7 GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 0 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. In ſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telearamm⸗Adreſſet „Journal Maunheim“ —— Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 E 6. 2. Die Colonel⸗Zeſſe 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28 7285 4 2 7 2— Redaktioern 3677 dte wetnegele. Werliner Redalktions-Bureau: Berlin W 50. eue: f Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Kr. 492. Mittwoch, 25. Oktober 1905.(Abendblatt.) Regierung und Reichstag. (Von unſerm Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 24. Ott. Wir haben nicht oft das Vergnügen, mit der„Deutſchen Lageszeitung“ einer Meinung zu ſein. Wenn das Organ des erkremiſten Agrariertums aber Beſchwerde darüber führt, daß nan immer noch nicht weiß, wann der Reichstag zuſammentreten ſoll, ſo muß man ihm unbedingt beipflichten. Die Art, wie die Regierung die parlamentariſchen Arbeiten vorbereitet, wird mehr und mehr zum Skandal. Das iſt alljährlich dieſelbe Leier. Zur Hochſommerzeit, wenn von der inneren Politik nichts don Belang mehr zu vermelden, bringt irgend eine der Korre⸗ ſpondenzen, die hier wie Pilze aus dem Boden ſchießen, die urſchütternde Nachricht: In dieſem Jahre würde der Reichs⸗ aag aber mal ungewöhnlich früh berufen werden! Auf gut Glück wird dann eine Weile um einen Tag in der zweiten Oktoberhälfte herumgeraten. Hört man dann anfangs Oktober, daß von den dringlichſten Vorlagen noch nicht eine fertig iſt, e gehört nichb mehr allzu viel Geiſtesreichtum dazu, um den Tag der Eröffnung vier Wochen ſpäter zu datieren. Schließ⸗ ſch wird's, wie immer in den letzten Jahren, Ende November Wer Anfang Dezember; man muß froh ſein, falls vor Weih⸗ hachten noch die erſte Leſung des Etats zuſtande kommt. % Der Reichstag hat, von kleinen Vorlagen abgeſehen, drei gioße und bedeutſame Aufgaben zu erledigen: den Etat, die Jloktenvovlage und die Finanzrefor m. Das weiß maß nicht ſeit heute und geſtern, das weiß man ſeit Jahres⸗ friſl. Fertig aber iſt von den drei großen Vorlagen keine, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß es von den Kleinern eine wäre. Det Nantzler aber ſitzt in Baden⸗Baden, empfängt Beſuche und kacht Beſuche; die Zügel der Reichsregierung ſchleifen derweil offenbar völlig am Boden. Wie ſoll das Volk die Arbeiten umferer Geſetzgebung noch ernſt nehmen, wenn es ſehen muß, wie ſpenig ernſt die Regierung ſie nimmt! Es iſt ja wahr: auch der Reichstag vertrödelt viel Zeit mit unnützen Reden, guch er nimmt ſeine Aufgaben betrübend wenig ernſt, zum mindeſten nicht die überwiegende Mehrheit derer, die ſich meiſtens bütch Abweſenheit hervortun. Aber wie ſoll das anders werden, wie ſoll das parlamentariſche Leben aus dem Elende und des Phraſentums herauskommen, ſo lunge die Organe der ſogenannten Regierung dem mit den Händven in den Taſchen zuſchauen? Iſt es denn nicht gerade Nie Regierung, die das allergrößte Intereſſe daran hätte, daß alle Teile ver Reichsmaſchinerie flott und lebendig arbeiten? Leidet kann man den Verdacht nicht los werden, daß der Re⸗ gierung blutwenig daran liegt, einen ſo weſentlichen Teil wie den Reichstag der hohen Bedeutung entſprechend arbeiten zu ſehen, die die Reichsverfaſſung ihm zuteilen wollte. Dieſe ſtille Abneigung gegen den Parlamentarismus, die wan bei allen Organen der Reichsregierung, mit ein, zwei Nüsnahmen höchſtens, vorausſetzen darf, könnte ſich eines Tages Uitter tzächen. Es könnte auch die Zeit kommen, wo man froh twäte, einen ſtarken Parlamentarismus vorzufinden— und wo an ihn vergebens mit der Laterne ſuchen würde. Man wird aber mit dieſer Abneigung bis auf weiteres zu rechnen haben, denn die Regierung, wie ſie iſt, ſorgt knapp für das heute, kümmert ſich aber wenig um das morgen. So wird die Auf⸗ friſchung, die der Parlamentarismus aus Anweſenheitsgeldern erfahren könnte, wohl noch lange auf ſich warten laſſen. Man wird nichts ernſthaftes unternehmen, die Plaudereien beim Etat auf ein vernünftiges Maß zu beſchränken. Im Gegenteil, man wird unbequeme Kritiker mit einem gewiſſen Behagen ſich tot⸗ reden laſſen. Man wird dann verſuchen, dringliche Vorlagen, wie Finanzreform und Novelle zum Flottengeſetz, mit Hoch⸗ druck durchzupeitſchen. Ob's gelingen wird? Das wird die Regierung beim Zentrum erfragen müſſen. Eins aber kann man mit ziemlicher Sicherheit vorausſagen: wenns noch einmal gelingt, und dann natürlich mit der gleichen Sorgloſigkeit fort⸗ gewurſtelt wird, dann beſcheeren uns die Wahlen von 1908—. den 100. Sozialdemokraten in den Reichstag. Moltke. (Von unſerem Berliner Bureau.) . Hs. Berlin, 24. Ok'. (Fortſetzung aus dem geſtrigen Abendblatt.) Nein, wir dürfen unſern Feldherrn Moltke mit gutem Gewiſſen unter die allererſten Meiſter ſeiner Kunſt einreihem. War doch der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg im Grunde auch nur eine Huldigung vor ſeinem Genius. Die getrennte Heranführung dreier Heeresſäulen, die Zernierung der Feſtung Port Arthur im Rücken der kämpfenden Heere, die wenigſtens erſtrebte Um⸗ klammerung des Gegners auf dem Schlachtfelde: es war gewiß weit mehr als bloße Kopie eines maßgeblichen Muſters. Aber mag es den Japanern nun lieb oder leid ſein: es war doch der Geiſt unſres großen Schweigers, der ihren ſiegreichen Heeren voranzog, vom Jalu bis Mukden. Dieſer Mann, der allen kriegstüchtigen Völkern eim Lehr⸗ meiſter geworden, iſt ſeinem Volke doppelt lieb und wert um ſeines perſönlichen Charakters willen. Und fragt man nach der hervorſtechendſten Eigenſchaft dieſes ſeltnen Charakters, ſo kann die Antwort nur lauten: Selbſtzucht, eiſerne, uns Kindern einer nervös haſtenden Zeit kaum mehr verſtändliche Selbſtzuckt. Nichts charakteriſtert den Mann vielleicht mehr, als ſeine kühle Ruhe auf dem Schlachtfelde von Königsgrätz. Was muß da für ein Kampf im verſchwiegenen Buſen des einen getobt haben, der die Verantwortung für dem uentſcheidenden Tag auf der ſtolzen Mannesſeele trug! Sechsundſechzig war er alt geworden; hatte den ſtürmiſchen Drang, Hunderttauſende zu lenken und zu leiten, faſt zwei Menſchenalter lang unter ſtiller, unſchein⸗ barer Pflichterfüllung gebändigt. Nun war der Tag des ehernen Würfelſpiels da, wo mit dem Schickſal Preußens und Deutſchlands auch die Summe ſeines Lebens zum Einſatz ſtand. Sein König gab die Schlacht verloren; der eiſerne Kanzler ward unruhig; er aber wählt von den zwei Zigarren, die der ſchlaue Menſchenkenner Bismarck ihm hinhält,„mit Feldherrnblick die beſſere“. Er beruhigt den um den Ausgang der Schlacht bangenden König mit dem lapidaren Ausſpruch:„Euer Maje⸗ ſtät gewinnen heute nicht nur die Schlacht, ſondern den Feldzug!“ cagesnemakeften. Storkower torchpoeſie. Der Beſuch des Kaiſers in Lin⸗ beuberg[Kreis Beeskow⸗Storkow), bei Eröffnung des Aeronau⸗ Aſchen Obſervatoriums, gibt einem Mitarbeiter des„Lokal⸗Anz.“ der Stadt Storkow, die den Storch als Stadtwappen führt, zu fol⸗ genden Verſen Veranlaſſung: „Scknell ging ſie vorüber die große Stunde Und mit den Herrſchern die Gottheit im Bunde, Ham unſer Kaiſer mit Sonnenſchein, Die Freude erhöhend bei Groß und Klein. Und alles eilt, nach der Bahn ſich's drängt, Wo an der Skrippeein Störchlein hängt⸗ Im kaiſerlichen Sonnenſcheine Bewegen leichter ſich die Beine⸗ Igmm erſten Zug die Miniſter ſitzen, Mit ihnen auch Räte vorüberflitzen. Der Kaiſerzug mit Majeſtät Eein wenig langſamer vorübergeht.“ OStorkow, Storkow, was haft Du für Dichter! —.Kindliche Anſichten über den Anteil der Geiſtlichen an Tod und Begräbnis werden der„Tägl. Roſch. von einem Leſer(nach dem Leben) mitgeteilt: Der 3jährige Werner zum Vater, der im Chorrock durchs Zimmer geht:„Vater, wo willſt Du hin?“—„Nach dem Kirchhof,.—„Was willſt Du da?—„Riekchen Meyer be⸗ Fraben.“—„Wie machſt Du denn das?“—„Da iſt eine Grube enraben, darin liegen Blumen und Kränze, und dahineim wird der Farg mit Riekchen Meyer gelegt.“ Werner berſtändnisvoll lächelnd gegen die anderen im Zimmer gewendet:„Ach, was macht der Vater 4jährige Wilhelm kommt inſt ſeinem Vater auf einem Spaziergange am Kirchhof vorbei. Wilbelm: Vater, begrabſt Du hier die Leute?“— Ja, mein June.— Wilhelm:„Wo ſchlagſt Du denn die Leute —2 Das war nicht die Gefühlloſigkeit eines kalten Rechners, und das war noch weniger eitle Prahlerei eines Verblendeten, der die wahre Größe der Gefahr nicht kannte. Das war die eiſerne Selbſtbeherrſchung einer vornehmen Mannesnatur, die ganz genau wußte, daß viel ängſtliche Augenpaare an ſeiner Miene hingen. Das war die überlegene Einſicht des Welt⸗ erfahrenen, der die unſchätzbare, ſuggeſtive Macht des felſen⸗ feſten Selbſtvertrauens kennt und keinen Augenblick vergißt, daß er im Glauben an den Sieg der geſunden Vernunft und einer guten Sache nicht wankend werden durfte, damit auch die andern nicht wankend wurden und durch Unſicherheit eine Kriſis herbeiführten. Daß auch er keineswegs abgeſtumpft war gegem die Eindrücke ſeiner Umgebung, beweiſt ſchon der eins Umſtand, daß er's doch für ratſamer hielt, ſich eben dieſer unruhigen Umgebung für einige Zeit zu entziehen. Wir ſind geneigt, dieſe Vorgänge unter einem falſchen Geſichtswinkel zu betrachten. Können wir uns doch nur ſchwer von der Vorſtellung los machen, daß Moltke zu irgend einer Zeit einmal nicht der berühmte Moltke geweſen ſei. Aber Moltkes Lorbeer ſchoß erſt aus dem blutgekränkten Schlacht⸗ felde von Königgrätz jäh empor. Am Tage der Schlacht galt er noch niemand für die unfehlbare Autorität, der zu wider⸗ ſprechen Torheit geweſen wäre. Zeugnis deſſen war die Ant⸗ wort des Generals von Manſtein, der ſeine Truppen zu einem höchſt überflüſſigen Frontalangriff anſetzen wollte und vom Generalſtabschef die Weiſung überbracht bekam, das gefälligſt zu unterlaſſen.„Das iſt alles ganz ſchön, erwiderte Manſtein, aber wer iſt der General von Moltke““ Andern Tages wußt es die Welt, wer der General v. Moltke war. In dieſem Vorgange liegt etwas Tröſtliches. Man kann ein Moltke ſein und 66 Jahre alt werden, ohne ſeine wahre Bedeutung verraten zu haben. Da darf man alſo hoffen, daß unter uns noch mehr Männer vom Schlage Moltkes im Verborgenem blühen. Darum braucht man ſich andererſeits noch nicht zu verhehlen, daß die Zeit der Entwicklung ſolcher Charaktere nicht günſtig iſt. Heute ſetzt ſich das Blendende, Wortreiche, Ober⸗ flächliche leichter durch. Nach Moltke kam Walderſee, der Welt⸗ marſchall, von dem wir nicht gerne mehr reden. Aber nach Walderſee kam Schlieffen, einer von den Unſcheinbaren, Schweig⸗ ſamen, die im Stillen wirken. Nach ihm, der ruhebedürftig ſei, ſoll, wie man ſagt, wieder ein Träger des großen Namens Molkke Chef des Generalſtabes werden. Möchte er nicht nur den Namen, ſondern auch den Geiſt geerbt haben. Das deutſche Volk aber wird ſeinen Moltke in Ehren halten, als ſeiner ruhmreichſten und ſeiner beſten Söhne einen. An Charaktere von ſeiner Vornehmheit und Einfachheit, von ſeinem anſpruchsloſen und doch ſo unerſchütterlichen Pflicht⸗ bewußtſein kann die Gegenwark eigentlich gar nicht oft genug erinnen werden.„ Politische(ebersſeht. Manunheim, 25 Oktober 190. Das gewerbliche Schulweſen in Baden und Württemberg, Die letzthin in Heilbronn abgehaltene Wanderverſammlun des Verbandes württembergiſcher Gewerbevereine hat na Bauernjungen, deſſen Bruder geſtorben iſt:„Junge, Dein kleiner Bruder iſt nun tot, das tut mir ja leid, woran iſt er denn ge⸗ ſtorben?“—„Paſters Vader hat em dot prädigt.“ — Der ſchlechte Zahn. In Erfurt ſtarb vor einigen Tagen im Krankenhaufe eine junge Frau an den Folgen einer Blutvergif⸗ tung. Die eigentliche Urſache war die eitrige Entzimdung eines fauligen Zahnes. Trotz wochenlanger raſender Schmerzen konnte ſich die Frau nicht entſchließen, den Zahn entfernen zu laſſen, da ſie in dem leider weitverbreiteten Aberglauben befangen war, daß bei Schwangerſchaft jede Zahnoperation gefährlich und deshalb zu un⸗ terlaſſen ſei. Erſt die Unmöglichkeit, ihren Mund zu öffnen, in⸗ folge Weiterverbreitung der Eiterung zwang ſie, ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Die Beſeitigung der Urſache kam zu ſpät, und es mußte leider nach kurzer Beobachtung die ſchon eingetretene Blutvergiftung konſtatiert werden, an deren Folgen die Mutter und das vorher totgeborene Kind zugrunde gingen. — Ueber einen ſonderbaren Reiſenden ſchreibt der„Tägl. Rdſch.“ ein Leſer, der als letzter Badegaſt in dem reizend am kleinen Belt auf Alſen gelegenen Mummarkfähre weilte, fol⸗ gendes: Dieſer Tage tauchte bei uns am Strand ein kleiner Seekenverkäufer auf, gerudert von dem Schwe⸗ den Nordin. Er kam geradeswegs von den dänichen Inſeln über den Belt mit ſeinem nur 4 Meter langen, 70 Zentimeter breiten und 35 Zentimeter hohen Boot. Es wiegt nur 70 Kilogramm und beſteht aus waſſerdichtem Stoff. Nordin hat am 10. Auguſt Stock⸗ holm verlaſſen und ſich bis hierher durch Kanäle und Seen über Göteborg, Helſingor⸗Kopenhagen durchgeſchlagen. In der Mitte ſeiner„Spea“, wie er ſein Boot nennt, hat er ſeinen Platz, wäh⸗ rend er im Hinterteil ſeinen Mundvorrat und im Vorderteil ſeine Kleidungsſtücke uſw. aufbewahrt. Vor ſich hat er Seekarte, Kompaß und Uhr. Er bringt ſein Fahrzeug nur mittels eines Dop pe l⸗ ruders vorwärts. Zum Zeitvertreib bläſt er ſich eins auf ſeiner Okarina. Am nächſten Morgen ging die Fahrt gen Süden weiter; ſchon nach 10 Minuten war ſeine Nußſchale zwiſchen den Wellen verſchwunden. Wie ich höre, hat N. glücklich den Leuchtturm bei mit tot, Vater?“—— Ein Bekannter ſagt zu einem kleinen Kekenis erreicht, ſpäter auch Falshöved, allerdings nur mit Hilfe voll Lotſen. Nordin iſt 34 Jahre alt, lebt nur von Aepfeln, Birnen, Nüſſen, Brot, und will mit dieſer Fahrt beweiſen, daß jemand bei ſolcher Nahrung ohne irgendwelche Getränke, höchſtens einem Schkuck Waſſer, bei Kräften bleiben kann. Sein muskelſtarker, ge⸗ ſunder Körper bewies dies zur Genüge. Weiter fährt Nordin durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal, die Nordſee und weitere Kanäle, Ströme und Flüſſe durch Deutſchland und Frankreich nach Paris, wo die Braut ſeiner harrt, die er Ende November zu be⸗ grüßen gedenkt. Seine Reiſe will er mit 25 Kronen beſtreiten. Nachts ſchlief Nordin am Strand in ſeinem Schlafſack bei Sturm und Regen. — Aus der Münchener„Jugend“.„Ein Verſchwender. „Han S' ſchon'hört, der Huber is unter Kuratel geſtellt wor.“ —„Warum denn?“—„A— Spanferkel hat er geſſen!“ —— Am Vodenſee Wenn man im Lindau den Zug verläßt ſo rufen die ſchwäbiſchen Schaffner mit lauter Stimme:„Aus⸗ ſteigen, wer aufs Häfele will.“ 5 — Kaiſer Wilhelm II. und ſein Maler. Unter dieſer Spitz⸗ marke veröffentlicht der Pariſer„Figaro“ ein Interview mit Felix Vorchardt, dem früher in Berlin, jetzt in Paris lebenden Maler, der ſoeben ein Bildnis des Deutſchen Kaiſers volkendete, das für den Pariſer Salon beſtimmt iſt⸗ Dem Künſtler lag daran, abweichend von Lenbach und Koner, den Deutſchen Kaiſer nicht als Monarchen, ſondern mit phyſiologiſcher Vertiefung rein als Menſchen darzuſtellen. Er malte ihn in Hof⸗ jagdinform, auf grüner Heide, im Hintergrund hohe Berge: eine Abendlandſchaft, deren Beleuchtung bei untergehender Sonne, mit purpurrotem Scheine an den Feuerzauber der Walküre gemahnt. Als Borchardt juſt mit einem der abendlichen Wölkchen beſchäftigt war, meinte der Kaiſer lachend:„Herr Borchardt, dieſes Wölkchen da nehmen Sie, bitte, fort; es ſieht ſo aus, als käme es aus meiner Taſche— man wird ſagen, ich verliere mein Taſchentuch Die Sitzungen, die der Kaiſer ſeinem Maler gewährte, begannen auf Wilhelmshöhe und wurden im alten Palais zu Potsdam fortgeſetzt, wo Porchardt zu dieſem Zwecke vierzehn Tage lang weilte. Der Haiſer iſt nach Ausſage des Künſtlers ein tadelloſes Modell das DSec Seneral⸗Anzriger⸗ einem Referat des Reallehrers Emele⸗Karlsruhe der von der württembergiſchen Regierung beabſichtigten Reform des gewerblichen Schulweſens Württembergs nach badiſchem Muſter zugeſtimmt. Aus Württemberg wer⸗ den nun mit Staatsunterſtützung bei Beginn des kommenden Winterſemeſtens, wie wir kürzlich ſchon mitteilten, 16 Volks⸗ ſchullehrer in die Karlsruher Baugewerbeſchule eintreten, um als Gewerbelehrer ausgebildet zu werden. Baden hat die Einrichtung der„Gewerbelehrer“, die jetzt auch in anderen deut⸗ ſchen Bundesſtaaten Nachahmung findet, ſchon lange. Auf⸗ allend aber iſt, daß hier, obwohl der Zugang zum Gewerbe⸗ lehrerberuf zurzeit überaus ſchwach und bereits ein Man gel an Lehrern zu verzeichnen iſt, der mit der Ausgeſtaltung des gewerblichen Schulweſens in Baden noch immer mehr fühl⸗ bar wird, ſeitens der Regierung nicht auch durch Bewilligung von größeren Mitteln eingeſetzt wird. Es ſteht jedoch zu er⸗ warten, daß das Vorgehen Würdtembergs auch auf Baden förderlich einwirken wird zum Vorteil des badiſchen gewerblichen Schulweſens ſelbſt, ſowie auch des badiſchen Gewerbes und Ge⸗ werbeſtandes. Der ſozialdemokratiſche Abg. Schippel erhält jetzt in der„Leipz. Volksztg.“ die Quittung für ſein kürzlich veröffentlichtes Werk über Amerika und die Handelsvertragspolitik, Unſere Leſer wiſſen, daß Schippels Buch beſonders in den Kreiſen der Agrarier große Freude erregt hat, und daß die agrariſche„Deutſche Tagesztg.“ ſchrieb,„ſein Werk hätte— von einigen wenigen Stellen ab⸗ geſehen—ebenſo gut von einem Redakteur der „Deutſchen Tageszeitung“ geſchrieben werden können.