(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Abonnement: Telegramm⸗Adreſſe: 70 Pfeunig monatlich. II 90 T 8 it Journal Maunteim“ Whngerleb 20 Pig. man N G a I i E G E eEt II— vurch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Televhon⸗Nummern: Einzel⸗RNummer 5 Pig. Direktion u. Buchhaltung 1449 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitette Zeilkung in Mannheim und Amgebung. E G, 2. Druckerel⸗Bürem(n⸗ nſerate Die Golonel⸗Zelle 20 Pig Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. nahme v. Druckarbeiten 841 ige Inſerate Redaktion„„ 377 Dle BanemeBele 40; Werkinen Nedaktions⸗Buregqu: Berlin W 50. ewaen! f 1 1 10 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 483. 13 Dienstag, Oktober 1205(Abend 1) Mitbürger! Lane Glänzend haben wir in den ſtädtiſchen Watzlen geſiegt! Eintracht macht stark? Nun auf zu den Tandtagswahlen! Am 10. Oktober fäll die Entſcheidung! Bie Fortſehritt— hie Beaktion, hie bürgerliche Freiheit— hie Terrorismus! Erſtmals ruft das direkte Wahlrecht zur Urne! Dieſes Wahlrecht ohne erhebliche Schmälerung der Vorrechte der II. Kammer iſt errungen allein durch die energiſchen ſtandhaften Vertreter der 0 ſberalen büngerlichen Parteien, Nationalliberale, Demokraten und Freiſinnige. 85 Die Vertreter des Zentrums waren bereit, im entſ ſcheidenden Augenblick auf das vornehmſte Recht der II. Kammer, das Budgetvorrecht, zu 50% Die Abgeordneten der Sozialdemokratie haben, wie auch ſonſt in großen Fragen, wegen weitergehenden untergeordneten Forderungen, gegen die Sanze alſängsteſem geſtimmt. Unbeſtreitbar iſt das badiſche Wahlrecht das freiheitlichſte in ganz Deutſchland. Mitbürger! In dem Wahlkampf gilt es, dem liberalen fortſchrittlichen Bürgertum den ihm im Landtage bende Einfluß zu erringen. WVdDFie Gefahr der Vorherrſchaft des Jentrums im badiſchen Landtage, dieſe Gefahr mit ihren unheilvollen Folgen für unſer Schulueſen, für Kunſt und Wiſſenſchaft, Toleranz und geiſtige Freiheit, ſie iſt Sect e bDeie Sozialdemokratie ſteht in der großen Linie dieſes Wahlkampfes Schulter an Schulter mit dem Zentrum. Das Zentrum unterſtützt offen un „iin geheimen die Sozialdemokratie gegen die liberalen bürgerlichen Parteien. Mitbürger, an uns allein iſt es, die vom Zentrum Sh nd Gefahr abzuwenden! AUAllnerhört iſt der Uebermut der Sozialdemokratie. Al fünf hieſigen Wahlbezirke betrachtet ſie als einen ihr ſelbſtverſtändlich gehörenden Beſtt. 1 Diem immer rückſichtsloſeren Vordringen des Zentrums, dem Uebermut, dem Terrorismus der Sozialdemokratie wird das Vuazerum am W5 10. Oktober ein vieltauſendfaches„bis hierher und nicht weiter“ entgegenrufen. Jede Stimme zählt, keine fehle. MNitbürger! Inyr kennt unſere Kandidaten, Ihr kennt unſere Forderungen. 5 2Einige Bauptpunkte wollen wir jedoch auch an dieſer Stelle nochmals hervorheben. Unbeſchadet weitergehender Fe treten wir Erhaltung der Selbſtändigkeit unſeres Heimatlandes, beſonders ſeines Eiſenbahnweſens, ohne jedoch eine auf fortſchrittlichen wirtſchaftli „5 Grundſizen beruhende Betriebsmittelgemeinſchaft und eine einheitliche Tariffeſtſetzung auszuſchließen; Aufrechterhaltung des beſtehenden Kilometerhefttarifs 13 Wahre Selbſtverwaltung in Gemeinde, Bezirk und Kreis; Wiedereinführung des direkten Wahlrechtes für Bürgermeiſter und Gemeinderäte flür alle nicht der Städteordnung unterſtehenden Gemeinden; Keviſion der Städteordnung, Erweiterung der Befugniſſe der Stadtverordnete 12 ſchne Betätigung der religiöſen Ueberzeugung für jedermann; Bekämpfung aller Uebergriffe des Klerikalismus; unbedingte Erhaltung multanſchule. Zeitgemäße Bebung des Dolksſchulweſens und dementſprechend finanzielle Beſſ der Volksſchullehrer durch Einreihung derſelben in den Gchaltstarff des Beamtengeſetzes unter G 5, unter Uebernahme der Mehrbelaſtung auf die Staatskaſſe. Moderne Ausgeſtaltung des Mittelſchulweſens; Gleichberechtigung aller Mittel ſchulen; ſtärkere Heranziehung der Staatskaſſe zu den Koſt der letzteren, ſoweit ſie von Städten unterhalten werden. Möglichſt gerechte Verteilung der Steuerlaſt anläßlich der de steuerreſorn; Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit, namertl des Mitelſandes durch möglichſt weitgehenden Abzug der Schulden. 7 Sorgſame pflege der Intereſſen des Kaufmanns⸗ und Handwerkerſtandes; Wkänſfung aler Auswüchſe auf dem Gebiet des eabn Ausverkaufs⸗ und Warenhausweſens; ſtrenge Handhabung des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb. Möglichſte Berückſichtigung der badiſchen Induſtrie und des einheimiſchen Handwerks bei Berzebung von Staatslieferungen. Zeitgemäße Beſſerſtellung der Beamten, namentlich der Subalternbeamten und Bedienſteten. verbeſſerung der Arbeiterverhältniſſe; Schaffung von Arbeiterkammern; Ausbildung der ſtaatlichen und 1 Betriebe zu weaferaf lten Einführung längerer regelmäßiger Ruhepauſen für die Eiſenbahnbedienſteten. er* 8 Wir wollen, daßz freie Bahn geſchaffen werde für eine von konfeſſionellen Berntelbe bewahrte Erpiehus der Zugend für freie Entwiekelung von Aunſt und Wiſſenſchaft, für eine fortſehrittliche, aber hick Wittwikkekting der e „5 en ſozialem und wirtſchaftlichem Gebiet. 3 Wer dies will, der gebe im. Bezirk Herrn Leop. Anſelm, Friſeur, im 2. Bezirk Herrn Alfr. Duttenhöfer, Stadtrat, im 3. Bezirk Herrn Carl Vogel, Meſſerſchmied, im 4. Bezirk Herrn Emil Maper, Fabeikant, im 5. Bezirk Herrn Friedr. Herm. Eſch, Fabrikdirektor, ſeine Stimme 'Lut jeder Anhänger der nationalliberalen Partei, der deutſchen Volkspartei und der freiſinnigen 0 am 10. Ottobe eine Schuldigkeit, ſo wird dieſer Tag ein Ehrentag des endlich Veſtenten Bürgertums ſein! Mannheim, im Oktober 1905. das 1 wahllonitee der nationaliberalen, ber oeuhe bolkvare! und der freiſnnigen 8 27 Serte Seneranunzerger. Mrännheim, 17. Ottover. Die Kolonial⸗Bilanz des Herrn Erzberger. In der„Köln. Volkszeitung“, die nach der ſchweren Bloß⸗ ſtellung ihres Kolonial⸗Korreſpondenten, des Reichtstags⸗Ab⸗ geordneten Erzberger, in kolonialen Dingen etwas zurückhal⸗ tender geworden war, beginnen ſchüchtern wieder kolonialkri⸗ tiſche Arikel zu erſcheinen. Das Zeichen des Korreſpondenten hat zwar aus begreiflichen Gründen gewechſelt, aber der Kor⸗ reſpondent ſcheint derſelbe geblieben zu ſein. Ebenſo wie der Korreſpondent des früheren Zeichens ſich mit der„Bilanz“ von Südweſtafrika in tiefſinnigen Betrachtungen beſchäftigt hatte, ergeht ſich der neue Korreſpondent in eigenartigen Berechnungen über die„Bilanz“ unſerer ſämtlichen Schutzgebiete. Er kommt zu dem verblüffenden Reſultat, daß in der Summe der letzten zwanzig Jahre, alſo ſeit der Einleitung unſerer Kolonial⸗ politik, die Reichsausgaben für die Kolonien 750 Millionen Mark, der Handel Deutſchlands mit ſeinen Kolonien aber nur 260 Millionen Mark betragen habe. Zu dieſem niederſchmetternden Ergebnis gelangt der Rechenkünſtler mit folgender Methode: Zunächſt wirft er Kiautſchou mit den übrigen Kolonien zuſammen, obwohl Kiautſchou ſeine Hauptbedeutung als maritimer Stützpunkt hat und deshalb auch im Gegenſaß zu den eigentlichen Kolonien dem Reichsmarineamt unterſteht. Dann rechnet er zu den„Ge⸗ ſamtausgaben des Reichs für die Schutzgebiete“ die Koſten der oſtaſiatiſchen Expedition mit 274 Millionen Mark, obwohl bieſe Expedition zu keinem Schutzgebiet, auch nicht zu Kiaut⸗ ſchou, irgend eine Beziehung hatte; natürlich unterläßt er es, den Handel mit China, der doch der oſtaſtatiſchen Expedition gegenübergeſtellt werden müßte, auf der Gegenſeite zu ver⸗ buchen. Selbſtverſtändlich rechnet er auch die großen Koſten des ſüdweſtafrikaniſchen Feldzuges mit ein, obwohl dieſer Feld⸗ zug doch gewiß nicht um unſeren gegenwärtigen Handel mit Südweſtafrika geführt wird, ſondern um höhere Werte, für die allerdings manchen Leuten immer noch das Verſtändnis 3u fehlen ſcheint. Schließlich aber wendet der Kolonial⸗Korreſpon⸗ dent zur Berechnung des deutſchen Handels mit den Kolonien Ddas bisher mit Vorliebe vom„Vorwärts“ benutzte Rezept an, ſich ausſchließlich auf die in dieſem Punkte anerkannt lücken⸗ haften Ziffern der Handelsſtatiſtik des deutſchen Zollvereins zu ſtützen. Jedem, der ſich auch nur oberflächlich mit den Fragen unſeres Kolonialhandels beſchäftigt, iſt bekannt, daß der Handel zwiſchen Deutſchland und ſeinen Schutzgebieten ſich zum weit⸗ aus größten Teil über die Freihafengebiete Hamburg und Bremen bollzieht und in der Zollvereinsſtatiſtik infolgedeſſen um großen Teil als Handel mit den Zollausſchlüſſen in Er⸗ anng tritt. Im Jahre 1903 hat beiſpielsweiſe der Handel Deutſchlands mit den Schutzgebieten in Afrika und der Südſee nach der Zollvereinsſtatiſtik nur 21,6 Millionen Mark be⸗ tragen, nach der Hamburgiſchen Statiſtik dagegen hat alleim der Handel Hamburg mit denſelben Schutzgebieten 28,9 Millionen Mark erreicht, war alſo um ein Drittel größer, als der angeb⸗ liche Geſamthandel Deutſchlands mit ſeinen Kolonien. Bisher fehlte allerdings die Gegenprobe in der Handelsſtatiſtik der Schutzgebiete ſelbſt, da dieſe Herkunfts⸗ und Beſtimmungsländer Richt nachwies. Nachdem aber ſolche Nachweifungen durch die im Jahre 1902 durchgeführte Neuordnung der kolonialen Handelsſtatiſtik eingeführt worden ſind, iſt für das Jahr 1903 Jum erſtenmal der Handel der Schutzgebiete in Afrika und der Süpfee mit Deutſchland in der kolonialen Statiſtik feſtgeſtellt worden, und zwar auf 33,8 Millionen Mark, alſo um mehr als die Hälfte höher, als er ſich nach der Zollvereinsſtatiſtik ſtellt. Das alles braucht natürlich der Bilanzenfreund der„Köln. Volksztg.“ nicht zu wiſſen, obwohl das alles in denſelben kolonialen Reichstagsdenkſchriften ſteht, die er ſo fleißig zu exzerpieren pflegt. In Wirklichkeit hat alſo der Handel Deutſchlands mit den eigentlichen Kolonien im Jahre 1903 ſich auf 33,8 Millionen Mark belaufen; dieſer Summe ſteht ein Reichszuſchuß für das Rechnungsjahr 1903/04 in Höhe von 18,9 Millionen Mark gegenüber, in dem die Ausgaben des erſten Quartals 1904 für die Niederwerfung des ſüdweſtafrikaniſchen Aufſtandes ein⸗ gerechnet ſind. Sieht man wegen der außerordentlichen Ver⸗ hältniſſe von Südweſtafrika ab, dann ergibt ſich für den Handel der übrigen Kolonien mit Deutſchland im Jahre 1903 die Summe von 26,7 Millionen Mark, für den Reichszuſchuß die Summe von 9,1 Millionen Mark. Das Bild wird auch durch Einrechnung der Koſten der kolonialen Zentralverwaltung uſw. nicht weſentlich verändert. Freilich waren die Verhältniſſe früher ungünſtiger, aber gerade deshalb iſt es ungerechtfertigt, nach der in der„Köln. Volksztg.“ angewendeten tendenziöſen Methode die letten zwanzig Jahre einfach zu ſummieren, ſtatt die eingetretene Beſſerung anzuerkennen. Wir neigen nicht z einer Ueberſchätzung der bisherigen Ergebniſſe unſerer Kolonial⸗ politik und geben gern zu, daß auch ein Handel unſerer Kolo⸗ nien von 34 Millionen Mark mit Deutſchland und von 67 Millionen Mark insgeſamt noch von ganz minimaler Bedeutung iſt. Aber wir ziehen daraus die Konſequenz, daß es hohe Zeit iſt, endlich für die ausgiebigere und raſchere Nutzbarmachung unſerer Kolonien das Nötige zu tun. Dem Hintermann der „Köln. Volksztg.“ dagegen ſcheint es mit ſeiner falſchen Bilanz lediglich darauf anzukommen, dem deutſchen Volke, deſſen koloniales Gewiſſen nach den Erfahrungen der letzten Jahre und unter dem Drange der wirtſchaftlichen und politiſchen Notwendigkeiten allmählich zu erwachen beginnt, ſeine Kolonien nach Möglichkeit zu verekeln. Wenm der Herr von den„Bilan⸗ zen“ abſolut nicht laſſen kann, dann täte er gut daran, zunächſt die Bilanz ſeiner falſchen und leichtfertigen Beſchuldigungen zu ziehen, ehe ihm dieſe Bilanz von anderer Seite mit Nachdruck und Gründlichkeit aufgemacht wird. Politische KUebersſcht. Mannheim, 17. Oktober 1905. Ueber den künftigen dau ruden Aufenthalt des Kroup inzen äußert ſich das„B..“ in zutreffender Weiſe wie folgt: Der Kaiſer hält ſich nicht länger in Berlin auf, als es ſeine Repräſentationspflichten erfordern. Kein Geheimnis iſt es, daß er dieſen Pflichten ſich nicht allzu freudig zu unterziehen pflegt, und daß er für ſeine Perſon ſicherlich gern namentlich auf die üblichen großen Bälle verzichten würde, auf denen er als Schloßherr manchmal mehrere Tauſend Perſonen auf einmal als ſeine Gäſte empfangen muß. Es war daher kein unberechtigter und unbeſcheidener Wunſch, der vielfach in Berlin laut geworden iſt, daß der Kronprin 8 mit ſeiner Gemahlin Berlin zum Wohnort angewieſen erhalten möchte. Der Wunſch entſprang gewiß nicht ſo ſehr dem Verlangen nach einem Mehr höfiſchen Glanzes, es lag ihm vielmehr der Gedanke zu⸗ grunde, daß für den ſo jungen und noch mitten in ſeiner Ent⸗ wickelung ſtehenden Thronerben eine nähere Berührung mit den treibenden Strömungen der führenden Metropole ſeines künftigen Reiches nicht überflüſſig ſein könnte. Wird doch Berlin unbeſtreitbar von Jahr zu Jahr in höherem Maße die Zentrale Deutſchlands auf den meiſten Gebieten des öffentlichen Lebens. Es iſt anders ent⸗ ſchieden worden. Der Kronprinz wird in Potsdam reſidieren, und nach wie vor wird ſein Tun und Denken faſt ausſchließlich ausgefüllt werden durch die Pflichten des Garniſondienſtes in einem jener bevorzugten Potsdamer Offizierkorps, die ſich immer nur aus dem begüterten Adel ergänzen. Man darf dies wohl bedauern, denn ſo wird dem Thronerben gerade in den eindrucksfähigſten Jahren das ſo komplizierte Leben der Gegenwart nur in einem beſtimmten kleinen Geſichtswinkel gezeigt und ihm der Einblick in das Ringen der Kräfte und der Weltanſchauungen, wie es ſich auf dem Boden der modernen Großſtadt täglich abſpielt, verſagt. Und das Bedauern darf ein um ſo ſtärkeres ſein, als der Kronprinz ſchon hin und wieder bewieſen hat, daß er ſelbſt ſolchen Erſcheinungen der modernen Kultur, die nicht zu den bei Hofe gern geſehenen gehören, Intereſſe entgegenbringt. Und die Kronprinzeſſin, deren Bildungsgang ſich ja unter den freieren Verhältniſſen einer kosmo⸗ politiſchen Umgebung abſpielte, verkörpert in mehr als einer Hin⸗ ſicht gerade den modernen weiblichen Thpus. So träumten wir Berliner wohl einen Augenblick lang, daß Berlin einen neuen Kron⸗ prinzenhof in ſeiner Mitte erſtehen ſehen würde, der nach und nach ein Mittelpunkt würde im geiſtigen Leben der Hauptſtadt. Für uns bleibt es ein Traum, und ſtatt Berlins wird Potsdam ihn berwirklicht ſehen. Das Reichsſtnanzweſen und die Einzelſtaaten Im Zuſammenhang mit den Beratungen der einzelſtaat⸗ lichen Finanzminiſter wegen beſſerer Geſtaltung des Reichs⸗ finanzweſens iſt der Wunſch erneut geltend gemacht worden, die Einzelſtaaten möglichſt ſicher dagegen zu ſtellen, daß die Matrikularbeiträge eine beſtimmte Grenze überſchreiten. In Anregung wurde ferner die Erreichung des Zieles gebracht, daß, wenn im Vorbereitungsſtadium der Auf⸗ ſtellung des Reichshaushaltsplanes ſich ergibt, den angemeldeten Forderungen könne ohne eine über eine beſtimmte Grenze hin⸗ ausgehende Inanſpruchnahme der Einzelſtaaten mit Matriku⸗ larbeiträgen nicht entſprochen werden, der Reichskanzler, als verantwortlicher Chef der Reichsfinanzverwaltung, ſich mit dem. Bundesrat ins Einvernehmen ſetze. Es wurde ferner der Wunſch zum Ausdruck gebracht, der Reichskanzler möge ſich der Zuſtimmung der Einzelſtagten verſichern, bevor das Ueberſchrei⸗ ten des durchſchnittlichen Maximalbetrages in Ausſicht genom⸗ men werden kann, bis zu welchem auf die Hilfe der Einzel⸗ ſtaaten des Reiches zurückgegrifſen wird. Neue Geſetzentwürfe. Ueber den nach wiederholten ſehr eingehenden Sachver⸗ ſtändigen⸗Beratungen fertiggeſtellten Geſetzemtwurfüber rer l n eeeee eeeeeeeeeeeeeeeer Cagesnenigkenen. — Uubekannte Heinrich Heine⸗Anekdoten erzählt Jules Cla⸗ retie im„Temps“. Mit Gerard de Nerval und Edmond Grenier hatte Saint⸗Rene Taillandier, der Vater des franzöſiſchen Ge⸗ ſandten in Marokko, Heines Werke ins Franzöſiſche überſetzt. Saint⸗Riene Taillandier kannte Deutſchland und tat für Heines Ruhm in Frankreich mehr als die anderen Ueberſetzer. Trotzdem harte Heine in der Vorrede ſeiner„Geſammelten Werke“ nur Goerart de Nerval ſeinen Dank ausgeſprochen, die anderen Mit⸗Ar⸗ beiter aber— wahrſcheinlich abſichtlich— vergeſſen. Saint⸗Rene Tafllondier war darob ſehr verſtimmt.