(Badiſche Volkszeitung.) aufſchlag M..42 pro Quartal. eim und Amgebung. Abonnement: 90 2 0 Telegramm⸗Adreſſe: Unabhängige Tageszeitung. durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Telephon⸗Rummern: Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Nannheimer Volksblatt.) Einzel⸗Nummer 5 Pfg.* 8 1 1 Direktion u. Buchhaltung 1449 — 18 E G, 2. Geleſente und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Almgebung. F Druee e erate: Die Golonel⸗Zeile. 20 Pig Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. nahme v. Druckarbeiten 641 Auswärtige Inſerate. 25 2 2 5 Redakttnn 8377 — Die deelawegele% Werliner Reödaltions⸗Bureau: Berlin W 50. eaen: 1 205 Redakleur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. 5 Nr. 477. Freitag, 13. Oktober 1905.(Abendblatt. ̃ 8 8 erwieſen hat, dürfte doch ziemlich allgemein im Werte ſteigen. zeugung gebracht haben. Wie ſchon geſagt, nur in Engfand Der„lachende Dritte“ n der Klemme. Deutſchland zu ſchmähen und zu perdächtigen, ſeine Staats⸗ 0 d e 5 1 a nk r ei ch kö n n te man da* 1 Ff d i 0 1 05 chti ge '˙2(Von unſerem Berliner Bureau.) männer zu Sündenböcken zu machen und den Fürſten Bülow] Antwort finden und dieſe Antwort würde jedenfalls intereſ⸗ Hs. Berlin, 12. Okt. Vor wenig Tagen wurde an dieſer Stelle ausgeführt, daß England aus nüchterner Geſchäftspolitik ſtets darauf bedacht ſein werde, eine feindſelige Spannung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu erhalten. Heute weiß man mit ziemlicher Sicherheit, daß die kühlen Rechner, die die britiſche Politik leiten, ſogar nicht davor zurückgeſchreckt ſind, in Frankreich den Agent provocateur zu ſpielen. Durch hritiſche Verſprechungen auf Hilfe, die man vorſichtiger Weiſe ſchon nicht, ſchwarz auf weiß gegeben haben wird, iſt Delcaſſé in ſeine wahnwitzige, peulſchfeindliche Politik geradezu hineingehetzt worden. Der „Matin“ hat es behauptet; Herr Jaurss hat es beſtätigt; Del⸗ baſſe— wagt es nicht zu beſtreiten. Nun hat in der Tat nie⸗ wand anders als die britiſche Regierung das Wort— und daß ſie über dieſen Vorzug nicht ſonderlich erfreut ſind, kann wan den engliſchen Miniſtern allenfalls nachfühlen. Es iſt gt. noch keinem Falſchſpieler angenehm geweſen, wenn plötzlich der RNuß ertönte: Hände auf den Tiſch. ö Wie weit England in ſeinen lockenden Verſprechungen ge⸗ gangen iſt, kann füglich unerörtert bleiben. Es genügt, daß Man's für gut und nützlich fand, Delcaſſé auf einer Bahn vor⸗ Wärts zu treiben, die zum Kriege mit Deutſchland hätte führen müffen. Daß England dieſe gute Gelegenheit nur zu gern benutzt haben würde, die deutſche Flotte zu vernichten und ſich den überſeeiſchen deutſchen Wettbewerb vom Halſe zu ſchaffen wird man ihm ohne Schwur glauben. Etwas ſchwerer wird man ſchon an ſeine ehrliche Abſicht glauben, den Franzoſen mit 100 000 Mann zu Lande zu Hilfe zu kommen. Wir in Deutſchland wollem aufrichtig den Frieden; aber faſt will ſich ſo elwas von ingrimmigem Bedauern vor die Seele ſchleichen, daß wir nicht 100 000 von den Helden des Burenkrieges, tunlichſt führt von Sir Rückwärts Buller, vor die Klinge kriegen ſellen. Ueber den Wert des engliſchen Landheeres indeß Kuſchen ſich berufene Beurteiler wie der ſympathiſche Earl Roberts ſo wenig, daß man die verſprochene„Landung“ jeden⸗ Falls für bloße Lockſpeiſe halten wird, die Herrn Delcaſſs das Anbeißen noch leichter machen ſollte. Hätte Deutſchland ſeine Flotte eingebüßt und Frankreich ich im Kampfe mit Deutſchland verblutet, dann wären— da Rußland für lange Zeit ausgeſchaltet iſt— die Engländer de Herren der Welt geweſen. Daß Delcaſſé verblendet genug Far, dieſer Politik Handlangerdienſte zu leiſten, das iſt die wertvolle Feſtſtellung, die heute offen vor aller Welt da⸗ kRegt. Den Engländern wird das Blendlicht, das plötzlich auf Ire Politik der Hintertreppe gefallen iſt, noch lange in die Augen beißen; dem Einvernehmen zwiſchen Frankreich und Deutſchland aber wird die etwas gewaltſame Aufklärung ffentlich gute Dienſte leiſten. Und darüber hinaus darf man ſich eine gute Rückwirkung auf die politiſche Lage davon ver⸗ ſprechen. Wer mit England politiſche Geſchäfte zu machen hat, Wird ſich in Zukunft wohl etwas mehr vorſehen. Die Freund⸗ ſchaft Deutſchlands dagegen, das ſich ſeiner Haut erfolgreich Ewehrt und zugleich dem Weltfrieden einen *mn——. Wilhelm von Kaulbach. Zu ſeinem 10 0. Geburtstage. Von Friedrich Thieme. Unſere Zeit vergißt im allgemeinen ſchnell, und auch ein Wil⸗ helm von Kaulbach, von ſeinen Zeitgenoſſen bewundert und auf Händen getragen, iſt verhältnismäßig raſch im dunklen Schlund menſchlicher Vergeſſenheit verſchwunden: aber die älteren unter uns erinnern ſich ſeines Namens und ſeiner Bedeutung noch ſehr wohl; iſt er doch erſt vor rund 30 Jahren den Weg der Sterblichen ge⸗ gungen und das unter Umſtänden, die ſeinen Tod uns gerade jetzt 6 Wieder in traurigem Intereſſe erſcheinen laſſen. Er fiel am 7. April 1874 in München als letztes, aber koſtbarſtes Opfer der damals 906 graſſierenden Cholera, von ganz Deutſchland und allen Kunſt⸗ 70 fteunden der gebildeten Welt auf das tiefſte betrauert! Wenn man von ſeiner an Bitterniſſen und ſtürmiſchen Schick⸗ 88 len reichen Jugend abſieht, ſo hat Kaulbach eigentlich ein glück⸗ ches Leben geführt, wie es ſo ſorglos und erfolgreich wenig Sterb⸗ Achen beſchieden iſt. Trotzdem hatten die bitteren Eindrücke der Kindheit und Jugend ſeinem Weſen ihren Stempel aufgeprägt— in ſeinem Umgang, ſeinen Neigungen, ſeinem Schaffen, überall 1 traten ſie hervor! Der berühmte Maler erblickte das Licht der ö Welt am 15. Oktober 1805 zu Arolſen. Sein Vater war ein Graveur, einer von den unglücklichen Menſchen, die man verdorbene oder verkommene Genies nennt. Zerfahren und unruhig in ſeinem Znnern, unzufrieden mit ſich ſelbſt, der Welt und ſeinem Leben, bermochte er ſich nicht auf der Oberfläche des bürgerlichen Lebens zu behaudten. Seine Verhältniſſe geſtalketen ſich imimer trauriger, zuletzt gertet er gar mit dem Strafgeſetzbuch in Honflikt und 8 0 eine Strafe verbüßen, dadurch auch ſeiner Famſie in den Augen Mrzfichtiger und engherziger Menſchen einen Makel anheftend Da gab es härte und ſchwere Tage für den heranwachſenden Knaben! Ueberall herumgeſtoßen, ging er hauſieren mit Arbeiten bes Vaters ader den von ihm ſelbſt gemalten Porzellantaſſen und hrlichen Dienſt für einen ebenſo gefährlichen Stänkerer wie Herrn Delcaſſé⸗ zu erklären, das iſt das edle Vorrecht der deutſchen Sozial⸗ demokratie, deren Zentralorgan davon einen ausgiebigen Ge⸗ brauch macht. *** die„Enthüllungen“ des„Matin“ liegt eine amtliche auch heute nicht vor. Einzelne Blätter laſſen ſich London melden, die britiſche Regierung werde die Enthüllungen in offizieller Form im Parlament dementieren. Deshalb hielten die Lon⸗ doner Blätter zurück. Nach den zwiſchen Paris und London getroffenen Abmachungen werde auch Miniſterpräſident Rouvier eine Erklärung in der franzöſiſchen Kammer abgeben. Außer durch Jaurss, der, wie wir geſtern mitteilten, in der„Humanité“ die Angaben des„Matin“ als den Tatſachen entſprechend bezeichnet hat, finden übrigens die Enthüllungen eine weitere Beſtätigung in einem offiziöſen Artikel der„Köln. ZItg.“, der folgenden Wortlaut hat: Die Enthüllungen, deren Urheberſchaft in der ganzen Welt übereinſtimmend auf Herrn Delcaſſe zurückgeführt wird, haben ſowohl in Frankreich wie in England ſtarkes Unbehagen hervor⸗ gerufen, und namentlich in England wird vielfach der Verſuch ge⸗ macht, die Angaben über das Angebot kriegeriſcher Hilfe Englands als völlig unbegründet und ſomit belanglos hinzuſtellen. So leicht wird es nun allerdings nicht möglich ſein, die Delcaſſéſchen Enthul⸗ lungen abzuſchütteln. Ob und was an ihnen wahr uſt, kann man nur in England und in Frankreich wiſſen, und dieſe beiden Länder haben auch in erſter Linie ein Intereſſe daran, daß die Angelegenheit in unankfechtbarer Weiſe Hargeſtellt werde. In jedem Falle muß aber angenommen werden, daß Dolcaſſée an das Verſprechen engliſcher Kriegshilfe geglaubt und danach ſeine Politik eingerichtet hat. Darin aber liegt die große Bedeutung der Sache, und dadurch wird es unmöglich gemacht, ſie einfach als be⸗ langlos hinzuſtellen. Durch die Tatſache, daß Delcaſſe an die eng⸗ liſche Hilfe glaubte, wurde die franzöſiſche Politik in einer über aus gefährlichen Weiſe beeinflußt, und für die praktiſche Wirkung bleibt es ziemlich gleichgültig, ob Delcaſſe wirklich darauf rechnen konnte, oder ob er ſich in einer Täuſchung befand. Selbſttäuſchungen können in der Politik ebenſo gefährlich werden wie leidenſchaftliche Gefühlspolitik, und gerade in dieſem Falle ſieht man deutlich, wie die Selbſttäuſchungen Deleaſſes — wenn es ſolche waren— ſich in ihden Wirkungen genau ſo äußerten, wie nur eine von leidenſchaftlichen Gefüßten getragene Revanchepolitik es hätte tun können. Die Enthüllungen ſind alſodurchausern ſt zunehmen, u nd man kann ſie nicht als lächerliche Phantaſterejen abtun. Hätte doch wenig gefehlt, daß dieſe Ueberzeugungen des Herrn Delcaſſé, die offenbar eine der Grundlagen ſeiner Politik bildeten, GEuropa in einen Krieg ſtürzten, wie er furchtbarer nicht gedacht werden könnte. Die Frage, wie es möglich war, daß Herr Delcaſſe zu einer Ueberzeugung kam, die jetzt vom größten Teile der engliſchen Preſſe als ganz unhaltbar betzeichnet wird, vermögen wir nicht zu löſen, wie wir uns auch keine Vorſtellung darüber machen können, welch verantwortlichen oder un⸗ verantwortli f hn zu Ueber Erklärung aber aus lie n Faktoren es geweſen ſind, die e 25 2 abziel dieſer Ueber⸗ ſanter ſein als das jetzt beliebte Verfahren, die Richtigteit der Ent⸗ hüllungen einfach abzuleugnen.“ Danach darf man auf die amtlichen engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Erklärungen geſpannt ſein. Von den Londoner Blättern, die faſt ſämtlich die Enthüllungen Delcaſſes dementieren, ex⸗ klärt nur„Dail Mail“, ſie müſſe auf das nachdrücklichſte feſt⸗ ſtellen, daß England Frankreichtatſächlichſeine⸗ bewaffnete Hilfe für den Fall eines unpro⸗ bpzierten deutſchen Angriffs verſprochem haſbe; es ſei bereit geweſen, Frankreich mit ſeinem letzten Mann zu unterſtützen; dieſer Haltung habe Frankreich den plötzlichen Umſchwung des deutſchen Tone s verdankt. politische Uebersicht. » Maunheim, 13. Oktober 1908. Die Reichsſinauzreform. Da die meiſten der bundesſtaatlichen Finan z⸗ miniſter, die zum Zwecke der Beratung der„Reichsfinanz⸗ reform“ nach Berlin gekommen waren, die Reichshauptſtadt wieder verlaſſen haben, ſo kann man daraus ſchließen, daß in der Hauptſache jetzt ein Einverſtändnis über die Stengelſchen Pläne erzielt iſt und es ſich nur noch um die Ausarbeitung im einzelnen handelt. Wenn auch, ſo ſchreibt der Berliner Korreſpon⸗ dent der„Frkf. Ztg.“, noch nicht bekannt iſt, in welcher Form die höheren Steuererträge aus dem Tabak, dem Bier, der Erbſchaftsſteuer und der Stempelſteuer gewonnen werden ſollen, ſo geht doch aus Aeußerungen der an der Beratung Beteiligtem hervor, daß diesmal ganze Arbeit gemacht werden ſoll, d.., daß der Geſamtbetrag der neuen Skeuern un d Steuererhöhungen ſo hoch ſein ſoll, daß er den Finanzbedürfniſſen des Reiches auf lange Zeit hinaus genügen kann. Man ſcheint ſich mit Kleinigkeiten nicht abzugeben und auch abfinden laſſen zu wollen und wird wahrſcheinlich die verſchiedenen Steuer⸗ projekte als ein Ganzes zu behandeln ſuchen, aus dem einzelne Teile nicht herausgenommen werden können, ohne daß für gleich⸗ zeitigen Erſatz geſorgt wird. Keine Rolonialmüdigkeit! Aus den Angriffen der„Köln. Volksztg.“ gegen die Kolonialabteilung, haben verſchiedene Blätter entnehmen wollen, daß in Deutſchland eine ſtarke Kolonialmüdigkeit eingetreten ſei. Die inzwiſchen erfolgte Selbſt⸗Demaskierung des An⸗ greifers beſtätigte die von vornherein geſchöpfte Vermutung hinter der Schutzwehr der„Köln. Volksztg.“ ſchieße der Zentrumsabgeordnete Erzberger ſeine Pfeile ab. Man tut ſeiner Perſon eigentlich zu viel Ehre an, wenn man auf dieſe Angriffe nochmals zurückkommt. Nach der ihm zuteil ge⸗ wordenen Abfertigung und nach der durchaus ſachlichen Wider⸗ legung aller ſeiner auf Diskreditierung der Kolonialabteilung den Behauptungen hätte Abg. Erzberger wenigſtens Gefäßen. ndlich konnte er doch, 16 Jahre alt, die Akademie zu Düſſeldorf beſuchen, wo der berühmte Cornelius ſein Lehrer ward. Gewiß hatle der mittelloſe Jüngling hier anfangs noch ſchwer zu kämpfen, aber da ſein Talent Aufſehen hervorrief und er ſchon bald als der begabteſte Schüler ſeines Meiſters galt, ſo fand er allent⸗ halben Unterſtützung und Förderung. Bereits aus der Düſſeldorfer Zeit ſtammen eine Anzahl Kompoſitionen großen Stils, die ſeine gewaltige Erfindungsgabe und ſein großes Charakteriſierungstalent verrieten, darunter die Blätter zu Schillers„Verbrecher aus ver⸗ lorner Ehre“ und„Das Irrenhaus“, die allerdings erſt in München vollendet wurden. Denn dorthin folgte er 1826 ſeinem Lehrer, dem er, obwohl Differenzen zwiſchen beiden manchmal vorkamen, immer⸗ fort Verehrung und Dankbarkeit bezeigte. Noch krarem ſein Verhältniſſe nicht die beſten— doch in München follte ſich dies bald günſtig ändern. Der geniale Künſtler erhielt eine Reihe der ehrenvollſten Aufträge und ſchuf u. a. die allegoriſchen Figuren der Bavaria und der bahriſchen Ströme in den Arkaden des Hofgartens, das Deckengemälde„Apollo unter den Muſen“ im Oderon, die Wandbilder, die Szenen aus Wielands, Goethes und Klopſtocks Gedichten im Königsbau uſw. In jene Zeit fällt auch der erſte Entwurf ſeiner berühmten„Hunnenſchlacht“, deren Erwerb durch den Grafen Raczynski auch einen großen pekuniären Erfolg für ihn bedeutete. Das groß angelegte Werk erregte Aufſehen, ſo daß der Künſtler ein zweites gleichen Genres, die„Zerſtörung Feruſalems“, in Angriff nahm. Auch der König intereſſierte ſich mehr und mehr für ihn, und obgleich ihn Kaulbach durch allzu freimütige Aeußerungen erbittert hatte, konnte er den genialen Zeichner doch nicht entbehren. Im Jahre 1839 ging der⸗ ſelbe, dem Ideal aller Maler folgend, nach Italien, ohne jedoch ſeinen Zweck, die Kunſt der Farbengebung zu ſtudieren, in Wirklich⸗ keit beſonders zu verfolgen. Das äußere Leben unſeres Künſtlers hatte ſich inzwiſchen immer gläcklicher und glanzvoller geſtaltet. Das ſonſt ſo wandel⸗ bare Glück ſchien ihn zehnfach für die Entbehrungen und Leiden der Kindheit und Jugend entſchädigen zu wollen, es hatte ihn gerade⸗ zu zu ſeinem Liebling erkoren und blieb ihm fortan treu bis in den Tod. Er ſtand auf der Höhe des Ruhms und behauptete unge⸗ ſchwächt dis zum Ende ſein Anſehen; eine edle und feinſinnige Frau beſcheerte ihm eine reizvolle Häuslichkeit, er bewohnte ein ſchöne Haus mit prächtigem Garten und erholte ſich abends nach des Tages Arbeit im Kreiſe der Seinen und ſeiner Freunde und Gäſte reits 1837 ernannte ihn der König zum Hofmaler, 1849 ward zum Direktor der Akademie befördert und ſchließlich mit dem Adels⸗ titel bedacht. Alle bedeutenden Kunſtanſtalten ernannten ihn zum Mitglied oder Ehrenmitglied, von allen Seiten regnete es Ghrungen, die Kunſtfreunde aller Länder ſtatteten ihm Beſuche ab. Um ſo an⸗ erkennenswerter iſt es, daß der Künſtler ſich im Strahlenſchein der ihm dargebrachten Huldigungen die Geradheit ſeines Charakters und ſeinen freien unabhängigen Sinn bewahrte. Manchen erſchien er zwar infolge ſeines etwas rauhen Weſens als balt und egoiſtiſch, daß aber ein warmes Herz in ſeiner Bruſt ſchlug, beweiſen nicht nur die vielen in ſeinen Schöpfungen zutage tretenden Momente, welche durch die Bitterkeit der Satyre hindurch das Licht aufrich⸗ zigen Mitgefühls mit den Leiden der Menſchheit erſtrahlen laſſen und den hohen idealen Flug ſeiner Seele offenbaren, ſondern aueh die rühmenswerte Tatſache, daß er ſeine Eltern und Angehörigen bis zum Ende in der hochherzigſten Weiſe unterſtützte. Auf alle ſeine Leiſtungen hier einzugehen mangelt uns der Raum, denn Kaulbach war ſchier unermüdlich und unerſchöpflich; ſeine Vielſeitigkeit und der Reichtum ſeiner Phantaſie ſind erſtaun⸗ lich! Das ſchließt nicht aus, daß wir in den einzelnen nicht ohne Modell entworfene Figuren zahlreichen Wiederhokungen begegnen, beſonders in den Köpfen. Ja, ſeine Frauengeſichter hat man ſchlag⸗ weiſe direkt in„runde“ und„lange“ eingeteilt, und ſein Freund Clemens Brentano äußerte einmal nach längerer Betrachtung einer figurenreichen Kompoſition, auf zwei der vorderſten Frauenköpfe deutend, lakoniſch:„Ulmer Facon, Butzbacher Facon“,(damals die zwwei gangbarſten Sorten Pfeifenköpfe.) Der Künſtler ver⸗ einigte hor allem zwei Neigungen reſp. Fähigkeiten in ſich: die für das Charakberiſtiſche und die für das gefällig Schäne, Deshalb ber⸗ eene⸗ Senerat⸗unzeiger Wannheim, I8. Ortover. aber den moraliſchen Mut finden müſſen, die perſönlichen Ver⸗ dächtigungen gegen einzelne Beamte der Kolonialabteilung wie gegen die Führer der liberalen Parteien zurückzunehmen. Da dies nicht geſchah, ſo kann ſich nach dieſer Richtung Abg. Erz⸗ berger auf ein parlamentariſches Nachſpiel gefaßt machen, in dem er ſicherlich nicht die Rolle eines Helden ſpielt. Der Auffaffung von einer gewiſſen Kolonialmüdigkeit begegnen wir auch bei einem Teil der deutſchen Preſſe in ihrem Urteil über den Kolonialkongreß. Daß dies ſehr zu unxecht geſchieht, haben wir bereits in unſerm Leitartikel vom vorigen Freitag betont und begründet. Wenn auch manche recht herbe Aeußerung der Kritik fiel und der tiefe Eindruck der Vor⸗ gänge in den Kolonien Südweſtafrika und Oſtafrika als Grund⸗ ſtimmung über dem Kongreß lagerte, ſo kam doch bei jeder Gelegenheit der feſte Entſchluß zum Ausdruck, nun erſt recht alle Kräfte anzuſpannen, um dieſe Rückſchläge, die keiner kolo⸗ nialen Macht erſpart geblieben ſind, durch raſtloſe Tätigkeit und zähes Feſthalten an dem Erworbenen wieder zum beſſeren zu wenden und unbeirrt durch ſolche Verhängniſſe auf dem Wege des Ausbaues unſerer Kolonien weiter fortzuſchreiten. In dieſen Willens⸗Kundgebungen liegt doch ſicherlich nicht die Signatur einer„Kolonialmüdigkeit!