“ A3 der Kritik des Mehringſchen Blattes heißt es nun: „Max Schippel, ſozialdemokratiſcher Reichstagsabgeordneter für Chemnitz, hat ſoeben in einem bürgerlichen Verlage eine Schrift unter dem Titel: Amerika und die Handelsvertragspolitit erſcheinen laſſen, die von der Brotwucherpreſſe mit un ge⸗ heurem Jubel aufgenommen worden iſt. Für den Genoſſen Schippel hat dieſer Beifall nicht mehr den Reiz der Neu⸗ heit. Faſt alle ſeine Schriften der letzten Jahre haben die grinſende Zuſtimmung der Arbeiterfeinde ge⸗ funden, und ſpeziell der rechtlofeſte und nichtswürdigſte Flügel dieſer Arbeiterfeinde, eben die Bande der agrariſchen Lebensmittel⸗ wucherer, hatte ein ganz beſonderes Pläſier an den Produkten des Schippelſchen Geiſtes. So hat ſich auch die„Deutſche Tageszeitung“, das Organ des Bundes der Landwirte, das neueſte Geiſtesprodukt Schippels ſehr angelegen ſein laſſen, man hob es ſofort über die Taufe.“ Schippel wird dann u. a. der Vorwurf gemacht, er habe gegen die„Ausraubung“ des amerikaniſchen Proletariats durch die hohen amerikaniſchen Zölle im Buch kein Wort des Tadels gefunden, obwohl doch ein Feldzug zugunſten des Freihandels in der Hauptſache die Politik ſein ſollte, die ein„Vertreter der ausgebeuteten Klaſſen“ zu befürworten, hätte. „Doch davon ſteht nichts in Schippels Buch. Der Begriff der Ausbeutung, ohne den man proletariſche Politik über⸗ haupt nicht machen kann, findet ſich bei Schippel nicht mehr box. Doch freilich! Schippel will ja auch keine Politik machen. Er will, wie er in der Vorrede betont, nur„Tatſachen“ ſchildern, ugtürlich nicht alle Tatſachen, ſondern nur die„für künftige Ent⸗ ſchlüſſe grundlegenden und maßgebenden“. Da iſt es nun das eigen⸗ tümliche Pech des Genoſſen Schippel, daß er juſt die Tatſachen für grundlegend“ und„maßgebend“ hält, die auch unſern Brot⸗ Wuücherern als ſolche erſcheinen. In der Tat läuft die ganze Schilderung Schippels darauf hinaus, den Eindruck von der abſoluten Notwendigkeit eines Zollkrieges mit zen Vereinigten Staaten zu erwecken.“ Zum Schluß weiſt die„Leipz. Volksztg.“ darauf hin, daß ein etwaiger Zollkrieg mit Amerika der furchtbarſte Schlag für unſere Arbeiterklaſſe, ein willkommener Fiſchzug aber für unſere Agrarier wäre. Warum Deutſchlauds Kolonien nicht voran kommen? Dieſe Frage ſtellt und beantwortet in der von der Deutſchen Kolonmtalgeſellſchaft herausgegebenen Zeitſchrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht und Kolonialwiriſchaft(Verlag bvon Wilhelm Süſſerott, Berlin) der dem Zentrum angehörige Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete Amtsgerichtsrat W. Schwarze zu Rüthen. Für unſere kolonialen Mißerfolge findet der Verfaſſer vor allem zwei Gründe allgemeiner Natur: bie Art der Verwaltung und das geringe Enb⸗ egenkommen, das ein großer Teil des deutſchen Volkes der kolonialen Entwicklung Deutſchlands entgegen⸗ gebracht hat. An die Stelle der Militärverwaltung wünſcht Schwarze eine geeignete Zivilverwaltung geſetzt, die beſſer imſtande ſei, den Anſiedler, Pflanzer und Kaufmann zu fördern und als Pionier für das Aufblühen unſerer Kolonien zu ſchützen und zu ehren. Zum Beweis des mangelnden Ent⸗ nit wahrer Engelsgedurd ſtillhält. Zwei und eine halbe Stunde ohne Unterbrechung dauerten oft die Sitzungen. Von Zeit zu Zeit zwar verließ der Kaiſer ſeine Stellung. Sobald der Maler abei auch nur eine leiſe bittende Bewegung machte, ſtand ſein Modell wieder ruhig da. Während dieſer Sitzungen unterhielt ſich der Kaiſer aufs angelegentlichſte mit dem Künſtler. Wenig über Po⸗ tik, doch nahm der Monarch Gelegenheit, den Präſidenten Loubet als einen„honnete homme“ zu loben und ſelbſt für Jaures ſeine Sympathie zu bezeugen— bis auf den Sozialismus natürlich. Im übrigen nahm der Kaiſer auch hier Gelegenheit, ſeiner Vor⸗ will nicht, daß man glaubt, ich ſei ein Franzo⸗ ſenfreſſer,“ geſtand Wilhelm II. Mit komiſchem Stolz rich⸗ tete ſich der Kaiſer auf, als ihm Borchardt erklärte, daß er der Monarch ſei, der plein air gemalt werde. Dem Maler war die Uniform, die der Kaiſer trug, im Intereſſe ſeiner Auffaſſung eines lluolchen Jagdporträts wohl etwas zu neu, ſah allzuſehr noch nach dem Beſitz!“ meinte der Monarch, eußerung fallen ließ. bei denen auch die Kai n Naivetät bekannte, ieden ſei, hielt ihm ſein in, 88 Borchardt, Kritik zu üben, das iſt unſere a e 4t b als Borchardt eine diesbezügliche Als aber in einer der letzten Sitzungen, daß er mit ſeinem Werke nicht unzu⸗ „Independence Belge“ unterrichtet ſeine Leſer über die neueſten u tage das Recht, auch die Reichspolitfk zu beſprechen, und ſchließt mern!“ Miniſterpräſident Frhr. v. Po im bayeriſchen Landtage iſt kein verantwortlicher Reichspolitik. dieſe Sache im Reichstage zu behandeln. erklärt, er werde dieſe Angelegenheit prüfen und dafür ſorgen, daß dem Landtage in keiner Weiſe verkürzt werde, was er bisher ex lege et usu in Anſpruch gegebenenfalls eine Beſchlußfaffung des Hauſes hierüber herbei⸗ führen. Budgets dem Finan Eiſenbahnminiſter aufſteigt. Einen melancholiſchen Abſch den nun dahingegangenen eines altberliniſchen, glaube nicht,“ ſo erzählt er,„daß da gewöhnliches Volk verkehrte. Nein, Sprachlehrer, Studenten, bisweilen Offisiere, kurz ehrſame Bür⸗ ger, aber alle erfüllt mit altpreußiſchen Ideen. Und ſo war auch die Küche; ſie war einfach, das war gleichbedeutend damit, Bauern in liebe für Frankreichs Kunſt und Künſtler Ausdruck zu geben.„Ich ſeln, in denen dicke Erbſen und große oder dicke Linſenſuppen mit Thüringerwurſt. Im Sommer gab es da eine„Kaltſchale“, aus Vier mit men ſehr deliziös bereitet, und beerſuppen, bei denen Lippen und das„Caßler“ mit gutem Preiſelbeerkompott, am meiſten aber er⸗ götzten ſich die Eingeweihten an Schneider aus.„Aber ich habe doch keine alten Kleider in meinem ein polniſches„Zraſy“, eine Ka voller Erſtaunen eine Sardelle entdeckte, Roſinen ſchwammen. ſerin oft erſchien, der Maler mit einer für die, die an ſolchen Gerichten Geſchmack finden. muß es gelernt haben, ſolche Gexrichte zu vertragen, ebenſo wie es Modell lachend entgegen:„Nicht ſo ſtolg zunächſt nicht leicht wird, ſich den davon etwas in öſiſcher Be⸗ den Nachbar, a es auch ſonſt noch läßt ſich nieder und umhüllt uns gleich mit dem Qualm eines ſcharfen„Knaſters“, er beobachtet alle Schüſſeln ſehr genau, die die Kellner vorbeitragen, ſtreut Salz auf einen große Stücken Brots hinein, es ſcheint, daß dieſer Schwamm im Magen ihn wirkt. Endlich entſchließt er ſich zu beſtellen, befriedigten Pfeifen das Bier und die Suppe ein, wobei er, um Marnheim, 25. Oktoben gegenkommens, das weite Kreiſe des deutſchen den Kolonien gezeigt haben, führt der Verfaſſer Moment an, das, wie er Geſicht treiben müſſe, nachbar England dieſelbe Sache betreibe: nämlich die Ent vor allem ei Kolonien. Er ſchreibt darüber: „Soll aus unſeren Kolonien etwas werden, leben, daß unſere bereiten— bis jetzt ſind ſie nur Schmerzenskinder geweſen— dan werden; das iſt notwendiger als alles andere. Unſere Kolonialpolitik kommt uns vor, als wenn jemand ein verkommene ſpart und weniger Perſonal das Gut wieder zu verkaufen, ſelben Anſicht in Beziehung auf unſere Kolonien ſind, kann bei de bisherigen Behandlung der Kolonien nicht wundernehmen.“ mit unſern kürzlichen, Ausführungen in dem an, daß in der letzten politik hineingekommen ſei, Nörgeleien zum Trotz die Reichsetat abgeben werden. Deutsches Reſeh. — Es bleibt bei der A b nachweiſes durch die gegen den den allgemeinen Beſchluß deß Kölner Handwerker⸗ Proteſt erhoben. Die Mittel ſt a n eine Urabſtimmung der Handwerker des Handwerks feſtzu ſbellen. einigten Innungsverbände Deulſchlands, kürzlich in Berlin tagte, faßte aber nach längerer Debatte dazu eine Reſolution, in der er erklärt, daß unbeſchadet der weiter⸗ gehenden Wünſche einzelner Gruppen die Mitglieder ver⸗ pflichtet ſind, auf den Kölner Beſchlüſſen zu beharren und in den einzelnen Innungen dafür zu wipken. — In der bayeriſchen Kammer der Abgeordneten führte Dienstag im Laufe der Budgebberatung Ham⸗ merſchmidt(Lib.) aus, in der deuhſchen auswär⸗ tigen Politik habe ſich vorher eine gewiſſe Unſieeit gezeigt, aber im der Marokko⸗Angelegenheil habe ſich der Flügelſchlag des deutſchen Aars wieder beſſer bemerkbar gemacht. Redner wandte ſich im weiteren gegen die jüngſten Aeußerungen des Miniſterpräſidenten Frhrn. b. Podewils gegen⸗ über dem Abg. Caſſelmann. Miniſterpräſident Frhr. v. Pode⸗ wils erwiderte, das Thema der auswärtigen Politik des Reiches ſei für Einzellandtage nicht geeignet. Nach der Reichs⸗ verfaſſung habe der Kaiſer das Reich völkerrechtlich zu ver⸗ treten. Das deutſche Volk ſollte nur dankbar ſein, daß das erlauchte Oberhaupt des Reiches keine Anſtrengung und keine Mühe ſcheue, um ſeinem hohen Beruf in jeder Beziehung gerecht zu werden. Was die neulichen Aeußerungen des Abg. Caſſel⸗ mann betreffe, ſo habe er, der Miniſter, jene Aeußerungen als eine ſchwere Beleidigung empfunden und in dieſem Empfinden neulich geantwortet. Die Frage, ob die Regierung nach wie vor über den Parteien zu ſtehen geſonnen ſei, könne er in un⸗ bedingter Weiſe bejahen. Segitz(Soz.) wahrt dem Land⸗ mit den Worten:„Wir laſſen uns dieſes Recht nicht verküm⸗ dewils erwidert, hier Miniſter für Alſo auch vom praktiſchen Geſichtspunkte wäre Präſident Orterer genommen habe. Er werde Schließlich wurden die größten Teile des zausſchuß überwieſen. Handelskammer hat an den in der Frage der Perſonen⸗ und — Die Berlinevr „Leipziger Hof“, in dem er das Ideal gemütlichen Bierlokas berherrlicht.„Man da trafen ſich Beamte des nahen Marineminiſteriums, aber kräftig. Im Leipziger Hof eſſen, die Gaſtfreundlichkeit reicher Anſpruch zu nehmen. Da gab es enorme Suppenſchüſ⸗ Stücke Specks ſich mengten, Zucker, Roſinen und Brotkrum⸗ dann die Heidelbeer⸗ und Brom⸗ Zähne blau wurden. Berühmt war den Teltowerrüben, oder man aß lbsroulade, in deren Mitte man während in der Sauce Und das alles war ausgezeichnet, wenigſtens Denn man Sitten oder vielmehr dem Mangel n Sitten einzufügen, die in dieſem Milieu guter naiver Leute ei ihrer Unhöflichkeit und ihrer Unkultur herrſchten. Seht doch der ſich da an eurem Tiſch häuslich nieder läßt, obwor⸗ Platz gibt, nur weil er Geſellſchaft haben will nd es ſein Recht iſt, euch anzuöden. Ein brummiges Grüßen, er leeren Teller, ſtipt die er mit dem Bier herunterſchluckt; Appetit anreizend auf ſchlürft mit einem und der feineren Speiſelarte zu den ariſtokratiſchen Weinſttzben Ien „ Volkes bisher ſagt, uns Deutſchen die Schamröte ins wenn wir ſähen, wie unſer Kolonial⸗ wicklung der Verkehrsverhältniſſe in unſern wollen wir noch er⸗ deutſchen Kolonien dem Mutterlande Freude muß mit der bisherigen Verkehrspolitik gründlich Wandel geſchafft jetzige Gut zu einem hohen Preiſe gekauft hat und dieſes nun dadurch ausgugleichen ſucht, daß er billiges Saatgut verwendet, am Dünger hält, als notwendig iſt. Daß ein ſolcher Mann bald am Ende ſein wird mit dem Gute und gezwungen wird, wird jedermann verſtändlich finden. Und daß es in Deutſchland eine gange Menge Leute gibt, die der⸗ Dieſe Stellungnahme des Verfaſſers deckt ſich ſachlich genau Artikel über den deutſchen Kolonialkongreß. Auch Schwarze erkennt ſchließlich Zeit ein friſcherer Zug in die Kolonial⸗ und erklärt zubderſichtlich, daß allen Hoffnung begründet ſei, daß unſere Kolonien bei geregelter Erſchließung nicht mehr das Schmerzens⸗ kind unſeres Reichsſchatzamts, ſondern einen Glanzpunkt im lehnung des Befähigungs⸗ berufenen Vertreter des deubſchen Handwerks. Bekannklich hatte eine Gruppe von Handwerkern Befähigungsnachweis verwerfenden und Gewerbekammertages dsvereinigumg hatte verlangt, um die Wünſche Der Zentralausſchuß der ver⸗ der jedsblick wirft er dann auf Gepäcktarifreform eine ngenden Forderungen gipfelt: 1. Erhebung des Schnellzugszuſchlages nur füm diejenigen Schnellzüge, welche dem großen durchgehenden, ins⸗ „beſondere dem internationalen Verkehr dienen; 2. Aufſtellung des Gepäcktarifes auf folgender Grundlage: 10 Pfg. für je 10 Kilogramm und je 50 Kilometer; für die erſten 25 Kilometer(Nah⸗ zone) 8 Pfg. für je 10 Kilogramm; von 501 werden je 100 Kilometer als eine Entfernungszone gerechnet und über 800 Kilometer für je 10 Kilogr. 2 Mark erhoben; über⸗ nſchießende Gewichtsmengen werden bis zu 5 Kilogr. nach unten über 5 Kilogr. nach oben abgerundet. Mindeſtens Kilogramm und 10 Pfg. zur Anrechnung. Für Gewichtsmengen 8bis zu 20 Kilogr. wird nur die Hälfte der hiernach ſich ergebenden Fracht berechnet. Im Intereſſe der Bequemlichkeit der Reiſenden hält bie Kammer es außerdem für notwendig, Vorkehrungen zu treffen, daß auch nach Abſchaffung der eigentlichen Ril dcfahokar⸗ ten die Fahrkarte für die Rückreiſe gleichzeitig mit der für die Hinreiſe gelöſt und daß auch nach Beſeitigung der Platz⸗ gebühren eim beſtimmter Platz im Zuge im voraus beſtellt werdem kann. Sehr erwünſcht wäre es, den Tarif ſo einzu⸗ richten, daß in jeder Eiſenbahnſtation nach allen anderen deut⸗ ſchen Stationen eine direkte Fahrkarte und ein direkter Gepäckſchein ausgefertigt werden kann, damit das Löſen neuer Fahrkarten unterwegs und die Umexpevition des Gepäcks überflüſſig gemacht werden. Dieſer letzteren An⸗ regung werde allerdings in vollem Umfange erſt dann ent⸗ ſprochen werden können, wenn die Betriebsmittelgemeinſchaft auch neue Wege zur Vereinfachung der Perſonen⸗ und Güter⸗ barife bieten ſollte. — Reichstagskandidaturen. Für die Reichs⸗ hat die deutſch⸗ bagserſatzwahl in Oldenburg⸗Plön freiſinnige Partei Schleswig ⸗ Holſteins beſchloſſen, Du. Struve⸗Kiel aufzuſtellen. Für den ſog. nationalen Wahl⸗ berein kandidiert Juſtizrat Dr. Bokelman n⸗Kiel. Für die Reichstagserſatzwahl in Donauwörth⸗Nördlingen an Stelle des verſtorbenen Zentrumsabgeordneten Dr⸗ Weißen⸗ hagen beabſichtigt das Zentrum den Regierungsaſſeſſor Frhen Frankenſtein in Regensburg aufzuſtellen. — Auch den Eiſen bahnminiſter von Budde hatte man in dieſen kritiſchen Tagen des Verblühens und Ver⸗ welkens über die Klinge ſpringen laſſen. Die„Prenzlauer Zeitung“ wollte aus ſicherer Quelle erfahren haben, daß Herr v. Budde demnächſt ſein Amt verlaſſen werde, da er an einem außerordentlich ſchweren Magenleiden kranke das ihn zum Rücktritt aus ſeiner Stellung zwinge. Nach der„Deutſchen Tagesztg.“ aber„denkt Herr v. Budde jetzt nicht daran, ſeinen Abſchied zu nehmen. Daß er etwas leidend iſt, iſt richtig. Sein Leiden hat ſich aber ſeit dem letzten Frühjahre weſentlich gebeſſert, ſo daß er durch ſein Be⸗ finden durchaus nicht gezwungen iſt, Rücktrittsgedanken zu egen.“ beg Ihrem Dementi fügt die„Deutſche hinzu:„Die Meldung der komiſche Seite. + Tagesztg.“ noch folgendes „Prenzlauer Zeitung“ hat aber noch eine Sie will nämlich wiſſen, daß ſein Nachfolger Generalmajor im Generalſtabe Verdy du Vernois ſein werde. Dieſe Nachricht iſt ſchlecht erfunden, da es einen Generxalmajor dieſes Namens weder im General⸗ ſtabe noch überhaupt in der preußiſchen Armee gibt.— Es gibt zwei Offiziere dieſes Namens. Der eine iſt der frühere Kriegsminiſter, der andere iſt Oberleutnant der Reſerve im Kaiſer Alexander⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 1. Gs iſt doch wohl nicht anzunehmen, daß einer von den beiden Herren zumg Eiſenbahnminiſter; auserſehen ſei.“ Ausland.—3 * Frankreich. Delcaſſé kann ſich noch nicht beruhigen. Das Blatt Echo de Paris“ eröffnete am Diens⸗ tag eine ſehr heftig gegen Deutſchland einſetzende, offenbar bon Delcaſſe angeregte Artikelreihe über die franzöſiſch⸗engliſche Verſtändigung, deren Charakter von der deutſchen Diplomaſe zuerſt mißverſtanden und die durch Erhebung ungeahntet Schwierigkeiten zu einem politiſchen Uebereinkommen umgeſtal⸗ tet worden ſei. Ihr erſter Zweck wäre die Ordnung der afxrikan⸗ ſchen Verhältniſſe nach der Faſchoda⸗Affäre geweſen. Lord Salisbury habe mannigfache Bedenken gehabt, und erſt Lord Lansdowne ſei auf die franzöſiſchen Vorſchläge eingegangen. Erſt als die deutſche Politik in der Annäherung der beiden Staaten eine Bedrohung Deutſchlands gefunden und durch das Eingreifen in Marokko Frankreich um die Früchte des erſten Abkommens gebracht habe, ſei dieſes zu einem Vertrage er⸗ weitert worden, der eine gemeinſchaftliche Verteidigung gegen Daulſchland nicht aber einen Angriff gegen dieſes bee eeeeeeeeee ſeingieht, größten Teil vermittelſt des Meſſers in den einzieht, befördert den Mund, kratzt die Saucenreſte ſorgfältig vom Teller ab, nimmt den Spinat oder anderes Gemüſe mit einem Kaffeelöffel zu ſich und greift endlich zum Zahnſtocher.“ Hat der Franzoſe ſchon hier mit ſtarken Farben ſein Bild„altpreußiſche Einfachheit“ gemalt, ſo wird ſeine Erzählung vom Zahnſtocher faſt märchenhaft. Er ſchildert den Behälter, in dem ſie daſtehen, beſchreibt den Mechanfs⸗ mus, vermöge deſſen man den Zahnſtocher herausnehmen, aber nicht wieder hineinlegen kann, und findet es genial erdacht, daß 1 1 das Publikum verhindere, einen gebrauchten Zahnſtocher zurück⸗ zulegen. — Ueber einen„verſteckten Hamlet“(noch verſteckter als die geheimnisvollſten Hamletinterpreten) ſchreibt man aus Kopen⸗ hagen: Unter den Erinnerungen eines berſtorbenen Theater⸗ direktors findet ſich folgende wahrhaftige Schauſpielergeſellſchaft kam nach der Inſel Langelan d, wo nichts Geringeres als Shakeſpeares„Hamlet“ aufgeführt werden ſollte. Nun war aber auf der Eiſenbahn ein Koffer verloren ge⸗ gangen, der unter anderem die Koſtüme Hamlets enthielt. Der Geſchichte: Eine reiſende Regiſſeur machte dem Direktor von dieſer Fatalität Mitteilung und bat um Rat. Das Stück mußte geſpielt werden, und man beſaß keinerlei Garderobe, die der Prinz von Dänemark auch nur halbwegs anſtändig hätte tragen können.