Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Gni 90 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile„„60 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —. Für unverlangte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion„ 677 Expeditionn„„ 218 Filiale(Friedrichsplatz) 3680 E 6, 2. — Nr. 333. Freitag, 21. Juli 1905. Politische(lebersſcht. Maunheim, 21. Juli 1905, Das neue Bergarbeiterſchutzgeſetz. Es hat ganz gewaltiger Anſtrengungen bedurft, um dieſe wichtige geſetzgeberiſche Maßnahme bei unſeren parlamentariſchem Körperſchaften durchzudrücken. An mehr als, an einer Stelle drohte das äußerſt empfindliche Werk zu ſcheitern. Endlich gelang es, das neue Geſetz zum Schutze der Bergarbeiter unter Dach und Fach zu bringen, und man durfte nun auch die unverzügliche Publikation, die ordnungsgemäße Veröffentlichung im Reichs⸗ und Staatsanzeiger, erwarten. Allein Woche auf Woche verſtreicht, und die Publikation des Geſetzes iſt noch immer nicht erfolgt. Wen unter den verank⸗ wortlichen Miniſtern trifft, ſo fragt das„B. Tabl.“, die Schuld 155 dieſe ſchwer erklärliche Verzögerung eines Geſetzes von der ſozialpolitiſchen Bedeubung der in Rede ſtehendew? Dürftig genug ſind ja die einzelnen Beſtimmungen in dem Geſetz aus⸗ gefallen. Nun wird auch das Wenige noch zurückgehalten. Be⸗ denkt man, daß die allgemeine Stimmung unter den Bergleuten keineswegs vertrauenerweckend iſt, und zieht man andererſeits die Wirkung des letzten furchtbaren Grubenunglücks auf die Gemüter der Bergleute in Bebracht, dann muß das Erſtaunen über dieſe Verzögerung der Publikation des Bergarbeiberſchutz⸗ geſetzes in hohem Maße befremden. Derartig wichtige Regie⸗ Jungsakte ſollten unter keinen Umſtänden einem Aufſchub er⸗ den. Jede weitere Verzögerung trägt nur dazu bei, das Verkrauen der Maſſen zu dem guten Willem der Regierung zu krſchüttern. Alſo ſchon aus Gründen der praktiſchen Vernunft bllte man ſich mib der Verkündigung des mehrfach genannten Geſetzes möglichſt beeilen. Der deutſche Eiſenbahnverkehr im erſten Halbjahre 1904. r (4) Die Steigerung der Verkehrseinnahmen der deutſchen Eiſenbahnen im erſten Semeſter 1905 blieb erheblich hinter der entſprechenden Steigerung der Vorjahre zurück. Damals be⸗ krugen nach der vorläufigen Aufſtellung die Geſambein⸗ pahmen in den erſten ſechs Monaten 863,36 Millionen Mark Fder 47,05 mehr als im erſten Halbjahr 1903. In dieſem Jahre betrugen die Einnahmen während der erſten ſechs Monate 898,81 üllionen Mark oder gegenüber der definitiven Einnahmeziffer des erſten Halbjahres 1904 nur 33,76 Millionen Mark mehr. Die geringere Zunahme iſt auf den geringeren Verkehr im erſten Quartal dieſes Jahres zurückzuführen, während die Monate des zweiten Quartals wieder erheblich ſtärkere Zunahmen zeigen als die Parallelmonate des Vor⸗ jühtes. Bis zu einem gewiſſen Grade wird durch dieſe Be⸗ wegung der Monatseinnahmen die Beobachtung heſtätigt, daß Handel und Wandel im zweiten Quartal des ufenden Jahres eine weſentliche Beſſerung ſowohl gegenüber m erſten Quartal 1905 als auch gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1904 erfahren hat. Allerdings iſt der größte Teil Pieſer Zunahmen auf Rechnung des Perſonenverkehrs zu ſetzen, Während der Güterverkehr nur im Mai eine hervorragende Zu⸗ Fahme gegenüber 1904 aufwies. Dieſe Zunahme im Güter⸗ berkehr bekrug nicht weniger als 12.89 Millionen Mark wur aber durch das ſtarke Maiminius des Perſonenverkehrs in der Geſamteinnahme auf 6,66 Millionen Mark herabgedrückl. Wenn man auch berückſichtigt, daß die Januareinnahme 1905 um 1% Millionen Mark größer war als die des Jahres 1904, ſo bleibb doch die monatliche Bewegung der Einnahme aus dem Güterverkehr gegenüber dem letzten Jahre etwas un⸗ befriedigend. Daß der Perſonenverkehr ſich weit lebhafter ge⸗ ſtaltete als der Güterverkehr, ergibt ſich beſonders deutlich durch einen Vergleich der Kilometereinnahme, die im Perſonenverkehr eine weit größere Steigerung gegen 1904 aufweiſt als im Güterverkehr. Beim Güterverkehr zeigt die Kilometereinnahme in vier Monaten eine Abnahme und nur in zwei eine Steige⸗ rung, darunter allerdings die ſehr erhebliche Maiſteigerung. Beim Perſonenverkehr zeigen fünf Monate eine Zunahme und nur der Mai eine bebrächtliche Abnahme, die durch die Juni⸗ ſteigerung aber wieder mehr als ausgeglichen iſt. Ein Vorſpiel zum ſozialdemokratiſchen Parteitag. Zwiſchen dem„Voywärbs“ und dem„Partei⸗Theore⸗ tiker“ Kautsky iſt eine heftige Fehde entbrannt. Den Anlaß dazu bietet die Frage des politiſchen Maſſenſtveiks, die als Punkt 6 auf der Tagesordnung des diesjährigen ſozial⸗ demokratiſchen Parteitages ſteht und von Bebel als Bericht⸗ erſtatter erörtert werden ſoll. Anknüpfend an eine Schrift der Genoſſin Roland⸗Holſt hat ſich der„Vorwärts“ gegen das Diskutieren über den Maſſenſtreik ausgeſprochen, weil es die Phantaſie der Arbeiter auf unſichere Hoffnungen richte, ſie von wichtigen näherliegenden Aufgaben abziehe und die„deaktionären Zettelungen“ ſtärke. Kautsky iſt im bölligen Gegenſatz hierzu ein eifriger Freund der Erörterungen über den Maſſenſtreik. Er bekämpft jedoch in der„Neuen Zeit“ den Standpunkt des „Vorwärts“ nicht mit der an ihm gerühmtem„Wiſſenſchaftlich⸗ keit“, ſondern wird perſönlich und grob. Die Ausführungen des Berliner Zentralorgans der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands tut er als ein„Ragout von Gemeinplätzen“ ab und als„Armſeligkeiten“. Erſtaunt aber iſt Kautsky nicht im mindeſten darüber, daß der„Vorwärks“ ſich einem derartigen Urteil ausſetzt. Denn die„Unfähigkeit“ des Berliner Zentral⸗ organs, der Sozialdemokratie in inneren Parteifragen als führendes Organ zu dienen, iſt für Kautsky eine ausgemachte Sache. Natürlich vermißt der„Votwärts“ in einer ſolchen Kritik die parteigenöſſiſche Kameradſchaftlichkeit und beiont, daß eine Polemik, wie Kautsky ſie betreibe, der Tod jeder Diskuſſion ſei. Nun, deswegen dürfte die Auseinanderſetzung zwiſchen den feindlichen Brüdern doch fortgeſponnen werden. Daher iſt zu erwarten, daß dem latenten Krieg zwiſchen„Vorwärts“ und „Leipziger Volksztg.“ eine akute Fehde Kautskys gegen den„Vor⸗ wärts“ zur Seite tritk. Die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. In einer Wiedergabe und Beſprechung der Bekenntniſſe Delcaſſes, die der„Gaulois“ veröffentlicht hatte, ſchreibt die„Kreuzzeitung“: Das Delcaſſé⸗Projekt der franzöſiſch⸗engliſchen Allianz mit der gegen Deutſchland gerichteten Spitze aber iſt genau dasſelbe, das im Aprilheft der„Fortnightly Review“ anno 19 0 1 won einem Püßligiſten, der„Ignotus“ zeichnede, unter dem Titel„Germanß and England“ entwickelt wurde. Wir haben lange r n (Abendblatt.) vergeblich verſucht, feſtzuſtellen, wer hinter dieſem Pſeudonhm ſteckte Heute iſt es kein Geheimmis mehr, daß Ignotus Herr Neton üft ein Sekretär Delcaſſés, der unter demfelben Pſeudonim(Ignotus) die Auslandsrubrik des„Figaro“ redigierte. Nur daß er dor werhältnismäßig ruhig und beſonnen ſchrieb, während er in der „Fortnightly Review“ rückſichtslos das jetzt geſcheiterte Delcaſſeſche Programm entwickelte. Die Tatſache verdient doch im Lichte jener Delcaſſeſchen Konfidenzen des„Gaulois“ ganz beſondeve Beachtung, und wir meinen, nach dieſen Enthüllungen wird kein vedlicher Mann in aller Welt mehr von einer aggreſſiven Politik Deulſchlands gegen Frankreich reden. Wir ſtanden in der Parade! Daß es vielleicht nützlich iſt, die Deckung auch heute noch nicht auſzugeden, mag der nachfolgende Artikel der„France militaire“ zeigen, den wir der Ueberſetzung der„Dailh Mail“ vom 14. Juli wiedergeben: Heute kann— nein muß— unſere Armee die Deutſchen ſchlagen. Wird das in wenigen Jahren noch der Fall ſein? Man kann daran zweifeln: und trotzdem iſt der Krieg unver⸗ meidlich. Wir haben zum Glück England auf unſerer Seite, es erkennt die Notwendigkeit mit uns gegen Deutſchland zu marſchieren. Die engliſche Preſſe hat im Verlaufe der gegen⸗ wärtigen Kriſis einmütig verheißen, daß alle Streitkräfte des britiſchen Reiches im Notfalle zu unſerer Verfügung ſtehen würden. Wilhelm II. hat nicht verfehlt, von dieſer Politik Eng⸗ lands Notiz zu nehmen, und das iſt der Grund, weshalb er nicht wagte, den Befehl zur Mobiliſtierung zu geben, die am 16. Juni bereits ganz vorbereitet war. 5 Die„Daily Mail“ findet es nicht nötig, zu dieſer neuen Hetzerei, welche lebhaft an den bekannten Arkikel der„Naval Gazettee erinnert, nur ein Wort der Mißbilligung zu ſagen. Aber ſie gibt als Ueberſchrift„ein abgewandter Krieg“, und davaus darf man wohl ſchließen, daß ſie, borläufig wenigſtens, den Krieg nicht füßz „unvermeidlich“ hält. Was aber die Bereitſchaft zu einer Mobili⸗ ſierung am 16. Juni betrifft, ſo ſollte ein Fachblatt wie die„Franee militaire“ doch wiſſen, daß Deufſchland allezeit bereit iſt, von heute auf morgen zu mobiliſieren. Im übrigen drückt die„Kreuzztg.“ ihre Freude darüßer aus, daß unſere Beziehungen zu Frankreich jetzt durchaus erfreulich ſind und daß unſere Regierung Herrn Rouvier volles Vertrauem entgegenbringt. Deutsches Reich. * Berlin, 20. Juli.(Die kaiſerliche Familie) wird vorausſichtlich bis zum 8. Auguſt in Cadinen weilen, an welchem Tage die Kaiſerin mit ihren Kinderm nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kaſſel überſtedelt. —(Uebereinep neuen Truppentransport) nach Südweſtafrika wird dem„B..“ gemeldet, daß vom Truppenübungsplatz in Münſter vom 28. Juli eine neue Feld⸗ zugs⸗Kompagnie in Stärke von 300 Mann nebſt Pferden ab⸗ gehen wird. —(Der Kriegserklärung des preußiſchen Kultusminiſteriums an die Studentenſchafi iſt die Mobilmachung der Studenten auf dem Fuße gefolgt. Ein Telegramm aus Hannover meldet: „Im neuen Hochſchulſtreit tritt eine Konferenz aller Studentenausſchüſſe an preußiſchen Hoch⸗ ſchulen in den nächſten Tagen in Ber bin zuſammen, um emeinſam Stellung gegen den Erlaß des Kultusminiſters in Sachen der konfeſſionellen Verbindungen zu nehmen.“ 5 Urweltliche Rieſentiere. Von A. Abels. II. Die älteſten Nachrichten vom Mammut ſtammen aus Rußland, wie auch der Name ruſſiſchen Urſprungs iſt, es war der holländ. Ge⸗ ſandte Witſen am Hofe zu Moskau, der 1666 die erſte Kunde über das märchenhafte Tier nach dem Abendlande brachte. Hier hatte mian trotz zahlreicher Knochenfunde die wahre Narfr derſelben nicht erkannt, nur über ihre Herkunft viel gefabelt. So glaubt noch zoffmann in ſeinem famoſen Folianten, der die unglaublichſten Mären enthält, einen 1645 bei Krems in Oeſterreich gefundenen Mammutzahm als den verlorenen Zahn eines„Rieſen“ beſchreiben Bekannt iſt, daß in einzelnen Kirchen und Klöſtern zu müſſen. Feege des M. aufbewahrk und gezeigt wurden, welche als des Rieſen Gog und Magog oder gar des heiligen Chriſto⸗ gebührend bewundert und angeſtaunt wurden. Jedenfalls ind die Legenden vom Rieſenmenſchen der alten klaſſiſchen und Hermaniſchen Völkerſchaften auf derartige Knocheufunde großer Tieve suxückzuführen. Das ewige Eis, das auf den Einöden von Nord⸗ rußland und Sibirien laſtet, bildete eine weit ausgedehnte tiefe und ſchaurige Katakombe, in der Tauſende und Abertauſende Mammutelefanten eingebettet liegen, die vor undenklichen Zeiten, wohl bei ihren Wanderzügen, in Sümpfen verſanken und ſpäter bom Eis überdeckt wurden, oder auch direkt im Eis einbrachen und ſich in dieſem großen Naturkühlbecken bis heute konſerviert haben. 1799 ſchwemmte die Lena, ein aſtatiſcher Strom, der ins Eismeer führt, einen mit allen Weichteilem verſehenen Mammutkadaver an, der 1806 durch Botanißer Adams geborgen wüurde, nachdem Hunde aund Bären ſchon reichlich von dem Prachtſtück gezehrt hatten. In der Neuzeit ſind mehrere ganze Körper des Eisgeitrieſen entdeckt und ird ruffiſchen Sammlungen aufgeſtellt worden, ſo noch borigen Jahre ein an der Bereſowska⸗Kolhma gefundener junger aum Bemerkenswert iſt, daß das Fleiſch der ſeit Jahrtauſenden im Eis gelegenen Mammut⸗Leichen ſo friſch iſt, daß es unter dem Meſſer wieder anfängt zu bluten, ſo daß die Tunguſen und ihre Hunde es ſich trotz des weithin bemerkbaven Verweſungsgeruches, den ein auftauender Kadaver berurſacht, ruhig 3a Gemüte führen. Auch der borerwähnte Adams bereitete ſich ein Fricaſſe aus dem an⸗ vüchigen Fleiſch, berichtet aber nichts über den Wohlgeſchmack! des ſeltenem Leckerbiſſens. In ſeinem Bau ähnelt der Mammut ſehr dem indiſchem Elefanten(Eleplias indicus), doch ſind weſentliche Unter⸗ ſchiede, namentlich in dem Zähnen und der Behagrung, vorhanden, die man auf die verſchiedene Lebensweiſe der beiden Arten— die erſtere in der kalten, die letztexe in der warmen Zone— zumück⸗ führn kanun. Die Geſamthöhe des gigantiſchen Rüſſelträgers betrug .Meter, und hatte das Tier zum Schutze gegen die Kälte ein natür⸗ liches, mit 75 Zentzimeter langen, rotbraunen Haaren beſetztes Zobtelkleid. Die%½ Meter langen Stoßzähne krümutten ſich in gewaltigem Bogen nach aufwärts. Erſtere werdem von eigens dazu befähigten„Fangmännern“ geſammelt und als foſſiles Elfenbein in den Handel gebracht. Wie einſt im urgrauen Altertum der Menſch die rieſigen Ungeheuer ihres Fleiſches wegen gejagt und zum Nusſterben ge⸗ bracht hat, ſo werden auch deren Nachkommem, die heute in Indien und Afrika lebenden Elefanten, vom Erdboden verſchwinden, ver⸗ tilgt von jenen nichtswürdigen„Sportsleuten“, deren greulichen Verfolgungen die hochintelligenten, gutmütigen Geſchöpfe bald erliegen müſſen“ Ein höchſt ſonderbarer Geſelle, auch zur Gruppe den Rüſſelträger gehörend, war das große Schreckenstier Dinotherium giganteum*.) Der wohlerhaltene 1 Meter lange Kopf dieſes.20 Meter hohen Giganten wurde 1835 in bertiären Schichten bei Eppelsheim im Mairtzer Becken gefunden. Das Tier, welches Von den mit à bezeichneten Tieren ſind Ueberveſte in dem Muſenum(Großh. Naturalienkabinett Schloß rechter Flügel], ge⸗ öffnet Sonntags von 11—1 Uhr und von—5 Uhr, Mittwochs von—5 UÜhr), man als Vorläufer des Glefanten bezeichnen kann, trug gleich dem und muß ein fürchterlicher Gegner für den Unmenſchen geweſen Walroß zwei nach unten gerichtete ſäbelförmige, mächtige Hauer im Unterkiefer, deren Zweck nicht erkennbar iſt. Ein übergewalbiges, kzönigliches Tier iſt der Mie ſerlhirſch( Cervus megaceros oder euryceros). Dieſer uralte Recke hat die Größe eines Pferdes ſtarken Schlages, aber mit viel dickerem Hals und ent⸗ ſprechender Muskulatur, um das auf dem plumpen Kopf befindliche Geweih tragen zu können. Der ſtolze, ungeheure Kopfſchmuck, in ſeiner Schaufelform ſehr an das Elchgetweih erinmevnd, hattte eine Spannweite von 3 Meter und mehr und muß eine furchtbare Waffe gegen angreifende Raubtiere geweſen ſein. Der Hochgeweihte Hartte ſeine Weidegründe an den Flußniederungen umd zog das Rheinta! bis zu den Alpen hinauf. Möglich iſt, daß der alte Herr noch von unſeren Altvordern, deut wackeren Jägersvolke, gejagt wurde. Außer dieſem großen, Mieſenhirſch, welcher namentlich in Irland vorkam, dennt man noc bier kleinere Spezies Rieſenhirſche. Die Geweihe dieſer Art er⸗ veichten aber ſelten den Durchmeſſer von 2 Meter(Eine wahr⸗ haft großartige Sammlung von prachtvollen Rehgehörnen beſindet ſich ebenfalls im Muſeum. Namentlich ſind Monſtröſitäten derſelben zahlreich vertreten und werden Jäger und Sammler dieſe ſeltenen Stücke der Kollektion mit Intereſſe beſichtigen und dabei auch micht verſäumen die mächtigen 20 Ender, die ehemals in den Fonſten unſerer engeven Heimat geſchoſſen wurden, gebührend zu bewundern. Tempi passati für unſere heutige luſtige Anhänger der grünen Gilde, von denen es nur den mit„ſchwerem Säckel“ pielleicht ver⸗ gönmit iſt, einen ſo prächbigen Schaufelträger zu erlegen.) 1 Ein ſchlimmer Feind des Rieſenhirſches wie der geſamten da⸗ umſerem wie der gefürchtete graue 4 Seite. Seneral⸗Anzeiger. Zweifelsohne wird dieſer Kriegsrat der Studenten die Auf⸗ wahme des Kampfes auf der ganzen Linie beſchließen. Dann barf man mit beſonderem Intereſſe der Haltung entgegenſehen, die die Hochſchulbehörden in der Sache einnehmen werden. — Ein Geſetz über Erwerb und Verluſt der Reichsangehßrigkeith ſoll nun„beſtimmt“ in der nächſten Seſſion dem Reichstage vorgelegt werden. — Meuer deutſch⸗ſchwediſcher Handels⸗ hertrage) Die„Hamb. Nachr.“ wollen erfahren haben, daß s ſich bei der jüngſten Unterredung des Deutſchen Kaiſers und des Königs von Schweden auch um die Frage des Abſchluſſes eines deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrages gehandelt habe. Ein ſchwediſches Blatt, die„Gothenbuͤrger Handelszig.