegt werden.“ 5 —(Ein Einfuhrverbot auch für N lader und Handelspulver) der Gouverneur von Kamerun unter dem 14. April d. Is. erlaſſen. Man wird nicht fehlgehen, wenn man dieſe Verordnung auf Beſorgniſſe wegen des unruhigen Geiſtes, der unter einem großen Teil der Eingeborenenbevölkerung Kameruns herrſcht, zurückführt. —(Der Aufſtand in Deutſchſüdweſtafrika) Ueber die nach Südweſtafrika entſandten Verſtär kung 8⸗ transporte findet ſich eine Ueberſicht in einer Beilage zum „Deutſchen Kolonialblatt“. Danach betrug die Stärke der deut⸗ ſchen Truppen in dem Schutzgebiet vor Ausbruch der Unruhen 42 Offiziere, 7 Beamte, 772 Mannſchaften und etwa 800 Pferde. Vom 6. Januar 1904 ab ſind dann 40 Truppentrans⸗ porte aus Hamburg bezw. Cuxhafen, ſowie mehrere Pferde⸗ transporte aus Argentinien und aus der Kapkolonie nach Deutſch⸗Südweſtafrika geſandt worden. Hierdurch ſind im ganzen dorthin transporkiert worden: 655 Offiziere und Sanitätsoffiziere, 196 Beambe, 13 643 Man n⸗ ſchaften und 11889 Pferde. Die Verluſte imfolge des Aufſtandes in Südweſtafrika betragen bis einſchließlich den g. Mai 1905 bei der aktiven Schutztruppe 694 Manm, da⸗ rumter 49 Offiziere und 116 Unteroffiziere, bei der Marine 92 Mann, darunter 7 Offiziere und 11 Unteroffiziere, beti den Farmern, der Reſerve uſw. 195 Mann, darunter 13 Offfziere. Es ſind alſo im ganzen 981 Mann getötet worden, ferner verunglückten, jedoch nicht tötlich, 17 Mann und wurden 434 Mann berwundet. Unter den letzteren befanden ſich 36 Offiziere der aktiven Schutztruppe, 6 Offiziere der Marine und 4 Offiziere der Reſerve. Insgeſamt ſind gebötet, ver⸗ ungklückt und verwundet 1432 Mann, und zwan 1070 Mann der aktiven Schuztruppe, darunter 86 Ofſig und 206 Unteroffiziere, 118 Mann der Marine, darunter 18 Offiziere, 244 Mann der Reſerve, darunter 17 Offenere Aus Stadt und Land. Mannheim, 6 Jutl. Aus der Sitzung der Mie en Kommiſſion vom 27. Juni 1905. 1. H. F. ſtand bei der Apollotheatergeſellſchaft als Autaüte; ned Portier in Beſchäftigung und gehörte der Krankenkaſſe der Wirte⸗Innung als Mitglied an. An Gehalt bezog er 66 Mark monatlich, ohne auch Naturalbezüge erhalten zu haben. Die Kran⸗ keutaſſe teilte ihn der Lohnklaſſe IV zu und getwährte ihm darnaich für die am 3. Mai lfd. Irs. begonnene, mit Ermerbsunfähigkeit ver⸗ bundene Erkrankung ein Krankengeld von 1 M. 20 Pfg. pro Tag. F. verlangt jedoch Zuteilung zu Lohnklaſſe III1 mit einem Kranbken⸗ geld don 1 M. 50 Pfg. pro Tag, da er, wie dieſe Klaſſe unter den Vorausſetzung freier Koſt und Wohnung verlange, nach Abzug des amtlich feſtgeſetzten Durchſchnittswerts für Koſt und Wohnung mit 44.83 Mark ein Gehalt von über 15 M. monatlich, nämlich 15,17 Mark bezogen habe. Die Kommiſſion hat die Beſchwerde für 115 eet krachtet And darnach Cuultteidung erlaſſen. meuternden„Potemkin“ ausgeſandt worden. Allein was iſt das? Akke hiſſen die roten Fahnen. Das iſt ja das Zeichen das iſt ja das Zeichen der Meuterei. Ja, wie kommt Geſtern hatte nur der„Potemkin“ die rote Fahne— 0 gen auch die anderen Schiffe, die den Meuterer bezwingen dasſelbe Abzeichen. Wie kommt denn das? Das iſt doch Gar bald finden wir die Erklärung.„Potemkin“ nert, die anderen Schiffe, die als Rächer nach Odeſſa geſandt wurden, haben ſich ihm angeſchloſſen. An die zwei Stunden ſtehen wir wie angewurzelt auf dem Dache und betrachten eintzige Schauſpiel. Was wird geſchehen? Schon iſt es in der Stadt bekanmt geworden, daß alle Schiffe die rote Fahne gehißt haben. Es herrſchte eine ungeheure Panik. Man ſieht den Leuten die Verzweiflung am Geſichte an. Alles flüchtet in einer Richtung— Bahnhof!“ heißt das erlöſende, alleinſeligmachende rt. Zum Bahnhof ſtürmt die Menge. Ein Gedankk ſchießt durch nem kopf.„Wenigſtens verſorgen,“ ſage ich mir, und bitte den Diener, gum Bahnhof zu eilen und. ſei es auch noch ſo teuer— für 19 ein Coupé bis Wien veſervieren zu laſſen. Der Diener Kilte von danmen, ich klimme wieder zum Dache. Oben angelangt, wird mir eine neue Ueberraſchung zuteil. Alle Schiffe auf den„Potemkin“ und ein zweites ihm benachbartes Schiff ſpäter erfuhr e eee haben die rote Fahne ent⸗ und dampfen fort. Der„Potemkin“ rührs ſich aber nicht. Was in der Zwiſchenzeit geſchehen war, wußten wir micht. Etwas nuhiger gingen wir zu Bette. Nicht lange währte der Schlaf— er Uhr morgens ward an unſere Fenſter geklopft.„Flüchtet, et, ſo raſch Ihr könnt,“ tönt es uns entgegen. Ich weiß nicht, im ſo früher Morgenſtunde über uns gewacht. Als wir aber it einigen leinen Paketen auf die Straße kamen, erkanntem wir uſt, warum man uns gewarnt hatte. Vor dem Hauſe waren Ge⸗ ſtiert und Geſchoſſe bereit gelegt. Ein vorbeifahrender in— wir ſtellben uns krank— nahm uns auf und uns in ein Hoſpital. Bis abends verblieb ich mit Gouber⸗ e und Tochter in einem Krankenzimmer— zwei Stunden vor ing des Juges, der uns nach Wien bringen ſollde, ſtand ich ſchon Er war aber 8890 5 derhilemige frühen Slunde über und über voll und nur mit Mühe konnte ich unſer Coupé er⸗ am Perron. Erſt als wir den Umkreis von Odeſſa verlaſſen hatten, wagten wir aufzuatmen. Faſt alle ariſtokratiſchen Familien von Odeſſa werden unſerem Beiſpiele folgen. Heüte erhielt ich aus Odeſſa mehrere Telegramme, die die Mitteilung enthielten, daß die meiſten Ariſtokraten die Stadt verlaſſen und ſich nach verſchiedenen Richtungen gewendet habem Es iſt zwar ſchon wieder Ruhe in Odeſſa eingezogen— es fühlt ſich aber niemand ſicher. Darum eilen ſie fort.“ Journaliſtiſche Meiſterſtücke. Im Zeitungs⸗ und Nachrichtenweſen der Amerikaner wird be⸗ kanntlich das Hauptgewicht auf eine möglichſt ſchnelle Berichterſtat⸗ tung gelegt. Mit was für ungeheuren Mitteln und mit welch reſfinierteſten Inſtitutionen z. B. das große amerikaniſche Preß⸗ Fureau„The Aſſociated Preß“ arbeitet, das erſieht man aus einem Artikel im„Century Magazine“, in dem der Begründer und Manager des Inſtituts Melbville E. Stone von einigen Heldentaten und Meiſterſtücken moderner Reporterkunſt berichtet. Eine glänzende Leiſtung war gleich zu Anfang ihres Beſtehens die Meldung von den. Unglück auf Samoa im Jahre 1885, bei dem Drei unſerer deutſchen Kriegsſchiffe zu Grunde gingen. Zu dieſer Zeit war ge⸗ rade ein Mitglied des Bureaus von San Francisco in Apia und telegraphierte eine packende Schilderung des Ungfücks. Dandals loſteten Telegramme noch ſehr viel und man mußte ſich ſehr kurz faſſen, hier aber wurde eine maleriſche, auch dichteriſch hochſtehende Schilderung gegeben. Die„Aſſociated Preß“ hat allmählich das Netz ihres Wirkungskreiſes über die ganze ziviliſierte Welt aus⸗ gedehnt. Sie beſitzt in allen größeren Städten Bureaus, in Amerika hat ſie ſelbſt in den kleinen Städten geſchulte und tüchtige Journa⸗ liſten. Bis in die höchſten Kreiſe reicht ihre Fühlung, in den ver⸗ ſchiedenartigſten Milieus hat ſie ihre Mitarbeiter. Ihre großartigen Kabelanlagen übermitteln ihr im Augenblick die Ereitzniſſe euro⸗ reichen. päiſcher Länder, ſelbſt wenn ſie dort noch gar nicht bekannt find. Präſidenten gemeldet und jedes kleinſte Detail im Verlaufe erlangen, da die Kabelleitung unterbrochen war. Eſge kleine Sidrung erfuhr dieſer blitzſchnelle Verlauf der Mel⸗ 1 80 8 8 75 15 ein und riß Na die 9109 00 915 19 55 das Telephon benutzen kontite, und ſo kamen erſt eine halbe Stunde nach der Tat ausführlichere Nach⸗ zichten, die zudem noch nicht einmal gut geſchrieben waren. Stone ſelbſt wurde ſogleich telegraphiſch nach Philadelphia berufen; er be⸗ orderte telegraphiſch gewiegte Journaliſten aus Waſhington, Albanth, Newyork und Boſton mit den ſchnellſten Zügen nach Buffalo zu 9 8 Die ganze Nacht über wird geſchrieben, die immerfort zuſtrömende Verichte werden verarbeitet und am nächſten Morgen liegt e großer ausführlicher Artilel über das Attentat vor. Tag für 8 werden nun die Mitteilungen über den Geſundheitszuſtand deis Krankheit gelangte ſofort in die Preſſe. Als im Jahr darauf das Unglück in Martinique durch 50 Ausbruch des Mont Pelée hereinbrach, erhielt man wohl die richt von der Tatſache, doch konnte die„Aſſociated Preß“, obwoßl ſie zwei Vertreter auf der Inſel hatte, keine ausfichrlichen Berichſte Was tun? Mr. Stone erinnert ſich, daß der amerikaniſche Konſul der nur zwölf Stunden entfernten Inſel Guadelupe ein alter Freund und früherer Journaliſt iſt; er erwirkt ihm von der Regierung die Erlaubnfs, binzureiſenz er telegraphiert an fämtliche Vertreter der„Aſſociared Preß“ in den benachbarten Gegenden, auf irgend welche Weiſe Nalch⸗ richten zu erlangen, und wirklich landet nach einer gefahrvollen Nachtfahrt der Konſul von Guadelupe an der Stätte des Ungbücks: von den anderen Journaliſten unterſtützt, gelingt es ihm, in der unſäglichen Verwirrung ruhig Blut zu bewahren und alles geewau 34 erforſchen. Er ſchreibt eine ausführliche glänzend ſtiliſierte Schil⸗ derung nieder und kabelt ſie von Guadelupe aus Acht Ta ae dem Unglück brachten dann die amerikaniſchen Zeitungen dieſen eine 85 fülenden es war die 5 ge nauere „Ich werde Dich verhaften laſſen.“ eüeen eeeee, eeeee ſeineß Mam deim, 6. Jutt. Geueral⸗Anzeiger. 5 8 rauf 2) Gegen die gleiche Krankenkaſſe führt der Kellner K. H. Be⸗ ruf Perde, weil er Krankenunterſtützung nur nach der dritten, anſtatt der zweiten Lohnklaſſe, erhalten hat. Das Kaſſenſtatut be⸗ n Immt, daß zu Lohnklaſſe II„fämtliche Kellner und die Haus⸗ ra zſchen in Gaſtwirtſchaften“ gehöven. Die Krankenkaſſe erklärt, ſte darunter nur die Kellner und Hausburſchen in„Hotels“ ver⸗ n Unter„Gaſtwirtſchaften“ ſind aber auch die anderen Wirt⸗ te 8⸗Betriebe mit Beherbergungsrecht(Gaſthäuſer) zu verſtehen. m orliegendem Falle hängt die Entſcheidung, da H. in einer ikwirtſchaft ohne Beherbergungsrecht beſchäftigt war, von der a twortung der Frage ab, ob die in dem Satze:„Sämtliche · er und die Hausburſchen in Gaſtwirtſchaften“ unterliegen der b En hränkung, ſich auch auf die Kellner bezieht. Die Kommiſſion 7 gel igte aufgrund eingehender Erwägungen zu der Anſicht, daß zur u, C Lo zklaſſe II ſämtliche Kellner gehören, ohne Rückſicht darauf, ob t. ſie nur in Hotels, Gaſthäuſern oder Schankwirtſchaften ohne Be⸗ 0 berbergungsrecht beſchäftigt ſind, und daß ſich die einſchränkenden ü Worte„in Gaſtwirtſchaften“ nur auf die Hausburſchen beziehen. 8 3. Der alleinſtehende Taglöhner L. J. wurde am 2. Oktober 1904 wegen fortgeſchrittener Lungentuberkuloſe von der Orts⸗ e kTrankenkaſſe Neckarau ins Allgemeine Krankenhaus eingewieſen, ver⸗ d ließ das Krankenhaus während der Behandlung jedoch 4 mal eigen⸗ He mächtig und ungeheilt. Während ihm die Krankenkaſſe für die 1 Deit der beiden erſten Unterbrechungen der Krankenpflege vom 24, Schi Oltober bis 28. Oktober 1904 und vom 14. Nobember 1904 bis et 21. Januar 1905 das ſtatutenmäßige Krankengeld gewährte, ver⸗ te iyn weigert ſie ehm ſolches jedoch für die Zeit der beiden anderen Unter⸗ aſſen.“ brechungen vom 6. Februar bis 16. Februar 1905 und vom 27. Die März bis 2. April 1905, weil J. durch das jeweilige eigenmächtige Verlaſſen des Krankenhauſes ſeinen Unterſtützungsanſpruch für die die r⸗ fragliche Zeit verloren habe. Dieſe Rechtsfolge tritt beim unbe⸗ von fuglen Verlaſſen des Krankenhauſes tatſächlich ein. Die Beſchwerde wird des J. muß daher als unbegründet abgewieſen werden. gniſſe Der verheiratete Verſicherungs⸗Inſpektor L. J. war auf⸗ il der brund eines Zeugniſſes des Kaſſenarztes vom 29. April bis 19. Mai bon der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe zum Gebrauch einer 1 Luftkur zur freien Verpflegung ins Gaſthaus zur Krone in Mücken⸗ ikah loch eingewieſen. J. verlangt für die genannte Zeit auch die An⸗ ngs⸗ gebkrigen⸗Unterſtützung, die nach Paragr. 7 Abſ. 2 K. V. G. zu ge⸗ gunt währen iſt, wenn die Krankenkaſſen freie Kur und Verpflegung in deut⸗ einem Krankenhauſe eintreten laſſen. Die Krankenkaſſe lehnt die ruhen Wewährung dieſer Angehörigen⸗Unterſtützung ab, weil die an ver⸗ 1 800 ſchiedenen Orten des Odenwaldes durch Abſchluß von Verträgen mit rant⸗ Gaſtwirten ins Leben gerufenen Erholungsſtationen nicht als Kran⸗ ferde⸗ kenhäuſer im Sinne des Geſetzes betrachtet werden können. Die nach Kommiſſion hat ſich dieſer Anſicht angeſchloſſen und die Veſchwerde d üm daher abgewieſen. 8 untd 5. Der Kolporteur F. G. hat vom Montag, den 8. Mai bis Samstag, den 27. Mai bei der Firma Sch. u. Cie hier gearbeitet. a n n⸗ Kln letzterem Tag iſt das Arbeitsverhältnis mit der bereinbarten nfolg! eimnfägigen Friſt gekündigt worden; er wurde aber am 27. Mai gleich ießlich entlaſſen und iſt für den Kündigungstag entſchädigt worden. Bei u, da⸗ der Berechnung der Krankenkaſſenmitgliedſchaft iſt daher der 28. farine Mat noch hinzuzurechnen. Die Mitgliedſchaft zur Kranukenkaſſe et den bdaverte ſomit volle 8 Wochen(21 Tage). Am 29. Mai iſt G. in iziere. Arztliche Behandlung getreten und verlangt Krankenunterſtützung. yrden,— Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe beſtreitet die Unter⸗ den Fütungspflicht, da G. zur Begründung eines Anſpruches aufgrund 2 des Paragr. 