„Wir ſtreichen die Rolle, meinte der Direktor, ſah aber bald das Unmögliche ſeines Vor⸗ ſchlages ein und beſtimmte darum, daß Hamlet— hinter den Ku⸗ liſſen Platz nehmen und von da ſeine Repliken koslaſſen ſollte, ohne ſich dem hochberehrten Puhblikum perſönlich zu zeigen! Und dabet blieb es. Hamlet ſprach aus ſeinem Verſteck die ganze Rolle, ohne ſich während der Aufführung auf der Bühne zu zeigen. Und der Erzähler notiert mit Genugtuung, daß niemand im Publikum hierin etwas Auffälliges fand. 5 — Die Erfolge des„Ozean⸗Reſtaurants“, Aus Newyork wird berichtet: Nach der erſten Fahrt des Rieſendampfers„Amerika“ von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie erklärte Autor, der Leiter des Re⸗ ichts zu verlieren, auch noch, was im Barte hängen geblieben iſt, ſtaurants an Vord des Schiffes, daß nach ſeiner Meinung innerhalb 5 Jahren alle großen atlantiſchen Dampfer 3 la carte⸗Reſtauranes Eingabe gerichtet, die in ſol bis 800 Kilometer kommen 10 1 FFd K WNe Es „ ee P N Nmßherm, 28. Ortodes Seneral⸗Anzeiger n MNarvpkko. Der Räuber Valiente hat nun endlich, wie chen kurz gemeldet, die gefangenen engliſchen Offiziere gegen Frei⸗ faſſung von fünf durch die marokkaniſche Regierung gefangen ge⸗ haltenen Perſonen herausgegeben. Er ſtellte auch die Bedingung, daß noch zehn andere Gefangene freigelaſſen würden, und der Ver⸗ tteter des Sultans machte ſich anheiſchig, daß dies Verlangen ge⸗ währt werde. Der engliſche Geſandte Lowther hat amtlich das Ver⸗ langen geſtellt, daß der Räuber Valiente beſtraft werde. Valiente hat, als die Auswechſelung ſeines Bruders gegen die engliſchen Offiziere erfolgte, zehn Gewehre und 10 000 Patronen verlangt, die ihm auch ſofort gegeben wurden. Dieſe neueſte marokkaniſche Räuberidylle hat alſo den üblichen Verlauf genommen. Valiente iſt augenſcheinlich Raiſulis Beiſpiel gefolgt, der, nachdem er den Amerikaner Perdicaris weggeſchnappt, auch alle ſeine Forde⸗ rungen vom Sultan erfüllt bekam und jetzt ſogar in Tanger als Gouverneur thront. Welches wird der nächſte Räuberſtreich ſein? Die kommenden Tandtagswahlen in Heſſen. Heute(Mittwoch) iſt der gegenwärtige Landtag ge⸗ ſun die worden und in Kürze werden die Wahlvorbereitungen ür die in etwa 4 Wochen ſtattfindenden hälftigen Er⸗ neuerungswahlen zur Zweiten Kammer raſcher in Fluß kommen, nachdem ſie bis jetzt in den meiſten der von 25 in bettacht kommenden Wahlkreiſen überhaupt noch nicht über die Kandidatenaufſtellung hinaus gediehen ſind und in manchen Bezirken auch über dieſe Vorfrage noch keine Klarheit herrſcht. Selbſt der Umſtand, daß die Wahlen noch einmal nach dem indirekten Wahlſyſtem ſtattfinden müſſen, hat die große Maſſe der Wähler nicht beſonders erregt, ſo daß vorausſichtlich die Zuſammenſetzung der Kammer ſich nicht viel ändern wird. Von den 50 Abgeordneten gehörten bis jetzt 18 der Rationalliberalen Partei an, 12 bildeten als freie wirtſchaftliche Vereinigung die zweitſtärkſte Fraktion, ein buntes Gemiſch von Antiſemiten, Bauernbündlern und Bund der Landwirte, die eigentlich nur durch die gemein⸗ ſame Gegnerſchaft gegen die Städte zuſammengehalten wurden und in allen rein agrariſchen und auch in manchen politiſchen Fragen auf Zuzug aus dem Lager der ländlichen National⸗ beralen rechnen konnten. Die 3 anderen beſtehenden Fraktio⸗ nen waren weſentlich kleiner; das Zentrum zählte 7, die Sozialdemokratie 6, der Freiſinn Richter'ſcher Färbung, mit einem ſtark ſozialpolitiſchen Einſchlag, 3 Mit⸗ glieder und 2 ihm naheſtehende Wilde; doch übten alle drei Gtuppen durch ihre geſchickte Führung und ihr geſchloſſenes Auftreten einen über ihre Zahl hinausgehenden Einfluß aus. Von den 2 noch weiteren Mitgliedern konnte man den einen den Liberalen, und den anderen den Bauernbündlern zurechnen. Es ſcheiden nunmehr aus': je 8 Nationalliberale und Bauernbündler uſw., 5 Ultramontane, 2 Sozialdemokraten und 2 freiſinnige Wilde, während 10 Nationalliberale, je 4 Bauernbündler und Sozialdemokraten, 8 Freiſinnige, 2 Ultra⸗ montane und 2 Fraktionsloſe im Landtag noch 3 Jahre ver⸗ bleiben.— Betrachtet man die Ausſichten der einzelnen Parteien, ſo haben zunächſt die Nationalliberalen ſchon jetzt einen ſicheren Gewinn zu verzeichnen, indem im Wahlkreis Bensheim an die Stelle des ſeitherigen freiſinnigen Wilden Eulet der nationalliberale Auler gewählt werden wird, und zwar vorausſichtlich ohne Gegenkandidat. Dieſem Gewinn ſtehen aber vorausſichtlich auch Verluſte gegenüber, namentlich iſt der Wahlkreis des ſeitherigen Kammerpräſidenten Haas be⸗ droht, dem in den ſtark induſtriell durchſetzten Orten Eber⸗ 11 und Pfungſtadt ein gefährlicher Gegner in der Sozialdemokratie erwachſen iſt. In 2 rheinheſſiſchen Wahl⸗ keiſen Alzey und Wöllſtein erwachſen ihnen in den Freiſinnigen gefährliche Gegner und im vberheſſiſchen Wahl⸗ ſreis Bad⸗Nauheim in den Bauernbündlern. Dafür debrohen die Nationalliberalen die 2 bis jetzt ſozialdemokratiſchen Bezirte Groß⸗Gerau und Langen ⸗Iſenburg. Namentlich in letzterem Bezirk ſind ihre Ausſichten günſtig, denn ſie haben in dem Reichstagsabgeordneten Dr. Becker einen im Bezirk ſeßhaften und ſehr beliebten Kandidaten gewonnen, und es iſt durchaus nicht unmöglich, daß dieſer, ebenſo wie er dor 2 Jahren der Nachfolger Ulrichs im Reichstage wurde, nun⸗ mehr auch der Nachfolger von deſſen Genoſſen Cramer im Landtag wird. Auch in einigen bis jetzt bündleriſchen Wahl⸗ kreiſen iſt ein liberaler Wahlſteg nicht undenkbar, wenn die Partei ſich etwas rührk.— Bei der freien wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung iſt es ſehr fraglich, ob ſie ihren ſeitherigen Mandatsbeſtand behaupten kann. Bedroht ſind vor allem das rheinheſſiſche Wörrſtadt, das ſie vor 6 Jahren hur durch die Läſſigkeit und Siegesgewißheit ihrer freiſinnigen Gegner gewann, ſowie Gießen⸗Land durch die Sozial⸗ demokraten. Gewinnen könnſe der Bund höchſtens Nauheim don den Nationalliberalen.— Das Zentrum hat 5 Sitze zu verteidigen, von denen Bingen⸗Land ihnen kampflos wieder zufallen wird. Mainz⸗Land, wo ihr Führer Dr. Schmidt wieder kandidiert, iſt ſtark von der Sozialdemo⸗ FWatie gefährdet, die auch im Bezirk Seligenſtadt eine rührige, aber weniger ausſichtsvolle Agitation entfaltet. Nierſtein wird wohl vom Zentrum gehalten werden, da der dortige all⸗ deutſch⸗nationalliberale Gegenkandidat in bezug auf ſeine Stel⸗ lung zum direkten Wahlrecht nicht ganz zweifelsfrei iſt. Da⸗ gegen iſt die Entſcheidung in Heppenheim ſehr fraglich, wenn es ſich bewahrheitet, daß dort von den Gegnern des der freiſinnige Bürgermeiſtet Höhn aufgeſtellt wird. u gewinnen hat das Zentrum nichts.— Die Sozia demo⸗ kraten haben 2 Sitze zu verteidigen, die beide von den Liberalen ſtark bedroht ſind. Sie haben außerdem in 7 oder 8 habe werden. Die Preiſe auf der„Amerika“ ſind etwa dieſelben kie in den erſten Reſtaurants der Großſtädte, die Weine ſind ein wenig billiger. Die Kühlanlage hat ſo vollkommen gearbeitet, daß man ppährend der ganzen Reiſe friſches Wild, Geflügel, Obſt und Gemüſe liefern konnte. Von 411 Salonpaſſagieren nahmen 120 ihre Mahlzeiten nur im Reſtaurant ein. Die größte Rechnung von 300 M. bezahlte ein Reiſender für ein Souper, während für.50 kark ein vollſtändiges Frühſtück geliefert wurde⸗ Nach der„New⸗ erk World“ betrug die Geſamteinnahme der„Amerika“ auf ihrer erſten Fahrt 600 000 M. Da ſich die Unkoſten auf 220 000 M. be⸗ laufen, bleibe ein Nutzen von 380 000 M. als Zinſen für die Kopitalsanlage. — Humor. die zum Herzen geht.“ keider.“(J. amuſant.)— Ein In der Oper. Sie:„Er hat eine Stimme, Er:„Auf dem Wege durch die Naſen Juſtigmor d.„Wiſſen Sie, der erte Dingsda iſt das Opfer eines Juſtigmordes geworden.“ „Wieſo??„Ja, man hat ihn freigeſprochen.“(Gaulois.) Mutterſtolz.„Ein niedliches Kind, dein Töchterchen!“„Und Die glauben nicht, wie wundervoll dekadent das Kind iſt.“— Schüttelreim. Es putzt ſich blank mit naſſer Wichſe— wohl darauf rechnen, einen etwaigen Verluſt durch die Eroberung von Darmſtadt⸗Land, Pfungſtadt⸗Gernsheim, Kaſtel oder Gießen⸗Land wettzumachen, vielleicht auch noch einen kleinen Mandatsgewinn davonzutragen. Wenn ſie Darmſtadt⸗Land erobern, ſo werden ſie es lediglich dem Bund der Landwirte zu verdanken haben, der beſchloſſen hat, unter allen Umſtänden die Kandidatur des freiſinnigen Wilden Noack zu bekämpfen, der den Bezirk als Erkorener aller bürgerlichen Parteien bis jetzt vertrat. Doch iſt zu erwarten, daß der Darm⸗ ſtädter Stadtteil Beſſungen, der etwa die Hälfte der Wahl⸗ männer ſtellt, wieder geſchloſſen für Noack eintritt.— Von Intereſſe dürfte ſchließlich noch ſein, daß der einzige Gegner der direkten Wahl, Breimer, in Beerfelden⸗Wimpfen jedenfalls ohne Kampf gewählt werden wird. Aus Stadt und Land. Maunheim, 25. Oktober. Bezug auf das uns zur Verfügung geſtellte Referat über den letzten Vortrag des Naturheilvereins werden wir von Herrn Emil Lehmann, Agitationsleiter der Oberrheiniſchen Bundesgruppe der Vereine für naturgemäße Lebens⸗ und Heilweiſe(Naturheilkunde) um Aufnahme folgender Erklärung erſucht:„In dem Referat über den Vortrag Ger⸗ ling„Die erbliche Belaſtung“ findet ſich einleitend der Satz:„Der Führer der Naturheilbewegung, richtiger Reformbeweg⸗ ung gegen unſere vielfach naturwidrige Lebens⸗ weiſe etc.“ Dieſe Interpretation des Begriffs Naturheil⸗ bewegung iſt falſch. Der deutſche Bund der Vereine für natur⸗ gemäße Lebens⸗ und Heilweiſe hat erſt vor zwei Jahren— gerade um ſeine Tendenz genau zu bezeichnen— noch den Namen„Natur⸗ heilkunde“ ſich beigelegt; ebenſo bezeichnet ſich der Aerzteverband für phyſikaliſch⸗diätetiſche Therapie ausdrücklich noch mit dem Bei⸗ namen„Naturheillehre“. Es ſoll damit nach außenhin gezeigt werden, daß die Naturheilbewegung ganz beſtimmte Tendenzen— eben die Naturheillehre— vertreten will, zum Unterſchied don anderen Reformbeſtrebungen, die ſchlechtweg die Geſundheitspflege auf ihre Fahne geſchrieben haben. Es gibt auch Vereine für Ge⸗ ſundheitspflege, Reformvereine„gegen unſere vielfach naturwidrige Lebensweiſe“, die nicht nur völlig anders geartete Tendenzen haben, ſondern vielfach in Gegnerſchaft zur Naturheillehre ſtehen. Redak⸗ teur Gerling iſt lediglich Verfechter der reinen Naturheillehre und legt perſönlich Wert darauf, nicht in Beziehungen gebracht zu werden zu Beſtrebungen, die er bekämpft. Den Begriff„Natur⸗ hefllehre“ hier zu erörtern, iſt nicht angängig— gewiß des Raumes wegen. Die zahlreichen Leſer, welche für dieſe Frage Intereſſe haben, ſind wohl darüber orientiert, event. ſei hingewieſen auf die Definitionen von Dr. Kleinſchrodt, Dr. Ziegelroth und ſoeben B. Schwabe⸗Karlsruhe in ſeiner„Naturheilmethode und Naturheil⸗ hewegung“. * Bei dem jüngſten Konzert des Zither⸗Vereins Harmonie in Ludwigshafen erregte, wie man uns mitteilt, neben den vorzüg⸗ lichen Darbietungen des Vereins unter der g ezeichneten Leitung des rührigen Dirigenten Herrn Lang der 12jährige Violinkünſtler Otto Apfel aus Mannheim berechtigtes Aufſehen. Ruhig wie ein gereifter Meiſter tritt der hochbegabte, alles auswendig ſpie⸗ lende Knabe vor das Publikum. Man kann den Eltern Glück wün⸗ ſchen zu dieſem intereſſanten Kinde. Wenn hier Fleiß ſich paart mit den natürlichen Anlagen, ſo wird der kleine Otto Apfel bald zu den hervorragendſten Violinvirtuoſen gehören. Man würde es dankbar anerkennen, wenn man recht bald Gelegenheit hätte, den kleinen Künſtler auch am hieſigen Platze zu hören. * Schwalben in Nut. Im Anſchluß an die Mitteilungen über die ermatteten Schwalben, die in der Schweiz aufgehoben und im Gotthard⸗Schnellzug nach Italien befördert wurden, wird der „Frkf. Ztg.“ aus Speher geſchrieben: Auch in der Vorderpfalz Mit Meit * Naturheilverein. ſind Maſſen junger Schwalben zurückgeblieben. Zu Hunderten niſten ſie in warmen Ställen, Fabrikräumen und Schuppen. Dutzende liegen morgens erſtarrt am Voden. Kunſtgärtner Jakob Velten in Speyer hat nun eine Annahmeſtelle für ein⸗ gefangene Schwalbe'n, die ſonſt elend zu Grunde gehen müßten, eingerichtet. Vor einigen Tagen hat Herr Velten über 100 Schwalben mit dem D⸗Zuge über Baſel nach Italien geſchickt, wo die jungen Tierchen wohlbehalten ankamen. Der hieſige Vogel⸗ ſchutzberein„Ornis“ erſucht nun alle Vogelfreunde, die Schwalben, die ſich in den Wohnungen, Stallungen uſw. aufhalten, einzu⸗ fangen und bei der Annahmeſtelle abzuliefern, wo ſie geſammelt nach Italien geſchickt werden. Am Ziel werden die Tierchen dann wieder in Freiheit geſetzt. Der Winter, der heuer etwas verfrüht eintraf, hat die armen Tiere überraſcht; für die weite Reiſe waren ſie noch nicht kräftig genug und ſo mußten ſie don ihren„Eltern“ zurückgelaſſen werden.— Aus Ochſenfurt ſchreibt dem Blatt ein Leſer: Auf den warmen Abdampf⸗ und Heißluftröhren im Hausinnern des hieſigen Elektrizitätswerkes ſaßen dicht beiſammen elwa 40 Schwälbchen und einige der zierlichen Zaunkönige. Die tierfreundliche Frau des Werkführers gewährt den hungernden und frierenden Tierchen gerne das warme Plätzchen. An ſonnigen Tagen zieht die laute Schar durch die geöffneten Fenſter ins Freie, um ſich des Abends— gewöhnlich mit einem kleinen Zuwachs wieder einzufinden. Leider ſind auch ſchon Abgänge beobachtet wor⸗ den. So fand man eines Morgens drei recht abgemagerte Schwal⸗ ben tok am Boden liegen.— Hoffentlich wird die tierfreundliche Einrichtung, die Herr Velten in Speyer getroffen hat, recht fleißig benutzt. * Perbot des Tragens von Korſetts. Der Leiter der höheren Töchterſchule zu Saarbrücken hat an die Regierung in Trier die Anfrage gerichtet, ob er ein Verbot für die Schülerinnen ſeiner An⸗ ſtalt erlaſſen dürfe, das das Tragen des Korſetts während des Turnens unterſagt. Darauf iſt von der Regierung folgende Ver⸗ fügung eingelaufen, die allgemeine Beachtung verdient:„Auf Grund des von Ihnen angeführten Erlaſſes vom 20. März d. J. iſt es allerdings geſtattet, das Tragen von Korſetts beim Turnen ohne weiteres zu verbieten. Wir beauftragen Sie daher, dieſes Verbot in unſerem Namen ergehen zu laſſen und zwar ſo, daß dem Vorbot unter allen Umſtänden Folge geleiſtet werden muß.“ Nus dem Grossherzogium. IJSchwetzingen, 25. Okt. Verhaftet und in das Amtsgefängnis eingeliefert wurde heute vormittag der etwa 40 Jahre alte Zigarrenmacher, Philipp Fritz von Plankſtadt. Fritz lockte geſtern abend unter Verſprechungen ein 10 Jahve altes Mädchen von hier in das Feld und verging ſich an ihm ſittlich. * Achern, 24. Okt. Der Rat der Stadt Dresden hat ſeiner⸗ zeit ein Preisausſchreiben für Schutzborrichtungen imelektreſchen Straßenbahnbetriebe ergehen laſſen. Von den eingeſandten 420 Eutwürfen wurden 7 Konſtruktionen einer ſechsmonatlichen Verſuchszeit unterzogen. Nach Beendigung dieſer Verſuche hat das Preisgericht in ſeiner am 11. Oktober ds⸗ ſtattgefundenen Schlußſitzung beſchloſſen, in Erwägung, daß Ai ausgewäßlten Preisarbeiten, zuſammen verei eine den Ve⸗ ſtimmungen des Preisausſchreibens entſprech und zur Ein⸗ führung geeignete Schutzvorrichtung abgeben, von der Verleihung eines erſten Preiſes abzuſehen und zwei zweite Preiſe von je 4000 Mark und eien dritten Preis von 2000 Mark zu verteilen. Das ide Den Schuppenſchwana die Waljernize⸗ Preisgericht bat die beiden Preiſe von je 4000 Mark den Einſendern Wahlkreiſen ernſthafte Kandidaturen aufgeſtellt und können[ Ambroſius Nehren und Adolf Pfoſer in Achern für die Schutzvorrichtung„Erprobt“ und dem Einſender Bruno Helbig in Dresden⸗Grunag für die Schutzvorrichtung„Notwehr“, ſowie den dritten Preis von 2000 Mark dem Einſender Guſtav Mertens⸗ Ingenieur bei der Dresdener Straßenbahn, zuerkannt. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Eine Frau wurde am Samstag in Konſtanz auf dem Abort von der Geburt öberraſcht. Das Kind erſtickte hiebei im Kloſett. Darnach iſt ein Verbrechen, das man nach der erſten Meldung annahm, aus⸗ geſchloſſen. Der Rechnungsabſchluß der Stadtkaſſe von Em⸗ mendingen ergibt folgende Vermögenslage der Stadt: Ein⸗ nahmen 439 797,26., Ausgaben 427 860,62., mithin Kaſſen⸗ beſtand 11.936,64 M. Das Vermögen der Stadt betrug am 14 Januar 1905 1218 002,88s., denen 817 886,29 M. Schulden gegenüberſtehen. Das Reinvermögen beträgt 400 116,59., ein⸗ ſchließlich verſchiedener Stiftungen 659 482,42 M. Der Hauptwert des ſtädtiſchen Vermögens beſteht in Gebäuden mit zuſammen 580 600 Mark, ihnen folgen landwirtſchaftliche Grundſtücke mit 228 571,87 Mk., Waldungen 117 557,87 Mk., Kapitalien 213 332,43 M. Gegen das Vorjahr hat ſich das Vermögen um 599,10 M vermehrt.— Am 28. ds. Mte., 4 Uhr 36 Min. nachs mittags, entgleiſten vom Zug 1571 bei der Einfahrt auf des Station Littenweiler drei Perſonenwagen durch ulrichtige Weichenſtellung. Das Gleis war bis 9 Uhr 30 Min. nachmirkags geſperrt; bei der Unfallſtelle mußte umgeſtiegen werden. Verletzt wurde memand.— Als Geiſtlicher auf die in Karlsruhe neu⸗ errichtete zweite evangeliſche Stadtpfarrei iſt Pfarrer Karb Heſſelbocher in Neckarzimmern in Ausſicht genommen. H. der ing Alter von 34 Jahren ſteht, war im Jahre 1898 in Karlsruhe Vikar⸗ Durch Herausgabe von Dorfpredigten hat er ſich in theologiſchen Kreiſen bereits einen Namen gemacht.— Der erſte Bürgermeiſter von Pforsheim, Holzwarth, ſteht Femnächſt zur Wahl. Die Stimmung in der Bürgerſchaft iſt nun derart, daß man Herrn H. jedenfalls nicht wieder wählen, ſeine Skelle vielmehr, wie es ſchon bei der Wahl des 2. Bürgermeiſters angeregt war, mit eineig Techniker beſetzen wird. Pfglz, heſſen und Umgebung. * Neuſtadt, 25. Okt. Vor einigen Jahren wurden in den Uhren⸗ und Goldwarengeſchäften Dreſcher am alten Turnplatz und Völcker in der Hauptſtraße größere Uhrendiebſtähle verübt. Dieſes Tage nun fanden die Winzer einer hieſigen Weinfirma beim Graben im Felde ein ganzes Gebund Uhrketten und man nimm an, daß ſie von jenem Diebſtahl herrühren. Waldhambach(Pfalz), 24. Okt. Die gefährliche Un⸗ ſitte, geladene Gewehre im Bereiche der Kinder zu laſſen, hat hier ein großes Unglück verurſacht. Das fünfjährige Söhnchen der Ja⸗ milie Conrad ſpielte mit einem gleichalterigen Jungen. Dieſer nahm das Gewehr des Vaters von der Wand herunter, es entlu 9 ſich und die Kugel drang dem kleinen Conrad in die Stirn. Als das Gericht zur Aufnahme des Protokolls an Ort und Stelle war, war der arme Junge tot. Auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft wurde der Vater des unglücklichen kleinen Schützen verhaftet. 