Badiſche Volkszeitung. Abonnement: zeitung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate; Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile„60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Etleſenſte und verbreitelſie Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. —. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.2. kiger (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 877 Expedition 218 Filiale(Friedrichsplatz) 3680 E 6, 2. Nr. 317. Mittwoch, 12. Juli 1905. 5 N (Abendblatt.) FVUCVVCVCVTTTTTTTT———TT——TT—— Schwaärz⸗rote Brüder. Vom liberalen Standpunkt aus ſind die bayeriſchen Landtagswahlen ganz gewiß keine erfreuliche Erſchei⸗ nung. Was wir aber mehr noch bedauern als das Anſchwellen der klerikalen Hochflut, iſt dies: daß das Zentrum, wenn ſchon benn ſchon, nicht noch ein halbes Dutzend Sitze mehr erobert hat. Pür ſich allein hätte es die Zweidrittel⸗Mehrheit erobern müſſen, um die profunde Siaatsweisheit des Jeſußtenſchülers Vollmar noch gründlicher ad absurdum zu führen. Immerhin iſt dafür ſeſorgt, daß der bayeriſchen Sozialdemokratie, die ihr Vater⸗ ſand auf ſechs Jahre, vielleicht auf Jahrzehnte hinaus, an den Ultramontanismus verraten hat, zur Schande der Spokt nicht erſpart bleibe. Dafür ſorgt ſchon das Leiborgam des Herrn von Vollmar, die„Münchner Poſt“, deren Siegestanz um die klerfkalen Trophäen ein Schauſpiel zu eigener Arb iſt, als daß man nicht ein Stück davon genießen ſollte: Das Wahlergebnis emtſprichtder Erwartung und der kifrigen Arbeit der Wahlrechtsfreunde. Die Wahlvechtsdiebe liegen zu Boden geſchmettert; die Zweidrittelmehrheit für die Walreform ift geſicherkt. Dieſes Ergebnis iſt um ſo höher zu werten, als ein ſchnöder Wortbruch der Regferung und die ſchäbigſten Künſte Mberaler Kuliſſenarbeit und perfider liberaler Wahlkreisgeometrie den Zuſammenbruch der jämmerlichſter aller Parteien nicht hindern konmten. 0 an Sitzen, ſondern ſie wird zwei oder drei Mit n die Kammer einziehen, trotzdem, dank der magiſtratif Fechtskünſte und unerhörter Fälſcherſtückchen des Nürnderger Ord⸗ Rungsklüngels, die Sozialdemokratie dort unterlegen iſt. Indeſſen, die Kaptellbrüder werden ſich dieſes„Erfolges“ wahl nicht lange zu pahmen brauchen, denm bis jetzt ſchon haben ſich, wie uns aus Nürn⸗ bevg gemeldet wird, bei ihnen ſo viel Verſtöße gegen das Wahl⸗ hen Wahl⸗ Aſetz hergusgeſtellt, daß die Nichbigkeitserklärung dieſer Wahl kaum u ümgehen ſein wird. Warten wir's ab! Bemerkenswert iſt jedenfalls die Be⸗ edenheit der Genoſſen, die auch dann ſchom hochbefriedigt Aren, wenn ſie nur„keine Einbuße“ erleiden würden. Es gibb Hämlich auch Leute, die ihnen einen Verluſt herausrechnen. Dem nun wie ihm wolle. Mit dem„unwiderſtehlichen Vordringen klaſſenbewußten, revolutionären Proletariats“ iſt diesmal ſicher nichts zu machen. So bleibt als ein krauriges Denkmal Würdeloſeſter Selbſtentmannung nur der bacchantiſche Sieges⸗ mnus übrig, den ein ſozialdemokratiſches Blatt in mehrerem Spalten auf klerikale Siege anſtimmte! Was von der Sozial⸗ emokratie als Hüterin des Fortſchritts und der Geiſtesfreiheit halten, das haben die bayeriſchen Landtagswahlen ſchlagend glehrt. Um eines vermeintlichen Sondervorteils willen lieferte zweilgrößten Bundesſtaat ſorglos der ſchwärzeſten Reaktion auf unbeſtimmte Zeiben aus! Das ſtimmt auffallend Petein mit den Erfahrungen vom 2. bad. Reichstagswahlkreis, guch nach der Richtung, daß der„revolutionäre“ Sozialismus Picht nur unzuverläſſig im Kampfe gegen den Klerikalismus iſt, ſondern daß er ſich als geradezu unfähig erweiſt, der ultramon⸗ ſanen Flutwelle einen Damm entgegenzuſetzen. Dſeſe Erkenntnis ſteht nicht nur in einem ſchreienden Gegen⸗ ſatze zu der Ruhmredigkeit der roten Preſſe; ſie dürſte für wiſſe Kreiſe des Liberalismus gleichfalls eine Ueberraſchung Gerade vom Hauptorgane des bayeriſchen Liberalismus, von den„Münchner Neueſ en Nachrichten“, haben wir„rückſtän⸗ digen“ Badener uns ja oft genug darüber müſſen belehren laſſen, daß Sozzenfurcht und Leiſetreterei uns noch ins Verderbem ſtürzen würden. Daß wir uns nicht blindlings in die— aller⸗ dings noch nicht geöffneten!— Bruderarme der Sozialdemokratie ſtürzen wollten, daß wir uns weigerten, uns die große Kultur⸗ pauke des Profeſſors Boehtlingk im Kampfe vorantragen zu laſſen, das waren nach Münchner Doktrin unverzeihliche Fehler. Heute wird mans den badiſchen Liberalen im Stillen vielleicht Dank wiſſen, daß ſie die allgemeine Verwirrumg der Begriffe) nichb noch durch Liebeswerben um die Hilfe der Sozialdemo⸗ kratie vergrößert haben; derſelben Sozialdemokratie, die ſich und dem Liberalismus in Bayern das Grab ſchaufeln half. Und was die angebliche Leiſetreterei gegenüber klerikalen Macht⸗ anſprüchen betrifft: nun, ſo hat man ja fetzt Gelegenheit ge⸗ habt, es ſelbſt einmal mit der ſchärfſten Tonart zu verſuchen. Der Erfolg iſt darnach! Uns macht es fürwahr kein Vergnügen, das ſeſtzuſtellen. Aber geſagt muß es werden, damit man den Wert von ſolch verderblichen Angriffen richtig ſchätzen kann wie ſie während der letzten Reichstagswahl von München aus erſolgten, gegen liberale Männer, die auch nicht gerade auf den Kopf gefallen ſind. Bis jetzt wenigſtens ſcheinen ſie recht behalten zu ſollen. Mit der Tatſache, daß der zweitgrößte Bundesſtaat auf lange Zeik hinaus unter Zentrumsherrſchaft geſtellt iſt, wird man alſo zu rechnen haben. In anbetracht der Stellung, die das Zentrum im Reiche bereits einnimmt, eine beglückende Ausſichb! Vielleicht wird man den roten Kriegshunden, deren Dienſte mam ſich während des Wahlkampfes gern gefallen ließ, ab und zu einen Knochen hinwerfen; vielleicht auch nicht. Die übermütige Stimmung, aus der das Berliner Zentrumsorgan ſeinen Sieges⸗ bericht ſchreibt, deutet gerade nicht auf viel Entgegenkommen. Einen Wendepunkt in Bayerns Politik— ſo verkündet die „Germamjia“— müß allerdings dieſer Erfolg des Zentrums, be⸗ deuten, denn das Zentrum kann, nachdem die geſtrigem Urwahlen überzeugender als je dargetan haben, daß es die überwältigende Mehreit des bayriſchen Vohkes hinter ſich hat, unmöglich dulden, daß eine mehr oder minder liberale Regferung noch länger eine den Wünſchen und Forderungen dieſer überwiegenden Mehrheit entgegengefetzle Politik treibt, eine Politik, die weit mehr Rückſicht auf die kleine liberale Minderheit nahm, als auf die ſtarke Zentrumsmehrheift. Jetzt, nachdem den Liberalismus— wohl⸗ gemerkt nicht etwa nur der Nationalliberalismus allein, ſondern der Geſamtliberalismus in allen ſeinen Schattierungen: Nationalliberale, Freiſinnige und„Demokraten“— ſozuſagen voll⸗ ſtändig am Boden liegt, eim volles Drittel ſeines bisherigen Beſitzes eingebüßt hat und nicht mehr ein Sechſtel der Abgeordnetenkammer ausmacht, kann die Regfevung auch nicht mit dem geringſten Schein von Recht mehr ſagen, daß ſie auf dieſen bom Volke ſo vollſtändig perurteilten Liberalismus Rückſicht nehmen müſſe. Sie kann das an ſo weniger, als das über den Liberalismus gefällte Verdikt auchihr gilt— ihr, die das Mögliche getan hat, um dieſen Libeva⸗ lismus über Waſſer zu halten. Es darf daher erwarbet werden, vor Verluſten zu ſchützen, für ſich die Konſecuengzen aus dem Ver⸗ vor Augen guch ſeicte Aus der Geſchichte von Sachalin. Der Angriff der Japaner auf die Inſel Sachalin lenkt die Augen der Welt wieder auf dieſes Stück Erde, von dem aus wohl perhaupt alle Berührungen zwiſchen den beiden Völkern ihren Nusgang genommen haben. Die Japaner knüpfen mit dieſer Er⸗ bherung an die alten Traditionen ihrer Politik an und die Ein⸗ wahme Sachalins würde am deutlichſten ihr endliches Obſiegen nuch einem nun ſchon hundertfünfundzwanzigjährigen Kämpfen und Ringen beider Mächte auf der Inſel bedeuten. Es war im Jah ve s0, als eine japaniſche Dſchunke von Sachalin her nach der Mün⸗ dung des Amur berſchlagen wurde, wo die Ruſſen auf Vefehl der Wiſerin Katherina II. ſich ſeit einiger Zeit feſtgeſetzt hatten. De dem Schiffbruch entronnenen Japaner wurden gefangen ge⸗ omnzen, nach Irkutsk gebracht und, ſo meldet der Bericht weiter, über ihr Heimatland und ihre Verhältniſſe befragt, auch gezwungen, i Ruſſen in ihrer Sprache zu unterrichten. Im Jahre davauf 2 Audeten die Ruſſen, durch den fortwährenden Anblick der gegen⸗ Wer gelegenen Inſel angelockt, auf Sachalin. Die Inſel war da⸗ mmals vom der eigentlichen Ureinwohnern Japans, den Ainos, und von Japanerg bewohnt und führte den Namen Kara futo, den auch Heute noch die Eingeborenen für die Inſel anwenden. Seitdem be⸗ Himen fortwährende Verſuche der Ruſſen in dem Lande feſtem Fuß faſſen. Im Jahre 1806 ſchickte Zar Alexander I. eine Geſandt⸗ Faft ab, die einen eigenhändigen Brief des Herrſchers dem Shogun erbringen ſollte, in dem der Abſchluß eines Handelsvertrages iſchen dem nuſſiſchen Reich und Japan angeregt wurde. Doch die Geſandter kamem kaum bis Nagaſaki, denn die Shogume hatten ſeit den im 16. Jahrhundert durch die Einführung des Chriſtentums Hhervörgerufenen Wirren allen Fremden den Eintritt im Japan Ard Den Japanern jede Reiſe ins Ausland unterſagt. Die Kuſſiſchen Abgeſandten mußten unverrichteter Sache wieder umkbehren. In demſelben Jahre landete eine ruſſiſche Expedition auf Sachalin, griff das wichligſte japaniſche Zentrum auf der Inſel Kunshunkotan an, gerſtörte es und äſcherte eß ein. Die 4 Ruſſen lie alle japaniſchem Peſitzungem vernichten, wenn ſie f b gerten einen Handelsvertvag mit ihnen zu ſchließen. Die ruſſiſche Erpedition wandte ſich dann nach Fturußp, der größten unter den Kurilen⸗Inſeln, zerſtörte einige dort von den Japanern anzelegten Fiſchereien und ließ dieſelbe Drohung zurlück. Im Jahre 1811 ſandte Alexander J. die Fregatte„Diana aus, um im der Gegend der Kurilen zu kreuzen und ſich dort feſtzuſetzenz die Japaner erkannten aber die Gefahr, und als der Kapitän des Kreu⸗ zers und ſeine Offiziere auf der Inſel Kunaſhſ ans Land ſtiegen, wurden ſie plötzlich umringt, ergriffen und ge⸗ genomanen. Man ließ ſie erſt zwei Jahre ſpäter wieder fr Die Ruſſen änderten nun ihre Taktik und verzichteten auf ofſene Gewalt. Sie ermutigten die Einwanderung ihrer Staatsangahörigen in das Land und es gelang ihnen mit dieſem friedlichen Ein n ſowohl, daß bald zwei Strömungen einwandernder Völker ſich von einander brennten und die Ruſſen den Norden, die Japaner den S 7 — n Süden in Anſpruch nahnden und inmehielten. Aus dieſem engen Aneinander⸗ ſtoßen der Machüſphären erwuchſen aber bald Reibungen und Kon⸗ flikte, die auf eine kviegeriſche Eniſcheidung zudrängten. Unter⸗ deſſen dehnten die Ruſſen ihre Macht am Amur aus, ſie zogem aus der durch den Krimkrieg für ſie geſchaffenen Lage den Vorteil, das ganze Gebiet auf dem linken Ufer des großen Flufſes zu anektieren. Im Jahre 1855 glückte es ihnen, nachdem ſchon der ameri⸗ kaniſche Kommodore Perry einen Handelsvertrag zwiſchen Japan und den Vereinigten Staaten durchgeſetzt hatte, endlich den ſchon ſeit 1806 erſtvebten Handelsvertrag mit Japan abguſchließen. Die Anſiedlungen der Ruſſen auf Sachalin mehrten ſich numz ihre Stellung befeſtigte ſich. Im Jahre 1858 wurde der Vertrag er⸗ meuert; 1859 erklärte dann Rußland den nördlichen Teil der Inſel für ſein Eigentum. Die Japaner begnügten ſich damit, 1862 eine Geſandtſchaft nach St. Petersburg zu ſchicken, die die Feſtlegung einer Demarkationslinje verlangen ſollte, durch die Japan der Be⸗ ſitz des Südens der Inſel zugeſichert wurde. Rußland ankwortete damals, daß Sachalin völlig innerhalb ſeiner Machbſphäre läge und es dem Verlangen nicht entſprechem könme. Jedoch verlangte im gewürdigt wärd, darf als ſelbſtverſtändlich gelten. Das ſiegreiche Zentrum gedenkt alſo in Bayern die parlamentariſche Regierungsform einzufihren; die Krone wird als quantité négligeable kurzer Hand bei Seite geſchoben und die„erlauchte Republik“ nach weiland polniſchem Muſter wäre fertig. Wohl bekomms! Vielleicht er⸗ leben wir's noch, daß Junker Georg von Vollmar im Landtag als ein zweiter Sapieha die Mehrheit für Unſinn erklärt Wenn aber die„Kölniſche Zeitung“, mit Bezug auf die An⸗ maßung der„Germania“ meint:„Dieſe Tonart hat nur ein! Gutes, deſſen man ſich freuen könnte, daß nämlich die Leiter der bayeriſchen Staatspolitik endlich einſehen müſſen, in welche Hände ſie das Schiff und ſich ſelbſt gebracht haben“— ſo möchtem wir vor Ueberſchätzungen ergebenſt warnen. Auf die Einſicht der dermaligen Leiter der bayeriſchen Staatspolitik ſoll man lieber keine Häuſer bauen. Die Einſicht der Regierungen könnte ſich ganz allgemein auch in andere Bahnen verlieren. Man könnte hier und da in den ſchwärzlichen Herrſchaftem auch die ſtarken Männer zu ſehen geneigt ſein, die die Mächte der Auflehnung und des Umſturzes nicht aufkommew lafſen, und mit ihren breiten Hinterfronten„die Auktorität“ decken. Der⸗ gleichen Gedankengänge ſind doch im Deutſchland vom heute noch nicht ausgeſtorben und mancher hohen Stelle jedenfalls geläufiger, als ein Bedauern über den Niedergang des Liberalis⸗ mus. Nein, die Erlöſung muß uns von anderer Seite kommen⸗ Die muß und wird uns aus dem Volk heraus kommen, wenn ſie überhaupt kommen ſoll. Dem deutſchen Michel muß es allemal erſt an die Kehle gehen, bevor er ſich erwſtlich zuſam⸗ menrappelt. Und wenn die Germanja in ihrer Siegesbrunken⸗ heit nach der Vorſchrift arbeiken möchte:„Mein Vater hat euch mit Peitſchen gezüchtigt, ich aber werd euch mit Skorpionen züchtigen“— ſo mag man das ruhig verſuchen. Dann wird totſicher auch die Stunde kommen, wo Michel den Peitſchenſtiel umdreht! Der Mut der Kaltblütigkeit. (Von unſerem Korreſpondenten. 5 J4( Berklin, i. F; Als vor ein paar Togen„Reichsanzeiger“ und„Berliner Korreſpondenz“ von neuen Maßnahmen auf dem Gebiete des Arbeiterſchutzes zu berichten wußten, da begleiteten ſozial⸗ reformeriſche Blätter das in Genugtuung und Hoffnung mft der Bemerkung: Man könne auch hieraus wieder erſehen, wie vüſtig im Reichsamte des Innern gearbeitet würde und wie es im Ausbau des Arbeiterſchutzes keinen Stillſtand gebe. Das klang ungemein kröſtlich; aber es traf vielleicht doch nicht ganz den Kern der Dinge. Gewiß iſt in das Amt, dem Graf Poſch⸗ dowsky vorſteht, kein anderer Geiſt eingezogen; unbeirrg und— faſt möchde man ſagen— unbeirrbar von dem heiſeren Geſchrei der Scharfmacher wird dort an der einmal klar er⸗ kannten Aufgabe fortgearbeitet, durch eine fortgeſetzte und plaw⸗ mäßige Reformtätigkeit im Sinne eines Ausgleichs der ſozialen Gegenſätze zu wirken. Aber Graf Poſadowsky iſt noch nichb die Reichspolitik und auf die Geſtaltung der preußiſchen hat er nun ſchon erſt recht keinen Einfluß. Wir haben im neuen Reich nun einmal keine verantwortlichen Reichsminiſter; Jahre on gllicklicherem Erfolg begleftele zweſſe We⸗ ſandtſchaft von Alexander II. wenigſtens die Erlaubnis für die Japaner, neben den Ruſſen autf der Inſel ſich feſtzuſetzen. Die japawiſche Koloniſationen, beſonders die ſeit 1866 ſyſtemabiſch ührte Einrichtung von Fiſchfang⸗ und Jagdſtationen mahmen dem günſtigſtem Fortgang, aber im Jahre 1875 ſchloß Rußland trotz der Bemühungen und des Widerſtandes, den Admiral Enomoto, der Verbhandlungsführer des Mikado im Petersburg, an den Dag legte, mit Japan einen Vertrag, in dem der alleinige Beſitz der Ifiſel Rußland zugeſichert wurde, während Japan die Kurilen zum GEigemtum erhielt. Rußland führte nun auf der überhaupt von un⸗ günſtigen klimatiſchen Verhältniſſen heimgeſuchten Inſel, die ſich zum Ackerbau kaum eignet, ſeit 1880 eine regelrechte Koloniſatzon durch, beganm beſonders die Deportation von Verbrechern einzu⸗ richten, ohne aber das Land auf eine höhere Kulturſtufe heben zu kömmen. Für die Japaner iſt die Inſel von großer Wichtigbeit, weil Japan den an den Küſten Sachalins aus den rieſigen Hexüngs⸗ ſchwärnnen gewonnenen Dünger zur Befruchtung ſeiner Reisfelder notwendig braucht; es hat im Jahre 1903 für faſt 14% Millionen Mark davon importiert; auch zwei Leckerbiſſen der japaniſchen Küche, der Trepang und der ſogenanmte Seekohl, werden auf Sachalim aus dem Meere gewonnen. Zudem hatten die Fiſcher der bemachbarten japamiſchen Inſel Jeſſo viel unter dem ruſſiſchen Regiment zu leiden, und ſie drängten bereits am Anfang des Krieges darauf, die Inſel dem Ruſſen zu entreißen. Die Fiſcheret auf Jeſſo und Sachalin hängt eng zuſammen umd auch heute noch wird der größte Teil der Fiſcherei auf Sachalin von Japanern be⸗ trieben. Sie haben 99 Fiſchereiſtationen angelegt und noch im letzten Jahre für über 4 Millionen Fiſche gewonnen. Es iſt an⸗ zunehmen, daß unter japaniſcher Herrſchaft Sachalin ein Land von großer twirtſchaftlicher Bedeutung werden wird. 5. 15 Tadesneujakeſſen. — Der magiſche Speiſeſaal. Ein Pariſer Multimillionär, M Dufayel, kaufte vor etwa zwei Jahren den ſchönen Palaſt in den u. Serte. Geueraternzeiger. Maunherm, 12. Jult, Träger des Geſamtwillens der verbündeten Regierungen iſt allein der Herr Reichskanzler. Von dem aber möchte mam mit dem Dichter, deſſen Gedächtnis wir vor zwei Monatem ſo ein⸗ brucksvoll begingen, nachgerade ſagen:„Weiß doch keiner, woran der glaubt“. Der Kanzler hat früher einmal die Sozialreform die Auff⸗ gabe des zwanzigſten Jahrhunderts genannt. Aber das war thedem, da Berhard v. Bülow noch ein ſ chlichter Graf war. Neuerdings ſcheint es faſt, als ob er dieſes Stück ſeiner An⸗ ſſchauungen einer Reviſion zu unterziehen beginne. Es iſt auf⸗ gefallen— und wir haben in dieſen Blättern mehrfach darauf hingewieſen— wie lau, nicht kalt und nicht warm, der Kanzler die Bergreformgeſetze in beiden Häuſern des preußiſchen Land⸗ ktages verteidigt hat. Immer klang es als Meimung zwiſchen den Zeilen aus ſeinen Worten heraus:„Ihr Männer, lieben Brüder, im Grunde ſind wir ja einig. Natürlich haben die rebelliſchen Arbeiter übertrieben und Ihr ſeid im Recht. Aber im einer zumüberlegten Stunde haben wir uns nun einmal die Suppe eingebrockt; darum helft uns, ſie auslöffeln: es ſoll Euer Schade nicht ſein.