28 K. V. G. die erforderliche 3Zwöchige Mitgliedſchaft ch 36 erſt mit dem 29. Mai 1905 erreicht haben würde.(Paragr. 78a e und K. P. G. Die Kommiſſion iſt jedoch der Anſicht, daß die nachge⸗ Oe v weſene Mitgliedſchaft von vollen 3 Wochen zur Begründung des zwan Llnſpruches genügt und hat die Krankenkaſſe demnach zur Zahlung ſigl ber ſtatutenmäßigen Krankenunterſtützung verurteilt. er 13 1 6. Der Taglöhner S. B. in Neckarhauſen bezog bon der Orts⸗ Traukenkaſſe Mannheim 1 vom 4. September 1904 bis 16. Januar 4905 Krankenunterſtützung. Unter der Behauptung, er ſei noch über diſen Zeitpunkt hinaus krank und erwerbsunfähig geweſen, ver⸗ kangt er weitere Unterſtützung, die ihm von der Krankenkaſſe aber, geſtützt auf die gegenteiligen Zeugniſſe des behandelnden Arztes und t. bes Kontrollarztes, verweigert wird. Die von B. benannten wei⸗ 1 geren Aerzte können die Erwerbsunfähigkeit über den 16. Jauuar 85 Hbinaus ebenfalls nicht beſtätigen, weshalb die Beſchwerde abgewie⸗ ſen werden mußte. 0 55 7. Die Kommiſſion ſieht ſich zu folgender Ri chtigſtellung läufer veranlaßt: In einer in mehreren hieſigen Tageszeitungen erſchie⸗ 8 8 nenen Notiz iſt behauptet worden, der Großh. Bad. Verwaltungs⸗ Mark habe durch Urteil vom 16. Mai J. Js. als unzu⸗ n käſſig erklärt, daß an nichtberſicherungspflichtige Ehefrauen 5 verheirateter Kaſſenmitglieder nach der Entbindung Unterſtützung arnach(Wöchnerinnenunterſtützung) bezahlt wird. Dies iſt unrichtig. b ders Die Frage, ob es ſefk Inkrafttreten der Novelle zum K. V. G. vom Tag. 25. Mai 1903 noch zuläſſig iſt, an die nichtverſicherungspflichtigen anlen⸗ Ehefrauen von Kaſſenmitgliedern Wöchnerinnen⸗Unterſtützung, d. h. 15 10 die für die Zeit von 6 Wochen nach der Entbindung zahl⸗ 9. mit Nachricht über die Kataſtrophe und ſie wurde erſt wieder an die 15,17 europäiſchen Blätter telegraphiert. ir be⸗ BVei dem Tode Papſt Leo XIII., deſſen lange Krankheit einer ſorg⸗ 3 fülligen Vorbereitung und genauen Anordnung großen Spielraum leß, errang die„Aſſociated Preß“ wohl einen Rekord ſchneller Be⸗ Mel⸗ kichlerſtattung. Lange vorher ſchon wurden Konferenzen mit kalteniſchen Beamten und Würdenträgern des Vatikans abgehalten, ſurde; um ihr die erſten Nachrichten zu ſichern. Der italieniſche Poſt⸗ den mitiſter hatte Rampolla verſprochen, keine Depeſche über den Tod die de? Papſtes früher als zwei Stunden nach ſeinem Eintreten und beteuszulaſſen, damit zuerſt die verſchiedenen päpſtlichen Legaten im Nach⸗ Kusland davon unterrichtet werden könnten. Es wurde daher feſt⸗ Stone Leſcht, daß eine völlig unauffällige Depeſche mit einem gleichgül⸗ er be⸗ kigen, aber genau beſtimmten Inhalt abgeſandt werden ſollte, in der lbang, dite Zeit des Ablebens mit umgeſtellten Zahlen angegeben werden eilen. ſeoollte. In dem Augenblick, in dem der Papſt geſtorben war⸗ eilte enden Lin in dem Krankenzimmer beſchäftigter, von der„Aſſociated Preß“ bdewonnener Diener in den Vorraum und ſollte nach der Verabredung Tag FLiach einer Kerze rufen. Das war das Signal für einen anderen 5 deiz Angeſtellten, der ſchnurſtracks zu einem Telephon eilte und an den feineg 1 iiren Meilen entfernten Korreſpondenten die Kunde meldete. Dank ieſes geſchickt erſonnenen Syſtems war neun Minuten nach dem dent FTode Leo XIII. die Nachricht von ſeinem Tode in Newyork, von wo Nach⸗ 1 ſie augenblicklich weitertelegraphiert wurde, ſo daß ſie elf Minuten bwoßhl 14 khach dem Ereignis in San Francisco bekannt war. Als dann das richte Khnklave zuſammentrat und die ſtrengſte Geheimhaltung durch⸗ Mr. ßbefübrt wurde, hatte die„Aſſociated Preß“ zum höchſten Erſtaunen awölf des ganzen Welt täglich Berichte über den Verlauf des Konklaves. cherex Ein Mitglied der Ehrenwache die an den Türen aufgeſtellt war, war ibnis, im Dienſte der„Aſſociated Preß“; er nahm auerſt im Vertrauen ciated 355 des Italieners für die Tauben als ſein Lieb⸗ Naich⸗ Ungstier eine Brieftaube mit, die abgerichtet war, nach dem Bureau 5bllen„Aſſociated Preß“ zu fliegen. Doch Rampolla war argwöhniſch Fücks; berbot die Taube mitzunehmen. Dennoch erhielt das Preß⸗ 1 der barxeau durch Mitteilungen auf dem Wäſchezettel eines Kardinals u und auf dem Rezept eines anderen, das in der Apotheke gemacht Schil⸗ werden follte, genaue Berichte und es konnte auch die Erwählung nach des neuen Papſtes, die um elf Uhr vormittags erfolgte, bei dem die fen iſchiede zwiſchen europäiſcher und amerikaniſcher Zeit ſchon in Franciscoer Morgenblättern von demſelben Tage mit⸗ Nuere bare Unterſtützung zu gewähren, oder ob nur noch die neu einge⸗ führte Schwangerſchaftsunterſtützung, d. i. für eine Erwerbsunfähig⸗ keit bis zu 0 Wöchen vor der Entbindung zu zahlende Unter⸗ ſtützung, gewährt werden darf, iſt in dem fraglichen Urteil allerdings als eine ſtreitige bezeichnet. Der Großh. Verwaltungsgerichtshof hatte aber, ſo wird in dem Urteil ausdrücklich geſagt, keinen An laß, zu dieſer Streitfrage in der einen oder anderen Richtung Stellung zu nehmen, weil das Kaſſenſtatut der Orts⸗ krankenkaſſe für Handelsbetriebe die Gewähr ung von Wöchnerinnenunterſtützung für die nichtverſicherungs⸗ pflichtigen Ehefrauen verheirateter Kaſſenmilglieder nicht vor⸗ ſieht, ſondern nur eine von dem Nachweis der Erwerbsunfähigkeit vor der Entbindung abhängige Schwanger⸗ ſchaftsunterſtützung und zwar bis zu 8 uer von 8 Wochen. Daß ſeither trotz vorgeſehener Schwangerſchafts unterſtützung Wöchnerinnen unterſtützung geleiſtet worden iſt, mußte als unzuläſſig bezeichnet werden. Wenn, ſo beſagt das Urteil weiter, neben der im Statut vorgeſehenen Schwangerſchaftsunterſtützung auch Wöchnerinnenunterſtützung gewährt werden wolle, ſo könne dieſe Abſicht gemäߧ8 23 Ziffer 2, 24 des..G. nur dadurch berwirklicht werden, daß das Statut in dieſem Sinne ergänzt und die bezügliche Beſtimmung von der höheren Verwaltungsbehörde als geſetzmäßig genehmigt wird. * Aus Anlaß der Verſetzung des Herrn Oberregierungsrats Gaitzſch nach Karlsruhe richtete die Handelskammer an di ſen. folgendes Schreſben:„Mit dem lebhafteſten Vedauern entnehmen wir die Nachricht von Euer Hochwohlgeboren Rückberufung in die Gr. Generaldirektion der heutigen Karlsruher Zeitung. Dieſ ſe Ent⸗ ſchließung wird von der Handelskammer wie vom geſamten Handels⸗ ſtand Mannheims, der bei Ihnen ſtets ſo große Bereitwilligkeit zur⸗ Entgegennahme und Berückſichtigung ſeiner Verkehrswünſche ge⸗ funden hat, als ein großer und ſchwer zu erſetzender Verluſt empfunden. Wir benützen dieſen für uns und die durch uns zu vertretenden Intereſſen unerfreulichen Anlaß, um Ihnen namens des Handelsſtandes unſeres Platzes für das wohlwollende Entgegen⸗ kommen und die fortgeſetzten Bemühungen, die Sie während Ihrer Mannheimer Amtstätigkeit der Förderung der Verkehrsintereſſen unſeres Handels und unſerer Induſtrie gewidmet haben, den wärmſten Dank ergebenſt abzuſtatten. Wenn es uns vergönnt iſt, mit dieſem Dank eine Bitte zu berbinden, ſo iſt es die, daß Euer Hochwohlgeboren auch in der Zentralverwaltung des Verkehrsweſens ſich bei gegebenem Anlaß der hervorragenden Bedeutung erinnern mögen, welche Sie ſelbſt der fürſorglichen und entgegenkommenden Pflege des Mannheimer Eifenbahnverkehrs ſtets zugebilligt haben. In der Hoffnung, daß Sie gu den Verkehr mit der Handelskammer nur angenehme Erinnerungen bewahren mögen, geſtatten wir uns, Ihnen für Ihre künflige Dienſtlaufbahn die beſten Wünſche zu über⸗ ſenden. *Perſonalveränderungen im Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karls⸗ tuhe im Monat Juni. Angenommen: zu Poſtgehilfen: Michael Weislogel, Friedrich Banſchbach in Karlsruhe, Wilhelm Mayer, Aug. Thoma, Georg Schmitt in Mannheim; zum Poſtanwärter: Karl Kunz in Mannheim; zum Telegraphenanwärter: Karl Dürrhammer in Mannheim; zur Telegraphengehilfin: Helene Himmelheber in⸗ Karlsruhe; zum Poſtagenten: Valentin Zimmermann in Limbach (Amt Buchen); zur Poſtagentin: Fräulein Berta Beiſel in Unter⸗ öwisheim.— Angeſtellt: als Poſtaſſiſtenten: die Poſtanwärter Heinrich Frauenſchuh in Mannheim, Joſef Schwar sloch, Franz Heberling in Walldürn; als Telegraphenaſſiſtent: der Tele⸗ graphenanwärter Bernhard Schwabe in Mannheim.— Ernannt: Hug in Karlsruhe.— Freiwil Telegraphengehilfinnen: Mina Bock, in Mannheim.— Zuruhegeſetzt Karksruhe; der Kanzleiſekretär Köhl in Karlsruhe.— Geſtor ben: der Poſtbaurat a. D. Walz in Oberkirch(Baden).— Verſetzt: die Ober⸗ Poſtaſſiſtenten: Richard Beher von Heidelberg nach Karlsruhe, Otto Eiſinger von Mannheim nach Baden⸗Baden, Ludtpig Müller von Bruchſal nach Karlsruhe; die Poſtaſſiſtenten: Joſef Blaile, Hermann Manz, Edmund Eppler von Mannheim nach Karlsruhe, Simon Link von Oppenau nach Karlsruhe, Albert Schäfer von Pforzheim nach Griesbach(Renchtal), Joſef Freytag von Reilingen nach Edingen, Albert Kumpf von Bruchſal nach Menzingen, Wilhelm Ullrich von Heidelberg nach Wilferdingen, Friedrich Firnkes von Heidelberg nach Bretten, Friedrich Bulling von Karlsruhe nach Baden⸗Baden, Karl Albrecht von Karlsruhe nach Mannheim, Guſtav Leitz von Mannheim Kiltz von Lichtenau nach Heidelberg, Heinrich Auchter von Külsheim nach Seckach, Wilhelm Hacker von Bretten nach Bruchſal, Ludwig Pütz bon Ottersweier nach Malſch(Amt Ettlingen), Aandreas Bauſt von Mannheim nach Heidelberg, Ernſt Erb von Eſſen(Ruhr) nach Karlsruhe, Heinrich Ruder von Linkenheim nach Schönau(Amt Heidelberg), Eduard Helm von Heidelberg nach Mannheim, Kaxl Eichhorn von Bruchſal nach Oberkirch, Rudolf Herbel von Raſtatt nach Baden⸗Baden, Ludwig Oſterwald von Mannheim nach Ham⸗ born(Bez. Dütſeldorf). * Frequenz unſerer Theater. Das Hoftheater erzielte im Monat Maf die höchſte Beſuchsziffer mit den„Räubern“. Dieſer Vorſtellung, welche außer Abonnement gegeben wurde, wohnten 1409 ſonen) Im Neuen Theater übte die heitere Muſe wieder die größte Anziehungskraft aus, indem die Aufführung von„Liebes⸗ manöver“ von 754 Perſonen beſucht war. Die geringſte Frequenz 171 Beſuchern äufzuweiſen. des Statiſtiſchen Amts Ende Mai. * Die Elektriſche beförderte im Monat Mai 1783 471 Per⸗ ſonen. Der Geſamterlös betrug 169 240.30 M.(gegen 166 281.80 Mark i..) Auf der Spur von Entdeckung und Ueberführung von Reichsbankuotenfälſchern aus⸗ geſetzt. Die beſonderen Merkmale der in den Verkehr gebrachten falſchen Banknolen zu 100 M. ſind folgende: Die Nachahmungen ſind den Reichsbanknoten der Emiſſion vom 1. Juli 1898 nachgebildet, haben ebenſo wie dieſe linksſeitige rote Faſern, dasſelbe Ausſtellungs⸗ datum und verſchiedene Kontrollbuchſtaben. Die ſämtlichen bisher vorgekommenen Fälſchungen tragen in den Nummern ſtets die Zahlen 0,788,904, nur ihre Zuſammenſtellung iſt verſchieden. Auf der Vor⸗ derſeite iſt die Farbe in den Worten: Reichsbanknote, Ein Hundert Mark und in der Zahl 100 dick aufgetragen und die Schrift dadurch erhaben und glänzend. Der große Adler im Untergrund der Vor⸗ derſeite hat bei den echten Noten nur Quer⸗, bei der Nachah roten Stempek ſind bel der Nachahmung etwas kleiner und ſtehen auch etwa 3 Millimeter dichter aneinander als bei den echten Noten. Die Rückſeite bietet im allgemeinen einen rauheren Anblick und läßt in ihrem ganzen Eindruck die Fälſchung leichter erkennen. * Das Verechtigungsweſen unſerer neunklaſſigen Mittelſchulen. Der von Herrn Prof. Beuttel am 5. April im Jungliberalen Verein gehaltene Vortrag, der wegen ſeines aktuellen Inhalts und ſeiner Ueberſichtlichkeit auf dem Gebiete des Mittelſchulweſens allſei⸗ in Broſchürenformat erſchſenen. Wir zweifeln nicht daran, daß dieſe Broſchüre in allen den Kreiſen, die ſich für dieſe Frage intereſſieren, nach Heidelberg, Karl Schreck von Karlsruhe nach Mannheim, Otto unter 14 Bewerbern zum rechtskundigen Bür ger m Perſonen an. Am wenigſten zogen„Haſemanns Töchter“(755 Per⸗ hatte die letzte Vorſtellung des Monaks,„Wohltätige Frauen“ mit * 159 977 Einwohner zählte Maunheim nach der Berechnung Reichsbanknoteufülſchern. Eine Be⸗ lohnung bis zu 3000 M. hat das Reichsbankdirektorium für die Aung aber zum Teil Kreuzſchraffierung. Die beiden übereinanderſtehend en tigen Anklang fand, iſt nun im Verlag des Jungliberalen Vereinms am nächſtjährigen Rennen nicht teilzunehme eine gute Aufnahme findet und daß ſpeziell die Familienväter gern zu dem Heftchen greifen werden. Die Broſchüre iſt zum Preiſe von 10 Pfg. beim Kaſſier des Jungliberalen Vereins, Herrn J. F. Peter, J 4a, 11, erhältlich. * Die Teilnehmerkarten für die Vergnügungsfahrt Mannheim⸗ Luzern⸗Bierwaldſtätterſee⸗Gotthardtunnel können nunmehr in der Muſikalienhandlung von Herrn Sohber, Paradeplatz, abgeholt werden. Da die Fahrt durch die ſchönſten Punkte der Schweiz geht und auch Fußtouren auf der herrlich gelegenen Axenſtraße ſowie von der Tellskapelle bis Flüelen vorgeſehen ſind, ſo kann man ſich ſchon im Voraus, falls der Wettergott ein Einſehen hat, einen großartigen Genuß verſprechen. Zu jeder weiteren Auskunft iſt die obengenannte Muſikalienhandlung ſehr gerne bereit. * Ein Unglück auf dem Scheibenſtand. Auf den Militärſchieß⸗ ſtänden in Waldhof ereignete ſich nach einer hieſigen Zeitung geſtern vermittag ein ſchweres Unglück. Der Grenadier Reck von der 9. Kompagnie begab ſich während des Schießens an eine Scheibe und Schuß, welcher die Nieren durchbohrte. Er liegt in hoffnungsloſem Zuſtande im Lazarett. Die Schuld an dem Uieglücksfalle gibt man dem aufſichtführenden Feldwebel. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Der Verletzte ſoll den Schuß erhalten haben, als er die Scheibe nach Treffern abſuchte. 5 * Mutmaßliches Wetter am 7. und 8. Juli. Ueber dem ſüd⸗ weſtlichen Drittel von Großbritannien liegt noch ein Hochdruck von 765 mm. Ueber Nordweſtfrankreich, Luxemburg und der Rhein⸗ provinz zeigt ſich ein relatives Minimum von 760 min. Eine De⸗ breſſion von 755 mm liegt über dem mittlexen Norwegen, ſowie dem nördlichen Teile von Schweden und Finnland. Trotz mehrfach aus⸗ gebrochener Gewitter iſt in ganz Mitteleuropa die Hitze noch unver⸗ ändert hoch, weshalb auch die Gewitterneigung noch nicht nachgelaſſen hak. Demgemäß iſt für Freitag und Samstag zſpar vorwiegend trockenes und heiteres, aber auch zu vereinzelten gewitterhaften Stö⸗ rungen geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Grossherzogtum. JLaudenbach, 5. Juli. Heute mittag gegen 4 Uhr er⸗ eignete ſich dahier ein ſchwerer Unglücksfall. Das Dienſt⸗ mädchen Maria Halblaub von Hemsbach, bedienſtet im Gaſthaus zum„weißen Schwanen“ bei Johann Eberhard hier, zündete mittelſt Petroleum Feuer an, wobei die Petroleumkanne explogierte und das bedauernswerte Mädchen in hellen Flammen ſtand. Der Haus⸗ eigentümer Georg Schüßler und deſſen Frau erſtickten bald die Flammen. Das Mädchen hat aber trotzdem ſo ſchtwere Brand⸗ wunden davongetragen, daß an ihrem Aufkommen gegzweifelt wird. *„ Kleine Mitteilungen aus Baden. Der Stadt⸗ catk in Karlsruhe hat beſchloſſen, auf dem Marktplatz jeweiſs am Montag, Mittwoch und Freitag, an welchen Tagen der Wochengdarkt auf dem Ludwigsplatz ſtattfindet, einen Obſtmarkt abhaltel zu laſſen und ſich deshalb mit den badiſchen Obſtbauvereinen ins En⸗ vernehmen geſetzt.— Zu Gunſten des unter dem Protektorat der Prinzeſſin Wilhelm ſtehenden Wöchnerinnenaſyls ſoll im Spätjahr ein großes Wohltätigkeitsfeſt veranſtaltet werden.— Die unter dem Protektorat der Frau Großherzogir ſtehende Malerinnenſchule hat ſoeben ihren Jahresbericht herausgegeben und darin auf die 20 Jahre des Beſtehens der Anſtalt einen Rückblick geworfen. Nach mancherlei Schwierigkeiten hat ſich die Anſtalt doch ſo eingelebt, daß ſie zu den unentbehrlichſten Kunſt⸗ inſtituten der Reſidenz gehört. Die Schule erhält reiche Unterſtütz⸗ ungen, insbeſondere vom Unterrichtsminiſterium einen jährlichen Staatszuſchuß von 800 Mark, und einen Beitrag der Stadt von jährlich 500 M. Die Großherzogin übernimmt für eine größere Au⸗ zahl Schülerinnen das Schulgeld auf ihre Privatkaſſe.— Ein ſchreckliches Unglück hat am Dienstag in Immending en die Familie des Abgeordneten Goldſchmid getroffen. Seine beiden ein⸗ zigen Kinder, ein Mädchen von 11 Jahren und ein Knabe von Jahren, ſind mittags beim Baden in der Donau ertrun den. An der Stelle, wo das Unglück geſchah, ſoll plötzlich ein Strudel im Donaubett entſtanden ſein, in den die beiden armen Kinder ge raken ſein müſſen.— In Hir ſchhorn wurde, in den B und Wohnräumen der Inhaber des Sägewerks Philipp Andr der Nacht von Sonntag auf Montag ein ſchwerer Einbruch verütz Der Einbrecher wußte die ſchweren eiſernen Laden an ein m Fe durch Brecheiſen zu öffnen. Wechſel und Bargeld in Höh 1000., eine goldene Buſennadel ſowie ein Anzug Gauner in die Hände.— Der Bürgerausſchuß von Konſtanz h ſich nächſte Woche mit einer Vorlage betr. Kap italaufna m von 500000 M. zu 3½ Progz. zu befaſſen. 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. Pirmaſens, 5. Juli. In geheimer Stadtratsſitzur erhielt einen Herr Rechtsrat Otto Strobel aus Bahreuth gewählt. Der Gewählt⸗ iſt am 6. April 1872 zu Regensburg geboren und ſeit dem 14. Mat 1900 als rechtskundiger Magiſtratsrat in Bayreuth angeſtellt. D neue Bürgermeiſter wird ſein Amt am 1. Sept. antreten. Lampertheim, 5. Juli. Auch hier hat beim geſ Gewitter der Blitz eingeſchlagen, jedoch ohne zu zünden die betroffenen Gebäude namhaft zu ſchädigen. Um ſo mehr Se richtete der Sturm an. 5 Id. Frankfurt a.., 5. Juli. Geſtern ſtarb hier nach kurzem Krankenlager Herr Ludwig Joſef Pfung ſt, der vor einig Jahren von Worms hierher überſiedelte. Wie die„Frankf, 3 hört, hat der Verſtorbene ſein beträchtliches Verm der Stadt Frankfurt hinterlaſſen mit der Beſtimm daß es zum Ankauf von Kunſtwerken für die öffentlichen 0 lungen dienen ſoll. Die Stiftung ſoll den Namen„Ludwig Pfi aus Worms⸗Stiftung“ tragen. 97 * Stuttgart, 5. Juli. Der Sekretär der Stuttga; Handwerkskammer Dr. Schaible iſt heute früh an einem ch anfall geſtorben.„ Sport.„ eE. Schwimmſport. Auf dem Kreisſch w immfe ſt Mainz wurde beſtimmt, daß für die vom Kreiſe zu beft Kreisſtafette für das Verbandsſchwimmfeſt in Berlin ſcheidungsſchwimmen im Bruſt⸗ und Seiteſchwimm Mannheim beim Schwimmfeſte des Schwimmklubs S mander am 16. Juli abgehalten wird. Dieſe Schwimmen am Schwimmtage morgens 10 Uhr im Schleuſenkanal inden werden auch bei den Nachmittagsſchwimmen harte Kämpfe zum 1 trag kommen, ſodaß das Feſt einen noch impofanteren Vexlauf neh dürfte. 0 SGordon⸗Bennett⸗Rennen. Aus Laschamps wird meldet Bei dem geſtrigen Gordon⸗Bennett⸗Rennen wurde 0 (Frankreich) Erſter mit 7 Stunden 2 Min, Nazzari(Ite Zweiter mit 7 Std. 19 Min. Cagno(Italien)/ D Std. 21 Min., Caillois(Frankreich) Vierter mit 7 St Es folgen Werner(Deutſchland) mit 8 Std 7 (Frankreich) 8 Std. 5 Min., de Caters(De 8 St. 26 Min., Bianchi(England) 8 Std. 38 Min., Lytele(Amer 30 Min. Frankreich hat ſomit den Preis gewonne Automobile Club de France hat b 805 Seite Drkte. Senerabuuzeiger. Mannheim, 6“ Juli. Daber ſeinem Stiftet zurücgege n. Ton diefer Entſcheidung ſind 55 fremden Automobilklubs in Kenntnis geſetzt worden; ihre Ant⸗ ſwort iſt noch nicht bekannt. Nachtrag zum lokalen Teil. Aeber den beklagenswerten Unglücksfall, der Herrn Direktor Nudolf Konrad Haas heute morgen betroffen hat, erfahren wir ſnoch folgendes: Die Leiche des Verunglückten wurde zuerſt von Herrn Kommerzienrat Mohr entbeckt, der ebenfalls auf einem Morgenritt im Neckarauer Wald begriffen war. Herr Mohr begab ſich ſofort nach Neckarau und requirierte einen Schutzmann, mit dem eeꝛr ſich an den Ort, wo die Leiche lag, zurückbegab. Inzwiſchen phhatten zewi Radfahrer in der Nähe des Birkenhäuschens das 65 berrenloſe Pferd aufgefangen. Sie wählten dann in der Voraus⸗ ſetzung, daß dem Beſitzer des Pferdes ein Unfall zugeſtoßen ſein mmüſſe, zwei verſchiedene Wege und fanden auf dieſe Weiſe dann cauch bald die Leiche. Ueber die Urſache und den Verlauf des Un⸗ 5 falles iſt man nur auf Mutmaßungen angewieſen, da ihn niemand 75 3 und ſeinen Reiter vor ſich abgeworfen hat. Wie der Leichenbefund bergab, hat der Verunglückte das Genickgebrochen. Am Kopfe 7905 befimden ſich ſonſt nur einige ganz geringfügige Verletzungen. Der in der Vollkraft ſeiner Jahre auf ſo ſchreckliche Weiſe jäh aus dem Leben Geſchiedene war auch Direktor der VBahngeſellſchaft Waldhof und der Firma Immobiliengeſellſchaft. Für Herrn Geh. Kommerzienrat Haas iſt der Verluſt des Sohnes umſo ſchmerzlicher und unerſetzlicher, als er in ihm den würdigen Nachfolger in ſeinen weitverzweigten und bedeutenden geſchäftlichen Unternehmungen er⸗ blicken durfte. 65* In der heutigen Bezirksratsſitzung wurde das Geſuch der Dieutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft in Rheinau wegen ([iißkung einer Benzinfabrik in Rheinau genehmigt. Thbealer, Runſt und Wifeenſchalt. Auebet die geſtrige„Tell“⸗Aufführung für Schüler ſchreibt man zuns: Unſer altes Theater ſah geſtern im Innern recht jung aus. Die Volksſchulfugend füllte den Zuſchauerraum, und die 1500 lebhaft erregten Kindergeſichter gewährten einen gar erfreulichen Anblick. Die ungekünſtelte Begeiſterung, die die Vorſtellung entzündete und die in unwillkürlichem, ſtürmiſchen Beifall ſich kund gab, zeigte den bünſtlern, daß ſie wohl noch nie vor einem dankbareren Publikum geſpielt haben; dieſer Eindruck half jedenfalls mit dazu, daß die Aufführung ganz vortrefflich gelang; die Künſtler gaben ihr Beſtes; das feurige Spiel und die prächtigen Dekorationen wirkten ein Bild von ſeltener Einheitlichkeit und Abrundung. Vor kurzem iſt ſchon an dieſer Stelle darauf hingewieſen worden, welch hohen, bildenden Wert das Drama hat, daß es wie nichts anderes zum Mitleben fort⸗ 1 reißt und dadurch das innere Leben geſtaltet auch an Seiten, die 1 der Alltag nie bewegte. Wie müſſen ſolche Eindrücke tief das jugend⸗ — liche unbefangene Gemüt bewegen. Gerade Tell eignet ſich beſon⸗ Hers für die Schüler; denn er enthält kein Motiv, das den Kindern unwerſtändlich wäre, und die auf das Höchſte gerichtete Grund⸗An⸗ ſchauung gibt namentlich der jugendlichen Seele jenen Aufſchwung, der dauernde, edle Wirkung verbürgt. Im Schillerjahre wurde ſolche Sreube unſeren Schülern reichlich zuteil durch den Edelſinn eines Mitbürgers; dieſer— es drängt uns, ſeinen Namen zu verraten: Skar Hirſch— konnte es ſich auch geſtern nicht verſagen, durch Spendung von Gebäck und Limonade die Freude zu erhöhen. Dank⸗ Bar iſt auch anzuerkennen, daß durch das Entgegenkommen der Be⸗ 5 hörden den abgehenden Schülern jedes Jahr dies ſchöne Geſchenk mit gaauf den Weg gegeben werden kann. m der Altmeiſter der Cronberger Malerkolonie, Prof. Anton Burger, iſt in verfloſſener Nacht nach mehrjähriger Krankheit im Alter von 81 Jahren geſtorben. 5 Eein neues Buch Tolſtois, das ſich„Die große Sünde“ be⸗ ſtitelt und die geſchichtliche Berufung des ruſſiſchen Volkes behandelt, wird demnächſt erſcheinen. Ebduard Mörike wird bekanntlich vom 1 Januar nächſten ſpes ab frei. Der„Kunſtwart“ wird, ſobald die Schutzfriſt ab⸗ aufen iſt, eine eigene Ausgabe der ſämtlichen Werke Mörikes in fBänden veranſtalten. Der bekannte Mörikebiograph und Her⸗ geber der Mörikebriefe Direktor Dr. Karl Fiſcher hat es rnommen, die Ausgabe für den Kunſtwart herzuſtellen. Er iſt rLage, ausgewählte Gedichte und größere Arbeiten Mörikes Werke einzuberleiben, die bis dahin überhaupt nicht bekannt oder ſchwer erreichbar waren. Gerſchlszeſtung, il Mannheim, 4. Juli.(Strafkammer II.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staats⸗ 1 behörde: Herr Amtsanwalt Stocker. Sein 16jähriger Burſche, der ſich an ſeiner Stiefſchweſter im Sinne des§ 176, Ziffer 8, verging, wird zu 6 Wochen Gefängnis vevurteilt. Eeine mächtige Kupferſchale, von.50 Meter Durchmeſſer und einem Zentner Gewicht, mit einer Auslaufröhre verſehen, liegt als berführungsſtück im Gerichtsſaale. Solche Schalen haben die Taglöhner Guſtav Steck und Karl Fink in der Zeit von 1900 bis nicht weniger als fünf geſtohlen. Sie ſtammten aus dem Be⸗ ttrieb der chemiſchen Fabrik von Manz u. Gamber und lagen auf dem Fabrikhof, wohin man ſie nach der Ausrangierung geworfen hatte. Die Diebe ſpedierten ſie über den Zaun und holten ſie dann mit jnem Karren. An einem Tag holten ſie einmal mit einem vier⸗ täderigen Wagen drei Stück. Sie erhielten von der Händlerin 0 mmene Abnehmer Nyrkowskys, Leopold Heppenhefmer, und der achverſtändige Hugo Marum bekunden, 90 Pfg. bis 1 Mark. Die ſind ſchon längſt abgeurteilt. Heute ſtehen nun die Schulz ieNurkowskh wegen Hehlerei unter Anklage. Die Schulz war ſich, wie aus deir Beweisaufnahme hervorgeht, nicht im Zweifel, daß es ſich um geſtochlenes Gut handle; u. a. ſchimpfte ſie eines Tages ge⸗ „daß ihr die Rieſenſchalen am hellen Tage gebracht wurden. freigeſprochen. Dieſen hatte Rechtsanwalt Dr. Frank, jene Zanwalt Dy. Karl Kaufmann verteidigt. 