J. rrrn (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſl bez inel Poſt⸗ auſſchlag M..45 pro Quartal. Einzel Nummet 8 Pfg. — E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswaärtige Inſerate„ 25 Die Reklame⸗Zeile„ 0„ Berliner N Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Jeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. edalktions-Bureau: Berlin W 50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. 197 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 377 Expedition 2¹⁸ E 6, 2. 1 11 Nr. 504. N Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Der Stichwahlſieg. Das Ergebnis der am Samstag erfolgten 21 Nachwahlen zur zweiten badiſchen Kammer iſt folgendes: 2. Meßkirch⸗Stockach. Hauſer(natl.) mit 165 Stimmen Mehrheit gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Hauſer(Block) 2648, Krohn(Soz.) 261, zuſammen 2909, Stadler(Ztr.) 2525 Stimmen. 6, Donaueſchingen⸗Engen. Hilbert(natl.) mit 200 Stimmen Mehrheit gewählt. Stimmenbverhältnis am 19. Oktober: Hilbert(Block) 2613, Bernauer(Soz.) 134, zuſammen 2747, Goldſchmid(Ztr.) 2787 Stimmen. 11. Stadt Lörrach⸗Stetten. Röſch(Soz.) 1116, Vortiſch(Freiſ.) 936 Stimmen. Röſch gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Vortiſch(Block) 888, Röſch (Soz.) 757, Ebner(Ztr.) 398. 26. Triberg⸗Villingen⸗Wolfach. Meyr(natl.) 3221, Heim(Ztr.) 1 2084. Meyr gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Meyr(Block) 2327, Grahl (Sog.) 698, zuſammen 3020, Heim(Ztr.) 1849 Stimmen. 27, Lahr⸗Offenburg. Heimburger(Dem.) 8106, Heitzmann(Ztr.) 2166 Stimmen. Heimburger gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Heimburger(Block) 2267, Engler(Soz.) 295, zuſammen 2562 Stimmen; Heitzmann(Ztr.) 1960. Rubin(Konſ.) 454, zuſammen 2414 Stimmen. 29. Offenburg(Stadt). Muſer(Demokrat) 1199, Bühler(Ztr.) 1092 Stimmen. Muſer gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Muſer(Block) 784, Marſch (Soz.) 407, zuſammen 1191; Bühler(Ztr.) 988. 35. Baden⸗Baden. Gönner(natl.) 1221, Beuttenmüller(Neu⸗ tral) 1066. Gönner gewählt. . Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Gönner(Block) 1049, Lutz(Soz.) 181, zuſammen 1230, Beuttenmüller(Neutr.) 899. 87. Stadt Raſtatt. Franz(natl.) 877, Götzmann 489 Stimmen. Franz gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Franz(Block) 688, Dreesbach(Soz.) 252, zuſammen 940, Götzmann 479 Stimmen. 40. Karlsruhe⸗Land. Neck(natl.) 2484, Schäufele(Soz.) 1969, Kern(Konſ.) 623 Stimmen. Neck gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Neck(Bl.) 2084, Kern (Konſ.) 1159, Schäufele(Sog.) 1758. 41. Stadt Karlsruhe I. Frank(Soz.) 1828, Gauggel(Natl.) 1517 Stimmen. Frank gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Gauppel(Block) 1879, Sattler(Zentr.) 654, Dr. Frunk(Soz.) 1348. Soldatenliebe. Roman von Arthur Zapp. (Nachdruck verboten.) 29)(Fortſetzung.) Und darauf, nachdem Frau Lüders ſtumm genickt hatte, wandte er ſich wieder an Elſe und mit dem Kopfe nach Lenz hindeutend, der noch immer ſtumm daſaß, fing er ein anderes Thema an:„Hat er Ihnen ſchon erzählt, Fräulein, was für große Dinge ſie in der Kompagnie vorbereiten? Am 27. iſt doch Kaiſersgeburtstag und da gibt's ne große Vorſtellung mit Deklamation und Geſang und Theater und ſonſtigem Klimbim und zuletzt Kompagnieball, aber fem! Und wenn Sie uns die Ehre ſchenzden wollten, möchte ich mir erlauben, Sie hiermit ganz ergebenſt einzuladen.“ Der Sprechende erhob ſich von ſeinem Stuhl und machte eine grabitätiſche Verbeugung vor der Ueberraſchten, während Fritz Lenz ſich ärgerlich auf die Lippen biß und dann heftig dazwiſchenrief: 2 1 das iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß meine Couſine mit mir geht.“ Aber der Sergeant winkte ihm mit der Hand. „Still ſind Sie, Lenz. Vorläufig habe ich das Fräulein ein⸗ geladen und Sie kennen doch das Sprichwort: Wer zuerſt kommt, der zuerſt mahlt. Alſo, Fräulein Lüders?“ Elſe war ſchon im Begriff abzulehnen, da fiel ihr plötzlich etwas ein. Und während ihr das Blut wieder jäh in die bleichen Wangen ſchoß, fragte ſie mit verhaltener Spannung:„Wer iſt denn alles da, Herr Sergeant?“ „Na, die ganze Kompagnie, Fräulein, und die Gäſte. Soldat bringt ſich natürlich ſeine Braut mit zum Tanzen.“ Sie blickte enttäuſcht. „Alſo nur die gemeinen Soldaten?“ Und die Unteroffiziere und die Herren Offiziere— ſelbſtter⸗ ſtändlich. Kofſersgeburtstag iſt ja doch der einzige Tag im Jahr, Jeder Montag, 30. Oktober 1905. 48.(Sog.) Stadt Karlsruhe 1II. Frühauf(Freiſ.) 1888, Scheier 1590 Stimmen. Frühauf gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Frühauf(Bl.) 16686, Kirchgäßner(Ctr.) 614, Scheier(Soz.) 1198, Kratzer(Konf.) 118. 44. Stadt Karlsruhe IV. Kolb(Soz.) 2147, Herrmann(Block) 1176 Stimmen. Kolb gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Herrmann(Block) 1125, Trenkle(Zentr.) 927, Kolb(Soz.) 1628, Fellmeth(Konſ.) 66. 45. Stadt Durlach. Horſt(Soz.) 999, Delisle(Demokrat) 972 Stimmen. Horſt gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Horſt(Soz.) 927, Schmidt(Ztr.) 188. 46. Durlach⸗Ettlingen⸗Pforzheim. Gierich(konſ.) gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Müller(Sogz.) 1189, Wüſt (Block) 914, zuſammen 2053; Sante(Ztr.) 1588. Gierich(Konſ.) 788, zuſammen 28326. 50. Bruchſal⸗Durlach. Reiff(konſ.) gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Vorderer(Bl.) 719, Kurz(Soz.) 1674, zuſammen 2393; Steiner(Ztr.) 1875, Reiff (Konf.) 1128, zuſammen 2503. 