„Beſchweren Sie ſich bei Heine,“ riet man ihm,„und er wird ſeinen Fehler ſicher wieder güt machen.“ Taillandier ging alſo zu dem halb erblindeten Dich⸗ tex, der ſeufzend und ſtöhnend im Bette lag.„Schau, Saint⸗ Rene!. Freut mich, Sie zu ſehen! Was verſchafft mir das Bergnügen Ihres Beſuches?“—„Lieber Meiſter,“ ſagte der Kri⸗ likex, indem er am Krankenbett Platz nahm,„ich komme vor allem, um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen, dann muß ich Ihnen aber einen leiſen Vorwurf machen oder Ihnen wenigſtens ein Be⸗ nern ausdrücken.“„Worum handelt es ſich denn, Saint⸗Rene?“ Bie haben in der Vorrede der franzöſiſchen Ueberſetzung Ihrer Werke mit vollem Recht, Ihrem Mitarbeiter Gerard de Nerbpal gedankt; mich aber haben Sie, wenn ich ſo ſagen darf, ausgelaſſen, und das betrübt mich ſehr. Von Ihnen zitiert werden, heißt ein Unſterblichkeitspatent erhalten. Dieſe Weihe hätte mich ſo glücklich macht, und daß ich ſie nicht erhielt, obwohl ich ſie redlich verdient abe, das bereitet mir Schmerz, großen Schmerz. Als ich in Ihrer Vorrede Gerards Namen las, hoffte ich auch meinen Namen zu finden, und ich muß Ihnen geſtehen, ich empfand eine bittere Ent⸗ täuſchung!“ Heine konnte nichts erwidern, denn Saint⸗Rene Tail⸗ landier hatte recht. Der Dichter antwortete aber trotzdem. Mit zitternden Fingern hob er ſeine Augenkider, die der Schlagfluß heruntergedrückt hatte, ein wenig in die Höhe, ſah ſeinen Mit⸗ ratsausſchüſſen zwei Leſungen ſtattgefunden. Die zwveite iſt in der vorigen Woche erledigt worden. Es wird von der dem⸗ nächſt im Plenum des Bundesrats vorzunehmenden Abſtim⸗ mung abhängen, ob die Schwierigkeiten, welche der Förderung dieſes Geſetzgebungswerkes erwuchſen, in der Hauptſache als beſeitigt anzuſehen ſind. Nicht nur in Bayern, ſondern auch im Sachſen ſind einzelne Zweige des Verſicherungsweſens(wie z B. Viehverſtcherung) verſtaatlicht. Von Anfang an leiſtete eim Reihe von Einzelſtaaten Widerſtand dagegen, daß dieſe ſtaat⸗ lichen Verſicherungseinrichtungen der Wirkung des Geſetzes übez den Verſicherungsvertrag mit unterſtellt würden. Ein voll⸗ ſtändiger Ausgleich der Gegenſätze iſt bis dahin noch nicht er⸗ reicht. Möglicherweiſe läßt ſich dies erreichen, bevor das Geſeß an den Reichstag kommt. Wenn es gelingt, den Geſetzentwurf über den Verſicherungsvertrag zu verabſchieden, ſo liegt dann der Abſchluß der Arbeiten vor, welche nach Vereinheitlichung dez bürgerlichen Rechts im Bürgerlichen Geſetzbuch noch übrig blieben. Als weitere Ergänzung zum Bürgerlichen Geſetzbuch ſteh dann noch das ſo oft von nationalliberaler Seite verlangtt Geſetz über die Rechtsfähigkeit der Berufz⸗ vereine aus, das in dieſer Seſſion dem Reichstage beſtimmt zugehen ſoll. Der ruſſiſch⸗japaniſche Friedensvertrag. Der bom Reuterſchen Bureau veröffentlichte Text deg ruſſiſch⸗japaniſchen Friedensvertrages enthält verſchiedene Ab⸗ weichungen von den am 6. September veröffentlichten Auszügen. Artikel 1 ſtellt die Wiederherſtellung des Friedens und der Freundſchaft zwiſchen den Herrſchern, Staaten und Untertanen beig der Länder feſt. Artikel 2, in dem anerkanmt wird, daß die Intereſſeg Japans in Korea vorherrſchend ſind, und in dem beſtim wird, daß die ruſſiſchen Unternehmungen in Korea die gleichen Rechte genießen, wie die Unternehmungen von Staatsangehörigen anderer Länder, beſagt dann weiter: Es wird auch vereinbart, daß, um allen Anlaß zu Mißverſtändniſſen zu bermeiden, die beiden ver⸗ tragſchließenden Parteien an der ruſſiſch⸗koreaniſche Grenze ſich jeder militäriſchen Maßnahmeg enthalten werden, welche die Sicherheit des ruſſiſchen oden koreaniſchen Territoriums bedrohen können. Im Artikel 3 fehlt die in dem früheren Auszug angeführtz Beſtimmung, daß alle bon privaten Perſonen und Geſellſchaften in der Mandſchurei erworbenen Rechte unberührt bleiber ſollen. Die kaiſerlich ruſſiſche Regierung erklärt, daß ſie in deß Mandſchurei beine territorialen Vorteile, Vorzugskonzeſſionen odeß ausſchließliche Konzeſſionen beſitzt, die chineſiſche Souveränität beein⸗ trächtigen oder unvereinbar mit dem Grundſatz der Gleichberechti⸗ gung ſind. Artikel 4 beſagt: Rußland und Japan berpflichten ſich gegen⸗ ſeitig, den allgemeinen alle Nationen in gleichem Maße berührenden Maßnahmen, die China zur Hebung des Handels und der Induſtrie in der Manoſchurei treffen könnte, keinerleß Hinderniſſe in den Weg zu legen. Artikel 5 ſieht vor, daß die ruſſiſchen Pachtrechte auf Port Arthur, Dalny und die angrenzenden Gebiete und Ge⸗ wäſſer gänzlich auf Japan übergehen, daß aber alle von privaten Perſonen oder Geſellſchaften erworbenen Rechte unberüht! bleiben ſollen. Artikel 6 trifft Beſtimmungen über die Teilung dez mandſchuriſchen Giſenbahn und ſetzt feſt, daß Japan Gruben erwirbt, für die ſeine Teilſtrecke den Verkehr bermittelk, ferner, daß beiden Parteien gänzliche Hundelsfreiheit auf beng expropriierten Gebiet eingeräumt wird. Artikel 7 beſagt: Japan und Rußland verpflichten ſich, ihng Eiſenbahnen in der Mandſchurei ausſchließlich zu kom mer⸗ giellen und induſtriellen Zwecken und im keiner Weiſg zu ſtrategiſchen Zwecken zu benutzen. Die Einſchränkung betrifft 11 nicht die Eiſenbahn im Pachtgebiet auf der Liautung⸗Halbinf Artikel 8 ſieht vor, daß die ruſſiſche und die japaniſche Rez gierung, um den Verkehr zu fördern und zu erkeichtern, ſobald alz möglich ein Separatabkommen treffen über die Regulierung des Verkehrs auf den Verbindungsſtrecken ihrer Eiſenbahnen iß der Mandſchuxei. Artikel 9 behandelt die Abtretung des ſüdlſchen Teils von Sachalin an Japan. Im letzten Abſatz dieſes Artikels wird geſagt: Japan und Rußland kommen überein, in ihren Gebieten auf Sachalin oder den angrenzenden Inſeln keine Befeſtiß gungen und andere ähnliche militäriſche Werke zu bauen. im füblichen Teil von Sachalin. Artikel 11 behandelt die Fiſchereigerechtſame in den ruſſtſchen Territorfalgewäſſern, im Japaniſchen, Ochotskiſchn und im Beh⸗ rings⸗Meer.— Artikel 12 lautet: Da der Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zwiſchen Japan und Rußland durch den Krieg annulliert iſt, bers arbeiter ircniſch lächelnd an und ſagte:„Ja, lieber Freund, Sie tragen doch wohl einen anſtändigen Namen, einen Namen, der in den ernſten, gelehrten Zeitſchriften hoch geſchätzt wird! Sie hälten es doch, wie Sie aufrichtig zugeben werden, nicht gern geſehen, wenn ich dieſen ehrlichen Namen mit dem eines Selbſtmörders in Verbindung gebracht hätte!“ Eines Selbſtmörders! Der arme Gerard! Man hatte ſeinen Leichnam mit einem Strick um den Hals an einem Gartengitter in der Rue de la Vicille⸗Lanterne ge⸗ funden. Und nun denke man ſich den Namen eines Redakteurs der „Revue des Deux⸗Mondes“, neben dem Namen eines ganz ge⸗ wöhnlichen Selbſtmörders! Saint⸗Rene Taillandier konnte dieſen Gedanken nicht ausdenken; er wußte nicht, was er antworten ſollte. Heimes Fronie hatte ihn entwaffnet. Saint⸗Rene Taillandier war es auch, zu dem Heine einmal, als von Meyherbeer die Rede war, mit malitiöſem Lächeln ſagte:„Meyerbeer? Der wird unſterb⸗ lich ſein, ſo lange er lebt!“ Dann,„nach einer kleinen Pauſe“, wie man in Theaterſtücken zu ſagen pflegt:„Vielleicht auch einige Tage länger.weil er vorausbezahlt hat!“ Es ging nämlich damals das Gerüchl, daß der Komponiſt gewiſſe Dekorationen für ſeine Oper„Robert der Teufel“ aus der eigenen Taſche bezahlt habe⸗ — Zur Feier des tauſendſten Eies. Das„Zofinger Tagbl.“ berichtet: Eine ſeltene Feier fand letzten Sonntag in einem Dorfe im oberen Teil unſeres ſonſt ſo ſtillen Tales ſtatt. Es handelte ſich um das Jubiläum eines Huhnes, welches das tauſendſte Ei ge⸗ legt hat. Mehrere Häuſer hatten die eidgenöſſiſche und kantonale Fahne ausgehängt. Am Nachmittag zogen die eingeladenen Gäſte mit Muſik an der Spitze zum Beſitzer der Jubilarin. Bei währ⸗ ſchaftem Suſer wurden dann in Poeſie und Proſa die Verdienſte des wackeren Huhnes unter begeiſterten Hochs geprieſen. — Große Verkehrspläne hat, ſeitdem ſich der große Haupt⸗ bahnhof der Vollendung nähert, die Stadtverwaltung von Hamburg. Der Hamburger Senat hat an die Bürgerſchaft erneut den Antrag betreffend Bau und Betrieb von elektriſchen Stadt⸗ und Vor⸗ ortbahnen gerichtet. Nach dem nunmehr zur Genehmigung vorge⸗ Allgemeine Clektritzitätsgeſellſchaft bereit, den Bau der Bahnen fit 41 148 600 Mark zu übernehmen: Die neue Verbindungsſtraße zwiſchen dem neuen Hauptbahnhofe und dem Rathauſe ſowie der VBörſe, alſo dem Stadtzentrum, die im Zuſammenhang mit dem Bahnbau hergeſtellt werden ſoll, ſoll mit Rückſicht auf das Verkehrs⸗ iutereſſe und aus ſanitären Gründen 29 Meter breit werden⸗ — Die Schwalbenſcharen, die jetzt nach dem Süden ziehen, ſind in der Schweiz von dem frühzeitig eingetretenen Schneewetter grauſam überraſcht worden. Kälte und Hunger zwangen ſie, in den Ortſchaften Zuflucht zu ſuchen, wo ſie zu Hunderten nieder⸗ fielen. In Luzern nahm ſich die Ornithologiſche Geſellſchaft der armen Reiſenden an, ſammelte die noch lebensfähigen, fütterte ſie und ſandte ſie wohlverpackt am letzten Donnerstag Abend mit dem Gotthardſchnellzuge 15 dem ſonnigen Süden, wo der Zugführer und die Stationsbeamte von Chiaſſo 200 Stückaufflattern ließen. Nur drei Tierchen waren auf dem Transport eingegangen. Wenn es not tut, alſo ſchreiht man der„Frkf. Ztg.“, will die Luzerner denenee Geſellſchaft dieſes erſte Experiment, mit dem ſie ſich den Danf aller Vogelfreunde erworben hat, wiederholen. — Der Proviant der„Amerika“. Um ihren Leſern einen Begriff von der Rieſengröße der„Amerika“, des neueſten Dampfers der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, zu machen, veröffentlichen engliſcht Blätter das Verzeichnis der Vorräte und anderen notwendigen Dinge, die an Bord des„ſchwimmenden Hotels“ mitgeführt werden. An Kohlen führt die„Amerika“ 3000 Tonnen mit ſich, dazu 1000 Tonnen Waſſer und 16 o00 Pfund Oel. An Eßwaren ſeien nur wenige der wichtigſten Poſten erwähnt: 35 000 Pfund friſcheß Fleiſch, 2500 geräuchertes Fleiſch, 5000 Pfund Geflügel, 2000 Pfd, friſche Jiſche, 2000 Pfund Käſe, 8500 Pfund Butter und Spechz 14 000 Pfund Brot, 50 000 Pfund Kartoffeln, 10 000 Pfun Büchſen⸗ und Faßfleiſch, 1000 Pfund Wildbret, 8000 Pfund friſches Gemüſe, 9000 Pfund getrocknetes Gemüſe, 9000 Pfund friſches Obſt, 7000 Pfund Büchſen⸗ und getrocknetes Obſt, 3800 Pfund legten Vertrage ſind die Firmen Siemens und Halske und die Kaffee und Tee, 6500 Liter Milch und 30 000 Eier. Dazu kommen 18 000 Flaſchen der verſchiedenen Weinſorten, Spirituoſen und Artiel 10 präziſiert das Verhältnis der ruſſiſchen Untertauen den Verſicherungsvertrag haben in den Bundez, — te——7 eee ee e ol 2 een E2 FSAe f 2. —— zweite Leſung ſoll am 23. dieſes Monats beginnen. Maunheim, 17. Oktober. Seneral⸗Anzeiger. 95 1 pflichten ſich die zaiſerlich japaniſche und die kaiſerlich ruſſiſche Re⸗ gierung als Grundlage ihrer Handelsbeziehungen bis zum Abſchluß eines neuen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages, der auf der Baſis des bis zum Kriege in Kraft geweſenen erfolgen ſoll, gegen⸗ ſeitige Meiſtbegünſtigung anzunehmen. Artikel 13 behandelt die gegenſeitige Rückgabe der Kriegsgefangenen und die Bezahlundg der durch ihren Unterhalt entſtandenen Koſten. Rußland verpflichtet ſich, an Ja⸗ pan ſobald als möglich die Differenz zwiſchen dem von Japan und Rußland hierfür ausgegebenen faktiſchen Betrage zurück⸗ uzahlen. Artikel 14 trifft die Beſtimmung über die Ratifikation des Friedensvertrages. Artikel 15 ſieht vor, daß der Text des Friedensvertrages für die Ruſſen in franzöſiſcher, für die Japaner in engliſcher Sprache abgefaßt wird, und daß in Zweifelsfällen der franzöſiſche Wortlaut als maßgebend gelten ſoll. Es folgen zwei Zuſatzartikel. Der erſte»erſelben ſetzt feſt, daß die Heere der beiden Länder innerhalb 18 Mo⸗ faten nach dem Inkrafttreten des Vertrages aus der Mand⸗ ſchurei, ausſchließlich des Pachtgedietes auf der Liautung⸗ Halbinſel zurückgezogen werden. Dier zweite Zuſatzartikel, der die Abſteckung der Grenze auf Sachalin betrifft, ſieht vor, daß die Abgrenzufigskommiſſion joreit die topographiſchen Verhältniſſe es geſtatten, dem 5 0. Dreitegradals Grenze folgen ſoll. Aufſtand in Britiſch⸗Oſtafrika. Ein Telegramm hat am Samstag einen Aufſtband des Stammes der Nandi gemeldet, durch den die Ugandabahn bedroht iſt. Wenn die Nachricht beſtätigt wird, ſo kommt ſie nicht unerwartet, denn es ſind dorthin in den letzten Jahren Anſiedler eingezogen, die ſich als Viehzüchter und Ackerbauer in den von der Ugandabahn durchſchnittenen Gebieten nieder⸗ gelaſſen haben. Ihre Zahl iſt ziemlich beträchtlich, man ſpricht don 500 bis 600. Dieſe Leute beſchweren ſich in Eingaben beim Londoner Kolonialamt bitter über den Mangel an Schutz gegenüber den Eingeborenen. Im Grunde iſt die Lage ziemlich ähnlich derjenigen, die in Deutſch⸗Südweſtafrika zu dem Auf⸗ ſtand geführt hat: die Eingeborenen müſſen den Eindruck er⸗ halten, daß die Regierung ſchwach iſt. Das Gebiet ſtand bis kürzlich unter der Leitung des Auswärtigen Amtes in London, das in den kolonjalen Fragen eine wenig glückliche Hand hatte. Deutsches Reſch. — 150—180 Millionen Mark, nicht mehr und nicht weniger, beabſichtigt Frhr. v. Stengel aus ſeinen Reichs⸗ finanzreformplänen zu gewinnen. Da kaum an⸗ iſt, daß die Reichserbſchaftsſteuer große Summen einbringen wird, zumal da ja an die Eingelſtaaten die Beträge zurückgezahlt werden ſollen, die ſie jetzt aus den Landes⸗ erbſchaftsſteuern beziehen, da ferner bei der Quittungs⸗ ſteuer, die das Reichsſchatzamt vorſchlägt, auch nicht gerade allzupiel zu holen ſein wird, ſo ergibt ſich daraus, in welch' toßem Umfang Bier und Tabak bluten ſol⸗ en. Es iſt unter dieſen Umſtänden völlig unmöglich, daran zu glauben, daß ſich Freiherr von Stengel auch nur vorläufig mit einer bloßen Erhöhung der Zigarettenſteuer begnügen ſollte. Daß eine derartige Steuer neben der übrigen Belaſtung der Tabakinduſtrie eingeführt werden ſoll, iſt freilich ſicher. Was über noch ſonſt an Tabakſteuerentwürfen im Schoße des Reichs⸗ ſchatzamts ruht, darüber verlautet noch nichts Beſtimmtes. Die „Südd. Tabaksztg.