“ pro⸗ teſttert gegen eine Initiative Schwedens in Sachen eines Handels⸗ bertrages mit Deutſchland. Das Blatt bemerkt: Da die deutſche Ausfuhr nach Schweden größer iſt als die ſchwediſche nach Deutſch⸗ Land, ſo werde Deutſchland den jetzigen Vertrag nicht kündigen, ſondern wahrſcheinlich den Antrag der Verhandlung zu einem Tarifſverbrage ſtellem —(Lehrlinge in Fabrikbetrieben.) Die Handelskammern ſind, wie aus Anlaß einer ergangenen Be⸗ ſchwerde feitens einer Handelskammer eniſchieden wurde, nicht befugt, die ihnen nach§ 103 e der Gewerbeordnung zuſtehende Kontrolle der Lehrlingsverhältniſſe in den Handwerksbetrieben auf die Ueberwachung der Lehrlingsverhäliniſſe in den Fabrik⸗ betrieben auszudehnen. Andererſeits wurde von der Zentral⸗ ſtelle Veranlaſſung genommen, die beſchwerdeführende Handels⸗ kammer darauf hinzuweiſen, daß gemäߧ 134 der Gewerbe⸗ ordnung die Beſtimmungen der§8 126 bis 128 derſelben auch auf die in Fabriken beſchäftigten Lehrlinge Anwendung finden, und daß daher auch mit dieſen Lehrlingen ſchriftliche Lehr⸗ verbräge abzuſchließen ſind. — MNeues ſtatiſtiſches Warenverzeichnis.) Das Inkrafttreten des neuen Zolltarifs am 1. März 1906 macht die Aufſtellung eines neuen ſtatiſtiſchen Warenperzeichniſſes zu dieſem Termine notwendig. Ein ſolches iſt im Kaiſerl. Statiſti⸗ ſchen Amt im Entwurfe fertiggeſtellt. Vom Miniſter für Han⸗ del und Gewerbe wurden den geſetzlichen Handelsvertretungen und dem Handelstag anheimgeſtellt, eiwaige Wünſche auf Ab⸗ üänderung oder Ergänzung des Vergeichniſſes bis zum 20. Auguſt mitzuteilen. Das Warenverzeichnis ſchließt ſich der Nummern⸗ folge des Zolltarifes an. Abdrücke ſtehen den geſetzlichen Handels⸗ und ſonſtigen Intereſſentenvertretungen beim Kaiſerl. Sbatiſti⸗ ſchen Amt in Berlin W. 10, Lützowufer„/8, unentgeltlich zur Venfügung. Der Entwurf enthüält einſchließlich der Unter⸗ ghteilungen rund 1900 Nummern gegen 1200 Nummern des Hasherigen ſtatiſtiſchen Warenverzeichniſſes. Mit Rückſicht hier⸗ auf, ſowie im Hinblick auf die größere Spezialiſierung des neuen Zolltarifs dürfte für die Statiſtik ein Bedürfnis, noch mehr Unterabteilungen, als der Entwurf vorſieht, zu ſchaffen, im all⸗ gemeinen nicht vorliegen. * Dresden, 20, Juli.(Die größtmögliche Spar⸗ ſamkeit) hab der ſächſiſche Finanzminiſter nicht Rur im Eifenbahnreſſort bis zu den Schreibutenſilien und Bureauhandtüchern herab anbefohlen, jetzt ſoll guch bei den amt⸗ lichen Annoncen nach Kräften geknauſert werden. Die Ueber⸗ ſchriften wie„Bekanntmachung,„Verſteigerung“ uſw, ſollen weggelaſſen, Abſätze und geſperrter Druck vermieden werden Aund die Namensunterſchriften der betreffenden Dienſtſtellen fort⸗ bleiben. Oeftere Einrückungen einer Bekanntmachung und die Veröffentlichung in mehreren Blättern haben tunlichſt zu unter⸗ bleiben uſw. Ruſſiſches Liebeswerben um Japan. Schon nach dem Fall von Port⸗Arthur hat Prof. P. Migulin, eim bekannter jüngerer Natjonalökonom, guf die Notwendigkeit für MRußland hingewieſen, mit Japan ein Bündnis 8 u ſchließen. In einem neun Spalten langen Aufſatz in No. 187 des„Slowo“ kommt er jetzt auf ſeine damaligen Vorſchläge Zurück. Seine Ausführungen werden lt.„Voſſ. Ztg.“ mit einem hiſtoriſchen Rückblick, der bis auf den ſchrecklichen Iwan zurückreicht, eingeleitel. Sie haben den Zwack, nachzuweſſen, daß eine Nieder⸗ lage auf dem Schlachtfelde durchaus nicht auch eine pelitiſche Nieder⸗ lage zu ſein brauche, wenn man nur die Situation richtig ausnutze; ſo ſei Rußland nach dem Frieden von Tilſit zu ungeahnter Macht⸗ ſtellung gelangt trotz der Niederlagen von 1806. Dann ſucht Migulin zu beweiſen, daß der ruſſiſch⸗zapaniſche Krieg eine Hiſtoriſche Notwendigkeit geweſen ſej, daß es ungerecht ſeß, irgend eine Perſon für den Krieg verantwortlich zu machen; twenm aber irgend jemanden ein Vorwurf träfe, ſo ſei es die Diplomatie, die nicht rechtzeitig erkannt hahe, daß die Entwick⸗ lungstendenzen der beiden ſtreitenden Mächte eben auf ein Bündnis guteuerten. Nach dem Falle von Port Arthur ſei Rußland noch ein begehrenswerter Bundesgenoſſe für Japan wefen, da d ſein, Die Fangzähne des Urlans wuchſen zu ganz gehöriger Dicke ſund gänge an, erheblicher ſogar noch als diejenigen des zuletzt erwähnten blutgierigen Unholdes. Intepeſſant iſt, daß die Eiszeitmenſchen ſich aus dem Unter⸗ kiefer der Beſtien eine recht gefährliche Schlagwaffe herſtellten. Eine Meihe dex berſchiedenſten Waffen und Gerätſchaften aus älteſten, vorhiſtoriſchen 1 8 befinden ſich in der Sammlung des Alter⸗ Fummsbereins(iftt Schloß). Vorzugsweiſe ſind es Stücke von nden, die in der Umgegend von Mannheim(Friedrichsfeld) ge⸗ ungcht wurden. Die Kollektion iſt eine reichhaltige und gelnährt einen Ueberblick über den allmälichen Entwickelungsgang des Menſchengeſchlechbes. SEine Reihe der kraftvollſten Tiergeſtalten ſind an unſerem Geiſte vorübergezogen und es wirft ſich hier die Frage auf: Wie kann aan ſich das völlige Verſchwinden jener Golialhs erklärene Es iſt eine Frage, die auf keine befriedigende Antwort zu rechnen hat, die aber bon dem Denkenden nicht abzuweiſen iſt. Es it wahl zweifellos das elementare Naturereignis, der Kampf ums Daſein mit ſeinen vierfüßigen Genoſſen und vor allem mit dem Menſchen jener verblichenen Zeiten, die dem Leben der Ungetüme ein Ziel geſetzt haben. Der Gewaltigere an Geiſt hat im Kampfe die Rieſen beſiegt, verdrängt und überlebt, gleichwohl an Körper ein Zwerg im Ver⸗ gleich mit jenen, darum: Vieles Gewaltige leht, Doch nichts ift gewaltiger als der Menſch. ** Im Anſchluſſe an meine vorſtehenden Ausführungen, die haupt⸗ Fchlich der geolog⸗paläontologiſchen Abteilung des Naturklien⸗ Wbinetis gewidmet waren, möchte iſt doch noch auf die ſchönen bielegiſchen Gruppen aus den Manſtheimer Waldungen außtmerlſam machen. Letztere, welche auch im Muſeum aufgeſtellt ſind, zeigen bas Leben der gegenwärkigen in den Mannhejimer Wäldern(dem Wäfertbalen und Nakarauer Wald. Faſaneninſel) eriftjevenden . Flotte noch vorhanden geweſen ſei und gentdeinſam mit der japa⸗ nüſchen eine Macht in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern dargeſtellt habe, gegen die keine andere Großmacht hätte auftreten können.(2) Damals hätte auch eine große ruſſophile Partei mit Jto an der Spitze für das Bündnis gewirkt, damals ſei Japan auch bereit ge⸗ weſen, keine Kriegskontrihution und keine Landabtretung gzu for⸗ dern, wenn Rußland nur einen feſten Frieden auf zehn Jahre ſicherte, d. h. ſich mit Japan zu einem Schutz⸗ und Trutzhündnis berbände. Die Schlußausführungen des neuen Aufſatzes ſind ſo intereſſant, daß ſie hier in der Ueberſetzung, folgen mögen; ſie lauten: „Ein Bündnis zwiſchen Rußland und Japan würde zur Folge haben, daß beide Staaten ſich ihre Intereſſengebiete in Aſien gegen⸗ ſeitig zuteilen könnten, ohne eine Beteiligung irgend welcher anderen Mächte. Dabei würde Japan ſich den vollen Einfluß über Ehina ſichern, während Rußland die nördliche Mandſchurei, die Mongolei, Oſt⸗Turkeſtan für ſich in Anſpruch nähme. Jetzt, nachdem Rußland ſeine Flotte verlor, kann es den Japanern auf der See deinen Bei⸗ ſtand leiſten, und die Beſchränkung Japans in der Ausführung ſeiner Pläne in Aſien durch dritte Mächte iſt durchaus möglich. Außerdem iſt auch Japan ſelbſt in militäriſcher wie finanzieller Hinſicht erheblich geſchwächt.. Rußland dagegen repräſentiert immer noch ein Land, das befähigt iſt eine Milliom Soldgten unter dem Gelvehr zu halten. Japan kann ſich gegen die Ginmiſchung der J heute ebenſo wenig wehren wie 1895. Daneben iſt gber die No gkeit geblieben, ſich auf dem aſiatiſchen Kontimwent ſofort feſtzuſetzen und die Früchte des Sieges ſchnell auszunutzen, aund zwar noch ehe das Land böllig ausgeſaugt iſt. Japan braucht Irfeden, denn gerade ſeine Erſchlaffung würde die Einmiſchung der Fremdmächte herausfordern. Hieraus folgt, daß ein Bündnis mit Rußland auch heute noch, obwohl dieſes beſtegt und kraftlos, von Wert iſt. Japan kann ſich einſtweilen mit Wenigem begnügen, doch wenn es Rußland hinter ſich und einen Bündnisbertrag mit Ruß⸗ land in den Händen hat, könnte es ſchon für die nächſte Zukunft auf Vieles rechnen.(Na. na!) Rußland hat jetzt den Wert Japans, ſeine Kraft erkannt, es wird Japan nicht mehr als unbe⸗ deutende Macht einſchätzen. Cerührt von der Großherzigkeit Japans, ſofern dieſes nicht mit maßloſen Forderungen hervortritt, wird ſich Rußland zum wahren und ewigen Freunde und Bundes⸗ genoſſen des Reichs der aufgehenden Sonne machen. Gegenſeitig werden ſich die beiden Stgaten die Hand reichen zu ihvem gemein⸗ ſamen Kulturzuge(1) nach Aſien! Indeſſen werden in Japan bereits energiſche Stimmen laut, die gegen ein Bündnis mit Rußland ſprechen; Gngland macht alle Anſtrengungen, um ſein Bündnis mit Japan zu erneuern und den im Werden begriffenen ruſſiſch⸗japaniſchen Bund zu verhindern Doch es gibt kein Bündnis, das auf natürlicherer Grundlage ruhen könnte als das ruſſiſch⸗japaniſche! Rußland und Japan verfolgen böllig berſchiedenartige Aufgaben. Während England, Deutſch⸗ land und Amerika das gleiche wirtſchaftliche Ziel wie Japan, nämlich die Ausbeutung Aſiens, verfolgen(und Frankreich?) in den aſigtiſchen Reichen lediglich den Abfatzmarkt für ihre Induſtrie⸗ erzeugnfſſe ſehen, ſucht Rußland in Aſien Raum für die überſchüſſige Bebölkerung ſeiner europäſſchen Länder, Rußland, ſelbſt ein zjemeſch reicher Markt für Japan(), kann nur wenige ſeiner Erzeugniſſe in Aſien abſetzen. Rußland ſtößt ſich nirgends mit Japan guf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet, konkurrjert nirgends, wie ſolches England, Deutſchland und Amerika kun,(Und Frankreiche)“ Der Autor ſucht dann nachzuweiſen, daß Jgpan nicht Land ſuche für ſeinen Bevölkerungsüberſchuß, ſondern lediglich die Rolle in Aſien einnehmen wolle, wie ſie England in Euxopag ſpfelt,„Mit einem Wort, Japan wiyd dasſelbe tun, was England tut und eine Gegnerſchaft der beiden Inſelveiche und Induſtbieſtaaten iſt in der Zukunft unausbleſblich. Darum ſträubt ſich auch Japan, das Bündnis mit England zu erneuern, während dieſes in der Furcht bor Japan das Bündnis ſucht.“ „Rußland hat weder Korea, noch die füdliche Mandſchurei, noch Ehina nötig.... Wir können niemanden gusbeuten, man beutet uns bielmehr aus. Das ruſſiſch⸗japaniſche Bündnis ift den euro⸗ päiſchen Mächten und Amerikg unbequem, doch ſie treiben us Japan zu, indem ſie dieſes während des ganzen Krieges gegen uns Unterſtützten. Möge unſere Diplomatie ſich nicht fürchten, die Freundſchaft des Feindes von heute zu ſuchen. Möge man ſich unſeres Bündniſſes mit Napoleon(1807) nach dem verlorenen Kriege erinnere. Man erinnere ſich der franko⸗ruſſiſchen Alliang, die auch der Krimkrieg nicht verhinderte. Die Feinde haben ſich näher und beſſer kennen und ſchätzen gelernt. Wir müſſen aus dieſem Kampf Nutzen ziehen und endlich aufhören, unſern gemein⸗ ſamen Feinden in die Hand zu ſpielen. Mit Vorurteilen müſſen wir brechen.“ 8 Der gemeinſame Feind iſt alſo England, Deutſch⸗ land und Amerika. Aus Stadt und Tand. 'Maunnheim, 21 Jul: Von der Inygliditäts⸗ und Altersverſicherung. Durch eine Be⸗ hriehen wo kanntmachung des Bundesrats iſt vorgeſch 1. Oktober an alle in Quittungskarten für geklebte Marken entwertet werden müſſen, während bisher die En werkung nur für Marken vorgeſchrieben war, die für mehr als ei Woche gelten. Die Entwertung erfolgt durch Angabe des Tages de Entwertung mittels Tinte. Eine fegensreiche Aenderung erfährt das Formular der nach dem 1. Oktober 1905 ausgegebenen Quit⸗ tungskarten. Bekanntlich erloſch jeder Alters⸗ und Invaliden⸗ Anſpruch und jeder Anſpruch auf Erſtattung von Beiträgen im Falle einer Verheiratung oder des Todes des Verſicherten, wenn innerhalb zweier Jahren nach Ausſtellung der Karte nicht für 20 Beitrags⸗ wochen bei den Verſicherungspflichtigen und 40 Beitragswochen bei den zur Verſicherung Berechtigten Beiträge gezahlt werden. Das neue Formular enthält in dem Aufdruck auf der Außenſeite ausdrücklich dieſe Beſtimmung über den Verluſt der Rechte. Es iſt zu hoffen, daß durch dieſen Hinweis auf die Nachteile der unterlaſſenen Markenver⸗ wendung die Verſicherten fortan mit größerem Eifer ihre Intereſſen auf dem Gebiete der Invalidenverſicherung wahren. * Dem Jahresbericht der hieſ. Oberrealſchule pro 1904 05, der uns übermittelt wird, entnehmen wir folgendes: Während dieAnzahl der Abteilungen der Oberrealſchule ſich im laufenden Schuljahr nicht änderte, trat zu den beiden Klaſſen der Handelsmittelſchule, die ſeit September 1902 der Anſtalt angegliedert iſt, eine neue (UJ II) hinzu. Zu Beginn des Schuljahres wurden eine erledigte und 3 neu errichtete Profeſſorenſtellen beſetzt, Demnach traten in das Kollegium ein: Profeſſor Dr. Friedrich Röſch von der Regr⸗ ſchule Kenzingen, Profeſſor Dr. Julius Stöckle von der Real⸗ ſchule Ladenburg und unter Ernennung zu Profeſſoren die Lehr⸗ amtspraktikanten Leo Gerſtner aus Karlsruhe und Dr. Julius Popp aus Heidelberg. Gleichzeitig wurden Lehramtspraktikant Fröbel und Lehramtskandidat Dr. Stucke der Anſtalt zur Ver⸗ waltung von Lehrerſtellen zugewieſen. Dafür ſchieden die Lehr⸗ amtspraktikanten Volkert, Fiſcher, Heinicker und Mo h* aus. Da Profeſſor Dauß wiederhergeſtellt war, wurde ſein Ver⸗ treter, Lehramtspraktikant Wörner ſeines Dienſtes enthoben. Kaplan Wacker übernahm die Stunden des von hier verſetzten Kaplans Ibald. Von Mitte November 1904 bis 20 März 1905 wurde Profeſſor Schellmann durch Krankheit vom Unterricht ferngehalten. Als er auf 1. Aprib d. J. an die Oerrealſchule Frei⸗ burg verſetzt wurde, trat Lehramtspraktikant Dr. Beinert für ihn ein. Einige Tage ſpäter wurde Lehramtskandidat Dr. Stucke durch den Lehramtspraktikanten Gckert erfetzt. Am 18. Mai er⸗ krankte Profeſſor Dr. Stöckle und konnte den Unterricht im lau⸗ fenden Schuljahr nicht wieder aufnehmen. Mit ſeiner Vertretung wurde am 3. Juni Lehramtspraktikant Klaufer betraut. Unter dem 8. Juni d. Is. wurde dem Lehramtspraktikanten Auguft Baumgärtner aus Mannheim, der ſchon längere Zeit an dey Anſtalt tätig war, die durch die erwähnte Verſetzung erledigte Pro⸗ feſſorenſtelle übertragen. Am 6. Oktober 1904 ſtarb der Schüler der Vb Otto Hiller. Die Möglichkeit, den größten Teil deg Nachmittage vom Unterricht frei zu machen, die bisher nur für die Sommermonate beſtand, wird vom nächſten Schuljahre ab auch für den Winter gegeben ſein, nachdem der Großh. Ober ſchulrat die Ausdehnung des Vormittagsunterrichts auf die Stunden von 8 bis 1 Uhr genehmigt hat. Um die dadurch gewonnene freie Zeit für die körperliche Ausbildung der Schüler nutzbar zu machen, ſind ſeſt dem 27. Maf für die mittleren und oberen Klaſſen, je zweimal wöchentlich Turnſpfele im Freien eingerichtet, die von den Herren Geiſfinger, Röſch und Stiefel geleitet werden. Für ſolche Schüler, die durch pripate Verbereitung ſich die nötigen Vorkenntniſſe erworben hatten, wurde mit Beginn des Schuljahres ein auf 2 JFahre berechneter fakul⸗ tatiber Lateinkurs auf Koſten der Stadt exöffnet, Der im letzten Jahresbericht in Ausſicht geſtellte Anſchluß des phyhſika⸗ liſchen Kabinetts an das ſtädtiſche Elektrizitätswerf iſt nun erfolgt, und die Anſtalt iſt der ſtädtiſchen Venpaltung für die da⸗ mit gegebene Erweiterung ihrer Lehrmittel zu großem Dank ver⸗ pflichtet. Den Hauptteil der von der Firma Broſon, Boyeri u. Co, gelieferten elektriſchen Anlage bildet das Umformeraggregat. Den zlweite Teil iſt die mit einem geeigneten Abſchluß verſehene Schalt⸗ tafel, die ſich auch dem Laien recht ſtattlich präfentiert. Sie iſt mit den nötigen Meßinſtrumenten, Sicherungen, Schaltern(Mo⸗ mentſchaltern) gusgeſtattet und einerſeits mit Umformer, ande⸗ rerſeits mit dem Experimentiertiſch, an welchem ſich die nötigen Stromabnahmeſtellen befinden, verbunden. Aus einem Ueberſchu der ſich bei der Errichtung des Bismagrckdenkmals ergeben hat, ift eine Bismarckſtiftung gebildet worden, deren Zinſen alljähr⸗ lich an die verſchiedenen Schulen der Stadt mit der Maßgabe ver⸗ teilt werden ſollen, daß daraus möglichſt auf Bismarch ſich beziehendg Bücher beſchafft und würdigen Schülern, die in Deutſch und Ge⸗ ſchichte Gutes leiſten, überreicht ſwerden. Jahre zum erſten Mgle werden. Auge gefaßten praktiſchen Endziel ſoweit angenähert, als es das jugendliche Alter und die noch fehlende Kenntnis der einſchlägigen Verhältniſſe a auf die für die Exwerbung des jährigenſcheines verlangte allgemeine Bildung auf der anderen ſtat n den ſpeziellen kaufmänniſchen Lehrgegen⸗ Vogel⸗ und ſonſtigen Tierpelt. Dank der une bekannten Ornithologen Profeſſor Föhner, Mannheim, der es ber⸗ ſtanden hat, die Tiepe in ordenklich anſchaulicher, naturgetreuer Weſſe zur Darſteung zu bringen, können wir uns ein Bild aus dem Familienleben der gefiederten Welt machen. In Kaſten 1 ſahen wir die Könjgin der Lieder, die Nachtjgall im Neſt mit ihren Jungen, während die Gruppe 2 die niedliche Grasmückenmama ihre Kinder fütternd zejgt. Die beiden Neſter zejchnen ſich durch ihre gußerordentlich geſchickte Anlage aus, Ein böſer Räuber und Schvechen alley Vögel iſt der Baumfahke, der mit ſeinen Jungen daxgeſtellt iſt. Die zärtliche Turteltaube mit ihren bald flüggen Kindern iſt in Gruppe 4 gezeigt. Weiten ſieht man Gichelhäher mit 5 Jungen(Gruppe). Danm die grauſamen Dorndreher(Würger), die ihre Beute an Dornen aufſpieſen und ſich ſo ein eigenartiges Vorratsmagazin anlegen. Gruppe 7: Eine Reihe der verſchiedenen Meiſenarten. Die Beſichtigung dieſer Gruppen, die durch nähere Angaben, weſche auf Etiguetten an den Käſten befeſtigt ſind, einen befonderen Genuß bieten, wird allgemein befriedigen und man wird die Sa man⸗ lung mit der Ueberzeugung verlaſſen, daß man einen gründlichen Einblick in das Leben und Weben der Natur getan hat. Beiträge zur Frauenfrage. Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen fertigte den Ladnerinnen der Fleiſchwarengeſchäfte eine von ihnen unterſchriebene Eingabe an die Metzgerinnung und indirekt an Großh. Bezirksamt an, dahingehend, daß auch hier wie in anderen Städten, die ungekürzte Sonntagsruhe in ihnem Gewerbe einge⸗ führt werde. Bisher waren derartige Geſchäfte Sonntags ſowohl von 11—1 Uhr, als auch von—8 Uhr abends geöffnet. Dieſer Tage kam der Beſcheid, daß das Geſuch genehmigt und die Läden Sonndtags nur noch von 11—1 Uhr geöffnet ſein ſollen, wie Dies in anderen Geſchäften auch der Fall iſt. Von wann ab der Erlaß in Kraft tritt, iit vorerſt noch nicht bekannt geaeben rurüdlichen Arbeib des Ausseichnung von Frauen. Dr. Kugler, eine Amerikanerin, die als erſte Aerztin in Indien in Madras praktizierte, wurde dort kürzlich mit der Kaisar⸗i⸗Hind medallic dekoriert. Lord Ampthill, der den feier⸗ lichen Akt der Dekorierung vollzog, ſprach ſeine Anerkennung für die Unerſnüdlichkeit aus, mit der die Dokkorin, krotz allex Gegner⸗ ſchaft und Schwierigkeiten, 25 000 und dann 30 000 Pfund geſam⸗ melt hat, um das Hoſpital für Frauen und Finder in Guntur zu erbauen, in dem jetzt mehr als 7000 Kranke gepflegt werden. Ehenſo wurde Mrs. Benſon für ihre langjährige Tätigkeit in der National Indian Aſſociation dekoriert. Von drei Pariſerinnen, die am„Grant Medical College“ in India immatrikuliert waren, geſwann eine Miß Dr. Med. Gulbai nach einer glänzenden College⸗ Karriere, während der ſie ſchon einige Preiſe gewonnem hatte, dig „Empress silver medal“ und drei goldene Medagillen. Ein weibliches Finanzgenie. Ein politiſch⸗finanzielles Rieſengeſchäft, das eine unternehmende Amerikanerin zwiſchen zwei Regierungen abſchließen ſollte, wurde eben vereitelt; die Kunde hiervon hat aber die geſchickte Dame in den Vordergrund des Intereſſes geſtellt. Dieſes weibliche Fingnz⸗ genie iſt die tchpiſche Vertreterin eines neuen Frauenberufes, der ſich in Amerika entwickelt hat. Aus einer kleinen Landſtadt im Süden der Vereinigten Staaten nach Newhork gekommen, begann ſie, wie die meiſten ihrer Kolleginnen, als Stenographin und Maſchinenſchreiberin. In dieſer Stellung gewann ſie Einblick in die Art, wie große Geſchäfte und Börſencoups gemacht werden, und kam ſchließlich guf den Gedanken, daß ſie ebenfalls im Hand⸗ umdrehen Millionen gewinnen könnte. Von ihren kleinen Erſpar⸗ niſſen kaufte ſie Spekulationspapiere, hatte Glück und pegann min böllig auf eigene Fauſt zu ſpekulieren. Ihr finanzieller Aufftieg bekundete ſich durch die Zahl und die Größe der Brillanten, mit denen ſie ſich ſchmückte, und die ihrerſeits micht verfehlten, ſie bei ihren Operationen zu fördern. Schließlich wagte ſie ſich auch an Geſchäfte von politiſchem Charakter heran. Sie ſchloß mit der 2 0— Mammtherm, 21. Jurſ Seneral⸗unzeiger⸗ 3. Seſte. Knden, die in dieſen Lehrgang aufgenommen ſind, als Handels⸗ unde, Buchführung u. a. finden im Deutſchen, in den Fremd⸗ 37 in der Erdkunde, insbeſondere im Rechnen die Bedürfniſſe es ſpäteren Berufs eine eingehende Verückſichtigung. Ein Ver⸗ gleich der angeſetzten Stundenzahl ergibt, daß die Handelsklaſſen im ganzen wöchentlich je 1 Stunde mehr haben als die entſprechen⸗ den Klaſſen der Oberrealſchule. Das Franzöſiſche wurde in O III zwecks Einführung in die Handelskorreſpondenz mit 1 Stunde mehr angeſetzt, die Chemie in U II wegen Berückſichtigung der Waren⸗ zunde mit 8 ſtatt 2 Stunden. Ebenſo wurden die Rechenſtunden in U III und O III um je 1 Stunde vermehrt, um dem eigentlichen kaufmänniſchen Rechnen eine größere Pflege zuwenden zu können. Dagegen kam das Zeichnen in O III und J II in Wegfall und er⸗ hielt in U III eine Stunde weniger, ebenſo das Turnen in Ul 1I (mit Genehmigung des Großh. Oberſchulrats vom 17. Febr. 1904), um Raum zu ſchaffen für die Einfügung des rein fachwiſſenſchaft⸗ lichen Unterrichts(Geſchäftsbriefe, Handelskunde, Buchführung) und für die Fortführung der Handelsgeographie in U II. Die Beſucher der Handelsmittelſchule können bei gutem Betragen und Fleiß ſowie entſprechenden Leiſtungen Beihilfen aus der Karl Leoni⸗Stiftung erhalten. Solche wurden mit Beſchluß der Stipendien⸗Kommiſſion vom 8. Januar d. J. im laufenden Schuljahre ſechs Schülern zuer⸗ kannt. Um die Vorteile, welche die Handelsmittelſchule bietet, wei⸗ teren Kreiſen zugänglich zu machen, iſt auch Mädchen, welche die nötige Vorbildung nachweiſen,der Eintritt nach U III geſtattet. Der erfolgreiche Beſuch der U II der Handelsmittelſchule befreit von der Verpflichtung, an dem Unterricht der Handelsfortbildungsſchule teilzunehmen. Die öffentlichen Schlußprüfungen finden am Freitag, den 28. Juli, die Schlußfeier in der Aula des Realgymnaſiums(Friedrichsring, Eingang von der Tullaſtraße) am Samstag, den 29. Juli, vormittags 8 Uhr, ſtatt. Das neue Schuljahr beginnt am Donnerstag, den 14. September. *Militärdienſtnachrichten. Zum Oberlt. befördert Lt. Münz⸗ ner im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. Der Ab⸗ ſchied mit Penſion bewilligt: Kuenzer, Hauptm. 3. D. und Be⸗ zirksoffizier beim Landwehr⸗Bezirk Mannheim. Die deutſche Turnerriege hat auf dem 29. amerikaniſchen Bundesturnfeſt in Indianapolis außergewöhnliche Erfolge erzielt. Die fünf erſten Preiſe wurden durch ſie errungen, gewiß ein glänzen⸗ des Zeugnis für das deutſche Turnen. Es erhielt den 1. Preis: Julius Keyl, Männerturnverein München, 95,4 Punkte, 2. Preis: Friedrich Wolf, Turnklub Hannover, 95,1., 3. Preis Auguſt Naher, Turnerbund Stuttgart, 98,5., 4. Preis: Adolf Schirmer, Turnperein Pforzheim, 92,9., 5. Preis: Heinrich Berger, Turngemeinde Frankfurt, 92,7 P. An Deutſche fielen außer⸗ dem noch der 9. Preis: Theod. Brandenburger, Kieler Turnverein 89,9., der 11. Preis: G. Bade, Turnklub Hannover, 88,9., und der 14. Preis: Herm. Kuhn, Allgemeiner Turnverein Leipzig, 86,8 Punkte. * Eine Volksverſammlung beruft nach der„Volksſt.“ das ſogialdemokratiſche Landtagswahlkomitee auf Montag abend in den Saalbau ein, in welche r erſtens gegen die Wahlkreisein⸗ teilung der Stadt Mannheim Proteſt erhoben und zweitens über die bevorſtehende Bürgerausſchuß⸗ und Landtagswahl geſprochen werden ſoll, Die Genoſſen Dreesbach und Lehmann werden referieren. * Ein Erholungsheim für Muſiker ſoll nach dem Vorbilde der für andere Berufszweige eingerichteten Anſtalten ins Leben gekufen werden. Dem Allgemeinen Deutſchen Muſiker⸗Verbande iſt ein 1500 Quadratmeter umfaſſendes Grundſtück in dem Luftkurort Hoch⸗ ſen zur Verfügung geſtellt worden. Die Bebauung muß bis zum Jahre 1908 erfolgen; auch iſt die Entrichtung von mäßigen Abgaben für Be⸗ und Entwäſſerungsanlagen, Beleuchtung uſw. an die zu bildende Anſiedlergenoſſenſchaft vorgeſehen. Die Schauturnen der Mannheim⸗Ludwigshafener Turner⸗ ſchaft ſcheinen infolge der in ſteigendem Maße ſich geltend machenden Anteilnahme weiterer Kreiſe ſich zu einer ſtändigen Einrichtung zu entwickeln. Für das diesjährige Schauturnen iſt der kommende Sonntag und als Ort die Rennwieſe beſtimmt. Gegen das Vorfahr ache zweckmäßige Neuerungen getroffen, die ſicher den ifall des Publikums finden werden. Durch Hinzuziehung der ſammten Kapelle des hieſigen Grenadier⸗Regiments unter der Lei⸗ des Kgl. Muſikdirigenten Herrn Vollmer, welcher verſchie⸗ ene Programmnummrn übernahm, ſtehen den Beſuchern in doppelter Hinſicht genußreiche Stunden in Ausſicht. Die turneriſchen Darbie⸗ kungen ſind mannigfaltig und werden auch dem Fernſtehenden einen kHaren Einblick in vernünftige, dem Körper und dem Geiſt zuträgliche Leibesübungen verſchaffen. Nach feſtlichem Ausmarſch der Vereine bom Schloßhof zum Rennplatz werden als Einleitung die fürs Ober⸗ rheiniſche Kreisturnfeſt in Pirmaſens beſtimmten Frejübungen von allen Turnern gemeinſam zur Darſtellung gelangen, Auch die von den kinzelnen Vereinen hierfür vorgeſehenen Geräteübungen kommen in der Form des überſichtlichen Gemeinturnens in zwei Abteikangen zur u. Zunächſt turnt Turnorein Mannheim an dret vcks und Turnerbund Germania an drei Pferden, dann Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen an drei Recks und Turngeſellſchaft Mannheim an drei Barren. Gerade dieſe Nummer zeigt das im oberrheiniſchen Kreis u ſo hoher Blüte gelangte Vereinswetturnen mit ſeiner ſtraffen 5 und ſoliden turneriſchen Durchbildung der Geſamtheit. Die ohe Stufe der Entwicklung der Turnkunſt wird ein Kürturnen der am Sechskampf in Pirmaſens teilnehmenden Wetturner am Reck und Barren beranſchaurichen. Die ubrigen Vorführungen, Wett⸗ ſpiele und Wettlaufen, ſind Formen, welche die Turner aus der Halle ins Freie locken. Bei den Wettſpielen ſtehen ſich Turnverein und Turngeſellſchaft im Fauſtball, Turnerbund Germania und Turn⸗ und Fechtklub Ludtvigshafen im Schleuderball gegenüber. Der Wett⸗ lauf wird in der Form des Eilbotenlaufes vorgenommen, das die Art und Weiſe dringender Nachrichtenbeförderung früherer Zeiten bor Augen führt. Es handelt ſich hierbei um das ſchnellſte Verbringen einer Fahne vom Ausgangspunkt zum Ziel. Die Strecke beträgt 1000 Meter und wird in Abſtänden von je 100 Meter durch einen Mann des betreffenden Vereins beſetzt. Sieger bleibt der Verein, deſſen Mannſchaft die Fahne im Schnellauf von Mann zu Mam in der kürzeſten Zeit ans Ziel bringt. Erſter Lauf: Turngeſellſchaft Mannheim(ſchwarz) und Turn⸗ und Zechtkluß Ludwigshafen (blau), zweiter Lauf: Turnverein Mannheim(grün) und Turner⸗ bund Germania Mannheim(rot). Daß die Zöglingsabteikungen, von jeher von den Tunvereinen für den Nachwuchs mit Sorgfalt gepflegte Einrichtungen, in der Betätigung körperlicher Rüſtigkeit es den Turnern gleichtun wollen, kann ihnen kein Jugendfreund ver⸗ — Regierung von San Domingo einen Vertrag, deſſen Ausführung ihr einen Gewinn von mehreren Millionen Dollar gebracht hätte. Sie übernahm es, die Regierung der Vereinigten Staaten zu ver⸗ anlaſſen, die Samana⸗Bai als Kohlenſtation und Baſts für Flotten⸗ operationen anzukaufen. Die Kaufſumme ſollte zur Deckung der Nationalſchuld verwendet werden. Für die Vermittelung dieſes Kaufes wurden der Dame wertvolle Eiſenbahn⸗Konzeſſionen und Ländereien für Einwanderer zugeſagt. Der Plan, bereits in allen Details ausgearbeitet, kam jedoch vorzeitig zur Kenntnis der Regierung der Vereinigten Staaten, die alle Verhandlungen mit San Domingo ſofort abbrach. Da die Dame noch ſehr jung iſt, wird ſie hoffentlich bald mit einem anderen Rieſengeſchäft beſſeren Erfolg haben. Engliſche Klubs. Jaſt die Hälfte der 2041 Klubs in England ſind Golfeglubs. Unter den 250 Londoner Geſellſchaftsklubs find 26 nur Frauen beſtimmt, und ſechs andere ſind Frauen zugänglich. Der größte Arauenklub zählt 8700 Mitgliede argen. Bei den allgemeinen Freiübungen werden ſie Zucht und Unterordnung, im Eilbotenlauf die flinken Beine und im Tauziehen mit Schnellauf Kraft und Gewandtheit entfalten können. Vielver⸗ ſprechende, bon körperlicher Kraft und Gewandtheit, freiem Sinn und ſtrammer Selbſtzucht zeugende Bilder werden den Zuſchauern vor Augen treten, woran ſich alle erfreuen müſſen, denen die körperliche und ſittliche Kräftigung, wie ſie die Turnbereine anſtreben, höher ſteht als die im Uebermaß ſich breit machende Vergnügungs⸗ und Genußſucht. * Programm der ſonntägigen Parademuſik. 1. Oouverture zu „Dichter und Bauer“ von Suppe; 2.„Die Schönen von Valentia“, Walzer von Morena; 3.„Frühlingslied“ von Gounod; 4.„Waffen⸗ ruf“, Marſch von Unrath. * Die Neuwahl der Beiſitzer des Gewerbegerichts Mannheim betr. machen wir auf die im Inſeratenteil veröffentlichte Bekanntmachung aufmerkſam. Danach hat die Eintragung in die Wählerliſte in der Zeit vom 31. Juli bis 20. Auguſt zu erfolgen und zwar beim Sta⸗ tiſtiſchen Amte im Kaufhaus, 3. Stock, Zimmer 115; auch an den in obigen Zeitraum fallenden Sonntagen werden Anmeldungen vormittags von 9 bis 12 Uhr entgegengenommen. Ein„kathpliſch⸗techniſcher Verein“ ſoll hier gegründet werden. In den letzten Tagen wurde ein Zirkular folgenden Inhalts ver⸗ ſchickt: Sehr geehrter Herr! Im Auftrage des„Kartellverbandes kath. techniſcher Ver⸗ einigungen Deutſchlands“ und dem Wunſche verſchiedener kathol. Studierender an hieſiger Ingenieurſchule entſprechend, findet am kommenden Freitag, 21. er., abends 9 Uhr, im unteren Nebenlokale des Bernhardushofes, K 1, 5a eine Verſamm⸗ lung ſtatt, zwecks Gründung eines katholiſchen techniſchen Vereins. Sollten Sie ſich für dieſe Angelegenheit intereſſieren, ſo hoffe ich Sie dort begrüßen zu dürfen und zeichne im Namen des Kartellberbandes kath. bechn. Vereinigungen Deutſchlands mit Hochachtung! W. Altendorf, Ingenieur. * Eine Feſthalle ſoll nun auch Frankfurt erhalten. Das Terrain, welches in Ausſicht genommen iſt, nördlich vom Güter⸗ bahnhof, wird bedeutend größer ſein, als der Raum, welchen ſ. Z. die elektriſche Ausſtellung umfaßte. Die Haupthalle dürfte 15—20 000 Perſonen faſſen. Daran anſchließend iſt der Bau großer Hallen geplant— das Ganze wird gärtneriſchen Schmuck erhalten und ſoll eine neue Sehenswürdigkeit Frankfurts bilden. Natürlich werden auch einige Wirtſchaften errichtet werden. Was die Finanzierung des Unternehmens betrifft, ſo iſt dieſe Frage noch nicht angeſchnitten worden. Man rechnet damit, daß jährlich in Frankfurt zwei große Ausſtellungen ſtattfinden würden, die natürlich in dem großen Aus⸗ ſtellungsraum abgehalten würden. Bedenkt man, daß in Dresden, in Düſſeldorf, in Zürich für den Aufbau der in Frage kommenden Räumlichkeiten 100 000 bis 150 000 M. aufgewendet worden ſind, daß auch die Frankfurter elektriſche Ausſtellung einen ähnlichen Koſtenaufwand erforderte, ſo nimmt man an, daß die Vermietung der Ausſtellungsräumlichkeiten jährlich ca. 200 000 M. einbringt. Mit dieſer Summe wären dann fünf Millionen verzinſt, und es iſt, ſo meint der„Frkf..⸗Ang.“ ſehr optimiſtiſch, nicht wahrſchein⸗ lich, daß ein größerer Aufwand als fünf Millionen erforderlich ſein wird. Außerdem ſollen die Reſtaurants, welche errichtet werden, auch noch eine hübſche Summe abwerfen, und auf dieſe Weiſe hofft man die finanzielle Frage des Unternehmens zu löſen. Man hält es für nahezu ausgeſchloſſen, daß die Stadt nötig haben werde, auch nur einen Pfennig zuzuſchießen.(2) Es iſt garnicht daran zu zweifeln, daß möglich ſein werde, jedes Jahr zwei große Ausſtellungen abzuhalten, wenn man bedenkt, daß in allen größeren Städten Süddeutſchlands alljährlich derartige Ausſtellungen ſtattfinden, die dann wohl in Frankfurt abgehalten würden. Mange geeigneter Räumlichkeiten iſt bisher Frankfurt hinſichtlich Aus⸗ ſtellungen in den Hintergrund geraten und deshalb ſind mit Recht jährlich die Klagen über den Mangel an Fremdenverkehr laut ge⸗ worden. Es iſt zu hoffen, daß das neue Projekt Frankfurt zur erſten Verkehrsſtadt Süddeutſchlands machen wird. —Das Frankfurter Blatt entwickelt in den Schlußſätzen merkwürdige Anſichten. Vor allem dürfte es ſich wohl ſehr auf dem Holzwege befinden, wenn es meint, daß nach Erſtellung der Feſthalle die grö⸗ ßeren ſüddeutſchen Ausſtellungen nur noch in Frankfurt abgehalten werden würden. Zur Belebung des Fremdenverkehrs wird der Bau zweifellos beitragen. Ob Frankfurt aber dadurch zur„erſten Ver⸗ kehrsſtadt Süddeutſchlands“ wird, wollen wir erſt abwarten. Auch die Rentabilitätsberechnung ſcheint auf ziemlich ſchwachen Füßen zu ruhen. * Einen peinlichen Auftritt gab es dieſer Tage in einem D⸗Zuge der Linie Frankfurt⸗Baſel. Eine elegant gekleidete Franzöſin hatte im Speiſewagen gefrühſtückt; als ſie bezahlen wollte, vermißte ſie ihr Portemonnaie. Trotz allen Suchens war es weder im Speiſewagen noch im Abteil oder in den Wagengängen zu finden. Die Dame ſprach nun den Verdacht aus, ein Herr, der im Speiſewagen in ihrer Nähe geſeſſen hatte, könnte vielleicht das Portemonnaie eingeſteckt haben. Der Herr, der ſich vollkommen unſchuldig wußte, verlangte eine ſo⸗ fortige Durchſuchung ſeiner Kleidung, die denn auch auf ſein dringendes Verlangen durch mehrere Mitreiſenden erfolgte. Es wurde natürlich nichts gefunden, und die übrigen Herren wollten ſich nun ihrerſeits durchſuchen laſſen, um jedem etwaigen Verdacht die Spitze abzubrechen, als ein Zugbeamter mit der Meldung er⸗ ſchien, die Dame habe das Portemonnaie gefunden;— ſie hatte es in eine falſche Taſche geſteckt gehabt. Man kann ſich denken, daß ſich der Zorn über eine derartige Leichtfertigkeit allgemein in nicht gerade gelinden Worten Luft machte, und die Dame zog es denn auch vor, in der nächſten Station den Zug zu verlaſſen. * Was einem Zeugen alles paſſieren kann. Vom Großh. Unter⸗ ſuchungsrichter in Waldshut ging der„Bad. Pr.