“ Zwar iſt der Kolonial⸗ kongreß kein ausführendes Organ der deutſchen Kolonialpolitik. Aber innerhalb der 87 Körperſchaften, welche ſich diesmal zum Kolonialkongreß zuſammenfanden, hat ſich ſowohl eine große Anzahl derſelben wie einzelne Perſönlichkeiten hervorragende Verdienſte durch praktiſche Betätigung auf kolonialem Gebiete etworben. Auch das viel geſcholtene deutſche Großkapital hat die anfängliche Sprödigkeit gegenüber Kapital⸗Anlagen in den Kolonien überwunden— deutſche Bankem ſind vielfach an Unternehmungen ſowohl für den Eiſenbahnbau wie in kulturel⸗ len und induſtriellen Unternehmungen beteiligt. Eine einzelne Firma hat die ſchwierigen Vorbereitungen für den Bau der nofwendigen Bahnſtrecke in Südweſtafrila: Lüderitzbucht⸗Kubub geleiſtet. Nehmen wir dazu die hoffnungsfreudigen und zu⸗ verſichtlichen Berichte und Schilderungen jener Reichstags⸗ abgeordneten, denen es vergönnt war, unſere Kolonien Togo und Kamerun aus eigener Anſchauung kennen zu lernen, ſo liegt nach allem kein Anlaß vor, die deutſche Kolonialbewegung durch das peſſimiſtiſche und ungerechtfertigte Wort„Kolonial⸗ müdigkeit“ zu lähmen. Beutsches Neich. — Die„Köln. Volksztg.“ verſichert, der Wechſel im Kokonialamte werde ſich verzögern, wobei in Frage ge⸗ ſtellt ſei, ob Graf Goetzen Kolomfaldtrektor werde, da das Ende des oſtafrikaniſchen Aufſtandes ſich gar nicht abſehen laſſe. Abgeordneter Dr. Paaſche, der an hoher Stelle wohl⸗ gelitten ſei, habe als Kandidat für die Stelle des Kolonial⸗ direktors gute Ausſichten. Als zweiter Kandidat wird der Generalkonſul von Genau, Dr. Irmer, genannt. Herzog Carl Eduard von Koburg ſtiftete anläßlich ſeiner Vermählung eine Reihe von Zuwendungen fülr Wohlfahrtsſtiftungen beider Herzogtümer. Die Ge⸗ ſamthöhe der fürſtlichen Zuwendungen wird auf 100 000 Mark angegeben. — Am 15. Oktober begeht der nationalliberale Landtags⸗ abgeordneze und zweite Vizepräſident des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes Juſtizrat Dr. Paul Krauſe in Berlin mit ſeiner Gattin das Feſt der ſilbernen Hochzeit. — Das lange verabſchiedete preußiſche Seuchen⸗ geſetz, genauer geſagt, das Geſetz zur Verhütung und Be⸗ ämpfung übertragbarer Krankheiten, hat nunmehr endlich die königliche Beſtätigung erhalten und kritt mit dem 20. ds. Mts. in Kraft. — Angeſichts der unausgeſetzten Kämpfe in der Textilarbelterbranche beraumte die internationale — Von verſchiedenen Seiten wird auf den Anachronismus aufmerkſam gemacht, daß der Poſten des Oberlandes⸗ gerichtspräſidenten in Königsberg ſtets nur an einen Adligen verliehen werden könne, weil mit dieſem Poſten der eines„großen Hofamts“ des Kanzlers des Königreichs Preußen verbunden ſei, und dieſes„Hof⸗ amt“„naturgemäß“ nur an einen Adligen kommen könne. Gegenwärtig iſt noch der frühere Oberlandesgerichtspräſtdent v. Holleben Kanzler; ſein Nachfolger wird der gegenwärtige Präſident v. Plehwe ſein.— Man ſollte doch derartige alte Zöpfe endlich und gründlich abſchneiden. Irgend welchen ernſt⸗ —— Uiert er ſich öfters in das Extrem jeder dieſer Richtungen; er kar⸗ riliert oder gibt Grazie ohne Seele; es gelang ihm ſelten, beide Neigungen zu einem harmoniſchen Ganzen zu vereinigen. Wie hoch krotzdem ſein Schaffen zu bewerten iſt, beweiſt ber beiſpielloſe Er⸗ folg vieler ſeiner Kunſtwerke, Zum Beiſpiel derjenige der ſaty⸗ riſch⸗humoriſtiſchen Zeichnungen zu Reinele Fuchs oder der Illu⸗ ſttrationen zu Goethe und Schiſler! Im Fahre 1846 vollendete er für König Ludwig„Die Zer⸗ ſtörung Jeruſalems“, 1847 bis 1863 ſchuf er Ne berühmten großen ſemälde für das Treppenhaus des Neuen Muſeums zu Ber⸗ kin, die wichtigſten Epochen der Weltgeſchichte darſtellend. Ferner ſind hervorguheben ſein Cyklus von Freskogemälden für die Neue Pinakothek in München, die„Schlacht bei Salamis“(für das Ma⸗ Fimilianeum), das Wandgemälde„Kaiſer Otto III. in der Gruft 4 deß Großen“, das bekannte Bild„Peter von Arbues“, das er im erſten Zorne über die Heiligſprechung des Inquiſitors auf die räucherige Mauer ſeines Ateliers warf. Schließlich ſei auch noch ſeines„Totentanzes gedacht, und des„deutſchen Michel“, ſeiner letzten vollendeten Schöpfung. Natürlich forderte ein Künſt⸗ bex, der ſolchergeſtalt Partei ergriff, die Leidenſchaften heraus, er⸗ weckte er auf der einen Seite die Begeiſterung, während er auf der anderen Haß und Zorn entflammte. Noch ſtehen wir ſeinem Leben zund Wirken zu nahe, als daß jetzt ſchon die reine Stimme der Objektivitäit das Urteil über ihn als Menſch und Künſtler ſprechen ſolſte, das wird erſt einer ſpäteren Zukunft vorbehalten bleiben! Sein plötzlicher Tod brachte ganz München in Aufvegung, ſeine 1874, Seite 814),„haben ſie ihn beſtattet, den Wilhelm Kaulbachl Eswar eine Feier, wie ſie der Kampfgeiſt unſerer geharniſchten haften Zweck haben ſie doch nicht, bieten aber den Gegnern unſerer Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung ein ſehr willkommenes Agitationsmaterial, das um ſo wirkſamer ſich verwerten läßt, weil es mit vernünftigen Gründen nicht bekämpft werden kann. — Die Große Berliner Straßenbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft hat dem Magiſtrat angezeigt, daß ſie ſich der für die Prüfung des neuen 60 Millionenplanes ge⸗ ſtellten Bedingung, das Recht der Stadt auf Uebernahme des Bahnkörpers und Betriebes der bisherigen Linien mit Ablauf des Jahres 1919 anzuerkennen, nicht fügen und ſich den von der ſtädtiſchen Verkehrsdeputation geltend gemachten Rechts⸗ anſchauungen nicht anſchließen könne.— Damit darf das große Untergrundbahnprojekt als geſcheitert gelten. — Paſtor v. Bodelſchwingh, der bekanntlich eine große Kolonie von Wohltätigkeitsanſtalten, hauptſächlich in„Bethel“ bei Bielefeld, errichtet hat und ein Duzfreund Kaiſer Friedrichs war, erhielt anläßlich ſeines Rücktritts vom Pfarramt den Roten Adler⸗ orden 2. Klaſſe mit Stern. Zur Wahlbewegung. 2 Laudenbach, 11. Okt.(Wahlverſammlung.) In einer heute Abend hier abgehaltenen Wählerverſammlung der nationalliberalen Partei hielt Reichstagsabgeordneter Müller einen faſt zweiſtündigen Vortrag über alles das, was den vorigen Landtag beſchäftigte und was dorausſichtlich den kom⸗ menden beſchäftigen wird. Die Rede wurde mit mehrfachem Beifall begrüßt. Bürgermeiſter Noe wies in einer Anſprache nach, wie nur Herr Müller der geeignete Kandidat ſei, daß er aus dem Volke ſtamme, für die Allgemeinheit lebe und für alle wirke. * Karlsruhe, 12. Okt.(Der„Bad. Beob.“) wendet ſich in einem Artikel gegen die„Neue badiſche Schul⸗ zeitung“, die bekanntlich den klerikalen Schulpolitikern ſcharf auf die Finger ſieht. Die Lehrerzeitung hat einen gegen das „N. M. Volksbl.“ gerichteten Schulartikel der„Volksſtimme“ entnommen, in dem ſich folgende Stelle findet: „Der Katholiſche Lehrerverein iſt von der ultramontanen Richtung ins Leben gerufen, damit dieſer dem klerikalen Schulideal die Wege ebnen ſoll; was die politiſchen Macher ſelbſt noch nicht tun wollen, weil der„ausgeſprochenſte Mißerfolg“ zu erwarten iſt, ſollen die Lehrer beginnen; ſie ſollen die Konfeſſionsſchule loben und preiſen und ſie nach und nach dem Volke mundgerecht machen. Die Mitglieder dieſes pädagogiſchen Eunuchen⸗ vereins ſagen ja ſelbſt, daß ſie den Katholiſchen Lehrer⸗ verein gegründet haben, um eine ſpezifiſchkatholiſche Päda⸗ gogik zu pflegen, um katholiſche Mittel und Ziele der Erzieh⸗ ung in die Praxis umzuſetzen.“ Der„Bad. Beob.“ unter der verantworklichen Leitung des Herrn Joſ. Theodor Meyer„entſtellte und fälſchte“ nun den Inhalt dieſes Paſſus, indem er ihn ſo auslegte: Die katholiſchen Geiſtlichen ſind alſo als Eu⸗ nmuchen bezeichnet! Dieſe rohe Beſchimpfung richtet ſich nicht bloß gegen die Prieſter, ſondern gegen alhe, die ſich in der kath. Kirche zum Zölibat verpflichtet haben. Wir fragen den„Beobachter“, ſo ſchreibt die„Bad. Ldsztg.“: Iſt das nicht eine für jeden, der leſen kann, klarliegende„Emt⸗ ſtellung und Fälſchung“? Der von der Schulzeitung wiedergegebene Artikel redet von Lehrern, von Mitgliedern des kath. Lehrer vereins, der„päd. Eunuchenverein“ ge⸗ nannt wird, um damit darzutun, wie dieſe Vereine keine eigene Meinung haben dürfen. Und der„Bad. Beob.“ taſchenſpielert anſtelle des kath. Lehrer vereins die Prieſter. * Pforzheim, 12. Okt.(Aus dem Wahlkreis Pforz⸗ heim⸗Stadt.) Mit der Proklamierung der beiden Zentrums⸗ kandidaten hat nun Pforzheim für jeden ſeiner beiden Wahlkreiſe drei Mandatsbewerber, von denen die Herren vom Zentrum ernſt⸗ haft kaum in Betracht kommen. Große Hoffnungen machen ſich da⸗ gegen die Sozialdemokraten. Ihre beiden Kandidaten ſind hier ge⸗ nligend bekannt. Herr Geck hat die Stodt Pforzheim ſchon einmal im Landtag vertreten. Herr Ernſt Fr. Müller, der andere Kandidat, iſt Pforzheimer Bürger und Stadtverordneter und war im Bür⸗ gerausſchuß ſchon oft Fraktionsredner. Indeſſen erfreut er ſich keiner beſonderen Beliebtheit in ſeiner Partei. Treu den Beſchlüſſen der Deutſchen Volkspartei von Bruchſal und Heilbronn werden die Demokraten ohne Ausnahme ihre Stimmen den beiden liberalen Kandidaten zuwenden. Aus Stadt und Land. MNaunnheint, 13. Oktober. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Regiſtrator Eduard Georg Krumm beim Amtsgericht Gengenbach. * Geometerprüfung. Nach ordnungsmäßig beſtandener zweiter Staatsprüfung ſind die Geometerkandidaten Fridolin VBeck von Karlsruhe, Joſeph Eckert von Karlsruhe und Otto Schmidt von Thengen als öffentlich beſtellte Geometer aufgenommen worden. * Internationale Kochkunſtausſtellung in Frankfurt. Bei den am Mitttwoch ſtattgefundenen Preisverteilung wurde dem Küchenz chef des hieſigen„Parkhotels“, Herrn Ludwig Apfel, die goldeme Medaille nebſt Ehrenpreis zuerkannt. Es iſt dies bereits die zweite Auszeichnung gleicher Art, die Herrn Apfel durch die neuerliche Verleihung zuteil wurde. Der Verband deutſcher Aerzte⸗Vereine für phyſikaliſch⸗di⸗ tetiſche Therapie(Naturheillehre) hält am 14. und 15. Oktober d. J. zu Frankfurt a. M. ſeinen erſten Verbandstag ab. An Vorabend(14. Oktober) finden öffentliche Vorträge im großen Saale der„Frankfurt⸗Loge“(Eſchersheimer Landſtraße 27) ſtatt, wobei als Redner Dr. Kleinſchrod und Dr. Sexauer auftreten wer⸗ den. Am Sonntag, 15. Oktober, werden ſodann in der„Loge Ein⸗ tracht“(Kaiſerſtraße 37) die internen geſchäftlichen und die nut für Mitglieder und Aerzte zugänglichen wiſſenſchaftlichen Diskuſ⸗ ſionen abgehalten. *Der Nordbadiſche Bezirk des badiſchen Stenographen⸗Ver⸗ bandes Gabelsberger hält am kommenden Sonntag in Wein⸗ heim ſeine diesjährige Bezirksverſammlung ab. Außer den geſchäftlichen Verhandlungen, die vormittags 8 Uhr beginnen, wird um 11 Uhr von dem Landtags⸗Stenographen Winkler ein öffentlicher Vortrag gehalten und um 12 Uhr ein Wettſchreiben ver⸗ anſtaltet. Auch der Nachmittag wird einem Teil der Beſucher noch Gelegenheit zur Arbeit bieten, da nach dem Eſſen eine Pr üfung für Geſchäfts⸗Stenographen im Auftrag des Deutſchen Stenographen⸗Bundes Gabelsberger angeſetzt iſt. Wer die Prüfung beſtanden hat, bekommt ein Zeugnis, das inſofern wertwoll iſt, als der Inhaber damit ſeine Befähigung als Stenograph nachweiſen kann. Auch der neue Bundesvorſitzende, Oberlehrer Pfaff aus Darmſtadt, hat ſein Erſcheinen bei der Verſammlung zugeſagt. Die Mitglieder der hieſigen Vereine fahren morgens um 7 oder 7219 Uhr vom Hauptbahnhof hier ab. Schiffsnachrichten. Heute vormittag traf ein neuer Güter⸗ dampfer„Badenia 11“, der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft gehörig, hier ein. Der Dampfer iſt auf der weltbekannten Werft von F. Schichau in Elbing erbaut, iſt ein Güter⸗Zweiſchrauben⸗ dampfer mit Maſchinen von ca. 700 indizierten Pferdeſtärken und hat eine Länge von 68 Meter, eine Breite von 9 Meter und bei einem Tiefgang von 2,20 Meter eine Tragfähigkeit von nahezu 700 Tons, hat ferner Dampfſteuerung, Dampfankerwinde, Dampf⸗ he bevorrichtungen bis zu 5 Tons und iſt mit allen modernen, der neueſten Technik im Schiffsbau entſprechenden Einrichtungen ber⸗ ſehen. Der Dampfer hat die Reiſe von Elbing durch das friſche Haff, die Oſtſee, den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal und die Nordſee nach Rotterdam einſchließlich jeden Aufenthaltes zur Einnahme bon Kohlen und zur Erfüllung von Zollformalitäten in der Zeit von nicht ganz drei Tagen zurückgelegt. Der Dampfer wird dem Schiffsbetriebe der Geſellſchaft auf dem Mittelrhein eingereiht und die anerkannt prompte Beförderung der Badenia⸗Dampferlinie ſomit noch weſentlich erhöht werden. *Der badiſche Lehrerverein gibt ſeinen VBermögensſtand bom 1. Januar 1905 bekannt. Aktiva ſind 20 869.98 M. vorhanden, Paſſiva 60 M. Das reine Vermögen beträgt 20 809.98., die Vermehrung 581.46 M. Am Schluſſe des Rechnungsjahres 1903 betrug die Mitgliederzahl 4433, zugegangen ſind 1904 an Lehrern 125, abgegangen 88. Stand auf 1. Januar 1905: 4470, wovon 4024 Beitragspflichtige ſind(mit 2.) Die Einnahmen des Ver⸗ einsorgans, der„Bad. Schulzeitung“, betrugen 1904: 8418.74 M, die Ausgaben 9740,.66 M. *Auskunftserteilung für Krankenkaſſen. Eine Ortskranken⸗ kaſſe war von einer anderen Verſicherungskaſſe erſucht worden, die Namen, die Beſchäftigungsdauer und durchſchnittlichen Arbeitsver⸗ dienſt von Perſonen anzugeben, die während eines beſtimmten Zei⸗ raumes bei der Ortskaſſe verſichert waren. Der Vorſtand lehnte dies Geſuch ab, ebenſo die für die Ortskrankenkaſſe zuſtändige ſtädliſche Vehörde. Auf eine Beſchwerde an das preußiſche Handelsminiſte⸗ rium erklärte dieſes die Ablehnung des Geſuches für begründet, dg für den Verkehr der Kaſſen unter einander eine dem Paragr, 768 Abſatz 2 des Krankenverſicherungsgeſetzes entſprechende Beſtimmung nicht vorgeſehen iſt und auch ſonſt aus dem Geſetze die Verpflich⸗ tung der Krankenkaſſen, anderen Kaſſen die Einſicht in die Bücher und Liſten der Krankenkaſſen zu geſtatten oder ihnen Auszige aus ihren Büchern zu geben, nicht hergeleitet werden kann. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 15. Oktober, vormittags 10 Uhr, findet in der Aula der Friedrichſchule, U 2, ein Vortrag des Predigers Herrn Schneider ſtatt über das Thema:„Glau⸗ ben die Freireligiöſen garnichts?“ Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Gartenbau⸗Verein„Flora“. Im neu renovierten Sagle des Vallhauſes fand geſtern Abend die erſte Verſammlung für das Winterhalbjahr ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Georg Fiſcher, be⸗ grüßte die Anweſenden mit einer kurzen Anſprache, in welcher er ausführte, daß der Vorſtand beſchloſſen habe, für künftighin die erſte Winterverſammlung gleich nach dem 15. Sept. jebden Jahreß ſtattfinden zu laſſen. Weiterhin gab Redner bekannt, daß in Hin⸗ ſicht auf eine Anzahl Briefe, die beim Vorſtand eingelaufen und Aufklärung wegen der diesjährigen Prämiterung der geſchmückten Valkone verlangen, der Gartenbauperein„Flora“ damit apfolut nichts zu tun habe; der Verein als ſolcher ſtifte nur eiſſe Anzahl Preiſe, während die ganze Sache vom„Verein ſelbſtändiger Han⸗ delsgärtner Badens“ ausgehe. Mit der Verſammlung war zugleſch der Verherrlichung eines Unſterbilchen aus ſeiner Mitte. Es war Dämmerung geworden, ehe die Scharen wie die vorüberbrauſende Sturmflut verronnen waren Seitdem ſind mehr als 30 Jahre vergangen, eine neue Gene⸗ valion behauptet das Recht der Lebenden und die Verhältniſſe zeigen ein anderes Gepräge, Aber auch heute noch wird das deutſche Volk ſicherlich ſeines Kaulbach in Ehren gedenken und ſich an dieſem Tage wehmütiger Erinnerung das Bild des großen Meiſters zurückrufen, dem es ſo manches erhabene und ſinnige Werk verdankt! Beiträge zur Frauenfrage. Ueber das Frauenſtudium an den techniſchen Hochſchulen in Deutſchland wird geſchrieben: An den lechniſchen Hochſchulen Deutſchlands waren dieſen Sommer 100 Damen als Hörerinnen zugelaſſen, und zwar 25 in Braunſchweig, 21 in Stuttgart, 19 in Berlin, 18 in Darm⸗ ſtadt, 10 in München, 5 in Hannover, 4 in Dresden und 3 in Karksruhe; bei Aachen und Danzig findet ſich keine Angabe, dert werden wohl keine Damen eingeſchrieben geweſen ſein. Die in Braunſchweig zugelaſſenen Damen waren ſämtlich aus Braun⸗ ſchweig ſelbſt und hörten Vorleſungen über Kunſtgeſchichte, Philo⸗ ſophie und Volkswirtſchaft. Von den 10 in München zugelaſſenen Damen waren 8 aus Preußen, je 2 aus VBayern und aus Ruß⸗ land, je 1 aus Braunſchweig, Mecklenburg⸗Schwerin und Oeſter⸗ reich; 8 von ihnen waren in der allgemeinen Abteilung. 