“ will aus Berlin erfahren haben, daß bis⸗ her in der Tabakſteuerfrage zwiſchen den verbündeten Regie⸗ rungen nur eine Einigkeit in betreff einer Beſteuerung der Zigaretten in der Form der Zigarettenpapierſteuer erztelt worden ſein ſoll. Auch in betreff einer Erhöhung des Zolls auf Fabrikate dürfte wohl eine Verſtändigung erzielt werden. Im übrigen haben die neuen Steuervorlagen in den Bundesratsausſchüſſen nunmehr die erſte Beratung paſſiert. Die Auch an ihr ſollen die Finanzminiſter der Einzelſtaaten wieder teilnehmen. — Die pfälziſche Bahnverwaltung hat alle ihr durch die ba d. Generaldirektion mitgeteilten An⸗ träge auf Verbeſſerung der Zugverbindungen zwiſchen Karls⸗ kuhe und Neuſtadt, wie dem„Schwäb. Merkur“ mitgeteilt wird, abgelehnt, ſowohl die Einlegung neuer Eilzüge als das Anhalten beſtehender Schnellzüge der Linie Neuſtadt⸗Weißen⸗ durg in Winden und die Herſtellung paſſender Anſchlüſſe zwi⸗ ſchen dieſer Station und Karlsruhe. Nun ſteht die Sache wieder auf dem alten Fleck. Die pfälziſchen Städte ſind und bleiben für den Verkehr weiter von Karlsruhe entfernt als Freiburg, Darmſtadt und Stuttgart. Man will es offenbar 5 nicht anders, damit das Geld im pfälziſchen Lande bleibt. — Oberbürgermeiſter Kirſchner hat die Antwort des Reichskanzlers in Sachen der Fleiſchnotdeputation ſofort den übrigen Mitgliedern der in Ausſicht genommenen Abordnung zugeſtellt und ſeine Kollegen dabei zugleich erſucht, ihrerſeits Stellung zu dem Paſſus zu nehmen, in welchem Fürſt Bülow am Schluſſe ſeiner Ausführungen es anheimſtellt, oh der Wunſch nach mündlicher Verhandlung aufrechterhalten werden ſolle.— Man wird wohl annehmen dürfen, daß die Herren der Deputation unter dieſen Umſtänden auf den ſehr freundlichen Wink des Reichskanzlers eingehen und auf die Audienz berzichten, die einen praktiſchen Erfolg doch kaum haben würde, nachdem Bülow in ſeiner Antwort ausgedrückt hat, daß alle Zweifel an ſeinem agrariſchen Herzen Verleumdung ſind. — Die Börſengeſetznovelle und Möllers Abſchie d. In einem ſehr kühlen Abſchiedsartikel über Möller ſagt die agrariſche„Deutſche Tagesztg.“: Am meiſten dürften wohl die Börſenkreiſe das Scheiden des Herrn Möller aus ſeinem Amte bedauern. In ihrem Kreiſe pflegte er ſich mit Stolz darauf zu berufen, daß er aus dem Kaufmanns⸗ ſtande hervorgegangen ſei; auf ihn ſetzten die Börſenintereſſenten die ſtärkſten Hoffnungen zur Abſchwächung des Börſengeſetzes. Dieſe Hoffnungen haben jetzt eine Stütze verloren und, wenn nicht mancherlei Anzeichen trügen, wird die Börſengeſetz⸗ novelle nicht alsbald den Reichstag beſchäf⸗ — Es iſt nicht unmöglich, daß das Blatt jetzt recht behält. — Als künftigen Oberpräſidenten von Weſt⸗ breußen an Stelle des zum Handelsmäniſter ernannten Delbrück nennt der„.⸗A.“ in erſter Reihe den Regierungs⸗ präſidenten v. Jagow in Marienwerder. Herr v. Jagow gehört auch zu den gelegentlich des erſten Scheiterns der Kanal⸗ vorlage gemaßregelten und auf Wartegeld geſetzten Regierungs⸗ beamten. — Die Geſamtzahl der gefapgenen ſüd⸗ weſtafrikaniſchen Aufſtändiſchen betrug nach der „Südweſtafr. Ztg.“ ausſchließlich der Geſtorbenen am 1. Sep⸗ tember 2054 Männer, 3351 Weiber und 2367 Kinder. — Für den Poſten eines Oberbürgermeiſters von Halle ſind jetzt endgültig Stadtrat Ackermann⸗Danzig, Oberbürgermeiſter Contag⸗Nordhauſen, Stadtrat Riebe⸗ Bpeslau und erſter Bürgermeiſter Stolle⸗Königshütte zur engeren Wahl geſtellt worden. Ausland. * Rußfland. Wie bereits gemeldet, ift Großfürſt Kyrill von Rußland, bisher Flügeladjutant des Zaren, durch Tagesbefehl vom 15. ds. Mts.„aus dem Dienſt geſchloſ⸗ ſen“, was gleichbedeutend iſt mit der Streichung aus den Armee⸗ liſten.— Dies Zeichen der kaiſerlichen Ungnade ſcheint eine Beſtätigung der Gerüchte zu bedeuten, denen zufolge Großfürſt Kyrill vor kurzem mit der geſchiedenen Großherzogin Melitta von Heſſen in einem Münchener Hotel ſich heimlich hat trauen laſſen. Großfürſt Kyrill von Rußland gedenkt ſich bei Goldberg in der Nähe von Neuſeß bei Koburg anzukaufen. * Schweden. Nachdem auch die erſte Kammer die Anträge auf Aufhebung der Unionsakte von 1818 und die Anerkennung Norwegens als eimes von der Union⸗ mit Schweden gelöſten Staates angenommen hat und beide Kammern ferner dem Geſetzentwurf betreffs Entfernung des Unionszeichens aus der ſchwediſchen Flagge und Erſetzung desſelben durch ein blaues Feld zuſtimmten, darf der Unionskonflikt als endgiltig erledigt gelten. Norwegen wird nun unverzüglich an die durch die neue Grundlage gegebene Regelung ſeiner Staatsangelegenheiten herangehen. Bezüglich der Thronfrage ſchreibt„Aftenpoſten“: Die Antwort des Königs Oskar auf die Anfrage des norwegiſchen Storkhing bezüglich der Kandidatur eines Prinzen Bernadotte wird wahrſcheinlich abſchlägig lauten. Unmittelbar darauf wird die norwegiſche Regierung den Stor⸗ thing um die Ermächtigung angehen, ſich an den Prinzen Karl von Dänemark wegen Annahme einer Wahl zum König von Norwegen zu wenden. Nach Eingang der Antwort, welche vorausſichtlich eine zuſagende ſein wird, wird der Storthing gleich zur Königswahl ſchreiten. Zur Wahlbewegung. * Karlsruhe, 16. Okt.(Ein reizendes Stück⸗ chen) berichtet der Albbote(Waldshut) aus einer Zentrums⸗ berſammlung, in der der bisherige Abg. und Kandidat Mor⸗ genthaler erzählt haben ſoll: Ein Dekan habe einmal zu ihm geſagt, das Wählen ſei wichtiger, als das Beich⸗ ten. Wenn am Wahltag ein Wähler zu ihm käme, um eine Generalbeichte abzulegen, ſo würde er ihn fragen, ob er ſchon gewählt habe, und verneinendenfalls würde er ihn zuerſt zum Wählen ſchicken! * Bäden Baden, 16. Okt.(Der neutrale Landtagskandidat Ernſt Beuttenmüllet) hier, der als Gegenkandidat des nationall. Oberbürgermeiſters Dr. Gönner auftritt, hat in einem öffentlichen Aufruf ſein Pro⸗ gramm entwickelt und erklärt, wie dem„Schwäb. Merk.“ berich⸗ tet wird, daß er ſich als freier Mann einer Kammerfraktion weder als Mitglied anſchließen, noch als Hoſpitant einer ſolchen beitreten werde. Beſonders werde er eintreten für eine Revi⸗ ſion der Städteordnung, für Beibehaltung der bisherigen Kreis⸗ einteilung. Der Kandidat ſtimmt ferner für Zulaſſung der Klöſter auf Grund des Geſetzes von 1860 aber nur in katholi⸗ ſchen Gegenden und in beſchränkter Zahl; ferner für Beibehal⸗ tung der Simultanſchulen wie bisher und Beſſerſtellung der Lehrer. Für die Tarif⸗ und Betriebsmittelgemeinſchaft ſei 2 nur dann zu haben, wenn dadurch keine Verteuerung und Ver⸗ ſchlechterung unſeres Eiſenbahnweſens eintrete. Seine ganze Aufmerkſamkeit werde er der geplanten Steuerreform zuwenden. Die Einverleibung von Oos und Lichtental mit der Erbanung der elektriſchen Bahn halte er für eine Notwendigkeit. Bonndorf, 16. Okt.(Der intereſſanteſte Wahi⸗ bezirk) im Großherzogtum war, ſo ſchreibt man der„Str. P. von feher der Bonndorfer. Und er iſt es heute noch! Der Bezirk, jetzt der., beſteht aus dem Amt Bonndorf und der Hälfte des Amtes Waldshut; vier Prozent der Bevölkerung ſind nicht katholiſch. Durch die neue Wahlkreiseinteilung iſt nur eine geringe Aenderung eingetreten. Bloß einmal war der bis 1905 als„Hochburg des Nationalliberalismus“ gerühmte Wahlkreis in den Händen des Zentrums, 1881—1885. Seit 1885 vertritt ihn Sparkaſſenverwalter Kriechle in Bonndorf, ein ſehr volks⸗ tümlicher und wohltätiger, auch in Landtagskreiſen hochgeſchätzter Mann, Senior einer frommen katholiſchen Familie. Herr Kriechle kandidiert wieder, aber ſeine Wahl iſt doch nicht ſicher nach der barteipolitiſchen Umgeſtaltung im Bezirk. Die Geiſtlichkeit, in deren Händen ausſchließlich die politiſche Führung liegt, hat es ver⸗ ſtanden, der Bevölkerung die Nationalliberalen als„Herrenpartei“ unangenehm zu machen. Selbſtverſtändlich ſpielt dabei die„ge⸗ fährdete Religion“ die bekannte Rolle. Wohl um zu beweiſen, daß nich tliberale Beamte doch„beſſere Menſchen“ ſind, läßt das Zentrum in demſelben 8. Wahlkreis den Oberamtsrichter Wittemann von Donaueſchingen kandidieren, wenige Wochen nach⸗ dem die nationalliberale Reichstagskandidatur des Oberſchul⸗ rats Rebmann von Karlsruhe von ultramontaner Seite geradezu wie ein Verbrechen am Volkstum hingeſtellt worden iſt. Der Richterkandidat muß ſich dabei gefallen laſſen, daß man daran er⸗ innert, wie er bei dem Kampf um das Reichstagsmandar im Juni als einer der ſchärfſten Kämpen gegen die Beamtenkandi⸗ datur Rebmann auftrat. Das Zentrum führt nun gegenwärtig einen ſtark perſönlichen Kampf gegen Herrn Kriechle. Die Schule im Wahlkampf. Die Ausführungen des Zentrumskandidaten Würth, die Herr Nickel als ſehr ſtark übertrieben bezeichnet hat, und von denen am Samstag im„General⸗Anzeiger“ ausführlich die Rede war, lauten wörtlich: „In neueſter Zeit iſt der Kampf um die Schule mächtig enk⸗ brannt. Hie Chriſtentum, hie Atheismus, ſo lautet die Parole der Kämpfenden. Die Schulſtube iſt das Schlachtfeld geworden, auf dem entſchieden werden muß, ob die Geſellſchaft ihten chriſtlichen Charakter bewahren ſoll oder nicht.“ N Wen überläuft da nicht ein kalter Schauer? Als Beweis für dieſe hohlen Phraſen wird dann eine Aeußerung L'iebknechts an⸗ geführt. Und das nennt dann der Korreſpondent mit dem Strich durch den Kopf im„N. M. Volksbl.“ einen aktenmäßigen Beleg der Würth'ſchen Uebertreibungen. Die klaren Tatſachen, die Herr Nickel zur Begründung ſeiner Gegenäußerung darbietet, ſind natürlich nur„leere Behauptungen“. Mit der Waldmichel⸗Unverfrorenheit und in der ſtillen Vorausſetzung, es könnte am Ende doch irgend jemand als bare Münze annehmen, wird weiter gegen Herrn Nickel angeführt, die N. Bad. Schulzeitung„predige Woche für Woche den pädagogiſchen Atheismus und ziehe mit allen Strängen am Wagen eines in allen Farben ſchillernden Materialismus“. Herr Korreſpondent, der Herr Würth, der bis dör kurzer Zeis noch dieſes Blatt als Abonnent unterſtützte, hätte Ihnen doch ſagen müſſen, daß dieſe Behauptung eine fauſtdicke Unwahrheit iſt, die auch dadurch nicht an Wahrſcheinlichkeit gewinnt, daß ſie in letzter Zeit von der Zentrumspreſſe gegen die fortſchrittlich geſinnten Lehrer immer und immer wieder erhoben wird! Es iſt ferner eine offenkundige Unwahrheit, wenn von„unter einem Teile(der proteſt, Lehrerſchaft) umgehenden Beſtrebungen zur Verkürzung und Ab⸗ kürzung des Religions unterrichtes“ geredet wird. Nicht der Religionsunterricht ſoll verkürzt werden, ſondern der religiöſe Memorierſtoff, und die Anordnung des religiöſen Lehrſtoffes ſoll eine ſolche werden, daß eine vertiefende Nutzbarmachung möglich iſt, Daß der Beſchützer des Herrn Würth mit ſeinen diesbezüglichen Ausführungen ſehr im Irrtum iſt, geht doch auch aus der von der Shynode einſtimmig genehmigten Abänderung des Religionslehr⸗ planes hervor. Sollte aber in orthodoxen Kreiſen wirklich eine Stellungnahme gegen die pädagogiſche Geſtaltung des Religions⸗ lehrplanes vorhanden ſein, ſo ſollte man doch von einem Lehrer er⸗ warten dürfen, daß er, ſofern er nur einigermaßen über pädago⸗ giſches Wiſſen und einige pädagogiſche Erfahrung verfügt, in dieſer Frage auf der Seite ſeiner Kollegen ſtehe und deren Beſtrebungen in dieſer Frage nicht in ſolcher Weiſe zu verdächtigen ſuche. Nun wird auch noch der§ 49 der Schulordnung, der weiter nichts 8 als eine pünktliche Ausnützung der ohnehin zu kurz bemeſſenen Schulzeit erſtrebt, gegen Herrn Nickel herangezogen. Dieſer§ ver⸗ langt, daß nur in dringenden Fällen der ſtundenplanmäßige Unter⸗ richt durch kirchliche Feiern unterbrochen werden ſoll. Darum enk⸗ brennt alſo in Baden ein Kampf um die Schule unter dem Kampfz ruf:„Hie Chriſtentum, hie Atheismus!“?? Iſt aber auch Herr Würth wirklich gegen dieſen Paragraphen? Sieht der Herr Würth in dieſem§ 49 wirklich den Angriff auf die Religion, einen An⸗ griff, der die Geſellſchaft ihres chriſtlichen Charakters berauben ſoll? Wahrlich, der wortreiche Verteidiger hat dem Herrn Würth einen ſchlechten Dienſt erwieſen. Und zum Schluſſe noch eins. Der Herr Verteidiger ſagt, er wolle als„politiſcher Gentleman handeln.“ Eingangs ſeiner Darlegungen verſucht er aber, Herrn Nickel als das Sprachrohr und Werkzeug eines Dritten hinzuſtellen, ohne den geringſten Beweis dafür zu erbringen. Am Schluſſe ſeiner Polemik, die ſich nur gegen Herrn Nickel richtet, ſpricht er dann noch von einer Angelegenheit, von der er beſtimmt weiß, daß Herr Nickel durchaus nichts damit zu Se Mineralwaſſer, 13 000 Liter Lagerbier und 4000, Liter leichter Wein. Auch außerordentliche Mengen Tiſchzeug befinden ſich an Berd, 19 000 Servietten, 3000 Tiſchtücher, 32 000 Tücher zum Abtrocknen, Staubwiſchen, Kellnerſervietten und Badetücher. Außer⸗ dem führt das Schiff 20 Tonnen Eis, 1000 Portionen Eiscreme und 3000 Kiſten mit verſchiedenen Nahrungsmitteln mit. —In welchem Alter lieſt man am meiſten? Dieſe Frage hat die öffentliche Bibliothek von Cambridge durch eine ſorgfältig auf⸗ geſtellte Statiſtik zu beantworten verſucht. Das Ergebnis iſt fol⸗ gendes: Die 14jähriger Leſer leſen im Durchſchnitt 43 Bände jähr⸗ lich. Mit 20 Jahren leſen ſie jährlich 59 Vände. Mit 30 Jahren erxreicht das Leſebedürftlis den Höhepunkt; die Benutzer der Biblio⸗ thek in dieſem Alter bringen es auf die ſtattliche Zahl von 174 änden. In ſpäteren Jahren gehen die Zahlen ſchnell wieder gurück. Bei Fünfzigjährigen iſt die Durchſchnittszahl nur noch 27 Bände, bei Sechzigjährigen 15 und bei den im böheren Alter Slehenden nur noch 14 Bände pro Jahr. — Heitere Geſchichten von Theaterregiſſeuren erzählt Erneſt Elum in ſeinem„Journal d' un Vaudegilliſte“.