“ mit Bezug auf den von uns abgedruckten Artikel„Eine telephoniſche Ladung und ihre Folgen“ eine längere Mitteilung zu, in der beſtätigt wird, daß infolge des Mißverſtändniſſes der Frau des Wachtmeiſters in Lörrach die Vorführung des Zeugen durch einen Gendarmen erfolgte. Dem Zeugen ſowohl, wie deſſen Vater und Schweſter wurde ſofort das lebhafteſte Bedauern der Behörde über das Miß⸗ verſtändnis zum Ausdruck gebracht. In Oberſäckingen, wo man den Zeugen kannte, war die Sache auch alsbald aufgeklärt. Ferner wurde dem Zeugen eine dienſtliche ſchriftliche Aufklärung über den Vorfall. mitgegeben, um ſich ſeinem Meiſter, Logisgeber und ſeinen Mit⸗ arbeitern gegenüber ausweiſen zu können. Eine Beſorgnis, daß noch irgend ein Schein des Verdachtes auf dem Zeugen ruhen könne, hat man hiernach als ausgeſchloſſen erachtet. * Gelündet wurde in Frei⸗Weinheim eine unbekannte männliche Leiche. Ueber ihre Identität konnte nichts feſtgeſtellt werden. * Aus Ludwigshafen. Zwiſchen einem Taglöhner aus Fried⸗ richsfeld und einem Hausburſchen der Herberge von Batenhorſt ent⸗ ſtand geſtern Abend ein ſchwerer Raufhandel im Wirtſchafts⸗ lokal, in den auch ſchließlich die Wirtin, eine achtbare Frau, hinein⸗ gezogen wurde. Der Tagner ging ſchließlich auch gegen dieſe tätlich vor und ſchleifte die Frau an den Haaren durch die Toreinfahrt auf die Straße, wobei er ſie mit Fauſtſchlägen ins Geſicht und auf den Kopf traktierte. Der Täter wurde berhaftet. Aus dem Grossherzogium. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Heute Nach⸗ mittag kam in Waldulm im Steinbruch des Herrn Kiederle aus Bühl das Kopfſtück der Bismarckfigur für das Bismarck⸗ denkmal in Hamburg zur Ablieferung. Das Stück hat ein Ausmaß von 7,6 Kubilmeter und ein Gewicht von mehr als 300 Zentner. Die ganze Bismarckfigur dieſes Denkmals in Hamburg hat eine Höhe von 15, eine Breite von 6,80 und eine Tiefe von 5,80 Meter und beſteht aus 102 Granitblöcken von 1 bis 7,6 Kubik⸗ meter Inhalt. Es wurden ca. 500 Kubikmeter Rohſteine dazu be⸗ nötigt. Die ganze Arbeit wurde in einem halben Jahre fertig ge⸗ ſtellt. Der nächtige Stein kommt in Oberachern auf der Bahn zur⸗ Verladung, da die Brücken über die Acher nicht die nötige Tragkraft haben, um den Stein darüber transportieren zu können. Die Brücken in Waldulm müſſen verſtärkt und geſtützt werden. Für unſere heimiſche Granitinduſtrie, die ſich im letzten Jahrzehnt un⸗ gemein entwickelt hat, bedeutet die Steinlieferung zu dem Bis⸗ marckdenkmal in Hamburg ein ehrenvolles Zeugnis ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit.— Der 11jährige Sohn des Landwirtes Grimm auf dem Oberhof bei Wiesloch machte ſich an einem Flobert zu ſchaffen. Plötzlich entlud ſich die Waffe und der Schuß drang dem armen Jungen in den Leib. Ob er mit dem Leben davonkommt, dürfte fraglich ſein.— In Forchheim wollte das Sjährige Töchterchen des Landwirtes Anton Eſchbach Kartoffeln röſten Das Kind kam dabei dem Herdfeuer zu nahe und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat.— Ein Ma mmutzahn von etwa 2 Meter Länge wurde Dienstag Nachmittag bei Kon⸗ ſtanz in der Kiesgrube des Herrn Henß am„Jakob“ aufgefunden. — Am 14. ds. kam der erſte Spitalkutſcher von Ueberlingen Joh. Bieſenberger, infolge Scheuens der Pferde unter ſeinen Wagen und erlitt dabei ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er Mittwoch Nacht geſtorben iſt. Der vor drei Wochen infolge Scheuens der Pferde verunglückte Fuhrmann der Heidel berger ſtädtiſchen Abfuhranſtalt Valentin Rohleder iſt geſtern früh ſeinen Verletzungen erlegen.— In Oberwinden(A. Waldkirch) fiel der Mö⸗ belſchreiner Kanfkinger kaum 1 Meter hoch ſo unglücklich von einer Leiter, daß er 2 Stunden darauf verſtarb. Pſalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 20. Juli. treten iſt, da der früheren Leitung im Stadtrat der Vorwurf ge⸗ macht wurde, daß ſie nicht richtig zu wirtſchaften verſtehe, mußbe der Rechenſchaftsbericht dieſes ſtädtiſchen Betriebes pro 1904 un⸗ gleich größeres Intereſſe beanſpruchen als zu ſonſtigen Zeiten. In der Tat weiſt der Rechenſchaftsbericht eine Wenigerausgabe von 28 864 M. und eine Mehreinnahme von 25 899 M. auf, wozu noch eine Einſparung von 4426 M. kommt, ſo daß ein verfüg⸗ bares Mehr von über 59 000 M. vorhanden iſt. Bei der Straßenbeleuchtung wurden 12 243 M. eingeſpart, die hauptſäch⸗ lich auf die Unterhaltung treffen. In Verwendung ſtehen 928 Straßenlaternen(74 weniger als im Vorjahre, da die elektriſche Straßenbeleuchtung vielfach eingeführt wurde) von denen eine Nachtlaterne bei 3800 Brennſtunden im Jahr für 47,50 M. eine Abendlaterne bei 2430 Brennſtunden für 30,38 M. Gas verbraucht. Der Durchſchnittsverkaufspreis des Gaſes betrug pro Kubikmeter 11,484 Pfg. Die Zahl der Leuchtgas⸗Konſumenten iſt von 2805 auf 2878 geſtiegen, diejenigen der Heiz⸗ und Kraftgas⸗Abonnenten von 2378 auf 3259 und die Zahl der Gasautomaten von 48 auf 98. Bei einer Mehrproduxtion von 10 070 Kubikmeter Gas wurden 1100 Zentner Kohlen weniger verbraucht, die Kohlenausbeute war alſo eine beſſere. * Aus der Pfalz, 21. Juli. Der Stadtrat von Kai⸗ eslautern genehmigbe einſtimmig den Ankauf der Waſch⸗ nebſt Gelände(36 Tagwerk, davon 18 Tagtwerk Wieſe) zum greiſe von 48 000., um daſelbſt einen neuen Badweiher anzulegen, der ungefähr 30 000 Quadratmeter groß ſein und 50 bis 60 000 Kubikmeter Waſſer faſſen ſoll.— Die Nachricht über die Verletzung eines Train⸗Unteroffiziers in Germers heim durch einen meuchlings abgegebenen Schuß hat ſich aufgeklärt. liegt die Sache doch anders. Der Unteroffizier hat mit einem Sa⸗ nitätsſergeanten Vögel geſchoſſen. bei. nehmes Nachſpiel.— In Germersheim kam an der letzten Stadtratsſitzung das Protokoll über die am 28. Juni ſtattgefundene außerordentliche geheime Sitzung zur Verleſung. In dieſer Sitzung nahm der Stadtrat Kenntnis von einer Zuſchrift der k. Komman dantur über die Aufhebung der und Einebnung der Feſtungswerke. Der Stadtrat wählte eine Kommiſſion, welche mit der Kommandantur hierwegen in Unterhandlungen zu treten hat.— Der„Grünſt. Anz.“ erhält von ſeinem Mitarbeiter in Neuleiningen folgende Berichtig⸗ ung:„Unter der Spitzmarke„Ein ungetreuer Verwalter“ erſchien vor 3 Tagen an dieſer Stelle ein Artikel, der nicht den Tatſachen 1 entſpricht. Der Einſender desſelben iſt falſchen Informationen zum Opfer gefallen und bedauert lebhaft die Einſendung geſchrieben zu haben und nimmt dieſelbe mit größtem Bedauern zurück“ Nachdem voriges Jahr ein Wechſel in der Direktion des ſtädtiſchen Gaswerks einge⸗ Hiernach Hierbei ging fahrläſſigerweiſe das Gewehr los und brachte dem Unteroffizier die ſchwere Verletzung Für beide Unteroffiziere erhält die Sache nah ein unange⸗ Rahonbeſchränkung (Da wir den betr. Artikel abgedruckt haben, nehmen wir auch von dieſer Berichtigung Notiz. Red.) Darmſtadt, 20. Juli. Der Bahnarbeiter Ludwig Schlein⸗ kofer aus Arheilgen fiel geſtern Nachmittag vom Damm der Main⸗ Neckarbahn auf die Böſchung der Mainzer Bahn und trug ſchwere Verletzungen davon, denen er heute Nacht im Krankenhaus er⸗ legen iſt. *Frankfurt, 20. Juli. während einer Reviſion durch den zuſtändigen Rechnungsreviſor, vom Dienſte entfernt und iſt bis jetzt nicht zu ermitteln. ietzt feſtgeſtellt werden konnte, fehlen in der von Diehl gefüchrten Bureaukaſſe etwa vierhundert Mark. Diehl wird ſtrafrechtlich ber⸗ folgt. Ein Berichterſtatter der„FIrkf. Ztg.“ erfährt hierzu, daß Diehl, der verheivatet iſt, zuletzt einen Gehalt von 2590 M. bezog, er ſcheint erſt in der letzten Zeit in mißliche Vermögensverhältniſſe geraten zu ſein. Die Kaſſe, die er verwaltete, enthielt immer etwa 400., von denen die laufenden Ausgaben und Zeugengebühren beſtritten wurden. Kurz vor Redaktionsſchluß wird gemeldet, daß die Wohnung des Diehl polizeilich geöffnet nud Diehl tot auf⸗ gefunden wurde. Er hatte ſich zwei Schüſſe Schläfe beigebracht. Da dieſe jedoch nicht tötlich wirkten, machte er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Nach dem Ausſehen der Leiche hat Diehl die Tat ſchon vor einigen Tagen begangen⸗ Seine Frau weilt zur Zeit mit den Kindern auswärts. Gerichtszeitung, S Mannheim, 20. Juli. Ferienſtrafkammer 11 Vorſitzender: Herr Landgerichtsrat Müller. Staatsbehöde: Herr Staatsanwalt Dr. Fuchs. Wegen Sittlichkeitsvergehens im Sinne des§ 176, Ziffer 8, wird der 23 Jahre alte Schloſſer Paul Pazalunge zu 7 Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. Der 21 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Zoller verſetzte im September vorigen Jahres ein Rad, das er auf Abzahlung ge⸗ kauft und auf das er erſt 18 M. anbezahlt hatte, und ſchaffte ſich dann Erſatz, indem er ein anderes Rad in Ketſch ſtahl. Zoller ver⸗ büßt zurzeit eine Gefängnißſtrafe von 2 Jahren. Er bekommt heute 3 Monate Zulage. 5 Ein unverbeſſerlicher Schwindler iſt der 70 Jahre alte Tag⸗ löhner Georg Stein aus Vögelsbach. Am 3. März iſt er in Darmſtadt wegen einer großen Anzahl Zechprellereten und Dar⸗ lehensſchwindelejen zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und 300 M Geldſtrafe verurteilt worden. Inzwiſchen ſind weitere Betrugsfälle ans Licht gekommen, die Stein im Dezember vorigen Jahres in die rechte Der Aſſiſtent des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts Peter Diehl hat ſich am 18. Juli vormittags, Soweit bis Vertreter der Gr, 14 4. Seite. General⸗Anzeiger Mannheim, 21. Jult. Weinheim, Sulzbach und Hemsbach verübt hat, wo er Wirte um die Zeche und kleine Darlehen prellte. Seine Strafe wird auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus aufgerundet. Er pflegte ſich als der reichſte Bauer von Bögelsbach auszugeben. Der 60 Jahre alte Taglöhner Martin Weiß und ſeine 58 Jahre alte Gattin Maxrie ſind wegen Kuppelei angeklagt. Sie ſollen den intimen Verkehr ihres Sohnes mit einem bei ihnen lo⸗ gierenden Mädchen begünſtigt haben. Die alten Leute können nicht überführt werden. Es erfolgt Freiſprechung. Der 60 Jahre alte Landwirt Wilhelm We! her aus Schwet⸗ zingen knüpfte unerlaubte Beziehungen zu ſeiner berpwittweten Schwiegertochter an. Dieſe ſopie der alte Mann erhalten je 10 Tage Gefängnis. Der 20 Jahre alte Adam Fabian, der 24 Jahre alte Georg Igbian, der 24 Fahre alte Fohann Diktel und der 19 Jahre alte Emil Straub, alle Taglöhner und von hier, erbrachen kürz⸗ lich zwei Bauhütten und ſtahlen Kleider, Bier uſw. Wegen ihrer Vorſtrafen fallen die Strafen ſehr geſalzen aus Adam Fabian wird zu 2 Jahren, Emil Straub zu 2 Jahren 6 Mongten Zuchthaus, Georg Fabian zu 1 Jahr 6 Mongten, Dittel zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Taglöhner Anton Spilger, ein bekannter Raufhold gus Neckarau, drohte kürzlich, als Schutzleute ihn wegen Ruhe⸗ ſtörung zur Wache hrachten:„Dem Erſten, der herankommt, dem ſchlitze ich den Bauch auf!“ Pom Schöffengericht zu zwei Wochen Gefüängnis verurteilt, legte er Berufung ein, welche aber als un⸗ begründet verworfen wird. Verworfen wird auch die Brufung des 27 Jahre alten Korb⸗ machers Johann Krupp aus Ketſch, der vom Schöffengericht Schwetzingen wegen Widerſtands, Ruheſtörung und Bedrohung zu 4 Monaten 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden iſt. Krupp, in dem von ſeines berühmten Landsmannes Enderle wildem Geiſt ein Stück vererbt ſein mag, ſieht auf 18 Vorſtrafen zurück. Als Fürzlich die Polizei gegen ihn ausrückte, rief er:„Kommt her, ihr Sch — das Stimmperhältnis nicht angegeben worden ſei. ..„ ich hänge euch an der Telegraphenſtange auf!“ Frankenthal, 20. Juli. Verhandlung fand geſtern vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht ſtatt. Auf Veranlaſſung des Stadtbauamtes war gegen den Beſitzer der bor dem Speherer Tor gelegenen Wirtſchaft„Zum Elefanten“, Herrn Schloſſermeiſter Dabid Butz, Strafantrag wegen Uebertretung des Baugeſetzes erhoben worden, weil ex auf ſeinem Haufe die hohe Figur eines Elefanten hatte an⸗ bringen laſſen. In der Aufſtellung einer ſolchen Figur in nächſter Nähe des Speyerer Tores wurde eine Zuwiderhandtung gegen die nach dem Baugefetze zu beobachtende Regeln der Aeſthetik erblickt. Der in der Sache als Sachverſtändiger zunächſt befragte Vorſtand des Stadtbauamts, Herr Stadtbaumeiſter Wettengel, ſprach ſich dahin aus, daß ſich der Beſitzer des Haufes durch die Aufſtellung des Elefanten gegen die bezeichneten Regeln vergangen und insbefondere auch einer Verunſchönung des Speherer Tores ſchuldig gemacht habe. Auf den entgegengeſetzten Standpunkt ſtellte ſich der befragte zweite Sachverſtändige, Herr Architekt Schneider. Er ſprach die Anſicht aus, daß an der Aufſtellung des Elefanten guf dem Hauſe kein Menſch Anſtoß nehmen könne. Das Gericht teilte dieſe Anſicht. Das Urteil lautete deshalb auf koſtenloſe Freiſprechung. In dem Urteils⸗ ſpruch wurde It.„Frkth..“ ausgeführt, daß man ſich davon, daß durch die Aufſtellung der Figur, die eine bloßze Reklame⸗Figur ſei, die Umgebung verunſchönt werde, nicht habe überzeugen können, Der Elefant braucht alſo bon ſeinem hohen Standort nicht herab⸗ zuſteigen. Leipzig, 20. Juli. Die Rebiſion, die Raubmörder Hudde beim Reichsgericht einlegte, war, ſpte Uns unſer.⸗Korre⸗ ſpondent mitteilt, lediglich prozeſſualer Natur, Zunächſt wurde die Frageſtellung hinſichtlich der Idealkonkurrenz für unrichtig be⸗ zeichnet, da vielmehr die beiden Verbrechen des Mordes und des Raubes, die vechtsirrtümlicherweiſe als ideell konkurrierend getrennt in die Frageſtellung aufgenommen ſvorden ſeien, in einer Frage hätten bereinigt werden müſſen. In, der Tat ſind auch wegen des Mordes und des Raubes zwei beſondere Fragen geſtellt worden, zu denen ſich noch eine dritte wegen der Ideglkonkurrenz(als Neben⸗ frage) geſellt. Beggl. der letzteren wurde auch noch gerügt, daß Die Gegen⸗ erklärung der Staatsanwaltſchaft erachtet dies für unerheblich, da ja der Angeklagte dadurch nicht belaſtet werde, Eine weitere Be⸗ ſchwerde ging dahin, es ſei eine Menge geugen kommiſſaviſch ver⸗ nommen worden wegen zu wefter Entfernung, oppohl es ſich um gar keine großen Entfernungen im Sinne des Geſetzes handle, da man bei den heutigen Verkehrsverhältniſſen mit Schnellzügen in wenig Stunden von den Wohnorten der Zeugen nach Gießen ge⸗ langen künne. Dieſe Beſchtwerde, die ſich auf die Diebſtzähle hegog, Eine nicht unintereſſante Riſt aber nicht näher ſubſtanttiert(RnQch konkreten Orten ete,), Hier⸗ bei ſoll übrigens auch eine polſzefiliche Ausſage als Beſtandteil des Protokolls zu Unrecht verleſen worden ſein, Ein Zeuge war nämlich erſt vor der Polizei vernommen worden und bei ſeiner kommiſſariſchen gerichtlichen Vernehmung wurde auch darguf zwecks Bekundung der Uebereinſtimmung Bezug genommen. Bezgl. einer in der Hauptberhandlung vorgelegten Inbalidenkarze auf den Namen Oskar Büttemann, Alzeh lautend, wurde gerügt, es ſei nicht beurkundet, daß ſie als Beweismittel von irgend einer Seite vor⸗ gebracht worden ſei; auch hätte ſie verleſen werden müſſen. Endlich wurde die Vorlage von Photographlen, die der die erſten Ermitte⸗ lungen bewirkende Amtsrichter hatte aufnehmen laſſen, als unzu⸗ läſſig bezeichnet, da dadurch der Vernehmung dieſes Zeugen vorge⸗ griffen worden ſei. Der Reichsanwakt bezeichnete die Beſchwerde für unbegründet, da die einzelnen geügen nicht genügend ſubſtantiſert ſeſen, Die gerügte Verbindung der zwef Hauptſchuldfragen iſt ſtatt⸗ haft, auch bei Annahme von Idealkonkurrenz in der Judikatur für zuläſſig erklärt, den Frageſtoff in zwei Fragen zu zerlegen und bann eine weitere Frage betr, der Zuſammengehörigkeſt anzufügen. Der Ferienſtrafſenat erkannte, wie bereits mitgeteilt, auf koſten⸗ pflichtige Verwerfung der Re vif jſeen des Angeklagten. Würgburg, 20. Jufi. Unteroffizier Jakob Dorn des 5. Infanterieregimenſs in Bamberg, der bürgerlich und militäriſch ſehr gut beleumundet iſt, in ſeinem Führungsgtteſt aber die Note „ähszornig“ hatte, wollte kapitulſeren, Sein Hauptmann verweigerte ihm dies aber, ßpeil die letztere Quglifikation keine Gewähr dafür biete, daß er die Mannſchaft mit der nötigen Schonung behandelt. Heute wurde Dorn vom Kriegsgericht der 4. Diviſion zu 8 Tagen Mittelarreſt verurteilt, weil er einem Soldaten ohne allen Grund eine Ohrfeige verſetzte. Es wäre zu wünſchen, daß der Bamberger Hauptmann recht pfele Nachahmer im deutſchen Heere fände, Sport. S. Der auch auf der Mannheimer Ba hen gls erfolgreicher Rennreiter bekannte Oberleutnant Schmoller(2oſutant der 90. Cavallerie⸗Brigade in Metz) wurde zum Rittmeiſter befördert. Cheater, Runſt und(Oiſſenſchaft. Frl. Fladnitzer befindet ſich auf dem Wege fortſchreitender Ge⸗ fundung, Wie wir von zuberläſſiger Seite erfahren, nimmt die Heflung der Operationswunde einen normalen, befriedigenden Ver⸗ kauf und läßt die böllige Geneſung der beliebten Künſtlerin in wenigen Wochen erwarten. Zur Feier des 90. Geburtstages Andreas Achenbachs werden in Düffeldorf bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Da der eigentliche Geburtstag, der 29. Seplenber⸗ noch in die Ferſen der Kunſtafademie fällt, wird die Feier erſt ſpäter an einem noch feſtzufetzenden Tage ſtattfinden. Nach dem Muſter der Charlyttenburger Hochſchule wird auf Anregung von Lord Roſeberh eine natjonale Techniſche Hochſchule in London errichfet werden, Otto BViſcher, das frühere Mitglied des„Berliner Leſſing⸗ Theaters“, iſt in der Heilanſtalt Wehrawald im Schwarzwald nach langem Leiden geſtorben. Vom„Leſſing⸗Thegter“ kam Viſcher an das Königliche Schauſpielhaus, wo er indeſſen infolge eines Hals⸗ leidens nur kurze Zeit tälig ſein konnte. Auch als Dramatiker hat ſich Viſcher betätigt, Als Nachfolger des verſtorbenen Prof. Nuthnagel hat nach einer Mikteilung der„N. Fr. Pr.