. A. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ auſſchgag M..42 pro Quartal. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 8 1 Einzel⸗Nummer 5 Pfg. 5 rektion u. ing E 6, 2. Gtleſenſte und verbreitelle Jritung in Maunheim und Amgebung. E Deee Die Colonel⸗ elle 20 Pfg Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uuhr. nahme v. Druckarbeiten 841 ViéhFFßFß 2 2— Redaktion 1„„ 4 377 8 t„* 4— 4* dr belansgele.e iherliner Redaktions⸗Bureau: Berlin W 50. enaen;! 2 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 469. Montag, 9. Oktober 1905. (Abendblatt. Aberale, freiſinnige und demokratif Wähler habt Acht! Bürger Mannheims! Das Bündnis zwiſchen paz und blutrot iſt perfekt. Die Sozialdemokratie, d Das Fentrum, die auf ſeinen Untergang lauert. 1 Und welche Süge! Die Partei für Wahrheit, Freiheit und Recht behauptet, ihr ungen, dabei enthält derſelbe keinen nationalliberalen, freiſinnigen und d ſich in den Settel, den die Zentrumspartei vorgeſchlagen hat. Liberale Männer! Gebt dem machen will, die richtige Antwort. Die Sozialdemokratie iſt genügend durch die Abgeordneten der 3. Klaſſe vertreten. Der Aittelſtand, ſieh dafür, daß durch Hilfe des Fentrums auch in die 2. Klaſſe die Männer des Die Augen auf! e Partei, welche für den Generalſtreik ſchwärmt, tritt für das Fentrum ein. Partei, welche von Mittelſtands⸗Freundlichkeit trieft, Arm in Arm mit der Codfeindin des Mittelſtandes, die Zettel umfaſſe Männer aller Kichtungen und Anſehau⸗ emokratiſchen Namen. Sentrum und Sozialdemokratie teilen ſchwarz⸗roten Kartell, das nach baperiſchen Rezepten den geſunden Liberalismus mundtot namentlich die Handwerker, bedanken Generalſtreiks einrücken. Der Bloekzettel enthält Namen aller Parteien, Männer aus allen Schichten des Mittelſtandes, bewährte Bürger unſerer Stadt. Bürger Mannheims! Wählt mann für Mann gegen das ſchwarz⸗rote Kartell. Gebt den Fettel ab, der mit dem Namen Gordt beginnt. ſchen Dolksparkei und der fteiſtunigen Parkei. Politische Uebersicht. Mannheim, 9. Oktober 1905. Eine angebliche Verſtimmung zwiſchen Berlin und Karlsruhe. Zu dem Beſuch des Prinzen Max von Baden heim Reichskanzler Fürſten Bülow in Baden⸗Baden erfährt Nie„Neue geſellſchaftliche Korreſpondenz“ aus angeblich beſter Quelle, daß er der Beſeitigung einer neuerlichen Verſtimmung . den Höfen von Berlin und Karlsruhe galt. Diesmal iege der Grund zu den ſeit einigen Wochen beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten aufmilitärfſchem Gebiete. Bor den Manövern fand bekanntlich in Berlin die feierliche Weihe neuer Fahnen ſtatt, wobei auch die Fahne eines badiſchen Truppenteils mitgeweiht wurde. Die Nagelung dieſer Fahne 15 abweichend von der preußiſcher Fahnen vorgenommen wor⸗ gen ſein, nachdem hierüber Erörterungen zwiſchen Berlin und Karlsruhe geſchwebt hatten. Der Großherzog von Baden ſei der Meinung geweſen, daß er allein die Fahnenweihe für ſein Kontingent vor⸗ zunehmen berechtigt ſei. In der Tat erſcheint es nach den mit den Bundesſtaaten ſeinerzeit abgeſchloſſenen militäriſchen Ver⸗ krägen mindeſtens zweifelhaft, ob dem oberſten Kriegsherrn oder dem Buündesfürſten dieſes Recht zuſteht. Eine Folge dieſer Meinungsverſchiedenheiten ſei geweſen, daß der Erbgroß⸗ herzog von Baden den Kaiſermanövern in letzter Stumde fernblieb, obwohl ſein Kommen ſchon angeſagt war und obwohl die badiſchen Truppen an den Herbſt⸗ Abungen keilnahmen.— Die Verantworkung für die Richtigkeit dieſer Meldung, die ſich im Augenblick nicht nachprüfen läßt, müſſen wir der genannten Korreſpondenz überlaſſen. Die heſſiſche Gemeindeſteuerreform. Der Entwurf zur Reform der heſſiſchen Gemeinde⸗ teuer bedarf einer gänzlichen Umarbeitung! Das iſt das Ergebnis der Beratungen des Finanzausſchuſſes der Erſten Kemmer, über welche der vom Frhr. v. Heyl ausgearbeitete, unfangreiche Bericht ſoeben zur Kenntnis gelangt. In dieſem Bericht heißt es unter anderem: Der Ausſchuß iſt zu der An⸗ ſicht gelangt, daß es nicht angezeigt erſcheinen kann, von den der Mehrzahl der deutſchen Staaten akzeptierten und dort bewährten Grundſätzen der Beſteuerung nach dem Ertrage Abzuweichen und dafür das nirgends erprobte Prinzip der Be⸗ füerung nach dem Grund⸗ und Gewerbevermögen ohne Abzug zun Schulden zu billigen. Dieſes Vorgehen hielt der Ausſchuß ur um ſo gefährlicher, weil die Umgeſtaltung der heſſiſchen Staatsſteuergeſetze mit der ausdrücklichen Erklärung durch den Finanzminiſter Küchler herbeigeführt wurde, daß die Miquel⸗ chen Grundſätze als die maßgebenden Zielpunkte noch auf lange Minaus angeſehen werden müßten. In Württemberg, Bayern nd Sachſen ſind denn auch dieſe Zielpunkte, inſoweit die Ertragsbeſteuerung in Betracht kommt, bei der Neuordnung der is Wahlkamitee der Aationalliberalen, der deut Gemeindeumlagengeſetze der Hauptſache nach feſtgehalten worden. Der Ausſchuß befindet ſich in der Beurteilung dieſer Frage im weſentlichen in Uebereinſtimmung mit den Eingaben bezw. Reſo⸗ lutionen der Oberbürgermeiſter des Landes, des Landesgewerbe⸗ vereins, mehrerer Handelskammern und des Bundes der Land⸗ wirte. Hierbei darf nicht außer Acht gelaſſen werden, daß, was die Grundſteuer anbelangt, ſowohl die Oberbürgermeiſter, wie die durch den Gewerbeverein vertretenen Handwerker ausſchließ⸗ lich ſtädtiſche Verhältniſſe im Auge gehabt haben. Die Er⸗ fahrung hat aber gelehrt, daß trotz der Autonomie der preußi⸗ ſchen Gemeinden nicht eine einzige rein ländliche Gemeinde von ihrer Befugnis Gebrauch gemacht hat, die Beſteuerung des Grundes und Bodens und der Oekonomiegebäude nach dem gemeinen Wert oder aber auch gar die Beſteuerung des land⸗ wirtſchaftlichen Betriebskapitals in Vorſchlag zu bringen. Das Bedürfnis einer Reform der Gemeindeſteuer wird von dem Finanzausſchuß nicht beſtritten, aber der Regierungsentwurf hat ſolche neue, noch von keinem anderen deutſchen Bundesſtaate eingeſchlagene Wege beſchritten, die der Ausſchuß nicht mit dem Intereſſe des heſſiſchen Volkes und Staates für vereinbar hälb und deshalb an die heſſiſche Regienung den Antrag ſtellt, den Gemeindeſteuergeſetzentwurf umzuarbeiten. Der„Irrtum“ Podbielskis. Folgender offene Brief iſt von der„Dtſch. Fleiſcher⸗ zeitung“ an Herrn v. Podbielski gerichtet worden: Ew. Exzellenz haben am 11. Auguſt erklärt, daß die damals herrſchende Fleiſchteuerung, vor allem der Mangel an guten Schlachtſchweinen, in vier bis fünf Wochen beendigt ſein würde. Seit dieſer Zeit ſind nun heute neun Wochen verſtrichen, und die Vor⸗ anſage Ew. Exzellenz hat ſich nicht erfüllt, im Gegenteil haben alle großen Schlachtviehmärkte in Deutſchland den Beweis gegeben, daß die von Ew. Exzellenz ausgeſprochene Annahme: die Fleiſchteuerung würde in vier bis fünf Wochen beendet ſein— ein Irrtum geweſen iſt. Auf dem Berliner Viehmarkt am 12. Auguſt waren die Preis⸗ notierungen für Schweine 688 M. Am Mittwoch den 4. Oktober, dagegen 71.; in Wahrheit aber herrſchte ein ſolcher Mangel an nur einigermaßen ſchlachtreifer Ware, daß innerhalb einer halben Stunde dieſe Qualität zu Preiſen bis zu 78 M. pro 100 Pfd. aus⸗ verkauft war. Ferner wurden gute Maſtkälber bis 96 Pf. pro Pfund Schlachtgewicht verkauft. Auch der letzte Samstagsmarkt zeigte dasſelbe Bild; es wurden ſogar bis 80 M. für ausgeſuchte Poſten gefordert. Dieſe unwiderlegbaren Tatſachen geben den un⸗ umſtößlichen Beweis, daß Ew. Exzellenz inbezug auf die Leiſtungs⸗ fähigkeit der deutſchen Landwirtſchaft am 11. Auguſt ſich im Irrtum befunden haben. Ein ſolcher Irrtum iſt aber für die Ernährung, für die Tatkraft und das Wohlbefinden von vielen Hunderttauſenden von Menſchen nicht nur verhängnisvoll, ſondern von unabſehbarer Tragweite. Möchte daher doch Ew. Exzellenz auf das ſchnellſte alle die Maßregeln treffen, welche erforderlich ſind, Ihren Irrtum vom 11. Auguſt auszugleichen. Ehrerbietigſt Die„Deutſche Fleiſcher⸗ Zeitung“. Bei der bekannten Dickfelligkeit des preußiſchen Landwirt⸗ ſchaftsminiſters iſt zu befürchten, daß auch dieſer Brief, der ihm in aller Ruhe und Sachlicheit peinliche Wahrheiten ſagt, ſeine nonchalante Behaglichkeit nicht ſtören wird. Deutsches Reich. — Die volle Kompottſchüſſel. Wir haben kürzlich der„Zukunft“ die Notiz entnommen, der Kaiſer habe geſprächsweiſe bemerkt,„Die Kompottſchüſſel für die Arbeiter ſei jetzt voll“, die ſozialpolitiſche Geſetzgebung müſſe endlich Halt machen. Wie der„Tägl. Rundſch.“ eine bekannke, kürzlich aus Rominten zurückgekehrte Perſönlichkeit aus direkter Quelkle verſichern kann, iſt dieſe Meldung von Anfan g bis zu Ende er funden. Der Kaiſer hat derartiges niemals auch nur dem Sinne nach, geäußert. Wir haben ſofort unſre Zweifel an der Richtigkeit der Hardenſchen Meldung ausgedrückt. — Zu dem Verkauf von drei Rittergütern im Kreiſe Deutſch⸗Wartenberg an einen Polen durch den Grafen Kospoth veröffenklicht Generalleutnant z. D. Frei⸗ herr von Buddenbrock, ein Bruder des berſtorbener Landrats Frhrn, v. Buddenbrock, des ehemaligen Beſitzers der Güter, eine Erklärung, worin er ſagt:„Trotz unermüdlicher und unausgeſetzter Verſuche iſt es nicht gelungen, in die⸗ ſen 14 Jahren einen deutſchen Käufer 3 u finden. In dieſen 14 Jahren haben ſich aber die Verhält⸗ niſſe ſo geſtaltet, daß der Verkauf eine Notwendigkeit geworden war, um gänzlichen Ruin abzuwenden. Daß der Verkauf in polniſche Hände erfolgen mußte, weil deutſche zur Hilfe michb bereit waren, bedauert niemand mehr als die bisherige Be⸗ ſitzerin.— Die Anſtedlungskommiſſion ſcheint alſo wieder ein⸗ mal nicht auf dem Poſten geweſen zu ſein. — Die drei an der deutſch⸗oſtafrikaniſchen Küſte zuſammengezogenen Kreuzer„Thetis“,„Buſſard“ und„Seeadler“, ankern jetzt vor Dar⸗es⸗Salaam. Ber„Buf⸗ ſard“ hat die Detachements in Lindi und Mikindani gegen Ver⸗ ſtärkungen ausgebauſcht, die bei Mohoro und Kilwa gelandeten Abteilungen wieder eingeſchifft und Dar⸗es⸗Salaam aufgeſucht. Trotz mancher Schwierigkeiten—„Thetis“ verlor ihren leiten⸗ den Ingenieur,„Seeadler“ hat zweimal, bei Borneo und Singa⸗ pore, eine Grundberührung gehabt—, haben beide Schiffe mit ſehr geringer Verſpätung das Aufſtandsgebiet erreicht.„Thetis“ war 34,„Seeadler“ 40 Tage unterwegs. Die Beſatzungen der Schiffe werden die Küſtenplätze beſetzen und kleinere Züge im Küſtengebiet unternehmen. Die Niederwerfung des Aufſtands im Innern bleibt der Schutztruppe überlaſſen. Der Stützpunkt für die Operationen der Kreuzer iſt Dar⸗es⸗Salaam, wo der Befehlshaber Fregattenkapitän Glatzel an Bord der„Thetis“ weilt. — Die Differenzen zwiſchen der„National⸗Zeitung“ und ihrem Berichterſtatter Eugen Zabel haben zu einer Be⸗ leidigungsklage des letzteren gegen ſein Blatt geführt. Die „National⸗Zeitung“ hatte bekanntlich öffentlich erklärt, daß ſie zu Herrn Zabel alle Beziehungen abgebrochen habe, da er ſie durch ein angebliches Interview mit dem Grafen Witte, das in Wirklichkeit 2. Seite. SGeneral⸗Anzeiger. gar nicht ſtattgefunden hatte, irregeführt habe. Darauf erklärte Eugen Zabel, daß er in ſeinem Telegramm von einem Interview gar nicht geſprochen, ſondern daß die„National⸗Ztg.“ verſchiedene Sätze und Wendungen in ſein Telegramm auf eigene Fauſt einge⸗ fügt habe. Er habe ſofort bei der Redaktion dagegen Einſpruch erhoben, jedoch vergeblich. Wie es jetzt heißt, hat Herr Eugen Babel gegen die„National⸗Zeitung“, ſie Beleidigungsklage ange⸗ ſtrengt, weil dieſe erklärt hatte, ſie ſei durch das obenerwähnte Telegramm über die Unterredung des Kaiſers mit dem Grafen von Witle„irregeführt“ worden. Ausland. * Rußland. Eine ruſſiſche Dampferlinie? Von Petersburg wird dem„B..⸗A.“ telegraphiert, daß die ruſſiſche Regierung ſich mit dem Plan trägt, von Libau oder Riga aus eineſtaatliche Dampferlinie nach New⸗ Mork ins Leben zu rufen, die mit dem Norddeutſchen Lloyd und der Hamburg⸗Amerika⸗Linie in Wetibewerb treien ſoll.— In dieſer Form möchten wir die Nachricht für unrichtig halten und zwar aus dem einfachen Grunde, weil gerade der Betrieb ſolcher Dampfergeſellſchaften ſich am allerwenigſten für ſtaat⸗ liche Leitung eignet. Wenn irgend ein Unternehmen frei von allen bureaukratiſchen Rückſichten betrieben werden muß, ſo ſind es gerade große Dampfergeſellſchaften, die gezwungen ſind von Tag zu Tag der Konjunktur zu folgen und ihre Beſchlüſſe mit einer Schnelligkeit zu faſſen, auf die man bei der ſtaatlichen Organiſation nicht rechnen kann. Wenn ein ſolches Unter⸗ nehmen doch zuſtande käme, würde es vorausſichtlich nur mit großen Opfern gufrecht erhalten werden können und wohl kaum von großer Dauer ſein. Daß die Ruſſen die geringe Bedeutung ihrer Handelsflotte heben möchten, iſt ja felbſtverſtändlich. Ihre erſte Aufgabe wird aber immerhin ſein, die fehlende Kriegsflotte gzu ergänzen, und es iſt nicht ſehr wahrſcheinlich, daß ſie ſich gleichzeitig auch der Schaffung einer neuen Handelsflotte mit Nachdruck widmen werden. — Die Leiche des verſtorbenen Helden von Port Arthur, General Kondratenko traf Samstag Mittag in Peters⸗ burg ein. Die Vertreter der Regierung und zahlreiche Depu⸗ kierte hatten ſich auf dem Bahnhofe der Warſchau⸗Petersburger Eiſenbahn eingefunden. Vom Bahnhofe wurde die Leiche nach der Hauptkirche überführt. Heer und Flotte. Generalfeldmarſchall Frhr. Walter v. Los beging Samstag den Gedenktag ſeines vor ſechzig Jahren er⸗ folgten Eintritts in die Armee. Er wurde am 9. September 1828 guf Schloß Allner im Siegkreiſe geboren und entſtammt einer reichsfreiherrlichen katholiſchen Familie. Er trat nach dem Beſuch der Univerſität Bonn am 7. Oktober 1845 als Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger beim 5. Ulanen⸗Regiment ein. Er nahm am Feldzug in Baden teil, wurde 1857 zum Oberleutnant befördert, 1858 als Rittmeiſter dem 7. Huſaren⸗Regiment aggregiert und als perſönlicher Adjutant beim Prinzregenten kommandiert. Nach der Thronbeſteigung König Wilhelms wurde Ritimeiſter v. Los 1861 zum Flügeladjutanten ernannt. Im ſelben Jahre zum Major befördert, begleitete er 1862 den Prinzen Albrecht auf einer Reiſe in den Kaukaſus, kam 1863 zur Botſchaft in Paris und machte 1864 in Algierien den Feld⸗ zug unter General Roſe mit. 1866 wurde er zum Oberſtleut⸗ nant befördert. 1867 erhielt er das Königs⸗Huſaren⸗Regiment. Nach dem Kriege gegen Frankreich, in dem Oberſt v. Los ſich das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erwarb, wurde er 1872 Komman⸗ deur der 8. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, wurde 1873 zum General⸗ major befördert und 1876 zum General à la suite des Katſers ernannt. 1879 Kommandeur der 5. Diviſion und General⸗ leutnant, wurde er ein Jahr darauf Generaladjutant und 1884 mit der Führung des VIII. Armeekorps beauftragt, zum kom⸗ mandierenden General am 22. April erngnnt und 1886 gum General der Kavallerie beförderk. 1893 erfolgte ſeine Beförde⸗ tung zum Generaloberſten mit dem Range als Generalfeld⸗ marſchall, worauf er 1895 zum Gouverneur von Berlin und Hberbefehlshaber in den Marken ernannt wurde. Am 28. April 1897 wurde Generaloberſt Frhr. v. Los in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs zur Dispoſition geſtellt. Er wird in den Liſten der aktiven Generalität fortgeführt. Am 18. Januar 1901 wurde er auf Lebenszeit in das Herrenhaus berufen und am 1. Januar 1905 zum Generalfeldmarſchall ernannt. Frhr. v. Los iſt Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und beſitzt außerdem zahlreiche andere Ordensauszeichnungen. ——— Tagesneuigkeſten. — Die„Schilffelder“, ſo lautet die unverdächtige Bezeichnung kür die Niederlaſſungen leichtfertiger Frauen in Japan, von denen Dr. Kurt Boeck in der„Umſchau“(Wochenſchrift über die Fort⸗ ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik, Literatur und Kunſt, Frank⸗ furt a..) eine intereſſante Schilderung gibt, die durch eine reiche Zahl von Abbildungen illuſtriert iſt. Mit bewundernswertem Er⸗ folge hat das praktiſche Japan auch eines der heikelſten geſellſchaft⸗ 1* Probleme bewältigt: die Behandlung der öffentlichen Sittlich⸗ keit. Klaren Blickes erkannte man dort ſelt Jahrhunderten, daß auf dieſem Gebiete nichts verderblicher wirkt, als Heuchelei und Heim⸗ lichtuerei bei Erſcheinungen, die zu eng mit der Natur des Men⸗ ſchengeſchlechtes verbunden ſind, um je irgendwo ganz aus der Welt werden zu können. Entſchloſſene Abwehr aller geheimen Unſittlichkeit und des Anſtachelns der Lüſternheit ſchien den weiſen Lenkern des Staates der geradeſte Weg, die Volkskraft geſund zu erhalten; im übrigen ſtellten ſie es getroſt dem künſtleriſchen Inſtinkt der Japaner anheim, dieſem Bekeuntnis eine das Volksempfinden nmicht verletzende Form zu geben. Jahrelang kann man die Mil⸗ Aienenſtadt Tokio durchwandern, ohne Verlockungen zu begegnen, denn kein leichtfertiges Frauenzimmer darf es wagen, ſich in dem Häuſermeer der gigentlichen Stadt anzuſiedeln. Nein, eine Stunde Wegs trennt Tokio von der Hoſchiwara, dem„Schilffeld“. r Vom„Klatſchen“ an der unrechten Stelle. Bei der Abend⸗ geſellſchaft im Hauſe eines als Kunſtmäcen geltenden Berliner Finanzmanns, zu der auch eine pianiſtiſche Größe eingeladen war, trat— ſo erzählt man der„Tägl. Roſch.