J Ä! ̃¾»n⅛—˙wmua ˙ẽů̈;r Gͥea. n (Badiſche Volkszeitung.) Abonnemenk: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez inel. Poſt⸗ aufſchltag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. E 6, 2. In ſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. 5 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burean(An⸗ E 6, 2. Die Gblonel⸗Zele. 20 Pg Schluß der InſeratenͥAunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. nabme v. Druckarbetten 841 Auswärtige Inſerate 25 4 2 1 0 Redaktion„ 4„ 377 di Menegele.e: Ozerliner Redaltions⸗-Bureau: Berlin W 50. cem; 1 2 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 493. Montag, 23. Oktober 1903. Die„Ethiſch⸗Aeſthetiſchen“ gehn? (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 22. Okt. Und es begab ſich im zweiten Jahre, nachdem der große Jungbrunnen zu Dresden den Genoſſen Leib und Seel ers⸗ ftiſchet hatte, daß Karl Kautsky ſeine Augen waffnete mit der Brille der Partei und ſich an den Schreibtiſch ſetzte, Gericht zu halten über die Vorwärts⸗Redakteure. Und er ſchied ſie in Böcke und Lämmer, und nannte die Böcke die„Ethiſch⸗Aeſthe⸗ lſchen“, die Lämmer aber nannte er die„Oekonomiſch⸗Hiſtori⸗ ſchen“. Und dieſe Scheidung gefiel dem geheimen Oberſtänkerer der Partei, Franz Mehring, ſo wohl, daß er eilends daran ging und eine Serie von 9 Arkikeln von ſich gab über die peinliche Nofſtandsfrage der Partei, die wie ein Alp auf die Seele jedes Anhängers der reinen Lehre St. Marxens drücke, nämlich die Vorwärtsfrage. Das große Ketzergericht von Jena aber, durch kkrübe Erfahrungen gewitzigt, überwies die Vorwärtsfrage einer Kommiſſion bewährter Männer, die die neuen heiligen Gefäße, darin Franz Mehring allen Unrat fein ſäuberlich geſammelt hatte, im verſchwiegenen Kämmerlein öffnen und unterſuchen ſollte. Die Vertuſchungskommiſſion, wie man ſie ſinnig benam⸗ ſet hatte, kat auch alſo. Aber ſie konnt es trotz aller Vorſicht tächt hindern, daß etwas durch Türritzen und Schlüſſellöcher drang und das ganze Land mit ſeinen lieblichen Gerüchen er⸗ füllte. Einer von den mitangeklagten Vorwärtsredakteuren, ſo bernahm man, habe eine donnernde Philippika losgelaſſen wider ſeinen Kollegen Kurt Eisner, den Leithammel der„Ethiſch⸗ Aeſthetiſchen“. Und vor dem ſchaudernden Richterkollegium habe er einen gedruckten Schriftſatz niedergelt, der eine Stelle enthielt, die auch von dem wohlwollendſten Beurteiler kaum anders zu deuten ſei, denn als Hochverrat an den ewigen Grund⸗ ſätzen der Partei. Der alſo beſchuldigte Ketzer aber habe den Schriftſatz mit kühlem Blick durchmuſtert und erklärt: Ihm gefalle die inkriminierte Stelle eigentlich immer noch ganz gut. Nur weil ſie ihm ſchon einmal ſo gut gefallen, habe, er ſie ja in dem Schriftſatz aufgenommen. Allerdings müſſe er ſich ſchuldig bekennen, ſie nicht in Anführungsſtriche geſetzt zu haben, ſie ſei nämlich nicht von ihm, ſondern von— Karl Kautsky, dem einzig unfehlbaren Hohenprieſter der reinen Lehre. — Von dem hohen Richterkollegium ſoll in dieſem Augenblick das Wort nicht untzutreffend geweſen ſein: Und ein Jeglicher at ſeinen Mund auf und— ſchwieg. In der Vorwärts⸗ Nedaktion aber ſcheinen Kollegialität und Bruderliebe ſeitdem einen kaum mehr zu ertragenden Wärmegrad erreicht zu haben. Die Redaktion des Zentralorgans iſt nämlich eine kollegiale Behörde, wie das preußiſche Staatsminiſterium. In einer ſolchen erheben ſich— ſo dozierte weiland Chlodwig Fürſt zu Hohenlohe in einer guten Stunde— gelegentlich Unſtimmig⸗ leiten; die ſind jedoch zu ertragen, ſo lange ſie nur nicht in Mißhelligkeiten ausarten! In der Vorwärts⸗Redaktion ſcheint die Kollegialität leider in dieſem, nicht mehr zu ertragenden Sinne„ausgeartet“ zu ſein, denn in der Sonntagsnummer machen an der Spitze der Politiſchen Ueberſicht, 6 Redakteure ſtill und beſcheiden die Mitteilung, daß ſie zum 1. April 1906 gekündigt hätten, und zwar„in Beantwortung eines Ent⸗ Büttner, Eisner, Gradnauer, Kaliski, Schröder, Wetzker ſind die Namen der ſechſe, die es vor Kollegialität nicht mehr aushalten. Ueber den Entſcheid, der ſie vertrieben— ſollt' es ausnahmsweiſe keiner von den ſalomoniſchen geweſen ſein, die den Eiertanz ums„einerſeits — andrerſeits“ mit ſo unvergleichlicher Virtuoſität ausführen? — wird man wohl bald näheres hören. Franz Mehring aber kann heiter und zufriedenen Gemütes ſprechen: Es iſt erreicht! Wenn die Genoſſen den Mut der Konſequenz hätten— den ſie leider ſo ſelten haben— müßte der brave Franz jetzt Chef⸗ redakteur des„Vorwärts“ werden; dann dürfte das Blatt ſicher mit Zuſtimmung der„Leipziger Volkszeitung“ Zentralorgan bleiben und beiden Teilen wäre geholfen. Polftische(lehersicht. Maunheim, 23. Oktober 19985. Die Wacht am deutſchen Meer, Die Aufſehen erregenden Enthüllungen des Pariſer Blattes „Matin“ laſſen keinen Zweifel mehr übrig, daß wir im Juni dieſes Jahres einen Krieg mit Frankreich und England geſtreift haben. Leider iſt der Ernſt der Lage weiten Kreiſen des deut⸗ ſchen Volkes noch nicht aufgegangen. Das iſt bedauerlich und gefährlich, weil dadurch das Verankwortlichkeitsgefühl herabgeſetzt wird. Nicht als ob wir einen Krieg mehr zu fürchten hätten, als die, welche ihn entfeſſeln wollten; das Fürchten haben wir uns ſeit Bismarcks Zeiten gründlich abgewöhnt. Außerdem würden wir wahrſcheinlich den Franzoſen in Paris einen Frieden diktiert haben, bei dem ſie unſere vorausſichtlichen Verluſte in dem See⸗ kriege mit England mitbezahlt hätten. Wir dürfen jedoch nicht vergeſſen, daß die Bedingungen auch einmal ungünſtiger liegen können, daß wir mit England allein zu tun haben, und daß wir in einem derartigen Kriege viel zu verlieren haben. Freilich mit den 100 000 Mann, die England in Schleswig⸗Holſtein hatte landen wollen, wären wir wohl fertig geworden, und vielleicht hätten dieſe Truppen, wenn ſie wirklich unter dem Schutze der engliſchen Schiffskanonen gtlandet wären, England mehr Sorge gemacht als uns. Zur See aber iſt die britiſche Ueberlegenheit ſo groß, daß der Schade, den wir in einem Kriege mit England an unſerem Handel, unſeren Kolonien und dadurch an unſerer nationalen Ehre und an unſerem Wohlſtand erleiden würden, ganz unüberſehbar iſt. Wie aber ſteht es mit unſerer Rüſtung zur See? Wenn wir offen ſein wollen, kläglich, ſo daß unſere Schwäche einen Gegner geradezu herausfordern muß. Wir haben in der Welt die zweitgrößte Handelsflotte und den zweitgrößten Handel, der faſt 4 des engliſchen beträgt und zum größten Teil See⸗ handel iſt; dieſer Handel nährt Millionen von Menſchen— und zwar nach Schätzungen der letzten Zeit etwa 12—15 Millionen, die bald arbeitslos und dem Hunger preisgegeben wären, wenn es einem Feinde gelingen würde, unſere Häfen zu blockieren, das heißt abzuſperren. Unſere Flotte hingegen, der die Auf⸗ gabe zufällt, die deutſche Arbeit zu ſchützen, ſteht an vierter oder fünfter Stelle und würde noch mehr zurückſtehen, wenn nicht die Tulliſche Flotte im Kriege mit Japan vernichtet worden wäre. (Abendblatt.) ——— Daß das nicht ſo bleiben kann, iſt klar. Wir müſſen eine Flotte haben, die unſeren überſeeiſchen Intereſſen angemeſſen und in der Lage iſt, ſie zu ſchützen. Eine Vernichtung unſeres Handels bedeutet die Vernichtung von Millionen deutſcher Arbeiter⸗ familien, und wenn die Sozialdemokratie in der Tat und nicht nud nach ihren Reden eine Arbeiterpartei wäre, ſo müßte ſie an erſter Stelle für eine Vermehrung der Flotte eintreten, wie kwir das vor wenigen Tagen erſt in einer Polemik gegen den Aufruf der Mannheimer Sozialdemokratie zu den Landtags⸗ wahlen ausgeführt haben. Aber auch vom nationalen Standpunkt aus können wir eine Bergrößerung unſerer Flotte nicht entbehren. Eine Vernichtung unſeres Handels würde Millionen von Deutſchen als Aus⸗ wanderer in die Ferne treiben, wo ſie als Kulturdünger anderer Völker dieſe auf Koſten des Landes, dem ſie entſproſſen ſind, groß machen würden. Die Flottenfrage iſt alſo keine Frage irgend einer Partei, ſondern eine Frage der nationalen, ſozialen und wirtſchaftlichen Wohlfahrt unſeres Volkes. Jeder Deutſche iſt daran beteiligt, ganz beſonders aber der, dem die Ehre ſeines Volkes über alles geht, der das deutſche Vaterland nicht kleinen und ſchlechter dem kommenden Geſchlechte zurücklaſſen will, als er es von einer ruhmreichen Vergangenheit überkommen hat⸗ Der Kampf um die akadem ſche Freiheit, Mit Beginn des Semeſters dürfte der Kampf um die akademiſche Freiheit, der während der Sommerpauſe geruht hat, von neuem entflammen, wenn das Kultusminiſterium fortfährt, den formaliſtiſchen Kampf gegen die Studentenausſchüſſe zu betreiben. In Charlottenburg ſträubt ſich die dortige Studentenſchaft gegen das Anſinnen, ſich„nicht konfeſſioneller Verband“ zu nennen, ganz entſchieden. Jetzt beginnt es ſich auch in Hannover infolge der Verfügung der akademiſchen Behörde zu regen. Die dortige akademiſche Behörde der Tech⸗ niſchen Hochſchule hat im ſcharfen Gegenſatz zu ihrer früheren Stellung den neugebildeten Ausſchuß des Studentenverbandes zur Aenderung des Namens„Ausſchuß“ in„Vorſtand“ gefordert⸗ Wie nicht anders zu erwarten, hat die Studentenſchaft es ab⸗ gelehnt, dieſer Aufforderung zu entſprechen. Auch in Göt⸗ tingen rühren ſich die Studenten. Dort haben die Mit⸗ glieder des vor drei Monaten der konfeſſiopellen Verbin dungen aufge⸗ höſten Studenten⸗Ausſchuſſes die Gründung eines neuen Verbandes der Studentenſchaft unter Ausſchluß der katho⸗ liſchen Verbindungen bei der Studentenſchaft beantragt. Die ausgearbeiteten Statuten werden einer Verſammlung der Studentenſchaft zur Genehmigung unterbreitet werden. Wenn die akademiſchen Behörden und das preußiſche Kultusminiſterium nächt bald einſehen, daß ſie einen Kampf mit untauglichen Mitteln gegen die Studentenſchaft führen, dann dürften ſie bald wieder den Kürzeren ziehen. Die engliſchen L beralen und die auswärtige Politik. Sir Edward Grey hielt dieſer Tage zu London in eine Verſammlung von Wählern der Eity eine Rede, in der er aus⸗ führte, die Beſorgnis, daß eine Aenderung in der Regierung auch irgendwelche neue und unwillkommene Aenderung in der FCCCCC Schauſpieler in der Weſtminſter⸗Abtei. Die feierliche Beiſetzung der Aſche Henrh Irvings in dem Pan⸗ theon der engliſchen Nation, der Weſtminſter Abtei, wo die großen Söhne Albions zum ewigen Schlafe verſammelt ſind, hat unter großem Gepränge ſtattgefunden. Daß die Leiche dieſes großen Schauſpielers hier einen Ehrenplatz erhielt, war nach der einzig⸗ artigen Stellung, die Irving einnahm, nicht anders zu erwarten. Haben aber auch ſchon andere Heroen der engliſchen Theatergeſchichte einen Platz in der Abtei erhalten? Nun Garrick, der unerreichte Darſteller und Wiedererwecker Shakeſpeareſcher Herrlichkeit, und die berühmte Tragödin Mrs. Sid⸗ dons, deren Bild uns Reynolds gemalt hat, haben deutlich ſichtbare Standbilder in der Kapelle des heiligen Andreas gefunden. Aber noch eine größere Anzahl von Schauſpielern birgt die Weſtminſter Abtei uünter den Gräberreihen in den ſchönen Kloſtergängen. Ein buntes Bild aus Englands Bühnengeſchichte rollt ſich auf, wenn wir die Vorgänger Henry Irvings auf dieſer Grabſtätte an uns vorbei⸗ giehen laſſen, damit ſie ihren erlauchten Kollegen bei ſeiner An⸗ kunft am ehrwürdig heiligen Ort begrüßen. Betritt man durch das weſtliche Kloſtertor die Hallengünge des großen Kloſters und wan⸗ dert an den Gräbern entlang der Pforte zu, die nach dem Schiff der Kirche führt, dann ſteht man bald vor dem namenloſen Grab Lines luſtigen Geſellen und großen Komödianten, des Luſtſpieldich⸗ ters Sam. Foote. Footes größte Begabung lag in der Gewalt ſeiner Gebärde und der pantomimiſchen Karikatur; es war ſein Vergnü⸗ gen, das Publikum in das„Haymarket⸗Theater“ zu einer Taſſe Chololade oder Tee eintzuladen, und dann führte er irgend einen lleinen Scherz auf, 3. B. eine Unterrichtsſtunde für angehende Schauſpieler, wobei er die Eigenheiten der verſchiedenen Zuſchauer, die ſonderbaren Gehabungen der einzelnen täuſchend nachahmte und Inendliches Gelächter erregte. Freilich erregten ſeine karikatu⸗ kiſtiſchen Vorführungen nicht nur Gelächter, ſondern auch viel böſes Glut, Und die zügelloſe Laune ſeines ſarkaſtiſchen Witzes verſchaffte ihm ſo viel Feinde, daß er vereinſamt und verbittert vor Gram ſtarh. Bei Fackellicht ward er am 21. Oktober 1777 in der Weſt⸗ minſter⸗Abtef zu Graße getragen. das damals in London geſungen wurde, In einem Winkel des nördlichen Kreuzganges finden wir einen andern Helden der Bühne, der einſt mit Garrick um den Lorbeer ge⸗ rungen und dem ein feindſeligeres Schickſal den Ruhm und die litcrariſche Verklärung ſeines großen Gegners verweigert. Es iſt Spranger Barry, der hier neben ſeinem einſtigen Mündel und ſeiner ſpäteren Frau, der hochberühmten Tragödin Anne Graw⸗ ford, ruht. Das leidenſchaftliche Feuer und die enthufiaſtiſche Ekſtaſe, die dieſen frühvergeſſenen Schauſpieler nach den ſpärlichen erhaltenen Berichten ausgezeichnet haben müſſen, waren augen⸗ ſcheinlich dem großen Garrick ein arger Stachel in ſeinem hoch⸗ mütigen Herzen. Nach den großen Erfolgen des anderen als Romeo twar er borſichtig genug, dieſe Rolle aus ſeinem eignen Repertoire zu ſtreichen. Freilich war er die ſeeliſch unendlich tiefere und genialer angelegte Natur, aber die blendende Erſcheinung des jungen Barrh riß das Publikum nicht minder fort. Für die Unterſchiede im Temperament der beiden großen Künſtler iſt ein Liedchen bezeichnend, als beide Künſtler zu gleicher Zeit als König Lear auftraten: Die Stadt ehrt ihre beiden Lears, ſo heißt es da, auf berſchiedene Weiſe; bei Barrh jubelt man laut bravo, bei Garrick findet man nur Tränen. Als ein König, jeder Zoll ein König, ſo ſtellt ſich Barry dar; aber Garrick erſcheint noch anders, er iſt jeden Zoll der König Lear. Die Diſtanze zwiſchen dem glänzenden Komödianten, der nur die typiſchen Elemente einet Geſtalt zeichnet, und dem tiefen Seelenkenner, der das Innerlichſte einer Rolle ergründet, iſt hier fein gedeutet. Als Barry ſpäter in Not geriet, nahm ſich Garrick ſeiner an und gab ihm und ſeiner Frau Beſchäftigung und zahlte ihm eine Gage von 30 000 M. Nicht weit von Barrys Grab hat man den ſterblichen Erdrenreſt der großen Tragödin Mrs. Cibber in die Gruft geſenkt, die mit Garrick und Barry zuſammen jenes leuchtende Dreigeſtirn am Him⸗ miel des engliſchen Theaters bildete. Zuerſt Sängerin und ein Lieb⸗ ling des großen Händel, der für ſie die Altpartie des„Meſſias“ komponierte, wurde ſie ſpäter die größte Darſtellerin weiblicher Leidenſchaft und Trauer. Von ihrer Ophelia hat man geſagt, daß ſie in der Schilderung des Wahnſinns den grenzenloſen Jammer des unſteten Plickes und der ſeelenloſen Stumpfheit mit rührendſter Anmut und Lieblichkeit verband. Ihr qualvoller Aufſchrei als Kon⸗ ſtarcze im„König Johann“ gellte wie ein Schauer der Ewigkeit durch Mark und Bein. Und nicht weit von der großen Tragödin wieder, im öſtlichen Gange des Kloſters, findet ſich das Grab der verfüh⸗ reriſchſten Huldgeſtalt, die die engliſche Bühne betreten. Da ruht neben ihrem Ehegatten Thomas Betterton ſein Weib Beß Saunder⸗ ſon, und neben ihnen ihr Mündel, die wunderſchöne und vielgeliehte Mrs. Bracegirlde. Betterton kann als der eigentliche Reformator der engliſchen Bühne nach ihrer Unterdrückung durch die Purhtaner angeſehen werden, ein energiſcher, biederer und ehrlich begeiſterter Mann, der ähnlich wie unſer Magiſter Velthen des höchſten Lobes würdig iſt. Mit ſeinem Mündel, der reizenden Mrs. Bracegirlbe, freilich ſehen wir bereits den verderblich femininen Einfluß ſich regen, der ſich in dem ſchamloſen und ausgelaſſenen Luſtſpiel der Reſtaurationszeit offenbarte. In Congreve'is pikanten zeigte ſich ihre beſtrickende Anmut und entflammte alle Herzen zu Liebe und Begeiſterung. Doch verdrängte ſie nach nicht allzulanger Zeit eine andere Schöne, Anne Oldfield, aus der Gunſt des Publi⸗ kums; ſie zog ſich grollend von der Bühne zurück und kebte darauf in einer ehrbaren Zurückgezogenheit. Ihre Nebenbuhlerin freilich hatte leichteres Blut und nahm es mit ihrem Ruf nicht genau. Son⸗ derbarer Weiſe aber iſt dieſe Anne Oldfield, die von der einfachen Näherin ſich zur vielumworbenen Schauſpielerin herausbildete, allein der Ehre würdig befunden worden, innerhalb der Abtei ſelbft beſtattet zu werden, und zwar fand ſie ihr Grab an beſonders be⸗ vorzugter Stelle in dem„Jeruſalem⸗Zimmer“, ſodaß ſie mit manchem andern Inſaſſen der Weſtminſter Abtei das Schickſal keilt, für ein recht unheiliges Leben ein höchſt heiliges Grab gefunden zu habert. 