“ Geh. Rat Prof. Friedrich Kraus⸗ Berlin, der Direktor der zweiten mediziniſchen Univerſitäts⸗ klinik, einen Ruf an die Univerſität Wien ewhalten. Sümtliche Werke des Schriftſtellers Karl Franzys, über 50 Bände, ſowie gegen 30 Bände der von ihm herausgegebenen Monatsſchrift„Deutſche Dichtung“ hat die Witwe des Schrift⸗ ſtellers dem Germaniſtiſchen Seminar der Univerſttät Breslau zum Geſchenk gemacht. Ein Mozart⸗Feſt iſt für das nächſte Jahr, zur Feier der 150. Wiederkehr von Mozarts Geburtstag, in ſeiner Vaterſtadt Salz⸗ burg, geplant. Den muſikaliſchen Teil des Feſtes werden mehvere Kongerte und zwei Theateraufführungen mit dem Perſonal der Wiener Hofoper bilden. „Hidallg“, Frank Wedekinds fünfaktiges Schauſpiel, wird als eine der erſten Nobitäten in der neuen Spielzeit mit dem Dichter in der männlichen Hauptrolle im Kleinen Theater zu Berlin in Szene gehen. „Bettler der Liebel, ein Drejakter pon Henry de Launoh wird in dieſen Tagen mit erſten Kräften am Pariſer Cluny⸗Theater in einer Sonderborſtellung aufgeführt werden. Deueſte Vachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General⸗Hnzeigers“ * Darmſtadt, 21. Juli. Der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen trafen heute vormittag 10 Uhr in Egelshach ein und nahmen im Jagdſchloß Wolfsgarten Aufenthaft, * Homburg v. d.., 21. Juli. Der deutſche Botſchafter in den Vereinigten Stagten, Freiherr Speck von Stern⸗ hurg und Gemahlin, iſt heuke hier eingetroffen. Stuttgart, 21. Jull. Die Verfaſſungskom⸗ miſſition der württembergiſchen Abgeordneten⸗ kammer hat geſtern Abend die sweite Leſung der Ver⸗ fafſungsreform begonnen und beendigt. Der Beſchluß der erſten Leſung, die Stichwahl aufzuheben, wurde wieder fallen ge⸗ laſſen und bei dem Erſatz für ausſcheidende Privilegierte wurde beſtimmt, daß die 17 neuen Abgeordneten mit dem Proporz durch das ganze Land(nicht in den vier Kreiſen) gewählt werden ſollen Im übrigen wurden die Beſchlüſſe der erſten Leſung beſtätigt. Miniſterpräſident b. Breitling teilte mit, daß die Kammer (wie ſchon gemeldet. D. Red.) zu Beginn der nächſten Woche bis zum Herbſt vertagt werde. Die Verfaſſungskommiſſion hat darauf ihren erneuten Zuſammentritt auf Mitte September, ſpä⸗ teſtens Anfang Oktober in Ausſicht genommen. *Drier 1. Fult. Die Moſeldampfſchiffahrt mußte t.„Frkft. Zig,“ wegen geringen Waſſerſtandes eingeſtellt werben, Lindau(Bodenſee), 20, Juli. In der vergangenen Nacht 1134 Uhr iſt von einem Stückglüterzuge in Oberreitnau wäh⸗ rend des Rangierens der hintere Zugteil mit 14 Wagen gach Lindau in die Trajektan ſtalt entlaufen. Die angeſtellten Verſuche, die Wagen aufzuhalten, gelangen wegen der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht, 9 Wagen liegen gertrüm⸗ mert im Seehafen. Verletzt wurde miemand. Die Um⸗ leitung des Trafektverkehrs erfolgt über Bregenz. München⸗Gladbach, 21. Julj, Hier ſtießen ein Motor⸗ und ein Radfahrer zuſammen. Erſterer erlſtt einen Schädelbruch und liegt im Sterben. Der Radfahrer verlor It.„Frkft, Ztg.“ ein Auge. * Zwickau, 21. Juli. In Mylau, Kreis Zwickau, iſt das 4 Jahre alte Kind, Ella Simon, im Freien er⸗ mordet aufgefunden worden. Das Kind iſt vorher miß⸗ braucht worden. Es war ganz nackt und vom Hals ab aufgeſchnitten. Wegen Verdachtes, die Tat verübt zu haben, iſt ein hieſiger Eiſenbahnarbeiter verhaftet worden. *Peylin, 21, Julfl. Der Nordd. Allg. Zig.“ zufolge iſt die Nachricht Unzutreffend, die preußiſche Regierung habe den Plan, dem Landtag im Spätherbſt den Entwurf eines Volks⸗ ſchulunterhaltungs geſetzes borzulegen, gufgegeben, Die Regierung hält immer noch an ihrer Abſicht feſt, den Landtag im Spätherbſt hierzu einzuberufen. *Logetzen(Gumbinnen), 21, Juli.(Amtliches Wahlergeb⸗ nis), Bei der heutigen Landta gserſatzwahl wurde im Wahlkreis V, Gumbinnen, Gutsbeſitzer Rein er⸗-Ruhden (konſ.) mit allen 213 abgegebenen Stimmen gewählt. * Paris, 21. Juli. Die Senatskommifſion für die Trennungsvorlage von Kirche und Staat hat bereits 35 Artikel des Entwurfs in der Faſſung der Kammer angenommen. Die Beratung über die reſtlichen zwei Artikel wird heute zu Ende geführt und die Wahl eines Berichterſtatters vorgenommen werden. *Paris, 20. Juli. Das Berufungsgericht in Grenoble hal nach einer Meldung des„Temps“ heute in dem Prozeß wegen der Marke der Chartreu ſe das Urteil der erſten Inſtanz beſtätigt, wongch der Abbe Rey als Zwiſchenperſon und die Marke als Eigentum des gerichtlichen Sachwalters des aufgelöſten Ordens anzuſehen iſt. Der Erbe des Paters Garnier, des Erfinders des berühmten Likörs, wurde mit ſeiner Klage abgewieſen und der Namenszug Garniers als weſentlicher Beſtandteil der Marke erklärt. * Saulnes(Dep. Meurthe⸗et⸗Moſelle), 20. Juli. Der ſtalieniſche Sozialiſtenführer Dr. Cav alozzi, der unter den italteniſchen Arbeitern der Hüttenwerke von Longwy eine Aus⸗ ſtandsbewegung hervorzurufen verſuchte, wurde auf Befehl der Regierung ausgewi eſen und an die Grenze gebracht. *Brüfſel, 21. Juli. Ein feierliches Tedeum, verbunden mit einem Dankgottesdienſt, fand heute in Gegenwart des Königs bon Belgien und der königlichen Familſe in der Kollegialkirche St. Gudule ſtatt. Der Erzbiſchof hielt eine patristiſche Anſprache, auf die der König dankend erwiderte. Madrid, 20. Juli. Der„Epoca“ zufolge wird König Alfons am 10. September nach Berlin abreiſen, da er zu den Neuwahlen wieder in Spanſen zu ſein wünſcht. Die Reiſe nach Wien ſoll erſt im November erfolgen. *Madrid, 21. Juli. Der Plan, einen allgemeinen Ausſtand herbeizuführen, iſt in gans Spanien geſcheitert. 5 überall wird die Arbeit in normaler Weiſe verrichtet. Einige Ruheſtörungen kamen in Bilbao und Mataro vor, wo einige Verhaftungen vorgenommen wurden Helg rad,. Jul In Palfene, eſner der e Garniſonsſtädte Serbiens, iſt eine Tyhphusepidemie ausgg hrochen. Bisher erkrankten 80 Soldaten, 7 Offiziere und zahlreſt Bürger. Die Militärverwaltung ordnete die Räumung der Gar⸗ miſon an. *Konſtantinopel, 20, Juli.(Wiener Korr.⸗Bur,) Vel Reſara, 70 Kilemeter hon Tives(Wilajet Saloniki) kam es gu einem Kampfe zwiſchen einer bulgariſchen Bande unter Führung Zachgeibas und Truppen. Hierbei wurden mehrere Bandenmit⸗ glieder getötet und neun gefangen genommen. Truppen wurden ein Offizier und zwei Mann getötet, ſowie ein Mgann verwundet. Um 1034 Uhr vormittags traf der erſte Teil des deutſchen G eſchwaders, beſtehend aus den Schiffen„Kaiſer Wilhelm II.“,„Wittelsbach“,„Zäh⸗ ringen“,„Stettin“,„Kaiſer Wilhelm der Große“ und„Abiſo Gegen 10 Uhr war das Geſchwader auf der Rhede verſammelt. Die im Hafen liegenden däniſchen Schiffe feuerten Salut, um 11 Uhr begab ſich der deutſche Geſandie an Bord des Flaggſchiffes„Kaiſer Wilhelm II.“, Eine große Menſchenmenge erwarteie die Ankunft der Schiffe. * New⸗Nork, 20. Juli. Um für die Panama⸗ kanalarbelter ſportliche Erholungsplütze einzurichten, begleiten zwei Sachverſtändige heute den nach Colon abgefahrenen Präſtdenten Shonts und den Chefingenieur Stevens. Der Sport wird als eine notwendige Sanitätsmaß⸗ regel für die Kanalarbeiter beirachlet. Reichstagsnachwahl im Wahlkreis Erlangen⸗Fürth. * Nürnberg, 21. Juli. Das Endergebnis in der Reichstagsnachwahl im 6, Wahlkreis Er⸗ langen⸗Fürth(Bayern) iſt folgendes: Barbeck(freif, Volksp.) 14 723, Segltz(Soz.) 14 140 Stimmen. Barbeck iſt ſomit gewählt. Das Zentrum ſtimmte faſt durchweg für den ſozialdemokratiſchen Kandidaten, nachdem die Parteileitung die Parole gusgegeben hatte, nicht für Barbeck zu ſtimmen, Die Niederlage der engliſchen Regierung. London, 20. Juli.(Unterhaus.) Die Nieder⸗ lage der Regierun g war vollkommen unerwartet, da die Beratung vollkommen normal berlaufen war, Redmond und andere iriſche Nationaliſten erneuerten ihre Kritiken des Syſtems, nach dem die iriſche Landakte verwaltet wird.(Long(konf.) trat für das Syſtem ein und kündigte neue Vorſchläge an, welche die Dur ch⸗ führung der Akte erleichtern ſollen, Dieſe Vorſchläge waren aber nicht befriedigend für die Nationaliſten, und um ihrer Unzu⸗ friedenheit Ausdruck zu verleihen, beantragte Redmond die Herabſetzung des Poſtens im Budget. Trotz der kürz⸗ lich von Balfour erlaſſenen Aufforderung waren die Miniſteviellen in nicht großer Anzahl in der Sitzung erſchienen; als nun die Mit⸗ glieder bon dem Abſtimmungszimmer zurückkehrten, wo ſie die Stim⸗ men gezählt hatten, wuchs die Erregung, als es klar wurde, daß bie Regierung überſtimmt war. Die Liberalen und die Na⸗ tionaliſten ſtanden auf, ſchwenkten die Hüte und riefen laut:„A b⸗ danken! Abdankenl“ Die Beifallsbegeugungen wiederhol⸗ ten ſu als die ſwirklichen Zahlen der Abſtimmung bekannt gegeben wurden, Sobald das Ergebnis der Abſtimmung bekannt gegeben war, richtete Camphell Bannerma nun an den Premierminiſten die Frage, was er angeſichts dieſer Niederläge zu tun gedenke, Balfour erwiderte:„Es iſt llar, ich kann im Augenblick keine Erklärung abgeben. Hierauf fragte Redmonb, der ſehr heftig ſbrach, den Premierminiſter, oh er dieſe Demütfgung ebenſg hinunterſchlucken wolle, wie er jede andere Abweiſung während der letzten zwei Jahre hinuntergeſchluckt habe! Balfour entgeg⸗ nete:„Ich bin mir dieſer Demütigungen nicht bewußt, Bis zu dieſem Abend hat die Regjerung die unfehlbare Unterſtltzung dey großen Mehrheit des Hauſes gefunden. Wenn es der Regierung nicht möglich ſein ſollte, die Geſchäfte des Landes mit Würde zu führen(ironiſches Gelächter bei den Oppoſttionellen), ſo wer⸗ den wir gewiß nicht den Verſuch machen, ſie ſweiterzuführen. Die Regierung hat eine Niederlage erlitten wie viele andere Regierungen bef den Budgetberatungen, Aber ich werde nicht ohne vorherige Erwägung elne Erklärung darlüber abgeben. ob es unſere eigene Pflicht iſt, das Haus zu erſuchen, die Ab⸗ ſtimmung, zu der es ſoeben gekommen iſt, für ungültig zu erklären oder nicht. Bevor ich irgend eine Entſcheidung treffe, wünſche ſch mich mit meinen Kollegen darüber zu bera ten. Ich werde am 24. Juli Ausfkunft darüber gehen, was ſpir anzunehmen borſchlagen.“ Während der gangen Ausführungen des Miniſter⸗ präſidenten war das Haus in heftiger Erregung. Beifall und Widerſpruch wurden laut. Schließlich vertagte ſich das Haus. Die Mitglieder entfernten ſich in erregter Unterhaltung über die Lage. Die unioniſtiſchen Blätter bringen in ihren Beſprechungen der Niederlage der Reglerung die Mejnung zum Ausdrucke, daß die Re⸗ gierung der Abſtimmung wahrſcheinlich keine beſon⸗ ders ſchwerwiegende Bedeutung beimeſſe, ſondern jedenfalls das Haus erſuchen werde, ſie für ungiltig zu er⸗ klären. Gläyung in Rußland. *Koſtroma, 20. Juli. Hier iſt ein allgemeiner Ar⸗ beiterausſtand ausgebrochen. *Kreſtzy, 20. Juli. Die Landpolizei verbot den Bauern das Leſen libergler Zeitungen unter An⸗ drohung von Gefängnishaft. * Libau, 20. Juli. Matroſen wegen der jüngſte Der Krieg. Die Japaner auf Sachalin, Tokio, 21. Juli.(Amtlich.) An verſchiedenen Plätzen auf Sachalin haben ſich 461 Ruſſen ergeben, darunter 1 Oberſt und 14 Offiziere. *** *Charbin, 20. Juli. Japaniſche Torpedo⸗ boote wurden am 18. Juli in der Olgabucht geſichtet. Die Boote verweilten eine Stunde in der Bucht, anſcheinend rekognoszierend. An demſelben Tage wurden 28 japaniſche Transportdampfer geſichtet. Kurs unbekannt, vermutlich zurück⸗ kehrende Transportſchiffe von Sachalin. * Godſiadan, 21. Juli. Die Petersb. Tel.⸗Ag. meldet, daß japaniſche Kriegsſchiffe bei Nikolajewsk in der Nähe der Küſte geſehen worden ſeien. Viele Bewohner von Niko⸗ und Wladiwoſtok flüchteten nach Cbabo⸗ *9 Im hieſigen Hafen wurden 137 Unruhen verhaftet. me —. Mannkeim, 21. Juli. General⸗Anzeiger. 5, Seite, Volkswirtschaft. Der Stadt Wiesloch iſt die Genehmigung zur Ausgabe bon M. 478 000%pros. Anleihe erteilt worden. Pfälziſche Mühlenwerke Schifferſtadt. Während des Ge⸗ ſchäfts jahres 1904/05 fanden die Fabrikate der Geſellſchaft nach deſſt Verwaltungsbericht ſehr ſchlanken Abſatz, ſo daß die höchſte Leiſtungs⸗ fähigkeit des Betriebes in Anſpruch genommen. wurde. Ebenſo iſt auch für die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres eine ſtarke Be⸗ ſchäftigung ſicher. Gegen die neue Art der Beſteuerung in Bahern nach dem Vermahlungsguantum und nicht nach dem Exträgnis führte die Geſellſchaft Beſchſperde, und da die Anwendung dieſes Ausnahme⸗ ſteuergeſetzes eine gewaltige Steuerü ärdung des Unternehmens darſtelle, ſo habe dieſelbe bei der Berufungskommiſſion Erfolg ge⸗ habt in dem Entſcheid, daß nur das Geſchäftsreſultat beſteuert wer⸗ den ſoll. Die Regierung der Pfalz hat jedoch gegen dieſe Entſchei⸗ dung bei der Oberberufungskommiſſion des bayer. FJinanzminiſte⸗ riums apelliert. Der Bericht führt dann fort: Um unſere Aktionäre und unſer Unternehmen gegen eine Schädigung bis zur Exiſtenzfrage durch den eigenen Staat zu ſchützen, bleibt nur zu erwägen, un⸗ ſeven Betrieh gus dem Königreiche Bayern in einen anderer deutſchen Bundesſtaat zu ber⸗ klegen und zwar an einen Ort, wo uns— ganz abgeſehen von dieſer exorbitanten bayeriſchen Steuerüberbürdung— die Frachtver⸗ hältniſſe weit günſtiger liegen. Die Fabrikation erbrachte im Be⸗ richtsjahre 444 270 M.(i. V. 392 028.), wogegen Unkoſten, einſchl. Steuern 99 984 M.(72 034.), Gehalte und Löhne Mark 74914 M.(68 181.), Zinſen 82071 M.(68 016.) und Hei⸗ zungsmaterial 47 715 M.(40 286.) exforderten. Nach 41912 Mark(44 807.) ordentlichen und 6145 M.(284ʃ.) außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 126 526 Mark(124 051.) einſchließlich 35 000 M.(29 000.) Vortrag aus dem Vorjahr. Der Aufſichtsrat ſchlägt folgende Verteilung por: 4576 M. der Reſerve, 10 000 M. dem Delkrederefonds, 56 000 Mark(wie i..) zur Zahlung von 8 Prog. Dividende, 17 132 M. zu Tantiemen, 8817 M. zu Gratifikationen und 35 000 M. zum Vortrag auf neue Rechnung. Die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft hat im Juni Mar! 187 974 000 vereinahmt d. i. M. 11782 000 mehr als im gleichen Vorjahrsmonat. Pro Kilometer beträgt die Einnahme M. 4074 oder M. 281 mehr als im Vorjahr, Aus dem Perſonenverkehr reſul⸗ tiert ein Plus von M. 9 408 000, aus dem Güterberkehr ein ſolches von M. 1 756 000 und aus den Eytraordinarien ein ſolches von M. 818 000. Vom 1. April bis Ende Juni betrugen die Geſamt⸗ einnahmen M. 408 341 000 oder M. 24 795 000 mehr als in der gleichen Vorjahrszeit, pro Kilometer M. 11928 oder M. 544 mehr Die Leipziger Buchbinderei⸗Aktiengefellſchaft vorm. Guſtav Fritzſche beantragt in der auf den 8. Auguſt einberufenen Hauptver⸗ ſammlung auch eine Herabſetzung des Grundkapitals durch Zuſam⸗ menlegung der 1250 Aktien im Verhältnis von 8 zu 2 zur Beſeitigung des Fehlbetrages. Neue Aktiengeſellſchaft. In Ha lle a. S. iſt eine Aktiengefell⸗ ſchaft in Bildung begriffen zum Erwerb der in Zwangsverſteigerung ſtehenden Zuckerraffinerie Barbg, die als Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung von Kolonfalwarenhändler⸗Vereinen mit Mart 1050 000 Stammkapital und 450 000 Zentner Jahresproduktion gegründet war. Der Bochumer Gußſtahlverein beſchäftigt ſich, wie die„Duisb. tg,“ erfährt, mit den Vorarbeiten zur Errichtung eines neuen Schienenwalzwerkes, Germania, Lebensverſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft zu Stettin. Nach dem 47. Jahresbericht hat die Germanſg für das Geſchäfts⸗ jahr 1904 ſehr günſtige Geſchäftserfolge aufzuweiſen, Der Ver⸗ ſicherungsbeſtand Ende 1904 umfaßt 200,968 Verſicherungen über 700,329,404 M. Kapital und 2,770,223 M. Jahresrente und die in ſicheren Werten angelegten Garantiefonds betrugen Ende 1904: 302,978,070 Mark. Die mit Gewinnanteil Verſicherten erhalten an Gewinnanteilen und Zinſen 6,619,111 M. oder 94,7 Prog, des Fahresüberſchuſſes(510,000 M. mehr als im Vorfahr). Aus der nur zur Verteilung von Dividenden beſtimmten Gewinn⸗ reſerve mit 20,802,950 M. erhalten die Verſicherten im Jahre 1906 bei Plan& eine Diyfdende von 24 Proz. der maßgebenden Prüämſe und bei Plan B eine mit 5½ Prozent für den jüngſten ahrgang beginnende und auf 71½ Progent der vollen Prämie 10 55 älteſten Jahrgang ſteigende Dividende. Neue Augsburger Kattunfabrik in Augsburg. Das bereits mit⸗ geteilte ungünſtige Ergebnis wird im Geſchäftsbericht mit der gegen⸗ wärtigen Geſchäftslage erklärt. Schon zu Anfang des Jahres hatten die Verkaufspreiſe in keinem Verhältnis zu den Rohmaterialpreiſen geſtanden. Im Spätherbſte ſei eine Preiserhöhung nicht durchzu⸗ führen geweſen und nach dem gewaltſamen Zuſammenbruch auf dem Rohbaumwollmarkte ſei das Geſchäft faſt gänzlich lahm gelegt ge⸗ weſen. Die techniſche Reorganiſatſon der Fabrik mache langſame Fortſchritte und habe auf das Betriebsergebnis noch keinen Einfluß ausüben küönnen. Der kleine Gewinn des Berichtsſahres ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Elektrizitütswerke⸗Betriebs⸗Aktiengeſellſchaft in Rieſa führt nunmehr die Herabſetzung des Grundkapitals von 1 Mill. Mark auf 600 000 M. durch Einziehung von 400 Stück bereits angekaufter Aktien durch und beruft zu dieſem Zweck auf den 25. Juli eine außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung. Aſcherslebener Maſchinenbau⸗A.