1 in der landwirtſchaftlichen und 1 in der Abteilung für Architektur ein⸗ geſchrieben. Bei den übrigen Hochſchulen findet ſich keine nähere Angabe über Nationalität und Studium. Eine Bibliothek zur Frauenfrage. Eine bemerkenswerte Schöpfung des Vereins Frauenwohl, Berlin, iſt die Bibliothek zur Frauenfrage, die ein ſehr reichhal⸗ tiges Material über alle einſchlägigen Fragen enthält. Die Biblio⸗ tek befindet ſich Alte Jakobſtraße 20/21, Aufgang VI. Sie iſt ge⸗ üffuet Mittwoch nachmittags von—8 Uhr, Freitag 12—3 Uhr. Man will etwas Neues jehen, lernen und genießen. Die Mitglieder des Vereins Frauenwohl können die Bißhliothek un⸗ entgeltlich benutzen, Fremde gegen einen Jahvesbeitrag von M, oder eine Leihgebühr für das einzelne Werk. Weibliche Sachverſtändige beim Kaufmannsgericht Köln ſollen auf Antrag des Kaufmänniſchen Vereins weiblicher An⸗ geſtellter für Streitſachen, bei denen Frauen als Auskunftsperſonen erwünſcht ſind, zugezogen werden. Der Vorſitzende des Kaufmanns⸗ gexichts hat, abweichend von anderen Gerichten, erklärt, die über⸗ reichte Vorſchlagsliſte ſachverſtändiger Kauffrauen bei geeigneter Gelegenheit berückſichtigen zu wollen. Ein weiblicher Militärkapellmeiſter iſt jetzt das Neueſte bei den Amerikanern. In einem Miligregimente, ſo ſchreibt die„Neue Muſikzeitung“, wurde eine junge Dame, Miß Nelly Miles, zum Kapellmeiſter der Regimentskapelles ernannt, Ne Kapellmeiſterin iſt eine Verwandte des im ſbanſehabeee danee Kriege vielgenannten Generals Nelſon Miles. Miß Wiles krägt ein Koſtüm, deſſen Taille in Uebereinſtimmung mit der Uniform ihrer Muſiker gearbeitet iſt. Sie iſt eine Muſikerin von ungewöhn⸗ licher Begabung und hat vor der Offizierskommiſſion, die die Kapellmeiſterſtelle zu beſetzen hatte, ſo überraſchende Proben ihrss muſikaliſchen Könnens abgelegt, daß ihre Beſtallung einſtimmig er⸗ folgt iſt. Alſo ſozuſagen eine„Tochter des Regiments“ in Reuer, verbeſſerter Auflage. Die ältere Marie trommelte, die fünger Nelly ſchwingt den Taktſtock. Von der chineſiſchen Frau. Man traute kaum ſeinen Augen, in einer neuerdings in Schanghai abgehaltenen Bohkottverſammlung auch einer Reihe von chineſiſchen Frauen zu begegnen, die ein lebhaftes Intereſſe an den Verhandlungen an den Tag legten, ſchreibt der Oſtaſiatiſche Aohd, Die alte Zeit hat aufgehört, wo jeder Chineſe ſeine Frau perborgen hielt und ſorgſam darüber wachte, daß ſie nicht muüt anderen Män⸗ nern in Bexührung kam. Die chineſiſchen Frauen fangen an Engliſch und Japaniſch zu ſprechen, Klavier zu ſpielen, europäiſche Theater zu beſuchen und ſelbſt an öffentlichen Volksverſammlungen teil⸗ zunehmen. Es regt und bewegt ſich in China in allen Schichten, — en e 1 e *. Kn wünuheln IB. Ottober. Denerabunzeiger⸗ e 1 ſſe Prämiferung der eingelieſerten Stecklingspflan⸗ gen verbunden. Von insgeſamt 181 im Frühjahr ausgegebenen Stecklingen waren 41 in beilweiſe ſchön gezogenen Exemplaren boieder eingeliefert worden. Namens der Prämiierungs⸗Kommiſſion ergriff Herr Velten das Wort und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſo ſchön gezogene Pflanzen zur Prämiierung ein⸗ geliefert worden; die Kommiſſion habe aus dieſem Grunde auch die Zahl der Preiſe von 20 auf 24 erweitert. Erſte Preiſe er⸗ hielten: Alfred Ganſer, Jakob Groß Wwe., Ferd. Legner, Karl Herre, C. E. Herz, M. Janſon, Eliſe Heinzel⸗ mann, Frl. Engler, Jakob Müller, C. Schwander, Frau Stier, Jakob Heß.— Zweite Preiſe wurden zuerkannt: Rob. Enſinger, Anna Scheufele, Frau Thieme, Gretchen MNayer, Emil Leger, Heinr. Eder, Friedr. Müller, Karl Apfel, Peter Bundſchuh, Anna Reither, Maurice Gan⸗ ſer und Ludw. Hartmann. Den Schluß der Verſammlung bil⸗ dete wie üblich eine große Blumen⸗ und Pflanzenverloſung an die anweſenden Mitglieder. * Der Großherzog von Sachſen⸗Weimar iſt heute früh von Homburg b. d. H. in Begleitung ſeines Flügeladjutanten, Freiherrn von Fritſch, im Automobil über Neu⸗Iſenburg nach Mannheim abgereiſt. * Hoher Beſuch. Die Königin⸗Witwe Margherita bon Ftalien traf geſtern nachmittag ½2 Uhr per Automobil im Hotel National ein, dinierte dort und ſetzte alsbald ihre Weiterreiſe nach Baden⸗Baden fort, woſelbſt ſte um 6 Uhr anlangte. * Städtiſcher Fiſchmarkt. Auf dem heutigen(zweiten) ſtädt. Fiſchmarkte ſtanden 20 Zentner friſche Seefiſche zum Verkauf. Es koſteten per Pfund: Schellfiſche große im Ganzen 30 Pfg., im Aus⸗ ſchnitt 35 Pfg., kleine zum Backen 20 Pfg.; Seelachs im Ganzen 20 Pfg., im Ausſchnitt 30 Pfg.; Cabliau im Ganzen 30 Pfg., im Ausſchnitt 35 Pfg., Kopfſtücke 25 Pfg. Der Verkauf wickelte ſich flott ab. Lieferantin war die gleiche Firma wie bei dem erſten Markte. * Soziale Fürſorge. Die Stadtverordnetenverſammlung von Worms beſchloß, den ſtädtiſchen Arbeitern und Bedienſteten, die mehr als fünf Jahre im Dienſt ſind, alljährlich bei fortlaufen⸗ dem Gehalt einen Urlaub von ſechs Tagen zu gewähren. * Die totbringenden Gaſe in den Weinkellern fordern alljähr⸗ lich trotz aller Warnungen ihre Opfer. Kaum hat jetzt das Kelter⸗ geſchäft ſeinen Anfang genommen, als auch ſchon die erſte Botſchaft von einem Unglücksfall einläuft, bei dem diesmal glücklicherweiſe die ſchlimmſten Folgen noch abgewendet werden konnten. Aus Nierſtein wird unterm 12. d. berichtet: Knapp dem Tode ent⸗ nnen iſt geſtern der Schuhwarenhändler Georg Geil., ſeine Frau und der Winzer Anton Haup in Nierſtein. Herr Geil, der neuen Wein in ſeinem Keller liegen hatte, ging hinunter, um etwas nachzuſehen. Als er jedoch zu lange blieb, wurde ſeine Frau ängſtlich und eilte ebenfalls in den Keller. Als auch ſie nicht zurück⸗ kehrte, ging Haup in den Keller, um nach den Beiden zu ſehen. Nach⸗ dem jedoch auch er nicht mehr zum Vorſchein kam, drangen einige Perſonen in den Keller ein, und es gelang ihnen, die drei vom Gaſe Betäubten herauszuſchaffen. Die ſofort angeſtellten Wiederbeleb⸗ ungsverſuche brachten die Verunglückten nach einiger Zeit wieder zum Bewußtſein. Die drei Perſonen wurden durch Weinkommiſ⸗ ſionär Capelle unter Lebensgefahr gerettet. * Schläh müſſe mer Weibsleit holt hou! Trafen ſich da vor einigen Tagen zwei Bauersfrauen, die nach Weinheim zum Markt fuhren, im Giſenbahnabteil. Eine davon hatte erſt vor einigen Wochen geheiratet, daher folgende Unterhaltung:„Ei, gute Moje, Margrähit! Sieht mer Dich ag wirrer emol! No, wie gähits dann im Eheſchtand?“—„No, wie gähit's! Ganz annerſcht, wie ich mer's vorgeſchtellt hebb! Hot mer doch mei Hannes ſchunn geſchtern Owend die erſchte Schläh angebotte! Freilich konn ich's Maul ag nit gut holte, und do werr ich holt aa ball Schläh krieje!“—„No, ſo träſcht Dich mit mer!“, exwiderte die Andere.„Schläh müſſe mer Weibsleit holt hou. Wann meiner nor nit glei ſo arick grob mit dem Zackerreil(Prügel beim Pflügen gebräuchlich) druff ſchlauhe deht!“—„Ja, Du lieber Gott, die Männer, die ſinn hinnenvoch meiſchtens ganz annerſcht, als ſie ſich vornaus ſtelle!“— Do hoſchte werkelich rächt!“, war die ſeufzende Antwort der ſchon mehr erfahrenen Ehefrau. * Zum Brückeneinſturz in Heidelberg. Welch empfindlichen Einfluß der Brückeneinſturz übrigens auf die geſamte Neckarſchiff⸗ ahrt hat, zeigt ſich auch in Heidelberg ſelbſt, wo der Neckar zwiſchen n beiden Brücken ſtellenweiſe einem kleinen Seehafen gleicht. Etwa zwei Dutzend Fahrzeuge ſind dort vor Anker gegangen und müſſen nun zuwarten, bis vielleicht das gegenwärtige herrliche Fahr⸗ waſſer wieder einem niedrigen Waſſerſtand gewichen iſt. Und dieſer Zuſtand kann vorausſichtlich noch einige Wochen dauern. Es liegen dort 16 Schiffe mit Salz, 1 mit Zement, 1 mit Holz und 1 mit Kaufmannsgütern befrachtetes Schiff, die zuſammen mindeſtens 80.000 Mark einbüßen. Es kommen dazu die Schleß züge, welche bei dem überaus günſtigen Waſſerſtand—4 Mal täglich fahren können und von denen jeder auf etwa 2000 Mark zu ſtehen kommt, ſo daß ſich ein weiterer Schaden von— gering genommen 80 000 Mark ergibt, wonach alſo der Geſamtſchaden, der unſerer Schiffahrt zugefügt wird, mit rund 110—120 000 Mark nicht zu hoch ange⸗ geben iſt. Außerdem mußte in Heidelberg ein Floß und in vielen Uferorten wie Neckarſteinach, Eberbach, Neckarſulm uſw. eine ganze Menge von Fahrzeugen liegen bleiben. Zahlungseinſtellung. Ueber den Nachlaß des Kaufmanns Johann Ludwig Weber, Gontardſtraße 6 dahier, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Herr Kaufmann Friedrich Dühler wurde zum Konkursberwalter enannt. Foderungen ſind bis zum 1. November einzureichen; ihre Prüfung findet am 8. November ſtatt. 35 * Aus Ludwigshafen. Einen billigen Unterhalt verſchafften ſich verſchiedene arbeitsſcheue Burſchen von hier. Sie erſchienen bei dem Wirte zum Storchen und gaben vor, an dem in der Nähe be⸗ findlichen Neubau des Bauunternehmers Denſchel beſchäftigt zu ſein. Auf die Verſicherung, daß er Erkundigungen einziehen könnte, erhielten ſie das Koſtgeld auf eine Woche kreditiert. Sie begaben ich auch jedesmal nach dem Eſſen nach dem Neubau, um— dort rumzuſtehen, bis wieder Eſſenszeit war. Schließlich wurde der Vetrug doch entdeckt. Die Schädigung des Wirtes iſt eine gans er⸗ bebliche. Aus dem Grossherzogtum. Kappelrodeck, 12. Okt. Heute kann das„Bad. Tabl. in der Affäre Haas etwas Beſtimmtes mitteilen. Vor einigen Tagen ſind zwei Geſchäftsleute aus dem Achertal, welche mit der Vorſchußkaſſe Kappelrodeck Geſchäfte abgewickelt hatten, in Offen⸗ burg beim Unterſuchungsrichter geweſen, um ſich über ihre An⸗ gelegenheiten zu erkundigen. Was ſie da erfuhren, war für ſie ge⸗ dadezu niederſchmetternd. Drei Geſchäftsleute im Acherkal müſſen allein 95 000 M. noch einmal bezahlen, welche ſie der Kaſſe ſchon bezahlt hatten. Nach einer Aeußerung des Unterſuchungs⸗ kichters belaufen ſich die Unterſchlagungen, ſobiel wie bis jetzt feſt⸗ geſtellt wurde, auf 600 000 M. Er ſelbſt werde nach Abſchluß der Unterſuchung nach Kappelrodeck kommen. Darnach war die Beſchwich⸗ tigungsmeldung, die vor einigen Tagen das„B. Tgbl.“ brachke und wir auch wiedergegeben e ſie die Höhe der Unterſchlag⸗ ungen anzweifelte, unzutreffend. Kreine e aus Baden. Die Königin⸗ Witwe Marguerita von Italien und die Herzogin von Anhalt 25 mit Gefolge in Baden⸗Baden eingetroffen.— Der ver⸗ baftete Frang Ganter von Döggingen bleib bei der Verneb⸗ mung bei ſeiner ſehr unwahrſcheinlichen Ausſage, daß er nicht der Titer ſei, ſondern der Bruder ſich ſelbſterſtochen habe Die Sektion der Leiche ergab, daß der durch ein großes ſtarkes Stell⸗ meſſer verurſachte Stich von links in die Bruſt ging, Lunge, Herz und Zwerchfell durchſtieß und im Magen endete. Der Tod trat in⸗ folge innerer Verblutung ein. Der Erſtochene war Kutſcher bei einem Arzt in Waldkirch, Franz Ganter iſt Zimmermann. Alle Umſtände deuten darauf hin, daß er der Täter iſt.— Zu der ver⸗ hängnisvollen Schießaffäre in Graben teilt Herr Robert Baer in Sinsheim, der Bruder des Täters, verſchiedenen Blättern mit, daß ſein Bruder Aron Baer in Notwehr handelte und beim Abfeuern des Revolverſchuſſes nicht die Abſicht hatte, ſeinen Neffen Fritz Baer zu verletzen. Herr Aron Baer war von ſeinem Neffen und einem anderen jungen Manne heimtückiſcherweiſe überfallen und mit einem Farrenſchwanz mißhandelt worden. Als die An⸗ greifer obendrein noch zwei Hunde auf ihn hetzten, ergriff er die Flucht und feuerte, um die Verfolger aufzuhalten, einen Schreck⸗ ſchuß ab. Leider traf er, ohne daß es der Verfolgte beabſichtigte, ſeinen Neffen Fritz Baer, der nach vier Tagen der erhaltenen Wunde erlag.— In Hatzenweier(.Bühl) feierten unter Anteilnahme der Gemeinde die Maretſchekſchen Eheleute ihre diamantene Hochzeit. Aus dieſem Anlaß fand Feſtgottesdienſt ſtatt, dem ſich ein Feſteſſen anſchtoß. Dem Jubelpaar wurden vom Groß⸗ herzog und vom Erzbiſchof Glückwünſche und Geſchenke übermittelt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Aus der Pfalz, 13. Okt. Im Obermoſcheler Sandſteinbruche waren die Arbeiter mit Sprengen beſchäftigt; da ein Schuß lange auf ſich warten ließ, wollte der Arbeiter Rollauer nachſehen. Im ſelben Augenblick ging der Schuß los und ein Steinſtück traf den Rollauer mit ſolcher Wucht an die Stirn, daß der Tod ſofort eintrat.— Im Hatzenbühl machte der elſ⸗ jährige(1) Kaver Werling ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende, weil ihm ſein Vater eine Ohrfeige verſetzt hatte. *Mainz, 11. Okt. In dieſer trüben Zeit einer enormen Fleiſchteuerung finden die Anpreiſungen billiger Ware ein ganz be⸗ ſonders dankbares Publikum. Wie ſchwindelhaft derartige Anprei⸗ ſungen zum Teil aber ſind, dafür führt die„Allgem. Deutſche Fleiſcherztg.“ ein intereſſantes Beiſpiel an. Unter der Firma Wur ſt⸗ fabrik Krüger u. Co. in Weißenſee bei Berlin betreiben der Kutſcher Guſt. Krüger(Amalienſtr. 19) und der frühere Schlächter⸗ geſelle Herm. Schroller(Kl. Alexanderſtraße 8 in Schlafſtelle) einen ſchwunghaften Wurſthandel. Die„Firma“ verſendel an Intereſ⸗ ſenten Rundſchreiben, in denen ſie Prima halbharte Cervelat⸗ und Salami⸗Wurſt per Pfund Mk..78, Mett⸗ und Polniſche Bratwurſt (in feinſter Qualität) per Pfund M..55 anbietet. Auf Verlangen wird die Zuſicherung erteilt, daß die Wurſt nicht gefärbt iſt, aus Rind⸗ und Schweinefleiſch beſteht und auf Finnen und Trichinen unterſucht iſt. Die„Firma“ Krüger u. Co. iſt aber zunächſt gar nicht Inhaberin einer Wurſtfabrik; Krüger iſt vielmehr in der Pfer de⸗ wurſtfabrik von Karl Richter, Neu⸗Weißenſee, Charlotten⸗ burgerſtraße 151, tätig und bezieht aus dieſer Fabrik ſeine Fabrikate. An einem einzigen Tage expedierte die„Firma Krüger u. Co.“ 26 Zentner Wurſt von Berlin nach auswärts. Große Poſten dieſer „Mettwurſt“ und„Cervelatwurſt“ gehen jede Woche beiſpielsweiſe auch nach Wainz. Ein dortiger Agent nimmt die Krügerſchen Wurſtſendungen in Empfang und dirigiert ſie in die verſchiedenen Orte an Wirte, Kolonialwarenhändler uſw. Die Polizei in Kaſtel beſchlagnahmte einige Kiſten der feinen Wurſtwaren. Nur der kleinſte Teil gelangt, wie das Blatt bemerkt, mit ſeiner richtigen Bezeichnung in den Verkehr, der bei weitem größte Teil unter falſcher Flagge. Gerichtszellung. * Karlsruhe, 12. Okt. In weiteren Kreiſen Pforz⸗ heims erregte vor einiger Zeit die plötzliche Verhaftung des beim Bezirksamt Pforzheim angeſtellten Aktuars Wilhelm Ed. Schmidt aus Karlsruhe nicht geringes Aufſehen. Das Ein⸗ ſchreiten der Staatsanwaltſchaft gegen Schmidt beruhte auf einem von dieſem verübten Vergehen gegen den§ 348 Abſ. 2 .⸗St.⸗G.⸗B. Der Angeklagte hatte, wie ſ. Zt. berichtet, als Beamter ihm amtlich anvertraute und zugängliche Urkun⸗ den vorſätzlich beiſeite geſchafft, indem er vom Jahre 1901 bis zum Auguſt 1905 als Aktuar des Bezirksamts Pforzheim 1779 Aktenſtücke, die er zu bearbeiten hatte, teils in ſeinem Bureau, teils in ſeiner Wohnung ſo verſchloß, daß dieſelben dem amtlichen Gewahrſam vollſtändig entzogen waren. Der Angeſchuldigte räumte ſein Vergehen ein. Seit dem Jahre 1896 befand er ſich in ſtaatlichem Dienſte und ſeit dem 15. Juli 1901 als Aktuar beim Bezirksamt Pforzheim. Die Akten⸗ beſeitigungen reichen bis ins Jahr 1901, die größte Anzahl der⸗ ſelben fällt in die Jahre 1903 und 1904. Unter den beſeitigten Akten befanden ſich Polizei⸗ und Gewerbeſachen, ebenſo Mili⸗ tärſachen, darunter ſehr viele wichtige Betreffe, wie Anzeichen, Reklamations⸗ bezw. Entlaſſungsgeſuche und dergl., die alle keine Erledigung finden konnten. Der Angeklagte war mit Geſchäften nicht überlaſtet und er hätte, wie er zugeben mußte, die ihm obliegenden Arbeiten unſchwer bewältigen können. Die Gründe für ſein pflichtwidriges Verhalten lagen hauptſächlich in der Abneigung gegen ſeinen Beruf. Ihn zog es zur Muſik und darſtellenden Kunſt hin und nicht in ſein Bureau. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 4 Monaten Ge⸗ fängnis. 755 Mainz, 13. Okt. Kriegsgericht. Geſtern begann die Verhandlung gegen den Zeughauptmann Kühnemun d wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung. Im Mai vor. Jahres wurde der Angeklagte berhaftet, ſeit dieſer Zeit, iſt er in Unterſuchungshaft. Die unterſchlagene Summe beträgt 45000 M. Der Angeklagte, im Jahre 1855 als Sohn eines Poſt⸗ ſchaffners in Arenshauſen(Sachſen) geboren, trat 1872 als Drei⸗ jährig⸗Freiwilliger ein und brachte es ſchließßlich im Jahre 1890 zum Zeug⸗Hauptmann. Er bezog ein Gehalt von etwa 4000 M. Krankheit in ſeiner Familie, ſeine Tochter mußde mehrere Male operiert werden, ſeine Frau war hersleidend und ſtarb vor vier Wochen nach ſeiner Verhaftung, haben den Angeklagten auf den abſchüfſigen Weg gebracht. Die Unterſchlagungen reichen bis zum ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. 8 unzurechnungsfähig; der Zuſtand beſtehe ſeit ö Jahren. Ein bon der Friedrich⸗Wilhelm⸗Akademie in Berlin erſtattetes Oberguk⸗ achten erklär: K. zwar für hochgradig nervös, aber zurechnungs⸗ fähig. Der Angeklagte macht einen ſehr, nervöſen Eindruck. Er zittert am ganzen Körper und iſt anſcheinend nicht ganz bei der Sache. Vor Vorleſung der Anklage beantragte der Verteidiger Dr. Billhardt den Ausſchluß der Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Disziplin, was vom Gericht abge lehnt wird. Der Angeklagte exklärte, bei einigen Verſteigexungen einen Jehlbetrag gehabt zu haben. Um die Differenz zu verdecken, habe er Radierungen und Aenderungen vorgenommen; das Geld habe er ſelbſt zugelegt. Der Angeklagte gibt die Unterſchlagungen zu, aber insgeſamt nur 2000 Mark und nicht Mark 4000, wie die Anklage behauptet. In dieſen 2000 M. ſeien auch die Differenzen aus den Verſteigerungen ent⸗ halten. Auch die verſchiedenen Fälſchungen giöt er zu, beſtreitet je⸗ doch die Erſtattung falſcher Meldungen. In den letzten zwei Jahren bezog der Angeklagte 5000 M. Jahresgehalt. Seine Frau brachte —— 2 Sfese neben der Aus ſtattung 18 000 M. Vermögen mit. Das Vermögen ſei infolge der jahrelangen Erkrankung von Frau und Tochter ver⸗ braucht worden. Die Zeugenvernehmung iſt ohne größeres In⸗ tereſſe. Für die Verhandlung ſind zwei Tage in Ausſicht genommen. Heute nachmittag wurde das Urteil gefällt. Es lautete wegen Unter⸗ ſchlagung in Höhe von mehreren tauſend Mark auf 2½ Jahre Gefängnis und Entfernung aus dem Heere. Ein Jahr Unter⸗ ſuchungshaft wurde angerechnet. * Augsburg, 10. Okt. Die Strafkammer verurteilte den Valksſchullehrer Ulrich Ganſer von Fiſchach wegen Ueber⸗ ſchreitung des Züchtigungsrechts zum 10 M. Geld⸗ ſtrafe. Ex hatte ein Mädchen von 11 Jahren mit der flachen Hand an den Kopf geſchlagen. Obwohl Ganſer wegen eines gleichen Vergehens ſchon zweinal beſtraft iſt, fiel das Urteil ſo milde aus, weil die Mißhandlung nicht von Belang war und er nachweislich hochgradig nervös geworden iſt und werden mußte, weil er jahrelang über 100, zuletzt 110 Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren in einer Klaſſe zu unterrichten hatte! Erſt in dieſem Jahr baut die, neben⸗ bei bemerkt, wohlhabende Gemeinde einen weiteren Schulſaal, um einen zweiten Lehrer anſtellen zu können. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Vum Theater. Zur Gedenkfeier für Ferd. Langer am Sonntag, 15. Oktober, vormittags 11½ Uhr ſind noch Eintrittskarten à M. 1 an der Tageskaſſe des Hoftheaters und bei Herrn Aug. Kremer („Alter Pfälzer Hof“); ferner von Sonntag vormittag 11 Uhr ab, an der Kaſſe des Roſengartens zu haben. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Man ſchreibt uns: Die vor kurzem gebrachte Mitteilung in Bezug auf das Künſtlerjubiläum des Konzertſängers Georg Keller, Geſanglehrers an der Hoch⸗ ſchule für Mufik in Mannheim iſt noch dahin zu ergänzen, daß deſſen zahlreiche Schülerinnen und Schüler am 21. Oktober im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens ein Konzert zu Ehren ihres Meiſters veranſtalten. Näheres iſt in der Hofmuſikalienhandlung Heckel zu erfahren. „Alt⸗Heidelberg“ von Meyer⸗⸗Förſter iſt nun auch ins Vlämiſche überſetzt und dieſer Tage unter dem Titel„Jud⸗ Heidelberg“ im Vlämiſchen Theater zu Brüſſel aufgeführt worden. Die Brüſſeler Blätter konſtatieren einen Erfolg, wie er in Brüſſel ſchon ſeit vielen Jahren nicht erlebt worden ſei. Als beſonderes „Charakteriſtikum“ wird in faſt allen Kritiken hervorgehoben, daß das Stück außerordentlich„gemütlich“ ſei, wobei natürlich kein Blatt verfehlt, das Wort„gemütlich“, für das ſich in der franzöſiſchen Sprache kein gleichwertiges Wort findet, ſo deutſch wie es iſt, wieder⸗ zugeben. Der dritte Kunſterziehungstag, deſſen Ehrenpräſidium Bürger⸗ meiſter Mönkeberg und die Senatoren v. Melle und Refardt über⸗ nommen haben, wurde geſtern abend im Patrjotiſchen Hauſe zu Hamburg eröffnet. Schulinſpektor Fricke⸗Hamburg wurde zum erſten Vorſitzenden gewählt. Die Tagung dauert bis zum 15. Okt. Am Samstag findet ein Empfang der Teilnehmer durch den Senat ſtatt. Das Berliner Theater in Berlin wurde geſtern unter der neuen Direktion von Ferdinand Bonn mit einem fünfaktigen dramatiſchen Gedicht„Andaloſia“ eröffnet, das angeblich einen Schweiger Lehrer, Florian Endli, zum Verfaſſer haben ſoll. Dieſer angeb⸗ liche Lehrer hat in ſeinem angeblichen Gedicht das Volksbuch von Fortunas„Wünſchhütlein und Wunderſäckel“ grauſam mißhandelt. Unfreiwillige Komik allein vermochte t.„Frkft. Zig.“ ſeine Grau⸗ ſamkeit zu mildern. Das Stück wurde unter Ziſchen und Klatſchen ausgelacht. Die Aufführung war belanglos. Ein Theatermuſeum. Aus Berlin wird geſchrieben: Ein „Theatermuſeum“ iſt im Werden. Vater des Gedankens iſt der Redakteur der„Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft“, Herr Georg Richard Kruſe, und ein Komitee, dem unter anderen Erich Schmidt, Ludwig Geiger, Bürgermeiſter Reicke, Ernſt v. Wilden⸗ bruch, Ludwig Fulda, v. Tſchudi, Max Deſſior, Graf Hochberg, Friedrich Haaſe(der ſich übrigens gegen das fatale Ereignis ſeines 80. Geburtstages nicht länger wehren konnte) und Max Grube an⸗ gehören, wird am 14. Oktober die erſten Schritte zur Gründung tun. Es beſteht, wie es in der privaten Voranzeige heißt,„die Abſicht, das Haus am Königsgraben, in dem„Minna von Barnhelm“ ent⸗ ſtand, zu einer Gedächtnisſtätte für Leſſing ſelbſt wie für andere dramatiſche Dichter und Tondichter, verbunden mit einem öffent⸗ lichen Theatermuſeum und einer Fachbibliothek für Dramaturgie und Theatergeſchichte, zu geſtalten. Die dramatiſche Kunſt würde dann nicht länger hinter den ſo reich bedachten anderen Künſten und Wiſſenſchaften zurückſtehen, das Leſſing⸗Haus, das ſo lange un⸗ würdigen Zwecken diente, käme zu verdienten Ehren, und die Stadt Berlin würde um eine eigenartige, ſonſt nirgends in Deutſchland vorhandene Sehenswürdigkeit bereichert.“ Hoffen wir das Beſte. Siegfried Wagners neue Oper„Bruder Luſtig“, dic heute am Hamburger Stadttheater ihre Uraufführung erlebt, iſt. nach dem„Bärenhäuter“,„Herzog Wildfang“ und dem„Kobold die bierte Oper des Erben von Bayreuth. Siegfried Wagner bleibt dem Operngenre, das er ſich von Anfang an wählte, treu. Auch dieſes Werk iſt wiederum der Deutſchen Sage entnommen, und wie der Dichterkomponiſt in ſeinem„Kobold“ zwei verſchiedene Sagen die bom Kobold und vom Getreuen Eckart— kombinierte, ſo tat er es auch hier: in„Bruder Luſtig“ fehen wir die Sage von der Andreasnacht und die vom Kaiſer Otto mit dem Baxt miteinander verſchlungen, frei nach den„Deutſchen Sagen“ Jaeob Grimms. Zauberſpuk in Ritterromantik, zwei dankbare Operningredienzien, finden wir im„Bruder Luſtig“ vereint. Der luſtige Bruder, der dem Werke den Namen gab, ſteht im Mittelpunkt der Handlung und verläßt kaum die Bühne während der drei langen Akte. Es iſt Heinrich von Kempten, der ſeit dem Tage, da ihm ein ſcheinheiliger Prieſter die Schweſter verführte, ſich ſeines Namens entäußerte und namenlos am Hofe Kaiſer Ottos lebte, ein Liebling des Herrſchers, von ihm ſelber„Bruder Luſtig“ genannt.„Bruder Luſtig“— weil ſein friſcher Humor, ſeine Ritterlichkeit über Tod und Teufel ſiegt, Ṽder Handlung ſei nur ſo viel erzählt, daß Heinrſch von Kempten, beim Kaiſer in Ungnade gefallen, erſt wieder in Gnaden aufge⸗ nommen wird, da er ſeinen Kaiſer, den die aufrühreriſchen Bewohner einer in der Oper nicht bei Namen genannten Fränkiſchen Stadt gefangen nehmen wollen, durch kecke Liſt befreit. Als weibliche Hauptgeſtalt der Oper ſehen wir Walburg, die durch den Zauber der Andreasnacht faſt dem Verderben geweihte„reine Maid“; neben ihr die kecke Rüle, die bekannte„Intriguantin“ der Oper, dann die Urma, die Zauberin der Andreasnacht. Nach vielen Wirrniſſen, nach Zauberſpuk und Rittertaten aller Art, entwirren ſich die nicht gar lockeren Fäden einer ziemlich komplizierten Handlung, das Licht ſiegt über die Finſternis, der Zauber nicht, und„Bruder Luſtig und Walburg werden ein Paar. Neben zahlreichen volkstümlichen Moliven geht durch das Ganze doch ein großer dramatiſcher Zug, wie ihn ſich Siegfried Wagner bisher noch nicht zum Vorwurf ge⸗ nommen. Ob ihm die Miſchung von Ernſt und Scherz, von Komödie und Tragödie gelungen iſt, werden wir ſehen, wenn im Obpernhaus der Alſterſtadt heute abend vor einem erwartungsvollen Priblikum der Vorhang über dem Schneebild des Andreasnacht aufgegangen ſein wird. Lichtwer's erſter dichteriſcher Verſuch. Als der bekannte Fabel⸗ dichter Lichtwer noch die Schulbänke zu Halberſtadt drückte, ſtellte eines Tages der Religionslehrer ſeiner Klaſſe, nachdem er die Ge ſchichte von Kain und Abel beſprochen hatte, ſeinen Schülern die Aufgabe, den weſentlichſten Inhalt des eben Erzählten in ein paar Verſe zu bringen. Eifrig machten ſich die Knaben an die unge⸗ Seite General⸗Anzeiger. Monnheim, 18. Ottover, wohnte Arbeit; kaum waren aber einige Minuten verfloſſen, ſo er⸗ Könte auch ſchon die Stimme des kleinen Lichtwer:„Ich habs, Herr ehrer!“—„Nun, mein Söhnchen, laß einmal hören“, meinte der Schulmeiſter lächelnd und der jugendliche Dichter deklamierte: „Der böſe Kain erſchlug den frommen Abel, Da kam der liebe Gott und ſchlug ihn auf den Schnabel“. „Bravo, mein Junge, aus dir wird mal ein gangzer Kerl werden“, rief der alte Mann gerührt und ſchenkte dem vor Freude errötenden Knaben zur Belohnung einen Apfel. „Don Carlos“ in Dünemark. Im Königl. Theater zu Kopen⸗ hagen wurde dieſes Tage zum erſtenmal in däniſcher Sprache Schillers Hohes Lied der Gedankenfreiheit aufgeführt und geſtaltete ſich zu einer begeiſterten Huldigung an Schillers Genius. Die Dar⸗ ſtellung war ausgezeichnet, die Ausſtattung ſtimmungsvoll. Bei den Ausgrabungen in Suſa, der alten perſiſchen Königsſtadt, wurden von P. de Morgan, dem tatkräftigen Leiter der an dieſem wichtigen Platze ſchon ſeit ſieben Jahren tätigen franzöſiſchen Expe⸗ ditien, gewaltige Brongemaſſen, darunter Blöcke von mehreren Zentnern Gewicht, gefunden, zumeiſt Beuteſtücke, die von den Großkönigen aus den Raubzügen heimgebracht worden waren. Morgan hat bes zur Stunde etwa den ſechſten Teil des ganzen bebauten Burgberges abgedeckt, gegen 250 000 Kbm. Er berechnet, daß die völlige Aufſchließung noch weitere dreißig Jahre in An⸗ ſpruch nehmen wird. Ein neuer Roman DiAnnunzios„Amaranta“ wird im Frühjahr erſcheinen. Amaranta ſtellt den„Typ des Zukunftsweibes“ dar; ſie läßt Familie, Geſellſchaft und Reichtum im Stich, wird Zirkus⸗ Künſtlerin und geht bei einem Salto mortale zugrunde, Warum Dieſe pſychopathiſch veranlagte Jungfrau gerade als das„Weib der Bekunft“ bezeichnet wird, war bisher nicht zu erfahren, Vermiſchtes. — 4. Kongreß gegen den Mädchenhandel. Im Kaiſerſagle des Künſtlervereins zu Bremen trat Mittwoch die vierte Nationalkonfereng zur Bekämpfung des Mädchenhandels zu ihren zweitägigen Beratungen zuſammen. Die Verhandlungen begannen mit einer Beſprechung über die auf dem letzten Deutſchen Mädchen⸗ Handel⸗Kongreß in München beſchloſſenen Umwandlung des Natio⸗ mal⸗Komitees in einen eingetragenen Verein, der den Namen „Deutſches Nationalkomitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels“ führen ſoll und für den Frhr. v. d. Goltz ein Statut vorlegte. Da⸗ nach wird ſich der Verein folgende Aufgaben ſtellen: 1. Die Bekäm⸗ bfung des Mädchenhandels durch Bekämpfung ſeiner ſozialen Ur⸗ ſachen, 2. Schutz der volljährigen und minderjährigen weiblichen Perſonen gegen die Gefahren des Mädchenhandels, 3. Sorge für Unterbringung und weiteres Fortkommen der Geretteten, 4. Aus⸗ Funftserteilung an alle im Intexeſſe Geführdeter um Rat und In⸗ formation bittenden Perſonen, 5. Verfolgung der Mädchenhändler, 6. Bekämpfung der dem Mädchenhandel dienenden Agenturen und ſolcher Einrichtungen, die den Mädchenhandel begünſtigen und ver⸗ Anlaſſen, 7. Ueberwachung der in⸗ und ausländiſchen Preſſe, 8. Auf⸗ Härung ber öffentlichen Meinung durch die Preſſe und durch Vor⸗ träge, 9, Zuſammenwirken mit deutſchen Verejnen, deren Arbeit ſich mit der Bekämpfung des Mädchenhandels berührt und, 10. Ver⸗ ſtändigung und Zuſammenwirken mit gleichartigen Organiſationen des Auslandes.— An ſolchen Orten, wo Landes⸗ und Hilfsvereine micht vorhanden ſind, aber Bedürfnis und Gelegenheit vorliegt, bei Wekämpfung des Mädchenhandels mitzuwirken, ſollen beſondere Vertrauensperſonen gewonnen werden. Dex Sitz des Vereins ſoll in Berlin bleiben.— In der geſtrigen Hauptverſamm⸗ Iung übermittelte Kammerherr von Behr⸗Pinnow Grüße der Kai⸗ erin mit deren Anerkennung dafür, daß das Komitee ſo eifrig Be⸗ ſtrebungen nachgehe, die ſie lebhaft intereſſierten, Das Natlfonal⸗ Fomitee beſchloß ſeine Umwandlung in einen eingetragenen Verein unter Beibehaltung des bisherigen Namens. Nach ſiebenſtündiger Bergatung zahlreicher wichtiger Fragen wurde der Kongreß geſchloſ⸗ ſen. Für die Tagung im Jahre 1907 wurden Breslau oder Danzig in Ausſicht genommen. — Das Unterſeeboot„Farfadet“, an deſſen Bord ſiich die gräßliche Kataſtrophe ereignete, der die geſamte Mannſchaft Fum Opfer fiel, iſt nach Toulon abgegangen, um dort die Repara⸗ kurxen zu vollenden, die in dem Hafen von Biſerta nicht ausgeführt werden lönnen. — Gefährlicher Sturz. Oberleutnant Freiherr von Dungern vom 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiment zu Potsdam ſtürzte bef einem Ausritt mit ſeinem Pferde, das durch ein Automobil ſcheu geworden war. Der Offizier erlitt gefährliche Verletzungen am Kopfe und mehrere komplizierte Knochenbrliche. — Ein Zeitungsjunge als Stadkverordneter. Bei den bevorſtehenden Newyorker Stadtwahlen wird zum erſten Male und zwar im Stadtteile Broux ein— Zeitungsjunge ſich um das Amt eines Aldermans(Stadtverordneten) bewerben. Die Be⸗ zeichnung„Junge“ iſt für Mark Kelman, freſlich keine gang adö⸗ gugte, denn er ſteht bereits im kräftigſten Mannesalter und ſoll innerhalb der ſechs Jahre, während deren er ſich dem Verkauf von Zeitungen gewidmet hat, nicht weniger als 15 000 Dollar auf die hohe Kante gelegt haben. Die Zeitungen, die es doch eigentlich wiſſen müſſen, berichten von ihm, daß er über tauſend Kunden habe, die bei ſihm regelmäßig ihre Zeitungen beziehen. Da dieſe Kundſchaft Kel⸗ mans ſich faſt ausſchließlich in demſelben ſtädtiſchen Wahlkreis be⸗ Fkindet, ſo rechnet er auf deren aktive Unterſtützung bei der Wahl und beſchräunt ſeine Agitation auf einige Zirkulare, die er den von ihm pertriebenen Zeitungen, gleichviel welcher Richtung ſie asge⸗ Höxen, unterſchiedslos beilegt. — Ein amtlicher Einbruch iſt Donnerstag früh in Breslau in die ſtädtiſche Hauptſparkaſſe am Karlsplatz durch das Wegſtemmen des Fenſtergitters und die Oeffnung der Fenſter verübt worden, weil bei Beginn der Vureauſtunden das ſchadhaft gewordene Schloß der eiſernen Haupttür allen Oeffnungsverſuchen des herbeigerxufenen Kunſtſchloſſers widerſtand. — An der Wiederherſtellung des Schienen⸗ wpegs darch den Altenbekener Tunnel wird jetzt mit großem Nackdruck gearbeitet. Es beſteht die begründete Ausſicht, daß der Tunnel bis zum 1. April 1906 wieder betriebsfähig iſt. Einge⸗ ſtürgt ſind nur 20 Meter Tunnelſtrecke, die indeſſen einen Schutt⸗ kegel von 35 Meter Länge erzeugt haben, deſſen Beſeitigung durch die perſchüttete Lokomotive und Nachſtürze ſehr erſchwert wird. Iſt man dieſer Einbruchsſtelle Herr gewor den, ſo ſoll noch eine ſehr ſorg⸗ fältige Nachprlfung der geſamten Tunnelung folgen, um jede wei⸗ tere Kataſtrophe für die Zukunft auszuſchließen. — Stiftung für Volksbibliotheken. Der am 24. Aug. verſtorbene bekannte Antiquar und Shakesſpeare⸗Gelehrte Albert Conn hat die Berliner Stadtgemeinde zu Erbe des erheblichen Teiles ſeines anſehnlichen Vermögens eingeſetzt und in ſeinem Te⸗ ſtamente beſtimmt, daß die künftige Einnahme ſeines Vermögens zur äzung und Exweiterung beſtehender, ſowie zur Exrichtung und Erhgaltung neuer Volksbibliotheken verwandt werden.(F..) Cetute Hachrichten. bdDeer Kaiſer und die katholiſchen Studentenkorporationen. Berlin, 13. Okt. Fürſt Karl zu Löwenſtein hat auf einem Kommerſe der Jerienperbindung Moenania eine An⸗ ſprache gehalten, in der er über ſeine Audienz beim Kaiſer in Koblenz u. a. folgendes erzählte: „Ich hatte dem Kaiſer Wilhelm warm gedankt für die Be⸗ weiſe des Vertrauens und Wohlwollens und ſagte dann, daß wohl mehr als all dies mich mit Dank erfülle ſeine klare, enrgiſche Stellungnahme zugunſten der konfeſſtonellen Studentenkorpora⸗ tionen. Die Folgen ſeien von weittragender Bedeutung, da die konfeſſionellen Korporationen den Schutz des Glaubens und der Sitte für die jungen Leute bildeten; auch ſei es Tatſache, daß in dieſen Korporationen auf ernſtes Studium hingewirkt und den exzeſſiwen Kneipereien entgegengetreten werde. Während meiner Anſprache gab Se. Majeſtät wiederholt freundliche Zeichen der Zuſtimmung und bejahte die große Wichtigkeit der Er⸗ haltung des Glaubens und der Sittlichkeit bei der ſtudierenden Jugend.“— Die„Germanfa“ bemerkt dazu:„Schade, daß die evangeliſchen Bundesbrüder in Hamburg von dieſer Mitteilung des Fürſten Löwenſtein keine Kenntnis hatten.“ Ankündigung neuer Kämpfe in Sübdweſtafrika. * Berlin, 18. Okt.(Amtlich.) Durch Erkundigung wurde das Erſcheinen ſtarker feindlicher Kräfte unter Hendrik Witt⸗ boi und Simon Koppers weſtlich von Auas feſtgeſtellt. Major v. Eſtorff verſammelte am 7. Oktober ſieben Kompagnien und 1½ Batterien in der Linie Perſip⸗Amadab⸗Haruſſel gegen dieſe Angriffe. Morenga Morris, der aus den großen Karras⸗ bergen nach Süden gezogen iſt, erklärte, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Oberſtleutnant Semmern marſchierte gegen Mo⸗ renga⸗Morris und hat am 7. Oktober mit 7½ Kompagnien, 2½ Batterien und 4 Maſchinengewehren die Linte Amas⸗Hudub⸗Da⸗ wignab erreicht. Cornelius zog aus den Karrasbergen ab und geht in nordweſtlicher Richtung an dem Plateau vorbei. Er wird vor Hauptmann Lettow mit 70 Mann und einem Geſchütz verfolgt. Die Betrießsmittelgemeinſchaft. * Köin, 1.„Köln, Ztg.“ meldet: Die Be⸗ triebsmittelkonferenz, die am 10. d. Mts, tagte, hat zu dem erfxeulichen Ergebnis geführt, daß man über den einzu⸗ ſchlagenden Weg, insbeſondere bezüglich der organiſatoriſchen Ein⸗ richtung zu einer vollſtändigen Einigung gelangte. Die Grundlage der künftigen Verhandlungen, die in Ausſchußſitzungen ſofort ihren Fortgang nehmen werden, wird der bayeriſche Vorſchkag bilden, der ſich als eine Abänderung des urſprüng⸗ lichen Heidelberger Programms darſtellt, aber unter Aufrecht⸗ erhaltung dieſes Programms, das in ſeinen Grundzügen dem natio⸗ nalen Gedanken eines einheitlich deutſchen Vetriebes volle Rech⸗ nung trägt. Die jetzigen Hauptprogrammpunkte ſind: 1. Ein heitliche Handhabung auf nationaler deut⸗ ſcher Grundlage, aber ohne Beeinträchtigung der Hohejt und der VBeſitzrechte der Einzelſtaaten. 