58. Bretten⸗Bruchſal. Harſch(natl.) 2687, Schmidt(Konſ.) 2711. Schmidt gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Harſch(Bl.) 1878, Ziſcher(Soz.) 664, zuſammen 2542, Herweck(Ztr.) 707, Schmidt (konſ.) 1469, zuſammen 2176 Stimmen. 55. Heidelberg⸗Wiesloch. Pfeiffle 2958, Mampel 1828 Stimmen. Pfeiffle gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Grieſer(Bl) 1283, König(Ctr.) 1225, Pfeiffle(Soz.) 1815, Mampel(Antiſ.) 822. 56. Schwetzingen. Ihrig(Dem.) 2959, Popp(Ctr.) 2167 Stimmen. Ihrig gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Ihrig(Bl.) 1013, gtey (Sog.) 1282, zuſammen 2295; Popp(Ztr.) 1772, Hoffmann (Konf.) 325, guſammen 2097 Stimmen. 57. Mannheim⸗Land. Bechtold(Sog.) mit überwiegen⸗ der Mehrheit(2494 Stimmen) gewählt. Stimmenperhältnis am 19. Oktober: Raupp(Bl.) 860, Bech⸗ told(Soz.) 1769, zuſammen 2629; Kraus(Ztr.) 1071, v. Stock⸗ horner(Konſ.) 390, zuſammen 1461 Stimmen. 66. Eppingen⸗Sinsheim⸗Wiesloch. Burkhardt(natk.) 2524, Rupp(konſ.) 1749 Stimmen. Burkhardt gewählt. Stimmenbverhältnis am 19. Oktober: Burkhandt(Bl.) 1575, Philipp(Soz.) 326, zuſammen 1901; Ries(Ztr.) 1446, Rupp (Konſ.) 858, zuſammen 2304 Stimmen. 67. Sinsheim. Neuwirth(natl.) 3100, Seitz(Konf.) 2258 Stimmen. Neuwirth gewählt. Stimmenverhältnis am 19. Oktober: Neuwirth(Block) 2204, Schilling(Soz.) 120, zuſammen 2324; Schäfer(Zentr.) 1168, Seitz (Konſ.) 1058, zuſammen 2226. Delisle(Block) 790, (1. Mittagblatt.) Ein Vergleich der Verteilung der Sitze auf die einzelnen Par⸗ teien in der verfloſſenen und gegenwärtigen Zweiten Kammer ergibt folgendes: 1585 Der liberale Block zählt zuſammen 29 Abgeordnete, hat alfo auch ohne ſozialdemokratiſchen Succurs die Mehrheit über das Zentrum. Zentrum und Konſervative zuſammen ſind mit 32 Ab⸗ geordneten bedeutend in der Minderheit gegen Liberale und Sozigl⸗ demokraten mit zuſammen 41 Abgeordneten. Letzte Kammer(63 Sitze). Gegenwärtige Kammer(73 Sitze), Nationalliberale 25 24 Centrum 23 28 Demokraten 6 4 Sozialdemokraten 6 12 Freiſinnige 2 15 Antiſemiten 1— 63 Konſervat, 4 73 Von früheren Abgeordneten wurden nicht wiedergewählt: Sparkaſſenverw. Kriechle(natl.) in Bonndorf⸗Waldshut, Stadtrat Schneider(natl.) in Pforzheim II, Sägewerkbeſ. Harſch(natl.) in Bretten⸗Bruchſal, Landgerichtsrat Obkircher(natl.) in Mosbach, Wirt Goldſchmid(Ztr.) in Donaueſchingen⸗Engen, Profeſſor Bihler(Ztr.) in Freiburg II, Landwirt Vorderer(Dem.) in Bruchſal⸗Durlach, Malermeiſter Hofmann(Dem.) in Stadt Bruchfal, Rechtsanwalt Vortiſch(freiſ.) in Lörrach⸗Stetten, Apotheker Lutz(Sog.) in Ettlingen⸗Raſtatt⸗Karlsruhe, Landwirt Mampel(Antiſ.) in Heidelberg⸗Wiesloch, Die gewählten Abgeordneten zergliedern ſich in folgende Be⸗ rufe: Richter 10, Anwälte 9, Profeſſoren 4, Geiſtliche 4, Staats⸗ beamte 2, Gemeindebeamte 1, Bürgermeiſter 8(darunter 2 Obe bürgermeiſter), Lehrer 2, Fabrikanten 3, Arbeiter 3, Handwerke Landwirte 8, Gaſtwirte 2, ſonſtige Berufe 12, ohne Beruf 3. 5** G. Mamnheim, 30. Oktbr. Die politiſchen Ereigniſſe in Baden im Oktober des Jahres 1905 werden bei den meiſten der künftigen Wahlen im deutſchen Reich Gegenſtand lebhafteſter Erörterungen der kämpfenden Parteien ſein; bei richtiger Nutzanwendung müſſen ſie von ſegensreichem Einfluß für unſer geſamtes Parteileben bleiben. Baden hat ein politiſches Problem gelb ſt, an das man ſich in ſo durchgreifender Form nochnirgends bisher herangewagt hat. Partei⸗ ſchranken, die man bisher für unüberbrückbar hielt, ſind gefallen, um gegneriſche Truppen getrennten Lager zuſammenzufüh in den Kampf gegen den einen gemeinſamen, großen, mächtiget Feind. Prinzipielle, ſchwerwiegende Gründe unverſöhnliche Gegnerſchaft ſind unterdrückt worden gegenüber beweiskräftiger Zweckmäßigkeitsgründen. Es war ein gewagtes, weil bishe⸗ unverſuchtes Experiment, von deſſen Gelingen niemand ſo recht überzeugt war. Peſſimiſten in allem beteiligten Parteien befürch⸗ teten ein völliges Scheitern des Derucnd o, niemand J wo die gange Kompagnie luſtig beiſammen iſt: Die Offiziere und die Mannſchaften. Der Herr Hauptmann eröffnet ja doch den Ball mit der Frau Feldwebel— ſelbſtverſtändlich.“ Da blitzte es in den Augen des jungen Mädchens und ein paar Schritte gegen ihre Mutter machend, fragte ſie: „Was meinſt Du, Muttchen?“ „Aber natürlich, Kind,“ entgegnete dieſe frohen Herzens, „warum ſollſt Du nicht? Haſt ja ſo kein Vergnügen. Und wenn Du zwei ſo liebenswürdige Beſchützer haſt.“ Der Sergeant dienerte jetzt vor der Mutte. „Natürlich würde es uns eine große Ehre ſein,“ ſagte er, „wenn auch Sie nicht verſchmähen würden, ſich den Rummel an⸗ zuſehen— wenigſtens doch die Vorſtellung. Es wird ſehr ſchön werden, nicht, Lenz? Wir haben ein paar geſcheidte Kerls in der Kompagnie. Seit acht Tagen ſind ſchon die Proben im Gange. Alle Nachmittag. Das iſt auch Dienſt. Erſt Hol's n Prolog, den einer unferer Einjährigen gedichtet hat und dann— na, ich will nichts verraten Fritz Lenz wartete mit ſtiller Ungeduld, daß ſich der Vorgeſetzte verabſchieden würde, aber Sergeant Schwalbe machte keine Miene aufsubrechen. Im Gegenteil7 er ſchien ſich unbändig wohl zu fühlen und ſchwatzte in einem fort, dabei machte er ſo verliekte Augen, daß der Füſilier es nicht mitanſehen konnte und ſchließlich, kurz entſchloſſen, aufſprang und nach ſeiner Mütze griff. „Willſt Du ſchon gehen, Fritz?