“ Und daß, wer die Kanzlerworte ſo interpretierte, nicht ganz auf falſcher Fährte war, ſcheinen auch die Kommen⸗ kare zu beweiſen, die die„Nordd. Allg. Zig.“ neuerdings zu den zeitgenöſſiſchen Vorgängen zu ſchreiben beliebte. Dem [Evangeliſch⸗Sozialen Kongreß“, der in der Pfingſwoche zu Hannover getagt hatte, ſandte das offizöſe Blatt eine Betrachtung nach, die bündig und ſchlagend dartat, baß ihm noch nicht einmal die Elemenze ſozialreformeriſch ge⸗ läuterter Auffaſſungen aufgegangen waren. Und am letzten Sonnabend verzapfte es eine an die Adreſſe des chriſtlichen Berg⸗ arbeiterverbandes gerichtete Belehrung, die am letzten Ende nur eine Wiederholung(und keine ſonderlich gelungene) des bekann⸗ ſten konſervativen Preßgeredes war. Kein Wunder, daß die Konſervativen und— was in dieſer Beziehung dasſelbe iſt— Die Scharfmacher großinduſtrieller Färbung Morgenluft wittern. Mehr als einmal haben in dieſen letzten Wochen„Poſt“ und „Antiſozialdemokratiſche Korreſpondenz“ frohlockend gemeint: mit dem törichten„Mut der Kaltblütigkeit“ ſei es nun vonbei; etzt würden die verruchten Sozis bald eine ſtarke Fauſt zu piüren bekommen; mehr als einmal iſt die„Kreuzztg.“, die doch auch ihre Verbindungen hat, ihnen darin beigetreten und nochſ am Montag bemerkte ſie von dem Arkikel, den die„Nordd. Allg. Zig.“ ſozuſagen als„Nachtgucke“ dem„Fall Jaurds“ gewidmet hatte; ihm würde man vorausſichtlich pringipielle Bedeutung zu⸗ erkennen müſſen Vielleicht gehört in dieſen Zuſammenhang auch ein Ge⸗ ſchichtchen, das man ſich in den letzten Tagen in politiſch gut verſterten Berliner Kreiſen erzählte. Da berichtete man nämlich: völlige Windſtille hätte in den Hallen des auswärtigen Amts geherrſcht, ehe der Kanzber ſeinen viel kommentierten Erlaß) ſchrieb; kein Menſch hätte daram gedacht, daß man Jaurès am Reden hindern müſſe. Nur einem ſei's zu Herzen gegangen— dem neuen Chef der Reichskanzlei— der hätte dann daſlir geſorgt, daß auf dem Umwege über die„Antiſozialdemokratiſche⸗ Korreſpondenz“ der Gedanke in die Oeffentlichkeit lanziert wurde und ſo ſei die Ausladung des franzöſtſchen„großen Redners“, der unter anderm auch der Miniſter des Inmern heſtig widerſtrobte, dem Fürſten Billow gewiſſermaßen auf⸗ oktrohiert worden. Wie weit das zutrifft, vermögen wir natürlich nicht nach⸗ zuprüfen; aber ganz unwahrſcheinlich klingt es gerade nicht. Es liegt genau in der Linie der Befürchtungen, denen unbefayrgene Beobackter Ausdruck gaben, als Herr v. Loebell, um den„Kanal⸗ frieden“ mit dem Konſervativen herzuſtellen, zum Chef der Reichskanzlei erhöht wurde. Als Landrat in Rathenow, als kurmärkiſcher Feuerſozietätsdirektor, als konſervatiber Abgeord⸗ neter in Landtag und Reichstag— je und je war Herr v. Loebell einer der einzigſten Scharfmacher geweſen; man müßte wirklich ſchon gus ſtärkerem Holz geformt ſein als unſer eklektiſch ver⸗ anlagter Herr Reichskanzler, wenn man gegenüber den ſteten Ein⸗ flüſſen einer ſolchen Umgebung ſich durchaus als feuerfeſt er⸗ weiſen ſollte. Kurz und gut: es braut ſich anſcheinend etwas zuſammen und es kann gerne ſein, daß man dem„Mut der Kaltbllitigkeit“ in der Tat den Abſchied gibb. Dann wird an der politiſchen Börſe das„Schweineglück der Sozialdemokratie“ wieder höher Rnotſeren. Deutsches Reſch. München, 11. Juli.(prinzregent Luitpold) iſt heute Vormittag nach Hohen⸗Schwangau abgereiſt, nachdem er vorher den Miniſter des Innern Grafen von Feilitzſch zum Vortrage über die Wahlreſultate empfangen hatte. Hier geht bas Gerücht, daß der Miniſter des Innern Graf Podewil⸗z angeſichts des Wahlergebniſſes der letzten Landtagswahlen ſeine Entlaſſung nehmen werde.(Bei dieſem Gerücht wird es ſich wohl nur um eine grundloſe Kombination handeln. D. Red.) * Eſſen(Ruhr), 11. Juli.(Fürr die Reichs bags⸗ erſatzwahh ſtellten die Polen als eigenen Kandidaten den Schriftſteller Joſeph Chociszwski ⸗Gneſen auf. Die Polen werden aufgefordert, keine Stimme dem Zentrum zu geben. * Berlin, 11. Juli.(Gerüchte über den Rück⸗ tritt des Kriegsminiſters von Einem) werden bon der„Staatsbzt.“ verbreitet. Das Blatt behauptet, der Grund für den Rücktritt liege nicht in politiſchen Dingen, ſon⸗ dern in einem Magenleiden, das den Miniſter ſeit längerer Zeit plagt und ihn veranlaßt hat, die Heilquellen Kiſſingens aufzuſuchen. Die Nachricht iſt mit Vorſicht auff⸗ zunehmen. —(Der großherzoglich badiſche Geſandbe Graf b. Berckheim) hab Berlin perlaſſen. MWährend ſeiner Abweſenheit führt der großherzoglich badiſche Bevollmächtigte⸗ zum Bundesrat, Staatsrat Scherer, die Geſchäſte den Geſamdt⸗ ſchaftt. —(Das Antelegraphieren hoher Herr⸗ ſchaften) bei Gelegenheit von Kongreſſen und andern Ver⸗ ſammlungen und das Verſendem von Für ſtentelegram⸗ men bald hierhin, bald dorthin, pflegt der ſozialiſtiſchen Preſſe mit Vorliebe Anlaß zu geben zu ſpöttiſchen Bemerkungen. Wenn es ſich aber um die eigenen Feſte und um die eigenen Partei⸗ „Heroen“ handelt, danm treibt es, ſo ſchreibt die„Fr. D. Pr.“ mit Recht, die Sozialdemokratie ärger und geſchmackloſer, als je die geſchmähte Bourgeoiſte getan hat. Mit welcher Ehrfurcht hat nicht am vorigen Sonntag die Berliner ſozialdemokratiſche Verſammlung in der„Neuen Welt“ das geſchwollene Telegramm don Jaurès entgegengenommen. Und der„Vorwärts“ begnfigt ſich nicht damit, die Depeſche in deutſcher Ueberſetzung zu drucken, ſondern er bringt auch den franzöſiſchen Urtext gleich⸗ ſam als handele es ſich um die wichtigſte diplomatiſche Note, bei der es auf jede Wendung und jedes Wort des Originals ankäme. Die Verſammlung aber begnügte ſich nicht, nach der Verleſung der Depeſche ſtürmiſchen Beifall kundzugeben, ſonderm ſchwang ſich auch noch zu einer von dem Abg. Bermſtein vorgeſchlagenen Drahtantwort auf, die an Bombaſt alle ähn⸗ lichen Kundgebungen weit übertrifft. Einen⸗ gleichen Phraſen⸗ ſchwall und einen gleichen Byzantinismus, wie er hier zutage tritt, wird man bei Kundgebungen ſelbſt der„loyalſten“ Bürger niemals finden. Die Sozjialdemokratie täte daher gut, zunäcchſt vor ihrer eigenen Tür zu kehren. Sie wird damit ſoviel zu tum haben, daß ſie ſich um andere Leute nicht zu fümmern vermag. Der Meineidprozeß gegen den Kellner Meyer, (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Bückeburg, 11. Juli. 5 Die heutige Verhandlung ſelbſt begann mit einer Ueber⸗ raſchung, da am Verteidigertiſche neben dem Offizialverteidiger Dr. Steinmeyer⸗Stadthagen und den beiden Wahlverteidigern Dr. Herz und Dr. Sprenger ein vierter Verteidiger,.⸗A. Dr. Jonas⸗Altona Platz genommen hatte, der in letzter Stunde ols Erſatz für den vorausſichtlich als Zeugen ausſcheidenden.⸗Al. Dr. Sprenger herangezogen worden iſt. Landgerichtsdirektor Wi p⸗ bermann eröffnete die Verhandlungen mit einer Begrüßung an die Geſchworenen, wobei er darauf aufmerkſam machte, daß die vorliegende Sache ihre Tätigkeit und Aufmerkſamkeit in umfaſſen⸗ der Weiſe in Anſpruch nehme. Bei der Ausloſung der Geſchwo⸗ renen wurden zwei Erſatzgeſchworene ausgeloſt. Hierauf begann die Vernehmung des Angeklagten, die ſich um folgende im letzten Biermann⸗Prozeß bproto⸗ kollierte Ausſage Meyers dreht. „1. Ich war im Zivilkaſino vom Frühjahr 1899 bis Frühjahr 1900 Kellner. Während dieſer Zeit habe ich wiederholt geſehen, daß der damalige Oberſtaatsanwalt R uhſtrat. der Buchhändler Schmidt und der Dr. Schle p pegrell in einer Niſche im Anſchluß an ein Skatſpiel„Luſtige Sieben“ miteinander ſpielten. Ich habe ſelbſt den Spielern ein Plakat, auf dem das Spiel auf⸗ gezeichnet war, und den Würfelbecher hingebracht. Zu der Zeit, als die„Luſtige Sieben“ geſpielt wurde, war im Klubzimmer ſonſt niemand anweſend. Es kann jedoch ſein, daß in dew Niſchen noch dar eine oder der andere Gaſt anweſend war. Ich bediente auch während des Spiels der„Luſtigen Sieben“ und habe genau wahr⸗ gonommen, daß gewürfelt und geſetzt wurde. Ich habe mich nicht länger in der Niſche aufgehalten, als zum Bedienen notwendig wax. Jech konnte an den Blicken der Spielenden ſehen, daß ein längeres Verweilen von mir nicht erwünſcht war. Ich habe manchmal nach Beendigung des Spiels auf dem Teppich der Niſche Silberſtücke ge⸗ funden und zwar auch Dreimarkſtücke. Das Spiel war manchmal bor, manchmal nach 12 Uhr zu Ende. Genaueres kann ich darüber nicht angeben, ob und welche Geldbeträge die einzelnen Spieler vor ſich liegen hatten, kann ich nicht ſagen. Ich habe, als ich im März des Jahres zu Rol. Dr. Sprenger inchremen heſchieden wurde, auch von dieſem Spiel des Oberſtaatsanvalts Ruhſtrat geſprochem Auf den Vorhalt Sprengers, ich möge mir die Sache ſicher nehmen, habe ich dann erklärt, daß ich mir die Sache genauer erſt überlegen wolle. Ich war damals unvorbereitet und hatte auch die Namen der Spieler nicht mehr im Gedichtnis. Ich habe geſtern hier er⸗ zählt, ich ſei bei meiner Vernehmung vor Gericht am geſtrigen Tage befangen geweſen, da verſchiedene Herren am Gerichtshof zu Champs Elyſces, der der Herzogin von Uzes gehört hatte. Zum all⸗ gemeinen Erſtaunen ließ er das wundervolle im Empireſtil erbaute Gebäude völlig niederreißen und die Grundmauern eines neuen Palaſtes aufführen. Als Grund gab er an, daß er nichts Ariſtokra⸗ ctiſches leiden könne und nicht in einem Hauſe wohnen wolle, das von einem Herzog erbaut ſei. Paris hatte ſich eben erſt über dieſe Exzen⸗ trizität des großen Kaufmannes beruhigt als er wiederum nach Vollendung ſeines neuen Palais, wie die„Houſehold Woord“ be⸗ richten, die Neugier der Pariſer durch einen„verzauberten Speiſe⸗ ſaal“ erregte. Betritt man das Haus, ſo öffnet ſich dem Blick eine prachtvoll ausgeſtattete rieſige Speiſehalle, von der eine Flucht von Geſellſchaftszimmern ausgeht. Der Raum wird durch zwei ungeheure Schiebetüren abgeſchloſſen, die die Geſtalt gewaltiger Spiegel haben und den Glanz der Tafel in einem Meer von Lichtern zurückwerfen. Wenn das Mahl vorüber iſt, verſchwinden die Türen wie durch Zauberei und gewähren den Gäſten weiten Raum zum Promenieren. Währenddeſſen ſteigt wie in einem Märchen eine völlig eingerichtete und ſchön ausgeſtattete Bühne herauf und im Nu iſt der Speiſeſaal zu einem Theater gewandelt, in dem erſte Künſtler den Millionär und ſeine Gäſte unterhalten. Nach der Vorſtellung verſchwindet die Hühne, wie ſie erſchien, die Türen ſchließen ſich und der Speiſeſaal bietet ſich wieder dar mit den zum Souper hergerichteten Tafeln. — Theoſophie auf der Bühne. Aus London wird berichtet: Die heute herrſchende Richtung des Symbolismus und Myſtizismus in der Literatur läßt eine Annäherung an ſpiritiſtiſche Vorſtel⸗ lungen als nicht unmöglich erſcheinen, und ſo hat in England wvirklich die Lchre der Geheimwiſſenſchaften begonnen, die Kunſt für ihre auszunutzen. Es vereinigte ſich während des jetzt in London den internationalen Theoſophiſten⸗Kongreſſes eine andächtige Geminde, um auch von der Bühne herab, von den Myſterien ihres zu vernehmen. Die bekanmte i Beſant, die Leiterin der ganzen Veranſtaltung, war in einer weiten ündiſchen Robe von leuchtender weißer Seide, mit einer Halskette von Gebetperlen der Brahminen angetan, erſchienen. Maurice Maeterbinck, der„Belgiſche Shakeſpeare“, war anweſend und huldigte wieder den myſtiſchen Anſchauungen ſeiner frühſten und ſchönften Werke. Neben ihm erregte die meiſte Aufmerkſamkeit der begabte iriſche Dichter W. B. Heats, den man gern den„engliſchen Maeter⸗ linck“ nennt. Das erſte der aufgeführten Stücke,„Das Heiligtum des goldenen Falken“, beſtand hauptſächlich aus monotonen leiſen Hümmenhaften Geſängen, die durch das Dunkel des Theaters klangen und ſich mit dem Geruch von Weihrauch miſchten. Die Szene ſpiebte auf dem Gipfel eines hohen Berges im Orient und der Seelenkult einer vieltauſendjährügen Vergangenheit wachte auf in den feier⸗ lichen Gewändern von Prieſtevn und in geiſterhaften Geſtalten un⸗ irdſcher Seelenweſen. Aus dieſem Gemiſch uralten Aberglaubens und modernſten Spiritismus brachte die Anweſſemden in der Pauſe herumgeveichtes Eis und Kaffee in die Wirklichkeit zurück. Dann folgte die Aufführung eines neuen Werdes von Jents„Die weſen⸗ laſen Waſſer“. Neats ſtellt hier ſo etwas wie einen ſpinitiſtiſch und anhſtiſch veranlagten„Fliegenden Holländer“ dar. Der Herr ſeines Geiſterſchiffes zwingt ſeine nach Raub gierigen Matroſen, unbe⸗ kannte Gewäſſer mit ihm zu durchkreuzen, um„zu den Strömem zu kommen, an denen die Welt endet“. Gin überirdiſcher Dämon hat ihm eine verzauberte Haufe geſendet und ihm verkündet, daß er in dieſen unbekannten Waſſern das Idealbild ſeiner Träume, das Weib ſeiner Sehnſucht, finden werde. Graue Vögel fliegen ihm als Lotſen vovaus und aus den Wogen ſteigem tiefrote Hunde und Dieſen Mythen geben lichtweiße Rehe, als Symbole ſeiner Gedanken. die Theoſophiſten eine merkwürdige, an die Deutungen des frühen Myſtikers William Blake exinnernde Auslegung. jener Zeit auch im Caſino„Luſtige Sieben“ geſpielt hatten. Al⸗ ſolche bezeichne ich den Staatsanwalt Fimmen und den hier an weſenden Referendar Chriſtians. Und zwar haben diefe i Klubzimmer in dem bezeichneten, Jahr 1899—1900 mit anderen Bei der Vernehmung vor Dr. Sprenger „Luſtige Sieben“ geſpielt. kabe ich auf den Vorhalt, ob ich genau beſchwören könne, daß der Miniſter Ruhſtrat„Luſtige Sieben“ geſpielt habe, zuerſt„Ja⸗ geſagt, dann aber auf Vorſchlag des Dr. Sprenger den Zuſatz in meinem Protokoll gemacht.“ Ich kann deswegen auch nicht ſagen, in welcher Weiſe, insbeſondere Höhe, ſich der Oberſtaatsanwalt be⸗ tefligt hat,“ uſw. Nach Schluß des Protokolls iſt mir das Pro⸗ tokoll Wort für Wort vorgeleſen worden, mit dem Hinweiſe darauf, daß ich meine Ausſagen beſchwören müſſe. Ich habe dcks bejaht und das Protokoll unterſchrieben. Ich bin von Dr⸗ Sprenger aus⸗ drücklich auf den Gegenſatz meiner Ausſage mit dem, was in dem früheren Progeß verhandelt worden war, aufmerkſam gemacht worden. Daß meine Ausſage früher nicht ſo beſtimmt war, lag daran, daß mir Dr. Sprenger fortwährend ernſte Vorhaltungen machte und ich dadurch ſtutzig wurde. 2. Ich bleibe ferner dabei, daß der Referendar Chriſtians in der angegebenen Zeit„Luſtige Sieben“ im Kaſino geſpielt hat. Ich erlenne ihn beſtimmt wieder. Es kann jedoch ſein, daß ich in der zweiten Zeit, die ich im Kaſino war,(September bis November 1901) ihn im Kaſino habe ſpielen ſehen.“ Bevor nun in die eigentliche Vernehmung des Angeklagben eingetreten werden ſollte, bemerkte Staatsanwalt Becker: ES ſind in den letzten Tagen irreführende Zeitungsnotizen erſchienen, wonach die Staatsanwaltſchaft verſucht haben ſoll, die beiden Ver⸗ teidiger Dr. Herz und Dr. Sprenger dadurch für dieſe Verhandlung auszuſchalten, daß ſie ſie als Zeugen benannte. Wenn es ſo wäre, wäre es ſchlimm. Es iſt aber nicht ſo. Richtig iſt, daß unter den 34 von der Staatsanwaltſchaft geladenen Zeugen ſich auch Dr. Sprenger befindet. Daran kann ich aber nichts ändern. Dr. Sprenger iſt einer der wichtigſten Zeugen in dieſem Prozeſſe. Er hat zuerſt den Angeklagten vernommen und dadurch weitere Ver⸗ nehmungen des Meyer erſt ermöglicht. Hätten wir ihn deshalh nickt geladen, ſo wäre das Gericht, ja die Verteidigung zu dieſer 33 „•˖· e Ledung geradezu gezwungen geweſen. Dem Vorſitzenden des Deut⸗ ſchen Kellnerbundes in Bremen gegenüber hat ſich ja auch Dr. Sprenger ſelber als Zeuge vorgeſtellt mit dem Bemerken, er ſei nicht mehr Verteidiger, da er als Zeuge geladen ſei. Wenn er trotzdem weiter Verteidiger ſein will, ſo iſt das ſeine Sache. Eß ſtellt damit das Gericht aber vor eine ſchwierige Rechtsfrage, dg das Reichsgericht wiederholt entſchieden hat, daß eine ſolche doß⸗ kelte Funktion als Verteidiger und Zeuge umzuläſſig ſei. Ich habe vorläufig keine Anträge nach dieſer Richtung zu ſtellen, bemerke aber, daß ich es als Staatsanwalt für irrig halte, eine ſolche doppelte Funktion auszuüben. Verteidiger.⸗A. Dr. Sprenger: Wenn der Staats⸗An⸗ walt fagt, in den Zeitungen ſeien irreführende Notigen über dieſen Prozeß erſchienen, ſo weiß ich nicht, bon wem dieſe Notizen her⸗ rühren. Ich denke auch nicht daran, darauf näher eintzugehen ebenſowenig darauf, wie die maßgebenden Blätter Oldenburgs in die Lage gekommen ſind,„objektive“ Mitteilungen aus der Vor⸗ unterſuchung gegen Meyer zu machen, da doch die Vorunterſuchung geheim iſt und die Verteidigung ſelbſtverſtändlich nicht dazu zu haben geweſen wäre, an die oldenburgiſchen Zeitungen Mit⸗ teilungen zu geben, die übrigens ſtets zu ungunſten Mehers ge⸗ lautet haben. Die Veröffentlichung iſt aber eine eklatante Ver⸗ letzung der Vorſchriften über die Vorunterſuchung. Im übrigeg bemerke ich dem Herrn Staatsanwalt, daß wir uns hier nicht um die öffentliche Meinung zu kümmern haben, obgleich ſie an ſich zu reſpektieren iſt. Hier im Gerichtsſaal haben wir nur Zun Sache zu plaidieren. Was dann den Einwand anlangt, daß ich nicht verteidigen könne, weil ich als Zeuge geladen ſei, ſo verweſe ich auf andere Entſcheidungen des Reichsgerichts, die ausdrücklich den vom Herrn Staatsanwalt angezogenen entgegenſtehen, Oh ein Anwalt zugleich Zeuge ſein kann und umgekehrt, das iſt Sachs ſeines Gewiſſens und ſeines Gefühls. Gewiß es gibt einige Un⸗ zuträglichteiten dadurch. Aber höher ſteht mir der Wunſch der Angehörigen und Freunde des Angeklagten, ihm in dieſer ſchweren Stunde zur Seite zu ſtehen. Deshalb halte ich es für meine Pflicht, die Verteidigung beizubehalten, bemerke aber, daß ich während den Vernehmung des Angeklagten den Saal verlaſſen und nicht plai⸗ dieren werde. Unter dieſen Umſtänden halte ich es für gerecht⸗ fertigt, die Verteidigung aufrechtzuerhalten und das Gericht zu bitten, ſich auf den gleichen Standpunkt zu ſtellen. Verteidiger.