2. Größtmöglichſte Beſeitigung der wirtſchaftsſchädlichen Leer⸗ läufer, 3. Unbeſchränkte gegenſeitige des Güterwagenparles. Da Württemberg und Baden, wie bekannt, ihre Zuſtimmung zu der Perſonentarifreform von der Einigung über die Betriebs⸗ mittelgemeinſchaft abhängig gemacht haben, ſo iſt der jetzige er⸗ freuliche Stand der Verhandlungen über die Betriebsmittelgemein⸗ ſchaft auch für die Perſonentarifreform von günſtiger und aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung, Die Wahlrechtsanträge in der bayeriſchen Kammer. * München, 13. Okt. In der fortgeſetzten Beratung von Wahlanträgen erklärte Miniſter v,. Feilitz ſch, die Re⸗ gierung wünſche das Zuſtandekommen des Wahlgeſetzes und habe dies durch die Vorlage des Entwurfs der letzten Seſſion bewieſen. Sie ſtehe noch heute auf der Baſis jenes Entwurfs, ſie werde im Ausſchuß ihre Stellung vertreten und entſprechende Anträge ſtellen. Der Miniſter betonte nochmals die Grund⸗ ſätze, nach denen die letzte Wahlkreiseinteilung gemacht worden war und rechtfertigte das Vorgehen der Regierung in der Kam⸗ merwahl. Die Regierung werde wie bisher, ſo auch in Zukunft bemüht ſein, daran mitzuwirken, daß ein neues Wahlgeſetz zuſtande komme. Gerſtenberger(Ztr.) beſchwert ſich, daß der Mini⸗ ſterialerlaß über die Bildung kleinerer Urwahlbezirke von den Bezirksamtmännern vielfach als Luft behandelt wor⸗ den ſei und daß die ſpäte Bekanntgabe der Urwahlbezirks⸗ einteilung die Erledigung von Beſchwerden unmöglich machte. Wenn der Miniſter ſo ſchwach ſet, daß er auf die Bezirksamtmänner nicht mehr einwirken könne, ſo wäre es an der Zeit, daß er einer ſtärkeren Kraft Platz mache. Kaſſelmann (lib,) führt aus: Das Miniſterium wird das Zentrum niemals zufrieden ſtellen, wenn es ihm nicht fämtliche Mandate ver⸗ ſchafft, Das Nürnberger Programm der bayeriſchen Liberalen bedeute eine Eingung aller liberalen Richtungen zum Kampfe gegen die gemeinſamen Gegner, ohne die Selbſtändigkeit der einzelnen lüberalen Organiſationen aufzuheben. Redner be⸗ kümpft in längeren Ausführungen die Sozialdemokratie, Die politiſche Agitation der katholiſchen Geiſtlichen, die unverant⸗ wortliche Veruickung von Religion und Politik, die maßloſe Agitation der Zentrumsagitatoren im geiſtlichen Gewande, die ſelbſt das Gebetbuch zu politiſchen Zwecken mißhrauchen, ver⸗ ſchaffen dem Zentrum ſeine ganze Macht. Hein(Soz.) wendet ſich in ſcharfen Worten gegen Kaſſel⸗ mann. Die Liberalen ſeien bei den Wahlen dezimiert; aber nicht durch die Agitation der Geiſtlichen, ſondern infolge der Fehler ihrer eigenen Partei. Bei den Liberalen herrſche Un⸗ einigkeit, Das Zentrum dagegen ſei in ſeinen Grundſätzen ſtets einig, Für ein neues Wahlgeſetz müßte jener Vertrag, der im Jahre 1903 die Kammer der Abgeordneten und die Reichsräte abgeſchloſſen hätten, auch jetzt noch die Grundlage bilden, daher ſei die Proportionalwahl unmöglich. Miniſter von Feilitzſch hat durch zu ſpäte Veröffentlichung der Einteilung der Urwahl⸗ bezirke die Ausübung des Wahlrechts auf dem flachen Lande erſchwert und der Bevölkerung ihr Beſchwerderecht verkürzt. Zur Verlobung des Prinzen Eitel Friedrich. * Oldenburg, 18. Okt. Hier verlautet, daß die Ver⸗ mählung nicht vor dem Frühjahre des kommenden Jahres ſtatt⸗ finden wird. Eine offiziöſe Note zu den Enthüllungen Deleaſſés. * Paris, 13. Okt. Eine nach dem heutigen Miniſter⸗ rat ausgegebene offiziöſe Note erklärt, daß die Erzählungen Über die Zwiſchenfälle, welche den Rücktritt Deleaſſes begleitet haben und insbeſondere über die Einzelheiten betreffs der Miniſterratſitzung, welche dieſem Rücktritt vorangingen, un⸗ zichtig ſind. * Paris, 13. Okt. Der Brief Delcaſſes an den„Fi⸗ garo“ wird von den Blättern keineswegs als Dementi der jüng⸗ ſen Enthüllungen angeſehen. Jaures erklärt heute aber⸗ mals in der„Humanité“, daß kein Zweifel möglich ſei, daß Deleaſſé im Minierrate, um ſeine Kollegen zur Ab⸗ lehnung von Verhandlungen über die Marokko⸗Angelegenheit Benutzung zu bewegen, behauptet babe. England wäre bereit, — ————— Frankreich mit ſeiner Flotte und durch die Landung von 100 000 Mann zu unterſtützen. Die Enthüllungen, ſo meint Jaurss, können, ſoweit dieſelben Frankreich betreffen, Deutſchland in nichts aufregen. Sie zeigen im Gegenteil die Aufrichtigkeit der Friedens⸗ erklärungen Frankreichs. Wenn Frankreich wirklich einen Revanchekrieg wünſchen würde, ſo hätte ſich ihm ſeit 38 Jahren niemals eine ſo günſtige Gelegenheit geboten. * Paris, 13. Okt. Der„Petit Pariſten“ ſchreibt zu den Enthüllungen: Wir wollen Freunde haben, aber wir weiſen 8 jede liebedieneriſche Gemeinſchaft zurück, welche eine Gefahr für b den Frieden werden könnte. 9 Paris, 13. Okt. Der„Figaro“ gibt eine von der früheren 1 etwas abweichende Darſtellung der Umſtände, unter denen die Demiſſion Delcaſſes ſich vollzogen habe. Die engliſche Regierung habe vor der Marokkoangelegenheit dreimal die franzöſiſche Dip⸗ 1 lomatie ausgehorcht, um zu erfahren, ob Frankreich bereit wöre, u einen endgültigen Allianzvertrag abzuſchließen. Die 80 franzöſiſche Regierung habe jedoch zweifellos gus Rückſicht auf Ruß⸗ 6 land ſich geweigert, dieſe Frage in Erwägung zu ziehen. Als jedoch 9 der franzöſiſch⸗deutſche Konflikt einen akuten Charakter annahm, 0 war es die franzöſtſche Diplomatie, welche dieſe Frage wieder auf⸗ 1 nahm, und der franzöſiſche Botſchafter Cambon erhielt von Lord 1 Lansdowne die mündliche Zuſicherung eines effektiven eng⸗ liſchen Beiſtandes für den Fall eines Krieges. Cambon teilte Del⸗ caſſe mit, daß, ſobald der casus fpederls eintreten Fürde, England ſeine Zuſicherung ſchriftlich wiederholen werde. Deutſchland, 14 welches durch ſeinen Botſchafter Grafen Wolff⸗Metternich hiervon unterrichtet worden ſei, habe die jitalieniſche Regierung 8 wiſſen laſſen, daß es den Abſchluß einer derartigen engliſch⸗franzö⸗ 9 ſiſchen Allianz als einen gasus belll anſehen würde, Die italteniſche Regjexung teilte dies am 4. Juli dem franzöſtſchen Bot⸗ 0 ſchafter Barrere mit, welcher ſofort nach Paris telegraphiert habe. Am 5. Juli war die Demiiſſon Deleaſſés entſchieden. Im Laufe des A am 6. Juli ſtatgehabten Miniſterrates wollte Deleaſſé mit der Er⸗ klärung:„Ich habe überdies die formelle Zuſiche⸗ ſt rung des engliſchen Beiſtandes“ ein Dokument gus 8 ſeinem Portefeuille nehmen, doch fiel ihm Rouvier ſofort ins 1 Wort und ſagte:„Ich habe die Depeſche Barreres, A welche beſagt, daß Ihre Politik den Krieg herbef⸗ 1. führen werde,“ und alle Miniſter ſprachen ſich einſtimmig gegen 15 Decaſſe aus. Das Karlſtader Abkommen von Schweden angenommen. 5 *Stockholm, 18. Okt. Beide Kammern haben den Regie⸗ rungsantrag betr. das Karlſtader Uebereinkommen angenommen, 10 Fürſt Trubetztoi f. N * Petersburg, 18. Okt. Der geſtern morgen hier ein⸗— getroffene Rektor der Moskauer Univerſität Fürſt Trubetzto, 2 erkrankte geſtern abend während einer Konferenz im Miniſterium 6 für Volksaufklärung und berſchied um Mitternacht infolge 74 Bluterguſſes im Gehirn. te Die Marokkokonferenz. 0 *Madrid, 13. Okt. Der Miniſter des Aeußern erklärte die Nachricht eines auswärtigen Blattes für unzutreffend, daß der 05 Sultan von Marokko Algeciras als Sitz der Konferenz abgelehnt N habe und darauf beſtehe, daß dieſe in Tanger abgehalten werde, Ein Beamter des Miniſteriums begab ſich heute nach Algeeirgs, um 0 paſſende Räumlichteiten für die Konfereng auszuwählen, 10 * Darmſtadt, 18. Okt. Landgerichtsrat Dr. Buff jſt vom 6 hieſigen Juſtizminiſterium auf 3 Monate heurlaubt worden, um für ſi dieſe Zeit ale Hilfsarbeiter und zwar ſpeziell zur Mitwirl⸗ 8 ung in der Strafprogeßreform in das Reichs juſtiz⸗ 55 a m einzutreten. Da die Ueberſiedelung De. Buffs nach Berlin 8 vorläufig nur eine interimiſtiſche iſt, wird ſein Mandat als natio⸗ nalliberaler Abgeordneter für Daomſtadt durc M die Berufung nicht berührt.(Irkf. Ztg.) 10 München, 13. Okt. Die Sozialdemokraten haben laut 8˙ „Frkf. Ztg.“ den Antrag in der Kammer eingebracht, die Kammer pf wolle beſchließen, die Staatsregierung zu erſuchen, in anbetracht der erfahrungsgemäß in jedem Winter eintretenden Arbeits⸗ lofigkeit unverzüglich für möglichſt ausgedehnte Arbeits⸗ gelegenheit zu ſorgen, *Danzig, 13, Okt. Die„Danz, Ztg.“ dementlert die Nach⸗ richt, wonach Oberpräſident Delbrück in Rominten heim Kaiſer geweſen ſei ünd ſeine Ueberſiedelung nach Berlin vorbereite⸗ * Kiel, 13. Okt. Die„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer aß Bord, ſowie die Begleitſchiffe„Hamburg“ und„Sleipner“ ſind heutz morgen 9 Uhr von Glücksburg hier eingelaufen. Die im Hafen liegenden Schiffe ſalutierten die Kaiſerſtandarte. * Potsdam, 13. Okt. Die Prinzen Gitel Friedrig und Auguſt Wilhelm ſind heute früh hier eingetroffen. Paris, 13. Olt. Dem Beſchluß des Miniſterrats zufolge wird Frankreich bei den Feſtlichkeiten vertreten ſein, welche in Genua bom 23. Okt. bis 1. Nov. anläßlich der Ginweihung der neuen Hafenbauten ſtattfinden werden und denen der König und die Königin von Italien beiwohnen werden. Auf Antrag des Marineminiſters wurde die zweite Abteilung des Mittel⸗ meergeſchwaders mit der Vertretung beauftragt. * Paris, 13. Okt. Geſtern iſt in Loches(Departement Indre et Loire) die Hergzogin von Taillerand und Sa⸗ gan geſtorben. * Paris, 13. Okt. Aus Rom wird gemeldet, daß die ſieben Kardinäle, welche der Kongregation der äußeren kirchlichen Ange⸗ legenheiten angehören, demnächſt einberufen werden ſollen, um über die Lage der Kirche in Frankreich zu beraten und die von franzö⸗ ſiſchen Katholiken eingegangenen Vorſchläge zu prüfen, *Cambridge(Maſſachuſetts, 13. Okt. Präſident Gliot, die Dekane und hundert Profeſſoren der Harvarduniverſität mit ihren Damen wohnten geſtern im Hauſe des Profeſſors Mün ſte re berg einem zu Ehren des deutſchen Profeſſors Oſtwald und Ges mahlin abgehaltenen Empfangsabend bei. * Petersburg, 13. Okt. In Kraſſnojarsk wurde geſtern bei der Rückkehr vom Theater der Polizeimeiſter v. Eydman in Gegenwart ſeiner Familie durch 6Schüſſe getötet. *Moskau, 13, Okt. Prinz Friedrich Leopold von Preußen iſt geſtern nachmittag hier eingetroffen. 0 * Zabrze, 18. Okt.(Amtlich.) Bei der geſtern im 5 Wahlkreſſe Oppeln ſtattgehabten Reichstagserſaßwahl wurden von 44 860 Stimmen abgegeben für Redakteur Kor⸗ bet fanty⸗Kattowitz(Pole) 23 208, für Pfarrer Kapitza⸗Tiſchan At (Zentr.) 9100, für Generalſekretär Dr. Voltz⸗Kattowitz(Natl.) FIr 7682, für Tiſchlermeiſter Morawsky⸗Kattowitz(Soz.) 47 teß Stimmen. Korfanty iſt ſomit gewählt. Das amtliche Wahlreſultat weicht von dem von uns nach pribaten Ermittelungen im Mittagsblatt nur bei Kapitza(Ztr.) erheblich ab, für den wir nur 7947 Stimmen notiert hatten. Der Rückgang der Zentrumsſtimmen beträgt immer noch über 10 000 le⸗ Mannßheim, 13. Ottober, WMentral⸗Anzeiger, 5, Senis DODolxkswirtschaft. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim gelangten im Monat September 1905 auf Einzel⸗Unfall⸗ 348, auf Collectiv⸗Unfall⸗ 213, auf Haftpflicht⸗ 390, auf Glas⸗ 198 und auf Einbruchs⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung 16 Schäden zur An⸗ meldung. Pfrälziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen. Genehmigt wurde, daß die Bank innerhalb des geſetzlichen Höhebetrages des Pfand⸗ briefumlaufs eine weitere Serie(Nr. 48) 3½proz. Hypotheken⸗ Pfandbriefe auf den Inhaber im Betrage von 10 Mill. M. eingeteilt in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 M. in den Verkehr bringe. Von der Frankfurter Bhrſe, Die Zulaſſung der 12 Millionen Mark 3½ proz. Mannheimer Stadtanleihe von 1905 und der 9 450 000 M. auf 4 Proz, konvertierte, zu 103 Prog. rück⸗ zahlbare Siemens und Halske⸗Obligationen zur Notierung wurde genehmigt. Thonwerk Biebrich Akt.⸗Geſ,, Biebrich a. Rh, Der Bruttoertrag des Unternehmens hob ſich in 1904/05 von vorjährigen M. 95 109 auf M, 97084. Nach M. 25 568(M. 31998) Abſchreibungen, Mark 10 000(i. V. 0) Rückſtellung für Maſchinen⸗Erneuerung und Mark 1700(M. 16 500) Tantiemen gelangen wieder 10 pt. Dividende auf das Aktienkapital von M. 448 000 zur Verteilung. Die ordent⸗ liche und außerordentliche Reſerve enthalten je M. 44 800, Bei der Zuckerfabrik Frauſtadt blieb nach Abſchreibungen von M. 108 800(i. V. M. 108 195) ein Reingewinn von M. 327718 (M. 218 375), woraus 11 pet.(9 pet.) Dividende verteilt werden ſollen; zu Tantiemen dienen M. 62 103(M. 37 578), zu Wohlfahrts⸗ zwecken M. 27 000(M. 12 000), als Vortrag M. 40 610(M. 12 622). Die Ausſichten für die neue Betriebskampagne ſeien durch gedrückte Rohzucker⸗ und beſonders Weißzuckerpreiſe gegenwärtig nicht günſtig. Maſchinenbauanſtalt Humboldt in Kalk, Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1904/05 weiſt einen Betriebsgewinn von 1 898 196 M. (1678 460 M. i..) auf. Hierzu treten Einnahmen aus Mieten ete. mit zuſammen 394 451 M. Nach Beſtreitung der Unkoſten ſowie Abſchreibungen in Höhe von 402 109(390 1083) M. verbleibt ein Reingewinn von 866 062 M.(452 041.). In der am 9. Nohember ſtattfindenden Generalverſammlung ſoll borgeſchlagen werden, dem Spezialreſervefonds 100 000 M. zuzuwenden und eine Dividende von 7hEt,(i. V. 5 pCt.) zu verteilen. Zum Vortrag auf neue Rechnung bleiben 188 459 M. Außerdem wurde beſchloſſen, eine Erhöhung des Aktienkapitals um nominal 4 500 000 M. durch Ausgabe von ab 1. Juli 1905 dividendenberechtigten Aktien vorzuſchlagen, von welchen den Aktionären durch Vermittelung des A. Schaaffhauſen⸗ ſchen Bankvereins etwa 4000 000 M.(auf je nom. 1800 M. alte Aktien je 1200 M. neue Aktien pro rata ihres Aktienbeſitzes) zum Kurſe von 126 pet. angeboten werden ſollen. Bei den Deutſchen Kabelwerken.⸗G. in Rummelsburg iſt in 1904/05 der Umſatz weiter, die Preiſe nur teilweiſe geſtiegen. Nach M. 84878 Abſchreibungen(i. V. M. 73 622 auf die Anlagen und M. 18 000 auf Effekten) und M. 30 000(M. 15 000) Uebertrag auf Delkrederekonto blieb ein Reingewinn von M. 148 996(M. 78 007), woraus M. 7200(M. 3900) der Reſerve zugeführt, M. 22 010(Mark 7411) für Tantiemen beſtimmt und 5 pCt.(8 pCt.) Dividende ver⸗ teilt werden. Gegenwärtig ſei die Geſellſchaft ſtark beſchäftigt bei um die Hälfte größerem Umſatz und Auftragsbeſtand. Die Generalverſammlung der Osnabrücker Bank genehmigte die Erhöhung des Aktien⸗Kapitals um M. 3½ Millionen auf M. 18 Millionen zwecks Erwerbes der Aktien der Oſtfrieſiſchen Bank und Uebernahme der Firma Marcus D. Ganz in Her⸗ ford. Die Fuſion mit der Oſtfrieſiſchen Bank wird im Frühjahr 1906 durchgeführt. Die Schultheiß⸗Brauerei.⸗G. Berlin⸗Deſſau ſchlägt 18 pett. (i. V. 16 pEt,) Dividende vor. Eine Transaktion der Neuen Voden⸗Akt.⸗Geſ. Die Geſellſchaft ſicherte ſich von dem Rittergutsbeſitzer Leſſing das Rittergut Hermsdorf für einen Preis von ca. 9 Mill. M. Per Morzen berechnet, ſtellt ſich der Preis auf ca. 3500 M. Das Rittergut Hermsdorf grenzt dicht an das neue kaiſerliche Jagdrevier. In den deutſchen Münzſtätten wurden im September geprägt: M. 8 276 860 Doppelkronen, alle für Privatrechnung, ferner Mark 1089 000 Zweimarkſtücke, M. 1847561 Einmarkſtücke, M. 3 573 691 Fünfzigpfennigſtücke, M. 98 227 Zehnpfennigſtücke, M. 21955 Zwei⸗ pfennigſtücke, M. 38 869 Einpfennigſtücke. Angeſichts des gegenwärtigen Wagenmangels wurden preußiſchen Eiſenbahnbehörden vom Miniſter nachdrücklich ange⸗ wieſen, durch ſcharfe und perſönliche Kontrolle die Durchführung der für die Beſchleunigung des Wagenumlaufs ſowie die prompte Be⸗ dienung des Verkehrs getroffenen Maßregeln ſcharf zu überwachen. In Erwartung eines beſonders ſtarken Herbſtverkehrs ſoll in dieſem Jahre noch eine außerordentliche Nachbeſchaffung von Güterwagen für mehrere Millionen Mark veranlaßt werden. Rheiniſch⸗weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Mit dem 1. Oktober ſind Veränderungen in der Beteiligungsziffer für die im Rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikat vereinigten Zechen eingetreten. Die Ge⸗ ſamtbeteiligung für Kohle beträgt 75 945 327 Tonnen gegen 75 675 327 Tonnen am 1. April ds. Is.; die Beteiligung für Koks beträgt 11 941 232 Tonnen gegen 11 496 502 Tonnen am 1, April; die Betelligung für Briketts iſt unverändert auf 2 829 560 Tonnen geblieben. Die Beteiligungsziffer für Kohle wurde bei den Gewerk⸗ ſchaften Ewald und Henrichenburg erhöht. Für Koks haben ver⸗ ſchiedene Gewerkſchaften eine Erhöhung erfahren. Gußeiſen⸗Preiserhöhung. Die am 7. Oktober abgehaltene Ver⸗ ſammlung der Heſſen⸗Naſſauiſchen Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſengießereien beſchloß mit Rückſicht auf die gegenwärtige Markt⸗ lage, mit ſämtlichen Fabrikanten in eine Preiserhöhung einzutreten. Da es untunlich erſchien, dieſen Aufſchlag wegen der Verſchieden⸗ artigkeit der Fabrikate einheitlich feſtzuſetzen, ſo treten gemäß Ver⸗ ſammlungsbeſchluß die einzelnen Werke ſofort zu Verhandlungen zuſammen, um die Aufſchläge im einzelnen feſtzulegen. Die an demſelben Tage abgehaltene Verſammlung der Abteilung fürr Bau⸗ guß, Maſchinenguß und Guß für chemiſche Fabriken beſchloß einen Aufſchlag von 1 M. pro 100 Kilogramm. Verband Deutſcher Zementfabriken. Nachdem eine Einigung zwiſchen den Hannoverſchen, mitteldeutſchen und ſchleſiſchen Port⸗ landzementfabriken zuſtandegekommen iſt, ſind nunmehr auch die Verhandkungen dieſer Gruppen mit den Berliner Werken zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden,⸗ſodaß nach der„Voſſ. Ztg.“ der Verband Zementfabriken als perfekt anzuſehen iſt. 8 die Zahlungseinſtellungen. Das Berliner Kaufhaus Julius irſch befindet ſich dem„Konf.“ zufolge in Zahlungsſtockung. Die Paſſiben betragen 60 000 M. Es wird ein außergerichtlicher Ver⸗ gleich angeſtrebt. Die Manufakturwarenfirma Heinrich Weiß in Wien iſt nach der„N. Fr. Pr.“ inſolvent. Die Paſſiva betragen Kr. 300 000.— Die Mode⸗ und Gummiwaren⸗Firma Abram Suſan in Bukareſt ſtellte ihre Zahlungen bei 250 000 iN Verbindlichkeiten ein. Deutſche Gummifabriken ſind be⸗ ertig Fuſion. Zwiſchen den Verwaltungen der Deutſch⸗Luxem⸗ burgiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗Aktien⸗Ge⸗ ſellſchaft und der Aktiengeſellſchaft Friedrich Wilhelms⸗ hütte, über die wir ſchon geſtern berichteten, iſt eine Verſtändigung dahin ergielt worden, daß die Offerte der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerls⸗ und Hütten⸗Altiengeſellſchaft auf Fuſion mit der Friedrich Wilhelmshütte der auf den 18. Nopember einzuberufen⸗ den Generalverſammlung vorgelegt werden ſoll. Den Aktionären der Friedrich⸗ Wilhelmshütte werden offeriert für je M. 2000 in Aktien der Friedrich Wilhelmshütte mit Zinslauf vom 1. Juli 1905 ab eine Aktie der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Geſellſchaft mit gleichem Dividendenrecht und M. 200 bar. Denjenigen Aktionären der Friedrich Wilhelmshütte, welche dieſes Gebot nicht zu akzeptieren wünſchen, ſollen innerhalb einer 14tägigen, von der Eintragung der Beſchlüſſe in das Handelsregiſter laufenden Friſt 145 pet. Stück⸗ zinſen à 4 Proz. wom 1. Juli 1905 gegen Ueberlaſſung ihrer Aktien vergütet werden. Mannheimer Effektenbörſe vom 13. Oktober.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe konnte ſich lebhaftes Geſchäft entwickeln. Es gelangten Umſätze zur Notierung in Heilbronner Straßenbahn⸗ Aktien zu 75 pCt., Schwetzinger Brauerei⸗Aktien zu 25 pét., Gut⸗ jahr⸗Aktien zu 92.50 pet. und Mannheimet Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Aktien zu 94 pet. Sonſtige Veränderungen: Badiſche Bank 180., Schtvartz, Speyer 132., Emaillierwerke Maikammer 108., Pfälz. Nähmaſchinen 139.50 G. 140., Portland Zement Heidel⸗ berg 130., Zellſtoff Waldhof 312 G. 313., Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel 117 G. Obligattonen. Induftrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ., Seflindu⸗ 1ſirge ruͤckz 95 104. G 4% Rh. Hyp.⸗B. unk, 1902 100.50 6/4 5½ Bed..⸗Z. f, Rf 5 0 1„ alte M. 96.70. u. Seetronsvort 102. 25 KN 6½„„„ unk. 1904 96.70 104½%½ Bad. Anflin⸗. Sodaf. 104.40 b: 3½%„„ Kommunal 68.— b04% Br. Kleinlein, 8 0 5 50% Bürg. Braſthaus, Bonn 506 Städterelnlepen, 44% Herrenmühle Menz 99.25 G 83¼æ Freiburg, B, 98.