“— die Hausfrau an den Gefeierten mit der Bitte heran, der Meiſter möge doch am neuen Blüthner etwas zum beſten geben. Mit ſüßſaurer Miene mußte ſich unſer Virtuos nach einigen ſiegreich abgeſchlagenen Ausreden dem Wunſche fügen. Kaum hatte er ſedoch am Flügel Platz genommen und begonnen, als in ſeiner nächſten Nachbarſchaft eine größere Damen⸗Runde, der die Hausfrau ſelbſt präſidierte, ganz ungeniert mit dem zu immer größerer Lebhaftigkeit ſich ſteigernden Klatſch Zweiter Deutſcher Kolonialkongreß. (Von unſerem Korreſpondenten.) Der Kolonialkongreß iſt Samstag zu ſpäter Nachmittags⸗ ſtunde geſchloſſen worden. Auf ſeine wichtigſten Verhandlungen, die ſich hauptſächlich in den Sektionen abſpielten, kommen wir noch zurück. Die letzte Plenarverſammlung nahm alle auf die Flotte, die Kolonialbahnen und die Beſiedlung der Kolonien bezüglichen Anträge und Reſolutionen an. Die in der Reihe der Reſolutionen zuletzt geſtellte betraf die augenblicklich in der äußeren Politik aktuellſte Frage, die NMarokko⸗Angelegen⸗ heit. Hierzu war, namentlich durch Graf Pfeil, eine Anzahl von Forderungen wirtſchaftlicher Natur erhoben, die den deutſchen Unterhändlern bei der bevorſtehenden Marokko⸗Konferenz als Unterlage für die deutſchen Wünſche dienen ſoll. Der Arbeits⸗ ausſchuß des Kongreſſes hatte angeſichts des jetzt aufgeſtellten Marokko⸗Programms dieſe Reſolution nicht als zeitgemäß er⸗ achtet und auch den Einwand erhoben, daß ſie neue Schwierig⸗ keiten ſchaffe. Dieſer Anſicht widerſprach beſonders General⸗ leutnant a. D. v. Liebert und Reg.⸗Rat v. Haake, die im Gegen⸗ teil glaublen, die Reſolution erleichtere der deutſchen Diplomatie die ſpäter ſtattfindenden Konferenz⸗Verhandlungen. Mit großer Mehrheit fand die Reſolution Annahme. Auf Vorſchlag des die Ermächtigung, einen außerordentlichen Kongreß zu berufen, falls ſich die Notwendigkeit durch gegebene Situatio⸗ nen auf lolonialem Gebiete dazu herausſtellen ſollte. Wir tragen zunächſt den aus Raummangel zurückgeſtellten Bericht über die Freitag⸗Nachmittagsſitzung nach. *BVorlin, 6. Okt. Nachmittags fanden weitere Abteilungsfitzungen ſtatt. In dieſen intereſſiert zunächſt ein Referat des früheren Bezirks⸗ amtmanns und jetzigen Rechtsanwalts Fiſcher⸗Verlin über das Verordnungsrecht in den Kolonien, Der Vortragende erörterte das Verordnungsrecht des Kaiſers und dasjenige des Reichskanzlers, insbeſondere den Unterſchied zwiſchen beiden, und macht darauf aufmerkſam, daß eine große Unſicherheit bei dem Erlaß von rechtlichen Be⸗ ſtimmungen herrſche, wobei wiederholt gegen den leitenden Gedanken des Schutzgebietsgeſetzes verſtoßen werde. Nach dieſem Gedanken ſei grundſätzlich der Kaiſer Organ der Geſetzgebung und der Verwaltung, der Reichskanzler nur Organ der Verwaltung. Hiernach müſſe ſtrenger als bisher verfahren werden. Außerdem ſei es wünſchenswert, daß Organe der Verwaltungsgerichtsbarkeit geſchaffen würden, am beſten zunächſt ein von lokaler Beeinfluſſung unabhängiges Verwaltungsgericht in Berlin für wichtige Ver⸗ waltungsſtreitigkeiten. In der Sektion für Geographie, Ethnologie und Naturkunde der Kolonien und überſeeiſchen Intereſſengebiete ſtand wiederum die Kautſchukfrage auf der Tagesordnung. Profeſſor Dr. Volkens⸗Berlin gab eine intereſſante Ueberſicht über die wich⸗ tigſten Kautſchukſorten des Handels und die ſie erzeugenden Pflanzen. Den„Tropenkoller“ behandelte in ſeinem Vortrage über Hirnſtörungen in heißen Ländern der Privatbozent Dr. Plehn⸗Berlin. Nach kurzer Be⸗ rührung verſchiedener tropiſcher Leiden, welche mit Hirnſtörungen einhergehen, ohne daß letztere doch für den koloniſterenden Guropäer praktiſch eine Rolle ſpielen, erörterte der Redner die weſentlich größere Bedeutung, die der Malarſa in dieſer Beziehung zu⸗ kommt.— Nicht nur die, infolge von Schlafloſigkeit, Unterernährung und deprimierenden Gemütsſtimmungen entſtandene Neu⸗ raſthenie, nicht nur Alkoholismus und Ueberhitzung oder ange⸗ borene Beſtialität und mangelnde Selbſtzucht laſſen es zu Hand⸗ lungen kommen, welche als Folgen des ſogen.„Tropenkollers“ be⸗ eichnet werden, ſondern gar nicht ſelten ſind derartjge Begehungs⸗ delikte der Ausdruck echter Geiſteskrankheit, die ſich auf der Grundlage einer ungenügend behandelten Malaria entwickelte. Meiſt handelte es ſich um Rindenläſionen, die das Bild einer raplde foriſchreitenden Paralyſe vortäuſchen. punkt verſäumt, ſo bleibt die Heilung aus und der Zuſtand wird ſtationär oder ſchreitet weiter fort. Wenn ſo die ſchwerſten Pſychoſen ſich nachweislich herausbilden können, ſo liegt die Annahme nahe, daß auch leichtere Störungen vorkommen werden. In der Tat haben die als„Tropenkoller“ bezeichneten pſychiſchen Alterationen mit ihren Beeinträchtigungsideen und Neigungen zur Selbſtüber⸗ ſchätzung manche Züge mit einzelnen Phaſen in der Entwickelung einer progreſſiven Paralyſe gemein. Deshalb ſollte jedes Delikt draußen, das ſich pſychologiſch nicht ohne weiteres in anderem Sinne erklären läßt, darauf geprüft werden, ob nicht wegen geiſtiger Er⸗ krankung die Zurechnungsfähigkeit in Frage ſtand. Akute Malariaanfälle, auch während der„Inkubationsperiode“, alſo etwa 48 Stunden vor Beginn dos Fiebers, ſchließen ſie vielfach aus und müſſen unter Umſtänden als ſtrafbefreiend betrachtet werden. Aber auch die vom Tropenneuraſtheniker im Affekt begangenen Straftaten lönnen in vielen Fällen eine mildere Beurteilung finden, da Reflexion und Kritik hier oft in abnormer Weiſe ausgeſchaltet Grafen Dürkheim gab der Kolonialkongreß ſeinem Präſidium Wird der rechte Zeit⸗ werden. Akte überlegter, raffinierter Grauſamkeit aber laſſen ſich ſelbſt von den etwa in Betracht kommenden pſychopathiſchen Geſichts⸗ punkten aus niemals entſchuldigen und verdienen volle Ahndung wie in Europg. Das Wichtigſte bleibt unter allen Umſtänden, daß moraliſch oder pſychiſch unzuverläſſige Elemente durch ſorgfältige Auswahl beim Engagement von den Kolonjen ferngehalten werden, oder daß man ſich doch bald tunlichſt nyon dort entfernt, ſobald ſie als ſolche erkannt ſind. neber Pfeilgifte in Deutſch⸗Oſtafrika Krauſe⸗Berlin näheres mit. Den Islamals eine Gefahr für unſere afrika⸗ niſchen Kolonien ſchildert Pfarrer Richter⸗Schwanebeck bei Belzig. Die Trausportverhältniſſe in den deutſchen Kolonien behandelt Vaurat Gaedertz⸗Berlin. Er wies auf die langen Bahnſtrecken in den franzöſiſchen Kolonien hin, berührte den Plan der transſahariſchen Bahnen, zeigte, welche Längen die engliſchen Kolonien an der Goldküſte aufzaweiſen haben und erwähnt außer der Loanda mund der Kongo⸗Bahn die von Wolloth ausgehende 0 1 Sodann ging er zu unſeren Kolonien üer mit der Frage, was wir dagegen zu halten hätten. Es ſei wenig genug, aber doch ein erfreulicher Anfang. Nach der Vorabſchiedung des Geſetzes für die Lomo⸗Palime⸗Bahn in Togo wurde bedauerlicher Weiſe das Duala⸗Manenguba⸗Projekt infolge den Vertagung des Reichstages nicht mehr unter Dach gebracht. Der Vortragende derweilte dann eingehender bei der Beſprechung der für die Nachſchübe in Südweſt⸗Afrika jetzt ſo wichtig gewordenen Regierungsbahn Swakopmund⸗Windhut, welche trotz ihrer be⸗ ſchränkten Leiſtungsfähigkeit Erhebliches fertig gebracht hat, wobei aher ihre gänzliche Unzulänglichkeit für ſolche Kriegsfälle deutlich herbortrat. Die zweite dem privaten Unternehmungsgeiſt zu ver⸗ dankende Linie, die Otavibahn, kann wohl die Regſerungsbahn unterſtützen, aber es verpleibt die obere Strecke Karſbib⸗Windhuk, welche die von zwei Seiten herangeführten Mengen von Gütern nicht zu bewältigen vermag. Redner gab dann der Hoffnung Aus⸗ druck, daß hoffentlich bald die Linie Windhuk⸗Rehoboth zur Wirk⸗ lichkeit werde als erſtes Glied einer Bahn, die bis nach Keetmans⸗ hoop reſcht. Der Ruf nach' einer weiteren Verbindung mit der Küſte ſei wohl verſtändlich; es werde ſich auch hierbei ein Mittel finden laſſen, die entgegenſtehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Der Vortragende meint, daß es auch in Südweſtafrika tagen wird, wenn einmal die Bahnen im Norden Erfolg gehabt haben werden. Auch im öſtlichen Afrika haben es unſere Nachbarn uns zuvorgetan. Wir haben eine Stichbahn von 129 Kilometer Länge in Uſambara und eine weitere Linie iſt in Bau gelegt. Von großer Wichkigkeit iſt der Bau einer von Kilwa ausgehenden Bahn nach dem Njaſſa, wollen wir unſere Kolonie nicht zu einem vegetierenden Zuſtand ver⸗ dammen, Weiterhin zeigt der Vortragende, wie in dem kleinſten unſerer Schutzgebiete, Kiautſchou, durch die dort in den letzten Jahren gebaute Bahn ſchon ſchöne Erfolge gezeitigt worden ſind und endet mit einem warmen Appell an den Reichstag, unſeren Kolonien die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben, was allein durch die unumgänglichen Verkehrsmittel geſchehen kann. In der Abtellung für die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Kolonjen und überſeeiſchen Intereſſengebiete ſprach Vietor⸗ Bremen über teilt Or, den Handel der deutſchen Kolonien. Der Handel iſt zum großen Teil in deutſchen Händen, die Zahlen der Ausfuhr laſſen auf den Fleiß und die Intelligenz der Bewohner ſchließen. Der Geſamthandel betrug 1903 66 674000 M. Das klingt nicht viel, wenn man bedenkt, daß unſer Kolonialbeſitz fünfmal ſo groß als Deutſchland iſt. Wir dürfen aber nicht ber⸗ geſſen, daß wir ganz wenig bearbeitete, danz unerforſchte und un⸗ bekante Gebiete erworben, und daß wir im erſten Jahrzehnt unſerer Kolonialpolitit kaum merklich koloniſierten, da bei Volk, Reichstag und ſelbſt den Kaufleuten wenig Verſtändnis und Intereſſe für unſere Kolonien war. Das hat ſich aber ſeit 10 Jahren ſehr ge⸗ ändert. Wir treiben jetzt richtige Kolonialpolitik. Zum Schluß warnt Redner vor Ueberſtürzung in der Entwicklung unſerer Ge⸗ biete. Es ſei nicht richtig, immer zu ſagen, es fehle Kapital in unſeren Kolonien. Bahnen ſollten ſeiner Meinung nach Staats⸗ bahnen ſein und nur zur Ausbeutung unſerer offenbar ſehr großen Mineralſchätze gebrauchten wir große kapitaliſtiſche Geſellſchaften. Sonſt ſei für alle Unternehmungen Geld genug vorhanden. Die Regierung ſolle nur für Ruhe und Sicherheit, für Zucht bei Weißen und Schwarzen und für Verkehrserleichterungen ſorgen, dann würden die Intereſſenten, Kaufleute, Pflanzer und Miſſtonare dieſe Vorteile ſchon richtig ausnutzen. Ueber die angewandte Chemie in der tropiſchen Landwirtſchaft verbreitet ſich Dr. Schulte im Hafe; Berlin, über Koloniſgtion in Kleingſien Profeſſor Dr, Zimmerer⸗Ludwigshafen(Rhein). Die weltwirtſchaftlichen Beziehungen zwwiſchen Deutſchland und ſeinen Kolonien und überſeeſſchen Intereſſengebieten exörterte Df, Lenſchau⸗Berlin, indem er die Kahelperbindungen mit anderen Kolonien ſchilderte. Die gegenwärtigen Verhältniſſe haben nach ſeiger Mein⸗ ung etlwas Unbefriedigendes. Außer Kiautſchou, für das uſſs bald drel von einander unabhängige Routen zur Verfügung ſtehen wer⸗ über Kleider, Dſenſtmädchenfrage üUſſp. anhöb. Aérgerlich Uber ſoſche Rückſichtsloſigkeit brach der Künſtler ſeinen Vortrag plötzlich mit einem kräftigen Schlußakkorde ab und erhob ſich. Augenblicklich trat die tiefe Ruhe des Erſchrecktſeins ein, dann rauſchte die Dame des Hauſes unter gewinnendem Lächeln auf den Gaſt zu und meinte, ihm die Hand entgegengeſtreckt:„Wundervoll, mein lieber Meiſter — wundervoll! Sie ſehen uns alle ſo erſchüttert, daß wir ganz das Klatſchen vergeſſen haben!“ Der Angeredete nahm mit galanter Verbeugung die Schmeichelei entgegen und meinte unter ſarkaſtiſchem Lächeln;„O bitte ſehr, meine Gnädige, das Klatſchen haben Sie nicht vergeſſen.. nur an der unrechten Stelle haben Sie es angebracht!“ Die Hausfrau ſoll den Witz gleich ver⸗ ſtanden haben und bis unter die Haarwurzeln rot geworden ſein. — Der Vorfall erinnert an eine Anekdote aus dem Virtuoſenleben Anton Rubinſteins, der zum Spiel vor dem Zaren befohlen war zund während ſeines Vortrags gewahrte, daß ſich der Kaiſer ſehr ungeniert und laut mit der nächſten Umgebung unterhielt. Sofort unterbrach Rubinſtein ſein Spiel und ſchaute, die Hände in den Schoß legend, den Beherrſcher aller Reußen mit der unſchuldigſten Miene der Welt an. Starke Verlegenheit allerſeits! Der Hofmar⸗ ſchall ſchreitet auf den Meiſter zu und fragt ihn nach dem Grunde der plötzlichen Unterbrechung ſeines Spiels. Er erhielt die devote Antwort:„Wenn mein Kaiſer ſpricht, habe ich zu ſchweigen!“ — Das älteſte Schriftſtück von Kaiſer Wilhelm., das über⸗ haupt erhalten ſein dürfte, kommt in dieſem Monat in der großen Verſteigerung der Autographen⸗Sammlung von Alexander Meyer Cohn bei J. A. Stargardt in Berlin unter den Hammer. Das Briefchen des jungen Prinzen Wilhelm iſt datiert„Memel den 6. Januar 1806“ und gerichtet:„An meinen Bruder Karl in Königs⸗ berg“. Der Anfang des kindlichen Schreibens, deſſen orthographiſche Fehler mit roter Tinte, wahrſcheinlich von dem Lehrer des Prinzen, verbeſſert ſind, lautet:„Wir ſind Geſtern hier recht gut ange⸗ kommen; ich wünſchte, das du die Reiſe mit gemacht hätteſt, den die Oſtſee zuſehen iſt ſo ſchön, das wir uns garnicht haben trennen wollen. Den erſten Tag ging es uns ſehr ſchlim.“ In derſelben Sammluna befindet ſich auch ein kleines Oktapheftchen, ars deſſen ——————————— erſſer Seſte bon des Prinzen Hand die Worke ſtehen?„Dſeſe kleine Buch ſoll zum Zeichenen und Schreihen ſein. Wilhelm, den 7. Märtz 1807. Memel.“ Darunter befindet ſich die hächſt kindliche Zeichnung einer Landſchaft mit Bäumen, Haus und Brücke, und auf der zweiten Buchſeite ſteht folgender Texrt:„Draußen waren ſehr viel Leute. Unterander auch Mama und Papa, der Prinz und Prinzes Raziwill, Karl und Alexander auch und Lotte.“ Höchſt intereſſant iſt ein Schreiben des Prinzen Wilhelm, ebenfalls an ſeinen Bruder Karl, datiert„Chaumont 2. Märzg 1814“, mit ein⸗ gehendem militäriſchem Bericht, in dem es u. g. heißt:„Um 17 Abh. tranken wir Cafee in Bar ſur Aube. Den ganzen Tag hatte ich nichts als 2 Butterbrote gegeſſen, mich hungerte aber auch faſt gar nicht. Denn in der Spannung, in welcher man während des Gefechts iſt, vergißt man alles übrige. Bei dieſer Affaire habe ich zum Erſtenmahl die Bekanntſchaft der kleinen Kugeln gemacht. Wir erhielten eine Ladung voll auf 80 Schritt.“ Solcher Schlacht⸗ berichte des Prinzen Wilhelm aus den Freiheitskriegen befindet ſich ein volles Dutzend in der koſtbaren Sammlung. Als eine be⸗ ſonders wertvolle Reliquie gilt eine Haarlocke der Königin Luiſe von Preußen, deren Gchtheit verbürgt iſt. — Aus dem Kladderadatſch.„Ich Rindvieh!“ rief Franz Mehring wütend aus, als er beim Skat eine blanke Zehn aus⸗ geſpielt hatte. beiden Mitſpieler,„daß er nicht nur gegen andere, ſondern auch gegen ſich ſelbſt grob ſſt.“„Und dabei immer bei der Wahrheit bleibt“, fügte der andere hinzu. Da fühlte Mehring zum erſten Male ſich geſchlagen und ſchwieg. — Holländiſcher Humor. In einem Artiſtencafs einer Spezia⸗ litäten⸗Geſellſchaft ſpricht man über das Debüt eines Künſtlers, den allerhand Tierſtimmen nachahmt.„Was der tut, iſt garnichts“, ſagte eine Soubrette, ich hatte früher einen guten Freund, der ſo täuſchend den Geſang einer Nachtigall nachahmte, daß ein Dichter, der ihm nahe wohnte, ans Versmachen ging.„O, das iſt eine Kleinig⸗ keit“, ſagte ein Komiker darauf.