„In meiner langen ühnenlgufbahn,“ ſchreibt er,„habe ich die Regiſſeure ſtets als Weſen betrachtet, die von ihrer Geburt an dem Martyrium geweiht ſind. Man mutz die Selbſtverleugnung eines Heiligen, die Geduld einer Schtecke und die Erdebenheit eines mit dem Tugendpreſſe der Aka⸗ demie Gekrönten beſitzen, um ſich einem ſo traurigen Metier zu kuidmen. Der Regiſſeur iſt ein Unglücksmenſch, der ſein Leben in kient engen Zimmerchen oder unter Kuliſſengeſtellen verbringt. Der 1 Regiſſeur muß alles tun: er überwacht die Proben und die Auf⸗ führungen; er beſchäftigt ſich mit den Dekorationen, mit den Koſtümen, mit den Requiſiten, mit⸗ den Statiſten; er iſt am Morgen der erſte im Theater und verläßt es erſt nach Mitternacht. Und für das alles bekommt er meiſt nur ein ſehr mageres Gehalt. Und trotzdem liebt der Regiſſeur ſein Geſchäft und kann außerhalb der Theaterbude gar nicht leben; niemals bittet er um Urlaub, denn er wüßte nicht, was er in der freien Luft anfangen ſollte— ohne einen Hintergrundvorhang als Perſpektive, ohne Schauſpieler als Figurenwerk und ohne den Geruch von Schminke und Gas. Ich ſah einmal in den Varietees in einem Stück, das„Die Bühnen⸗ prinzeſſinnen“ hieß, einen Regiſſeurtypus, der genau dem braven Regiſſeur Michonet in„Adrienne Lecouvreur“ glich. Es bot ihm jemand eine gute Stellung in einem Warenhäuſe an; er lehnte jedoch ab, indem er erwiderte:„Beſten Dank, ich bin auf der Bühne geboren und will im Theater ſterben wie Moliéere!“—„Aber Moliere hatte Genie,“ entgegnete man ihm.—„Und ich habe immer Pech, daß iſt dasſelbe.“ Da ich als anſtändiger Vaudebilliſt, der ich bin, immer die Wahrheit ſage, muß ich geſtehen, daß zu meiner Zeit die Regiſſeure brav und beſcheiden, aber manchmal etwas ſehr naiv waren. Der naivſten einer war Vater Mouchot vom Theatre des Arts in Rouen. Einmal ſollte in einem Stücke hinter der Bühne ein Piſtolenſchuß abgefeuert werden. Mouchot, der die Schießerei beſorgen ſollte, wartete auf das Stichtwort; plötzlich bemerkt er, daß er die Piſtole vergeſſen hat.„Hierher jemand,“ ruft er in namen⸗ loſer Angſt:„Kuliſſendiener! Bureaudiener! Bitte! eine Piſtole, in des Himmels Namen! Wenn ihr keine Piſtole findet, gebt mir eine Kanone, einen Mörſer, einen Degen, einen Dolch, irgend etvas!“ oder ich bin entehrt.“ Das Stichwort kam:„Pum! pum!“ machte Mouchot, indem er ſeiner Stimme einen dumpfen Klang zu gebem ſuchte. Das Publikum ſwpälzte ſich vor Lachen.„Hat man etwas gemerkt?“ fragte Mouchot, dem der Schweiß im dicken Tropfen bon der Stirn perlte,„glaubem Sie, daß mans gemerkt hat? Ein andermal ſpielte Frederick⸗Lemaitre in Rouen Nesles“. Mouchot, der hin und wieder auch kleine Rollen übernahm⸗ gab den Kerkermeiſter in der Gefängnisſzene. Gemeſſenen Schrittes, dramatiſch, wie es ſich für einen Kerlermeiſter im Melodram ziemt, betrat er die Bühne, ſetzte die Laterne, die er in der Hand hielt, auf die Erde und ſprach die erſten Worte zu Buridan⸗Lemaitre⸗ „Nimm die Brille ab,, raunte ihm dieſer leiſe ins Ohr.—„Was ſagen Sie, mein Herr? Sie täuſchen ſich!“—„Die Brille abl“ rief Frederick ſchon lauter.—„Aber das ſteht ja gar nicht in Ihrer Rolle!“—„Willſt Du wohl die Brille abnehmen!“ brüllt Buridan mit einer Donnerſtimme. Der arme Mouchot hatke in ſeiner Zerſtreutheit ſeine Brille auf der Naſe behalten. GEinen Kerkermeiſter mit einer Brille hatte man noch nicht geſehen. Das Publikum bereitete ihm eine Huldigung. — Bor dem Himmelstore.„Ja, jetzt ſteh'n lauter bayeriſche arme Seel'n vor der Tür! I darf enk net reinlaſſ'n, ös habt's ja koane Sakrament' net kriagt!“—„Entſchuldigen', Hern Petrus, mir könna ja nix dafür! Unſere Pfarrer ſan alle im Land⸗ tag.“(Simpliciſſimus“.) 5 in„La Tour de Sei General⸗Anzeiger. Maonnheim, 17. Oktober⸗ tun hat. In den Kreiſen des gebildeten Bürgertums hat man von „dentlemanlike“ doch einen andern Begriff. Hus Stadt und Land. Maunheim, 17. Oktober. Die jetzige Zuſammenſetzung des Bürger⸗ ausſchuſſes. Es bürfte intereſſteren, wie ſich jetzt der Bürgerausſchuß nach der vollzogenen Wahl für alle drei Klaſſen zuſammenſetzt. Im Kollegium verblieben ſind 11 Nationalliberale, 2 Anhänger des Zentrums, 5 Freiſinnige, 11 Demokraten und 14 Sozialdemokraten. Dieſe 43 Stadtver⸗ ordneten find vor 8 Jahren auf 6 Jahre gewählt worden. Wiedergewühlt wurden von den ausſcheidenden Mitgliedern 15 Nationalliberale, 1 Jungliberaler, 2 Anhänger des Zentrums, 2 Freiſinnige, 2 Demo⸗ kraten und 9 Sozialdemokraten. Neugewühlt ſind 4 Nationalliberale, 1 Jungliberaler, 1 Mitglied des Liberalen Arbeitervereins, 2 Freiſinnige, 4 Demo'raten, 1 National⸗Sozialer und 9 Sozialdemokraten. Das Geſamtkollegium ſetzt ſich darnach aus 30 Nationalliberalen, 2 Jungliberglen, Mit⸗ glied des Liberalen Arbeitervereins, 4 Zentrumsleuten, 9 Frei⸗ ſinnigen, 1 National⸗Sozialen, 17 Demokraten und 32 Sozialdemo⸗ kraten zuſammen. Dazu kommt noch der Stadtrat, der aus 9 Nationalliberalen, 3 Zentrumsleuten, 4 Freiſinnigen, Demokraten und 4 Sozitaldemokraten beſteht. * Jungliberaler Verein und Liberaler Arbeiterverein. Die Mitglieder des jungliberalen Vereins und des Liberalen Arbeiter⸗ bereins werden aufgefordert, ſich am Wahltag, Donnerstag, den 19. Oktober, zur Verfügung der nat.⸗lib. Bezirksber⸗ eine zuſtellen und den Vorſtänden der jeweiligen Bezirksvereine hiervon Mitteilung zu machen. Die Neckarſchiffahrt hat heute ihren Fahrverkehr wieder auf⸗ nehmen können. Wie die Großh. Rheinbauinſpektion bekannt ge⸗ geben hat, ſind die Räumungsarbeiten an der eingeſtürzten Neckar⸗ brücke zwiſchen Heidelberg und Wieblingen nunmehr ſo weit be⸗ endet, daß die Unfallſtelle von Dienstag, 17. Oktober, Nachmittags 1 Uhr an, von Schiffen und Flößen unter Beobachtung beſonderer Vorſchriften paſſiert werden kann. Dieſe letztere Einſchränkung, welche für den Verkehr ſelbſt aber ohne Bedeutung iſt, läßt darauf ſchließen, daß zunächſt nur ein Teil des Flußbettes, die Fahr⸗ inne, geräumt werden konnte. Tatſächlich ſtehen, wie das„Hei⸗ delberger Tgbl.“ mitteilt, von dem eingeſtürzten Brückenjoch auch noch einige Bogenkonſtruktionen, ſo daß die Schiffe nur mit um⸗ gelegten Maſten und Schornſteinen paſſieren können. Die bpeiteren Räumungsarbeiten werden natürlich eifrig fortgeſetzt. Das ſchlechte Wetter und der anhaltend hohe Waſſerſtand beeinfluſſen ſie in un⸗ günſtiger Weiſe. *Im Variété⸗Theater bes Saalbaues fand geſtern abend Pro⸗ grammwechſel ſtatt und hatte die Direktion mit dem geſtern erſt⸗ mals aufgetretenen Enſemble wiederum einen vollen Erfolg zu ver⸗ geichnen, denn es befinden ſich darunter einige Nummern, die die Bezeichnung erſtklaſſig mit vollem Recht verdienen. Eine reizende Vortragskünſtlerin lernten wir gleich zu Beginn der Vorſtellung in Kätchen Loiſſet kennen. Die junge Dame verſteht zu ſingen und beſitzt einen gut pointierten Vortrag; ihr Lied„Das bettelnde Kind“ und das Taubenlied, bei welchem die Künſtlerin mit 4 dreſ⸗ ſterten Tauben auftritt, waren prächtige Leiſtungen. Zwei tüchtige komiſche Reckturner ſind Burton und Mahyo, die ihre ſtaunens⸗ werten Uebungen genau nach dem Takt der Muſik ausführen. Ein akrobatiſches Tänzerpaar ſtellte ſich uns in Les Carangeot⸗ Scusloff vor, wobei namentlich die junge Dame in tollen Kapriolen über die Bühne wirbelt. Zwei feſche Throlerſängerinnen ſind Kathi und Gretl Klett, die ihre Geſänge recht hübſch zum Vortrag bringen. Eine Hauptanziehungskraft dürften die beiden elaſtiſchen Akrobaten Ricardo u. Salving bilden, die in Körperverrenkungen wohl das Staunenswerteſte, was bis jetzt geboten wurde, vorführen. Den Schluß der erſten Abteilung bildele der Championfechter A. M. Sulivan mit ſeiner Schülerin Girardi mit Menſuren im Floret und mit ſcharfen Dolchen. Ueber den Wert dieſer Darbietungen auf der Varietebühne war man im Publikum ziemlich geteilter Meinung.— Walter Steiner, der vorzügliche Humoriſt, iſt der einzige, welcher bom borigen Enſemble prolongiert wurde und die Direktion hat darin ſehr recht getan. Geſtern abend brachte der Künſtler eine ganze Anzahl neuer Sachen und ſeine Reichstagsſitzung wie das Pfeif⸗ Eouplet fanden ſtürmiſchen Beifall. Eine ganz vorzügliche Truppe, wohl das Beſte, was auf dieſem Gebiete exiſtiert, ſind die Par⸗ terre⸗Akrobaten Patty Frank Truppe. Die Geſellſchaft, aus 6 Perſonen beſtehend, bot in ihren Leiſtungen ganz Außer⸗ ordentliches und der ſtürmiſche Beifall, welcher ihren Leiſtungen ge⸗ zollt wurde, war ein wohlverdienter. Mr. Joſe bringt einen Dreſſurakt, wobei Störche, Gänſe, Hunde ſowie ein Kranich als ausübende„Künſtler“ mitwirken. Den Schluß der Vorſtellung bildeten wie üblich Droeſe's Bio⸗Tableaur.— Gedenken wir noch ſchließlich der Kapelle Petermann, welche unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Becker den muſikaliſchen Teil in der beſteß Weiſe ausführte, ſo glauben wir alles geſagt zu haben und können einen Beſuch des Saalbaues nur auf das beſte empfehlen. Apollotheater. Der geſtrige Programmwechſel in dem be⸗ liebten Etabliſſement vollzog ſich unter den denkbar günſtigſten Auſpigten: erſtklaſſige künſtleriſche Darbietungen und ein ſehr gut beſetztes, beifallsfreubiges Haus! Wir glauben daher dem Apollo auch für die nächſten 14 Tage einen guten Kaſſenerfolg prognoſti⸗ gtezen zu können. In dem neuen Programm iſt namentlich das weibliche Element ſtark vertreten. Die„Stars“ des Abends ſind unbeſtritten die Meiſterin des Hochgeſanges Améslie de La⸗ geeze ſowie die Schauſpielſängerin Willie Walden. Amsé⸗ lie de Lagreze wird nicht mit Unrecht ein Geſangsphänomen ge⸗ heißen. Sie iſt es auch; denn mit ſpielender Leichtigkeit bringt ſie das hoche, vierfach geſtrichene C hervor. Im feinſten Piano wie im gewaltigſten Forte bleibt ihre gut geſchulte Stimme gleich klang⸗ voll, lyriſch und weich. Die Sängerin ſelbſt iſt von hohem, ſchlanken Wuchs, von diſtinguiertem Aeußern und einnehmendem Weſen. Eme ihr vollkommen ebenbürtige Rivalin iſt die Schauſpielſängerin Willie Walden, die mit ihrem lebhaften, muntern und ſchel⸗ miſchen Weſen alle Herzen im Sturme eroberte. Die treffliche Saängerin ſſt eine anmutige, liebreizende Erſcheinung und ihre Vortragsweiſe voll natürlicher Grazie, dabei iſt ihre Stimme hübſch, Hlangvoll und gut verſtändlich. Sie beherrſcht insbeſondere das heitere Genre, aber auch auf tragiſchem Gebiete betätigte ſie ihr tiefgründiges Spiel. Angenehme Abwechslung boten die 7 Po⸗ ſtillone, ein hübſches Damenenſemble mit Geſang und Tanz. Mit ſchneidiger Akurateſſe vollführten ſte unter dem Kommando ihrer Oberpoſtillonin amüſante Marſch⸗Exerzitien. Die Bravour⸗ tänzerin Roſe'arkanſas iſt von ſehr lebhaftem Tempera⸗ ment. Auch die Soubrette Paula Claeſon gefiel mit ihren hübſchen Vorträgen allgemein. Gute, über das gewöhnkiche Niveau weit hinausgehende Arbeit liefert die akrobatiſche Largard⸗ Truppe, von der beſonders die jüngeren Mitglieder mit ihren gelragten Gpolutionen lebhaftes Intereſſe hervorriefen. Ein ele⸗ ganter Jongleur iſt Charles Montrell, der unter Aſſiſtenz ſeines urgelungenen Negers Erſtklaſſiges bietet. Walter Schneider beſaßt ſich mit der modernen Draſtik und darf mit Recht als ein Meiſter derſelben genannt werden. Maſon und Forbes ſorgen dafür, daß die Zuhörer nicht aus dem Lachen herauskommen. Der Vitaſkop bringt eine Serie neuer Bilder, von denen beſonders„das verlorene Kind“ das amüfanteſte iſt. Alles in allem: das Programm iſt eines der allerbeſten und kann daher der Beſuch des Apollos nur angelegentlichſt empfohlen werden. *Aus Ludwigshafen. Ein größerer Brand entſtand vergangene Nacht im Hauſe des Schloſſermeiſters Falk, Ecke der Marien⸗ und Hartmannſtraße. Das Feuer brach im Parterreraum des Weiß⸗ und Kurzwarengeſchäftes von Wwe. Anng Fath aus. In kurzer Zeit nahm der Brand eine derartige Ausdehnung, daß außer der 3. Kompagnie der Freiw. Feuerwehr auch noch die erſte requieriert werden mußte, um des Feuers Herr zu werden. Der Schaden iſt bedeutend. Pfalz, heſſen und emgebung. * Zweibrücken, 16. Okt. Die Unterſuchung der durch einen ränberiſchen Ueberfall ſchwer verletzten Trödlerin Junkerwald im Krankenhaus ergab, daß der Verletzten durch Schläge mit einem ſtumpfen Gegenſtand die Hirnſchale zwei⸗ mal geſpalten wurde und auch zum Teil der Hinterkopf. Die Junkerwald hat das Bewußtſein noch nicht erlangt. Der Täter ſcheint unter der Vorgabe, ſich ein paar Stiefel kaufen zu wollen, zu der Junkerwald gekommen zu ſein, denn die noch immer bewußt⸗ loſe ſchwer Verletzte ſpricht fortwährend, wenn ſie etwas gefragt wird:„Ein Paar Stiefel koſtet 20 Mark.“ Aus dem Grossherzogfum. Kleine Mitteilungen aus Baden. In Neu⸗ häuſer bei Kirchzarten brannte das Anweſen des Gemeinde⸗ rats und Wirts Steiert zum„Tannenbaum“ nieder. Die Be⸗ wohner konnten nur das nackte Leben retten. Verbrannt ſind 18 Kühe, 2 Ochſen und 2 Pferde. Wegen Verdachts der Brandſtiftung wurde ein Knecht verhaftet. Eine auf dem Bahnkörper bei Freiburg aufgefundene Leiche wurde als die der Ehefrau des Friſeurs Braun in Waldkirch erkannt. Die Frau fuhr täglich nach Freiburg, um dort das Damenfriſieren zu erlernen. Man vermutet nun, daß ſie vorzeitig aus dem Zuge ausgeſtiegen und überfahren worden iſt.— Zum Fall Haas in Kappelrodeck wird gemeldet: Der Vorſchußverein übertrug die Vertretung ſeiner Intereſſen einem Anwalt. Wie lt.„Mittelbad. Nachr.“ mitgeteilt wird, beträgt die unterſchlagene Summe 725 000 M. Wahrſcheinlich wird ſie die Höhe von 800 000 M. erreichen. Der Aufſichtsrat erklärte ſich bereit, die Summe von 100 000 M. zur Verfügung zu ſtellen.— In Sandhofen brannte der der Witwe Martin Müller ge⸗ hörige, an der Mannheimerſtr. gelegene Holzſchuppen total nieder. — Der Großherzog hat in den letzten Tagen ſeines Aufent⸗ haltes auf der Mainau der benachbarten Gemeinde Litzelſtet⸗ ten einen großen Bauplatz für ein nötig gewordenes Volksſchul⸗ haus geſchenkt.— Der Lokomotivführer des Abendſchnellzuges 48 wurde Samstag abend auf der Fahrt zwiſchen Im mendingen und Thalmühle plötzlich ohnmächtig. Der Zug wurde vom Heizer auf Station Thalmühle geſtellt und mußte dort den nach⸗ folgenden Perſonenzug 1428 abwarten. Beide Züge wurden zu⸗ ſammengekoppelt und vom Lokomotivführer des Perſonenzuges weitergeführt. Der erkrankte Führer wurde nach Engen gebracht und nachdem er im Bahnhof vom Arzt unterſucht worden war, ins Spital geführt.