— 4½%% dMannd, Dampf⸗ 8½% Heldelbg. v. F 1903 99.— 804%% Mannd,. Damp ſchleypichfffahrts⸗Meſ. 96.80& %% Feir d.. en 98 506 50 Lagerhaus⸗ 3 41 75 eſellſcha 4%% Ludmwigshafen 100 2 4½% Oberrh. Flekirtzitäts⸗ merfe, Karksruhe 4½% Pfälz,. Chamofte u. Tonmerk.⸗G.(fſenb. 102.— G Pfandbriefe. 102.50 bz 102.25 G 40%„ v. 1900 100.— 9½0% 98.50 N 4% Maunh. Oblig. 1901 101.— — 2 4% 5„ 1900 100.20 G ee 92 0 Jeltkelf, 34 1885 98,50 F Waldhof bei Pernau in 2 %%„„ 1888 99.— 8, ipland 102.75 G 1895 99.—(½%½ Speyrer Brauhaus 1„ 13898 99.— 6,.⸗. in Speyer 101.50 f 81% 1901 98.75 N 4½ Syeyrer Ziegelwerke 103.— 4½0% Südd. Drahtnduſtr. 101. 41½ Verein chem, Fabriken— 4½ gellſtofffabrit Waldhof 105.—G Aktien. 3½˙½— Pirmaſens unk, 1905 98.— G Banken. Brief Geld 5 Brief Geld Badiſche Pank—180—hr. chwartz, Speyer—.— 189.— Gewbk. Speyer 500% E—.— 130 75ʃ„ Ritter, Schwetz.—.— 26.— Oberrhein. Bank + 100 75]„ S. Weltz. Speyer—.— 101 Pfälz. Bank 106.90 106 40„. Storch. Z.„—. 107.80 Pfälz, Hyp.⸗Bank 20250[% Werger, Wormg—.— 108.— Rormf. Br. v. Oertge 104.——.— Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land. 139.—188 150780 Bflz. Mreßh. u. Sutfbr.—.— 144.— Rhein. Kreditbank 144.— 148 80 Rhein. Hyp.⸗Bank.— 204.50 Trausport Südd. Bank—. 115.— 11. Verſicherung. Giſenbahnen, B..⸗G. Rhſch. Seetr,—I 62 50 Pfälz. Kudwinsbahn—.— 286.—MNannh. Damyfſchl.—.— 94.— Maxbahn—.— 148.—„ Lagerbans—. 102.— „Nordbahn—.— 140— Bad. Nück⸗ u. Mitverſ.—— 350— Heilbr. Straßenbahn—— 75.—, Aſſecurranz 1890— 1885.— Continental. Verſ. 445.— 445.— Ebem. Induſirle, Mannßh. Verfſcherung 580— 525.— .⸗G. f. chem. Induſtr.——.— Oberrh. Nerſ.⸗Geſ. 460.— Mürtt. Transu.⸗Verſ. 740.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg. 255 Verein chem. Fabriken—— 358 50 eie, 858 Verein D. Oelfabriken 139.— 188 75/N.⸗G. f. Seil nduſtye 92 Wſt..⸗W. Stamm 269.——.. Dinglereſche Mſchfbr. 106.——.— —.— 108.—Fmaillirfbr. Kirrweil.——. „ Vorzug 10 Emaillw. Mafkammer 108.—. Brauereien, Eftlinger Spinneref 97— Bad. Brauerei 125 25—.—Hüttenb. Spinneref 102.——.— Binger Aktienbierbr. 44,.———Karls. Maſchinenbau—.— 287.— Durl. Hof vm. Hagen—e 261.Nähmfbr. Hafd u. Neu—.— 250. Eichbaum⸗Braueref 163.50 Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 240.— Glefbr. Rühl, Worms—. 104.50[Mannb. Gum u. Asb, 0eee Ganters Br., Freibg.—. 100.Mſchfbr. Badenig 55 Kleinlein, Heidelberg—.— 197.—Pfälz Näh⸗ u, Fahrrf. 140.— 189 50 Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Portl.⸗Cement Holbg.—— 1380,— Ludwigsh. Brauere!—— 258.— Verein Freib. Ziegelw. 168.——.— Mannh, Aktſenbr.—.— 142.— 0 Speyr. Pialzbr. Geiſel, Mohr—.——.— gellſtofffabr, Waſdbof 13.— 312— Brauerei Sinner 260— 259.—3 Zuckerfbr. Maghäuſel Br, Schroedl, Holbg. 223.— 222.—Zuckerraff, Mannh. 142.—— Frankfurter Effektenbörſe. (Pritpattelegramm des General⸗Anzelgerz.) * Franlfurt, 13. Okt.(FJondsbörſe.) Die Börſe zeigte bei Beginn zuverſichtlichere Haltung. Die Tendenz war im allgemeinen befeſtigt. Die politiſchen Betrachtungen über die Verhältniſſe zwiſchen Deutſchland, Frankreich und England wurden wenig beachtet, wenngleich einige Beſorgnis beſteht wegen der künftigen gegen England einzuſchlagenden Politil. Das Geſchäft auf den einzelnen Umſatzgebieten war ziemlich umfangreich. Der Bankenmarkt zeigte gute Erholung. Mon⸗ tanwerte feſter. Guten Eindruck machte der Verſandbericht des Stahlwerkverbandes. Bahnen ruhig und behauptet. Lom⸗ barden ſchwächer,. Schiffahrtsaktien beſſer. Fonds zeigten im allgemeinen mäßige Befeſtigung. Ruſſen feſter. Reichsanleihe ſchwächer. Induſtriewerte feſt. Elektriſche Werte behauptet. Die Stimmung war im weiteren Verlaufe ruhig bei behaupteter Tendenz. Die Börſe ſchloß bei ſtillem Geſchüft in ziemlich feſter Haltung. Nachbörslich Harpener 219,75, Lombarden 23,30, Diskontokommandit 192,30, Kreditaktien 211,90, ab⸗ geſchwächt. Privatdiskont 4½ Proz. G. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. Staatspopiere. A. Deutſche⸗ 12, 18. 21½ Dſch. Reichsanl 100.75 100,70 8„„ 860 894 31ſ pr.konf. St.⸗Anl 100 90 100 00 69.15 88.30 4 bad. St.⸗A.„ 103 60 103.5 31% bad. St.⸗Obl. fi 90 70 99 70 8¹ M. 99.85 99.85 Oeſterr. Goldr. %½%„%00, 99.85 99 853 Portg. Serie 1 4 bayer,.⸗B.⸗A. 101.05 101 103 dto. III 31½ do, u. Allg.⸗A. 100.05 100 05[4½ do neue 1905 8 2 88 70 86.704 Ruſſen von 1880 4 Heſſen 105 40 103.½50 4 ſpan. ausl. Rente Heſſen 86 73 86 654 Türken v. 1903 Sachſen 8760 87.804 Türken unif. 34½ Mh. Stadt⸗A.B—.—Ungar. Goldrente 4, Aus Ländif che, 5 4„ Kronenxrente 16 Thineſen 1898 4 Egypter unifizirte Oeſt. Loſe v. 1860 161.30 Mexikaner äuß, 102 80 102,.80 Türkiſche Loſe 188.10 inn. 68 60 68 65 Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad, Zuckerfabrik 117.40 117.50 Ektr.⸗Geſ, Schuckert 138,90 188,80 Eichbaum Mannh. 168.— 163.— Allg..⸗G. Siemens 185.80 187.— 12. 99.65 98.85 58 70 101.85 101.40—-— 68.60 68 10 96 75 91 40 93.40 88 50 90 50 96 85 96.85 Tamaulipaß Bulgaren 1¼10 Griechen 189) 5 ſtalien, Rente 14½ Oeſt. Silberr. 1%„ Papierr. 2* 1 97 86 97˙80 106.80—.— 4 5 Mh. Akt.⸗Brauerei J46— 148.— Ver, Kunſtſeide 498 50 498.5 Parkakt. Zweibr. 119.95 120.— Lederw. St. Ingbert 37.— 57— Weltz z. S. Speyer 102.— 103.— Spicharz 109.— 109.— Cementw. Heidelb. 120— 180.— Walzmühle Ludw. 19590—.— Cementf. Karlſtadt 121,80 Bad. Anilinfabrik 458.20 Ch. Fbr. Griesheim 268— Höchſter frarbwerk 888 80 Verein chem. Fabrik 354.75 Chem. Werke Albert 877 80 Aceumul.⸗F. Hagen 227 95 Ace. Böſe, Berlin 85.50 122.— 458.50 268.— 889 50 658 80 377,50 228.— 85.24 Fahrradw. Kleyer 311.— 610.80 Maſch. Arm. Klein 95.— 95,50 Maſchinenf, Baden. 290.— 220,50 Dürrkopp 465.— 465.— Maſchinf. Gritzner 238.50 237.90 Schnellprf. Frkthl. 186 80 186.80 Oelfabrik⸗Aktien 188.80 188.90 Seilinduſtrie Wolff 129 90 128.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 282 70 933.75 Jellſtoff Waldhof 313 75 318 Lahmeyer 145.20 146.—Südd. Immob. 128.80.— Bergwerks⸗Aktien, Bochumer 255.— 255.20 Gelſenkirchner 244.10 244.10 Buderus 138 80 140.—] Harpener 220.50 220,25 Coneordia—.——— Stbernia——— Deutſch. Luxembg. 285.50 286.50 Weſterr. Alkali⸗A. 262.— 262.— Eiſenwerke Lollag———.— Oberf„Eiſenakt, 140.10 140.— Friedrichsh. Bergb. 154.78 164.— Ver. K nigs⸗Laurg 268,80 268.15 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 295 80 936.50 Oeſterr, Süd⸗Lomb, 29 75 28.60 Pfälz. Maxbahn 143,40 145 40 Oeſterr. Nordweſth— 108.— do. Nordbahn 140— 140.— Lit. B. 114.70 114%/ Süldd. Eiſenb.⸗Geſ, 16450 164— Götthardbahn r. Hamburger Packet 63 60 169— Ital. Mittelmeerb.. Nordd. Lloyd 138 80 188.10 Meridionalbahn Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145 50 14K. 50] Galtim. Obio Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen, —— 151— 114.99 1140 %% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 101.20 101.20 4% Pr. Pfob. unk. 14 108.— 108. 40%.K. B. Pfdbr.o5 100.20 100.20%„„„ 12 99 90 99.90 4%„„ 1910 101.60 10J.0 8%„„„ 14 100.76 100,½5 4e%/ Pf.HypB. Pfdb, 101.10 101.40 5„„„08 95,80 95.50 31½„„„ 98.20 98.20 3½„„„ 12 97.— 97. 31J Pr. Bod.⸗Cx, 95.— 95.—%½ Pr. Pfoßr⸗Bk.⸗ 4% Etr, Bd. Pfd. vgo 100.70 100.70 Kleinb. b 04 96.10 96,.10 4%„„ 99 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 102.20 102.20 Hyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Obl. unkündb. 12 99,50 99.50 unk. J0 103.60 102.60%06⸗ 8. f 09 100.50 100,50 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 101.10 101 untk. 12 104.— 104.—%% 1 1 1912 103.— 108.— 9%„ Pfdbr. v. 36 Zi„„„ alte 96.70 96,70 89 ft. 94 96.— 96.— 3755„ 96.50 96.50 6„ Pfd. 96/0g 96.— 96.— 2„„ 1914.— 98.— 4e%„ Com.⸗Ibl. 31½ Frh..⸗B. C. 0 88.— 68.— .0 Lunk 10 104.. 104.—e Rhein. Weſtf, 5%„ Com.⸗Obl,.⸗C.⸗B. 1910 101.90 101.0 .87,unk.g1 99.40 99.40 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.80 101.80 3%„ Com.⸗Obl. 92050% 0 B. Pr.„O,—.— 99.40 20% tal ſttl.g. G. B.— 4% Pr. Pfbb. unk. 09 10.30 1010 40% 12 101.90 101.90 Manng. Verſ.⸗G.⸗A, 526.— 525. Bank⸗ und VPerſſcherungs⸗Aktien, 129.80 160.—] Oeſterr.⸗Ung. Bank 118.60 118.50 174 90 17490 Oeſt, Länderbank—.— 110,10 124 90 124.80 Kredit⸗Anſtalt 21230 212,10 150.50 150.40 Pfälziſche Bank 106.80 106.50 249.80 242 560 Pfälz. Hyp.⸗Bauf 204 50 904 50 188.— 185.— Preuß. Hypothenb. 128 25 126.— 116.90 11685 Deutſche Reichsbk. 160.50 160,0 199.10 192.50 Uthein. Kreditbank 143.75 148,75 167 50 167— Rhein. Hyp. B. M. 205,— 905.— 210.80 210:80 Schaaffh. Bankver. 165.50 165.10 100.25 160.— Südd. Bank Mhm. 114.96 1145 Nationalbank 161.— 1381.10] Wiener Bankver. 144.70 144.5 Oberrhein. Bank 109.— 109—] Bank Ottomane 121 40 121,40 Fraukfurt a,., 13. Oktober, Kreditaktien 212,10, Staats⸗ bahn 145.50, Lombarden 28.50, Egypter—.—, 4 0% ung. Goldrente 96.80, Gotthardbahn 191.50, Disconto⸗Commandit 193.40, Laurg —.—, Gelſenkirchen 244 25, ch 150.50, Handelsgeſellſchaft 74 60, Dresdener Bank 167.25 Deutſche Bank 242.40, Bochumer 284.75 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 212.10, Staatsbahn 145,50, Lombarden 28.00 Disconto⸗Commandit 192.50. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 18. Okt.(Tel.) Fondsbörſe, Auf die gute Haltung der geſtrigen Pariſer Börſe und auf die Erhüöhung New⸗ horks eröffnete hier die Börſe feſter, doch wurden nur Montanaktien etwas lebhafter gefragt. Dortmunder Union weiter höher gefragt. Die Verlautbarung bon der Angliederung der Friedrich Wilhelm⸗ hütte an die Deutſch⸗Luxemburger Geſellſchaft blieb einflußlos. Banken ruhig doch preishaltend. Fonds durchweg anregungslos. 1902er Ruſſen feſt. Bahnen gleichfalls wenig angeregt, nur Kangda und Baltimore⸗Ohio feſt. Schiffahrtsaktien etwas beſſer, Große Berliner Straßenbahn gut erholt. Allgemeine Glektrizitätsaktien feſt auf die Erwartung der Beilegung des Ausſtandes. Später Ge⸗ ſamthaltung ruhig. Kurſe meiſt behauptet. In zweiter Börſen⸗ ſtunde feſt. Leitende und Mittelbanken anziehend. Montanwerie durchweg beſſer gefragt auf den günſtigen Bericht des Jron Monger, der den Giſen⸗ und Stahlmarkt als außerordentlich feſt bei zuneh⸗ mender Produktion bezeichnete. 19022er Ruſſen weiter anziehend⸗ Tägliches Geld 4½ Proz. In dritter Börſenſtunde Ultimomarkt gul gehalten. Induſtriewerte des Kaſſamarktes meiſt ſchwach unter dem Drucke bon Abgaben auswärtiger Provenienz. Große Berlinez Straßenbahn nachbörslich 201 guf neuerliche Verſtaatlichungs⸗ v. 90006 99.70 99.7 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerf. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat, Bank D. Effeften⸗Bank Diseonto⸗Comm. Dresdener Bank Frankſ. Byp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Ereditv. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 12. 13. Amſierdäm kulz 163 60 168 60 Paris kurz 81.228 81.966 Beloten„ 51 066 81.006 Schweiz. Plätze„ 31.128 81.15 Maler„ 81.25 81.30 Wien 85.— 84 966 Londor„ 20,43 20.445 Napoleonsdior 16,28 16½3 lanaa Privat⸗Diskont 41¹. gerüchte, . Seſte. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Oktober! Berlin, 13. Oktober.(Schlußkurſe.) Schulberwalter daſelbſt; Maher, Oskar, Schulverwalt H Raſſernorn 25.70 216.40J Canada Paeifſe 172 10 178 80 Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ ſern nach 5 Schönan; 185 Saſef, Shulen 975 0 0 10050 100 50 Hamburg. Packe!l 168 50 168.70 ſetzungen 28. als Unterlehrer nach Mannheim; Münkel, Anton, Schulkandidat, 5 60% Keleanlehe 0 dee 133 20 152 30 der etatmüßigen GBeamten der Gchaltenaſſen Ei bis W. ſomie Er. als Unterlehrer nach Waldmühlbach, Amts Mosbach; Neumeher, i Safbant 1 11 20 1 11220 nennungen, Verſetzungen etc. von nichtetatmäßigen Beamten. Ludwig, als Unterlehrer nach Triberg; Ott, Karl, als Unterlehrer 31½ B..Obl. 1900 89.0 99.80J Bocbumer 354.40 254.50 Aus bem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großb. Hauſes 2g4 roinze ſchoe e ee, Fnten Snerwalten mac 3½ e% Bayern 100.20 100.10 Konſolidation———— und der auswärtigen Angelegenheiten.— Staatseiſenbahnver⸗ Aete dihen, iie Gngen Wfiſter aere Schde e, 40% Heſſen—.——.— Dortmunder 108 60 105.— waltung.— Ernannt: zum Kanzleiaſſiſtenten: Kanzleigehilfe Aglaſterhauſen nach Weiher, Amts Bruchſal; Quenzer, Hilda, Unter⸗ 3% Heſſen 88.60 86.50 Gelſenkirchner 248 70 243,60] Richard Koch in Karlsruhe.— Beſtätigt: als Expeditions⸗ lehrerin, von Volksſchule Mannheim an Höhere Mädchenſchule da⸗ 3% Sachſen 87.90 87.70 Harpener 220.20 220.— gehilfe: Militäranwärter Georg Schmitt uon Wilhelmsfeld.— ſelbſt: Raith, Friedrich. Unterlehrer in Mietersheim, als Schi 95— 10700 10 Se 0 10775 10710 2 ie aufgenommen: als Telegraphen⸗ Roman, VBergwerke 197 10 meiſter: Philipp Schmieder von Dallau. Kanzleiaſſiſtent Guſtav ulberwalter, von Watterdingen nach Strittmatt. Amts Walds⸗ 5 9 71 5(neu) 9 70 480 102 101— Richter wurde in gleicher Eigenſchaft in den Dienſt des Gr. Mint⸗ 115 Hilfslehrer in Weiler, Amts Pforzheim, wird 10 Loſe 161.50 161.30 Ribeck⸗Mont 219.50 218.78 ſtertums der Finanzen übernommen.— Verſetzt: Werkführer nterlehrer ſe bſt; Rieſter, Konrad, Schulkandidat, als Unter⸗ 8 5 an 1. 5 0— Heinrich Schmieg in Mannheim nach Freiburg, Stationsaufſeher lehrer nach Leibertingen, Amts Meßkirch; Ritter, Wilhelm, Schul⸗ Krebitaltien 212 20 21 n 18.— 157.— Chriſtmann Urban in Neidenſtein nach Zollhaus Blumberg, Expe⸗ verwalter in Reilingen, als Unterlehrer nach Pfaffenroth, Amts Verk⸗Märk. Bant 168.— 167 50 Anllin Treptow 380.— 879.— bitionsgehilfe Peter Beiſel in Gundelsheim zur Verſehung der Ettlingen; Rögele, Eugen, Schulverwalter, von Limpach nach Stel⸗ Berl. Handels⸗Geſ. 174.50 174.70] Braumtk.-Bri 231.50 2191.0 Stationsaufſeherſtelle nach Neidenſtein, Reſerbeführer Peter Weid⸗ ten, Amts Engen; Roll, Jakob, Schulverwalter in Grauelsbaum, Darmſtädter Ban 150.50 150.50 D. Stein gwerke 298.— 298.— mann in Mannheim nach Heidelberg, Reſerveführer Anton Dietz] als Unterlehrer nach Mundingen, Amts Emmendingen; Roth, Gu⸗ Deutſche Bank(alt) 242.— 242.10 Düſſeld Wag. 293.— 290— in Lauda nach Villingen, Reſerveführer Martin Bauer in Karls⸗ ſtab, Schulberwalter in Gaiberg, als Unterlehrer nach Thairnbach, 5„(.) 242— 241.80 Elberf. Farben(alt) 582.— 581.— ruhe nach Mannheim, Wagenwärter Lambert Maier in Baſel nach Amts Wiesloch; Ruckelshauſen, Georg, Schulverwalter in Gerns⸗ Disc⸗Kommandik 191.60 192 40 Aſchersleb. Alkaliw. 178.— 177— Villingen.— Zuruhegeſetzt: Oberſchaffner Friedrich Fiſcher bach, als Unterlehrer nach Sulzbach, Amts Weinheim; Salm, Her⸗ Dresdner Bank 167.10 167.70 Weſtereg. Alkallw. 262 80 261—in Mannheim.— Vermißt: Bureaugehilfe Franz Braun in] mann, Schulverwalter in Mückenloch, als Unterlehrer nach Pforz⸗ 3 05 Kreditbank 144.— 148.50 Wollkämmerei⸗Akt. 161 90 161.70] Grenzach.— Geſtorben: Zeichner Wilhelm Rogg in Karls⸗ heim; Schäffner, Stephan, Unterlehrer, von Waldmühlbach nach 0 165,60 Planiawerke 189 75 55 ruhe, Stationsaufſeher Eduard Figleſtahler in Hugſtetten. Hardheim, Amts Buchen; Schemenau, Friedrich, Schulverwalter in eeen 14870 11550 W 4 7 18—— 1 5 10 Aus dem Bereiche des Groſth. Miniſteriums der Juſtis, des Reilingen, als Unterlehrer nach Philippsburg, Amts Bruchſal; Ahinbarden 28.70 23.80 60] Kultus und Unterrichts. Gtatmäßig angeſtellt: Auf⸗ Schmich, Ludwig, Unterlehrer, von Gymnaſium Baden an Taub⸗ ſtummenanſtalt Meersburg; Scholter, Auguſt, Schulkandidat, als Privat⸗Discout 4½% W. Berlin, 13 Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 212.10 212.— Staatsbahn 145 50 145.40 Diskonto Komm. 191.50 192.—Lombarden 28.50 23.40 Pariſer Boͤrſe. Paris, 18. Oktober. Anfanaskurſe. 8% Rente 99.67 99.55 Türk. Looſe— 1364 5⁰ aliener—.— 105,10 Banque Ottomane 611— 610— Spanier 9305 93.—Rio Tinto 1693 1684 Würken unif. 90.87 90.75 Condoner Effektenboͤrſe. London, 18. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 8 9% Reichsanleihe 87 87½] Southern Pacifte 70½ 70˙%½ 5 9% Chineſen 103— 103— Chicago Milwaukee 184½ 184%/ 4½% Chineſen 985%. 986/ Denver Pr. 91— 90— %/% Conſols 88% 88½ Atchiſon Pr. 107¼ 107— 4% Italtener 104/ 104½ Loutsv. u. Naſhv. 158ʃ½ 155 ½ 4% Griechen 53½ 58½ Unſon Pacifte 165½ 185¼ 8%0 Portugieſen 70— 70 Unit. St. Steel eom, 38/ 8388½ 0. panter 92¹ 921ʃ5. 7* pref. 107½ 107½ D Türken 90 897/ Eriebahn 50% 49¾ 4% Argentinier 90¼ 90—] Tend. uneniſch. 3% Mexitaner 35% 35¼ Debeers 18— 18— 4% Japaner 90¼ 91¼ Chartered 21 2½ Tend.: träge. Goldftelds 60% 6˙/ Ottomanbant 14% 14% Randmines 8%. 8½¼ 671½% 67— Eaſtrand 7— 7— 88½ 885/ Tend.: träge. — Tinto aftlianer Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 13. Okt.(Produktenbörſe.) Der Waren⸗ begehr iſt etwas ruhiger. Dementſprechend iſt die Markthaltung zwar ſtetig, aber die Preiſe blieben unverändert. Nur Oktober⸗ toggen ließ auf Begleichungen 1 M. nach. Hafer im Loko⸗ derkehr lebhaft. Mais feſt. Rüböl ſtetig. Wetter: Regen. Berlin, 18. Oktober.(Telegramm.)(Produktenborſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 12. 18. 12. 18 Weizen per Oktbr. 172.25 172.— Mais per Dezbr. 130.— 180.25 „Dezbr. 177.— 177.—„ Mai 130.25—.— „Mai 186 25 186.25 Roggen per Oktbr. 160.— 159.— Rüböl per Oktbr. 45.— 45.10 „ Dezbr. 160.— 160—„Dezbr. 46.70 46 8. 25 1 Mai 167.25 167 25„ Mat 48.70 48.80 Hafer per Dezbr. 147 25 14 50 Spiritus ſer loeo—.— w „Mai 1656.75 157.5 Weizenmehl 28.50 23.50 ——— IRoggenmehl 21.70 21.70 Peſt, 13. Oktober.(Telegramm.) Getreidemarkt. 12. 18. Weizen per Okt. 1632 16 84 feſt 1636 18 88 feſt „„ April 1682 16 84 16 84 18 86 Roggen per Okt. 1314 1316 1312 18 14 feſt „„ April 18 72 13 74 feſt 18 74 18 76 Hafer per Okt. 13 46 18 50 13 50 13 52 „„ April 13 40 13 42 feſt 1844 138 46 feſt Mais per Aug.——— „ Sep,.— ruhig—ů—+ ruh „ Mai 1336 138 38 1886 138 38 Rohlraps p. Aug. 2450 24 70 ruhig 2450 24 70 ſteli; Wetter: Regendrohend. Siverpool, 18, Oktober.(Anfangs kurſe.) 12. 13. Weizen per Dez..11— ſtetig.10% ruhig per März.09˙/.10— Mais per Dez..00 ½ ſtetig.— ruhig per Jan..05/.05½ .**„ Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 9. Okt. 1908, mitaeteilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. In abgelaufener Woche war das Getreidegeſchäft am Weltmarkt 4 55 ſchwachem Angebot blieb das Geſchäft an hieſiger Börſe Hbeſchränkt. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen würktemberg. M. 18.25.—18.60, fränkiſcher 00.00, niederbayer la M. 00.—00, Rumänier, neu M. 19.00 dis 20.00, ulta M. 19.00—19.50, Saxonsta Nt. 19.28.—19.50, RNaoſtoff Azima M. 19.75.—20.00, Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La Plata M. 19.25—19.50, Amerikaner M. 19.50—19.75, Kalifornter 00.0000.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer 00.00 00.00. Dintel 12.50—00.00. Roggen: württembergiſcher MN. 18.40—15.70, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 16.50—16.75. Werſte: württemb. M. 17.25—17.85, Pfälzer(nominell) M. 18 50 bis 19.00, bayeriſche M. 17.75.—18.50, Tauber M. 18.00—18.80 ungariſche M. 18.00—20.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00 Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—.8 Weürttemb. alt M. 16.25.—16.50, ruſſiſcher Bi. 15.25—16.25 bane Miged M. 00.00—00.00, La Plata geſund 14.35—14.50, Vellom M. 00—00 00, Donau.00—00,00, Kohtreps 00.00—0000 Aeevr⸗ reiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 29.50—30.50, 1 27.50—28.50, Nr. 2 M. 28.00—27.00, Nr. 3 M. 24.50—25.50, .75. ſeherin Berta Dobler bei der Weiberſtrafanſtalt Bruchſal.— Zu⸗ gewieſen: Aktuar Stephan Weber beim Notariat Rothweil dem Hilfsnotariat Reilingen.— Beurlaubt: Aktuar Karl Er⸗ bacher beim Amtsgericht Freiburg behufs Ableiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht.— Großh. Gewerbeſchulrat.— Verſetzt wurde: Gewerbeſchulkandidat Otto Jürgenſen an der Gewerbe⸗ ſchule in Pforzheim in gleicher Eigenſchaft an jene in Achern, Ge⸗ werbeſchulkandidat Karl Englert an der Gewerbeſchule in Achern in gleicher Eigenſchaft an jene in Raſtatt.— Uebertragen wurde: dem Zeichenlehramtskandidaten Otto Heckmann eine Hilfslehrerſtelle an der Goldſchmiedeſchule in Pforzheim. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Entlafſſen: Schutzmann Ferdinand Göhrig in Heidelberg auf Anſuchen.— Großh. Verwaltungshof.— Die Beamten⸗ eigenſchaft verliehen: dem Wärter Hermann Herr an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau.— Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Die Beamteneigenſchaft ver⸗ liehen;: dem Landſtraßenwärter Johannes Kühn in Bruchhauſen. — Entlaſſen: der techniſche Gehilfe Heinrich Krampf in Emmendingen(auf Anſuchen), der Landſtraßenwärter Jakob Nonnenmann in Dill⸗Weißenſtein(auf Anſuchen).— Gryſth. Gendarmerie⸗Korps.— Verſetzt: die Gendarmen: Aßmann, Wilhelm, von Ueberlingen nach Grießen; Bär, Hermann, von Kon⸗ ſtang nach Ueberlingen; Erb, Joſef, von Konſtanz nach Meßkirch, Frauenſchuh, Albert, von Villingen nach Möhringen; Gerſpacher, Adolf, von Konſtanz nach Bonndorf; Heitz, Wilhelm, von Konſtanz nach Stockach; Henin, Joſef, von Bonndorf nach Niedereſchach; Leber, Guſtav, von Grießen nach Salem; Remme, Karl, von Stockach nach Wangen— Zuruhegeſetzt: Leng, Emil, Gen⸗ darm in Neuſtadt. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. — Steuerverwaltung.— Enthoben auf Anſuchen: Fi⸗ nanzaſſiſtent Joſef Seitz in Hornberg behufs Ableiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht.— Zollverwaltung.— Verſetzt: Finanz⸗ aſſiſtent Julius Wagenmann beim Hauptſteueramte Freiburg nach Säckingen; die Grenzaufſeher: Andreas. Klaiber in Kon⸗ ſtanz zum Hauptzollamte Mannheim und mit den Geſchäften eines Hafenaufſehers betraut; Heinrich Nägele in Grimmelshofen nach Hemmenhofen.— Etatmäßig angeſtellt: Grenzaufſeher Otto Jörger in Herden. Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens. 1. Be⸗ fördert bezw. ernannt: Brandmaier, Auguſt, Schulver⸗ walter in Weisweil, Amts Emmendingen, wird Hauptlehrer da⸗ ſelbſt; Bullmann, Ernſt, Unterlehrer in Malſch, Amts Wiesloch, wird Hauptlehrer in Thunau, Amts Schönau; Entz, Jakob, Unter⸗ lehrer in Kieſelbronn, wird Hauptlehrer in Mensingen, Amts Bretten; Gomer, Friedrich, Hilfslehrer in Mauer, wird Haupt⸗ lehrer in Gaiberg, Amts Heidelberg; Lehmann, Emil, Schulver⸗ walter in Weisweil, Amts Emmendingen, wird Hauptlehrer da⸗ ſelbſt; Müller, Rudolf, Unterlehrer in Liedolsheim, wird Haupt⸗ lehrer in Lipburg, Amts Müllheim.— 2. Verſetzt: a. Haupt⸗ lehrer: Bötſch, Hermann, von Marzell nach Sitzenkirch, Amts Müllheim; Egner, Emil, von Furtwangen nach Oberkirch; Haaf, Franz, von Wieden nach Oberweier, Amts Ettlingen; Hauck, Phi⸗ lipp, von Pleutersbach nach Eberbach; Hogg, Johann, von Ippingen nach Sasbach, Amts Achern; Zimmermann, Joſef, von Weiher nach Schlierſtadt, Amts Adelsheim. b. Unſtändige Lehrer: Acker, Wendelin, Schulverwalter in Bergalingen, als Unterlehrer nach Waldshut; Adler, Schulkandidat, als Unterlehrer an Rettungs⸗An⸗ ſtalt Welſchneureuth, Amts Karlsruhe; Baumgarten, Heinrich, Schulverwalter in Roſenberg, als Unterlehrer nach Doſſenheim, Amts Heidelberg; Beierle, Hermann, Schulverwalter von Eber⸗ fingen nach Dogern, Amts Waldshut; Brütſch, Karl, als Schul⸗ berwalter nach Hattingen, Amts Engen; Bühler, Franz, Schulkan⸗ didat, als Hilfslehrer nach Nordweil, Amts Emmendingen; Dep⸗ piſch, Auguſt, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Poppenhauſen, Amts Tauberbiſchofsheim; Ebel, Karl, Unterlehrer, von Vogelbach nach Huchenfeld, Amts Pforzheim; Eberenz, Ludwig, Schulver⸗ walter, von Grünwald nach Hohenbodman, Amts Ueberlingen; Eck, Eduard, Schulverwalter in Grißheim, als Unterlehrer nach Niederhauſen, Amts Emmendingen; Ege, Karl, Schulkandidat, als Unterkehrer nach Reichenthal, Amts Raſtatt; Egel, Wilhelm, als Unterlehrer nach Hinterzarten, Amts Neuſtadt; Engelhard, Joſef, Schulverwalter in Krozingen, als Unterlehrer nach Kehl⸗ Dorf, Amts Kehl; Etzkorn, Auguſt Unterlehrer, von Realgymna⸗ ſium Ettenheim an Oberrealſchule Mannheim; Fechter, Eugen, Unterlehrer in Aach, als Schulverwalter nach Löffingen, Amts Neuſtadt; Frey, Joſef, zur Stellvertretung an Höheren Mädchen⸗ ſchule Mannheim; Geier, Jakob, Schulverwalter in Auerbach, Amts Buchen, als Unterlehrer nach Oeſtringen, Amts Bruchſal; Graf, Konrad, Realſchulkandidat und Unterlehrer, von Volksſchule Heidelberg an Bürgerſchule nach Schönau i..; Heizmann, Emil, Schulverwalter in Unteralpfen, Amts Waldshut, wird Unter⸗ lehrer daſelbſt; Hetich, Oskar, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Freiburg; Hirtler, Franz, Unterlehrer, von Dörlesberg nach Frei⸗ burg; Hofheinz, Auguſt, Schulverwalter in Niederggenen, als als Unterlehrer nach Neuſtadt; Holderer, Wilhelm, Unterlehrer in Kandern, als Hilfslehrer nach Heidelsheim, Amts Bruchſal; Jehle, Heinrich, Schulverwalter, von Brunnadern nach Dauchingen, Amts Villingen; Keller, Auguſt, Unterlehrer in Röthenbach, Amts Neu⸗ ſtadt wird Schulverwalter daſelbſt; Kirſch, Chriſtoph, Schulverwal⸗ ter in Ürphar, als Unterlehrer nach Feudenheim, Amts Mannheim; Klein, Theodor, Schulverwalter in Sulgfeld, als Unterlehrer nach Trienz, Amts Mosbach; Klingert, Lorenz, Lehrer an Lenderſcher Anſtalt in Sasbach, als Unterlehrer nach Dörlesberg, Amts Wert⸗ beim; Klingmann, Valentin, Schulverwalter in Liphurg, als Unter⸗ lehrer nach Vogelbach, Amts Müllheim; Knüht, Wilhelm, Schul⸗ verwalter in Schlierſtadt, als Unterlehrer nach Höpfingen, Amts Buchen; König, Julius, Schulverwalter in Weisbach, als Unter⸗ lehrer nach Wiesleth, Amts Schopfheim; Krämer, Friedrich, Schul⸗ 4 M. 21.50—22.50, Suppengries M. 29.50—80.50, Sack Kleie verwalter, von Reiſenbach nach Weiher, Amts Bruchſal; Mayer, „Ludtvig, Hilfslehrer in Leutershauſen, Amts Weinheim, wird Unterlehrer nach Waldſtetten, Amts Buchen; Schwabach, Julius, Schulverwalter in Schonach, Amts Triberg, wird Unterlehrer da⸗ ſelbſt; Schweickert, Karl, Schulverwalter, von Richen nach Neun⸗ ſtetten, Amts Boxberg; Seiler, Mathilde, Schulkandidatin als Un⸗ terlehrerin nach Waibſtadt, Amt Sinsheim, Sigmund, Hellmuth, Hilfslehrer in Obrigheim, als Unterlehrer nach Fahrenbach, Amts Mosbach; Staudenmaier, Karl, Unterlehrer, von Waldſtetten nach Hockenheim, Amts Schwetzingen; Steffe, Ernſt, Unterlehrer don [Rettungsanſtalt Welſchneureuth, als Hilfslehrer nach Hochſtetten, Amts Karlsruhe; Stolz, Wilhelm, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Kandern, Amts Lörrach; Straub, Peter, Unterlehrer in Hinter⸗ zarten, Amts Neuſtadt, bleibt Unterlehrer daſelbſt; Volpp, Johanng, Schulkandidatin, als proviſoriſche Lehrerin an Höhere Mädchen⸗ ſchule Mannheim; Wangler, Ernſt, Unterlehrer in Bräunlingen, als Schulverwalter nach Vordertodtmoos, Amts St. Blaſten; Wei⸗ ler, Joſef, Realſchulkandidat, von Oberrealſchule Baden an Ober⸗ realſchule Freiburg; Weiſenburger Anton, Schulverwalter an Volfs⸗ ſchule Villingen, als Hilfslehrer an Realſchule daſelbſt; Wilhelm, Ernſt, Unterlehrer in Trienz, als Schulverwalter nach Rappenau Amts Sinsheim; Winterer, Heinrich, als Schulverwalter gach Schollach, Amts Neuſtadt; Witz, Johann, als Unterlehrer nach Aach Amts Engen; Wörthle, Johanna, Schulkandidatin, als Unterlehrerin an Höhere Mädchenſchule Baden; Wohlfarth, Max, Schulverwaltet in Blanſingen, als Unterlehrer nach St. Georgen, Amts Villingen; Wolf, Abraham, Schulverwalter, von Ueffingen nach Pleutersbach, Amts Eberbach.— 3. In Ruheſtand treten: Winnewiſſer, Nikolaus, Hauptlehrer in Leutershauſen.— 4. Aus dem Schul⸗ dienſt treten aus: Diemer, Albert, Hauptlehrer in Röthen⸗ bach; Kirſch, Mathilde, Hilfslehrerin in Durlach. Verantwortlich für Politit: Richaro Greupner, für Feuilleton und»unſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. Oriqinaler einziq echter 5 CAIIfORNISCHER FFICEN STRUP in allen FEällen von Verotopfung, trüger Ver⸗ dauungstätigkeit und mangelndem Appetit bewährte es sichals angenenmes, vorzigliches Mittel. Angenchm, weil es von hervor⸗ ragendem Geschmack und milder Wukung vorzüglich, weil es stets von Erkolg ist. du die Caligg. d 8 choken V pr0 ½1 Nls 0,.590 5 Beste e e ee waeete„*VṼ!. 4 2 Maunkeimer udergesellschaft 55862 2 anstal, len Il letoberbb Winterlokal — .. Alle Sorfen Ruhrkohlen Ruhrer Gas-RKoks, Ruhr-Koks ih verſchiedenen Koörnungen für iriſche Oefen u. Zentralheizung. Anthraeit⸗ Kiftorm-, Stein- u. IBraunkohlen- Brikets. Tannen- u. Buchenholz heſert in prima Qua⸗ „Milder Hann 4 0 lität zu billigſten Tagespreiſen. 5802% Fp. Hoffstasfter Luisenring 61, a d. Neckarbrücke.— Tel. Nr. 561. Beſtellungen u. Zahlungen können auch bei Er. Hoft- stastter jun., 1 6, 34, 1 Tr. gemacht werden. e 2 Eere aer en rrrga e. eeeeer Mannheim, 13. Oktober. General⸗Anzeiger 7. Seite⸗ 0 Gerichlszeltung. Mannheim, 10. Okt. e LI.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Dr. Mühling. Der Taglöhner Albert Müller iſt vom Schöffengericht wegen Körperverletzung mit 10 Mark Geldſtrafe bedacht worden. Seine Berufung bleibt erfolglos. 5 Der 17jährige Schiffsjunge Karl Blauber ger aus Neckar⸗ wimmersbach ſtahl am 1. Auguſt ds. Is. im Hauſe R 6, 4 dem Schuhmacher Spirola die Summe von 126 Mark, die ihm reichte, um drei Wochen lang ein bequemes Leben zu fühven. Blauberger iſt ungeachtet ſeiner Jugend ſchon wegen ſchweren Diebſtahls vor⸗ beſtraft. Es ergeht Urteil auf 8 Momwate Gefängnis. Der 15 Jahre alte Hausburſche Oskar Auguſt Artur Neu⸗ maum aus Köln ſchlich ſich am 24. Auguſt ds. Is. in das Haus L 12, 8, erbrach ein Zimmer und ſtahl eine Uhr mit Kette im Werte von 82 Mark. Schon vorher hatte der Junge in Dieburg 27 Mack unterſchlagen, die ihm ſein Dienſtherr gegeben, damit er eine Rechnung bezahle. Dieſes Geld hat er aber wieder dem Beſtahlenen erſetzt. Er ſchickte es per Poſt von hier nach Dievurg Wie er ſagt, hat er das Geld nur als Reiſegroſchen mitgenommen und von vornherein die Abſicht gehabt, es zurückzuerſtatten. Neu⸗ mann wird zu 2 Monatem Gefängnis verurteilt. Maunheim, 11. Oktober.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor v. Woldeck. Vertreter der Großh. Stantsbehörde: Herr Staatsanwalt Hoffarth. Am 28. Auguſt mißhandelte auf den Jungbuſch ein gewiſſer Kling ein Frauenzimmer. Da miſchte ſich ein Mann ein, der offenbar betrunten war und drohte dem Kling mit Verhaftung, wenn er nicht aufhöre, er ſei Kriminalſchutzmann. Es war der Schloſſer Otto Köhler, der ſich dadurch mit dem 182.St.⸗ .B. in Konflikt brachte. Mit Rückſicht auf die befonderen Um⸗ ſtände des Falls ließ das Gericht Milde walten und erkannte nur auf 10 Mark Geldſtraſe. Vert..⸗A. Dr. Frank. Der 17 Jahre alte Hausburſche Ewald Richard Kopf aus Hrohf erhält wegen eines Bergehens nach§ 176 Ziff. 3 3 Momate Gefängnis. Auf der Suche nach einem billigen Nachtquartier geriet der 18 Jahre alte Bäcker Gottlieb Schütt aus Bärenbronn am Abend des 8. September in das Burſchenzimmer eines in der Lauren⸗ tiusſtraße wohnhaften Bäckers, wo er ſich ein Einmarkſtück aneig⸗ nete. Er wurde aber erwiſcht und ihm die Beute wieder ab⸗ genommen. Urteil drei Monate Gefängnis. Wenn der Maurer Johann Adam Jung ſich auf freiem Fuß in fünf Bändchen pinchologiſcher Beobachtung; er zeichnet die einzelnen 1 70 und Charaktere ſicher und mit lebensvoller Wärme. Die eingeflochtenen Nakur⸗Schilderungen beſitzen jenen 2 anmutigen ſt Reiz, der nur dem Schilderer eigen ſein kann, welchem das befirdet, was äflerdings immer nur kurge Zeif währt, und eß wer⸗ den Fäſſer oder Handwagen geſtohlen, ſo braucht die Polizei nicht lange nach dem Dieb zu fahnden. Es iſt kein anderer als Jung. Am 1. Juli war Jung wieder einmal aus dem Zuchthaus end⸗ laſſen worden, wo er 3 Jahre 4 Monate Zuchthaus zugebracht hatte und bald darauf wurde er wieder bei einem Faßdiebſtahl erwiſcht. Dem Wirt Rathgeber in J 1 waren zwei Fäſſer beveits abhanden gekommen, als ſeine Frau Jung dabei erwiſchte, wie er das dritte aus dem Hof zu ſchaffen im Begriffe war, um es auf einen Hand⸗ zarren zu laden, den er gleichfalls geſtohlen hatte. Schon vorher hatte er einem Kübler ein geſtohlenes Faß verkauft und einem Wirte Fäſſer zu liefern verſprochen, die er erſt zu ſtehlen ge⸗ dachte. Außerdem ſchleppte er aus dem Hausgang des Wirts Stezenbach einen Meſſerputzkaſten und einen Kohlenfüller weg. Das Gericht verurteilt den Angeklagten unter Ausſchluß mildern⸗ der Umſtände zu 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Die Heinrich Heßdörfer Ehefrau iſt ſchöffengerichtlich wegen Kuppelei zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Frau Heßdörfer hatte den Bräutigam ihrer Schweſter, einen Modell⸗ ſchreiner, in Logis genommen und ſoll dadurch dem jungen Paar Gelegenherb zu Flitterwochen vor der Hochzeit verſcafft haben. Als erſchtverenden Umſtand ſah das Schöffengericht an, daß die Schweſter aus ihrem Verhältnis ſchon ein Kind hatte. Die Ver⸗ teidigung(.⸗A. Köhler) erhob den Einwand, daß die Angeklagte aus dem Ueberlaſſen eines Zimmers an den zukünftigen Schwager weder einen Vermögensvorteil gezogen habe, noch in ihrem Tun das Merkmal der Gewohnheitsmäßigkeit erblickt werden könne, da die Ueberlaſſung des Zimmers doch nur eine Handlung darſtelle und nur eine Perſon in Betracht komme. Das Gericht ſchloß ſich dieſen Ausführungen im allgemeinen an, betonte des weiteren, daß ein „Hang“ zur Kuppelei, wie ihn das Geſetz verlange, in dem Ueber⸗ laſſen des Zimmers an den Schwager nicht zu erblicken und ſchon deshalb das Tatbeſtandsmerkmal der Gewohnheitsmäßigkeit nicht borhanden ſei und ſprach die Angeklagte frei. Frankenthal, 10. Okt. Gine harte aber wohlverdiente Strafe wurde von der hieſigen Strafkammer heute dem ſchon viel⸗ fach vorbeſtraften 29 Jahre alten Monteur Frangz Ganter von Kaiferslautern auferlegt. Der Angeklagte mietete ſich bei ſeiner Ankunft in Speier im Juni bei einer Ehefrau Braun unter der falſchen Vorſpiegelung, daß er für die dortige Verſicherungsanſtalt eine Dampfheigung anzulegen habe, ein möbliertes Zimmer. Um ſeine Angaben glaubhaft zu machen, erteilte er der Vermieterin gleichzeitig den Auftrag, für den folgenden Morgen zur Beförderung elnen Gepäckträger gu beſorgen. Die arme Prau hälke daß Wer⸗ trauen, das ſie dem Angeklagten entgegenbrachte, bitter zu be⸗ reuen. Er benützte ihre Abweſenheit, um unter Mitnahme eines Fahrrades im Werte von 165., einer Joppe im Werte von 22 Mark, einer Segeltuchtaſche, zweier Ringe, sweier Armreifen, 4 goldener Knöpfe und 34 M. barem Geld zu verſchwinden, nachdem er vorher in einer Wirtſchaft eine Kellnerin um die Zeche im Be⸗ trage von 4 M. geprellt hatte. Das Urteil lautet auf vier Jahre Zuchthaus, fünfjährigen Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Poltzeiaufſicht.— Die Tagner Heinrich Ham⸗ mer und Michael Gehr, beide von Speier, wurden vom dortigen Schöffengericht, weil ſie während des Maurerſtreiks Arbeits⸗ twillige beſchimpften und beläſtigten wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung zu 1 Monat bez. 3 Wochen Gefängnis berurteilt, Auf die von den Angeklagten gegen das Urteil eingelegten Be⸗ rufungen werden die verhängben Strafen auf 10 bezw. 7. Tage Gefängnis ermäßigt. * Mainz, 11. Okt. Ein jugendlicher Straßen⸗ räuber hatte ſich in der Perſon des 16jährigen Arbeiters Andr. Heinen aus Köln vor der hieſigen Strafkammer zu verant⸗ worten. Angeblich weil ihnen der Boden zu heiß wurde, zogen der Angeklagte, die beiden Brüder Richards, die Aetzteren gerichts⸗ bekannte Perſonen, von Köln fort, um nach den Schweiz zu wan⸗ dern. Sie kamen bis nach Mannheim, von dort ging der Heinen mit dem einen der Richards hierher, die Nacht verbrachten ſie auf der Straße, da ſie ohne Mittel waren. Am anderen Tag, am 6. Auguſt, trieben ſich die beiden in der Nähe der Chriſtus⸗ kirche umher. Als eine Dame von Wiesbaden daherkam, ſtürzte ſich der Heinen auf dieſe und entriß ihr mit Gewalt ein Hand⸗ täſchchen, in dem er Geld vermutete. Noch ehe die entſetzte Dame ſich von ihrem Schrecken erholen konnte, lief der Räuber dapon. Ein Bäckerburſche, der den Vorfall mit beobachtet hatte, verfolgte den Räuver. Untertdegs warf der Flüchtling das Täſchchen weg, das hinderte den Bäcker nicht, den Burſchen weiter zu verfolgen. Am Schloßplatz gelang es ihm, den Heinen feſtzuhalten, dabei be⸗ merkte zr, daß der Dieb ein offenes Meſſer im Rockärmel verborgen hielt. Im Nu hatte der Bäcker ihm das Meſſer entwunden und den Straßenräuber einem Schutzmann übergeben. Der Richards, der auf einem Stein ſitzend, den Vorfall mit angeſehen, war inzwiſchen geflohen und konnte nicht feſtgenommen werden. Der bisher unbe⸗ ſtrafte Angeklagte will den Straßenraub aus Hunger verübt haben. Er war früher als Photographenlehrling in Köln tätig und mußtte aber wegen Konkurs des Geſchäftes austreten. Das Gericht verur⸗ teilte den jugendlichen Angeklagten zu 10 Monaten Ge⸗ ſeines Gepäckes und Handwerkszeuges vom Bahnhof in die Stadt 88 format), zwei Stück im 7 5 2 0 ** Maximilian Böttcher. fängnis. 