„Ich habe in Italien jemand de⸗ kannt, der ſo frappant das Krähen eines Hahnes nachahmen konnte, „Das iſt doch nett von Mehring“, ſagte einer der JTT0TT 000 le ſich chts⸗ ung daß tige den, ſie Dr. ka⸗ beck igen zlan chen ißer ende eren ten. der ogo olge Der der men be⸗ obei lich ver⸗ ahn huk, tern lus⸗ zirk⸗ ins⸗ üſte iden Der enn luch Wir und der llen ver⸗ ſten zten ſind ren urch 5 General⸗Anzeiger 3. Seite⸗ Mannheim, 9. Oktober ben, ſind wir bei den übrigen Kolonien auf engliſche Kabel an⸗ gewieſen, während von unſeren Schutzgebieten in der Südſee Neu⸗ Guinea und die Samoa⸗Inſeln überhaupt noch jede telegraphiſche Verbindung entbehren. Eine geſunde Kolonialpolitik, die mit den Verhältniſſen rechnet, kann ſich nur das Ziel ſtecken, eine möglichſt große Anzahl von einander unabhängigen Verbindungen nach un⸗ ſeren Schutzgebieten zu ſchaffen. In dieſer Hinſicht liegen die Ver⸗ hältniſſe berhältnismäßig günſtig bei Togo und Kamerun, deren Anſchluß an das franzöſiſche Telegraphennetz im weſtlichen Sudan anzuſtreben wäre, ſchwieriger wäre die Sache bereits bei Oſtafrika und Südweſt⸗Afrika, am ſchwierigſten inbetreff Neu⸗Guineas und Samoas. Immerhin geben die von der Reichsregierung bisher er⸗ zielten Erfolge in der Kabelpolitik zu der Hoffnung Anlaß, daß auch in dem Zuſtand unſerer telegraphiſchen Verbindung mit den Kolo⸗ nien über kurz oder lang eine Beſſerung eintritt. Im weiteren ſprach noch der Direktor des Inſtituts für Schiffs⸗ und Tropenkrankheiten in Hamburg, Hafenarzt Phyſikus Dr. Nocht, über Chinintherapie bei Malaria und über Schwarz⸗ waſſerfieber und Dr. Neumann⸗Heidelberg über Gelbfieber. Stabsarzt Dr. Arning⸗Hannover verbreitete ſich über die Be⸗ ſtedelungsfähigkeit der deutſchen Kolonien und Gerichtsaſſeſſor Ramelow über den Einfluß der Auswanderung auf das Wirt⸗ ſchaftsleben des Mutterlandes. In der ſiebenten und letzten Ab⸗ teilung hielt Prof. Dr. Rathgen⸗Heidelberg einen Vortrag über die Entwicklung des Außenhandels mit China und Japan, während Prof, Dr. Gckert⸗Köln die Zunahme der Schiffahrt zwiſchen Teutſchland und Südamerika an der Hand der Statiſtik darlegte und ſie als ein Zeichen der wachſenden Intereſſenverbindungen zwiſchen dem deutſchen Mutterlande und denen der ſüdamerika⸗ niſchen Staaten begrüßte. Aus Stadt und Land. Mannheim, 9. Oktober. Zu den ſtädtiſchen Wahlen. Aufgeregte Zeiten waren es früher, wenn es galt, aufs Rat⸗ haus neue Männer zu wählen. Namentlich in dem letzten Jahr⸗ zehnt des vergangenen Jahrhunderts— es iſt noch nicht ſo lange her, als man glauben könnte— gab es bei jeder Wahl heiße Kämpfe um die Herrſchaft auf dem Rathauſe. Und faſt jede Wahl zeigte eine andere Parteikonſtellation, doch immer ſpielte ſich der Kampf in der zweiten und erſten Wählerklaſſe zwiſchen den verſchiedenen liberalen Gruppen ab, wozu dann in den letzten Jahren noch das Zentrum trat, das ſich bald auf die Seite der Demokraten und Frei⸗ ſinnigen, bald auf diejenige der Nationalliberalen ſtellte. In die wechſelvolle Reihe dieſer Parteikonſtellationen bringt die diesmalige Wahl ein neues Bild, das an Eigenart, aber auch an innerer Natürlichkeit alle bisherigen Gruppierungen übertrifft: auf der einen Seite die vereinigten Liberalen, einſchließend die National⸗ lüberalen, Freiſinnigen und Demokraten, auf der anderen Seite die Altramontanen und die Sozialdemokraten, zwei Parteien, die in der letzten Zeit immer näher aneinanderrücken. In Baden hatte man ſich ſeither allerdings beſtrebt, wenigſtens äußerlich den Schein der grimmigſten Gegnerſchaft aufrecht zu erhalten, wenn man ſich guch bei den Wahlen ſtets harmoniſch zuſammenfand. Mit dieſer Taktik wurde zuerſt in Bayern bei den jüngſten Landtagswahlen ge⸗ brochen. Dort wurde man der Maskerade überdrüſſig und Zentrum und Sozialdemokratie marſchierten offen und ungeniert Arm in Arm zur Urne. In Baden folgt man jetzt dem ſchönen Beiſpiel Bayerns, ein Vorgang, der im Intereſſe der Geſundung unſerer Parteiverhält⸗ niſſe nur zu begrüßen iſt. Die Wahlparole, die Wacker auf der Offendurger Landesverſammlung des badiſchen Zentrums aus⸗ gegeben hat, ſieht einer direkten Unterſtützung der ſozialdemokra⸗ iiſchen Partei ähnlich wie ein Ei dem andern, wenn er ſich auch ſcheute, dieſe Unterſtützung offen auszuſprechen. Was Wacker, der doch ſonſt in der Wahl ſeiner politiſchen Kampfmittel nicht beſonders aimperlich iſt, bisher vermieden hat— ein öffentliches Zuſammen⸗ gehen mit der Sozialdemokratie—, das haben jetzt die Mannheimer Zentrumsführer fertig gebracht. Der morgige Tag wird unſerer freiheitlich gefinnten Bürgerſchaft das herrliche Schauſpiel der rot⸗ ſchwargen Wahlbrüderſchaft bringen. Wie wird Herr Wacker über ſeine gelehrigen Mannheimer Schüler ſchmunzeln! Zentrum und Sogialdemokratie haben für die zweite Wählerklaſſe einen gemein⸗ ſamen Zettel aufgeſtellt. Und wie prachtvoll iſt die Zuſammen⸗ ſetzung dieſes Zettels! „An der ſtädtiſchen Vertretung und Verwaltung ſollten al le Berufsſtände und Parteien in dem gerechten Ver⸗ hältnis, das ihrer zahlenmäßigen Stärke und den berechtigten Intereſſen ihres Steuerkapitals entſpricht, beteiligt ſein.“ So ſteht zu leſen in der Wahlproklamation, die das„Mannheimer Volks⸗ blatt“ veröffentlicht. Und dieſes„gerechte Verhältnis“ wird da⸗ durch herbeizuführen geſucht, daß man in der zweiten Wählerklaſſe, die den Kern der liberal geſinnten Bürgerſchaft umfaßt, eine Wahl⸗ liſte präſentiert, die neben einigen Männern, deren Parteiſtellung nicht bekannt iſt, ausſchließlich Anhänger des Zentrums und der Sezialdemokratie enthält. Iſt das nicht der bitterſte Hohn? Die ſchlimmſte Vergewaltigung der Wahrheit? Was der Zentrumsaufruf berſpricht, der ſozialdemokratiſch⸗ ultramontane Wahlzettet aber nicht hält, wird von dem Zettel der ber⸗ einigten liberalen Parteien erfüllt: auf ihm be⸗ finden ſich zwei hervorragende und angeſehene Führer der Zen⸗ trumspartei, die wir auf dem Rathaus nicht miſſen möchten, denn daß die Sonne davon aufging, auch wenn noch lange nicht Zeit dazu war!“ — Das Schwimmen der Aerzte in China. Die Verantwort⸗ lichkeit, die die Aerzte in China für ihre Patienten haben, wird in dusgezeichneter Weiſe durch eine Anekdote charakteriſiert, die uns Schächter in der„Wien. Med. Wochenſchrift“ überliefert. Einen Hineſiſchen Arzt, der einen Kranken zu Tode kurierte, ließ deſſen Familie ins Gefängnis werfen. Nacht sgelang es ihm zu ent⸗ lammen, und er rettete ſich, einen Strom durchſchwimmend, vor ſeinen Verfolgern. Zu Haufe angelangt, fand er ſeinen Sohn in den Büchern bertieft, um ſich zur ärztlichen Laufbahn vorzubereiten. „Mein Sohn“, meinte er,„tue die Bücher weg, das Wichtigſte iſt vor allem, daß Du ſchwimmen lernſt.“ —Ein ergötzlicher Vorfall teug ſich in Eddelak(Dithmarſchen) zu. Die Bewohner eines Hauſes wurden dort nachts durch ein ver⸗ dächtiges Geräuſch wach, das bald ſtärker wurde, bald nachließ. Kurz entſchloſſen ſtieg jemand aus dem Fenſter und weckte die Nachbar⸗ chaft. Drei handfeſte Männer, bis an die Zähne bewaffnet, kamen zu Hilfe herbei, drangen mutig vor und fanden in der Speiſekammer einen Ziegenbock, der ſich im Stalle losgeriſſen hatte. ſie gehören zu den tüchtigſten und intelligenteſten Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes. Wir geben uns deshalb auch der Hoffnung hin und richten den dringenden Appell an alle liberalen Bürger der mittelbeſteuerten Klaſſe, dieſe zwei Zentrumsmänner einſtimmig zu wählen. Wir erachten die Wahl dieſer beiden Zentrumsmänner als eine Ehrenſache für die liberalen Parteien. Sollte, was wohl kaum zu erwarten ſteht, aber nicht unmöglich iſt, der ſozialdemokratiſch⸗ultramontane Wahlzettel morgen ſtegen, dann hat Mannheim, dieſe fortſchrittlich geſinnte, mächtig auf⸗ ſtrebende moderne Stadt, das Vergnügen, eine ſozialdemokratiſch⸗ ultramontane Stadtverordnetenmehrheit zu beſitzen und über dem Mannheimer Rathaus kann die ſchwarze Flagge aufgezogen wer⸗ den. Die Gefahr darf nicht unterſchätzt werden. Deshalb muß für jeden liberalen Mann der morgige Tag der Wahlarbeit ge⸗ widmet ſein. Es gilt nicht nur, die ſozialiſtiſch⸗ultramontane Liſte niederzuverfen, ſondern es muß ein glänzender Sieg erfochten werden, der das ganze ſchwarz⸗rote Bündnis ſchon in ſeinen An⸗ fangsſtadien über den Haufen wirft, als gute Vorbedeutung für die Landtagswahlen. Bei dieſer Gelegenheit wollen wir noch einer Legendendildung der„Volksſtimme“ entgegentreten, die ſich auf die hinter uns liegenden Wahlen bei der niederſtbeſteuerten Wählerklaſſe bezieht. Die„Volksſtimme“ berauſcht ſich in dem Gedanken.„eine hinterliſtige Ueberrumpelung“ zu nichte gemacht zu haben, die in der dritten Wählerklaſſe von nichtſozialdemokratiſcher Seite geplant worden ſei. Wir wollen der„Volksſtimme“ ruhig ſagen, wie die Sache liegt. Von dem Zentralwahlkomitee der ver⸗ einigten liberalen Parteien war von vornherein auf Wunſch der Demokraten beſchloſſen worden, auf die Aufſtellung einer Liſte in der dritten Wählerklaſſe zu verzichten, da die ſozialdemokratiſche Partei mit Rückſicht auf ihre große Anhängerzahl in Mannheim auf dieſe Klaſſe einen gewiſſen Anſpruch habe. Der Beſchluß wurde auch aufrecht erhalten, trotzdem er in verſchiedenen Verſammlungen heftig angefochten worden iſt, weil man mit Recht ſagte, daß man durch das Unterlaſſen der Aufſtellung einer Liſte in der 3. Wähler⸗ klaſſe vielen Tauſenden von Bürgern dieſer Steuerklaſſe, die nicht zu der Sozialdemokratie zählen, die Möglichkeit der Ausübung des Wahlrechts nehme. Hauptſächlich in den nationalliberalen Kreiſen begegnete der Beſchluß des Zentralwahlkomitees großem Wider⸗ ſpruch und auch wir müſſen dieſen Beſchluß als einen politiſchen FJehler bezeichnen. Wenige Tage vor der Wahl entſchloß ſich nun der Jungliberale Verein, unabhängig vom Zentralwahlkomitee und ohne Wiſſen vieler Herren desſelben, in Gemeinſchaft mit dem Libe⸗ ralen Arbeiterverein und dem Nationalſoz. Verein eine Liſte für die dritte Wählerklaſſe aufzuſtellen. Die Verhandlungen führten auch zu einem befriedigenden Ergebnis— da zog der nationalſoziale Verein unerwartet die Zuſage ſeiner Mitwirkung zurück. Da die Zeit zu kurz war, eine neue Liſte aufzuſtellen, ließ man den ganzen Plan fallen. Das war am Vormittag des Samstags vor der Wahl und am Abend des gleichen Samstags brachte die„Volksſtimme“ den bekannten Ueberrumpelungsartikel, von dem ſie behauptet, daß er die furchtbare Wirkung der Sprengung der gegneriſchen Koali⸗ tion gehabt habe. Eine Ueberrumpelung war abſolut nicht geplant, denn die Wahlzettel und das entſprechende Flugblatt ſollten am Sonntag Vormittag ausgetragen werden. Das iſt der Hergang der Sache und damit wird auch der von der„Volksſtimme“ gegen den freiſinnigen Herrn Stadtverordneten Wachenheim erhobene Vor⸗ wurf hinfällig, daß er in der jüngſten Verſammlung in der Kaiſer⸗ hütte ſich der bewußten Unwahrheit ſchuldig gemacht habe, als er den Ueberrumpelungsartikel der„Volksſtimme“ als grundlos be⸗ zeichnete und erklärte, daß von den vereinigten Parteien die Auf⸗ ſtellung einer Gegenliſte nicht beabſichtigt worden ſei. Wie ſchon geſagt, haben diele Herren des Zentralwahlkomitees von dem Vor⸗ gehen des Jungliberalen Vereins keine Kenntnis gehabt und zu dieſen Herren hat zweifellos auch Herr Wachenheim gehört, der erſt jetzt von dem wahren Hergang der Sache Kenntnis erhalten dürfte. Bezirksverſammlungen der vereinigten liberalen Parteien. VBerſammlung im Jungbuſch. Auch die Bezirksverſammlung, welche die vereinigten liberalen Parteien am Samstag Abend in der Reſtauration „Großer Kurfürſt“ im Jungbuſch abhielten, war ſehr gut beſucht und eröffnete in ihrem ausgezeichneten Verlauf die beſten Aus⸗ ſichten für die kommenden Gemeinde⸗ und Landtagswahlen. Herr Rechtsanwalt Dr. Alt kam im Verlaufe der Verſammlung, auf die wir noch zurückkommen werden, auf die Angriffe zu ſprechen; die die„Volksſt.“ wegen ſeiner neulichen Rede im Apollotheater gegen ihn gerichtet hat und führte dazu folgendes aus: M..] Ich habe im Apollo⸗Saale für unſeren zuerſt von der „Volksſtimme“ perſönlich angegriffenen Kandidaten Hrn. Vogel eine Lanze gebrochen und bin dafür mit dem entſprechenden Kote be⸗ worfen worden. Daß dies ſo kommen würde, habe ich bei den Ge⸗ pflogenheiten der Herren natürlich vorausgeſehen. Ich kann Sie aber verſichern, daß es mich vollſtändig kalt läßt. Es beweiſt nur die Richtigkeit deſſen, was ich über die Kampfesweiſe unſerer Gegner geſagt habe. Soweit die Entgegnung der„Volksſtimme“ auf meine Rede einen ſachlichen Inhalt zu haben ſchien, ſo konnte ſie dieſen Schein nur erwecken durch eine vorherige lügneriſche Entſtellung meiner Worte. In unſeren Blättern iſt das, um was es ſich hier handelte, vollkommen richtig wiedergegeben worden, im„General⸗ Anzeiger“ mit ausführlicher Genauigkeit. Ich ſage, daß die„Volks⸗ ſtimme“ meine Worte lügneriſch entſtellt hat, weil niemand im Saale etwas anderes gehört haben kann, als was im„Gen.⸗Anz.“ zu leſen ſtand. Ich habe geſagt, es wäre eine Gemeinheit, wenn man den Männern, die in der ſozialdemokratiſchen Partei pekuniäre Erfolge erzielt haben, nachſagen wollte, ſie wären um dieſer Erfolge willen Sozialdemokraten geworden, wie es von jener Seite Herrn Vogel gegenüber geſchehen iſt; ich habe geſagt, daß mir dies nicht tun. Den Sinn dieſer vollkommen klaren Worte hat die„Volksſtimme“ in ſein Gegenteil verdreht und zwar wider beſſeres Wiſſen. Waz Hrn. Vogel betrifft, ſo könnten wir von der nalfonal⸗liberalen Par⸗ tei dem Streit um ſeine politiſche Vergangenheit kühl gegenüber ſtehen, indem wir ſagten, Herr Vogel ſei einfach der uns von der demokratiſchen Partei präſentierte Kandidat und werde als folcher don uns gewählt. Allein es war eine Pflicht ehrlicher Waffenbrüderſchaft, zu der Anſchuldigung der„Volksſtimme“ ſich zu äußern und ich habe geſagt: Ich kann natürlich nicht wiſſen, ob UJan der Geſchichte, mit der man heute nach 20 Jahren Herrn Vogel herabzuſetzen ſucht, etwas Wahres iſt oder nicht. Auf mich hat jedoch die freimütige Erklärung, d er Vogel darauf, abgegeben hat, den Eindruck vollſter Wahrhaft gemacht. Ich will nun aber den Fall ſetzen, es wäre wahr, was Herr Dreesbach erzählt, ſo kann ich dieſer albernen Geſchichte unmöglich irgend welche Be⸗ deutung beimeſſen. Laſſen Sie Herrn Vogel doch einſtmals aus privaten Intereſſen ſeiner Exiſtenz von der ſozialdemokratiſchen zur demokratiſchen Partei übergegangen ſein, was beweiſe denn, daß er ſich nicht auch innerlich davon überzeugt hat, daß die vorher von ihm für gut gehaltene ſozialdemokratiſche Lehre nicht das Rich⸗ tige war und daß die Sozialdemokratie nicht die wahre bürgerliche Freiheit anſtrebe? Jeder Menſch hat ein Recht darauf, ſich zu entwickeln und erkannte Irrtümer abzulegen. Die 20jährige treue und perſönlich furchtloſe Tätigkeit des Herrn Vogel im Dienſte der demokratiſchen Partei iſt es, auf die es uns heute allein ankommen kann. Ich habe die Sozialdemokratie eine Partei der Unfreiheit genannt, weil ſie ausgeſprochenermaßen die Herrſchaft einer ein⸗ zigen Klaſſe und die Unterwerfung aller anderen unter deren ein⸗ ſeitige Wünſche und Intereſſen anſtrebt. Das hat ſich auch in unſerer ſtädtiſchen Verwaltung genügend zu erkennen gegeben. Und das iſt eben der Unterſchied zwiſchen uns, daß wir jedem Stande und leder Klaſſe ihr gerechtes Maß zukommen zu laſſen beſtrebt. ſind, und zwar auch der Arbeiterſchaft, wie unſere Vergangenheit beweiſt, die Sozialdemokratie aber nicht. Ich erinnere an das, was Herr Vogel hinſichtlich der Eiſenbahnbedienſteten ſoeben aus⸗ geführt hat. Auf die perſönlichen Angriffe des Zentrumsblattes erwidre ich nicht. Was die ſachlichen betrifft, ſo bedurfte es auch hier einer vor⸗ herigen Entſtellung meiner Worte, um ſie ſo bekämpfen zu können, wie es geſchehen iſt. Jedoch finde ich dies im Falle des„Volks⸗ blattes“ verzeihlicher, weil nämlich, was ich geſagt habe, in unſerm eigenen Blatte nicht ganz richtig wiedergegeben worden iſt. Ich habe geſagt, daß wir das Zentrum bekämpfen müſſen als eine Partei der Unfreiheit, gleich der Sozialdemokratie, weil es nach wie vor im paritätiſchen Staate die religiöſe Alleinberechtigung auf politiſchem Wege anſtrebt, alſo gegenüber Andersgläubigen deren fortſchreitende Unterdrückung, und weil es nach wie vor abzielt auf Wiederher⸗ ſtellung einer politiſchen Macht des Klerikalismus, deren Spitze außerhalb Deutſchlands liegt. Ich habe jedoch ferner geſagt, daß die katholiſche Religion von uns als eine ehrwürdige Juſtitütion be⸗ trachtet werde, die wir in keiner Weiſe zu bekämpfen wünſchen; und damit gut. Die Fragen, welche das katholiſche Volksblatt an mich gerichtet hat, im Uebrigen zu beantworten halte ich für zwecklos. Sie ſind ſchon oft genug erörtert worden und die ſich gegenüber⸗ ſtehenden Weltanſchauungen ſind zu berſchieden, als daß hierbei auf irgendwelchen Erfolg gerechnet werden könnte. Ich habe endlich geſagt, daß ich das Bündnis des Zentrums und der Sozialdemo⸗ kratie für vollkommen natürlich finde aus dem gemeinſamen Geſichtspunkte der Vernichtung der politiſchen Exiſtenz des frei⸗ geſinnten deutſchen Bürgertums. Darüber müſſen wir uns alle klar ſein: wenn wir dem Anſturm von beiden Seiten, von Schwarz und Rot, jetzt nicht einmütig und mit größter Energie entgegentreten, ſo handelt es ſich um unſere Exiſtenz im Landtag und in der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung. Namens der Mitglieder der nationalliberalen Partei kann ich die Verſicherung abgeben, daß in klarer Erkenntuis deſſen, um was es ſich handelt, auch nicht ein Mann fehlen wird, um ſeine Stimme dem geſchloſſenen Bündnis der Mittelpaxteien entſprechend abzugeben!