⸗A. Dr. Herz: Der Staatsansalt hat ſich ſehr vorſichtig geäußert, aber nur im der Form, nicht in der Sache⸗ In der Sache vertrat er den alten Standpunkt der Oldenburger Staatsanwaltſchaft, daß Dr. Sprenger als Verteidiger auszu⸗ ſcheiden hat. Was die angebliche Irreführung der öffentlichen Meinung anlangt, ſo kann ich nur ſagen: wenn irregeführt worden iſt, ſo iſt das von Oldenburger Seite aus geſchehen. Wir haben 5 hin und her geſchwanbt, ob wir nicht den unbekannten Täter, der der Oldenburger Preſſe fortgeſetzt Mitteilungen über die ge⸗ heim geführte Vorunterſuchung zugehen ließ, vor den Straf⸗ richter ſtellen könnten. Wenn wir es nicht getan haben, ſe geſchah es nur, daß wir mit dieſem Strafantrag uns an die Oldenburgez Staatsanwaltſchaft wenden mußten, die nicht in der Lage war, den wahren Täter zu ermitteln. Es liegt aber eine fortgeſetzte klars Vorletzung der geſetzlichen Vorſchriften über die Vorunterſuchung bor. Was nun die Judikatur des Reichsgerichts anlangt, ob ein Verteidiger zugleich Zeuge ſein könne und umgekehrt, ſo kann dig Oldenburger Staatsanwaltſchaft doch nicht leugnen, daß die Ent⸗ ſcheidungen in den verſchiedenen Senaten ſich direkt wſderſprechen, — Der Galgenhumor eines Theater⸗Direktors einer Fran⸗ zöſiſchen Provintzial⸗Opernbühne tritt in einer Einladu iug zu Tage, die der biedere Thespis⸗Kärrner kürzlich an das Publikum hat ergehem laſſen und die ihrer Orginalität wegen hier wieder⸗ gegeben ſei. Sie lautet nach dem Pariſer„Meneſtrel“ ſpe folgt; „Eim Abſchiedswort dem Opernpublikum! Daß(Robert) der Teufel“ mit dieſer Saiſon ſei! Weit entfernt davon, mir glles „Rheingold“ zuzuführen, hat ſie mich nicht einmal ſovjel einnehmen laſſen, um den„Barbier“ und den„Waſſerträger“ zu bezahlen, und es bleibt mmir auch nicht ein Centime übrig, um dem„Carneval von Rom“ oder auch nur dem beſcheidenſten„Maskenball“ beiwohnen zu können.— Gott weiß, wie lange es mir ſchon nicht paſſiert iſt. auch nur einen„Schwarzen Domino“ oder nur eine„Weiße Dame betrachten zu können. Wenn ich den„Maurer und Schloſſer“ und auch den„Zimmermann“ bezahlt habe, ſo Ueibt mir kaum ſo viel übrig, daß ich ein„Nachtlager“ beſtreiten könnte, Ich bin ſparſam, 2 8 Wanrbemm 12. Jull' * General⸗rnczeiger. B. Seits. Oldenburger Staatsanwvaltſchaſt hat ausdrücklich als ihren rtreter Herrn Becker hierhergeſandt, der das Milieu des Prozeſſes unt. Ebenſo muß dem Angeklagten das Recht zuſtehen, einen un, der mit dem Oldenburger Milieu ſo vertraut iſt wie Dr. Gprenger, als Verteidiger zu beſtellen. Verteidiger.⸗A. Dr. Jonas: Vor 4 Tagen erſt habe ich mſich bereit erklärt, auf den dringenden Wunſch des.⸗A. Dr. Herz hin, die Vertefdigung Meyers mit zu übernehmen, weil die Gefahr bbeſtand, daß ſowohl Dr. Sprenger wie Dr. Herz, die als Zeugen in Frage kamen, der Verteidigung enthoben und der Angeklagte zann ganz ohne Verteidigung daſtehen würde. Nachdem auch im 7 5 Biermann⸗Prozeß Dr. Sprenger als Zeuge und Verteidiger fungiert hat, ſehe ich keinen Grund, weshalb das Fürſtliche Schwur⸗ gericht Bückeburg anders handeln ſollte als das Landgericht Olden⸗ durg. Vom Reichsgericht wurde kürzlich ein Prozeß aufgehoben, weil der Verteidiger nach ſeiner Vernehmung als Zeuge vom Ge⸗ kicht von der weiteren Verteidigung ausgeſchloſſen worden iſt. Nach einer kurzen Erwiderung des Staatsanwalts be⸗ Ferkte der Vorſitzende: Was die Frage der Beſtellung eines Offi⸗ alverteidigers anlangt, ſo hat das Gericht es für ſeine Aufgabe gehalten, einen ſolchen Verteidiger vor Eintritt in die Verhand⸗ fung zu ernennen. Es war nur eine Vorſichtsmaßregel, da die Möglichkeit eintreten konnte, daß während der Vernehmung der beiden Wahlverteidiger der Angeklagte ohne Verteidigung war.— Nach 14ſtündiger Beratung beſchloß das Gericht, den Verteidiger Or. Sprenger zuzulaſſen mit der Einſchränkung, daß er während der Vernehmung des Angeklagten den Saal verlaſſen müſſe und flicht plaidieren dürfe. — Oberſt a. D. Hüger vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) su. Dortmund, 14. Juli. Unter großem Andrang begann heute vor der 1. Strafkammer zes hieſigen Landgerichts die Verhandlung gegen den früheren Hberſt und Kommandeur des Feldartillerie⸗Kegiments König Karl 1. Württembergiſches) Nr. 13 Hüger wegen Beleidigung. Den Porſiz führt Landgerichtsdirektor Seiffert, die Anklage ver⸗ Fitt Erſter Staatsanwalt Dr. Schul ze⸗Sölde, während.⸗A. ohn⸗Dortmund die Verteidigung des Angeklagten übernommen t. Hüger hat ſich wegen Beleidigung des Generals v. Witzen⸗ orf und anderer höherer Militärs zu verantworten, die famtlich zu der heutigen Verhandlung als Zeugen geladen ſind. Da⸗ kunter befinden ſich General v. Lindequſſt, der kommandie⸗ ſende General des 4. Armeekorps b. Beneckendorf, der in ängſter Zeit wegen der bekannten Vorgänge im Deutſchen Flotten⸗ 5 viel genannte General z. D. Keim und viele andere. Die Urſache zu dem heutigen Prozeß bildet eigentlich der Gegenſatz zwiſchen preußiſchen und württembergiſchen Offitzieren. Es beſteht nämlich ſeit mehreren Jahren die ſogenannte Beben⸗ 8 Konvention, die beſtimmt, daß zur Ausgleichung des Avancements von Preußen nach Württemberg und umgekehrt Effiziere aus allen Chargen kommandiert werden. Num ſollen die Wrhältniſſe für die preußiſchen Offiziere in Württemberg gerade nicht ſehr angenehme ſein, wenigſtens kam dieſer Gedanke gelegent⸗ ch einer Debatte im württembergiſchen Landtage zum Ausdruck. 15 der nach Ulm kommandiert wurde, will bei ſeinem Regiment ſald bemerkt haben, daß die intenſive Sorge für Mann, Pferd und Material nicht ſo bekannt war, wie in Preußen und daß es ſeine ernſte Aufgabe ſein müßte, Wandel zu ſchaffen. Bei der Ausführung dieſes Entſchluſſes geriet Oberſt Hüger nun wiederholt in Konflikt pil den alten Anordnungen in ſeinem Regiment. Der erſte ernſtere Fonflikt brach aus, als Hüger das Geſchirrpußen im Stall Ferbot, teils aus Rückſicht auf die Ruhe der Pferde, teils aus ſani⸗ lären Rückſichten für die Mannſchaften. Gegen dieſes Verbot ver⸗ jeßen eines Tages die Leute des Hauptmanns Schmahl, der Lrade das Geſchirrputzen im Stall anordnete, um die Soldaten bor Erkältung zu bewahren. Hüger erblickte darin einen Verſtoß gegen ſeinen Befehl, während andererſeits Schmahl behauptete, es habe gar kein Befehl, ſondern nur ein Ratſchlag Hügers vorge⸗ gen. Von dieſer verhältnismäßig geringen Meinungsverſchieden⸗ heit nimmt der Fall Hüger ſeinen Ausgang, der in ſeinem weiteren rlaufe ſo weitetkreiſe zog, in den Parlamenten beſprochen wurde und nun endlich zu der heutigen großen Gerichtsverhandlung führte. 25 beſchwerte ſich beim Generalmajor v. Witzendorf über Fmahls Benehmen, worauf ihm der Veſcheid zuteil wurde, er habe 5 85 zu ſehr und zu viel in die Details eingegriffen. Auch bei er nächſthöheren Inſtanz, dem kommandierenden General von ändequiſt bekam Hüger nicht das geſuchte Recht. Hüger wandte ſich nun direkt an den König von Württemberg, der er⸗ Härte, ſeiner Beſchwerde eine gewiſſe Berechtigung nicht abſprechen u können. Trotzdem erhielt Hüger gerade einige Tage nach der udienz beim König von Württemberg die Mitteilung, daß der aiſer die„alsbaldige Vorlage von Hügers Abſchiedsgeſuch“ zu fehlen geruht habe. Immediatgeſuche an den Kaiſer hatten keinen Erſolg und Hüger wählte den Weg einer Broſchüre, in der er das ihm angeblich widerfahrene Unrecht der Offentlichkeit unterbreitete. In dieſer Broſchüre ſchildert er ſeinen langjährigen Kampf gegen die weiter oben bereits erwähnten militäriſchen Perſönlichkeiten, wo⸗ i ihm die Veleidigungen unterlaufen ſind, wegen derer er ſich ute zu verantworten hat. Der Andrang des Publikums zu der ſerhandlung iſt ein ſo koloſſaler, daß ein ſtarkes Polizeiaufgebot ie Maſſen zurückhalten muß. Oberſt Hüger iſt ein großet ſtattlicher Mann, dem man feine 62 Jahrr nicht anſieht. Die unter den Zeugen befindlichen Generäle z. D. ſind in Civil erſchienen, die anderen in Uniform. Vor Eintritt in die Verhandlung richtet der Vorſitzende Landgerichtsdireltor Seiffert an die verſammelten Zeugen eine längere Anſprache. Ein Teil der Zeugen wird darauf entlaſſen. Nach dem Eröffnungsbeſchluß iſt Oberſt Hüger angeklagt: 1) wegen Beleidigung des preußiſchen Offizierskorps in ſeiner G e⸗ amtheit, 2) wegen Beleidigung der Generäle v. Lin dequiſt, Wibzendorf, ſowie einer Anzahl Kriegsgerichts? und Ober⸗ jegsgerichtsräte. Der Angeklagte gibt an, daß er 1842 in Mörs boren ſei. Er iſt bisher unbeſtraft. Vorſ.: Bekennen Sie ſich — Angekl.: Nein.— Vorſ.: Bekennen Sie ſich als Ver⸗ er der beiden Broſchüren!— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Was haben Sie dazu anzuführen?— Angekl.: Vorläufig nichts.— Vorſ.: Dann wollen wir auf die Vorgeſchichte eingehen, um ein klares Bild der genzen Vorgänge zu haben. Der Vorſitzende geht nun guf die ein⸗ elnen Phaſen des Falles Hüger ein, wie ſie in der Einleitung ge⸗ 1 ſind. Bevor in die Erörterung der ehrengerſiitlichen Ver⸗ 5 ren gegen Hüger eingegangen wird, werden die beiden Broſchüren rleſen. „Die Verleſung nahm über 4 Stunden in Anſpruch. Morgen Mittwoch ſoll mit der Vernehmung des Angeklagten Hüger ſelbſt degonnen werden. Vert..⸗A. Kohn hat zu morgen die Ladung des jurfiſchen Beirats Hügers, Rechtsanwalts Eylardi⸗ Una i. W. 105 Aus Stadt und Tand. »Mannheim, 12 Jult Die Landesverſammlung des Bad. Ratſchreibervereins findet am 18. Auguſt in Freiburg ſtatt. BVerkehrsnvtiz. Am Sonntag, 16. Juli verkehrt im Anſchluß an die Motortvagenfahrt 18(Landau an.44 vorm.) ein Son⸗ derzug nach Hinterweidenthal in folgendem Fahrplane: Landau H. ab.48 vorm., Annweiler ab.10 vorm., Hinterweiden⸗ thal an.36 vorm. * Die„Liederhalle“ veranſtaltete am vergangenen Samstag Abend im„Tivoli“(Lindenhof) aus Anlaß des Beſuches des „Würzburger Liederkranz“ ein wohlgelungenes Gartenfeſt, welches ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte. Chor⸗ lteder beider Vereine wechſelten mit Vorträgen der bewährten Haus⸗ kapelle Anton. Stürmiſcher Veifall erzielte insbeſondere ein Doppel⸗ auartett det Würzburger. Nur allzuraſch verflogen die ſchönen Stunden gemeitſamer echter Sangesbrüderlichkeit Kommenden Sonntag unternimmt die Liederhalle ihren diesjährigen Fami⸗ lienausflug nach Heidelberg und Umgebung. * Die Generalverſammlung der Sterbekaſſe des Landesverban⸗ des der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen findet, wie aus dem Inſerat in dieſer Nummer erſichtlich iſt, Sonntag den 23. Juli, nachmittags 2 Uhr in der Reſtauration Friedrichshof in Karlsruhe ſtatt. * Südweſtdeutſcher Vegetariertag. In Heidelberg findet am 16. Juli eine Tagung der Vegetarier und Lebensreformer Süd⸗ weſtdeutſchlands ſtatt, zu welcher bedeutende Führer dieſer Reform⸗ bewegung erwartet werden. Tags vorher, am Abend des 15. wird eine große öffentliche Volksverſammlung abgehalten mit der Tagesordnung:„Der Vegetarismus als moderne Lebensreform“. Das Thema wird unter naturwiſſenſchaftlichen, geſundheitlichen, ſitklichen und volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten von Fachleuten erörtert werden. Namentlich unter letzterem Geſichtspunkte wird angeſichts der herrſchenden Fleiſchteuerung dieſe Verſammlung für Viele, welche die vegetariſche Reformbewegung nur dem Namen nach kemnen, von großem Intereſſe ſein. * Mutmaßliches Wetter am 13. und 14. Juli. Bei fortgeſetzt ſchwüler Temperatur iſt für Donnerstag und Freitag noch mehr⸗ fach gewitterhaft bewölktes und zu vereinzelten Niederſchlägen ge⸗ neigtes, dann aber auch wieder aufgeheitertes Wetter in Ausſicht zu nehmen. 21. Verbandsſchießen des badiſchen Landesſchützenvereins, des pfälziſchen und mittelrheiniſchen Schützenbundes. Pforzheim, 12. Juli. Der Verbandstag des bad. Landesſchützenvereins, pfälz. und mittel⸗ rheiniſchen Schützenbundes wurde geſtern vormittag nach halb 11 Uhr von Herrn Oberſchützen⸗ meiſter Küppenheim im Billardſaal des Muſeums ers et. In die Tagesordnung eintretend, begründete Herr Kuppenheim den Antrag des Bad, Landesſchützenvereins:„Der Verband möge Mittel und Wege finden, die jeweiligen Feſtorte durch Barzuſchüſſe in der Ausrüſtung des Feſtes zu unterſtützen.“ Da der Antrag Widerſpruch fand, zog Herr Kuppenheim den Antrag mit dem Bemerken zurück, daß eine Feſtſtadt, die Ueberſchuß macht, auch moraliſch verpflichtet geweſen wäre, von ihrem Ueberſchuß entſprechend abzugeben. Der 2. Antrag des Bad. Landesvereins,„die Einlagen für das neu ein⸗ geführte Gruppenſchießen ſollten voll dem Feſtort zufallen und dies ſchon für Pforzheim zutreffen“, begegnete ebenfalls Widerſpruch. Da die Kaſſenberhältniſſe des Verbandes große Zuſchüſſe nicht vertragen könnten, kam man ſchließlich dazu, die Einlagen halb der Feſtſtadt, halb dem Verband zu überlaſſen. Ein weiterer Antrag, die Statuten einer gründlichen Reviſion zu unterziehen und dazu eine Kommiſſion zu wählen, wurde ſchließlich in der Weiſe angenommen, daß die Kommiſſion noch in dieſem Spätjahr in Frankenthal zuſammen⸗ treben ſoll. Eine längere Debatte knüpfte ſich an den Antrag des Pfälz. Schützenhundes, den Par. 4 der Verbandsſatzungen ſo zu ſaſſen, daß an den Verbandsſchießen nur deutſche Schützen ſich beteiligen können, welche auch ihren ſtändigen Wohnſitz in Deutſchland haben und Mitglieder des Deutſchen Schützenbundes ſind. Solche deutſche in Deutſchland anſäſſige Schützen, welche nicht dem Verband angehören, erhalten Zutritt gegen Löſung einer Zulaſſungs⸗ kärte von 10 Mark, von denen die Hälfte der Verbandskaſſe, die andere Hälfte der feſtgebenden Geſſellſchaft zufließt. Wie ſehr dieſe Beſtimmung im Intereſſe des Verbandes liegt, mußte erſt an draſtiſchen Beiſpielen dargetan werden, ehe ſie Annahme fand. Erhöhung des Einſatzes für die Stand⸗ und Felo⸗ ſcheiben von 9 auf 10 Mark wurde debattelos angenommen. Ein weiterer Antrag, der bezweckte, die Stiftung von Eßwaren hintanzuhalten, wurde in verſchärfter Form ſo angenommen, daß weder Eßwaren noch Tabak oder Zigarren als Ehrengaben geduldet werden. Ein weitergehender Antrag, daß auch die Stiftung von Ge⸗ tränken ausgeſchloſſen ſein ſoll, wurde abgelehnt. Auf Antvag der Stadt Frankenthal(Tropf) wurde beſchloſſen, das nächſte 22, Verbandsſchießen in Frankenthal abzuhalten. Schließlich wurde noch die Straßburger Schützengeſellſchaft in den badiſchen Landes⸗ ſchützenverein und damit in den Verband aufgenommen. Herr Kup⸗ penheim ſchloß hierauf die Tagung mit einem Hoch auf den Verband. Schießergebniſſe. Auf Feld wurden geſtern Becher errungen von den Herren: Heinrich Dieterle⸗Pforzheim, Alfred Guinand⸗Pforzheim, Philipp Ewald⸗Ludwigshafen, Wm. Schneider⸗Lörrach, Arthur Schmidt⸗ Neuenbürg⸗Pforzheim. Auf Stand von den Herren: Auguſt Meher⸗Heidelberg, Guſtav Schmitt⸗ Mannheim, Karl Laenger⸗ Lörrach. pfalz, Heſſen und Umgebung. „Altenglan, 11. Juli. Im nahen Deutſchen Walde wurde die 28 Jahre alte Gutsbeſitzerstochter Wildenhain erm ordet aufgefunden. Der Leichnam, der in einem Feldwege lag, war mit Zweigen bedeckt. Der Hals des Opfers war bis auf die Wirbel⸗ ſäule durchſchnitten. Auch der Körper war über und über mit Meſſerſtichen bedeckt. In der Hand der Ermordeten fand man ein kleines Büſchel Haare, die von dem Täter herrühren dürften. Der Tal verdächtig iſt ein fremder Kirſchenpflücker, der plötzlich von hier verſchwunden iſt. Es liegt wahrſcheinlich ein Luſtmord vor. * Pirmaſens, 11. Juli. An einem Wagen der elektr. Straßenbahn verſagte geſtern Nachmittag vor dem Stadthaus die Bremſe, worauf ſich der Wagen gegen den tief liegenden Teil der Hauptſtraße in Bewegung ſetzte. Der Inſaſſen des Wagens be⸗ mächtigte ſich eine Panik und der Kondukteur, der eigentlich bis zuletzt auf ſeinem Poſten verbleiben ſollte, ſprang It.„Pirm. Ztg.“ als einer der erſten ab. Durch die Bemühungen der Paſſagiere wurde dann die hintere Bremſe gezogen und der Wagen zum Stehen gebracht; ein Unglück, das unausbleiblich erſchien, wurde dadurch ber⸗ mieden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Thode über Böcklin und Thoma. Wer mit geſchärften Sinnen gewohnt iſt, die Symptome der Menge zu ſtudieren, konnte vorgeſtern ſchon vor Beginn der Vor⸗ leſung im Gewühle der Vorhalle, in der haſtenden Unruhe der Kommenden jene Hochſpannung erkennen, die oft bedeutungsvollen Stunden vorausgeht. Nichts kann die Beziehungen zwiſchen Thode und ſeinen Hörern beſſer charakteriſieren als die ſchlichte, vornehme Die Art, mit der er die„Affäre Liebermann“ vor ihnen erledigte. Mit verblüffender Selbſtbeherrſchung, ohne Schärfe oder perſönliche Gereiztheit mit dem Ausdruck unbedingter Aufrichtigkeit ſagte Thode im ungefähren Wortlaut: „Ich weiß nicht, ob Sie von mir eine Erwiderung auf den Angriff Liebermanns erwarten?—— Ich kann Ihnen keine geben! Das Niveau der Betrachtungen iſt zu verſchieden!— Wir wollen nach wie vor daran feſthalten, Perſönliches aus unſeren Beſprechungen auszuſchalten!