— Ein Inaktiver der Landsmannſchaft„Zaringia“ hatte das Unglück, auf der Jagd angeſchoſſen zu werden und den Verletzungen zu erliegen. Der Verſtorbene hatte ſeine ganze Studienzeit in Heidelberg zugebracht und bereits ſeine chemiſche Doktorarbeit vollendet, er ſtand gerade im Begriff, das mündliche Examen zu machen, als ſeinem Leben und Streben durch einen Jagdunfall bei Berlin ein Ziel geſetzt wurde. Cheater, Runſt ung(Wiſſenſchaft. Der Herr Regiments⸗Medikus. Schon mehrfach wurde an dieſer Stelle auf den neuen Eingkter „Der Herr Regiments⸗Medikus“ hingewieſen, der am 10. Nob. d. J. anläßlich der Feier von Schlllers Geburtstag im hieſigen Hof⸗ und Nationaltheater ſeine Uraufführung erleben ſoll. Nun iſt dieſer Einakter, der den unſern Mitbürgern von der Bühne her wohl⸗ bekannten Herrn Hofopernſänger Emil Vander ſtetten zum Verfaſſer hat, in Buchform erſchienen und liegt mir in einem zier⸗ lichen Bändchen vor. Mannheims Bevölkerung hat ſich wie immer, ſo beſonders am letztvergangenen 9. Mai und in den vorausgehen⸗ den Wochen in hervorra Weiſe als kunſtfreundlich bewieſen und gezeigt, daß ſie für alles Intereſſe hat, was zu Schillers Leben und Schaffen in irgend welcher Beziehung ſteht. Es iſt deshalb natür⸗ lich, daß ſich dieſes Intereſſe einem Werk gegenüber verdoppelt, das Schillers Perſon auf die Bühne bringt und dabei die Schöpfung eines einheimiſchen Künſtlers iſt, der ſich hier auf dem Gebiete Schillers betätigt. Es ſei mir deshalb geſtattet, mit einigen kurzen Worten in Herrn Vanderſtettens Schöpfung einzuführen und einige Gedanken auszuſprechen, die ſich von ſelbſt an die Lektüre des Werkchens knüpfen. Dabei liegt es mir natürlich fern, durch eine vorzeitige, genaue Inhaltsangabe dem Autor gegenüber die Diskretion zu ver⸗ letzen, unſeren Mannheimer Kunſtfreunden aber am 10. Nob. den Genuß der Premiere zu verkümmern, Wie ſchon der Titel ſagt, führt uns Herr Vanderſtetten in die Zeit, als Schiller(von 1780—82) bei dem in Stuttgart garniſo⸗ nierenden Grenadierregiment Auge Dienſte als Regiments⸗Medikus tat. Bekanntlich gehörten gerade dieſe Jahre zu den entſcheidendſten ſeines Lebens; neben mehreren Gedichten, die er ſpäter mit Erzeug⸗ niſſen einiger Freunde unter dem Tilel einer Anthologie veröffent⸗ lichte, entſtanden in den Jahren 1780 und 1781„Die Räuber“. Bei deren Uraufführung in Mannheim im Januar 1782 war Schiller anweſend, ebenſo bei der zweiten Aufführung im Mai des gleichen Jahres. Seine ztweimalige, heimliche Entfernung aus Stutt⸗ gart blieb jedoch dem Herzog Karl nicht verborgen und ein 14tägiger Arreſt war die Strafe. Noch mehr aber als hierdurch wurde dem damals noch nicht 23jährigen Dichter der Aufenthalt in der ſchwäbi⸗ ſchen Reſidenzſtadt durch einen anderen Umſtand berleidet. Die Graubündener hatten ſich, durch eine Stelle in den„Räubern“ be⸗ leidigt, mit einer Beſchwerde an den Herzog gewandt und dieſer ver⸗ bot dem jungen Schiller, fortan irgend etlpas drucken zu laſſen, außer es wäre eine mediziniſche Facharbeit. Dabei zog es den Ver⸗ faſſer der„Räuber“ nach Mannheim, der Stätte ſeines erſten Ruhms, die Verhältniſſe ſpitzten ſich immer mehr zu und im Oktober 1782, als man in Stuttgart mit Feierlichkeiten wegen der Ankunft des Großfürſten Paul beſchäftigt war, erfolgte Schillers Flucht nach Bauerbach in Franken, Dort vollendete er in der Einſamkeit, unter kalſchem Namen u. a. die zu Stuttgart im Arreſt begonnene„Ver⸗ ſchwörung des Fiesko“ und erſt elf Monate ſpäter wandte er ſich, im September 1788. nach dem Ziel ſeiner Sehnſucht, nach Mann⸗ heim. 5 Ich hätte dieſe hiſtoriſchen Daten aus Schillers Leben, I ja beſonders hier allgemein bekannt ſind, nicht angeführt, böten ſis. nicht den Rahmen zu Herrn Vanderſtetten's„Regtments⸗Medikus“ Deſſen Handlung konzentriert ſich auf den„letzten Tag von Schillerz Sturm⸗ und Drangperiode“, pie der Verfaſſer nicht ganz korrel ſagt und womit er die der Flucht nach Franken unmittelbar vorher⸗ gehenden Exeigniſſe meint. Der Inhalt des Stückes ſelbſt iſt freſ erfunden, recht gut in den geſchichtlichen Rahmen eingepaßt und er⸗ ſcheint, ſoweit ſich das nach der bloßen Lektüre beurteilen läßt, auch in den einzelnen Szenen nicht ohne Geſchick bearbeitet. Die Hand⸗ lung geht im Gaſthof zum Schwarzen Adler am Stuttgarter Markt⸗ platz vor ſich; außer Schiller ſelbſt treten mehrere gleichgeſinnte Freunde des Herrn Regiments⸗Medikus, u. a. der Muſiker Streicher, auf; ſodann zwei adelige Offiziere, die das ungebundene, gewalt⸗ tätige Herrenleben am Hofe Herzog Karls charakteriſieren, und im Gegenſatz zu ihnen eine Anzahl ehrbarer Stuttgarter pu Dingler, Wirt zum„Schwarzen Adler“ und deſſen Weib ſind hübſch gezeichnete, humorvolle Typen aus dem Voſtslepen Württembergs; eine kleine Liebesepiſode endlich, die ſich zwiſchen Minele, dem ſchmucken Töchterchen der beiden u. einem Bürgersſohn abſpielt, fügt ſich unaufdringlich ein. Ob es freilich auf der hieſigen als einer nichtſchwäbiſchen Bühne möglich ſein wird, den geſteigerten Anforde⸗ rungen des Dialekts gerecht zu werden, iſt eine Frage, die nur durch die Aufführung ſelbſt beantwortet werden kann. Die Regie wird ſich dieſes heikeln Punktes mit beſonderer Fürſorge annehmen müſſen, ebenſo wie es vielleicht gut ſein wird, wenn ſie in einigen Szenen kleine Kürzungen vornimmt und die Szene 25 noch einer beſonderen Prüfung unterzieht. An die Schauſpieler endlich ſtellt der Ein⸗ akter leine beſonders großen Zumutungen; nur der Charakter des Herrn Regiments⸗Medikus ſelbſt wird dem betreffenden Akteur zu ſchaffen machen. Dabei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die hieſtgen Künſtler ſchon aus Kollegialität am 10. November ihr Beſtes geben werden. Wenn ſo das fleißige Werk des Herrn Vanderſtetten von Regſe und Enſemble in gleicher Weiſe unterſtützt wird, ſo iſt zu hoffen, daß es an Schillers Geburtstag ſeinem Verfaſſer das verdiente Lor⸗ beerreis und dem Mannheimer Theaterpublikum ein genußreichezß Stündchen bringen wird. K. Robert Kothe— Deutſche Volkslieder. Zu dem Konzert Robert Kothes, der Mittwoch, den 18. Oktober, abends halb 8 Uhr, im Kaſinoſaal deutſche Volkslieder zur Laute ſingt ſind Karten bel K. Ferd. Heckel und Th. Sohler zu haben. Letzte Pachrichten. Centrumsanmaßung in Bayern. *München, 17. Okt. Der„Bayer. Cour.“ veröffent⸗ licht folgendes neue Zentrumsultimatum an den Prinzregenten von Bayern: „Die Staatsregierung wird ſich entſchließen müſſen, ob ſte ſich auf ſeite des Grafen Feilitzſch ſtellt. Ohne den Grafen Feilitzſch wird die Landtagsſeſſion einen normalen Verlauf nehmen, mit N ihm gibt es Wirren, wobei man nicht weiß, wer noch weiter von den Miniſtern von ihnen mitgeriſſ en wir.“ Die Drohnote ſcheint denn auch die gewünſchte Wirkung getan zu haben. Wenigſtens ſoll in München ein Miniſterral abgehalten worden ſein, in welchem das Mißtrauensvotum des Zentrums auf der Tagesordnung ſtand. Graf Feilitzſch habe ſich tags darauf zum Prinzregenten nach Berchtesgaden begeben, um event. durch Anbietung ſeiner Demiſſion den Frieben herbeizufühten.— Da iſt es natürlich kein Wunder, wenn die Anmaßung des Zentrums immer unleidlichere Folgen annimmt, Die badiſchen Wähler mögen ſich durch dieſes Beiſpiel des Zentrums⸗Terrorismus in Bayern gewarnt ſein laſſen und der Gefahr einer badiſchen Zentrumshertſchaft vorbeugen durch geſchloſſenes Wählen gegen den Ultramon⸗ eeereerree eeee tanismus. Neue Waffenerfolge in Deutſch⸗Oſtafrika. Berlin, 17. Okt. Gouverneur Graf Götzen telegra⸗ bhiert aus Dar⸗es⸗Salaam: Hauptmann b. Wangenhein ſchlug, unterſtützt von Hilfskriegern, 600 Au fſtändiſche an 19. Oktober bei Iſega im Südweſten des Bezirks Morogoro, an der Straße von Kilofa nach Iringa und marſchiert auf Widundg weiter. Damit iſt der größte Teil des VBezirks Moro⸗ goro unterworfen. Im Lindibezirk ſchlug Hauptmann Seyſried auf dem Streifzug nach Maſſaſſi die Rebellen bei Myangan. Leut⸗ nant Sigſpiegel ſchlug mit Teilen der 3. Kompagnie die Auf⸗ ſtändiſchen vom Umbekuro, dem Grenzfluß zwiſchen Kilwa und Lindi. Major Johannes ging mit dem Expeditionskorps heute auf den Kreuzern„Buſſard“ und„Seeadler“ und dem Gou⸗ berneursdampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ nach Kilwa, von wo er in drei Kolonnen auf Songeg vormarſchieren ſoll. Das Expeditionskorps beſteht aus der Kompagnie von der Marwitz, der Kompagnie von Kleiſt, einem Detachement Marine⸗ Infanterie unter von Schlichting, den Etappentruppen unter Ober⸗ leutnant Franke, zuſammen etwa 500 Gewehren, 8 Maſchinen⸗Ge⸗ wehre, 50 Hilfskrieger und 600 Träger. Das Detachement von Grawort ging gleichzeitig zur Verſtärkung nach den Matumba⸗ bergen. Ueber Kapſtadt meldet der Bezirksamtmann Ritter Entſat Songea. Petersburg ohne Zeitungen. Petersburg, 17. Okt. Wegen des hier aus⸗ gebrochenen Setzerausſtandes erſchienen heute außer den amk⸗ lichen Blättern keine Zeitungen. Die Magiſtratsdeputation für die Rieſelfelder beſchloß, auf den ſtädtiſchen Rieſel⸗ gütern eine Schweinezucht verbunden mit einer Schweinemaſt zu betreiben. Koburg, 17. Okt. Nach hier gemachten, anſcheinend zu⸗ verläfſigen Mitteilungen wurden Großfürſt Kyrill von Rußland und Prinzeſſin Victoria Melitta von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha am 8. Oktober in Tegernſee nach ruſſiſchem Ritus getraut.(Vergl.„Rußland“.) Wien, 17. Okt. Baron Fejervary und Handels⸗ miniſter Vörös ſind heute Vormittag nach Budapeſt zurückgereiſt Wien, 17. Okt. Der König von Sachſen iſt heute früh aus Dresden hier eingetroffen und begab ſich alsbald zu den Jagden nach Tarvis. * Tokio, 17. Okt. Ein kaiſerliches Reſkript drückt der Armee und der Marine des Kaiſers Genugtuung mit den treuen Dienſten beider Waffen aus, durch deren große Siege zu Land und zu Waſſer der Ruhm der Nation erhöht worden ſei. Der Kaiſer fügt hinzu, das Ziel und der Zweck des Krieges ſeien erreicht; aber alle Rangklaſſen ſollten ſich n 9 5 Bereitſchaft halten, um ihre Pflicht erfüllen zu önnen. ̃ Tokio, 17. Okt. Die japaniſche Regierung gab heute daß Inkrafttreten des Friedens amtlich bekannt.(Verg, politiſche Ueberſicht.) 85 15 * Berlin, 17. Okt. — 5 0 den, die öten edikus“ Schillerng korrettk vorher⸗ iſt freſ und er⸗ t, au Hae Markt⸗ geſinnte treicher, gewalt⸗ er r durch ird ſich müſſen, Szenen nderen 1 Ein⸗ er des eur zu ieſigen geben Regie hoffen, e Lor⸗ reiches — 45 Robert hr, im en bel Mannheim, 17. Oktober. General⸗Anzerger. 2 Sere Diolkswirtschalt. Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Kupfer: Die Poſition des Artikels iſt unverändert, und die Preiſe haben auch keine nennenswerte Fluktuationen erfahren. Die engliſchen Produzenten von Tough Kupfer zogen ſich wieder vom Markte zurück, nachdem ſie etwa November⸗Ware zu vollen Preiſen abgeſtoßen hatten. Der Konſum kauft noch ſtetig kleine Poſten für ſofortige Lieferung, wogegen für entfernte Daten kein Intereſſe zu derzeitigen Preiſen zu verſpüren iſt. Die erſte Hand in Amerika faßt die Marktlage immer noch höchſt günſtig auf, da der heimiſche Konſum bereits vor einiger Zeit bis Ende des Jahres zu guten Preiſen willig Abſchlüſſe machte und die allgemeine induſtrielle Lage höchſt befriedigend liegt. Wir notieren: Standard Kupfer prompt Pfd. St. 71.18 bis 72; Standard Kupfer per drei Monate Pfd. St. 70 bis 70.15; Engliſh Tough je nach Marke Pfd. St. 77 bis 77.18; Engliſh Beſt Selected Pfd. St. 77 bis 77.15; Amer. und Engl. Electro Cathoden Pfd. St. 76.5 bis 77; Amer. und Engl. Electro Cakes, Ingots und Wirebars Pfd. St. 76.10 bis 77.5. Kupferſulphat: Ganz nominell zu Pfd. St. 22 bis 22.10. Zinn: Baiſſe⸗Spekulanten benutzten die Nachricht, daß die Banka⸗Auktionen nächſtes Jahr um 1800 Tonnen vergrößert wür⸗ den, um den Markt zeitweilig herabzuſetzen. Der Artikel liegt jedoch ſo gönſtig, daß ſolche Manipulationen nur gang vorübergehen⸗ den Einfluß auszuüben vermögen. Wir ſchließen feſt zu: Straits Zinn prompt Pfd. St. 147.5 bis Pfd. St. 147.10; Straits Zinn per 3 Monate Pfd. St. 146.15 bis 147; Auſtral. Zinn Pfd. St. 148 bis 148.5; Engliſh Lamm Zinn Pfd. St. 148.15 bis 149. Antimon: Schwächer zu Pfd. St. 50 bis Pfd. St. 55 je nach Marke. Zink: Sehr feſt Pfd. St. 28.5. Blei: Prompte Ware iſt ſowohl hier als auf dem Kontinent ſehr knapp und ſtark geſucht. Die höheren Preiſe ſind lediglich auf effektivem Mangel an Ware in allen Poſitionen zurückzuführen. Wir ſchließen feſt zu Pfd. St. 14.15 bis 15. Silber? 28½. Queckſilber: Pfd. Sterl..5. Giſen: Cleveland 52/10½, 53/1½. Spinnerei und Weberei Schönau. Das Unternehmen erzielte in dem am 31. Mai d. J. abgelaufenen Geſchäftsjahre einen Waren⸗ gewinn von M. 364 798 gegen M. 381 703 im Vorjahre. Nach Deckung der Abſchreibungen, Unkoſten und Zinſen, die in einem Poſten mit M. 319 898(i. V. M. 329 598) ausgewieſen werden, verbleibt ein⸗ ſchließlich M. 10 067 Vortrag ein Reingewinn von M. 55 568(Mark 57 248), woraus 6 Proz. Dividende auf das volleingezahlte Grund⸗ kapital von M. 500 000 verteilt werden.(Im Vorjahre 7 Proz. auf M. 447 500 Einzahlung.) Die Bank für Handel und Induſtrie, die vor einiger Zeit eine Depoſitenkaſſe in Frankfurt a. d. O. eröffnet hat, beabſichtigt, ihren Wirkungskreis auf weitere Plätze der Provinz Brandenburg aus⸗ zudehnen. Sie wird am 1. Januar 1906 weitere Niederlaſſungen in Kottbus und Guben eröffnen, denen ſich Agenturen in andern Städlen dieſes Bezirks, wie Forſt, Sorau und Spremberg, angliedern werden. Iſerlohner Volksbank— Eſſener Kreditanſtalt. Die Iſerlohner Volksbank.⸗G. beruft auf den 6. November eine außerordentliche Generalverſammlung ein, in welcher u. a. über die Fuſion mit der Eſſener Kreditanſtalt beraten werden ſoll. Sie ſoll in der Weiſe vor ſich gehen, daß die Iſerlohner Volksbank als Ganzes und unter Ausſchluß der Liquidation in die Eſſener Kreditanſtalt aufgeht. Der Abſchluß der Porzellanfabrik C. M. Hutſchenreuther in Hohenberg für das 1. Geſchäftsjahr 1904/05 ergibt nach Tilgung von M. 7284 für Gründungsſpeſen einen Bruttogewinn von M. 140 956, woraus 9 Proz. Dividende auf M. 750 000 Aktienkapital verteilt und M. 16 024 vorgetragen werden. Der Geſchäftsgang laſſe auch für das laufende Jahr ein befriedigendes Reſultat erhoffen. Der Stadt Kolmar(Elſaß) wurde die Genehmigung zur Auf⸗ nahme einer 3½proz. Anleihe von 2 Mill. Mark erteilt. Inſolvenz. Die Manufakturwaren⸗Firma Gebrüder Simon in Boppard befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Paſſiven betragen laut„Dtſche. Conf.