(Großer, anhaltender Beifall.) Die Verſammlung in Waldhof, welche am Samstag Abend im Metzger'ſchen Saale ſtattfand, war ſehr gut beſucht. Unter den Anweſenden bemerkten wir einen ſozialdemokratiſchen Stadtrat und Stadtverordneten mit einigen Ge⸗ noſſeß, von welch letzteren ſich einer durch öftere Zwiſchenrufe „bervortat“. Herr Hauptlehrer Haug eröffnete um ½9 Uhr die Verſammlung und erteilte Herrn Altſtadtrat Vogel das Wort. Dieſer erinnerte zunächſt an die vor zwei Jahren im gleichen Saale abgehaltene Bürgerberſammlung, als es ſich um Einführung der erweiterten Volksſchule in Waldhof handelte. Wie man damals gemeinſam gekämpft habe, ſo wolle man auch jetzt bei den Landtags⸗ und Gemeindewahlen gemeinſam vorgehen, damit die großen Errungenſchaften, die man im Laufe der Jahre erzielte, uns nicht nur erhalten bleiben, ſondern auch ein geſunder Fortſchritt für unſer politiſches und geiſtiges Leben in unſerem Vaterlande ermög⸗ licht werde. Der nächſte Redner war der Kandidat für den Bezirk, Herr Stadtverordneter Anſel m. Dieſer entwarf in kurzen Zügen ſein Programm und ſchloß ſeine Ausführungen mit der Verſicherung, daß er mit ſeiner ganzen Kraft und Energie in freiheitlichem und fortſchrittlichem Sinne für das Wohl unſerer Vaterſtadt und des ganzen ſchönen Badner Landes immerdar eintreten werde. Herr Vankdireztor Stoll, welcher hierauf das Wort ergriff, verurkeilte den perſönlichen häßlichen Kampf, den die„Volksſtimme“ gegen Herrn Altſtadtrat Vogel führe. Zu ſeinem Bedauern habe er ge⸗ leſen, daß Herr Stadtrat Dreesbach, den er als Menſch und Politiler gleich hoch achte, in ſo unnötiger und bedauerlicher Weiſe gegen Herrn Vogel vorgegangen ſei. Sollte dieſer wirklich einen Fehler gemacht haben, ſo liege derſelbe immerhin 22 Jahre zurück. Nach ſeiner Anſicht hätte man dann doch früher ſeine Stimme dagegen erheben müſſen. Die Sozialdemokraten verlangen doch auch bon ihren politiſchen Gegnern immer Anſtand und Achtung. Ob es deshalb angebracht war, daß Herr Dreesbach in die Oeffentlichkeit getreten ſei, bezweifle er ſtark. Er glaubte, daß ſelbſt in den Zeiten des erbitlerſten Parteikampfes andere nicht ſo gehandelt haben würden. Nachdem noch Herr Bluck auf die ſchädlichen Einflüſſe des Zentrums und auf die negativen Erfolge der Sozialdemokratie hingewieſen hatte, wurde die Verſammlung durch Herrn Haupt⸗ lehrer Haug nachdem er die Wähler nochmals an ihre Pflicht und Schuldigkeit bei den kommenden Wahlen erinnert und den Referen⸗ ten für ihre mit ſo lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen gedankt batte, kurz vor 11 Uhr geſchloſſen. Die Verſammlung in Neckarau, Die Bezirksverſammlung, welche von den vereinigten Bürger⸗ parteien am Samstag Abend im Gaſthofe zum„Lamm abgehalten wurde, nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Es war in der Tat eine Freude, zu ſehen, welch' reges Intereſſe der guten Sache ſeitens der ſo zahlreich herbeigeſtrömten Zuhörer entgegengebracht wurde. Um 349 Uhr erklärte der Vorſitzende, Herr J. Orth, die Verſammlung für eröffnet und gab Herrn Hauptlehrer Lauer das Wort, welcher die Anweſenden in herzlichſter Weiſe willkommen hieß und als erſten Redner den aufgeſtellten Kandidaten Herrn Fabrikanten Gſch einführte. Referent unterzog in trefflichen Ausführungen unſere jetzt im Staats⸗ und Gemeinweſen herrſchenden Mißſtände einer ſcharfen Kritik, betonte u.., daß jede liberale Partei für die Er⸗ haltung der Simultanſchule eintreten müſſe. Es ſei entſchiedene Pflicht der Bürgerſchaft, ſich um das Panier des Liberalismus zu ſcharen und gegen Reaktion und Revolution mit vereinten Kräften anzukämpfen.(Stürmiſcher Beifall.) Nach kurzer Pauſe erhob ſich Herr Rechtsanwalt König, welcher in der Hauptſache darauf zu⸗ rückkam, daß die Wahlbewegung ſich zum großen Teil ſchon zu hef⸗ tigen Wahlkämpfen verſchärft habe. Dieſe hätten zu perſönlichen Angriffen geführt, welche man nur bedauern und mißbilligen könne Auch im Wahlkampf ſolle man ſich ſtets deſſen bewußt bleiben, daß man im täglichen Leben miteinander harmonieren müſſe und ſich deshalb nichts nachtragen dürfe. Herr König beſprach ſodaun die Wahlkonſtellation und die Stellung gegenüber Zentrum und So⸗ zialdemokratie. Das Zentrum habe früher eine gemäßigtere Rich⸗ tung gegeigt, ſodaß der Gedanke nahe lag, ſich mit ihm in Wahl⸗ angelegenheiten zu verſtändigen und eine nicht unbedeutende An⸗ aahl liberaler Männer, zu denen Redner ebenfalls gehörte, wäre Sen 3 General⸗Anzeiger. —— Mannheim, 9. Oktober. burchaus nicht abgeneigt geweſen, aus Gründen der Gerechtigkeit und um des Friedens Willen, einige Klöſter in Baden zu bewilligen. Dieſe Zeiten ſeien vorbei, ſeitdem die Intoleranz des Zentrums ſich in geradezu oſtentativer Weiſe geltend mache und der Kampf gegen die Simultanſchule heftiger denn je geführt werde. Auf die So⸗ gialdemokratie übergehend, hob er hervor, daß dieſe die Aufhebung des perſönlichen Eigentums, damit die Beſeitigung der perſönlichen und der individuellen Entwickelung verlange. In der prak⸗ iſchen Hebung des Arbeiterſtandes hätten die bürgerlichen Par⸗ teien weit mehr geleiſtet, während in wichtigen Arbeiterfragen, wie bei Lohnbewegungen, gewiſſe Wortführer der Sozialdemokratie ſehr häufig nur verhetzend gewirkt und zwiſchen Arbeitgebern und Ar⸗ beitnehmern nur Unfrieden geſtiftet hätten. Wir aber gönnen den Atbeitern eine gute Lebensſtellung, wünſchen dies im Wege des friedlichen Einvernehmens zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern bewerkſtelligt zu wiſſen und wünſchen auch, daß die Arbeiter⸗ kreiſe ihre Intereſſen ſelbſt wahrnehmen. Dieſer mit großem Betfall nufgenommenen Rede ſchloß ſich Herr Altſtadtrat Mainger an, welcher hauptſächlich über die Städteordnung und die Wahlrechts⸗ vorlage ſprach. Herr Bankdirektor Teſcher gab hierauf das Re⸗ ſümee des Abends und wies nochmals in begeiſterten Worten auf ein einmütiges Zuſammenhalten der drei Parteien in geſchloſſener Phalanx hin. * Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Emil Pfeiff in Mann⸗ heim nach Karlsruhe. * Kaufmaun Julius Kreitmair 7. Wieder hat der unerbittliche Tob in Herrn Kaufmann Julius Kreitmair, der in der Nacht vom verfloſſenen Samstag zum Sonntag im ſchönſten Mannesalter derſtorben iſt, eine Perſönlichkeit vom irdiſchen Schauplatz ab⸗ berufen, die zwar nicht mitten im öffentlichen Wirken ſtand, die aber dafür im ſpeziellen Kreiſe, im evangeliſchen Gemeindeleben, eine deſto intenſivere und ſegensreichere Tätigkeit entfaltete. Und hier war es wieder die Fürſorge für die Wandergeſellen, durch die er ſich Verdienſte erworben hat, die ſein Andenken nicht ſo leicht ver⸗ blaſſen laſſen. In der„Herberge zur Heimat“ ſorgte er wie ein Vater für die Wandergeſellen. Er hielt ihnen Vorträge, veranſtaltete vegelmäßig für ſie eine Weihnachtsfeier und ſtand ihnen im übrigen ſtets mit Rat und Tat in ſelbſtloſer Opferwilligkeit und edler, er⸗ barmender Nächſtenliebe zur Seite. Unvergeſſen werden auch die Verdienſte des Verblichenen um das Emporblühen des„Gvangeliſchen Bundes ſein. Mit der ihm eigenen Gründlichkeit, Gewiſſenhaftig⸗ keit und Pflichttreue förderte er das Wachs lum des Vereins, deſſen 2. Vorſitzender er ſeit längerer Zeit war. Das Vertrauen der eban⸗ geliſchen Gemeindeglieder berief ihn vor vier Jahren in die Kirchen⸗ gemeindeverſammlung, wo er oft das Wort ergriff und mit wert⸗ ballen Ratſchlägen diente. Wer den großen, breitſchultrigen Mann, ein Hüne von Geſtalt, gekannt hat, der hätie wohl nicht geglaubt, daß der Schnitter Tod ihn ſo bald, in der Blülte ſeiner Jahre, fällen würde, zumal er, wie wir zu beobachten Gelegenheit hatten, ſehr ſeiner Geſundheit lebte. Morgen für Morgen durch⸗ wanderte er in Begleitung ſeines Sohnes den Schloßgarten und erging ſich in der reinen Frühluft. Ein Halsgeſchwür, das ſich bei dem Verblichenen Ende Auguſt bemerkbar machte, erforderte einen dreimaligen operativen Eingriff. Eine Blutvergiftung führte ſchließlich den Tod herbei. Der Verſtorbene war ein lauterer Charakter, ein guter, edler Menſch, ein treubeſorgter, zärtlicher Gatte und Vater, der ſeiner Familie viel zu früh entriſſen worden iſt. Möge er in Frieden ruhen! 5 Auszeichnung der Mannheimer Induſtrie. Einen ſchönen Erfolg, welcher als ehrende Anerkennung für die geſamte hieſige Induſtrie betrachtet werden darf, hat die Firma Gebrüder Reuling, Maſchinen⸗ und Armaturfabrik, auf der Weltausſtell⸗ ung Lüttich errungen, nämlich die höchſte Auszeichnung, den Grand Prir. Die Vergebung der geſamten Hochdruckdampfrohrleitungen für die große Maſchinenhalle hatte ſ. Zt. eine Reihe bedeutender Firmen Belgiens und auch Deutſchlands zur Konkurrenz beranlaßt und berſchiedene erſte Werke hatten ſich dazu erboten, dieſe Rohrleit⸗ ungen dem Ausſtellungskomitee koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. In Rückſicht auf die große Bedentung, welche ſolche Leitungen für jeden Betrieb, beſonders aber für eine Weltausſtellung haben, ſah ſich die Ausſtellungskommtſſion veranlaßt, die einzelnen Angebote auf das ſchärfſte zu prüfen und nach längeren Beratungen gab man den Projekten der Firma Gebrüder Reuling den Vorzug und be⸗ traute Dieſelbe mit den diesbezüglichen Lieferungen. Wenn in dieſem Umſtand ſchon eiſe beſondere Auszeichnung für die genannte FJirma kiegt, ſo wurde ihr dieſelbe auch jetzt offiziell dadurch zuer⸗ kannt, daß man ihr wie erwähnt, die höchſte Auszeichnung, welche das Preisgericht zu bergeben hat, den„Gvand Prix“ zuerkannte. Möge dieſe hohe Auszeichnung für die mit den Errungenſchaften der modernen Technik ſtets voranſchreitenden Firma recht große weitere Erfolge nach ſich ziehen. Polizeibericht vom 9. Oktober. 8(Schluß.) Körß erverletzungen: In einem Fremdenzimmer der Herberge„Ritter St. Georg“ verſetzte ein Zimmermann aus Baſel einem Mitarbeiter einen Meſſerſtich in die linke Schulter; der Schwerverletzte mußte mittelſt Sanitätswagens ins allg. Kranken⸗ haus verbracht werden. 5 Weitere, tells erhebliche Köperverletzungen wurden berübt: in der Gaſtwirtſchaft„Zum Waldhorn“, Waldhofſtr.(, im Hauſe G 4, 1, auf der Breitenſtr. vor H1, am Marktplatz G 1, vor dem Hauſe H 1, 2, im Hauseingang der Wirtſchaft zum ſchwar⸗ gen Lamm, in der Wirtſchaft Dalbergſtr. 20, auf der Käferthalerſtr., im Hauſe Alphonſtr. 1, auf der Straße zwiſchen L. 12 und 14 da⸗ hier, ferner auf der Maunheimerſtr. in Käferthal und in der Wirt⸗ ſchaft zur neuen Zeit, Angelſtr. 4 in Neckarau. Verhaftet wurden 28 Perſonen, darunter eine Dienſtmagd aus Kirrweiler wegen Diebſtahls, ein Zigarrenmacher von Ebar⸗ ſtadt wegen Bettels und Diebſtahls, ein Matroſe von Sondernheim wegen Diebſtahls, ein von der Staatsanwaltſchaft Berlin ausge⸗ ſchribener Stallſchweizer von Alt⸗Podelgig, zwei Taglöhner von hier wegen Diebſtahls von Oefen, zwei Ausläufer von Schweigern und Mölchingen wegen Diebſtahls und Hehlerei. Gerichtszeſtung Mannheim 9. Okt. Zu unſerem Bericht über die Schwurgerichtsverhandlung vom 8. ds.(Fall Müttinger) wird uns berichtigend mitgeteilt, daß ſich M.„ſeit Samskag Mittag bis Montag früh in der Familie der Witwe aufgehalten haßt“ und nicht, wie angegeben, am Tage herumgetrieben, ſich betrunken und die Nacht bei einer Witwe verbracht hat. Müttinger ſei nüchtern in die Wohnung der Witwe gekommen und habe ſich als anſtändiger Menſch benommen. Zum Prozeß Willhauck. In unſerem Bericht hieß es u..: Staatsantvalt Dr. Groſſelfinger:„Hält es der Herr Sach⸗ verſtändige nicht geboten, ſich auch aus dem Geſichtspunkte des§ 51 .⸗Str.⸗G.⸗B. über den Angeklagten(deſſen Geiſteszuſtand z. Zt. der Tatl) zu äußern? Ich hatte eine Frage in dieſer Richtung von der Verteidigung erwartet.“ Vert,.⸗A. Dr. Holz:„dch glaube nicht nötig zu haben, eine ſolche Frage ſtellen zu müſſen.“ Wie uns berichtigend mitgeteilt wird, beruht dieſe Darſtellung auf einem Miß⸗ berſtändnis. Nachdem der Sachverſtändige, Herr Medizinalrat Dr. Kugler ſein Gutachten über die Verletzungen abgegeben hatte, ſtellte der Vorſitzende an den Staatsanwalt und den Verteidiger die Frage, ob ſie damit einverſtanden ſeien, daß ſich der Herr Sachverſtändige nunmehr entferme. Der Staatsanwalt erklärte, er wünſche das fernere Verbleiben des Herrn Sachverſtändigen für den Fall, daß ſeitens der Verteidigung beabſichtigt werde, nachträglich die Frage aus§ 51 alſo darüber zu ſtellen, ob ſich Willhauck zur Zeit der Tat in einem Zuſtand krankhafter Störung der Geiſtestätigkeit be⸗ funden habe. Der Verteidiger entgegnete hierauf, er werde aller⸗ dings nachher aus dem Geſichtspunkte des 8 51.⸗St.⸗G.⸗B. plai⸗ dieren. Cheater, Runſt und Wiſſenſchalt. Stein unter Steinen. Schauſpiel in 4 Akten von H. Sudermann. (Erſtaufführung im Leſſingtheater.) * Berlin, g. Oktober. Sudermann hat nie zu den Sturmvögeln gehört, die das Wehen einer neuen Zeit verkünden— das Wehen und die Wehen, könnte ein Liebhaber bon Wortſpielen ſagen. Man hat ihm oft zum Vorwurf gemacht, er verſtünde ein Probelm zu ſtellen, aber nicht zu löſen. Und ſicher iſt, daß ein gut Teil ſeines Erfolges auf der Vorſicht beruhte, womit er verletzend ſchroffen Löſungen ſeiner Probleme aus dem Wege ging. Das große Portemonnaie des Grafen Traſt, das am kritiſchen Wendepunkt der„Ehre“ verſöh⸗ nend eingreift, ſchwebt als ſymboliſches Wahrzeichen über Suder⸗ manns erfolgreichſten Stücken. Dies ſelbe Portemonnaie, nur brav geſpickt mit moraliſchem Kleingeld, führen der Pfarrer Heffterdingk in der Heimat und der Rektor Wiedemann im Glück im Winkel und auch im Johannisfeuer wird ein paarmal kräftig darauf geklopft. Wo Sudermann andere Wege wandelte, wo er, wie in Sodoms Ende, herbe Geſellſchaftskritik verſuchte, oder wo er an Ewigkeits⸗ fragen der Menſchheit rührte, wie in den Drei Reiherfedern, da ließ ihn der Erfolg im Stich. Und doch iſt dieſer andere Sudermann künſtleriſch höher zu bewerten, ſchoh weil er kein Tauſendkünſtler der theatraliſchen Mache, ſondern ſpeil er ein Suchender, ein Strebender iſt. Dieſe andere Sudermann, der Probleme nicht nur in effektvoller Beleuchtung vor uns hinſtellt, ſondern mit Problemen ringt, meldet ſich in ſeinem neueſten Werk wieder zum Worte. Ihn beſchäftigt die Frage„wie die Geſellſchaft ſich zu ihren verlorenen Kindern, zu den entlaſſenen Stvafgefangenen, ſtellt und ſtellen ſollte. Daß dieſe Frage ſchon andere vor ihm beſchäftigt hat, wie Wilbrandt und Voß, tut wenig zur Sache; genug, daß ſie ihn ernſthaft beſchäftigt und daß es ihm weniger auf eine blendende Theatralik ankommt— wovon die genannten Beiden ſich in der Tochter des Herrn Fabrizius und in Schuldig nicht freigehalten haben— als auf den Verſuch einer ernſthaften Löſung. Der alte Steinmetzmeiſter Zarmke hat die Paſſion, entlaſſene Sträflinge zu beſchäftigen, um ſie wieder zu Menſchen zu machen. Bei ihm findet auch Jakob Biegler Arbeit, der fünf Jahre abgeſeſſen hat, weil er in der Notwehr den Mann einer Dirne erſchlug. Der verſchloſſeneMenſch taut eben auf, nachdem ein paarteinmetzen ihm freundſchaftlich entgegen gelommen ſind— da ſcheucht das leicht⸗ fertig hingeworfene Wort eines ſtagatlich beſtallten Ordnungswäch⸗ ters ihn in die Einſamkeit zurück. Mit dem„Mörder“ mag niemand von den Arbeitern mehr Gemeinſchaft haben. Nur eine zieht die Hand nicht von ihm ab: Lore, die Tochter des verſoffenen Kantinen⸗ wirts, der Bieglers Vorgänger im Amt eines Nachtwächters Nur. Hier verſchlingt ſich ein anderer Zweig der Handlung geſchickt mit dem erſten. Die Lore hat ein Kind von dem Steinmetzen Göttlingk; das iſt eine jener brütalen Herrennaturen, die Sudermanns eigenſte Spezialität ausmachen: ein großmäuliger Kerl ohne Herz und Ge⸗ müt, dem die Männer ſich widerwillig beugen und die Weiber wie reife Aepfel zu Füßen fallen. Ihn liebt heimlief auch ſeines Brot⸗ herrn bucklige Tochter. Als er ſich deſſen Abends in der Kantine, vor Lore und ſeinen Kameraden, in rohem Uebermute rühmt, da erhebt ſich gegen ihn, zur Verteidigung zwiefach beleidigter Frauen⸗ ſwürde, nur der„Mörder“. Dreimal heißt er ihn einen Schuft, und da der Geſcholtene an ihn will, hebt er einen Schuſterſtein:„Mit ſolch einem Stein hab ich ſchon einmal einen erſchlagen“— und der feige Großſprecher drückt ſich rücklings zur Türe hinaus. Soſsvpeit— bis zum Schluſſe des dritten Aktes— iſt die Ent⸗ wicklung des Stückes vortrefflich geführt. Sie quillt aus dem Innern, aus den Charalteren der handelnden Perſonen, die zwanglos an⸗ gelegt und ſicher feſtgehalten ſind. Alles iſt ſo klar, daß ſich die gegebene Fortſetzung unſchwer beſtimmen läßt. Ihr Angelpunkt ruht im Herzen der Lore, die zwiſchen zwei Männer geſtellt iſt; zwiſchen einen„gänzlich Unvorbeſtraften“ der ihr das wiedergeben kann, was man ſo„Ehre“ nennt, und einen ehemaligen Sträfling, der die Achtung vor der Frau im tief innerſten Herzen verborgen mit ſich herumträgt. Wen die kerngeſunde Lore wählen muß, das kann nicht zweiſelhaft ſein. Sie trifft nun ja auch bei Sudermann die einzig mögliche Wahl; aber dieſe Wahl kommt nicht frei aus dem eigenen Herzen heraus, ſie wird beſtimmt durch äußere Umſtände, durch den leidigen Zufall. Göttlingk und der Vater der Love lockern einen Steinblock, der im Flaſchenzuge hängt, und der nun, wenn der Wächter ſeinen Rundgang macht, herabſtürzen und ihn zermalmen ſoll. So wird die Spannung im letzten Akt von der entſcheidenden Frage; wird die Lore in ihres Herzens Zwieſpalt den richtigen Weg finden?