9 Unter allen Schauſpielern, die hier begraben liegen, kann freß⸗ lich nur Garrick den Vergleich mit Irving aushalten. Auch er iſt einſt mit den höchſten Ehren beſtattet worden; Pairs trugen ſein Bahrtuch und die vier berühmteſten Geiſteshelden des damaligen Englands, Sam. Johnſon, Gibbon, Burke und Reynolds folgten ſei⸗ nem Sarge. wegen Ausſchluſſes Stücken 2. Seite. General-⸗Auzdiger. Mannheim, 23. Oktober. entbehre jeder Begründung. Das Bündnis mit Japan ſei ein Defenſtobündnis und von keiner Partei Englands ſei beabſich⸗ tigt, es für eine Politik der Ausdehnung an der indiſchen Grenze auszunutzen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede führte Sir E. Grey aus:„Dle drei Hauptpunkte unſerer auswärtigen Politit ſind die Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten, das Bündnis mit Japan und das A b⸗ Eemmen mit Frankreich. Nicht einen einzigen dieſer Punkte wünſcht die liberale Partei geändert zu ſehen. Es iſt jedoch wünſchenswert, daß Rußland ſeine Stellung m Rat Europas wieder erhalte. Ich kann Ruß⸗ land nicht erwähnen, ohne auf Deutſchland Bezug zu nehmen; es muß die Bedingung jeder Verbeſſerung er Beziehungen zwiſchen Deutſchlawd und HEus ſein, daß die Beziehungen zpiſchen Deutſchland und Frankreich ebenfalls ge⸗ rechte und gute ſind.“ Weiter ſagte Grey in ſeiner Rede, daß der nächſte Wahlkampf ſich um den Freihandel drehen werde, welcher London zu dem gemacht habe, was es iſt, indem er den freien Güteraustauſch beförderte. Es würde unmöglich ſein, einen Ausgleich für den Ausfall an auswärtigem Handel durch irgend welche Maßnahmen zu ſchaffen, bie ei nehmende Zollreform einzuführen vermöge. Er ſei i daß Vergeltungszölle ſich immer als vollſtändiger Fehl eiwieſen hätten. Die Trafalgar⸗Feier in Engen Die hundertſte Wiederkehr des Tages von Trafalgar und die Erinnerung an den Nationalhelden Nelſon, deſſen ruhmreichen Taten England zu einem erheb⸗ lichen Teile ſeine heutige Weltmachtſtellung verdankt, iſt am Samstag in allen Teilen des Landes feſtlich begangen worden. Am Nachmittag verſammelte ſich eine rieſige Menſchenmenge auf dem Tuafalgar Square in London, wo eine eindrucksvolle Feier ſtattfand, die mit dem Geſange der Nationalhymne ſchloß. Die Nelſon⸗Säule war prächtig geſchmückt, der Sockel mit Kränzen aus allen Teilen des Britiſchen Reiches bedeckt, darunter mit bielen zu Ehren der gefallenen Franzoſen und Spanier. Auch gählreiche Franzöſiſche Flaggen waren angebracht. Aus dem ganzen Britiſchen Reiche gingen Telegramme ein, die über die Feier des Tages berichten. Bei dem Nelſon⸗Gedächtnis⸗ Bankett traf folgendes Telegramm von Admiral Togo ein:„Bei dem Anlaß ihres Diners zur hundertjährigen Nelſon⸗Feier möchte ich unſere ſtets wachſende Bewunderung und Verehrung des großen Admirals ausdrücken. Dieſes Gefühl wird noch verſtärkt, wenn wir bedenken, daß unſere Flotte nach dem Muſter der engliſchen Flotte erbaut wurde.“ In die allgemeine Begeiſterung, mit der die britiſche Nation den Tag von Trafalgar feierte, klingt nur ein Mißton hinein: die unangenehme Tatſache, daß es juſt Franzoſen waren, die die Koſten des Nelſonſchen Seekrieges zu tragen hatten. Und ſetzt ſteyht England mit Frankreich auf ſo gutem Fuße, daß nicht nur von dem liberalen Porteiführer Edward Greh, ſondern auch on Admiral Seymour das Bündnis mit Japan und das Ab⸗ kommen mit Frankreich in einem Atem genannt werden. Außer⸗ dem ſind gerade eine Anzahl Pariſer Stadträte zum Beſuch in London eingetroffen und haben dem Nelſon⸗Standbild, wie es im Auguſt ds. Js. der Vize⸗Admiral Caillard an der Spitze ſeiner Offiziere getan, ihre Reverenz erwieſen. Da mußte Ratürlich die öffentliche Meinung, die engliſche Preſſe, ihr Aeußerſtes tun, und hat es denn auch getan, um jede unangenehme Erinnerung und Empfindung nach Möglichkeit auszuſchalten. Deutsches Neich. — Die bayeriſchen Sozialdemokraten be⸗ almragen, von 1. April 1906 ab in allen Staats⸗ Detrieben die Einführung des 9⸗ſtündigen, ab 1. April 1907 des 8⸗ſtündigen Arbeits⸗ tages. Sonn⸗ und Feiertagsarbeit, Nachtarbeit und Ueber⸗ ſtunden ſind durch Einſtellung genügender Arbeitskräfte auf ein unpermeidliches Mindeſtmaß zu beſchränken. Bei Ueber⸗ ſtunden iſt ein Zuſchlag von 25 Proz., bei Sonn⸗ und Feier⸗ kagsarbeit, ſowie Nachtarbeit ein Zuſchlag von 50 Proz. zu gewühren. Der Tagelohn für erwachſene Arbeiter hat mindeſtens drei Mark zu betragen. Der Mindeſtlohn in allen Staatsbetrieben und ſtaatlichen Unteznehmungen darf für keine Arbeiterkategorie niedriger ſein, als der auf Grund des Krankenverſicherungsgeſetzes feſtgeſezte ortsübliche Tagelohn.— Die Vorſchriften gelten auch für alle der amt⸗ lichen Verwaltung unterſtellen gewerblichen Unter⸗ Kehmungen. Wo Tarifverträge beſtehen, ſind dieſe für die Bemeſſung der Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen maßgebend. Bei ſtagtlichen Unternehmungen jeder Art ſind Privatarbeits⸗ nachweiſe auszuſchließen. — Die Regierung ſoll, wie der„Berl. Morgenpoſt“ von angeblich unterrichteter Seite mitgeteilt wird, geſetzliche Abwehrmaßregeln gegen den neuerdings epidemiſch ge⸗ wordenen Verkauf deutſcher Güter in Polen planen. Die drei in Frage kommenden Oberpräſidenten von Schleſien, Poſen und Weſtpreußen ſeien zur ſchleunigen Er⸗ ſtattung von Vorſchlägen, die eine derartige ſchwere Schädigung der deutſchen Sache für die Zukunft unmöglich machen ſollen, veranlaßt worden. Es ſei anzunehmen, daß ſich ſchon der nächſte Landtag mit einer den Verkauf deutſcher Güter an die Polen betreffenden Vorlage beſchäftigen werde.— Dieſe Meldung iſt mit großer Vorſicht aufzunehmen. — Für den Empfang des Königs von panien, der wie mitgeteilt, am 6. November Berlin be⸗ ſuchen wird, hat der Kaiſer eine Begrüßung durch eine Deputation der ſtädtiſchen Behörden in Ausſicht genommen. Der Magiſtrat wird das Brandenburger Tor, den Pariſer Platz und die Straße Unter den Linden ausſchmücken laſſen. — Gouverneur Solf von Deutſch⸗Samoa, deſſen Verabſchiedung wegen verſchiedener Mißgriffe in Aus⸗ übung ſeines Amtes als bevorſtehend bezeichnet war, hat, wie erſt jetzt bekannt wird, bei der Abſchiedsfeier in Apia erklärt, er werde trotz gegenteiliger Preßmeldungen zurückkehren. Gegen die bisherigen Aufſichtsratsmitglieder der Ver⸗ mögensverwaltungsſtelle für Offiziere und Be⸗ amte in Berlin, ſowie gegen den perſönlich haftenden Geſellſchafter Solman iſt ſeit acht Tagen krankheitshalber von Berlin abweſend. Solman iſt ſeit acht Tagen kreankheitshalber von Berlin abweſend. — Der Austauſch von jüngeren Lehrern zwiſchen Preußen, England und Frankreich iſt in der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauſes von dem Unterrichtsminiſter ange⸗ kündigt worden. In den letzten Tagen wurde auch aus Breslau ge⸗ meldet, daß dort ein junger Franzoſe an dem Friedrichs⸗Gymnaſium Unterricht erteile. Jetzt ſchreibt die„Danz. Ztg.“, dem königlichen Gymnaſium in Danzig ſei ebenfalls ein franzöſiſcher Lehrer für ein Jahr überwieſen worden. — Zum Ehrenbürger von Neuß wurde der Oberpräſi⸗ dent von Weſtfalen, v. Schorlemer⸗Lieſer ernannt, der früther Landrat in Neuß geweſen war. Ausland. *Norwegen. Wie wir ſchon im Mittagblatt kurz meldeten, verſuchen die Republikaner in Norwegen wieder Oberwaſſer zu bekommen, um die bezüglich der Thronfrage bevorſtehende Ent⸗ ſcheidung in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Man hofft aber in Regierungskreiſen, daß die Oppoſition im letzten Augenblick ihren Vorſchlag zur Gründung einer Republik aufgeben wird, indem ſie alle Anſtrengungen darauf konzentriert, eine Volks⸗ abſtimmung vor der Königswahl durchzupreſſen. Die däniſche Negierung operiert mit großer Vorſicht. Graf Raven, der däniſche Miniſter des Auswärtigen, erkläute in Privatgeſprächen, Dänemark wünſche erſtens eine Kundgebung Schwedens in dem Sinne, daß die Thronbeſteigung des Prinzen Karl von Dänemark von der befreundeten ſchwediſchen Nation ohne Groll und ohne Mißtrauen aufgenommen würde und zweitens den vollſtändigen Beweis dafür, daß die Bevölkerung Nor⸗ wegens mit der Wahl des Prinzen Karl zum König ein⸗ verſtanden ſei. Der Antrag von zehn Abgeordneten des norwegiſchen Storthings, welcher eine Volksabſtimmung über die Königswahl fordert, ſollte heute(Montag) zur Beratung gelangen. Die Regierung führt im Staatsbudget die königliche Zivilliſte mit 750 000 Kronen auf. Hus Stadt und L. and. Mannheim, 23. Oktober. Bazar des Guſtav⸗Adolf⸗Frauen⸗Vereins. 11 ) Das Konzert, das der Guſtav⸗Adolf⸗Frauenverein jedes Jahr mit ſeinem Bazar verbindet, erfreut ſich ſtets des zahlreichſten Be⸗ ſuches. Auch am Samstag abend war dies wieder der Fall. Der Kaſinoſgal, der in ſeinem neuen farbenfrohen Gewande jetzt wie geſchaffen für die Abhaltung eines Bagzars iſt, vermochte die Erſchie⸗ nenen kaum zu faſſen. Eine Anzahl ſtimmbegabter und künſtleriſch geſchulter Menſchenfreunde hatte ſich wieder bereitwilligſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt, ſodaß man in der Lage war, für das Konzert ein ſchönes Programm zuſammenzuſtellen. Den beſben Eindruck haben unſtreitig die Kinderſzenen gemacht, die in lebenden Bildern nach Hendſchelſchen Skiggen mit Klavierbegleitung geſtellt wurden. An einem Tiſchchen rechts von der Bühne ſaßen awel junge Pärchen, Fritzchen(Herbert Milek) und Lieschen (Margret Moll) und Gretchen(Anng Sckard) und Fpanzel(Robert Vogelgeſang). Fritzchen feierte Geburtstag und hatte ſich dazu das Kleeblatt zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Da ſaßen nun die vier blühenden Menſchenkinder draußen im Garten unter dem blüßzenden Tägesneuigkenen. — Kurz vor Mitternacht getraut. In Podanin, Bezirk HBromberg, wurde kürzlich eine Hochzeit gefeiert. Weil ein Auf⸗ gebot nicht eingegangen war, konnte die Ziviltrauung nicht am Vor⸗ mittag ſtattfinden. Sofort wurde ein Telegramm an das ſäumige Amt abgegeben, aber vergebens wartete man auf Antwort. Schließ⸗ lich machte ſich ein reitender Vote auf, um das Aufgebot zu holen, Da die geladenen Gäſte in großer Zahr erſchtenen waren, mußte das Hochzeitsfeſt wohl oder übel gefeiert werden, und ſo mußte das Brautpaar gute Miene zum böſen Spiel machen und an der Feier⸗ lichleit, wenn auch nicht als Ehepgar leilnehmen. Erſt gegen 9 Uhr abends kam der ſehnſüchtig erwartete Vote mit dem Aufgebot. Alles ſetzte ſich auf Wagen und fuhr zum Standesbeamten nach Kolmar, o die Ziviltrauung gegen 10 Uhr vollzogen wurde. Dann begab man ſich zur Kirche, und der Geiſtliche, der gleichfalls an der Hoch⸗ geitsfeſtlichkeit teilgenommen hatte und nach Kolmar mitgefahren war, traute das Pärchen gegen 11 Uhr nachts. dDas„ſüße Lottchen“. Die Selztalbahn hat wie alle Klein⸗ bahnen ihre Idhlle. Dieſer Tage hielt das„ſüße Lottehen“ plötzlich Sahlvabenheim. wieder einmal auf freiem Felde zwiſchen Groß⸗Winternheim und „Was iſt denn nun wieder los?“ fragten die Fahr⸗ Hgäſte und eilten an die Fenſter. Da ſahen ſie die Urſache: nämlich einen Bahnbeamten, nen Be der hinter ſeiner vom Sturme entführten Dienſtmütze her ſvar wie der Teufel hinter der armen Seele. Ein ſolcher Dieuſtgegenſtaud darf natürlich nicht verloren gehen, denn der Etat des Bähnleins iſt knapp bemeſſen. Deshalb wartete man geduldig bis der Maun ſeine Happe wieder hatte. Dann raſte das „ſüßze Lottchen“ mit dem Sturmwind um die Wette weiter. — Der bekehrte Sozialbemokrat. Bom verſtorbenen Pariſer Rothſchild erzählt ein engliſches Blatt eine hübſche Anekdode. Ba⸗ ron honſe hatte einen Kammerdiener, Aphe der Alphonſe hieß wie er und ein überzeugter Sozialiſt war.—— Sein Herr war das nun gerade nicht, ſo gut er auch mit den Sozialiſten, ſelbſt zur Zeit der Kom⸗ mune, auszukommen wußte. Baron Alphonſe duldete alſo, daß ſein Diener Alphonſe die Sozialiſtenverſammlungen beſuchte, bis eines Tages der Getreue ſelbſt auf ſeinen Ausgang dafür verzichtete, Warum? wollte Baron Rothſchild wiſſen. Da erkläxte ihm ſein Diener, er ziehe ſich vom Bunde der Genoſſen enttäuſcht zurück. 2Sie haben ausgerechnet, daß aller Reichtum Frankreichs— der Ihre nicht zu vergeſſen, Herr Baron— auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung berteilt, 2000 Franes ergäbe, und ich habe jetzt 3000.“ — Aus der Jugend. Kleines Nißverſtändnis. In eine kleine Garniſon kommt der Herr Oberſt, um die Rekruten gu beſtchtigen. Er tritt an die Front heran, um ſich die Namen der Einzelnen ſagen zu laſſen. Auf die etwas undeutliche Aufforderung: „Namen ſagen!“ macht der Flügelmann ein erſtauntes Geſicht, faßt ſich dann aber ſchnell und ſagt:„Guten Abend, Herr Oberſt!“— Wahres Geſchichtchen. Einem berühmten Frauenarzte, der, wie es ja bei Profeſſoren vorkommen ſoll, biswellen etwas zerſtreut iſt, ſtellte kürzlich in einer Geſellſchaft, als er gerade ſinnend allein ſtand, die Dame des Hauſes ihre junge Nichte vor.„Ziehen Sie ſich aus und legen Sie ſich hin,“ lautete die kurze Entgegnung. (Die Redewendung aus dem Sprechzimmer des Bynä⸗ kologen. — Die höfliche Eiſenbahn. Ein Eiſenbahn⸗Stationsvorſteher am Niederrhein erhielt laut„Niederrh. Volksztg.“ auf eine Anfrage von der vorgeſetzten Behörde den Beſcheid, daß an der alten deutſchen Regel, nach der Damen nicht zuerſt grüßen, feſtzuhalten ſei. Er könne daher nicht verlangen, von den ihm unterſtellten Gehilfinnen auf der Straße zuerſt gegrüßt zu werden. — Aus den Fliegenden Blätteru. Selbſterkenntnis. „Aber Schatz, ich glaubte, Dich in der Küche zu finden, und nun ſitztt Du am Flügel und phantaſterſt!“—„Iſt das nicht beſſer, als wenn ich in der Küche phantaſiere?!