8 „ Pirmaſens, 24. Okt. Das erſte Opfer der Kälte ſcheint der Hausdiener David Schießer geworden zu ſein. Schießer, welcher in Walshauſen geſchäftlich zu tun hatte, benutzte auf der Heimfahrt das Fuhrwerk des Kommerzienrats Leinenweber. Wohl und munter ſetzte ſich Schießer hinten auf den Wagen und als der Knecht zu Hauſe im Hofe angelangt war und Sch., welcher ein⸗ geſchlafen zu ſein ſchien, wecken wollte, wurde er gewahr, daß er eine Leiche vor ſich hatte. Ein Herzſchlag hatte dem Leben des im 40. Lebensjahre ſtehenden Mannes ein Ziel geſetzt. Zweibrücken, 24. Okt. Der wegen Raubmords verhaftete Friedrich Hirtz hat auch eingeſtanden, in der Nacht vom 26. zum 27. September einen Einbruch bei Kohlenhändler Geiger, wobei ihm nach Erbrechen des Sekretärs 300 Mark in die Hände fielen, verübt zu haben. Der Verdacht, dieſen Einbruch verübt zu haben, ſoll nach der„Zw. Ztg.“ bei Hirtz dadurch hervor gerufen worden ſein, daß dieſer ſich über den Erwerb des Geld welches er nach dem 26. September(der Nacht des Einbruchs) dere ausgabte, nicht auszuweiſen vermochte⸗ Schließlich in die Engs getrieben, blieb ihm unter der Wucht zahlreicher erdrückender Bes weisgründe nichts anderes übrig, als auch dieſes Verbrechen zuzus geſtehen. Bei der Ausführung der Tat ſcheint H. mit einer aus⸗ geſuchten Kaltblütigkeit vorgegangen zu ſein, bei der es ihm wohl auch nicht darauf angekommen wäre, ſchon damals hier einen Raubs mord zu begehen. 5 Cheater, Kunſt und Wiſlenſchaft. Konzert zum Beſten des Diakoniſſenhauſes. Man ſchreibt uns In der erſten Hälfte des November wird im Kaſinoſgal hier ein bor Fräulein Cornelia Travert, zu Gunſten des hieſigen Diakoniſſen hauſes veranſtaltetes Konzert ſtattfinden. Außer mehreren Schül innen der genannten Dame haben noch einige Damen und Herre ihre Mitwirkung zugeſagt. Das Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde in Freiburg i. B hat in letzter Zeit weſentliche Zuwendungen erhalten. Die Anſtal bietet des Intereſſanten ſehr bieles, insbeſondere was die eth graphiſchen und zoologiſchen Gegenſtände, zum Teil auch die geolg giſchen, betrifft. Zweier Kurioſitäten ſei gedacht. Die eine bildet die Kleinfigur eines ſamoaniſchen Kriegsſchiffes, das kein ande als der ehemalige König der Samvainſeln, Matafa, aus Holg ſchnitzte, während er in deutſcher Gefangenſchaft ſich befand. Die andere Kurioſität iſt die erſte deutſche Fahne, die in Baden aus deutſcher Baumwolle im Jahre 1902 verfertigt wurde; ſie iſt ein Geſchenk von Stadtrat Ficke. 5 Scheffelfeſt in Oberndorf. Am letzten Sonntag wurde, wi ſchon kurz berichtet, in Oberndorf a. N. der 100. Geburtstag dei Mutter des Dichters Scheffel gefeiert. Aus Anlaß des Gedenk tages wurde an ihrem Geburtshaus eine prächtige Gedenktafel, von einem Bronzeporträt der Dichterin und Dichtermutter gekrön iſt, enthüllt. Dieſer Feierlichkeit ging ein Gedenkakt auf dem Enthüllungsfeier hielt ſchönen Gedenktafel, die der Bildhauer Menges geliefert hat, wurden mehrere Kränze niedergelegt, einer von de Stadt Oberndorf durch Stadtſchultheiß Sulzmann, ein anderer bon den Frauen und Jungfrauen der Stadt. Waren ſchon dieſe beide Akte unter großer Teilnahme der Bevölkerung vor ſich gegangen, ſo wies die an die Enthüllung ſich anſchließende Feier im Saal zum „König Wilhelm“ eine ungemein zahlreiche Teilnahme auf. Hier hielt kt.„Schw. Merk.“ Schriftſteller Joh. Proelß aus Stuttgar die mit reichſtem Beifall ausgezeichnete Feſtrede. Der als„Hegaus ſänger“ und Freund Scheffels bekannte Oberreviſor Stocker aus Waldshut ſang mehrere Scheffellieder. Redakteur Pebhri aus Freiburg ſang Kompoſitionen Scheffel'ſcher Dichtungen. Auges⸗ ſprochen aber haben namentlich poetiſche Vorträge von Fran Alberta v. Frehdorf⸗Karlsruhe, die in ihrer Jugend im Haufe von Frau Scheffel verkehrt und die Märchen der letzteren heraus⸗ geben hat. Dieſe Dame führte auch mit einigen Kindern ei auf:„Der Geburtstag“, der Frau Scheffel zur Verfaſſeri Frau Alberta von Freydorf übergab dem Feſtkomitee al hat. wertvolle Feſtgabe ein Zuch, enthaltend die Erinnerungen, die Frau Scheffel eigenhändig über ihre Vaterſtadt Oberndorf aufgezeich Die beiden Männergeſangvereine„Liederkranz“ und„Froh und aus Scheffel Hckt. ſinn“ trugen Lieder aus dem„Trompeter“ — Seites General⸗Anzeiger. Monnheim, 28. Ottober! zFrau Apentſure vor. Der Sohn desß Dſchters, Nammerfunker V. v. Scheffel in Karlsruhe, hatte in einem Schreiben dem tief⸗ empfundenen Dank für die ſeiner verlebten Großmutter erwieſene Ehre Worte verliehen und telegraphiſch ſein Bedauern aus⸗ geſprochen, am Grſcheinen verhindert zu ſein. Hohe Freude er⸗ vegte ein Schreiben aus dem Kgl. Kabinett in Friedrichshafen, wo⸗ nach auf erfolgte Anzeige der König aufrichtigen Anteil an der Feier nehme, die er mit den beſten Wünſchen für einen ſchönen Werlauf begleite. Das warmherzige Schreiben wurde mit einem Hoch auf den König aufgenommen. Die Stadt hatte aus Anlatz der Feier geflaggt. Das Lenbach⸗Denkmal auf dem Mooſacher Friedhofe in Mün⸗ chen geht ſeiner Vollendung entgegen und wird am Allerheiligentage durch eine kleine Künſtlerfeler eingeweiht. Das aus Donaukalkſtein nach Entwurf von Prof, Gabriel Seidl ausgeführte Denkmal iſt ein einfacher Tempelbau nach antiker Art, dem nur unter einem Lor⸗ beerkranz der Name„Franz von Lenbach“ ſchmückt. Im Nürnberger Intimen Theater wurde der Einakter„Pier⸗ rots Drama“ von Sil Vara(Redakteur Silvera in Wien) gum überhaupt erſten Male aufgeführt. Die gute ſymboliſche Tragi⸗ komödie erzielte einen ehrlichen Erfolg. Die packende Hauptrolle fand durch Conrad'Allemand eine ergreifende Darſtellung. Bayreuth 1906. Aus Darm ſtadt wird berichtet: Kapell⸗ meiſter Karl Kittel iſt für die kommenden Ba hreuther Feſtſpiele verpflichtet worden. Ein„Tannhäuſer“⸗Jubiläum. Am 29. Oktober waren es gerade 60 Jahre her, daß Richard Wagner's„Tannhäuſer“ oder„Der Sängerkrieg auf Wartburg“ in Dresden das Licht der Rampen erblickte. Im Jahre 1842 hatte der Meiſter in Bad Teplitz die Dichtung begonnen, und im nächſten Jahre an ſeinem 380. Geburts⸗ tag(22. Mai) hatte er das Textbuch vollendet. Die Herſtellung der Partitur nahm nicht ganz zwei Jahre in Anſpruch, denn im April 1845 hatte Wagner das Werk vollendet. Nach einem halben Jahre ſchon fand die Uraufführung am 20. Oktober in Dresben mit bem berühmten Tichatſchek als„Tannhäuſer“ und der unvergeßlichen Wilhelmine Schröder⸗Devrient als„Venus“ ſtatt. Das Werk iſt damals bekanntlich bei der Kritik und einem großen Teil des Pub⸗ likums durchgefallen. 8 Die Stadt Ilmenau will den Manen Goethes ein Denk⸗ mal in Form eines Monumentalbruunens errichten, deſſen Koſten auf ca. 8000 M. veranſchlagt ſind. Man hofft, daß der Goethebund einen Teil des Aufwandes trägt. Ilmenau iſt be⸗ kanntlich reich an Goethe⸗Erinnerungen, es beſitzt das Goethe⸗ Zimmer im Hotel zum Löwen, den Schwalbenſtein, wo an einem Tage der 4. Akt der„Iphigenie“ entſtand, in der Nähe des Felſen⸗ kellers einen kleinen Laufbrunnen mit einem Goethe⸗Relief und das Grab der Corona Schröter, der bei Errichtung des Monumental⸗ brunnens ebenfalls eine Reminiscenz gewidmet werden ſoll. Prof. Francis G. Peabody, der als erſter amerikaniſcher Ge⸗ lehrter im deutſch⸗amerikaniſchen Profeſſorenaustauſch nach Deutſch⸗ land gekommen iſt, wird ſeine Antrittsvorleſung in Gegenwart des Kaſſers am 30. Oktober, vormittags 1 Uhr, in der Aula der Berliner Univerſität halten. Er wird über„Akade⸗ miſche Reziprozität“ ſprechen und zwar in deutſcher Sprache, während er ſeine übrigen öffentlichen Vorleſungen über„Den chriſtlichen Charakter im heutjgen Leben“ und„Soziale Ethik in den Ver⸗ einigten Staaten“ in engliſcher Sprache halten wird. „Hiverdis“. Bei ihrer erſten Aufführung im Prager National⸗Theater hatte die Oper„Hjoerdis“(nach Ibſens Dichtung) bon Karl Moor einen großen Erfolg. Die Duſe als Waſſiliſſa im„Nachtaſyl“. Aus Paris wird ge⸗ meldet: Eleonora Duſe war ſchon auf den erſten Proben von der Abſicht, ſich Franzöſiſch zu verſuchen, abgegangen und ſpielte die Waſſiliſſa in Gorkis„Nachtaſyl“ Italieniſch, während die übrigen Pariſer Darſteller ſich ihrer Mutterſprache bedienten. Dieſe Miſchung mußte jeden tieferen Eindruck der Duſeſchen Kunſt ver⸗ wiſchen, die ungeheuer war und ſtellenweiſe die Unſinnigkeit einer ſolchen Aufführung vergeſſen ließ. Das zur guten Hälfte aus Eng⸗ ländern und Amerikanern beſtehende Publikum klatſchte mit herge⸗ brachter Begeiſterung. Der Altmeiſter der Karlsruher Bühnenkunſt, Rudolf Lange, iſt vor einigen Tagen von einem Schlaganfall heimgeſucht worden und liegt jetzt an deſſen Folgen ſchwer darnieder. Eine ruſſiſche Kaiſerin als Dichterin. Kaiſerin Katha⸗ tłina II. von Rußland, die Zeitgenoſſin Friedrichs des Großen, hat eine Reihe von Luſtſpielen verfaßt, die, ins Deutſche überſetzt, einzeln und geſammelt erſchienen ſind. Prof. F. Frensdorff⸗Göt⸗ tingen ſchreibt hierzu im Korreſpondenzblatt des Vereins für niederdeutſche Sprachforſchung: In einem jener Luſtſpiele, dem Jamilienzwiſt, kommt die Rolle eines Menſchen vor, der ſich in FJamilien einſchleicht, um deren Geheimniſſe zu erkunden und die Lrlangte Wiſſenſchaft zur Aufhetzung und Störung des Familien⸗ friedens benutzt. Er wirb im Deutſchen als„Hauslöffer“ bezeichnet. Die Kaiſerin gebraucht dieſen Namen in ihren franzö⸗ ſiſchen Briefen an den bekannten Arzt Zimmermann in Hannover und lehnt das Lob Heynes, der über das Luſtſpiel in den Göttinger Gelehrten Anzeigen berichtet hatte, mit den Worten ab:„On fait trop'honneur au Hauslöffer“, Prof. Frensdorff bemerkt, daß er bisher noch keine Belege für das Wort gefunden habe, Das Honorar einer amerikaniſchen Sängerin. Miß Liltan Blanvelt, eine der bekannteſten Sängerinnen der Vereinigten Staaten, hat ſoeben einen Vertrag unterzeichnet, der ihr eine wöchentliche Gage von 8000 Mark und zwar für 42 Wochen im Jahr ſichert. Da der Vertrag auf ſechs Jahre läuft, wird die Sängerin nach Ablauf dieſer Zeit 2016 000 M. verdient haben. Zur Wahlbewegung. Karlsruhe, 25. Okt. Im 46. Wahlbezirk Ettlingen⸗Pforzheim⸗Durlach bemüht ſich das Zentrum krampfhaft um die Gunſt der Konſervati⸗ bven in den evangeliſchen Dörfern. So hielt es am letzten Sonntag in rein proteſtantiſchen Gemeinden, wie Ittenbach und Spielberg, Wahlverſammlungen ab; allerdings mit negativem Erfolg, denn die Verſammlungen geſtalteten ſich zu liberalen. 5 Vermiſchtes. — Die neue Hoch⸗ und Untergrundbahn dom Potsdamer Platze bis zur Schönhauſer Allee wird nach mmariſchem Anſchlage rund 55 Millionen Mark oſten. Die neue Linie iſt nahezu ſieben Kilometer Südlinie in der Markgrafenſtraße dürfle etwa 300 600 Mark koſten und die Unterfahrung der Spree an der Wai⸗ enbrülcke dürfte ſich, niedrig veranſchlagt, auf vier Milli⸗ nen Mark ſtellen. In den Straßen wird ſich der Tunnelbau auf die bekannte auf Antrag ausgeſetzt. Baugrube überbrückt werden, um den Straßenverkehr nicht völlig zu unterbinden. Einige ſehr enge Straßen, wie die Niederwall⸗Straße, wird man freilich blockweiſe gänz⸗ lich ſperren, immerhin aber Vorſorge treffen müſſen, daß die Wagen der Feuerwehr uſw. paſſieren können. In der von uns früher mitgeteilten Trace iſt übrigens ein kleiner Irrtum rich⸗ lig zu ſtellen: vom Alexanderplatz aus ſoll die nicht durch die Prenzlauer⸗, ſondern durch die Alexander ſtraß e und durch die neue das Scheunenviertel durchquerende Kaiſer⸗Wilhelmſtraße nach dem Schönhauſer Tor und faſt gradlinig durch die Schönhauſer Allee nach Norden weitergehen. — Voneiner Tierfalleerſchoſſen. Der fünf⸗ jährige Landmannsſohn Adolf Gulich kam in Schindel⸗ bruch bei Götzdorf einer Tierfalle mit Selbſtſchuß zu nahe. Der Schuß entlud ſich und die volle Ladung traf den Knaben, der nach einigen Stunden ſtarb. — Ein Denkmal für die verſtorbene Prinzeſ⸗ ſin Eliſabeth von Heſſen. Heute vormittag 10 Uhr fand in Darmſtadt in Gegenwart des Großherzogs und der Großherzogin von Heſſen, der Prinzeſſin Viktoria von Battenberg und des Prinzen und der Prinzeſſin Franz Joſef von Vattenberg die Enthüllung des von der Schuljugend dem Andenken der vor zwei Jahren verſtorbe⸗ nen Prinzeſſin Eliſabeth gewidmeten von Profeſſor Ha⸗ bich ausgeführten Denkmals im großherzoglichen Herrengarten ſtatt. Die Feier wurde mit einem Muſikſtück eingeleitet, worauf eine Schülerin der Höheren Töchterſchule eine Anſprache an den Groß⸗ herzog hielt. Nach der Enthüllung fand ein Vorbeimarſch der ge⸗ ſamten Schuljugend Darmſtadts an dem Denkmal ſtatt. Letzte Dachrichten. Endlich. Baden⸗Baden, 25. Okt. Reichskanzler Fürſt Bülo w iſt heute vormittag nach Berlin abgerei ſt.(Hoffentlich kommt nun wieder etwas Zug in die Regierungsgeſchäfte.) Schluß des heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 25. Okt. Der Landtag wurde heute Mittag halb 1 Uhr mit den üblichen Zeremonien durch den Großerzog ge⸗ ſchloſſen. Um 1 Uhr fand im Schloſſe Galatafel zu 94 Gedecken ſtatt.(Vgl. Politiſche Ueberſicht.) Der Kaiſerbeſuch in Dresden. * Dresden, 25. Okt. Gegen 11½ Uhr traf der kai⸗ ſerliche Sonderzug auf dem hieſigen Bahnhof ein. Der Kaiſer in der Uniform des Grenadier⸗Regiments Nr. 101 wurde vom König und dem Prinzen Johann Georg empfangen. Die Majeſtäten umarmten und küßten ſich. Nach Vorſtellung des Gefolges und Abſchreiten der Ehrenkompagnie des Grenadier⸗ Regiments Nr. 101, deren Vorbeimarſch abgenommen wurde, fuhren die Majeſtäten im offenen Wagen, eskortiert von einer Schwadron des neugebildeten Huſarenregiments Nr. 3, durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Stadt nach dem Reſidenz⸗ ſchloß, überall mit Hochrufen begrüßt. Am Eingang der Prager Straße wurde der Kaiſer von der Stadtbehörde empfangen wobei Oberbürgermeiſter Beutler eine Anſprache hielt, in der er im Namen der Bürgerſchaft den Kaiſer willkommen hieß, die ſich dieſes Beſuches umſo mehr freue, als nach den Tagen der Trauer im Königshauſe nun wieder heller Sonnenſchein des Glückes um den Sachſenkönig erglänze, dem es gelungen ſei, die Herzen des Volkes im Sturm zu erobern. Die Nebel der ſchweren wirtſchaftlichen Depreſſion, die vornehmlich Sachſen und ſeine Hauptſtadt bedrückten, fuhr Beutler fort, begannen ſich wieder zu heben und wenn es Ew. Majeſtät, wie in den ſchweren Zeiten der letzten Jahre gelingt, dem Vaterlande den Frieden zu bewahren, dürfen wir die Hoffnung hegen, daß auch das Sachſenland unter dem beliebten Könige einer glücklichen Zukunft entgegen gehe. Die Rede ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf den Kaifer. Im großen Schloßhofe des Reſidenzſchloſſes hatte ſich eine Kompagnie diesmal des Grenadierregiments Nr. 100 aufgeſtellt. Nach Abſchreiten der Front begaben ſich die Monarchen ins Schloß, wo die Begrüßung des Kaiſers durch die Köni gin⸗ Witwe Karolsa erfolgte. Kurz nach 12½ Uhr begab ſich der Kaiſer und der König nach der Kaſerne des Regiments Nr. 101, um dort an dem Frühſtück des Offizierkorps teilzunehmen. Auch in der Neu⸗ ſtadt wurden die Majeſtäten von dem zahlreichen Publikum auf das herzlichſte begrüßt. * Dreiden, 8. Deit Jum Empfange des Kaiſers war auf dem Bahnſteige das geſamte Miniſterium verſammelt. Auch Prinz Bornim von Mecklenburg war anweſend. Auf die Begrüßungsanſprache des Oberbürgermeiſters Beutler erwiderte der Kaiſer, er danke herzlich für den ſo großartigen Empfang ſeitens der Stadt. Mit beſonderer Freude nehme er davon Kenntnis, daß auf wirtſchaftlichem Gebiete ein Aufſchwung zu verzeichnen ſei. Was an ihm liege, werde er immer beſtrebt ſein, das Wohl Sachſens zu fördern. Er habe gern die Gelegen⸗ heit genommen, nach Dresden zu kommen. Er ſei insbeſondere bei verſchiedenen Jubiläen des Königshauſes geweſen. Er freue ſich ganz beſonders am heutigen Tage hier zu ſein, da ein freudiger Anlaß ihn herführe. Er nehme das wärmſte Intereſſe an Sachſens Hauptſtadt und bitte den Oberbürger⸗ meiſter Dolmetſch ſeiner Gefühle zu ſein, der Dresdener Bür⸗ gerſchaft mitzuteilen, welche Freude er beim Empfange empfun⸗ den habe. Vom oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz. * Berlin, 25. Okt. Gouverneur Graf Götzen telegra⸗ phiert unter dem 24. ds. Mts.: Die telegraphiſche Verbindung zwi⸗ ſchen Mpwapua und Kilimatinde iſt noch geſtört. Die fichere Be⸗ ſtätigung der Gerüchte über einen in Ikungu, 100 Klm. öſtlich von Tabora ausgebrochenen Aufſtand liegt noch nicht vor. Von der Station Tabora wird gemeldet, daß Boten aus Jringatezir in Unhanhembe Unruhen hervorzurufen ſuchten, welchen Verſuchen gegenüuber ſich Hultomin Kalunde ablehnend verhielt. Hauptmann v Haſſel verſuchte gegen Vapungo und Utchungwe borzuſtoßen. Das Vorgehen ſollte unterſtützt werden durch die Ko⸗ lonne des Freiherrn v. Wangenheim aus dem Bezirk Kiloſſa und durch das Detachement des Oberleutnants Krieger mit den ihm angeſchloſſenen Wahehe⸗Hilfskriegern aus Fringa. Die Thronfrage in Norwegen. Chriſtiania, 25. Okt. Der Storthing hielt heute eine geheime Sitzung ab. Auf der Tagesordnung ſtand der Antrag der 10 Storthingsmitglieder, betreffend die