. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich, Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt dez mcl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. eeee, E 6,—55 Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zetle 60„ der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeilung in Rlannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr, Werliner Redalltions⸗Bureau: Berlin W50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. 84 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe „Journal Maunheim 95 Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung Druckerel⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten Redaktion Expedttion? 2 1449 E 6, 2. Nr. 479. Samstag, 14. Oktober 1905. Mitbürger! Landtagswähler! (1. Abendblatt. Nach dem glänzenden Sieg, welchen die Blockparteien bei der Stadtverordneten⸗Wahl in der zweiten Steuerklaſſe errungen haben, gilt es nunmehr, dafür zu ſorgen, daß dem ſehwarz⸗voten Kartell auch bei der am nächſten Donnerstag ſtattfindenden CLandtagswahl die gebührende Antwort auf die Ueberhebung zu Teil wird, mit der es, hier ſowohl, wie im Lande überhaupt, in letzter Zeit aufgetreten iſt. Zur Unterſtützung der von uns aufgeſtellten Kandidaturen findet daher nächſten Dienstag, den le. ds. Ats. im Nibelungen⸗Saal eine Große Wühlerverſammlung ſtatt, in welcher die Herren Profeſſor Dr. Gothein aus Beidelberg und Reichstagsabgeordneter und Kammerpräſident Paper aus Stuttgart über die Bedeutung der bevorſtehenden Landtagswahl ſprechen werden. Dieſe Verſammlung wird ſich, Bürgertum geſtalten. Verſäume daher kein liberaler Mann, in derſelben zu erſcheinen! Mannheim, 14. Oktober 1905. M wenn alle Anhänger der Blockparteien ihre Schuldigkeit tun, zu einer impoſanten Nundgebung des fortſchriltlich geſinnten Mannheimer des Wahliontrr de Uafonallberden, De, daffen Donzberte urd der hellingen hurte Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 Seiten. beeelbee aebeee Die neue badiſche Landesbauordnung. Die neue Landesbauordnung, die kürzlich im Entwurf den Ge⸗ meindeverwaltungen der größeren Städte, den Handwerks⸗ und Handelskammern, ſowie ſonſtigen gewerblichen Korporationen unſeres Landes zu gutachtlicher Aeußerung zugegangen iſt, berfolgt in erſter Linie den Zweck, die in Hunderten von Ge⸗ 15 Verordnungen und Erlaſſen zerſtreuten baupolizeilichen orſchriften zuſammenzutragen und in ſyſtematiſcher Weiſe darzuſtellen. Aber die badiſche Regierung hat doch auch die Gelegenheit dazu benutzt, die bisher beſtehenden Beſtimmungen den Verhältniffen der Neuzeit entſprechend umzugeſtalten und ſolche Gebiete, die von der Geſetzgebung bisher wenig oder gar kicht berührt waren, in Angriff zu nehmen. Dazu gehören, um nur die wichtigſten allgemein intereſſanten Neuerungen hervorzuheben, die Beſtimmungen über Warenhäuſer, über den Schutz don Baudenkmälern ſowie die Neu⸗ tegelung der Wohnungsverhältniſſe. Die im Entwurf vorgeſehenen Beſtimmungen für Gebäude, die ganz oder teilweiſe zur Herſtellung, Bearbeitung oder Lage⸗ rung größerer Mengen brennbarer Stoffe beſtimmt ſind— Warewhäuſer und dergl.— lehnen ſich, wie die„Köln. 27 bemerkt, im großen und ganzen an die in Preußen und Bahern geltenden Vorſchriften an. Dabei verdient jedoch be⸗ merkt zu werden, daß die badiſche Regierung darauf verzichtet hat, nach bekanntem Vorbild durch baupolizeiliche Schikanen die Warenhäuſer unmöglich zu machen; die badiſchen Vor⸗ ſchriften bezwecken nur das eine: die Feuerſicherheit det Waren⸗ häuſer zum Schutze des Publikums und des in dem Geſchäften beſchäftigten Perſonals zu erhöhen. Ss ſollen 3z. B. im Innern der Gebäude ſämtliche Bauteile, kinſchließlich der Decken, aus feuerſichern Stoffen hergeſtellt, eiſerne Konſtruktionsteile glutſicher eingehüllt werden. Kein Punkt im Innern der Warenhäuſer darf, horizontal gemeſſen, weiter als 25 Meter von einer unmittelbar ins Freie führenden Treppe entfernt ſein. Soweir mehrere Treppen erforderlich find, ſind ſie ſo zu berteilen, daß bei der Entleerung des Gebäudes eine gegenſeitige Störung der die Treppe benützenden Perſonen vermieden wird; Fenn möglich ſollen ſie in einer die Verqualmung möglichſt aus⸗ chließenden Weiſe hergeſtellt werden. Wohnräume, die unmittelbar über den Geſchäfts⸗ oder Arbeitsräumen liegen, ſind von dieſen durch feuerſtchere Decken zu trennen. Reichen die Geſchäfts⸗ oder Arbeitsräume bis unmittelbar unter das Dachgeſchoß, ſo darf das Aßztere keine Räume zum dauernden Aufenthalt von Menſchen er⸗ halten. Große Lagerräume ſind in der Regel feuer⸗ und rauch⸗ ſicher von den Geſchäfts⸗ und Arbeitsräumen zu trennen. Zur Erhöhung der Rettungsmöglichteit können in den obern Stockwerken offene Balkone angeordnet werden. In allen Arbeitsräumen muß Mindeſtens ein Drittel aller Fenſter leicht zu öffnende Flügel in einer die Rettung von Perſonen ermöglichenden Zahl, Anordnung und Größe erhalten. Eiſerne Oefen ſind nur ausnahmsweiſe zu⸗ läffig; irdene müſſen von außen geheizt werden; bei Verwendung don Gasöfen muß die Verbindung mtit der Gasleitung durch feſte Röhren erfolgen. Eine wertvolle Ergänzung des im letzten Jahr erlaſſenen Denkmalſchutzgeſetzes bedeutet der§ 54 des vor⸗ liegenden Entwurfes der Landesbauordnung. In dem erwähn⸗ ten Geſetz iſt derjenige mit Strafe bedroht, der einer Anordnung der Bezirkspolizeibehörde zuwider Aufſchriften, Abbildungen, Reklameſchilder oder andere Gegenſtände in einer Weiſe an⸗ bringt oder aufſtellt, welche geeignet iſt, das Bild einer land⸗ ſchafklich hervorragenden Gegend zu verunſtalten oder den Ein⸗ druck geſchichtlich oder künſtleriſch bedeutungsvoller Bau⸗ denkmäler zu beeinträchtigen. In einer Fortbildung dieſer Vor⸗ ſchriften enthält die neue Landesbauordnung die Beſtimmung, daß bauliche Herſtellungen, welche eine erhebliche Beeinträchti⸗ gung eines geſchichtlich oder künſtleriſch bedeutungsvollen Straßen⸗ oder Städtebildes verurſachen würden, desgleichen Veränderungen im Aeußern von Bauten oder Bauteilen, deren Erhaltung wegen ihres geſchichtlichen, kunſtgeſchichtlichen oder künſtleriſchen Wertes von Bedeutung iſt, ebenſo auch erheblich ſtörende Bauausführungen in der Nähe ſolcher Anlagen ſeitens der Baupolizeibehörde unterſagt werden können. Am eingreifendſten ſind wohl die Beſtimmungen im letzten Abſchnitt des Entwurfes, der die Benützung der Woh n⸗ räume und die Wohwungsaufſicht neu regelt. Da⸗ mit ſind höchſt weitgehende, die Forderungen der modernen Hygiene und der Sozialpolitik berückſichtigende Vorſchriften erlaſſen. So beſtimmt z. B.§ 237 der neuen Verordnung, daß Wohn⸗ und Arbeitsräume, wie überhaupt alle Räume, welche zu längerm Aufenthalt von Menſchen dienen, ſofern ſie nach Verkündung dieſer Verordnung neu hergeſtellt werden, eine lichte Höhe von mindeſtens 2,50 Meter, auf dem Lande von mindeſtens 2,30 Meter erhaltem müſſen. In Schlafräumen ſollen auf jede Perſon mindeſtens 10 Kubikmeter Luftraum und mindeſtens 3½ Quadratmeter Boden⸗ fläche entfallen. Für Kinder unter 10 Jahren können geringere Raumverhältniſſe zugelaſſen werden. Jede Wohnung muß minde⸗ ſtens ſo viel Raum haben, daß jedes Ehepaar für ſich und ſeine noch nicht zwölfjährigen Kinder einen beſondern Schlafraum beſitzt und daß für die ledigen, über 12 Jahre alten Perſonen nach Ge⸗ ſchlecht getrennte Schlafräume vorhanden ſind. Familienwohnungen, das find Wohnungen für eine gemeinſchaftliche Haushaltung von 2 oder mehr Perſonen, müſſen eine beſondere Kochſtelle beſitzen. Für jede aus mehr als 3 Räumen, einſchließlich der Küche, be⸗ ſtehende Familienvohnung ſoll ein beſonderer Abort von guter Be⸗ ſchaffenheit vorhanden ſein; derſelbe muß umwandet, bedeckt und verſchließbar ſein und darf nicht unmittelbar mit Wohn⸗, Schlaf⸗ oder Arbeitsräumen in Verbindung ſtehen. Bezüglich des Vermie⸗ tens bon Räumen an Schlafgänger ſchreibt der Entwurf vor, daß die von den Zimmermietern benützten Räume in einer den un⸗ mittelbaren Verkehr ausſchließenden Weiſe von den Wohn⸗ u. Schlaf⸗ räumen der Wohnungsinhaber und derer Familien⸗ und Haushal⸗ tungsangehörigen getrennt ſein müſſen und eine eigene verſchließ⸗ bare Tür haben. Werden Schlafgänger verſchiedenen Geſchlechts in einer Wohnung aufgenommen, ſo müſſen die denſelben zugewieſenen Räume vollſtändig von einander getrennt ſein und eigene verſchließ⸗ bare Zugänge haben. Dasſelbe Bett darf für die gleiche Nacht nicht an mehrere Perſonen nach einander vermietet werden. Verwendung von Küchen, Werkſtätten, Arbeitsräumen und dergleichen zu Schlaf⸗ räumen iſt verboten. Die zur Durchführung dieſer Vorſchriften er⸗ forderlichen nähern Beſtimmungen werden im Wege bezirks⸗ oder ortspolizeilicher Vorſchriften(Wohnungsordnungen) erlaſſen. Letz⸗ tere haben insbeſondere darüber Beſtimmungen zu treffen, in welchen Fällen die Inhabet oder Vermieter von Wohn⸗ und Schlafräumen bei der Polizeibehörde Anzeige über die für die Wohnungsfürſorge in Betracht kommenden Verhältniſſe(leerſtehende Schlafſtellen, Ein⸗ und Auszug der Schlafgänger) zu erſtatten haben. Sie ſollen ferner Vorſchriften enthalten über die bei der Anzeige zu erbringenden Nachteiſe, über die Feſtſtellung der für die einzelnen Räume zu⸗ läſſigen Perſonenzahl, über die dauernde Kenntlichmachung dieſer Zahl, über die Reinhaltung der Wohnräume uſw. Wohl von gleich großer ſozialpolitiſcher Veveutung iſt ſchließlich die in dem Entwurf vorgeſehene Neuregelung der Wohnungsaufſicht. Schon bisher konnte nach den in Baden beſtehenden Geſetzen die untere Verwaltungsbehörde im Benehmen mit dem Gemeinderat von Zeit zu Zeit allgemeine Wohnungsunterſuchungen anordnen, ebenſo blieb es der Bezirks⸗ oder Ortspolizeibehörde vorbehalten, die Unterſuchung einzelner Wohngebäude anzuordnen, wenn Grund zur Anwahme beſtand, daß Mißſtände vorlagen. Es war ſomit den örtlichen oder Bezirksbehörden ein ziemlich weiter Spielraum gelaſſen, wann und wie oft ſie ſolche Wohnungsunterſuchungen anzuordnen für notwendig hiekten. Im Gegenſatz hierzu ſchreiht der Entwurf der Landesbauordnung eine regelmäßige Beauffich⸗ tigung der Wohnungen vor; in den Gemeinben über 10 000 Einwohner ſollen fortlaufende Wohnungsunterſuchungen ſtatt⸗ finden, deren Plan vom Bezirksrat feſtzuſtellen iſt, für die kleinern Gemeinden beſtimmt der Bezirksrat, innerhalb welcher Zeitabſchnitte allgemeine Wohnungsunterſuchungen ſtattzufinden halben; aber auch in dieſen vorzugsweiſe ländlichen Gemeinden ſind Unterſuchungen mindeſtens alle fünf Jahre zu wiederholen. Ueber die Beſtellung beſonderer Wohnungskommiſſionen und die denſelben zuſtehenden Befugniſſe enthält die Verordnung ein⸗ gehendere Vorſchriften. Des langen Möllers Glück und Ende. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlän, 13. Okt. Das heißt, viel Glück war eigentlich nie da; dafür iſt's das Ende jetzt um ſo ſicherer. Fürſt Bülow kann den Kollegen nicht länger brauchen, er„ſchifft ihn aus“, wie der Terminus technicus der Franzoſen lautet. Ob er ſeinem keuren Freund und Mitregenten Pod den Anblick der lebendigen Fleiſchnot nicht länger zumuten mag? Ob er ſelbſt mit Caeſar denkt: Laßt fette Männer um mich ſein, die nachts wohl ſchlafen? Ob ihm„der hagre Möller mit dem hohlen Blick“ auch im Verdachte ſtand, zuviel zu denken? Das doch wohl kaum, aber„er hatte keine glückliche Zand“, ſo lautet die Parole, die zur Begründung des etwas undermittelt kommenden Miniſterwechſels gus⸗ gegeben wird. Nun, es iſt ſchon richtig: Miniſter Möller hat gegenüber dem Kohlenſyndikat und beim verſuchten Ankauf der Hibernia weder eine allzu feſte noch eine allzu ſichere Hand ver⸗ raten, und auch beim Bergarbeiterſtreik war ſein Auftreten nicht ſonderlich feſt. Schließlich aber: wer von dem amtierenden— und auch von den verfloſſenen Miniſtern Wilhelms II. hat denn auf ſo andauernde und überragende Erfolge zu blicken, daß man ihm nachrühmen könne, er habe die„glückliche Hand“ die man beim Miniſter Möller jetzt ſo ſchmerzlich vermißt! Am längſten haben ſich bisher immer noch die gehalten, ſo mit einem glücklichen Mundwerk begabt waren. Man ſoll von den Lebenden nur gutes reden, ſagt Heine, deshalb ſei zum Exempel nur auf den toten Miquel verwieſen. Etwas verdächtig will's uns auch erſcheinen, daß dem ſcheidenden Mimiſter vorgeworfen wird, er habe es mit den rhein.