“— Zu ängſtlich. Vater (der mit ſeiner Jamilie eine Premiere beſucht, als ſchon eine Biertelſtunde über die anberaumte Zeit des Anfaugs verſtrichen Roſenſtrauch und erzählten ſich in rührender Naivekät und voll Freude über den herrlichen knuſprigen Kuchen und den aromatif Htenden Motka all das, was di kindliche Sinn für das wichtigſte hält, we ſichtskreis vor ſich geht. Und was der kindliche Mund zu wußte, das nahm Dank der Regiekunſt des Herru Hofſe Tietſch unter Aſſiſtenz des Herrn Auer auf der Bühne Geſtalt an. Es waren entzückende Genrebildchen, die vor das Auge des begeiſterten Zuſchauers gezaubert wurden und es iſt wirklüch jammder⸗ ſchade, daß es nicht möglich war, die Bilder auf die photographiſche Platte zu hannen. Die Verſe, in die unſer allverehrter Lobalpoet, Herr Herm. Waldeck, das herzige kleinen Mimen ha 5 etwas lei man manch beſtand einmal au Tvinitatis 1. Satz aus dem Empfindung und ſauber für ausübende Künſtler Umſo mehr iſt es anzuerk Aufgabe gerecht werde. hließlich bekam r durch Herrn Auguſt Herrli er ſchien nicht gut dispon ich ſtarker Befangenheit zu kämpfen iaktieren, daß der ger Über lautenden Tenor und über einen verſtändnis Das Violinſolo ſpielte ehbenfalls Fräulein Wyß mit beſtem Ge⸗ lingen. Der Klavierpart befand ſich bei Herrn Kapellmeiſter Blaß, dem übrigens die geſamte muſikaliſche Leirung oblag, in den beſten Händen. Nach dem Konzert entwickelte ſich ein fröhliches Bazar⸗ treiben, bas die Erſchienenen veranlaßte, noch einige Stunden in den ſchönen Räumen zu verweilen. Unſerem erſten Bericht möchten wir noch nachtragen, daß die geſchmackvolle gärtneriſche Ausſchmüch ung der Vazarräume von Herrn Roſenkränzer und die De⸗ koration von Herrn Martin Kolb bewerkſtelligt wurde. Ein Gang durch den Guſtav⸗Adolf⸗Baſar. Von einer unſerer Mitarbeiterinnen wird uns folgende Skizze über einen Gang durch den Bazar zur Verfügung geſtellt: „Geben iſt ſeliger, denn Nehmen“, das ſah ich geſtern, als ich die, mit unſeren Landesfarben geſchmückten Räume des Guſtav⸗ Adolf⸗Bazars durchſchritt und dieſe frohen, lachenden und ſtrahlen⸗ den Mienen bei Alt und Jung wahrnehmen konnte. Man appel⸗ lItere nur einnial an die mildtätigen Herzen unſerer Vaterſtadt und man wird konſtatieren müſſen, daß, ſeien es Veranſtaltungen in größerem, oder kleinerem Style, Mannheims Gebefreudigkeit äimmer die gleiche iſt. Welch' ein Leben und Treiben in den Kaſino⸗Sälen! konmte ſich in einen großen Jahrmarkt verſetzt glauben. Hinter den Tiſchen, auf denen Berge von Kuchen, pikanten Fleiſchgerichten und ſonſtigen Leckereien in verführeriſchſter Weiſe aufgeſtapelt waren, ſah man eine ſtattliche Anzahl Damen eifrig beſchäftigt, mit liebens⸗ würdigem Lächeln allen Anforderungen gerecht zu werden. Und ihre Aufgabe war keine leichte, denn Jeder fühlte nach den künſt⸗ leriſchen Genüſſen, denen ich leider nicht beiwohnen konnte, ein „menſchliches Rühren“. So ſtillte man Hunger und Durſt und etwas darüber, um eines edlen Zweckes willen, doppelt angeregt durch die liebenswürdige Bedienung, ſeitens der veizenden jungen Damen, die in duftigen Kleidern, mit friſchen Blumen geſchmückt, uns all die leckeren Herrlichteiten kredenzten. Bis ſpär nach Mitternacht waren die aufmunternden Verkäufe⸗ rinmnen unermüdlich tätig, ihre Waren anzupreiſen. Jedwede pe⸗ kuniäre Skrupel ſchmolzen wie Schnee an der Sonne und Wider⸗ ſtand war erſt möglich, als die Taſchen der Käufer geleert waren. Selbſt das„Auge des Geſetzes“ vergaß, nach gewohnter Weiſe zu wachen und blinzelte ſo recht vergnügt und heiter nach all' den ge⸗ ſchäftigen Damenhänden, ſtatt den üblichen„Neun⸗Uhr⸗Laden⸗ ſchluß“ zu gebieten. Und das Endergebnis muß ſicher ein Schönes geweſen ſein, denn von den bisherigen Guſtab⸗Adolf⸗Bagars ſchien mir der diesjährige der Beſuchteſte, was ſichtlich Jedermann mit herzlicher Freude er⸗ 911 Fräulein Angele Wy ß den 1 Violinkonzert in A⸗dur mit ſchöner + noch die Cavatin zu höven. aus„Fauſt“ en, wohf⸗ vollen Vortraß verfügt + N Man füllte. Wenn wir uns nun der angenehmen Hoffnung hingeben können, auf den Geſichtern unſerer Armen, die in Not und Glend darben müſſen, durch unſer Scherflein ein wenig Sonmenſchein her⸗ vorgezaubert zu haben, ſo ſehen wir uns überzeich belohnt durch unſere Freude am„Geben“. 5 Aunga Reither, Die Errichtung einer Baugewerkſchule in Mannheim. Der Vorſtand der Induſtriebörſe Mannheim E. V. hat, wie bereits kurz mitgeteilt, wegen der Errichtung einer Bau⸗ gewerkſchule in Mannheim an das Gr. Miniſtertum der Juſtig, des Kultus und Unterrichts eine Eingabe gerichtet, die folgonden Wort⸗ laut hat: Die Frage der Errichtung einer Baugewerkſchule in Mannheim beſchäftigt in hohem Maße die öffentliche Meinung unſerer Stadt und wird nicht nur in Indereſſentenkreiſen, ſondern auch in der geſamten Bürgerſchaft auf das lebhafteſte beſprochen Als berufene Vertreterin der ſüdweſtdeutſchen Induſtrie hat dahet auch unſere Korporation auf ihrer letzten Geiſeralverſammlung dieſen Gegenſtand einer Veratung und Beſprechung unterzogen. Der :„Mir ſcheint, da ſind wir wieder ſchön hineingefallen! Die trauen ſich gar nicht anzufangen!“— Kunſt und Natur, „Was ſagen Sie zu dieſer Kunſtbutter— iſt ſie nicht delikat?“— „Ausgezeichnet!. Von Ihnen könnten die Kühe noch iwas lernen, Herr Direktor!“— Zum Glück. Michel(als er das Geleiſe einer Sekundärbahn im angeheiterten Zuſtande betreten und vom Zug über den Bahndamnr hinuntergeworfen wird):„Gott ſei Dank, s was nur's Zügle!. J' dacht' ſchon, s wär a Schnauferl!“— Die großen Hände.„Den Zahn kann ich leider nicht reißen— das iſt zu gefährlich!—„Haſt D' Angſt, daß D' mir in Kiefer ſprengſt?“—„Das net— aber daß Du mit a' Watſch'n gibſt!“ — 30 Millionen Mark für Waſſer in der Butter. Ueber die Nahrungsmittelverfälſchung und die Maßregeln zu ihrer Bekämpfung bringt die„Weimariſche Zig.“ Mitteilungen von Prof. Matitzes Jena, in denen der bekannte Gelehrte u. g. darauf hinweiſt, daß die Geldſtrafen bei Uebertretungen des Nahrungsmittelgeſetzes, meiſt in Höhe von 10 bis 15., nicht geeignet ſind, z. B. einen Milchfälſcher abzuſchrecken, der bei einem Bezug von nur 50 Liter täglich im Jahre einen unredlichen Gewinn don 700 M. hat,. Setzt er nämlich den 50 Litern täglich 10 Liter Waſſer zu— und das iſt der gewöhnliche Satz—, ſo hat er täglich bei einem Verkaufs⸗ preiſe von 20 Pfennigen für das Liter 2 Mark unredlichen Gewinn. Und wenn er 2 Liter Rahm(gleich 2 Mark) aus der Milch von 8,8 v. H. Fettgehalt herausnimmt und ſie ſo auf den geringſten zu⸗ läſſigen Fettgehalt von 2,8 v. H. bringt, ſo hat er wieder 1,60 M. täglich und 584 M. jährlich unredlichen Gewinn. Groß iſt auch der Schaden, den der Käufer erleidet, indem er wäſſerige Butter kauft. Sine Berechnung gibt an, daß bei einem Waſſergehalt von 20 b. H. ſtatt des mittleren von 12 b. H. im Deutſchen Reiche rund 60 Miklionen Mark jährlich für— Waſſet bezahlt werden! N — Mannheim, 23. Oktober, General⸗Anzeiger. 3. Selte. ur 2— 2 2 2—1 Einheitliche Beſchluß der Verſammlung ging dahin, den Vorſtand zu beauftragen, eine ſtung einer ſolchen Schule befürwortenden 5 dung zu richten. 3 lusdruck gekommenen Meinungen Igen wieder: Zunächſt wurde im allgemeinen eine Baugewerkſchule einem Bedürfnis don ndwerk entſpricht und daß die Baugewerkſchule in n bekannt gewordenen Reſultaten durch Aus⸗ auf dem Gebiete des Bauweſens und von ikern auf dem Gebiete von Maſchinenbau und Anerkennung der Fach⸗ und Intereſſentenkreiſe d aterländiſche Induſtrie und Hand⸗ daher das Beſtreben der Vertreter 31 geben wir mittleren werk dieſer Berr cher Anſtalte hierfür iſt in den deren Eltern verbre vielen ber ſich dieſes Rüf zu verſchaffen. Es handelt koſten, wie Lehr fächlich um die Koſten fremden„ d muß fungen Leuten unmöglich macht, bäteren wirtſchaftlichen Lebenskampf ſo ſehr um die direkten Schul⸗ ld, ſondern es handelt ſich haupt⸗ eines mehrjährigen Aufenthaltes an einem en die Eltern nicht aufzubringen vermögen. Es iſt daher ch, daß in einem Induſtriezentrum wie Mannheim ſich das ürfnis nach einer Baugewerkſchule beſonders ſtark fühlbar macht. In keinem anderen Teile Badens wohnt die indu⸗ ſtrielle und werktätige Bevölkerung ſo dicht beiſammen, wie hier, und die vielen von allen Richtungen einlaufenden Eiſenbahnver⸗ bindungen ermöglichen noch auf weitere Entfernungen hin den zungen Leuten den Schulbeſuch vom Elternhauſe aus. Als Platz für eine ſolche Schule iſt Mannheim vor allen Städten Badens auch deswegen der geeignetſte Platz, weil faſt al; Induſtrieen und erwerbenden Berufszweige hier vertreten ſind und der Schule zum Studium offen ſtehen, wie auch der groß⸗ artige Umſchlagsverkehr an Gütern auf den Geiſt der ſtrebenden Schüler befruchtend einwirken muß. Auch die Leiſtungen im Tief⸗ bau und Hochbau werden in Verſchiedenartigkeit und Umfang von keinem anderen Platze Badens erreicht. Mit ihrer Bereitwilligkeit der Schule ihre Werkſtätten zum Studium zu öffnen, glaubt die Indubſtrie auch ihren eigenen wirtſchaftlichen Intereſſen zu dienen, denn ein jeder junge Main, der einen Mannheimer Induſtriezweig aus per er Anſchauung kennen gelernt hat, wird ſich ſpäter als ſelbſtändiger Geſchäftsmann oder Angeſtellter im Bedarfsfalle dieſer Fabril zuerſt erinnern und bei den hunderten und tauſenden der auf der hieſigen Schule allmählich auszubildenden jungen Leute wird ſich dies rückwirkend auf die Induſtrie des Platzes und ſeiner Umgebung dauernd günſtig bemerkbar machen. Die Verſammlung war ferner darüber einig, daß die Schule zweemäßiger Weiſe an die hieſige Ingenieurſchule anz u⸗ gliedern ſei, weil dadurch an Koſten erheblich geſpart wird und weil die bisherigen Erfolge der Ingenieurſchule mit Sicher⸗ heit erwarten laſſen, daß unter der umſichtigen Leitung ihrer Di⸗ rektion und durch den Austauſch der beiderſeitigen Lehrkräfte das Reſultat der Ausbildung der Mannheimer Baugewerkſchule ein günſtiges ſein muß. Es wurde von den anweſenden Induſtriellen, welche lechniſche Beamte direkt aus der Ingenieurſchule erhalten haben, ausnahmslos anerkannt, daß dieſelben eine Vorbildung mit⸗ brachten, durch welche ſie für den Privatbetrieb beſtens geeignet waren. Nach dreſen Darlegungen richten wir an Großherzogliche Re⸗ gierung das ganz ergebene Erſuchen bei den Landſtänden be⸗ reits in der nächſten Sefſion die erforderlichen Mit⸗ tel für Errichtung einer Baugewerkſchule in Mannheim anfordern zu wollen und auch hierdurch wiederum das von uns dankbar anerkannte Wohlwollen für vater⸗ ländiſche Induſtrie und Gewerbe zu betätigen. * Perſetzt wurde Notar Eugen Burckhardt in Ettlingen in den Amtsgerichtsbezirk Durlach, Notar Dr. Karl Stroebe in Graben in den Amtsgerichtsbezirk Ettlingen und Notar Albert Fäinck in Langenſteinbach in den Amtsgerichtsbezirk Karlsruhe Burckhardt wurde das Notariat Durlach 1, Dr. Stroebe das No⸗ karjat Ettlingen 1 und Finck das Notariat Graben zugetvieſen. * Ernannt wurde der Reviſionsgeometer bei der Großh. Ober⸗ pirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues Ludwig Keller zum Vermeſſungsreviſor bei dieſer Behörde. * Evangeliſche Pfarrkandidaten. Nachſtehende zwölf Kan⸗ oidaten, die ſich der theologiſchen Hauptprüfung in dieſem Spätjahr unterzogen haben, ſind unter die evangeliſchen Pfarrkandidaten auf⸗ genommen worden: Heinrich Blendinger von Gollhofen(Mittel⸗ franken), Konrad Brück von Friedendorf(Heſſen), Philipp Ehriſt eon Mannheim, Emil Demuth von Freiburg, Erwin Hanebutt don Hameln(Hannover), Rudolf Hofheinz von Gengenbach, Friedr. Fahſer von Karlsruhe, Johannes Köhnlein von Sulzfeld, Hans Munck von Berlin, Otto Roland von Lahr, Artur Thiel von Stendal (Brandenburg), Heinrich Vogelmann von Mosbach. * National⸗Stenographen⸗Verein. Der Eintritt der langen Winterabende, welche ſo recht geeignet ſind, die Menſchen zu ern⸗ ſterer Arbeit anzuregen, hat auch den hieſigen Nationalſteno⸗ graphen⸗Verein veranlaßt, wie aus dem Inſeratenteil er⸗ ſichtlich, einen neuen Kurſus für Stenographie am Freitag, 29, er., abends halb 9 Uhr, zu eröffnen. Der Unterricht, für Damen und Herren beſtimmt, wird in dem Schulſaale Nr. 20 der Louiſen⸗ ſchule, Eingang Seckenheimerſtraße durch das alte Schulhaus, er⸗ teilt. Der Verein hat vielfach geäußerten Wünſchen entſprechend anſtelle ſeines früheren Lokales in dem Reſtaurant„zum alten Fritz“ nunmehr ein Schullokal gemietet. Den Beſuch des Unterrichtes deſſen erſte Stunde gratis ohne jegliche Verbindlichkeit erteilt wird empfehlen wir beſtens. * Weihnachts⸗ und Liebesgaben für unſere Südafrikaner. Auch dieſes Jahr wendet ſich der Alldeutſche Verband wieder mit einem Aufruf an alle Deutſchen mit der Bitte um einen Geldbeitrag zur Spendung von Weihnachts⸗ und Liebesgaben für unſere braven Truppen in Südweſtafrika. Hunderte und aberhun⸗ derte von Feldpoſt⸗Karten und Briefen aus dem dunklen Erdteil haben gezeigt, wie wohl unſeren Soldaten, ob hoch oder niedrig, die Anerkennung getan hat, als deren Ausdruck ſie die vorjährigen Liebesgaben in erſter Linſe anſahen! Und wahrlich, nicht nur An⸗ erkennung ſind wir den wackeren Kämpfern ſchuldig, die in dieſem entbehrungsreichen Feldzuge Heldentaten vollbracht haben, die wohl würdig ſind, neben den größten genannt zu werden, von denen uns die Geſchichte berichte Nicht alle können wir in den Kampf hinaus⸗ ziehen, aber ein jeder kann und ſollte dazu beitragen, unſeren Vor⸗ kämpfern da draußen ihre Mühen nach Möglichkeit zu erleichtern. Steuere jeder nach ſeinen Kräften bei! Eine jede, auch die kleinſte Gabe, iſt willtommen! Der Verband bittet in erſter Linie, der gleichmäßigen Verteilung wegen, um Geldſpenden, die man an die ermögens⸗Verwaltung des Alldeutſchen Ver⸗ bandes, G. m. b.., in Berlin W 35, Steglitzer Straße 77 ein⸗ ſenden wolle. Mit herzlichem Danke werden aber auch andere Ga⸗ ben entgegengenommen, die mit deutlicher Aufſchrift„Liebesgaben fr D. S. W. zu verſehen und an Herrn Bruno Antelmann in Perlin, Lüttzowſtraße 89/90 zu ſenden gebeten wird. Im vorigen Jahre konnte der Verband für ungefähr 30 000 M. Liebesgaben nach .S. W. ſenden. In dieſen Tagen geht die erſte di Sjährige Sendung Weihnachtsgaben im Werte von 3000 M. hinaus. Aber was iſt das unter 16 000 Soldaten?! Weihnachtsfeſt *Eine feiertagsreiche Zeit bringt das kommende und der Jahreswechſel. Der erſte Weihnachtsfeiertag und der Neu⸗ jahrstag fallen auf Mo S und Weihnachtsheiligabend ſind Sonntage. Es ſind alſo inne ier Wocher Feier⸗ Trauerkloß“ iſt eine Beleidigung. Nach einer Entſcheidung des Kaufmannsgerichts in Berlin ſind die Worte:„Sie ſind ein Trauerkloß“,„Sie ſind ein ganz trauriger Kloß“ erhebliche Ehrverletzungen, die den Handlungsgehilfen zum ſofortigen Verlaſſen des Dienſtes ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt be⸗ rechtigen, und zwar auch dann, wenn er durch ſeine Arbeiten Anlaß zum Tadel gsgeben hat. ————Uä— Stimmen aus dem Publikum. Däniſche Milch in Mannheim. Es köunte füglich darauf verzichtet werden, den gehäſſigen Ar⸗ tilel in Nr. 484 des„Generalanzeiger“ vom 18. Oktober zu beant⸗ worten, wenn nicht dieſer Artikel zum Schluſſe die Abſicht trüge zu zeigen, daß die Mannheimer Milchhändler auf Seite der Milch⸗ hygieniker ſtehen und dem milchlonſumierenden Publikum Mann⸗ heims eine geſunde däniſche Milch ſchon aus dieſem Grunde dem⸗ nächſt vorgeſetzt werden ſoll. Spricht auch der Verfaſſer dieſes Ar⸗ lilels nur im Namen einzelner Milchhändler, denn es muß beiläufig gefagt werden, daß es unter den hieſigen Mi/ händlern über dieſe Punkte genau ſo viele verſchiedene Anſichten gibt, als Milchhändler da ſind, ſo kann es doch nicht angehen, daß dem Milchverbraucher llicht auch Urteile über das