“— Mit warmem, ſpontanem Beifall bezeugten die Anweſenden dem verehrten Meiſter ihre Anhänglichkeit, wie ſie auch im weiteren Verlauf dieſer denkwürdigen Vorleſung jede Gelegenheit ausnützten, um durch ſtürmiſchen Beifall ihr un⸗ bedingtes Vertrauen auszudrücken. Die Wiedergabe des geſprochenen Wortes kann den Inhalt dieſer Stunde nicht erſchöpfen, ebenſo wenig wie damit die ſouveräne Objektivität gekennzeichnet wird, mit der Thode den Qualitäten Liebermanns gerecht wurde, oder die ergreifenden Accente wiedergegeben werden, mit denen der von ſeiner Aufgabe im In⸗ nerſten erſchütterte Redner den Verluſt unſerer hohen Kunſtideale beklagte und ſich gegen die Verſeuchung durch eine minderwertige Kabarettkunſt aufbäumte. Thode's Worte ſind nur ſchwer von ſeiner Perſönlichkeit zu trennen, die reſtloſe Hingabe an ſeine Miſſion verleiht ſeiner Rede jene ſuggeſtive Gewalt, die mit fas⸗ zinierender Macht ſeine Hörer zwingt. gach den hiſtoriſch⸗philoſophiſchen Betrachtungen der letzten Vorleſungen, beſchäftigte ſich Geheimrat Thode in dieſem Vortrag ausſchließlich mit dem franzöſiſchen Impreſſionismus und unſerer modernen Kunſt. Parallel mit Deutſchland hatte auch Frankxeich ſeine romantiſche und klaſſiziſtiſche Periode, deren vornehmſter Künſtler Ingres war; ſeine farbendürftige Linienſprache wurde durch Géricault's kräftiges Kolorit neu belebt, ſodaß ſchon jene Frühkunſt den gleichzeitigen deutſchen Leiſtungen weitaus überlegen war. Delacroix iſt eine gewaltige Perſönlichkeit; er lehnt ſich an Rubens an und verdunkelt mit ſeinen Farben⸗ emotionen alle Malerei ſeiner Zeitgenoſſen. Seine Nachfolger, die Schule von Barbizon, die im Walde von Fontainebleau Naturſtudien pflegte, knüpfte an holländiſche Traditionen ardz Millet mit ſeiner tief ernſten Auffaſſung führt den Bauer in ſeiner Verwachfenheit mit der Scholle, in ſeiner fanatiſchen Hin⸗ gabe an die Mutter Erde als neuen Kulturwert in die Welt der Kunſterſcheinungen ein. Corot träumt in feinen Duftſtimmungen⸗ Rouſſeau, Daubigny miſchen kräftigere, realiſtiſchere Töne, der gewaltige Courbet ringt nach farbigem, lebenatmendem taturalismus. Zur gleichen Zeit verfuchte Anſelm Feuer⸗ bach in Deutſchland die Figurenmalerei zu einem idealen Skil zu faſſen, doch wurde ſeine jugendliche Farbenfreudigkeit bald von der herrſchenden pathetiſchen Sentimentalität angekränkelt. während es Hildebrandt gelang, ſein künſtleriſches Schauen zu edlem Ebenmaß zu konzentrieren; er hat das Reſultat ſeiner Verſuche und Beſtrebungen in ſeinem„Problem der Form“ nutz⸗ bringend feſtgelegt. Die geiſtvolle Porträtkunſt Lenbach!s, das getreue Schilderungsvermögen Menzel's ſind nicht zu unter⸗ ſchätzen. Thode betont immer wieder, daß er mit den erwähnten Namen abſolut nicht die Menge der bedeutenden ernſtſtrebenden Künſtler erſchöpfen kann, daß er Leibl mit ſeinem innigen Ver⸗ ſenken in Naturtreue, die gemütstiefe Kunſt v. Gebhardt, die Landſchafter Achenbach, Wenglein, Schleich nur als thpiſche Beiſpiele anführt. 5 1870 beginnt in Deutſchland der Einfluß der franzöſiſchen Kunſt, die Einwirkung von Manet und Zola macht ſich bemerk⸗ bar. Der Impreſſionismus, der Naturalismus wird zur modernen Kunſt. In der Verwirrung der Mei⸗ nungen und Parteien löſen ſich einzelne Gruppen von der alten Gemeinde ab; es bildet ſich die Sezeſſion. Dieſe iſt in ſich wieder kein einheitliches Ganzes, der Begriff wird hier zum Schlag⸗ vort, während die Sammelſtellen der Sezeſſion ein Conglomerat der mannigfachſten Richtungen und Ausdrucksweiſen umfaſſen. In dieſer Fülle des Geſtalteten iſt, wie Thode ausdrücklich betont, natürlich nicht alles abzuweiſen, es findet ſich manches künſtleriſch wertvolle, ſo hat ſich die Freilichtmalerei zur feinſten Naturbeobachtung ausge⸗ bildet. Einzelkünſtler, wie Max Liebermann, bilden markante Erſcheinungen. Liebermann hat durch konſequentes Naturſtudium ſich Geſchicklichkeit und Fineſſe aneignet, ohne daß ſeine Kunſt, die ſich an die Franzoſen, an die Holländer, an Israels anſchließt, deutſche Originalität beſitzt, während Uhde ſpezjfiſch deutſche Eigenart in ſeinem edlen Konflikt zeigt; er iſt beſtrebt, die bibliſchen Geſtalten von der Geſchichte zu löſen und ſie als Leidgenoſſen den Armen und Bedrängten unſerer Zeit zuzugeſellen. 3 Sezeſſion und Impreſſionismus ſind die Loſung der modernen Kunſt. Was will derg Impreſſionismus? in Wirklichkeit ſind. angeſchloſſen:„'art pour Part.“ Die Kunſt um bundene Farbenelemente bringen, die erſt das Auge des Beſchauers zur Einheit vervollkommnet.— Das Gegenſtändliche iſt gleichgültig, Wie verhalten ſich nun dieſe impreſſioniſtiſchen Normen zu den Grundbedingungen der Kunſt? Sinnlichkeit und Phantaſie ſind die Urquellen des künſtleriſchen Genuſſes; jetzt ſind dies nicht mehr gleichberechtigte Faktoren; das geſtaltende Element wird verdrängt, die Tätigkeit der Sinne gewaltſam beanſprucht, ſo daß der Impreſſionismus auch Senſationismus genannt werden könnte. Der Impreſſionismus will uns zwingen, nach dürftigen vereinfachten Motiven uns Ausſchnitte aus der Natur zu vervollkommenen. Vor der Natur ſind wir willig zu vereinfachen, aber, wenn wir eine bereits reduzierte Auffaſſung nochmals umarbeiten ſollen, verſagt unſere Phantaſie vor der erforderten Tätigkeit der Sinne. wird weiter auf der falſchen Vorausſetzung aufgebaut, daß unſer Auge ſeineFähigkeiten verbeſſert hat; dies iſt ein hochmütiger rrtum! Unſer Auge hat eher verlernt große Formen und Farben aufzufaſſen und zu überſehen, während unſer Ohr durch die wunderbare ge⸗ waltige Muſikentwicklung ſeine Leiſtungs⸗ und Aufnahmsmöglich⸗ keiten verfeinert hat. Das Prinzip des Neo Impreſſionis⸗ mus, ungebundene Farbenkleckſe, die Spektralfarben ungemiſcht nebeneinander zu ſetzen, überläßt es dem Beſchauer, dieſe Urfarben zu einer Einheit zuſammenzufaſſen. Von jeher war es aber der Künſtler, der dieſe Einheiten ſchuf; hier geſchieht es nicht und ſtatt koloriſtiſcher Größe finden wir ein unruhiges, zerfetztes Geflacker, das zu einer aufdringlichen techniſchen Virtuoſität führen muß. Am meiſten hat an unſerer deutſchen Kunſt die Lehre gefündigt, daß das Gegenſtändliche für das Kunſtwerk gleichgiltig ſei. Univerſalismus, der im banalen Alltag, im Häßlichen, im Ab⸗ ſtoßenden umſonſt äſthetiſche Werte ſucht. Was iſt aus jener Kunſt geworden, die einſt die Wunder der Schöpfung, das göttliche Walten uns offenbart hat, die immer nur im Dienſte der Seele wirken konnte?— Unter fremdem Einfluß iſt dieſe Kunſt zur Handlangerin der niederſten Inſtinkte geworden; ſie hat die Trivialität anerkaunt und der Kabaretkunſt allmächtigen Sieg berliehen. Das deutſche Weib, die Prieſterin der Sitte, um die die Blüte der Nation ſich rankte, iſt aus der Gegenwartskunſt verbannt und die Verherrlichung des Dirnentums triumphiert. Aber noch gibt es in dieſer Troſtloſigkeit Hoffnungsfreude. Die Zeichen mehren ſich, daß gerade bei uns im Weſten Deutſchlands eine geſunde jugendſtarke Bewegung erſteht, und dieſen Strebenden die Bahn zu öffnen möge höchſtes Ziel uns werden. Die Hörer nahmen mit ungeſtörter Aufmerkſamkeit an dieſen 1½ſtündigen Ausführungen teil. Der Wunſch für uns, unſere Kinder und Kindeskinder eine neue Morgenröte der Kunſt zu ers⸗ E leben, wird noch lange in uns ſehnſüchtig nachklingen. **** 5 Es iſt erfreulich, daß Thode die Polemik gegen Liebermann nicht aufzunehmen gedenkt. Die Gerechtigkeit gebietet aber, feſtz ſtellen. daß Liebermanns vermeintlicher„Angriff“ eine„Ahwenn Hans von Marses löſte ſein hohes Streben in ohnmächtige Theorien, Sein Hauptprogramm iſt, die Dinge darzuſtellen, wie ſie uns erſcheinen und nicht wie ſie Daran hat der Gebrauch noch weitere Theſen ihrer ſelbſt willen als Selbſtzweck.—„Kunſt iſt ein Ausſchnitt us der Natur, geſehen durch ein Temperament.(Nach Zola.)— Die Aufgabe der Kunſt iſt Farbe und Licht wiederzugeben.— Die Kunſt ſoll unge⸗ ESs Armer Laden, einer verſteckte ſich dann ſofort, und wenn die Anderen nach Juvxückgebliebene aus ſeinem Verſteck auf und plünderte die Laden⸗ Küund faſt in allen Fällen war es Seire. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 127 Jull. war. Wer zuerſt unſachlich wurde, das war Profeſſor Thode, als er von„Utilitätsgründen“ ſprach, die Künſtler und Kunſthändler zu⸗ ſammengeführt hätten, um die„neue Richtung“ ſozuſagen erſt zu ünden. Ueber Thodes Erklärung des Impreſſtonismus ließe ſich nun wohl noch dies und jenes ſagen. Doch mag's ungeſagt bleiben, bis dieſe Vorträge vielleicht einmal in Buchform vorliegen. Nur, als wir laſen, die Technik des ach ſo nüchternen Impreſſtiontsmus peſtehe darin, ungebundene Farbenklexe neben einander zu fetzen nd es dem Beſchauer„zu überlaſſen“(Aih), ſie zur Einheit zu⸗ ſerr zu faſſen, da fiel uns der Name eines großen Poeten ein. ovanni S Der iſt leider ſchon tot. D..) Segantini nennt er ſich. Vom Theater. Für die Abſchiedsvorſtellung von Fräulein Luiſe Fladnitzer,„Das Glöckchen des Eremiten“, die bei nufgehobenem Abonnement und zu ermäßigten Preiſen ſtattfindet, eigt ſich, wie wir vernehmen, außerordentlich reges Intereſſe. Als Partner der Roſe Friquet,(Fräulein Fladnitzer) tritt, wie wir bereits gemeldet haben, in der Partie des„Bellamy“ Herr Walter Fuchs, ein Kind unſerer Stadt auf; was dem Abend, der ohnehin für die ſcheidende Künſtlerin ſehr herzlich zu verlaufen verſpricht, eine weitere Anziehungskraft berleihen dürfte. Sport. Rennen zu Karlsbad. Das hauptſächlichſte Rennen des dies⸗ Jährigen Meetings in dem böhmiſchen Badeorte fiel ſehr erfreulicher⸗ weiſe an deutſche Farben, indem in dem für Zweijährige offenen Preis vom Egerlande, der mit 80 000 Kr. für den Erſten dotiert war, Herrn H. Strubes„Derby⸗Cup“, ein als Fohlen importierter Engländer, den Sieg gegen ſechs öſterreichiſche Pferde erfocht. Unter den Geſchlagenen befanden ſich gute Zweijährige des Nachbarlandes. Gerichlszellung, s Mannheim, 11. Juli.(Strafkammer II). Vor⸗ fitzender: Herr Landgerichtsdirektor Waltz; Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Amtsanwalt Ullrich. Der erſt 15 Jahre alte, aber doch ſchon vorbeſtrafte Haus⸗ kurſche Franz Wicker hat in der Nacht bom 10. zum 11. Juni in der Herberge zur Heimat dem Hausburſchen Johann Hindelang ein Portemonnaie mit 2 Mark Inhalt geſtohlen. Urteil: 4 Wochen Gefängnis 0 Das Dienſtmädchen Franziska Schulz Metzgers Cantzler, bei dem ſie bedienſtet war, ein Paar Stiefel und dem Metzgerburſchen Horn einen Geldbetrag von 8 Mark. Das Urteil gegen die rückfällige Diebin lautet auf 4 Monate Gefängnis. In eine Schlägerei, die ſich kürzlich in der Bellenſtraße auf kem Lindenhof abſpielte, miſchte ſich der 27 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Mertz ohne jede Urſache hinein und verſetzte einem der Streitenden, dem Schloſſer Friedrich Vogel, einen Stich in den Rücken. Darauf ſprang er davon und legte das Meſſer, mit dem er geſtochen hatte, heimlich in den Korb der Arbeiterin Anng Roos, mit der er vorher geplaudert hatte. Der Verſuch, den Verdacht der Täterſchaft von ſich abzulenken, nützte ihn aber nichts, er iſt vom Schöffengericht zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Seine Berufung bleibt erfolglos. Der 27 Jahre alte Kaufmann Stanislaus Humfa, der aus Gogolin an der ſchleſiſch⸗polniſchen Grenze ſtammt, reiſte im vorigen Sommer fülr eine ſchwäbiſche Eietteigwarenfabrik. Er ver⸗ untreute dabei eine Reihe bon kleinen Beträgen, die er bei Kunden ohne Auftrag ſeines Hauſes eingezogen hatte. Unter anderen hie⸗ ſigen Kunden pflegte er auch ein Geſchäft in der Schwetzingerſtraße baee wo er auf eine im gleichen Hauſe wohnende Witwe ſtahl der Frau des Kufmerkſam gemacht wurde, die„ſchwer Geld“ habe und heirats⸗ luſtig ſei. Wegen eines Annäherungsverſuches war Stanislaus gſcht verlegen. Er klopfte einfach bei der Witwe, Emma Joanni hieß ſie, an und fragte nach einem Herrn Götz. Von einem Herrn Götz wußte Frau Joanni ſo wenig wie der brabe Pole, aber man kam ins Geſpräch, ein Wort gabs andere, Herr Humfa machle weitere Beſuche und das Ende war die Verlobun g. Inzwiſchen hatten Humfa und ein gewiſſer Gtzel ein mit einem Laden ber⸗ Bundenes Agenturgeſchäft gegründet. Als nun eines Tages der für die Mayerſche Nudelfabrik in Blietershauſen arbeitende Rei⸗ ſende Platz bei ihm erſchien, beſtellte er bei dieſem für 124 Mark Eierteigwaren. Platz nahm die Beſtellung entgegen, verlangte aber Bürgſchaft für den Betrag. Darauf ließ Humfa Frau Joanni, die er dem Reiſenden als ſeine Frau vorgeſtellt hatte.— ſie war des⸗ galb„rot geworden“, wie Platz heute als Zeuge berundet— eine ürgſchaftsurkunde als Frau Humfa unterſchreiben.„Dann braucht man ſpäter, wenn wir verheſratet ſind, die Urkunde nicht abzu⸗ ündern“, meinte er. Bald darauf verkaufte Humfa, nachdem Etzel busgetreten war, um 1100 Mark das Ladengeſchäft an Frau Jo⸗ Anni, die nebenbei erwähnt ſchon früher in Ludwigshafen ein Ge⸗ t betrieben hatte, und als Tochter eines vermögenden Bier⸗ uers im Württembergiſchen über genügende Mittel verfügte. Nach einer Weile half er das Geſchäft an ein Fräulein Gaßmann weſterverkaufen, wobei von dem Preis von 800 Mark 400 Mark an ſeinen Fingern kleben blieben. Frau Joanni ührerſeits hatte alles für die Hochzeit mit dem trauten Stanislaus bereitet. Das Möbel war ſchon bereitgeſtellt zum Umzug in die deue Wohnung. Um dieſe Zeit benützte Stanislaus die dorüber⸗ gehhende Abweſenheit ſeiner Braut, um eine Kellnerin nachts in ſeiner Wohnung zu empfangen, mit der er dann andern Tags auf Reiſen ging, Frau Joanni ſchmählich im Stiche laſſend. In Straß⸗ burg ereilte ihn die Nemeſis wegen anderer Streiche. Er verbüßt gurzeit 1% Jahr Gefängnis, die ihm das elſäſſiſche Gericht wegen Betrugs zudiktierte. Heute wird er nur wegen Veruntreueng Ler einkaſſierten Gelder mit 10 Wochen Gefängnis belegt. Von der Anklage der Urkundenfälſchung werden er und die mitangeklagte von Rechtsanwalt Dörzbacher verteidigte Frau Joanni aus ſubjek⸗ kiden Gründen freigeſprochen. Das Gericht vermißte bei den Ange⸗ klagten das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit. Frau Joanni hat igens nicht nur die Schuld von 124., ſondern auch noch andere chäftsſchulden Humfas bezahlt. Und obwohl ſo ſchmählich hinter⸗ gangen, iſt ſie immer noch von heißer Liebe zu dem treuloſen Stanis⸗ daus erfüllt. Sie wollte ihm ſogar den Verteidiger ſtellen. Sechs 18jährige Buben ſtvecken die verſchmitzten Köpfe aus dem Anklageverſchlag, wie junge„Krappen“ aus dem Neſt lugen. Die Bürſchlein haben tatſächlich auch geſtohlen wie die Raben. 25 Fälle ührt der Eröffnungsbeſchluß auf. Meiſt waren es Ladendiebſtähle. 85 Anfüßhrer waren Ludwig Imhoff und Nikolaus Alkes. Be⸗ merkenswert iſt das Raffinement mit dem die Jungen die Diebſtähle 8Werk ſetzten. Zu Zweien oder zu Dreien betraten ſie einen dem Erſtehen einer Kleinigkeit den Laden verlaſſen, tauchte der lſſe oder ſtahl Ware, insbeſondere Zigarelten. Manchmal lockte KRuch einer von den Jungen den betr. Geſchäftsinhaber vor das Aus⸗ kagefenſter auf die Straße, um etwas auszuſuchen und während ieſer Zeit ſteckte der im Laden zurückgebliebene Genoſſe Waren ein Ider tat einen Griff in die Kaſſe. Zumeiſt waren es Ladengeſchäfte der Schtvetzingerſtadt, welche bon der Bande heimgeſucht wurden Imhoff, der die berwegene Rolle des Schleichdiebs übernahm. Manchmal fielen ihm nur 40—80 Pf., manchmal aber auch 20 und 30., in einem Falle ſogar 125 M. in die Hände, die Durchſchnittsbeute belief ſich gauf—6 M. Ein freches Stück war auch folgendes: Eines Tages ſah Imhoff in der Korbe zu einer Beſorgung fortgeſchickt war. Er ging hin, nahm dem Kind, indem er fagte, es habe etwas verloren, er wolle es ihm wieder geben, das Portemonnaie weg, nahm den Inhaält—.20 M. — heraus und gab dem Kind das Portemonnaie wieder zurück. Die bier anderen angeklagten Jungen ſollen teils Wache geſtanden, teils von dem geſtohlenen Gelde Anteile empfangen haben. Das Gericht erkennt gegen Imhoff auf 88 Tage, gegen Alles auf 88 Tage Gefängnis, zwei der anderon Jungen erhalten ſe 19 Tage, die zwei übrigen werden freigeſprochen. In die Verteidigung teilten ſich die Rechtsanwälte Dr. Karl Kau ffmann und König. oie. Offenburg, 11. Juli.(Schwur gericht.) Wegen Brandſtiftung wurde der Taglöhner Limus D uffner von Nuß⸗ bach(bei Triberg) zu 1 Jahr 5 Monaten Zuchthaus verurteilt. Auf die Strafe wurden 5 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Gegen die ledige Taglöhnerin Bertha Stolbert von Kath. Tennenbronn wurde wegen Kindstötung auf eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren erkannt. Die Angeſchuldigte büßte bereits wegen gleichen Verbrechens eine Gefängnisſtrafe von 2 Fahren 2 Mo⸗ naten ab. *Halle, 11. Juli. Ein ſehr intereſſanter Sol⸗ daten⸗Mißhandlungs⸗Protze ß, der für die Beurteilung der Mißhandlungen durch manche Vorgeſetzte charakteriſtiſch iſt, kam vor dem Kriegsgericht der 8. Diviſion zur Verhandlung. Angeklagt waen der Sergeant Guſtab Ahlfeld und die Gefreiten Joſeph Maraſcheck, Hans Hottenrodt, Otto Sukker und Karl Kückelhahn vom Küraſſier⸗Regiment b. Seydlitz(Halberſtadt). tragte der Vertreter der Anklage, die Verhandlung hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen zu erledigen. Das Gericht beſchloß aber nach längerer Beratung, öffentlich zu verhandeln. Die Taten der Ange⸗ kalgten kamen durch folgenden Vorgang an das Tageslicht: Am Morgen des 25. Mai, als ſich das Regiment auf dem Truppen⸗ übungsplatz in Altengrabow befand, vernahm der Vizewachtmeiſter Gödicke plötzlich einen Knall. Er ging in die Stube der Baracke 29 und fand dort den Küraſſier Schä fer in einer Blutlache am Boden liegend. Der Mann hatte einen Karabiner in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht auf ſich gerichtet. Als der beſinnungs gewordene Küraſſier wieder zu ſich gekommen war, gab er an, er habe ſich durch einen Schuß mit einer Platzpatrone in das Herz töten wollen. weil er die Quälereſen nicht mehr ertragen konnte; man habe ihn mißhandelt wie einen Schulbuben. Auf Befragen, weshalb er denn die Sache nicht gemeldet habe, erklärte er, er habe das Zutrauen zum Militär verloren. Schäfer war wiederholt mit Fäuſten ins Geſicht geſchlagen, mit Füßen getreten, mit Rohrſtöcken, Wiſchſtöcken, Karabiner, Pferdehalfter mit Kette, Deckengurt, Beſen⸗ ſtiel uſw. mißhandelt worden. Eines Tages, als er die ſchwere Häckſelmaſchine nicht mehr drehen konnte, hatte man ihn zu Boden geworfen und mit Füßen getreten. Als Schäfer dann ſchwer verletzt im Lazarett lag, hatte der Sergeant um gut Wetter gebeten und noch verſucht, den Unglücklichen zu einer falſchen Ausſage zu ver⸗ leiten. Schäfer, der ſich noch heute wegen der Wunde in der linken Bruſtſeite im Lazarett befindet, beſchwor, daß er die Waffe nur des⸗ halb auf ſich gerichtet habe, weil er die Mißhandlungen nicht mehr ertragen konnte, er habe von dem Angeklagten alle Wochen ein⸗ auch zweimal ſeine Prügel bekommen. Der Ankläger beantragte gegen Ahlfeld drei Monate Gefängnis und Degradation, gegen Maraſcheck fünf Monate Gefängnis und gegen bie übrigen Ange⸗ klagten Mittelarreſtſtrafen. Dem militäriſchen Verteidiger, als welcher Oberleutnant Graf Gersdorf fungierte, waren ſelbſt dieſe im Verhältnis zur gezeigten Brutalftät der Angeklagten ziemlich milde Strafanträge zu hoch. Der Oberleutnant verſtieg ſich, nach der„Frkf. Ztg.