15 Der 27 Jahre alte Maurer Auguſt Wilhelm Heuſer von kenheim hatte dem Händler Otto Schmittus Kartoffeln geliefert, elam aber kein Geld zu ſehen. Schließlich fand ihn Schmittus mit nem Wechſelakzept über 44 M. ab, mit dem Heuſer ein bei Fahr⸗ händler Dußmaum gekauftes Fahrrad anbezahlte. Auf Duß⸗ anns Befragen, ob der Akgzeptant zahlungsfähig ſei, hatte Heuſer rt, Schmittus beſitze ein großes Lager und er liefere ihm ſeit Jahren Kartoffeln. Als der Wechſel aber fällig wurde, Wetrugs e 1 Heuſer legte Berufung ein, ſeinen guten Glauben v Das Gericht erachtete die Veruft r begründet end. beokachtet hat. Man darf aber annehmen, daß das Pferd geſtürzt 1 mittus nicht. Dußmann zeigte nunmehr den Heuſer wegen etrugs an und das Schöffengericht verurteilte ihn auch zu 4 Wochen 857 den Angeklagten frei. Verteidiger:.⸗A. Dr. Oppen⸗ eimer. Wenn bei der Poſt Diebſtähle begangen werden, die darauf ſchließen laſſen, daß der Dieb im eigenen Bau ſitzt, ſo werden Sen⸗ dungen fingiert, um den Dieb in eine Falle zu locken. So wurde es auch gemacht, als in einer Abteilung der hieſigen Hauptpoſt ſeit September vorigen Jahres eine Anzahl Bijouterieſendungen ver⸗ ſchwanden. Eine fingierte Sendung nagelte den Dieb feſt. Es war der 22 Jahre alte Poſtbote Jakob Schenkel aus Sandhofen. Der Wert des Geſtohlenen war nicht ſehr bedeutend. Die Straf⸗ kammer verurteilte den Dieb zu 8 Monaten Gefängnis. Verteidiger: .⸗A. Dr. Gentil. Der ſchon häufig vorbeſtrafte Maurer Johann Link aus Müunchweiler ſtahl in einem Neubau dem Stukkateur VBohn ein Paar Stiefel. Urteik: 5 Monate Gefängnis und 4 Jahre Ehrverluſt. Hamburg, 5. Juli. Ein außergewöhnlich hartes Urteil fällte das Kriegsgericht der 18. Diviſion über zwei Land⸗ wehrleute. Die Schiffer Strauer und Kargmann hatten ſich wegen Gehorſamsverweigerung und mehrfachem Fluchtverſuch auf dem Transport zum Arreſtlokal zu verantworten. wurden deshalb zu 7½ bezw. 6½ Jahren Gefängnis verurteilt. Strauer giachte bei der Abführung einen Selbſtmordverſuch. Sie Die Wahlkreiseinteilung der größeren Städte mit der von den Behörden die landesübliche, zweckloſe Geheim⸗ niskrämerei getrieben worden, wird von der ſoz.⸗dem. Preſſe veröffentlicht. Die Stadt Mannheim, die fünf Abgeordnete zu wählen hat, ſoll nach der„Volksſt.“ etwa die folgende Einteilung erhalten: Kreis 1(58. Wahlkreis) umfaßt das geſamte Gebiet rechts des Neckars(Neckarvorſtadt, Waldhof, Käferthal) niit Ausnahme eines kleinen Ausſchnittes um den Meßplatz, begrenzt durch die Mittelachſe der 2. Querſtraße, Waldhofſtraße und Käfer⸗ thalerſtraße bis zur Neckarbrücke. Kreis II(59. Wahlkreis) umfaßt die weſtliche Unter⸗ ſtadt zwiſchen Jungbuſchſtraße, Breiteſtraße, Neckar und Verbin⸗ dungskanal(alſo die Quadrate H, J, K ſowie die Beilſtraße, Böck⸗ ſrraße, Werftſtraße, Dalbergſtraße, Schanzenſtraße, Neckarvorland⸗ ſtraße, Holzſtraße, Grabenſtraße), ferner die Quadrate U 1 und 2 T—5, 8—5, endlich das vom Kreis 1 losgetrennte Stück der Neckarvorſtadt. Kreis III(60. Wahlkreis) umfaßt das Herz der Innen⸗ ſtadt, begrenzt nördlich durch die Jungbuſch⸗ und Schulſtraße zwiſchen R und S) einſchließlich Krankenhaus, öſtlich durch die Straße zwiſchen den Quadraten 5 und 6 bis mit J. 6, ſüdlich durch den Schloßplatz und die Straßenbahnlinje bis zum Rhein⸗ brückenaufgang leinſchließlich Friedrichspark); dazu die Quadrale weſtlich des Luiſenrings bis zur Jungbuſchſtraße(Kirchenſtraße, Akademieſtraße ete.), endlich das ganze Hafengebiet mit den Schiffen. 8 Kreſis IV(61. Wahlkreis) hat im Gegenſatz zu den vorigen eine ſehr komplizierte Konfiguration erhalten; er umfaßt das Schloßgebiet mit Amtsgericht, Amtsgefängnis und Ballhaus, die Quadrate I. 5, I.—15, M 6 u. 7, N 6 u. 7,0 6 u. 7, P 6 und 7, Q 6 u. 7, R 6 u. 7, 8S 6, T 6, U—6, die ganze Oſtſtadt zwiſchen Ring Neckar und Seckenheimerſtraße, und von der Schwetzingervorſtadt das Gebiet zwiſchen Seckenheimer⸗, Kleinfeld⸗ Augarten⸗, Traitteur⸗, Rheinhäuſer⸗, Keppler⸗, Friedrichsfelder⸗ ſtraße, Bahnhofplatz und Kaiſerring. Kreis y(62. Wahlkreis) umfaßt den übrigen Teil der Schwetzingervorſtadt, den Bahnhof, Lindenhof und Neckarau. Die Stadt Heidelberg, die zwei Abgeordnete wählt, wird wie folgt eingeteilt: Kreis 1(64. Wahlkreis), Südkreis, wird begrenzt im Süden vom Neckar(von der öſtlichen Gemarkungsgrenze bis zum Karlstor), von da ab von der Hauptſtraße und der Vergheimer⸗ ſtraße, jeweils von der Mittelachſe dieſer Straßen. Kreis II(65. Wahlkreis), Nordkreis, begrenzt im Norden vom Neckar(von der öſtlichen Gemarkungsgrenze bis zum Karlstor), von da ab von der Hauptſtraße und Bergheimerſtraße, jeweils bis zur Mittelachſe dieſer Straßen. Der„Volksfreund“ veröffentlicht die Einteilung von Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg. Die Sozialdemokratie iſt alſo doch keine ſo überflüſſige Einrichtung, wie mancher glaubt; durch ſie erfährt der Staatsbürger doch einigermaßen rechtzeitig, was ihn intereſſiert. Die Bezirkseinteilung in Karlsruhe wurde folgender⸗ maßen getroffen: Der erſte Bezirk wird gebildet durch die Altſtadt mit der Karlfriedrichſtraße als nördlicher und der Kriegſtraße als ſüdlicher Grenze. Dazu kommt noch der Teil der Oſtſtadt ſüdlich der Dur⸗ lacherallee. des Südſtadt ſüdlich der Wilhelmſtraße bildet den zweiten Be⸗ zirk. Er wird begrenzt nördlich durch die Stefanienſtraße, öſtlich durch die Karlfriedrich⸗ und Wilhelmſtraße, ſüdlich durch die Süd⸗ endſtraße und weſtlich durch die Brauer⸗ und Leopoldſtraße. Der dritte Bezirk ſetzt ſich zuſammen aus den Stadtteilen weſtlich der Leopoldſtraße(Weſtſtadt und Mühlburg). Dazu kommt noch das ſogen. Millionenviertel, alſo der Stadtteil nördlich der Stefanienſtraße. Die Südſtadt mit Ausſchluß des Teils ſüdlich der Wilhelm⸗ ſtraße und mit Einſchluß des Teils der Oſtſtadt nördlich der Dur⸗ lacherallee bildet den vierten Vezirk. Heueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Bremen, 5. Juli. Die Bürgerſchaft hat gemäß dem Antrag des Redakteurs Kunoth den Senat erſucht, die Schuldepu⸗ tatton mit einem Bericht darüber zu beauftragen, wie der Reli⸗ gionsunterricht in den Volksſchulen durch einen rein reli⸗ gionsgeſchichtlichen Unterricht und Sitten⸗Un⸗ terricht zu erſetzen ſei, der die edelſten Schätze der Welt⸗ literatur und der beiden Teſtamente umfaſſe. Berlin, 6. Juli. Jaures wird lt.„Frkf. Ztg.“ durch den deutſchen Botſchafter in Paris erſucht werden, ſeine Reiſe nach Verlin und ſein hieſiges Auftreten zu unterlaſſen(). Der Eilaß des Reichskanzlers, in dem er dem Botſchafter dieſen Auftrag gib! und ſich über die Gründe ausdrückt, ſoll heute veröffentlicht werden(22). 55 Kolding, 6. Juli. Heute früh 8 Uhr unternahm der Kaiſer einen Spaziergang im Walde bei Loeveradde. Die „Hohenzollern“ und die Begleitſchiffe lichteten um 10½ Uhr die Anker und fuhren ſüdwärts. London, 6. Juli. Das Unter haus nahm nach längerer Erörterung den Vorſchlag Balfour's betreffend die Durch⸗ führung der Bexatung des Einwanderungsgeſetzes an. Die Trennung von Kirche und Staat. (Siehe Artikel! D. Red.) Paris, 6. ehen ſteht, rle einem iter des„Gaulois“, daß das geſtern anſtandslos die Meerenge paſſiert. Die Mittelſtadt einſchließlich der Südweſtſtadt und des Teils Kaiſer in einer Abſchiedsaudienz empfangen worden. Darauf gab vom 6. ds.: Von Beginn des Krieges bis Ende Juni nahmen die ſoeben von der Kammer angenommene Trennungsgeſe weniger ſchlecht ſei, als man anfangs befürchtet habe. Allerdin, könne es der Regierung, wenn ſie von feindſeligem Geiſte erfüllt ſen eine furchtbare Waffe gegen die Kirche in die Ham geben. Die Wirkung des Geſetzes werde man übrigens erſt nach dene nächſten Kammerwahlen richtig beurteilen können. Bis dahin dürfte die Regierung jeden Gewaltmißbrauch vermeiden. Sollte die gegenwärtige radikale Mehrheit in die Kammer zurückkehren, dann müſſe man ſich auf eine antikatholiſche Durchführung des Geſetzes gefaßt machen. Falls jedoch infolge einer Aenderung der Zu⸗ ſammenſetzung der Kammer eine loyale und vorurteilsloſe Regierung ans Ruder käme, dann würde die Trennung vom rein religiöſen und geiſtlichen Standpunkte aus vielleicht borteilhaft ſein. Die marokkaniſche Frage. Berlin, 6. Juli. Die Frage der Marotkkokonferenz berzögert ſich[t.„Frkf. Ztg.“ immer noch, obwohl man an einer befriedigenden Löſung nach wie vor nicht zweifelt. * Paris, 6. Juli. Von zuverläſſt wird lt.„Frkf. Ztg.“ verſichert, daß die bisher in den Zeitungen mitgeteilten Angaben über den Inhalt der franzöſiſch⸗ deutſchen Ab⸗ machungen nicht gerade falſch, aber jedenfalls unvoll⸗ ſtandig und beſonders in der Form zu beſtimmt ſind. Von deutſcher Seite wurde Frankreich formell kein Privileg in Marokko zugeſtanden. Dagegen ſtellte ſich Deutſchland auf den Beten, daß Frankreich als dem Grenznachbar beſondere Aufgaben zulommen und da auf dieſer Grundlage auch das engliſch⸗ franzöſiſche Abkommen beruht, ſo erkennt Deutſchland an, daß Frankreich eine Vorzugsſtellung in Marokko zukomme. Nach dieſer gründlichen Regelung hat Deutſchland beſtimmte Reformen mi Frankxreich diskutiert, ſich aber formell lediglich verpflichtet, keine Schwierigkeiten gegen die Durchführung durch Frankrech zu erheben Dieſe Reformen ſelbſt hängen alſo ſchließlich von Gutachten der ſpä⸗ texen Konferenz ab. * Paris, 6. Juli. Die für geſtern angeſetzte Veſprechung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Rouvier und dem deutſchen Bok⸗ ſchafter Fürſt Radolin wurde auf heute verſchoben. Gärung in Rußland. LLondon, 5. Juli. Aus Odeſſa meldet der„Stan⸗ dard“⸗Korreſpondent: Endlich hat ſich der Schleier von der enk⸗ ſetzlichen Tragödie vom 27. und 28. Juni gelüftet. Entſetzt ſchreckt man vor der Wahrheit zurück. Meine Quellen ſind unanfechtbar. Seit vielen Monaten ſind etwa 150 beſön⸗ ders ausgewählte Agenken der dritten Abteilung in allen möglichen Verkleidungen, hauptſächlich als Handwerker, in Odeſſa erſchienen. Sie lebten und arbeiteten im engſten Verkehre mit den Arbeitern der Induſtrievororte und fre⸗ quentierten alle Schlupfwinkel der Revolu⸗ tionäre. Sie lernten jedes Geheimnis kennen und erfuhren von jeder Aktion der revolutionären Propaganda. Sie ſpielten ihre Rolle mit vollkommenſtem Erfolge. Die Ankunft des meu⸗ ternden„Potemkin“ wurde erwartet und gab dieſen Emiſſären plauſiblen Grund für die Behauptung, daß die ganze Flotte gemeutert habe und eintreffen werde, um ſich den Rebellen an⸗ zuſchließen und die Revolutionäre auf dem Lande zu ſchüßen. Es iſt zu beachten, daß nicht die Ortspolizei, ſondern die Ge⸗ heimagenten der dritten Sektion den ganzen teuflichen Plan organiſierten und durchführten. Als die Unruhen un d Brandſtiftungen begannen, wurde lange Zeit kein Verſuch gemacht, dieſem Treiben entgegenzutreten. Dann aber wurden die Straßen vom Militär abgeſperrt und Ma⸗ ſchinengeſchütze aufgeſtellt. Von zahlreichen Augen⸗ zeugen höre ich, daß nicht weniger als 7000 Men⸗ ſchen in jener entſetzlichen Blutnacht getötet wurden. Es iſt nicht auffallend daß die Zahl der Toten, die der Verwundeten faſt um das dreifache Überſtieg, da eben jeder Ausweg verſperrt war. 200 Perſonen warfen ſich in den Hafen, wo man dann ihre Leichen mit Haken herausfiſchte. Tauſende von Leichen wurden vor Tagesanbruch in die brennenden Ruinen geworfen, die rieſige Brandſtätte diente als Maſſenkrematorium. So wurde man vier Fünftel der Leichen los, ihre Aſche iſt mit den Ruinen bermengt. Dieſe Maſſenſchlächterei iſt alſo von der Polizei in Petersburg geplant und ins Werk geſetzt worden, ein fürchterliches Mittel, um den Auf⸗ ſtand in Südrußland zu unterdrücken. Niemand zweifelt daran, daß es nochein entſetzliches Nachſpiel geben wird. Die Koſten desſelben wird aber das Volk nicht allein bezahlen. Konſtantinopel, 5. Juli. Ein engliſcher Handels⸗ dampfer mit 400 deſertierten ruſſiſchen Matroſen hat ſt.„Frkf. Ztg.“ Soeben eingetroffenen Depeſchen zufolge iſt der„Potemkin“ heute varmittag in der 5 türkiſchen Hafenſtadt Zuguneſch eingetroffen und hat dort bch Kohlen eingenommen. Raiſ. Theodoſſia, 6. Juli. Auf Anordnung der Behörden 1255 berließen die Einwohner die Stadt. Nur die Truppen und die a Beamtenſchaft blieben zurück. Man erwartet, daß der„Po⸗ 9 1 temkin““ am Abend auf die Stadt feuern werde. n * Petersburg, 6. Juli. Im Kaukaſus droht der die 8 Ausbruch eines allgemeinen bewaffneten Ausſtandes. In ſtchert Tiflis herrſchen ſeit einigen Tagen Unruhen. Dunkle Ge. WMark rüchte über die Meuterei auf dem„Potemkin“ vermehren die die 2 Aufregung. Die Zeitungen erſcheinen nicht. Der Perſonen⸗ der s verkehr zwiſchen Tiflig und⸗Batum iſt ſeit zwei Tagen, den Warenverkehr zwiſchen Latum und Baku ſeit zwei Wochen un terbrochen. Auf dem Exarchen von Georgien iſt demm Vernehmen nach auf einer Reiſe nach Petersburg ein Mord⸗ 1 anſchlag verübt worden; der Ausgang iſt unbekannt. Die Verkin, 6. Juli. Der Parkeivorſtand der deutſchen in 19 Sozialdemokratie erläßt im„Vorwärts“ einen Aufruf an einein Werw. die Genoſſen zu Geldſammlungen für dis rufiſchen Revo⸗ lutionäre. 