Schreckgeſpenſt„Däniſche Milgz“ anderer Kapazitäten vor die Augen kommen als der einſeitige und tenden⸗ ziöſe Bericht des Herrn Artikelſchreibers, der zur Bekräftigung ſeiner Behauptungen einen Herrn Profeſſor Dr. Schloßmann aus Berlin herbeizieht, der unter andevem behauptet haben ſoll, unſere Land⸗ wirte produzieren zwei Dinge, die nicht zuſammen gehören, näm⸗ lich Milch und Miſt. Der Grundfehler ſei, daß im Stalle gemolken würde und daß der gute Wille und Sauberkeit fehle. Nun, der Herr Profeſſor wird zugeben, daß in den hieſigen Verhältniſſen der meiſtens kleinbäuerlichen Milchwirtſchafben mit Parzellenbeſitz die Milch wohl noch lange aus Stallhaltungen genom⸗ men werden muß und daß wir uns vorläufig noch nicht geſtatten können, die Milch von Weidetieren zu holen. Leider fand der Herr Profeſſor keine Worte für die Unſauberkeit in den Verkaufslokalen der Städte und in dieſem Ausſchweigen über den nicht minder wich⸗ tigen Puntkt der Milchhygiene liegt das Tendenziöſe ſeiner Aus⸗ führungen, vorausgeſetzt, daß der Herr Artikelſchreiber uns nicht die hierauf bezüglichen Worte des Herrn Profeſſors unterſchlagen hat. Führen Sie doch den Herrn Profeſſor einmal in die ſogenann⸗ ten Milchvertaufslokale, zeigen Sie ihm die Ecken und Winkel, die Spezerei⸗ und Kramläden, in denen noch in Mannheim Milch feil⸗ geboten wird und es darf angenommen werden, daß der Herr Pro⸗ feſſor ſeinen Ausführungen noch verſchiedenes hinzufügen müßte. Er würde finden, daß noch viele Arbeit auf dem milchhygieniſchen Gebiete ſeiner wartet, in der Stadt, wie auf dem Lande. Allein er darf ſich die Arbeit nicht ſo ſehr zu erleichtern ſuchen, daß er vom Auslande Milch empfiehlt, ohne auch dafür geſorgt zu haben, daß dieſe einwandfreie Milch eine gut hygieniſche Aufnahme bei den Milchhändlern findet, ganz zu ſchweigen von ſeiner Pflicht, auch dem Lande ſeine hygieniſche Wiſſenſchaft zu predigen. Laſſen wir noch andere Hygieniker zu Worte kommen bezüglich der däniſchen Milch, die in anderen großen Städten, ſo auch in Berlin, als Kampfmilch längſt eingeführt iſt. In Berlin trifft dieſe Milch ein, nachdem ſie 36 Stunden vorher paſteuriſiert worden war. Der Berliner Händler weiß ſich ſo gatt zu helfen, wie die Herren Kollegen anderer Städte, er miſcht, um den Faul⸗ und Koch⸗ geſchmack zu berdecken, die däniſche mit der märkiſchen Milch. Dieſe Milch wurde ſowohl von der Geſellſchaft gegen die Kinderſterblichkeit wie von Profeſſor Dr. Oſtertag und dem däniſchen Profeſſor Böggild als durchaus ungeeignet für Säuglinge, Kinder und Re⸗ konvaleszenten erklärt. Profeſſor Flügge, der Divektor des hygie niſchen Inſtituts in Breslau, ſtellte feſt, daß ſteriliſierte und pa⸗ ſteuriſierte Milch ſehr gefährliche Giftwirkungen enthalte. Dr. Neu⸗ mann, der bekannte Berliner Kinderarzt, verlangt gerade den De⸗ klarationszwang für paſteuriſierte Milch, da eine Zunahme des Säuglingskorbuts auf paſteuriſierte und ſteriliſierte Milch zurückzuführen ſei. Profeſſor Oſtertag ſchreibt in einem Artikel in der Molkereizeitung am Schluß wörtlich:„Ich glaube, daß die Ge⸗ ſellſchaft zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit durch Heraus⸗ gabe des Flugblattes:„Die däniſche Milch in Berlin— eine Ge⸗ fahr für die Säuglinge“ eine Pflicht erfüllt und den Dank der Ber⸗ liner Bevölkerung verdient hat.“ Es ſchmeckt nichts unverſucht. Bieten Sie dem Mannheimer Publitum däniſche Milch an, die dorthin nicht 36 Stunden nach dem Paſteuriſieren, ſondern etwa 72 Stunden darnach ankommt, und verſuchen Sie das Experiment in einer Stadt, die keine Großſtadt iſt und die andere Anforderungen an die Beſchaffenheit der Milch zu ſtellen gewohnt iſt, als Berlin, und ſämtliche Milchproduzenten wiſſen Ihneg Dank für den Anſchauungsunterricht. Bevor Sie ſich aber, ſehr geehrter Herr Artikelſchreiber, an die Sache heranmachen, ſehen Sie ſich vor, daß Sie Leute unter den Händlern finden, die den Sprung ins Dunkle wagen, die zweijährige Verträge mit den Dänen abſchließen und nicht ſchmollen, wenn gus irgend einem Grunde die heißerſehnte Milch mal nicht eintrifft. Sie haben den Segen der deutſchen Milchproduzenten! Ein Milchproduzent. * A*** Wann iſt ein Wagen der ſtädt. elektr. Straſtenbahn für Raucher beſetzt? Dem Einſender wurde als Raucher in einem Falle die Mit⸗ fahrt durch den Schaffner verweigert, weil ſowohl die vordere wie auch hintere Plattform mit 6 reſp. 8 Perſonen, wovon jedoch je die Hälkte Nichtraucher waren, beſetzt war. Dagegen waren aber in dem Wogeninnern noch—8 Plätze nicht beſetzt. Iſt nun in einem ſolchen Falle der Raucher, wenn er Anſpruch auf Beförderung macht, gezwungen, ſich ſeiner Zigarre zu entledigen, um innerhalb des Wagens Platz nehmen zu können oder haben die auf der Platt⸗ form ſtehenden Nichtraucher nach Bedürfnis die im Wagen noch leeren Sitze einzunehmen? Da hierüber, wie es ſcheent, ſowohl bei dem Fahrperſonal als wie auch bei dem rauchenden und nichtrauchen⸗ den Publikum eine vollſtändige Klarheit nicht beſteht, dürfte die ver⸗ ehrliche Direktion der Straßenbahn wohl ſo liebenswürdig ſein, obige Frage durch die einſchlägigen Beſtimmungen zu beantworten. Gin Raucher. Aus dem Hrossherroctum. Laudenbach(Amt Weinheim), 28. Okt. Der 4 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Zipp von hier war am 19. d. Mts., mittags gegen 1 Uhr, im Hauſe des Gr. Bezirksarztes Dr. Thomen in Weinheim, den er wegen eines Katarrhs konſultiert hatte, in⸗ folge eines Fehltrittes auf den unterſten Stufen der gut zu be⸗ gehenden und hell gelegenen Treppe geſtürzt. Zipp hatte dabet einige äußerliche unbedeutende Verletzungen erlitten, die er ſich ſo⸗ fort von Herrn Dr. Thomen verbinden ließ, worauf er ſich zur Arßeit begab. Dort wurde er von ſeinen Mitarbeitern auf ſein ſchlechtes Ausſehen aufmerkſam gemacht und bewogen, nach Hauſe zu gehen, was er auch tat. Trotz alsbaldiger ärztlicher Hilfe verlor er ſchnell das Bewußtſein und ſtarb, ohne dieſes wieder erlangt zu haben, am 21. ds. Mts., zwei Tage nach dem Unfalle, infolge von Gehirnblutung. * Dur lach, 28. 5 eſigen Ga eeine ſtarke Ex darunter a ere Brandwi chungsarbeiten zum Er⸗ tn 12 S3tg. der größte 2 * 7 1 55 5 — 5 2 — —5 8 — 7 ſchaftlich ge⸗ ſichert. De die erfo iktel bewilligt.— Der Güterzug 7. Samstag A Uhr 5 15 Min. auf der Station Niefern enkgleiſt. Dadurch waren zwei Schnellzüge und zwei Arbeiterzüge an der Weiter⸗ fahrt gehindert. Verletzt wurde niemand.— Auf dem Neubau des Baumeiſters Greiner in der Blarerſtraße in Konſtanz erfolgte Samstag ein Gerüſtbruch. Zwei Ax⸗ beiter und ein Architektvolontär ſtürzten herab und wurden ſchwer verletzt.— Auf dem Bahnhofe zu Dinglingen wollte der 50 Jahre alte Gemeinderat Woce ter von Nieder⸗ hauſen(A. Emmendingen) in den in Bewegung befindlichen Zug ſteigen. Er glitt aus und ſtürzte. Der Tod trat infolge ſchwerer innerer Verletzungen alsbald ein.— Das Anweſen des Architekten Willibald in Triberg wurde durch Feuer größ⸗ tenteils zerſtört, wodurch ein Schaden von etwa 10 000 Mark entſtand. Verſichert iſt nur wenig. Der Brand wurde durch einen 11jährigen Knaben— aus Rache angelegt.— In Rie la⸗ ſingen brannte das Oekonomiegebäude der Witwe Meier nieder. Der Schaden beläuft ſich auf ca. 10 000 Mark. Das Feuer wurde ebenfalls durch einen Knaben verurſacht, der mit Streichhölzchen ſpielte. Pfalz. Reſſen und Umgeb! W. Kaiſerslautern, 28. Okt. „Pf. Pr.“ der Knappſchaftsälteſte Weingart aus Dunzweiler in einem Gehöfte in Waldmohr tot aufgefunden. Er war geſchäfklich in Neunkirchen geweſen und hatte auf dem Rückwege die Wald⸗ mohrer Kirchweihe beſucht. Ob ein Unfall oder ein Verbrechen vor⸗ liegt, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Darmſtadt, 28. Okt. 18. Die Arbeiterfrau Lo tz des Raubmordes an der elfjährigen Roſa Lückert zum Tode ver⸗ urteilt worden war, wurde vom Großherzog zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus begnadigt. * Stuttgart, 22. Okt. In dem Albdorfe Gruibin⸗ gen ſind Donnerstag Nacht in das Haus des Bauern und Straßenwärters Straub drei vermummte Geſtalten eingedrun⸗ gen, die den 68 Jahre alten Mann mit einem Hammer zu Boden ſchlugen. Als Straub nach kurzer Zeik wieder zu ſich kam und den Dieben in die Wohnſtube folgte, verſetzten ihm dieſe fünf Stiche, durch die er ſchwer berletzt wurde. In einem der Diebe erkannte Straub ſeinen eigenen Enkel⸗ Den Dieben fielen nur 12 Mk. in die Hände. Gerichtszelfung, tankfürtk, 21 Okt. dom 19. April wurde das Geſchäftsgebahren der Amſterbdamer, Firma„Kommerz⸗ und Kreditbank“ näher beleuchtet, wodurch ſich der Inhaber dieſes Inſtituts, ein Herr Johann Lüdecke, beleidigt fühlte und Klage erhob. Das hieſige Schöf⸗ fengericht vom 14. Juli ſprach den angeklagten verantwortlichem Redakteur Fritz Mathernfrei. Der Privatfläger focht das Urteil an, ſodaß ſich heute die Strafkammer damit zu beſchäftigen hatte, ob durch die Gebahrung der Firma, die durch marktſchreieriſche Reklamen ihre Kunden erwirbt, eine bewußte Irreführung und Täuſchung des Publikums zu ſehen iſt. Es handelt ſich um einen Fall der bekannten Serienlos⸗Geſchäfte, die von Holland aus immer noch betrieben werden. In kurzen Worten: die Kommerz⸗ und Kreditbank in Amſterdam ladet in Tauſenden von Proſpekten diejenigen, die nicht alle werden, ein, ein hundertſtel„Gewinnchance“ an 16 Serienloſen durch Ratenzahlung zu erwerben. In dem ſpäter überſendeten„Cer⸗ tifikate“ ſind jedoch im Artikel 1 weſentlich andere Beſtimmun⸗ gen enthalten, als im Proſpekt. Das Weſentliche der Irre⸗ führung iſt, daß durch die Verſchleierungen in den Druckfachen die Leute glauben gemacht werden, ſie ſeien Teilnehmer einer ſtaatlichen Lotterie, während ſie tatſächlich nur in einer Privat⸗ lotterie des Herrn Lüdecke in Amſterdam ſind. Das Gutachten der als Sachverſtändige geladenen Herren Bankiers Mayſer und teger beſagt, daß nach deutſchen Begriffen die Geſchäftsführung der holländiſchen Ratenloſeverkäufer unreell und nach all⸗ gemeigem Sprachgebrauch als Schwindel zu bezeichnen ſei, da Lüdecke, der nirgends mit ſeinem Namen hervortritt, Anteile von Serienloſen als Gewinnchance verkauft, die er ſelbſt gar So iſt nachgewieſen, daß er ein einhundertſtel Gewinn auszahlte von einem Meininger Loſe, das im Treſor nicht beſitzt. des Gutachters lag. Der Gerichtshof kam nach langer Berhand⸗ lung zu demſelben Reſultat wie der Vorderrichter, er ſprach den Angeklagten frei. Im Text des Arkikels finde ſich über⸗ haupt nichts Beleidigendes. Daß im Proſpekte Vorſpiegelungen falſcher Tatſachen enthalten ſeien, ſei ganz zweifellos; ſchon aus der Art der Firmierung ſei dies erſichtlich. Sport. *Die große internationale Automobil⸗Tourenfahrt über 5000 Kilometer, die der Franzöſiſche Automobil⸗Klub im nächſten Jahr plant, ſtand auf dem Programm der letzten Sitzung der Touren⸗ kommiſſion des Klubs. Es wurden mehrere Spezialkommiſſionen er⸗ nannt, um das Reglement auszuarbeiten. Die Konkurrenz, die mit Start und Ziel in Paris durch Norditalien, Wien, Prag, Berlin, Köln und Brüſſel führen ſoll, wird etwa 25 Tage in Anſpruch nehmen. Chealer, Runſt und iſſenſchalt. Vom Theater. Wie wir vbernehmen rd ſich Intendant Hof⸗ mann nach den Premieren von„ i Frauen“ und „Mamſelle Tourbillon“ anfangs nächſter in künſtleriſchen Angelegenheiten des Hoftheaters, auf ei geben. Es wäre wohl möglich 5 ſic Unterhanblungen anbah engagement von Fräulein Entgegen anderweitigen eilungen ſoll, wie wir hören, bis fetzt in dieſer Hinſicht von keiner Seite irgend ein Schritt geſchehen ſein. egter die Gräfin in Schnitzlers Revolutionseinakter„Der grüne Heute früh wurde laut aus Offenbach, die am 3. Oktober bom Darmſtädter Schwurgericht wegen In Nr. 93 des„Gen.⸗Anz.“ Fräulein Liſfl hat übrigens dieſer Tage am Wiener Volls⸗ Seis SGeneral anzeiger. Mannheim, 28. Oktober Kakadu“ zum erſtenma geſpielt und foll, wie man uns mitteilt, mit dem Studium einer Anzahl größerer neuer Rollen beſchäftigt ſein. 5 Fraukfurter Schauſpiekhaus.(Spielplan.) Montag, den 23. Okt., 7 Uhr! Zum erſten Male:„Stein unter Steinen“, Schau⸗ ſhtel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Dienstag, 24., 7 Uhr: Frau bem Meere“.— Mittwoch, 25., 7 Uhr:„Stein unter einen“, Donnersiag, 26., 7 Uhr;„Die Journaliſten“.—Frei⸗ A, 7 Uhr:»omes und Julia“.— Samsſag, 28., 7 Uhr: Steen vater Steinen“.— Sonntag, 29, halb 4 Uhr:„Veilchen⸗ freſſer“, 7 Uhr:„Stein unter Steinen“.— Montag, 30., 7 Uhr: „Schwur der Treue“. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Montag, 23. Olt:„Die neugierigen Frauen“. Dienstag, 84.;„Frühlingsluft“,— Mitt⸗ kpoch, 28,:„Earmen“. Donnerstag, 26.:„Der Ring des Nihe⸗ Kungen.“ J. Tag:„Die Walküre“,— Freitag, 27.: Geſchloſſen. Samstag, 28.:„Der Ring des Nibelungen.“ II. Tag:„Siegfried“. — Sonntag, 29., nachm.„Der Trompeter von Säkkingen“. Abends: „Troubabour“,— Moniag, 30.:„Frühlingsluft“,— Dienstag, 24. Okt.::„Der Ring des Nibelungen“, III. Tag:„Götter⸗ dämmerung“. . Mönchener Theater. Samstag abend bvachte das Schau⸗ ſpielhaus eine zum mindeſten intereſſanſe Novität, des Ruſſen Eugen Kſchirikomw Schauſpiel„Die Juden“, Das Werk epinnert in der ganzen Anlage wie in vielen Einzelheiten an Gorkis Nachtgſyl, ohne dies nur entfernt zu erreſchen. Das Ganze entbehrt ſo böllig eines verſöhnenden Zuges, daß man in all dem Elend, das der Dichter uns vor Augen führt, eine Geſtalt wie Gorkis Lukka ſchmerzlich vermißt. Auch ob Tſchirikow mit Recht ſein Werk„Schau⸗ ſpiel“ nennt, iſt eine offene Frage, denn er gibt uns nur ein Sitten⸗ bild, ein Kulturbilb aus dem inneren Rußland, ein Bild von der Unterdrückung und den Leiden der ruſſiſchen Juden. Es läßt es zu dem naheliegenden Konflikt kommen zwiſchen dem tiefreligiöſen Glauben des alten Vaters und den freien Anſichten von Tochter und Sohn, die wegen Ausſchreitungen von der Univerſität relegiert, mit einer anderen Lebensauffaſſung und anderen Anſichten als ſie ausgesogen, ins Vaterhaus zurückgekehrt ſind. Als der Vater die Tochter, die einem Chriſten die Hand reichen will, verflucht und ſie vor die Wahl ſtellt, auf ihn ſelhſt oder den andersgläubigen Ge⸗ liebten zu verzichten, brechen erneute Unruhen aus, das Haus des Alten wird von dem Pöbel geſtürmt, der chriſtliche Bräutigam, der gekommen iſt, die Geliebte zu retten, wird erſchlagen, und die Tochter gibt ſich ſelbſt den Tod. Aber gerade dieſe Szene des letzten Aktes, wenn draußen die Volkswut tobt und auf der Bühne die Weiber ſchreien, die Kinder wimmern und ſchließlich der Pöbel Türen und Fenſter erbricht, gehört zum brutalſten, was man auf die Bühne bringen kann und läßt die Lichtpunkte des Werkes, die vor allem in der vorzüglichen Durchführung der einzelnen Charaktere heſtehen, bedenklich zurücktreten. Das Publikum nahm das Werk Mit Beifall auf, das nicht vereinzelte Ziſchen nach dem letzten Akt wurde niedergeklatſcht. Ein guter Teil des Beifalls mag auch Direktor Stolberg und ſeinem Enſemble gegolten haben, die das Werk meiſterhaft auf die Bühne gebracht hatten. Neben dem Direktor, der das Ganze feinſinnig inſzeniert hatte, zeichneten ſich in erſter Reihe Herr Connard und neben ihm Herr Feſſen in der Rolle des fanatiſchen Zioniſten Nachmann aus. Profeſſor Theydyr Fiſcher in Stuttgart hat den an ihn ergangenen Ruf auf einen Lehrſtuhl der Techniſchen Hochſchule in Dresden abgelehnt. „Baldurs Tod“, Cyrill Kiſtlers neue Oper, wird am 25. Okt. Zum erſten Male im Düſſeldorſer Stadttheater aufgeführt werden. Kiſtler, der zu jenen deutſchen Komponiſten gehört, deren Opern krotz ihrer ausgeſprochenen künſtleriſchen Erfolge ſich nur ſchwer die Theater erringen können, wird dieſer Uraufführung beiwohnen. Im Nüruberger Intimen Theater fand Samstag die Urauf⸗ führung einer Komödie„Das bißchen Liebe“ von Marie Made⸗ Lei ne ſtatt. Das Publikum nahm die Nobität wohl mit Rückſicht auf die anweſende Verfaſſerin galanterweiſe beifällig auf. Es läßt ſich jedoch nicht verhehlen, daß die Komödie eine unzweideutige inner⸗ liche Ablehnung erfuhr. Das Stück iſt der erſte größere Bühnen⸗ berſuch der Verfaſſerin, die ſeinerzeit durch ihren erotiſchen Gedicht⸗ band„Auf Kypros“ Aufſehen erregte und ſpäter den General Baron Puttkamer heiratete. Die Aufführung von Richard Strauß'„Salome“, mit dem Text von Oskar Wilde, die bekanntlich am 19. November d. J. am Dresdener Hofthegter ſtattfinden ſollte, iſt in Hinſicht auf die ungeheuren Schwierigkeiten, die das Werk den Sängern bietet, Früheſtens im Degember, wenn nicht gar erſt im Jauuar n. J. zu er⸗ warten. Richard Strauß weilte dieſer Tage in Dresden und hat dort ſein Werk den Künſtlern vorgeſpielt. Die Rolle der Salome wird Frau Wittich kreieren.