“, in ſeiner„Verbeidigungsrede“ zu folgenden Offen⸗ heiten: Schäfer iſt der ei gentliche Schuldige; er hat die Waffe auf ſich gerichtet, um ſich ſelbſt zu verſtümmeln und ſich da⸗ durch dem Heeresdienſt zuentziehen. Durch Schlappheit im Dienſt habe er die Vorgeſetzten zu den Mißhandlungen heraus⸗ gefordert. Die beantragten Stvafen ſeien unerhört und nur darauf zurückzuführen, daß im Kriegsgericht der 8. Dipfſion eine furchtbare Antipathie gegen Unteroffiziere und Gefrefte beſteht.(Der Herr Graf wurde darauf gebeten, es zu umterlaſſen, Urteile zu kriti⸗ ſieren.) Für das deutſche Vaterland wäre es jammierſchade, wenn die deutſche Fauſt im Aerger nicht einmal dagwiſchenſchlagen ſollte. Wir ſind keine höhere Töchterſchule. Die Küraſſiere ſind alles ſtramme Bengels, denen es nichts ſchadet, wenn ſte ſich einmal eine veimwiſchen oder eins um die Ohren ſchlagen. Das Uxteil lautet gegen Sergeant Ahlfeld auf drei Wochen, gegen Maraſcheck auf ſechs Wochen und gegen Sukker auf zehn Tage Mittel⸗ arreſt. Hottenrodt und Kückelhahn wurden freigeſprochen. Veueſte Pachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ Würzburg, 12. Juli. In der Vahnſtation Neuſtadt a. d. Aiſch, Bahnlinie Würzburg⸗Nürnberg, erfolgte in vergangener Nacht ein Zuſammenſtoß zweier Güterzuge. Der Material⸗ ſchaden iſt ſehr bedeutend. Menſchenleben ſind lt.„Frankf. Ztg.“ nicht zu beklagen. Hildburghauſen, 12. Jult. Geſtern wurde im nahen Gehölz die ganze Familie des Arbeiters Ziegler tot aufgefunden. Diegler erſchoß ſeine Frau, ſeine 4 Kinder und ſich ſelbſt. Die Ur⸗ ſache ſind Nahrungsſorgen. Eſſen, 12. Juli. Von den auf Zeche„Bor uſſia“ Ver⸗ unglückten wurden bis heute früh 6 Leichen geborgen. Kiel, 12. Juli. Die aktive Schlachtflotte unter dem Kom⸗ mando des Großadmirals v. Köſter trat heute vormittag die bis zum 10. Auguft währende Sommerübungsreiſe an. Auf der Reiſe werden Frederikshavn, Kopenhagen, Stockholm, Karlskrona und Danzig berührt werden. Vor dem Einlaufen in Kopenhagen, das am 20. Juli erfolgt, dürfte das Linjenſchiff„Kaiſer Karl der Große“ detachiert werden, um am 28. Juli vor Antwerpen zu ſein, zur Teil⸗ nahme an den Feſtlichkeiten der belgiſchen Unabhängigkeitsfeier. Berlin, 11. Juli. Die Umgeſtaltung des Kolonial⸗ amts, die der Reichskanzler inn vorigen Winter im Reichstage an⸗ gekündigt hat, ſoll im nächſten Etat zum Ausdruck kommen. Ueber die Einzelheiten hätte ſich Fürſt Bülow freilich noch nicht ſchlüſſig gemacht. Brenzlau 12. Juli. In der heutigen Landtags⸗ erſatzwahl für den Wahlkreis 3, Potsdam, wurde Landrat bon Buch, Tangermünde(konſ.) mit allen abgegebenen Stimmen ge⸗ wählt. Wien, 12. Juli. Der Miniſterpräſident Frhr. b. Gautſch begab ſich heute vormittag zum Hoflager nach Iſchl. *Paris, 12. Juli. Die Deputiertenkammer nahm in der heutigen Vormittags⸗Sitzung die erſten 18 Artikel des Geſetz⸗ enlwurfes betreffend die Zwangsbverſicherung von Greiſen und Siechen an. Der bereits von der Kammer genehmigte Ent⸗ wurf war vom Senat abgeändert worden. Nanchy, 12. Juli. Die ausſtändigen Bergarbeiter von Thavigny zogen geſtern nach Neuve Malſon um die Metallarbei⸗ ter zu veranlaſſen, ſich den Ausſtändigen anzuſchließen. Der Prä⸗ fekt ging ihnen mit einer Polizeieskorte entgegen und forderte ſte auf, auseinanderzugehen. Infolge eines unbedeutendon Zuſammen⸗ ſtaßes ſchlugen die mit Stöcken und Werkzeugen bewaffneten Arbei⸗ depplerſtraße ein kleines Mädchen, das bon ſeiner Mutter mit einem 0 Gleich vor der Bekanntgabe der Perſonalien der Angeklagten bean⸗ die„Daily Mail“: Marinereſerviſten zur Kronſtadt weigerten ſich die Leuie, dem Befehle eines Offiziers nachzukommen, worau Revolver zog und den nächſten Soldaten n ſort griffen acht der Leute den Offizier mit dem Bafonette an und köteten ihn. Das Bataillon kehrte dann in die Kaferne zurück, mit Ausnahme der Meuterer, die von Koſaken abg ührt wurden. Es wurde unverzüglich ein Kriegsgeri gehalten, das ſie zum Tode durch den Strang urteilte. Dieſe neue Revolte in der Nähe des Schloſſes Peterhof hat einen großen Eindruck auf den Zaren gemacht. 5 berufenen Generaladjutanten Avellan zum Verweſet des verletzen. Die Ausſtändigen wurden zerſtreut und es wurde Verhaftungen vorgenommen.— London, 12. Juli. Die Prinzeſſin von Wale 5 iſt bon einem Prinzen entbunden worden. Konſtantinopel, 12. Juli.(Wiener Korr.⸗Bur.) Di Pforte hat die letzte Note ſämtlicher Botſchafter, die auf die Am nahme einer internationalen Kontrolle für die Finanzreform in Mazedonien dringt, ablehnend beantwortet mit dem Bemerken, die Kontrolle ſei unnötig, da das Finanzreglement bereits in tadel⸗ loſer Wirkſamkeit ſei. Die Ablehnung überraſchte nicht. Die Mächle werden aber auf der Annahme beſtehen und es ſind Schritte in dieſem Sinne baldigſt zu erwarten. Kopenhagen, 12. Juli. Der König erteilte der großen nordiſchen Telegraphengeſellſchaft die Kongeſſion zum Bau und Betrieb eines unterſeeiſchen Telegraphenkabels zwiſchen den Shet⸗ landinſeln, den Farörinſeln und Island. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 11. Juli. Am 29. Juli geht von Hamburg ein Transport„2“ nach Suͤd weſta frika ab. Derſelbe umfaßt eine fünfte Etappen⸗Kompagnie, beſtehend aus 6 Offizieren, 1 Sanitäts⸗ Offizier, 1 Oberveterinär, 171 Mann und 196 Pferden, danm eine Verſtärkung der vierten Fuhrpark⸗Kolonnen⸗Abteilung mit zwei Offizieren, 112 Mann und 114 Pferden. Außerdem werden mit⸗ gehen:“ Magazinbeamte, 5 Zahlmeiſter⸗Aſpiranten, 1 Oberveterinär und 190 Pferde. Dieſe geſamten Verſtärkungen ſind vom General b. Trotha telegraphiſch erbeten worden, und haben ſich als notwendig herausgeſtellt, weil unſere Etappenſtraße ſich nach dem Süden immer mehr verlängert, wodurch ſowohl eine Verſtärkung der Fuhrpark⸗ Kolonnen⸗Abteilung nötig iſt, wie auch eine Verſtͤrkung der Mann⸗ ſchaften, welche die Etappenſtraße ſichern. Norwegens Trennung von Schweden. Stockholm, 12. Jult. Der Sonderausſchuß beider Kam⸗ mern hat ſeine Beratungen beendet und wird nun zur endgiltigen Beſchlußfaſſung übergehen. Ehe dieſer aber erfolgt, finden inner⸗ halb der verſchiedenen Parteigruppen, wahrſcheinlich auch innerhalb die Arbeiten des Sonderausſchuſſes in der letzten Woche beendet ſein dürften. Delcaſſé und die auswärtige Politik Frankreichs. * Paris, 12. Juli. Der„Gaulois“ veröffentlicht eine an⸗ gebliche Unterredung mit dem ehemaligen Miniſter des Aeußern, Delcaſſe, in der dieſer u. a. folgendes geſagt haben ſoll:„Eine ernſthafte und wirkſame Politik mache man heutzutage nicht auf Grund von Sympathie⸗ oder Antipathiegefühlen, ſondern mit Rück⸗ ſicht auf Intereſſen. Die Intereſſen Frankreichs ſeien auf engliſcher Seite. England ſei Frankreichs beſter Käufer. Was kaufte Deutſch⸗ land von Frankreich? Nichts oder faſt nichts! Dagegen verkaufe Hälfte der nächſten Die der Kammern, private Erörterungen ſtatt. Man mimmt an, dag Deutſchland an Frankreich alles, was es könne. Frankveich könne England die Herrſchaft zur See nicht ſtreitig machen. Es ſei deshalöb das Klügſte geweſen, ſich vor der Vernunft zu beugen und zu be⸗ rechnen, welchen Wert der engliſche Beiſtand in gewiſſen Eventuall⸗ täten für Frankreich haben könne. Dieſer Beiſtand habe für Frank⸗ reich den Wert, daß Deutſchland in die Unmöglichkeit verſetzt würde, Frankreich den Krieg zu erklären. Was bermöchte im Falle eines — Kriegs, wo England mit Frankreich wäre, die deutſche Flotte, was würde aus den Häfen, dem Handel und der Handelsmarine Deutſch⸗ lands? Eine vollſtändige Vernichtung desſelben wäre die Folge. Das ſei die Bedeutung des wohl vorbereiteten und wohl berechtigten Beſuches eines engliſchen Geſchwaders in Breſt. Der Gegenbeſuch eines franzöſiſchen Geſchwaders in Plymoulh werde dieſe Kund⸗ gebung vervollſtändigen. Das Einvernehmen Frankreichs und Eng⸗ lands und die Vereinigung ihrer beiden Flotten ſchaffte ein ſo furchtbares Kriegswerkzeug, daß weder Deutſchland noch ſonſt eine Macht eine Vernichtung zur See riskieren ſollte. Das Abkommen mit England bedeute außerdem die Anbahnung feſterer Beziehungen zwiſchen Rußland und England. Das ſei die Ueberraſchung geweſen, die das gute Einvernehmen mit England der Welt bereiten habe können.— Delcaſſs habe dann die Miniſterratſitzung geſchildert, in der er ſeine Entlaſſung gab. Delcaſſe habe ſeine Pläne eines Bündniſſes mit England auseinandergeſetzt. Die Miniſter hätten erſchreckt erwidert:„Aber Deutſchland wird uns angreifen“, worauf Delcaſſe erklärt habe:„Nun dann, ſo mag es uns ſchli lich angreifen, wir ſind in der Lage zu antworten!“ Delcaſſe habe ſchließlich erklärt:„Sich zur Konferenz begeben, iſt ein Fehler und welch' ein Fehler!“ Gärung in Rußland. *Reval, 11. Juli. Die hieſige, etwa 700 Mann zählenbe Flottenhalbequipage weigerte ſich heute, das Mittageſſen, das ſie als kwiderlich bezeichnete, zu genießen, und entſandte eine Abordnung an den Kommandeur, der die Speiſen koſtete und den Matroſen Recht gab. Dem Kompagniekommandeur wurde hierauf die Leitung der Verpflegung entzogen; außerdem wurde er mit 8 Tägen ſtrengem Arreſt beſtvaft. Die Matroſen beſchuldigten den Kompagniekom⸗ mondeur, er habe einen Teil der Verpflegungsgelder unterſchlagen. — Auf den Schiffen„Minin“ und„Krem!“ wurde in Befürch⸗ tung einer Meuterei den Matroſen die Benutzung der Gewehre ent⸗ zogen. Minsk, 12. Juli. In der vergangenen Nacht iſt in der Nähe des Hauſes des Gouverneurs eine Bombe geworfen worden. Ein Schutzmann und ein Koſak wurden verwundet. Minsk, 12. Juli. Geſtern Abend verſuchte eine nach tau⸗ ſenden zählende Volksmenge eine Kun d gebung zu veranſtalten, Koſaken feuerten auf die Menge, die mit Revolverſchüſſen ant⸗ wortete. Die Zahl der Verwundeten iſt noch nicht ermittelt. Tiflis, 12. Juli. Bei einigen Hausſuchungen wurden 112 Bomben gefunden. Auf der Station Michaglowo wurde ein Mann verhaftet, der Bomben bei ſich führte, ebenfo ein Geiſtlicher, bei dem ein Revolver 108 Patronen und ein Dolch defunden wurden, London, 11. Juli. Aus Petersburg meldel Während des Exerzierens eines Bataillons dieſer den lederſchoß. So⸗ cht ab⸗ ber⸗ Der Krieg. * Petersburg, 12. Juli. Wie die Blätter melden, wurde Vizeadmiral Birilew anſtelle des in den Reichsrat ter den Präfekten über den Koßf ohne ihn ledoch ernſtlich gu Matineminiſtertums ernannt. —— —— 2 TTT..!, d ²˙ 6Ceͥ!!..!...—iöm.:gũib ˙!——....—«§—o¾ñr?.. ⅛˙+—̃r]: 2— 25 r—— ¶ ͥwI——— eroo r e eeer r— er „oo Sö· eer eeeee 5 unteim, 12. Jult. General⸗Anzeiger. 5. Seite Deoſkswirschal. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) * Aus Süddeutſchland, 6. Juli. Die heiße Witterung der letzten Zeit war für die Reben in ihrem jetzigen Entwickelungsſtadium von unſchätzbarem Werte. Die kühle Witterung in den drei erſten Juniwochen hatte die Entwickelung des Rebſtockes verzögert und den Beginn der Traubenblüte auf⸗ gehalten. Bei dem reichen Fruchtanſatz waren die Winzer für die diesjährige Weinernte ernſtlich beſorgt, denn ſchon hatte der Heuwurm ſein Zerſtörungswerk begonnen und bedrohte ernſtlich die qualitativen Ernteausſichten. Dabei begünſtigte die Wibte⸗ rung das Auftreten der Pilzkrankheiten. Mit allem Eifer wurde geſchwefelt, um dem Auftreten des Traubenpilzes(Oidium) vor⸗ zubeugen. Das letzte Drittel des vorigen Monats brachte end⸗ lich die erſehnte, hochſommerliche Hitze. Die Rebſtöcke fingen denn auch um Johanni überall an zu blühen. Die Blüte nahm von der tropiſchen Hitze begünſtigt einen ſehr raſchen, gleich⸗ mäßigen und durchaus günſtigen Verlauf. Zu Anfang dieſes Monates hatten die Trauben in den geringſten Lagen die Blüte ſchon hinter ſich. In mittleren und beſſeren Lagen haben die Beeren ſchon einen anſehnlichen Umfang erlangt. Die raſche Entwickelung des Rebſtockes, der ſchnelle Verlauf der Blüte, ließ dem Heuwurm nicht die nötige Zeit, ſein Zerſtörungswerk fort⸗ zuſetzen und die durch denſelben verurſachten Schäden ſind für die allgemeinen Ernteausſichten nicht von Belang. Der Rebſtock hatte Feuchtigkeit und Sonne genug um ſich zu dem zu ent⸗ wickeln, was er heute iſt, der Stand desſelben iſt ein ſo üppiger und hübſcher, wie man ihn nicht beſſer wünſchen konnte. Es kann viel Wein geben in dieſem Jahre, ſelbſt wenn der Sauer⸗ wurm die Ernte noch ſchmälert. Wenn ſich auch bezüglich der Qualität des kommenden Jahrganges im voraus nichts ſagen läßt, ſo iſt doch die Möglichkeit zu einer guten Qualität gegeben, denn trotz des ſpäten Austriebes haben die Trauben gegen ſonſtige mittelmäßige Jahrgänge einen bedeutenden Vorſprung und wenn der Sommer weiter günſtig ſich anläßt, darf die Winzer auch heuer ein guter Wein erfreuen. In dem Wein⸗ kaufsgeſchäfte herrſcht die allfährliche ſommerliche Flaue und dürfte erſt in der zweiten Hälfte des Monats Auguſt hievin eine Beſferung eintreten, da dann der Handel wieder zum Verſand ſchreitet und die dadurch entſtehende Lücke ausfüllen muß. Spekulationskäufe werden heuer keine gesꝛacht, da die Lager⸗ beſtände in vielen Orten ſehr reduziert ſind und die einzelnen Jahrgänge annehmbare Preiſe haben. Vorläufig ſorgen die intereſſierten Kreiſe nur für den augenblicklichen Bedarf. In einzelnen Gegenden zeigte ſich in den jüngſten Tagen hin und wieder etwas Nachfrage nach 1903er und 1904er Weiß⸗ und Rotweinen in mittlerer Preislage. Auch in beſſeren Sachen des 1904er Jahrganges wurden Transaktionen zu recht befriedigen⸗ den Preiſen perfekt. In Baden wurden im oberen Rheintale und in der Boden⸗ ſeegegend 1904er Weiß⸗ und Rotweine zu M. 17—25 bezw. Mark 30—40, in Auggen, Schliengen, Balbrechten, Ehrenſtetten, Hügel⸗ heim, Laufen, Feuerbach, Rheinweiler, Staufen, Sulzburg und Müllheim 1904er zu M. 30—56, 1908er zu M. 28—54, in Thiengen, Sulz, Lahr, Dinglingen, Kippenheim und Ettenheim 1908er zu M. 23—36, in Ihringen, Endingen, Eichſtetten, Rot⸗ weil, Waſenweiler und Königsſchaffhauſen 1904er zu M. 25—39, Rottpein zu M. 48—851, in Offenburg, Diersburg, Durbach, Ober⸗ kirch, Zell, Bühl und Umgegend 1904er zu M. 40—65, Riesling zu M. 60—75, Rotwein zu M. 75—100, 1903er Rotwein bis zu M. 120 und in der Main⸗ und Taubergegend 1904er zu M. 27—40 bezw. M. 42—45 die 100 Liter in den Handel gebracht. In der Rheinpfalz wurden im Zeller⸗ und Alſenztale 1908er und 1904er zu M. 350—380 bezw. M. 370—400, in Grünſtadt, Sauſenheim, Bockenheim, Albisheim, Aſſelheim, Karlbach, Biſſersheim, Kirchheim, Weiſenheim, Bobenheim und Dackenheim 1904er zu M. 360—380 bezw. M. 240—250, in Freinsheim, Eller⸗ ſtadt, Friedelsheim, Herxheim, Niederkirchen, Meckepheim, Kallſtadt, AUngſtein und Dürkheim 1903er zu M. 400—625, Rotwein zu Mark 260.—290, 1904er zu M. 480—825 bezw. M. 230—260, in Neu⸗ ſtadt, Mußbach, Gimmeldingen und Haardt 1904er zu M. 450—650 bezw. M. 230—255, 1903er zu M. 425—575 bezw. M. 250—275 und in Königsbach, Wachenheim, Ruppertsberg, Forſt und Deides⸗ deim 1902er zu M. 800—1500, 1908er zu M. 750—1250 bezw. 55 300—350 und 1904er gzu M. 825—1500 bezw. M. 260—310 die 1000 Liter gehandelt. In Landau und Umgegend gingen an⸗ ſehnliche Poſten 190ger und 1904er zu Nennungen von M. 270 bis 300 bezw. M. 265—300, in Bergzabern und den an der elſäſſiſchen Grenze gelegenen Weinorten 1904er von M. 270—290 und in Ebenkoben, Maikammer, Diedesfeld, Rhodt und Wehher 1908er don M. 280—310 und 1904er von M. 275—320 das Fuder in andere Hände über. In Rheinheſſen wurden in Oſthofen, Weſthofen, Becht⸗ heim und Mettenheim 1904er zu M. 350—460, in Alsheim und Guntersblum 1908er zu M. 480—550, 1904er zu M. 560—720, in Wörrſtadt, Alzeh und Umgegend 1904er zu M. 330—370, 1908er 353 325—860, in Ockenheim, Gau⸗Algesheim, Großwinternheim, üdesheim, Ober⸗ und Nieder⸗Ingelheim 1908er und 1904er Rot⸗ wein zu M. 780—950 bezw. M. 600—750 und in Oppenheim, erſtein und Bingen 1904er zu M. 750—1500 das Stück geſiegelt, Im Elſaß wechſelten in der Moſſiggegend, im Varrer Kanton ded im Schlettſtadter Begirk 1904er zu M. 15—18 und im Ober⸗ kaß zu M. 18—80 die Ohm ihre Eigner. ** Getreide. Aus der Vorderpfalz wird uns geſchrieben: Unſere Landwirte ind zwar umſichtig genug, um ſich durch Bangemachen nicht irre ühren zu laſſen, allein eine Mahnung iſt doch wohl angebracht. Weder Quantum noch Qualität, am allerwenigſten der Preis ſeae merd zu beſtimmen, ſo lange die Körnerfrucht auf dem üm ſteht und dem Wechſel der Witterung nach der guten wie lach der ungünſtigen Seite unterworfen iſt.— Die letzte Woche iſt deweis dafür.— Die Jurcht vor Notreife iſt geſchwunden.