— abgelenkt auf den vein äußerlichen Umſtand: wird der Block fallen oder nicht?, wird er Biegler treffen oder nicht? Das iſt ein Rückfall in jene ſchlimme Manier, die den auf die Spitze ge⸗ triebenen Konflikt zwiſchen Vater und Tochter, zwiſchen Alter und Jugend, in der Heſmat, im geeigneten Augenblick dadurch löſt, daß das Alter— vom Schlagfluß getroffen wird. Dagegen iſt nichts einzuwenden, aber geradeſogut könnte dem alten Oberſtleutnant Schwarze auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen— er täte dieſelben Dienſte. So wird auch die Löſung des Knotens im„Stein unter Steinen“ nicht aus dem Kapitale beſtritten, das die Perſonen in ihren Herzen tragen, ſondern— aus dem mioraliſchen Portemon⸗ naie des Grafen Traſt: irgend ein deus ex machina, diesmal buch⸗ ſtäblich der Maſchinemmeiſter, ſorgt dafür, daß die Tugend im kri⸗ tiſchen Zeitpunkte nicht zu Schanden werde, auf daß ſie ihres Lohnes nicht verluſtig gehe. Das verſtimmt, und verſtimmte Leute pflegen im Theater zu ziſchen, zumal wenn andere es mit dem Bei⸗ fall gar zu eilig haben. Als ehrlicher Chroniſt ſoll man aber nicht verſchweigen, daß der Beifall das Ziſchen ſiegreich überdauerte. Trotz aller Schwäche des vierten Aktes will uns bedünken, die Berliner Kritit habe Unrecht, wenn ſie zum größten Teil— in eil⸗ fertig hingeworfenen Mitternachts⸗„Impreſſionen!— über Suder⸗ mann herfällt, als hab er ſelbſt ſich in Sträflingskleidern in's Aller⸗ heiligſte des Leſſingthegters verirrt. Man wolle bedenken: es iſt das erſte Mal, ſeit er auszog, den Drachen der Berliner Kritik zu töten, daß Sudermann wieder„als Schaffender“ vor die„Verrohten“ tritt. Iſt's da ein Wunder. wenn alle Mängel in ſchwergerüſteten Haußtſätzen abgeſchlachtet werden, während den Vorzüigen nur Inn beſcheidenes Recht aufs Daſein in Nebenſätzen vergönnt wird? Die Lage des Bühnenmarktes— ſo meinen wir— rechtfertige wohl eher das umgebehrte Verfahren. Die Direktoren ſind Geſchäfts⸗ leute, die ihr Angebot nach der Nachfrage richten, wenn ſie nicht gar durch ein Maſſenangebot ſchlechter Ware à la baisse ſpekulierenz die wenigen, die ihr Geſchäft nicht nur als Geſchäft betreiben, waten auch nicht gerade knietief in Meiſterwerken. Muß man in ſolchen Zeiten nicht zufrieden ſein, wenn ein Tagesſchriftſteller, dem alle Bühnen offen ſtehen, ein künſtleriſches Problem mit künſtleri⸗ ſchem Ernſt abhandelt, ſoweit ſeine Kräfte reachen? Daß er, ohne inneren Zwang u. Zuſammenhang, eine luſtige Perſon eingeſchmug⸗ gelt hat, die die Leute durch witzige Einfälle zu unterhalten beauf⸗ tragt iſt, das iſt doch gerade kein Unglück! Dergleichen pflegte Shakeſpeare nur ſelten zu unberlaſſen. Daß die beiden erſten Akte in der Tat nur einen„freundlichen“ Erfolg hatten, ändert nichts daran, daß der dritte völlig durchſchlug. Freilich gab's auch da ein „Intermegzo ſinfonſco“. Als Herr Sudermann, im Schmuck eines tadelloſen Smokings und ſeines„fünfaktigen“ Vollbarts, wie am Fädchen gezogen wieder und wieder vor dem Vorhang erſchien, em⸗ pfingen ihn ſtürmiſche Rufe: Baſſermann! Baſſermann! Er ſchien etwas ſagen zu wollen— vermutlich, daß er's Baſſermann, dem das berſtändige Hausgeſetz ein Erſcheinen außerhalb des Stückes ver⸗ bietet— beſtellen wolle; man ließ ihn aber nicht zu Wort kommen, und er machte eine verdrießliche Geberde zu Oskar Blumenthal hin, der würdig, wie es ſich für den Hausdichter unſerer Hofbühne ge⸗ ziemt,(ich meine natürlich der Berliner!), in ſeiner Parterre⸗Loge ſaß. Nun hatte Baſſermann, dem die Rolle des entlaſſenen Sträf⸗ lings auf den Leib geſchrieben iſt, den wirkſamen Abgang des drit⸗ ten Aktes überaus glänzend herausgebracht. Ihn allein zu rufen, war aber inſofern ungerecht, als die ganze Aufführung vortrefflich war. Oskar Sauer als Zarmke, Reicher als Eichholz, Elſe Leh⸗ mann als Lore, Hanns Man als Göttlingk, Rittner als Spaß⸗ macher Struve hatten mindeſtens den gleichen Anteil am Erfolg, der— was noch kein Tadel für Sudermann zu ſein braucht— bei ſchlechter Darſtellung leicht verſagen könnte. Dr. Paul Harms. ů Vom Theater. Die Ferdinand Langer⸗Erinner⸗ ungsfeier ſcheint ſich jetzt zu einer Ehrung größten Stiles auszudehnen. Wie wir erfahren, findet die Veranſtaltung, die ſich urſprünglich im Muſenſaale des Roſengartens abſpielen ſollte, nun im großen Nibelungenſaal ſtatt. Der Philharmo⸗ niſche Verein, deſſen Gründer Ferdinand Langer geweſen, die Liedertafel, deren Ehrenmitglied er war, und der Lehrer⸗ geſangberein Mannheim⸗Ludwigshafen werden zu der Feier eingeladen werden. Außerdem ſind ſelbſtberſtändlich die Mitglieder des Liederkranzes und des Muſik⸗ vereins, deren Aktivität bei der Feier ausübend beteiligt iſt, Gäſte des feierlichen Aktes. Des veiteren ſoll das Auditorium aus den Vorſtänden der verſchiedenen Geſangvereine und einer größeren Anzahl Ehrengäſten, den Spitzen der Behörden uſw. beſtehen. Die Herren Geheimer Regierungsrat Pfiſterer, als Vorſitzender des Mufikvereins, und Direktor Haas, als Präſident des Lieder⸗ kranzes, werden Anſprachen halten. Die Feier wird eröffnet mit einer für den Zweck eigens durch Herrn Muſikdirektor Hänlein niedergeſchriebenen Orgel⸗Kompoſition. Den Beſchluß macht ein Bruchſtück aus der Mathäus⸗Paſſion, das der Chor des Muſikverein exekutiert. Inzwiſchen wird der Liederkranz einige Chöre Langer'ſcher Kompoſition zu Gehör bringen und Fräulein Schoene und Herr Kromer Langer'ſche Geſangsſtücke vor⸗ tragen. Um auch den weiteſten Kreiſen den Beſuch der Feier zu ermöglichen, ſollen auch Gintrittskarten zum Preiſe von M. 1 das Stück zum Verkauf kommen. Der nach Abzug der Speſen ſich allenfalls hieraus ergebende Ueberſchuß ſoll der Witwen⸗ und Waiſenkaſſe des Hoftheater⸗ Orcheſters, das ſich ja an der Beſtreitung des Programmes ebenfalls hervorragend beteiligt, zu gute kommen. Wie wir hören. wird die Familie Jerdinand Langers bei der Gedächt⸗ nisfeier vollzählig anweſend ſein und ſich unter anderen auswär⸗ tigen Freunden des Heimgegangenen auch der Direktor des Kölner Stadttheaters, Herr Max Marterſteig, ſich einfinden.— Unſer Oper bereitet unter anderem, wie wir hören, eine Repriſe von„Rienzi“ und„Stradella“ vor. Im Schauſpiel ſoll nunmehr die von der Intendanz ſeinerzeit verheißene Erſtauf⸗ führung des Luſtſpiels„Die Thrannei der Tränen“ des Engländers Haddon Chambers auf der Tagesordnung ſtehen. Die Hauptrollen dürften, wie wir vernehmen, mit den Damen Wittels und Blankenfeld, den Herren Ludwig, Kökert und Godeck beſetzt werden.— Den für Heldenväter⸗ rollen neuengagierten Herrn Röbbeling, der bisher nur ein⸗ mal in einer ganz flüchtigen epiſodiſchen Aufgabe auf den Brettern erſchien, ſcheint man noch immer nicht in einer großen, ſein Können erweiſenden Aufgabe dem Publikum zu zeigen geſonnen zu ſein. Zum Tode Ferdinand v. Richthofens. Der berühmte Geograph der Berliner Univerſität, Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Ferdinand Frhr. v. Richthofen iſt, wie bereits kurz gemeldet, am Freitag abend in Berlin geſtorben. Seit faſt einem Menſchen⸗ alter bekleidete er den Lehrſtuhl der ordentlichen Profeſſur für Geographie an der Berliner Univerſität, nachdem er zuvor in Bonn und Leipzig mehrere Jahre den wiſſenſchaftlichen Lehrberuf aus⸗ geübt hatte. Was Richthofens Ruhm begründete, ſind ſeine in der wiſſenſchaftlichen Welt mit größtem Intereſſe verfolgten mehr⸗ jährigen Reiſen durch China. Ohne daß Richthofen einen feſten Plan für die Durchforſchung des Reiches der Mitte gefaßt hatte, begleitete er 1860 als Legationsſekretär die außerordentliche preu⸗ ſiſche Geſandtſchaft, die nach Oſtaſien zum Abſchluß von Handels⸗ verträgen geſchickt wurde. Ihm wurde der Auftrag, bei dieſer Ge⸗ legenheit geologiſche Studien zu treiben. Weit über das urſprüng⸗ liche Maß des Auftrages und über ſeine eigene Abſicht hinaus wuchſen dieſe Studien in China an und feſſelten Richthofen ſo, daß er zunächſt nicht nach Europa zurückkehrte. Zwölf Jahre widmete ſich der Verſtorbene ſeinen geographiſchen Forſchungen, die ihn nicht nur nach Japan, China und Siam, ſondern auch nach Java, den Philippinen und Hinterindien führten. Ja, er ging ſogar nach Kali⸗ fornien und Nevada, um wieder nach Schanghat zurückzukehren und ſich der Erforſchung Chinas und eines Teiles von Japan zu widmen⸗ Ungeheuer reiche Schätze an neuen wiſſenſchaftlichen Werten und Tatſachen waren das Ergebnis dieſer langjährigen Forſchungs⸗ reiſen. Sie bildeten den Grundſtock für das Lebenswerk des ver⸗ ſtorbenen großen Geographen und ſind für ſeine Bedeutung maß⸗ gebend geweſen. Richthofens Werk über China darf wohl, ſo ſchreibt die„Fr. D. Pr.“, als das ſtandard work über dieſes weite, bis vor 50 Jahren faſt ganz unbekannte Reich gelten. Von den 18 Pro⸗ vinzen des chineſiſchen Stammreiches hat Richthofen nur fünf nicht durchreiſen können. Unüberwindliche Hinderniſſe ſtellten ſich ihm dabei in den Weg. Was wir heute über die Bodengeſtaltüng, die Kohlen⸗ und Mineralſchätze, über die geologiſche Geſchichte Chinas wiſſen, gründet ſich im weſentlichen auf die Forſchungen Richthofens, Die Jahre, die dieſen Reiſen folgten, benutzte Ferdinand von Richt⸗ hofen, um ihre reichen Ergebniſſe in Ruhe zu verwerten. Eine überaus fruchtbare Tätigkeit hat er als Lehrer der Geographie, wie erwähnt, an der Berliner Univerſität lange Jahre hindurch ent⸗ faltet, deren Rektor er auch geweſen iſt. Daneben war er in wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaften uneigennützig tätig und viele Jahre hin⸗ durch Vorſitzender der Geſellſchaft für Erdkunde in Berlin. Als ſein letztes größeres Werk darf man die Schaffung des Inſtituts für Meereskunde betrachten, das er durch unabläſſige Arbeit zu einer ee A T ooo T e— F N n— 2 e ͤ:—qI„ DeS ee es (—V ˙ de §S ·‚ e— r 2 Frr r ereee eee eee— nrereehee eeeeer W Dnnne eeee. reneree eeee * Mamtheim, 3. Urtover. General⸗unzeiger. 5, Seite. Muſteranſtalt erhob. Aber auch als Menſch war der nun Dahin⸗ geſchiedene bei allen, die ſeiner Sitten Freundlichkeit im perſönlichen Verkehr erfahren durften, geſchätzt und beliebt. Der Profeſſoren⸗ und Studentenſchaft Berlins ſchließen ſich in der aufrichtigen Trauer um den Dahingeſchiedenen nicht nur die wiſſenſchaftlichen, ſondern auch weitere Kreiſe Deutſchlands und des Auslandes an. Richthofen iſt ein Sohn Oeſt.⸗Schleſiens und ward am 5. Maj 1888 als Spröß⸗ ling der ſchleſiſchen Adelsfamilie b. Richthofen in Karlsruhe in Schleſien geboren. Er ſtudierte in Breslau und Berlin und debu⸗ tierte als Geologe mit einer geologiſchen Aufnahme des ſüdöſtlichen Tirols. 1856 bis 1860 beteiligte er ſich an den Arbeiten der geolo⸗ giſchen Reichsanſtalt in Wien. Dann trat er in den preußiſchen Dienſt über, und von da ab erhob ſich ſein wiſſenſchaftlicher Stern. Der internationale Tuberkuloſe⸗Kongreß erkannte in ſeiner Schlußſitzung die neugeſtiftete Tuberkuloſe⸗Medaille den Profeſſoren Robert Koch und Paul Brouardel in Gold, ſowie Banz⸗ Kopenhagen, Biggs⸗Newyork, Bradbent⸗London und Schroetter⸗Wien in Silber zu. Ueber„ein famoſes Blatt“ von Rich. Wagner berichtet das „Muſikaliſche Wochenblatt“ in Nr. 40 und bringt das Autogramm, das ſich im Giſenacher Wagnermuſeum befindet, fakſimiliert als Kunſtbeilage. Das„famoſe Blatt“— ſo überſchrieb es Wagner ſelbſt— in dem ſich der Anfang der„Fauſt“⸗Ouvertüre mit einem Pariſer Chanſon vermählt. Das karnevaliſtiſcher Laune entſtam⸗ mende Blatt iſt in Paris geſchrieben. Wagner hatte es Hans von Bülow geſchenkt. Gegen das neueſte Flugblatt des„Simplieiſſimus“„Fort mit der Liebel! Ein Notſchreil!!! den Sittlichkeitsapoſteln ergebenſt unterbreitet von Ludwig Thoma und Olaf Gulbranſ⸗ ſon“ iſt von der Münchener Polizeidirektion das Kolportage⸗ und Plakatierungsverbot verfügt worden. Im übrigen Deutſchland(bis auf Halle, wo ebenfalls die Plakatierung verboten wurde) iſt dieſes Flugblatt bis jetzt unbeanſtandet geblieben. Zu Poſſarts Abſchied ſchreibt man dem„Würzb. Journal“ aus München:„Es iſt hier ein offenes Geheimnis, daß es vorzüglich die Pringeß⸗Giſela(Gattin des Pringen Leopold) war, die dem Regenten, ihrem Schwiegervater, ſo lange in den Ohren lag, bis er Poſſart den blauen Brief ſenden ließ. Nicht bloß Poſſarts angeblich ſchlechter Finanzverwaltung ſoll ſeinerzeit der Inhalt des dem Abg. Dr. Heim behufs Verwertung in der Kammer aus Hof⸗ kreiſen gelieferte Material gehandelt haben, ſondern auch von aller⸗ hand pikanten Geſchichten aus ſehr hohen Kreiſen. Um dieſen Skandal zu bermeiden, habe man die bündige Erklärung abgegeben, daß die neue Kammer Herrn v. Poſſart nicht mehr in Aktivität finden ſolle.“ Das Würzburger Blatt bemerkt hinzu:„Wir geben dies, wie man es ſich erzählt, ohne für die Authentizität eine Garantie zu übernehmen. Möglich wäre es ſchon. Die Autohuppe als Klingelzeichen!„Stilgerecht“ bis auf das Anfangszeichen wird im Berliner Thalia⸗Thoater der„Schwank⸗ „Der Kilometerfreſſer“ gegeben. Dieſes luſtige Autoſtück bezw. deſſen Anfang wird anſtatt durch Klingelzeichen durch den lauten Ton der Autohuppe angekündigts drei dröhnende Töne und der Vorhang hebt ſich zu Beginn jedes Aktes. Der Wormſer Roſengarten⸗Ausſchuß veröffentlicht ein Aus⸗ ſchreiben an deutſche Künſtler zur Einſendung von Vorſchlägen zur Anlage eines Roſengartens in Worms, und zwar unter Verwendung der ſtädtiſchen Anlagen des ſogen. Wäldchens. Das Ausſchreihen bezweckt, die erſten Unterlagen zur ſpäteren Aus⸗ arbeitung eines Geſamtplanes zu erhalten und iſt als Ideen⸗ Konkurrenz gedacht. Es handelt ſich alſo vorerſt nicht um eine ausgeſprochen gärtneriſche Anlage, obwohl dieſe den Gartenkünſt⸗ lern wohl am nächſten liegt, ſondern um die künſtleriſche Auffaſſung der dem Ausſchreiben zugrunde liegenden Idee. Dieſes Ausſchreiben iſt ſomit für alle deutſchen Künſtler offen, während die ſpätere Aus⸗ führung rein gärtneriſcher Natur ſein wird. Zur Verfügung für den Roſengarten ſteht eine Fläche von 14,5 Hektar, alſo 145 000 Quadratmeter. Vorſchläge ſollen bis zum 1. Februar 1906 ein⸗ gereicht werden. Im Prüfungsausſchuß befinden ſich: Großh. Hof⸗ gärtner Dittmann⸗Darmſtadt, Freiherr v. Heyl zu Herrnusheim, Oberbürgermeiſter Köhler⸗Worms, Stadtbaumeiſter Metzler⸗ Worms, Prof. Prell⸗Dresden, Gartendirektor Ries⸗Karlsruhe, Prof. Gabriel v. Seidl⸗München, Königl. Gartenbaudirektor Sie⸗ bert⸗Frankfurt und Redakteur Konrad Fiſcher⸗Worms. Vermiſchtes. — Zu dem Brande in den Vereinigten Gummi⸗ waren⸗Fabriken Harburg⸗Wien teilt die Direktion noch mit, daß das Feuer vermutlich durch Kurzſchluß entſtanden iſt. Etwa 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen ſind durch den Brand beſchäftig⸗ ungslos worden, ſollen jedoch möglichſt bei den Aufräumungsarbeiten berwendet werden, während die weiblichen Arbeiter in anderen Perkſtätten untergebracht werden ſollen. Ueberdies hofft die Leitung, die Fahrradreifenfabrik in einem Zeitraum von 6 bis 8 Wochen wieder in vollem Umfange in Betrieb zu ſetzen. Die Fabrik für Gummiſtoffe wird aber in vollem Umfange nicht vor Anfang näcſſten Jahres wieder in Gang kommen können. Die Fabrikation ſämtlicher anderer und chirurgiſcher Artikel ſowie von Bällen, Ballons und Gummiſchuhen erleidet keinerlei Störung. Der Schaden, der aber durch Verſicherung gedeckt iſt, dürfte etwa z wei Millionen Mark betragen. — Ruſſiſches Eiſenbahnunglück. Ein Telegramm aus Roſtow am Don berichtet: In einer der letzten Nächte entgleiſte ein nach Wladikawkas gehender Perſonenzug. Hierbei wurden 27 Perſonen getötet und 35 verwundet. eDas Innere der Kirche der Gemein de ienſen bei Göttingen wurde teilweiſe demoliert; Türen und Fenſter wurden eingeſchlagen, und ſchließlich trugen die Vandalen den Altar auf das freie Feld. Außerdem zer⸗ ſtörten ſie auf dem Kirchhof mehrere Grabdenkmäler.