— In Wien wurde die geplante Auf⸗ führung der„Salome“ im Hofopernhaus aus„moraliſchen und religiöſen Gründen“, wie es in der Motivierung heißt, verboten. „Der Letzte“, ein Fiſcherdramg in fünf Akten von Paul Gott⸗ ſchalk, hatte bei ſeiner Uraufführung im Aktonger Stadttheater einen lebhaften äußeren Erfolg. Das Stück behandelt das düſter⸗tragiſche Geſchick einer armen Fiſchertochter, die auf Drängen ihrer Mutter einem reichen Manne zu höchſt unglücklicher Ehe die Hand reicht. „Sir John Falſtaff“, eine Humoreske für Orcheſter von Hugo Kaun. gelangt demnächſt in Chicago, Meiningen und anderen Städten zur erſten Aufführung. Der Mangel au guten Opern⸗ und Operettenbüchern läßt die Tondichter zu den verſchiedenſten Mitteln greifen, um zu einem einigermaßen dramatiſch bewegten Text zu gelangen. So hat ſich der italieniſche Komponiſt Pacchierokti in Rom von Meyer⸗ Förſter die Erlaubnis erwirkt, ſein erfolgreiches Stück„Alt⸗ Heidelberg“ in ein Opernlibretto umzuwandeln und gzu ver⸗ onen. Ein Theodor Körner⸗Denkmal in Döbling. Am 29. Oktober wird in Döbling(Wien) ein Denkmal des Dichters Theodor Körner enthüllt werden. Theodor Körner hat während ſeines zweijährigen Wiener Aufenthalts in freudiger Schaffenskraft den Sommer des Jahres 1812 in Döbling zugebracht. An der Außenſeite des Hauſes, in dem der jugendliche Dichter gewohnt hatte, an der Gcke der Döh⸗ linger Hauptſtraße und Hofzeile, befand ſich früher, wie die„N. Fr. .“ mitteilt, über der Eingangstür eine einfache Gedenktafel. Beim Umbau des Hauſes nahm der Erbauer, Architekt und Stadtbau⸗ meiſter in Döbling, Adolf Micherolli darauf Bedacht, daß an Stelle der früheren verwitterten Gedenktafel ein des Dichters Körner wür⸗ diges Denkmal errichtet wurde. Der akademiſche Bildhauer Georg Leiſek in Wien fertigte den Entwurf. Die Stadt Wien unterſtützte das Vorhaben mit dem Betrag von 2000 K. Bürger Wiens brachten die weiteren Gelder auf. Nun iſt das Werk vollendet. Das Denkmal Vefindet ſich an der Wandniſche, die der Hofzeile zugewendet iſt; es es eine Büſte des Dichters. Körner iſt in Uniform der Lützowſchen Jäger dargeſtellt. Am unteren Rande der Büſte ſteht der Name Körners Die Büſte iſt aus Karraramarmor gefertigt und ſteht auf inem ſchwediſchen Granitſockel, an deſſen unterem flachen Rand die Widmung zu leſen iſt:„Zur Grinnerung an ſeinen Aufenthalt in Döbling— 1812.“ An dieſen Sockel ſchließen ſich einerſeits bubrg gun aacnrar smofgurch snenegogur aurazquich Scliasosaz tiſcher Dichtung in Bronze ausgeführt. Vermiſchtes. — Preislied. Aus Newark wird gemeldet: Von 304 eingeſandten Gedichten für ein Preislied bei dem im nächſten Jahre ſtattfindenden Weitſingen um den 1900 geſtifteten Raiſer⸗ führung bei Hofe iſt nun durch die Vorſtellung bei preis wurde das Gedicht des Lehrers Robert Schmidt⸗ Großlichterfelde bei Berlin preisgekrönt. — Meuterei. An Vord des engliſchen Handelsdampfers „Emperor“, der ſich auf der Fahrt von Weſtindien nach Swinemünde befand, brach eine Meuterei aus. Zwei ruſ⸗ ſiſche Matroſen ermordeten den Kapitän und den Koch. — Erdbehen. In Mahdig(Tunis) und Umgebung wurde geſtern früh ein heftiges Erdbeben, das zweite ſeit 18 Tagen verſpürt. Unter den Einwohnern brach eine große Panik aus. Namentlich die ſehr zahlreiche italieniſche Bevöl⸗ kerung flüchtete ſich entſetzt aus ihren Häufern und lebt auf fretem Felde.— Geſtern früh.45 Min. wurde auch in Kon⸗ ſtantinopel und in deſſen Umgebung ein ziemlich ſtarkes Erdbeben wahrgenommen, das 5 Sekunden dauerte und die Richtung Süd⸗Südoſt und Nord⸗Nordweſt hatte.— In Ba⸗ tum wurden vorgeſtern gegen 2 Uhr nachmittags und in Ku⸗ tais zwiſchen 2 und 5 Uhr nachmittags unterirdiſche Stöße berſpürt. Auch in Suchum wurde ein 40 Sekunden dauern⸗ des wellenfbrmiges Erdbeben wahrgenommen. — Schiffsunfälle, Das Fiſcherboot„Gambetta“ vom Hafen von Fekamp iſt während der Heringsfiſcherei in der Nühe der Doggerbank mit ſeiner aus 24 Mann beſtehenden Beſatzung untergegangen.— Das finniſche Barkſchiff „Auguſta“, mit einer Kohlenladung von England nach der Oſtſee unterwegs, iſt ſeit 14 Tagen überfällig. Man befürchtet, daß die Bark mit Mann und Maus unter gegangen iſt, Die Segelſchiffe„Primula“ und„Fremad“ ſind an der Nordſeeküſte geſtrandet. Die Schiffe ſind perloren; die Be⸗ ſatzungen wurden gerettet. 1255 Letzte Pachrichten. Keine Landtagswahlreſorm in Heſſen. Daemſtadt, 28. Okt. Die 2. Kammer lehnte heute bei der Beratung des Geſetzentwurfs betreffend die Reform des Laudtagswahlrechts den Initiativantrag der 1. Kammer⸗ welcher die Aunahme dieſes Geſetzentwurfes von der Grweite⸗ vung der Beſugniſſe der 1. Kammer abhängig machen will, mit allen gegeng Stimmen ab. Auch Staatsminiſter Rokhe hatte ſich gegen die Annahme des Antrages erklärt. Damit iſt die Wahlreform porerſt geſcheitert. Botſchafterwechſel. * Berlin, 23. Okt, Der Kaiſer bewilligte dem Botſchafter Grafen Alvensleben in Petersburg die aus Geſunbheits⸗ rückſichten von ihm nachgeſuchte Penſionierung unter Ver⸗ leihung des Schwarzen Adlerordens und ernannte zu ſeinem Nachfolger den bisherigen Geſandten in Kopen⸗ hagen v. Schön.(Dieſer Botſchafterwechſel iſt von uns ſchon vor längerer Zeit als bevorſtehend bezeichnet worden.) Maßnahmen gegen die Fleiſchteuerung. *Berlin, 28. Okt. Die Zentralſtelle der preußiſchen Landwirtſchaftskammern hat ſich mit einem Schrei⸗ ben an ca. 400 preußiſche Schlachthausgemein⸗ den gewandt, worin ſie mitteilt, daß ſie geneigt iſt, Maßnahmen gegen die hohen Fleiſchpreiſe zu treffen. Es heißt in dem Schreiben u..: Wir ſind bereit, Organiſationen zu bilden, die in der Lage ſind, das lebende Maſtvieh oder das ausgeſchlachtete Fleiſch in tieriſchen Hälften in die Stadtverwaltungen einzubringen und ſo zur Herbeiführung eines beſſeren und biligeren Verkehrs mit den Fleiſchkonſumenten das unfrige beizutragen. Wenn die Stadtverwaltungen den Ver⸗ trieb don Fleiſch oder Vieh, wie es bereits in verſchtedenen Orten geſchehen iſt, ſelbſt in die Hand nehmen wollten, um die Fleiſch⸗ preiſe zu verbilligen und in den Städten ebenfalls Organiſatio⸗ nen zum Vertrieb des Fleiſches einrichteten, ſo könnten durch das gemeinſchaftliche Zuſammenarbeiten ſicherlich dem Landwirt wenigſtens die Produktionskoſten für Fleiſch geſichert werden, während die ſtädtiſchen Konſumenten ihr Fleiſch ſehr viel billiger erhalten würden. Verleihung des Hoſenbandordens an den Mikado. London, 28. Okt. Dem„Standard“ wird aus Tokio ge⸗ meldet, es verlaute, König Eduard werde dem Kaiſer von Japan den Hoſenbandorden verleihen. Prinz Arthur von Connaught ſoll mit der Ueberreichung des Ordens betraut werden. * Mainz, 29. Okt. Der heſſiſche Katholikentag war von etwa 6000 Perſonen beſucht. Redner waren der Abge⸗ ordnete Schädler⸗Bamberg, der beſonders das patristiſche Empfinden der Katholiken betonte, ferner Giesberts⸗Eſſen, der über Sozialpolitik ſprach. Juſtizrat Schmitt⸗Mainz erörterte den Verfaſſungskonflikt beider heſſiſchen Kammern und redete der religiöſen Duldung das Wort ſowie dem Frieden gwiſchen den Kon⸗ feſſionen. Biſchof Kürſten ſprach auch in letzterem Sinne. Der Papſt ſandte dem Katholikentage telegraphiſch ſeinen Segen. * Madrid, 22. Okt. Die ſpaniſche Regierung hat für die Diplomaten, die an der marokkaniſchen Konferenz teil⸗ nehmen, vom 1. Dezember ab Wohnungen in dem einzigen größeren Gaſthof von Algeeiras, dem Hotel Reina Criſtina, geſichert, Vom ruſſiſchen Eiſenbahnerausſtand. Eharkow, 28. Okt. Seit heute morgen iſt auf den hieſigen Bahnen der allgemeine Ausſtand ausgebrochen. Auch in den Giſenbahnbureaus iſt die Arbeit eingeſtellt. * Moskau, W. Okt. In der geſtrigen Verſammlung der Bahnarbeiter wurde beſchloſſen, den Ausſtand fortzuſetzen bis alle Forderungen erfüllt ſind. Die verhafteten Mitglieder des Eiſenbahnverbandes wurden wieder freigelaſſen. Heute krafen hier Elſenbahntruppen zur Ausübung des Lokal⸗ dienſtes auf der Bahnlinie Moskau⸗Kaſan ein. Der Ver⸗ kehrsminiſter, Fürſt Chilkow, verſuchte geſtern zwei Stunden lang die Maſchiniſten zur Aufnahme der Arbeit zu bewegen. Nur einer ließ ſich überreden und fuhr mit dem Miniſter auf der Maſchine eines nach Riaeſan abgehenden Zuges. Zur norwegiſchen Thronfrage. *Ehriſtiania, 28. Okt. In der heutigen Vormittags⸗ ſitzung des Storthing ſtand ein Antrag von 10 Mitgliedern, be⸗ treffend die Volksabſtimmung, zur Beratung(Vgl.„Ausland“). Der Präſident ſchlug auf Antrag der Regierung vor, die Beratungen bis auf weiteres hinauszuſchieden. Der Vorſchlag wurde unter der Vorausſetzung einſtimmig angenommen, daß der Antrag der Storthingsmitglieder gleichzeitig mit dem in dieſer Angelegenheit bon der Regierung etwa einzubringenden Antrag beraten werde. Die hoffähige Gräfin Witte. Petersburg, 28. Okt. Gräfin Witte wurde Kaiſerin Alexandra borgeſtelkt. Wir berichteten vor einiger Zeit, daß die Verdienſte des Grafen Witte um das Zuſtande⸗ kommen des Friedens dazu geführt haben, ſeine Gemahlin, bekannt⸗ lich eine gebarene Jüdin, gegen den Einſpruch der Peters⸗ burger Hofgeſellſchaft für hoffähig zu erklären. Die Mesicge Ein⸗ 5 or Kalſerin erfolgt.) „ßͤ ũ wird laut„Schwäb. Merkur“ am nächſten Samstag von Friedrichshaſen hierher verlegt. Anfangs Dezember wird der Beſuch des Königs von Sachſen am Hofe erwartei. Leipzig, 28. Okt. Die„Leipz. Neueſt. Nachr, melden: Bei dem geſtrigen Prämienfahren des Radfahrervereins„Habicht“ Leipzig auf dem hieſigen Sportsplatze ſtürzte der Fahrer Alin Donner infolge eines Neifendefeltes, Donner iß ſeinen Ver⸗ letzungen heute früh erlegen, RNürnberg, 28. Okt. Heute wurde in Anweſen heit der Mitgkieder der liherglen Vereinigung der Abgeordnetenkammer in den ſtädtiſchen Parkanlagen eine Bronzebüſte des fortſchritt⸗ lichen Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten, Ehrenbürgers der Stadt Nürnberg. Kayl b. Cremer, feierlichſt enthüllt, Berlin, 23. Okt. Die ſtädtiſche Verlehrsdeputgtion unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Kirſchner ſtimmte vollin⸗ haltlich dem Vertrag der Firma Siemens und Halske wegen der Fortfüh ung der U nlergrundbahn vom Potsdamer Platz über den Spittelmarkt und den Alexanderplatz bis zur Schön⸗ hauſer Allec, porbehaltlich der näheren Formulierung trages zu. * Wildpark, 23. Okt. Der Großherzog und die Großher⸗ zogin von Oldenburg ſowie die PrinzenOskar und Joachim begaben ſich heute vormittag gegen 11 Uhr von Wildparkſtatſon nach Olden⸗ burg bezw. Plöhn. * Potsdam, 23. Okt. Der Kronprinz wurde geſtern N la suite des Kürraſſterregimentes Königin, Pommer⸗ ſches Nr. 2, geſtellt, *Konſtantinopel, 23. Okt. Yildisattentats iſt beendet. Die Kommiſfſion bexreitel den Generalbericht darüber vor, ſowie über die Unterſuchung der armeniſchen Verſchwörung. Die Prozeſſe dürften jedoch erſt nach dem Ramatſan beginnen. Belgrad, 23. Okt. Gine geſtern in der Univerſität abge⸗ haltene, ſehr zahlreich beſuchte Studentenverſammlung ſtineee einem Memorandum zu, welehes dem akademiſchen Senat unterbrei⸗ tet werden ſoll und in dem die Abänderung des neuen Statuts der Univerſität verlangt wird ſowſe die Studenten aufgefordert werden, bis zur Erfüllung ihrer Forderung den Vorleſungen fernzubleiben und unter keinen Umſtänden ihre Rechte als alade miſche Bürger ſchmälern zu laſſen. des Ver⸗ Die Unterſuchung des Zur Wahlbewegung. Keine Stichwahl zwiſchen Duttenhöfer und Kramer! Die amtliche Feſtſtellung des Wahlergebniſſes im 2. Mann⸗ heimer Wahlkreis hat die meiſte Zeit in Auſpruch genommen. Erſt kurz vor Schluß des Blattes war es uns möglich, das Reſultat zu erfahren. Darnach wurden 2938 giltige Stimmen abgegeben. Un⸗ giltig waren 19, Es erhielten Kramer(Soz.) 1473, Dutten⸗ höfer(pvereinigte liberale Partei) 910, Würth(Zentr.) 501 Stimmen. Zerſplittert waren 54. Kramer iſt ſonach gewählt. Stellung des Zentrums bei den Stichwahlen. Mannheim, 28. Okt. Bei der am letzten Freitag abge⸗ haltenen Zentrums⸗Stichwahl⸗Konferenz wurde nach dem„Bad Beobachter“ einmütig beſchloſſen: 1. Das Zentrum beharrt bei ſeinem Kandidaten und ſucht ihm das Mandat zu erringen in folgenden ſtädtiſchen Bezirken: Freiburg II und III, Offenburg, Raſtatt. In Baden⸗Baden wird es die Kandidatur Beuttenmüller wie bei der Hauptwahl, ſo auch bei der Stichwahl unterſtützen. In den vorwiegend ländlichen Vezirken bleibt das Zentrum bei ſeinem jelveiligen Kandidaten in folgenden Fällen: Meßkirch⸗ Stockach, Engen⸗Donaueſchingen, Villingen⸗Triberg⸗Wolſach, Lahr⸗ Land, Durlach⸗Ettlingen⸗Pforzheim, Bruchſal⸗Durlach, Schwet⸗ zingen. 2. Demkonſervativen Kandidaten bezſo. dem vom Bunde der Landwirte wendet das Zentrum ſeine Stimmen zu in den folgenden Wahlkreiſen: Viesloch, Bretten ⸗ Bruchſal, Heidelberg⸗Wies⸗ 8. In den übrigen Bezirken kämpfen Block und Sozial⸗ demokratie um den Sieg. Das Zentrum unterſtützt keine dieſer Parteien, ſei es nun, daß der einzelne Bezirk ſich an der Stichwahl beteiligt und dabei natürlich an ſeinem eigenen Kandidaten feſthält, ſei es, daß man ſich die Mühen einer zweiten Wahl überhaupt erſpart. Zu dieſen Wahlkreiſen gehören: Lörrach⸗Stadt, Karlsruhe., III. und IV., Durlich⸗Stadt, Mann⸗ heim⸗Schwetzingen, Mannheim II.(falls wirklich Stichwahl ſtatt⸗ zufinden hat). * Karlsruhe, 22. Okt. Vom Sekretarkat des Erz biſchöfl. Ordinariats in Freiburg geht der„Bad. Landesztg. folgendes Schreiben zu: Die in Nr. 485 der„Badiſchen Landeszeitung“ vom 18. d. M. euthaltene Nachricht d. d. Freiburg, 18. Okt., daß„das erzbiſchöfl. Ordinarjat im Streite zwiſchen Herrn Geiſtl. Rat Wacker und Pfarrer Krauß⸗Schergingen vollſtändig zu Gunſten des letzteren entſchieden habe, iſt unrichtig. Eine behördliche Entſcheidung über fragliche Sache iſt nach nicht erfolgt. Freiburg, den 20. Oktober 1905. Der Ordinariatsſekretär: Koerner. Man muß ſich wundern, daß das Erzbiſch. Ordinariat noch keine Zeit gefunden hat, um zu dem Fall Wacker⸗KRrauß, der doch ſehr einfach liegt, Stellung zu nehmen. Man iſt ver⸗ ſucht, zu glauben, daß man den Zentrumsführer vor Abſchluß der Landtagswahlen nicht bloßſtellen wollte. Karlsruhe, 22. Okt. Die„Bad. Landeszig.