1 wird in allen einſchlägigen Geſchäften in folgenden populären For⸗ maten und Preiſen abgegeben: das elegante handliche Doppelſtück im Karton koſtet 25 Pf; das große mächtige Oktogonſtück ſäche⸗ Karton, koſtet 35 Pf und das kleine vor⸗ nehme Oktogonſtück(kichteckformat) koſtet 10 Pf. Man beſtehe dar⸗ auf, die Stücke in Originalverpackung zu erhalten, da unzählige minderwertige Nachahmungen in den Handel gebrac 1 teſind⸗ —.— 2. 2— 8 Wer kennt nicht den Namen des talentvollen Romandichters und Dramatikers Maximilian Böttcher, deſſen Werke bereits zu den beſten der neueren deutſchen Romanliteratur gezählt werden? In dem vorliegenden Originalwerk„Jugend⸗ freunde“ das ſoeben der Feder des Autors entſprungen iſt, dürfte derſelbe ſozuſagen das„Meiſterſtück“ ſeines Genius geſchaffen haben. In dieſer wahrhaft volkstümlichen, überaus ſpannenden und handlungsreichen Dichtung dokumentiert ſich der zwar noch junge, aber bereits berühmte als Größe erſten Ranges auf dem Gebieke feinſinniger ilieu ſozuſagen aus dem eigenen Herzen entſprungen iſt,— jede Zeile atmet Gefühl und pulſierendes Ceben. Das Werk eine Perle der Erzählerkunſt in höchſter Dollendung und kommt in ſeiner beſonderen Eigenart dem Charakter Guſtav Freitag's unvergänglichen Schöpfungen wohl am nächſten. Der Roman erſcheint in 5 Lieferungsbändchen. Komplett gebunden koſtet derſelbe im Buchhandel Mk..—. Der Sunlicht Verlag liefert denſelben aber foſtenlos und portofrei an ſämtliche Käufer der Sunlicht Seife Die Bezugsbedingungen ſind aus den jedem paket beigegebenen Erklärungen erſichtlich. Sunlicht Seife, die beſte und ausgiebigſte Haushaltungsſeife, führen alle einſchlägigen Geſchäfte. ſanle be Dis bauliche Entwiekelung der Stadt 05 Fine. 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Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß die allgemeine Meldeſtelle, das Paß- und Auskunfts-Bureau, ſowie das Sekretariat für Arbeiter⸗ verſicherung aui Samstag, 14. Ortober 1905 wegen vorzunehmender Reinig⸗ ung geſchloſſen bleiben. Wegen der Ausſtellung dringen⸗ der Ausweispaviere wolle man fich an den Beamten im Zim⸗ mer 20 der Polizeidirektton wenden. 6800 Mannbeim, den 9. Okt. 1905. Großh. Bezirksamt. Großh. Polizeidirektion. Schäfer. Bekauntmachung. Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5, 9— untergebracht: 6809 Ein Hund, männlichen] Ge⸗ ſchlechts, Race: Schnauzer, Farbe: hellgelb. Großh. Bezirksamt: Polkzeidirektion. Bekanntmachung. Den Schweinerotlauf in Seckenheim beir. Nr. 158486 1. Der Schweine⸗ rotlauf im Stalle des Schuh⸗ miachermeiſters Jakob Sponagel in Seckenheim iſt erloſchen. 10 Mannheim, 11. Oktober 1908. Großh. Bezirksamt III. Bekaunlmachung. Straßenſperre betr. Nr. 180421 1I. Wir brin⸗ n hiermit zur öffentlichen enntnis, daß behufs Vor⸗ nahme von Straßenbau⸗Ar⸗ beiten in der Bahnhof⸗ ſtraße zwiſchen L 1 bis M 1 und L 2 bis M 2 die Ab⸗ perrung dieſer Straße vom Freitag, 13. ds. Mts., bis Kuf Weiteres nötig fällt. Wäghrend dieſes Zeitrau⸗ mes iſt die Benützung der erwähnten Straßen recke, für den geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366˙.⸗St.⸗G.⸗B. und 8 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 11. Okt. 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfßer. Ladung. No. 493421J. Johann Kie⸗ Jer, geb. am 1. Jun 1872 in rheim, 1 90 Maurer, zuletzt Wohnhaft in Mannheim, Ameri⸗ Janerſtraße 46, z. Zt. unbekannt Wo, wild beſchuldigt, daß er als WMehrmann der Landwehr J. Auf⸗ gbols ohne Erlaubnis ausge⸗ Idert iſt. 8 360 Ziff. .⸗Str.-.B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Abt. 10 erſelbſt auf: enstag, 19. Dezbr. 1905, vormittags 8½ Uhr vor das Gr. Schofſengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausblei⸗ Den wird derſelbe auf Grund der nach 8 472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Bezirkskommaudo Maunheim ausgeſtellten Erklär⸗ ung vom 21. September 1905 Berürteilt werden. 6805 Mannheim, 68. Oktober 1908. Der Gerichtsſchreiber Mroßh. Amtsgerichts 10: Grabenſtein. Bekauutmachung. Einweiſung von Bürgern in den Neckarauer Bürger⸗ nutzen betr. 3 No. 86090k. Wir bringen zur Kenntnis der mendgenußberechtigten von Neckarau, daß am Stag, den 21. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im Rathhaus in Neckarau die Verteilun erledigter Almendgenußloſe vorgenom⸗ men wird. 9090%½½% dige dieſer Tagfahrt werden enigen, welche glauben, zum Einrücken in den Almend⸗ genuß oder zum Vorrücken berechtigt zu ſein, hiermit eingeladen. annheim, 9. Okt. 1905. Kommiſſton für Nuhr⸗ u. Sutsverwaltung: Ritter. Meine anerkannt ſchöne Kegelbahn inoch für 2 Abende zu vergeb. F. Durlacher Hofbräu auration J. Decrker, 6811¹ Nr. 7901. Ueber den Nablaß des Kaufmanns Johann Lud⸗ wig Weber hier, Gontardſtr. 6 wurde heute nachmittags 5 Uhr das Konkursverfahren eröffuet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Kaufmann Friedrich Bühler hier, Konkursforderungen ſind bis zum 1. November 1905 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung itber die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen auf Mittwoch, 3. Novbr. 1905, vormittaß 11½ Uhr vor dem Gr. Nitsgerichte Abt. 2, Schöffenſaal II, Termin an⸗ beraumt. Allen Perſonen, welche zur Fonkurs aſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, äuch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ Nong in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. November 1905 Anzeige zu machen Mannheim, 11. Oktober 1905. Der Gerichtsſchreiber Or. Amtsgerichts Abt. II: Mohr. 6813 Konkursverfahren. Nr. 10158. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Reſtaurateurs Karl Bentz in Mannheim iſt Termin zur Ab⸗ nahnie der Schlußrechnung des Veiwalters und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen beſtimmt au Dienstag, den 31. Okt. 1905, vormittags 11 Uhr, pvor dem Grdßh. Amtsgericht hierſelbſt, zweiter Stock, Zim⸗ mer Nr. 113, Saal 0. Mannheim, 12. Okt. 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts IV: Mohr. Konkurg-Verfahren. Nr. 7409. Durch Beſchluß dies⸗ ſeitigen Amtsgerichts hier vom 11. Otktober 1905 würde das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Ouſthändlers Auguſt Roß in Maunnheim nach Ab⸗ haltüng des Schlußtermins und nach Vollzug der Schlußver⸗ teilung aufgehoben. 6812 Mannheim, 12. Oktober 1905. Der Gerichtsſchreiber Groſth. III: Mohr. Bekanntmachung. Den Rechnungsab⸗ ſchluß der ſtädtiſchen Kaſſen betr. Nr. 359541. Die ſtädtiſchen lechniſchen Aemter ſind ange⸗ wieſen, im Intereſſe der Ordnung im ſtädtiſchen Rechnungsweſen die Rechnungen für Lieferungen und Arbeiten recht a einzu⸗ verlangen und zut Zahlungsan⸗ weiſung vorzulegen. Zu dieſem Zweck müſſen am 1. Dezember dereits die Rechnungen für alle Lieferungen und Arbeiten, welche bis dahin vollzogen wurden, übergeben ſein. Inm Dezember werden Beſtell⸗ ungen tunlichſt vermieden wer⸗ den. Soweit ſie nicht zu um⸗ gehen find, wird die Zahlungs⸗ auweiſung im kommenden Jahr erſolgen. 76 Indem wir hierauf auf⸗ merkſam machen und um rechtzeitige Einlieferung der Rechnungen dringend er⸗ ſuchen, bemerken wir, daß dieſenigen Geſchäftsleute, welche dem nicht nachkommen, 2 Jahre 1 702 von der Zu⸗ teilung ſtädtiſcher Aufträge ausgeſchloſſen werden. Mannheim, 9. Oktober 1905. Das eine tter. Bekanntmachung. Der im Erdgeſchoß des ſtädtiſchen Gebäudes L 2, 9 an der Bahnhofftraße liegende Laden mit 2 nebenräumen iſt zu vermieten. Auskunft wied im Zimmer 2 des unterzeichneten Amtes erteilt. Mannheim, 11. Okt. 1905. Städt. Pochbauamt: Perrey. Thee ncuer Cakes mud Biseuits M..40,.60,.80, .00,.40 das Pid. Cacao Verkaufs⸗ Mannheim, Breitestr. d l, 7, läden: Bekaunntmachung. Die Stadtverordnetenwahlen der IL. Wählerktaſſe betr. Mit Bezug auf die dlesſeitige Bekanntmachung vom 28. Sep⸗ tenmber d.., bringen wir nochwals zur öffentlichen Kenntms, daß die Wahlberechtiglen der I. Wählerklaſſe(Höchſtbeſteuerten) auf Montag, den 16. Oktober ds. Js., von mittags 12 bis abends 7 Uhr zur Wahl von 16 Stadtverordneten mit 6jähriger und 1, Erſatz⸗ mann niit sjähriger Amtsdauer berufen ſind. Zur L. Klaſſe der Wahlberechtigten gehören Dieſenigen, welche nach dem Umlageforderungszettel für 1805 an Gemeindeumlagen Mk. 233.73 oder mehr zu zahlen haben. Das Wahllokal für die J. Klaſſe inkl. Vororte befindet ſich im Nathaus dahier, 2. Stock, großer Saal. Mannheim, den 12. Oktober 1905. 30000%%72 Der Stadtrat: v. Hollander. Auszug aus dem Zivilſtands⸗Regiſter der Stadt Maunheim. Sept. Geborene: 30. d. Bäckermſtr. Joh. Gg. Schneider e. T. Hildeg. Kath. 28. d. Kaufm. Jul. Mayer e. T. Edith Gertr. 27. d. 5 Zimmerm. Joh. Gg. Chriſtoph e T. Anng Maria. 26. d. Ausläufer Kilian Kunz e. S. Alb. Valentin. 26. d. Chem. Dr. Guſt. Güaff e. T. Lena Herm. Marie. 28. d. Chem. Dr. Kurt Gemoll e. S. Werner, 30. d. Zimmerm. Heinr. Emil Gläßer e. S. Heinr. Karl. 28. d. Eiſendr Daniel Deckert e. S. Karl. 28. d. Milchhändl. Joh. Gg. Gleiſer e. S. Joh. Friedr. Jul. 30, d. Bauführer Daniel Jak. Kaufmann e. S. Jak. Wilh. 26. d. Maurer Jak. Müller e. S Georg Joh. 25. d. Schneider Joh. Wilh. Fahrian e. S. Karl Franz. 28. d. Poſtboten Karl Eiſert e. S. Karl Aug. 29. d. Fabrikarb. Karl Haushalter e. S. Karl. 80. d. Schreiner Ludw. Glöckner e. T. Bab. Genovefa. 28. d. Bremſer Michael Kontzler e. T. Ida Anng Maria. 29. d. Fabrikarb. Joh. Karl Weber e. T. Marie Paul. 30. d. Tagl. Joh. Chriſt. Laumann e. T. Gerda Jultane. 29. d. Schneider Ant. Friedr. Groneberg e. T. Ankonie. 29. d. Bauführer Willy Witt e. T. Marie Joh. Roſa. 29. d. Kutſcher Heinr. Friedr. Wolf e. S. Ernſt. Oktober. 1. d. Uhrmacher Ad. Aug. Roſenberger e. T. Auguſte Anna. 1. d. Schloſſer Karl Jak. Fritz e. T. Chriſtina Helena. 3. d. Eiſenbohrer Karl Kromer e. T. Eva Klara. 2. 9 8 Ernſt Friedrich Munzenmayer e. S. Hans rnſt. 3. d. Rangierer Alb. Steidle e. T. Eliſe Roſa. 2. d. Fuhrm. Mich. Lauer e. S. Friedrich. Arbeiter Wilh. Chriſt. Gauer e S. Karl Friedrich. Gasarb. Joh. Blam e. S. Robert. Bahnarb. Wilh. Gieringer e. T. Maria Thereſta. Heizer Bernh. Julius Wohlfart e. S. Kurt Bernh. Wagenführer Gg. Konr. Moll e. S. Auguſt Heinr „Fabrikarb. Gg. Glinz e. T. Philippina. Schmied Gg. Chriſtian Stieringer e. S. Gg. Friedr. Schloſſer Friedrich Stumpf e. T. Joſefina Lueia Franziska. ö MüN Bernh. Spielmeyer e. T. Gdith Klara Roſalie. agl. Heinr. Friedrich e. S. Heinr. Karl. Tagl. Joſ. Blöh e. T. Lina Dorothea. „Kauſm. Friedr. Adolf Brorſen e. S. Friedr. Emil Georg. „Keſſelſchmied Heinr. Groth e. T. Sofie. Reſtaurateur Phil. Keller e. S. Hans Phil. „Tagl. Aug. Hennrich e. S. Franz Adam. Bäckermſtr. Markus Henn e. S. Otto Heinrich. Iſolierarb. Bruno Schulz e. S. Bruno Joſef. Tagl. Wilh. Heinr. Gerner e. T. Frieda Eliſabeth. „Fabrikarb. Jakob Günther e. T. Anna Kath. „Schiffer Aug. Schmitz e. T. Klara Hedwig. d. Schuhmacher Pet. Brand e. T. Emilie Maria. 4. d. Oberpoſtaſſiſtent Joſ. Trabold e. T. 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Marie Schuſter. Jak. Greß, Heizer u. Maſchiniſt u. Thereſie Schwind. „FJohs. Schmitt, Schloſſer u. Marg. Lützel. FJoh. Gg. Dörrlamm, Tagner u. Kath. Huber. Paul Herm. Rob. Knöfel, Schloſſ. u. Ottilie Brunemer. „Gg. Buſchberger,.⸗A. u. Barb. Karol. Willig. 10, Joſ. Völker, Bahnarb. u. Anna Marie Hötzner. 10. Gg. Herrmann, Maurer u. Luiſe Rühling. 11. Jof. Rud. Ferd. Banner, Reiſender u. Emma Auguſte Johanna Weller. 10. Lud. Schüßler,.⸗A. u. Eliſ. Seither. Okt. Getraute: 5. Ernſt Ad. Hornung, Sattler m. Marg. Ebersbach. 5. Phil. Jak. Zimpelmann, Poſtillon m. Kath. Hunzinger. 6. 0 Dürr, kgl. Poſtaſſeſſor m. Eleonore Marg. inzel. 7. Karl Gg. Ed. Raſor, Bankkommis mit Amalie Eliſ. Hochſtein. 7. Gg Jeſter, Küfermſtr. m. Roſine Anton. 7. Karl Stabel,.⸗A. m. Helene Korter. 7. Karl Diehl, Ziegler m. Marie Zimmermann. 7. Thomas Wiggenheuſer m. Kath. Prinz geb. Seibert. 7. Friedr. Wilh. Krick, Schmied m. Anna Marie Neuſer. 7. Emil Herm. Alb. Knuth, Laborant m. Anna Eliſ. Ott. 7. Emil Lieſe, Schloſſer m. Chriſt. Karol. Oehler, 7. Phil. Heene, Tagner m. Kath. Weidler. 7. Frz. Fink, Fuhrmann m. Suſ. Möllinger. 7. Gg. Ziegler,.⸗A. m. Anna Schmitt. 10. Pet. Ad. Hock, Eiſenbahnſchaffner m. Marg, Kuhn. Sept. Geburten: 15 Friedr. Erwin, S. v. Friedr. Chriſt. Salzer, Metzger. 1. Karl Emil, S. v. Mart. Laininger, Schloſſer. 3. Martha Philomene, T. v. Karl Guſt. Saul, Müller. 1. Ernſt Haribert, S. v. Karl Joh. Hering, Modellſchreiner. 1. Frz. Karl Hans, S. v. Kaver Hans Fauſthardt, Kfm. 1. Marg. Charlotte, T. v. Jak. Tiſch, Hafenauffeher. 4. Friederike Marie, T. v. Gg. Jak. Duſſel,.⸗A. 2. Marie Luiſe, T. v. Aug. Gottl. Bäuerle, Gärtner. Emil, S. v. Chriſt. Kaſpar,.⸗A. Bertha Marie Barb., T. v. Phil. Eckel, Maurer. Hedwig, T. v. Jak. Becker, Lokomotivführer. Michael, S. v. Mich. Abel, Tagner. Emma, T. v. Joſ. Ant. Seuſchab,.⸗A. Marie Klara, T. v. Joſ. Alois Eiſele, Gipſer. Chriſt. Ernſt, S. v. Chriſt. Unger,.⸗A. Anna Marte, T. v. Phil. Paul Rieger, Tenderwächter. Jobanna, T. v. Gg. Seitz, Baumeiſter. Klementine Eliſab., T. v. Joh. Breiſch,.⸗A. Marie Franziska, T. v. Joh. Gg. Gann, Schmied. „Eliſabeth, T. v. Herm. Joſ. Laub, Schloſſer. Hilda Lina, T. v. Ed. Martin, Fräſer. Frieda Johanna, T. v. Karl Wilh. Kiſſel, Schloſſer. Ernſt, S. v. Pius Becker, Maurer. Joh. Gg., S. v. Alex Jak. Hamm, Techniker. 9. Amanda, T. v. Joh. Eugel,.⸗ l. O0. Katharine T. v. Karl Rumpf, F⸗A. 10. Adolf, S. v. Ad. Mart. Schucz, Steinhauer. 5. Friedrich, S. v. Hrch. Schott, Küfer. .ggg.õ nnd ——— S 90 gn D D AN +D Okt. Geſtorbene: 5. Jak. Günther, Maurer, 42 J. a. 6. Hans, S. v. Salom Feitler, Kaufmann, 5 J. a. 5. Joh. Mohr, Pfründner, 59 J. a. 6. Marie, T. v. Hrch. Fleckſenhar,.⸗A., 1 J. a. 6. Peter Neff, Privatmann, 80 J. a. 6. Joſ. Faßot, Tagner, 57 J. a. 7. Kath. Spoor, 30 J. a. 7. Frz. Herrmann, Zimmermann, 44 J. a. 8. Marg. Charlotte, T. v. Jak Tiſch, Hafenauff., 8 T. a. 10 Juliane, T. v. Joh. Irz. Keck, Mühlenarb., 10 T. g. 10. Marg. geb. Schierle, Ehefr, v. Lud. Ernſt Arnhoffer, 47 J. d. 11 Heinrich, S. v. Hrch. Schneider, Eiſendreher, 11 M. a. Ein Teil ca. 90 am von dem ſtädt. Grundnück Lgb. Nr. 5053 im Altwaſſer wird„als Lager⸗ blatz“ am Dieustag, 17. Oktober 1908 vormittags 11 Uhr auf unſerem Bureau, Bauhof U2, 5 öffenklich an den Meiſt⸗ bietenden verpachtet. Mannherm, 12. Oktober 1905, Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Zwaugs⸗Berſteigerung. Nr. 97381. Im Wege der Jwangsvollſtrecküng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeſt ungsvermerkes auf den Namen der Metzgermeiſter Gottlieb Wüſt Eheleutein Mannheim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchriebenne Grundſtück am vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notarxigt — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt Grundbuch eingetragen worden, Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, 5 übrigen das Grundſtü der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, 57 5 11115 15 Zeit der intragung des Verſt 1 vermerks aus dem Geundzu nicht erſichtlich waren, ſpäteſten um Verſieigerungstermine vor der Aufſorderüng zur Abgade von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſig bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſtelge ungserlöſes dem Anſpruche Gläubigers und den übdrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehende Recht haben, werden auſgefordert vor der Erteilung des aſglagt die Aufhebung oder einſtweillige Einſtellung des Verrahrens het⸗ beizuführen, widrigenfalls fü das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ber⸗ ſeigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung bes zn verſteigernden Grundſtückes; Grundbuch von Mannhelm, Band 464, Heſt 28, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 595383 Lgb.⸗Nr. 5577 m, Flächeninhalt 2 à 99 qm Hofraite, Rheindamm⸗ Nr. ös und Rheinparkſtraße Nr. 4. Hierauf ſteht: ein vierſtöckiges Eckwohnhaus mit T⸗Eiſenbeton keller und vierſtöckigeim Anban, geſchätzt zu 80 000 M. Hierzu Zubehörſtücke im Wert von 260 M. Mannheim, 5. Oktober 1905 Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht; Dr. Elfaſſer. Zwangsverſteigerung. Samstag, 14. Ortober 1805, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor dem alten Gemeindehauſe, bezw, aßß Ort u. Stelle, gegen bare? 0 im Vollſtreckungswege öffenil verſteigern: 652 1 Pferd, 1 Spiegel mit Ronſolt, 1 Schreibſerretär, 1 Triumphſtuhl, 2 Kleiderſchränke, 1 Dienſtbotenbett, 1 Sekretär, 3 Füſſer, 1 Jenſter, 3 Riemenſcheiben, 1 Nähmaſchin und 1 Partie Grotteſteine. Mannheim, 18. Oktober 1905, Günther, Gerichtsvollziehel⸗ Termischts! Wer überſetzt Stoſchire je 556 0 Frauzöſſcg ffeen 5 F. M. 317 hauptpoſtlagernd Mannheim⸗ Tüchtiger Geſchäftsmann ſucht die Bekauntſchaft eines eiu, Mädchens od. Witwe nut Va⸗ mögen, behufs Ebe.— Gefl. Off womoglich mit Acetggen ie P. W. Nr. 436b an die ed. dieſes Blattes. VBerloren 1 ſib. Armband mit Perle vom Theater zur Bismarckſtraße. Zu erfragen in der Exbede dieſes Blattes. 2967⁰ LVDerenI ine Ladentheke mit 18 Schubl, Rheinſtr. 4, Laden Eigentümer Katboliſches Fürgerdoſgiſal— Pezantwortlicher Nedakteur: Frauz Kircher.— Dtuck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G m. b. H. Samstag, 2. Dezember 1905, am 30. Auguſt 1905 in das betreffen: den Nachweiſungen, insbeſondee der Eintragung des Verſteiger⸗ . Glasaufſatz billig zu verkte