“ fragte Frau Lüders. „Jaohl, Tante,“ antwortete der Soldat und ſah anzüglich zu ſeinem Vorgeſetzten hinüber,„bin Euch ja nun lange genug läſtig geweſen— es geht ja ſchon auf ſieben.“ „Ja, krillſt Du denn nicht zum Abendbrot bleiben?“ fragte die alte Frau verwundert. „Nein. Will Euch keine Umſtände machen.“ Und wieder ſah er ſo herausfordernd nach ſeinem Vorgeſetzten hinüher und räuſperte ſich ſo energiſch, daß dem Sergeanten weiter nichts übrig blieb, als ebenfalls aufzubrechen. Draußen gingen ſie rieb ſich vergnügt die Hände und ſchien überhaupt in beſter Laune, während ſich der Füftlier in zorniger Erregung die Lippen blutig biß. Plötzlick blieb der Sergeant ſtehem und ſchlug ſeinem Unter⸗ gebenen jovial auf die Schulter. 1 „Ich glaube, Leng, wir werden doch noch verwandt imit⸗ einander.“ In dem Geſicht des Füſiliers flammte es auf. 5 „Ich verſtehe Sie nicht, Herr Sergeant,“ ſagte er kalt und ſchritt weiter. Der Sergeant lachte ſpöttiſch. „Sie wollen bloß nicht verſtehen, Lenz. Als ob Sie nicht be⸗ merkt hätten, wie liebenswürdig Ihre Couſine den ganzen Nachmit⸗ tag über, gegen mich geweſen iſt!“ Seine Stimme klang triumphierend; Fritz Lenz aber ließ ein kurzes, rauhes Auflachen hören. „Darauf brauchen Sie ſich gar nichts einzubilden, Herr Sergeant. Sie iſt eben wie alle Mädchen in ihrem Alter. Bald kokettiert ſie mit dem einen, bald mit dem andern.“ 8 Sergeant Schwalbe runzelte ſeine Stirn; die Bemersung des Füſiliers empfand er in ſeiner ſiegesfrohen, glücklichen Gemüts⸗ ſtimmung wie eine perſönliche Kränkung. „Kokettiert?“ ſagte er verweiſend. Lenz, ſo von Ihrer Couſine zu reden. denn Sie von den Frauen!“ „Na, meine Couſine kenn' ich wohl Sergeant.“ Da brauſte der Unteroffizier zornig auf und hielt wieder ſeine Schritte an. „Herr, wie können Sie ſich unterſtehen, ſo zu ſprechen!“ „Sie haben doch ſelber angefan—“ „Den Mund ſollen Sie halten! Donnerwetter! Und ſtehen Sie nicht ſo lottrig da, wenn ich mit Ihnen rede Der Füſilier fuhr zuſammen und reckte ſich in eine vorſchrifts⸗ mäßige Haltung; ſeine Augen aber ſprühten und in ſeinen Mienen „Sie ſollten ſich ſchämen, Ueberhaupt, was wiſſen beſſer als Sie, Herr zu Ihrem Vorgeſetzten eine ganze Weile ſchweigend neben einander. Sergeant Schwal be zutzte es krampfhaft. 2. Seite. Genueral⸗Anzeiger. +* Mannheim, 30. Oktober. war ſo ſehr Optimiſt, daß er an einen Sieg auf der ganzen Linie glauben mochte. Die Tatſache des vollen Erfolges wird hoffentlich auch die Gegner des Stichwahl⸗ abkommens zwiſchen Liberalismus und Sozialdemokratie in Baden ſelbſt und im Reiche draußen verföhnen. Die Erwägung, daß es kein dauernder Freundſchaftsbund iſt, der da fürs 0 geſchloſſen wurde, ſondern nur ein Abkommen zur rreichung eines beſtimmten Zweckes, wird die Verſöhnung angeſichts des Gelingens leichter machen. Wir ſmüſſen offen geſtehen, daß wir uns mit recht gemiſchten Gefühlen bor die vollendete Tatſache des Stichwahlabkommens geſtellt ſahen und auch unſrerſeits dem Erfolge ſteptiſch entgegenſchauten. Aber wir mußten uns ſagen, daß einzi gartige Ver⸗ hältniſſe eben einzigartige Mittel erfordern; und wenn am Vorabend der Stichwahlen zum erſten Mal in unſerm nationalliberalen Blatt der Aufruf zur Wahl eines Sozialdemokraten ſtand, ſo geſchah das aus dem von politiſcher Ehrlichkeit getragenen Pflichtgefühl, ein einmal getroffenes Uebereinkommen— mochten wir ihm zuſtimmen oder nicht— auch mannhaft und treu einhalten zu helfen. Kein liberales Blatt in ganz Baden, das ſei mit Genugtuung feſtgeſtellt, hat anders gehandelt. Die drei Tage des 19., des 24. und des 28. Oktober werden zmn der Geſchichte des badiſchen Volkes nicht nur, ſie werden in det politſchen Geſchichte Deutſchlands in fetten Lettern gedruckt ſein. Der Zentrumsſieg am 19. war ein Pyrrhusſieg; am 24. ſahen ſich Wacker und ſeine konſervativen Freunde durch den Abſchluß des liberal⸗ſozialdemokratiſchen Stichwahl⸗ ablommens vor getäuſchte Hoffnungen geſtellt; die Sozialdemo⸗ kratie, um deren Wahlhilfe ſie vergebens warben, hat mehr politiſche Reife gezeigt, als ſie ihr zugetraut hatten. Der 8. Oktober hat dem Ultramontanismus in Baden einen Denk⸗ 05 gegeben, der dem Wackerſchen ſchwarzen Anhang hoffent⸗ lich ein für allemal geſagt hat, daß die Mehrheit des badiſchen Volkes denn doch nicht dumm genug iſt, nach ſeiner trügeriſchen Pfeife zu tanzen. Die unſauberſten Wahlmanöver, die dreiſteſten Lügen, denen man durch einen unerhörten Grad von Unver⸗ ſchämtheit den Stempel der Wahrheit aufzudrücken ſuchte, haben es nicht verhindern können, daß das badiſche Volk ſich von der machte und einer weiteren fortſchrittlichen Entwicklung in Baden die Wege ebnete. Schon hatte Wacker im Vollgefühl des Siegers verkündet, Baden werde von nun an unter Zentrumsherrſchaft ſegeln; er hatte durchgrelfende Veränderungen„bis hinauf in pie Miniſterien“ angeſagt; Baden ſollte ein zweites Bahern werden! Und nun eine Niederlage, wie ſie der Zentrums⸗General⸗ Wahlfeldmarſchall in ſeinen ſorgenvollſten Stunden nicht be⸗ fürchtete. Faſt möchte man ihn bedauern. Aber dieſem Menſchen gegenüber muß das perſönliche Mitleid jedes Volksfreundes Herſtummen. Die Sozialdemokratie würde bei dem Stichwahlabkommen die Geprellte“ ſein, ſie werde für den Liberalismus die Kaſtanien aus dem Feuer holen, während das liberale„Kuddelmuddel“ ſie ihrem eignen Schickſal überlaſſen werde: das hatte Herr Wacker prophezeit; und nun muß er die grauſame Enttäuſchung Erleben, daß die einzige Partei, die die Wahl⸗ ple nicht befolgt hat, das—— Zentrum iv a r. Wähler zu Hunderten für die Sozialdemokratie an die Urne getreten; in einigen Wahltreiſen haben ſie ſogar„Block“ ge⸗ wählt. Wie wird Ihnen, Herr Wacker?