⸗weſtfäliſchen Großinduſtriellen gar zu ſehr verſchüttet, da ſolle der Nachfolger vor allem„beſſere Beziehungen“ herſtellen. Mag alles ſein, nur wolle man gütigſt nicht überſehen, daß das Totenglöcklein für den langen Möller zuerſt in der„Deutſchen Tageszeitung“ geläutet ward, die nach der übereinſtimmenden Anſicht vieler“ kein Organ der Groß⸗ inmduſtrie iſt. Die Induſtrie wird Herrn Möller wohl keine Tränen nachweinen, aber daß ein Handelsminiſter aus dem Handelsſtande die Homogenität des preußiſchen Miniſteriums ſtört, ſelbſt wenn er den Agrariern nie etwas zu Leide getan Jhat, das braucht der Induſtrie nun auch gerade keinen Anlaß 2, Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 14. Oktobas. zur Freude zu geben. Möllers Nachfolkger, Herr von Del⸗ brück, der Oberpräſident von Weſtpreußen, hat das Vertrauen der Agrarier und den Segen ihres Organs— bis auf weiteres. Nebenbei wird von ihm gerühmt, er ſei„der Mann des Kaiſers“. Du meine Güte, das war der lange Möller auch einmal. Und Miquel vor ihm. Und Herr von Berlepfch. Und Graf Caprivi. Und mancher andere. Darauf follte man allzuviel Gewicht lieber nicht mehr legen. Aber ein anderer Umſtand verdſente beachtet zu werden, ein Novum, von dem man gerne wiſſen möchte, ob es nur für„Miniſter aus dem Handelsſtande“ oder auch für ſolche aus dem konſervativen Lager Platz greifen wird. Nach einer bisher unwiderſprochenen Nachricht hätte Herr von Lucanus den Miniſter zu fich heſtellt und Möller wäre guch gegangen. Iſt das die neue Art, mit einem Moriturus umzugehen? Zu Bismarck ſchickte man vorſichtigerweiſe noch den Chef des Militärkabinets, alſo den Beauftragten des„oberſten Kriegsherrn“. Den bürger⸗ lichen„Kommerzienrat“ Mhller läßt ſich Herr von Lucanus ohne viel Umſtände lommen! Und der bürgerliche Miniſter geht guch! Dazu möchte man ſich noch einige Erläuterungen wünſchen, wenn anders dieſe Darſtellung der Wahrheit ent⸗ ſpricht, politische Uebersſeht. Maunheim, 14 Oktober 95. Die Erfatzwahl in Kattowitz⸗Zabrze hat, wie wir ſchon kurz bemerkten, eine große Ueberraſchung und der Polenpolitik des Zentrums eine derartige Niederlage beigebracht, daß möglicherweiſe dem Zentrum der Hang zum Liebeswerben um polniſche Gunſt für längere Zeit vergehl. Wir haben uns von vornherein keiner Täuſchung darüber hingegeben, daß bei dieſer Erſatzwahl der von deutſch⸗nationalen und nicht⸗ ultramontanen Kreiſen aufgeſtellte Kandidat noch nicht in die Stichwahl gelangen würde, aber wir gaben uns der Erwartung hin, er werde einen bedeutenden Skimmenzuwachs gegenüber der Wahl vom Jahre 1903 erhalten. Dieſe Vorausſetzung hat unſere Hoffnungen ſogar weit übertroffen; denn der liberale Kandidat Dr. Voltz erhielt 4649 Stimmen mehr als im Jahre 1903. Der nationalliberale Kandidat Dr. Voltz ver⸗ einigte 7682 Stimmen auf ſich, während auf den Kompromiß⸗ kandfdgten der vorigen Wahl nur 3033 entfielen. Und mit welcher Verächtlichkeit hatte die Zentrumspreſſe von dieſer Kandidatur Voltz geſprochen, dagegen mit welcher Aufdringlich⸗ keit den Pfarrer Kapitza den Polen empfohlen, als einen Geiſt⸗ lichen, der Geiſt von ihrem Geiſt, Fleiſch von ihrem Fleiſch wäre. Und nun die Antwort der intranſigenten Polen! Das Zentrum, welches im Jahre 1903 beim erſten Wahlgange 19 992 Stimmen hatte, hat rund 11 000 Stimmen verloren, iſt auf 9100 Stimmen zurückgegangen; ein ähnliches Schickſal widerfuhr der Sozialdemokratiez; ſie hat 5264 Stim⸗ men gerloren: das intranſigente Polentum in Oberſchleſten hat ſopwohl die ſozialdemokratiſchen wie die ultramontanen Glemente an ſich gezogen. Der wachſenden Gefahr des deutſchfeindlichen Polentums in Oberſchleſten darf ſich das Deutſchtum, darf ſich e Regierung nicht verſchließen. Vom Zentrum zur Be⸗ klämpfung des Polentums kann das deutſche Element nichts er⸗ warten— es muß ſich in ſich ſelbſt feſtigen und aus eigener Kraft Widerſtand leiſten; daß dies möglich iſt, zeigt die Stimmenzunahme für den natlionalliberalen Kandipaten, der einzige Lichtblick der jetzigen Kattowitzer Wahl! Die Berliner Blätter drücken üÜbereinſtimmend— ſo ſchreibt Hs.⸗Berichterſtatter— ihre völlige Ueberraſchung durch die Nachwahl in Kattowitz⸗Zabrze aus. Im Aufſuchen der Gründe, die für das verblüffende Ergebnis beſtimmend geweſen ſein könnten, gehen die Wege natlürlich weit auseinander. Am bequemſten macht ſich die„Kreuzzeſtung“ die Sache, indem ſie Korfanty's Erfolg einfach ſeiner„agitatoriſchen Kraft“ zuſchreibt; die wird wohl 1903 auch nicht viel kleiner zweſen ſein. Da auch die„Deutſche Tageszeltung“ ſber das Ergebnis ſchier ſprachlos iſt, ſo kann man ſich der Bermutung kaum erwehren, die beiden agrar⸗konſervativen Organe ſuchten die Urſache des Umſchwungs insgeheim ebenda, wo ſie„Voſſiſche Zeitung“ und„Berl. Tageblatt“ glauben gefunden zu haben: in der Fleiſchnot. Da Ober⸗ ſchleſien in der Tat mit am meiſten darunter gelitten hat, ſo mag man die radikal⸗polniſche Stimmenhochflut ruhig mit auf das Konto der allgemeinen Unzufriedenheit ſetzen.„Natio⸗ nalzeitung“ und„Neueſte Nachrichten“ freuen ſich zumeiſt des Erfolges des nationalen Kandidaten. Die„Poſt“ auert noch ein wenig um entſchwundene, freikonſervative Berliner Streifzüge. (Von unſerem Berliner Buregau.) * Berlin, 13. Oktober Die neue Zeit. Es war entſchieden eine Vorbedeutung, daß die neue Zeit den Berlinern unter Küraſſier⸗Begleitung kam. Es iſt ſeitdem Tempo in die Entwicklung gekommen, Tempo. Das alte Berlin Wilhelms des Erſten wird„untergebuddelt“ und eine neue Stadt, von ganz andern Ausmaßen und ganz anderer Energie des Daſeins und Wirkens wächſt dem alten über den Kopf, Prunthaft, blendend, nicht ſelten geradezu protzenhaft iſt die Axt des Bauens in dieſem neuen Berlin geworden, und nur all⸗ mählich dringt ein Umſchwung, zu Gunſten künſtleriſch⸗ einfacher Durchbildung und Vertiefung, durch. Stellen Sie ſich auf den großen. gephaltierten Platz, den man in liebenswürdiger Solbſtpergeſſenheit immer noch den Luſtgarten nennt, und umfaſſen Sle mit einem Blick den neuen Dom und das alte Muſeum. Da haben Sie alte und neue Zeit anſchaulich zum Vergleiche neben einander. Ins Große, Wuchtige geht heut alles. Wer früher ein Parterrelokal mietete und allenfalls den Zwiſchenſtock dazu, der baut heute ein Warenhaus. Und die alten Häuſer von Herzog und Gerſon könnten in den Neubauten von Wertheim, Tietz, Israel und wie ſie heißen, ein paarmal wahnen. Was man früher einen Bierpalaſt nannte, das berſchwindet heute neben einem Rieſenbetriebe, wie Altbayern, Der Kaiſerhof iſt immer noch ein ganz anſehnliches Hotel; aber ſchon hak die Aſchinger Geſellſchaft am Potsdamer Platz einen Häuſerblos angekauft, und keinen kleinen, um dort ein Hotel„nach amertikanſſchem Muſter“ zu erbauen. Was das heißt; weiß man. Aber eigentlich iſt Berlin für den erſten Wolkenkratzer längſt reif; es hat ein Recht darauf, daß er ihm nicht länger vorenthalten bleibe. Moſſe hat es bereſts mit dem erſten„Jeitungspalaſt“ heſchenkt, und daß Scherl es trotzdem noch in ſeinen alten, beſcheidenen Räumen aushält, iſt einfach ein pſycholsgiſches Rätſel. Wo es die Maſſe allein nicht zwingen kann, muß die Zahl es bringen. Als zu den paar ernſten Bühnen Verhins in den achtgiger Nrlichkeit im Wahlkreiſe, und Ipendet dem Hauktleidtragenden dem Zentrum, den bibliſchen Troſt: Wie biſt Du vom Himmel gefallen, Du ſchöner Morgenſtern, wie biſt Du zur Erde ge⸗ fället.— Der„gefällte Morgenſtern“ hat ſeine Faſſung noch nicht wiedergefunden. Die„Gerxrmania“ meint, daß Pfarrer Kapitza ein Führer der Antialloholbewegung ſei, werde ihm bei dem trunkſüchtigen Polen ſehr geſchadet haben, und fügt dieſer ſchmeichelhaften Feſtſtellung noch die unmutige Behaup⸗ tung hinzu, viele Polen wüßten Überhaupt nicht, was ſie wollten, Dann ſpendet ſie ſich und den Ihren den Troſt, daß die Sozial⸗ demokratie doch auch erbärmlſch zurlückgegangen ſei. Dafür gange des Zentrums trbſten.“ Die Delegſſéſche Enthüllungen ungd die deutſche Flotte. Welche tatſächliche Unterlage der Delegſſeſchen Behaup⸗ tung zu Grunde liegt, die britiſche Regierung habe für den Fall eines deutfch⸗franzhſiſchen Krieges zugeſichert, den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal zu beſetzen und 100 000 Mann britiſcher Trup⸗ pen in Schleswig⸗Holſtein landen zu laffen, mag dahingeſtellt bleihen. Auch darf billig bezweifelt werden, daß eine ſolche Zuſage ſich ebenſo leicht verwirklichen, wie erteilen laſſen würde, Soylel aber iſt ſicher, daß jene Deleaſſé⸗Behauptung im höchſten Maße geeignet iſt, die Bedeutung einer zur Sſcherung unferer Küſten ausreichend ſtarken Flotle für die Landesverzeidigung ſelbſt im Falle eines Kontinentalkrieges, in dem die Entſcheidung zu Lande fällt, zu illuſtrieren. Man braucht ſich nur die Ver⸗ wirklichung jener Pläne und deren Wirkung vorzuſtellen, um ermeſſen zu können, ein wie ſchwerer Abbruch unſerer kriege⸗ riſchen Kraft an der Landgrenze dadurch zugefügt worden wäre, Aber man braucht nicht ſchon mit der Ausführung eines ſolchen Rückenangriffs zu rechnen. Schon die Bedrohung mit einem ſolchen müßte zußerſt ſtörend auf die Entfaltung unſerer kriegeriſchen Kraft an der entſcheidenden Stelle wirken, einen Teil unſerer Truppen an anderen Stellen feſthalten und eine Quelle ſteter ſchwerer Beunruhigung für weite Kreiſe der Ve⸗ völkerung bilden. Dieſes Moment wird nur zu häufig unter⸗ ſchätzt gegenüber den Einwendungen gegen die Verſtärkung un⸗ ſerer Flotte, daß bei einem europäiſchen Kriege die Entſcheſdung nicht im See⸗, ſondern im Landkriege zu erwarten iſt. Es jetzt wieder recht nachdrücklich in Erinnerung gebracht zu haben, iſt das allerdings unfreiwillige Verdienſt der Deleaſſeſchen Aus⸗ plauderei. Sie zeigt in auch für die weiteſten Kreiſe gemein⸗ verſtändlicher Weiſe, wie bitter not uns eine Flotte von ſolcher Stärke kut, daß jede ernſtliche Bedrohung unſerer Küſten im Falle eines Landkrieges ausgeſchloſſen iſt. Erſt wenn dies Ztel erreicht iſt, tragen die Aufwendungen für unſere Seeſtreit⸗ krüfte volle Frucht; das Gegenteil von weiſer Sparſamkeit würde es alſo ſein, wollte man der damit verbundenen Koſten wegen ſich mit einer Flotte begnügen, die zum wirkſamen Schutze unſerer Küſten nicht ausreicht. Das wäre in der Tat ſo un⸗ swirtſchaftlich, wie möglich. Deutsehes Bejeh. —„Flottenſchwärmer“ nennt die„Köln. Volks⸗ zettung“ diejenigen Deutſchen, die für eine ſtarke Kriegsflotte eintreten. Sie ſagte ferner kürzlich: Frankreich habe nach den Mitteilungen des Deutſchen Flottenvereins“ 1919 erſt 84 Linienſchiffe, während das nach Küſtenverhältnis und Kolonial⸗ beſitz um ein vielfaches kleinere Deutſchland 1917 ſchon 38 Linienſchiffe habe.— Es wird jedoch vergeſſen hinzuzufügen, daß von den Zs deutſchen Linienſchiffen 1917 nur 25 Schiffe als vollwertig gelten können, während 18 ohne Gefechtswert ſind und nur auf dem Papier ſtehen. Es iſt ferner nicht recht erſichtlich, warum ſtatt des vierfach hhheren Ueber⸗ ſeehandels Deutſchlands der allerdings kleinere Kolonial⸗ beſitz als Maßſtab für die Größe der Kriegsflotten heran⸗ gezogen wird. — Wie wir kürzlich ausführten, ſind die Berichte über den Entwurf zum preußiſchen Schulgeſetz von den Pro⸗ vinzialbehörden erſt vor einiger Zeit an das Kultusminiſterium zurückgegangen und harren dort der redaktionellen Bearbeitung zu der Vorlage, die dem Landtage zugehen ſoll. Welche Geſtalt, welchen Inhalt dieſe Vorlage annimmt oder angenommen hat, darlber ſchweht noch völliges Geheimnis Die„Köln. Ztg.“ gibt nun in einem die Schulgeſetz⸗Froge behandelnden bedeu⸗ tungsvollen Artikel die dankenswerke Anregung, der Entwurf möge, noch ehe er an den Landtag gelangt, durch vorherige Seencne zur öffentlichen Dis kuſſion geſtell werden. — Hauptmann v. Heydebreck, der, wie bereits gemeldet, mit dem Gouperneur b. Lindeguiſt gleichzeitig wird der„Vorwärts“ ſich und die Seinen mit dem Rück⸗ 2 Ausreiſe nach Südweſtafrika angetreten hat, hat die Aufgab⸗ erhalten, eine Art militäriſcher Adfutant dez neuen Gouverneurs, die Mittelsperſon zwiſchen ihm und dem Oberkommandierenden der Schutztruppe zu ſein, Dieſe Einrichtung war nötig, weil Herr v. Lindequiſt auch den Oberbefehl über die Truppen im Schutzgebiete erhalten hat, der Leiter der militäriſchen Operationen ihm alſo unterſtellt iſt. Wer Leiter dieſer militäriſchen Operatſonen werden ſoll, ſteht noch nicht feſt. — Podbielski wohnt heute in Hamburg der Er⸗ öffnung der Maſtviehausſtellung bei.— Der Anblich des ſeiſten Viehs wird ihn ſicher wieder bei opulentem Mahls zu einem Toaſte begeiſtern, in dem er jede Fleiſchnot ableugnet. — Das mausgraue Tuch, mit dem zur Zeit bei dreſ Bataillonen— einem des Grenadier⸗Regiments Nr. 3 in Königsberg i. Pr., dem Lehrbataillon in Potsdam und einem Bataillon des Königs⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 145 in Meßz —Verſuche angeſtellt werden, hat ſich nach dem, was darüber bisher während des Manbvers bekannt wurde, recht gut bewährt; doch muß vor allem erſt die Erprobung bei Schnee⸗ fall ſtattgefunden haben. Immerhin iſt es bemerkenswert, daß nach den neueſken Nachrichten ſich die Schweiz nach ſehr langen und gründlichen Verſuchen deffnitiv zu demſelben grauen Tuch entſchloſſen hat. Ueberhaupt führen ſämtliche Verſuche, die Truppen im Gelände tunlichſt wenig ſichtbar zu machen, auf die graue Farbe hin, im Gegenſatz zur Kakf⸗ und grünen Farbe, die ſich nicht bewährt haben. — Die Sammlungen der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für den Wiſſmann⸗Denkſtein in Daresſalam haben 9700 Mark überſchritten, Nusland. * Oeſterreich⸗ungarn. In dem Programm Fejervaryl ſoll ſich ein ausgearbeiteter Geſetzentwurf über die öſter⸗ reichiſch⸗unggriſche Zolltrennung befinden. Di Errichtung der Zollſchranken foll danach Neufahr 1908 teil⸗ weiſe beginnen und 1916 allgemein durchgeführt werden. * Frankreich. Das nach dem Miniſterrat am Freitag veröffentlichte Dementi zu den Delcaſſsſchen Enthüllungen wird von den meiſten Blättern ziemlich fkeptiſch aufgenommen. Jaurds meint ſpöttiſch in der„Humanite“; Es iſt alſo aus⸗ gemacht, daß ſich nichts ereignet hat, daß Deleaſſe nichs von England und von einer angebotenen militäriſchen Hilfe ge⸗ ſprochen hat, daß man Delcaſſs ohne Grund zum Rücktrftte gezwungen hat und daß die bon Deleaſſs geſchaffene Lage, welche nur durch ſeine erzwungene Demiſſion geregelt werden konnte, nicht ernſt war. Da die Diplomatie zu gewiſſen Stun⸗ den Wahrheiten ſolcher Art braucht, wollen wir es dabei be⸗ wenden laſſen. Das„Echo de Paris“ will wiffen, daß Rouvier mehrere ſeiner radikalen Miniſterkollegen lebhaft in der geſtrigen Sitzung getadelt hat, weil infolge ihrer bedauerlichen Schwätze⸗ reien Jaurss über die Vorgänge im Miniſterrate genau unter⸗ richtet war. Zur Wahlbewegung. * Karlsruhe, 18. Okt.