Volksabſtimmung über die zukünftige Staatsform. Da die Regierung, wie verlautete, einen Vorſchlag in dieſer Beziehung ankündigte, wurde die Beratung Stockholm, 25. Okt. Der Kopenhagener Korreſpondent Art vollziehen: es wird der Tagebau gewählt und die offene des Plebiszits als Baſts der Thronkandidatur ſeſthält, daß aber Norwegen vorausſichtlich nicht darauf eingehen werde. In dieſem Falle rechnet man in Norwegen bereits mit der Einführung der Republik. Zu den Unruhen in Chile. Santiago, 24. Okt. Spät nachts kamen 3000 Mann Truppen an. Die Ruhe iſt wiederhergeſtellt, aber Truppen bewachen noch immer die Straßen. Die Zahl der Toten und Verwundeten läßt ſich ſchwer feſtſtellen; etwa 60 Perſonen wurden getötet, etwa 200 verwundet. Der ruſſiſche Ei enbahner⸗Ausſtand. * Petersburg, 25. Okt. Der Kongreß der Delegier⸗ ten der Eiſenbahnangeſtellten ſandte Deputationen mit einem Memorandum, welches ihre Forderungen enthält, u dem Verkehrsminiſter Chilkow und Witte. Der erſte, nicht angetroffen, wurde erſucht, eine Zuſammenkunft feſtzuſetzen. Witte empfing die Deputation, er erklärte, das Memorandum enthalte zahlreiche unerfüklbare Forderungen, vielg andere verdienten Aufmerkſamkeit. Gegenwärtig ſei eine kon⸗ ſtituierende Verſammlung unmöglich. Das allge⸗ meine Stimmrecht gebe den Reichen das Uebergewicht durch die Möglichkeit des Stimmenkaufes. Es ſei kein weſentliches Bedürfnisz der Eiſenbahner für die Verſammlungsfreiheit, die Pre 5 frei⸗ heit würde bald gewährt werden. Witte erklärte, er ſei Gegner jedes Druckes und Blutvergießens und Verfechter der weiteſten Freiheit, er könne aber nicht vorher⸗ ſagen, wie man den Ausſtand beendigen werde. Er werde mit Chilkow konferieren und ſein möglichſtes tun. müſſe eingeſtellt, friedfertige Bedingungen müßten ausgearbeitet werden. Auf die Bemerkung eines Delegierten, dig Forderung des allgemeinen Stimmrechts beruhe nicht auf einer momentanen Eingebung, ſondern auf einem notwendigen Bedürfnis und ſei Gegenſtand einer Forderung faſt ganz Rußlands, erwiderte Witte, es gebe in der ganzen Welt keinen gelehrten Fachmann, der für das allgemeine Wahlrecht eintrete. Im Kongreß wurde betont, Witte habe wie ein richtiger Beamter geſprochen, der ſtets laviert und nichts Beſtimmtes ſagt. Die Bureaukratie werde den Eiſen⸗ bahnern nichts geben, man ſolle daher nehmen, was man brauche. Wenn die Forderungen nicht erfüllt würden, falle die Verant⸗ wortung auf diejenigen leitenden Kreiſe zurück, die das nicht täten, Die Verſammlung hegte zwar keinen Zweifel in die Bereitwilligkeit Wittes, beſchloß aber, das Ergebnis der Zuſammenkunft mit Chil⸗ kow abzuwarten. Petersburg, 28. Okt. An der in der Univerſität geſtern abgehaltenen Verſammlung der Siſenfahnange⸗ ſtellten nahmen 15 000 Perſonen teil, darunter auch Arbeiter, Studenten und viele Frauen. Es wurden ter roriſtiſche und auf⸗ rühreriſche Reden gehalten, die ſtürmiſchen Beifall fanden. Warſchau, 25. Okt. Auch auf der Eiſenbahnlinie Warſchau⸗Petersburg iſt heute der Verkehr ein⸗ geſtellt worden. Somit ruht der Betrieb auf allen Eiſenbahnen Polens, ausgenommen der Warſchau⸗Wiener Bahn. Jekaterinoslaw 24. Okt. Nachdem die Koſaken eine Anſammlung von Schülern mit Nagaiken zerſtreut hatten, ſammelte ſich beim Stadthauſe eine tauſendköpfige Menge an. Als Truppen erſchienen ſchritt die Menge zur Errichtung von Barrikaden, Die Truppen gaben eine Salve ab. Eine Anzahl Perſonen wurde getötet bezw. verwundet. Gleichzeitig feuerten die Truppen am anderen Ende der Stadt beim Puſchkindenkmal auf aus⸗ ſtändige Giſenbahnarbeiter und köteten brei von ihnen; neun Giſenbahnarbeiter wurden verwundet. Petersburg, 25. Okt. Auf der Warſchauer Bahn iſt der Betrieb eingeſtellt. Der Zug mit dem der e n g⸗ liſche Botſchafter ins Ausland reiſen wollte, wurde nicht mehr abgelaſſen. * Köln, 25. Okt. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Tan⸗ ger vom 24. Okt: Nach privaten Nachrichten wird die An⸗ nahme des Konferenzprogramms durch den Sultan in allernächſter Zeit erfolgen.— Gerüchtweiſe ver⸗ lautet, von der marokkaniſchen Regierung ſeien Ma ßnahmen gegen die Entführer der engliſchen Offiziere zu erwarten. Köln, 25. Okt. Nach der„Köln. Ztg.“ hälten Liſſaboner Blätter den Beſuch des Königs Carlos von Portugg! in Berlin für November wahrſcheinlich, ſicher aber füt Dezember. *Potsdam, 25. Okt. Generaloberarzt a. D. Dr. Hugg König iſt heute Nacht verſtorben. Hamburg, 25. Okt. Der König der Hellenen iſt mit Gefolge heute vormittag hier eingetroffen. Berlin, 25. Oktober. Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ er« fährt, hat der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts wegen der Verdächtigung des Dr. Stübel auch gegen den„Vorwärts“ Strafantrag geſtellt. * Paris, 25. Okt. Wie der„Petit Pariſien“ aus Naney meldet, wurde der vorgeſtern verhaftete junge Antbine in Metz wieder freigelaſſen. Die Polizei hatte ihn tat⸗ tächlich mit einem ſeiner Vettern verwechſelt.(Bgl. Telegramme im geſtrigen Abendblatt.) * Madrid, 25. Okt. Der Marineminiſter lehnte das ihm vom Präſidenten Loubet verliehene Groß⸗ kreuz der Ehrenlegion ab, weil der Kriegsminiſter den Großkordon erhielt. Die Kriſengerüchte nehmen deshall zu. Die Preſſe gewärkigt die Möglichkeit der Ver⸗ änderung des Kabinetts nach der Abreiſe Loubets. (FIrkf. Ztg.) Madrid, 25. Okt. Der König und Präſident Loubet ſind heute morgen zur Jagd nach Rio Frio abgereiſt. Geſchäftliches. Die gegenwärtige Fleiſchnot iſt, ganz natürlich, zugleich auch eine Butter⸗ und Fettnot. Es ſcheint uns deshalb angebracht, auf ein Pflanzenfett hinzuweiſen, das in hervorragender Weiſe ge⸗ eignet erſcheint, ſowohl Butter als auch Schmalz und andere tie⸗ riſche Fette zum Kochen, Braten und Backen zu erſetzen und das ſich infolgedeſſen gerade in dieſer Zeit außerordentlicher Beliedtheit erfreut: Wir meinen das von der Firma H. Schlinck n. Cie, des„Dagblaadet“ beſtätigt daß Dänemark in der Forderun 9 hergeſtellte„Palmin“, das als reines Pflanzenfett im Preis natür⸗ lich durch die Fleiſchteuerung nicht beeinflußt wird. Der Ausſtan — —— ———. TJC ͤ⅛iLĩ˙1§0˙7˙üwi ͤKK ³¹¹ ̃·ͤ i¹L̃ ̃ Uu—.²Ü!]1——— ß du S eeeeeeee e — eeeeee Deneral⸗Anzeiger. Sene. Volkswirtschalt. Vom Mhetintſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt, (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.] Die Tendenz auf dem Kohlenkuxenmarkte war in der abgelaufenen Berichtswoche geteilt. Für ſchwere Werte herrſchte an den meiſten Tagen Geſchäftsunluſt. Die vereinzelten Käufe in Conſtantin der Große zwiſchen M. 41 500 bis M. 41 10⁰ und in Mont Cenis auf Grundlage von M. 24 500 vermochten dieſem Ge⸗ biete kein ausgeſprochenes Gepräge zu geben, da faſt alle übrigen Werte angeboten waren. Namentlich für Helene und Amalie, König Ludwig und Friedrich der Große lagen zu erheblich abge⸗ ſchwächten Preiſen Verkaufsaufträge vor, denen eine Nachfrage nicht gegenüber ſtand. Ungleich lebhafter war der Verkehr in mittleren und leichten Papieren, in denen erhebliche Umſätze zu ſteigenden Preiſen ſtattfanden. Die Führung übernahmen zunächſt Alten⸗ dorf, die auf das Antreffen eines Kohlenflötzes nach Iebhaften Käufen bis M. 2 700 anzogen. Daneben wurden Tremonia poſten⸗ weiſe bis M. 8 400, Alte Haſe bis M. 1550 und Dahlhauſer Tiefbau bis M. 8775 aus dem Markte genommen. Feſter lagen auch Johann Deimelsberg bei M. 5450 und Trappe bei M. 8600. Nur Boruſſia und Schürbank und Charlottenburg waren bernachläſſigt und fanden zu ermäßigten Preiſen Abnehmer. Auch für Freie Vogel und Un⸗ verhofft ſtellten ſich erſt nach einem Rückgange von M. 150 Käufer ein. Der Kalikuxenmarkt ſtand zunächſt unter dem Zeichen von Verkäufen in Ausbeutewerten, bis an der Montagbörſe ein ſo bedeutender Stimmungsumſchwung erfolgte, daß die Kurſe bei Be⸗ richtsſchluß Steigerungen von M. 500 bis M⸗ 1000 aufweiſen. Dabei war es nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Kaufaufträgen. welche den Anſtoß zu der Aufwärtsbewegung gegeben hat— ein Beweis, wie wenig bedeutend das tatſächliche Angebot am Markte iſt. Bevorzugt waren neben Wilhelmshall, die von M. 18 800 bis Mark 14900 ſprungweiſe anzogen, vornehmlich Burbach, Hohenzollern und Wintershall, für die wiederholt Preiſe von M. 15 900 bezw. Mark 9200 und M. 14 600 bewilligt wurden. Auch Beienrade, Kaiſeroda, Hohenfels und Hedwigsburg ſtellten ſich bei lebhaftem Geſchäft ent⸗ ſprechend höher. Angeboten waren hingegen Desdemona bei etwa M. 6300, Johannashall bei M. 7650 und Juſtus 1 bei M. 8900. Für Johannashall rief die einem Gewerken gegebene Erklärung des Grubenvorſtandes, im laufenden Jahre noch keine Ausbeute zu ver⸗ teilen, Abgaben hervor, während für Juſtus 1 die Mitteilungen über die beabſichtigte Umwandlung der Gewerkſchaft in eine Aktien⸗ Geſellſchaft verſtimmte. Das Gebiet der mittleren Werte war während des größten Teiles der Woche vernachläſſigt. Vereinzelte Käufe bemerkten wir in Hanſa Silberberg bei M. 3300 bis Mark 8850, in Deutſchland Juſtenberg bei M. 3200 bis M. 3250, in Sachſen⸗Weimar bei M. 1500, Schieferkaute bei M. 2700 und Immenrode bei M. 2650. Neu⸗Bleicherode⸗Aktien verzeichneten eine kräftige Erholung bis 184 Proz. und auch für Adler⸗Heldburg⸗ und Deutſche Kaliwerke⸗Aktien beſtand zu leicht anziehenden Preiſen wieder Kaufluſt. Sehr lebhaft waren die Umſätze in Kalibohr⸗ anteilen, von denen Dortmund und Hedwigsglück im Vordergrunde ſtanden. Beide vermochten ihre höchſten Preiſe nicht zu behaupten und ſchließen nach einem Kurſe von M. 650 bezw. M. 775 um M. 50 abgeſchwächt. Umgeſetzt wurden ferner Centrum, Großherzogin Sophie, Kirchwaldsede, Emilienhall u. a. m. Auf dem Erzkuxenmarkte war die Tendenz feſt, aber ruhig. Einige Umſätze fanden in Wildberg bei M. 2425 bis Marl 2475 ftatt. Nennenswert höher waren Henriette bei M. 1475, wäh⸗ rend der übrige Markt geſchäftslos blieb. §. Fuchs Waggonfabrik.⸗G. in Heidelberg. Der Reingewinn der Geſellſchaft beträgt 88 188 M.(i. V. 71 477.); hiervon ſollen zur Verteilung einer Dividende von 4 pCt.(wie i..) 60.000., als Zuweiſung zur Reſerve 4111 M.(3268.), zu Tantiemen 4877/ M.(2209.) und zu Disagio⸗Abſchreibungen 6000 M.(wie 4..) verwendet werden. Der Reſt mit 18 400 M. ſoll zuſammen mit dem vom Vorjahre mit 20 044., in Summa 38 444., auf neue Rechnung vorgetragen werden. Bei den HOberrheiniſchen Elektrizitätswerken in Wiesloch i. B. ergibt ſich für 1904/05 ein Verluſt von 89 792 M. Mit Einſchluß des Verluſtvortrags von 46 907 M. aus dem Jahre 1908/04 ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 86 699 M. Steingutfabrik Grünſtadt.⸗G., Grünſtadt(Pfals). Am N. November findet eine Generalverſammlung ſtatt, die über Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals beſchließen ſoll. Die Adlerfahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer, Frankfurt, die in ihrer Automobilabteilung ſo ſtark beſchäftigt waren, daß ſie den Anforderungen kaum noch entſprechen konnten, haben nunmehr mit der Fabrik Clement in Paris ein Abkommen getroffen, das ſie in den Stand ſetzt, allen Lieferungsverpflichtungen prompt nachzu⸗ kommen. Von der Frankfurter Börſe. Siemens u. Halske⸗Aktien, Berlin gelangen, auf Aprog. konvertierte, zu 108 Proz. rückzahlbare Obli⸗ gationen zur Notierung. Die Nottg erfolgt morgen. Die Bayeriſche Handelsbank in München übernimmt mit Wirkung ab 1. Oktober die Bankfirma M. Wolfsthal in Aſchaffen⸗ burg, die als Filiale unter der Leitung der bisherigen Teilhaber der Herren Dilsheimer und Wolfthal fortgeführt wird. Concordia, chemiſche Fabrik auf Aktien in Leopoldshall. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1904/05 einen Herſtellungs⸗ gewinn von 372 156 M.(851 502.). Aus dem nach 42 675 M. (41 759.) Abſchreibungen verfügbaren Reingewinn von 229 045 Mark(i. V. 204 271.) gelangt eine Dividende von 16 PCt.(i. V. 15 pCt.) auf das 1 200 000 M, betragende Aktienkapital zur Ver⸗ teilung. Aktienbrauerei zum Prinzen Carl von Bayern in Augsburg. Der Reingewinn beträgt einſchließlich M. 18 838(M. 9816) Vortrag M. 79 696(M. 80 724), wovon als Dividende 5 pCt. auf die Vor⸗ zugs⸗ und 4 pet. auf die Stamm⸗Aktien(beides wie i..) verteilt und M. 17 808 vorgetragen werden. Die Münchener Brauhaus⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin ſchlägt nach M. 138827(M. 80 605) Abſchreibungen 4 pCt.(i. V. 8 pCt.) Dibidende vor. Die Barmbecker Brauerei⸗Akt.⸗Geſ. erklärt für 1904/05 6 pt. Dividende gegen vorjährige 4 pCt. Die Nürnberger Aktien⸗Brauerei vormals Heinrich Henninger ſchlägt für 1904/05 wieder 4 pCt. Dividende vor. Die Schweizeriſche Kreditanſtalt Zürich errichtet zu Anfang 1906 in Genf eine Zweiganſtalt. Im letzten Jahr wurde in Baſel eine Zweiganſtalt errichtet. Die Arnsdorfer Papier⸗Fabrik Richter Akt.⸗Geſ. wird nach dem „B. B..“ 6 pGt.(i. V. 4 pt.) Dividende vorgeſchlagen. Die Ausſichten für das neue Jahr ſeien durchaus befriedigend. Baroper Maſchinenbau⸗Akt.⸗Geſ. Die Generalverſammlung ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1904/05, der bekanntlich M. 15 551 Ver⸗ luſt ergibt. Die Geſellſchaft mußte M. 147 204 an Konventional⸗ ſtrafen für verſpätete Lieferungen zahlen. Der Auftragsbeſtand betrug bis jetzt M. 252 000 gegen M. 111000 im Vorjahre. Die Preiſe ziehen langſam an. Deutſche Wachwitzmetall⸗Aktiengeſellſchaft Nürnberg. Direktion beantragt nach Verfallerklärung der nicht vollbezahlten Aktien die Zuſammenlegung einer Million Mark vollbezahlter Aktien im Verhältnis von 41, ſo daß das Aktienkapital künftig 250 000 Mark beträgt. Die zugunſten der Geldgeber bei der Hülfeleiſtung im letzten Fommer borgeſebenen Aenderungen der Satzungen Die wurden bekanntlich von der Tagesordnung abgeſetzt, ſo daß die Verleihung der damals in Ausſicht genommenen Aktionärrechte nunmehr undurchführbar erſcheint. Vereinigte Strohſtoffabriken in Dresden. Die Aktionäre ſollen in außerordentlicher Generalverſammlung über die Erhöhung des Grundkapitals um 1 Mill. M. auf 4 Mill. M. beſchließen. Den bisherigen Aktionären ſollen von einem Konſortium auf je 6 alte Aktien eine neue Aktie zum Bezuge angeboten werden. Vereinigte Thüringer Metallwarenfabriken Akt.⸗Geſ. in Mehlis. Die Geſellſchaft weiſt in ihrem Jahresbericht für 1904/05 einen Fabrilationsgewinn von 856 048 M.(815 542 M. i..) aus. Bei 89 720 M.(40 842) Abſchreibungen beträgt der Reingewinn 172 188 Mark(148 819), die Dividende 12 pCt.(10). Der Reſerve B werden wieder 10000 M. zugewieſen. Die Bilanz verzeichnet 220 688 M.(240 481) Waren, 280 005 M.(248 091) Debitoren, 247 516 M.(200 215) Bankguthaben und 18 888 M.(12 422) Kreditoren. Zuſammenſchluß der deutſchen Zuckerraffinerien. Die Beſtreb⸗ ungen im Rahmen der Brüſſeler Zuckerkonvention einen Zuſammen⸗ ſchluß der deutſchen Zuckerraffinerien herbeizuführen, werden fort⸗ geſetzt. Geſtern fand in Berlin eine Sitzung von vier Intereſſenten⸗ gruppen, und zwar der Magdeburger, der Hannoverſchen, der Braunſchweiger und der rheiniſchen Gruppe ſtatt. Die Verhand⸗ lungen ergaben noch kein greifbares Reſultat, indes zeigte ſich die Verſammlung der Idee des Zuſammenſchluſſes geneigt. Im Nob. wird in Berlin eine neue Verſammlung in der Frage des Zu⸗ ſammenſchluſſes ſtattfinden, zu der ſämtliche deutſche Zucker⸗ raffinierien eingeladen werden ſollen. Die Vereinheitlichung der Intereſſenvertretung der deutſchen Lederinduſtrie ſoll doch noch in die Wege geleitet werden. Die letzte Verſammlung des Vereins deutſcher Gerber ſprach ſich mit ſechs gegen zwei Stimmen gegen eine Verſchmelzung mit dem Zentral⸗ verein der deutſchen Lederinduſtrie aus. Inzwiſchen hat aber der Vorſttzende Kommerzilenrat Dr. Möller durch eine Rundfrage feſt⸗ geſtellt, daß die Mehrzahl der Mitglieder dafür iſt. Er beruft bes⸗ halb auf den 11. November eine neue Hauptverſammlung ein. Preiserhöhungen für Röhren. Die Verkaufsſtelle der Deutk⸗ ſchen Gas⸗ und Stederohrwerke hat die Rabattſätze ſo⸗ wohl für Gasrohre wie für Siederohre und Flanſchenröhren um 1% pCt. ermäßigt. Das bedeutet für beide Röhrengattungen eine mehrprozentige Preiserhöhung. Telegramme. * Eſſen, 25. Okt. Der„Rhein. Weſtf.⸗Zig.“ zufolge wurde in der geſtrigen Bochumer Verſammlung des Rhei⸗ niſſcch⸗Weſtfäliſchen Zementſyndikats die Vor⸗ ſchläge der Gruppen Hannover, Mitteldeutſchland, Unterelbe und Rheinland⸗ Weſtfalen genehmigt. Mit den noch aus⸗ ſtehenden Werken Teutonia, Saturn, Elſaß, Herner Bergwerks⸗ und Hüttenverein und Stockmeyer in Brackwede ſchweben Ver⸗ handlungen, die vorausſichtlich Vertragsabſchlüſſe ergeben werden. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 25. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in ſtiller Haltung und ſind keine be⸗ merkenswerte Kursberänderungen zu verzeichnen. Obligationen Pfandbrieſe. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bzf u. Seetransvort 109.25 G 3¹„ alte M. 96.50 5704½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.40 bz 3½„„„ unk. 1904 96.50 b304% Br. Kleinlein, Heſdlbg. 101.50 G 3½„„ Kommunal 98.— bzſ% Büra. Braußaus, Bonn 102.50 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Gen; 100.— G 3½ Freiburg i. B. 98.— G4½% Mannbh. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 99.— B ſchlepyſchiffahrts⸗Geſ. 45 Karlsruhe v. J. 1896 90.80 G4ſ½%% Mannh. Lagerhaus⸗ 3¼½% Lahr v.. 1909 98.50 Gf Geſellſchaft 4½% Ludwigshafen 100.50 G4½%% Oberrb. Elektrizttäts⸗ 4% 100.—C werke, Karlsrußhe 2** 102.50 G 102.28 G * 4%„. 1900 100.— GJ4½% Wfälz. Chamoſte u, 7 5 98.50* Tonwerk.⸗G. Eſſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— B4½½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 8½% 5 1886 98.50 GJ Waldhof bei Pernau in 81½ 5„ 1888 99.