“ erhält folgendes Schreiben: 5 Berichtigung: Unter Berufung auf§ 11 des Preßgeſetzes bitte ich Sie, ſol⸗ gende Berichtigung in Ihr Blatt aufnehmen zu wollen: In einem Artikel„von der Elz“ wird berichtet, ich hätte in der Kirche zu Einſtedeln auf den bevorſtehenden Quartalswechſel der Zeitungen und die baldige Landtagswahl hingewieſen und auf⸗ gefordert,„unter keinen Umſtänden einem anderen Kandidaten die Stimme gu geben, als dem aufgeſtellten Zentrumsmann“ und nach der üblichen Erneuerung des Taufgelübdes die Männer zu einem Altare treten und geloben laſſen,„dei der Wahl ihre Schuldigkeit zu tun.“ Ich weiſe die mir in den Mund gelegten Worte als unwahr zurück und bezeichne die Abnahme eines ſolchen Wahl⸗Gelöbniſſes als freie Erfindung. Einige gebildete Männer, die in der Nähe der Kanzel ſtanden, können dies event. gerichtlich bezeugen. Bohlsbach, den 20. Oktober 1908. W. Störk, Pfarrer. Wir nehmen von dieſer Berichtigung Notiz, weil wir uns ſeinerzeit mit den angeblichen Wahlbeeinfluſſungen des Pfarters Stüörk beſchäftigten. Die Informakionen des Gewährsmannes der„Bad. Landesgztg.“ ſtützten ſich auf die Angaben eines Teil⸗ nehmers am Pilgerzug. Sinsheim⸗Neckarbiſchofsheim, Das königliche Hoflager N n Wesse r 2 — + jc ere Mamthelm, 28. Orts Geueral⸗Anzeiger. . Seife. Volkswirtschaft. (Gochenbericht von Harnby, Hemeleyk u. Co., Vaumwollmakler in Liverposl.] Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 63 820 Ballen. Imerikaniſche Sorten waren gut gefragt und die Umſätze, ſowahl in Zocgware als auch in ſpäteren Ablieferungen erreichten hübſche Ziffern. Quotierungen zeigen einen Nettogufſchlag von 10 Punkten. Braſilianiſche gut begehrt, 9 Punkte höher, Perupſaniſche waren für „rough“ vernachläſſigt und 10 Punkte billiger, für ſmooth hingegen beſſer gefragt, jedoch gleichfalls 10 Punkte billiger. In äghyptiſcher war das Geſchäft mäßig, Quotierungen für good und fiue brown 7¼8 d. niedriger. Oſtindiſche vernachläſſſgt, Brogch 1/16 höher, Die Ahwärtsbewegung des Marktes hielt bis Donnerstag an, ſeitdem jedoch krat ein Stimmungsumſchwung ein und Preiſe be⸗ feſtigten fich. Die Baiſſiere hatten ſich wahrſcheinlich überperkauft und als Miß Ciles mit ihrer Schätzung von 10 800 000 heraus kam, begannen ſie zu zaudern und viele hielten es für ratſam ihr Baiſſe⸗ intereſſe zu verringern. Der Markt iſt augenblicklich ſehr empfind⸗ lich, ſoweit Froſtnachrichten in Betracht kommen. Geſtern lägen ſolche vor aus einzelnen Diſtrikten und ſtiegen Preiſe augenblicklich um ca. 10 Punkte. Sollte killing Froſt allgemein werden, dann unterliegt es keinem Zweifel, daß Preiſe bedeutend ſteigen werden. Der Kontinent iſt williger Käufer und alle Offerten finden ein raſches Placement. n. Mannheimer Produktonbörſe. Für ſämtliche Getreidegrten war die Tendenz eine äußerſt feſte, zumal das Angebot in effek⸗ tiver, oder bald erreichbarer Ware ſehr knapp iſt. Die Notierungen des hieſigen offiziellen Kursblattes ſind durchweg erhöht worden. Weizen inländiſcher iſt um 20 Pfg. teurer, ruſſ. Ware ſtieg um 15 bis 25 Pfg. und Laplgta⸗Ware um eg. 10 bis 25 Pfg. Roggen Pfälzer ſtieg von M. 16.35 auf M. 16,40, ruſſ. Roggen von 16.75 auf M. 16.85. Gerſte iſt gleichfalls recht feſt und die Preiſe wurden um ca. 25 Pfg. per 100 Kg. erhöht. Für Mehl zeigt ſich ſeitens des Konſums bei knappen Vorräten eine recht lebhafte Nach⸗ frage, infolgedeſſen die Preiſe gleichfalls um 25—50 Pfg. erhöht wurden.— Auch die Offerten des Auslandes ſind teurer geworden und zwar wird offeriert der Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen ruſſiſcher Ulkg 9 Pud 20/25 prompt M. 141.25, do, 9 Pud 80/85 prompt M. 144.50, do. 10 Pud 5/10 prompt M. 147156. Rumänier 77/78 Kg. iproz. Blaufrei per Nob. zu 140. La Plata ſemenee ruſſe 82 Kg. per Noy,/ Dez. M. 150, do, 80 Kg. per Nov. /Deg. M. 141½, Roggen ruſſ. 9 pud 15/20 Okt. M. 125, do. 9 pud 20/25 prompt M. 127, do. prompt M. 130%, Gerſte 60/61 Kg. prompt M. 106½, Futtergepſte 46 Ebs. per Dezember Mark 104%½. Hafer ruſſ. 74/Kg. prompt M. 111—115, amerikaner Nr. 2 Clipped per Nov./ Dez. 118½½. Mais mixed per Dezember M. 103½, do, per Januar M. 101½, La Plata Mais per Okt./Nov. zu M. 111. Süddentſche Jute⸗Induſtrie,.⸗G. in Mannheim⸗Waldhof. Der Ueberſchuß auf Fabrikationskonto betrug im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre 667 691 M.(i. V. 474.884.). Nach Deckung aller Unkoſten und nach 178 083 M.(155919.) Abſchreibungen verbleibt, wie bereits gemeldet, ein Reingewinn von 274 802 M.(141 237.), zu dem noch der Gewinnvortrag vom Vorjahre mit 44 486 M.(71861 Mark) kommt, ſo daß 299 288 M.(213098.) zur Verfügung ſtehen. Der Aufſichtsrat ſchlägt vor, davon 12 470 M.(7061.) dem Reſervefonds zu überweiſen, 19 978 M. zu Tantiemen und Gratifikationen und 200.000 M. für eine Dividende von 5 pCt.(i. V 160 000 M. gleich 4 pCt.) zu verwenden, während der Reſt mit 66521 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Der Ge⸗ ſchäftsbericht führt aus, daß das Ergebnis den Maßnahmen des Ver⸗ bandes deutſcher Jute⸗Induſtrieller zu verdanken ſei. Die Gebäude der großen Anlage für Zellſtoffſpinnerei ſeien vollendet, zur Zeit würden die Maſchinen montiert. Es bürfte mit einiger Sicherheit angenommen werden, daß noch im Laufe dieſes Jahres die Neu⸗ anlage in vollen Betrieb komme. Obwohl die Verſuchsanlage zur Herſtellung von Zellſtoffgarn einen Verluft von 64 551 M. ergeben hat, ſo erhofft man mit den neuen, weſentlich verbeſſerten Maſchinen ein beſſeres Reſultat. Auch für den Hauptbetrieb, Juteſpinnerei und ⸗Webekei werden für das laufende Geſchäftsjahr zufrieden⸗ ſtellende Reſuktate erhofft. Mit Aufträgen ſei das Unternehmen gut berſorgt und mit Rohmaterialien entſprechend gedeckt; außerdem ſcheine das ungeſtörte Fortbeſtehen des Verbandes deutſcher Jute⸗ Induſtrieller auf abſehbare Zeit inſofern geſichert, als nahezu alle namhaften deutſchen Jute⸗Großhändler nunmehr in vertraglich feſt⸗ gelegte Beziehungen zu demſelben getreten ſind. Badiſche Lederwerke, Karlsruhe⸗Mühlburg. In 1904/05 betrug der Fabrikationsgewinn M. 205 041(M. 287 894). Unkoſten, Ab⸗ ſchreibungen uſw. erforderten M. 185 464(M. 63 186), ſo daß als Reingewinn einſchließlich M. 18 586(M. 17 434) Vortrag und Mark 16 431 Uebertrag vom Delkrederekonto M. 54 594(.91 691) ver⸗ bleiben. Davon werden M. 40 000 als 5 pEt.(8 pEt.) Dividende auf M. 435 000 Stamm⸗ und M. 365 000 Vorzugsaktien verteilt und M. 14 594 vorgetragen(1 V. M. 10 000 zu Delkredere⸗Konto). Die bereits im Vorjahr ſtark angewachſenen Verbindlichkeiten haben ſich weiter auf M. 882 745(M. 797 999) erhöht. Demgegenüber ſanken Vorräte auf M. 879 471(M. 955 820), während Debitoren ſich von MN. 886 781 auf M. 453 714 ſteigerten. Die Immobilien ſind mit M. 444 854(M. 447 441), die Maſchinen und Utenſilſen mit Mark 48 482(M. 42 015) eingeſetzt. Die Reſerven enthalten M. 95 000,—. 1* abgeſehen von M. 20 000(M. 40 000) Delkredere⸗Konto, Mechaniſche Buntweberei Brennet, Stuttgart. Das Unter⸗ nehmen erzielte in 1904/05 einen Bruttoerlös von M. 1817 97 73 5 55 5 (i. B. M. 1 858 683), wobon Unkoſten M. 1487 505(M. 1 887 488) erforderten. Ueber die Höhe der Abſchreibungen und die Gewinn⸗ berteilung macht die Abſchlußveröffentlichung auch in dieſem Jahre keine Angaben. Gegenüber M..60 Mill. Grundkapital und Mark 500 000(M. 509 000) Anleiheſchuld ſtehen die Immobilien mit Mark .18 Mill.(M..10 Mill.) zu Buch, Maſchinen mit unverändert M..90 Mill., Waren mit M..63 Mill.(M..70 Mill.), Debitoren mit M..74 Mill.(N. 104 Mil.) und Wechſel mit N. 290 770 (N. 158 282). Die Reſerven enthalten M. 420 000. Der Verband deutſcher Schuhwarenhändler hat ſeinen Vertrag betreffend Lieferung von Gummiſchuhen mit der deutſchen Gummi⸗ ſchuh⸗Konvention bis auf 1. April 1907 verlängert. Frachtenkampf. Der Rücktritt der Hamburg⸗Amerika⸗ inſe vom weſtindiſchen Vertrag mit der Royal Mail, weil dieſe ihre Aufnahme der Weſtindienfahrt im Wettbewerb gegen die ſcharfen Frachtenkrieg geführt, der auf der Fahrt Newyork⸗Jamaica ausgefochten wird. Bapreuther Bierbrauerei⸗A.⸗G. Die Generalverſammlüng vom 21, Oktober genehmigte die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung und beſchloß die Ausſchüttung von 10 pCt. Dividende. Die Nordhäuſer Aktien⸗Spritfabrik vorm, Leisner u. Co. in Nordharſon ſchlägt wieder 16 pct, Dividende vor, Akt.⸗Geſellſchaft Lauchbhammer, Dresden. Die Generalberſamm⸗ lung ſetzte die Dividende auf 8 pet.(1. V. 8 pt.) feſt. Der Ge⸗ ſchäftsgang bleibt, wie mitgeteilt wird, gut. Die Verkaufspreiſe ſeien zwar teilweiſe beſſer, dafür aber ſind die Rohmaterialien teurer. Die Verwaltung verläßt ſich bezüglich des Ergebniſſes auf die volle Beſchäftigung. Die Gelſenkirchener Bergwerks⸗A.⸗G. beruft nunmehr auf den 28. Okt. eine Generalverſammlung ein wegen Ausgabe neuer Aktjen und Obligationen zum Erwerb eines Schiffahrtsunter⸗ nehmens. Feſtſetzung der Roheſſenpreiſe. Das Roheiſen⸗Syndikat hatte für Hämatit ſowie für Gießereiroheiſen Nr. 1 Preiserhöhungen um je 5 M. für die Tonne und für Gießereiroheiſen Nr. 8 eine Er⸗ hähung um 5 M. für die Tonne in Ausſicht genommen. Nunmehr hat der Ausſchuß des Syndikats dieſe Preiserhöhungen endgültig beſchloſſen, Die Preiſe ſtellen ſich daher jetzt auf 72 M. für Hämatit, auf 7 1R. für Gießereiroheiſen Nr. 1 und auf 67 M. für Gießerei⸗ roheiſen Nr. 8 Frachtgrundlage Oberhauſen netto. Akt.⸗Geſ. Schloßhotel Bellevne, Heidelberg. In der am 6. Nov. ſtattfindenden Generalberſammlung ſoll über Herabſetzung des Grundkapitals M. 800 000 auf M. 400 000 durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 8 zu 1 zum Zwecke von Abſchreibungen und teilweiſer Verwendung des freiwerdenden Vetrages für den Reſervefonds Beſchluß gefaßt werden. Deutſchlands Roheiſenproduktion. Nach den Ermittelungen des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller betrug die Ge⸗ ſamterzeugung in Roheiſen in Deutſchland und Luxemburg im September 953 780 Tonnen gegen 968 323 Tonnen im Auguſt 1905 und 88 578 Tonnen im September des Vorjahres. Der Rückgang der Erzeugung verteilt ſich auf Thomasroheiſen und Beſſemereiſen, während die übrigen Eiſenſorten eine Zunahme aufweiſen. Saardruckerei St. Johann a. d. Sgar. Die Geſellſchaft, deren M. 600 000 Aktienkapital ſich faſt ganz im Beſitze der Straßburger Druckerei und Verlangsanſtalt befindet, ſchließt in 1904/05 nach M. 17 032(i. V. M. 16 285) ordentlichen Abſchreibungen und wieder M. 3000 außerordentlichen Abſchreihungen einſchl. M. 7509(Mark 6287) Vortrag mit einem Reingewinn von M. 43 356(M. 40 634), woraus%½ pCt.(i. V. 4½ pCt.) Dividende verteilt wird. Dem Bericht zufolge erfuhren die Druckerei⸗Einrichtungen im abge⸗ laufenen FJahre weitere Ausgeſtaltung. Zu der Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit ſei die Geſellſchaft durch das Anwachſen der Auf⸗ träge geführt worden. Die volle Beſchäftigung aller Abteilungen eröffne auch für das neue Jahr günſtige Ausſichten. In der Bilanz figuriert die Geſamtanlage mit M. 513 219(M. 531828), der Ver⸗ lag mit M. 75 220(M. 75 176) und Debitoren mit M. 82314(Mark 64 764), Kreditoren mit M. 110 277(M. 90099). Die Reſerve ſteigt durch den diesjährigen Zuwachs auf M. 10 886. Neußer Papier⸗ und Pergamentpapier⸗FJabrik, Akt.⸗Geſ. Neuſt am Rhein. Nach M. 20 892(i. B. M. 9 878) Abſchreibungen erzielte die Geſellſchaft in 1904/05 einen Reingewinn von M. 74 501 (i. V. einſchließlich M. 27079 Vortrag M. 182 028), woraus eine Dividende von 12(15 pCt.) verteilt wird. 5 Bankenfuſion. Zwiſchen den Verwaltungen der Braun⸗ ſchweigiſchen Bank und Braunſchweigiſchen Kre⸗ ditanſtalt ſchweben Verhandlungen wegen Vereinigung beider Banken. Die bereits vereinbarte Form für den Zuſammenſchluß wird binnen kurzem den Aufſichtsräten zur Beſchlußfaſſung vor⸗ gelegt werden. Die Zentrale für Spiritusverwertung G. m. b. H. hat die Preiſe für Trinkbranntwein um M..20 für das Hektoliter herabgeſetzt. Gleichzeitig iſt eine Ermäßigung der Preiſe für denaturierten Branntwein eingetreten, ſo daß der Detailpreis für denaturierten Spiritus um 10 Pfg. für das Liter reduziert wird, für Berlin auf 80 Pfg. für das Liter von 90 pCt. und auf 33 Pfg. für das Liter von 95 pt. Tabakeinkauf durch die italieniſche Tabaksregie. Aus Schifferſtadt wird gemeldet: Seit einigen Tagen läßt die italieniſche Regierung durch Agenten ihrer Tabaksmanufaktur und in Begleitung des italieniſchen Konſuls in Mannheim in hieſiger Gemeinde mehrere größere Tabakspoſten auflaufen. Telegramme. * Dortmund, 23. Okt.(W..) Der Betriebs⸗Ueberſchuß der Harpener Bergbau⸗Geſſellſchaft betrug im drit⸗ ten Quartal 1905(79 Arbeitstage) M. 3 545 000 gegen Mark 4 128 000(72 Arbeitstage) im vorhergehenden Quartal und gegen M. 3 461 600(79 Arbeitstage) im dritten Quartal 1904. Herne, 23. Okt. Der Bruttogewinn der Bergwerksgeſell⸗ ſchaft Hibernia im 3. Quartal dieſes Jahres betrug 2 947 704 Mark gegen 2 956 356 M. im 2. Quartal dieſes Jahres und gegen 2 514918 M. im 3. Quartal des Vorjahres. Kursblatt der Mannbeimer Produktenbörſe vom 28. Oktober. 18.60—.— afer, bad. neu 15.50—15 75 „ruſſiſcher 15.——16.50 „norddeutſcher Hafer, württb. Aly.. „ amerfk. weißer. Weizen bierländ. Rheingauer norddeutſcher 18 20—18 50 ruſſ. Azima 18 90—19.25 Ulka 18 75—19 70 Theodoſta 198—20.2 Taganrog 18.90—19 20 „Saronska 18 90—19 50 rumäniſcher 18 50—19.40 am. Winter Manitoba! Walla Walla—.———. Kanſas Auſtralier La Plata —.—. 18.75——. „ Donau „ La Mlata Koßlreps, d. neuer Wicken 20——21 50 Kleefamendeutſch. 1 118.—125.— 55„ II 100.—105.— „neuerPfälzer————. „ Luzerne 100.—105.— „ Provene. 107.—115.— „Eſvarſette 31.——55— Leinsl—5— 5 2 angon ⸗ Rilböl in Faß—.— „ bel Waagon—.——51ʃ. Am. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara-—. Am. Petrol. Waag.—.——22.40 Am, Pe rol. in Ciſt. v. 100konettoverzollt.—18.60 Rohfprit, verſteuert—— 126.8 70er Sprit—.—56 40 90er do. unverſt.———40 90 r. 00 0 1 2 33 1 30.— 28.— 25.— 24.— 22.— Nr. 0) 25.— —.—.— 5—.——„ —.—— 18 60—19.20 18502— 13.40——.— ————.— Roggea, pfälz, „ neuer „rufſiſcher „ kumäniſcher „ norddeutſche. „ ameritk.—.—.— Berſte, hierl.—.—11.25 „ Pfälzer 17 25—17.75 „ ungariſche——.— Futter 40—.— Gerſte rum Brau—.——. 1685——.— ——.— Weizenmehl Roggenmeb! Weizen, Roggen und Hafer höher. Gerſte und Mais feſt. ‚* Oeſterreichiſches Petroleum notert bis auf deiteres: n Eiſternen Mt. 16., in Faß(Barrels) Pt. 19.30 per 100 ke netto 26.— ) 28.— verzollt ab hieſigem Lager * Hamburg⸗Amerſfa⸗Linſe deren alte Intereſſen verletzte, hat zu einem fragt und 9 Proz. geſteigert. Mafsamer.Mixed—.——18.75 31½ do. u. Allg.⸗A. Mannheimer vom 23. Oktober.(O Die heutige Börſe verkehrte Effettenbörſe ffizieller Bericht) in ruhiger Haltung. Geſchäft war nur in Aktien der Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik zu 197% pöt. Asbeſtfabeik⸗Atien zu 114 pckt. Obltgattognen, Pfandbriete. 4% Nh. Hyp.⸗B. unf, 1909 100.50* ¹ 96.50 b704½½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.40 bz 96.80;4% Br, Kleinlein, Hefdſbg. 101.50 G 98.