(Die Wahlparole der Militärverein sberbandes.) Das Präſidium des in ſeinen Reihen über 126 000 alte Soldaten vereinigenden badiſchen Militärvereinsberbandes hat an ſeine Mitglieder durch Bekanntmachung im Bundesblatt folgende Wahlparole gus⸗ gegeben: „Volle Freiheit, ſo lange es ſich um Wahl zwiſchen einer der ſtaatserhaltenden Parteſen handelt. Wer aber einen An⸗ hänger der ſoglaldemokratiſchen oder anderen u m ſtürze leriſchen Nartei wählt, der ſtellt ſich gußerhalb der Haupt⸗ beſtimmungen unſerer Satzungen und wenn er kein Heuchler iſt, ſondern ein ehrlicher Mann, ſo tritt er von ſelbſt aus unſerem Verein und Verband aus. Es iſt für unſere Mitglieder auch nicht ſtatthaft, infolge eines Wahlbertrags einer Partei mit den Soztal⸗ demokraten oder bei der Stichwahl für einen ſolchen Kandidaten gu ſtimmen. Unſere Aufgabe ſoll es vielmehr ſein, überall da, ws Gefahr iſt, daß ein Sogialdemokrat zur Wahl kommen kann, fü ein friedliches guſammengehen einzutreten.“ Donaueſchingen, Block ſeſte wird geſchrieben: Ztg.“ aufgeſtellte Behauptung, 18. Okt.(Wahltaktik) Von Gegen eine kürzlich in der„Frankf, die liberalen Vereine Bonndorf und Donaueſchingen hätten ſich für den bevorſtehenden Wahlkampf für impotent erklärt und von jeder Verſammlungstätigkeit A⸗ ſtand genommen, müſſen wir uns aufs Entſchiedenſte berwahren, Speziell wir in Donaueſchingen haben hauptſiäch⸗ lich aus dem Grunde, weil unſer Kandidat faſt im ganzen Wahl⸗ bezirk bekannt iſt, nur beſchloſſen, die Zahl der größeren Wahlber⸗ ſammlungen möglichſt zu beſchränfen und dafür den Schwer⸗ Jahren das Deutſche Theater gegründet wurde, war das ein Ereignis für's ganze Reich. Heute fehlt dem Berliner etſpas, wenn nicht jede Spielzeit zwei bis drei Neugründungen bringt, Wo früher ein Denkmal ſtand, trifft man heute ſicher ihrer drei beiſammen, und reihenweiſe läßt ſie der Kaiſer aufmarſchieren, nach den Mark⸗ grafen die Oranier, Selbſt die konſervativſte Seite dieſes Städte⸗ weſens, der Berlehr, hat ſich dem neuen Tempo anbequemen müſſen. Das bewegliche Auto tritt in Maſſen auf und beherrſcht die kleinen Verkehrsadern, Schnellbahnen nach dem Syſtem„drunter durch“ oder zdrüber weg“ reißen den Durchgangsverkehr an ſich. Seit das Projekt einer Schwebebahn vorliegt, die andere Städte der Reichs⸗ hauptſtadt bekanntlich längſt vorgemacht haben, ſollen ergraute Stadt⸗ väter bedenklich die Häupter ſchütteln, und über der Zeiten Ver⸗ derbnis jammern, wie der brave Ichthyofaurus, der in den Schachtel⸗ halmen rauſchen hörte, Den erſten Anſtoß zu all dem gegeben, aufgerüttelt hat die Stadt ohns Zweifel des Kalſers ſtarkes Temperament,. Es iſt nicht leicht, einen Blick in die gar nicht ſo einfache Seele dieſes Mannes zu kun, der der größte Machtfaktor iſt im Deutſchen Reiche. Ein⸗ mal hab ich mir eingebildet, es ſei mir vergönnt geweſen. Das war bei der Einweihung des Keiſerdenkmals in Frankfurt a. M. Wir FJournaliſten langweilten uns und ulkten einander an, um uns die Zeit zu vertreiben. Der Kaiſer aber ſtand während der ganzen Feier aufrecht und mit toternſter Miene da. Aufmerkſam lauſchte er der laungen Rede des noch längeren Oberbifegermeiſters, oder ſchien ihr doch ſo zu lauſchen. Und wie ich den Mann ſo ſtehen ſah, bei einem Anlaß, den er ſelbſt zum Ueberdruß oft mitgemacht haben muß, dem keiner ſeiner Untertanen mehr eine tiefere Bedeutung beilegt, da kam mir der Einfall: der Kaiſer iſt überzeugt, jetzt, in dieſem Augenblicke, zu regieren! Nicht eine entbehrliche Repräſen⸗ iatlonspflicht des Herrſcherberufs auszuüben, ſondern eine weſent⸗ liche, notwendige und nützliche Berufshandlung zu vollziehen. Man muß ſich Har geworden ſein über dieſe Bedeutung, die des Repräſen⸗ tative und Dekoratſve für Wilhelm II, hat, um den Einfluß zu ver⸗ ſtehen, den er auf die Entwicklung ſeiner Hauptſtadt und ſeiner ganzen Zeit ausgellbt hat. Er hat wichtige Anregungen gegeben, ſein sle volg sſe jubeo hat auf mehr als einem Gehiete gewirkt wie ein Sauerteig; Millionen hat er mit freigebiger Hand ausgeſtreut zur Verſchöperung Berlins, aber er hat uns auch jenen Zug ins Aeußerliche und Theatraliſche gebracht, der die Gegenwarf be⸗ herrſcht. Denn nicht jedem, der des Kaiſers Beiſpiel nachahmt, iſt das Deloratſve und Repräfentative Herzensſache inie ihm; gar manchem iſt es nur Mittel zum Zweck. Als Symbol dieſer neuen Geſſtesrichtung ragt, wie ſchon an⸗ gedeutet, am Luſtgarten der neue Dom auf. Wotans Verſe aus dem Rheingold, womit er die bollendete Walhall grützt, ziehen einem durch den Sinn, wenn man vor dieſem Gotteshauſe ſteht, Ein prangender Bau, und auch einer der prahlt. Schön daxan iſt eigentlich nur die Silhuette, wenn die große Kuppel ſich zwiſchen den zwei kleinen, vom klaren Abendhimmel alhebt. Sonſt aber, wie ſwirkt ſie ſo kalt, die ganze Pracht! Steigt man die einfache, breite Freitreppe zum alten Muſeum hinan, da hebt ſich das Herz, da ſpeitet ſich der Blic. Steigt man die Stufen zum Dom eimpor, ſo legt ſichs bei jedem Schritte ſchwerer aufs Gemüt, wie der laſtende Druck ungeheuxer Steinmaſſen, Und tritt man ein— ſo iſt man ordentlich erſchrocken darüber, wie eng und winkelig und gedriückt einem der Innenraum vorkommt, gemeſſen an den Erwar⸗ tungen, die das üÜberragende Aeußere weckt, Liegt's an der ver⸗ wirrenden Fülle blendender Einzelheiten? Liegt's an der Unfähig⸗ keit des Architekten, den Stein vom Geſetze der Schwere frei zu machen und ihn in den Himmel wachſen zu laſſen, wie die kühnen Meiſter der Gotik? Wie dem auch ſei: Das Innere dieſes Gotteshauſes erheht nicht über den Alltag. Es gemahnt ſogar mitunter bedenklich— ans Theater. Saubere Schildchen an den Bänken geben Kunde dabon, daß die beſſern Plätze ſchon alle„ausverkauft ſind. Und beim Ausgang, ſieh da ſteht neben einer Trepbe: Aufgang für Miniſter und Generäle, wie an den Berliner Haustüren„Aufgang nur für Herrſchaften“ ſteht, Und man erinnert ſich, daß es in dieſen Hofkreiſen auch Logen gibt und daß der Geiſtliche ſeine der Ordnungspartelen 4 S eeeee Maunheim, 14. Ortyver. General⸗Anzeiger. 8. Seite. punkt auf die Kleinagitation zu verlegen, da wir auf dieſem Wege mehr zu erreichen glauben. Wir haben gerade im Gegenteil große Hoffnung, daß unſer Kandidat, Herr Landwirt Joſ. Hilbert bon Riedöſchingen, im Wahlkampfe als Sieger hervorgehen wird. Konſtanz, 18. Okt.(In Winterſpüren) fand am Montag im„Hirſchen“ eine Zentrumsverſammlung ſtatt, in der Oberamtsrichter Büchner aus Gengenbach ſein Programm entwickelte. Zu dieſer Verſammlung waren nach dem„Nallb..“ 2 Geiſtliche, 3 Stiftungsräte, 1 Mesner und noch gZandere Bürger, ſonſt aber niemand erſchienen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 14. Oktober. Aus der Stadtratsſitzung vom 13. Oktober 1905. (Mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt.) Es wird beſtimmt, daß der ſogenannte Neckarauer Wald künf⸗ tighin die Vezeichnung„Waldpark Neckarau“ führen ſoll. Für die in Italien durch Erdbeben Geſchädigten wird eine Bei⸗ hilfe von 1000 M. bewilligt. Zwei der Stadt angebotene, auf der alten Gemarkung Käfer⸗ thal gelegene Aecker werden für die Stadtgemeinde erworben. Fiür die eingehenden Pachtgärten bei der Kaiſerhütte werden geeignete Parsellen gur Anlage von Gärten bei der Nähe des Renn⸗ blatzes eu beiden Seiten der dorthin führenden Allee bereitgeſtellt. Außerdem werden demnächſt 2 größere Geländekomplexe in der Reckar⸗ und Schwetzingerſtadt zur Anlage von ſogen. Schrebergärten (Gemüſegärten) für die Arbeiterbevölkerung zur Vergebung ge⸗ langen⸗ Die Ueberlaſſung ſämtlicher Gärten wird ſ. Zt. im Wege der Verſteigerung erfolgen. Dem Männergeſangverein„Frohſinn“ in Käferthal wird zur Veranſtaltung eines Wohltätigkeitskonzertes zu Gunſten des Ver⸗ eins für Ferienkolonien die Turnhalle der Schulabteilung Käfer⸗ thal mietfrei zur Verfügung geſtellt. Dem Ortsausſchuß zur Bekämpfung der Tuberkuloſe in Neckarau wird ein Zimmer im dortigen Rathaus zur Mitbenützung eingeräumt. 5 Die Gr Eiſenbahnverwaltung hat den von ihr für die Expreß⸗ zutannahmeſtelle im Kaufhaus gemieteten neuen Laden am 20. Sep⸗ kember ds. Irs, bezogen. Das Straßenbahnamt legt drei Projekte über die Führung der klektr. Straßenbahn nach dem linken Induſtriehafen⸗Ufer vor. Der Stadtrat erklärt ſich im Prinzip mit dem Projekt II, deſſen Linie durch die Helmholtz⸗, Inſel⸗ und Frieſenheimerſtraße führt, einver⸗ ſtanden und erteilt dem Straßenbahnamt Auftrag zur ſofortigen Ausarbeitung eines Detailprojektes, das nach alsbald einzuholender Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes demnächſt zur Ausführung kom⸗ men ſoll. Der ſtädt. Herr Maſchineninſpektor wird ermächtigt, im Be⸗ nehmen mit der Firma Brown, Boveri u. Cie. die Transformatoren⸗ ation auf der Frieſenheimerinſel herzuſtellen. Der Firma G. Knodt, Metallwarenfabrik in Frankfurt a. M. wwird die probeweiſe Aufſtellung eines Gaskandelabers auf dem Friedrichsplatz ohne jede Verbindlichkeit geſtattet. Die Verlegung der Gasleitung in der Stephanienpromenade wird genehmigt. Genehmigt werden die Verträge mit: a) dem Unternehmer Georg Buller in Mannheim⸗Neckarau über die Herſtellung der Siel⸗ bauten in der Gasfabrikſtraße; b) dem Bauunternehmer Georg eber in Mannheim über die Ausführung von Kanalanſchlüſſen. Der Firma Meeß und Nees in Karlsruhe wird für die am Dache des Kühlhauſes beim Schlacht⸗ und Viehhof vorgenommenen Reparaturarbeiten eine Entſchädigung gewährt. Vergeben wird: a) die Ausführung der eiſernen Dachbinder über dem Nordweſtflügel der Gewerbeſchule an die.⸗G. für Eiſen⸗ und Bronzegießerei vorm. Flink hier; bd) die Ausführung der Vild⸗ hauerarbeiten für den Neubau der Gewerbeſchule an folgende 7 Unternehmer: A. Paul, G. Liebmann, E. Schreck, G. Naßner, W. Ballmann, A. Köſtner und C. Caſſar; e) die Lieferung von armierten Vetondecken für die Kunſthalle an die Firma Heinrich Eiſen hier; d) die Erweiterung der Maſchinenanlage im ſtädt. Schlachthof hier an die Firma L. A. Riedinger, Maſchinen⸗ und Bronzewarenfabrik in Augsburg; e) die Schreinerarbeiten für den Neubau der Stadt⸗ und Sparkaſſe: Los 1 an G. Krauß(Lieferung in Krackiefer), Los II an Fr. Brenneis(Lieferung in Krackiefer), Los III an G. Leger(Liefzrung in Pitche⸗pine). Die Anftkellung eines weiteren Tierarztes beim ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof hier wird genehmigt. Uuebertragen wird: dem Ingenieur Wilhelm Wolff die beim Straßenbahnamt neu errichtete Ingenieurſtelle; dem Karl Mayer eine Technikerſtelle beim Hochbauamt und dem Joſef Koſel eine Schreibgehilfenſtelle bei der Stadtkaſſe Die Einladung des Intendanten des Hof⸗ und Nationaltheaters n der Gedächtnisfeier für Hofkapellmeiſter Langer am Sonntag, 15. ds. Mts. wird zur Kenntnis genommen. Die am 30. Sept. fürſorglich vollzogene Alemendverteilung für Käferthal wurde genehmigt. ccea⸗ 5— Predigt mit einer Verbeugung nach der Hofloge beginnt und ſchließt— was Kaiſer Friedrich III. ſich für ſeine Perſon übrigens berbeten hatte. Ach ja, wir leben in einer vortrefflich eingerichteten Welt. Die neue Sckwebebahn ſoll nur eine Wagenklaſſe erhalten— ſoll! —:; im Gotteshauſe aber wird peinlich darauf geſehen, daß der Unterſchied der Stände ſich nicht verwiſche: Zahlungsfähige Gläu⸗ bige in der Mitten, weniger begüterte zu beiden Seiten, darüber, der profanen Menge entrückt,„Miniſter und Generäle.“— Nun ja, es wär' auch ſchade, wenn Petrus eines Sonntags zum Him⸗ melsfenſter hinausſchaute, gerad' in den Berliner Dom hinein, und hielte des Herrn von Podbielski gottgefälligen Bauch für die rbeitsleiſtung eines gewöhnlichen Sterblichen. Dr. Lynkeus. Cagesneuſakeſten. — Ein Mann, der nicht gehängt werden kann. Ein merk⸗ würdiger Fall beſchäftigt gegenwärtig die Oeffentlichkeit in Ame⸗ kika. Die Vollſtreckung der Todesſtrafe, die über Robert Gardiner aus Chicago verhängt worden iſt, weil er ein junges Mädchen er⸗ merdet hat, wird wahrſcheinlich unmöglich ſein, weil ſein Hals icht gebrochen und er auch nicht erwürgt werden kann. Der eingig nögliche geſetzmäßige Weg, um die Strafe,„ihn am Halſe aufzu⸗ b bis er tot iſt“ zu vollſtrecken, wäre, ihn durch die Klappe llen und dort in der Luft hängen zu kaſſen, bis er verhungert iſt. diner leidet an einer ſeltenen Krankheit, von der man, wie Profeſſor Steffenſon vom„Ruſt Medical College“ erklärte, bisher nur vier Fälle kennt. Dieſe Krankheit verurſacht die Verknöcherung der Wirbel und Gewebe des Halſes. Gardiners Anwalt hat das Gericht davon verſtändigt, daß ſein Klient nicht gehängt werden zann; die Vollſtreckung des Urteils iſt daher verſchoben worden. —Schulswang in Japan. Ein Geſetz, das die Volksſchulbildung endgiltig regelt, iſt im vorigen Monat von dem Parlament in Tokio 5 Die Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft hat der Verufs⸗ feuerwehr in Anerkennung der raſchen und wirkſamen Hilfeleiſtung beim Brandfall vom./6. Oktober ein Geldgeſchenk von 150 Mark überwieſen, wofür der Dank ausgeſprochen wird. »Gründung eines Fremdenverkehrsvereins. Aus dem einleitenden Vortrage des Herrn Viktor Darm⸗ ſtädter in der geſtrigen konſtituierenden Verſammlung teilen wir noch folgende Stellen über die Aufgaben des Vereins mit: Vor allem müſſen wir eine breite Reklame für Mannheim machen, eine Reklame großen Stils. Dies kann geſchehen durch Führer durch Mannheim, ähnlich wie der jetzt anläßlich der Kongreſſe von Herrn Dr. Schott verfaßte, und durch kürzere Proſpekte mit Anſichten. Dieſe müſſen an alle Verkehrsvereine, Eiſenbahndirek⸗ tionen, Stadtverwaltungen uſw. verſandt werden, in allen Verkehrs⸗ und Reiſebureaus aufliegen. Ferner durch Annoncen in allen größeren und vielgeleſenen Zeitungen des In⸗ und Auslandes, durch gute Artikel in weitverbreiteten Tages⸗ und Wochenblättern, mög⸗ lichſt mit Illuſtrationen, durch künſtleriſch ausgeſtattete Plakate— damit hat die Stadt ja bereits einen ſchönen Anfang gemacht—, ferner durch Ausgabe und Verſand einer Frremden⸗ und Ver⸗ kehrszeitung. Auf das Engagement des Kaim⸗Orcheſters wird jetzt ſchon hinzuweifen ſein, bald auf das Jubiläumsjahr und ſeine