“ etwa 140 000 M. Die Summe ver⸗ teilt ſich auf eine große Zahl von Gläubigern, der Kölner und München⸗Gladbacher Platz iſt ſtark beteiligt. Ein außergerichtlicher Vergleich wird angeſtrebt. Der Mansfelder Kupferpreis ſtieg geſtern um 1 Mark per Doppelgentner auf 155—158 Mark. Der Aufſichtsrat der Kalker Brauerei Akt.⸗Geſ. vorm. Joſ. Bardenheuer in Kalk bei Köln beſchloß 4 Proz.(wie i..) Dividende vorzuſchlagen. Die Sächſiſche Maſchinenfabrik vorm. Hartmann in Chemnitz ſetzte die Dividende auf 2 Proz.(i. V. 0) feſt. Die Verwaltung konnte den Geſchäftsgang als befriedigend bezeichnen. Der Stand der Reichsbank hat ſich in der zweiten Oktoberwoche durch bedeutende Rückflüſſe, ſowie durch Abgabe von etwa 40 Mill. Reichsſchatzſcheinen weiter gekräftigt. Die Bank dürfte indes noch mit einem kleinen Betrage in der Steuerpflicht bleiben. Wagenmangel im Ruhrgebiet. Im Verwaltungsgebäude der Eiſenbahndirektion Eſſen traten unter dem Vorſitz des Eiſenbahn⸗ präfidenten die Vertreter des Bergbaulichen Vereins und des Kohlenſyndikats zuſammen, um Stellung zum Wagenmangel im Ruhrrebier zu nehmen. Nach der Darlegung des Präſidenten kam man zu der Ueberzeugung, daß die Eiſenbahn mit Aufwendung aller Kräfte bemüht ſei, Abhilfe zu ſchaffen, daß aber infolge ver⸗ größerten Bedarfs und insbeſondere infolge der Ausfuhr ſchleſiſcher Kohle nach Rußland vorläufig eine merkliche Aenderung nicht zu er⸗ reichen ſei. In Zukunft könne nur ein vermehrter Wagenbeſtand Abhilfe ſchaffen. Bei den Vereinigten Gummiwaren⸗Fabriken Harburg⸗Wien konnte der erzielte Mehrumſatz die Preismißverhältniſſe nicht wett⸗ machen. Nach M. 246 832(M. 204 612) Abſchreibungen bleiben M. 1032 001(M. 1034 508) Reingewinn einſchließlich M. 181478 [M. 204 207) Vortrag. Daraus werden 12½ Prog.(wie i..) Dividende verteilt, ferner M. 105 052(108 080) zu Tantiemen und Gratifikationen verwandt und M. 176 919 vorgetragen. Die Aus⸗ ſichten ſeien wenig günſtig, wenn nicht durch gemeinſames Vorgehen die Verkaufspreiſe ſich erhöhen laſſen. Der Brandſchaden bon Mark 2 Millionen ſei zwar durch Verſicherung gedeckt, werde jedoch das laufende Jahr durch Betriebsſtörungen beeinfluſſen. Das Kohlenſyndikat hält Samstag den 21. d. M. eine Sitzung ab, worin die Umlage für das vierte Quartal feſtgeſetzt wird; ſonſt nur geſchäftliches. 9 Der Verein ſüddeutſcher Papierfabrikanten ſtellte in ſeiner kürzlich abgehaltenen Jahresverſammlung feſt, daß die Geſchäfts⸗ lage der deutſchen Papier⸗Induſtrie zurzeit im allgemeinen günſtiger ſei als im Vorjahr. Die der Vereinigung angehörenden Fabriken ſeien beſſer beſchäftigt als früher, und wenn auch die Verkaufspreiſe noch nicht voll in Einklang ſtehen, ſo hätten doch die Klagen über ſchlechte Geſchäftslage dieſes Induſtriezweiges glücklicherweiſe ein e, da man nicht mehr wie früher an einzelnen Stellen unter dem Selbſtkoſtenpreiſe verkaufe. Eine weitere Preiserhöhung komme jedoch vorerſt nicht in Betracht. Aus der Kohlenfäure⸗Induſtrie. Ueber die Lage des Kohlen⸗ ſäuremarktes wird dem„B..“ von beteiligter Seite folgende Schilderung entworfen: Infolge der fortgeſetzten Unterbietungen der Fabriken im Weſten, namentlich am Rhein, haber die er⸗ zielten Preiſe einen Tiefſtand exlangt, der kaum die Selbſtkoſten deckt, ſodaß eine Anzahl Werke ſich inzwiſchen genötigt geſehen hat, ihr Kapital zum Teil in recht erheblichem Maße zuſammen⸗ zulegen. Durch den ſtarken Preisrückgang im Weſten ſind natur⸗ gemäß auch die Preiſe in Oſt⸗ und Mitteldeutſchland nachteilig be⸗ einflußt worden. Die Beſtrebungen, unter den Kohlenſäurefabriken Deutſchlands wieder eine Vereinigung zuſtande zu bringen, nachdem das Syndikat„Die deutſche Kohlenſäure G. m. b..“ am 1. April ds. Is. auseinandergegangen iſt, dürften kaum Ausſicht auf Erfolg haben, da, wie oben erwähnt, hauptſächlich unter den rheiniſchen Fabriken und unter zwei Fabriken in Süddeutſchland der Konkur⸗ renzkampf aufs äußerſte entbrannt iſt. Kokspreiſe. Das belgiſche Koksſyndikat hat belgiſchen Blättern zufolge Verhandlungen mit dem Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlen⸗ ſyndikat zwecks Feſtſtellung der Kokspreiſe für das erſte Semeſter 1906 eröffnet. Erhöhung der Weichgummipreiſe. Infolge der beſtändig fort⸗ ſchreitenden Preisſteigerung von Rohgummi erhöht die Continental Caoutchoue Guttapercha Compagnie die Verkaufspreiſe für techniſche Weichgummifabrikate ab 20. Oktober um 10 Proz. Der Oſtpreußiſche Zweigverband deutſcher Müller beſchloß in ſeiner außerordentlichen Hauptverſammlung die Bildung einer öſtlichen Mühlengenoſſenſchaft zur Feſtſetzung der Verkaufspreiſe. Ein aus 21 Mitgliedern beſtehender Ausſchuß ſoll allmonatlich einmal zuſammentreten zur Beſprechung der Preiſe, die annähernd in den einzelnen Bezirken als Mindeſtpreiſe feſtgehalten werden ſollen. Die Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft verſendet eine proſpektartige Einladung zur Zeichnung auf M. 380 000 ihrer Anteile zu 108 Proz. Oeſterreichiſche Waffenfabriks⸗Geſellſchaft, Wien⸗Steyr. Für 1904/05 wird bei höherem Reingewinn als im Vorjahr voraus⸗ ſichtlich wieder eine Dividende von 10 Proz.(wie i..) beantragt. Bankfalliſſements in den Vereinigten Staaten. In der erſten Septemberwoche haben nach der„N. N. H..“ folgende Banken ihre Zahlungen eingeſtellt: die Knanſas City State Bank in Kanſas City, Mo., deren Depoſiten laut letztem Ausweis 4 750 000 Doll. betrugen; die Minot National⸗Bank in Minot, N.., welche zuletzt ihre Depoſtten mit 115 000 Doll. angad; die Fir ſt National⸗Bank in Orrville,., die Farmers Sabings Bank in Arispe, Ia. und die Smithville Banking Co. in Smithville, O. Auch hat der Teilhaber der kürzlich fallierten German⸗American Bank in Eineinnati,., Lawrence C. Wagner, mit 781 406 Doll. Paſſiven ſeinen Vankerott angemeldet. Das Einkaufs⸗Syndikat deutſcher und franzöſiſcher Ziegen⸗ leberfabrikanten erneuerte den bisherigen Vertrag über den Einkauf deutſcher und böhmiſcher Ziegenfelle für das kommende Geſchäfts⸗ jahr. Neue Aktiengeſellſchaften. In Hamburg hat ſich unter dem Namen„Ocean“ eine neue Verſicherungsgeſellſchaft mit einer Million Mark Aktienkapital gebildet, die die Transportverſicherung zu Waſſer und zu Land und die Rückverſicherungen umfaßt. Ein Viertel des Kapitals iſt bereits eingezaͤhlt.— Die Teppichfabrik Lange u. Co. in Auerbach iſt, dem Konf. zufolge, durch Ver⸗ mittelung der Vogtländiſchen Bank in eine Aktiengeſellſchaft umge⸗ wandelt worden. Das Aktienkapital beträgt 700 000 M. Die Aktien ſollen vorläufig nicht in den Verkehr gebracht werden. Mannheimer Effeitenbörſe vom 17. Oktober.(Offizieller Bericht.) Obligollonen. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Seflindu⸗ Pfandbrieſe. ſirfe rückr 105 0% 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bf4½ Bod..⸗G. f. Roſchiff. „ alte M. 96.50 63 u. Seetransvort 102.25 G 3½„„„ unk. 1904 96,50 Paſ4 ½% Bad. Anilin⸗t. Sodaf. 104.40 bh: 3½ỹ„„ Kommunal 98.— b34% Br. Kleinlein, Heſdſpg. 101.50 G Städte⸗Aulehen. 50% Rüra. Braubaus, Bonn 102.50 0 3½ Freiburg l. B. 98.—.4,% Herrenmüble Jenz 100.— 31½ e% Heldelbg. v. J. 1903 99.— 94%½% Manne. Nompf⸗ %½ Karlsruhe v. F. 1806 90.50 C. Jchhenpſchiſtalesdel⸗ 3½%½ Labr v. J. 1902 98.50 Gf, 6 c Lagerhaus⸗ 170 g 4 N 0.50 G Heſellſcha 4½% Ludwigshafen.5 4½% Oberrh. Glekirtzitäts⸗ 104.— G 2* 1 102.50 h; 102.25 G 0 40„ v. 1900 100 0 werke, Karlsrube 98.— .½% 98.50 N 404%%0 Bfälz. Chamoſte n. 4% Mannh⸗ Oblig, 1901 101.—., Sment c d ent 102—6 4% 7 5 1900 100.20 G 9800 a A. F. Zellſtofff. 3˙% 1885 98.50 C Waldhof bei Pernau in 102.75 G 3¹55 1895 99.— 6½% Speyrer Brauhaus „ 1898 99.— G.(J. in. Speyer 101.50 f. 3⁴0 190“ 98.75%½ Snemer Ziegelwerke 103.— 0 98.— G04¼% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 4½ Verein chem. Fabriken 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 105.— G 4 3½% Pirmaſens unk 1905 Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 130—-[Br. Schwartz, Speyer—.— 132.— „Ritter, Schwez.—. Gewbk. Speyer 50%—.— 130 75 N 27— Oberrbein, Bank— 109 750„S. Weltz, Speyer—.— 101. Pfälz. Bank 106.90 106%%„ Storch. S.„—.— 107.50 Mfälz. Hyv.⸗Bank—.— 202.500, Werger, Worms—.— 108 Pf. Sp.- u. Kdb. Land. 139.— 138—Formf. Br. v. Oertge 104.——— Rhein. Kreditbank 144.— 14 00Pflz. Preßß. u. Sptfbr.—.— 143.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 205. Trausvort Südd. Bank— 115.—u. Verſicherung. Giſenbahnen. B..-G Röſch. Seetr. 92.50—.— Pfälz. udwinsbahn—— 286.. Mannh. Dampfſchl.—.— 94.50 Marbahn— 1486.—„ Fagerbaus—.— 102— „ Nordbahn— 140. Bad. Riſck⸗ u. Mitverſ.—.— 330 Heilbr. Straßenbahn—.— 78—[, Aſſecurran; 1390— 1385. CTontinenfal. Verſ. 445.— 445 Chem. Induſtrie. Mannh. Verficherung 525— 520.— .⸗G. f. chem. Induſtr..—[Oberrb. Verſ.⸗Geſ.—.— 585.— e 460.— 118 Württ. Transp.⸗Verſ. 740.— 720.— 7 Go NPFPF Chem. Na endg. Induſtrie. Verein chem. Fabriken 668——.— Verein D. Oelfabriken 169.— 138 750.G. f. Seflinduſtrie 150——.— Wſt..⸗W. Stamm Dingler'ſche Neſchſhr. 106.— 105.— —108.—Emaillirfbr. Kirrweil.. 5 Ematllw. Matkammer 108.——.— Brauereien. 5 Eltlinger Spinnerei 97.——. Bad. Brauerei 125 25—.— Hüttenh. Spinnerel 102.——.— Biuger Aktienhierbr.—— 44—Farls: Maſchinenbau—.— 237.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Näßhmfbr. Hafd u. Neu—.— 250.— Eichhaum⸗Brauerel 163.50—.—[Koſth. Cell.⸗u.Papterf.—— 240 Elefbr. Rühl, Worms—.— 104.50Mannd. Gum. u. Asb. 115.— Ganters Br., Freibg,—.— 109 uſchfbr. Badenta— 222.— Klelnlein, Heidelberg—.— 197—Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf.—.—148— Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Portl.⸗Cement Holbg.—— 134— Ludwigsh. Brauerei—— 253— Verein Freib,Ziegelw. 163.——— Mannh. Aktienbr. 14„ pey,„ W3 Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——Zellſtofffabr. Waldhof—— 315 75 Brauerei Sinner 260— 259 Zuckerſbr. Maghäufel 117.—— Br. Schroedl, Holbg. 223— 222—Buckerraff, Mannß. An der heutigen Börſe gingen Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 188 Proz. um. Ferner war Kauf⸗ luſt vorhanden für Heilbronner Straßenbahn⸗Aktien zu 78 Proz.(+ 3 Proz.), Schwetzinger Brauerei Ritter Aktien zu 27 Proz(+ 2 Proz.), Binger Aktienbrauerei Akten zu 44 Proz., Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zu 520 Mark(525.) und Zellſtoffabrik Waldhof Aktien zu 315,75 Proz. Frankfurter Eſſektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.), vatdiskont vierundneunſechzehntel Prozent. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 16. 17 16. 17. Anmſterdam kurz 168 55 168 52 Paris kurz 81.266 81.266 Belgien„ 81 083 81.—Schweiz. Plätze„ 81.15 81.188 Jlalten„ 81.85 81.35 Wien 84 966 84925 London„20.435 20.487Napoleonsd'or 16.23 16.28 1 ang—— Privat⸗Diskont%, Staatspapiere. A. Deutſche. 16. 17. 16. 17 ½% Dſch. Reichsanl 100.75 100,75 Tamaulipaß 99.55 99 80 8 89.15 89 06 Bulgaren 99.— 98.60 31½% pr.konſ. St.⸗Anl 100 90 10090 16½% Griechen 1890 52 60 e 0 89.15 88.9 italien. Rente 10560—— 4 bad. St.⸗A.„ 103.60 103.70 4½ Oeſt. Silberr. 101.15 100.20 31½ bad. St.⸗Obl. fi 99.50 99.50 4„ Papferr.—— 3%„„ M. 99.80 99.65 Oeſterr. Goldr.——.— 101.,10 3½%„„ 00, 99.85 99 80 Portg. Serie 1 68.50 68.50 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.10 1012 dto. III 68 28 68.30 3 do. u. Allg.⸗A. 100.— 99.95 4½ do, neue 1905 97.10 97.— 8 5———— 4 Ruſſen von 1880 91.— 91 05 4 Heſſen 103 80 108.50 4 ſpan. ausl. Rente 98.40 93.40 Heſſen 86 70 8650 4 Türken v. 1903 88 50 88 60 Sachſen 8780 87.80 Türk en unif. 90 50 90 70 31½ Mh. Stadt⸗A.o5—.——.— Ungar. Goldrente 96.55 96 80 „ 4„ Kronenrente 95.90 95.70 5 Ag.t. Gold⸗A. 1887———.— 4½ Ehineſen 1898 97.86 97.80] Verzinsb. Loſe. 4 Egypter unifizirte—.—,— Oeſt. Loſe v. 1860 160.70 169.45 Mexikaner äuß. 102.90 102.75 Türkiſche Loſe 137.20 187.20 4„ iinn 6825 68 10 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 11640 116.50 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 17 5 36.— Eichbaum Mannh. 161.— 161.— Allg..⸗G. Sſemens 17/— 185.80 Myh, Akt.⸗Brauerei 148.— 148.—Ver. Kunſtſeide 501— 502.— Parkakt. Zweibr. 120.— 120.—Lederw. St. Ingbert 57.— 57— Weltz z. S. Speyer 103.— 102.— Spicharz 108 80 108 80 Cementw. Heidelb. 184 60 134.80 Walzmüßle Ludw 194— 194.— Cementf. Karlſtadt 123.20 123.55 Fahrradw. Kleyer 311.— 810,70 Bad. Anilinfabrik 460.— 460.— Maſch. Arm. Klein 9550 95.50 Ch. Fbr. Griesheim 265.— 284.25 Maſchinenf. Baden. 220.— 219 90 Höchſter Farbwerk 88— 388—[ Dürrkopp 468.90 458.90 Verein chem. Fabrik 353.—- 352.50 Maſchinf. Gritzner 240 50 24020 186 80.J86.50 139.95 189.— 128 50 128.50 Chem. Werke Albert 379 50 377:— Accumul.⸗F. Hagen 22750 225.— Acc. Böſe, Berlin 87.60 886.5 Allg. Glk⸗Geſellſch. 238 80 232.40 Zellſtoff Waldhof 314— 815 50 Lahmeyer 146.90 146.50 Südd. Immob. 124.20 124.20 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Schnellprf. Frkthl. Delfabrit⸗Aktien Seilinduſtrie Wolff Ludwh.⸗Bexbacher 235 50 235 50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 23 70 28 50 Pfälz. Marbahn 148.45 148.5, Oeſterr. Nordweſth—— do. Nordbahn 140— 140—-„ Lit. B.——— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 184.50 184 50 Gotthardbahn 191.50 191.50 Packet 169 50 169 70 Ital. Mittelmeerb.— Nordd. Lloyd 1834— 133.30]„Meridionalbahn 151.— 151— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145,30 144 90 Baltim. Ohio 114.70 114.80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 5 Aoſe Frk. Hup.⸗Pfdb. 101.20 101 20 f 4% Pr. Pfdb. unl. 14 103.— 103.— 40%.K. B. Pfdbr.05 100.20 100.20%„„„ 14 99.80 99.80 4%„„ 15010 101.60 191.60 3%„„„ 14 100.78 100% 40% Pf.HypB. Pfob. 101.10 101.10.„„„ 0s 95.— 95.— 8%„. 4 98.20 98 20 3½„ 5 2 97.— 97.. 31½ ½% Pr. Bod.⸗Fr. 98¼30 95.30 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 5 4% Etr, Bd. Pfd. voo 100 70 100 70 Kleinb. b 04 96.10 96.10 „„„ 3½% Pr. Pfohr.⸗Bk.⸗ unk. 0g9 102.20 102 20 Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..o! 5 Obl, unkündb. 12 99.50 99,50 unk. 10 102.60 102.20 2% 9Kh. H. B. Pfb. 03 100.50 1000 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 101.— 101.— unk. 12 108.80 103.80 4%„„„ 1912 103.— 108.— 3½„ Pfdbr..86 31%„„„ alte 96.50 96.89 89 d. 94 96.—— 96.— 5„„ 1904 66.50 96.80 3½%„ Pfd. 96006 96.— 96.— ½„„„ 1914.—.— 4%„ Com.⸗Obl. 31½% Rh..⸗B.(.O 98.— 98.— v.(I,unk 10 104..— 104.—4e% Rhein. Weſtf. 6%„ Com.⸗Obl,.⸗C.⸗B. 1910 101.80 101,80 .87,unk.91 99,20 99.20teſ, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.30 101.30 3%„ Com.