— Ihre„Getreuen“ und „Block!“ Die liberalen Wähler haben in allen Wahl⸗ kreiſen in ſo muſterhafter Weiſe die Wahl⸗ 5 0 ole befolgt, wie wir das— wir geſtehen es offen— kaum gehofft hatten. Die ſozialdemokratiſche Preſſe erkennt das, ſoweit wir ſehen können, uneingeſchränkt an. Von den oztaldemokratiſchen Wählern können wir mit aufrichtiger Genugtuung das gleiche ſagen. Wenn ſich nun nach der Wahl nſre Wege wieder ſcheiden, ſo iſt doch zu hoffen, daß in einer eziehung dieſes Stichwahlabkommenerzieheriſch auf die Sozialdemokratie wirken wirdt wir meinen die Form des politiſchen Kampfes. Die„Volks⸗ timme“ wird ſich nun, wenn ſie ehrlich iſt,„das grinſende Gaunergeſicht eines verlogenen Blockbruders“ wohl doch mit ehwas andern Augen anſehen müſſen. Sie wird ſich ſagen müſſen, daß der von ihr gepredigte Klaſſenhaß dem Wohle der Volksgeſamtheit nicht dienen kann und daß ſie den von ihr ver⸗ kretenen Intereſſen ſchlecht dient, wenn ſie die Ehrlichkeit des prohenden Umklammerung durch den Ultramontanismus frei In ſtarlsruhe und anderwärkts ſind die katholiſchen können, wenn die ſozialdemokratiſche Preſſe nicht in jeder Spalte das Gift des Klaſſenhaſſes verſprißt, wenn ſie neben ihren einſeitigen Intereſſen nicht das Wohl der Volks⸗ geſamtheit vergißt, für das der Liberalismus von jeher ehrlich und erfolgreich gearbeitet hat und für das er in Zukunft unentwegt arbeiten wird. Wir hoffen, daß der motaliſche Erfolg des Wahlſieges noch größer ſein wird, als der ziffernmäßige und daß er nicht auf Baden beſchränkt bleibt. Die Tatſache, daß zum erſtenmale Bürgertum und Sozialdemokratie Schulter an Schulter gegen den ſchwarzen Volksfeind zu glänzendem Siege zogen, muß auch denen die Augen öffnen, die eine ultramontane Gefahr bisher nicht kennen wollten. In Preußen und Norddeutſchland, wo klerikale Parlamentsmehrheiten ausgeſchloſſen ſind, wird man nun einen Schritt begreifen lernen, der bisher gegen alles poli⸗ tiſche Denken und Fühlen weiter nationalgeſinnter Kreiſe ging. In Baden aber wird der Wahlſieg des 19. Oktober die poli⸗ tiſche Tätigkeit des Liberalismus in unge⸗ ahnter Weiſe beleben. Jetzt weiß man, daß Tauſende politiſch reifer, geſchulter Wähler auf Organiſation warten, um geſchloſſen erſprießlichere politiſche Arbeit leiſten zu können und Aufklärung ins Volk zu tragen, als als verſtreute Einzelne. In pier Jahren muß der Liberalismus in Baden ſoweit ſein, daß er für die Neuwahlen gegen den Ultramontanis⸗ mus allein erreichen kann, was ihm jetzt nur mit fremder Wahlhilfe möglich war. Glückauf dazu! Wenn wir ſchen Landtagswahlen überſchauen, ergibt ſich folgen⸗ des Bild: Das Zentrum hatte mit ſeinen am 19. Oktober errungenen 28 Mandaten abgegeſſen. Nicht einen einzigen Sitz vermochte es mehr durch die Stichwahlen zu erobern. Sein einziger Erfolg iſt der, daß auf ſeinen Krücken vier Konſervative ins Rondell humpeln werden, denen ganz eigentümlich zu Mute ſein muß, von Zentrumsgnaden eine neue Fraktion im neuen Landtage zu bilden, die nur ein ganz kleines Häuflein rück⸗ ſtändiger Wahler hinter ſich hat. Die Nationalliberalen haben zu ihren 14 Sitzen aus der Hauptwahl in den Stichwahlen 10 hinzugewonnen und bilden mit den 4 Demokraten und dem einen Freiſinnigen zuſammen mit 29 Stimmen eine Mehrheit gegen die 28 Zentrumsmänner. Die Stichwahltaktik hat ſich alſo alſo auch inſofern glänzend bewährt, als auch eine rela⸗ tive Zentrumsmehrheit verhindert iſt. Am beſten abgeſchnitten hat die Sozialdemokratie, die in der doppel⸗ ten Anzahl von Abgeordneten in die Kammer einrückt und mit ihren 12 Stimmen bei allen entſcheidenden Fragen das Zünglein an der Wage bilden wird. Von den 12 Sitzen hat die Sozial⸗ demokratie 9 aus eigner Kraft, bezw. mit Zentrumshilfe ge⸗ wonnen, nur 8 durch Blockunterſtützung. Da die Sozialdemo⸗ kratie bei einem Eingehen auf den vom Zentrum und den Kon⸗ ſervativen ihr angebotenen Pakt wahrſcheinlich ein noch beſſeres Geſchäft gemacht hätte, ſei auch an dieſer Stelle anerkannt, daß ſie die politiſche und kulturelle Notwendigkeit eines geſchloſſenen Kampfes des Fortſchritts gegen Reaktion und Klerikalismus einer einſeitigen Fraktionspolitik vorangeſtellt hat, wenn dabei auch nicht zu verkennen iſt, daß die Sozialdemokratie im Falle einer ultramontan⸗konſervativen Mehrheit ſich jedes durch⸗ greifenden politiſchen Einfluſſes begeben hätte. Der Wahlkampf iſt vorüber. Die Würfel ſind für die antiklerikalen Parteien günſtiger gefallen, als die größten Opti⸗ miſten zu hoffen, die grimmigſten Gegner zu fürchten wagten. Die Mehrheit des badiſchen Volkes hat gezeigt, daß ſie die Volks⸗ feinde im frommen Gewande durchſchaut hat. An den liberalen Parteien wird es ſein, die Saat, die hier in überraſchender Kraft und Ueppigkeit aufgegangen iſt, zu pflegen, damit ſie zu geſeg⸗ neter Ernte reife, damit es immerdar bleibe wie es ſeit faſt 100 Jahren war: Baden in Deutſchland voran! Deutsches Reich. „Gin parlamentariſcher Berichterſtatter meldet: Fürſt Büloſp will den Reichstag möglichſt bald einberufen, um ihm die Flottenvorlage und die Reichsfinang⸗ refovin vorzulegen.— Der preußiſche Landtag ſoll gleichzeitig mit dem Reichstage zuſammen treten behufs Beratung des fertig⸗ geſtellten Schulunterhaltungsgeſetzes.