Kunſtausſtellung. Zur Reklame gehört es auch, der richtigen Aufnahme und Würdigung Mannheims in alle Fahrpläne und Reiſehand⸗ bücher die großte Aufmerkſamkeit zu widmen. Bis jetzt finden wir Mannheim in vielen Fahrplänen, Reklametafeln und ⸗büchern der Eiſenbahnen und Dampfſchiffe, auch im Bädecker uſw. ſehr ver⸗ nachläſſigt oder ganz ignoriert. Eine zweite Hauptaufgabe des Vereins iſt es, ein Verkehrsbureau in der Stadt zu errichten. Dieſes Bureau, auf welches an Bahnhöfen und an den Halteſtellen der Dampfboote durch Plakate hinzuweiſen wäre, gibt zunächſt den Fremden auf perſönliches oder ſchriftliches Befragen Auskunft über alles von Mannheim Wiſſenswerte, wie u. a. über Hotels und Wohnungsverhältniſſe, Schulen, Steuern, Wohlfahrts⸗ und Geſund⸗ heitseinrichtungen, Wiſſenſchaft und Kunſt uſw. Es ſoll aber auch den Einheimiſchen zugute kommen, insbeſondere den Mitgljedern des Vereins. Auf dieſem Bureau ſollen Eiſenbahnfahrkarten, be⸗ ſonders auch die bisher hier nicht erhältlichen Schlafwagen⸗ und Luxuszugbilletts, ferner alle Theater⸗, Varitee⸗ u. Konzertkarten zu haben ſein, Führer durch Mannheim und andere große Städte, die Adreßbücher derſelben ſollen dort aufliegen, ebenſo Kursbücher, Reiſehandbücher, Proſpette von allen beſſeren Bade⸗ und Luftkur⸗ orten und Hotels. Dort ſollen ſich die Mitglieder umſon ſt, andere durch kieine Entſchädigung, Reiſepläne zuſammenſtellen laſſen können mit Angabe der beſten Wege und der für ihre Zwecke beſten Hotels. In der Perſpektive ſehe ich eine Ausgabe von Hotel⸗ Coupons mit für unſere Mitglieder ermäßigten Preiſen. Wenn es uns durch die anzuſtrebende Propaganda gelingt, biele Fremde hierher zu ziehen, ſo muß es auch eine Hauptauf⸗ gabe des Vereins ſein, dieſen Fremden in bezug auf Zerſtreu⸗ ungen das ganze Jahr hindurch etwas zu bieten. Denn es handelt ſich doch hauptſächlich um Vergnügungsreiſe und dieſe wollen unterhalten ſein. Die Vorzüge Mannheims müſſen in das rechte Licht gerückt werden und beſonders im Sommer, der Haupt⸗ reiſezeit, der Aufenthalt den Fremden ſo angenehm als möglich gemacht werden. Ich denke u. a. an Promenadekonzerte, tägliche Hafenrundfahrten, Operettentheater oder ſonſt leichte Muſe im Muſenſaal von Ende Juni bis Ende Auguſt, durch eine beſondere Truppe ausgeführt. Ein Zuſammengehen mit unſeren beſtehenden, trefflich geleiteten Renn⸗ und Regattavereinen, Lawn⸗Tennisklub, der Friedrichsparkgeſellſchaft, ebenſo mit der Roſengartenkommiſ⸗ ſion käme hier in Betracht. Abgeſehen davon, daß der Verkehrs⸗ verein ſeine Propaganda dieſen Vereinskorporationen zur Verfüg⸗ ung zu ſtellen hätte, ſollten andere Feſtlichkeiten in Verbindung mit den Rennen uſw. arrangiert werden, um dieſen mehr Fremde zu⸗ zuführen, reſp. deren Aufenthalt zu verlängern. Auch an Muſik⸗ feſte iſt zu denken, bei denen die Mitwirkung der Geſangvereine, des Muſikvereins, des Phikharmoniſchen Vereins uſtw. wichtig ſein wird.— Für das Hofthegter wären Feſtſpiele ins Auge zu faſſen, bei denen dem Verkehrsbureau event. der Vertrieb der Kar⸗ ten zu übertragen wäre, ähnlich wie dies in München zum Beiſpiel von Schenkwald beſorgt wird. Ich möchte hier bemerken, daß dieſe eben erwähnte Seite der Vereinstätigkeit auch den geſchäftlich hier verkehrenden Fremden zugute käme und ſie veranlaſſen würde, Mannheim zum Ausgangspunkt ihrer Reiſen zu wählen, ſtatt, wie es oft geſchieht, Mannheim per Abſtecher zu beſuchen. Mit der Propaganda, mit dem Verkehrsbureau, mit den Ver⸗ gnügungen iſt jedoch die Aufgabe des Vereins noch nicht erſchöpft, der Verkehrsberein muß ſich auch angelegen ſein laſſen, die Ver⸗ kehrsverhältniſſe Mannheims zu verbeſſern. Unſere Elektriſche fährt vortrefflich, es werden aber noch manche Wünſche zu erfüllen ſein, unſere Droſchken ſind gut, aber Taxa⸗ meter⸗Droſchken ſind beſſer, die Vorortbahnen ſind auf dem beſten Wege, es bleibt aber hier noch manches zu tun; eine Neckarbrücke iſt im Bau, vivat sequens. Der Verein ſoll bei dieſen und ähnlichen Punkten das Sprachrohr der Intereſſenten ſein und berechtigte Wünſche den betreffenden Behörden und Direktionen vermitteln. Waß die Dampfbootgeſellſchaften betrifft, ſo wird eine Schnell⸗ fahrt auf dem Rhein bis Mainz, reſp. Abfahrt eines Schnell⸗ kurſes von hier anzuſtreben ſein. Ich komme nun zum Hauptverkehrsmittel der Gegenwart, zu der Eiſenbahn. Wie ich ſchon zu Anfang meiner Erörterung angedeutet habe, iſt Mannheim, deſſen natürliche Lage unbeſtritten als ſehr gunſtig angeſehen werden muß, durch die Main⸗Neckar⸗ Bahn und deren reichlich ausgeſtatteten Fahrplan aus der direlkten Eiſenbahnverbindung vom Norden nach dem Süden und umgekehrt, ſoweit die Badiſche Bahn in Betracht kommt, ausgeſchaltet. Meine Herren! Auch der Verkehrsverein kann die Station Friedrichsfeld nicht vom Erdboden verſchwinden laſſen. Aber eine Hauptaufgabe des Vereins wird ſein, Mannheim in ſeine Rechte als Geroßſt adt einzuſetzen, die Beſtrebungen der Handelskammer in dieſem Punkt auf das kräftigſte zu unterſtützen. Die direkten Züge, die direkten Wagen nach und über Mannheim, die bringen das Leben, die bringen die Fremden. Wenn dieſe an Mannheim ſeitlich vorbeigefahren werden, ſo kann man ihnen nicht zumuten, auf Umwegen hierherzu⸗ kommen.— Ick hoffe, daß der Verein ſtark genug wird, um ſich auch in dieſem ſchwerſten und bedeutungsvollſten Punkte Geltung zu ver⸗ ſchaffen, und daß Mannheim in abſehbarer Zeit nicht mehr Mont⸗ ſalvat iſt,„unnahbar euren Schritten!“ Auch den MWannheimern ſelbſt, ob ſie der Beruf oder das Erholungsbedürfnis in die Ferne treibt, iſt es zu gönnen, daß ſie nicht bei jeder Gelegenh 8 Aſcbenbrödel ſpielen, alle pagxr Kilo⸗ meter auf die Bahnſteige geſetzt werden und ſich neue Plätze in über⸗ füllten Wagen, die von anderswoher kommen ſuchen müſſen. Ett * Achtung, Landtagswähler! Die Verſendung des Wahlfhug⸗ blatts ſamt Stimmzettel für die Landtagswahl erfolgt am nächſten Montagl * Der Großherzog von Sachſen⸗Weimar iſt bereits ſchon heute früh halb 9 Uhr nach Metz abgereiſt. Wie wir noch in Erfahrung bringen konnten, dauerte die Beſichtigung der Benz ſchen Fabrik nahezu 2 Stunden. Der Großherzog ſoll ſich wiederholt in ſehr anerkennenden Worten über das Etabliſſement ausgeſprochen haben. a Die Aufhebung der Gebühren für die verſchließbaren Poſt⸗ abholungsfücher war, wie die„Neue politiſche Korxeſp.“ mitteilt, von verſchiedenen Handelskammern in Anregung gebracht worden. Der Staatsſekretär des Reichspoſtamtes hat dieſe Anträge a b⸗ gelehnt. * Die ſeltene Feier des 90. Geburtstages beging am heutigen Tage Herr Geheimer Rechnungsrat Tilleſſen dahier. Bei der erſtaunlichen Rüſtigkeit und friſchen Lebensfreude des Jubilars wird mancher verwundert ſein zu hören, daß er in der Lage iſt, ein derartig ſeltenes Feſt zu feiern. Bereits ſeit dem Jahre 1872 hier anſäſſig, hat er als geborener Rheinländer in unſerer Vaterſtadt ſeine zweite Heimat gefunden und die anläßlich ſeines Feſtes ihm und ſeiner zahlreichen Familie allſeits zugegangenen Kundgebungen freudigſter Anteilnahme beweiſen, welcher Achtung und Sympathie er ſich als Mitbewohner unſerer Stadt in allen Kreiſen der Be⸗ völkerung erfreut. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch mög⸗ lichſt viele Jahre ſich eines ſchönen Abends ſeines ereignisreichen Lebens zu erfreuen und glauben wir damit einen herzlichen Wunſch aller ſeiner Freunde und Bekannten Rechnung zu tragen. * Das Intereſſe der hieſigen Damen für die in der Gewerbe⸗ halle ausgeſtellte und leicht erlernbare Spindel⸗ Guipüre⸗ Technik iſt ſtets in der Steigerung begrifſen. An einem der letzten Nachmittage beſuchten an 80 Damen die Ausſtellung. Frau b. Renthe⸗Fink hat ſo viele Anmeldungen zu den von ihr im Buregu⸗Zimmer der Gewerbehalle abzuhaltenden Kurſen erhalten, daß ſie die Dauer ihres hieſigen Aufenthaltes ausdehnen wird. Es iſt ſomit noch bielen Damen Gelegenheit geboten, die hübſche Arbeft zu erlernen, reſp. ſich darin weiter zu vervollkommnen. * Bei der Darmſtädter Pferdelotterie am 18. ds. fielen in die Hauptkollekte von J. F. Lang Sohn in Heddesheim auf No. 935 der 4. und auf No. 872 der 5. Hauptgewinn(je ein Pferd.) * Aus der Zivilkammer. Die Klage des Maler⸗ und Tüncher⸗ meiſters Jacob Löwenhaußpt gegen die hieſige Gewerbebank auf Herausgabe der Summe von 24 000 Mark wurde abgee wieſen. Herr Jacob Löwenhaupt hatte ſeine Klage damit bes⸗ gründet, daß die obige Summe, womit die Gewerbebank durch die Fälſchungen Eugen Löwenhaupts geſchädigt war, nur bezahlt wor⸗ den ſei unter der Bedingung, daß keine Anzeige von den Verfeh⸗ lungen erfolge.— In der Sache Kalbfus gegen Böhm⸗ Rheinau wurde im Sinne der früheren Entſcheide erkannt. Das Gericht hat die Anſprüche gegenüber der Konkursmaſſe für be⸗ gründet erklärt, dem Aufſichtsrat gegenüber aber abgewieſen. Theater, Runſt und Wiffenſchaft. Großh. Hof. u. Nationaltheater Mannheim.(Spfielplaen.) Sonntag, 15. Okt.(Abonn.): Ferd. Langer⸗Gedächtnisfeter: „Silvana“.— Montag, 16.():„Carmen“,— Dienstag, Iiet Volksvorſtellung:„Hans Huckebein“.— Mittwoch, 18.():„Der fliegende Holländer“.— Donnerstag, 19.():„Der Schwur der Treue“.— Freitag, 20.():„Hamlet“.— Samstag, 21.(Abonn. ſusp., Verpfl.): Chor⸗Benefiz. Neu. einſtudiert:„Der Zigeuner⸗ baron“.— Sonntag, 22.():„Die Meiſterſinger“. Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 15. Okt,, vorm. 11½ Uhr: Ferdinand Langer⸗Gedächtnisfeier. Abends: Zum erſten Male:„Die Notbrücke“.— Donnerstag, 19. Okt.:„Die Jux⸗ heirat“.— Sonntag, 22. Okt.:„Die Notbrücke genehmigt worden. Danach iſt von nun an in ganz Japan der Elementarunterricht obligatoriſch und unentgeltlich. Für Jungen und Mädchen, ganz gleich, welche ſoziale Stellung ihre Familie ein⸗ nimmt, beſteht der Schulzwang für das Alter von—14 Jahren. Die erſten vier Jahre ſind dem Erlernen der japaniſchen und chineſiſchen Sprache gewidmet. In den nächſten vier Jahren wird unter anderem die engliſche Sprache gelehrt, die Kinder ſollen, wenn ſie die Elementarſchule verlaſſen, engliſch leſen und ſogar ſprechen können. 55 — Ueber die Hinrichtungen Aufſtändiſcher in Lindi ſchreibt man der„Kolonialen Zeitſchrift“: Nach Rückkehr des Bezirksamtmanns fand ein Kriegsgericht über einen Teil der Gefangenen ſtatt. Da die Aufſtändiſchen verbreitet hatten, die Gewehre der Askari gingen nicht los, ſo wurden die 21 Mann zum Tode durch Erſchießen anſtatt durch den Strang verurteilt. Auf dem Scheibenſtand wurden die Gefangenen ſektionsweiſe aufgeſtellt, ihnen die Augen verbunden und ſie durch abgegebene Salven erſchoſſen. Mit einer Ausnahme ſtanden ſie ruhig da; nur ein junger Mann ſchrie und wehrte ſich nach Kräften, ſodaß er an einen Baum gebunden werden mußte. Nachdem allen, die noch atmeten, die Gnadenſchüſſe gegeben waren, wurde zurückmarſchiert. Die Leichen blieben mehrere Tage unbe⸗ erdigt liegen. Ein zweites Kriegsgericht wird etwa 100 Gefangene aburteilen. Auf Miſſionsſtationen ging es recht munter zu. Nachdem die Miſſionare geflüchtet waren, ſetzten ſich die Miſſionsſchüler in den Kleidern der Miiſſonare zu Tiſch, ließen ſich auf europäiſche Weiſe das Eſſen ſervieren, hielten Gottesdienſt ab und trieben andere Allotria. — Wie Mark Twain ſein erſtes Geld verdiente. In ſeinem unterhaltenden Buch The Sunnuy Side of the Street erzählt M. P. Wilder, daß er einmal Mark Twain, deſſen wahrer Name bekanntlich Samuel Clemens iſt, gefragt habe, ob er ſich erinnere, wann er ſein erſtes Geld verdient hätte.„Ganz genau erinnere ich mich deſſen,“ erwiderte der berühmte Humoriſt,„obwohl es ſchon lange her iſt, denn ich war damals ein kleiner Junge. In unſerer Schule 7 2 beſtand ein ſtrenges Verbot gegen das Bearbeiten der Pulte mit dem Federmeſſer, und die Strafe war entweder 5 Dollat Entſchädig⸗ ung, oder, wenn das nicht herbeigeſchafft wurde, eine öffentliche Durchprügelung. Eines Tages traf mich das Verhängnis, und ich mußte meinem Vater Beichte ablegen.„Samuel,“ ſagte er vor⸗ wurfsvoll,„ich kann den Namen Clemens nicht ſo ſchänven laſſen daß ich Dich einer öffentlichen Züchtigung ausſetzte, ich werde alſo die Strafe bezahlen. Aber damit Du nichts verlierſt, komm mit mir auf mein Zimmer.“ Auf dem Zimmer vollzog ſich die irdiſche Ge⸗ rechtigkeit an einem meiner Körperteile. Aber mein Vater hatte über das Ziel hinausgeſchoſſen. Ich war nun abgehärtet. Als ich die Treppe hinunterging, die eine Hand auf den ſchmerzenden Körperteil drückend, und in der andern Hand den Fünf⸗Dollarſchein haltend, überlegte ich die Sachlage. Hatte ich dieſe körperliche Züc tigung überſtanden, ſo wird auch die andere zu ertragen ſein, dack ich mir, und beſchloß, mich für die Prügelſtrafe zu ſtellen und 5 Dollar zu behalten. Auf dieſe Weiſe habe ich mein erſtes Geld verdient.“ — Aus den„Fliegenden“. Fatal.„Iſt es wahr, daß die neu eZündhölzchenfabrik total abgebrannt iſt?—„Jawohl — bis auf die Zündhölzchen!.Die wollten abſolut nicht brennen!“—— Ein Friedliebender.„Soll ich nocheine trinken? Nein!. Ja] Nein!. Ah was, ich werd' mich lang mit mir herumſtreiten Zentzi, noch a Maß!“—— Lakoniſch. „Warum rauft Ihr denn ſo?... Was habt Ihr denn mit⸗ einander gehabt 1“—„Dösſelbe Dirndl!“- Liebeserklärung. Schullehrer:„Teu're Laural Es gibt 1543 Millionen Menſchen auf der Erde. Von dieſen ſind etwa 700 Millionen Frauen, und unter dieſen 700 Millionen Frauen habe ich Sie am liebſten!.. Ermeſſen Sie daraus meine Liebe!“—— Abgeblitzt.„Sie gehen vorbei, gnädiges Fräulein, und ſind doch getwiß die Dame, die mit mir unter„O. O. korreſpondiert hat!?“— „Das ſtimmt— aber ich glaubte nicht, daß Sie der Herr mit dem angenehmen Aeußern wären!