— B Livland 109,75 G %%„ 1895 99.— 6J½% Speyrer Brauhaus 3%„„ 1898 99.— G.⸗G. in Speyer 101.50 G 34 1904 98.75 B4½ Snenrer Ziegelwerke 103.— G 3½% Prmaſens unk. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½%5½% Akt.⸗Geſ,f. Setlindu⸗ 98.— G4½e% Südd. Drahtinduſtr. 101.— G 41½ Verein chem, Fabriken—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G ſtrie rückz. 105% 104.— G Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 180—Br. Schwartz, Speyer—.— 139.60 Gewbk. Speyer 50% E—.— 160 7f„ Ritter, Schwetz.—— 28— Oberrbein. Bank—109.75]„S. Weltz, Speyver—.— 101 Pfilz,. Bank 106.20 106.—„ 1. Storch. S.„—.— 107 80 Pfält. Hyv.⸗Bank—.— 202.50„ Merger, Worms—.— 108.— —— Pf. Sp.-u. Kdh. Land. 139.—, 188— Mormfſ. Br. v. Oertge 104.— Rhein. Kreditbank 144.— 143.50 Pflz. Preßh. u. Sptfbr.—.— 144.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.50 Trausvort Siüldd. Bank—.— 115.—]u. Verſicherung. Giſenbahnen. B..⸗G. Röhſſch. Seetr. 92,50—.— Pfälz. Ludwiesbahn—.— 236.—Mannh. Dampfſchl.—.— 94.50 „ Maxbahn—.— 148.—„ Fagerbans—.— 102.— Nordbahn—.— 140. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 850.— Hellbr. Straßenbahn—.— 79.—., Aſſecurran; 1385—— Continental. Verſ. 445.— 445.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verficherung 525.— 520.— .⸗G. f. chem. Induſtr.—..—Oberrh. Perſ.⸗Geſ.— 586.— Bad. Anil. u. Sodafbr. 460.——.—Württ. Transp.⸗Verſ. 740.— 720.—. Chem. FFab. Goldenbg.—.— 168.— Induſtrie. Berein S. Se dabrten 169— 189.75 Ueh l, Selladngrte.— 18g bo Wſt..⸗W. Stamm 268.——. Dingler'ſche Mſchfhr. 100.— 105.— —— —Emaillirfbr. Kirrweil. Vorzuz 108.— Emaillw. Maitammer 108.——.— Brauereien. Ettlinger Spinneref 97.——. Bad. Brauerei— 123.—Hüttenb. Spinnerei 102.——.— Binger Aktfenbierbr.—.— 44—Karlsr. Maſchinenbau—— 237.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 263.50Näbmfbr. Haid u. Neu—.— 250.— Eichbaum⸗Brauerei 163.50—.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 240.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 104.50Mannb. Gum. u. Asb. 114——.— Ganters Br., Freibg.—.— 109.—Mſchfbr. Badenſa 220 50—.— Kleinlein, Heidelberg—.— 197.— Pfälz. Näh⸗. u. Fabrrf. 138.— 187 50 Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Portl.⸗Cement Hdlbg.—.— 136.— Ludwigsh. Brauere!—.— 254.— Verein Freib. Ziegelw. 163.——.— Mannh. Aktienbr.— 147/.—]„ Speyr.„ 7450 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Nan e 816 50 816.— Brauerei Sinner 260— 259.— Zuckerfbr. Waghäuſel—— 118.— Br. Schroedl, Holbg. 223.— 222.—Zuckerraff. Mannh. 140.——.— Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigerk.) * Frankfurt, 25. Okt.(Fondsbörſe.) Das Geſchäft hielt ſich bei Beginn der heutigen Börſe in ziemlich engen Gren⸗ zen. Man befürchtet das Anziehen des Geldſatzes. Auf dem Montanmarkte war die Stimmung luſtlos und Kurſe meiſt abgeſchwächt. Laura ſtärker angeboten. Banken ruhig und ziemlich aut bebauptet. Handelsgeſellſchaft in Zuſammenbang der angeblich bevorſtehenden Transaktion bei den oberſchleſiſchen Kokswerken ſchwächer. Schiffahrtsaktien ſchwächer. Bahnen ſtill. Lombarden ſtanden wiederum im Vordergrund des In⸗ tereſſes, nach ſchwankenden Bewegungen anfangs gedrückt, ſpäter erneut feſt. Baltimore and Ohio gut behauptet. Inländiſche Fonds ruhig, von ausländiſchen Fonds Ruſſenwerte ſchwächer, beſonders Ruſſen von 1902 angeboten. Der weiter um ſich greifende Eiſenbahnarbeiter⸗ und ⸗Beamtenſtreik verſtimmte. Induſtriewerte feſt. Elektriſche Werte ſchwächer. Bei lebhafter Nachfrage wurden Kleyer 14 Proz. geſteigert. Der Verkehr wurde im weiteren Verlaufe ſchwerfällig und gaben die Kurſe mäßig nach. Die Vorbereitungen zur Liquidation drängen die anderen Einflüſſe zurück. Der Schluß der Börſe war wenig verändert. Nachbörslich Banken ſtiller. Handelsgeſellſchaft 179,10, Darmſtädter 158,10, Deutſche Bank 245,10, Diskonto 198,70, Lombarden 26,20 à 26,50 à 28,30. 7 Telegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 24. 25. 24. 8 Amſterdam kurz 168 69 168 60 Laris kurz 81.30 81.816 Belagien 81.075 81.066] Schweiz. Plätze„ 81.20 81.20 Italten 81.40 81.40 Wien 85 05 85.025 London„ 20.445 20.440Napoleonsd'or 16.26 16.26 5 lang—.——.— Privat⸗Diskont 4¹⁰. Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 24. 2⁵ 24⁴. 25⁵ 31½ Oſch. Reichsanl 100.75 100.70 Tamanltwpaß 99— 99.40 „„ 99 90 89.20 Bulgaren 98.75 98 50 810 pr.Lonſ. St.Anl 100.95 101.181% Griechen 1890 8210 52.40 3.16 89 155 ftalien. Rente 10566—.— 8 9. 4 bad. St.⸗A. 103.35 108.10 4½ Oeſt. Silberr. 100.90 100.78 81/ bad. St.⸗Obl. fl 99 50 99 50 41½,„ Papierr.——— 84%„„ M. 99.05 99.70 Oeſterr. Goldr. 101 05 101.15 31½%„„ 00, 99.90 99.808 Portg. Serie I 68.50 68.50 4 bayer..⸗B.⸗A. 101— 101.—3 dto. III 68.05 68.05 51½ do. u. Allg.⸗A. 99 90 99.85 4½ do. neue 1905 97.25 97.15 8—.———1 Ruſſen von 1880 91 10 91.05 4 Heſſen 103.60 103.90 4 ſpan. ausl. Rente 93.— 98.— 8 Faller 86.60 86.75 4 Türken v. 1908 88 30 88.30 3Sachſen 87.40 87.50 4 Türken unif. 90 75 90.60 34½% Mh. Stadt⸗A.05——— 1 Ungar. Goldrente 96 65 96.60 4„ Kronenrente 95.80 95.70 5 Ag. i. Gold⸗A. 1887———. 4% Ehtneſen 1898 97.88 97.88l Verzinsl. Loſe. 4 Egypter uniſtzirte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1860 160 85 160,85 Mexikaner äuß. 102.70 102.90 Türkiſche Loſe 137.40 137.60 5 15 inn 68.20 68.— Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad. Zuckerfabrik 118.20 118,20 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 188.— 189.4 Eichbaum Mannh. 161.— 161.— Allg..⸗G. Siemens 187.— 187.— Mh. Akt.⸗Brauerei 148.— 148.— Ver. Kunſtſeide 500.— 501 Parkakt. Zweibr. 121.— 121.—Lederw. St. Ingbert 87— 57.— Weltz z. S. Speyer 108.— 103.— Spicharz 108.80 108.80 Cementw. Heidelb. 138.10 135—] Walzmühle Judw. 194.— 194.— Cementf. Karlſtadt 125.— 124.80 Fahrradw. Kleyer 313.— 327.50 Bad. Anilinfabrik 458 50 459.75 Maſch. Arm. Klein 97.— 97.— Ch.Fbr. Griesheim 282.— 261.50 Maſchinenf. Baden. 222.50 222.30 Höchſter Farbwerk 389 50 89,25 Dürrkopp 474.— 470.— Verein chem. Fabrik 353.50 352.50] Maſchinf. Gritzner 239 80 238— Chem. Werke Albert 378.— 378—.Schnellprf. Frkthl. 186 50 185.50 Accumul.⸗F. Hagen 225.50 223.— Oelfabrik⸗Aktten 188.— 138.— Aec. Böſe, Berlin 84.— 84.— Seilinduſtrie Wolff 126.10 126.10 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 232.60 23250 Zellſtoff Waldhof 317— 817.— Lahmeyer 144.50 145.— Südd. Immob. 123.70 128.80 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 256.75 257.10 Gelſenkirchner 245.50 245.50 Buderus 148.50 142.40 Harpener 222 20 222.20 Concordia—.——.— Stibernia———.— Deutſch. Luxembg. 284.— 281.— Weſterr. Alkall⸗A. 261— 261. Giſenwerke Lollar—.——.— Oberſchl. Eiſenakt, 140.85 140 50 Friedrichsh. Bergb. 154.50 154.— Ver. Königs⸗Laura 270.28 268.78 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten, Ludwh.⸗Bexrbacher 337.— 287—Oeſterr. Süd⸗Lomb. 26.— Pfälz. Maxbahn 148 60 148.60 Oeſterr. Nordweſtb. do. Nordbahn 140 75 14075]„ Lit. B.—.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 134 50 134.40 Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 17190 171— Ital. Mittelmeerb. Nordd. Lloyd 184.— 138 40]„ Meridionalbahn 151— 151. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145 60 145.60 Baltim. Ohio 115.10 116.20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4e% Frk. Hup.⸗Bfdb. 101 20 101.20 4% Pr. Pfbb. unk. 14 103.— 108.—. %.K. VB. Pfdbr.05 100.20 100.20%„„ 12 89.80 99.80 4˙¹⁰ 1910 101.860 101.60 3%„„„ 14 100.75 100.78 4% Pf. HypB. Pfob. 101.10 101.10 4½„„„ 08 35.— 95.— 31½%„„ 98.20 98.20 3½„„„12 97.—- 97.— 37½% Vr. Bod.⸗Fr. 85.— 95.—31½ Pr.Pfder⸗Bk⸗ 4% Etr. Bd. Pfd.voo 100.70 100.70 96.10 96,10 Kleinb. b 04 4%„„ 99 34½% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ unk. 00 102.20 102.20 4%„ Pfdbr..01 Hyp.⸗Pfd.⸗Rom.⸗ unk. 10 109.60 10f.60 26.20 —. —— Obl, unkündb. 12 99 50 99.,50 4% Rh. H. B. Pfb. 09 100.50 100.50 4%„ Pfdbr..08 4%„„„ 1907 101.— 101. unk. 12 1038.80 103.80 40%„„„ 1912 103.— 105.— 8½„ Pfbbr..g6 31ſ„„„ Malte 96.50 96.50 89 u. 94 96.— 96.3½„„„ 1904 96.50 96.50 81%„ Pfd. 98/08 96.— 96.— 3½„„„ 1914 98.— 98.— 4%„ Com.⸗bl. 31½ Fh..⸗B. C. O 98.— 98.— v.) I,unk 10 104.— 104.—4% Nhein. Weſtf. 8%„ Com.⸗Obl..⸗C.B. 1910 101 80 101.80 50.87, unk.91 99.20 99.20 15 Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.30 101.05 3¹ „ om.⸗Obl. 0% Pf. B. Pr.⸗HO.—.— 99.— v. 96006 99.20 99.20 2½ Iꝗal.ſttl.g. E...— 4% Pr. Pfdb. unk. 09 101.— 101.— 4 12 101.90 101.90 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 595.— 525.— Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 180.— 180.—] Oeſterr.⸗Un g. Bank 11740 117.50 Berl. Handels⸗Geſ. 177 60 177 80 Oeſt. Länderbank 112.75 112.75 Comerſ. u. Disk.⸗B. 124 20 124— Kredit⸗Anſtalt 212.70 212.70 Darmſtädter Bank 152.40 152 10 Pfälziſche Bank 106— 106.— Deutſche Bank 243— 242.90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 50 20480 Deutſchaſtat. Bank 185.— 185.— Preuß. Hypotheab. 126 25 125 30 D. Effekten⸗Bank 116 75 116.40 Deutſche Reichsbk. 157.60 157.75 Disconto⸗Comm. 193.20 193.80 Rhein. Kreditbank 148.50 143.50 Dresdener Bank 1868 70 167 60 Rhein. Hyp. B. M. 304 80 204.20 Frankf. Hyp.⸗Bank 211.— 211.—Schaaffh. Bankver. 165.20 165.— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 159 70 159 80] Südd. Bank Mhm. 115.— 114.90 Nationalbantk 181 20 130.70] Wiener Bankver. 145.— 14510 Oberrhein. Bank 109 50 109.0] Bank Ottomane 121.— 121. Frankfurt a.., 25. Oktober. Kreditaktien 212.70, Staats⸗ bahn 145.50, Lombarden 26.30, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.70, Gotthardbahn 190.50, Disconto⸗Commandit 193.25, Laurg —.—, Gelſenkirchen 245 50, Darmſtädter 152.20, Handelsgeſellſchaft 7780 Dresdener Bank 168—, Deutſche Bank 243.20, Bochumer 256.75 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 212.50, Staatsbahn 145.50, Lombarden 26.50, Disconto⸗Commandit 193.80. *** 5 8. Seſte. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Oktober. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 25. Okt.(Fondsbericht.) Auch heute er⸗ öffnete die Börſe meiſt in großer Zurückhaltung. Lokalwerte ſchwächer auf Geldverſteifung. Ultimogeld notierte 5½ Prozent. Bei belangloſem Geſchäft zeigten jedoch die Rückgänge gegen geſtern keinen erheblichen Umfang. Montanaktien bis 94 Prog., Banken nur um Bruchteile niedriger. Ruſſenbank ſchtvach auf die aus Petersburg vorliegenden Meldungen über die weitere Ausdehnung des allgemeinen Ausſtandes bei den ruſſiſchen Bahnen. Eiſenbahn⸗ aktien äußerſt ſtill. Italiener umſatzlos. Warſchau⸗Wiener relativ preishaltend, zuſammenhängend mit dem aufrecht erhaltenen Be⸗ trieb von Warſchau nach Wien. Fonds anregungslos. Schiffahrts⸗ aktien ſchwach unter Realiſierungen. Auch große Berliner Straßen⸗ bahn und Allgemeine Elektrizitätsaktien ſchwächer. Später allent⸗ halben ſtil. Montanwerte bei ermäßigtem Kursſtande preishal⸗ tend. Die Meldung, daß die preußiſche Staatsbahn für das Gtats⸗ jahr 1906 427 Lokomotiven in Beſtellung gab, bot dem Montan⸗ aktienmarkt guten Rückhalt. In zweiter Börſenſtunde ſehr ſtill. Tägliches Geld zu 4 Proz. gefragt. Weiterhin Paketfahrt gebeſfert. Ruſſiſche Bank ſich erholend, 152,75. In dritter Börſenſtunde Lokal⸗ markt feſt für Montanwerte auf Rückkäufe. Banken belebt. Deutſche Bank 246 per November auf Meinungskäufe. Handelsanteile 179.50 per Nopember, angeblich auf Finanzierung der Erzherzog Friedrich⸗ werke in Teſchen. Ruſſenprioritäten ſchwächer. Privatdiskont an⸗ gziehend auf die Zurückhaltung der Diskonteure. des Kaſſamarktes trotz teilweiſen Realiſationen behauptet. Berlin, 25. Oktober(Schſußturſe.) Ruſſennoten 216 45 2ʃ16.15[ Canada Pacifie Ruſſ. Anl. 1902 90.10 89 90 Hambura. Packet 51½% Reichsanl. 100.75 100.80 Nordd. Llond 138 90 188 70 3% Reichsanleihe 89.20 89 20 Dynamit Fruſt 182— 182.10 4% Bad. St.⸗Anl. 108.20 108.60 Licht⸗ u. Kraftanl. 141.90 141.10 17450 174 50 171 70 171.40 5½ B. St. Obl. 1900 99 90 93.70 Bochumer 257.— 257.40 3½% Bayern 99.80 89.80 Konfolidatton—— 4% Heſſen 106.40 103 10 Dortmunder 104 50 104.60 9% Heſſen 80.60 860 Gelſenkirchner 246— 246.20 30% Sachſen 87.50 87.70 Harpener 222.— 224.90 40% Pför. Rh. W. B. 101.10 101 10 Stbernie 59%8 Chineſen 102.20 102.10 Hörder Bergwerke 202.80 202.70 4% Maliener 105.70—.— Laurahütte 270— 269 75 4½ Japaner(neu) 84.20 94.30 Phönir 197.20 196.50 1860er Loſe 160.40 161.— Ribeck⸗Montan 218.75 217.70 4% Bagdad⸗Anl. 89.30 89 40 Kreditaktien 212 70 212.60 Berk.⸗Märk. Ban! 167.40 167 50 Berl. Handels⸗Geſ. 177.80 178.70 Darmſtädier Bank 152.20 152.70 Deutſche Bank(alt) 248.— 245.50 7„(1g.) 248.— 244.50 Dise.⸗Kommandit 198 30 198 60 Dresdner Bant 167.90 168.20 Rhein. Kreditbank 143.20 148.— Schaaffh. Bankv. 165.20 165.20 Schalk G. u. H. V. 644— 644. Murm Revier 156.50 156.50 Anilin Treptow 384.50 883.— Braunk.⸗Brit. 219.50 219.— D. Steinzeugwerke 297.— 295.20 Düſſeldorfer Wag. 298.— 296 80 Elberf. Farben(alt) 588.— 532.50 Weſtereg. Alkaltw. 260 25 260 10 ollkämmerei⸗Akt. 161 90 162.90 Chemiſche Cbarlot. 218.70 218 20 waren detesloch 194— 198.— Lübeckstüchener———.— Zehfſtoff Waldhof 316 50 816.60 Staatsbahn 145.20 145.—Celluloſe Kouheim 237.50—.— Lombarden 26.20 26 60 Privat⸗Discont 4¾% W. Berlin, 25. Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 212.80 212.50 Staatsbahn 145 20 145.— Diskonto Komm. 193 20 193.90 Lombarden 25.20 26.40 Partſer Börſe. Paris, 25. Oktober. Anfanaskurſe. 8% Rente 99 57 99 60 Cürk. Looſe 14141 Ialiener 105.10 105 30Banque Ottomane 608.— 608— Spanier 99 60 92.60[Nio Linto 1705 1693 Türken unif. 90 60 90.65 Tondoner Effektenbörſe. Lond on, 25. Olt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 8 e% Reichsanleihe 87¼½ 87¼ Southern Pacifie 73½¼ 78½ 5% Cyineſen 103— 103.Cbicago Milwaukee 186/ 186— %½%% Chineſen 987/% 99 ½, Denver Pr. 900% 90— 2/% Conſols 88¾ 88 Atchiſon Pr. 107% 107% 4% Italtener 104% 104½ Louisv. u. Naſhv. 157½ 156% 4% Griechen 53¼ 581[Union Paeiſte 168— 1875/ 3% Portugieſen 70— 70— Unit. St. Steel com. 39% 397½ Spanier 92½% 92½%„„„bpref. 108— 107˙/ eeen 0 80 50% 50½ % Argentinter 99˙0 89,%] Tend. feſt. 3% Mexitaner 35½ 35,[Debeers 177% 17/ 4% Japaner 90/% 90¾ Chartered 1636˙ 2. Tend.: beh. Voldfields 6˙0 6% Ottomanbant 14¼ 14½¼ J Randmines 8% 87/ Rio Tinto 67% 67 Caftrand 7— 7 Braſilianer 58— 88— Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 25. Okt.(Tel.) Produktenbörſe. Der Uungeſchwächt anhaltende Begehr nach disponibler Ware führte zu weiteren Steigerungen in allen Artikeln, da das Angebot unzu⸗ länglich blieb, und überdies die feſte Auslandsforderungen ſowie das, für die Ausſaat ungünſtige Wetter die Meinung für entfernt Lieferung anregte. Auch Mais, Rüböl und Spiritus neuer⸗ dings recht feſt und ſteigend. Wetkter kühl. Berlin, 25. Oktober.(Telegramm.)(Produktendiöſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 24. 25 24. 25 Weizen per Oktbr. 178.— 180.50 Mais per Dezbr. 132.75 132.50 „ Dezbr. 179.25 181 50„ Mai—.— 131.75 Mai 189.50 191 25 Moggen ver Oitbr. 168.50 19 0 Rüböl ver Ottbr. 46 90 47 90 „ Dezbr. 163.25 164 75„ Dezbr. 48 10 48 90 „ Mai 7025 171500„ Mai 50.20 51. Hafer per Dezhr. 150 50 15175 Spiritus 70er locoo 885 „Mai 1659˙25 160 25 Weizenmehl 24.— 24.95 ———— oggenmehl — Peſt, 25. Oktober.(Telegramm.) Getreidemarkt. 24. 25. eizen per Okt. 16 48 18 50 ſtetig 16 60 16 62 feſt VApril 16 00 17 02 Roggen per Okt. 18 52 18354 1868 13 70 feſt „ April 1404 14 06 ſtetig 1420 1424 per Okt. 1474 1476—— „ April 13 60 13 62 ſtetig 1380 13 82 feſt als per Aug.—— „„ Sepl.———— ſietig——x— feſt „ Ma 18 40 13 42 1400 1402 Koßlraps p. Aug. 24 80 25 00 ſtetig 24 0 266 00 ſtetig Wetler: Regen. Liverpool, 25. Oktober.(Antaugslurſe.) 24. 25 111½ ſtetig.112/ fletig per März.10els.112 Mais per Dez. 01¼ ruhig.02% ruhlg 55 per Jan..05/% .06¼ Induſtriewerte' Gerichtszellung. § Maunhe im, 24. Okt.(Strafkammer JI.