— Die G rbſchafts⸗ lteuer wird dem Reiche nach derſelben Quelle 60 Millionen ein⸗ bringen. Da die jetzigen Erbſchaftsſteuern der Einzelſtaaten zu⸗ ſammen eiwa nur die Hälfte einbringen und der Reichsfiskus die Deszendenten und Ehegaiten nicht beſteuern will, ſo müſſen die ſonſtigen Exben, wenn ſich die Meldung beſtätigt, ſehr ſcharf heran⸗ gezogen werden, das Geſamtergebnis der badi⸗ — Wie ein Berliner Blatt von der berühmten„genau unter⸗ richteten Seite“ gehört haben will, haben die Beratungen der betei⸗ ligten Miniſter und der Oberpräſidenten zu einer vollen Einigung über den Text des Entwurfes des p reußiſchen Schulunlerhaltungsgeſetzes geführt. Der Wortlaut ſei bersits beſtimmt, Probsdrucke lägen ſchon vor. — Die Ausſperrung in fämtlichen Induſtriebetrieben des füchſiſch⸗thüringiſchen Webereiverbandes iſt am Samslag erfolgt. Im ganzen Perbandsbezirk ſtehen 32 300 Stühle ſtill, wozu am 4. November weitere 10 000 kommen. Im ganzen werden 16 000 bis 18 000 Arbeiter betroffen. Die Arbeit⸗ geber hoffen, daß ſich am 6. November genug Arbeitswillige gemel⸗ det haben, um die Betriebe wieder eröffnen zu können. — Der Kaiſer iſt Sonntag Morgen aus Blankenburg wieder in Potsdam eingetroffen. — Der Oberbürgermeiſter von Potsdam, Jaehne iſt Sonn⸗ tag früh in Jena, wo er ſich in einem Sanakorium befand, ge⸗ ſtorben. — Der Großherzog bon Heſſen iſt Sonntag früh in Paris eingetroffen. — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 24. Okt. im Gefecht bei Gorabis gefallen: Reiter Friedrich Bo ſien, geb. zu Dommelkeim, Reiter Karl Grabowski, geb. zu Gombnow; Reiter Hermann Mecklenburg, geb. zu Hamburg; Reiter Hrch. Schradaer, geb. zu Hilwartshauſen. Außerdem: Reiter Alfred Mig, geb. zu Schipenbeil, am 25. Okt, im Feldlazarett 12 Lüderitz⸗ bucht an Herzſchwäche nach Typhus geſtorben. Reiter Albert Bartſch, geb. zu Frauendorf, am 20. Okt. im Orangefluß beim Baden ertrunken. — Der gemeinſchaftliche Landtag von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha nahm in ſeiner Samstag⸗Sitzung den Lot⸗ terie⸗Veortrag mit Preußen und den anderen Bundesſtaaten an. Ebenſo den Entwurf zu einem neuen Lotteriegeſetz nach der be⸗ züglichen Vorlage. — Zum Regierungspräſidenten in Marien⸗ werder an Stelle des Herrn v. Jagow ſoll, wie in Breslau ber⸗ 750 der Breslauer Oberpräſidialrat Dr. Michaelis ernannt werden. ſiſchen Oberkonſtſtoriums, Wirkl. Geheimer Rat D. Goldmang, Exzelleng, iſt Samstag Abend im 85. Lebensjahre geſtorben. — Der ehemalige bayer. Bundesrats⸗Bebollmächtigte General⸗ leutnant b. Tylander iſt geſtorben. ANusland. Italien, Sonntag wurde in Gegenwart des Königs und der Königin, des Miniſterpräſtdenten Fortis, des Marine⸗ und des Arbeitsminiſters und der Vertreter zahlreicher Behörden feierlichſt der Grundſtein zu den neuen großen Hafenerweiterungs⸗ bauten in Genua gelegt. Griechenland. Der König von Griechenland macht jetzt Ver⸗ ſuche, die Mächte dafür zu gewinnen daß Kreta ein Vige⸗ könjgtum und als erſter Khedive von Kreta Pring Nikolaus, der jüngfte Sohn des Königs, eingeſetzt werde. Tlürkei. Die Flottendemonſtration gegen die Türkei iſt, wie man der„Voſſ. Ztg.“ aus Wien meldet, eine bereits beſehloſſene Sache. Die Art der Ausführung ſollte die⸗Konferenz der Botſchafter in Konſtantinopel am Samstag feſtſtellen. Japan. Die japaniſche Regierung erklärte ſich, wie nach Hamburg berichtet wurde, bereit, vier kurz vor dem offiziellen Friedensſchluß beſchlagnahmte Dampfer, davon dre deuiſche, wieder herauszugeben. Nus Stadt und Land. Mannheim, 30, Oktober. Die Totenſeier der militäriſchen Vereine Mannheims. Eine erhebende Totenfeier war es wieder, die die alten Vete⸗ ranen und Soldaten geſtern bormittag draußen an der Stätte, von der niemand wiederkehrt, zu Ehren der im deutſch⸗ franzöſiſchen Kriege gefallenen und hier beerdigten Kriegskame⸗ raden abhielt, Die herbſtliche Natur, das welke Laub, das leiſe unter den Füßen raſchelte, die ihres Blätterſchmuckes beinghe völlig be⸗ raubten Bäume, das grau überzogene Firmament, das keinen Son⸗ nenſtrahl durchließ, das alles gab den richtigen Rahmen zu der tlef⸗ eruſten Feier ab. Die Teilnehmer, die wieder in ſtattlicher An⸗ zahl erſchienen waren, verſammelten ſich um halb 10 Uhr zunächſt am Kriegerdenkmal am Rheintor, wo der Vorſitzende des Militär⸗ bereins, Herr Direktor Dr. Blum, mit einer kurgen Anſprache, in welcher er der Ruhmestaten unſerer Krieger mit ehrenden Worten We Lorbeerkranz niederlegte, Dann gings, je umflorten Fahnen an der Spitze, mit kli ie pitz ngendem Spiel zum Am Kriegerdenkmal, dem der erſte Lorbeerkranz zugedacht war, hatte ſich bereits ein zahlreiches Publikum verſammelt. Kurg nach 11 Uhr verkündigten die feierlichen Klänge des Chopinſchen Trauermarſches das Herannahen des Zuges, an deſſen Spitze wir Miene ins Geſicht. Dann zuckte ein höhniſches Lächeln um ſeine Lippen. „Ich will Ihnen ſagen, was aus Ihnen ſpricht, Lenz,“ nahm er kwieder das Wort.„Neidiſch ſind Sie, eiferfüchtig... Na, nun können Sie wieder reden, Lenz!“ Aber der Soldat erwiderte nichts; mit bleichem Geſicht ſtand er, wie eine Mauer, die Hände feſt an die Hoſennaht gepreßt. Der geant nickte. »Sehen Sie, ſagte er, wieder völlig ruhig, im Bewußtſein Ber Ueberlegenheit als Vorgeſetzter und reiferer Mann,„nu iſt nen die Puſte ausgegangen.“ Wieder klopfte er dem Soldaten Jeial lächelnd auf die Schulter.