“ General⸗Anzeiger. Vom Theater. Wie wir vernehmen, ſoll der 10. November, Schillers Geburtstag, nun endlich Emil Vanderſtettens imtereſſanten Einakter„Der Herr Regimentsmedicus“ zum erſtenmale bringen. Als ſehr entſprechende Beigabe iſt für den gleichen Tag„Der Neffe als Onkel“ in der aus dem Fran⸗ göfiſchen ſtammenden Schiller'ſchen Uebertragung, wwie er ſeiner Zeſt bel einer Veranſtaltung des„Schillervereins Deutſcher Frauen“ über die Bretter ging, zur Aufführung in Ausſicht genommen. Im übrigen bereitet unſer Schauſpiel, wie man uns mitteilt, Schillers „Tell“,„Kabale und Liebe“, Sudermanns„Heimat“ und anderes gur Wiedergabe vor. Die Aufführung von Sophokles„König Oedi⸗ pus“ iſt vorläufig auf den 23. Oktober feſtgeſetzt. Für die Oper Feſo, die Operette ſind neuerdings„Der Bettelſtudent“ und Offen⸗ bachs„Hoffmann's Erzählungen“, letztere in neuer Einſtudterung, für die nächſte Zeit als ſicher willkommene Gaben beſtimmt, wieder einmal in Szene zu gehen. Anlüſtlich der Ferdinand Langer⸗Gedächtnisfeier hat der be⸗ gabte jugendliche Bildhauer Hans Caſſar hier eine Koloſſal⸗ büſte des verewigten Meiſters modelliert. Dieſe, in Gips aus⸗ geführt und etwas getönt, iſt dazu beſtimmt, morgen vormittag bei der Feier im Nibelungenſaale inmitten eines Pflanzenarrange⸗ ments aufgeſtellt zu werden. Fraukſurter Streichauartett. Man ſchreibt uns: Die erſte Matinse des Frankfurter Streichquartetts findet Sonntag den 29. Oktober ſtatt. Spen Lange, der Verfaſſer der„Stillen Stuben“, wurde in ſeiner Wohnung in Kopenhagen am Donnerstag mittag be⸗ wußtlos aufgefunden. Er hatte aus noch nicht aufgeklärter Urſache des Nachts zwei Flaſchen Chloral getrunken. Sein Zuſtand iſt ſohr bedenklich. Ein neuer Bühnenvermittſerverlag, der den Zuſammenſchluß ſämtlicher Dramatfker bezweckt und die Prüfung, ſowie koſtenloſe Drucklegung dramatiſcher Werke übernimmt, wurd⸗ dieſer Tage in München unter dem Titel: Verlag„Die Bühne“ gegründet, Das Unternehmen bezweckt dem Komnif⸗ ſionsverlag⸗Unweſen zum Voxteile der Autoren entgegenzutreten, Gerhart Hauptmanns„Elga“ wurde vorgeſtern im Leip⸗ giger Stadtthegter zum erſten Mal aufgeführt, Die Darctellung 0 mittelmäßig, Das Werk erzielte bloß einen Achtungs⸗ exfolg. Arthur Schnitzlers drelaktige Komödie„Zwiſchenſpiel“ wurde Dennerstag im Wiener Vurgtheater nur durch das meiſterhafte Spiel von Kainz vor Ablehnung bewahrt, Das Stück ſtellt die Irrungen und den Kampf zweier Eheleute dar, die ſich lieben und ſich doch ſcheiden. Die innere Unwahrſcheinlichkeſt des Vorganges und der geiſtreichelnde Dialog, der die Handlung erſetzt, ermüdeten und verwirrten, je länger, je mehr. Die Schnitzlergemeinde Hgtſchte It.„Köln. Ztg.“ den Dichter nach dem zweiten und dritten Akte mehrmals heraus, doch war das lebhafte Ziſchen am Schluſſe das Urteil der Mehrheit. Margarethe Samoſch, eine junge Schriftſtellerin von Talent, die Tochter des Redakteurs der„Nakionglzeitung“ Siegfried Samoſch, iſt vor wenigen Tagen in Berlin geſtorben sch, Der Schlachtenmaler Wilhelm Emelé, der ſeit 1898 in Freilburg J. B. wohnte, iſt Mittvoch abend nach langem Leiden dort geſtorben. In Buchen 1830 geboren, wandte ſich Gmels nach kurzer militäriſcher Laufbahn der Zeſchen⸗ und Malkunſt zu, in der er es zu anerkannter Künſtlerſchaft brachte. Zumeiſt malte er Gpi⸗ ſeden aus dem Krſegsleben und aus Schlachten. Von ſeinen letzten Wildern ſind nennenswert:„Ein Satteltrunk“,„Der erſte Reit⸗ Anterricht“ u. g. Emelé, der 1900 ſeinen 70. Geburtstag feierte, war Junggeſele. Er war ein begabter Künſtler und ein eigen⸗ Artiger Menſch, Zur Geſchichte des„Siegfried⸗Idylls“. Uns wird geſchrieben! Die beiden Werke Wagners, die das am Dienstag, 17. Oktober, abends 7½ Uhr, im Muſenſaal ſtattfindende Konzert zugunſten der Richard Wagner⸗Stipendienſtiftung in ſeinem erleſenen Programm zuſammenführt, bezeichnen zwei merkwürdige Gpochen im Leben Richard Wagners. Der leid voll erhebenden Liebe zu Frau Weſendonck entſtammen die„fünf Gedichte“ und das„Triſtan“⸗Drama, deſſen Porſpiel hier ja guch in der Faſſung gegeben wird, die Wagner Mathilde Weſendonck geſandt hat. Das „Idyll aber iſt in einer Zeit ungetrübten Glückes entſtanden, als die ſchweren inneren Kämpfe der Meiſter ſchon uberwunden hatte: am 25. Dezember 1870 in Triebſchen. Der erſte Weihnachtstag hatte(und hat) für die Familie ja doppelt feſtliche Vedeutung: es iſt guch der Geburtstag der Coſima. Die Freundin der Famllio, Frau Wille, hat in ihren Erinnerungen ſuns berſchtet, wie erfinderiſch Wagners Genius in zarten Huldig⸗ ungen für ſie geweſen ſei. So hatte er auch für jenen Geburtstag ohne Coſimas Wiſſen ein Stück für kleines Orcheſter komponiert: das„Siegfried⸗Idyll, wie es heute heißt, das„Triebſchener Idyll“, wie es dagegen in der Famſlie hieß. Eröffnung des Berliner Theaters. Von unſerm Berliner Bureau wird uns geſchrieben: Dies mußte ſo kommen, ein Unglück lag ſozuſagen in der Luft Herr Ferdinand Vonn hatte vor Beginn der Komödie ſchon ſopjel Komödie geſpielt, daß die Stim⸗ mung gefährlich überreizt war und der Erfolg auch eines beſſern Stückes auf des Meſſers Schneide geſtanden hätte. Die eigene Dixrektion iſt Herrn Vonn zu Kopfe geſtiegen, Er fühlt ſich als Selbſtherrſcher, nennt das Berliner Theater ausdrücklich ſein Theater— man zitlert zum Vergleiche Puhlmanns Varietee— ſteckt Türſteher und Logenſchließer in eine lakalenmäßige Livree, bekundet eer Kritit in Vauſch und Bogen ſeine Mißachtung und— erläßt Hausgeſeze. Darnach werden„Verhältniſſe, die nicht geeignet ſind, ur Ghe zu führen“, an Ferdinand Vonns Verliner Theater nicht geduldet; dieſer Paragraph ward natürlich eine Fundgrube für ſchlechte Witze. Und dann die rührſame Geſchichte don dem bruſt⸗ kranfſen Schweizer Dichter Florian Endli, den der großmütige Direktor der Unſterblichteit entgegen füttern läßt! Ja, wenn Herr Bonn nur nicht die Unvorſichtigkeit begangen hätte, auf dem Theater⸗ gektel einen Prolog höchſteigner Herkunft zu ſervieren! Heute kreſbt alle Welt vergleichende Textkritik und findet, daß dle direk⸗ toxiglen Knittelverſe eine fatale Aehnlichkeit mit denen des berun⸗ glückten Dramas haben. Sollte der Florlan eitentlich Ferdinand heißen? Möglich wär's ſchon, denn als ein geduldiges Publikum das Stück des Florian ſchließlich unter Lachen begraben hatte, da krat deſ Jerdinaud an die Rampe und dankte dafür, daß man ſoeben— innen neuen deutſchen Dichter aus der Taufe gehoben habe! Von Alich Fluche der Lächerlichkeit, womit Herr Bonn das Berliner Theater zur Gröffnung beladen hat, wird ſich das ehedem geachlete Haus nur ſchwer erholen.— Intereſſant wäre höchſtens noch zu wiſſen, woher Endli, Bonn oder wer ſonſt das Stück auf dem Ge⸗ Wiſſen hat, ſeinen Stoff bekam. Das Stück handelt nämlich von den Söhnen des Fortunat, der Wunſchhütlein und unerſchöpfliches Säckel von der Jortung geſchenkt bekam. Der Stoff iſt mehrfach behandelt worden, ſo von Thomas Dekker, einem Zeitgenoſſen Shakeſpegres, und von Hans Sachs. Auf der Kaſſeler Landesbiblio⸗ thek liegt aber auch das handſchriftliche Drama eines unbekannten Autors, aus der Zeit der engliſchen Komädianten; dem könnte wohl die komiſche Kontraſtierung der beiden Brüder entnommen ſein. Hermann Kutzſchbach, der, wie wir heute morgen mitteilten, vom 1. Seplember 1906 ab als Nachfolger Kählers auf 3 Jahre für das hioſige Hof⸗ und Nationalthegter verpflichtet wurde, wirkte in den letztrergangenen 7 Jahren in Dresden an der Hofoper, früher in Köln. Kutzſchbach iſt erſt 80 Jahre alt, ein geborener Salfſe. In Tünſtleriſcher Beziehung gilt er als ſehr tüchtige Kraft. ——— Begrbeitung, Sport. * Zum Grußen Preis von Karlshorſt, der mit einem Ehren⸗ preis und 30 000 M. dotierten Steeplechaſe über 6000 Meter, die am 19. Oktober zur Entſcheidung kommt, werden vorausſichtlich vier franzöſiſche Pferde an den Start kommen: Paſtille(Reiter: Monſ. Defeyer), Bäbs(Mr, Ripley), Esperanza(Monf, Cornu⸗ Langy) und Cyteuz(Monſ. Bérard), Deutſchland entſendet u,.: Frohnhof(Herr M. Lücke), Zinshahn(Lt. Graf A. Eulenburg), Nordpol(Lt. v. Roſenberg), Gazon(Rittm. Graf F. Köntgsmarck), Jahlmeiſter(Ot. v. Schmidt⸗Pauli), Tromf(Herr v. Wallenberg). Vermiſchtes. — Dieeigene Schweſter erſchoſſen. Aus Bran⸗ denburg a. H. wird berichtet; Der 16jährige Richard G. machte ſich mit einem alten verroſteten Revolver zu ſchaffen. Plötzlich krachte ein Schuß und die Kugel drang ſeiner zweijährigen Schweſter in den Kopf. Das Mädchen ſtarb in einigen Stunden. Ein Poſtinſpektor als Arzt, Wie wir in der „Deutſch, Verlehrs⸗gtg.“ leſen, hat der Oberpoſtinſpektor Bräß im Reichspoſtamt die Approbation als Arzt nach beſtandener Staats⸗ prüfung erhalten. Bräß hatte vor ſeinem Eintritt in die Poſt⸗ laufbahn mehrere Jahre Medizin ſtudiert. Schweres Sturmwetter iſt in der Nordſee und der Elbmündung von neuem ausgebrochen, der däniſche Schoner„Niels“ wurde bereits leck aus See in Cuxhapen eingeſchleppt. Ferner ſind der Fiſcherkutter H. F. 231 und die deutſche Bark„Caſſandra“ mit Sturmſchaden eingekommen. Die auf See übende Wilhelmshavener Schultorpedoflottille iſt ſchutzſuchend dort eingelaufen. — Schneefälle. Die letzte Nacht brachte im Allgäu ſtar⸗ ken Schneefall. Viele Bäume, namentlich Laubbäume, ſind unter der Schneelaſt gebrochen. Die Telegraphenleitungen mit Lindau, München und Augsburg ſind geſtört.— Durch heftigen Schneefall wurde zuf den oherſteſerſſchen Alpen bſel Weideyieh eingeſchneit, Schafe gehen maſſenhaft zugrunde. Ein Mann aus Obertal bei Schladming, der ſeine Schafherde ſuchte, erfor im Schneeſturm,— Aus Braunſchweig wird von heute(Sams⸗ tag) früh Schneegeſtöber gemeldet. — Die Cholera. Die„Elbinger Zeitung“ meldet, daß die bakteriologiſche Unterſuchung bei dem unter cholera⸗ verdächtigen Erſcheinungen in Schönmoor verſtorbenen Zimmer⸗ lehrling den Choleraverdacht nicht beſtätigt hat. (Vergl. Mittagsblatt.) — Exploſſioneinet Pulvermühle., Heute Sams⸗ tag flog infolge einer Exploſion die Pulvermühle von Ruersdorf bei Graz in die Luft. Drei Arbeiter wurden getötet, ein Arbeiter ſchwer verletzt, Ein Diplomfälſcher. Das Schwurgericht in Schweidnitz verurteilte den Ingenieur Arthur Schnieder, Betriebsleiter der Nlederſchleſiſchen Glektrizitätswerke in Walden⸗ burg, wegen Fälſchung ſeines Ingenieurdiploms unter Zuſtimmung mildernder Umſtände zu(Wochen Gefängnis.(F..) — Typhus. In Zabrze wurden laut„Kattowitzer Zeitung“ fünf Erkrankungen an Typhus amtlich feſtgeſtellt, Im ganzen ſtehen 13 Typhusfälle in Behandlung,(Frkf. Zttg.) — Abgeſtürzter Felsblock, In Karlsbad(Vöh⸗ men) ſtürzte um 11 Uhr nachts ein großer Felsblock hinter dem Reſtaurant„Schwediſches. Haus“ hernieder, zertrümmerte dort einen Küchenanbau und verſchüttete lt.„Frkf. Ztg.“ in der Klche z wei Mädchen. Von dieſen war eines ſofort tot. Das andere wurde lebensgefährlich verletzt. Letzte hachniehten. Der neue Bürgermeiſter von Kaiſerslautern. Kaiſerslautern, 14. Okt. Zum Bürgermeiſter von Kaſſerslautern wurde in der heutigen Sitzung des Stadtrates ein⸗ ſtimmig Oberbürgermeiſter Or. Küffner ſn Weißen⸗ burg g. S. gewählt. K. hat bereits die Erklärung abgegeben, daß ex ſein Landtagsmandgt am 1, Januar 1906 niederlegt.(F..) Handelsminiſter Delbrück! Kön, 14, Okt. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Danzig: Der Oberpräſident Delbrück hat das ihm angebotene Handelsminiſterium angenommen. Die Unruhen in Deutſch⸗Oſtafrika in amtlicher Beleuchtung. * Berlin, 14. Okt. Die Unruhe im Bezirk Dar⸗es⸗ Salaam iſt nicht bedenklich. Sie bleibt auf den ſüdlichen Teil des Bezirks beſchränkt. Hauptmann von Kleiſt kehrte mit der 8. Kompagnie am 11. ds. Mts. nach Dar⸗es⸗Salaam zurück. Nachdem er einige Haufen Aufſtändige zer⸗ ſprengt hatte, fand er den Küſtenplatz Kiſidju zerſtört und die dortigen Akida vertrieben. Der Bezirkshauptmann Bender bleibt vorläufig noch mit einer Polizeitruppe ſüdlich von Dar⸗ eß⸗Salaam Es ſcheint, daß religibſer Fanatismus die Urſache der Unruhen iſt. Die Eingeborenen kämpfen unter ſchwarzen Fahnen und mit den Rufen: Waſſer! Waſſer! d. h. Zauberwaſſer. Im Norden der Bahnlinie iſt alles ruhig. Für die Ausbreitung des Aufſtandes iſt der weſentlichſte Grund die Verbreitung falſcher Nachrichten geweſen, wie die der Zerſtörung Kilwas und der Ermordung des Gouver⸗ neurs ſowie der Vernichtung der Schutztruppen, die ihre Wirkungen auf die Neger nicht verfehlten. Mahengo wurde am 20. September durch Hauptmann Nigmann von Iringa entſetzt, wobei der Gegner gründlich geſchlagen wurde. Im Hinterlande von Kilwa iſt der Gegner ſchwer zu faſſen, da er im Buſch überall ausweicht. Das Aufſtandsgebiet iſt bei ſeinem großen Umfange völlig unwegſam, wodurch ſich die Langſamkeit der Niederwerfung erklärt. Die Nord⸗ und Weſtbezirke ſind ruhig, jedoch empfiehlt es ſich nicht, ſie von den Truppen zu entblößen. Frieden im Verliner Elektrizitätsſtreik! Berlin, 14. Okt. Die Lagerarbeiter der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft haben nun heute vormittag ebenfalls die Wiederaufnahme der Arbeit zu den ihnen geſtellten Bedingungen beſchloſſen. Der große Kampf in der Elektri⸗ gitätsinduſtrie kann dadurch als beendet gelten. Am Montag wird wohl überall die Arbeit wieder aufgenommen werden.(Frkf. Ztg.) Neue Erfolge in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 14. Okt. Generalleutnant v. Trotha meldet aus Keetmannshoop folgendes: Oberſtleutnant v. Mühlen⸗ fels hat im eSptember mit allen ſeinen Truppen größere Unter⸗ nehmungen ausgeführt, gegen die im Lande umherſtreifenden Hererobanden, die wieder ins Damaraland zurückgekehrt waren und ſich nicht ergeben hatten. Das Geſamtergebnis iſt folgendes: Es wurden 40 Werften überfallen; dabei fielen insgeſamt etwa 250 Herero, 767, davon zwei Drittel Weiber und Kinder, wurden gefangen, 79 Gewehre und mehrere hundert Stück Kleinvieh erbeutet. Diesſeits fiel ein Unteroffizier, zwei Reiter wurden ver⸗ wundet. Das Komaſhoerland wurde durch das konzentriſche Vor⸗ gehen mehrerer Kolonnen geſäubert, doch gelang es einer feindlichen Bande, nach einem Verluſte von 6 Toten, 43 Gefangenen und 7 Ge⸗ aus verfolgt, während weitere Kräfte bei Hudaob und Tinkas bereit, geſtellt ſind. Diesſeits wurde ein Reiter leicht verwundet.