— kräftige Gewitterregen gaben den Körnern die Kraft zum Auf⸗ nellen, warmer Sonnenſchein hinterher beförderte die Reife. Der Schnitt beginnt ſetzt,— dann erſt die Ueberſichtlichkeit—. Fodiel heute beurteilt werden kann, ſind die Ausſichten zufrieden⸗ Kllend— auch die Preiſe werden es ſein. * AK* VBom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmun d, den 11. Juli. Der Geſchäftsverkehr der Börſen ſteht unter den Zeichen der 7 und Reiſezeit. Trotz der eingetretenen Be ahigung in der littk, trotz der im gangen recht befriedigenden Lage unſerer Groß⸗ Auſtrien und der Erleichterung des Geldmarktes hat ſich lein leb⸗ alteres Gheſchaft in der abgelaufenen Woche entwickelt. Auch die 5 Feſtigkeit, welche einige beborzugte Werte an der Berliner ien, denzde ſich zen gangen wenig auf den Kaglen Icreibunaen und N. 80 00 dh Abideinen auf Marankanis kuxenmarkt übertragen. Bevorzugt waren Auguſte Viktoria, die auf Deckungskäufe ihren Kurs auf M. 11 600 erhöhten; ſowie Friedrich der Große und Dorſtfeld, die bis M. 18 300 bezw. Mark 16 600 aus dem Markte genommen wurden. Auch Viktor wechſel⸗ ten bei erhöhten Preiſen mehrfach ihre Beſitzer. Umgeſetzt wurden noch Unſer Fritz, Graf Schwerin, Gottesſegen, Heinrich und andere zu ungefähr letzten Preiſen. Von kleinen Werten wurden Alten⸗ dorf von intereſſierter Seite bis M. 2025 gekauft, während Boruſſia infolge des im Schacht ausgebrochenen Brandes um mehrere hundert Mark billiger erhältlich waren. Auf dem Kalikuxenmarkt entwickelte ſich eine größere Aufwärtsbewegung, hervorgerufen durch die zu erwartenden günſtigen Quartalsausweiſe und die guten Aus⸗ ſichten, die das Kaligeſchäft für den Herbſt bietet. Das Haupt⸗ intereſſe wendete ſich Burbach und Alexandershall zu, die um M. 700 betzw. M. 600 höher gefragt blieben. Im Anſchluße hieran zogen Desdemona bis M. 7000, Großherzog von Sachſen bis M. 8700, Johannashall bis M. 7950, Hohenzollern bis M. 9700 und Kaifer⸗ oda bis M. 10 700 an, ohne daß dieſe Steigerungen größeree Um⸗ ſätze im Gefolge gehabt hätten. Ginige Umſätze fanden ferner in Hohenfels, Karlsfund und Hedwigsburg zu unveränderten Preiſen ſtatt. Nur Hercynia konnten ihren höchſten Kurs nicht ganz behaup⸗ ten und blieben a M. 25 600 bei mehrfachem Angebot erhältlich. Gbenſo lag in Juſtus 1 größeres Angebot bei ermäßigten Preiſen vor. Von mittleren und kleinen Werten ſtanden Heldrungen, Im⸗ menrode und Günthershall im Vordergrunde des Intereſſes und zogen um etwa je M. 300 an. Hanſa, Silberberg, Deutſchland, Juſtenberg und Schieferkaute waren vernachläſſigt. Heldburg⸗Aktien wurden zuletzt ſtark geſucht und bis zu ca. 69 Proz. bezahlt. Die Tendenz auf dem Erzkuxenmarkte war nach wie vor ſtill und luſtlos. Fernie konnten ihren Kurs etwas erhöhen und wurden mit M. 3450 bezahlt, Henriette waxen à M. 1075 wieder erhältlich ohne Aufnahme zu finden. Alles Uebrige war unver⸗ ändert. Brauereigeſellſchaft vorm. Fr. Reitter, Lörrach. In Ausfüh⸗ rung des neulichen Generalverſammlungsbeſchluſſes, das Grund⸗ kapital von M. 500 000 um bis M. 200 000 ab 1. Nobember d. J. dividendenberechtigte 5proz. Vorrechtsaktien zu erhöhen, werden die Aktionäre nunmehr aufgefordert, bis ſpäteſtens 15. Auguſt d. J. ihr Bezugsrecht auszuüben. Die Kapitalserhöhung gilt als durch⸗ geführt, wenn bis 1. September d. J. mindeſtens M. 100 000 Aktien gezeichnet ſind. An Dividenden zahlte die in 1897 gegründete Ge⸗ ſellſchaft in den erſten beiden Jahren je 5 Proz., dann 4½, ½, 2½ und zuletzt 8 Prozent. Waſſerwerk St. Wendel,.⸗G., Landau. Die Geſellſchaft beruft auf 31. Juli eine außerordentliche General⸗ verſammlung ein zwecks Beſchlußfaſſung über den Verkauf des Waſſerwerks an die Stadt St. Wendel. Dampfmühle und Konfiſeriewarenfabrik A. Wildhagen u. Co., Komm.⸗Geſ. a. Akt. in Liqu., Kitzingen a. M. Nachdem durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 26. Juni 1905 die Auflöſung der Geſellſchaft durch Verkauf des geſamten Geſellſchaftsvermögens an die neu errichtete Firma A. Wildhagen u. Co., offene Handelsgeſellſchaft, beſchloſſen worden iſt, werden die Gläubiger der Geſellſchaft aufgefordert, ihre Anſprüche anzumelden. Die Gefeſchaft beruft ferner auf 31. Juli eine außerordent⸗ liche Generalverſammlung ein, in der die Eröffnungs⸗ bilanz per 26. Juni 1905 vorgelegt werden ſoll. Elektrizitätswerke der Argen⸗Aktiengeſellſchaft Wangen i. Alg. Das mit einem Aktienkapital von 300 000 M. und einer Anlehens⸗ ſchuld von 570 000 M. arbeitende Unternehmen erzielte im abge⸗ laufenen Betriebsjahre einen Bruttogewinn von 113557 M.(Mark 109 956), die Generalunkoſten erforderten 68 344 M.(66 575), Amortiſation 30 000 M.(22 000.), Reſervefonds 2500 M.(wie im Vorjahre), 4 Proz.(3 Proz.) Dividende gleich 12 000 M. (900.), Vortrag 713 M.(1880.). Dresbener Gardinen⸗ und Spitzenmanufaktur. Der Aufſichts⸗ rat beantragt nach reichlichen ordentlichen und außerordentlichen Ab⸗ ſchreibungen wieder 12 Proz. Dividende. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat, Eſſen. Der Abruf in Koks hat ſich im laufenden Monat derart geſtaltet, daß die beſchloſſene Produktionseinſchränkung von 23 Proz. auch im Juli vorausſichtlich nicht ganz in Anſpruch genommen zu werden braucht. Emile Huber u. Co., Komm.⸗Geſ. auf Aktien, Saargemünd. Die Geſellſchaft, die Baumwollſpinnerei und Weberei betreibt, er⸗ zielte in 1904 eine Betriebseinnahme von 150 136 M.(i. V. Mark 166 420), wovon nach Deckung der Unkoſten mit 63 283 M.(Mark 64 532) und der Abſchreibungen von 20 380 M.(19 861.) ein Reingewinn von 66473 M.(82 027.) verbleibt. Ueber deſſen Verwendung werden keine Angaben gemacht. Bei 880 000 Mark Altienkapital und 275 158 M.(264 638.) Reſerven ſtehen die Kreditoren mit 1,10(1,26) Mill., die Debitoren mit 1,44(1,42) Mill. Mark zu Buch. Die Bewertung der Vorräte hat ſich von Mark 781 217 auf 683 198 M. reduziert. Die ganze Anlage iſt mit Mark 192 000(282 800) verzeichnet. Deutſche Steininduſtrie.⸗G. vorm. M. L. Schleicher, Berlin. Die Betriebe der Geſellſchaften erbrachten im Geſchäftsjahr 1904 einen Gewinn von 2858 Mk. Aus dem durch die Reduktion des Aktienkapitals erzielten Buchgewinn von 200 000 Mk. wurden 111921 Mk. zur Deckung des vorjährigen Verluſtſaldos und 52 625 Mk. zu außerordentlichen Abſchreibungen verpendet, ſodaß 35 454 Mk. berbleiben, die zuſammen mit dem Betriebsgewinn, alſo insgeſamt 38,307 Mk. einem Dispoſitionsfonds überwieſen werden ſollen. Bei erheblich beſſeren Ausſichten überſteigen laut Geſchäftsbericht die vorliegenden Aufträge die des Vorjahres um ein Erhebliches. Die Bank für Bergbau und Induſtrie in Berlin hat in 1904/05 weitere M. 920000 Aktien zum Durchſchnittspreiſe von 49.96 Proz. zurückgekauft. Angeſichts der großen flüſſigen Mittel ſoll das Aktien⸗ kapital durch Rückkauf auf M. 5 Millionen herabgeſetzt werden. Der Gewinn aus dem Rückkaufe von M. 658 000 eigener Aktien betrug M. 368 849. Nach Abzug aller Unkoſten ergibt ſich ein Gewinn von M. 40 000, wodurch ſich der Ver luſtvortrag aus 1903%/04 bon M. 2 755 786 auf M. 2 715 041 vermindert. Die Braunkohlen⸗Induſtrie⸗ und Handelsgeſellſchaft in Berlin ſchließt das letzte Geſchäftsjahr unter Berückſichtigung von Abſchreib⸗ ungen in der Höhe von 50 000 M. mit einem Verluſt von 25 951 Mark, wodurch ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt von 111174 M. auf 1387 125 M. erhöht bei einem Aktienkapital von 1 Million Mark. Das unbefriedigende Ergebnis iſt auf die Abſatz⸗ ſtockung im Sommer zurückzuführen, die erſt im Herbſt eine Ab⸗ ſtoßung der unverkauft gebliebenen zweiten Hälfte der Erzeugung und Wiederaufnahme des vollen Betriebes ermöglichte. Deutſche Gasglühlicht⸗Akt.⸗Geſ., Berlin. Zwiſchen der Geſell⸗ ſchaft und der Schweizeriſchen Gasglühlicht⸗Akt.⸗ Geſ. in Zürich iſt ein Vertrag zuſtande gekommen, wonach die deutſche Geſellſchaft Frs. 125 000 neue Aktien gegen Barzahlung be⸗ hufs Herbeiführung einer Intereſſengemeinſchaft über⸗ nimmt. Der weſentliche Inhalt des Abkommens iſt der, daß die deutſche Geſellſchaft von der Exploitation gewiſſer, der ſchweizeriſchen Geſellſchaft naheliegender Exportabſatzgebiete Umgang nimmt und ihr deren Bearbeitung überläßt. Neue Akttengeſellſchaft. Die Niederöſterreichiſche Escompte⸗ Geſellſchaft wandelt die Firma Hutter u. Schrantz, Siebwaren⸗ und Filgztuchfabriken in Wien, in eine Aktlengeſellſchaft mit einem Grundkapital von Kr. 6 Millionen um. Oskar Falbe, Akt.⸗Gleſ., Metallwarenfabrik, Berlin. Das Jahr 1904 brachte nach M. 189 208(i. V. nur 44018) regulären Ab⸗ Chem,. Induſtvie. einen Fehlbetrag von M. 298 888(i. V. M. 26 954). Die neuliche Generalverſammlung beſchloß zwecks Tilgung der Unter⸗ bilanz die Herabſetzung des Grundkapitals von M. 1 Million auf M. 600 000. Chemiſche Fabrik Brugg, Akt.⸗Geſ., vorm. Dr. Zimmermanſt u. Co., Brugg. Die außerordentliche Generalverſammlung beſchloß, geſtützt auf eine per 30. Juni d. J. abgeſchloſſene Bilanz, beim Ge⸗ richt die Inſolvenz zu erklären. Um jedoch die nötige Zeit für Aufarbeitung der vorhandenen Rohmaterialien, für Liquidation des Waxenlagers und für einen freihändigen Verkauf des Etabliſſements zun gewinnen, ſoll beim Gericht der Antrag geſtellt werden, den Kon⸗ kurs einſtwellen noch aufzuſchieben und eine dreigliedrige Kommifſton zu beſtellen. Die Oſtbank für Handel und Gewerbe in Poſen beruft auf den 12. Auguſt eine Generalverſammlung, welche über den er⸗ neuten Antrag auf eine Fuſion mit der Oſtdeutſchen Bank.⸗G. vorm. Simon Wwe. u. Söhne in Königsberg i. Pr. Beſchluß faſſen ſoll. Zu dieſem Behufe ſoll das Grundkapital der Oſtbank um Mark 10 Millionen erhöht werden, von welchen M. 8 334 000 mit Divi⸗ dendenberechtigung vom 1. Januar 1905 ab zum Ausktauſch gegen die Aktien der Oſtdeutſchen Bank dienen ſollen, während M. 1 666 000 mit Dividendenberechtigung vom 1. Juli 1905 ab an ein Konſortium unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre begeben werden. Naphthaproduktionsgeſellſchaft Gebr. Nobel. Nach dem Ge⸗ ſckäftsbericht der Geſellſchaft für 1904 betrugen die Einnahmen 106.9 Mill. Rbl.; davon ſtammen 75 Mill. Rbl. aus dem Naphtha⸗ geſchäft. Den beſten Ertrag lieferte Petroleum. 42.9 Mill. Pud erbrachten 39.2 Mill. Rbl.; 115.9 Mill. Pud Nebenerzeugniſſe er⸗ brachten 39.7 Mill. Rbl. Die Ausgaben betrugen: Naphthakäufe 28.5 Mill. Rbl., Giſenbahnfracht.4 Mill. Rbl., Seefracht 10.9 Mill. Rubel. Gehälter.9 Mill. Rbl., Ausrüſtung.4 Mill. Rbl., Pacht für Land.7 Mill. Rbl., Steuer 0,4 Mill. Röhl., Wechſelrechnung .7 Mill. Rbl., Bohrarbeiten.09 Mill. Rbl., Geräte.2 Mill. Rbl., zuſammen 102 820 675 Rbl. Der Rohgewinn beträgt 4 088 527 Rubel, wovon 1 856 518 Rbl. zu Abſchreibungen verwandt werden ſollen. Von dem verbleibenden Reingewinn ſind 250 973 Rbl. Ge⸗ tinnſteuer zu entrichten;.5 Mill. Rbl. werden als Dividende von 500 Rbl.(600 Rbl.) für den Anteil gleich 10 Proz. verteilt. Vom Häutemarkt. Neue Häuteverwertungs⸗Genoſſenſchaften ſind in der letzten Zeit an verſchiedenen Plätzen geplant oder bereits errichtet, ſo in Schwerin, Bruchſal, Prag, Bodenbach u. fſ. w. Telegramme. Waſhington, 11. Juli. Ackerbau⸗Bureau. Durch⸗ ſchnittsſtand am 1. Juli: Winter⸗Weizen 82,7, Frühjahrs⸗ Weizen 91, Winter⸗ und Frühjahrs⸗Weizen zuſammen 85,8, Mais 87,3, Roggen 92,8, Gerſte 91,5, Hafer 92,1; alles in Prozenten. Anhaufläche für Mais 94011 000 Acres. Der Statiſtiker der New⸗ horker Produktenbörſe ſchätzt den Ertrag des Winter⸗Weizens auf 41,350, des Frühjahrs⸗Weizen auf 292,376 und des Mais auf 2,851,100, der Gerſte auf 141,262, des Hafers auf 949,698, alles in Tauſenden. Die in Händen der Farmer befindlichen Weigenvor; räte betrugen am 1. Juli 24,257,000 Buſhels. Mannheimer Effektenbörſe vom 12. Juli.(Offizieller Bericht.) Sehr feſte Tendenz machte ſich heute für Brauerei⸗Aktien bemerkbar. Durlacher Hof avancierten 5 Proz. Kurs 260., Sinner notierten 250 G.(+ 3 Proz.), Schwartz, Speyer 133,50 G.(0,50 Proz.), Ludwigshafener Aktienbrauerei 251 G. 252 B. Badiſche Brauerei wurden in größeren Poſten zu 128 Proz. gehandelt und ebenſo Schroedl⸗Aktien zu 220 Proz. Ferner gingen um: Kontinentale Verſicherungs⸗Aktien zu 415 Mark pro Stück. Auch Induſtriewerte höher. Seilinduſtrie 116., Koſtheimer 210 G. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik 131,50 G. Obligattionen. 5 15 1 11. ⸗Geſ.f. Seilindu⸗ Pfandbriefe. IJſtrie rückz 105% 10.28 8 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.68 b304½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 3½„„„ 8alte M. 97.— bzſ u. Seelransport 102.25 G „ unk. 1904 97.— b34½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf, 106.— 5 Kommunal 98.— bz4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.30 G 5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.50 G 39* 3 95 1„ Städte⸗Aulehen. 0 10— 9½% Preiburg i. B. 98.— G 4 ee 99.— B 97½ 5 Heidelbg. v. J. 1903 99.— B ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.50 G 4½ Karlsruhe v. J. 1896 90.30 G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 7½% Loßr v J 190s 88 80 Cſe eulſchaſt 10250 0 4% Ludwigshafen 5 8 4½% Oberrh.Eleklrizitäts⸗ 4%„ 9. 1900 100.— G, werke, Karlsruhe 98.— B 0 6 4½% Pfälz. Chamotte u. 37½0% 1 98.50 B 50 255 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 8 e.0. Zelſſofff 102.—0 315 2 1883 Waldhof bei Pernau in 10 4 99. Lipland 103.30 9 8 1 99.—60ö% Speyrer Brauhaus „„ 8 99.—(.⸗G. in Speyer 101.50 G 3½ 7 5 1898 99.— G/ S fegeltberk G 3˙0 1904 98.75 ½% peyrer Zteg werke 103.— 98.— G 4½% Südd. Drahtinduſtr. 101.— B 5 4½ Verein chem. Fabriken—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G 3 7% Pirmaſ ens unk. 1905 Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 130.75Br. Schwartz, Speyer—.— 188.50 Gewbk. Speyer 500% E—.— 130.75]„Ritter, Schwetz. 30.——.— Oberrhein. Bank— 109.25„ S. Weltz, Speyer 98——.— Pfälz. Bank—.— 108.50„ z. Storch..,—.— 107.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 203.——.—] Werger, Worms 104 50—. Pf. Sp.-u. Kdb. Land.—.— 137.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 108.— 1—.— 144 90Pflz. Preßh. u. Sptfbr. 148.——.— ein. Hyp.⸗Ban—.— 204.— Trausport Südd. Bank—2 115.—]u. Berſicherung. Giſenbahnen. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 92.——.— Pfälz. Ludwigsbahn—.— 284.50 Mannh. Dampfſchl.—.— 87.50 „ Marxbahn— 148.—-.„ Lagerhaus—.— 99. „Nordbahn 140.———Bad. Rücck⸗ u. Mitverf. 330.— 325.— Heilbr. Straßenbahn—.— 81.500, Aſſecurranz—. 1230— Heen Ne—.— 415.— Mannh. Verficherung—.— 530. .⸗G..chem. Induſtr.—.—.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 5 530.— 526.— Bad.Anil. u. Sodafbr. 457.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 710.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 167.— Ind ſtri Verein chem. Fabriken 322.— 320.— Vereſn D. Oelfabriken—.— 181.25.⸗G. f. Seilinduftrie—.— 116.— Wſt..⸗W. Stamm 268.—— 25 „„ Vorzug—— 108.— Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr.———.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 260.— Eichbaum⸗Braueret 198—— Kleinlein, Heidelberg—.— 200.— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf.—.— 181.86 Homb. Meſſerſchmitt—.— 80.— Portt⸗Genen Polhg 183.— Ludwigsh. Brauerei 252.— 251.—Verein Freib. Ziegelw.—.— 164.50 Mannb. Aktienbr.—.— 142.—-]„ Speyr.„ 74.—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Zell kofffabr. Waldhof—— 304.— Agge 5 uckerfbr. Aagbäuſel Mannheim, 1. Juli. 8. Selte. Bensral⸗Auzeiger. e 75 i ioritäts⸗ rte, T e ſeſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes im freien Verkehr ſ 8 Frankfurter Effektenbörſe. 8 1b 105 20 10 20 1 0 Geld 2½. 155 zweiter ee u 1 )VVV ͤ bebd L. Pfobr 0. 100.45 100.4%½„„ 5 100.— 100.— ändert. Im übrigen wartete die Börſe die Weſtbbrſen . Fankfurt. 12. Juli. Die Stimmung der heutigen 4%„„ 1910 1. 101.80 f8%„„„ 14 100.73 100.75] Weiterhin Kurſe ſehr ſtill. Da das tägliche Geld äußerſt flüſſehh Börſe war bei Beginm äußerſt ſtill und die Kurſe auf den meiſten 4% Pf.HypB. Pfdb. 101.80 101.70„ 08 95.50 45.50 iſt, wird dem Anziehen des Privatdistonts keine Bedeutung bes Gebieten abgeſchwächt. Es fehlte an Anregung. Außerdem ver⸗ 31½%„„ 98.90 5590 0 12 97.— 97. gelegt. In dritter Börſenſtunde geſchäftslos. Induftriewerde fmmte auch die ſchwache Haltung der Newyorker Börſe; ferner ,% Pr. Bod.er. 100 105 50 5 96.10.10[ des Kaſſamarktes gleichfalls unter dem Druck von Geſchäfts⸗ auch die neueren Enthüllungen in der Equitableaffäre. Mam 3½ Pr Ifdhr loſigkeit ſehr ſtill. Rheiniſche Metallwarenanrechte zum erſten⸗ beftürchtet, daß dieſe Angelegenheit weitere Unannehmlichteiten unk. 09 108.— 108 30 Oyp.⸗Pfd.„Kom⸗ male notiert, 2 pCt. Rach ſich ziehen würde. Feſt lagen im Anſchluß an die geſtrige 4%„ Pfdbr..01 Obl. unkündb. 12 100.— 100.— 7 N Abendbörſe Diskontokommandit auf die Steigerung der 5f unk. 98 1038.40 108 40 151 40 10185 Pariſer Börſe. 1 8 un F Ddi Hume 4%„ Pfdbr..0 2 2 + Fu 5 daß 50 ani. 12 104.80 104 304%„„„ 1912 105.— 103.— Paris, 12. Juli. Anfongsturſe. den britiſchen und deulſchen Verträge betreffs der Ronperti da N 96.50 96.50 310 1505— 97.— 6540 Aune 1 801 504 1 nd ch rag K. 89 d. 94 96..508/%%„„ Aalienen 105,10 105.25 Banque Ottomane 594— 594-—- angenommen worden ſind. Uebrige Banken ruhig, trotz der 6/„ Pfd. 96/06 965) 96 50 3½„„„ 1914 88.— 98.— Spanier 90.50 90 40 Rio Tinto 1592 1590 Ueberzeichnung der japaniſchen Anleihe und günſtiger Reſul⸗ 4%„ 0 1945 55 400 100 98.— 98.— Tüͤrken unif. 89 15 89 15 5 ah. ſeränderu 1ei v. IL,un 5 97 ein. Weſtf. 25 VVVC Londoner Effektenböͤrſe. 17 00 2 8„87, unk.“ 99. 99.„ Pf. B. Pr.⸗ 80 5 Lübeck⸗Büchener gefragt. Für Montanwerte blieb die feſte ů, Com.⸗Obl. 34% Pf. B. Pr.⸗O. 99.50 99 50 London, 12. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe Stimmung vorherrſchend. Deutſch⸗Luxemburger 1 pCt. höhet. v. 96/06 99.690 99.60 2½/½1; Ital.ſttl.g. E. B. 73.35 738 30 3% Reichsanleihe 89½ 897/ Southern Pacifie 66%8, 650 9 0 5 9 1 Ausländiſche Fonds ſtill. Ruſſenwerte ſchwächer. Der Kurs⸗ 4% Vr. Pſdb.unt.09 105.50 104.50 5 0%„Chineſen 10870 103/½ Cbteago Milwaukee 5— verkehr für inländiſche Fonds war geringfügig. Induſtriewerte 4%„„12 102.20 102.20 Maunh. Verſ⸗G.⸗A.—.——.— 201 95 909, Nichſon 104/ 1020½ baden eiter af Merde 0 4% Naeen btr, 162 in Nreſebe, 169 100 kontokommandi päter auf 9 tſatio⸗ 1 85 92 8 4% Griechen 538½ 5 nion Paeiſie 4 180% 8 8 5 8 Badif Bank 130,.50 130.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 116 80 116 60 Grteche. 8 5 nach. Der Verkehr blieb weiter ſtill. Die Kurſe zeigten gegen Verl. Fundels el 163 6 169— Oeſt. Lenderbant 115 50 115 50] 3. 7e Portugieſen 63% 67½ Unit. St. Steel com. 1 5 Schluß ſchwächere Haltung. Nachbörſe abgeſchwächt. Comerſ. u. Disk.⸗u. 121 80 121 50]„ Kredit⸗Anſtalt 207 90 207 70 870% 880 pref. 457% 47 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 19 280 60 190 90 falg Gp⸗Van 1 0 4 0% Mae 89 U% 89½ Tend.: feſt 15 zeutſche Ban 3960 239.—8 Hyp.⸗ 203— 203— 5 Schluß⸗Kurſe. Heliſchüſtat. Bant 17750 176.40 Preuß. Hypothenb. 127 50 127 95] 4% Merikaner 54% 347ö Oebeſre. 1470 11 Reichsbanl⸗Diskont 3 Prozent. Diacelecrevant 110 30 13330 Favadche Jeichzur 14. 1 ederail e 9 aut, Wechſel. Disconto⸗Comm. 189 50 18590 9 5 5 154 90 20490 Olionagbint 18¼ 137/ Randmines 91% 95 5 Dresdener Bank 156.— 155 90 Rhein. Hyp. B. M. 0 1 7 5— 85 3 1 11. 