8 Der Krieg. Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchurei. London, 6. Juli.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokib“!“ vom 6. ds.: Der Abſtand zwiſchen den beiden Armeen bei Hai⸗ luntſcheng beträgt nur etwa 30 Meilen. Friedensausſichten. Tokio, 6. Juli. Der Kommiſſar Japans für die Friedens⸗ verhandlungen, Baron Komura, iſt heute mit ſeinem Stabe vom der Kaiſer eine Frühſtückstafel zu Ehren der Friedensunterhändler. * London, 6. Juli.„Dailh Telegraph“ meldet aus Tokiso Japaner ö 4 fremde Schiffe, darunter 22 engliſche. Ahin de ann! Bes Zu⸗ 1. N an⸗ einer Anzahl jüngerer Unternehmungen ihren Ausdruck fand. Be⸗ nt⸗ borzugt waren von ſchweren Werten Herchnia, die bei lebhafter etht Nachfrage einen Kurs von M. 25 500.— erreichten, Neuſtaßfurt, ind für die M. 20 500.— bewilligt und Glückauf Sondershauſen, die uf die Erhöhung der Ausbeute bis M. 18 300.— bezahlt wurden. 1 8 in In Poſten wurden Alexandershall bis M. 9600.— auf den zu er⸗ fer wartenden günſtigen Rechnungsabſchluß aus dem Markte genommen ˖ nd ferner Hohenzollern, die bis M. 9600.— betzahlt wurden. Bur⸗ 175 ach, Carlsfund, Wilhelmshall, Beienrode und Kaiſeroda konnten bei lebhaften Umſätzen ihre Ausbeuteabſchläge leicht einholen, wäh⸗ AU⸗ dend Wintershall nach der Gewerkenverſammlung vorübergehend ren um M. 200.— gedrückt wurden. Von ſchachtbauenden Werten ten wurden Schieferkante bis M. 1975.—, Siegfried J bei M. 3950 eu⸗ ſund Deutſchland Juſtenberg bei M. 1850.— in Mengen aus dem ren Verkehr genommen; auch Hanſa Silberberg konnten ſich von ihrem tte letzten Rückgange leicht erholen. Zu erwähnen bleiben Ludwigshall an⸗ Altien bei M. 1125.—, Krügexshall Aktien bei M. 115 bezw. 120 en Prozent, Ronnenberg Aktien bei M. 1850.— bis M. 1925.—, 955 Deutſche Kaliwerke Aktien bei 191 bis 193 Prozent, Bismarckshall 1 107 5 109 Prozent, die zu dieſen Preiſen mehrfach r. Beſitzer wechſelten. n d Auf dem Erzkuxen⸗ darkte konnten Fernie ihre in Steigerung bis Mark 3400 und Henriette bis M. 1150 bei unt ruhſgem Geſchäft fortfetzen. Ferner waren Glückauf Neviges bei dc⸗ g. M. 500 vereinzelt begehrt. Das übrige Gebiet aber lag voll⸗ en⸗ ſtändig geſchäftslos, und die Kurſe mußten weiter nachgeben. Dies n⸗ gilt insbeſondere von Callerſtollen, Neue Kirche und Wildberg. 21 1 en, 5 20 55 n. Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die uner⸗ en Wartete ſtarke Abſchwächung der geſtrigen amerikaniſchen Termin⸗ ke. börſen wiß die Tendenz an unſerem heutigen Markt etwas ruhiger, in zumal die Käufer ſich reſerviert verhielten. Vom Auslande wird ige 0 die Tonne, Kaſſa, eif Rotterdam offeriert: Weizen Ulka 9 Pud de 20/25 prompt M. 138, do. 9 Pud 25/30 prompt M. 139, do. 10 Pud prompt M. 142, La Plata Roſario Santa§é 76 Kg. Juli ein 189, Bahia Blanka ſem, ruſſe 81 Kg. Juli/Aug. M. 144 1 bis 146, Bahia Blanka Varletta Juli/ Aug. M. 145, Rumänier d 29,%80 de. 2 Proz, blaufrei Aug.“Sept. M. 188, Roggen ruff⸗. eIl Pud 15/20 per Juli 116½, do. 9 Pud 20/25 M. 117, Gerſte kluſſ. 60/61 Kg. prompt 103½, do. Auguſt 97½, Haſer ruſſ. %s Kg. Juli/ Auguſt M. 106—110, do. Oktober M. 105, do. , 80¼1 gg. p. Juli M. 110—115, Mais La Plata rühe terms per en Full M. 109, amerik. weiß per Juli M. 110. er„Badiſche Feuerverſicherungsbank in Karlsruhe. Der Ge⸗ rt ſchäftsbericht für das Jahr 1904 teilt mit, daß der Bank vom Kaiſ. Aufſichtsamt die nachgeſuchte Genehmigung für Preußen und en eeinige kleinere Bundesſtaaten erteilt wurde, ſodaß das Geſchäfts⸗ 2 gebiet das ganze deutſche Reich umfaßt. Die im Jahre 1908 be⸗ gonnene Organiſation wurde, unter Zuhülfenahme des dafür aus⸗ geworfenen Betrages aus dem Organiſationsbeſtande, weiter aus⸗ gebaut. Der Geſchäftsverlauf dürfe als günſtig bezeichnet werden; Er die Schäden hielten ſich in normalen Grenzen. In der Feuerver⸗ In ſicherung betrug die Verſicherungsſumme 518(i. V. 474) Millionen e⸗ Mark, in der Einbruchdiebſtahl⸗Verſicherung 8,9(4,1) Mill. Mark. hie Die Brandſchäden erforderten 666 631 M.(652971.); die Zahl n⸗ der Schäden war 14 312(9040). er Deutſche Gold⸗ und Silberſcheibeanſtalt vorm. Rößler, Frank⸗ „, ſurt a. M. In der Generalverſammlung wurde genehmigt, für das 1. Kilhe e⸗ 1904/05 eine Dividende von 18 Proz. zur Ver⸗ Hung zu bringen. d⸗ 5 Blech freres u. Cie., Komm.⸗Geſ. a. Aktien, Markirch i. Elf. Die Geſellſchaft, die eine Wolle⸗ und Seidenweberei betreibt, ſchließt en in 1904/05 nach M. 47 559(i. V. M. 30 455) Abſchreibungen mit an einem Reingewinn von M. 883 843(M. 43 600). Ueber die „ Werwendung ſind auch in dieſem Jahre keine Angaben gemacht. 5 Gegenüber bon M..60 Mifl. Aktienkapital und M..07 Mill. Kre⸗ ditoven ſtehen M..01 Mill. Anlagen, M..22 Mill. Debitoren und — 1195 Mill. Vorräte. Die Reſerve wird mit M. 38 773 ver⸗ FGBeichnet. Alktiengeſellſchaft für Petroleuminduſtrie in Nürnberg. Das mit 5 Linem Aktienkapital von 400 000 M. arbeitende Unternehmen erzielte „iabgelaufenen Geſchäftsjahr einen Bruttogewinn von 455 513 M. 0 aee 00.) nach Abzug von 116 647 M.(103 704.) Unkoſten und 26 874 N.(28 414.) Abſchreibungen verbleibt ein Rein⸗ F dun don 311˙992 M.(208 377.), über deſſen Verwendung 175 beine Angaben vorliegen. ſi Internationaler Schienenverband. Der„Köln. Ztg.“ zufolge ſind die Preiſe des Internationalen Schienenverbandes ſchon kurz 5 nach dem Beginn ſeiner Tätigkeit durch ein außenſtehendes großes r. dterikaniſches Werk unterboten worden. Dem betreffenden Leelel infolgedeſſen ein Auftrag von 15 000 Tonnen Schienen zu⸗ 0 8 Kl,-Synditat. Der Auffichtsrat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung 'ie⸗ auf Vermehrung der Propagandatätigkeit 5 es hierfür ausgeſetzten Jahresetats um ca. M. 150 000 ge⸗ bebmigt. Die Beſchlußfaffung über die Errichtung eines Propa⸗ Vndadureaus in Hamburg wurde verkagt. Maunb eim, 6. Juli. Wenerat⸗Anzeiger. 3. Selte. 5 Uolkswirtschaft. VBom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. 83(Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 4. Juli. Infolge des Nachlaſſens der politiſchen Spannung konnten die zochlichen Momente auf dem Kohlenkuxenmarkte in dem Gbgelaufenen Berichtsabſchnitt wieder zur Geltung kommen. Die Pünſtige induſtrielle Lage führte namentlich für ſchwere Werte zu einem völligen Stimmungsumſchwung. Der Verkehr nahm an ein⸗ gzelnen Tagen recht lebhafte Formen an. Im Vordergrund ſtanden Conſtantin der Große, die eine Steigerung von etwa M. 3000.— erfuhren; auch Ewald, König Ludwig, Mont Cenis und Lolhringen holten ihre vorwöchentlichen Abſchläge wieder ein. Bemerkenswert war die große Nachfrage für Victor, die ihren Kurs um M. 2000.— erhöhen konnten. Auch Friedrich der Große, Dorſtfeld, Helene und Amalie, Unſer Fritz und Fröhliche Morgenſonne profitierten von der Allgemeintendenz, wenngleich nur die Preiſe von Friedrich der Große und Fröhliche Morgenſonne um M. 500.— gewinnen konn⸗ en, Lebhaften Schwankungen waren Auguſte Victoria unterworfen, die auf umfangreiche Deckungen zunächſt bis M. 11 500.— bezahlt (rurden, ſchließlich aber wieder M. 200.— verloren. In mittleren und leichten Papieren blieben die Umſätze ziemlich belanglos. Vor⸗ kbergehend wurden Heinrich auf den Verlauf der Gewerken⸗Ver⸗ ſeommlung bis M. 4650.— bezahlt. Weiter beſtand vor dem Aus⸗ tetermin Nachfrage für Johann Deimelsberg bei M. 5200.— Eiebenplaneten bei M. 3400.—, Gottesſegen bei M. 4600.— und chürbank und Charlottenburg bei M. 1625.—, in denen ein an⸗ regter Beſißwechſel ſtattfand. Auch Altendorf ſtellten ſich nach der üngſten Zubußezahlung um M. 50.— höher, dagegen ſchwächten ch Boruſſia auf den zu erwartenden Geldbedarf der Gewerkſchaft um M. 100.— ab. Waren auf dem Kohlenkuxenmarkte die Wirkungen des nun⸗ 1 mehr angenommenen Antrages Gamp kaum zu verſpüren, ſo übten ſie auf den Verkehr in Kaliwerken eine ſehr anregende Wir⸗ Ekung aus, die in den Käufen in ſämtlichen Ausbeutewerten und auch Gründungen von Aktiongeſellſchaften im erſten Halbjahr 1905. Wie dem Deuiſchen Oekonomiſt zu entnehmen iſt, war die Grün⸗ dungstätigkeit auf dem Gebiete der Aktiengeſellſchaften im erſten Halbjahr 1905 lebhafter als in den vorhergehenden Jahren. Die Zahl der neugegründeten Geſellſchaften betrug 87 mit einem Kapftal von 120,67 Mill. Le., während in der gleichen Zeit des Vorjahres 59 Geſellſchaften mit 70,46 Mill. Mark Kapital gegründet worden ſind. Im ganzen Jahre lobk wurden 104 Geſellſchaften mit 140,65 Mill. M. gegründet, in 1903 84 Geſellſchaften mit 300 Mill. Mark und in 1902 87 Geſellſchaften mit 118,43 Mill. Marz Kapital. Von größeren Geſellf en, die im erſten Halbjahr 1905 gegründet wurden, ſind zu erwähnen: die Hohenlohe⸗Werke mit 40.000 000 M. Kapital, die Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft mit 20 000 000., die Allg. Petroleum⸗Induſtrie⸗A.⸗G. mit 12 000 000 Mark, die Boden⸗Geſ. Berlin⸗Nord mit 10 000 000 M. und die .⸗G. Leonhard Tietz in Köln mit 10 000 000 M. Kapital. Kursblatt der Maunbeimer Produktenbörſe vom 6. Juli. Weizen bierländ. 18.70—.— Haſer, bad. 5 6 Rheingauer—..„vufſiſcher 14.60 15,75 norddeutſcher 19.70——.—„norddeutſcher. „ ruſf. Azima 18.50——.—[Hafer, württb. Aly „ Ulka 1820—18.70„amerik. weißer „ Theodoſta 19.25—19.70 Maisamer. Mixed 1375—14. „ Taganrog 18.25—18.75„Donau—.—— „ Saxonska 18 69—18.80„La Plata „ rumäniſcher 18.50—19.— Koblreps, d. nuer——24.95 in⸗ Winter——— IWicken „ Manitoba J——— Kleeſamendeutſch. 1 100.—105. „ Walla Walla—.———.— IT 95.—100.— 5 75 7 annsrkr„neuerpfälzer—— „ Auſtralier„Luzerne 100.—105.— 57 La Plata 18.86—18.75 15 Provene. 105.—112.— Fernen 19.——.—„Eſparſette 32.——83.— Roggen, pfälz. 16.30geinöl mit Faß—.—48.— „ neuer 55 bei Waggon————27 „ erufſiſcher 16.15—16.30 Nüädst „ rumäniſcher—.———.—„ bei Waggon—.—50.50 „ norddeutſcher Am. Petroleum Faß „ amgerik, 55555 fr. mit 20%% Tara—. Gerſte, hierl. 17.— Am. Petrol. Wagg.—.——19.80 „ Pfälzer 17.25—17.50 Am. Petrol. in Eiſt. 4, ungariſche p. 100konettoverzollt.——16.— in Faß—.—51.— ——.— ——.— * Futter—.——18.25 Rohfprit, verſteuert—— 186 90 Gerſte rum. Brau—.———.— Toer Sprit—.—67.— 9oer do. unverſt.———50.50 4 Nr. 00 0 1 2 8 4 Weizenmeht e ee eee Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.75. Weizen ruhig. Uebriges unverändert. *Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weſteres: in Ciſternen Mk. 15.—, in Faß(Barrels) Mk. 18.80 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Brüſſel, 4. Juli. Leinöl⸗Markt. Tendenz: Feſt. Disp. Fr. 42 Verkäufer, 42 Käufer, Auguſt 43 Verkäufer, 42¾ Käufer, Sepk.“ Dez. 45 bez. 45 Verk ufer. Lein⸗Saat. Tendenz: Ruhig. Disp. Er. 25½, Abladung Juli/ Aug. 26. Mannheimer Effektenbörſe vom 6. Juli.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 4½ Bad...f Rhſchiff. n. Seetransvorf 102 25 G 1½% Bad. Anflin⸗n. Sodaf. 106.— 5 40% Kleinlein, Heidlög. M. 101 50 0 50% Bürgl. Braubaus, Bonn 102.50 G %½9%(Speyerer Bauhaus Pfandbriefe. 40½% hein. Hyp.⸗B.unk 1902 100 60 b 1„alte M. 97.— bi 3%„„„ unk, 1904 97.— 5 3½%„„ Kommunal 98.— bz Städte⸗Anlehen. 3½%„ 75 3½ Freiburg i, B. 98.30 C] Att⸗Geſ. in Spener 101.50 G 3½% Hdlbg. v. J. 1903 99.— 64½0% Oßberth. Elektrſzität 98.— 4% Karlsruße v. J. 1896 90 30 C4½% Pfälz. Chamofte n. 3½0% Lahr v. F. 1903 98.506 Tonwerk.(§. Eſſenb. 102.— G 40% Ludwigshafen v. 1900 100.— C4½% Puß..⸗G. Zellſtofff. 4½% Ludwighafen 100 50 6] Waldhof bei Pernau in 100— E Livland 108.25 G 3½0% 98 50[4% Herrenmühle Genz 99.— B 4% Mannh. Oblig, 1901 101.— B4½% Mannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.50 G 4%„„ 1900 100.50 G „ 1885 99— C4½ Mannh. Lagerhaus⸗ „ 1895 99.—6 Geſellſchaft 102 50 G 5 5 1898 99.— G4½ Speyerer Ziegelwerke 103.—G 3% 0%„ 1904 98.75 54½j% Südd. Draßtinduſtr. 37%½% Nirmaſenſer 98.—8 d wen 101.25 5 Induſtrie⸗Obllgation. 11½% Verein chem. Fabriken 102.— G 44½0% Akt.⸗Geſ. f. Zeilindu⸗ 4½ Zellſtofffabr Waldhof 105.— G ſtrie rückz. 105%. 103.25 G 8 Akkien. Baulen Brief Geld Brief Geſd Badiſche Bank—. 130.75 Br. Schroedl., Hdelbg.—— 218.— Cred. u. Depb., Zbckr.—.——.—„Schpwartz, Speyer 133.—— Gewbk. Speyer 50%—.— 130 75„Nitter, Schwetz. 30—— Oberrhein. Bank— 109 25„ S. Weltz, Speyer 98——.— Pfäl:, Bank—.— 103.500„ 3. Storch, S.„—.— 107.— Pfäſz. Hyp.⸗Bank 203.——.—„ Werger, Worms 104.50—. Pf. Sp.⸗u. Cdb. Band.—.— 137—Porms, Br. v. Oertge—.— 108.— Rhein. Eredithank—.— 145.— Pflz. Preßh. u. Spfbr. 148.—. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.