— Auch in dem Dorfe Riefensbeek wurden auf dem Friedhofe mehrere der ſchönſten Grabdenkmäler demoliert. — Verhafteter Wüſtling. Vor kurzem wurde auf der Chauſſee von Hochhauſen nach Giershaufen an der Lahn die 71jährige Witwe Ott von Iſſelbach von einem jungen Mann überfallen und zu ver⸗ gewaltigen verſucht. Da die alte Frau ſich verzweifelt wehrte, wurde ſie von dem Unhold in geradezu barbariſcher Weiſe mißhandelt. Der Attentäter flüchteſe, wurde aber in der Verſon eines jungen Mannes aus Horhauſen ermittelt und ins Unterſuchungsgefängnis nach Diez gebracht. 5 — Die Stadt Berlin und die Silberhoch⸗ Jeit des Kaiſerpaares. Ueber die Beteiligung der Stadt Berlin an der Silberhochzeit des Kaiſerpaares hat eine gemiſchte Kommiſſion unter Vorſitz des Oberbürgermeiſters Kirſchner beſchloſſen den ſtädtiſchen Behörden in Vorſchlag zu bringen, für die Kaiſer Wilhelm⸗ und Kaiſerin Auguſta⸗Stiftung 500 000 Mk, neu zu bewilligen. Die aus Anlaß der goldenen Hochzeit Kaiſer Wilhelms I. im Jahre 1879 ins Leben gerufene Stiftung iſt eine Alters⸗ derſorgungsanſtalt für Bürger und Bürgerinnen der Stadt ohne Anſehung der Konfeſſion. — Ein tagelang wütender Sturm hatte in der Oſtſee zahlreiche erhebliche Schiffsunfälle zur Folge. — Früher Winter. In den ſchon gemeldeten Schnee⸗ fällen in den bayeriſchen Alben und im Harz wird der erſte Schnee ferner aus dem Vogtlande und dem oberen Erzge⸗ birge, aus dem Thüringer Wald und aus Oſtfries⸗ land gemeldet. Der Inſelberg bot Samstag den Anblick einer herrlichen Winterlandſchaft. Aus dem geſamten Alpengebiet wird ſtarkes Schneetreiben mit 3 Grad Kälte gemeldet. — Die Chole va. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden am 5. ds. in Polen 14 neue Cholerafälle gemeldet, von denen ſechs tödlich waren. Vom 6. bis 7. Oktober mittags ſind im Staate 8 choleraverdächtige Erkrankungen und ein Todesfall an Cho⸗ lera amtlich gemeldet worden. Die Geſamtzahl der Erkrankungen beträgt bisher 264, von denen 89 tödlich endeten. Eine Bekannt⸗ machung des Stockholmer Kommergzkollegiums vom 6. Oktober erklärt Oſtpreußen und Galizien für cholerafrei. Letzte Hachrichten. Die Friedhofsinterdikte Biſchof Benzlers vom Papſt aufgehoben. *Metz, 9. Okt. Biſchof Benzler hatte außer dem Friedhof in Fameck vier andere Friedhöfe in Lothringen, darunter den in Langenberg, mit dem Interdikt belegt. Nach der Entſcheidung über das Interdikt von Fameck hatte er die Entſcheidung über die übrigen Interdikte dem Papſte anheimgeſtellt. Wie die„Frkf. Ztg.“ erfährt, hat der Papſt die übrigen vier Inter⸗ dikte aufgehoben. Kaiſerbeſuch in Dresden. * Dresden, 9. Okt. Der Kaiſer kommt am 30. Oktober zum Beſuche des Königs nach Dresden.(Frkf. Zig.) Zum Streik in der füchſiſch⸗thüringiſchen Textilinduſtrie. * Plauen i.., 9. Okt. Der„Vogtl. Anz.“ meldet: Der Verein der Lohnſchiffchen⸗Stickereimaſchinenbeſitzer, welcher an 2000 Maſchinen ca. 5000 Arbeiter beſchäftigt, beſchloß, am nächſten Samstag ſämtlichen Arbeitern zu kündigen und die geſamten Betriebe am 28. Oktober zu ſchließen. Der Bäckerausſtand in Moskan. Moska u, 9. Okt. In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Twerskoi⸗Boulebard eine Verſammlung abgehalten. Die Truppen feuerten blinde Schüſſe ab, auf die die Menge mit Revol⸗ verſchüſſen antwortete. Den ganzen Tag über zogen die Arbeiter durch die Hauptſtraßen, doch kam es nur bei einer Bäckerei in der Twerskajaſtraße zu Unruhen. Die Bäcker warfen vom Dach aus Ziegelſteine auf die Koſaken; dieſe feuerten. Nachdem die Twers⸗ kajaſtraße abgeſperrt war, wurden 200 Perſonen verhaftet.— Bei dem Zuſammenſtoß wurden acht Bäcker getötet und zwei verwundet, außerdem wurde ein Schutzmann, ein Revieraufſeher und ein Koſak getötet. Viele Poliziſten und Privatperſonen wur⸗ den mehr oder weniger ſchwer verletzt. Der vorübergehende Pro⸗ feſſor Chorulski wurde durch einen Nagaikahieb verletzt. Die Hauptſtraßen und ⸗Plätze ſind durch Poliziſten, zwei Regimenter Grenadiere, eine Schwadron Dragoner und acht Sotnien Koſaken beſetzt. Der Ausſtand iſt heute allgemein geworden. Neues Erdbeben in Süditalien. Monteleone, 9. Okt. Geſtern Abend 9 Uhr 55 Min. wurde hier ein ziemlich ſtarkes Erdbeben in der Richtung Weſt⸗ Nord⸗Weſt verſpürt. Unter der Bebölkerung herrſcht große Panfk. Düſſeldorf, 9. Okt. Der Wagenmangel trat im Ruhrbezirk heute wieder beſonders empfindlich auf. Von den ange⸗ forderten Wagen waren über 2500 nicht geſtellt, ſodaß die Belegſchaft zu feiern gezwungen war, oder nur Teilſchichten erledigen konnten. (Frankf. Ztg.) * Danzig, 9. Okt. Auf der Fahrt von Dillau nach Glücksburg kam die Kaiſerjacht„Hohenzollern“ mit dem Kai⸗ ſer und der Kaiſerin geſtern Abend unterhalb der Halb⸗ inſel Hela an und ging daſelbſt für die Nacht vor Anker. Heute früh um 9 Uhr ſetzte die„Hohenzollern“ die Fahrt nach Glücks⸗ burg fort. * Hannover, 9. Okt. Die Maſchinenbau⸗Aktien⸗ geſellſchaft vorm. Georg Egeſtorff ſtellte heute früh den Betrieb vollſtändig ein. Es feiern jetzt rund 2000 Arbeiter. * Berlin, 9. Okt. Frau von Trotha, die Ge⸗ mahlin des Oberbefehlshabers in Deutſch⸗Südafrika, iſt ge⸗ ſtorben. * Wien, 9. Okt. Die befürchteten deutſch⸗ feindlichen Kundgebungen in Prag und Olmütz ſind verhältnismäßig ruhig berlaufen. In Prag wurde ein Umzug der Tſchechen nach dem Graben durch die Abſperrungsmaßnahmen der Polizei verhin⸗ dert, die fünf Verhaftungen vornahm. Ein Couleurſtudent wurde von den Tſchechen mißhandelt. In Olmütz erwiderten die Deutſchen die Demonſtrationsverſammlung der Tſchechen mit einem großen Umzug, doch auch hier wurden größere Zu⸗ ſammenſtöße durch rechtzeitigs Einſchreiten des Militärs ver⸗ hütet. Bei einigen kleineren Zuſammenſtößen wurden mehrere Perſonen verletzt. London, 9. Okt. Die Lloydagentur meldet aus Port Said, daß der Verkehr im Suezkanal, der bisher nur immer tags⸗ über geſtattet war, binnen zwei Tagen auch wieder nachts geöffnet werde. *London, 9. Okt. Prinz Arthur von Conaught iſt heute als Vertreter des Königs bei der Hochzeit des Herzogs von Sachfen⸗ Koburg⸗Gotha mit dem Fürſten Alexander von Teck nach Deutſch⸗ land abgereiſt. London, 9. Okt.„Morning Poſt“ meldet aus Schanghai: Die Regiexung von Hongkong gewährte dem Generalgouverneur Tſchangtſchitung ein Darlehen von Lſtr. 1 100 000 zu 4½ Prozent auf 10 Jahre, welches in jährlichen Raten zurückzuzahlen iſt. Dasſelbe iſt zum Kaufe der Hankau⸗Kanton⸗Eiſen⸗ bahn beſtimmt. Wie verlautet, ſollen die Einkünfte von Hupei, Hunan und Kanton als Sicherheit dienen. *London, 9, Okt. Der Leiter der Cunardlinie, Lord In⸗ berelyde iſt geſtern an Lungenentzündung geſtorben. Helſingfors, 9. Okt. Die ruſſiſche Sprachordnung vom Jahre 1900 wurde von der ruſſiſchen Regierung dahin abgeändert, daß alle Schreiben des Oekonomiedepartements und des Senates an Private und Kommunen in finniſcher Sprache abgefaßt werden, Schreiben an amtliche Bureaus, die die ruſſiſche Sprache nicht an⸗ wenden, auf finniſch oder ſchwediſch abgefaßt werden dürfen. Für die Amtsbureaus, für die die ruſſiſche Sprache offiziell feſtgeſetzt iſt, wird der ſchriftliche Verkehr in finniſcher oder ſchwediſcher Sprache geſtattet. Das Anſuchen des Sengtes um Einberufung einer außerordent⸗ lichen Landtagsſeſſion im Jahre 1905 wurde vom Kaiſer abſchläglich beſchieden. * Stockholm, 9. Okt. Der Direktor der Meierei⸗Aktien⸗ geſellſchaft„Viktoria“, Silferling, und ein Buchhalter derſelben Geſellſchaft wurden unter der Anſchuldigung Wechſel⸗ und Hypothekenfälſchungen, angeblich von 400000 Kronen begangen zu haben, verhaftet, * Barcelona, 9. Okt. In einer Verſammlung der radi⸗ kalen Arbeiterpartei wurde beſchloſſen, in den allgemeinen Ausſtand einzutreten, falls die Anarchiſten, deren Prozeß am 17. Oktober beginnt, verurteilt würden Badiſche Bank Volkswirtschaft. Mannheimer Effektenbörſe vom 9. Oktober.(Offizieller Bericht) Obligationen. Indulirie⸗Obligation, 4½% Akt⸗Geſ.f. Seilindu⸗ rie rüc 103% 104.0 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 2¼ Bed..⸗G. f. Röſchiff. —1„„* 1 alte M. 96.70 b3z u. Seetransport 102.25 5%„„„unt. 1904 96.70(%½% Bad. Anlin⸗u. Sodaf. 104.40 b 59 1 Kommunal 98.— bz 4% Br. Hleſnlein, Geſdſbg. 101.80 G Städte⸗Anlehen. 5½% Bürg. Brauhaus. Bonn 102.50 G 3½ Freſburg l. B. 98.—%% Herrenmüßle Genz 99.28 G 9½%ͤ Heidelbg. v. J. 1903 99.—%% Manne. Dampf⸗ 4½ Karlsruhe p. K. 1896 90.30 Cſchlevoſchtffahrtsegdeſ. 102.50 b 3½% Lahr v. J. 1902.50(.&% Mennb. Lagerhaus⸗ 5 4½¼% Ludwigshafen 100.50 G 0cbda 102.25 G 4% 55 100.— G 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4% v. 1900 100.— G. werke, Farlsruße 98.— B 37½0% 2 98.50 B 4¼½0% Pfälz. Chamotte U. 4e%% Mannh. Oblig. 1901 101.— E Donwerk duec. Eiſen. 102.—G %%„„ 1900 100.20 Cf% Nuſf..⸗G. Jellſtofff %„% 1885 98.50 C Waldhof bei Pernau in g%„ 1888 00 add 109.75 G „ 1893 99.— 64%½% Speyrer Brauhaus bM„„ 13898 99.— 6,.⸗G. in Speyer 101.50 G 1904 98.75 N½ Svpeyrer Ziegelwerke 103.— G 173 5* 664¼% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 5½% Pirmaſens unk. 1905 98.— 6% Perehe den 990 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G Aktien. Brief Geld Brief Gelt, —. 129 300Br. Schwartz, Speyer 132.— 131.80 Banken. Gewbk. Speyer 50% B—.— 180 75]„Ritter, Schwetz. 32.——.— Oberrbein. Bank—.— 109 75]„ S. Weltz, Speyer—.— 101. Pfälz Bank 106.90 106 50„. Storch. S.„—.— 107.50 Pfälz. Hyv.⸗Bank 202 50l„ Werger, Worms—.— 108.— Pf. Sp.- u. Kdh. Land. 188 50 1877“( Rormf. Br. v. Oertge 104.— Rhein. Kteditbank 144.— 142 00Pflz Preßßh. u. Sptfbr.—— 144.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 20450] Traunsvort Südd. Bank—.— 114.50 1. Verſicherung. Eiſenbahnen. B..⸗G Rhſch. Seetr.—— 92.50 Pfälz. Ludwiesbahn—.— 236.[Mannh. Dampfſchl. 95,.——.— „ Maxbabn—.— 148-—]„ FVagerhans—.— 100.— „ Nordbahn—.— 140.—Bad. Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 350. Heilbr. Straßenbahn 81.——.—„ Aſſecurranz—— 1380— Continental. Verſ. 445.— 445.— Chem. Induſtrie. M 0 d AGf. gem. Indur.—.—.—Oberch Perecennd—.— 698. Bad. Anſl. u. Sodafbr. 440.——.— Württ. Transp.⸗Verſ. 740.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 168.— duſtri Verein chem. Fabriken—.— 356 50 Indu 788 Verein D. Oelfabriken 138 50—.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 130—. Wſt..⸗W. Stamm 261.——. Dingler'ſche Mſchfbr. 107.— Vorzug—.— 108.— Emaillirfbr. Kirrweil. —.— * 0 Emaillw. Matkammer 110.— Brauereien. Ettlinger Spinnere-! 97——.— Bad. Brauerei 125 25—.— Hüttenh. Spinnere! 102.——.— Binger Aktienbterbr. 44,.——.— Karls Maſchinenbau—.— 287.— Durl. Hof vm. Hagen—— 261.— Näbmfbr. Haid u. Neu—.— 250.— Eichbaum⸗Braueref 16850—. Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 240— Elefbr. Rühl, Worms—.— 104 50% Rann“. Gum. u. Asb. 115.— 114.50 Ganters Br., Freibg.—.— 109 iſchfbr. Badenia— 220.— Kleinlein, Heidelberg—.— 197[Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf. 142.2 Homb. Meſſerſchmitt—.— 82 75 Portl.⸗Cement Hdlbg. 130——. Ludwigsh. Brauerei—.— 253.— Berein Freib. Ziegelw. 168.—— Mannhb. Aktienbr. e enrn—— 745⁰ Pialzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 313.— Brauerei Sinner 260—— Zuckerfbr. aghäuſel 116.——.— Bi Schroedl, Holbg. 223— 222.— Zuckerraff. Mannh. 146..—— Wochenmarktsbericht über den Viehverkehr vom 2. bis 7. Oktober. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“., Der Rindermarkt war mäßig befahren. Der Auftrieb an Großvieh betrug 1020 Stück. Der Handel war lebhaft, Preiſe pro 50 Klgr. Schlachtgewicht: Ochſen 76—82 Mk., Bullen —70 Mk., Rinder 68—75 Mk., Kühe 52—72 Mk. Auf dem Kälbermarki ſtanden am 2. Oktober 158 Stück, am 5. Oktober 318 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr gut. 50. Klgr. Schlachtgewicht koſteten 80—95 Mk. 5 Der Schweinemarkt war mit 1975 Stück beſucht. Handel war ſehr lebhaft. Bedarf konnte nicht gedeckt werden. Preiſe 72—75 Mk. pro 50 Klgr. Schlachtgewicht. Der Pferdemarkt war mit 100 Arbeitspferde und 101 Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeitspferden war mittelmäßig, der Handel mit Schlachtpferden ebenſo. Preiſe für Arbeitspferde 250—1000 Mk., für Schlachtpferde 50—180 Mk. pro Stück. Der Ferkelmarkt war mit 265 Stück beſucht. Handel mäßig. Pro Stück wurden—14 Mk. bezahlt. *—** Baumwolle. 0 (Wochenbericht von Hornby, Hemelryt Co., Baumwollmäkler in Liverpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 54 430 Ballen. Amerikaniſche Sorten waren in beſſerer Nachfrage und erreichten einen hübſchen Umſatz. Quotierungen ſind jedoch im Einklange mit den Terminnotierungen um 33 Punkte billiger. Auch für„eif“ und ſpätere Ablieferung beſtand eine gute Nach⸗ frage, doch wurden nicht viele Geſchäfte hierin gemacht, da der Süßen reichlich offeriert und Preiſe ſich weſentlich über die Importbaſis halten. Ein gutes Geſchäft iſt in Braſilianiſcher zu berzeichnen. Preiſe 33 billiger. Peruvianiſche ſind träge, Preiſe zu Käufers Gunſten, ſoweit„rough“ in Betracht kommen. „ſmpoth“ hingegen beſſer gefragt, 26—31 billiger. Aegyptiſche mäßig gefragt.„good fair“ und„good“ d. billiger, Upper ein Sechzehntel d. Oſtindiſche vernachläſſigt und ½ d. billiger. — Eſchellmann u. Koppel. Unter vorſtehender Firma haben, wie man uns mittelt, die Herren Otto Eſchellmann und Julius Koppel hier eine Zigarrenfabrik gegründet. Akt.⸗Geſ. für Metallinduſtrie vor m. Gu ſt, Richter, Pforzheim. Die mit Mk. 400 000 Grund⸗ kapital ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte in 1904/05 nach Mk. 20 221(i. V. Mk. 20 835) Abſchreibungen einen Reingewinn von Mk. 48 064(Mk. 45 417), woraus wieder 8 Proz.(wie i..) Dividende verteilt werden. Die Aktien der.⸗G. Hof im Betrage von 1 200 000 Mk. werden am 11. d. Mts. bei der Dresdener Bank, der Pfälziſchen Bank und dem Bankhaus L. und E. Wertheimber zu 106 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. 0. Seite. Seueral-Anzeiger, * Mannypren, 9. Oktober. Tuchfabrik Lörrach. Nach Mk. 31 186(wie im Vorjahr) Abſchreibungen auf Liegenſchaften und Maſchinen ſchließt die Geſellſchaft in 1904/05 abzüglich der wieder nicht ziffermäßig ausgewieſenen Unkoſten mit einem Verluſt von Mk. 18 653(i. V. 57 861 Gewinn). Eine Dividende(i. V. 4½% PCt.) gelangt ſomit auf das Aktienkapital von Mk. 800 000 nicht zur Verteilung. Gegenüber von Mk. 564 675(M. 569 145) Anlagen, Mk. 565 400(Mk. 598 079) Vorräten, Mk. 336 530 Mk. 324 850) Debitoren, ſowie Mk. 20 756(Mk. 103 774) bar und Wechſel zeigt die Bilanz an Verbindlichkeiten eine Obli⸗ gationen⸗Anleihe von Mk. 400 000 auf, ferner Mk. 84 676 [Mk. 59 189) Kreditoren. An Reſerven werden unverändert Mk. 263 000 ausgewieſen. Das Polyhtechniſche Arbeits⸗Inſtikut, J. Schröder, Akt.⸗G. in Darmſtadt, verteilt für 1904⸗05 4 Proz. Dividende. Der Aufſichtsrat der Düſſeldorfer Eiſen⸗ bahnbedarf vorm. Carl Weyer u. Co. beſchloß für 1904⸗05 17 Proz.