⸗G.(vorm. W. Schmidt u. Co.). In der Aufſichtsratsſitzung wurde die Bilanz für das am 81. MNörz ds. Is. abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Die im Vor⸗ jahr vorgenommene Reorganiſation der Geſellſchaft, zuſammen mit der im abgelaufenen Geſchäftsfahre zu konſtatierenden allge⸗ meinen beſſeren Geſchäftslage der Induſtrie, hat auf die Veſchäf⸗ tigung des Werkes günſtig eingewirkt. Die Geſamtproduktion überſteigt mit Mark 3,468,188.62 die vorjährige um Mark 1,178,808.88. Der Gewinn der Betriebs hetrug Mark 619,513.66 gegen M. 407,219.82 im Vorjahre. Das Gewinn⸗ und Verluſt⸗ konto ſchließt nach Vornahme von Abſchreibungen in Höhe von M. 142,580.48 mit einem Gewinn von M. 49,634.08, während im Vorjahre ein Verluſt von M. 47.59.55 zu verzeichnen war. Der erzielte Gewinn ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Ziegelei⸗Syndikat. Der Kampf im Baugewerbe hat eine große Stockung im Abſatz herbeigeführt; die offnung auf einen befriedigenden Abſchluß iſt dahin; eine gute achſaiſon kann den Schaden, der bis jetzt eingetreten iſt, nicht heilen. Im Funi ſind nur 35 084 414 Steine abgeſetzt. gegen 56 888 800 im Mai. Die Verkaufsvereine im Induſtriebezirk werden am här⸗ teſten betroffen. Deutſche Sampa⸗Geſellſchaft. Eine auf den 7. Auguſt aus⸗ geſchrſehene neue Generalverſammlung ſoll über die Beſchlußfaſſung neuer Geldmittel, insbeſondere über die Aufnahme einer Anleihe evenkl. Abänderung des Beſchluſſes vom 26. Mai 1903 über die Erhöhung des Geſellſchaftskapitals beſchließen. Die Banque de Paris hat nach dem„B..“ die Abſicht, eine große Geſellſchaft mit einem Kapital von 180 Mill. Frs. zu gründen. Die neue Geſellſchaft würde den Zweck verfolgen, in Schweden eine große Fabritk für die Fabrikation eines ſtickſtoffhaltigen Düngers zu errichten, der das Salpeterſoda erſetzen ſoll. Franzöſiſche Börſenſteuer. Wie aus Paris gemeldet wird, ergab die Börſenſteuer im abgelaufenen Jahre.06 Mill, Fr. gegen 77 Niff Fr. in 1908 und.07 Dill Fr. in 1902. Davon ent⸗ fielen auf Paris.65 Mill. Ir. und von dieſen.15 Mill. Fr. auf die Wechſelagenten und.50 Mill. Fr. auf die Kuliſſe. Italieniſche Aktiengeſellſchaft. In Rom bildete ſich unter Mit⸗ wirkung mehrerer römiſcher Bankinſtitute mit einem Aktienkapital bon Le 3 Mill., das auf Le 6 Mill. erhöht werden kann, eine Geſell⸗ ſchaft ſowohl zur Herſtellung als auch zum Betrieb von Automo⸗ bile n, die dem Verkehr in Rom und der Provinz dienen follen. Vom ameriknniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. Das Fachblatt „Iron Age“ ſchreibt: Die nach einem längeren Zeitraum wieder einſetzende Kaufluſt für Roheiſen kam unerwartet. Obgleich das zeſchäft bisher keinen bedeutenden Umfang angenommen hat, ſind doch durch die neuerliche Nachfrage die Verkäufer ſehr ermutigt worden, Das Geſchäft in ſchweren Fabrikaten, Stahlſchienen, Platten und Formſtücken iſt andauernd fehr zufriedenſtellend; auch der Exporthandel entpickelt ſich in recht befriedigender Weiſe. Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Juli.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik gelangten heute Umſätze zu 106 Proz. zur Notierung und ebenſo in Aktien der Pfälg. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrif zu 186 Prog, Ge⸗ ſucht waren noch: Brauerei Ritter Aktien, Schwetzingen zu 28 Prog. und Portland⸗Zementwerke zu 184 Proz. Obligatlonen. ee 4 kt. ⸗Wef. f. Seilindu⸗ Pfandbriefe. ſtrie rück. 105 0% 40½ Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.80 604½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 108.25 G 3½„„„ alte M. 97.— hif f. Seetransport 102.25 G 3½%„„„G unk. 1904 97.— bi4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 106.— 8 3½ỹ„„ FKommunal 98.— b04%% Br. Kleinlein, Heſdſpg. 15 4 Städte⸗Anlehen. 50% Büra. Braupaus, Bonn 102.80 4% Herrenmühte Gen; 99.— B 3½ Frefpurg ſ. B. 98.— G 31½ 0 4½% Mannb. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 99.—2 90 102.B0 G 4½ Karlsruhe v. J. 1896 90.80 f ſchleppſchiffaßris⸗Geſ,.5 150 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 5½ ½ Lahr v, J. 1902 98.50 C Ge ſlichaft 102.50 G 4½9% Ludwigshafen 100.50 G1, eſellſcha 255 40⁰õ0 100.— G 4½% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 9% 15— werke, Karlsruße 98.— B 47„ v. 1900 100.— G1 3½ 98.50 N4% Wiälz, Cügmolſe u. 40% 9 Tonwerk.⸗. Eiſend. 102. 0 2 1 4% Mannh. Oblig, 1901 101.— B 44% Ruſſ. A,⸗G, gellſtofff 0 3%„ 1885 09 f Naldbef de Fernen 84%* 1888 99.— G Liplond 108.80 G „13805 99.— 64½% Spevrer Braußaus „„„„ 1890 e ee 10450 0 e eeee 170—.— 9% Suidd. Draßtfnduſtr,. 3 3¼½%᷑ Pirmaſens unk. 1905 98.— G 4% Deser em, 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 108. G Altfen. Banken. Brief Geld Brief Geld Badſſche Bank— 180 75(Br. Schwartz, Speyer—.— 134. Gewbk. Speyer 50%—.— 130 78„ Ritter, Schwetz.—.— 28.— Oherrbein. Bank— 109 2f„. Meltz, Speyer 98.—. Pfälz. Bank— 103.B0„, Storch, S.„. 107.— Mfälz. Hyv.⸗Bank 202.30— WMerger, Morms 104.50—.— Pf. Sp.⸗ U. Kdh. Land,—.— 187 ormſ. Br. v. Oertge 108.— Rheſn. Kredithank—.— 144 900Pflz. Preßh. u, Spffhr. 148.— m Rhein. Hyp,⸗Bank— 20880 Transport Südd, Bank 115,—u, Verſicherung, Giſenbahnen. B,.⸗G Nhſch. Seelr, 92,.—— Pfälz, Hudwiesbahn—.— 94.50 Mannß. Dampfſchl.—— 87.50 „ Marhahn 148„ Lagerbans—— 99.— „ Nordbaßhn 140.—-— e Mitverf. 380.— 1 55 Heilbr. Straßenbahn—— 61.500 ecurran eeen ee e Continenſal. Verf.—.— 416. Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr. Bad. Anil. u. Sodafhr, Mannh. Verficherung—.— 580.— 1— ee 920— 716.— Ghenſ. Kab. Goldenbg. een e e, e Vereſn chem. Fabriken 322— 320.— Induſtrie. 5 Mereſn D. Beſfabrlken—.— 191.50 N., Sellinduſſrte 118.——.— Wit..„W. Stamm 268.——.. Dingler'ſche Mſchſür, 103.—. ——— Emaillirfbr. Kirrwell. 108.— 0 „ Vorzug.—Emaitlw.Maſtammer—.— 110. Brauereien. Gſtlinger Spinneref 907.— — 128.— —.——.— Hüttenh, Spinnerei 102.—— Karlsr. Maſchinenßau—— 237. 260 MPNäbmfbr. Haid u. Neu—.— 250.— 162.—Koſſh. Cell.⸗u. Papferf.—.— 210. 104.—[Manns., Gum u. Asb. 106.—— 111— enſchfür, Badenia 198.——.— 200—Pfälz, Näh⸗ u. Fahrrf.—— 166. 51.—Portl.⸗Cement Hdlbg.—.— 184— udwigsh,. Brauerei—.— 252.— Perein Freib. Zſegelw.—.— 164 50 Mannh. Aktſenhr. 142 Speyr.—— Pfalzhr. Geiſel, Mohr——. gellſtofffabr. Wafdhof 303——— Braueref Sinner 250 60—.— Zuckerfbr. Mgahäuſel 119.50 119.— Br. Schroedl, Holbg.——, Zuckerraff, Mannh, 159..—. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattlelegramm des General⸗Anzelgers.) W. Frankfurt, 21. Juli. Die in den letzten Tagen eingetretene Hauſſe hat einer ruhigeren Auffaſſung Platz gemacht wenngleich die Haltung auch heude weiter einer günſtigen Ten⸗ denz zuneigte. Der Montanmarkt lag feſt infolge weiteren feſten Kohlen⸗ und Eiſenmarktes. Bald nach Eröffnung trat Abſchwächung für Montanwerte ein infolge Realiſationen und abwartender Haltung auf die heutige Aufſichtsratsſitzung. Die Börſe neigte allgemein der Anſicht zu, daß über die Fuſton nichts verlauten werde, Unter Banken ſind zu erwähnen Dis⸗ kont⸗Kommandit, welche bei belebtem Verkehr feſt einſetzten, während Darmſtädter Bank etwas abgeſchwächt waren. Oeſter⸗ reichiſche Bank erholt, Bahnen ruhig. Prinz Heinrich⸗Bahn weiter gefragt. Schiffahrtsaktlen behauptet. Inländiſche Fonds wenig berändert, teilweiſe zur Feſtigkeit neigend. Von aus⸗ ländiſchen iſt wenig Veränderung zu bemerken. Ruſſen beſſer. Guano gefragt und anſehnlich höher, 119,80 bis 118 bezw. und G. Der nduſteſriemarkt war ruhig und feſt bei teilweiſe ab⸗ geſchwächten Kurſen. Gegen Schluß Schiffahrtsaktien ſteigend bis 118 bez. Die Börſe ſchloß feſt bei vuhigem Geſchäft. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Bad. Brauerei Binger Aktienbferbr. Durl, Hof vm, Hagen Eichbaum⸗Braueref Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freſbg. Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 3 Prozent. Wechſel. 20. 21. 20. 21. Amſterdam kutz 169 40 169.40 Faris kurz 81.85 81.875 Belgien„ 81 216 81.216 Schweiz, Plätze„ 81.286 81 266 Italien 81.80 81.325 Wien 85.10. 86.188 London„ 20.442 20.451 Napoleonsd'or 16,81 16.31 7 lana— Privat⸗Diskont%/5 Staatspapiere, K. Deutſche. 20. 21. 20 21. 4½ Dſch. Reichsanl 101.30 101.,25 Famaulipaß 99 70 4,% f.„ 04)%0 Bulgaren 97.% 97,90 90 pr.fonſ. St.⸗Anl 10.40 10141% Grſechen 189—e ⸗ .„ 9020 90½[ikalien. Rente 108 85 4 bad. St.⸗A.„ 108.70 103.75½ Oeſf, Silberr. 100 95 31% bad. St.Obleft 98.0 6 fſ,„ Papierr 100 7 %„„„M. 99.0 130. Oeſterr. Goldr. 101 60 9%„.00, 100.10 100.10 3 Portg, Serſe 66.90 68. 41bauer, E..⸗NK 101.45 01.0 die, i 31ſ do. u. Allg.⸗A. 109,45 100 44½ do, neue 1905— 5„ 89 60 89.6 4 Ruſſen non 1880 103.80 184.25]fpan außl Rente 376[Türken v. 1908 4 achfen 8875% Törken unif. e un eUngar. Goldrente 1 usländiſche, 4„ Kronenrente Ag. i. Gold⸗A. 1887„* 1˖ 5% Ebineſen iggs 96,90 66.85 Jerzinsb Loſe. 4 Egyypter umiftzirte—.—[Deſt. Loſe v. 1860 158.70 5Mexikaner äuß, 106 20 103.20 Türkiſche Loſe 184.80 1 inn. 68 10 68 25 Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabritk 119.50 119.— Eſchbaunm Mannh. 162.— 162,40 Mh, Akt.⸗Brauerel 142,50 142.50 Parkakt. Zweibr. 121.20 121.20 Weltz z. S. Speuer 98.50 98.50 Cementw. Heidelb. 164— 134.— Cementf. Karlſtadt 118,60 16.10 Bgd. Anilinfabrik 459,90 460.— Ch. Fbr. Griesheim 275.70 976— Höchſter Farbwerk 582 30 388.— Vereinchem. Fabrik 322,80 322.50 Chem. Werke Alhert 352.— 351.50 Aecumul.⸗F, Hagen 21850 218.75 Age. Böſe, Berlin 83.30 88. 0 Allg. Elek.⸗Geſellſch 288 60 299 50] Zellſtoff Waldhof 302.— Lahmeyer 142,50 142,— Südd. Immob. 192.95 Bergwerks⸗Aktien. 255.— 254,70] Belfenkirchner 199 50 137.—Harpener Hibernia Weſterr. Alkali⸗A. (Heſen „Deſſen ——— Unternehmungen, Ektr.⸗Geſ. Schuckert 186.— Allg..(, Sſemens 188 80 189.50 Ver. Kunſtfeide 504.50 Lederw. St. Ingbert— Spichar; 108 50 Walzmühle Ludw 177,50 177.50 Fahrradw. Kleyer 98.— 2 Maſch. Arm. Klein 91. Maſchinenf⸗ Baden, 197. Dürrkopp 490.— Maſchinf. Gritzner 213.50 214.— Schnellppf, Frithl. 185.25 185.25 Oelfabrik⸗Aktjen 181.50 Seflinduftrie Wolff 118— 122.30 286.90 28B.80 219.70 218 60 267.— 2670 Bochumer Buderus Concorbig Deutſch. Luxembg. 247.50 259.— Eiſenwerke Lollar 152.— 160.— Oberſchl. Eiſenakt, 180— 180.45 Friedrichsh. Bergb. 125.50 125.—[ Ver. Königs⸗Laurg 261.— 261,80 Aktien deutſcher und gusländiſcher Transport⸗Anſtalten. r.—.— Ludwh.⸗Berbacher 233 73 288 60 Deſterr, Süd⸗Lomb. 18 20 18 10 Pfälz. Maxbahn 146.30 146 60 Oeſterr. Nordweſtb—.——. do. Nordbahn 137.70 187/5]„ Lit. B.—.—— Südd. Giſenb.⸗Geſ. 185.— 185-»[[ Gotthardbahn 186.50—. F 5 177 Ital. Mittelmeerb.———. ordd. Lloy 2450 124,0, Meridionglbahn 52.95 153— Oeſt.⸗Ung. Staatsb 148 50 148 80 Baltim. Ohito 113.— 113 20 Pfandbriefe, Pyioritäts⸗Obligationen, 4e% Frk. OHyp.⸗Bfdb. 101.5% 101 50 4% Pr. Pfdb, unk. 14 10g.20 108, 0 40% F. KR. B. Pfdbr 05 100,50 100.4534 18 100.— 100. 1910 101.40 101.60 14 100,76 100,75 90% 3 41910 3% puptb. Pfdd, 101.30 104.70f%„„ 4½%%„„„ 998.90 98.903% 42½% Pr. Bod.⸗Cr, 4„ 1 7 95,28 95.95 4% Ctr. Bd. Pfd. vßc 101.20 101.20 3½ Pr.Pfdhr.⸗Bk.⸗ Unk. 09 108,20 108.20 1 ff Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Obl. unkündb. 12 100.— 100.— unk. 10 103.40 108.40 4e Kg, H, B. Pfb. 03 100 60 100.80 4% Pfdbr, v. 0 1907 101.20 101.40 i 12 104.80 104.304%„„„ 1912 105.— 103.— 3½„ Pfdbr. v. 56 3½ gſfe 97.— 97. 90.4 56.80 90.50%„„ 1604 97.— 97.— 6½%„ Pfd. 990 86.50 96.50 ½„„„ 1914.— 88.— 4%„ Com.⸗Obi, 31% Fih. H. B. G, 8 98.— 88.—. .(L. unk 10 104 50 104.504% Rhein, Weſtf, 8%„ Com.⸗Obl..⸗C., B. 1910 101.90 101.90 .87, unk.91 99.0 99.20%½ Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— 101.30 3%„ Com.⸗Obl. 31/0% Pf. B. Pr.⸗O. 99.— 99.50 v. 96006 99.60 99.602% Ftal. ſttl.g. G. B. 78.a8 78 20 4% Pr. Pfdb, unk, 09 101.50 101.50 4% 540.— „„„ 12102.20 102.20J Mannh. Verſ.⸗G.⸗A.,— Bank⸗ unb Verſicherungs⸗Altien. Badiſche Bank 190 50 130.50 Qeſterr.⸗Ung, Bank 117.— 117,0 Berl. Handels⸗ Geſ. 169 60 170.— Oeſt, Länderbank 115.—115.— Comerfſ, u. Disk.⸗B. 192.60 122.70 Kredit⸗Anſtalt 206 40 206,80 Darmflädter Bank 145.20 145.— Pfälziſche Bank 103 40 106.80 Deutſche Bank 288 70 239.90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 902 30 202 50 Deutſchaſiat, Bank 176 40 176.50 Preuß. Hypothenb. 127.60 127.50 D. Effelten⸗Bank 113 50 113.5 eutſche Hieichsbk, 156.70 157.— Disconto⸗Comm. 189 70 190.40 Rhein. Kreditbank 14470 44.90 Dresdener Bank 154 80 18860 Rhein. Hyp. B. M. 20.50 203.50 Frankf. Hyp.⸗Bank 209,20 209.30] Schaaffh. Bankver. 147,80 148.40 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 168.80 163.80] Südd. Bank Mhm. 114.30 114.30 Nationalbank 129.25 128,.90 Wiener Bankver. 140.70 140.50 Oberrhein, Bank 109 50 109.50 Bank Ottomane 119.10 119.10 Frankfurt a.., 21. Jult. Kreditaktien 207.10, Staatß⸗ bahn 143,80, Lombarden 18 20, Ggypter—.—, 4% ung., Goldrente 68 10, Gotthardbahn 186.50, Disconto⸗Commandit 190.10, Laura 261,50, Gelſenkirchen 286 50 WMunſſche 145,10, Handelsgeſellſchaft 170 10, Dresdener Bant 258 30 Deutſche Bank 258.80 Bochumer 254.80, Northern——, Tenbenz: feſt, Nachböpſe, Kreditaktien 207 10, Staatsbahn 143,80, Lombarden 18,10, Diseonto⸗Ciommandit 190.10. Berliner Effeltenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 21. Juli. Die Vörſe eröffnete im allgemeinen feſt. Wenn auch über die Vorgänge im Montanaktienmarkt noch keine Erklärung hinſichtlie) der geplanten Verſchmelgung vorliegt und nach dwie vor von allerlei Kombingtionen die Rede ſſt, war dennoch heute in einzelnen Werten lebhaftes Geſchäft. Dortmunder Union 8 pekt. höher auf Räufe der Spekulatlon. Uebrige Montanwerte weſentlich ruhig. Nur Konſolidation höher. Von Banken Deutſche Gank, Diskontokommandit, Handelsantelle, Dresdener Bank und Schaaffhauſener höher. Fonds ruhig, doch behauptet. Bahnen an⸗ regungslos, nur Prins Henrybahn 136 pCt. höher auf die Erwartung eines günſtigen Dekatenausweſſes. Schiffahrtsaktien ſtetig. Hanſa 2 pet, niedriger. In 2. Börſenſtunde Dortmunder ſteigend. Kohlen⸗ aktien ſchwankend und niedriger guf Realiſationen. Tägliches Geld 2 pCt. Brief. Weiterhin Montanwerte durchweg ſchwächer. Alles ſonſtige ruhig. Kurſe nominell. In 3. Vörſenſtunde ſtill. Ultimo⸗ geld g pEt. Neue A prog, Japaner 91.60 à 91.70 per Erſcheinen. Induſtriewerte des Kaſſamarktes weniger belebt. Eiſenaktien beſſer. Die Aufſichtsratsſitzung der Deutſch⸗Luxemburger findet erſt nach⸗ mittags ſtatt. An der Börſe berlautet, daß es ſich um die Erwerbung der Stinnes'ſchen Bvuchſtraße und der der Luiſentiefbau gehörenden Zeche„Winbablsbant“ handelt. Poſitives war nicht ſeſtzuſtellen. Generäal⸗Anzeiger; * Manmherm, 21: Juli. 15 8. Selke. Berlin, 21. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 216.— Canada Paeifie 150.90 150 80 375 Reichsanl. 101.20 101.20 Hamburg. Packet 157 30 157.80 %8 Reichsanleihe 90.80 90.30 Nordd. Lloyd 124.10 124.40 4% Bad. St.⸗Anl. 103.75—.— Dynamit Truſt 185.30 184.70 3½ B. St. Obl. 1900 99.90 100.— Licht⸗ u. Kraftanl. 141 80 142.90 8½e% Bayern 100.40 100.40 Bochumer 255.— 258 90 4% Heſſen———.— Konſolidation 487.— 440.— 30% Heſſen 87.40 87.50 Dortmunder 96.25 101 25 3% Sachſen 88.70 88.70 Gelſenkirchner 286.10 235 50 4% Pfbr. Rh. W. B. 101.20 101.20 Harpener 219.— 218 90 5e Chineſen 102.— 102.— Hibernig—— 4% Italtener 100.30—.— Hörder Bergwerte 177.75 180.— 1860er Loſe 159.— 159.— Faurahütte 261 25 260 75 Ruſſ. Anl. 1902 87 10 86.90 Phönir 182— 182.— %0 Bagt ad⸗Anl. 89 50 89.50 Ribeck⸗Montan 217.70 218.— editaktten 206.70 207 30 Schalk G. u. H...— erk.⸗Märk. Bank 166— 166.50] Murm Revier 154.50 154.20 Berl. Handels⸗Geſ. 169.90 170.— Anflin Treptow 378.— 874.— ſtädter Bank 145.40 145.— See 217.80 216.70 Deutſche Bank(alt) 238.60 238 80 Steſnzeugwerke 275.— 275.70 2 0 1 238.80 239.— Duffeborſer Wan, Wag. 283— 285.50 Disc.⸗Kommandit 188 80 180.— elberf. Farben(alt) 525.——.— Dresdner Bank 157.70 158.80 Aſchersleb. Alkaliw. 184 20 188.70 Rhein. Kreditbank 144.50 144.50 Weſtereg. Alkallw. 287.50 266— Schaaffb. Banko. 147.60 148— Nollfkämmerei⸗Akt. 158— 158 20 Hübeck⸗Büchener—.——.— Plantiawerke 191.10 190.50 Staatsbahn 143.60 148.90 Chemiſche Charlot. 216 50 216 50 Lombarden 18.10—.— Tonwaren Wiesloch 171.— 171.— Privat⸗Discont 2½% W. Berlin) 21. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 206.70 207.40 Staatsbahn 148.60 143 90 Diskonto Komm. 189.80 181.90 Lombarden 18.10 18.10 Londoner Effektenboͤrſe. London, 21. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Neſchsanleihe 89/ 89— Southern Pacifte 67% 66%½ 5%“ Chineſen 104— 104— Chbicago Milwaukee 186¼ 185, 4½ ½% Chineſen 98¾ 98¾ Denver Pr. 89— 89½ 2/% Conſols 90 ½% 90½g Atchiſon Pr. 105— 105½ 4 J% Itꝗaliener 104½ 104¼ Louisv. u. Naſhv. 152/ 1557% 4% Griechen 52¾ 58— Union Paeiſte 188½ 1321 8% Portugieſen 67¾ 675½% Unit. St. Steel com. 35¼ 35½ Spanier 90 ½% 90%[„„„ pref. 105½ 105¼ DTürken 88½ 88/ Ertebahn 48½% 47%/ 4 9% Argentinier 90% 90¼] Tend.; feſt. 8% Mexikaner 34% 34½ Debeers 16/ 160/ 4% Japaner 88— 88— Chartered•.. 