— Transport Südd. Bank—.— 115.— M. Verſicherung. 925 8 Giſenbahnen aee ee N—— myfſchl.— 8750 Pfälz Ludwigsbahn—.— 294.50„ eees „ Maxbahnn.— 148.—Ba. Rück⸗ u. Mitverſ. 380.— 825.— 5 Nordbahn 140.——.— 5 Aſſeeurranz—1— Heilbr. Straßenbahn— 81.00 Conlinental. Verſ. 418 Mannßb. Verſicherung— 530.— Oberrh. Verf.⸗Geſ. 530.— 525.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 710, Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtr. 115.10 118.— Dingler'ſche Mſchfbr. 103.——.— Chem. Junduſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr.—.— Bab. Anilin. Sodafbr. 457.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 167.— Verein chem. Fabriken 322.— 320.— Verein D. Oelfabriken—.— 131.25 Wſt..⸗W. Stamm 268.——. .— —.— Emalllw. Matkammer—.— 110.— Vorzug—.— 108.— 2 Ettlinger Spinnerei 97.—. Brauereien Hütenh. Spfnnerei 102.—. Bad. Brauerei 128.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 287.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 250. Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 206.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 102.— Maſchfbr. Badeniag 198.——.— Binger Aktienbierbr.—.——. Durl. Hof vm. Hagen—.— 255.— Eichbaum⸗Brauerei—— 162.75 Elefbr. Rühl, Worms 104.——.— Ganters Br., Freiburg—.— 110.—Pfälz. Näh. u. Fahr. F.—.—127.25 115 elberg— 200.—Portl.⸗Cement 458.—.— 1833— omb. Meſſerſchmitt—.— 80.— Verein Freib. Ziegelwm.—.— 164.50 üudwigshaf, Brauerei—.— 251.50„ 7.——— Mannb. Aktienbr.—— 142.— Zellſtofff. Waldhof—.— 304.— Pfalzbr. Geiſel Mohr—.——.—Zuckerf. Waghäuſel—.— 119. auerei Sinner—.— 247.—Zuckerraff. Mannh. 159——. Die Börſe war feſt; beſonders einzelne Brauereien lebhaft be⸗ gehrt. Bad. Brauerei 128., Eichbaum 162.75 G. und Schroedl 213 G. Von Vanzen gingen Bad. Bank zu 130.75 Proß. ugt, N Emafllirfbr. Kirrweil.—.——— Frkf, Rhein. Sypothekenbank 204 G. Von Induſtrie⸗Attten nolierbenz Akt.⸗Gef, für Seilinduſtrie 115 G. 115., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ uttd Fahrräderfabrik⸗Aktien 128.25 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 149 G. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.)) W. Frankfurd 6. Juli. Im Aunſchluß an ſchwaches New⸗ horkzeröffnete die Börſe in abgſeſchwächter Haltung. Kurſe erlitten dteſitreiſe Einbußo. lagen Montanwerte. Es wurden vielfach Realiſationen vorgenommen. In der in den Tagen vielbe⸗ ſpiechenen Hiberniaangelegenheit, an welche alle mögliche Kombi⸗ ngttonen geknüpft werden, iſt wie nicht anders zu erwarten war, zdeute keine Aenderung eingatreten. Banken ungleichmäßig. Von „Induſtriewerten wurden Deutſch⸗Luxemburger bis 213,75 bezahlt. Maſchinenfqbrik Dürrkopp 7 Proz. höher. Uebriges behauptek. Ausläudiſche Fonds wenig verändert. Ruſſenwerke auf ungünſtige Nachrichten aus Tiflis ſchwächer. Bahnen ruhig und behaußptet, Valtimore⸗Ohio ſchwächer. einzelne Banken Schlwächer Gegen Schluß der Börſe machte ſich für weitere Abſchwächung bemerkbar. Nachbörslich Krsbitaktien ſchwächer. Uebriges wenig berändert. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 8 Prozent. Wechſel. 5. 6. 5. 05 Amſterdam kur 169 47 169 42 Paxis kurz 81.383 81.40 Belaien„ 81.233 81 225 Schweiz. Plätze„ 81.239 81.233 Italien„ 81.825 81.35 Wien 85.075 85.075 London„ 20.467 20.46 Napoleonsdior 18.34 16.86 lang—— Privat⸗Diskont 2½ Staatspapiere. A. Deutſche. 5. 6.;. 6. ½ Dſch. Reichsanl 101.40 101.40 Tamaulipaß 99 50 99.50 4„„„ 90.30 90 25 Bulgaren 97 95 97.85 31½ pr. konſ. St.⸗VLnl 101.50 101.55 1/1 Griechen 1899) 51. 51.— „ 90.30 90255 italien. Rente 106.——— 4 bad. St.⸗AH.„ 103,50 108 50 4½, Oeſt. Silberr. 100.90 101.— 31½% bad. St.⸗Obl. fl 99.60 99.60 4„ Paplerr, 100.90 100 85 37%„„ M. 100.— 99,90 Oeſterr. Goldr. 101 80 101 30 51½„„ 00, 100.20—.—8 Portg. Serie 67.— 66.95 4 bayer..⸗B.⸗A. 100.05 101.10g dto. frT 6725 67 25 31½ do. u. Allg.⸗A. 100.85 700.85 4½ do, neue 1905 94 40 94.10 5„„„.70 84 804 Ruſſen von 1880 87.80 87.0 4 Heſſen.— 104.— ſpan, ausl. Rente 90 40 90,40 6 Heſſen 87 50 87.50 4 Türken v. 1903 87 90 87.50 5 Sachſen 88.80 88.50 4 Türken unif. 83.30 8830 30;Mh.Stadt⸗A.oß—.— Ungar. Goldrente.90 99.— 355 4„ Kronenrente 97. 97.20 5Ag.i. Gold⸗A. 18———.— ½ Ehineſen 1808 90.85 96.800 Verzinsl. Loſe. 4 Egypter unifizirte———. 5Mexitaner äuß. 102.95 1038.20 inn. 68— 67.85 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 119.10 119.— Gktr.⸗Geſ. Schuckert Eichbaum Mannh. 162 60 162.40 Allg..⸗G. Siemens Mh. Akt.⸗Brauerei 142.50 142.50 Ver, Kunſtſeide Parkakt. Zweibr. 120.50 121.50 Lederw. St. Ingbert Weltz z. S. Speyer 98.— 98.— Spicharz Cementw. Heidelb. 188.— 184.— Walzmühle Ludw. Cementf, Karlſtadt 117.— 117.—Fahrradw. Kleyer 294.75 295.— Bad. Anflinfabrik 457.— 458..-JMaſch. Arm. Klein—— 91.— Ch. Abr. Griesheim 274.50 275.— Maſchinenf. Baden, 197,— 197.— Höthſter Farbwerk 281·50 380.— Dürrkopp Verein chem. Fabrik 321.— 321.50 Maſchinf. Gritzner 211.50 211.80 Chem. Werke Albert 844 50 347.50 Schnellprf. Frkthl. 186.— 188.— gecumul.⸗F. Hagen 216 25 218.— Oelfabrik⸗Aktien 131.— 181.— Acc. Böſe, Berlin 82.— 82.— Seilinduſtrie Wolff 114 70 115 10 Allg. Glek.⸗Gefellſch 233 70 284— Zellſtoff Waldhof 354 50 802.80 3 Oeſt. Loſe v. 1860 138.50 158.90 Türkiſche Loſe 134.80 134%0 185.— 134.70 188.— 189.— 512 50 515.— ———.— 106.50 106.— 177.50 177.80 Lahmeyer 143.50 148.50 Südd. Immob. 122.25 122.70 Bergwerks⸗Aktien. 8 Bochumer 246.80 247.— Gelſenkirchner 231.70 230.50 Buderus 126.50 136.75 Harpener 213.— 217.70 Concordia 830.— 863.— Hibernia———Bz Deutſch. Luxembg. 211.50 218.75 Weſterr. Alkali⸗A. 268.— 267. Eiſenwerke Lollar 152.— 152.— Oberſchl. Eiſenakt, 130,75 130 Friedrichsh. Bergb. 119.50 118.50 Ver. Königs⸗Laura 260.— 261 Aktien beutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Lubwh.⸗Bexbacher 23290 238.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 18 80 18.30 Pfälz. Maxbahn 146.80 146.80 Oeſterr. Nordweſtb—.— do. Nordbahn 187.50 187.50„ Lit, B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 136 40 186.60 Gotthardbahn Hamburger Packet 152— 151 40 Ital. Mittelmeerb. Rordd, Llond 121.50 121 80]„Meridionalbahn Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 144— 143.80 Baltim. Ohio Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 75 Pr. Pfdb. unk, 14 108.20 108.20 —— 8 97— %% Frk. Hyp.⸗Pföb. 101.40 101.4 4%.K. B. Pfdhr.05 101.40 100.40 3%„„„ 12 100.— 100.— 4%„„ 1510 101.70 101.30 8/%„„„ 14 100.75 100.75 40% Pf. Oyp B. Pfdb. 101.70 101.70 95„„„ s 96.60 98460 0 998.90 98.90 34½ 12 97.— 97.— 31½ Pr. fdbr.⸗Bk⸗ Kleinb. b. 04 0 31½ Pr. Bod.⸗Kr. 95.50 95.,25 40% Etr. Bd. Pfd. vo0 101.10 101.10 96.10 96.10 40%„ 99 31½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ „ Aunk. 09 103.— 108.— g5p. anen 4%„ Pfdbreu Obl,. unkündb. 12 100.— 100.— 0¹ unk. 10 108.80 108.30 40% Mib..B. Pf 02 100.70 100.60 o0%Rh. O. * 400 5 Pfdbr..0s 5„„„ 1907 101.60 101,0 unk. 12 104 10 104.10 4%„„„ 1912 103.— 103.— 3½„ Pfdbr..86 31ſ%„„„ alte 97.— 97.— 89 u. 94 96.80 96.30 215„„ 3 70 Pfd. 96/06 96.40 96.40 3 2„„„ 1914 98.— 98.— 4%„ Com.⸗Obl. 13½ Rh..⸗B..O 98.— 98.— .0 L,unk 10 104.60—.—th Rhein. Weſtf. 6%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 191 90 fergs .,.87,unk.91 99.20 99.2046f, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101,30 101.30 3%„ Com.⸗Obl. 3½% Pf..Pr.⸗H.,—.— 99.80 v. 96006 99.60 99.60%¼5Iſtal.ſttl.g. C. BD.—.— 73.38 4% Px,Pfdb. unk. 09 101.50 101.50— 4⸗⁰⁵ 12 102.20 102.201 Mannh. Verſ.⸗G. A.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Alttien. 180.20 130.50 Oeſterr.⸗Ang. Bauk 117.80 1174 169 50 169 4 Oeſt. Länderhank 115.50 115,50 121.70 121.70„ Kredit⸗Anſtalt 207.— 201,20 142.25 14.70 Pfälziſche Bank 1038.70 108,70 289.10 239 50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 202 50 202.50 176.— 175.9) Preuß. Hypothenb. 127 05 127.60 118.— 113.— Deutſche Reichsbk. 156.50 156.10 189.60 189 20 Nhene Kreditbank 144 90 14 0 155 70 155 20 Ahein. Hyp. B. M. 204.25 2 4 50 209.— 209.— Schaagffh. Bankver. 145.60 146.30 163.10 163.3 Südd. Bank Mhm. 11450 114.5 130. 129,10 Wiener Bantver, 140 80—.— 9** 1 5 1 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Diseonto⸗Comm. Dresdener Bank 955 Hyp.⸗Bank Hyp.⸗Credity. Snalbant 109.50 109.501 Bank Ottomane 119.— 118.80 485.— 492.— ————— e 2 pperde. Wanken wenig berändert, Amerikaner unregelmäßig. Später Kanada beſſer. ſtill. Tägliches Geld 2½. Heinrichbahn feſt auf Rückbäufe. weniger Nachfrage nach Diskonten angeſichts des Angebots. SEmiſſionsſtand. 5 8. Seite. General⸗Auzeiger. Mannheim, 6. Juli. Frankfurt a.., 6. Juli. Kreditaktien 207.50, Staats haupt um dieſe Zeit ſo manche Verkaufshalle auf Koſten der Bürg ahn 143.90, Lombarden 18 30, Egypter—.—,. 4 Büchertiſch. ſchaft entſtand— das aufgewendete Kapital wurde durch Goldrente 98 90, Gotthardbahn 186.—, Disconto⸗Fommandit 180.50, Laurg 261.70, Gelſenkirchen 281 50, Darmſtädter 142.—, Handelsgeſellſchat 165 60. Dresdener Bank 155 40. Deutſche Bank v39.—, Bochumer 248.—, Northern—.—. Tendenz: ſchwächer, Nachbörſe. Kreditaktien 206.70, Staatsbahn 148.80 Lombarden 8 80. Disconto⸗Commandit 159 90. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Angeiters“) W. Berlin, 6. Juli. Auf die geſtrige Börſenhauſſee im Mon⸗ tanaktiemmarkt, ſpeziell in Kohlenaktien trat heute ein Rückſchlag ein. Da die Spekulation zu Realiſierungen ſchritt und da das Ge⸗ rücht wegen einer Verſtändigung zwiſchen der Regierung und der Hernegeſellſchaft in der Hibernigangelegenheit nicht zutreffen ſoll, ſpegiell die Annahme, daß der Fiskus in das Kohlenſyndikat eimweten Nur Deutſch⸗Luxemburger bei 214 um 29½4 Proz. höher. Jonds ruhig. Bahnen anpegungslos. Schifffalhrts⸗ uktien abgeſchwächt. Der Geſamtverzehr geſtaltete ſich ſchwerfällig kwegen der vielfachen Leitungsſtörungen ſpeziell mit den öſtlichen Banken. In zweiter Börſenſtunde dei geringen Umſätzen nahezu Anberändert. Im frveien Verkehr Induſtriewerte des Kaſſamarkts Kohlenaktien ſpäter erholt. Prinz Pripatdiskont anziehend auf Pritter Börſepſtunde behauptet; doch Geſchäft ffall F des Kaſſamarkts im ganzen ziemlich feſt. Ginzelne Maſchinen⸗ und Glashüttenaktien höher. Deutſch⸗überſeeiſche Glektrigitätsaktien 185.20 bezahlt und Geld zum 5 über Londoner Effektenboͤrſe. gondon, 6. Jull.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Berliner produtlenbörse 6. Juli.(Tel.) Produktenbörſe. temefrüchten zugut, traf aber andererſeits den Roggen teil⸗ im Schnitt. Deshalb war die Tendenz entgegen den flauem iſe faſt unverändert. Die Auslandsforderungen werden hweg ermäßigt. Hafer im Lokoverkehr etwas gebeſſert. unverändert feſt. echher: Regen. Berliu, 6. Juli. Gcelegraum) in Mark pro 100 kg. frel Berlin netto Kaffe. ſtill und cher ſeſten Beil in, 6. Juli.(Schlußkurſe.) 216.— 216—] Hamburg. Packe! 152 30 151 90 ½% Reſchsanl. 101.30 101.80 Nordd. Lloyd 122.— 121 70 3% Reichsanleihe 90 40 90 40 Dynamit Truſt 180 25 180 40 %% Bad. St.⸗Anl. 103.50 103 50 Licht⸗ u. Kraftanl. 143.— 142.20 3½ B. St.Obl. 1900 99— 100.10 Bochumer 247.50 247.20 3½% Bayern 100.40 100.50 Konſolidation 432.40 431 25 4˙% 0—.— 104.10 Dortmunder 89 50 89.20 2 1 0 87.50—.—[Gelſenkirchner 281.50 231.— % Sgachſen 88.70 88.90 Harpener 213,10 211.— 97 Pfbr. Rh. W. B. 101 20 101.20 Hibernig e b5e% Chineſen 101˙50 101.50 1 7 Bergwerke 171.80 171.80 4% Italiener 106.10 106.20 Faurahütte 260.— 260 25 1860er Loſe 158 70 158.90 Phönir 177.— 177 50 Ruſſ. Anl. 1902 88.— 88.— Nibeck⸗Montan 220.75 219 90 4% Bagdad⸗Anl. 89.— 89.—Schalk G. u. H. V. 585——— Kreditaktten 207.— 206.70 Wurm Revier 156— 156.50 . 7 0 166 40 166.40 Unilin Treptow 371.70 874 70 169 90 169 50 Braunk.⸗Brik. 218 50 219.50 141.70 141 80 D. Stemzeugwerke 26850 268.— 289.20 238 90 Düſſelvorfer Wag. 286.90 285 50 8(Jg.) 288.90 238 90 Elberf. Farben(alt) 529.— 580.— Diet ommanbf 180 50 189.—„ 55 Dresdner Bank 155.90 155.60 Aſchersleb. Alkallw. 180.50 180 80 Schaaffh. Bankv. 146.— 145 90] Weſtereg. Alkaltp. 267— 266.80 Lübeck⸗Büchener———— Vollkämmerei⸗Akt. 160 90 161— 143.70 148.20 Planiawerke 191.20 191.30 18 20 18.20 Chemiſche Charlot. 213— 214 50 151 10 151.10 Tonwaren Wiesloch 168.— 168.— Privat⸗Discont 1 055 W. 6. Jult.(Telegr.) Nachbörſe⸗ 207.— 206.50 Staatsbahn 148 60 148.40 189 40 189.— Lombarden 18.20 18 20 Reichsanleihe 89— 89¼ J Southern Pacifie 66/%8 66¼ 103— 103—Chicago Milwaukee 183— 188 98 ¾. 98¼ Denver Pr. 89½; ũ89— 90%1 90¼16 Alchiſon Pr. 105— 105— 1047 104—Loutsv. u. Naſhv. 154— 152¼ 52¾ 52¼ Union Pgeiſic 183— 182 67½ 67%/ Unit. St. Steel com. 34½ 33%. 89/ 88˙%„ pref. 104½ 103%½ 87¾ 875% Ekiebahn 48½ 47% 89¼ 89— Tend.; beh. 34%½% 84½ Debeers 16¼8 16½ 877/½ 877/ Chartered Goldfields 610. 