12. 11. 12. Frankf. Hyp.⸗Bank 208.— 209.— Schaaffh. Bankver. 147.10 147.50] Rio Tinto 68% 687% Caſtrand 7% 7% kur 1295 51909 0 175 kurz 81286 0 feſ de 168.40 168.50 iere e 114.50 114.50J Braſilianer 86% 86˙/½.] Tend.: ſtill. Belgten 225 81.233 Schweiz. Plätze„ 1 Nationalbank 129 20 129.— Wiener Bankver. 140.70 141.— 5 F 155 5 9 105 1955 1 85 Oberrhein. Bank 109 50 109.50 Bank Ottomane 119.— 119.— Berliner Produktenbörſe. or 2. 18 8 8 ab Brſvat⸗Distont 2/1 Frankfurt a.., 12. Juli. Kreditaktien 207.50, Staate⸗* Berlin, 12. Juli.(Telegr.) Produktenbörſe. bahn 144,50, Lombarden 18), Egypter—.—, 4 o ung. Goldrente] Der günſtiger als erwartet ausgefallene amerikaniſche Ackerbau⸗ Staatspapiere. K. Deutſche. e8 70, Gotthardbahn 186.—, Disconto⸗Commandit 189.80, Laura bericht wirkte hier verflauend, zumal angeſichts des ſchönen 11. 122 11. 12. 261.—, Gelſenkirchen 231—. Darmſtädter 143.—, Handelsgeſellſchaſt W te 3 di Ab Ernbe aus der Provinz ſich mehten. ½Dſch. Reichsanl 101.30 101.15 Tamaulipaß 99 70 99 65 Preſſe f 1 15 91 nachgebend. Rüb51 ſchwäche 4„„ 90.25 90.20 Balgaren 97 90—.Northern—.—. Tendenz: ſtill. 0 e e 81/ pr.konſ. St.⸗Lnl 101.20 101.45 14% Griechen 1690 51.85 51.85 Nachbörſe. Kreditaktien 207 70, Staatsbahn 144 50, Lombarden Hafer ſpäterhin ſtetig. Wetter: bewölkt. 1 1 5 90 25 90.305 italien. Rente 106 75 106 70]18.40, Disconto⸗Commandit 189 25. Berlin, 12. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) 4 bab. St.-⸗A 108.40 ,103.40 4½ Oeſt. S 10 101 100 Preiſe i 1 1 100 k Hfeel Berlin netto Kaſſe ad. St.⸗A“.„ 40 103. 4˙% Oeſt. Silberr. 101.— 2— 3 2 reiſe in Mark pro g. ‚ Biſs bad. St.⸗Obl. fi 99.75 59.75 4½„ Papierr 100 95 101— Berliner Effektenbörſe. 113 11. 1 100.— 100.— 01 50 10150 Wei i—. i J 225 181.0 J 09. 100— 109—Perng Sere! ee 8 verl in 12 Jll(Scugburſe Weden erFeptee 2 7n ll% e Serdbr 126— 1. 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.55 101 603 dto. III 67.35 6735 Ruſſennoten 216.— 216.05 Canada Pacifte 151.30 150 50 5 Dezbr. 174.50 174.—„ Dezbr. 3 do. u. Allg.⸗A. 9500 80 4½ do. neue 1905 80 90 9 5 90% 1 100 9990 ebn 0 199 70 152 70 Roggen per Juli 150.— 148,500 Rüböl per Oktbr. 48.40 4810 960 89.80 4 Ruſſen von 1880— 3% Reichsanleihe 90 40 0Nordd. Lloy 22.70 122 Septbr. 144.25 143—„ Dezbr. 48.80 48.60 4 Heſſen eeeee ausl. Rente 90.60 90 60 4% Bad. St.⸗Anl. 103.75 103.70 Dynamit Truſt 182.70 183 60 5 Sbe 149— 146— 5 Jult—.—.— 8 Heſſen 87.50 87.55 4 Türken v. 1903 87.80 8780 3½ B. St.Obl. 1900 100.— 99 90Licht⸗ u. Kraftanl. 142.60 143 80 Hafer per Juli 136 25 136.75] Spiritus 70er loco——— N 8 Sachſen 88.60 88.85 4 Türken unif. 88.15 88.10 3¼½% Bayern 100.40 100.30 Bochumer 246.— 246.—„Septbr 187.— 137.— Weizenmehl 22.75 22.5 . g tadtenos———.— 1 10 15 5855 1 Heſſen 8770 87 40 5150 436.60„Dezbr.—.——.— Roggenmehl 19.90 19.80 „Ausländ iſche. 4„ Kronenren 5 9% Heſſen 5 8 ortmunder 50—.— 0 eee 25 Verzinsl. Loſe. 405 1 10 510 88.70 Salbaer drer 21980 215 20 Peſt, 12. Juli. Getreidemarkt 15 8 1 hineſen 1898 96.60 96,40 00 r. Rh. W. B. 101.——Harpener 50 2 4 Geen uniſtzirte———.—3 8 Loſe v. 1860 156 80 158.80 85 1 5 19070 190 70 11 85—.—[Weizen 1530 15 81 flau 1865 15 90 ſtelig B5Mexikaner äuß. 103.10—.—. Türkiſche Loſe 135.20 135.20 4% Italtener 106. 50 Hörder Bergwerke 173.80 178.50„ April 18 82 18 inn. 6785 67 95 1860er Loſe 158.90 159.20 Laurahütte—.— 260 50 ai———— flau 14 Alktien; 5 2 1 Ruſſ. Anl. 1902 88.— 8720 Phönix 17670 177.—] Roggen per Okt. 12 46 12 48 1260 12 62 ſtetig Mizien ee Unternehmungen. 40½ Bagrad⸗Anl. 89.20 89— Nibeck⸗Montan 219.75 219.50 e n 50 185 1 90 134— Kreditaktien 208— 207.90 Schalk G. u. H. V.———.—[ Hafer per Okt. 1120 11 22 flau 1124 11 26 ſtetig 1 ichbaum Mannh. 162. 162 g..⸗G.Siemens 188 50 188.— Berk.⸗Märk. Ban! 165.50—— Wurm Revier 154.50 155 40 V„„ n A n ranerei 147.50 10 Fere Kuafſede. 807 50 605— Lerl. Handels⸗Gel. 169.50 100 20] Auikin Treptow 378.— 37.50 Mats ver Jull 15 14 18 10 willig 15 14 15 16 f ſtetig rkakt. Zweibr. 121.20 121.20 Lederw. St. Ingbert———— Darmſtädter Bank 14310 143.— Braunk.⸗Brit. 220 50 219.—„„„ Mai 1072 10 74 1064 10 66 fß))ßß! 55„ 778 10 239 20 238. üſſeldorfer Wag. 285 90 285.—: Teilwei ölkt. 7— 82d. ebee 14— 185— 35 Deetgeenn 159 8 J00 40 Fibert Farden(alh 526— 524.— infa 725„Arm. Klein 91.— Dresdner Bank 156.— 155.70 Af 183 20 183.70 55 19 Fh. Fbr. Griesheim 274 2273 25 Maſchinenf. Baden. 197 50 19770 Rhein. Kreditbank 144.50 144.50 Weſtere 0 3550 286 60 Verantwortlich für Politikt: Chefredakteur Dr. Paul Harms, 5 Ichſter Farbwerk 380 50 81 50 Dürrkopp 484.— 49— Schaaffh. Bantv. 147 80 146.80] Wollkämmerei⸗Akt. 160 50 159.60 für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, exreinchem. Fabrit 320.— 320.— Maſchinf. Gritzner 21490 214 90 Lübeck⸗Büchener 188.75—.—[Planiawerk 190.— 190.25. 5 m. Werke Albert 348.— 345 50 Schnellprf. Frkthl. 186.— 185.50 Staatsbabn 144.20 144.10 Chemiß cbe Charlot. für Lokales. Provinziales u. Gerichtszeitung: Michard men Aecumul-⸗F. Hagen 217.— 217.— Selfabrit⸗Aktien 160.70 180.40 Lombarden 18.40 18 40 Torwaren Wiesloch 168.50 169.50 ee e, en ben eee eee Aer. Böſe, Berlin 51.— 81.—Setlinduſtrie Wolff 116— 116.— ivat⸗Di t 2¼0 J..: Richard Schönfelder, Allg. Elek-⸗Gefellſch 233 50 233 25 Jellſtoff Waldhof 303 50 302.50 Privat⸗Discont 2¼%% Geſchäſtliches; Frauz dir, Lahmeyer 142.50 142.50 Südd. Immob. 122.90 122.70 W. Berlin, 12. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. e ene neeeeee, 1 Bergwerks⸗Artien. Kredit⸗Aktien 207.10 207.40] Staatsbahn 144.10 144 10 Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei. Vochumer 746 30 245.50 J Gelſenkirchner 231.— 281.— Diskonto Komm. 189— 189.— Lombarden 18 40 18.30 G. m. b..: Ernft Müller. Buderus 127 90 127.25 Harpener 212 70 2135 80(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.)——— ů¶— ˙w¹U1—————ů ů— ů¶ ⁵⁵Üð·r²̃——— 9 Concordia 834.— 384.— Hibernta 5 20 f f ieUum! Tbeh Luxembg. 220.78 221.90 eſterr. Alkali⸗A. 265 50 266 50 B 1 n, 95 5 1 ſtiller Mitteilungen aus dem Publikum iſenwerke Lollar 152.— 152.— Oberſchl. Eiſenakt. 130— 129.20 als geſtern. hwache ewhork übt einen uck au anada riedrichsh Bergb. 122.50 122.50 Ver. Königs⸗Laura 261.— 861— Pacific aus. Dagegen war Baltimore 34 pCc. beſſer auf die Nach beendeter Inventuraufnahme Firms ne ene aeen, e en von Sirer Piedden dumen bie d neier nd in nene en ie en in de eeee Fudwh.⸗Berbacher 234— 28150 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 18 40 840 Montanaktien unregelmäßig. Bochumer und Rheinſtahl 1 pCt. Louis Franz, Paradeplatz, O 2, 2 fals Maxbahn 146.50 146 35 Oeſterr. Nordweſtb 109.— 108 90 niedriger. Kohlenaktien behauptet. Harpener 1 pCt. beſſer. ein sehr vorteilhafter Verkauf zurllekgesetzter Cristallgarnituren 5 5 7 7. NF i 08 1 Anaſchoe N. 8 175 9 eEinkelche un Mmer. 8 bletet sic 1er meiner verehrten 5 Rerdkaln i do 1050 Lit Fonds anregungslos. Heimiſche Fonds ſtetig. Bahnen bei] Weintelche und Rämer. Es bietet sich bier 1 Sädd. Eiſenb.⸗Geſ. 136.— 136 20 Gotthardbahn 186.50 1865% eringen Umſätzen reishaltend,* Pri inrichbahn mäſſicch] schakt eine wirklieh günstige Gelegenheit, in Threm Besitze be- amburger Packet 152 50 152 50 Ital. Mittelmeerb.—.——.—geringen. ſätzen prei Heinrichbahn mäßig. findliche Service zur Zeit recht vortellhaft zu ergänzen. Die Firms 5 ordd. Lloyd 12250 122.70]„Meridionalbahn 152 50 152 5 abgeſchwächt. Große Berkiner Straßenbahn gut gehalten. ladet deshalb zur Besichtigung der Separatausstellung freundl. ein, 1 Heſt.⸗Ung Staatsb 14480 147 50] Baltim Sbio e Schiffahrtsaktien unweſentlich verändert. Truſtdhnamit weiter 25 1 HTWas Neues! „eirine“ waschbare Hüssige Parquet- md Iinoleum-Politur besser und billiger im Gebrauch als alle Bodenwichsen empflehlt Adler-Drogerie Rudolf Heintze— Mittelstr. 24. 06199 1 588800000%οοοοοοο afümerien Toiletteseifen Schwämme. Sümtl. Artikel zur Haut-, Haar- u. Zahnpflege GG empflehlt in vorzüglicher Qualität 50 SSSSGSSGGeee Bergmann& ſſaſſaut Tapeten Linerusta Linoleum Grösste Auswell u. billigst. Spezialhaus für Tapeten und Linoleum List& Schlotterbeck 4,—9. 53979 070 10 — 4 Telefon 1858. SOSSSsseess SOGOGGOeeeeeeeee Drogerie z. Maldhorn, Carl Uirich Ruoff, n 3, l. Glitglied des Allgemeinen Rabattsparvereins.) Frachtbrleie. 8. Sdasers Buchdruckerd aller Hrt, Ilets vorrtttig le Ser Zimmer-Türen Futter, Bekleidungen, Kehl- leisten, Fussbodentafeln eto. 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Der Ankauf von Stuffohlen des kalt⸗ blätigen Schlages in der Rheinprovinz bezw. in Belgien wird in dieſem Jahre nach Maßgabe der nachſtehend ab⸗ edruckten Beſtimmungen durch den Verband unterbadiſcher Fervezuchtgenoſſenſchaften bewirkt werden. Die Anmeldungen der Beſtellungen haben längſtens bis zum 39, Juli ds. Is, bei dem Bezirksamt zu erfolgen und müſſen enthalten: 1. Name und Wohnort der Beſteller. 2 Eine Angabe, welcher Art das beſtellte Fohlen ſein ſoll und welchen Betrag dasſelbe koſten darf. Je nach Beſtellung ſollen angekauft werden: ſchwere rheiniſch⸗belgiſche Stutfohlen zu einem Preis von etwa 1000 Mk. und darüber' b) leichtere rheiniſch⸗belgiſche Stutfohlen zu einem Preis von etwa 800 Mark. Eine Erklärung, daß der Beſteller mit den unten enthaltenen Beſtimmungen einverſtanden und insbe⸗ ſondere die unter Ziffer 7, 9 und 10 derſelben aufgeführten Verpflichtungen durch Ausſtellung eines Reverſes einzugehen bereit iſt. Mannheim, den 6. Juli 1905. Großh. Bezirksamt: Lang. Beſtimmungen welchen im laufenden Jahre mit ſtaatlicher Unter⸗ zung kaltblütige Stutfohlen zum Ankauf und zur Ver⸗ tellung gelangen. 6278 1. Der Ankauf geſchieht durch den Verband unterbadiſcher Pferdezuchtgenoſſenſchaften und unterliegt der Kontrolle bes lechniſchen Beamten für Pferdezuchtangelegenheiten im Proßh. Miniſterium des Innern. 8 17 2. Je nach dem Ankaufspreis werden die Fohlen in fol⸗ gende Kategorien eingeteilt: 1. Schwere rheiniſch⸗belgiſche Stutfohlen zu einem Preiſe von etwa 1000 M. und darüber; 2. Leichtere rheiniſch⸗belgiſche Stutfohlen zu einem Preis von etwa 800 M. Die Preiſe verſtehen ſich logo Heidelberg, wo die Johlen ſeitens der Beſteller oder deren Beauftragten ab⸗ zugolen ſind. Die vom Beſteller gewünſchte Farbe wird beim Ankauf tunlichſt berückſichtigt werden, doch iſt er Beſteller zur Abnahme des Fohlens auch dann ge⸗ Agl wenn die Lieferung der gewünſchten Farbe nicht ich war. Falls nicht alle Beſtellungen berückſichtigt werden kännen, werden die ausfallenden Beſteller durch den tech⸗ niſchen Beamten des Gr. Miniſteriums des Innern bezeichnet. 8. 5 Die Großh. Regierung trägt die Koſten des Ankaufs der Stutfohlen in der Rheinprovinz bezw. in Belgien. 4. Die Großh. Regierung beſtreitet ſerner vorſchußweiſe Ankaufspreis der Stutfohlen; ein Drittel desſelben iſt den Beſteller bezw. der Uebernehmer innerhalb Tagen nach der Uebernahme des Stutſohlens, das zweite Drittel ein Jahr und das letzte Drittel zwei Jahre hach der Uebernahme an die Kaſſe für Gewerbe, Land⸗ wirkſchaft und Statiſtik zurückzuzahlen. Für richtige Ein⸗ ltung der Zahlungstermine ſind zahlungsfähige Bürgen und Selbſtſchüldner zu ſtellen. 5. Für tadellos gehaltene Stutfohlen wird, wenn ſie der üürungskommiſſion bei Gelegenheit der Prämiirungs⸗ aaſene vorgeführt werden, je nach Befund ein Kauf⸗ alen ewährt, welcher für rheiniſch⸗belgiſche Stut⸗ ohlen im 85 1906 10%, im Jahre 1907 6% und nach Vorſtellung der Stute mit einem zweiten Fohlen 4% des Uebernahmepreiſes der Stute betragen kann. 6. Die Verteilung der Fohlen erfolgt in Heidelberg. 9 und Stunde der Vertellung wird den Beſtellern von Falldie durch das Bezirksamt rechtzeitig bekannt gegeben. eine geeignete Perſönlichkeit mit ſchriſtlicher ollmacht zu ihrer Vertretung bei der Verteilung bezw. Irkteigerung zu entſenden. Erſcheint der Beſteller weder loſt, noch läßt er ſich vertreten, ſo iſt er verpflichtet, das iu von dem Vertreter des Miniſteriums zugewieſene 1 115 dem von jenem beſtimmten Kaufpreis zu über⸗ 1 7. Die Verteilung der Fohlen geſchieht in der Weiſe, gaß die Ankaufskommiſſton unter Leikung des Verbands⸗ küfdenten und im Benehmen mit den Obmännern den 7 Beſtellern die Fohlen zuteilt. J0 alle ein Be⸗ leller ſich weigert. das ihm zugeteilte Fohlen zu über⸗ zmen, ſo entſcheidet der Berbandspräfident, der techniſche Reſerent für Pferdezuchtangelegenheiten im Gr. Miniſterium des Innern. bezw. deren Vertreter und ein vom Verband au chnender Obmann, ob die Weigerung begründet iſt und dem Begehren ſtattgegeben werden kann. Dieſem ſpruch hat ſich der Beſteller zu unterwerfen. Geht auf dieſe Weiſe ein Fohlen nicht ab, ſo wird es dfort oder ſpäter meiſtbietend verſteigert, wozu auch Nicht⸗ ſer zugelaſſen werden. Der Mehr⸗ oder Mindererlös d bann auf die übrigen Fohlen repartiert. Sollte der Verband gicht in der Lage ſein, die Verteilung vorzu⸗ dehmen, ſo erfolgt dieſelbe durch den techniſchen Reſerenten in Wege der Verſteigerung. 8. Die etwaige Verſteigerung findet in folgender Weiſe ſtatt: . Das erſtmalige Ausgebot erfolgt zum Anſchlags⸗ preſſe des betr. Fohlens. Der etwaige in einer Klaſſe ſich ergebende Mehr⸗ erlös wird nach Maßgabe der Steigerungspreiſe an die Steigerer zurückvergütet, einen etwaigen Minder⸗ erkös haben dieſelben nach dem gleichen Maßſtabe erfetzen. 8. deel Beeuer iſt verpflichtet, ſich an der Ver⸗ eigerung maßgeblich ſeiner Beſtellung zu beteiligen. 4. Die beiden letzten Tiere werden den durch die Ver⸗ zugewieſen. die Beſteller nicht ſelbſt zur Berteilung erſcheinen, Mittwoch, 12. Juli 1903. ——..ʃIͤr 8 5. Werden die Fohlen im Verſteigerungswege nicht ſämtlich abgeſetzt, ſo ſind die übrig gebliebenen nach Maßgabe der Beſtellungen von denjenigen Beſtellern zu übernehmen, die bei der Verſteigerung Fohlen entweder nicht oder nicht in der beſtellten Zahl er⸗ worben haben. Die Zuteilung geſchieht in dieſem 85 durch das Los und gilt als Kaufpreis der uſchlagspreis des betr. Fohlens. 9. Der Uebernehmer des Stutfohlens hat ſich zu ver⸗ pflichten(Revers): 1. Das Fohlen kräftig zu nähren und gut aufzuziehen; 2. Dasſelbe nicht, ehe es 2½¼ Jahre alt geworden iſt zu beſchlagen oder zur Arbelt zu verwenden; 8. Dasſelbe ſpäteſtens im Alter von 4 Jahren zur Paarung einem mit Staatsunterſtützung gehaltenen Hengſt gleicher Zuchtrichtung zuzuführen und dasſelbe bis zum Eintritt der Zuchtuntauglichkeit zur Zucht zu verwenden; 4. Das Fohlen bezw. die Stute nur an badiſche Züchter, welche die hier angeführten Verpflichtungen über⸗ nehmen, und auch dann nur mit Genehmigung des Gr. Miniſteriums des Innern zu veräußern; 5. Das Fohlen bezw die Stute in das von Gr. Bezirks⸗ tierarzt geführte Bezirkszuchtregiſter, bezw. wo eine e eene beſteht in das Zuchtregiſter dieſer Genoſſenſchaft eintragen zu laſſen und vom Abfohlen, von einer Veräußerung oder einem Todesfall der Stute dem Gr. Bezirkstierarzt bezw. dem Vorſtand der Napueragſenedaft zwecks Ein⸗ trags in das betr. Regiſter Anzeige zu erſtatten; 6, Das Fohlen bezw. die Stute alljährlich bis zum Eintritt der Zuchtuntauglichkeit der ſtaatlichen Prämiirungskommiſſion vorzuführen. 10. Das Miniſterium des Innern verſichert die Fohlen für die Zeit eines Jahres vom Tage der Uebernahme von Seiten des Beſtellers ab gerechnet, bei der badiſchen Pferde⸗ verſicherungsanſtalt und übernimmt während dieſer Zeit die Verpflichtung des Verſicherungsnehmers der Anſtalt gegenüber. Die Koſten der Verſicherung(Prämie) werden dem Kaufpreis(Uebernahmepreis) des Fohlens zugeſchlagen. Für den Verluſt eines verſicherten Fohlens wird vergütet: a) Wenn dasſelbe verendet iſt, 80 pEt. der Verſicher⸗ ungsſumme, b) wenn es wegen gänzlicher Unbrauchbarkeit oder in Folge eines erlittenen Unfalles mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern gelötet wird und die Tötung erfolgt iſt, 60 pCt. der Verſicherungsſumme. Dabei iſt der Beſitzer berechtigt, die etwa verwend⸗ baren Teile des Pferdes für ſeine Rechnung zu ver⸗ werten. Die vorbezeichnete Entſchädigung wird von der Pferde⸗ verſicherungsanſtalt an die Kaſſe für Gewerbe, Landwirt⸗ ſchaft und Statiſtick ausbezahlt und von letzterer zunächſt zur Deckung der noch ausſtehenden Kaufpreisraten verwendet, wodurch die Schuld des Uebernehmers an die Kaſſe für Ge⸗ werbe, Landwirtſchaft und Statiſtik ſich um den Betrag der ewährten Entſchädigung vermindert. Ueberſteigt die Ent⸗ ſchädigung die Reſtſchuld, ſo wird der Mehrbetrag dem be⸗ treffenden Züchter durch die Kaſſe für Gewerbe, Landwirk⸗ ſchaft und Statiſtik bar ausbezahlt. Für nach Ablauf dieſes einen Verſicherungsjahres ein⸗ tretende Schadenfälle kommt das Miniſterſum des Innern in keiner Weiſe mehr auf, und werden deshalb die betreff. Fohlenbeſitzer in ihrem eigenen Intereſſe darauf aufmerkſam Fabe die Verſicherung noch vor deren Ablauf bei der adiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt zu erneuern. Der Uebernehmer bezw. Beſitzer des Fohlens iſt nach den Beſtimmungen der badiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt für die Zeit, während welcher das Fohlen bei der Anſtalt verfichert iſt, ferner verpflichtet: 1. Dem Fohlen ſorgfältige und gute Behandlung zu Teil werden zu laſſen; 5 2. Von jedem Erkrankungsfall oder jeder Verletzung des ſofort bei dem wahrnehmbaren Eintritt der ankung oder Verletzung den Großh. Bezirkstierarzt zur Behandlung herbeimrufen und das Pferd nach deſſen Anordnungen ausgiebig und auf eigene Koſten behandeln zu laſſen; 8. Von dem Verenden oder Verunglücken des Fohlens ſpäteſtens innerhalb 24 Stunden dem Großh. Bezirks⸗ tierarzt Anzeige zu erſtatten, welch' letzterer dieſe An⸗ zeige auf kürzeſtem Wege dem Großh. Miniſterium des Innern übermittelt. Bis zum Eintreffen des Bezirkstierarstes, welcher je nach Lage des Falles nach eigenem Ermeſſen eine Sektion vornimmt, muß der Kadaver eines verendeten 4— unverändert bleiben. Die Koſten der Sektion allen dem Beſitzer zur Laſt. 4. Das Fohlen dem Bezirkstierarzt oder einem anderen approbierten Tierarft auf deſſen Verlangen zu jeder Zeit vorzuführen. 