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor W altz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Dr. M ühling. Durch die Angabe, er erwarte von ſeinem Prinzipal, dem Zigarrenfabrikanten Richard Adler in Schwetzingen, ſeinen Muſter⸗ koffer und 100 M. Reiſevorſchuß, wiegte der 48 Jahre alte Kauf⸗ mann Max Peemöller aus Neuſtadt a. H. den Beſitzer des Gaſt⸗ hauſes„zum Wiener Hof“ in Sicherheit, der ihn daraufhin beher⸗ bergte. Die Zeche, um die der Wirt geſchädigt wurde, belief ſich nur auf 10 Mark, allein Peemöller iſt ſchon oft vorbeſtraft und des⸗ halb muß auf 3 Monate Gefängnis— das Mindeſtmaß für Rück⸗ fall— erkannt werden. An einem Neubau der Augartenſtraße ſtürzte kürzlich Sonntags ein Erker herab. Wenn das Werktags paſſiert wäre, ſo hätte es den Arbeitern ſchlimm gehen können. Der bauleitende Architekt Wilhelm Wühler wurde wegen Vergehens gegen die Regeln der Baukunſt r Anklage geſtellt. Wie der Sachverſtändige, Bau⸗ meiſter Schuſter, heute ausführte, hat der Angeklagte die Stein⸗ platte, deren Bruch den Einſturz verurſacht hatte, weder auf ihre Beſchaffenbeit noch auf ihre Tragfähigkeit geprüft. Wenn er einen Hammer genommen und ein Stück davon abgeſchlagen hätte, ſo hätte er finden müſſen, daß der Stein ſchlecht war. Wühler erklärte, er habe ſich auf den guten Ruf des Steinbruchs verlaſſen, aus dem er noch immer zuverläſſig bedient worden ſei. Das Urteil lautet auf 100 Mark Geldſtrafe. Mit einem ſinnreichen Schnurſpiel prellte am 26. Sepbember ds. S. in einer Wirtſchaft in der Seckenheimerſtraße der Händler Heinrich Holzmüller zwei Küfergeſellen im Handumdrehen um 10 Mark. Es handelt ſich bei dieſem Spiel um die Bildung ver⸗ ſchiedener Schleifen mit einer Schnur. Bleibt beim Antziehen der Schnur der Finger des Mitſpielenden hängen, ſo berliert er, ent⸗ gleitet die Schleife, ſo hat er gewonnen. Die Gimpel, die das Spiel nicht kennen, bleiben natürlich hängen. Holzmüller behauptet, den eigentlichen Schlepper und Macher bei der Affäre, einen Oeſter⸗ reicher, nicht näher zu kennen. Er iſt übrigens wegen Glücksſpi yFrankenthal, 24. Okt. Wegen eines Ver gehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz hatte ſich vor der aweiten Strafbammer des hieſigen Landgerichts heute der 46 Jahre alte Metzgermeiſter Ludwig Mohr von Neuſtadt a. H. zu verant⸗ worten. DTer Angeklagte wird beſchuldigt, das von dem Aſſiſtenz⸗ ktierarzt Dr. Steigel in Neuſtadt a. H. beanſtandete und deshard be⸗ ſchlagnahmte, finnenhaltige Fleiſch eines am 13. September ds. Is. geſchlachteten Ochſen, entgegen dem ausgeſprochenen Verbot, aus dem Schlachthauſe nach Hauſe verbracht, zu Wurſt verarbeitet und verkauft zu haben. Mohr ſtedt die Behauptungen der Anklage atwar in Abrede, das Gericht erachtet dieſe jedoch durch die Ergebniſſe der Beweisaufnahme für erwieſen und erkennt gegen den Beſchuldigten auf 200 M. Geldſtrafe oder 25 Tage Gefängnis. Auch wird die Einziehung der beſchlagnahmten Wurſt verfügt⸗ Mainz, 24. Okt. Unter großem Andrang des Publikums fand geſtern vor der Strafkammer die Verhandlung gegen die 16jährige Auguſte Hager, genannt„Milo'che“, aus Nierſtein wegen Betrugs bezw. Untreue ſtatt. Die Angeklagte hat krotz ihrer Jugend eine ſehr bewegte Vergangenheit hinter ſich. Nach dem Tode ihrer Mutter(nach der Geburt der Angeklagten) kam die Hager zu ihren Großeltern, dem Lehrer Hager, nach Undenheim in Erziehung. Die Erziehung der Angeklagten bei ihren Großeltern war eine ſehr ſorgfältige, trotzdem zog ſie, nachdem ihr Großvater penſioniert worden war und hierher verzog, mit Gymnaſiaſten vor den Toren der Stadt herum, wobei das verdorbene junge Mädchen ſich ſittlich verging. Da die Angeklagte im Hauſe ihrer Großeltern frei ſchalten und walten konnte, benützte ſte die Gelegenheit, das Sparkaſſenbuch der alten Leute an ſich zu nehmen und nach und nach auf der Bezirksſparkaſſe in Oppenheim 3000 M. zu erheben. Das Geld verjubelte ſie in luſtiger Geſellſchaft. Die Angeklagte machte Ausflüge mit jungen Leuten, kaufte ſich Kleider ete. Der Großvater hatte inzwiſchen die Erhebung der 3000 M. entdeckt und machte der Angeklagten Vorhalt. Auf ihre Bitten und Tränen ſei ihr verziehen worden. Der Großvater veranlaßte aber die Kaſſe, daß ohne ſeiner oder ſeiner Frau beglaubigten Unterſchrift nichts mehr ausbezahlt werden ſollte. Als der Großsater alsbald nach dieſen ihren Taten verſtorben war, betraute nunmehr die Groß⸗ mutter ihce Enkelin mit Allem, auch den Geldgeſchäfben. Sie durfte die Zinſen der Spareinlagen ſowohl als auch die Penſionsgelder er⸗ heben. Es fiel deshalb auch nicht auf, daß ſie die Unterſchrift ihrer Großmutter von dem Bezirkskommiſſär des dritten Poligeibezirks beglaubigen ließ. Der Nachfolger des früheren Bezirkskommiſſärs ſchöpfte wohl einmal Verdacht und ſchickte einen Schutzmann zu der Großmutter, dieſe beſtätigte aber, daß ſie die Unterſchriften ge⸗ ſchrieben habe. Die Angeklagte ſollte nun im Auftrage ihrer Groß⸗ mutter 200 M. Zinſen von der Kaſſe in Oppenheim holen. Statt deſſen erhob die Angeklagte 800 M. und behielt das übrige Geld fü⸗ ſich. In einem weiteren Falle erhob ſie wiederum 800 M. und kün⸗ digte auf Verlangen ihrer Großmutter den noch ſtehenden Reſt des Geldes in Höhe von 3390., weil die Großmutter das Geld in Mainz auf der Sparkaſſe anlegen wollte. Aber dazu kam die alte Frau nicht, die Angeklagbe holte das geſamte Geld und verpraßte es vollſtändig bis auf den letzten Pfennig in leichtſinniger Geſellſchaft. Es wurden Trinkgelage abgehalten, Ausflüge cte. gemachlb. Der Hauptliebhaber der Angeklagten, ein 24jähriger Prokuriſt, hatte von dem unrechtmäßigen Gelde den Löwenanteil. Mit dieſem machte die Angeklagte tagelange Ausflüge in den Odenwald, nach dem Neckar, und nach Hamburg. Uebevall gab der K. die Angeklagte als ſeine„Frau“ aus. Einem Techniker aus Weiſenau lieh die An⸗ geklagte 150 M. und auch andere junge Herren von hier verſchmäh⸗ ten es micht, die Börſe der Angeklagden in Anſpruch zu nehmen. Auf einer Geſchäftsreiſe, die ſ. Zt. der Prokuriſt nach Hamburg unternahm, ſchrieb er der Angeklagtben, ſie ſolle unauffällig nachkom⸗ men und recht viel Geld mitbringen. Die Angeklagte fuhr auch dort hin und gab dem Liebhaber 150 Mark, womit die Ausgaben beſtritten wurden. In Hamburg blieb das„Ehepaar“ fünf Tage⸗ Nach einem Verzeichnis, das die Angeklagte in der Unterſuchungs⸗ haft anfertigte, hatte ſie bei einem Beſuche einer Kouſine von Mar⸗ burg, die 6 Wochen hier weilte, 300 M. für Ausflüge, Konditor⸗ waren cte. verausgabt. Die Ausgaben der Hager erweckten bei ihren als Zuſchauer anweſenden„guten Freundinnen und Freum⸗ den“ Lachſalven. Vor Gericht ſtellte der Prokuriſt die Sache etwas ſehr leicht und harmlos dar. Er ſcheint ſich keine beſondere Ge⸗ wiſſensbiſſe über ſein Verhalten in der Affäre zu machen. Die An⸗ klage wegen Betrugs mußte fallen gelaſſen werden, da die Groß⸗ mutter, die ihre Ausſage verweigerte, ihren Strafantrag zurückge⸗ zogen hatre. Das Gericht verurteilte die ngeklagte wegen Untreue zu 6 Monaten Gefängnis unker Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft, die ſeit 22. Auguſt währt. » Mainz, 24. Okt. Wie Berliner Bauernfänger im Lande arbeiten, zeigte geſtern eine Verhandlung vor der Strafkam⸗ mer, vor der ſich wegen gewer bsmäßigen Glücksſpiels die„Reiſenden“ Julius Karl Schröder aus Berlin und ſein Komplige, der in Strelitz geborene Wilh. Rachow zu verantwor⸗ den hatten. Der eine hat ſchon 10 Jahre, der andere etwa 15 Jahre wegen gewerbsmäßigen Glücksſpiels ete. im Gefängnis geſeſſen. Ein 19jähriger Bäckerburſche erzählte, wie er ihnen ins Garn gegangen iſt, etwa folgendermaßen: Er ſtand an einem Schaufenſter n Frankfurt a.., als Rachow auf ihn zukam und ihn nach ſeinem Gewerbe fragte. Als er ihm erzählte, daß er Bäcker wäre, behaup⸗ tete er das auch von ſich und lud ihn für den Abend in ein Wirts⸗ haus ein. Als er nicht kam, ſuchte ihn Rachow wiederholt in ſeinem Logis auf und veranlaßte ihn ſchließlich, mit ihm nach Wiesbaden zu„machen“, um dort Arbeit zu ſuchen. Als man auf der Zwiſchen⸗ ſtation Kurve⸗Biebrich ausſtieg, kam von ungefdhr der Schröder vor⸗ über und„verlor“ ſeine Geldbörſe, die Rachow„fand“, wofür en 10 M. Trinkgeld erhielt. So kam man ins Geſpräch. Schröder, der ſich als Fellhändler Heinrich Krauſe aus Köln ausgab, ſuchte zu⸗ fällig für ſeinen Bruder, einen Bäckermeiſter inKöln, einenBurſchen und natürlich wurde der junge Me ſofort engagiert. Dann ere zählte„Herr Krauſe“ von ſeiner reichen Frau und daß er vor eimgen Tagen 150 000 M. in der Lotterie gewonnen hätte Rachotd erllärte, das müßte mit einem Trunk gefeiert werden, und der reiche FJellhändler ließ ſich auch nicht lange nötigen. Man ging in eine Wirtſchaft und trank wacker darauf los, wobei der Fellhändler im⸗ mer vbergnügter wurde und ſchließlich ſein letztes Erlebnis zum beſten gab. Im Hotel hatte er ſich in ein Zimmermädchen vergafft, aber gleichzeitig auch ein anderer Gaſt. Da hätten ſie um daß Mädchen geloſt und zwar mit Karten. Herr Krauſe zog drei auz der Taſche und zeigte auch gleich wie. Der Bäckerburſche mußte ziehen und jedesmal gewann er. Bei ſolchem Glück war er leicht überredet, emmal im Ernſt zu ziehen. Der Einſatz betrug einen — Hundertmarkſchein und diesmal hatte der Burſche Pech— er verlor! Raſch waren ihm auch noch die reſtlichen 30 Mark abge⸗ gaunert, und als er dann ſein Geld zurückverlangte, erklärte man ihm, alles ſei nur Spaß geweſen; wenm er erſt in Köln die Stellung angetreten hätte, bekäme er es wieder. Er dürfe aber ja nichts ver⸗ raten, ſonſt könne er wegen Glücksſpiels zwei Jahre ins Zuchthaus kommen. Dann, als der Burſche in Köln die aufgegebene Adreſſe des Bruders nicht fand, merkte er erſt den Schwindel und erſtattete trotz der Warnung Anzeige. 84 Im Juni und Juli ds. Fs. unternahmen dier verwegene Geſellen von Kiel aus Raubzüge bis nach Oſtholſtein und riefen Angſt und Schrecken unter den Bewohnern hervor. Ihr erſtes Opfer war der Oberleutnant z. S. Arnoldi, den die Wegelagerer in der Nähe des Friedhofes überfielen und durch Meſſerſtiche in den Rücken lebensgefährlich verletzten. Die Unholde ſollen ſogar verſucht haben, dem Offizier den Finger ab⸗ zuſchneiden, um einen goldenen Ring an ſich zu bringen. Der Schtververſetzte hat ſich heute, vier Monate nach der Tat, noch wicht völlig erholt. Die Straßenräuber zogen landeinwärts und ver⸗ übten die ſcheußlichſten Verbrechen. Wer ihnen allein und unbe⸗ waffnet in einſamer Gegend begegnete, wurde überfallen und be⸗ raubt. Emem jungen Mädchen, das auf dem Rade ihren Weg kreuste, haben ſie übel mitgeſpielt. Nur einem glücklichen Zufall iſt es zu verdanken, daß die vielen Opfer der Mordgeſellen mit dem Leben davon gekommen ſind. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht zeigten die Verbrecher ihre gange Verkommen⸗ heit; ſie lachten wiederholt und pfiffen in den Pauſenl. Die ſchweren, aber verdienten Strafen, die das Gericht verhängte— Fahlteic und Wiechert erhielten lebenslängliche, Eich und Gneiſt 18 jährige Zuchthausſtvafe— überraſchten die Angeklagten ſichtlich Ihre Geſichter zeigten bei der Verkündigung des Urteils Beſtürzung und Schreden. 9 Sport. * Renngewinne. Durch den Sieg von Fels und den zöeiten Platz von Bravour am erſten Kölner Renntag iſt die Gewinnſumme des Weinbergſchen Rennſtalls auf M. 574 255 geſtiegen. Nächſten Sonntag wird Feſtino in Köln den Germania⸗Preis be⸗ ſtreiten, deſſen Wert für den Sieger etwa M. 20 000 beträgt, auch wird Bravour nochmals laufen. Es iſt alſo nicht unmeglich, daß die Gewinnſumme doch noch M. 600 000 erreicht. Fels hat bisher Mark 142 920 gewonnen und iſt damit der erfolgreichſte deutſche Zwei⸗ jährige überhaupt; er hat ſelbſt Saphir und Maſha überflügelt, die M. 109 160 und M. 93 980 auf ihr Konto brachten. In dieſen Summen ſteckt allerdings der hohe Gewinn des Wiener Auſtria⸗ Preiſes. ö Stimmen aus dem Dublitum. Kinner⸗ odder Streichkunzert? 's iß doch enn Genuß, enn zaarde Hockt'r in dem Friedrichsgaarde Unn horcht an ſich e Kunzert; Ja, ſcheen wär's ſchun anzuheere, Bloß die Kinner dhun eehm ſchdeere, Wann ſo fein geblooſe werd! Was e'ſchwätz war's1! E Gekledder Vorigsmool bei'r Wunnerfedder Vor dem Muſikpodium; Iſſ'r do, Muſik zu ſchlucke, Odder Kinnskebb anzugucke, Dann die danze als do rum! Finfe, ſechſe, uff eehm Butze, Mehrſchdens korze, kleene Grutze Siehſcht als Kinnergalſerie; Bei dem Solo durch die Geiche Plärrt unn ſchwätzt enn Kinnerreige, Zuzuhorche— deß koſcht Mieh. Wann'r ſieht die Kleene gaffe Rumdanze unn wie die Affe Ahme ſe nooch de Dirigent: Soll'r ſehe, nit geloge, Wie ſe'ſchmacklos angegoge, Odder horche 8 Inſchdrument? Die Bedienung muß ſich ſchinne Durch enn Kinnergaarde winne Iſſ dann Kinnerhilfsdag heit? Drum rooth ich: Loßt Sier Planze Nit mehr vor dem Podium danze Pald ſe uff im Blatz, Ihr Leit! Civi: —————————ů ů ů Verantwortlich für Politik: gicharv Greupner, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtsgeitung: Richard Schönfelber, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apftel⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher. 15 Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G m. b.: Direktor Eruſt Müner. 1 Der Nerven⸗ und Herz⸗Spezlaliſt Dr. Hans Stoll, Badearzt in Nauheim ſagt in ſeiner ausgezeichneten populär⸗wifſenſchaftlichen Broſchüre„Alkohol und Haffee in ihrer Wirkung auf Herzleiden und nervöſe Störungen“ wörtlich:— 0„Somit iſt Tropenkaffes als Erreger des hohen Blutdrucks ein Herzſchwächer, „as im Kaffee enthaltene HKoffein als Gift eim degenerierender Feind des Herzmuskels. „Beide Wirkungen ergänzen einander um das Herz im Laufe der Jahre zu verbrauchen. „Erwägt man, daß in der guten Geſellſchaft während eines ganzen Lebens das Herz stäglich dieſelbe Attacke des Mokkas aushalten muß, ſo wird die käufigkeit der Herz⸗ „krankheiten in guten Kreiſen erklärlich.“ Was folgt daraus?— daß man den regelmäßigen Senuß von Bohnen⸗ kaffee meiden muß, wenn man ſich ein geſundes, ungeſchwächt funktionierendes Herz erhalten will. Man braucht nichts für ſein Herz und ſeine Nerven zu fürchten, wenn man ſich an den vollkommen unſchädlichen Hathreiners Malz⸗ kaffee hält und gewöhnt, der wegen ſeiner großen hygieniſchen Vorzüge und ſeines würzigen kaffeeartigen Wohlgeſchmacks, den er durch das patentierte Her⸗ ſtellungsperfahren erhält, von den Aerzten empfohlen und von allen, die ihn ſchon täglich trinken, als etwas Höſtliches für die Geſundheit mit Wohlbehagen empfunden und hoch geſchätzt wird. Dieſe unerſetzlichen Eigenſchaften des echten„Kathreiner“ fehlen allen Nachahmungen. Der echte Kathreiners Malz⸗ kaffee— das merke man ſich ja genau— wird nur in geſchloſſenen Paketen verkauft, die das Bild und den Namenszug des POfarrer Uneipp als Schutz⸗ marke zeigen. Darauf achte man und beginne ſogleich mit einem Verſuche, der ſich fürs ganze Ceben lohnen wird. 59542 16. 10., HI. ong id. Hovenber 180f Ausſug aus dem Civilfandesregiller der Sladt Emma. Zie Fel rbsct Troldlagden Hasen Schlegel von 60 Pf. an Rehe Schlegel u. Ziemer Faſauen, Wildenten. Brat- und Fettgänse Poularden, Welsche Junge franz, Tauben Suppenhühner ete. Fluss- u. Seefische Knab —— Berſand n. auswärts. Lu vericuuten: Zither, Soxlethapparat, Vade⸗ wanne, emaill., Schreibma⸗ ſchine, Gartengeräte. 30077 Rupprechtſtr. 5, parterre. 1 Kleiderſtänder, ſan neu ſo⸗ wie ein Winterüberzieher, wenig getragen, zu verk. Näh R 7, 35, 8. Stock rechts. 1159 Franz. Billard billig zu verkaufen. Näh Kleine Wallabtſraße 20. K Stellen finden. Cüchſige Agenten finden lohnenden Exwersd(30 bis 40 Mark täglich). Offerten unter No. 1162 an die Exped. ds Bl. in allen Größen mer von Mk..— an Ragont 60 Pfg. Eintritt eine mit allen Bureauarbeiten vertraute 0 ˖ 9111* omptoiriſtin, welche an pünktliches Ar⸗ beiten gewohnt, und Steno⸗ graphie und Schreibmaſchine (oſt) vollſtändig beherrſcht. Schriftliche Offerten nimmt unter No. 30075 die Expe⸗ dition d. 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Wilhelm. 8 12 11. d. Friſeur Otto Mäühlthaler e. S. Ost Rud. Gottfried. 200 4 10— G4Dd 14. d. Händler Chriſtian Bonacker e. T. Johanna Magdal. 2 200 à 0 12. d. Schloſſer Joſ. Merz e. T. Anna Luiſe. 8 7 12. d. Bureaudiener Alois Aug. Boekler e. S. Frz. Emil. 3 8 1000 d 5 0 0 4. d. Schloſſer Zudw. Kraft e. T. Anna Mariad. 8 2000 à 1 4 0 00 0 14. d. Zimmermann Emanuel Thomas e. T. Klara. 1 8 2 8 16. d. Lehrer Ludw. Karl Braun e. T. Erika Lina Mina. E 218750 a 8— 52 504 16. d. Schreiner Gg. Friedr. Gall e. T. Cyarlotie Eliſe. — Zu beriehen durch die Oeneralagentur 16. d. Fabrikarb. Friedr. Wilh. Morſchheuſer e. S. Friedr. 10 Ererhara Letzer in eee ilbelm. 17. d. Lagerhausarb. Joh. Ludw. Hildenbrand e. T. Klara. 11 8 Wlaria. 14. d. Poſtſchaffner Ludw. Gimber e. T. Roſa. Perlobungs⸗Hnzeigen 5 d. An Overath e. S. Alb. Arthur. 3. d. Kfm. Otto Aug. Bayer e. T. Erna. neten kenell und bilüg 18. d. Schiofſer Karl Juliuls Wetlerich e. S. Joſef. Dr. 5. Baasiche Buchdruckerel S. m. b. B. 18. d. 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Jakob. ine erſtaunliche Wirtung; etwas Roelleres 17. d. M 0. 6 Al und absolut Unschädlicheres gibt es nicht. Elnige„d. Maurer Joh. Dügmig e. S. Joh. Alb. 3 en 18. d. Maurer Joh Joſ. 1 e. T. Elſg. 8 eit ertlärt auf Wunſch Auskunft zu e welche 5 18. d. Eiſendreher Johannes? ollwetler e. S. Kurt Friedr. r nicht 18. d. Steindrucker Theodor Bodri e. S. Theodor Johann. 0 eee 15 8 Ae e 5 0 8850 1 0 5 f 9. d. Zimmermann Ferd. Gotz e einr. Fer F eeeee e Saeſe Pe die Nun ei Zu Mden! in eee zum 0 de 5 ———— b. d. Kaufm. Friedr. Andreas e T. Marla Elſa. 5„d. Rangierer Karl Heinr. Gifler e. T. Irma Mina. Nur 3 M. das Los, II Lose 10 M. Porto u. Liste 25 Pf. 5 eee der IIV. StrassburgerLotterie. d. Kaufm. Moſes Kaufmann e. T. Margaretha. zur Hebung der Pferdezucht. d. Schuhmacher Heinr. Knaus e. T. Maria Katharina. e iehung sicher 1 November 1905 d. Schmied Karl Friedr. Knecht e. S. Ferdinand. Günstige Gewinnaussichten! Klelne Loszahl! 5 d. Bahnarb. Andreas Ströhſe e. T. Roſa. SD, OOO M. Gesamtw. d. 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Nr. 207. 8 Herbſ⸗Houtrol Perſammiung 1905 im Bandwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Maunheim · Es haben zu erſcheinen: In Mannheim: Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne(Exerzierhaus) — Eingang durch das Tor der Hauptwache— Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen dieleiigen Landwehrleute J. Aufge ois der Jahres⸗ klaſſe 1893 ſämtlicher Wafſen, weiche in der Zeit vom 1. April i 30. September eingelreten ſind. Jahresklaſſe 1904 der Infanterie Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1903 der Infanterie mit den Aufangsbuchſtaben + bis 1 5 Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr— Jahresklaſſe 1903 der Infanterie mit den Aufangsbuchſtaben Montag, den 6. November, vormittags 11 Uhr. 4 ſe 1902 der Jufanterſe mit den Anfangsbuchſtaben Montag, den 8. November 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1902 der Inufanterte mit den Anfangsbuchſtaben 1 den 7. November 1905, vormittags 9 Uhr; Jaßbresklaſſe 1901 ver Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 5 e den J. Nopember 1905, vormittags 11 Uhr, ir 1901 der Inſanterie mit den Aufangsbuchſtaben Dienustag, den 7. Nopember 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Fuſanterie mit den Anfangsbuchſtaben 1 Miltwoch den 8. November 1905, vormittags 9 Uhr. 1. b. laſſe 1000 der Infauterte mit den Anſangsbuchſtaben Mittwoch, den 8. Nopember 1905, vormittags 11 Uhr. 4 1899 der Inſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den 8. Nppembrr 1905, nachmittags 3 Uhr. * 1899 der Jufanterte mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 9. November 1905, vormittags 9 Uhr. ace 1898 der Jnfanterte mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 9. November 1905, vormittags 11 Uhr. Wheaſe 1608 ber Jnantelie mit den Anſangsbuchſtaben Donnerstag. den 9. November 1905, nachmitlags 3 Uhr. Jabreskaſſe 1398 bis 1904 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ truppen, Kavallerie, Verkehrstruppen(Cſendaln, Lu le e e acede lre derenee ee 5 Freitag, den 10. Nopemnder 190 vormittags 9 Uhr. Japrednan. 