— Die geringen deutſchen Verluſte bei beiden Unternehmungen beweiſen, daß die Widerſtandskraft der Herero völlig ge⸗ brochen iſt.— Die öſtlich von Aubes feſtgeſtellten Hottentokten nahmen den Angriff der Abteilung b. Eſtor ffnicht an. Hendri Withoifloh nach Ausſage von Gefangenen in füdlicher Richtung nach der Gegend von Aminuis, halbwegs Knes und Gatbis; er wird von Major b. Lengecke mit der 7. und§. Kompagnie des Regimentes 2 und der 7. Bakterie verfolgt. Simon Koppes floh angeblich in öſtlicher Richtung nach dem ünteren Noffob. Hauptmann Moraht nimmt die Verfolgung mit der 1. Kompagnie des Regimentes 2 und einer halben 5. Batterie auf, ſobald die Vorbereitungen für den ſchwierigen Wüſtenmarſch getroffen ſind. Moren ga unbd Morris überfielen am 7. Oktober einen ſchwachen deut ſchen Poſten in Jeruſalem, füdlich von Ukamas. Diesſeizz fielen 6 Mann, verwundet wurde ein Mann, gefangen ge⸗ nommen 2 Mann.— Oberſtleutnant von Semmeon erreichte im Vormarſch gegen Morenga am 10. Oktober die Linie Springpuets — Heirachabis— Ukamas. 5 Vom Bundesrat. *Berlin, 14. Okt. In ſeiner letzten Plenarſitzung erteiltn der Bundesrat u. a. den Ausſchußanträgen, betreffend Anerken. nung der Reifezeugniſſe des Mädchengymnaſium; zu Karleruhe als Nachweis der in der ärztlichen Prüfungsord. nung geforderten wiſſenſchaftlichen Vorbildung und wegen Vorſchläg; für die Wiederbeſetzung exledigter Ratsſtellen beim Reichsgerichſ ſeine Zuſtimmung, Die Bombenwerfer in Rußland. Warſchau, 14. Okt. In dem Fabrikorte Markf bei Warſchau wurde auf die Villa eines Herrn Poſſelt eine Bombe geworfen. Zwei Hausbedienſtete wurden gelbel, Auf der Flucht ſchoſſen die Täter auf die ſtie verfolgenden Poltziſten und töteten zwei Poliziſten. Die Täter entkamen. Delegſſes Enthüllungen. *London, 14. Okt. Reuters Bureau iſt in den Stand geſetzt worden, bezüglich der jüngſten ſenſationellen Ent⸗ hüllungen in der franzöſiſchen Preſſe, gutoritativ mitzuteilen, daß Deutſchland von Großbritannien infor⸗ miert worden iſt, daß die Frage eines Beiſtandsangehotes an Frankreich ſeitens England niemals entſtanden iſt und daß Frankreich niemals um Beiſtand nachgeſuchk hat, ferner daß England niemals einen ſolchen angeboten hat. — Auf Anfrage in engliſchen Regierungskreiſen iſt dem Reuter⸗ Buregu mitgeteilt worden, daß die britiſche Regierung keine Erklärung über den Gegenſtand abgebe. * Darmſtadt, 14. Okt. Auf Anregung des Groß⸗ herzoglichen Polizeiamts Darmſtadt iſt nunmehr für das Groß⸗ herzogtum eine gemeinſame Schutzmmannsſchule ein⸗ gerichtet worden, welcher fämtliche Städte Heſſens in denen eine Schutzmannſchaft beſteht, mit Ausnahme von Offenbach und Bad Nauheim, beigetreten ſind. Der erſte Unterrichtskurs beginnt am Montag den 16. Oktober in Darmſtadt. * Hamburg, 24. Okt. Heute Vormittag wurde hie auf dem Zentralviehhof die Maſtviehausſtellung er⸗ öffnet. Miniſter Podbielski ſtattete in Begleitung mehrerer Beamter des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums der Ausſtellung alsbald einen Beſuch ab. Auf der Ausſtellung ſind von 360 Ausſtellern 1100 Rinder, 870 Schweine und 530 Schafe ausgeſtellt. * Station Wildpark, 14. Okt. Das Kaiſer⸗ paar iſt mit den Prinzen Oskar und Joachim und der Prin⸗ zeſſin Viktoria Luiſe um 9 Uhr 25 Min. in Wildparkſtation eingetroffen. Cottbus, 14. Okt. Die Vorunterſuchung in deit Strafverfahten wegen des Spremberger Eiſenbahn⸗ unglückes iſt jetzt außer dem Stationsaſſiſtenten Stull⸗ fers auch gegen die beiden Weichenſteller Wiedemann in Schleife und Schmidt in Spremberg eröffnet worden. * Paris, 14. Okt. Profeſſor v. Behring iſt mit ſeiner Gemahlin nach Lyon abgereiſt, wo er die berſchiedenen medi⸗ ziniſchen Anſtalten beſichtigen will. Von dort begibt er ſich dem„Matin“ zufolge nach Montreux und dann nach Ajaccls zum Winteraufenthalte. 15 London, 14. Okt. Während der geſtrigen Manbver in Curragh in Irland erhielt eine Schwadron des 19. Huſarenregiments den Befehl, einen Angriff gegen die von einer Schwadron des 11. Huſaren⸗Regiments gedeckten Geſchütze vorzunehmen. Infolge eines Irrtums galoppierte das 19. Huſarenregiment gerade indle Geſchütze hinein, Pferde und Mannſchaften verwickelten ſich; es entſtand eine große Verwirrung. Ein Soldat brach das Genick, ein anderer erlitt einen Knöchelbruch. Ein Pferd wurde getötet. Außerdem ereigneten ſichmehrere Unfälle, Belgrad, 14. Okt. Die Skuptſchina wurde wie⸗ der eröffnet und wählte den Advokat Nikolitſch zum Präſidenten. Gerſchtszelfung. Mannheim, 13. Okt.(Strafkammer III.)(Schluß.) Ein berhängnisvoller Streit entſpann ſich am 28. Auguſt ds. Js, wegen der Frage der Zugehörigkeit zu einer Organiſation in einer Wirtſchaft auf dem Waldhof zwiſchen einigen Fabrikarbeitern. Dabei erhielt der Arbeiter Kaſpar Kanzler einen Stich ins linke Auge, der an der Augenbraue eindrang, das Auge ſelbſt nicht be⸗ ſchädigte, aber in der Augenhöhle eine ſo ſtarke Blutung verurfachte, daß das Auge die Sehkraft verlor. Es iſt wahrſcheinlich(wenn er es auch in Abrede ſtellt), daß dem Verletzten das eigene Meſſer ins Auge geſchlagen wurde; denn er hatte ſelbſt zugeſtochen und einem ſeiner Gegner, dem Joſef Geier ein paar wüſte Stiche verſetzt. Sowohl Kanzler als Geier erhalten heute jeder 4 Monate Ge⸗ fängnis, Jakob Trupp und Adam Reinhard, die mit Stöcken mitgewirkt haben, kommen mit je 1 Woche Gefängnis davon. Vert.: .⸗A. Dr. Katz. Wegen Hausfriedensbruchs hat das Schöffengericht die Eheleute Franz und Marie Anbus zu 2 und 3 Wochen Gefängnis verur⸗ teilt. Die Leutchen hatten ſich in der Bauſtſchen Wirtſchaft unge⸗ bührlich aufgeführt und hatten die Aufforderung des Wirts, die Türe von außen zuzulaſſen, nicht nur nicht beachtet, ſondern waren ſogar tätlich gegen jenen vorgegangen. Die Berufung wird zurück⸗ gewieſen. Schluß der Sitzung halb 9 Uhr abends. Herbſtnachrichten. 55 * Ingelfingen, 18. Okt. Die geſtrige Verſteigerung der Weingärtner⸗Geſellſchaft war von Kaufliebhabern ſehr zahlreich beſucht. Durchtweg wurde die beſonders hervorragende ſehr gute Qualität der 1904er und 190fer Geſellſchaftsweine anerkannt. Preiſe pro 1 Hektoliter für 1904er Ia, je nach Menge 48—58 M. 1905er Ja. 35—40 M.(Durchſchnittspreis M. 36.90), lb 81 M, II 28 M. Kammwein 28 M. franco Station Künzelsau. Ia. bon 1904 und 1905 ſind zu dieſen Verkaufspreiſen noch einige 100 wehren nach dem Kuiſebtal zu enttlommen; ſie wird von Taaracheibis Hektoliter feil. 1 8 —— r.—„ ͤ———25—————„„——— —. err e 5 —— ———² U 1. r ——— EFDe, e 2 co 55 arammheim, 14. Wtober, Wenerat⸗Anzeiger 5, — Jolkswirtschalt. Wagenmangel. Zur Zeit herrſcht wie in anderen Teilen Deutſchlands auch in Mannheim ein ſehr ſtarker Wagenmangel. Die Handelskammer iſt deshalb bei der Großh. Bad. Eiſenbahnverwaltung erneut dahin vorſtellig geworden, daß dieſe zur Beſeitigung der Mannheims Han⸗ del, Verlehr und Induſtrie ſchwer ſchädigenden Störung unverzüg⸗ lich Schritte tue. Sie weiſt in ihrer Eingabe darauf hin, daß der Wagenmangel im laufenden Monat bei offenen Wagen ſogar den des Vorjahres übertrifft und beweiſt dieſes mit nachſtehender Zu⸗ ſammenſtellung. Wagenmangel in% der beſtellten Wagen. 1904. 1905. gedeckte offene gedeckte offene 1 20 8—.— Sonntag 2. Sonntag—.—.1— 3. 148—.— 16.0—.— 4. 10.5—.— 11.2 12.3 5. 14.1—.— 21.8 22.9 8. 13.5.9 28 4 23.5 75 10.3.1.5 210 8. 19.6.0 Sonntag—.— 9. 12.9.4.2.9 10. Sonntag—.—.8 88 11. 10.,7 11.1—.— 19.8 12 15.4 16.8 11.8 2¹.0 18, 21.0 19.8 25.5 27.9 2% prozentige Anleihe der Stadt Mannheim vom Jahre 1905. Die Stadt Maunhein hat im Februar d. Is. eine 3½ pro⸗ zenlige Anleihe von J2 Millionen geſchaffeyß, wovon 10 Millionen zur Löſung der Aprozemigen Anleihe von 194 dienten, reſtliche Mällionen zur Beſchaffung der Mittel für eine Reihe ſtädtiſche⸗ Anlagen, darunter VBau einer zweiten Neckarhrücke, Liegenſchaftserwerb⸗ ungen u. ſ. w. Beim Umtauſch der vi prozentꝛgen Anleihe waren die neuen dreieinhalbpeoentigen Stücke mit 99 Prozent ange⸗ rechnet werden, während die reglichen zw i Millionen der neuen drei⸗ einhalbprozentigen Anleihe, die an ein Konſortium zu 98,8% bege⸗ ben worden war, zu 9½¼j% zur Ze chnung gelangte. Der Geſamt⸗ hetrag non 12 Millionen iſt nunmehr auf Antrag der Bankhäuſer E. Ladenburg und M. Hohenemſer, der Direkſion der Diskontoge⸗ ſellſchaſt, der Tresdner Bankſiliale in Frankſurt g.., der Filiale der Vank für Handel u. Ind., der Frankf, Fil, d. deutſch. Bank u. d. Pfälziſchen Bank an der Frankfurter Börſe zugelaſſen worden. Die Anleihe iſt bis 910 unkündbar. Von da geſchieht die Amortiſation für den für Konverſionszwecken verwandten Vetrag von 10 Millionen mit der im Tilgungsplane der 19(er Anleihe feſtgeſetzten Tilg⸗ ungsg ote d. h. mit mindeſtens ½% des Minimalbetrages zuzüglich Zinserſparnis, alſo ſpäteſtens wohl 1965. Die Tilgung ber reſtlichen zwei Millionen exfolgt mit mindeſtens 1 Prozent, ſomit längſtens bis 19 3. Zinsſcheine und Verluſtſtücke ſind auch in Frankfurt am Main zahlbar. Benz u. Cie., Rheiniſche Gasmotorenfabrik.⸗G. in Mann⸗ heim. Die Verwaltung iſt in der angenehmen Lage, ihren Aktio⸗ nären für das mit 30. April beendete Geſchäftsjahr einen relatib ſehr befriedigenden Abſchluß vorlegen zu können. Der Betrieb er⸗ brachte einen Bruttogewinn im Motorenbau von 355 056 M. gegen 497 404 i..; im Wagenbau von 680 131 M. gegen 86 023 M. Verluſt i. V. Von den ſo verfügbaren Mark 1085 186 brutto (i. V. inkl. 24002 M. Vortrag 435 382 Mark) erforderten Gene⸗ ralunkoſten 668 432 M.(689 718.) und Abſchreibungen 250 528 Mark(212 836.), ſodaß ein Reingewinn verbleibt von 116 206 Mark(i. Vorj. 417171 M. Verluſt, der bis auf 288 171 M. aus den Rücklagen gedeckt wurde). Der Aufſichtsrat ſchlägt der am 24 d. M. ſtattfindenden Generalverſammlung vor, von dem Reinge⸗ winn 95 000 M. dem Delkrederekonto zu überweiſen und die reſt⸗ lichen 21 206 M. auf Verluſtſaldo abzuſchreiben, wonach ſich dieſer auf 211965 M. ermäßigt.— In dem Geſchäftsbericht wird weiter ausgeführt:„Wenn es nicht möglich war, die vorjährige Unterbilanz bollſtändig zu beſeitigen, ſo iſt dies in der Hauptſache darauf zurück⸗ zuführen, daß wir das ganze Perichtsjahr hindurch noch unter den Nachwehen des vorigen ſchlechten Jahres zu leiden hatten, wodurch wir die beſten Monate der Hochſaiſon verloren. Unter dieſen Um⸗ ſtänden darf das erreichte Reſultat als ein gutes vezeichnet werden. Weſentlich günſtiger noch hätte ſich der Umſatz— 2 704 157 M. gegen 8 024 285 M. im Vorjahre— und damit das Reſultat ge⸗ ſtaltet, wenn uns nicht kurz vor Schluß des Jahres, gerade aßz die Fabrikation flotter zu werden begann, durch einen Ausſtand unſerer Arbeiter ein neuer großer Schaden zugefügt worden wäre.“ Beißbarth u. Hoffmann.⸗G. Mannheim, MRheinau und München⸗Oſt. Die Geſellſchaft erzielte in dem mit dem 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahre einen Bruttogewinn von M. 32 019, hiervon beanſpruchten Abſchreibungen M. 12 308, ſo daß M. 19 711 berbleiben. Hiervon werden zur Verteilung einer Dividende von 4 Prog. M. 14000 beanſprucht, M. 3500 ſollen dem Reſervefond zugewieſen und M. 2 211 auf neue Rechnung vorgetragen werden. — In dem VBericht des Vorſtandes wird ausgeführt: Die Bilanz weiſt ſomit gegenüber den früheren Verhältniſſen eine weſentliche Beſſerung auf, was auch durch die Erhöhung des Umſatzes um nahezu eine halbe Million gegenüber dem Vorjahre zum Ausdruck gelangt. Das Warenlager unſerer Vergängerin, der Rheiniſchen Holzver⸗ wertung.⸗G. wies ſehr unkurante Beſtände auf, die nur mit be⸗ deutendem Schaden im Hinblik auf die früher eingeſetzten Bilanz⸗ werte abgeſtoßen werden konnten. Ferner waren die Aufwendungen für die Neuorganiſation des Geſchäftsbetriebes ſehr erhebliche. Die hierdurch entſtandenen Verluſte wurden durch die Herren Aktionäre in dankenswerter Weiſe freiwillig gedeckt. In dem neu aufgenom⸗ menen Jabrikationszweige— Holz⸗ und Stahl⸗Rolladen— waren wwir ſtark beſchäftigt, auch von ſtaatlichen und ſtädtſſchen Behörden wurden uns belangreiche Aufträge zuteil. Annweiler Emaillierwerke vorm. Franz Ullrich Söhne,.⸗G. Nach dem Geſchäftsbericht pro 1904/05 war das Unternehmen im perfloſſenen Vetriebsjahr in allen Abteilungen gleich gut beſchäftigt, ſo daß ein Mehrabſatz von 287 000 M. und ein Mehrgewinn von 27076 M. erzielt wurde. Der Bruttogewinn beträgt 924 383 M. (i. V. 197 807.). Nach Abzug der Abſchreibungen mit 142 886 Mark(121 960.) verbleibt ein Reingewinn von 81 997 M. (75847.), zu dem noch 24 195 M.(11 695.) Vortrag kom⸗ men. Der Aufſichtsrat beantragt, hievon 4099 M.(8767.) der ordentlichen Reſerve zuzuweiſen, an Tantiemen 6894 M.(6579 Mark), an Gratifikationen 4500 M.(wie i. B) zu zahlen, eine Dipidende von 3 Proz.(wie i..) 48 000 M. auszuſchütten und nach Ueberweiſung von 15 000 M.(0) an den Spezialreſervefonds den Reſt mit 27 698 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Maſchinenbau⸗Geſellſchaft Zweibrücken will ihrer am 8. November ſtattfindenden Generalverſammlung die Mitteilung machen, daß der Verluſt die Hälfte des Aktienkapitals überſteigt. Die M. 100 000 alten Aktien ſollen von fünf zu eins zuſammen⸗ geleat werden Brauerei Kempff Aktien⸗Geſellſchaft, Frankfurt g. M. Der Bruttogewinn beträgt einſchließlich des Vortrags vom Vorfahre M. 344 408(i. V. M. 319 164). Nach Abſchreibungen von 120 214 Mark(i. V. M. 106 827) verbleibt ein Reingewinn von 224 189 Mark(i. V. M. 212 336). Der Auffichtsrat beſchloß, der Spezial⸗ reſerve M. 30 000(wie i. Vorj.) und dem Delkrederekonto Mark 80 000(wie im Vorjahr) zuzuweiſen, ferner auf Extra⸗ abſchreibungen auf Fuhrpark M. 5000 und auf Utenſilien M. 5000 zu genehmigen, ſowie eine Dividende von 8 Proz.