⸗Obl. 31½0% Pf. B. Pr.⸗O.—.— 99.40 v. 96006 99.20 99.20— 4% Pr. Pfob. unk. 09 101.25 101.25 12 101.90 101.90 1Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 525.— 525. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 130.— 180.— Berl. Handels⸗Geſ. 175 25 5 Comerf. u. Disk.⸗B. 194.50 Darmſtädter Bank 151.— ke Deutſche Bank 24180 2 Deutſchaſigt. Banf 185 50 185.50 2½10 Ital. ſttl.g. G. B. %„* 117 80 11780 110 90 112.— 211.60 310.50 Deſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank⸗ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank 106.70 106.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 50 204 80 Preuß. Hypothenb. 126 25 126.30 D. Efſelten⸗Bant 16.60 fle Veutſche Reichsbk. 161.10 16.88 Disconto⸗Comm. 192 40 1920 Rhein. Kreditbankt 143.75 148./ Dresdener Bant 167 80 166.90] Rhein. Hyp. B. M. 205.70 305,50 Jrankf. Hyp.⸗Bant 210,0 210.90 Schaaffh. Bankver. 165.60 164.70 Jrlf, Pyp.⸗Ereditv. 0 160,20] Südd. Bank Mhm. 114.50 114.50 Tationalbank 130 80] Wiener Bantver. 143.40 143.90 Oberrhein, Vank 109.—[Gant Ottomane 121.—131. .% Seite⸗ Mannherm, 17. Oktober Bergwerks⸗Artien, Bochumer 256.10 254.75 J Belſenkirchner 244.50 248.10 Buderus 139.20 138 50 Harpener 222.50 222 50 Concordia—— Hibernia———— Deutſch. Luxembg. 286.50 282.50 Weſterr. Alkali⸗A. 261— 261.30 iſenwerke Lollar 5—Oberſchl. Eiſenakt. 139 75 188 55⁵ drichsh. Bergb. 154.60 154.—Ver. Königs⸗Laura 269.50 268.15 Frankfurt a.., 17. Ottober. Kreditaktien 211.—. Staats⸗ un 145.—, Lombarden 28 30. Egypter—.—, 4% ung. Goldrente .0, Gotthardbahn 191.50, Disconto⸗Commandit 191.80, Laura 1 9 Gelſenkirchen 243 10, Darmſtädter 151.—, Handelsgeſellſchat 74 50, Dresdener Bank 267 25, Deutſche Bank 241.75, Bochumer 255.— Northern—.—. Tendenz: ſtill. Rachbörſe. Kreditaktien 210.30, Staatsbahn 144.90, Lombarden 28.50, Disconto⸗Commandit 192 20. Berliner Effeltenbörſe. rivattelegramm des General⸗Angeigers.) Berlin, 17. Okt.(Fondsbörſe.) Das Steigen des ibatdisfonts um ½ Prozent über den Bankſatz in London wirkte geſtern an der dortigen Börſe verflauend, und ſo, wie hier die Ten⸗ bers von der Lage des Geldmarktes abhängig iſt, ſteht die Stimmung der Börſe damit eng in Zuſammenhang. Daher eröffnete die Börſe ent zurückhaltend. Fonds ſchwächer. Leitende Banden etwas beſſer. anfangs ſchwächer. Kohlenaktien höher gefragt auf den Eſſener Bericht über die Feſtigkeit des Kohlemmarktes bei lebhafter Machfrage. Eiſenbahnaktien ruhig. Lombarden etwas beſſer. Ka⸗ mada Pacific und Baltimore⸗Ohio preishaltend. Schiffahrts⸗Aktien feſt. Später Hüttenaktien erholt auf Käufe der Tagesſpekulation. In zwerter Börſenſtunde leitende Banken anziehend. Montan⸗ werte unverändert. Sonſtige Werte ſtill. 1902er Rußſen beſſer. Desgleichen Spanier. Hamburger Lloyd auf Rückkäufe höher. Wei⸗ tberhin Banken feſt; ebenſo Ruſſen. Täglches Geld%½ pet. In dritter Börſenſtunde verkehrte der Ultimomarkt in freundlicher Stimmung bei billigerem Privatdiskont. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ Wher. gleichfalls etwas beſſer veranlagt. Einzelne Eiſenwerte Berlin, 17. Oktober,(Schlußkurſe.) uſſennoten 216.20 216.20 Fanada Paelfte 1738 90 173 80 Ruſſ. Anl. 1902 9060 90.30 Hamburg. Packef 169.20 169 20 81½% Neichsanl. 100.70 100.60 Nordd. Sloyd 183 40 133.10 3eſo Reichsanleihe 89.10 89.— Dnnamit Truſt 182.50 182.25 4% Bad. St.⸗Anſ. 103.70 103.40 Licht⸗ u. Kraftanl. 143.50 143.70 51½% B. St. Obl. 1900 99.60 99 60 Bochumer 254.90 254.— 3½% Bayern 99.90 100.— Konſolidation 9% Heſſen 103.50 103.50 Dortmunder 103.10 105.— 9% Heſſen 86.10 86.20 Gelſenkirchner 242.70 243 60 30% Sachſen 87.50 87.60 Harpener 221 60 222 70 4% Pfbr. Rh. W. B. 101— 101—Hibernig——— 5% Chineſen 102 60 102.60 Hörder Bergwerke 198.50 199 70 4% Ifaltener 105.70—.—Laurahütte 267 60 267 50 4½ Japaner(neu) 94.40 94.20 Bhöntr 194.20 194.— 580er Loſe 160.80 160.80 Ribeck⸗Monkan 220.— 218.— % Bagdad⸗Anl. 89 60 89.40 Schalk G. u. H. V. 640— 644— ditaktien 210.70 210.70 Wurm Revier 157.50 156 20 Berk.⸗Märk. Bank 167— 167.50 Anilin Treptow 379.— 379.— Berl. Handels⸗Geſ. 174.60 175.30 Braunk.⸗Brik. 218.80 218.— Darmſtädter Bank 150.50 150.70 D. Steinzeugwerke 293.— 291.— Deutſche Bank(alt) 241.60 242.— Düſſeldorfer Wag. 291— 291.— 70 2 242.— 242— Elberf. Farben(alt) 529 75 530.25 e⸗Kommandit 191 50 192.10 Aſchersleb. Alkaliw. 178 60 178.— adner Bank 167.10 167.10 Weſtereg. Alkaliw. 260 20 262.— 5 Kreditbank 143.50 148.50 Wollfämmerei⸗Akt. 161.90 161˙9 Schaaffh. Banko. 165.50 165.20 Planiawerke Luübeck⸗Büchener———— hemiſche Cbarlot. 216.50 215.50 Staatsbahn 145.70 144.60 Tonwaren Wiesloch 189.— 189 20 Vombarden 23.50 28.50 Privat⸗Discont 4/% W. Berlin, 17. Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. feredit⸗Aktien 210.60 210.90 J Staatsbahn 144 60 144 60 Diskontt Komm. 191.50 192.10 Lombarden 28.40 23.60 Pariſer Börſe. 17. Oktober. Anfanaskurſe. 8 e% Rente 99.47 99.45 Türk. Looſe 185 185. aliener 105.10—.—[Banque Ottomane 607— 611— anter 92.70 92 90[Ytio Tinto 1691 1695 Türken unif. 90.95 90.97 Londoner Effektenboͤrſe. London, 17. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 d% Reichsanleihe 87½ 87¼8] Southern Pacifte 71½ 71— 5 9% Cyineſen 103— 103—Cbicago Milwaukee 185¼ 184¼ 4½% Chineſen 9885/. 98¾ Denver Pr. 905/. 90— 2/% Conſols 881½% 889%/16 Alchiſon Pr. 107— 107 4%o Itꝗaltener 104½ 104),Louisv. u. Naſhv. 156½¼ 155%/ 4% Oriechen 53— 586.— Union Pacifte 1362/ 186¼ 3% Portugieſen 70— 70— Unit. St. Steel com. 39/ 391% Spanier 92/% 92˙%„„„ pref. 107½ 107 Türken 89/ Sdeſs] Exiebahn 50½% 50¼ 4 d% Argentinier 90— 90— Tend.: beh. % Mexitaner 35ſ/ 35¾ Debeers 18— 18— 4% Japaner 0% 905/ Chartered 26 2— Tend.: ſtill. Gol dftelds 64% 6˙½¼ Ottomanbant 14%, 14%]Randmines 88ſ.). Rio Tinto 67½% 67¼Eaſtrand 7% 700% Braſtlianer 88/ 88½] Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. „ Berlin, 17. Okt.(Produktenbörſe). Bei neuerdings kebhafterem Begehr nach disponibler Ware war der Markt feſt, um⸗ ſomehr, als vom Auslande höhere Preiſe gefordert wurden und die Provinz nur ſpärlich offerierte. Hafer im Lokomarkt und auf Lieferung feſt aber ruhig, da Nordrußland und Amerika wiederum erhöhte Forderungen ſtellten. Mais vernachläſſigt. Rüböl be⸗ bauptet. Wetter: regneriſch. Berlin, 17. Oktober.(Telegramm.)(Produktenb örſe.) Preiſe in Mart pro 100 g. frei Berlin netto Kaſſe. 16. 17. 16. 17. Weizen per Oktbr. 172.— 172.25 Mais per Dezbr. 129.25129.25 „Dezbr. 176.25 176.75„ Mai 1380.— 130.— „Mai 185.75 186.— 8—.——— Roggen per Ottbr. 15950 161.50 Rüböl per Oktbr. 45.20 45.20 „ Dezbr. 160 50 161.75„ Dezbr. 47.— 47.— „ Mai 168 50169.75„ Mai 48.80 49.— Haſer per Dezbr. 147 75 148— Spiritus 7oer loco—.——— „Mai 157 50 158.— Weizenmehl 28.50 23.50 4———- oggenmebl 21.80 21.70 Peſt, 17. Oktober.(Telegramm.) Getreidemarkt. 5 16. 17. Weizen per Okt. 1612 16 14 matt 16 12 18 14 feſi „„ April 1666 1668 1670 16 72 Roggen per Okt. 1306 13 08 ſtetig 15 20 1822 „„ April 13 66 13 88 13 76 18 78 feſt Hafer per Okt. 18 64 13 66 1064 18 66 55— 1388 13 40 ſtetig 1334 13 36 ſtetig Mals per Aug.————— 755 5 Sepl.——— matt——— ruhig „ Mai 18 26 13 28 18 26 13 28 Kublravs v. Aug. 24 50 24 70 rubig 24 50 24 70 cuhig Ziverpool, 17. Oktober.(Anfangslurſe.) 16. 17 Weizen per Dez..10% ruhig.10½ ruhig per März.09s..09/ Mais per Dez..— kuhig.004/ ruhig per Jan..04 ½.04% **.* Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 15. Oktober 1905. (Mill. Mk.) gegen die Aktiva: Vorwoche. Metall⸗Beſtand. 787 857 000 + 32 182 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 23 91000— 1555 000 Noten anderer Banken. 27 187 000 6213 000 Wechſelbeſtand. 1115 176 000— 106 669 000 Lombarddarlehen 30 277 000 9 348 000 Effektenbeſtand.„124 340 000— 37 742 000 Sonſtige Aktioͤaͤa 36872 000 2710 000 Paſſiva: Grundkapitall„180 000 000 unverändert unverändert Notenumlauf 1450 951 000 86 112 000 Depoſiten 517 656 000 6 617 000 Sonſtige Paſſioaag 331 676000. 296 000 Die Deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk. 142.516,000 in der Notenſteuer, gegen eine Notenſteuer von Mk. 268,578,000 am 7. Oktbr. 1905 und eine Notenſteuer von Mk. 28,299,000 am 15. Oktober 1904. Viehmarkt in Mannheim vom 16. Oktbr. Amtlicher Be⸗ cicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgem 40 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerlhes höchſtens 7 Jahre alt 85— 0., 5) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 82—00., c) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 80—00., ch gering genährte ſeden Alters 76—400 M. 76 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes—72., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 00—68., o) gering genährte 00—-683 M. 973 (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färfen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 72—75., bp) vollſleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 66—70., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte füngere und Rinder 66—72., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Ninder 60—64., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 56—60 M 168 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moßt) und beſte 0 90-00., p) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkilber 85—00 ringe Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährke 00—00 M. 49 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 68—00 M. 1233 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter Reſervefonds 5 13 48900 bis zu 1¼ Jahren 77—00., b) fleiſchige 76—00.,() gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Eber 00—00., Es wurd— bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 000—0000 Arbeitspferde: 250—1000., 100 Pferde zum Schlach⸗ ten: 80—280., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 ,, 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000—000 de,, 000 Ferkel:.00—00.00., 14 Ziegen: 10—80 Ml., O0 Hick lein:-0., OLämmer: 00 M. uſammen 2395 Stück Handel mit Großvieh und Kälber mittelmäßig; Schweine lebhaft. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 9. Okt. 1905, mitgeteilt von dem Voyſitzenden Fritz Kreglinger. Im Getreidegeſchäft verblieb: die Stimmung im Wochenverlauf für alle Gattungen feſt, bei ſchwachem Angebot. Die Umſätze in Weizen waren beſchränkt, denn es haben nur wenige Offerte von Rußlaud und Rum nien vorgelegen bei erhöhten Forderungen. Wir notieren per 100 lig frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 182518.60, fränkiſcher 00.00 00 00, niederbayer Ia M. 00.—00, Rumänier, neu M. 19.00 bis 20.00, Ulka M. 19.00 19.50, Saxonsta M. 19.25.—19.50, Roſtoff Azima M. 19.75—20.00, Walla⸗Walla M. 00 0000.00, La Plata M. 19.25—19.50, Amerikaner M. 19.50—19.75, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00 00, Unterl inder M. 00.00.00. Dinkel 12.50—00.00. Roggen: württembergtſcher M. 15.40—15.70, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 16.50—16 75. Gerſte: württemb. M. 17.25—17.85, Pfälzer(nominell) M. 18.50 bis 19.00, bayeriſche M. 17.—18.50, Tauber M. 18.00—18.50 ungariſche M. 18.00—20.00, kaliforn. prima M. 00.00—.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württemb. alt M. 16.25—16.50, ruſſiſcher M. 15.25—16.25. Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 14.35—14.50, Yellow M. 00—00 00, Donau.00—00,00. Kohlreps 00.00—00 00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M..50—30.50, Nr. 1 M. 27.50—28.50, Nr. 2 M. 26.00—27.00, Nr. 3 M. 24.50—2550, Nr. 4 M. 21.50—22.50, Suppengries M. 29.59—30.50, Sack Kleie Mk..75. Heberſeelſche Schiffahrts⸗Nachrichten. New⸗York, 13. Oktbr. Drahtbericht der American Line, Souſ⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“ ſam 7. Oktbr. von Southampton ab, iſt heute hier angetommen. Southampton, 4. Oktbr.(Drahtbericht der Amerkan Line, Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗York“ am 7. Oktbr. von New⸗Yort ab, iſt heute hier angerommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ unp Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhoſplatz Nr. direkt am Hauptbahnhof. eeeeeen ——— Vermiſchtes. — Die Cholera. Der„Staatsanzeiger“ meldet: Vom 14. bis 15. Oktober mittags wurde in Preußen ein Cholerabazillen⸗ träger und vom 15. bis 16. Oktober vier weitere Bazillenträger, alle fünf auf dem Rittergut Stolpe, Kreis Nieder⸗Bar⸗ nim, amtlich neu gemeldet. Dieſe fünf Perſonen ſind eine Frau und vier Kinder aus den beiden einheimiſchen Arbeiterfamilien, die mit ungariſchen Feldarbeitern in einem Hauſe gewohnt hatten. Alle fünf hatten bereits unter Beobachtung geſtanden. Von den früher gemeldeten Erkrankungen haben ſich eine im Kreiſe Marien⸗ burg und eine tötlich verlaufene in Schwedenhöhe, Landkreis Brom⸗ berg, nicht als Cholera herausgeſtellt. Die Geſanſtzahl der Cholera⸗ fälle beträgt daher bis jetzt 278 Erkrankungen, von denen 90 tötlich verliefen. — Unwetter und Schnee. In den Vogeſen und im Schwarzwald hat es geſchneit, aber auch aus Aachen, aus Braun⸗ ſchweig, aus Breslau und Danzig wird Schneegeſtöber gemeldet. „Auf nach Süden!“ ſollte man ausrufen, wenn man nicht noch rechtzeitig vor Löſung der Fahrkarte folgende Nachricht aus Rom zu leſen bekäme: Die erſte Hälfte des Oktobers, der ſonſt durch ſein klares, heiteres Wetter ei bevorzugteſten Monate der Villeggiaturzeit und für die römiſche Bevölkerung der althergebrachte Monat der fröhlichen Ausflüge in die Campagna iſt, hat ſich dies⸗ mal faſt in ganz Italien durch ungewöhnlich un⸗ fkreundliches Wetter ausgezeichnet. In den vom Erdbeben betroffenen Provinzen Calabriens haben vorzeitige Kälte, Sturm und Regen der ſchwergeprüften Bevölkerung noch weitere Leiden gebracht, und auch in Mittelitalien herrſchte mehrere Tage lang eine Kälte, wie man ſie ſonſt kaum im Winter erlebt. Auf allen höheren Bergen, die den römiſchen Horizont begrenzen, iſt bereits der Schnee erſchienen; zahlreiche Gipfel der Sabiner⸗, Herniker⸗ und Volskerberge von 1500 Meter und mehr ſind ſtark beſchneit, und die von Rom aus ſichtbaren Abruzzengipfel Monte Velino und 0 Monte Terminillo(Leoneſſa) glänzen völlig im weißen Gewand wie im tiefen Winter. Weiter liegen folgende Nachrichten vor: Auf 5 einen heftigen Gewitterſtur m, der in der Röhn bös haufte, iſt ſtarker Schneefall gefolgt. Ebenſo hat ſich ſtarker Schneefalf in der Eifel eingeſtellt. Er beeintre t ſehr die rückſtändigen Erntearbei orka mit Regen⸗ und Hagelſchauern, der ſeit bier Tage ſee und auf der Elbe wütete, richtete großen Schaden an. Viele Schiffe ſind geſtrandez und untergegangen, wobei 25 Seeleute umgekommen ſind.