6ʃ˙%5 13%/ 13¾ Nandmines 9*—.. 9— 62/ 625% 7* 75, 86%/% 86%] Tend.: geſtern niedergegangene ſtarke Regen kommt zwar den andsmeldungen behauptet und bei regem Geſchäft blieben 845 örſe) 5 6. 8. 89.—* per Juli 171.75 172.— Mais per Juli 150.— 160.— „ Septbr. 17.50 172.25 Sieer 128.50 128.50 „Dezbr. 174.25 174.25 zbr.—— uli 152 50 158 50 Nabdl per Dübr 49.90 47.90 Septbr. 145.— 145.25„Dezbr. 48.40 48.40 „ Deßbr. 147—147.— 155 aln 188 25 188 25 Spiritus 70er loco eptbr. 188.25 188.25 Weizenmehl 22.75 275 Dezb r.—.——.—[Roggenmehl 19.90 6 Jult.(Telenramm) Getreldemarkt. 8. 6 15 86 willig 15 70 15 72 träge 15 28 1514 15 16 5 5— träge 12 86 willig 12 72 1274 1154 ftetig II 40 1142 üge 1502 matt 15 00 15 02 rrüg 10 76 1064 1066ĩ- 28 90 träge 23 90 95 Wetter: Helz. 5 Eigentümer des Marktes erſcheint und von den herbeigezogenen rkäufern einen gewiſſen Zins erhob— noch heute heimſt der der Kaiſerreich Napoleons I. zuſammengeſtellt. richtung eine weſentlich andere als heutzutage. Kurze Anzizen eingegangener Bücher. Ausführlichere Beſprechungen nach Auswahl vorbehalten. Herr L. Bramſen, Geheimer Statsrat und früherer däniſcher Miniſter, Präſident der Numismatiſchen Geſellſchaft in Kapenhagen, hat eine Beſchreibung der Medaillen, Clichss und Dekorationsmedaillen Frankreichs unter dem Konſulat und dem Der erſte Teil dieſer Arbeit iſt jüngſt in Paris und gleichzeitig in Kopenhagen in fran⸗ zöſiſcher Sprache erſchienen, umfaßt die Jahre 1799 bis 1809 und enthält nicht weniger als 934 Nummern. Das Werk iſt nur in 400 Exemplaren gedruckt und wird zur Zeit durch einen Beſitzer desſelben in der hieſigen Buchhandlung F. Nemnich zur Einfcht für Intereſſenten aufgelegt. —— Warenhäuſer in alter Zeit. Von F. Kunze(Suhl.) (Nachdruck berboten.) Unter den mancherlei neuzeitlichen Erſcheinungen des ſozialen Lebens ſpielt bekanntlich auch das„Warenhaus“ eine hervor⸗ ragende Rolle; ja, es ſteht für den nur ſelten mal die volkreiche Re⸗ ſideng beſuchenden Provinzler mit im Brennpunkte ſeines regen In⸗ tereſſes für großſtädtiſche Sehenswürdigkeiten, ſo daß er daheim nicht Rühmliches genug zu erzählen weiß von all dem buntſcheckigen Kram, Tand und Flitter, den er in ſolchen Kaufhäuſern geſehen hat. Wollte man jedoch dieſe großen Bazare als eine ſpesielle Errungenſchaft unſeres Zeitalters anſehen, wäre das ein Irrtum. Vielmehr gilt das Wort des weiſen Ben Akiba— wenn auch mit gewiſſen Einſchränkungen— auch auf dieſem Gebiete. Kauf⸗ und Warenhäuſer kannte man nämlich bereits in frü⸗ heren Jahrhunderten, jedoch war ihre Bedeutung, Geſtalt und Ein⸗ Fiſcher ſchreibt in ſeiner„Geſchichte des deutſchen Handels“ von 1792:„Es war bei den Deutſchen ſeit den älteſten Zeiten im Gebrauche, in jeder Handelsſtadt ein öffentliches Kaufhaus an dem Marktplatze zu er⸗ baun, dem ſie allerlei Namen als: die Wage, der Packhof, die Halle, der Stahlhof, das Contor gaben, und einige Rechtsgelehrte haben die Exiſtenz eines ſolches Gebäudes für den Veweis an⸗ genommen, daß ein ſolcher Ort im allgemeinen Handelsplatz (emporium) geweſer wäre. Sie ſagen, ein ſolches Gebäude ſei nicht allein das Rathaus geweſen, ſondern das öffentliche Ver⸗ ſammlungshaus der Kaufleute und zugleich der gemeine Stapel⸗ platz und die Niederlage, wo allerlei Gewerbe betrieben und alle Gattungen von Waren, beſonders über See und auf den Strömen zuſammengeführt und täglich abgeſetzt worden wären. Wenn ver⸗ möge kaiſerlicher oder landesherrlicher Verleihung eine Stadt mit dergleichen Gebäuden verſehen war, ſo hielten ſie dieſelbe für ein Emporium und ſprachen ihr das jus gu.“ Nun, dieſe intereſſante Notig iſt nicht frei bvon mancherlei Verwechſelungen. Fiſcher hat zunächſt die ehemaligen Kauffahrer⸗ höfe im Sinne, die hiev und da im Auslande von deutſchen Kauf⸗ leuten angelegt wurden als kräftige Stützpunkte ihrer kommer⸗ ziellen Unternehmungen. Weil nämlich der Handel in früheren Jeiten weit mehr als heutzutage die perſönliche Teilnahme des Kaufherrn erheiſchte, ſo bedurfte dieſer nicht nur einer größeren Niederlage für ſeine Waren, ſondern in Ermangelung von paſſen⸗ den Herbergen auch eines Gebäudes, in dem er für die Dauer ſeines Aufenthaltes Quartier nehmen konnte. Beiden dienten eben jene misselalterlichen Kauffahrerhöfe, in denen die buntgeſtaltigen Waren allen abgeladen wurden, um dann in den zahlreichen Speichern und Kellern der magazinartigen Halle unter⸗ gebracht und dann daſelbſt verkauft zu werden. Im europäiſchen Norden waren„der deutſche Hof“ zu Nowgorod, das ſogenannte „Contor“ zu Brügge und die bereits Anno 1157 von Kölner Kauf⸗ leuten erbaute„Gildehalle“ zu London am bedeutendſten, während im Süden der hanſiſche Hof in Venedig, als„Fondaco dei Tedeſchi“ bezeichnet, viel von ſich reden machte. Seine Vorbilder befanden ſich im fernen Orient und waren große, mehrſtöckige Bauten mit burgartiger Befeſtigung, deren geräumige Kammern oder Gewölbe abendländiſchen Kaufleuten gegen einen gewiſſen Mietzins pacht⸗ 5 weiſe ſeitens der zuſtändigen Regierung überlaſſen wurden. Dieſe weſtaſiatiſchen Emporien belegte man im einzelnen mit der Be⸗ zeichnung„Fondaco“, was ſoviel als Magazin, Bude, Gaſthaus uſw. bedeutet, und zwar entſprach ein ſolch vorübergehend auf⸗ geſuchtes Kaufmannsheim etwa dem heutigen Hotel, das vorwiegend von Handlungsreiſenden in Anſpruch genommen wird. Venedigs Fondaco enthielt außer zahlreichen Lagerräumen und Kaufläden die Wohnungen für deutſche Handlungsherren und diente zugleich als Herberge für beſſere Reiſende und Pilger. Dieſes venezia⸗ niſche Magazin war ſo dicht mit Waren aller Art angefüllt, daß es angeblich die Bedürfniſſe von gangz Italien zu befriedigen ver⸗ mochte. Während des Monats Januar 1511 z. B. hatten Großhändler in Venedig für 140 000 Dukaten Spezereien, Zucker und andere Waren angekauft. Gegenſtände der Ausfuhr nach un⸗ ſerem Vaterlande waren hauptſächlich Gewürze, Feigen und aller⸗ hand Südfrüchte, Pfeffer, ſeidene Tücher und Decken, ſowie koſtbare Gewebe aus Seide und Goldfäden. Dagegen brachten deutſche Händler dorthin außer der metalliſchen Ausheute ihrer Verg⸗ werke auch Leder, Hornwaren, wollene Zeuge, Le inwand und Pelz⸗ werk. Ein deutſcher Pilger, der im Jahre 1497 in der Venediger Warenhalle logiert hatte, berichtet:„Die Kaufleute erzählten mir, daß dieſes Hbahs täglich der Herrſchaft von Venedig an Zoll und Abgaben 100 Dukaten freies Geld einbringe, abgeſehen von allen Waren, welche dort gekauft und gut bezahlt würden.“ Grundverſchieden von dieſer oder jener auslä adiſchen„Fak⸗ torei“ alten Stils war jedoch„ein öffentliches Kaufhaus an dem Marktplatze“— um mit Fiſcher zu reden—, wie es zu mittel⸗ alterlichen Zeiten faſt in jeder beſſeren Stadt anzutreffen war. Es entbehrte einmal des oben gedachten Herbergscharakters und war außerdem nicht den fremden Kommerzien gewidmet, ſondern bil⸗ dete eine beſondere Einrichtung zur ſchnelleren Erledigung des da⸗ maligen größeren Binnenhandels und diente gleichzeitig als Ver⸗ ſammlungslokal der einheimiſchen Kaufleute. Weil unter dieſen ehe⸗ mals die Tuch⸗ und Schnittwarenhändler(gewantſnider) an Rang und Reichtum hervorragten, ſo hieß das zünftige Gebäude meiſt „Gewandhaus“, z. B. in Leipzig, wo heute noch die Gewandhaus⸗ kongerte berühmt ſind. Normale ſtädtiſche Kaufhäuſer zerfielen in der Regel in zwei Stockwerke, deren jedes ſich aus einer Angahl „Kammern“ zuſammenſetzte, doch war in mauchem„gewanthuſe“ auch wohl ein ungeteilter Raum zu finden, die ſogenannte„Halle“, in der den dabei in Betracht kommenden„Geſchäftsleuten“ beſtimm memtte Verkaufsplätze angewieſen waren, denn in den angrenzenden räumen befanden ſich ſtets allerhand„Artikel“ für den regen Ab⸗ und Umſatz aufgeſpeichert. Anfänglich baute man dieſe geräumigen Kauf⸗ und Waren⸗ häuſer, die ſchon für das 13. Jahyhundert nachwesbar ſind, überall auf herrſchaftlichen Grund und Baden, denn wie der littelalterliche Stadtherr ſchon in karolingiſcher Zeit oft als 1s Stadtſäckel das ſogenannte„Standgeld“ — ſo begegnet er uns auch 0 Jahrhunderte 185 Lager⸗ In einer ſtändig erhobenen„Grundzins“ wieder gedeckt—, wobei aber gewerblichen Korporationen ſchon als beſonders dabei intereſſie⸗ Konkurrenten mit ihnen auf den Plan traten. es ſich nicht ausſchließlich um großartig angelegte„Tuchhallen“⸗ wie z. B. in Brügge(1284), Wwen oder ſondern man errichtete auch wohl ein„Leinwanvhaus“ lau bermochte noch vor etwa 40 —, ein„Schuhhaus“(Nürnberg), ein„Waidhaus“(Görlitz) und neben Brot⸗ und Schlachthäuſern auch häufig ein Getreidemagagii eder„Kornhaus“(Bern). und das Kaufhaus ein und dasſelbe Gebäude, ſo in Bremen vonn 1229 bis ins 15. Jahrhundert hinein, und in Hagen; ja, in Lieg⸗ nitz waren Rat⸗ Kauf⸗ und Tanzhaus unter einem Dache ver⸗ einigt. Wurde doch überhaupt in den öffentlichen Kaufhäuſern, die ſelbſtredend auch fremden Händlern gegen ee des feſtgeſetzten Standgeldes zugänglich waren, nur unter ſtändiger Auf⸗ ſicht des ſtädtiſchen Rates der übliche Verſchleiß geſtattet, uns noch manche„Wage“ in der unmittlebaren Nähe alter maee zeugt deutlich von der ehemaligen kaufmänniſchen Betr riebſamkeit an dieſer heute weniger lebhaften Stätte. — Bres⸗ Natürlich handelf 75 Jahren ein ſolches aufzuweiſen Zuweilen bildeten auch das Rathaus „Mecheln(1340% Für den eigentichen„Krämer“, der ſich in mittelalterlichen Tagen ſtreng vom reicheren Großkaufmann ee war damals der gegenwärtig noch ſehr bekannte Laden oder„Gadem“ erfor⸗ derlich, denn mit dem ſogenannten„Kleinhandel“ durfte ſich nie⸗ mand im öffentlichen Kaufhauſe befaſſen. Nach alten Bildern zu ürteilen, war der ehemalige Krämerladen weit einfacher als der jetzige: das Gewölbe ſchloſſen gegen die Straße zwei horizontale Holzflügel ab, von denen im Zuſtande der eine nach unten fiel und bei horizontaler Lage ſogleich den geeigneten Platz zum Ausbreiten der feilzubietenden Waren bot, während der andere, oben befeſtigt, hinreichenden Schutz gegen ungünſtige Witterung gewährte. haus„im verjüngten Maßſtabe“ überdies ebenfalls dachartig hervor. beſondere Säulen geſtützt, ſo entſtande n die nicht aufzuweiſen— War dieſer Vorbau noch auf nach italieniſchen Muſtern eingerichteten„Lauben“, wie ſie hier und da heute noch er⸗ halten ſind. Geringere Krämer beſaßen nur ſtehende Buden, ſie ſich überall, wo der Verkehr ſtärker flutete, niſteten, um das Rathaus herum, zwiſchen den Pfeilern des Kirche, an den Brückeneingängen und ähnlichen Stellen. „umter den Krämern“ aufzuweiſen, die mit ihren Kaufhäuſern geringeren Umfangs einen ſtändigen Jahrmarkt bil⸗ deten, wie z. B. in Erfurt auf der„Krämerbrücke“. Daß es im 18. Jahrhunderb auf dieſer ſchon recht bunt herging, berichtet Prof. Alfred Kirchner mit folgenden Worten:„Wonach ſich unſer Herz ſehnb, hier können wir es haben, und das Seltenſte, das FJernſte zuerſt. Fremde Tuchſtoffe, Berwer und Dirdendei, Samt und Seide gibt es, ſowie duftige Spezereien, Wachs, ſüßer Candit, Zucermehl und Muskatin, Büchſen mit Pfeffer, Safran und Ing⸗ wer, und was mag noch alles im Hintergrunde der dunkeln Ges Iſt es doch hie und da, als wenn des Orients wölbe verborgen ſein! Schätze aus dem Füllhorn eines Zauberers ausgeſchüttet werden, liegt es voll von Schmuckſachen aller Art, von blinkenden Steinen und Korallen, buntfarbigem Glasſchmuck und echten Perlen. Schöns Verkäuferinnen ſetzen uns durch ihre phankaſtiſche Kleidung und und ſchlüchte rne Sprödigkeit iſt ihr Je ehler nicht, indem ſie ihre Koſt⸗ barkeiten der neugierigen Welt, die hier ohne 55 Wein überreichen Geſchmeide auf dem„Basar der fernſten Lande, auf⸗ und niederzieht, laut anpreiſen.“ Verantwortlich für Politit: Chefredakteur Dr. Paul Harme, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, 17 ‚ für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Richard Schönfeldes, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Klxcher und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerel. G. m. b..: Ernſt Müller. N Das obere Stockwerk— ein weiteres hatte dieſes Kauf⸗ ſprang mit Vee irgendwo ein⸗ Größers Städte hatten auch wohl beſondere„Krämerſtraßen“ oder Plätze feſtſtehenden 22— . * Michard Schönſelder, E Reise⸗Hbonnements. ö Zur Bequemlichkeit des reiſenden Publikums ſowohl als derjenigen Seilungsleſer, die in Kurorten und Sommerfriſchen bleibenden Aufenthalt nehmen, haben wir auch in dieſem Jahre Reiſe⸗Abonnements eingerichtet. Jeder Inhaber eines Reiſe⸗Abonnements gelangl ſo ſchnell in den Beſitz des„General⸗Anzeigers“, wie es nah Lage der Eiſenbahn⸗, Schiffs⸗ und Poſtverbindung des b treffenden Rufenthaltsortes überhaupt möglich iſt. Bei Rundreiſen wird die Zeitung nach den vorher 0 gebenden Orten derart expediert, daß der Abonnent dieſelb „poſtlagernd“ oder unter jeder uns aufgegebenen Adreſ vorfindet. Der Abonnementspreis wird für Deut ſchland und Oeſterreich⸗Ungarn auf nur 0 Pfennig ber Pooche 8 (bei täglich einmaliger Franco⸗Suſ ſendung) ſeſtge etzt; für das Kusland beträgt er 90 Piennig per Wochle. Auswärtige Beſteller werden darauf aufmerkſam gema daß die Bezahlung am Einfachſten durch Pof tanweiſung od Einſendung von deutſchen Briefmarken bewirkt wird. HBei längerem Aufenthalte an ein und demſelben Ort iſt das außerordentlich billige Abonnement bei den b treffenden Poſtanſtalten entſchieden der direkten Streifban ſendung vorzuziehen. 