„Na, nun ſeien Sie mal ber⸗ hünftig, Lenz! Sie ſchaffen ſich bloß unnütz Aerger und Aufregung „Ich ſpreche fetzt nicht als Vorgeſetzter zu Ihnen, ſondern als erfahrener älterer Mann, der das Leben beſſer kennt als Sie Kiek⸗ imdiewelt. Glauben Sie mir, die Mädchen wollen alle heiraten, je eher, deſto beſſer. Das iſt die Hauptſache bei ihnen, dargn aber önnen Sie noch lange nicht denken, Lenz. Und zu ner bloßen iebelei gibt ſich Ihre Couſine nicht her, dazu iſt ſie viel zu anſtändig auch viel zu ſchade. Einen Mann mit ernſten Abſichten, der der Lage iſt, eine Frau gzu ernähren, das iſt, was Ihre Couſine raucht. Na, ich denke, Sie haben mich nun verſtanden, Lenz?“ (Jortſetzung folgt.) Buntes Feuflleton. Eine luſtige Theaterkritik. Man weiß, daß Herr Antoine, der Leiter des nach ihm benannten Antoine⸗Theaters in Paris, bvor furgem mit einem Kritiker in Konflikt geriet, weil beſagter Krittker es gewagt hatte, ein im Antoine⸗Theater aufgeführtes Stück nicht ſchön zu finden. Antoine hat den böſen Nörgler und Krittler einfach an die Luft geſetzt und für ſich das Recht in An⸗ ſpruch genommen, Sergeant Schwalbe fah ihm eine Weile ſtreng, mit überlegener lerinnen ſpotten wird! behandeln. Um ſich nun nicht der Gefahr des Hinausgeworfenwer⸗ dens auszuſetzen, hat ein Theater⸗Kritiker des„Gil Blas“ eine Muſterkritik— im Sinne der Herren Direktoren— berfaßt und ſie als für alle Fälle paſſendes Schema den Herren Kollegen zur Verfügung geſtellt. Dieſe Idealkritik lautete ſo:„Das Stüg, das das Joſef⸗Theater geſtern zur Auffhürung brachte, iſt ſchlechthin ein Meiſterwerk. Es hat fünf Akte. Der erſte iſt wunderbar, der zweite iſt großartig, der dritte verblüffend, der vierte himmliſch, und für den fünften fehlen uns überhaupt alle Beiworte. Ihm kommt nichts an Schönheit der Erfindung gleich. Der Zuſchauer iſt ſo hingeriſſen, daß er vergißt, wie ſpät es iſt, und wenn der Vorhang zum letzten Male fällt, möchte er— der hingeriſſene Zu⸗ ſchauer am liebſten ausrufen:„O! noch mehr!“ Die Inſgenterung befriedigt die allerhöchſten Anſprüche. Der Direktor ſcheute vor keinem Opfer zurück und ließ fünf Dekorationen entwerfen, die eine wahre Augenweide ſind. Die Koſtüme find von einer fabel⸗ haften Pracht und Gleganz, und die ganze Ausſtattung wurde von der Firma K.. geliefert. Dieſer Name ſagt alles! Wie ſoll ich Worte finden, um von den Künſtlern zu ſprechen, die dieſes einzig daſtehende Stück geſpielt, nein! gelebt haben! Jedermann kennt Herrn A„ diefen jungen Liebhaber, dem Amerika goldene Berge verſpricht. Er hat ſich diesmal ſelbſt übertroffen. Uund..„ der köſtliche Komiker, der ſelbſt den ſo ernſten Sultan von Marokko zum Lachen gebracht hat! Er hat ſich ſelbſt übertroffen, Das gilt übrigens für alle: man kann ſelbſt von den kleinſten Rollen von den ſchlichteſten Statiſten ſagen, daß ſie ſich ſelbſt übertroffen haben. Mit dem Lob und Preis der Frauen wage ich gar nicht erſt zu beginnen. Es iſt keine unter dieſen genialen Künſtlerinnen, die ſich nicht durch Jugend und Schönheit auszeichnete. Endlich ein⸗ mal ein Theater, in dem man nicht über das Alter der Künſt⸗ Hier haben die Künſtlerinnen ſozuſagen überhaupt kein Alter. Die erſte Liebhaberin iſt nicht älter als 12 Jahre und ſieht noch viel jünger aus. Die große Kokette irfte 15 Jahre alt ſein, ſie iſt aber ſo reigend und ſo kolett, daß man ſie für eine Siebzehnjährige halten könnte. Die kleine Naibe iſt ein leden andern Tadler in derſelben Weiſe zu wahrer Pfirſich, und von dem Charme in der Grazie der komiſchen dieſe Verbote erfolgten, Alten kann man ſich kaum einen Vegriff machen. In der Rolle einer alten Portierfrau machte ſie alle Männer verrückt! Kurz, ein Vombenerfolg und einer den ſich der eminente Künſtler, der dieſes Theater mit unvergleichlicher Meiſterſchaft leitet, wohr verdient hat. Ich kann nicht ſchließen, ohne darauf hinzuweiſen, daß die Sitze bortrefflich ſind, daß die Logenſchließerinnen aus den Kreiſen der ins Unglück geratenen Damen der Geſellſchaft ſtammen, und daß hinſichtlich der Garderobe eine wunderbare Einrichtung exiſtiert: der Zuſchauer, der einen für 69,50 Franken im Warenhaus ge⸗ kauften Ueberziehex abgibt, bekommt einen Pelz für 50 Louis wieder, wenn während der Vorſtellung die Temperatur geſunken iſt. Der Enthuſiasmus im Theater erreicht aber„einen ſolchen 5 daß dieſer Sachenaustauſch nur ſelten vorkommen ürfte. EeShbakeſpeare und Fußball. In einem engliſchen Blatt wird jetzt die Frage aufgeworfen, ob man zuzeiten Shakeſpeares Fußball in England geſpielt hat. Es iſt ſeltſam, ſchreibt man dem„B..“, wie man überhaupt dieſe Frage ſtellen kann. Das Fußballſpiel iſt in ſeinen Rudimenten jedenfalls eine römiſche Ueberlieferung. In dem römiſchen Spiele„harpastum“, in dem für die Spieler auf jeder Seite die Aufgabe war, den Ball zu ergreifen und ihn auf eine oder die andere Weiſe jenſeits der hinter den Gegnern ge⸗ zogenen Linie zu bringen, finden wir die Anfänge des heutigen Fußballs. Im Anfang der chriſtlichen Zeitrechnung wird Fußdall ſchon häufiger geſpielt, und ſchon im Jahre 1814 erläßt Edwarb II. ein Edikt, in dem er der Bevölkerung verbietet, in den Straßen der City von London„ſich über große Bälle herumzubalgen, da daraus allerhand Unheil eniſtehen könnte.