11. Wenn die Pferdeperſicherungsanſtalt die Zahlung der Verſicherungsſumme wegen eigenen Verſchuldens des Fohlen⸗ beſitzers in Folge Nichterfüllung der unter Ziffer 10 ge⸗ nannten Verpflichtungen verweigert, wird ein Kaufpreisnach⸗ laß vom Miniſterium des Innern nicht gewährt. Im Falle ferner die in Vorſtehendem unter Ziffer 9 und 10 aufgeführten Verpflichtungen von dem jeweiligen Beſitzer bezw. der Stute nicht eingehalten werden, kann derſ. außer zur ganzen oder teilweiſen Rückzahlung der erhaltenen Kaufpreisnachläſſe und etwaigen Staatsprämien eur Entrichtung einer Konventionalſtrafe bis zu 80 Mar angehalten werden. eeeeeee 71 Adam Noll& Sohn bäpisrhandung— uchhigderei— vergoldeanstalt Mannheim, Tullastrasse 10 Telephon No. 3673 Spexlalität: Bureau-⸗ artikel. Anfertigung aller Arten Buch-⸗Elu- bünde, sowie Carton- nagearbeiten jeder Art 7 Lager fertigen — Geschäftsbücher. Anfertig. v. Geschüfts- büchern n. gewünscht. Schema. Elurahmung v. Bildern z. müss. Preis. m ſetet hellebigen Stüc⸗· Wechlel⸗Formulare n den Bekauntmachung. Fund betr No. 84670 II. Wir bringen zur öffentlichen Kenutnis, daß die im Jahre 1903 abgelieferten Fund⸗ gegenſtlände, deren Finder ſie bis letzt bei uns nicht e aben, nunmehr zur öffentlichen Verſtei⸗ gerung gebracht werden. 5 Emtpfangsberechtigte können ihre Rechte noch innerhalb der nächſten 8 Tage auf dein Fund⸗ bureau(Amthaus I 6, 1, J. Stock Zimmer No. 11) aumelden. Mannheim, den 8. Juli 1905. Großh, Bezirksamt. Polizeidirektion: 6609 Schäfer. Bekanukmachung. Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5 9 untergebracht. 6307 1. Ein Dachshund, braun und weißgrau gefleckt, männlich. (Der Hund war in einem Coupe 5 te Heidelberg⸗Maun⸗ elm. 2. Ein Wolfshund, ſchwarz⸗ braun, männlich, trägt gelbes Halsband. Mannheim, den 11. Juli 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirettion. Bekauntmachung. Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5, 9 untergebracht: 6308 Ein Foxterrier, weiß, am Kopfe ſchwarze Flecken, männlich, Bei Becker in Käferthal, Ried⸗ ſtraße 10, untergebracht; Ein Foxlerrier, weiß, aur Köpfe ſchwarze Flecken, weiblich. Maunheim, den 11. Jull 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Großh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. s Mit Wirkung pom 15. Juli 1905 wird die Station Hauen⸗ ſtein⸗Wartg der a. p. Buſchtehrader Eiſenbahn in den Ausnahmetarif Ni.28(Mineralwaſſez) des Rhein⸗ Main-Umſchlagstarifs zwiſchen Oeſterreich und Belgien⸗Holland vom 1. November 1901 ein⸗ bezogen. Nithere Auskunſt erteilt unfere Güterverwaltung Mannbeim. Karlsruhe, den 10., Juli 1995. Gr. Generaldirektion. Bekauntmachung. Die Herſtelling der Waldhofſtraße II. Teil von der Liebigſtraße bis zum Huthorſtweg, hier den Beizug der Au⸗ grenzer zue Tragung der Straßenkoſten beit, Nr. 22218 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, die Waldhofſtraße von der Liebigſtraße bis zum Huthorſtweg planqzäßig herſtellen zu laſſen und die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungskoſten nach Maßgabe des Ortsſtraßen⸗ geſetzes und der allgemeinen Grundſätze, ſowie nach Maßgabe des Voranſchlags und der Liſte der beitragspflichtigen Angrenzer beizuziehen. Es werden daher die in den 88 3 u. 4 der V. O. vom 4. Auguſt 1890, die Leiſtungen der Anſtöger bei Herſtellung von Ortsſtraßen betr.,vorgeſchriebenenVorarbeiten und zwar: ) der detaillierte Ueberſchlag des Koſtenguſwandes, 05 deſſen Beſtrelfung diecrund⸗ beſitzer beigezogen werben ſollen, b) die Liſte der Angrenzer und der von denſelben zu ſeiſten⸗ den Straßenkoſtenbeiträge, o) der Straßenplan, aus dem die Lage der einſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 12. Juli 1905 abim Kaufhaus, Cingang lI, 3. Stock, Ziminer Nr. 110, zur Einſicht öffentlich aufgelegt, Wir bringen dies mik den Aufügen zur allgemeinen Keſtnt⸗ nis, daß etwalge Einſprachen während der gleichen 14äglgen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim geliend zu 30000/437 Bürgermeiſteramt machen ſind. Mannheim, 6. Juli 1905. Bürgermeiſteramt: Ritter. Häling. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 13. Juli 1903, nachmittags 2 Uhnr werde ich im Pfandlokal, 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteſgern 26652 1 Nähmaſchine, 1 Lampe, Möbel, Wein, Cigarren, Litöre, 5 Speuglerma⸗ ſchinen. Mannheim Juli 1905. Hartmann, Gerich Svollzieher. Ichrei aller Art, verviel⸗ Schteibarbei zältigen, Adꝛeſſen⸗ ſchreib. wird u. Schreiumaſch, per u billig unter Diskr. angef. 576 1 1 Dr. B. Saus den Buchdruckerei S. m. b. f. eigerung nicht verſorgten Beſtellern durch das 8 Eigentümer Katholiſches Bürgerg ſp ital— Verantworilicher Redakteur; Franz Kircher.— Diuck und Verirſek; Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. I15. Jahrgang. Abeinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, 11. Juli 1908. Gr. Rheinbau⸗Inſpektion: Kup ferſch mid. Bekauntmachung für die Aheinſchiffahrt. Die Schiffahrttreibenden werden hierdurch beuachrichtigt, daß in der Zeit vom 4. bis 9. Auguſt d. Is. in der Stromſtrecle zwi⸗ ſchen Lülsdorf und Zündorf und von 18. bis 24. Auguſt in der Stromſtrecke zwiſchen Zündorf und Rodenkirchen Pontollier⸗Uebun⸗ gen auf dem Rhein abgehalten werden. Auf der erſtgenannken Strecke werden am 5. und 8. Auguſt, auf der letztgenaunten am 21., 22. und 24. Auguſt Brücken Uber den ganzen Rhein geſchlagen werden. Flößen iſt an dieſen Tagen das Befähren der betrefſeuden Stromſtrecke von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags unterſagt, Für das Paſſteren von Schiſſen werden die Brücken mit Durchläſſen verſehen ſein. Während der Dauer der Brückenſchläge werden eſwa 3 km oberhalb der Uebungsſtelle Wahrſchauer ausgeſtellt und außerdem 1000 m ober⸗ und 500 m unterhalb der Brücken Wachtpontons feſtgelegt werden. Die Schiffsführer haben auf den Zuruf der Wahrſchauer, welche mit Flaggen ausgerüſtet ſind, die bei Annäh⸗ erung eines Fahrzeuges geſchwenkt werden, genau zu achten und den Weiſungen der Wachtpontons Folge zu geben. 57852 das Paſſieren der Pontonbrücke teren die für die Flaggenzeichen gegeben werden. Cob J Der Ober⸗Pr In Ver Eine von den Wachtpontous äufgezo gllt ats Zeilchen, daß die Brückenſtelle von den Sch cht ſiert werden darf. Nach Oeffnen des Durchlaſſes iſt den Schiffen Die Unterbrechung des Schtffsverkehrs wird in der nicht über eine Stunde vauern. die ſonendampfer wird, ſoweit angängig, Rückſicht genommen werden. Wallraf. 1 blauweiße Flagge en Schiffen nicht paſ⸗ erſt geſtattet, wenn auf der letz⸗ Durchſahrt durch die Rheinſchiffbrücken üblichen Regel Auf die fahrplanmäßigen Per⸗ lenz, den 8. Juli 1905. üfident der Rheinprovinz. tretung: Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Bd. II,.⸗Z. 8, Firma„Geſell⸗ ſchaft der Spiegelmanu⸗ facturen und chemiſchen Fabriken von St. Go bain, Chauny und Cirey“ in Mannheim⸗Waldhof als Zweig⸗ niederlaſſung mit dem Hauptſitze in Paris wurde heute einge⸗ tragen: Arnould Eugene George Thö⸗ nard in Paris iſt aus dem Ver⸗ waltungsrate(conseil'admini⸗ stration) ausgeſchieden. Mannheim, den 11. Juli 1905, Gr. Amtsgericht l. Selauntmachung. Nr. 2670. David Siefert, Straßenbahnſchaſſner dahier, hat den Verluſt des von der dies⸗ ſeitigen Kaſſe auf den Namen ſeiner Eheſrau Katharina geb. Geyer ausgeſtellten Sparbuchs Nr. 6958 mit einem Einlage⸗ guthaben am 29. Juni 1905 von M. 1825.45 anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung be⸗ antragt. Wir bringen dieſen Antrag mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Keuntnis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18, Juni 1899 die Kraftloserklärung des ge⸗ nannten Sparbuchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats voln Erſcheinen dieſerBekauntmachung an gerechnet von ſeinem der⸗ zeitigen Inhaber unter Geltend⸗ machung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. 39080½% Mannheim, den 10. Juli 1905. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. Bekanntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Ueber die Pfandſcheine des Städt. Leihamis Maunheim: Lit, C. Nr. 54757 vom 5. Juli 1904, Lit. C. Nr. 88146 vom 24. Okt. 1904, welche angeblich abhanden ge⸗ kommen 1 5 wurde das Auf⸗ ahren nach§ 23 der elhamtsſatzungen beantragt. Die Juhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermil ee ihre Auſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens der Bekanntmachung an gerechnet beim Städt. Leihamt, Lit. O 5 Nr.1,geltend zu machen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung oben genannter Pfandſcheine erfolgen wird. 30000/496 Mannbelm, den 11. Juli 1905. Städtiſches Leihamt: Hofmann. Aufgebot. Nr, 6171. 1. Der Denti Rudolf Dreher in Frank⸗ furt a.., Haſengaſſe 11, I, vertreten durch Rechtsanwalt Juſtizrat Dr. Delsner in Frankfurt g.., hat das Auf⸗ gebot der Aktien Nr. 208, 245, 2738, 3573, 5190, 5881 u. 5410 der Badiſchen Geſell⸗ ſchaft für Zuckexrfabrikation Waghäuſel à 500 fl. beantragt. Der Inhaber der Urkunden oder einer derſelben wird auf⸗ gefordet, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch, 7. Febr, 1906, vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte hierſelbſt(Sitzungsſaal B, Zimmer Nr.112) anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunden erfolgen wird. Mannheim, 28. Juni 1905. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts I. Mohr. 3285 Cberverſteigerung. Donnerstag, 13. Juli 1905, vormittags 9 Uhr, verſteigern wir in dem Farrenhof in Käferthal einen abgängigen Eber. 30090/84 Mannheim, den 10. Juli 1905. Städt. Gutsverwaltung. 0 4, 17. 0 4, 17 Parterre⸗Lokal Große herrſchaftliche Mübel-Verſteigerung Am Donnerstag, den 13. Juli, nachmittags 3 Uhr, verſteigere: Ein vollſtänb. Schlaßziumet 2 Betten mit Noßhaarmatratzen, Spiegelſchrank, Waſchtoilette mit Spiegel, 2 Nachttiſche, eine Salon⸗Eiurichtung Sofa mit 4 Seſſeln, 1 Plüſchtiſch⸗ chen, 1 Venezianer Spiegel, Staffe⸗ lei. 1 Säule, Vorhünge, 1 Perſer⸗ Teppich, Wohnzinmer⸗Einrichtung 1 Büffett, 1 Eßtiſch(Ausziehtiſch), 6 Rohrſtühle, 1 Chaiſelongne mit Decke, Serviertiſch, 1 Schreibtzſch, 1 Smyrna⸗Teppich, 1 Pianino, eine volſtändige Käche 2 Küchenſchränke, 1 Anricht, Ab⸗ laufbrett, Tiſche, Stühle, 1 Trep⸗ penſtuhl, 1 Tellerbrett, 1 Geſchirr⸗ Zwangs⸗Verſteigerung. nachmittags 2 Uhr werde ich im Reſtgen Pheud⸗ lokale, Q 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: verſchiedene Zierbünme, 1 Damenfahrrad, verſchiede⸗ nes Schmiedehandwerks⸗ zeug, ſowie Möbel ver⸗ ſchiedener Art. 2665¹ Mannheim, 12. Juli 1905. Elliſſen, Gerichtsvollzieher, Lutberſtraße 27. Socken und Strümpfe werden billig angeſtrickt und angewebt. 23229 Fr. W. Heinen, Augarteliſir 73. 0. 1, 3. Herm. Berger. 0 1. 8. Donnerstag, 13. Juli 1903, rahme 26663 ferner: Schrünke, beſſere Bilder, Spiegel, Läufer, Vorlagen, Felle Vorhänge, Gartenmöbel, Küchengeräte, Por zellau, Glas, Nippfachen, Weiß⸗ zeug und anderes mehr, ferner: noch eine größere Partie Möbez aller Art, nur beſſere Sachen. Beſichtigung von—12 Uhr. M. Arnold, Autttonator, N, 11. Telephon 2283. b, H. Umzüge mit Mößelwagen und Rolen beſ, zu den billigſten Preiſen A8n Phil. Grün, Augartenſir. 57 . Seite. General⸗Anzeiger. Auszug ans dem Zivilſtandesregiſter der Sladt Mannheim Juni. Geborene. 30, d. Kfm. Auguſt Feyerlein e. S. Hans Aug. Ludw. 30., d. Kfm. Arthur Dellheim e. T. Liſelotte Sofie. 30. d. Kunſtſchloſſer Theod. Künzler e. S. Karl Theodor. 29. d. Tagl. Heinr. Heid e. S. Paul. 30, d. Fuhrm. Andr. Ebert e. S. Willi Heinrich. 80. d. Wagner Konr. Eilers e. S. Konr. Heinrich. 29. d. Techniker Wilhelm Müller e. T. Softe Karol. Luiſe. 29. d. Bäcker Daniel Siegel e. T. Paula. Jult Schuhm. Joh. Königsberger e. T. Katharina. uli. 2. d. Tagl. Jakob Dieter e. T. Anna Maria. d. Schreiner Jul. Scheuermann e. T. Luiſe. d. Maſchinenſetzer Jakob Lannert e. S. Arthur. 2. d. Ausläufer Gg. Hahl e. S. Georg Phil. d. Kiſtenfabrikant Johs. Faſig e. S. Hermann. d. Gärtner Wilh. Buck e. S. Wilhelm. d. Bahnarb. Friedr. Volk e. T. Frieda Johanna. 3. d. Fuhrm. Franz Funk e. T. Eliſabeth. 4. d. Spengler Joh. Ad. Odenweller e. S. Joh. Anton. „Fabrildirektor Hubert Werwach e. T. Karol. Herta. Tagl. Stanislaus Cichowiez e. S. Franz. Hafenarb. Johs. Baumhauer e. T. Roſa Anna. Schreiner Theod. Block e. S. Theod. Wilhelm. Ofenſetzer Ludw. Enck e. S. Friedrich. Tagl. Adam Schmitt e. T. Joſefine. Bureaudien. Joh. Bahm e. S. Joh. Friedrich. Bahnarb. Peter Munz e. T. Monika Thereſe. Lackierer Herm. Warth e. T. Henriette. Fabrikant Wilh. Baniſeth e. S. Werner. Bahnarb. Aug. Ulſamer e. T. Hildegard Joſefa. Tüncher Emanuel Konr. Süß e. S. Hans Rich. Verſich.⸗Beamten Emil Lehmann e. S. Hans Otto Ludwig. Güterarb. Adam Neureuther e. T. Frieda. Schmied Johs. Hoffmann e. S. Joh. Philipp. Kfm. Wilh. Pfeiffer e. S. Paul Otto Karl. Maſchinenſchloſſ. Ludw. Räuchle e. S. Alfred Ludw. Militärmuſiker Frz. Licht e. T. Elſa Auguſta. Schloſſer Guſt. Joh. Ziehm e. S. Herm. Jakob. Kfm. Julius Dreifuß e. S. Kurt Herbert. Kfm. Gg. Becker e. S. Ludw. Wilh. Paul. Jak. Wohlgemuth e. S. Paul akłob. d. Bahnarb. Friedr. Arnäd e. S. Karl Friedrich⸗ d. Schmied Joſ. Anton Weis e. S. Friedrich. d. Tüncher Joh. Löllbach e. S. Heinrich. d. Tagl. Joh. Kayſer e. T. Anng Eliſabeth. „d. Orgelbauer Theod. Kraus e. T. Eliſabeth. „d. Handelsm. Sundel Frankfurter e. S. Adolf. „d. Tagl. Albert Hauer e. S. Albert Wilh. „d. Tagl. Frz. Heckert e. S. Herm. Johann. d. Fabrikarb, Friedr. Hert e. S. Wilhelm. d. Schloſſer Johann Karl e. T. Anita. d. Stellenvermittler Chriſtian Engel e. S. Karl Chr. Heinrich. „d. Poſtaſſiſtent Julius Kinzer e. T. Hermine. „d. Tapetendrucker Gottl. Stäudle e. S. Karl Wilh. d. Maurer Robert Braun e. S. Robert. d. Straßenbahnſchaffner Friedr. Galm e. T. Luiſe. d. Maurer Jakob Schubert e. S. Joſef. 1. d. Metzger Wilh. Kegreiß e. T. Berta Chriſtina. 2. d. Kaufm. Gg. Friedr. Beck e. S. Robert Hugo. 6. d. Tagl. Karl Bohn e. S. Karl Pbilipp. d. Zimmermann Adam Mattheis e. T. Mathilde. „d. Schutzm, Ludw. Centner e. S. Eug. Joſ. Ludw. 5 Kaufm. Leopold Schroff e. T. Helene Marie Alice. d N D N Schriftſetzer Rud. Heinr. Kniehl e. T. Maria Lina. „Küfer Johann Schaal e. T. Johanna. d. 75 Ludw. Leunig e. T. Erna Amalie Franziska ma. d. Bankdirektor Dr. Rich. Ladenburg e. S. Herbert Carl Keith. 2 4. d. Steinhauer Valent. Sperrfechter e. S. Karl Frz. 7. d. Fabrikarb. Mich. Ant. Schripper e. T. Sophie. 3. d. Maurer Paul Köllner e. T. Hedwig. 6. d. Verſ.⸗Beamt. Ernſt Hammer e. S. Eduard Heinr. „Monteur Ernſt Chriſt. Bohn e. T. Emma Kath. 7. d. Direktor Friedr. Pape e. T. Hildegard Eliſabeth. 8. d. Wagenführer Karl Joſ. Rhein e. S. Johs. Friedr. 9. d. Schloſſer Jakob Keilbach e. T. Margareta. 10, d. Maler Pet. Phil. Schroth e. S. Philipp. „Kaufm. Jul. Andreae e. S. Felix Wilh. „Schloſſer Valentin Knuttel e. T. Eliſe. 7. d. Getreidearb. Jul. Wilh. Klingler e. T. Maria Lydia. „Tünch. Herm. Rüſchen e. T. Maria Marg. Adelbeid. Mechaniker Karl Friedr. Bruch e. T. Eliſe Chriſtina. 7. d. Poſtaſſiftent Heinr. Harbarth e. S. Aug. Erwin. 5. d. Ausläufer Jak. Karl Maurer e. T. Anna. 5. d. Diener Karl Alb. Schuſt e. T. Johanna Berta. 8. d. Schneider Konr. Bernh. Stang e. S. Leonh. Karl 7. d. Kaufm. Frz. Phil. Hartmann e. S. Karl Ludw. Tapezier Karl Johs. Kreß e. S. Hans Walter. Kellner Otto Gnamm e. S. Gotth. Karl. Eiſendreher Adolf Kopf e. S. Adolf. Schmied Frz. Lang e. S. Georg. „Werkmſtr. Herm. Perrin e. T. Ding Roſa. — 5 55 AODSSSnge NN „Steuermahner Markus Frank e. S. Karl Ottmar. Brauereiarb. Johs. Ochs e. S. Fritz Albert. d Generalagent Karl Auguſt Otto e. S. Karl Max. 9. d. Tagl. Karl Fiederlein e. T. Helena. Juli. Geſtorbene. 4. d. led. berufsl. Marte Joſephine Dauß, 58 J. 20 M. 4. Roſa Frieda, T. d. Schmied Ludw. Hofelzer, 7 M. 5. Marg., T. d. Tagl. Joſ. Jak. Schweizer, 1 M. 6 T. 4. Emil, S. d..⸗A. Joh. Stadtmüller, 9 M. 14 T. 9 5 S. d. Maurer Otto Blaeſing, 10 M. 13 T. OS 9 5 7 4. 0 7 8 Dr ulius ath. Eliſ., T. d. Tagl. Jakob Schreiber, 21 T. Joha. Marg., T. d. Tagl. Pet. Jak. Weber. 1 J. 2 M. D. verh. Cementeur Frdr. Schneider, 41 J. Rudolf, S. d. Metalldreher Franz Weiß, 8 M. 15 T. Eliſe, T. d. Keſſelſchmied Joh. Ehmann, 4 M. 14 T. „Joha. Marg., T. d. penſ. Wagwärt. Karl Braun, 5 M. 16 T. . 8. led..⸗A. Andreas Baader, 21 J. led. 5220 795 55 N J. Emma Erna, T. d. Tagl. Heuß, 7 M. 22 T. FIrdr. Arthur, S. d. Wagenffz 59. 5. Marg. Kath., T. d. Tagl. Jakob Allgeier, 2 M. 9 T. — 8 go e N.N N 5. d. verw..⸗A. Val. Lautersbach, 52 J. 5. Emil Frdr., S. d. Tagl. Emil Heckmann, 3 J. 6 M. Hch., S. d. Wagenführ. Mich. Kronmüller, 3 M. 18 T. 7 S. d. Tapezier Emil Brenner, 1 J. 1 T. Karl Emil Kurt, S. d. Feldwebel Frdr. Diedrichkeit, 4 M. „Albert, S. d. Schreiner Ludw. Bohl, 5 M. 5 Auguſt, S. d. Schloſſer Hch. Vogel, 1 M. 8 T. S uliane Karol., T. d. Tagl. Rud. Ant. Grimm, 3 M. 16 T. oh. Joſef Gg. S. d. Tagl. Jul. Eichhorn, 8 M. 26 T. „Eliſe, T. d. Schneider Valentin Stein, 6 M. 14 T. „Elif. geb Rupp, Ehefr. d. Schaffn. 5„Schmidt, 45.9 M. „Franz, S. d. Tagl. Hch. Becker, M. 26. T. „Smilie Berta. T. d. Tagl. Pbil. Keil, 1 M. 1 T. 5. Roſa, T. d. Schreſner Jakob Widmann, 3 M. 18 T. 7 „Schloſſer Friedr. Kühner e. T. Lina. Jakob, S. d. Kfm. Sally Bergmann, 1 J. 7 M. 34 J. 9 M. 6. Marg. Marie, T. d. Schreiner Frz. Kadel, 1 J. 5 M. 5. d. verh. Tagl. Valentin Lauterspach, 53 J. 10 M. 6. Guſtav, S. d. Schreiner Jakob Steinwand, 1 M. 6. Roſa, geb. Pfeifer, Wwe. d. Formſtecher Martin Gieß, 60 J. 6 M 6. Marta Lucia Erika, T. d. Kſm. Frdr. Mügge, 1 J. 26 T. 6. 2 5 Och., S. d. Eiſenbohrer Gg. Bierig, 1 M. 6 T. 7. Anna Berta, T. d. Hafenarb. Joſef Deſchner, 5 M. 7. Karl Hch. Lud., S. 5. Kfm. Lud. Streßer, 14 J. 6 M. 7. Karl Sebaſtian, S. d. 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