— Der ſeit Sonntag in Oſtpreußen herrſchende, mit Regen und Ge⸗ wittererſcheinungen verbundene ſtarke Sturm richtete zu Lande und auf der See vielfachen Schaden an. ten. Der + ſtürzte ein Zeltzirkus ein, Menſchen und Tiere wurden gerettet. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Auf dem Haff ſind den Abendblättern zuf ung fehlt jede r. Di Kahnes konnte ſich retten. Allg. Ztg.“ meldet, ein mit Schielke untergegangen. tranken. — Ein eigenartiger Nachrichten“ melden aus fall wurde am Sam gelegt: Vor lich klingende 44 T aber noch gelebt habe. in bollem Umfange. Der Abſicht Menn unter d Ba n, von der Beſatz⸗ cha dritten geſunkenen Kahlholz iſt, wie die„Königsb. Ziegeln beladener Kahn des Schiffers Schielke, ſeine Frau und vier Kinder er⸗ Die„Hamb, myſteriöſer Vor⸗ Seeamt klar⸗ er die unglaub⸗ „Würzburg? Auffindung Selbſtmord. ſte mün de: Ei Ein ſelbſtmörderiſcher⸗ genommen und war dann 44 Tage ſpäter in e, brachte man ihn in un ſtarb. Durch impf, gefallen, intag früh bei ſtrömendem Regen im Grunewald ausgefochten wurde, wird dem„B..“ he⸗ richtet. Die Gegner waren ein Aſſeſſor B. aus Berlin und ein Architekt G. aus Poſen. Der erſte Gäng verlief unblutig, im zweiten wurde Aſſeſſor B. in 1 dem jün vier Woe in einem Weinreſtaurant in der Friedrichsſtraße. An denſelben Tiſch ſet rliner Herren, der Aſſeſſor B. und ein Herr E. ach kurzer Zekt anſcheinend mit vorherigem Ein Geſpräch an, das ſich auf eine Stettin. in Helingsdorf kennen gelernt junge ttiner Dame b hatte und mit der er l Dame ſchon von früher ufig zuſammenkam.., der die betreffende her kannte, gebrauchte anzügliche Redens⸗ arten, die G. mit auf ſich bezog. G. ging heraus, ließ B. rufen und erſuchte ihn zu re ren. der ziemlich erregt ge⸗ führten Unterhaltung gab G. dem B. einige Ohrfeigen.., der dazu kam und cih ſeinerſeits barſch auftrat, wurde gleichfalls von G. geohrfeigt. Die Folge dieſer Ausſprache war das geſtrige Duell, Es ſteht nun noch ein zweites Duell zwiſchen G. und E. in Aus⸗ ſicht. Die Verwundung des Aſſeſſors iſt nicht lebensgefährlich. — Zu der Tybhusepidemie in Detmol d, über die wir berichteten, wird von amtlicher Stelle bekannt gegeben, daß es ſich bei Erkrankungen im Ta heim zu Detmold nur die vor 8 agen an typhöſen Er⸗ Weiter liegt kein einziger Typhus⸗ ger um 6 Kinder handelt, ſcheinungen erkrankt ſind. fall vor. 922 — Durch Unvorſichtigkeit ſeine Gattin er⸗ ſchoſſeen hat der Gemi nhändler Johann Jausky in Klein⸗Kuntſchitz in en. Er wollte ſeiner Reiſe ſeinen Revolvber mitnehmen, erte aher mit der Waffe ſo unvor⸗ Schuß„der die Frau tödlich in die Bruſt ſichtig, daß ein Schuß 3u traf. Der Mann wollte f nun ſelbſt erſchießen, wurde gber daran gehindert. Die ſchwerverletzte Frau erklärte, daß ihren Mann keine Schuld treffe. Bald darauf verſchied ſie. Geſchäftliches. * Auf der Nahrungsmittel⸗ und Kochkunſtausſtellung zu Han⸗ nover, welche ſoeben geſchloſſen worden iſt, erhielt die Firma Neſt⸗ le's Kindermehl G. m. b. H. für ihr Kindermehl und ihre conden⸗ ſierte Alpenmilch Neſtle die goldene Medaille der Stad Hannober. Dieſe Auszeichnung iſt eine neue Anerkennung der hervorragenden Qualität der Neſtle' ſchen Nährmittel, welche ſeſ nahezu vier Jahrzehnten von tauſenden von Aerzten auf das rN W Wärmfte empfohlen werden. * Ein erfolgreiches Experiment in der Armeeverpflegung. In einem Aufſatze des St. Petersburger„Militär⸗Medizinal⸗Journgl“ wird von Dr. med. Cyrillus Koljago, Oberſtabsarzt des 2. turfe⸗ ſtaniſchen Schützen⸗Bataillons eine Beobachtung, man kann ſagen, eine Entdeckung mitgeteilt, die geeignet iſt, geradezu Aufſehen zu erregen, die jedenfalls aber für die Ernährungsfrage von größter Bedeutung iſt. Dr. Koljago kam nämlich auf den einfachen Ge⸗ danken durch Verſuche an Mannſchaften die Nährwirkung des Malz⸗ kaffees zahlenmäßig feſtzuſtellen, und erzielte dabei geradezu über⸗ raſchende Erfolge. Es wurden zu dieſem Zweck 10 Mann 10 Tage lang unter wifſſenſchaftlicher Kontrolle mit Malzkaffee als Getränk ernährt. Das Reſultat war eine Gewichtszunahme von 832 Gramm pro Kopf innerhalb 10 Tagen. Der gleiche Verſuch wurde dann mit 10 anderen Mann von gleicher Konſtitution mit Tee angeſtellt, Das Reſultat war eine Gewichtsabnahme pro Kopf von 520 Gramm in der gleichen Zeit. Nach Beendigung dieſer Verſuche kehrten zwecks weiterer Beobachtung ſämtliche Mannſchaften zu ihrer ge⸗ wohnten Tee⸗Koſt zurück, deren Folge war, daß die vorher mit Malgzkaffee genährten Soldaten von ihrer Gewichts⸗Zunckhme 892 Gramm pro Kopf, wieder 660 Gramm pro Kopf innerhalb 10 Tagen einbüßten. Es erwies ſich außerdem, daß Malzkaffee gern getrunken, von einigen ſogar dem beliebten Tee vorgezogen wurde Dr. Koljago ſchreibt dieſe Gewichts⸗Zunahme intereſſanterweſſ nicht ſowohl den im Malzkaffee enthaltenen Nährſtoffen ſelbſt zu als vielmehr der indirekten phyſiologiſchen Wirkung des Malz; kaffees auf den ganzen Verdauungsprozeß, der Steigerung der Fähigkeit, aus den Speiſen die Nährſtoffe in größerer Menge auf, zunehmen. — Verantwortlich für Politik: Richarb Greupner, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. ——— Kopf- u. Bartschuppen febreees Die mir von meinem Arzte empfohlene Oberwevers Herba-Seife aur Beseiti det lästigen Schuppen im Kopfhaar u. Barte, tat ausserordentliche Wirkung u. be⸗ Seitigte dieselben nach wenigen Tagen. Sfred Pflauzer, München, Allen ſte in zte dieſe Nachricht ithaltung zu er⸗ Z. h. I. a. Apoth., Drog. Ul. Park. 5. St. 50 Pg. u. 1 Mk. Obermeper& Co, 384 5— Wer re ene — 1—— 5 78152 General⸗Anzeiger. 7. Seite — 2 7— do—— uſte,* 2 A 0 ˖ ˖ 1 7 A 7 0 8 Verloren.][Lerkauf, Atbeiter geſucht. Mietgesuche. duansgie igen 2 24 7 l. 110 2 85 Uhr thin(Audenken), geckig 7 Zum ſofortigen Eintritt Ge junger Mann wünſcht ſo⸗ ſerein 15 2* 2 4 geſchliefener Rhein⸗ uns 8 9 9. 1 1 14 4 5 jort volle 812 Ne Elbe 3 1ei für leichtere Arbeit älterer t 5 5 keſel, gezeichnet 0. L. Gegen 177 D Familien⸗Penſion. nd 27 5 zale eee, aigugezen uc e Arbeiter geſucht. 29813, Offelten unter Nr. 512 an die Mannheim. E. V. 8 Bü ckerei⸗ u. J bran 25 Erpedi ſs Blis 3 Der e eeeeen Uebernahnne eiſes alen] 10 Onerstr. 42. Sreten dbele; Donnerstag, 19, Ott. 1908. 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Behufs Ermittelung des Ergeb⸗ niſſes der am Donnerstag, den 19. Oktober, ſtattfin⸗ denden Wahl eines Abgeordneten für den 58. Wahl⸗ kreis— Mannheim Stadt I— wird Tagfahrt angeſetzt auf 6842 Montag, 23. Oktober, vormittags 10 Uhr, in den Stadtratsſaal des Rathauſes in Mannheim, F 1(Zimmer Nr. 16). Der Zutritt zu dieſer Tagfahrt ſteht jedem Wähler offen. Heidelberg, den 12. Oktober 1905. Jer Großh. Wahlkommiſſür für den 58. Landtags⸗Wahlkreis: Becker. Bekanntmachung. Die Neuwahlen zur II. Kammer der Ständeverſammlung betr. Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß ich Tagfahrt zur Ermittelung des Ergebniſſes der diesjährigen Landtagswahl im 63. Wahlkreis auf Montag, den 25. Oktober 1005, vorm. 9 Uhr, üim Schöffengerichtsſaal in Weinheim anberaumt habe Der Zutritt zu der Verſammlung ſteht jedem Wähler offen. 6844 Sinsheim, den 15. Oktober 1905. Der Wahlkommiſſür für den 63. Wahlürris: Pfeiffer. 4 2 N. Göck Telefon 3097. L I4, 2. 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Für dle wielen Bewelse herzlicher Tell- nahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste meiner innigstgellebten treubesorgten Gattin, sowie für die zahlrelchen Slumen- spenden, sagen wir unsern tlefgefühltesten Dank. insbesondere danken wir Herrn Stadt- pfarrer Christian für die trostrelochen Worte am Grabe. Der eftrauernde Gatte nebst Tochter: Sebastian Rödel. 56635 Ständeverſammlung im 59. Wahlkreis, —— Bekanntmachung. Den Verkehr mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen Wegen und Plätzen betr. Nr. 132789 II. Wir ſehen uns veranlaßt, nachſtehende Beſtimmungen der Verorduung Großh. Miniſteriums des Innern vom 26. März 1901 mit dem Anfügen in Er⸗ innerung zu bringen, daß wir im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit die ſtrengſte Beachtung verlangen müſſen. § 4. Wer im Großherzogtum ein Motorfahrzeug in Betrieb ſetzen will, hat dem Bezirksamt ſeines Wohnorts eine ſchriftliche Anzeigeſe zu erſtatlen, in welcher ange⸗ geben iſt: 1. Namen und Wohnort des Beſitzers, 2. die Fabrik, aus welcher das Fahrzeug ſtammt, und deſſen Fabriknummer, 3. die verwendete Triebkraft, 4. das Gewicht des Fahrzeugs. Der Anzeige iſt die Beſcheinigung über eine etwa ſtatl⸗ gehabie Unterſuchung durch einen amtlich anerkannten Sach⸗ verſtändigen beizulegen. Ferner ſind in der Anzeige die Perſonen zu bezeichnen, welche die ſelbſtändige Führung des Fa rzeugs übernehmen ſollen. Eintretende Aender⸗ ungen ſind in gleicher Weiſe anzuzeigen. Jedes Motorfahrzeug muß an einer in's Auge fallenden Ftelle die Angabe des Namens und Wohn⸗ oarts des Leſtters tragen. Von den Vorſchriften dieſes Paragraphen find aus⸗ genommen ſolche Motorfahrzeuge, welche 1. zu dienſtlichen Zwecken von Militärperſonen in Uniform oder von Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeinde⸗ beamten die Amtskleider oder ein Amtszeichen tragen, benützt werden, 2. Perſonen gehören, die ſich nicht länger als eine Woche im Großherzogtum aufhalten. § 5. Die Leitung des Motorfahrzeugs darf nur einem zu⸗ verläſſigen, mit den Einrichtungen und der Bedienung des Fahrzeugs vollkommen vertrauten Führer überlaſſen werden; Perſonen unter ſechszehn Jahren iſt das Führen von Motorfahrzeugen und zwar auch der Gebrauch von Motor⸗ fahrrädern nicht geſtattet. Ungeeigneten Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche ſich wiederholt eine Verfehlung gegen die Vorſchriften dieſer Verordnung haben zu Schulden kommen laſſen, kann die ſeloſtändige Führung eines Motorfahrzeugs vom Be⸗ zirksamt dauernd oder unterſagt werden. 8 7. Die Fahrgeſchwindigkeit iſt jederzeit ſo einzurichten, daß Unfälle und Verkehrsſtörungen vermieden werden. In engen Straßen, eim Umwenden und Einbiegen in andere Straßen, auch ſonſt beim Durchfahren ſcharfer Krümmungen und überall bei dichtem Verkehr ſowie bei arlem Nebel muß die Fahrgeſchwindigkeit derart ermäßigt werden, daß ſoſortiges Anhalten möglich iſt. In keinem Falle darf die Fahrgeſchwindigkeit inner⸗ halb der Ortſchaften und auf belebten Straßen 12 Mm und außerhalb der Ortſchaften bei freier Bahn 30 Km in der Stunde überſchreiten. Maunheim, den 12. Oktober 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. 6941 Hlale in MANNRHBIM 4 P 25 12 gegenüber der Hauptpost P 2, 2 Aktlenkapftal M. 160, 000, o00. Reserven M. 40,000, 00 0 Miederlassungen in: Altona, Berlin, Sremen, 8 ckeburg, Chemnitz, Detmold, Dresden, Emden, Frankfurt à/M., Fürth Hannover, Hamburg, Linden, London, Lübeck, Nurnberg, Plauen /V., Zwiokau. Eröffnung laufender Rechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annahme verzinslicher RBareinlagen, mit und ohne Kündigungsfrist. Provisiensfreier Check-Verkehr. An- und Verkauf von Wertpapieren, fremden Banknoten und Geldsorten. EVC Einiösung von Counons U. Terlosten Wertvanleren ete.S e ee Baxvorschüsse aut Wertpapiere. 85 Trauringe 3 Ausfünhrung von Börsenaufträgen an sämtlich. Börsen. 8 8 Diskontierung und Einzug von Wechseln, Shecks ete, 9 ee ee 2 8 5 Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpanieren[S N fih 5 und sonstigen Wertgegenständen in oftenem und ge- 8— 8 55 schlossenem Zustande. 8 gm dilligsten bei— Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kurs- 4—2 verlust und Kontrolle derselben auf Verlosung. S. Str AUS8, 8 pe 118 8 52 Vexmietung von Schrankfächern(Cafes) in unserer F 1, 3, Breitestr. 2 Stahlkammer, unter Selhstverschluss der Mieter. 8 Nitglied des Allgemeine 8 Separate KRäume zur Verfügung unserer Kunden. 5 8 — 8 3 Rabatt-Spar-Vereins. 5 Ausstellung von Gheeks, Kreditbriefen ete. Seeeeee060 auf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 88742 5 Einräumung überseelscher Rembourskredite aufLondonete. in beliebiger Stück⸗ Bauszinsbücher ae naben i de. Dr. B. Buds iaen Buchdruckerei 6. m. b. 5. Iwangs⸗Jerſteigerung. und Möbel verſchiedener Art. Zwangs⸗Verſleigetung. Nr. 10028. Im Wege der Zwangsvollſtreckung foll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ bnche von Mannbeim zur Zeit der Eintragung des Verfteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen es Schieinerneiſters Ernſt Papsdorf in Maunhein ein⸗ getiagene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück an Mittwoch, 6. Dezember 1905, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſtraußien in Mann⸗ heim B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt a 120. Septbr. 1905 indas Grund⸗ buch engetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbucha nts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, päteſtens im Berſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpriche, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gevots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes den Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungenſgegenſtehendesgecht haben, werden aufgeſordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbet⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös au die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. 58632 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Manunheint, Band 19, Heft 30, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Egb.⸗Nr. 283, Flächeninhalt 1a 93 qm Hofraite in den Neckar gärten, Gärtnerſtraße Rr. 36. Hierauf ſeht: Ein unterkellertes zweiſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen und kleinem Vorbau, ein teils zwei⸗, tleils dreinöckiger unterkellerter Seitenbau links mit Gaupen ans Wohnhaus und eine einſtöck. Werknätte als rechter Seitenbau. Geſchätzt zu 29 000 Mk. Mannheim, den 18. Okt. 1905. Groſth. Notariat III. als Vollſtreckungsgericht. Dr. Elſaſſer. Imangs⸗Berſteigerung. Miitwoch, 18. Oktober 1905 nachmittags 2 Uhr welde ih in Mannheim im Pfandlokale Q 4, 5 gegen bare Zählung im Vollſtreckungswege öffentlich verſergern: 6 m Damenkleiderſtoff, 3 Bände Bilz Hausbibliothek Manugeim, 17. Oktober 1905. Fränzle, Gerl sdo ieler. 28809 Mittwoch, 18. Okt. 1905, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſte gern: 1Klavier, 1 Spieluhr u. Möbel jeder Art. Maunheim, 17. Oktober 1905 Marotzke, Gerihtsvollzieher. Meld! sof. Gela! 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