“ In einem Statut Eduards III. vom Jahre 1849 wurde den Scheriffs befohlen,„Football“ nicht mehr zu geſtatten. Es wird in dieſem Stakut zum erſten Male offisziell der Name des Spielers erwähnt, den es heute noch trägt Bis zur Zeit Karls II. galt das Spiel als ungeſetzlich, was abe⸗ die unteren Klaſſen bel deſſen Auzübung nicht weiter ſtörte. Alke weil das Spiel mit großer Roheit geübt wurde. Daß dieſe Roheit zu Shakeſpeares Zeiten eine hübſche Höhe erreicht haben muß gebt aus den Worten des über die Unverſchämt⸗ — Der frühere langjährige Präſident des großherzoglich heſ⸗ 5 .ee ———W—— e e r. 2— er ee— 1K——„— eeer nn eaer * * EE * !Fbloß ein Zeitvertreib, jondern ſogar eine Profeſſion geworden. Stannheim, 30. Ottober. General⸗Anzeiger. auch eine große Anzahl aktiver, Reſerve⸗ und Landwehroffiziere bemerkten. Die Krieger gruppierten ſich um das Denkmal und dann trat der Gauvorſitzende, Herr Rechtsanwalt Klein in die Mitte, um die Gedächtnisrede zu halten. Der Redner wies in ſeiner eindrucksvollen Anſprache einleitend darauf hin, daß nur noch wenige am Leben ſind, die den großen Krieg gegen Frankreich mitgefochten und die Zerriſſenheit unſeres Vaterlandes vor jenem großen Kriege miterlebt haben. Heute ſtehe das deutſche Reich mit einem Kaiſer an der Spitze ruhmvoll, groß und angeſehen da. Dies berdanke man Kaiſer Wilhelm., dem Siegreichen und ſeinen Paladinen, einem Bismarck, Roon und Moltke. Man verdanke dies aber auch den tapferen Kriegern, die in jenem großen Krieg mit⸗ gefochten haben und gefallen ſind und nun hier ruhen. Man gedenke dieſer Tapferen in Wehmut, aber auch z,it Stolz, daß ſolcher Hel⸗ denmut bei Kriegern zu finden war, dz Angehörige unſeres Volkes waren. Siege, wie in jenem großen Kriege, ſtänden unerreicht da⸗ Sie führten nicht nur, wie im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege, zu einer Schwächung des Gegners, ſondern ſtellten ganze Heeresmaſſen außer Aktion. Wenn man der Taten der Tapferen gedenke, ſo müßte man ſich geloben, das, was ſie mit ihrem Blute bezahlt haben, zu er⸗ halten. In Europa ſeien wir von Feinden rings umgeben. Allezeit müßten wir deshalb gerüſtet daſtehen, es müſſe, um die jüngſten Worte des Kaiſers zu gebrauchen, das Schwert geſchliffen ſein und das Pulver trocken gehalten werden. Noch vor wenigen Monaten ſei die Gefahr eines großen Krieges nahe geweſen. Glücklich ſei ſie vorbei gegangen, aber die Aſche glimme immer noch. Es könne ſehr leicht eine Entzündung der Kriegsfackel ſtattfinden. Und deshalb müſſe man mit Gewehr bei Fuß daſtehen. Die Zeiten ſeien ſchwie⸗ rig und ernſt. Ein großer Neider ſei vorhanden. Deßhalb müßten wir allezeit in der Erwartung leben, daß der Entſcheidungskampf beginnen könnte. Auf unſerer Seite werde es ein Verzweiflungs⸗ kampf ſein. Aber hoffentlich werde in dieſem Kriege unſer Volk mit ſeinem Kaiſer an der Spitze ebenſolche Erfolge erzielen, wie das japaniſche Volk. Wenn auch die numeriſche Zahl gegenüber dem großen Neider eine viel geringere ſei, ſo werde hoffentlich die Tat⸗ kraft, Vaterlandsliebe und Tapferkeit unſerer Truppen, wie ſie in gleicher Weiſe bei den Toten vorhanden war, das Uebergewicht bil⸗ den. Und hoffentlich werde uns in dieſem Entſcheidungskampf auch ein Moltke beſchieden ſein. Unſer Kaiſr, der allezeit mit großer Tat⸗ kraft die Geſchicke des Reiches zu lenken ſucht und der noch vor kurzem die Ränke des Neiders zerſtört und uns vor einem großen Kriege bewahrt habe, er werde jedenfalls auch in der Stunde der Entſcheidung ebenbürtig an der Seite Wilhelms J. ſtehen. Unter dem Gelöbnis, daß die alten Soldaten in dieſer Stunde die gleiche Valterlandsliebe und Tapferkeit, wie die Mitkämpfer im letzten Kriege, an den Tag legen würden, und daß das Andenken der toten Krieger allen unvergeßlich bleiben werde, legte ſodann der Redner den wohlverdienten Lorbeer am Fuße des Denkmals nieder. Ihm ſchloß ſich ein Vertreter des Offizierkorps unſerer 110er an. Feier⸗ lich hallten ſodann die Klänge des ergreifenden Chorals„Großer Gott, wir loben dich“, der von den Verſammelten mitgeſungen wurde, über das weite Totenfeld. Dann begab man ſich zum Grabe des tapferen Kommandeurs ber 110er, der im Gefecht von Nuits den Heldentod ſtarb. Hier ge⸗ dachte Veteran Bernhard, Vorſtandsmitglied des 110er Ver⸗ eins, mit ehrenden Worten des tapferen Führers des Regiments und legte mit dem Gelöbnis, daß ſich die alten Soldaten des Vor⸗ bildes, das der Tote gegeben habe, ſtets würdig erweiſen würden, ebenfalls den üblichen Lorbeer nieder. Beſonderen Eindruck macht immer die Ehrung der in deutſcher Erde ruhenden Feinde. Auch diesmal verſäumte man nicht, am Franzoſengrab derer zu gedenken, die ebenfalls für ihr Vaterland geſtorben ſind. Hier war es Vor⸗ ſtandsmitglied Walter vom 1. Mannheimer Veteranen⸗Sterbe⸗ kaſſe⸗ und Sparverein, der der tapferen Feinde gedachte, die in gleicher Weiſe wie die Unſerigen ihre volle Pflicht und Schuldig⸗ leit für ihr Waterland getan hätten. Im Namen der militäriſchen Vereine legte der Redner auch hier einen Kranz nieder. Damit war die ergreifende Trauerfeier auf dem Friedhofe beendigt. Mit klingendem Spiel(Kapelle Petermann) marſchierten dann die alten Soldaten ſtrammen Schrittes zum Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Denkmal im Schloßhof, wo Kamerad Geiler, der Vorſitzende des Leibdragonerbereins, mit ſchönen Worten den erſten Kaiſer feierte und auch hier den üblichen Lorbeer niederlegte. Der Choral: „Großer Gott, wir loben dich“ eröffnete und ſchloß ebenfalls dieſe letzte Ehrung. * Das Stadtgeſchichtliche Muſeum, bekanntlich