(wie i..) zur Verteilung zu bringen. Auf neue Rechnung ſollen M. 17 964 vor⸗ gelragen werden. Süddeutſche Speditions⸗ und Schiffahrts⸗Geſellſchaft m. b.., Würsburg. Die auch von uns wiedergegebene Mitteilung von der Gründung einer neuen Schjffahrtsgeſellſchaft iſt dahin zu ergänzen, daß es ſich hier nicht um die Erxichtung einer neuen Schiffahrts⸗ geſellſchaft größeren Umfanges handelt, ſondern um ein kleines Spe⸗ dittonsunternehmen, welches mit einem eingetragenen Kapital von M. 40 000 arbeitet. Die Geſellſchaft verfügt nicht Schiffe, ſondern hal für ihren Betrieb auf dem Main zunächft nur awei Neckarſchiffe von ſe 3500 Ztr. Tragfähigkeit gemfetet. Ob mit dieſem Material und mit dem zur Verfügung ſtehenden Kapital der angekündigte ausgedehnte Schiffahrtsdienſt auf dem Main und Rhein betrieben werden kann, dürfte fraglich erſcheinen, Telegramme, Köln. 14. Okt. Wie der„Köln, Zeitun, aus Händler⸗ kreiſen mitgeteilt wird, werden heute die neuen Roheiſenpreiſe durch das Syndikat herausgegehen. Danach ergeben ſich für Haematit⸗ eiſen und Gießereiroheiſen Nr. 1 gegen die bisherigen Preiſe Er⸗ höhungen um je 5 Mark für die Tonne. Der Preis für Gießerei⸗ roheiſen Nr,. 3 wurde um 3 M. für die Tonne in die Höhe geſetzt, Als Urſache der Preiserhöhungen wird im weſentlichen die außer⸗ ordentliche Steigerung der Erzpreiſe angegeben, London, 14. Okt. eine weitere Periode erneuert werden ſolle, um den ſo hohen Preiſen und die daraus folgende gedeihliche Entwicklung der Sal⸗ peterinduſtrie aufrecht zu erhalten. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 14. Oktober.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik⸗ ktien zu 148 pét., Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zu 522 M. pro Stück und Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 115 pet. Zu höheren Preiſen blieben begehrt: Rh. Hyp.⸗Bank⸗ Aktien zu 205 pCt., Mannheimer Aktienbrauerei⸗Aktien zu 144 Prozent(. 2 pCt.) und Portland⸗Zementwerke Heidelberg zu 193 pEt.(+ 3 pCt.), ferner geſucht: Mannh. Dampfſchleppſchiff⸗ fahrts⸗Aktien zu 94 pCt. und Pfälz. Nähmaſchinen zu 139 pEt, (139.25.). Obligationen. Indullrfe⸗Obligatlen. 4½%9% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſirfe rück, 105% 104.— G 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 ½ Be⸗d..⸗G. f. Rhſchiff. 3½„„„ alte M. 96.50 fs u. Scetransvort 109.25 G „unk. 1904 96.70 biJ4½% Bad. Anſlin⸗u. Sodgf. 104.40 b. 9½„„ Kommunal 98.— bz 400 19 Kleinlein, e 1058 55% Bſirg. Braußaus, Bonn 102.50 6 Waen den es 4% Herrenmühle Gen; 99.25 G 3½ Freihurg ſ. B. 4½%½ Manns. D 5 3½% Heidelbg. v. J. 1903 715 aeee 108 80 4½ Karlsruhe v. J. 1896 1 15 eeee ee 3½% Lahr v. F. 1902 4%% cfannd. Lagerhaus⸗ 4½% Ludwigshaſen Geſellcchaft 102.25 G 9 dtgo/h Oberrhecfektrizſtäts⸗ Pfandbrieſe. 98. G 99.— 90.80 G 98.50 N 100.50 G 55 15 100.— e ars 8 0 G. 5 aruhe— 75 4½% Mfälz. Chamoſte u. 4% Mannh. Oblig. 1801 101.— B. Tenwerk Aalg. Eſenk. 102.— 6 4% 8 5 1900 100.20—70% Nuſſ..⸗Gl. Zellſtofff. 5 13885 93.50 6 Waldfof bei Pernau inn • 109.75 G 31½ 4 1 1895 99.— 14—*55 Speyrer Prauhaus Il.„„ 1898 99.—( in Spener 101.50 0 31 1901 98.75 81%¼ Spewer Ziegelwerke 108.— 54½% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 4½ Verein chem. Fahriken—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G 3½% Pirmafens unk. 1905 Akfiſen. Banſen. Brief Geld Brlef Geld Badiſche Bank— 180—[Br. Ichwartz Speyer—.— 132.— Gembk. Speyer 50% E—.— 130 75ʃ„ Nitter. Schwez.—.— 25.— Oberrbein. Bank— 109 75/„S. Weltz, Speyer—.— 101. Pfälz. Bank 106.90 106 40„. Storch. S.„—.— 107.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank. 202 50[ Werger, Warms—.— 108.— MNormſ. Br. v. Oertge 104.— —— Pf. Sp.- u. Kdb. Land. 139.—138— Rhein. Kreditbank 144.— 142.500Pflz. Preßß. u. Spifbr.—.— 143.— Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 205.— Trausvort Südd. Bank—.— 115.—u. Verſtcherung. GEiſenbahnen. nie 170 92.50 5585 9 osbahn—.— 236.Mannh. Dampfſchl.—— 94.— 5 0—.— 115— Lagerßaus—— 109.— Nordbahn— 130 Bad. Rück⸗u. Mitverſ.—.— 850.— Heilbr. Straßenbahn—.— 75.—, Aſſecurran: 5 Fontinental Ver? 445.— 445— Chem. Induſirle. ee e .⸗G..chem. Induſtr.—.—.—[Oßerrh. Nerſ.⸗Gel.,—.—.585.— Bad. Anil. u. Sodafbr. 460.——.—Pürtt. Transv.⸗Verſ 740.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 168— Induſtrie. ein chem. Fabriklen—.— 353 50 , Delſebr een 139.— 188 75A.⸗G. f. Seilinduſtrie 130—. Wſt..⸗W. Stamm 268.——. Dingler'ſche Mſchfbr. 106.— —Emgillirfbr. Kirrweil.—— 1„Vorzug 8 Emaillw. Maikammer 108.— Brauereien. Ettlinger Spinnere! 97——. Bad. Brauerei 125 25—.—Hüttenb. Spinnerei 102.——.— Binger Aktienbierbr. 44.——.— Karls, Maſchfnenbau—— 237.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.—Nähmfbr. Hald u. Nen—.— 250.— Eichbaum⸗Brauerei 163.50—.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 240.— Elefbr. Rühl, Worms—. 104.50Mann'. Gum. u. Asb. 115.——.— Ganters Br., Freibg.—.— 109-iſchfbr,. Badenia—— 222.— Kleinlein, Heidelberg—.— 197.— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf. 189 50 139.— Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Portl.⸗Cement Hdlbg.—— 183.— Ludwigsh. Brauerei—.— 253.— Verein Freſb. Ziegelw. 163.—— Mannb. Aktienur.—.— 144—„ Speyr.— 14⁰ Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Zellſtofffabr. Waſdhof 313.— 312— Brauerei Sinner 260— 259.— Zuckerfbr. Waghäufel—.— 117.— Br. Schroedl, Holbg. 223.— 222.— Zuckerraff. Mannh. 140.——.— Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 14. Okt.(Fondsbörſe.) Der Börſen⸗ wochenſchluß hat die politiſchen Befürchtungen in den Hinter⸗ grund geſtellt. Man erachtet die Lage für geklärt. Das amt⸗ liche Dementi der franzöſiſchen Regierung hat einesteils be⸗ friedigt, obwohl die Blätterſtimmen das Gegenteil behaupten. Die Preßäußerungen blieben unbeachtet, die Tendenz war im allgemeinen feſt. Banken um Bruchteile höher. Handels⸗ geſellſchaft auf baldige Erledigung der Hibernia⸗Angelegenheit feſter. Diskonto⸗Kommandit gefragt im Zuſammenhang mit einer Kombination über Dortmunder Union. Der Verkehr auf dem Montanmarkte war ruhig, Gelſenkirchen belebter. Schif⸗ über eigene Reuters Bureau meldet aus Santiagg Chtle, daß nach zuverläſſiger Quelle der Salpeterring für tem Kursſtand. Tägliches Geld 4 Prozenk. gegen Schluß ſchwächer auf die im Laufe der zweiten Börſen⸗ 1390 1865U— Mannh. Verficher g—.— 522.— fahrksaktjen mäßig feſter. Bahnen ſtill. Der Induſtriemarkt war belebter. Elektriſche Werte höher, da der Lohnkampf ſeinem Ende entgegengeht. Zementwerte lebhaft. Maſchinenfabrik⸗ aktien feſt. Wittener Stahl auf den Geſchäftsbericht 18 Proz. höher. Ausländiſche Fonds weiter ſtill, einzelne Werte Bruchteilk niedriger. Ruſſenwerte ſchwächer, Japaner angeboten. Drei⸗ prozentige Reichsanleihe weiter rückgängig. Die Unternehmungs⸗ luſt hielt im weiteren Verlaufe zurück und die Kurſe zeigten keine nennenswerte Veründerungen. Gegen Schluß Geſchäft ſehr ſtill, nachbörslich abgeſchwächt auf Wochenxealiſterungen. Große Berliner Straßenbahn feſt. Für letztere wurde der An⸗ trag zum Ultimohandel geſtellt. Privatdiskont 3½ Proz. Telegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagnte. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent, 13. 14. Amfferdam kurz 168 60 163 60 Farjs kurz 81.266 81.27 Belaien 81.066 81066 Schweiz. Pläße„ 81.15 81,18 Italten„ 81.30 8180 Wien 84.966 84.05 London„ 20.425 20,480]Napoleonsd'or 16.23 16,29 5 lang-— Privat⸗Diskont 4½ Staatspapiere. A. Deutſche. 1 1. 16 1⁴ 4½ Dſch. Reichsanl 100.70 100,80 Tamaulipaß 99 55 99.5U 8„„ 38915 89.— BRulgaren 99 85 98.95 pr konſ. St.⸗Anl 100 90 100 95%% Griechen 1890 53.80 58 10 7 7 38,90 89.15]) italien, Reute 105 55 4 baß. St.,A.„ 103.50 108.60 4½ Oeſt, Silberr. 101 20 101 10 Ziſ bad. St.⸗Obl. fl 99.70—.—½„ Papierr, 101.20 101 10 3„ M. 99.86 99 85 Oeſterr, Goldr,.—.— 1010 %„ 00, 99 85 99.90[ Portg. Serie 1 68,65 68 80 4 bayer..⸗B.N. 101 10 101.— dto. IIIT 6810 68.— 8fſ do, u. Allg.⸗A. 100 05 100.05 4½ do, neue 1905 97.— 97.— 5 5 88.70—— 4 Ruſſen von 1880 91 50 91.95 4 Heſſen 103.50 103.95 4 fpan. ausl. Rente 98.40 93.4 5 Heſſen 86.35 86.804 Türken v. 1903 88 70 88.60 3. Sachſen 97½.80 87.80 4 Türken unif. 90 50 30.50 3½ Mh.Stadt⸗A.05——— 4 Ungar. Goldrente 3670 96.60 4„Kronenrente 96.05 96.. Ag.i. Go 0—— 1 5 4% Gbineſen 1808 9780 97.75] Verzinsl. Loſe. 4 Egypter uniftzirte———. Oeſt. Loſe v. 1860 161.— 160.86 Mextkaner äuß. 102.80 103.— Türkiſche Loſe 187.60 187.5 4„ inn. 6s 65 68 50 Frankſurt a.., 14. Oktober. Kreditaktien 212.10. Staats bahn 145.20, Lombarden 23.50, Egypter—.—, 4 c% ung. Goldrente 96 70, 10 151.600, Disconto⸗Commandit 192.80, Laurg —.—, Gelſenkirchen 244 75, Darmſtädter 151.—, Handelsgeſellſchaft 175 60, Dresdener Bank 168.—, Deutſche Bank 242.50, Bochumer 955,50 Northern—.—. Tendenz; feſt, Rachbörſe. Kreditaktien 211 80, Staatsbahn 145,30, Lombarde' 23.80 Disepnto⸗Commandit 192.50. Berliner Effektenbörſe. (Prirattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 14. Okt.(Fondsbörſe.) Auf die gute Hal⸗ tung der weſtlichen Börſen und Newyork, die ruhige Auffaſſung der franzöſiſch⸗engliſchen Politik, ſowie auf Deckungen zum Wochenſchluß war die Börſe bei Beginn des Lokalmarktes feſt bexanlagt. Leitende Banken meiſt höher gefragt. Ruſſenbank ſchwächer in Uebereinſtimmung mit der Abſchwächung im Ruſſenmarkt. Im Montanaktienmarkt ſetzten Hüttenaktien über 1 Prozent höher ein auf Preiserhöhung der Schienen um 2 ſh. 16d von Seiten des internationalen Schienenſyndikats. Kohlenaktien dadurch günſtiger beeinflußt. los, und Reichsanleihe 0,10 Prozent ſchwächer. Bahnen ver⸗ nachläſſigt. Kanada feſt auf Newyork, desgl. Baltimore und Ohio. Später Prinz Heinrichbahn beſſer gefragt. Schiffahrts⸗ aktien etwas beſſer. Große Berliner Straßenbahn anziehend. Allg. Elektrizitätsaktien höher, 233,60, auf die beſtimmte An⸗ nahme, daß mit dem heutigen Tage der Streik zu Ende geht. Im ſpäteren Verlaufe Banken unverändert. Montanwerte zu⸗ meiſt gut gehalten, 1902er Ruſſen gut erholt, 90,70 nach 90,40. Bahnen unverändert. Schiffahrtsaktien unweſentlich veränderk. In zweiter Börſenſtunde Banken wenig verändert. Montan⸗ werte feſt. Im ſonſtigen Markte äußerſt ſtill bei unveränder⸗ Die Börſe war ſtunde erhöhte Nachfrage nach käglichem Geld bis zu 4½ Proz., ſowie auf das Anziehen des Privatdiskonts. Oeſterreichiſche Werte ſchwach auf Budapeſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes meiſt gut behauptet. Eiſenwerte kräftig erholt. Berlin, 14. Oktober(Schlußkurſe.) Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 14. Okt.(Tel.) Produktenbörſe⸗ Niedriges Amerika und Budapeſt haben auch hier ſchwächere Markt⸗ haltung berurſacht, umſomehr, als der Vegehr nach Ware etwas ruhiger geworden iſt. Inländiſches Angebot lag wenig vor. Aus⸗ Fonds anregungs⸗ Ruſſennoten 216.40 216.65 Janada Paecifte 173 60 173,50 Fuff, Anl. 1902 90 80 90.70] Hamburg. Packet 168.0 169 20 3½% Reſchsanl. 100.60 100.70 Nordd. Lloyd 183 10 183.80 30% Reichsanleihe 89.10 89.20] Dynamit Truſt 18260 183— 4% Bad. St.⸗Anl.—.— 103.50 Lichts u. Kraftanl. 141.20 148.10 3½ B. St. Obl. 1900 99.80 99.75 Bochumer 254.50 255,40 3½ d% Bayern 100.10 100.— Konſolidation—.— 444.80 4% Heſſen—.— 103.40 Dortmunder 105.— 105.50 39% Heſſen 86.50 86.50 Gelſenkirchner 243.60 244 10 30% Sachſen 87.70 87.80 Harpener 220.— 219.90 49% Pfbr. Rh. W. B. 101 10 101.10 Stbernig—̃ͤ——— 59% Chineſen 102 70 102.60 Hörder Bergwerke 197.10 200.— 4% Italiener 105.60 105.70 Laurahütte 268 50 268 50 4½ Japaner(neu) 94.50 94.60 Bhönir 191.— 193.— 1889er Loſe 161.30 161.30 Ribeck⸗Montan 218.75 218.75 4% Bagdad⸗Anl. 89.60 89.50 Schalk G. u. H. V. 640.— 639.— Kreditaktten 212.— 21130 Purm Revier 157.— 157.50 Berk.⸗Märk. Bank 167 50 167.60 Anflin Treptow 379.— 379. Berl. Handels⸗Geſ. 174.70 175.— Braunk.⸗Brik. 2191.0 220.2 Darmſtädter Bank 150.50 150.70 D. Stemzeugwerke 2½3.— 203.— Deutſche Bank(alt) 242.10 242.— Duſſeldorſer Wag. 290— 290.20 1 5 2 241.60 242— Elberf. Farben(alt) 531— 531.— Disc.⸗Kommandit 192 40 192.70 Aſchersleb. Alkallw. 177— 177.— Dresdner Bant 167.70 167.90 Weſtereg. Alkallw. 261— 260.40 Rhein. Kreditbank 143.50 143.50 Vollkämmerei⸗Akt. 161.70 161 20 Schaaffh. Bankb. 165.60 165,40 Planiawerke 188.— 188 Litbeck⸗Büchener—.———[Chemiſche Charlot. 216 70 216.70 Staatsbahn 145.50 144.70 Lenwaren Wiesloch 188.60 189 50 Lombarden 23.50 23.50 ländiſche Offerten in Weizen lauteten leicht ermäßigt, in Rog⸗ gen unverändert. Preiſen. Mais Der Haferhandel vollzog ſich in ſtetigen etwas ſchwächer. Rüböl kaum yexrändert, Wetter: kühl. Mannheim, 14. Oktober⸗ Berlin, 14. Oktober.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 16 14. 18 1 WVeizen per Oktbr. 172.— 172.— Mais per Dezbr. 130.25 130.— „ Dezbr. 177.— 176.25„Mai—.— 130.25 „Mai 186.25 185.75 5 Roggen per Oktbr. 159— 150.25 Rüböl per Oktbr. 45 10 45.20 „Dezbr. 160— 159.50„ Dezbr. 4680 46.80 „ Mai 1672567.—„ Mai 48.80 48.80 bafer per Dezbr. 147 50 147 25 Spiritus 70er loco———. „Mai 1587.75 157.— Weizenmehl 23.50 23.50 —.