1896 bis 1000 der Feldartillerie Preiiag, den 10. November 1905, vormittans 11 Uhr. ahresklaſſen 1901 bis 1904 der Feldartillerie Freitag, den 10. November 1905, nachinittags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Trains(einſchließlich der⸗ enigen Kavalleriſten, welche 5 Neſerve des Trains eullaſſen nd), der Krankenträger und der Militärbäcker Sauuskag. den 11. November 1905, vorguttags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1898 bis 1904 der Fußartillerie Sauiskag, den 11. November 1905, vormikags 11 Uhr⸗ Jahresklaſſen 1393 bis 1904 der Pioniere, der . en des preußiſchen Gardekorps aller Waffen Samstag, den 11. November 1905, nachmiltags 3 Uhr. ahresklaſſen 1898 bis 1904 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ Ultäts mannſchaften und Kiantenwärter) der Oetonomiehand⸗ werker, der Arbeitsſoldaten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchſenmachergehülfen Montag, den 13. Novelnber 1905, vormittags 9 Uhr. Im Vorort Käferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Maun⸗ b Landwehrleute 1 Aufge ots der Jahresklaſſe L. Mann⸗ und der e in der Zeit vom 1. April bis 30. Angetreten ſind und die Jahresklaſſen von Käferthal Meontag, den 13. November 1908, vormittags 1 Uhr. Im Borort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrit.) Alle 00 Dispoſition der Erſatzbehörden eutlaſſenen Mann⸗ ſchaften, dieſemgen Landwehrleute I. An gebots der Jabresklaſſe 198, welche in der Jeit vom 1. April bis 30. September kingetreten ſiud und die Jahresklaſſen 1898 bs 1904 ſämtlicher 1 55 von Waldhof, Atzelhof und Lucienberg kontag, den 18. Nove„ber 1905, nachnuttags 3 Uhr. Im Vorort Neckarau(Marktplatz.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ Haften ſämtlicher Waffen, diejenigendandwehrleute 1. Aufgevots bder 1898, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und dis Jahrestlaſſen 1898 bis 1904 der Infanterie von Neckarau Dieusiag, den 14. Novem er 1905, vormittags 8½ Uhr. 1998 bis 1904 aller übrigen Waffen von grau Dieustag, den 14. November 1905, vormittags%½1 Uhr. In Sandhoſen(Krankenhaushof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſeuen Mann⸗ [chaſten, diejenigen Landwehrleute I. Auigebols der Jahresklaſſe 1008, weſche in der Zeit vom 1. April bis 30. September Auletteten ſind und die Jahreskla en 1398 hus 1904 fämtlicher Daffen Saudhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und Dienstag, den 14. November 1903, nachmittags 3½ Uhr. In Feudenheim(ulter Friedhof.) Ane zur wte Perez der Erfatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſten, dieſenigen Landwehrleute J. Auigebots der Jahresklaſſe 193, welche in der Zeit oom 1. April bis 30. September Angetreten ſind und de Jahresklaſſen 1893 bis 1904 ämtlicher von Feudenthelm, Wallſtadt und Stweghein 5 twoch, den 15. November do, vormiltags 9¼ Uhr. In Ladenburg(Schulhof.) 93, wel September 1808 bis 1504 fämtlicher ——ů—— 1693, we in der Zeit von 1. April bis 30. September che erugetreten ſind und die Jahreskfaſſen 1898 18 1904 ſfämtlicher Waffen von Ladenburg, Neckarhauſen und Schriesheim Mitlwoch, den 15. November 1905, nachmittags 2 Uhr. In Seckenheim(Schloß). Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden enilaſſenen Mann⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrleute J. Aufgebots der Jabresklaſſe 1893, welche in der Zeit von 1. April bis 30. September eingelreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bis 1904 von Secken⸗ heim, Rheingu und Stengelhof Donnerstag, den 16. November 1905, vormittags 9¼ Uhr. Militärpäſſe und Erſatzreſervepäſſe, ſowie die Kriegs⸗ besrderungen bezw. Paßnotizen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mauues befſindet ſich auf der Vorder⸗ ſeike des Paſſes verze chnet. Unentſchudigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer un⸗ richtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Vorſtehende Bekauntmachung des Bezirkskommandos Mann⸗ heim wird den Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämtern des Bezirts hlermit zur Keuntuis gebracht mit der Verfügung, dieſeſbe den Maunſchaften der Gemeinden durch mehr aliges Ausſſhellen, Anſchlagen am Rathauſe, an Fabliken und größeren Etabliſſe nents bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeam Mannheim bis zum 15. November 1905 mitzute len. Bei ungüuſtiger Witierung wollen die bezüglchen Bürger⸗ meiſterämter für Sichernellung eines zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen bedeckten Rau ſes Sorge tragen. Mannheim, den 16. Oktober 1905. Großherzogliches Bezirksamt: Eppelsheimer. 8651 FIllale in + MAIMIEM. F 2, 12 gegenüber der Hauptpost P 2, 12 Aktienkanital M. 160,000, 000. Reserven M. 40, 000,000 Miederlassungen in: Altona, Serlin, Sremen, ckeburg, Ohemnitz, Detmold, Dresden, Emden, Franktfurt a/., Fürtn Hannover, Hamburg, Linden, London, Nürnberg, Plauen /V., Zwickau. Eröffnung laufender Rechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Lübeck, Annahme verzinslicher Rareinlagen, mit und ohne Kündigungsfrist. Provisiensfreier Cheek-Verkehr. An- tind Verkauf von Wertpapieren, fremden Banknoten und Geldsorten. Einlösung von Goupons u. verlosten Wertpapieren atc. Barvorschüsse aul Wertpapiere. Ausführung von Börsenaufträgen an sämtlich. Börsen. Diskontierung und Einzug von Wechseln, Checks ste, Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpanieren und sonstigen Wertgegenständen in offenem und ge- sehlossenem Zustande. Versicherung verlosbarer Werthapiere gegen Kurs- verlust und Kontrolle derselben auf Verlosung. Vermletung von Schrankfächern(Zafes) in unserer Stahlkammer, unter Selbstverschluss der Mieter. Separate äume zur Verfügung unserer Kunden. Ausstellung von Checeks, Kreditbriefen ete. aut die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 88742 Elnräumung überseeischer Rembourskredite aufl.ondon⸗te. Bei der heute ſtattgehabten Ziehung unſerer 4% Partial⸗Obligationen wurden folgende 20 Nummern gezogen: 1, 22, 78, 83, 99, 122, 129, 190, 204, 254, 277, 292, 346, 356, 362, 368, 387, 398, 404, 426 und gelangen dieſelben, gemäß den Anleihe⸗Beding⸗ ungen, vom 2. Januar 1906 ab an unſerer Kaſſe zur Rückzahlung. 59816 Mannheim, 24. Oktober 1905. Mannheimer Eiſengießerei und Maſchinenban Akliengeſellſchaft. Der Vorstamnd.. Bekauutmachung. Zwangaverſteigerung. 25 Donnerstag, 26. Ort. 1905, Die Reinhaltung der nachmittags 2 uhr: Entwäſſerungsankagen] werde ich im hieſt ſen Pfand⸗ betreſſend. lokale Q 4, 5 gegen bare Zah⸗ Nr. 37178 J. Es wurde die lung im Vollſtrecku swege Wahrnehmung gemacht, daß belſöffentlich verſteigern: vielen Häuſern die im Gehweg Lorbeerbünme, Palmen, hefindlichen Sandfänger am Wagen, Handkarren, Möbel Futze der Regenurohre verſſopft und Einrichtungsgegenſtände ſind. Die Hausbeſitzer werden verſchiedener Art. 30074 für 1 0 Mannheim, 25. Okt. 1905. ür die nach 8 28 der Hausent⸗ 101.; wöſſerungs⸗Oidnung hnen ſelbn Elſäſſer, Gerich svollzieyer. ohliesende Neinhaltüng der Ent⸗ Katze felle wäſſerungsanlagen—Sand⸗ und das Beste gegen Feltfänger, Syphons, Küchen⸗ Glcht u. Rheumatismus Und Hofſinkkäſten— Sorge zu tragen, um Verſtopfungen mög⸗ lichſt hintanzuhalten. 700 Mannheim, 20. Oktober 1905. Mittwoch, 25. Oktober 1905. Bekauntmachung. Zugelauſen und bei Maurer Georg Schmidt, Fröhlichüraßze Nr. 562 nier, untergedrach:: 1 Hund, männk Geſchlechts Rehpinſſper, Farbe: rehbraunz an der Bruſt weißer Fleck und weiße Vorderpfoten; krägt ein roigeſültertes Lederhalsband mit weißem Beſchläg). 6887 Mannheim, 23. Okt. 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Bekauntmachung für die Neckarſchiffahrt. Zur Beſeitigung der an der ein eſtürzten Neckarbrücke unterhalb Heidelberg im Schiffsweg noch ſchwebenden eiſernen Konſtruktionsglieder wird für 89817 Sonntag, den 29. Oktober von morgens 6 bis abends 6 Uhr die Durchfahrt durch die Bau⸗ ſtelle für Schiffe und Flöße nochmals geſperxt ſein, Mannheim, 24. Okt. 1905. Gr. Rheinbau⸗Inſpektion: Kupferſchmied. Bekanntmachung. Nr. 37628 J. Die ſtädtiſchen Rechnungen für das Jahr 1904 nebſt Zugehörden und dem Prü⸗ fungsproiokoll liegen vom 26. Oktober ab 14 Tage lang zul Ernſicht der Geneindeſteuerpflich⸗ tigen auf dem Kaufhaus, Zin⸗ mer 28, auf, was hiermit zur Keuninis gebracht wird, Mannheim, 20. Okt. 1905. Stadtrat: Beck Atbeits⸗Vergehung. Der Garten der Familie Wes⸗ pinſiftung ſoll durch ein neues eiſernes Geländer mir Beion⸗ lockel abgeſchſoſſen und die er⸗ forderlichen Erd⸗ und Betonarbeiten, Schloſſerarbeiten und Tüncherarbenen einzeln oder zuſammen, im Wege der öffentlichen Submtſſion ver⸗ geben werden. 1 8 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen, mit entſprechender Auf⸗ ſchrut verſehen, bis ſpäteſtens Donnerstag, den 2. Novbr. ds, Is., vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe Raufhaus) Zimmer Nr. 30 einzureichen. De Zeichnungen Und Beding⸗ ungen konnen don morgens 9 Uhr bis abends 6 Uer auf dem Zimmer des Verwalters der Wespinſtiftung, Seckenheimer lüraße Nr. 45 eingeſehen und die Maſſenverzeichniſſe füt die einzelnen Arbeiten dort in Empfang genommen werden. Mannbeim, 283. Oktbr. 1905. Stiftungsrat der Familie Wespin⸗Stiftung: von Hollander. 30000/697 Winterer. Bekaunkmachung. Die Plaulegung einer Zufahrtsſtraße zwiſchen er Rheindamimſtraße und dein Hochwaſſer⸗ damm auf dem Gelände des Rheinparkkonſor⸗ tums betrefſend Nr. 1570101. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat dle Feſtietzung der Straßen⸗ und Baufluchten für eine von der Rheindammiſtraße abzwe gende Zufahrtsſtraße auf dem Gelände des Rheinparklonortiums bean⸗ tragt 5 Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ lorderung, etwaigeceinwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat hier binnen 14 Tagen von Adlauf des Tages au vor⸗ zu ringen, an welchein das die e Bekanntmachung enthaltende Aintsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widtigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln berühenden Einwendungeit als e gelten. ie Beſchrethungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ iriſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamt Zimmer 3s und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, 18 Oktober 1905. Großh. Bezirksamt: gez Leuotnger. No. 36895 1J. Dies. wird mit dem Aufügen zur allgemeinen Kenntnis gebrächt, daß Be⸗ ichreibung ünd Plan im Kauf⸗ dahier, III. Stock Zimmer No. 110 zur Einſicht offen liegen. Maunheim, 18. Oktover 1905. Bürgermeiſteramt: Martin. Kroenlein. 30000/698 5 geeeeeeseee 2 2 Urinuntersuchen öffentl. chem. Laboratorlum Dr. E. Gemonn 2 115. Jahrgang. ————— 1 2 Sekanntmachung. Die Neuwahlen zur II. Kamtnei der Ständeverſammlung bettr. Nach der heute gemäß 88 62 und 63 des Landtagswahlgeſetzes vorgenommenen Ermittelung des Ergebniſſes der au 19, Ofto⸗ ber d. Is vollzogenen Wahl eines Abgeordneten zur II. Kaſumer der Stäudeverſahmimlung für den 63. Landtagswahlkreis(Wein⸗ heim⸗Mannheim) ſind im Ganzen 4558 gültige Stimmen abge⸗ geben worden. ö Davon haben erhalten: BValentin Müller, Reichstagsabgeordneter in Heiligkreuz. 5 25 Guſtav Schneider, Landgerichtsſekretär in Heidelberg 3807 2653 Stimniesßz 9„55 ͤ 5 Joſef Seufert, Schreiner in Weinheim 1018 Wilhelm Walter, Obermeiſter inMannheim 75 Zerſpiutert 3 0 Die abſolute Stimmenmehrbeit beträgt 2279. Rerchsiagsabgeordneter Valentin Müller iſt ſomit mil 2653 Stiemen zum Abgeordneien des 65. Laudtagswahlkreiſes (Weinheim⸗Mannheim) gewällt. Gemäߧ 6s Abſatz 2 des Landtagswahlgeſetzes beinge ich dlez hiermit zur offentuchen Kenntnis. ̃ Sinsheirm, 23 Oklober 1905. 6088 Der landesherrliche Wahlkommiſſär für den 63. Landtagswahlktreis. Pfeuffer. loh habe mich hier als Bechtsanwalt niedergelassen. Mein Süreau befindet sloh im Hause B2., 8, part,, fernspr. 1802. August Marx, Rechtsanwalt. 5 59826 Fein weiß: 35, 40, 50 Pfg⸗, rot: 60 Pfg der Liter bei 20 Ltr. Proben von 5 Ar, zu gleichem Preis frei ins Haus. n L. Müller, Weingutsbesitzer, Ludwigshafen, Wittelsbachſtr. 34. Grußh. Sadiſche Staals⸗ Eiſeubahnen. Die Lieferung und Aufſtellung der Eiſenkonſtrukton für die Straßenüberführung über den Bahnhof Wiesloch bei km 82 der Hauptbahn ſoll im öffeutlichen Weilbdewerb veigeben werden. Dieſelbe(eſteht aus: a) einer Brücke über die Haupt⸗ bahn im Geſamtgewicht von 101490 kg Flußetſen, 3 500„ Stahlguß, 20„ Stahl, b) einer Brücke über die Zufahrt ſtraße zur Stauon Wiesloch im Geſamtgewicht von 39 000 kg Flußeiſen, 800„ Gußeiſen. Pläne und Bedingnsheft liegen in meinem techniſchen Bureau zur Einſicht auf, wofſelbſt auch Angebotsvordiucke abgegeben werden. Diejelben können auf Verlangen, ſoweit der Vorrat leicht, gegen Ennſendung von 5 Mark in bar nach auswärts verſandt werden.(Abgabe auf Nachnahme iſt ausgeſchloſſen.) Annahmeſchluß und Eröffnung der it der Nufſchrift:„Eiſen⸗ konſtruktion für die Straßen⸗ überführung über den Bahn⸗ hof Wiesloch“ verſehene Ange⸗ bote iſt au Donnerstag, 9. Novbr. 1905, vormittags 10 Uhr feſtge etzt. 59771 Heidelberg, 19. Oktober 1905. Der Gr. Bähnbauinſpektor II. Oeffeutliche verſteigerung. Donnerstag, 26. Okt. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich im Verſteigerungs⸗ lolal Q 4, 5 hier, im Auf⸗ trage des Konkursverwalters Georg Fiſcher die zur Kon⸗ kursmaſſe des J Johann Ad Müller hier gehörigen Gegen⸗ ſtände gegen Barzahlung öffentlich verſteigern u. zwar: 1 vollſtändiges Bett, zwei Gaslüſter, Teppich, eine Plüſchdecke mit Läufer, ein Wienerſtuhl, 1 Vogel mit Käfig, Tiſche, Stühle, Vor⸗ hänge, Linoleum, verſchied. Vaſen und Nippfachen, eine Badewanne, Poſten Weiß⸗ zeu!, 1 Kaffeeſervice, eine Nick lplatte, 1 Kupfer⸗ und 1Meſſingpfanne, 1 Etagere, verſilberte Löffel u Gab ln, 3 Herrenanzüge, 1 Ueber⸗ ieher, 1 Uhr mit Kette, ſowie ſonfitge Möbel u. Haushalt⸗ ungsgegenſtände. Ferner: ca. 80 Dielen und Bietter, 5 Bund Latten, Bekleidungs⸗ rahmen und Bretter, 14 Fliegenfenſter, 1 2 räderiger Handkarren, 1 Werkſtatt⸗ leiter, 30 diwerſe Hobel, 2 Schleifſteine, eine Partie Feilen, Leim, Glaspapier, eg. 100 leere Flaſchen, ein Faß und anderes mehr. ie Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. 30 47 Großh. Badiſche Slaulz⸗ Eiſenbahnen. Die unterm 17. Aug. J. J. b kannt gegebene der Frachtſätze für Burdujen in den Gütertarifen Teil II Heft 1 u. 2 für den Rumäniſch⸗ Süddeutſchen Güterveikehr wird zurückgenommen. Die Frachtſage bleiben bis a Weiteres in Kraft. 598 Karlsruhe, 23. Okt. 1808, Gr. Generaldirektion, Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 10246. Jnm Wege det Zwangsvolltreckung ſoll das in Ge arkung Maunheim beiegenz, im Grundbuche von Mannhein, zur Zeit der Eintragung des Bete ſteigerungsvermerkes auf den NRamen des Adam Boſſeſt Agentin Maunypeiiſeingelrageſl nächſtehend beſchriebene Gründ uck am Freitag, 15. Dezember 1905, vormittags 9½½ Uhr durch das unterzeichnete Notgriat in deſſen Dieuurännen in Maun⸗ heim, B 4, 3, verſte gert werden. Der Verſteigerungsverſierk iſt ann3. Oktober 1905 in das Grünh⸗ ouch eingetragen worden. Die Einſicht der 3 ee des Grundduchamts, ſowie übrigen das Grundſtück belrefſen⸗ den Na weiſungen, insbeſondete der Schätzungsürkunde, iſt jeder⸗ mann geſtatte. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zelt der Eintragung des Verſtelgerungs⸗ vermerkes gus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſteſſt im Verfeigerungstermine vbr der Aufſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und weun der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berüßg⸗ ſichtigt und bei der Vexteilun des Verſſeigerungserlöſes deſt Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht gaben, werden aufgefordert, ver der Erteilung des Zuſchſags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für daz Recht der Verſteigexungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtaudes tritt. 4 ee deß zu verſteigernden rundſtückes: Grundbuch von Maanheim, Nand 61, Heft 11, Beltandsver; zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 1857, aen inhalt 1 ha 02 àa 30 ꝗm Ackerland in der 0. Sandgewann. Geſchätzt zu Mk. 17,900.— 1 20. roßh. Notariat 5 als e Hilisnoicr: Schieck, Referendär. Oeien und Herde. Alte Oefen, Herde und Mannheim, 24. Okt. 1905. Paltes Eiſen werden en Taucch Bürgermeiſteramt: Dadenla-Drogerie 2% manaheim, 6, 8 augeno men. 209288 Me ſur Dispoſition der Erſatzbehörden enklaſſenen 5 Maritn. 8 neben der Ingenieurschule Armbruſter, H7,88 dalke 24ge Landwehrleute I. Au'gebots Aroenlen.! M. Goldschmidt, U.“ 0 Gerichtsvollzieher. Eigentumer Katholfſches Bürger hofprtal Verantwornlicher Redakfeur: Franz Kirchet.— Druck und Vertriek: Dr. 5. Haasſſche Buchdrackerer G M. 5. 5. N— 8 * R— 52828 un