(i. V. 14 Proz.) Dividende vorzuſchlagen. Die Stadt Meßz wird zur Ausführung von Schulbauten und Waſſerleitungen eine Anleihe von 4 Millionen Mark auf⸗ nehmen, deren Begebung nach Bedarf erfolgen wird. Schweizeriſche Mobiliar⸗Verſicherungs⸗ Geſellſchaft, Bern. In 1904/%05 betrugen die Ein⸗ nahmen Fr..99 Mill.(i. V. Fr..91 Mill.), die Ausgaben Fr..19 Mill.(Fr..57 Mill.) ſodaß ſich ein Verluſt von Fr. 202,171 ergibt, der aus dem Gewinnvortrag aus 1903⸗04 don Fr. 789,537 gedeckt wird. Die Waggonfabrik, Aktiengeſellſchaft in Uerdingen, teilte auf Anfrage mit, daß das Werk bis Ende des Geſchäftsjahres ſtets gut beſchäftigt war. Wenn nicht un⸗ vorhergeſehene Verhältniſſe eintreten, ſo dürfte für dieſes Jahr ein immerhin günſtiges Ergebnis zu erwarten ſein. Was die Höhe der Dividende anbetreffe, ſo könne ſich die Verwaltung hierzu nicht äußern; nach dem B..⸗C. iſt die Verteilung iner Dividende von 4 bis 6 Proz. wahrſcheinlich. Die Maſchinen⸗ und Röhren⸗Fabrik Jo⸗ hannes Haag in Augsburg erzielte nach 50 992 Mk. (i. V. 53 281 Mk.) Abſchreibungen einſchließlich Vortrag einen Reingewinn von 158 592 Mk.(171 481 Mk.), woraus 7 Proz.(wie i..) Dividende verkeilt und 24 195 Mk. vorgetragen werden; der Reſt dient zu außerordentlichen Rücklagen. Die Vereinsbank zu Colditz i. S. hatte in 1904⸗05 Mk. 166 299 auf Dubioſe und Mk. 97731 auf Immobilien abzuſchreiben, ſodaß nach Aufzehrung des Jahres⸗ gewinnes von Mk. 21 022(Mk. 28 124) und der Reſerven von Mk. 76 2186 eine Unterbilanz von Mk. 244 120 reſultiert. Zu ihrer Beſeitigung ſoll das Aktienkapital von Mk. 500 000 auf Mk. 250 000 Mk. herabgeſetzt werden. Gleichzeitig wird die Ausgabe von Mk. 250 000 neuen Aktien vorgeſchlagen. Die Speicherei⸗ und Speditions⸗.⸗G. in Rieſa beantragt die Erhöhung des Kapitals um Mk. 1 Mill. auf Mk. 3 Mill., den„Dresb. Nachr.“ zufolge zwecks Erwerbung der Dresdener Fuhrweſen⸗A.⸗G. Die Generalverſammlung der Humboldt⸗ mühle.⸗G. in Berlin ſetzte die Dividende auf 6 Proz. () feſt bei Mk. 49 872(M. 39 689) Reingewinn und Mk. 18 480(Mk. 31 723) Abſchreibungen. Sie beſchloß ferner die Erhöhung des Kapitals um Mk. 376 000 auf Mk. 1 Mill. zwecks Stärkung der Betriebsmittel und Verbeſſerung der maſchinellen Einrichtung. Die neuen Aktien werden zu 100 Proz. zuzüglich 2 Proz. Stempel der Magdeburger Privatbank überlaſſen. Bergbaugeſellſchaft Teutonia,.⸗G. Han⸗ noper. Die außerordentliche General⸗Verſammlung beſchloß einſtimmig die Erhöhung des Grundkapitals um 2 500 000 Mk. auf 8 750 000 Mk. Die neuen Aktien übernehmen die National⸗ dank für Deutſchland und S. Bleichröder⸗Berlin mit der Ver⸗ pflichtung, ſie den alten Aktionären zum Kurſe von 106½ Proz. zum Bezuge anzubieten. Die Verſammlung genehmigte weiter die ſofortige Inangriffnahme des Schachtbaues und ſetzte die fährliche Vergütung des Aufſichtsrats auf 20 000 Mk. feſt. Erhöhung der Jutepreiſe. Infolge des an⸗ haltenden Steigens der Rohjutepreiſe erhöhte das Jutekartell abermals die Preiſe für Haſſians um 40 Mk. für Tarpaulings, fine Twilling⸗Baggings und Haſſians⸗Baggings um 60 Mk. New⸗Nork Life Inſurance. Infolge der Ent⸗ üllungen über dieſe Geſellſchaft iſt ihr vom Verſicherungs⸗ mmiſſar des Staates Nevada der Geſchäftsbetrieb in dieſem Staate verboten worden, ſo lange Me. Call, der Präſident der Geſellſchaft, in ſeinem Amte bleibt. Die Zuckerbeſtände in den Zuckerfabriken betragen nach amklicher Mitteilung in Rohzucker 464 080 d. z. gegen 858 486 b. z. am 81. Auguſt 1904. Der Verbrauchszucker⸗ Beſtand betrug insgeſamt 919 659 d. z. gegen 1 166,648 d. z. am 31. Auguſt 04. Der Sollbeſtand an inländiſchem Zucker berechnet ſich auf 1069 Mill. d.., der Beſtand auf 1 486 Mill.; es ergibt ſich alſo ein Plus von 0,417 Mill. d. z. Die Rieſengewinne der internationalen Bohrgeſellſchaft. Der ſoeben erſchienene Geſchäfts⸗ bericht der internationalen Bohrgeſellſchaft iſt nach einer Seite hin bemerkenswert, die bisher noch nicht beachtet worden iſt. Nach dieſem Bericht iſt nämlich der Gewinn von 1573 auf 2 916 Mill. Mk. geſtiegen. Dieſer ſetzt ſich aus den Erträgen des eigentlichen Bohrbetriebes und aus denjenigen aus den Felder⸗ verkäufen zuſammen. Wieviel davon auf jede der beiden Ge⸗ ſchäftsarten entfällt, wird nicht angegeben. Ermittelungen ſierüber wären aber deshalb intereſſant, weil die Rieſengewinne der Geſellſchaft(ſie verteilte für das letzte Jahr bekanntlich 100 Proz. Dividende) häufig damit erklärt werden, daß ſie ein eigenes Bohrverfahren beſitzt, das den großen Gewinn verur⸗ ſache, während der Spekulationsgewinn aus dem Felderbeſitz oft geringer veranſchlagt wird. Nun werden aber in dem Be⸗ kricht die Bohrleiſtungen der Geſellſchaft angegeben und daraus ergibt ſich mit Deutlichkeit, daß der große Gewinn doch mehr dem Ertrage aus Felderverkäufen entſpringt. Im Jahre 1903 betrugen nämlich die Bohrleiſtungen 64 300 Meter, 1904 84 690 Meler. Das iſt eine Steigerung um etwa ein Drittel, während der Bruttogewinn ſich nahezu verdoppelt hat. Dabei iſt aber das große Geſchäft mit der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Bergwerks⸗Geſellſchaft m. b. H. noch nicht verrechnet. Es zeigt ſich alſo, daß die Bohrgeſellſchaft auch ohne dieſes Geſchäft im letzten Jahre ſehr günſtige Felderverkäufe gemacht hat. Telegramme. Düſſeldorf, 9. Okt. Der Wagenmangel trat im Ruhr⸗ derten Wagen waren über 2500 nicht geſtellt, ſodaß die Belegſchaften zu feiern gezwungen waren oder nur eine Teilſchicht erledigen konnten. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 9. Okt. Infolge des hohen jüdiſchen Feiertages war der Beſuch der Börſe ſehr ſchwach. Die Hal⸗ tung war bei Eröffnung ſehr ſtill. Der Bankenmarkt zeigte wenig Veränderung. Die Kurſe blieben auf den meiſten Ge⸗ bieten behauptet. Montanwerte abgeſchwächt. Bahnen nahezu umſatzlos. Schiffahrt wenig beachtet. Induſtriewerte zeigten auf einzelnen Gebieten feſte Haltung. Fonds unverändert. Auch der weitere Verlauf blieb andauernd ſtill. Lombarden feſt auf Wien. Elektro Ediſon feſt in Erwartung einer baldigen Beendigung des Arbeiterſtreiks. Schiffahrt ſchwächer. Der Umſatz war auch am Schluſſe gering. Nachbörſe geſchäftslos. Telegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wesſel. 9 9 15 Amſterdam kutz 168 67 18872 Paris„ kurz 81.233 81.283 Belgien„ 51.016 81.025 Schweiz. Plätze„ 81.175 81.20 Italien„ 81.25 81.30[Wien 85.033 85.05 London 20.420 20.425 Napoleonsd'or 16.28 16.23 75 lang—— Privat⸗Diskont: 89%è15 Staatspapiere. Deutſche.. 6. 9. 6, 9 31½ Dſch. Reichsanl 100.90 101.—] Tamaultrasß 99.60 99 65 3„„„ 389.50 89.50 Bulgaren 98 80 99.80 31/ pr. konf. St.⸗Anl 100 85 100,80 1% Griechen 1890 53 80—.— 83 89.60 89.405 italien. Rente—— 105 50 4 bad. St.⸗A.„ 103.70 108.80 4½ Oeſt. Silberr. 101.35 101 89 51ſ bad. St.⸗Obl. fl 99.70 99 704½„ Papierr.—— 101.30 1„„ M. 100.——.— Oeſterr. Goldr. 101.40 101.45 810%„„00, 100.— 100.— Portg. Serie 1 68.80 68.50 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 100,853 dto. III 68 40 6810 81/ do. u. Allg.⸗A. 100.— 100—4½ do, neue 1905 97 90 97.85 555 89 10 88.754 Ruſſen von 1880 91.70—.— 4 Heſſen 102.70—. 4 ſpan. ausl. Rente 94.30 94 80 5 Salde 86.75 86 854 Türken v. 1908 8870 88 40 3 Sachſen 87.70 87.85 4 Türken unif. 9140 90 30 81½ Mh. Stadt⸗A.05———Ungar. Goldrente 9660 97.20 e 4„ Kronenrente 96.15 96.10 5 Ag.. Gold⸗A.1887—.——.— 41, Ehineſen 1898 9778 97.95] Verzinsl. Loſe. 3 Oeſt. Loſe v. 1860 161.70 162.— 4 Egypter unffizirte Türkiſche Loſe 138.80—.— Mexikaner äuß. 100 50 103.— 4 5 inn 68 70 68.50 Aktien induſtrieller Unternehmungen⸗ Bad. Zuckerfabrik 116 50 116.— Ektr.⸗Geſ. Schuckert 134 25 135.50 Eichbaum Mannh. 164— 164.—Allg..⸗G. Siemens 184 90 185 50 Mh. Akt.⸗Brauerei 140— 140.—Ver. Kunſtſeide 492 50 496— Parkakt. Zweibr. 119.90 120.10 Lederw. St. Ingbert 57.— 57— Weltz z. S. Speyer 108.— 103.— Spichar; Cementw. Heidelb. 129— 128.50 Walzmühle Ludw. 191.— 195.— Cementf. Karlſtadt 121.80 121.90 Fabrradw. Kleyer 303.— 303.— Bad. Anilinfabrik 459.50 460.— Maſch. Arm. Klein 95— 95.— Ch. Fbr. Griesheim 268— 288.20 Maſchinenf. Baden. 220.20 221 Verſe Farbwerk p86 50 887— Dürrkopp 477 75 470.— Verein chem. Fabrik 353.75 354.90] Maſchinf. Gritzner 240.— 239.— Chem. Werke Albert 378— 379.— Schnellprf. Frkthl. 186.60 186 50 Accumul.⸗F. Hagen 229— 229.— Oelfabrik⸗Aktien 187.75 188.50 Acc. Böſe, Berlin 88.— 86.10 Seilinduſtrie Wolff 130 20 1220 Allg. Elk⸗Geſellſch. 231 50 284.—Zellſtoff Waldhof 313 80 813 50 —.——— 72 2 2 Lahmeyer 146.50 147.20 Südd. Immob. 124.——.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 256 25 259.— Gelſenkirchner 246.10 244.— Buderus 139 40 139 60 Harpener 224— 221 90 Concordia———.— Hiwernta———— Deutſch. Luxembg. 288.25 288.— Weſterr. Alkali⸗A. 258 75 260— Eiſenwerke Lollar—.——.— Oberſchl. Eiſenakt 138 20 139.50 Friedrichsh. Bergb. 1854.— 155.— Ver, Königs⸗Laura 270.50 268.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher Oeſterr. Süd⸗Lomb. 2210 2280 Pfälz. Marbahn Oeſterr. Nordweſtb—.— 235 75 286.— 148,40 148.4 do. Nordbahn 140— 140 20„ Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 184 60 134.50] Gotthardbahn—— 170 90 169.60 Ital. Mittelmeerb. 94 50 Nordd. Lloyd 134 60 138.70]„ Meridionalbahn Oeſt.⸗Ung. Staatsb 146 10 146 10 Baltim. Ohio Pfaudbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4e Frk. Hyv.⸗Pfdb. 101.20 101.20 4% Pr. Pſdb. unk. 14 103.— 108.— Hamburger Packet 116.20 115 25 40%.K. B. Pfdbr.05 100.25 100.25%„„ 12 99 99 99.90 % 9 0 ll ieeese ,„ 100 100%8 40%½ Pf.SypB. Pfdb. 101.55 101.58 ½„„„ 08 95.— 95.— 81½0 98.20 88.203ʃ½„„12 97.— 97.— 62/ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb, 12 99 50 99 50 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100 50 100.50 1907 101.25 101.25 SS„ 31/½% Pr. Bod.⸗Er. 95.— 95.— 4% Etr. Bd. Pfd.v90 100 80 100.80 40% 5 5 99 unk. 09 102.20 102 20 4%„ Pfdbr..0! unk. 10 102.60 102 60 4%„ Pfdbr..08 96.10. 96.10 Oberrhein. Bank unk. 12 108.60 108 60 4%„„„ 1912 103.— 103.— 86½„ Pfdbr..86 3iſ„„„ alte 96.50 96.70 89 f. 94 96.— 96.— 3½„„„ 1904 96.50 86.70 61,„ Pfd. 93006 96.— 96.— ½„„„ 1914 98.— 88.— 4%„ Com.⸗Tbl. 31½% Nh..B..O 98.— 98.— v. I,unk 10 104. 104.— 3½% 5„ Com.⸗Obl. .87, unk,91 99.80 99.30 %½%„ Com.⸗Obl. v. 96006 99.70 99.7 4% Pr. Pfdb. unk. 09 101.30 10130 40% Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 101.90 101.90 46f, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.30 101 25 31½% Pf..Pr.⸗O. 99.50 4½1 Ital ſttl.g. E. B. 72.90 4%„„„ 12 101.90 101.90 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 515.— 525.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 159.80 129.50 Berl. Handels⸗(Geſ. 175,10 175 5 Comerſ. u. Disk⸗B. 12490 125 30 Darmſtädter Bank 151 90 151.90 Deutſche Bank 242 80 242 50 Deutſchaſtat. Bank 186 60 188 80 D. Effekten⸗Bant 116 99 116 70 Disconto⸗Comm. 133 90 192 80 Dresdener Bank 168— 167 70 Frankf. Oupp.⸗Bank 210,50 210.80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 160 20 160.— Mationalbank 18159 131.95 108.50 108.80 Deſterr.⸗Ung. Bank 118.70 118 50 Oeſt. Länderbant 115.70—.— „ Kredit⸗Anſtalt 213 20 212.90 Pfälziſche Bank 166 70 167— Pfälz. Hyp.⸗Kank 204 0 204 5ʃ% Preuß. Hypotheab. 1268126 95 Deutſche dieichsbt. 162.78161.— Rhein. Kreditbank 43.90 143 80 Rhein. Hyp. B. M. 204.— 2 4 Schaaffh. Bankver. 166.— 165.80 Südd. Bant hm. 114.70 11495 Wiener Bankver. 144 95 145.— JZant Ottomane 121 20 121.90 Frankfurt a.., 9. Oktober. Kreditaklien 212.90 Staats⸗ bahn 146.—, Lombarden 22.75 Egypler Disconto⸗Commandit 193.20, Lauro 96 90, Gotthardbahn — 4% ung. Goldrente 270.—, Gelſenkirchen 246 50, Darmſtädter 151.90 Handelsgeſellſchan keyier heute wieder beſonders empfindlich auf. Von den angefor⸗ 176 25, Dresdener Bank 268 50, Deutſche Bant 242.60, Bochumer 257.80 Napthern—.—, Tendenz; ſtil! — HBerliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 9. Okt. Die Börſe eröffnete in nicht ein⸗ heitlicher Haltung. Das Geſchäft nahm von Haus aus geringen Umfang an, da es an Beſuch infolge des jüdiſchen Feiertags mangelte. Die Tatſache, daß man den Vorgängen auf dem internationalen Geldmarkte erhöhte Aufmerkſamkeit zuwendete und die Möglichkeit einer weiteren Diskonterhöhung in London nicht ausgeſchloſſen iſt, bewirkte große Zurückhaltung. Die lokale Spekulation nahm anfangs Realiſationen in Hütten⸗ aktien vor. Banken nicht einheitlich. Ruſſenbank matter. In Fonds heimiſche 10 Proz. niedriger. 1902er Ruſſen 0,20 Proz. beſſer. Sonſtige Fonds unverändert. Bahnen ſehr ſtill und gegen vorgeſtern kaum verändert. Amerikaner in Parität mit Newyork ſchwach. Hamburger Paketfahrt gut erholt. Auch Norddeutſcher Lloyd preishaltend. Hanſa ſchwächer. Allgemeine Elekttizitätsaktien feſt. Große Berliner Straßenbahn abge⸗ ſchwächt. Im weiteren Verlaufe Hüttenaktien erholt auf Rück⸗ käufe der Tagesſpekulation. Gelſenkirchen gebeſſert. Des⸗ gleichen Harpener. In 2. Börſenſtunde kaum verändert. Feſt waren Kreditaktien auf Arbitrage. Montanwerte weiter an⸗ ziehend. Alles ſonſtige unverändert. Tägliches Geld 394—4. Nachher bei ſehr ſtillem Verkehr Kurſe nominell. Hüttenaktien ſchwankend. Kohlenaktien ſchwach. In dritter Börſenſtunde ſchwach auf weiteres Anziehen des Privatdiskonts und auf London. Induſtriewerte unter dem Druck des Rückganges der genannten Wertgattungen im freien Verkehr. Etwas beſſer waren Kaliwerte. Berlin, 9. Oktober.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216 40 216.30 Canada Pacifte 173 10 172.60 Rufſ. Anl. 1902 91.40 9140 Hamburg. Packet 170 50 169.50 31½% Reſchsanl. 100.80 100.75 Nordd. Lloyd 134.40 183 70 30% Reichsanleihe 89.60 89.40 Dynamit Truſt—— 1383.30 4% Bad. St.⸗Anl.—.——.— Licht⸗ u. Kraftanl. 141.50 142.— 31½% B. St. Obl. 1900 100.— 100.10 Bochumer 257.— 255.20 3½% Bayern 100.— 100.20 Konſolidation—.——— 4% Heſſen 103.25 103.— Dortmunder 103 90 104.60 30% Heſſen 86.90 86.60 Gelſenkirchner 246 70 243.50 3% Sachſen 87.70 87.50 Harpener 223.60 220.50 4% Pfbr. Rh. W. B. 101.20 101.20 Stbernia—.——— 5% Cbineſen 102.60 102 40 Hörder Bergwerke 201.80 199.25 4e% Ialtener 105.60 105.60 Faurahütte 270— 268 25 4½ Japaner(neu) 95.20 95.10 Pßönir 195.50 193.50 1860er Loſe 161.350 161.70 Ribeck⸗Montan 218.25 218 25 4% Bagdad⸗Anl. 89.90 89.80 Schalk G. u. H. V. 644 25 647— Kreditaktten 213 50 213.50 Murm Revier 156 50 156.50 Berk.⸗Märk. Bank 169.— 169 20 Anilin Treptow 382.50 880.20 Berl. Handels⸗Geſ. 175.20 174.80 Braunk.⸗Brik. 220.50 218.60 Darmſtädter Bank 151.20 151 20 Deutſche Bank(alt) 242.70 242.60 19.) 242 50 242.80 294 50 294.50 D. Steinzeugwerke 296.— 294 20 Diüſſeldorfer Wag. Elberf. Farben(alt) 534 20 583.— ** Disc.⸗Kommandit 193 20 193 40 Aſchersleb. Alkaliw. 178.— 178— Drisdner Bank 167.90 167.50 Weſtereg. Alkaltw. 262.— 264— Rhein. Kreditbank 144.— 144.— Wollkämmerei⸗Akt. 162— 161.— Schaaffh. Bankv. 166.90 166.40 Plantawerke 191— 191.— Lübeck⸗Büchener———.—[cChemiſche Cbarlot. 218.— 218— Staatsbahn 145.90 145.80 Tonwaren Wiesloch 191.— 191.— Lombarden, 22.50 29.— Privat⸗Discont 3¾% (Telegr.) Nachbörſe. 213.— 213.10 Staatsbahn 193— 193 20 Lombarden Pariſer Börſe. W. Berli n, 9. Oktober. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 145 90 145 70 22.60 23.— Paris, 9, Oktober. Anfanaskurſe. 3 0% Rente 99.60 99 62] Türk. Looſe 184.— Italiener— 105,05 Banque Ottomane 608— Spanter 9280 92.70 Rio Tinto 1679 Türken unif. 90 60 90.75 Tondoner Effektenbörſe. London, 9. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0ſs Reſchsanleihe 87¾ 87/ Southern Pacifie 718595 5 c% Chineſen 103 ½ 103/ Chicago Milwaukee 186¾ 1 4½% Chineſen 98 ˙ 985/[Denver Pr. 91/ 2/ 9% Conſols 881½8 885/ Archiſon Pr. 106% 4 0% Italiener 104¼ 104½ Louisv. u. Naſhv. 158½¼ 4 0% Griechen 54— 54—Union Paeifte 1565-6 3 oſ% Portugteſen 70— 70ʃ¹ Unit. St. Steel com. 39¼ Spanier 92½% 92˙%6„„„ pref. 108 D Türken 905/ 891/ Eriebahn 50% 4„% Argentinler 91¾8 90½] Tend.; träge. 3% Mexitaner 36% 35¾ Debeers 18.— 4% Japaner 91 91¼J Chartered 21ʃ Tend.: trüge. Goldfields 67¼. Ottomanbant 14¼ 147% Randmines 8 Rio Tinto 661½ 662/Eaſtrand 17— Braſilianer 88½ 88½%] Tend.: t äge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 9. Okt. Produktenbörſe. Der Produkten⸗ markt war äußerſt ſchwach beſucht, daher matt. Es beſtand aber Begehr für Roggen und infolge deſſen charakteriſterte ſich die Stimmung für Brotgetreide als feſt und die Preiſe ſtellten ſich nominell beſſer. Hafer und Mais waren ebenfalls gut Auch für Rüböl herrſchte gute Stimmung. Wetter; egen. Berlin, 9. Oktober.