— bz5% Bürg. Brauhaus Bonn 102.50 „alle N. FF„7% Kommunal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg t. B. 3¼% Heidelbg. v. J. 190g 4½ Karlsruße v. J. 1896 3½%% Lahr v. J. 1902 %% Ludwigshafen 0* 4 10 7 5½½0% „ 1885 5 4 1888 „ 1895 5„„„ 9„„„ 3½% Pirmaſens unk 1905 Induſtrie⸗Obligation. 98.75 N 4½% Akt.⸗Gei.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 9% 104.— G Aktien. Banken. Brief Geſd Badiſche Bank Gewbk. Spener 50%—.— 130 75 Oberrßein. Bank—. 109 75 Pfölz. Banf 106 20 106 Pfält, Hyy.⸗Benk— 202 50 Mf. Sp.- u. Kdh. Land, 139.— 138 Rßein. Kredithank Rßein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälz. Ludwi⸗sbahn Maxbabn—.— 148— „ Nordbabn—.— 140.— Heilbr. Straßenhahn—— 79.— Chem. Induſtrie, .⸗G..chem. Induſtr.—.—.— Mad. Anil. u. Sodafhr. 4600.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 168.— Verein chem. Fabriken 353— Verein D. Oelfabriken 139— 138 75 Wſt..⸗W. Stamm 263.—— 7„ Vorzug—— 108.— Brauereien, Bad. Brauerei— 123.— Binger Aktienbierbr. 44— Durl. Hof vm. Haqen—.— 262.50 Eichbaum⸗Brauerek 163 50—.— Elefbr. Rübhl, Worm8s—.— 104.50 Ganters Br., Freibg.—— 109 Kleinlein, Heidelberg—.— 197.— 1 Meſſerſchmitt—.— 83.— udwiash. Brauerei—.— 251.— Mannb. Aktienkr.—.— 147.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner 260— 259. Br. Schroedl, Holbg. 223.— 222.— —.— 20ʃ1 50 —.— 115.— 236.— —.— — 98.— G4 ½% 99.— 90.80 ½% Wannh. Lagerhaus⸗ 98.5% N 100.50 C4%% Oberrß. El⸗krtzitäts⸗ 4% 100.— v. 1900 100.— G 4½ Pfälz, Chamotte. 4585 98.50 N 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— Vf% Reſſ..⸗G. Zellſtofff, 3 55 98.50& 99.— N 99.—C½%/ Speyrer Braußaus 99.— G — 180—Br. Schwartz, Speyer Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien gefragt bei 118 pez., dach⸗ gegen Gutjahr gu 92.50 pCt. und Mannßeimes Gummi⸗ und erhältlich. E 4½ Bed..c. f. Röſchiff. u. Soetransvort 109.25 G 4% Herrenmüßle Genz 100.— G Mannd. Dampf⸗ ſceppſchſffahrts⸗Geſ, 109.50 63 102.25 G 98.—B Tonwerk.⸗G. Efſenh, 102.— G Geſellſchaft merfe, Farlsruße Waldßof bei Pernau in 5 Kipland 102.75 G 101.50 G 1½ Snenrer Ziegelwerke 103.— G .(G. in Spener 98.— G4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.—G —.— 4½ Verein chem. Fabriken 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 105.— G Brief Geld —— 28— „ Ritter, Schwetz. „ S. Weltz. Speyer „ Stkorch. S.„—.½ 107 50 „Meraer, Worms—.— 108. Normſ. Br. v. Oertge 104. 144.— 142 800 Pflz. Preßß. n Sptför.—.— 144. Fransvort it. Verſicherung. B. A,G Rhſch. Seelr. Mannh. Damofſchl „ Pagerbaus Bad. Riſck⸗ u. Mitverſ. „ Aſſeeurran; 1333—— Fontinental. Verf. 445.— 445— Mannh. Verftcherung 525— 520 Oberth Nerſ.⸗Geſ.—.— 585.ä— Mürtt. Transp.⸗Verſ. 740.— 720.— Induſtrie. .⸗G. f. Seil'nduſlrie 135—.—. Dingler'ſche Mſchfbr. 106— 105.— Fmaillirfhr. Kirrweil. Fmaillw. Maikammer 108.— Fitlinger Spinnerei 97.— Hüttenb. Spinnerei 102.— Karls“ Maſchinenbdgau—— 237.— Näbmfbr. Haſd u. Neu—.— 250.— Foſth. Cell.⸗u.Papierf.—.— 240.— Mannd, Gum. u. Asb. 114—-— Mſchfbr. Badenſa 220 50 Pfälz. MNäh⸗ u. Fahrrf.—— 13 Portl.⸗Cement Holbg.—— 186 Verein Freib. Ziegelw. 163— 92.50—— —— 94.50 — —.— 350.— —— —— — Spepr.—— Zellſtofffabr. Waldbof 316 5 Juckerſbr. Waahäuſel Zuckerraff. Mannh. Frankfurter Effeitenbörſe. (Privattelegramm de 8 General-Anzeigers.) „Frankfurt, 24. Okt.(Jondsbörſe.) Trotz günſtiger Auslandsbörſen, beſonders feſtes hafte Geſchäft ausgebliehen. Newhork, war das erwartete leb⸗ Die Spekulation war ſehr zurücck⸗ haltend. Die Börſe zeigte bei Beginn ziemlich feſte Haltung. Von Banken war Dresdner und Darmſtädter bevorzugt. behauptet. Die neue Bewegung das Geſchäft. Eiſenwerte feſter gehalten. and Ohio im Einklang mit London feſt. Montanwerte unter den Bergarbeitern hemmte Von Bahnen Baltimot Lebhaftes Geſchä ſchwankenden Kurſen war in Lombarden. Ebenſo war für Oeſte reichiſche Staatsbahn Nachfrage alkien ſchwächer. duſtriewerte ungleichmäßig. Schiffahrt bei feſter Tendenz. Inländiſche und ausländiſche Fonds ſtill. Maſchinenfabrik Dürkopp weiter Der bevorſtehende Ultimo mach für letztere Werte fühlbar und wurden vielfach Realiſationen vor genommen. Elektriſche Werte teilweiſe höher. Im weiteren Ver laufe war das Geſchäft ruhig. ließ eine Unternehmungskuſt nicht aufkommen. auf den meiſten Gebieten unverändert. Das Anziehen des Privatdisko Die Kurſe waren Gegen Schluß war leb⸗ haftes Geſchäft in Hamburg⸗Amerika⸗Paketfahrt 169,70—171,60, Hamburg und Berlin traten als „Käufer auf. Nachbörslich Lam barden 25,50, Baltimore and Ohio bei größerem Intereſſe zu 115,, bis 115,70 umgeſetzt. Privatdis kont 4½ Progz. Telegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagnfe. Schluß⸗Kurſe. 5 5 Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent, Weclel. 21. 23. kurz 168 55 168 535 81.05 81 088 Amſterdam Belaien 5 Falien 81.40 1 40 London„ 20.442 20.440 „ llang 2 415.— Staatspapiere. 21 23 ½% Dſch. Reichsanl 100.75 100.78 „„ 89 10 89.20 3ſ pr. konſ. St.⸗Aul 100 80 100 80 1 5 89. 88 60 4 bab. St.-H.„ 143 60 108 55 3i% bad. 99.50 995% 7—.— 8 5 99 80 99.90 1 5 00, er..⸗B.⸗A. 101— 101.— 99 95 99 9 —— 103.40 103 50 Heſſen 86 55 86 5 Sachſen 87.40 87.4 3½ Mh. Stadt⸗A.05—-——— „Ausländiſche. Ag. l. Gold⸗A. 1887 4½ Chineſen 1898 4 Egypier uniſtzirte 4 Heſſen 97.70 97.70 —— Napoleonsd'or 1 21.— 8 karis kurz 81.233 81 SZil weiz, Plätze„ 81.183 nien„ E8083 16.24 16.2 Privat⸗Diskont K Deutſche. 93 80 98 98.95 105 60 Tamaulivaß Rulgaren 15110 Griechen 1590 italten. Rente 1½% Oeſt. Silberr. ½„ Papierr. Deſterr. Goldr. 3 Portg. Serie L dto. 1II 4½ do. neue 1905 4 Ruſſen von 1880 ſpan. ausl. Rente 4 Türken v. 1903 1 Türk en unif. Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente Verzinsl. Lofe. 101 20 1011% 68.40 08.40 68.— 68 05 102.80 Wiexitaner äuß. 5 67.80 68 20 Oeſt. Loſe v. 1860 Türkiſche Loſe —.— 182.— 0 1. 3. Herm. Berger, C 1, 3. Expedition ds. Blattes erbeten. N 2, 12, früher Kauſhaus. 6. Seite.— Genrral⸗Anze— 5 7 Manheim, 23 Oktober⸗ Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktjen. nen bernachläſſigt. Kanada feſt. Baltimore Ohio behauptet,—— VVVVVVJVJ/)))%%%%%%%%öé%dõgĩ́ dd zungen ſchwacher. In' preiſe in Mark prd 100 fe fer Beriir uelld Nee eb örſei Gert. 177 25 177 Länderbant 113 13.— zeiler Bökſenſtunde 2 achgebend. Fonds art pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 1 Lomer„U. Disk⸗B. 123 80 124— K5 Anſtalt 312 69212 50 inderändert. Oeſterrei ynen anbegelmäßt Monte 5 5 21. 3 2 9 Dant 51e 20 150 3,ffälziſce Jan! 6 werte unter Realiſterungsdruck ſchwächer. Schſſabr selten Weizen per Okter. 179.75 175.— Mais per Dezor. 151— 140 an. 50 242 90 Pfälz Hyp.⸗KRank 204— 204 50 ebbröckelnd; ſpäter änßerſt ſtill. Kurſe in, ſämtlichen Mä tte 0 50„Mai—.—18073 Deutſchaſiat. Bank 18— ien Preuß. Gppothenb. 126 35 126.0 kaum derändert. In dritter Börſen Würten„Mai 186 25 18780 0— D. Effetten⸗Bant 116 70 116.— Deutſche Neichsbt 159.20 1590 un under. Ja dritter Börſenſtunde Ullimomarkt ſtill, Roggen per Oktbr. 168.50 165, Rüböl per Oktbr. 48.— 4 90 Disconto⸗Comm. 1040 i0 800 Nhein Sreditogvf 48435 vur Packetfahrt und Lloyd lebhaft auf Rückküäufe in Zuſammem⸗„ Dezbr. 161.25 161 7⸗ Deitr, 2% 30 Dresdener Bank 167 75 les Athein. Hyp. B. M. 2 4 50 204.80 gang mit dem Ultimo. Induſtriewerte des Kaſſamarktes Umter„ Mat 69—109 25„ Mai 49.70 49 0 Frankf. Hup.⸗Bank 211—— 21.—Schaaffb. Bankver. 168,20 165.20 Reefiſationen zum Ultimo vielfach einheitlich. Binzelne Gfen⸗ Hafer per Dezdr. 148— 149 28 Spiritus 70er loeo——— eee Weee Hant uuhm 115 11450 brerke höher Pribatdiskont 4½ Proz„Mai 184.75 158.75 Wetzenmehl 23.50 8% it 131 10 181 20 Wiener er..— 145. 2 5 8—— ˖ Oberrhein, Bant 109 50 10980 Bant n 11—121—% ù% K½ Peſt 23 Oktol l— 5 5 15 ober.(Te d Verawerts⸗Aktien. 5 2¹6 10 216.40 Canada Paecifte 175— 175 91 egtramm.) Getreidemarkt, Vochuner 555 05 155166 1999 damdug, kacke: 170 20 170 10 Wetzen per Ot. 1640 164 2³ 258.— 257 75 Gelſenkirchner 20 i 60 Pordd. Sloyd 8. O 18 42 6 46 f Buderus 141 30 143 70 5 80 32910 3% Reichsanleihe 89.10 89.20 Dynamit Truſt 187 90 15 20„„ April 1686 16 88 5 55 5 5 5 Conecordia—— ibernta 80 440% Bad. St.⸗Anl. 103.60—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 141.70 141.60 Roggen per Okt. 18 50 13 52 1360 13 62 feſt Deutſch Luxembg. 284.— 284.— Weſterr. Alkali⸗A. 281— 260 30 3½½ B. St.Obl. 1900 99 75 99.75 Bochumer 258 257.10%»„ April 189 13 9 feſt 1404 14 06 1 ee Oberſchl. Eiſenakt 140 90 141,% Vavern 99.80 99.8, Konſolidation 444 50—.— Haſer ver Ort. 1400 1402 1440 14 42 Frtedrichsh Bergb. 155.25 155.— Ver. Königs⸗Laura 270.— 270.2349% Heſſen—1340 Dortmunder 10 50 105.10 4% e. April 1343 138 48 feſt 1858 13 60 feſt Aktien doutſche 2 30% Heſſen—.— 85.50 Felſenkirchner 246 10 246.10 Mais per Aug.———*** Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. 3% Sachſen—.— 87.50 Sarpener 223 20 223 10„„ Sept.———— feſt——— ſeſt uchpdewerbacher 36. 207— Oeſterr. Süd-Lonlb. 25 25 25 20 3% Bhneenn 109 30 Sgderie 850 es d. g, 2400 4 80 feiß 24% 1885 Pfälz. Maxbahn 148 60 148.6 Oeſterr. Nordweſth 5% Chineſen—.— 102 30 Sörder Bergwerke 202.30 203— hlraps P. Aug. 2460 24 80 ſtetig 2460 24 80 ſteti 90 N 8 993 Wegz 4% Italiener—— 105.60“ 927 9 o. Nordbahn 140 75 140˙75 Lit B ee 5 Laurabütte 270 10 270 N0 W Sidd, Giſenb⸗Gef. 434 20 134 50 Gettharddahn.—.——.— 1, Japaner(nen)—.— ee Böbnie 195.70 197 20 kert Rezen. 1 5 170 40 165 70 Ftal. Mittelmeerb.———.— 4. Hagtad Anl 180 5 V 21 ordd. Lloy 188.40 13330„ Meridionalbahn 151— 151.— e en en, B. ean 50 d4 212 230 b Deſt⸗lng. Staatsb 145 30 145 60] Baltim Ohto 118— 11540 Hent 165 10 15 35 1 180 156.50 Welzen per Dez..10%/ ruhig.11% ſteii 3 8 10 2 1.— 8 5 8 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen, Berl. 176 90 177.70 raunt⸗ Belt. 251 25 20 50 Mais 775 5 8200% muhi.105%8 Darmſtädter Bank 151.90 152.0] d. S 292 50 50 0%½ ruhig.01— rußi 40½ pebc 100 20 10h 20 7% Le Pob. unt. 14 10c 100 g,] Baiſche Bant cel 45 243.— Oietdoer ueg 297 5— ver Jan. 405 40% 8 e 12 99.80 99 80 419.) 242 50 248.— Aberf. Farben! rrr ad. 4%„„10910 101.60 101.20.%. 14 100.75 100.75] Disk-Kommandif 193 30 136 2 Peſtereg. Alkalla. 260 20 780 7e 0 ir Pli— 55 a4. Svpb. Pfds 101.10 101 40%½„„„ es.— 98.— resdner Bant 165.50 167.00 4810 ,,, dg ed, 8.„le 7 57.— Nbein rdubnr 14.40 146 40 Sbemiſche Gharlon 218 50 21850f ſur Geulleton und kunſt: Fris garſer, 8 585 5 1 81 5 100 70 186070 3255 b 10 80 8 0 Bankv. 165.60 165.60 aren tesloch 191 50 191— für Lokakes, Provinziales u. Gerichtszettung: Richard Schönfelder Ekr,Bd. Pfd. vd Kleinb. 96. Lübeck⸗Büchener———.— Ze.ſtoff 55 5für Volkswi 11580 5 ä 3½ Pr. fdßr.⸗Bk⸗. Sincn e 0 Geuſt 15 1— 316.78f olkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel 4 1 biar, 0 102 20 102.20 80 le Vfb.⸗ Kom⸗ Sombarden 5 Konh—.— 240.— für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 3 v. bl. unkündb. 12 98.— 99 50 8 Druck und unkf. 10 102 60 102.60 46th. H. B. Bfb. 02 100.50 100 f0 Vribat⸗Discont 44½% der Pr. d. Hone ſchen Buchdruckerel, 1 4%„ Pfobr..0g 14%% 1907 101.— 101— W. Berlin, 28 Oktober.(Telegr.) Nachbörfe. m. b..: Direktor Ernſt Müger. 985 5 unk. 12 103.80 103.80 4%„„ 1912 103— 103.— Kredit⸗Aktien 212 50 212.50J Staatsbahn 1435 60 E1 9 96 96 140 1905 96.50 96 50 Diskonto Komm. 193 70 193.20 Lombarden 20 5 ieeeeeeeeeeeeeeee ieeeeeeee 4 6½%„ Vfd. 98½06 96.— 96. 1 5 0 1914 98.— 18 Parter Börſe Elektriſches Os miu ms⸗Sicht iſt die vornehmſte und billigſte 4%„ Com.⸗Abl. u% Hih..⸗B. C. O 98.— 98.— 5 Veleuchtungsart. Durch Anwendung der Usmium⸗Lampe, welche 80 97 8 104.— 104.0%. Weſtf. Paris, 23. Oktober. Anfanaskurſe. blendend weiß brennt, kommen die Jarben voll zur Geltung Dabez eee.⸗C.⸗B. 1910 101 80 0 80 5 1575 Barn 0 Dabez 8 970 99.20 99.20deſ, Pf. B. Pr.,Obl. 101 0 101 50 3 99.45 11 95 5 ürk. 1555 185 70— 1 man bei dieſer Beleuchtung die Hälfte an Stromkoſten. Aus⸗ om.⸗Obl.—.— 105 05Banque— ft ü ſachgemäß Ssmi ſtallati ö 10 15 90006 8 5 99.— Spanter 92 60 92.%io 1 5 omane 1705 1 10 5 über ſachgemäß anzulegende Osmium⸗Inſtallationen erteilt 4 4% Pr. Pfdb.unk, 09 101 10 107.—..———* tken unif. 90 95 90 75 5 5 Firma Sto 53 u. Ci.. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b. 51 Mann. 4%„„ 12 101.90 101.90 1 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 525.— 525.— Londoner Effektenbörſe Generalbertretung der Osmiumlampe. 59787 1 Fraukfurt a.., 28. Oktober, Kreditaktien 212 50 Stag*E— bahn 148,0 Lomdarden 25 25 Ggvoter.— 4% ung. Golbrene, Sond on, 28. Ott.(Telenr.) Anfangskurie der Effettenbörſe. 1 46 Gotthardbahn 190.50 Yisconto⸗Commandit 198.50 Laua 3 0% Reichsanleihe 877½ 87˙5 Zouthern Paciſte 72 730/— Gelſenkirchen 246. 0, Darmſtädter 152.30, Handelsgeſellſcholt 5% Cymeſen 108— 103 Cvicago Milwaukee 185 1 186— 1 15 25 Dresdener Bank 168— Deutſche Bank 248.—, Bochumer 257.75 45—— 970 Chineſen 98 98² 4 envei Pr. 90— 90¹% 8 5 Northern—.—. Tendenz: ſtill. 25/ d% Conſols 88¾ 88, Aichiſon 07175 107%——— 200 0 4 0% Ialiener 104, 104 10 95 18 ihn— 28 1 achbörſe. Kreditaktien 212 50, Staatsbahn 145.50 dde ˖ J 4 25,0, Disconto⸗Commandit 198 30. 0 5 Pita⸗ ſighen 50 2— 9 Anton Paeiſte 1567ʃ..85,„ 5 S5 99, dor, ai. St. Steel cog. 88½. 99. Viele Köch d Berliner Effektenbö 5 Türken 59, 55Eebün 8 verderben ektenborſe. 4% Araeniner 80 89J,] Tend. feſt. ale Speisen, wenn sie nicht 99 15 (Pribattelegramm des Genetral⸗Anzeigers.) 3% Meritaner 95% 35 Hebeers 17 17% 19 4% Japaner 90½ 90 Sbartered 2— 2 1 Berlin, 23. Okt.(Fondsbörſe.) Die Woche eröffnete Tend.: ſtill. Zoldſields 6% 6˙%0 ruhig. Die Tendenz war nicht ganz einheitlich. Die Börſe Ottomanbant 14¼ 14¼ fandmines 8% 8½½* war heute bei einem Satze von ca. 5 chlie ie,% 64] Laurand 7— 75——. on ca. 5 Prozent hauptſächlich mit Braſili 7 der Schiebung zum Ulkimo beſchäftigt. Tägliches Geld zuu 1 555 e 5 0 beng bindungen, paß ein grozer Teil des Berliner Produftenpörſe. Oitroyi e 11 jedes Liter Japaniſchen Guthabens hier verbleibt un i iter* 9 j 5 8 5 5 f cerung 925 enen 0 e 11 1 5 N 55 5 5 TOvin Saurewert von 30 Oitronen. 10„af„8 5 Slän⸗ nd infolge der Itrovin-Essi N ö 1 eee ſich leichter geſtalten werde. Banken Knappheit an Offerten für bald erreichbare Ware feſt aber auf Daslg stellt sieh niebt teurer als sonstiger Es8l9 6 een nur mäßig beſſer. Lokogetreide fabiſtanten: Fflfz Sblkl.LER Sohük, Homburg V. d Höhe 0 Hüttenaktien preishaltend. Fonds ſti ehr ſpärlich angeboten. Rüböl wenig umgeſetzt is⸗. aber behauptet. Deſterreichiſche Bahnen ſtetig. Sonſtige Bah⸗! änderungen unbedeutend. Wetter: Nebel. e elnschlägigen Geschäften zu haben. 0— 1 5 2 7 Wenmrdn—.— a eee DEE—— Perfekte Kleiderpa herin. 382 5. 0OR Hntertient. enpfieblt ſich zur Ankertigung Jeien und Herde. Mla. 325,000 Stellen ſinden anvon einfachen ſowie eleganten Alte Oefen, Herde und mheken ins er, aus,. Hrpo: Handel Uul Damen⸗ u. Kindergarderoben altes Eifen werdeten Tauich(4 e 5 in j der Höhe 80fort Geſucht per 1. Nove ber ein 880 2 in und außer dem Hauſe berangend uen. 29283 629 ordentliches Mädchen, das dilunge Berechnung u. akkutater Sigmund Sommer, H7,38 Ah.ebos. Neuser, H 2, 18. bürger ich ko en kaun. aäheres Heizwert-Bestimmungen. Merkur 2 265. Darlel 41 815—— Untersuchung v. Maschinen- u. Schmleröl 0—— ſchen dird angenontnden pen i ee 6„Sehmleroölen. Q J5 19. Q1, 19. 