1% Tend.: träge. Goldfields 61% 61ſ/, Ottomanbank 18¼ 135/] Randmines 9e 910/ Mio Tinto 65 64%/ Eaſtrand%, 7% Braſilianer 87¼ 875% Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 21. Juli.(Produktenbörſe.) Gegenüber dem wenig befriedigenden preußiſchen Saatenſtandsbericht, den klei⸗ 5 0 argentiniſchen Abladungen und den ſteigenden ameri⸗ kaniſchen ſowie ungariſchen Preiſen verhielt ſich der hieſige Markt abwartend. Die Auslandsforberungen ſind teilweiſe erhöht, teilweiſe unverändert. Hafer und Mais feſter. Rüböl kuhig. Spiritus ungehandelt. Wetter: bewölkt. Berlin, 21. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 20. 21. 20. 2¹. Weizen 174.25—.— Mais per Juli 136 75 187 50 eptbr. 171— 171.75 5 Se 125.75 125 75 „Dezbr. 173.— 178.75 Dezbr.———- Roggen per Juli 158.75 154 75 Räbsl per Odbr. 48.— 48.10 „ Septbr. 145.— 145.75„ Dezbr. 48.50 48.60 „ Dezbr. 146 50 146 75———— Hafer per Juli 138 75 139.50 Spiritus 70er locoo-——— „ Septbr. 136.75 187.—] Weizenmehl 22.75 22.75 „ Dezbr.—.——— Roggenmehl 19.80 19.80 Peſt, 21. Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt, 20. 21.7 Weizen per Okt. 15 46 15 48 flau 15 74 15 76 feſt 1„ April 16 02 16 04 1630 186 32 feſ Mat——————— feſt Roggen ber n 226 flan 1282 1284 ai————— Haſer 55 da 8 150 fan 1154 11 66 feſt Mais per Jult 15 24 15 26 flau 15 52 15 44 feſt Mat 10 72 10 74 1090 10 92 Kohlraps p. Aug. 24 30 24 50 ſtetig 24 40 24 60 feſt Wetter: Schön. Siverpool, 21. Jult.(Anfangs lurſe.) 20. 21. Weizen per Juli.077ſsſtramm.09 ¼ ruhig per Sept..06¾.08½ Mais per Juli nom. ruhig nom, ruhig per Sept..11½.107% SS—28——.rr.r..—— Stimmen aus dem Publikum. Der Neckarauer Wald und ſeine Sicherheit. Es iſt ſchon des Oefteren über die im Neckarauer Wald herr⸗ ſchende Unſicherheit Klage geführt worden und es ſind auch genug Weweiſe dafür vorhanden, daß dieſe Klagen ſeyr berechtigt ſind. Umſo erſtaunlicher iſt es, daß von der hieſigen Polizeibehörde nicht Diejenigen Vorkehrungen getroffen werden, die nicht nur bis zu einem gewiſſen Grade die gewünſchte Sicherheit garantieren, ſon⸗ dern auch im Publikum das Gefühl der Sicherheit erwecken. Wenn man bedenkt, daß der Neckarauer Wald für das große Mannheimer Publikum der geradezu einzige Ort iſt, an dem es ſich gur Erholung ergehen kanm, ſo bin ich und mit mir wahrſcheinlich die große Mehrzahl der Mannheimer Bevölberung der Anſicht, daß es erſte Pflicht der Polizeibehörde ſein ſollte, für die Erreichung gten Zweckes das Möglichſte zu tun. Dieſen Zweck zu erreichen, dürfte es angebracht ſein, außer der bisherigen Art des Patrouillen⸗ gangs einen ſtändigen Polizeipoſten im Walde zu ſtationieren, alſo gewiſſermaßen eine Polizeiſtation dort zu er⸗ richten, von der aus durch Patrouillen der Wald zu ſichern wäre. — Geſchäftliches! In der bekannten Erziehungs⸗Anſtalt von Dr. Plähn, Privat⸗ Realſchule zu Waldkirch i. Br., fand am Samsdag die diesjährige Abgangsprüfung ſtatt. Von 22 geprüften Schülern erhielten 21 das 0 1 3 die wiſſenſchaftl. Befähigung gum einzähr. 15 Die in weuerer geit durch die Firma g ün ſter u. Meisner in München in den Handel naß wiſchbare Bodenwichſe BarketeRafst, wurde guf der Ractusgtellae des Werbandes der Parket⸗Reinigungs⸗Inſtituts⸗Unternehmer Deutſchlands zu Köln a. Rh. mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Es kann dies ſicher als ein Urteil von maßgebendſter Seite über die hohen hygieniſchen und wirtſchaftlichen Vorteile der Parket⸗Roſe gelten und ſollte dieſem fachmänniſchen Urteil entſprechend jede Hausfrau nunmehr Parket⸗Roſe bei ihrem Liefe ranten verlangen. * Wir erhalten ſoeben die Mitteilung, daß die Loſe der Wohl⸗ tätigkeits⸗Geldlotterie des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz zur Ausgabe gelangt ſind. Der Reinertrag dieſer Lotterie iſt dazu beſtimmt, die Vereine und Sanitäts⸗Kolonnen unter dem Roten Kveuz in ihrer Tätigkeit zu unterſtützen, ſodaß durch Ankauf und Verkauf der Loſe gleichzeitig ein Werk der Nächſtenliebe erfüllt wird. Iſt doch das Rote Kreuz in allen Notlagen des Lebens, in Krieg und Frieden zur Unterſtützung ſtets bereit und betätigt dieſes in umfangreichſtem Maße. Da die Ziehung ſchon am 12. Auguſt er. ſtattfindet, auch die Gewinnausſichten(Hauptkreffer 15 000 M, 5000., 1000., 500 M. uſw.) bei dem geringen Einſatz von 1 M. das Los, 11 Loſe 10., äußerſt günſtig ſind, ſo empfiehlt es ſich, ſich frühgeitig die Möglichkeit einen beſſeren Treffer zu er⸗ halten, durch Kauf eines oder mehrerer Loſe zu ſichern. Beim General⸗Agenten J. Stürmer, Straßburg i. E. und allen Los⸗Ver⸗ kaufsſtellen ſind obige Loſe zu haben. * Leider war es nicht möglich, für den auf den 20. Juli 1905 feſtgeſetzt geweſenen Ziehungstag der„1. Serie der 6. Pfälziſchen Pferdelotterie“ die Loſe vollſtändig zu verkaufen und es mußte des⸗ halb eine Verſchiebung der Lotterie feſtgeſetzt werden. Die Ziehung findet nunmehr garantiertunwiderruflich am 26. Aug. 19 0 5 ſtatt und wird es bis dahin zweifellos gelingen, das nicht mehr große Quantum unverkaufter Loſe der ſonſt ſo beliebten Lotterie vollſtändig auszuverkaufen. Die Loſe ſind, ſoweit Vorrat reicht, bei allen bekannten Loſe⸗Verkaufsſtellen zu haben. Briefkaſten. (Alle Anfragen, fedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; mündliche oder tele⸗ bhoniſche Auskunft wird nicht erteilt.) Abonnent J. W. 1. Sie müſſen den Mietzins nachweisbar für Reinigen ete, verbraucht haben, andernfalls iſt der Reſt fällig. 2. Fordern Sie den Wirt auf, innerhalb 8 Dagen für gänzliche Abſtellung zu ſorgen. 3. Nach fruchtloſem Ablauf können Sie friſtlos ausziehen. Abonnent G. K. Der Scharfrichter bezieht kein feſtes Gehalt. Für jede Hinrichtung erhält er jedoch 200—300 M. Abonnent E Z. 1. Die Verſicherungsgeſellſchaft iſt ohne Zweifel im Recht. 2. Verſuchen Sie, eine Einigung herbeizuführen. Abonnent A.., Windiſch⸗Eſchenbach. Ihre Nummer iſt bereits gezogen. Wenden Sie ſich an ein vertrauenswürdiges Bankhaus behufs Einlöſung. Abonnent A. Eine allgemeine Straßenmeiſterprüfung findet im laufenden Jahre nicht ſtatt, dagegen iſt für das nächſte Jahr eime ſolche in Ausſicht genommen. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ ſetzungen ꝛc. der etatmüßigen Beamten der Gehaltsklaſſen II bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen etc. von nichtetatmüßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten.— Staatseiſenbahnverwal⸗ tung.— Ernannt: zum Steuermann: Schleppſchifführer Karl Krucker in Konſtanz.— Gtatmäßig angeſtellt: Expeditions⸗ gehilfin Seraphine Gehrig in Heidelberg, Lokomotipheizer Auguſt Börzel in Karlsruhe, Schaffner Lorenz Munz in Mannheim; die Güterſchaffner: Ambros Laier in Mannheim, Jakob Deiß in Kon⸗ ſtanz; die Schiffsheizer: Richard Brunner in Konſtanz, Matthäus Beha in Konſtanz, Karl Hör in Konſtanz.— Beſtätigt: als Bureaugehilfen: die Bureaugehilfenanwärter Georg Wühler von Mannheim, Karl Kälberer von Babſtadt, Karl Becker von Linken⸗ heim, Kaver Reinold von Ohlsbach.— Vertragsmäßig au f⸗ genommen: als Werkführer: Albert Hieber von Sulzburg; als Lokomotivheizer: Wilhelm Merkel von Schrießheim, Johann Ehmann von Landshauſen, Auguſt Schwarzmeier von Unteröwisheim, Jakob Kolb von Streichenberg, Leopold Waßmer von Külsheim, Heinrich Imhoff von Raſtatt, Urban Sack von Hirſchlanden, Oswald Kraus bon Oberlauda, Edwin Petzold von Paitzdorf, Johann Jonitz von Langenbrücken.— Zuruhegeſetzt: Lokomotivführer Wilhelm Gröner in Konſtanz, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit; Lokomotivheizer Franz Haitz in Offenburg, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit; Wagenwärter Heinrich Biek in Mannheim, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.— Geſtorben: Lokomotivführer Franz Voſchert in Karlsruhe. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kul⸗ tus und Unterrichts. Gtatmäßig angeſtellt: Aktuar Fr. Hahn beim Amtsgericht Eppingen, Aufſeher Karl Raichle beim Lan⸗ desgefängnis Freiburg, Aufſeherin Klara Herold bei der Weiberſtraf⸗ anſtalt Bruchſal.— Zugewieſen: Aktuar Hermann Römer beim Notariat Eichſtetten 1 1 f e een ſes ke Gerich lleteherdienſtberteſer Antan Göpfrih zum Amtsgericht Vonndorf, ner e zum nichtetatmäßigen Gerichtsvollzieher.— Entlaſſen: Gerichtsvollzieher Berthold Trinkler in Bonndorf. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Gtat⸗ mäßig: Schutzmann Heinrich Sterr in Karlsruhe.— Ueber⸗ tragen: dem Aktuar Friedrich Friedlin, Kanzleigehilfe beim Be⸗ zirksamt Karlsruhe, eine Aktuarſtelle daſelbſt.— Enthoben: Aktuar Ferdinand Albert beim Bezirksamt Karlsruhe, behufs Ver⸗ wendung als Kanzleigehilfe bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Em⸗ mendingen.— Großh. Verwaltungshof. Die Beamten⸗ eigenſchaft verliehen: der Wärterin Anna Barb. Gaßner an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Emmendingen.— Oberdirektion des Waſſer⸗ u. Straßenbaues— Die Beamteneigenſchaft berliehen: den Landſtraßenwärtern Sebaſtian Baumann in Ger⸗ lachsheim, Franz Schmider in Oberwolfach.— Entlaſſent: der Landſtraßenwärter Karl Gſchwender in Eiſenbach(auf Anſuchen). Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen.— — Steuerverwaltung.— Ernannt: zum Steueroberaufſeher: der mit der Verſehung der Stelle des Steueroberaufſehers betraute Steueraufſeher Joſ. Schwarz in Buchen.— Ingleicher Eigen⸗ ſchaft verſetzt: die Finanzaſſiſtenten: Karl Weis, 1. Gehilfe bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Achern zu jenem in Kenzingen; Adolf Späth, 1. Gehilfe bei dem Großh. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Kandern, zu jenem für den Bezirk Engen. Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens. 1. Befördert bezw. ernannt: Arnold, Albert, Un⸗ terlehrer in Kirnbach, Amts Wolfach, wird Hauptlehrer in Eſchel⸗ bronn, Amts Sinsheim; Bier, Karl, Unterlehrer in Großeicholzheim, Amts Adelsheim, wird Hauptlehrer in Scheringen, Amts Buchen; Braun, Leopold, Unterlehrer in Plankſtadt, Amts Schwetzingen, wird Hauptlehrer in Adersbach, Amts Sinsheim; Nagel, Wilhelm, Unter⸗ lehrer in Aglaſterhauſen, Amts Mosbach, wird Haußtlehrer in Neckar⸗ Sinsheim; Pfeiffenberger, Emil, Unterlehrer in wird in Aumts Buchen; Stiefel, Emil, Schulverwalter in Langenſee, Amts SchefH 4 heim, wird Hauptlehrer daſelbſt.— Verſetzt: Gomer, Auguſt, Hauptlehrer in Neuenweg, Amts Schönau, nach Waldangelloch, Amtg Sirsheim; Hallbaur, Kornel, Hilfslehrer in Zunsweier, Amts Offeſ burg, als Unterlehrer nach Lauf, Amts Bühl; Manuwald, Hugg Unterlehrer in Lauf, Amts Bühl, als Hilfslehrer nach Impfingen Amts Tauberbiſchofsheim; Teufel, Ernſt, Hilfslehrer in Elgerswweier, nach Oberwittighauſen, Amts Tauberbiſchofsheim.— 3. In den Ruheſtand tritt: Roth, Marie, Hauptlehrerin in Freiburg, 558 Dee Verantwortlich für Politik: J. V. Fritz Kayſer, für Feutlleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinztales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen revaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei.. 1 G. m. b..: Ernſt Mäller. + —— Simheirmn. Perle der Bergstrasse, prächtige Ausffüge, vorzügl. Bahn- verbindungen, Ausg gangspunkt für Odenwaldtouren. Freund- liche altertümliche Stadt mit guten und preiswerten Er⸗ holungsstätten, weitbekannte Hotels und Restaurationen mit prachtvollen Gürten, grossen Sälen ete. Empfehlenswerte Gasthöfe und Restaurationen: Sahnhof-Hetel:„Prinz Wilhelmt! Bes.: H. Ehret, gegenüber dem anh mit ausgedehnten schattigen Gaärten. Anlagen, grossem Konzertsaal und kleineren Gesellschaftssälen. Restauratſon v. W. Menges, gegenüb. d. Hauptbahnhof m. Garten. Radfahrerstation. 2228 „Schwarzer Adler“. „Fuchs'sche Mühle““. Romantischster Punkt des Wesehnitz⸗ tales, altbekannte vorzügl. Restauration und Pension. Eingang zum Birkenauer Thal. „Zur Bergstrasse“, vorzügl. Weinquelle a, d. Weschnitzbrücke. „Zum Carlsberg“, am Rodensteinbrunnen, der Stadt, grosse Räumlichkeiten. Mittelpunkt „Goldener Schwan““, in der Altstadt, Metzgerei, Saal „Noldener Adler“, am Marktplatz, gegenüber der kath. Kirche. „Goldene Sonne““, am Marktplatz, grosse freundliche Räume mit Saal, für Vereine. „Zum Falken““, gegenüber d. Bahnhof der Nebenbahnen, direkt an der Bergstrasse, freundl. Garten. rosser schattigei „Stahlbad““ wenige Minuten von der Stadt, Park, Bäder etce. Ausschank der Bürgerbrauerci, freundlicher Garten vol der Stadt am Uebergang der Odenwaldbahn. 4 1 Gasthof u. Pension„2 Birk er Tal“,* Bir kenau. luttige Verandds u. fe 80 Miiten von Wel — Hsidelberg. Hotel u. Restaurant.Ritter. Perle deutscher Renaissance.— Sehens. Würdigkeit I. Ranges.— Renoviert und neu eröfnet.— Schön eingerichtete Fremdenzimmer. Elektrisches Licht.— 245e— Grossartige Aetaneee eeeee Münchener— echt Pilsener— Heidelbe Bier.— Nahe.Schlosse u. Heiliggeistkire* — Haltestelle der elektr. Strassenbahn. 7 B Neise⸗Hbonnements. 5 Sur Bequemlichkeit des reiſenden Publikums ſowohl als derjenigen Seitungsleſer, die in Kurorten und Sommerfriſchen bleibenden Aufenthalt nehmen, haben wir auch in dieſem Jahre Reiſe⸗Abonnements eingerichtet. Jeder Inhaber eines Reiſe⸗Abonnements gelangt ſo ſchnell in den Beſitz des„General⸗KAnzeigers“, wie es nach Lage der Eiſenbahn⸗, Schiffs⸗ und Poſtverbindung des be⸗ treffenden Aufenthaltsortes überhaupt möglich iſt. Bei Rundreiſen wird die Zeitung nach den vorher anzu⸗ gebenden Orten derart expediert, daß der Abonnent dieſelbe „poſtlagernd“ oder unter jeder uns aufgegebenen Adreſſe vorfindet. Der Abonnementspreis wird für Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn auf nur 8 60 Pfennig per Woche (bei täglich einmaliger Franco⸗Suſendung) feſtgeſetzt; für das Husland beträgt er 90 Pfennig der Woche. Auswärtige Beſteller werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bezahlung am Einfachſten durch Poſtanweiſung oder Einſendung von deutſchen Briefmarken bewirkt wird. Bei längerem Kufenthalte an ein und demſelben Ort iſt das außerordentlich billige Abonnement bei den be⸗ treffenden Poſtanſtalten entſchieden der direkten Streifband ſendung vorzuziehen. Verlag des„Seneral-Hnzeigers der Stadt IIlannheim und Umgebung“ o o(annheimer Journa) 0 9 74 unncneemnes 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ ſufſchlag M..91 pro Quarick. —— Telephon: Redaktion Nr. 377. Nr. 143. Pekaunkmachung. Dle Herbſtypufung für den einſährig⸗ſrelwilligen Dienſt beir. Dle Herbſtprüfung gur Br⸗ langung der Berechtigung 115 einjährig ⸗ freiwilligen kilitärdienſt wird im Jaufe des Monais September d. J. ſtattfinden. Aumeldungen, in welchen das aa e 115 auszuſprechen iſt, ſind ſpäteſtens bis zum 1. Aug einzuͤreſchen und ſind denſelben anzuſchließen: 2, n von der zuſtändigen Be⸗ burts⸗ hörde ausgeſtelltes zeugnis; nach Muſter 17a erteilte Einwtuütgung des geſetzlichen Vertreters mit der Exklärung, daß für die Dauer des ein⸗ ährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts mit Einſchluß der Koſteſ der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung, von dem Bewesber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung enügt die Erklärung des ge⸗ ſchlichen Vertreters oder eines Nitten, daß er ſich dem Be⸗ werber gegenüber zur Tragung der bezeichueten Koſten ver⸗ Wen uld daß, ſoweit die oſten von der Militärver⸗ waltung beſtritten werden, er ch dieſer gegenüber für die 0 Aſechi es Bewerbers als Selbſtſchulpner verbürge. Die des geſetzlichen ertreters und des Dritten, owie die Fähigkeit des Be⸗ werbers, des gedechie Ver⸗ g odes des ODrltten zur en der R iſt nd ch zu beſcheinigen. ebernimmt der geſetzliche Ver⸗ 15 oder der Dritte die in Koſten n e bezeichneten erbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung ſoſern er nicht ſchon kraft e zur Ge⸗ währung des Unterhälts ver⸗ pflichtet iſt, der gerichtlichen er notariellen Beur⸗ 155 b its iſi 9, Unheſchöltenheitszeugniſſe vom 1 gesſah iilſche Papiere ſind im Oruiginal einzureichen, Aſich hat der Prüfling einen von ihm ſelbſt geſchriebenen Lebenslauf beizufügeſt und in der Meldung anzugeben, in welchen 1 65 ſreinden Sprachen(latei⸗ llſch, griechiſch, fränzöſiſch und en 10 öder ſtalt des leßzteren 55 1000 er geprüft zu werden Beſieht die e dor der Prifungs⸗ Oniimiſſion nicht, ſo iſt eine ein⸗ malige Wiedetholung Miohagz If auch dieſe erfolgſos, ſo daff . Bewerher von der Erſatz,⸗ ehörde dritter Inſtanz nur in anz beſonderen Ausnahmefällen 10 britten Male zur Ablegung er Prüfung zugelaſſen werden. Iu dem Geſuch um Zu⸗ laſſung zur Prüfung iſt daher auch anſugeben, ob, wie oft und wo ſich der Be⸗ werber einer Prüfung vor kiner Prüfungsommiſſion bereits unterzogen hat, Karlsxuhe, den 2s, Junt 1908. Prüfungskommiſſion flr reiwillige: er Vorſitzende: Braun. 631¹ Iibellsbergebung. Für den Umbau des Kauf⸗ ſes(Stadt⸗ und Snan0 0 die Glaſerarbeiten im ege des öfſentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierzu ſind verſchlof⸗ ſen und mit enkſprechender Auf⸗ 1 1 enstag, Aguſt 1. Js,, ergektags ur guf Zimmer 10 des unterzeich⸗ nelen Amtes einzureichen, wo auch Algebotsformulare gegen Etſatz der Undruckkoſten in Em⸗ Plang gez ad del kröffuung der Angebote in Gegenwart etwa erſchielener ter mhee „Naunheiſ, den 19. Juli 1905, Stäptiſches Hochbauamt: Perrey. 