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 7. 9 73 9. Weizen per Oktbr. 170.—170.50 Mais per Dezbr. 128.75 12850 „ Dezbr. 175.25 176.—„ Mai—.——.— „ Mai 184 50 184.75 5———— Roggen per Oktbr. 156.——.— Rüböl per Oktbr. 45.10 43.20 „ Dezbr. 157.50 158 25„ Dezbr. 46.50 46 60 „Mai 165.50 166—„ Mai 48.30 48½60 Hafer per Dezbr. 145— 145 25 Spiritus 70er loco———. „ Mai 154.50 156.—] Weizenmehl 25.25 28.25 85———.— lRoggenmehl 21.— 21.20 Liverpool, 9. Oktober.(Anfangsinrſe.) N15 9. Weizen per Dez..095½ ſtetig.(9½ ruhig per März.08%.08ʃ Mais pei Dez..097/% ruhig.10„ ruhig per Jan..04.043% eeeedeeeeeneeeeeeeeeeeeeeeee Verantwortlich für Politik: Richarv Greupner, für Feuilleton und dunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, Für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. —. Nu N N — * 1 1 r, .— — bennemen: 30 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartck. Telephon: Redaktion Nr. 377. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28 Die Relgme⸗Zeile 60 Expedition Nr. 218. Nr. 195. Bekauntmachung. Eingeſangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5,9 unter⸗ gebracht: 5 1 Pinſcher, grau und auf dem Rücken ſchwarz, männlich Mannheim, 3. Oktober 1905. Großh. Bezirksamt: Pollzetldiretttion. Hehauntmachung. Die Geflügelchblerg in Maunheim betr No, 153484 I. Die Geflügel⸗ cholerg im Stalle der Fran d. Efſert, Pflügersgründſträße hier iſt erloſchen. 6785 Mannherm, 5. Oktober 1905. Gr. Bezirksamt III. 5 Bekanntmachung. Die Nachpe ſungen Über die Regiebaäu⸗ urbeiten betr. Nr. 1511871. Anu die Orts⸗ polizeibehörden des Landbezirks: Wie bringen den Ortspolzei⸗ behofden hiermit in Erinnerung, daß ſpäteſtens bis zum 20. ds. Mts. die bei ihnen für die Monate Jull, Auguſt und Sep⸗ tember ds. Is. eingetkommenen Nachweiſungen über die während dieſer Zeit im Selbſtbetriebe ausgefügarten Bauarbeiten (Regiebauarbeiten, ausge⸗ nommen die Regietiefbau⸗ arbeiten der Gemeinden) unt der ausdrücklichen Beur⸗ kundung hierger vorzülegen ſind, daß weftere Baugrbellen der ge⸗ dachten Art dortſelbſt nicht be⸗ kaunt wurden, Maunbeim, 4. Oktoder 1905, Großh, Bezirksamt: Eßppelsheiger. Akeipillige Gerichtsbarkeit. Bebannkmachung. Nr. 9030. Das Großh. Amts⸗ ericht Mannheim s hat unterſm eutigen folgenden Veſchluß erlaſſen: Deir Großh bad. Fiskus, ver⸗ lreten durch Großh. Miniſterſum der Finanzen in Karlstube werd, nachdem innerhalb der ge etzten Jiſt von 2 Monglen ſeit Be⸗ kauntmachung des Antrags guf Ainſetzung in die Gewähr nähere batprüche nicht geltend ge⸗ macht worden ſind, in die Gewähr der Bexlaſſenſchaft der am 20. Jg⸗ muar 1875 zu Aix verſtorbenen Caroline Obermeyer von Maun. heim eingeſetzt. 6774 Manuheim, 2, Oktober 1905. Der Gerichtsſchreiber Or. Amitsgerichts VIII: ghriiann, Bekanntmachung. Nr. 3779. Fräulein Gliſe Bander, Dienſtmädchen, dahſer wahnhaft, hat den Verluſt des von der diesſelligen Kaſſe auf den Namen der Gengnnten ausge⸗ 1 05 Sparbuchs Nr. 38381 elnem Einlagegutgaben am 6. Juli 1905 von M. 120.26 auher angezeigt und deſſen Kraft⸗ loßerklärüng beantragt. Wir bringen dieſen Autrag mit dem 2 1 zur öſſenk⸗ lichen Keuntnis, daß gemäß 14 Geſetzes vom 18. Junt 1899 die Kiaftloserklärung des ge⸗ Nannten Sparbuchs erſolgen würde, wenn dasſelbe hicht innerhalb eines Monats vont Erſcheinen dieſer Bekanntmach⸗ unng au gerechnet pon ſeinem berſeitigen Inbhaber unter Gel⸗ tend machung ſeſner Rechte anher Vorgelegt wird. 6772 Manſiherm, 6. Oktober 1905. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher Bekanntmachung. 6718 Mepegung der Raupen 9 elk. Nr. 35169 J. Nach der Ver⸗ bednung des Großh. Minſſteriuins des Innern vom 18, Juli 1888— Geſ⸗ U...-Bl. Seite 345— ſind alljährlich alle Obſtbäume, Jerbäuie und Geſſräuche in Gärten, Höfen und Weinbergen, guf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an lenbahndämmen von Raupen⸗ neſtern zu reinigen und letztere zu vertilgen, a ſich hierbel die Bgum⸗ beſitzer ſäugſig, ſo iſt, undeſchade der ſo elhe Beſtrafung, die krlilgung der Raupenneſter au oſten der Beſitzer durch die Orts⸗ tederd⸗ anzuordnen. ir machen hierauf mit dem Bemerken aufmerkſam, daß das Vertilgen der Raupen läußſtens nach Aplauf von 4 Wochen er⸗ 17 ſein muß aunbeim, 8. Oktober 1905 Bürgermeiſteramt: —.— Ritter. Dlee Stalb. Sofort Geld auf 8 55 e 25 welche mir zum Ber⸗ kauf oder zum Ve teigern Abergeben werden. 28780 Heinrich Seel Auktionator O2, 24, 3. Stock. —— Sekauntmachung. Das Baden in öffent⸗ lichen Gewäſſern betr. Nr. 149554 I. Nachttehende vo m Bürgermeiſterant Ladenburg mit Zuſtimmung des Gemeinderats erlaſſene und von Großh Herrn Landeskonemiſſär mit Exlaß vo 80, September l. JIs. Nr. 7460 für vollziehbar erklärte ortspoli⸗ zeiliche Vor ſchrift bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntuis. Mannheim, 5. Oftober 1905. Großh. Bezirksamt: Abteilung IV. Freiherr v. Rotberg. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Das Baden im Neckar unter⸗ halb der ſlädtiſchen Schwimm⸗ und Badeanſtalt wird hiermit verboten. 6784 Uebertretungen werden auf Grund des§ 75 Pol.⸗Str.⸗G. B. beſtraft. Eutworſen und als ortspoli⸗ zeilſche Vorſchrift erklärt. Ladenburg, 15. Aug, 1905. Bürgermeiſtergamt: (gez.) Betz. Hekannlmachung. Fund betr. Nr. 129304 II. Gefunden und aguf dem Fundbureagu Zimmer 11 der Polizeidirektion zur Aufbewahrung ab⸗ gegeben wurde; 6786 2 Emailſchilder(Reklame⸗ ſchilder), ein Zwicker, ein Hausſchlüſſel, 1 Geldbentel mit 1 M. 52 Pfg. Inhalt, 1 Milchkanne, ein Pfand⸗ ſchein Lit. 4 Nr. 30795, 1 Anhänger mit 5 eingeleg⸗ ten Perlen, 1 Anhänge⸗ täſchchen mit 27 Pfg. In⸗ halt, 1 Geldbeutel mit 1 M. 4 Pfg. Inhalt, 1 goldenes Armband,! ſchwarzes Por⸗ temonnaie mit 31 M. 40 Pfg. Inhalt, 1 tellmeſſer, 1 Taſchenmeſſer mit zwei Klingen und weißem Heft, 1 Geldbeutel mit 70 Pfg. Inhalt. Falls ſich ein Empfangsbe⸗ rechtigter nicht rechtzeitig mel⸗ det, geht das Eigentum an der gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder oder die Gemeinde über, Mannheim, 7. Okt, 1905. Großherzogliches Bezirksamt Polizeidirektion, Fundbureau, Hekauntmachung. Das Kontursverſahren über das Vermögen der Lorenz Freimüllei Wilwe, Katharina geb. Merk dahier beir. u der gerichtlich genehmigten Schlußverteilung in dbigem Kon kurſe ſind zur Vertellung ver⸗ fügbar M. 435.08. Da ei ſind zu berückſichtigen M. 489.92 e⸗ vorrechtigte Forderungen. Die nichtbeporrechtig en Forderungen mit M. 14216.78 geraten in Ausfall, 59444 Maunheim, 7. Oktober 1905. Der Konkursverwalter: Dr Karl tauffwann Zwangsverſteigerung. Dienstag, 10. Oktober 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 2957 Möbel, Fahrräder und unde. Anſchließend am Lager⸗ platz: Bauhütten, Holz u. and. Mannheim, 9. Okt. 1905. Weber. Gerichtsvollzieher. Amangenergeigerung, Dienstag, 10. Oktober 19035, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 3 4, 5 dahier, gegen bare Jahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Mehrere neue Wagen und Kronleuchter, Möbel aller Art und Sonſtiges, hieran anſchließend an Ort u. Stelle einen ozen neuen Waren⸗ ſchrank. 109bEG Mannheim, 9. Okt. 1905. Scheuber, Gerichtsvollzieher. CCCCCCCͤĩ ĩͤv„ Langschläfef Weeker aller Art von 8 Mk. an unter Garantie. 5687/ E5, 1 am Fruchtmaktr E 5,1 C. Fischel Uhrmacher. Tel. 3596. Nr. 33220. Belianntmachung. Die ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſchweinen betr. Wir bringen zur öffentlichen Kenntuis, daß am Montag, den 25. Oktober ds. Js., vormittags ½10 Uhr in Sinsheim eine ſtaatlich Prämiierung von Suchtſchweinen ſattfindet. Anmeldungen ſind bis 10. Oktober beim landwirtſchaftlichen Bezirksperein Sinsheim einzureichen und haben zu enthalten: Angaben über Geſchlecht und Alter, ob ſelbſt gezüchtet oder zugekauft, werden nur Zuchteber und Zuchtſauen der Es können auch andere Tiere zur anderen badiſchen Gau als dem Pfalzgau und Neckar⸗Elſenzgau angehören. orkſhire⸗Raſſe Främnerung zugelaſſen werden, die einem 678. Zugelaſſen oder deren K euzung. An Geldpreiſen ſind ausgeſetzt: 99 II. III. IV. V. a) für 8 bis 12 Monate alte Zuchteber Mk, 50 40 30—— b) für öber 12 Monate alte Zuchteber„ 60 50 40 60+730 25 e) für 8 bis 1 Monate alte Zuchtſauen„ 40 30 20 d) für über 12 Monate alte Zuchtſauen„ 50 4 30 +30+30 25— e) für Mutterſchweine mit Ferkel„ 60 40½˙40 30 25— Sinsheim, I. Oktober 1805. Kroßherzogliches Bezirksamt: Pfeiffer. Güterrechtksregiſter. Handelsregiſler, Zum Güterrechtsregiſter Baud] Zum Hanvelsreßiſter Abl. A, Unsere VI wurde heute eingetragen: 1. Seite 366. Stich, Lorenz, Fräſer in Maunſeim und Kät⸗ chen geb. Neubert: Nr. l. Durch Vertrag vom 19. September 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 2. Seite 367, Lutz, Georg, Wirt in Mannheim und Babette geb, Häußler, Witwe des Her⸗ mann Koſel. Nr., 1, Durch Verlrag vom 28. Anguſt 1905 iſt das geſetz liche Gifterrecht des.⸗G.⸗B ſomit der Güterſtand der Ver⸗ waltung und Nutznießung des Mannes vereinbalt, Vorbehalts⸗ gut der Frau iſt die in der Au⸗ lage des Verſrags näher bezeich. nete Haushaltseinrichtung. 3. Seite 868: Herbſt, Vg⸗ lentin, Schnied in Maun⸗ heim und Erna geb. Handke: Nr. 1. Durch Vertrag vom 27. September 1905 iſt Güter⸗ tennung vereingart, 4, Seite 69. Feitler, Sally, Kaufmann in Mann⸗ heim und Alice Gerirude geb Guttenſtein: Nr. 1. Durch Vertrag vom 23. September 1905 i Erxxungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart, 5. Seite 370. Oſter, Gott- lieb, Gottlob, Taglöhner in Maunheim und Magdalena geb. Reitter. Nr. 1. Durch Vertrag vom 21. September 1905 iſt Güter⸗ krennung vereinbart. 6. Seiie 71. Veith, Edu⸗ ard, Erdarbeiter in Mannheim und Emma geb. Feſt. Nr. 1, Durch Vertrag vom 28, September 1905 iſt Errungen⸗ ſchaſtsgemeinſchaft veieinbart. 7. Seite 872. Schörner, Haus Julius, Kaufmann in Mannheim und Gertrude geb⸗ Fahlbuſch⸗ Nr, 1, Durch Vertrag vom 20, September 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 8. Seite 873, Zorn, Peſter Ludwig, Wirt in Mannheim und Maria Anna geb, Acker⸗ maun: Nr. 1. Durch Vertrag von 4. Oktober 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 6775/82 Mannheim, 7, Oktober 1905. Gr. Amtsgericht I. PPCCrrcr Verſteigerungszurücknahme. Nr. 9738. 0 auf 59457 Mittwoch, 25. Oktbr. 1905, vormittags 5 ½ Uhr feſtgeſezte Zwangsverſſeigerung des Grundſtücks gb. Nr, 180 h Ackerſtraße 21, e der Maurerſſteiſſer Philipp Wetzler Ehefran dahier ſüden nicht ſatt, Mannheim, 5 Oktober 1905. Großh, Notarist 111 als Vollſtreckungsgericht. Schieck. PPEPEPFPrrrc Ooelescus Oime bestes Mittef gegen Som. mersprossen.“ Ootlescus Seife vorzügl. für schönen Teint Ocelescuskopfwasser Spez gegen Haarausfall. Alleinverkauf bei Heh. Urbach, U 3,8 Treppe, rel. 3868. wurde heute eingetragen: 1. Bd, III,.-Z. 178, Firmg „Lehnkering u. Co.“ in Mann⸗ heim, als Zweigniederlaſſung mit dem Haupiſitze in Duisburg: Die Firma lautet richtig; „Lehnkering& Cie.“ Eduard Bohres und Hermanun Bramſeldt, beide in Duisburg, ſind zu Ge⸗ ſamt-Prokuriſten beſtellt und gemeinſchaftlich zur Zeichunng der Furiig berechtigt. 2. Bd. VI..-Z. 164, Firmg „Gebrüder Bloch(Auer⸗ bacher Nachfolg.)“ in Mann⸗ heini⸗Neckarau; Die Geſellſchaft⸗ iſt auigeſöſt, die Fipma erloſchen. 8. Bd. VII,.⸗Z. 20g, Firma Albert Mgyer“ in Mann⸗ heim: Die Firwa iſt erloſchen. 4. Bd. VIII.⸗Z. 101 Firſig „Adolf Heymaunn junior“ in Maunheim: Die Plokura des Jakob Ko und die Ferima iſt erloſchen. 5. Bd. XI.⸗Z. 215, Firmg „Eſchellmannc& Koppel“ in Mannheim(Augartenſtraße 86): Oſſene Handefsgeſellſchaft, Perſönlich haftende Geſellſcha! ler ſind: Otto Eſchellmann und Julius Koppel, beide Kaufmann in Maunheim. Die Geſellſchaft hat am, Ok⸗ tober 1905 begonnen, Geſchäftszweig; Cigarreufabri⸗ kation. 6788/8 6. Bd. XI,.⸗Z. 218, Fir a „Auguſt Oetcke“ in Mann⸗ heim(D 2,);: Inhaber iſt: Johann Heinrſch Auguſt Oetcke, Kaufmann in Manunheim. Geſchäftszweig; Spezlalgeſchäſ für Leinen Wäſche, Beiten, Aus⸗ ſtattungen. 7, Bd. XI,.⸗Z. 217 Firma „Nordſee⸗ßiſchhalle Peter Deuß“ in Maunheim(g 1,): Inhaber iſt: Peter Deuß, Kauf⸗ mann in Mapnheim. Geſchäflszweig; Handel in See⸗ ſiſchen und allen einſchlägigen Arlikeln. 8. Bd. XI,.Z. 218, Firmg „Georg Ehrbar“ in Maun⸗ heim(H 4, 28); Juhaber in;: Georg Joſef Ehrbar, Kgufmann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweſg: Fabrikation Kleider-Werkstätte litz 58817 befindet sich jetzt im Neubau R A, 15 eine Treppe hoch. 5 praküisohes Geschenk Kampmann's 21991 bafante-Helsswinger! ind von grösster Haltbar- keit und zeichnen sich duren spielend leichten Gang u. grösste Schonung der Wäsche aus. No. 102030 Henm. Bazlen vorm. A. 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XI,.⸗Z. 221, Fir a Grosse Auswahl in 52629 I1 Haar-,Filz-& Seidenhüten Alle Neuheiten der Salson in deutschen, ensgl., ital. und Wiener Fabriksten. für alle Klussen vorrätig und Maunheimer N Aemel DarlebRa88s Gewährt Darlehen gegen 5% Zinſen einſchließlich alle Speſen an hieſige Einwohner und zwar: 1. Gegen Bürgſchaft. 2. Gegen Verpfändung von Wertpapieren und hypothekariſch geſicherten Forderungen, ſowie von hier gelegenen Liegenſchaften. Belanntmachung. Bei der heute vorgenommenen Verlooſung der 3½ prozentigen Schuldverſchreibungen der Stadtgemeinde Wiesloch im Betrage von 478,000 Mart vom Jahre 1905— Stadtaneihe ſind die Nummern Litera A Nr. 23 und 90 Litera B Nr. 87 Litera 0 Nr. 7 Litera D Nr. 3 und 102 zur Heimzahlung auf 1. Jaunar 1906 gezogen worden, er Kapitalbetrag der gezogenen Schuldverſchreibungen kann gegen Rückgabe der letzteren ünd der dazu gehbrigen noch utcht perjallenen Zinsſcheine nebſt des zugehörigen Erneuerungsſcheins nach Wahl des Juhabers in Wiesloch bei der Stadtkaſſe oder in Mannheim bei der Rheiniſchen Creditbank und deren ſämtlichen Zweigniederlaſſungen erhoben werden. VBoſi 1, Jauuar 1906 an hört die Verzinſung der gezogenen Schuldverſchreibungen auf. Sag98 Wiesloch, den 30. September 1905. 59264 Der Gemeinderat: Burckhardt. Kramer. Albeiter-Fortbildungs-Verein, F. 2, J0. Stundenplan für das Winterhalblahr 1905ʃ%8. Montggs von—9 Uhr; Einlage in die verſchiedeuen Kaſſen, von 9 Uer ab: Verſammtung, eventl. mit Vortrag und Diskuſſion. Dienstags von ½9 bis ½11 Uhr: Schönſchreiben u. Geſchäfts⸗ Aufſätze. Mittwochs von ½9 bis 10 Uhr; Stenographie. 7 von 9 bis 10 Uhr: Geſang. Donnerstags von ½9 bis ½11 Uhr: Zuſchneiden für Schneider. Freitags von ½z9 bis ½11 Uhr: Rechnen und Buchführung. Saustags von ½9 bis 10 Stenographie. 7 von 9 bis 10 Uhr: Geſaug. Montag, Mittwoch und Samstag abend von ½9 bis 9 Uhr ſt die Bereinsbibliothek geöffnel. Die Unterrichtsſtunden werden an Mitglieder unentgeltlich erteilt und beginnen dieſelben am Dienstag, 3. Oktober 1905. Die Einzeichnungsliſte für die Teilnehmer an den Unterrte ts⸗ ſtunden liegt jeden Adend im Vereinslokal auf und bitten wir um zahlreiche Beteiligung, Der Vorſtand. N. B. Anmneldungen zum Vereine werden jeden Abend im Vereinslokal enigegengenolumen. 30003/26 Samstag, 14. Okt. 1903, ahends präzis 3½ Uhr im Musensaale des Rosengartens „HRago Wolf-Abend“ Vortrag des Herrn Schriftsteller Karl Heckel, Mannheim. Lieder-Vorträge; Frl. Margarete Brandes, Grossb. Bad. Hofopernsängerin und Herr Joachim Kromer, Grossh. Bad. Hofopernsänger. Am Klavier: Herr Fritz Haeckel. Für Nichtmitglieder sind Tageskarten à Mie..— in unserem Bureau, in der fsof- Musikalienhundlung K. Ferd. Heckel, in der Musikalienhandlung Th. Sohler und in der Buchhandlung von Broekheff& Schwalde hier, sowie in der Baumgartner'schen Buchhandlung in Ludwigshafen a. Rh. zu haben. Zu diesem Abend ist die vorschriftsmässige Einlass⸗ Karte zu 10 Pfg. zu lüsen. Die Kaxten sind beim Fintritt in den Saal vorzuzeigen. Die Saaltüren werden punkt 8½ Unr geschlossen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder sind vom Besuche der Voxlesungen ausgeschlossen. Der Vorstand. NB. Karten für reservierte Plätze mit einem Sohulermützen Fa e Legitims lons- resp. bamen Karten gullig.—9 1 nach Muass. Gebr. Kunkel Mannheim, 1, 2. Hadu iir Henterbau, groß. E 1. 8 beller detzb Par⸗ terrtraum, für jeden Zweck geeig net, zu vn. Nah.. St. Vrdb. 387 Manunbeim, 7. Oktober 1905 Or. Amtsgericht J. Heizwert-Bestimmungen. Untersuchung v. Maschinen- u. Schmlerölen- Bas-Analysen ets. Or. K. Gemoll, Mannheim Oeffentl. chem. 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