3* U 3 Fli 15 Ium Wa Ell bei Fran Heiler,* Mädchen für Hausarbeit a8-Aualysen ete. 58668 Institut zur Le 3 eln⸗F ge Ditelfraße 58, 3 Tr.—12 Finanzierung 10% 1 St kaufm. 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Juferatez Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28 Die Reidame⸗Zeile 60„ — Expedition Nr. 218. Nr. 205. ————ß——— Montag, 23. Oktober Herhſt⸗Houtrol⸗Herſammlung 1903 m Landwehrbezlek Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Maunheim. Es haben zu erſcheinen: Wilhelm⸗Kaferne(Exerzierhaus) das Tor der Hauptwache— zur Dispoſition der Erfſatzbehörden enilaſſenen Landzwehrleute l. Aufge ols der Jaures⸗ klaſſe 1893 fämtlic en, weiche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind. Jahresklaſſe 1904 der Jufauterte Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr. Alle Mannſchaſten, dieſ Jahresklaſſe 1903 der Infauterie mit den Aufangsbuchſtaben A bl Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1903 der Infauteuie mit den Aufangsbuchſtaben L bis Z. Montag, den 6. November, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1902 der Jufanterſe mit den Aufangsbuchſtaben Moteg, den 6. November 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1902 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Heatgg, den 7. Nove ber 1805, vormittags 9 Uhr; Jahresklaſſe 1901 der Infanterſe mit den Anfangsbuchſtaben A bis Dienstag, den 7. November 1905, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Infanterie mit den Aufangsbuchſtaben 00 den 7. November 1905, nachmittags 3 Ughr. Jahresklaſſe 1900 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Minwoch den 3. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahvesflaſſe 1900 der Fufanterie mit den Anſangsbuchſtaben doc, den 8. November 1905, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1399 der Inſamerte nit den Aufaugsbuchſtaben Walwoch, den 3. Novembrr 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1899 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Wndericg, den 9. November 19085, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Infanterſe mit den Anfangsbuchſtaben 5 den 9, November 1905, vormittags 11 Uhr. daſſe 1898 der Infanterie mit den Anfangsbuchſlaben bis Donnerstag. den 9. November 1905, nachmitiags 3 Uhr. Jahreskaſſe 1898 bis 1904 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ kruppen, Wavallerie, Verkehrstruppen(Eſen a n, Li ſchiffer⸗ und Tetegraphen⸗Tluppen) und des Veterinärperſonals (Fahnen⸗ und Beſchlagſchunede, Unter⸗Velerinäre) Freitag, den 10. Nopewbs 190 vormutags 9 Ur. Jahresklaſſen 13998 bis 1900 der Feldartillerie Freitag, den 10. Novembei 1905, vormittag 11 Uhr. ſahresklaſſen 1901 bis 1904 der Feldartillerie Freitag, den 10. November 1908, Nachtmtttags 3 Ühr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Trains(einſchließlich der⸗ knigen Kavalleriſten, welche zur Reſerve des Trains entlaſſen kind) der Kraukenträger und der Militärbäcker Sauistag, den 11. Nodeſnber 1905, vorgaltags 9 Uhr. Wan 1893 bis 1904 der Fußartillerie ulstag, den 11. November 1905, vormiiags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 der Pioniere, der Mann⸗ ſchaften des preußiſchen Gardekorps aller Waffen und der ine Samstag, den 11. November 1905, nachmiitags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1898 bis 1904 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ Miläts nannſchaften und Krautenwärter) der Oeronomiehand⸗ werker, der Arbeitsſoldaten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchſenmachergehülfen Montag, den 183. Nobelnber 1905, vormittags 9 Uhr. Im Borort äferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ chatten, diejenngen Landwehrleute 1 Auſge ots der Jahresklaſſe 3, welche in der Zelt bolm 1. April bis 30. September Angekreien ſind und die Jahresklaſſen 1893 bis 1904 fämtlicher Waffen von Käferthal ontag, den 13. November 1908, vormittags 41 Uhr. Im Borort Waldhof(Platz vor der Spiegelſabrik.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ Waften, dieſenigen Landwehrleute JI. Aufgebols der Jahresklane 93, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingerreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bs 1904 ſämtlicher Waäfen von Waldhof, Atzelhof und Lucienberg utag, den 13. Nove ber 1905, nachmittags 8 Uhr. Im Borort Neckarau(Marktplatz.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ aften fämtlicher Waffen, dieſeuigensandwehrleute l. Aulgehols er Jahrestiaſſe 1893, welche in der Zeit vom 1. April bis 80, September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bis 1004 det Infauterie von Neckaran Diensiag, den 14. Novem er 1905, vormittags 8½ Uhr. Ja resktaſſen 1998 bis 1904 aller übrigen Waſfen von au Dieustag, den 14. November 1905, vormittags%11 Uhr. In Sandhofen Krankenhaushof.) Ale zur Dispoſitien der Erſatzbehörden entlaſſenen Manu⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrleute J1. Aulgebgis der Jahresklaſſe 893, welche in der Zelt vonn 1. April bis 30. September elugerieten find und die Jahresklanen 1898 is 1904 fäutlicher aſſen von Saudhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und aarhof Dleustag, den 14. November 1905, nachmittags 3½ Uhr. In Feudenheim(ulter Friedhof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Maun⸗ Soen. diejenigen Landwehrleute J. lugepots der Jahresklaſſe 896, weſche in der Zell vom 1, April bis 30. September kingetreten ſind und de Jahresklaſſen 1398 bis 1994 fämtlicher Wafen von Feudenheim, Wallſtadt und Ilves heim woch, den 18. November 1905, vormiitags 9¼ Uhr⸗ In Ladenburg(Schulhof.) Alle zur Dispoſitien der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ alten, dieſenigen Landwehrleute I. Augelots der Jahresllaſſe 1693, we che in der Zelt vo 1. April bis 30. September eingefreten ſind und die Jahresk aſſen 1898 1 1904 fämtlicher Waſſen von Ladenburg, Neckarhauſen und Schriesheim Mittwoch, den 15. Rove ber 1905, nachmitags 2 Uhr. In Seckenheim(Schloß). Alle zur Dispoſition der Erſatzbeyörden entlaſſeuen Mann⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrleute J. Aufgerots der Jahresllaſſe 1893, welche in der Zeiil von 1. April bis 30. September Militärpäſſe und Erxſatzreſervepäſſe, ſowie die Kriegs⸗ heorderungen bezw. Paßnotizen ſind mitzubringen. Die Jagresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorder⸗ ſeite des Paſſes verze chnet Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer un⸗ vichtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Wezirks⸗Kommando Mannheim. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirkskommandos Maun⸗ heim wird den Bürger neiſter- und Stabhalterämtern des Beirks hlermit zur Kenntnis gebracht mit der Verfügung, dieſeſbe den Maunſchaften der Gemenden durch mehr aliges Ausſſsellen, Anſchlagen am Ratbauſe, an Fabriken und großeren Etabliſſe gents bekanut zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeaur Maunheim bis zum 15. Nopenlber 1905 mitzute len. Bei ungünſtiger Wittierung wolen die bezüglſchen Bürger⸗ meiſterämter ür Sichernellung eines zur Aufnahſe von 300 Männ genügend großen bedeckten Rau es Sorge tragen. Maunheim, den 16. Oktover 1805. Großherzogliches Bezirksamt: Eppelsheimer. 8651 Bekauntmachung. Nach der gemäß 88 62 ff. des Landtagswahlgeſetzes heute vorgenommenen Ermittelung hatte die Wahl am 19. d. Mts. im 57, Landta Zwahlkreis folgendes Ergebnis: Von den 4092 abgegebenen gültigen Stimmen ent⸗ fielen auf: Gaſtwirt F. Bechtold in Gdingen 1769 oder 430%, Redakteur O. Kraus in Mannheim 1071 oder 260%, Eiſenbahnaſſiſtent A, Raupp in Maunheim 860 oder 21%, Landgerichtsrat a. D. O. von Stockhorner in Freiburg 390 oder 100%. Da kein Kandidat ſomit die abſolute Mehrheit der in dem Wahlkreiſe abgegebenen Stimmen auf fich vereinigt, at ein zweiter Wahlgang ſtattzufinden, für welchen Termin auf Samstag, 28. Oktober d. J. hiermit anberaumt werd. In dieſem II. Wahlgang kommen als Kandidaten nur in Betracht: Gaſtwirt F. Bechtold in Edingen. Redakteur O. Kraus in Mannheim. Eiſenbahnaſſiſtent A. Raupp in Mannheim. Alle auf andere Kandidaten entfallenden Stimmen ſind ungültig. Mannheim, 28. Oktober 1905. Der landesherrl. Wahlkommiſſär für den 57. Wahlkreis: Kamm. Bekanntmachung. Die Landtagswahl im 58 ten Wahlkreis betr. Bei der heute ſtattgehabten Ermittelung des Ergeb⸗ niſſes der Landtagswahl im ö5oten Wahlkreiſe hat ſich ergeben, daß von 3144 gültig abg gebenen Stimmen auf Buchhalter Guſtav Lehmann in Mannheim 19˙¹ Friſeur Leopold Anſem Manuheim 70² Arbeiterſekretät Florian Schenk in Maunnheim 530 gefallen ſind. Zerſplittert waren 2 Stimmen, ungültig 5. Es in ſonach Buchhalter Guſtav Lehmann in Manuheim als gewählt zu verkunden. Mannheim, den 23. Ottober 190 Der Großh. Wahlkommiſſär: Dr. Becker. Bekanntmachung. Die Neuwa len zür II. Kammer der Stäudeverſa amlung ber. Nr. 8188. Das Wahlergebnis im 60. Wahlkres Mannheim (Stabdt) III wurde heute dürch die hierzu berufene Wählerver⸗ ſam lung zuſammengeſtellt wie ſolgt: Es erhielten Summen: 6³⁵8 Karl Vogel„ Karl 8 8 466, Augun Dreesbach 6892, Nobert Krauer 6, %)%%%V ungültig 8 f 8 20 Die abſolute Mehrheit der im Wahlkreis abgegebenen gültigen Stimmen beträgt 1499. Hiernach iſt? Meſſerſchmied Karl Vogel in Maunheim zum Laubtagsabgeordneten des 60. Wahlkreiſes— Mannheiyr (Stadt) III— gewählt. Manunheim, den 23. Oktober 1905. Der landesherrliche Wahlkommiſſär fr den 60. Wahlkreis Maunheim(Stadt) III: Pfinerer. 6886 Bekanntmachung. Medizinalſtatiſtik betr. No. 1698. Im 3. Vierteljahr 1905 ſtarben in der Stadt Mannheim (exkluſ. Käferthal⸗Waldhof Neckarau) 935 Perſonen, darunter öss Kinder unter 1 Jahr und 90 Kinder im Ater von—18 Jahren. Auf 1000 Einwohner und das Jahr berechnet ergiebt ſich eine Sterblichkeit von 31,12 gegen 20 im 2. Vierteljahr 1905 und 29,7 in 8. Werte jabr 1904. An anſteckenden Krankheiten ſind geſlorben: An Maſern 6 gegen 5 im.Vierteljahr1905 „ Keuchhuſten 2 5*** „ Typhus 35% „ Rachen⸗Diphterie* 7„ 7 7 „ Fehkopfkronp 55000100 7 „ Scharlach 32„„ 5 5 „ Wochenbettſteber 8 33 7 0 Lungen⸗ U. tehlkopftuberkuloſess„ 90„„ 5 8. Verdauungsſtörungen der Untereinjährigen 17„ 82„„ 7 Jufluenza 0 0 Auffallend iſt hiervon nur die enorme Hoöhe der Todesfllue der Untereinjarrigen die mit 417 das 8. Vierleljahr 1904 wit 862 noch erheblich überſteigen. 685 Mannheim, den 20. Oktober 1905. Der Großh. Bezirksarzt L. Med.-Raf Dr. Kugler. 1903. Vekauntmachung. Die Unterhaltung der Jungbuſch⸗ drücke über den Verbindungskanal im Mannheimer Hafen betr. Nr. 13752911 In der Zeit vom 23. bis einſchließlich 8 ds. Wets. ſoll die rechtsſeitige Zufahrtsrampe zur Jung⸗ buſchbrücke umgepflaſtert wer⸗ den. Infolge dieſer Arveit wird die Brücke auf die ge⸗ nannte Zeit für den Fuhr⸗ werksverlehr geſperrt. Mannheim, 2 Okt. 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion— Schaſer. 6859 Belauntmachung. Zugelauſen und bei Leonhard Schealitt, wohnhalt Neckarſpitze No. 1½b uutergerracht: 4855 1 Hund änul. Geſchlechts (ſchwarzer Zweig pizer mit wei⸗ ßer Bruft und weißen Vorder⸗ pfoten.) Manubein, 23. Oktober 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekanntmachung. Zugelaufen und dei Waſen⸗ meiner Stamm hier H 5, 9 un⸗ tergebracht: 8854 1 Hund weiblichen Geſchlechts (Piuſcher von ſchwarzer Farbe, Beine briauh.) Msunheim, 23 Oktober 1905. Großh. Vezirksamt. Poltzeidirektion. Ladung. No. 51274 1II. Georg Karg, geroren am 25. Mali 1875 zu in Maunhein, Neckarvorſadt, J. Zt. unbekaunt wo, wird be⸗ uldigt, daß er als beurlaubter Wehrmann der vandwehr 1 Auf⸗ gebols ohne Erlaubnis ausge⸗ wandert iſt. Uevertretung gegen 8 360 Ziff. .-Str.-.-B. Derjelre wird auf Anordnung des Großd. Autsgerichts, Abt. 12 berſelbſt au: Donuerstag, 21. Dezbr. 1905, vormittags 9 Uhr, vor das.. Scheſzengericht bier zur Hauptvergandlung geladen. Be unentſchulbigtem Ausblei⸗ ben merd derſelde auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 U. 8 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Beurkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklär⸗ ung vom 21. Auguſt 1905 verurteilt werden. 6845 Maunbel, 16. Oktober 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 12: Graennern Zwangs⸗gerſteigerung. Dienstag, 24. Ortober 1905, nachmittags 2 Uhr: werde ich im Pfa diokal 4, 5 dahier, gegen bare Zaslung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Mehrere neue Wagen, Möbel aller Art und Sonſtiges. Mannveim, 3. Oktober 1905 Scheuber, Geric tsvollzi her. Jwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 24. Oktober 1908, nachmittags 2 Uhr, werde ſo in Maunheim im Pfandiokale d 4. 5 gezen bare Zablung im Vollſtreckungswege offentlich veine gern: 29991 Möbel verſchiedener Art, auſchließend apf dein Lagerplatz Holz, 3 Schüppen u. and. Mannzeim 24. Oktober 1905 Weber, Geriisvodzieher, Dammſlr. 29 Fofort Geld auf Möbel und Waren jeder Art, welche mir zum Ver⸗ kauf oder zum Verſteigern übergeben werden. 2878v Heinrich Seel Auktionator 2. 24, 3. Stock. Sehunwaren gut u. billig. 29533 . Quatram Fyl.* I 2, 18.(Kein Laden.) ö Nembach, ledig, zu etz wohnbaft 113. Jahrgang. Bekauntmachung. Die Neuwahlen zur II. Kammei der Ständeverſammlung betr. Nach der heule gemäß 8 62 ff. des Landtagswahl⸗ geſetzes vorgenommenen Ermittlung des Wahlergebniſſes der im 62. Wahlkreis(Mannheim Stadt V) am 19. Oktober d. J. ſtattgehabten Wihl eines Abeeordneten zur II. Kammer der Ständeverſammlung wurden 3745 gültige Stimmen abgegeben. Hiervon entſtelen auf Herrn Fabrikant Friedrich Herm. Eſch in Matuheim Herrn Lokomotwführer Georg Hock in 653 Stimmen Mannheim 766 Herrn Kaufmann Albert Süßkind in Mannheim 2284„ zerſplittert 42 5 Die abſolute Mehrheit beträgt: 653+766+˙2284-42+˙1 1872,5 E1=1874 Hiernach gilt auf Grund des§ 64 des Landtagswahl⸗ geſetzes 6857 Herr Kaufmann Albert Süßkind in Maunheim als gewählt. Mannheim, den 23. Oktoher 1905. Der landesherrliche Wahlkommiſſür für den 62. Wahlkreis: Dr. Baur,(Gr. Obderamtmann. Schwere Woll. Pferdedecken von e Mk., an das Stilek empflehlt 59593% J. Gross Machf., Matiplatz. Grösstes Hesperteir Billiger wie jedes 5 Avertasnt Versand⸗ 59594 Modernstes Geschäft. 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Die trauernden Hinterbliebenen. 1068 2 Dankſagung. 5 Für die innige Teilnahme und vielen herzlichen Beweiſe an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer innigſtgeliebten Tochter, Mutter, Schweſter und Schwägerin, ſowie ür die liebevolle Pflege der Niederbronner Schweſtern und zahlreichen Blumen⸗ ſpenden, ſprechen wir unſern herzlichſten Dank aus. Die tieftrauernde eiſenhelter. S Der Fleiſchnot zum Trotz! zum Frühſtück Wellſteiſch und Kraut. Von abends Es ladet hoſlichn ein Heideiberger- ar8 Fürstenhaus 0 7, 12. großes Schlachtfeſt 5 Uhr ab: Leber⸗ u. Griebenwürſte, Schlachtplatte ꝛc. ꝛc. E. Meder. Figentüumer Fatholiſches Bücgerhoſprtal— Bezumwerilicher Rebakteur: Frauz Kirchek.— Diuck und Verrrieb;: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret G m. b. H. 1 Maunheim, g. Seite. General⸗Auzeiger. ö 7 If ſchß N 8 i 2 7 7 Ine⸗ Grußh. Zadiſche Skaaks⸗ K 2, 20 ult Balton, zue] Pezelktraße 18, 8. Stoc Setenheimerſkr. 30 Leie Eiſenbahnen. Verkauf. 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