——— togagenmehl 21.70 21.70 Stadt und Land. Mannheim, 7. Oktober 1908. BVortranszyklus des Dieſterweg⸗Bereins üder die Geſchichte Mannheims. Wie gut der Dieſterwegderein beraten war, als er ſich mit Rückſicht auf das bevorſtehende Stadtjubiläum entſchloß, ſeinen Mitgliedern und Gäſten in einem Vortragszyklus ein Bild von der Geſchichte unſerer Vaterſtadt von berufener Seite entrollen 12 laſſen, das bewies am beſten der ausgezeichnete Beſuch des erſten Portrags, den Herr Dr. Walter geſtern abend in der Aula der riedrichsſchule über„Die Gründung der Stadt Mann⸗ Jeim“ hielt. Der Redner leitete ſeine äußerſt intereſſanten Aus⸗ führungen mit dem Hinweis darauf ein, daß Mannheim im 18. hrhundert ſein 1000jähriges Beſtehen hätte feiern können, wenn man daran gedacht hätte. Bereits im Jahre 766 trat zum erſten Nale der Name Mannheim urkundlich auf. Das Dorf Mannheim Ferſe aber ſchon viel früher da. Nach dem Stande der heutigen Forſchung darf es als zweifellos gelten, daß unſere Gegend ſchon in der früheſten Periode menſchlicher Kultur beſiedelt war. höchft wahrſcheinlich dürfe ferner gelten, daß der Boden, auf dem 85 unſere Häuſer ſtehen, ſchon zu römiſcher Zeit bebaut war. 8 ſoll hier ein Kaſtell des Kaiſers Valentian geſtanden haben. Als ſich Pipin zum Kaiſer des Frankenreiches aufgeſchwungen hatte 751), zerriß der Nebelſcheier, der über der Geſchichte unſerer Heimat ſchwebte. Im Jahre 766 wird der Name Mannheim z erſten Male in den Urkunden des 2 Jahre vorher ehründe Kloſters Lorſch erwähnt. Aber erſt um die Mitte des 18. Jahr⸗ Hunderts erſcheint Mannheim wieder in Urkunden in Verbindung amit dem Zollrecht, das der Pfalzgraf auf Rhein und Neckar aus⸗ ülbte. Neben dem Dorf Mannheim, ungefähr auf dem Terrain des fesigen Bahnhofs, lag eine Burg, Rheinhauſen genannt, die dem Zellveſen diente. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts bauten die Pfalsgrafen eine neue Veſte am Rhein ſelbſt, in der Gegend, wo feßt der Rheinpark liegt, die ſie Eichelsheim nannten. In Mann⸗ heim fand man damals nur Bauern und Fiſcher, die in armſeligen Hütten wohnten. Auf der linken Rheinſeite, in Straßburg, Speyer, rms und Maing, flutete das Leben reicher und ſtärker. Nichts ſtwiſſen die Blätter der Geſchichte zu melden von Mannheims Markt⸗ recht und ſtolzen Kaufmannsgilden. Bedeutungsvolle Kapitel der Geſchichte des deutſchen Bürgertums ſind hier für den Geſchichts⸗ ſchreiber nicht vorhanden. Was wir aus der Mitte des 15. Jahr⸗ hunderts vom Dorf Mannheim wiſſen, beruht auf pfalzgräflichen Binsforderungen, vorzugsweiſe Pachtabgaben und Fronzinſen. Aus 8 damaligen Urkunden geht auch die kirchliche Zugehörigkeit unheims zur Diözeſe Worms hervor. Trotz mancher Stürme, die in den Jahrhunderten über die Gefilde brauſten, war die Pfalz Ein glückliches Land. Weitaus die größte Zahl der Bewohner des Porfes Mannheim nährte ſich von Ackerbau und Weinbau. Der unheimer Wein genoß ſogar einen gewiſſen Ruf. Ein paar Handwerker befriedigten die heimiſchen Redürfniſſe. Daneben wurd⸗ Schiffahrt und Fiſcherei getrieben. Im letzten Jahrhundert leiner dörflichen Geſchichte zählte Mannheim bei ungefähr 150 Familien—700 Einwohner. Das Gemeindezeichen war nicht unſere heutige Wolfsangel, ſondern das pfälziſche Wappen mit Löwen und Rauten. Die Häuſer Mannheims waren auf dem chwaſſerfreien Gelände der jetzigen Oberſtadt erbaut. Die Aecker und Weinberge zogen ſich weit in die Niederung hinein. Der Wald⸗ beſtand reichte bis dicht an das Dorf heran. Für den Wohnungsbau Hab die nühſte umgebung ihr. Produkte(Lehm, Holz und Stroh) —— Als⸗ Friedrichs IV., dem zweiten Gründer M Erſt 36 Jahre alt, ſtarb 1610 Friedrich IV., der zu jenen Fürſten zählte, die in den meiſten Fällen nur den Namen hergaben für das, was ihre Räte ſannen und plan⸗ ten. Wie weit er in der Geſchichte als Gründer der Stadt Mann⸗ heim direkten Einfluß auf die Gründung gehabt hat, iſt kaum mehr feſtzuſtellen. Das entſcheidende Moment wird zweifellos auf der Seite ſeiner Räte zu ſuchen ſein. Friedrich IV. hatte eine Reihe kluger Köpfe um ſich. Der eigentliche Leiter der kurpfälziſchen Politik war der Statthalter der Oberpfalz, Fürſt Chriſtian von Anhalt, dem auch die 1608 erfolgte Gründung der Union der Proteſtanten zuzuſchreiben iſt. Der Veſte an der Neckarmündung, zu der 2 Jahre vorher der Grundſtein gelegt wurde, war eine wichtige Rolle zugedacht. Mannheim, das kleine Fiſcher⸗ dorf, ſollte eine Schutzveſte der Union werden. Den Bewohnern Mannheims war das Aufſcheuchen aus ihrer be⸗ ſchaulichen Ruhe nicht angenehm, denn an der Stelle des Dorfes ſollte die neue Zitadelle erſtehen. Nach langwierigen Ablöſungs⸗ verhandlungen, die ungefähr der heutigen Zwangsenteignung ent⸗ ſprachen, kam am 11. November 1605 ein Vergleich zuſtande und am 11. Februar 1606 ſtellten Bürgermeiſter und Bewohner einen feierlichen Revers aus, wonach ſie ſich verpflichteten, das Abkommen treu zu halten. Für den Wiederaufbau der Hütten ſtellte der Kur⸗ fürſt den Mannheimern den„Jungen Buſch“, das Gebiet der heu⸗ tigen Unterſtadt, zur Verfügung und gewährte ihnen alle möglichen Vergünſtigungen. Am 17. März 1606 erfolgte die Grundſtein⸗ legung der Feſtung Mannheim, über die Redner aufgrund der Beſchreibung eines Teilnehmers eine genaue, intereſſante Schil⸗ derung gab. Der ganze Hof wohnte trotz des ſchlechten Wetters der bedeutungsvollen Feier bei. Der Kurprinz, ein 9½ jähriger Knabe, fügte in den Stein das in Gold getriebene Bildnis ſeines Vaters mit einer auf die Feier bezüglichen Inſchrift in den Grund⸗ ſtein ein. Der Grundſtein iſt nicht wieder aufgefunden worden. Es fehlt auch jede ſichere Kunde darüber, wo der Stein in die Erde verſenkt wurde. Am 24. Januar 1607 erhielt Mannheim ſein Stadtrecht. Dieſer Tag wurde ſowohl 1707 als auch 1807 als der eigentliche Gründungstag gefeiert. Schon in der Grundrißanord⸗ nung kam der Doppelcharakter, den Mannheim tragen ſollte, deut⸗ lich zum Ausdruck. Feſtung und Stadt waren vollſtändig getrennt, nicht nur in ihrer Anlage, ſondern auch in der Verwaltung. In der Stadt ſtießen die neuen Hauptſtraßen und die Querſtraßen ſenkrecht aufeinander. So entſtanden unſerxe ſog. Quadrate. Der niederländiſche Einfluß hat zweifellos auf dieſe Anlage eingepirkt. Es iſt aber eine ganz irrige Anſicht, wenn man meint, die heutige Bezeichnung nach Quadraten ſei alten Datums. Die erſten Straßen führten vielmehr ähnliche Bezeichnungen, wie die Straßen unſerer neueren Vororte. Der Redner beſprach dann eingehender die Privilegien, die der Kurfürſt 1607 der Stadt verlieh. Durch große Freiheiten ſollten vor allem fremde Anſiedler angezogen wer⸗ den, denn mit den ortsanſäſſigen Bauern konnte der Kurfürſt ſeine Pläne nicht verwirklichen. Eine Anzahl Privilegien liefen darauf hinaus, Mannheim zu einem Handelszentrum zu machen. Vei der Förderung des Gewerbes war es vor allem auf die Textil⸗ induſtrie walloniſcher Einwanderer abgeſehen. Ein Bollwerk der Union und zugleich ein pfälziſches Handels⸗ emporium ſollte Mannheim werden. Und noch ein Drittes wollte der Gründer verwirklichen. Mannheim ſollte ein Aſyl für Glaubensflüchtlinge werden. Redner beſprach dann die Zuſammenſetzung der ſtädtiſchen Verwaltung, die aus einem Schult⸗ heiß, 2 Bürgermeiſtern und einer Anzahl lebenslänglicher Mit⸗ glieder des Stadtrats beſtand. Zum Schluß beleuchtete der Vor⸗ tragende, wie gefährlich es war, daß Mannheim den geſchilderten Doppelcharakter erhalten ſollte. Durch den furchtbaren 30jährigen Krieg wurde die Stadt zerſtört und entbölkert und erſt dem Enkel behalten, Mannheim durch Privilegien auf breiterer Grundlage einen neuen Aufſchwung zu geben. Der einſtündige Vortrag, der auch vollendet in der Form war, wurde mit ſtarkem Beifall belohnt, 55 Geſchäftliches, Heidelberg, 14. Oktober. Wir weiſen auf die heutige Annonee über Eröffnung des altbekannten Reſtaurant zum „Roten Hahn“, Hauptſtraße Nr. 44 durch Herrn H. Damm, früher langjähriger Pächter vom Hotel⸗Reſtaurant„Kaiſerhof“ in Neuenheim, ganz beſonders hin. Seine vorzügliche Küche ſteht jg heute noch in Grinnerung, und das ausgezeichnete Münchner Bürger⸗ bräu ſowie ein prima helles Tafelbier aus der Brauerei Sinner Grünwinkel, nebſt guten, reinenWeinen werden gewiß dazu beitragen, das alte Renommee des Hauſes zu bewahren. Der„Rote Hahn“ iſt vollſtändig neu renoviert und mit zwei ausgezeichneten neuen Billards ausgeſtattet. —Verantwortlich für Politik: Nichard Greupner, für Feuilleton und»eunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfeldet, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hons'ſchen Vuchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. ———— CCCCCCCCCC ͤvb eeeeeeeeee 0 Altrenommiertes Restauraut., I 2n 6„ Spez.: la. Export-Lagerbier Eigene Schlächterei. direkt vom Fasse.— Beine Weine. D 6, 3. 59550 7TTTCTTT Restgauragan.t 65 „„FPaunst“ FHοAeGAicHSPI. 6. Neu eröffnet. Spezial-Ausschank der bochteines „Pfungstädterst Marken, Diners u, Soupers im Abonnement vop Mark.— an 87085 Tel. 2534. 5 m 2 Drais-Fahyräder von Mark 95.— an, ohne Zwischenhändler. DI AISWERKE, G. m. b If, annzzein Valdho“ Musterlager F2, 3. 1259 8614 J. Maunheimer erſch gegen ungehie Vertilgung v. Ungeziefer j. Art billigſtuu(Garan Eberh. Meyer, onzeſſ. 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Dieſes Getränk iſt nach dem übereinſtimmenden Urteile erſter Autoritäten und Aerzte— Uathreiners Malzkaffee, weil er die hygieniſchen Vorzüge eines in jeder Hinſicht unſchädlichen und zuträglichen Geſundheitsgetränkes mit dem anregenden würzigen Wohlgeſchmacke des Bohnenkaffees, der ihm durch ein eigenartiges, patentiertes Verfahren mitgeteilt wird, aufs glücklichſte in ſich vereinigt. Das iſt jedoch nur bei dem echten„Uathreiner“ der Fall, der ausſchließlich in verſchloſſenen Paketen verkauft wird, die das Bild und den Namenszug des Pfarrer Mneipp als Schutzmarke tragen.— Man beherzige dieſe wichligen Tatſachen und mache Aeich. lieber heute .— In einer vom Kaiſerlichen Seſundheitsamt herausgegebenen Jro ne, belitelt Uaffee“, finden ſich Seite 120 u. ff. folgende bemerkenswerte Sätze:— „Es hat gar nichts Ueberraſchendes, daß ein Getränk, welches das arzneilich wirk'ame „Roffein in ſolchen Mengen enthäält, in allen Fällen nicht als armlos bezeichnet werden kann. „Fehlt auch bis jetzt jeder tiefere Einblick in das Zuſtandekommen und das eigentlihe Weſen „der Koffeinwirkung, ſo kann die tagtägliche Anreizung des Nervenſpſtems keineswegs ohne „alle Folgen für dasſelbe verlaufend gedacht werden „Die Wirkungen übermäßigen Kaffeegenuſſes ſind hinreichend bekannt. Auch die in den „cFachſchriften niedergelegten Selbſtbeobachtungen nach Aufnahme gräßerer Mengen Kaffee und „abſichtliche Vergiftungen zeigen die hohe Wirkſamkeit und Giftigkeit.“ „Ein Getränk, welches bei Verwendung kleiner Mengen doch ſchon die Anfänge der „geſchilderten Vergiftungswirkungen des Koffelns in ſich trägt, eignet ſich nicht zum Genuß „für Kinder, nervöſe und herzkranke Perſonen. Es iſt deshalb ziemlich allgemein üblich, Kindern, „die überdies eines nervenanregenden Genußmittels nicht bedürfen, Kaffee vorzuenthalten..“ „Trotzdem könnte aber eine Aufklärung in dem Sinne nur zum Nutzen des Publikums „ausſchlagen, daß auch der Kaffeeaufguß nur als ein Anregungsmittel beurteilt werden darf „und daher auch nur als ein Anregungstaittel genommen werden ſollte und daß ihm jeder „Nährwert abgeht.“ Vol, endigkeit daraus— durch ein anderes, vollkommen unſchädliches, geſund⸗ als morgen, einen Verſuch. 59550 54985 eſephon vom fausflur ins Atelier 5 Felt-Ausstellung St. Louls 1904„Goldene Medallle. 358 885 8 2 285 5 805 12 22 58 80 Am 15. Oktobe beginnen neue 8128 Kurse 8. 2 85 Baldgefl. Anmeldungen erbeten. 85 8 8 1 S Handelslehranstalt und 882 Töchterhandelsschule 845 „Merkur““ 80 855 78 8 1, 19 Mannheim Q, 19. 882 3 2 2 8 23 17 8 8 88 8³ * eee 1290 Verkauf. 2 Wegen Aufgabe Ernst Staib Weingrosshandlapg u. 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Gleichzeitig teilen wir unſeren Mitgliedern mit, daß die unentgeldlichen Unterrichtskurse in Stenographie und Zuſchneiden für Schneider nächſte Woche beginnen, wozu Anmeldungen am Montag Zwangs⸗Perſteigerung. Montag, 16. Oktober 1905, nachmittags 2 Uhr werde ch im Pfandlokal, Q 4, 5 gegen bare Zahlung im ſtreckungswege öffentlich ver⸗ igern: 1 Pferd, 3 Elektromotoren, 6 Transformatoren u. Möbel aller Art. 29755 Mannhel„ 14. Okiober 1905 Dingler, Gerichts gonnz eher. Zwangs⸗verſteigerung. Mountag, 16. Okt. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal U 4, 5 hier geg. bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. verſteigern: 1 Pferd, 1 rufſiſcher Wind⸗ hund, 1 Elektromotor, 1 Milchvorwärmer,! Butter⸗ maſchine, 1 Patent⸗Milch⸗ kühler, 1 Zentrifuge, Ei⸗ linderbüte, Filzhüte und Mützen aller Art, Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 14. Okt. 1905. Zollinger 297 4 Gerichtsvollzieher, 8 6, 36. .„Jaunder 2, 14 Planken 2, gegenüber der Hauptpoſt 14 Plombierzangen u. 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Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass unser lieber Friedrieh Lehr heute früh 6 Uhr infolge Herzschlags unerwartet verschieden ist. TTrII. Narmen der HBäinterbliebenen: Frau Christine Lehr. Mannheim(Augartenstr. 38), den 14. Oktober 1905 Die Feuerbestattung findet Montag, den 16. Oktober, nachmittags 79 5706 Ballzefl. Anmeldungen in meiner Wohnung, woselbst sich auch mein Unterrichtslokal befindet, erbeten, 7⁰⁰ Wirtſcaftzübernahne und Enpfehlug. Meinen werten Freunden, Gönnern u der geehrten Nath⸗ barſchaft die ergebene Anzeige, daß ich die Wirtſchaft Sum Basloch RJ, 0 in meinem Hauſe wieder ſelbſt übernommen habe. Eimpfehle brimmg Tagerbier(Eichbaumbrauerei), roine Mfälzer Meine, Liter von 15 Pfg. an. Um geneigten Zuſpruch bittet 705 Jakob Sponagel. Kirchweihfest Feudenhelſt Adam Kessler, Wirt 2z. Prinz Ma Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. 5959 Pripat-Tanzlehr⸗Inftitut T 6, 1pt. A. Zanow f 6, 1 5. 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