5 Verlag des„Seneral⸗Hnzeigers der Stadt Ilannheim und Umgebung“ 0(mannhelmer Journal) 0 ſind koſten 2 ſriſt 2 7 2. Nannheim, 8. Juli. General⸗Anzeiger. bie Nerwaltung det Auſſtſchen Actien⸗ Auang Jerſeiserrrd. S ο οο ο P Salson mal öbeer eeeeeee f * 2„ Jr. 6334. 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Die ausgeloſten Obligationen müſſen mit dem Coupon L A 5 15 1906 und den folgenden präſentiert werden, andernfalls die Beträge für die nicht eingelieferten Coupons bvon den auszubezahlenden Obligationsſummen einbehalten werden. 57770 Sroßh. Badiſche Staatseiſenbahnen. Die Herſtellung des Unterbaues der Bahnlinie HKappel Vonndorf, vorw egend beſtehend in: ———— ä—— Loos 1 Loos IILoos III[Loos IVY Erd⸗ und Felsarbeiten ebm 140 100113 000 103 300181 400 Chauſſtetungsarbeiten 55 4000 11100 11400 16 600 Gleisbettung* 9100 7550 3 500 4500 Bruchſtein mauerwerk 7 3960 4610 3000 2 500 Gewölvemauerwerk 1 230 9³ 170 83 ſoll iun Wege öffeutlichen Ausſchreibens vergeben werden. Angebote guf ein oder mehrere Loſe ſind ſpäteſtens veitag, den 21. Juli d.., vormittags 10 uhr mit der Auſſchrift„Angebot für den Unterbau der Bahn Kappel⸗ Boundorf“ vetſchloſſen und frankiert auf unſerm Geſchäftszimmer in dem neuen Juſpektionsgebäude hier einzureichen. 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Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſten“ im Venſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebols nicht berückſich gt und bei der Verteilung des Vekſteiger⸗ Ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerüng r Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder elnſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herberzuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös au die Stelle des vietegerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu vorſteigernden Gerundſtückes: Grundbuch von Maunheim, Baud 267, Heft 26, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Laäb.⸗Nr. 4857m Flächeninhalt 7 ar 32 qm Hofrate u. 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Bahnarb. Karl Rüdenauer e. S. Karl Eugen. „Kanalbauunternehmer Albert Maier e. T. Marta. * * S828 nnn N8 0 Siut, Gg. 2. d. Kfm. Gg. Caſper e. T. Lotte Eliſabeth. 26. d. Kanzleiaſſiſt. Haur⸗ Kipphart e. T. Adalie, 5 28. d. Weichenſteller Zudw. Schmitt e. T. Anna Margar g. d. Former Karl Vierbücher e. S. Karl Anton. 80. d. Kfm. Herm. Leo Koch e. T. Maria Marg. 28. d. Geſchäftsbevollmächtigten Rich. Stößel e. S. Hans 29. d. Tanfe e e e. S. Joſef. 5 . d. 50 19005 üppert e. T. Eliſabeih. 5. d. Schriftſetzer Lorenz Adam Luſt e. S. Albert. „d. Schloſſer Ernſt Specht e. S. Bernhard. 8. d. Hafenarb. Karl Hoffner e. T. Eliſe. 28. d. Schmied Friedr. Schott e. T. Eliſabeth. 4. d. Stuckateur Auguſt Kuch e. T. Elſa. 5 4. d. Eiſendreber Joh. Joſef Rieth e. S. Paul. 5. d Kfm. Joſef Jochim e. T. Paula Maria. „d. Wagenwärt. Leopold Hönig e. T. Berta Roſina. „d. Hafenarb. Wendelin Nuß e. S. Ludwi enriette. 98. d. Fpitehter Gg. Aug. Lutz e. T. Mathilde Auguſta Nntonia. 25. d. Fubrikarb. Friedr. Riebel e. T. Maria. . d. Kim, Joh. Baptiſt Nufer e. T. Martha Luiſe. . d. Wirt Heinrich Urban e. S. Heinrich Gg. 9. d. Keſſelſchm, Gottl. Friedr. Schmoll e. S. Karl Frdr. 9. d. Fabrikarb. Martin Schürlein e. S. Karl. 7, d. Schloſſer Frz. Joſef Kraft e. T. Anna Luiſe. N. d. Kim Heint. Michel e. T. Maria. 28. d. Tagl, Heinr Herweck e. T. Anna Magdalena. . d. Zimmerm. Wilh. Pretſch e. T. Maria. Lait Eiſendreher Jakob Holl e. T. Katharina. i. 2. d. Fabrikarb, Auton Hoppe e. S. Waldemar Heinr. 5 nſtallateur Auguſt Rltter e. S. Willi. 1 Philippina. Luiſe Baumeiſter Lambert Hemmersbach e. S. Paul Peter. Kutſcher Friedr. Thomas Kreiſcher e. S. Joſ. Wllh. „d. Tagl. Karl Gottl. Ergenzinger e. S. Karl Richard. d. Mönteur Hieronimus Schleidauf e. T. Klara Eliſab. einr, Rihm e. T. Regina Suſanng. Weinhändler Johannes Werling e. S. Karl Anſelm. d. Schloſſer Mich. Stefan Feit e. T. Anna Maria d. ee Eduard Bertini e. T. Virginia. „d. Wäſchereibeſitzer Joſef Haas e. T. Anng Maria „d. Bezirksfeldwebel Franz John e. T. Lutſe Marie orarb. Joh. Hch. Schmitt e. T. Thereſa u. e. T. Erſaätz der Umdrückkoſten in Em⸗ pfang genommen werden können ulnd die Eröffnung der Angebote in Gegenwart eiwa erſchienener Bieter erfolgt. Nähere Auskunft im Zimmer 18. Mannheiſn, den 30. Jun 1905. Stüdtiſches Hochbauamt: re e Arbeitsvergebnug. Für den Neubau der Ge⸗ weßbeſchule ia C s ſollen die Zimmerarbeiten in Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Angebote hierzu ſind ver⸗ und mit entſprechen⸗ der Rufſchriſt verſehen bis ſpateſtens 2099% 5 Montag, 17. Juli d. Is., vormittags 11 Uhr auf Zimmer Nr. 10 des unter⸗ zeichneten Kamtes einzureichen, wo auch Angebotsformulare oden; Erſatz der Umdruck⸗ oſten in Empfang genommen werden köunen und die Er⸗ öffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Die ee können auf dem Baupuregu 0 7, 1 eingeſehen werden. Maunheim, 8 Juli 1905. Städt. Hochbauamt: Perrey Schafweide⸗Berpachlunz. Die Winterſchafwelde hieſiger Ge larkung, welche mlt 500 Schafen betrieben werden kann, wiid am 2 5687752 Mittwoch, 2. Auguſt 1905, vormittags 10 Uhr, pro 1905/1906 iin RNathaus dahier öffentlich verpachtet, Schriesherim, 4. Juli 1905. Bürgermeiſfteramt. eeeeeeeeeee 3, 16. G 3, 16. Verſteigerungslskal und Aufbesahtungsnazazin. „Lagerung: ganzer Hauseiurich⸗ tungen, einzeiner Möbel, ſowie Waren aller Art ꝛc. ꝛc. Anu⸗ und Verkauf. Barvorſchuß: au Moöbel und Gegengände aller Art, die mir zün Verkauf oder Verſteigern 5 übergeien werden. Rebernahme von Verſteiger⸗ üngen in und außer dem „Hauſe, ſowie kommiſſions⸗ weiſen Verkauf.— Koffer⸗ ſpedition.— Eigene große ie lokale. 3, 16. Fritz Best 03, 16. Auktionator. 22108 Eine Qual „ind alle Hautunreinigkeiten und autausſchlüge wie Miteſſer, Fin⸗ 975 Flechten, Blütchen, Hautröte, eſichtspickel ꝛc. Daber gebrau⸗ chen Sie nur Steckenpferd⸗ Teerſchwefel⸗Seife v. 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Nr. 1373. Die Ortsſchulbehörden des Amtsbezirks Maunheim werden angewleſen, den Herren Lehrern zu er⸗ öffnen, daß wir ſie zur amtlichen Kouferenz einladen. Dieſe wird Dienstag, den 11. Juli d. Js., in der Turnhalle des H 5 Schulhauſes zu Mannheim ſtattfinden und morgens 3¼ Uhr beginnen. Mannheim, den 30. Juni 1905. Großh. Kreisſchulviſitatur: Hafer⸗Fieferung. Auf dem Submiſſionswege vergeben wir die Lieferung von 0 0 1000 Zentner prima Hafet ganz oder geteilt e nach unſerer Wahl franko Compoſt⸗Fabrik. Zux Berechnung gelangt das auf unſerer Wage er⸗ mittelte Gewicht. Offerten mit Muſter von 623 mit eutſer einem Liter 55 Engel. mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Montag, 10. Juli 1905, Erholungsurlaub vormittags 11 Uhr für 56870 auf unſerem Zureau im ſtädt. Bauhofe U 2, 5 franko ein⸗ zureſchen, zu welchem Zeit⸗ punkte die Eröffnung der⸗ kaufmännische u. technische Angestellte. Von Jahr zu Jahr stéigt die Anzahl der Geschäftsin- baber, die ihrem Persoual jährlieh einen Sommerurlaub ſelben in Gegenwart etwa gewäbren. Unzweifelhaft kommt eine solche sommerliehe Submittonten Erholung der Angestellten nicht nur diesen selbst, sondern erfolgt. ſies auch dem Prinzipal Wesentlich zu gute. An Körper und Augebote treten erſt nach Umfluß von 3 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 5. Juli 1905. Städt. Fuhr⸗ und Gutsver⸗ Geist gestärkt und erfrischt kehren die Angestellten an die Arbeit zurüek und widmen sich ihr mit neuer Kraft, grös- serer Freudigkeit und Wwärmerem Interesse. Wir riesten daher auch in dlesem Jahre an alle Prin- Zipale das höfl. Ersüchen, ihren Angestellten Sommerur- laub zu bewilligen. waltung. Um auch zu pilligem Preis einen geeigneten Land- Hrebs. aufenthalt nachzuweigen, haben Wär eine Auskunitsstelle errichtet; dieselbe befindstsich; Mannheim, B 6, 4. Jwangs⸗Herſteigerung. J, Stoel, ung ist jedtn Montgg Abeng von—8 Uhr gebllnst. Nr. 6383. Im Wege der Maunlein 15 wangsponſtreckung foll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ duche von Mannheim zut Zeit der Eintragung des Verſleiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der Magdaleng geb. Schleif Ehefran des Schreinermeiſlers Emil Kiefer in Maungeiſn eingetragene, nachſlehend be⸗ ſchriebene Grundſtück am Freitag, 18. Auguſt 1905, vormittags 9½ Uhr, ———— 5 Ludwigshafen à. Rh., 255 1 5 Vereinigung zur Erwirkung von Sommerurlaub und Beschaffung geeigneten Landaufenthaltes für kaufmännische und technische Augestellte. Kaufmännischer Verein Mannheim- EKaufmünnischer VFerein weiblicher Angestellter. Verband Deutscher Handlungsgehilfen Leipzig⸗ verein für Handlungs-Commis von 1858(Kaufimänni- seler Ferein) zu Hamburg. 5 Vereln für kathol, Kaufleute und Beamte„Columbus.“ 22961 Kindern nur Milch zu reichen iſt oft bedenklich. Leicht ſind Stärungen da. Rei⸗ chen Sie „Dimpes Kindernahrung mit Milch“ und Ihr Kind wird bald ge⸗ deihen. Laugjährige große Er⸗ ſolge! Täglich neue Anerkenn⸗ ungen! Braſchüren gratls. Packete à 80 u. 150 Pfg bei: Schwan⸗, Adler⸗ u. Moghren⸗ Mäder, Engels& tel Rachf., Ludwig& Schütt⸗ A.— durch das unterzeichnete Notariat in 1 00 Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4 8 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 31. Mai 1905 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der Übrigen das Grundſtück betrefſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Mechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, päteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabt von Geboten anzumelden und, wenu der Gläubiger widerſprich!, glaubhaſt zu machen, widrigen⸗ jalls ſie bei der Feſtſtellung des gezingſten Gevols nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetz! werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung enigegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſlellung des Verfahreus herbeie⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös au die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. 57768 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannuheim, Band 242, Heft 19, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Igb.⸗Nr. 5249 k, Flächeninhalt 2 arb4 am Hoſraite, Amerikaner⸗ ſtraße Nr. 88. Hierauf ſteht ein vierſlöckiges Woöhnhaus mit.Eiſen⸗Beion⸗ keller und einem fünfſtöckgen Seſtenbau rechts nuit ſoſchem Keller. Schätzung 44,000'., Maungeim, den 29. Juni 1905. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Dluller D. R P.— ohne Sbrfuge kauſen Sie ngach Gewicht am billigten be⸗ O. Fesenmeyer I 8, Breitestrasss, Jedes Brautpaar erhält eine bLeschuttzteschwarzwülder Unhr gratis. 2556 Herren- und Damenräder mit Glockenlager von Mark 1090.— an. Motorrad, 3 PH., Mk. 54A G. Fahrradhaus Jean Rief, L 2, 9. Deutscher Gruben- und Fabrikbeamten-Verband. Verein der dentschen Kaufleute. Fechnischer Verein Mannheinm. Mannheimer Techniker-Verein, Wechnische Vereinigung Eudwigshafen. ——ů— Soeben erschienen und von der Vereinigung heraus- gegeben: Nachschlagebuch, enthaltend u. a. ausführliche Angaben über geeignete und empfehlenswerte Unterkunfts- 8 ellen im Odenwald, Pfälzerwald und den Vogesen, Wald, der Schweiz u. a. Schwarz- Voxrätig in der A. Benders Buchhandlung(E. Albrecht) 0 4, 17 und im Büreaubedarfsgeschätt A. Herzberger, D 4, 8, sowie in der Geschüktsstelle B 6, 4, III. Einzelpreis 30 Pfg. (Bei Mehrbezug durch die Geschäftsstelle wesentliche Ermassigung.) aller Arten, in allen Prelslagen für Toflette, zum Baden, zum Putren, zum Wagen- u. Pgafssnwaschen gte., ebenso Echt sämische, Leder zum Fensterreinigen der Deutschen Schwammgrosshandlung UImport Wirth& Breig, Mannheim, FEXport 8 alnd allbekaunt dle besten. 21846 Zu haben bei: Ad. Treiber, Col, C 2, 5. MWebr. Schreiner. Fris, D 2, 14. W. Volkmann, FPris., D 5, 14. F. Karb, Drog., L 2. 13. Seifenhaus, Inh.: I. I. Stocke. F 2, 2. Joh. 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