20000 „tkaunkmachung, Aufgebot v. Pfaudſcheinen. Ueier den Pfandſchein des Städt. Leihamis Manſiheim: von 28, April 1905, welcher angeblich gbhanden ge⸗ kommen iſt, wurde das Auf⸗ oisverfahren nach 8 28 der Wes bber gee beamragt, er nha 1 Pfanpſcheines 11 ermit aufgefordert, ſeine uſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb!4 Wochen bom Täge des Erſcheinens der Fi an 11 0 deim Städt. 90 hamt, Lit. G 5 Al f. e en, widrigen⸗ ſalls die Kraftloserklärung oben zenannten Pfandſcheines exfolgen ird, 30000%¼81 Mannbeim den 18. Juli 1908. Städtiſches Leihamt: Obimann. ein Bewerber 25 uſt d. J. anher f ommen werden können5 Bekannkmachung Mulnigen und Be⸗ i Straßen betr. 8 28. Alle Ortsſtraßen, ſaen die gegen die Stratzen offenen Hof⸗ bänme müſſen wöchentlich zwei⸗ mal und zwar lwoch und Samstag nachmittags gekehrt Und gereinigt werden, Fälli der Kehrkag auf einen Feiertag, ſo iſt die ans am vorher⸗ gehenden We vorzunehmen. 7 6. Die Reinigung hat den Abzug und die ſofortige Entſernung von Hurgt, Kot, Sigu b, Schutf und Abſällen aller Art zu umſaſſenz dahet müſſen die Skraßenrinnen nebſt den ihnen zugeleiteten Ab⸗ laufrinnen, ſowie die Umgebung der Brunnen mit reinem Waſſer abgeſpült verden. Das Hinein⸗ kehten von Schlamm, Kehricht und dergl. in die Straßendohlen und Schlammſammler der Stra⸗ gzeukanäle iſt unterſagt. Der aus den Straßenrinneſ gekehrte Schlamm darf nicht auf der Stkaßenfahrbahn liegen gelaſſen, ſondern muß ſofork abgeführt werden. Bei krockener Wikterung ſind die Straßen vor der Rei⸗ nigung mit reinem Waſſer zu begeßen. Ebenſo iſt bei anhal⸗ haſtender heißer Witterung die Straße auf Aufforderung der Schüßmgnuſchaft mit keinem Wäſſer zu begießen. 6861 27 § 27. Die Verbindlichkeit der Straßen⸗ reinigung uſw.(8 26) erſtreck ſich bis in die Mikte der Straße. Zur Reinigung verpflichtet iſt: 1. vor bewoöhnten Gebäuden der Eigentümer und falls dieſer nicht in dem Hauſe wohnt, der Mieter des unterſten Stockwerks; 2 vor unbewohnten Gebänden, z. B. Scheunen, Ställen, ſerner vor Gärten, Höfen uſw. Der⸗ jenige, welcher dieſe Grundſtücke beuützt, Mannheim, den 14, Juli 1905, Bezirksamt, Polizeidixektion, Schäfer. Hekauntmachung. Die Sountagsruhe im Fleiſcherei- und Wurſtlerei-Gewerbe helreffend. No, 1054711. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntnis, daß der Bezirksrat als höhere Verwallungsbehörde heute auf⸗ grund der§8 105 b Abf. 2, 105e 413 Gew.⸗O, nachſtehenden Beſcheid erlaſſen hat: Unter teilweiſer Aufhebung des Bezirksratsbeſcheids vom 20, Februar 1902 wird beſtimmt, daß die für Verkaufsſtellen, in dellen ausſchließlich Erzeugniſſe des Fleiſcheiei⸗ und Würftlerei⸗ gewerbes feilgehallen werden, an Sonntagen auf die Zeit von 6 bis 8 Uhr nachmittägs ausge⸗ dehnten Verkaufsſſunden, hin⸗ fichtlich der Stadt Mannheim künftighin in Wegfall kommen. Hiernach erhäft Ziffer I. Lit. b des genaunten Beſcheids folgende Faſfüng: 6364 b, An allen übrigen Sonn, und Feſttagen von 1. Mai bis 30. September von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags, vom 1, Sttober bis 30. ril von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags, in den Gemeinden des Bezirks abgeſehen von der Stadt Maunheim außerdem noch Rachmittags von—8 Uhr. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über die Soun⸗ tagsrußhe werden aufgrund des 146 Gew.⸗O, mit Geldſtrafe bis zu 800., im Unvermögens⸗ ſie Beſt gebi ⸗ raft. Mannbeim, den 6, Juli 1905, Großth, Bezirksamt Iy;: Gänzenmüller. Aonkursuerfahren. Nr, 6784. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Bermögen des Weinhändlers Friedrich ellwig, Inhabers der Firma Hellwig“ in Mann⸗ ham, P 2, is iſt zur Prüfung der nachlräglich angemeldeteſ Forderungen Termin auf Mittwoch, 20. Septbr. 1905, vormittags 11 Uhr vor dem Großh. Amtsgerſcht hlerſelbſt, Sitzungsſaal B, Nr. 112 anberauſit. Maunhein, den 18. Juli 1995. Der Gerichtsſchreiber Großh. Atitsgericht.: Ehrmann. Ziim. 6360 unt. Garantie gean Frey ſen Uhrmacher, F, u. Amts⸗ — annheimer Journal und Kreisverkündigungsblatt. Inſeratet Die Kolonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerale 28 Die Rellame⸗Zeile„„ 60„ — Expedition Nr. 218, Bekauntmachung. Nr. 106 8641. Der Stadtrat Mannbeim hat die Sn der Straßen⸗ und Bauſtuchten der Ptehanenee un Stadteil Neckarau Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kennſnis mit ver Auffor⸗ deiung, etwaige Einwendungen bei dein Bezirksamte— Zimmer em Stadträte hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages au porzubringen, an welchem das di Bekannt⸗ machung enthaltende Antsver⸗ kündigungsblatt gusgegeben wurde, widrigenfalls alle uſcht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Elnwendungen als verfäumt gelten. 6862 Die Beſchreihungen und Pläne Legen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien ves Be⸗ Arksamts und des Stadtrats gier zur Einſicht offen. Mannheinl, den 19, Juli 1908. Sroßh. Bezirksamt: Ley nae Sekanntmachnug. Die Fleiſchbeſchau⸗ ordnung für Mann⸗ heinn betr. Nr. 1642651. Wir bringen hiermit zur öffeullſchen Keunt⸗ nis, daß der letzte Satz des 8 5 der Fleiſchbeſchau⸗Ordnung für die Stadt Mannheim vom 27. März 1908 in der Faſſung von 5. Nopember 1904, welcher lautet: „Dieſe Fleiſchteile werden in Bezug auf die Fleiſchbeſchau als Viertel betrachtet, außer Kraft geſetzt wurde. annhelm, den 17. Juli 1805. Großth. nt Haußer. 666 3 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Baud III, Ord.⸗Z. 18, Firma: „Verein chemiſcher Fabri⸗ ken in Mannheim“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen; Fritz Lüty in Mannheim iſt zum Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. 6659 Maunheim, 20, Juli 1905, Großh. Amtsgericht I. Freitag, 21. Juli 1903. Bekanntmachung. Die Interimsſcheine zur 3/%igen Reichsau⸗ leihe von 1905 können vom 24. Juni d. Is. ab egen definitive Schuldverſchreibungen umgetauſcht werden. Der Umtauſch findet beim Kontor der Reichs⸗ hauptbank für Wertpapiere ſtatt. In der Zeit vom 24. Juni bis 19. Auguſt d. Is. übernehmen ſämtliche Reichsbankhauptſtellen, Reichs⸗ bankſtellen und Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſenein⸗ richtung die koſtenfreie Vermittlung des Umtauſches. Die Interimsſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in welche ſie, nach den Beträgen und der Nummerfolge geordnet, einzutragen ſind, während der Vormittags⸗Dienſt⸗ ſtunden einzureichen. Formulare zu den Verzeichniſſen können an den vorgenannten Stellen in Empfang genommen werden. Berlin, den 20. Juni 1905. 57499 Reichsbank⸗Direktorium. Dr. Koch. von Klitzing, Aufgebot. Nr. 6664. Die Erben des am 28, Januar 1902 zu Lauters⸗ burg verſſorbenen Stgtiousporſtebers a. D. Fryitz Ludwig Friedrichs, vertreten durch die Rechtsanwälte Alfred Meyer und Dr. G. Schmoll in Straßburg i, Elſ. haben das Aufgebot der folgenden 6½„% igen Pfandbrieſe der Rheiniſchen Hypolßekenbank in Mannhelmz beantragt: 5 Serie 39, Litera 8, Nummer 280 über 1000 Mark, „:!„ * 58,* B,* 1056 9 1000 E 46, 5 1 1192 1 500 1* 46,* 2. 1 847* 200 E 1** D,* 8249* 200 9 8472„ 9010„ 200„ 10%% beantragt, Der Inhaber der Urkunden, oder einer derfelben wird gufgeſordert, ſpätenſens in dem auf Mittwoch, 28, Februar 1906, vormittags 9 uhr, vor dem Gr. Ainlsgezicht Hierſeloſt, Sitzungsſaal B, Zimmer Nr. 119 anberguſnten Aufgebotsterniſe ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erſolgen wirs. 6855 Maunheim, den 17. Jult 1908, Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt, 1; Zwangsverſleigerung. Nr.6899, Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Naiſten der Metzger Philipp Heß Witwe, Barbara geb. Halkenhäuſer hier, ſehg eee Lohnert, einge⸗ rägene, nachſtehend beſchriebene Glündſtück am 5798 Montag, den 11. Sept, 1905, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichneſe Notariat in deſſen Dienſtäuen in Mann⸗ heim, B 4, 8 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 15. Junt 1905 in das Grund⸗ büch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbüchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergegt die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Einiragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundhuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfteigerungsteimiſe vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerfpricht, glaubhaſt zu machen, widrigen⸗ falls ſte bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des e ee deni Anſprüche des Gläubigers und den übrigen Rechlen fachgeſetzt werden. Dlejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenf Recht haben, werdeſſ aufgeſordert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder eiuſtweilige Ein⸗ ſtellüng des Verfahrens hervei⸗ uführen, wiprigenf, für das 5 t der Bexſteigerungserlös au die Slelle des verſteigerien 1 eſchreihung zu verſteigernden Granbftigeg Grundbuch von Mannheim Band 256, Heft 9, Beſtandsver⸗ zeichknis I. Lagerb.⸗Nr. 5794u, Flächen⸗ inhalf 2 ar 35 am Hofrgite im Kleinfeld, Seckenheſmerſir. Nr. 76, Hierauf ſteht: Ein vierſtögiges Wohnhaus mit.-Eiſenbetonkeller nebſt Treppenhans und Abortaubau, ein einſtöclger Juerbau mit Keller, geſchätzt zu 56090.— M. Hierzu Zübehörſtücke im Werte von M. 512. Mannheim, den 14. Juli 1905 Großh. Notariat III. als Bollſtreckungsgericht: r. Ellalſer, Chiromantie. Deutung der Handlinjen und Formen nur noch einſge Zeit. 6248 D 5, 5, ſtatt. Ehrmann. Manuheimer Tiederlafel. 0 Die Kartenausgabe zur projektirten Dampferfahrt findet nur bis 35 Samstag Mittag Uhr 80004/8 Der Vorſtaud. 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Nach 8 4 der ſtatutariſchen Beſtimmungen für das Gewerbegericht Mannheim läuft die dreijährige Amts⸗ dauer der derzeitigen Gewerbegerichtsbsiſizer am 1, Dezember 1905 ab. Es muß deshalb zur Neuwahl ge⸗ ſchritten werden. Zunächſt fällt die Aufſtellung der Wählerliſten not⸗ wee Bir beingen daher die auf die Mahlfähigkeit bezüg⸗ lichen Beſtimmungen des Gewerbegerichtsgeſetzes bezw Stgtuts nachſtehend zur öffentlichen Kenntnis. J. dur Teilnahme an den Wahlen ſind nur be⸗ igt: a, ſolche Arbeitgeber, welche das 25. Lebens⸗ jahr vollendet und in dem Bezirke deß Gewerbegerichts Wohnung oder eine ge werbliche Niederlaſſung haben; b, ſolche Arbeiter, weiche das 25. Lebensjah⸗ vollendet, und in dem Bezirke des Ge⸗ Paeen Wohnung oder Beſchäftigung aben. Nicht wahlberechtigt ſind diejenigen Perſonen, welche zum Amte eines Schöffen unfähig ſind. Hierzu gehören 1. Perſonen, welche die Befähigung infolge ſtraf⸗ 85 gerichtlicher Verurteilung verloren haben; 2. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verhrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenxechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung Iffeutlicher Aemter zur Folge haben kann; 3. Perſonen, welche in Folge gerichtlicher An⸗ ordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt ſind. Mitglieder einer Innung, für welche ein Schiedsgs⸗ richt in Gemäßheit des§ 8ld Nr. 4 und der 88 91 bis 915 der Gewerbeordnung errichtet iſt, und deren Arbeiter ſind rech Iweder wählbar noch wahlberechtigt. II. Das Reich, der Staat, die Gemeinden und die ſonſti⸗ gen öffentlichen Verbände, ſowie juriſtiſche Perſonen üben ihr Stimmrecht durch ihre geſetzlichen Vertreter aus. Als Arbeitgeber gelten im Siune der ſtatutariſchen Beſtimmungen diejenigen ſelbſtändigen Gewerbetreibenden welche mindeſtens einen Arbeiter regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres heſchäftigen, Den Arbeitgebern ſtehen im Sinne der ſtatutgrfſchen Beſtimmungen die mit der Leitung eines Gewerbebetriehs oder eines beſtimmten Zweiges desſelben betrguten Stell⸗ vertreter der ſelbſtändigen Gewerbetreibenden gleſch, 119710 ihr Jahresarbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt 2000 Mz, überſteigt. Die der Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts unterſtellten ausgewerbekteibenden ſind, wenn ſie regelmäßig die Roh⸗ ſtoffe und Halbfabrikate ſelbſt beſchaffen und 10 letztver⸗ floſſenen Jahre a blos vorühergehend mindeſtens zwei gewerbliche Arbeiker gleichzeitig beſchäſtigt haben, als möbſhie andernfalls als Arbeiter wahlberechtigt und wählbar. III. Zum Zwecke dex Wahlen ſind für jeden Wahlbezirk Liſten anzulegen, in welche alle Wähler einzutragen ſind, deren Stimmberechtigung unter Beifügung der erforder⸗ lichen Beſcheinigungen mündlich oder ſchriſtlich dahier an⸗ gemeldet iſt. Bei unterlaſſener rechtzeitiger Anmel⸗ Ddung ruht das Stimmrecht,— Als Beſcheimgungen enügen für die Arbeitgeber die nach§ 14 der Gewerbe⸗ idiſeng erfolgte Anmeldung des Gewerbebetriebes ſowie die letzte Juitkung über Zahlung der Gewerbeſteuer; für die Arbeiter ein Zeugnis ihres Arbeitgebers oder der Polizeibehörde, dure welches beſtätigt wird, daß der Ar⸗ beitex innerhalb des Gewerbegerichtsbezirkes in Arbeit ſteht, oder, falls der Arbeiter gußerhalb des Gerichtsbezirkes beſchäſtigt iſt, wohnt. ⸗ Jormulare zu dieſen Zeugniſſen werden vom Gewerbe⸗ gericht bezw. in den Gemeinden außerhalb Mannheimes von den Bürgermeiſtexämtern vergbfolgt. Als weitere Legitimgtion welde der Stimmberechtigung hinſichtlich der Arbeitnehmer werden auch angenommen: Die letzte Quittung über Zahlung der Ein⸗ kommenſteuer; rtune ber Aufnahme in den Bad, Stgats⸗ verband; Controlbücher der Ortskrankenkaſſe und ähnliche Urkunden. Dabei wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß dieſe Urkunden nur dagün als Beſcheinigungen für die Wahl⸗ bweiſelhar ee werden, wenn aus denſelben un⸗ zweifelhaft die Erforderniſſe zur Wahlberechtigung ſich er⸗ kennen laſſen, Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dem Ermeſſen des aiengedes bei Eintrag in die Liſten der Wahlberechtigten überlaſſen. Als nde bezüglich des Alters empfiehlt es ſich, folgende Urkunden vorzulegen: 5 3, Geburtszeugnis oder b. Militärpaß oder e, Familienbuüch, Anmeldungen der hiernach in Mannheſm ausſchließli der Vororte Aafertbal(mit Waldhof) und Nece 75 berechtigten Arbeitgeber und Arbeiter zur Liſteneintragung werden vom: ontag, 31. Zuli 1905 an bis 20, Auguſt 1003 Saſche ff ben datt iſcen rte der Siadt Mannheim, e ingang III, 3. Stock, Zimmer Nr, 115 fäglich vormiltags van 3 bis 18 Uhr und nachmittags von 4 bis 8 uhr ſowie an den in 24% Zeitraum fallenden Sonntagen von 9 Uuhr bis J2 ußhr vormittags entgegengenommen⸗. Perſonen, welche in die h nicht eingetragen ſind, werden ſ. Zt. von der Wahl zurückgewieſen. Mannheim, den 20. Juli 1905. 30000%63 Gewerbegericht: Der Vorſitzende: Ur Erdel. Plissieren. der Fachzeitſchrift„Jas Rheinſchiff“ Seenküer Tafpaliſches Bürgeche er— Beniwörlir MA, 7. 52607 Franz Kirchet, Wuc und Pertries; Br, H. Baas ſche Buchdruckerei. m färberei f. gehaedla B. Se 32TTT Niekel-Uhren von Süb. Damen-Uhren, 5 M. an 9 22 Erstes und grösstes Geschäft am hiesigen Platze für Zilb. Herren-Uhren 5 5 5 ere Hhren 28 billlgen EInkauf Gold. 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Schloffers Ehriſtof Keſſele, 4 M. a. ohs. Frdr., S. d. Fabrikarb. Herm. Bengſch, 5 M. a. Adolf, S. d. Tagl. Gg. Werle, 3 M. a. aul Xaver, S. d. Tagl. Paul Mählek, 7 M. 22 T. a. elmut Mich. Fritz, S. d. Hptlehr. Frdr. Ehrmang, G. 8 geb. Scherb, Ehefr. d. Küfers Andr. Vath. Gg. Jofef, S. d. Wirts Andr. 4 M. 26 T. a. d. led. Tagl. Hch. Prior, 34 J. 9 T. a. Karoline geb. Werthwein, Ehefr. d. Milchhdlrs. Wilh. Bäumlisberger, 2e J. a. Joſ., S. d. Gärtners Frdr. Seezer, 14½ St. a. Maria Anna Barb., d. Vereinsdieners Frz. Joſeſ Mantel, 5 M. a. Joha. Charlotte geb. Rindt, Wwe. d. Privatm. Phil. Langeloth, 77 J. 11 M. a. Kath. geb. Helbach, Ehefrau d. Schloſſers Wilh. Dit⸗⸗ tert, 83 J. 5 M. a. „Guſt. Pbil., S. d. Tagl. Phil. Deißler, 5 M. 26 T. a. d. leb. Cementarb. Jak. Teppner, 39 J. 8 M. a. „Gg. Karl Ludwig, S. d. Reſerveführers Ludwig Zieg⸗ 65 J. 10 M. a. vatm. Ludw. Stroh, 76 J. 3 M. a. 8 ich. Gg. Kellenbenz, 62 J. 9 a Julie Helene geb. Eiſenhardt, Wwe. d. 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Schrein. Joh. Möbus, 9 M. 5 T. a. „d. led. Kellner Karl Aug. Pahre, 30 J. a. 14. Ella Beatrice, T. d. Kfm. Moritz Kahn, 5 M. 12 T. a. 15. S. d. Schiff. Ferd. Ant. Firmbach, 1 M. a 1 14. 1 S. d. Krahnenf. Joh. Jakob Hoffmann, 4 M. a 15. Philippine, T. d. Tagl. Joh. Schmitt, 14 T. a. 14. 1 Frz., S. d. Formers Karl Chriſt. Sautter, 9 M. 2. 16. Otto S. d. Tagl. Simon Schmitt, 3 M. 15 T. a. 15. Valent., S. d. Fuhrm. Chriſt. Schmitt, 1 M. a. 14. Joh. S. d..⸗Arb. Joh. Hafner, 2 M. 16 T. a. 15. Hedwig, T. d. Maurers Paul Köllner, 11 T. a. 14. Karl Frdr., S. d. Schloſſ. Phil. Seitz, 10 M. 14 T. a. 15. Karl, S. d. Heizers Valentin Behrens, 1 M. 6 T. a. 15. 5 9 Herrſch.⸗Diener Karl Joſ. Paul Reinſch, 35 9 M. a. 15. d. verh. Maurer Andreas Körner, 49 J. 10 M. a. 15. d. verh. Fabrikarb. Nikol. Schüler, 44 J. 5 M. a. Kunstgewerbliches Atelier drabdenkmäler grösste Auswahl, billigste Preise. C. F. Korwan, Erstes, Altestes u. bestrenommiertestes Geschäft dieser Branche am hiesigen Platze(gegr. 1800). 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