in der früheren Schulkirche in L 1, 1 untergebracht, wird kommenden Samstag, den 4. November, mittags 12 Uhr, eröffnet. Verein für Volksbildung. Aus der an anderer Stelle. befind⸗ lichen Bekanntmachung ſind die vier Abende erſichtlich, in welcher die Vorleſungen des Herrn Univerſitäts⸗Profeſſors Salomon aus Heidelberg über„Allgemeine Erdgeſchichte“ ſtattfinden wirden. Die Vorleſungen beginnen heute abend pünktlich halb 9 Uhr im Rathausſaale am Markte und werden durch zahlreiche Licht⸗ bilder erläutert. Sie dürften allgemeines Intereſſe finden und vorausſichtlich ſtark beſucht werden. Sie ſind unentgeltlich zugänglich für Jedermann. * Dieſterweg⸗Verein. Zu Dieſterwegs Geburtstag hielt Stadtſchulrat Dr. Sickinger die Feſtrede über„Das Problem der allgemeinen Volksſchule mit Beziehung auf ein Gut⸗ achten Dieſterwegs“. Dieſes Gutachten hat Dieſterweg in einem Hamburger Schulſtreit abgegeben. Es handelte ſich darum, ob in Hamburg die allgemeine Volksſchule für alle Stände oder die ab⸗ geſtufte Volksſchule eingeführt werden ſolle. Dieſer Streit iſt ſeit⸗ dem auch in anderen Städten, auch in Mannheim, ausgefochten worden. Die Anhänger der allgemeinen Volksſchule verlangen dieſe, weil jedes Kind ein Recht auf gute Ausbildung habe und die allgem. Schule die kaſtenartigen Standesunterſchiede ausgleſche. Die Gegner behaupten, daß, wie die Verhältniſſe nun einmal liegen, die wohlhabenden Kinder mit beſſerer Vorbildung in die Schule kämen und in der allgem. Volksſchule in ihrer Entwicklung gehemmt würden oder die anderen zurückblieben, und der Ausgleich der heit des Haushofmeiſters im höchſten Grade aufgebrachten Kent im „König Lear“ hervor. Haushofmeiſter: Ich laſſe mich nicht ſchlagen, Mylord! Kent: Auch kein Bein ſtellen? Du niederträchtiger Fußball⸗ pieler! Wie ſehr übrigens Shakeſpeare mit dem Spiele ſelber vertraut war— womit iſt der Meiſter aller Meiſter nicht vertraut geweſen! — läßt eine Stelle in der„Komödie der Irrungen“ erkennen, in denen er Dromio van Epheſus ſagen läßt: „Bin ich ſo rund mit Euch als Ihr mit mir, Daß Ihr mich wie nen Fußball ſchlagt und ſtoßt? Hin und zurück ſchlägt mich ein jeder, Soll das noch lange währen, ſo näht mich erſt in Leder.. Trotz aller Verbote war das Fußballſpiel bald allgemein. Die gahl der Spieler war zurzeit Shakeſpeares ebenſowenig beſchränkt wie der Raum, auf dem das Spiel geführt wurde; die Marktplätze von Nachbardörfern dienten nicht ſelten als„Goals“—ale Ziel. Daß es hierbei derb zuging, läßt ſich leicht verſtehen. Durſt und Leidenſchaft erreichten ihren Höhepunkt. Erſt gegen Ende des 18. Jahrhunderts verlor der Fußball an Popularität, und in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es nur noch wenig vom großen Publikum geſpielt. Um die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhun⸗ derts nahmen es die Schulen wieder auf, und heute iſt es nicht mehr 3. Seite. Stände würde doch nicht erreicht. Dieſterweg ſprach ſich für die allgemeine Volksſchule aus. Das Problem kann nicht gelöſt werden, folange man überhaupt äußere Verhältniſſe allein ausſchlag⸗ gebend ſein läßt. Eine Differenzierung iſt nötig, nicht wegen der Standes⸗, ſondern der geiſtigen Unterſchiede. Es muß alſo nach der Fähigkeit unterſchieden werden. Dies aber kann innerhalb einer Schulgattung geſchehen, wenn die Parallelklaſſen nach der Befähigung gebildet werden. Dadurch iſt jedem Kinde perbürgt, daß es die ihm gemäße Ausbildung erhält, ohne daß man die immer peinlich wirkende Scheidung nach dem Geldbeutel durchführen müßte. Redner gelangt ſo zu dem Grundſatz: die Schule ſei nicht ſchematiſch⸗einheitlich nach dem Geldbeutel, ſondern differenziert und einheitlich nach der Befähigung eingerichtet. Dieſer in der Nann⸗ heimer Schulorganiſation durchgeführte Grundſatz iſt die Löſung des Problems der allgemeinen Volksſchule und iſt deshalb von vielen Städten ſchon angenommen worden, z. B. Leipzig, Chemnitz, Plauen, Bonn, Wien, Stockholm, Zürich, Baſel u. a. Der Redner erntete für ſeine klaren, bahnbrechenden Ausführungen den vollen Beifall der zahlreichen Verſammlung. Wir Mannheimer können uns glücklich ſchätzen, daß in unſerm Volksſchulweſen ein großer Gedanke wirkſam iſt; denn er geſtaltet die ganze Arbeit tüchtiger als es irgend etwas anderes vermöchte. Die Einheit und das ſchöne Vertrauen zwiſchen Leitung und Lehrern gelangte auch bei der nachfolgenden ge⸗ ſelligen Zuſammenkunft zu beredtem Ausdruck. * Der Verein für ländliche Wohlfahrtspflege in Baden hält am 8. November im Hotel Michelhalle ni Offenburg eine Jahresverſammlung ab. 11 Uhr vorm.: Sitzung des Geſammtvorſtandes. 3 Uhr nachm.: Mitgliederverſammlung. 4 Uhr nachm: Oeffentliche Verſammlung: 1. Be⸗ grüßung durch den Vereinsvorſitzenden, Univerſitätsprofeſſor Dr. Fuchs⸗Freiburg; 2. Vortrag von Direktor Dr. Schindler⸗Sasbach über Aufgaben und Ziele unſeres Vereins; 3. Vortrag von Pro⸗ feſſor und Privatdozenten der Geſchichte Dr. Brunner⸗Pforzheim über Pflege der Heimatgeſchichte in der Schule.— 6 Uhr: 4. Vor⸗ rag von Herrn Pfarrkurat Kiſtner⸗Freiburg⸗Haslach über das Landleben auf dem Schwarzwald(mit Lichtbildern). *Arbeiterfürſorge. 4800 Zentner Kartoffeln hat das Eiſenwerl Krämer in St. Ingbert zum Preiſe von.40 M. per Zentner einem Lieferanten in Auftrag gegeben, um ſeinen Arbeitern die Möglich⸗ keit zu bieten, ihren Winterbedarf an Kartoffeln zu einem billigen Preiſe zu decken. Das Werk gibt ſeinen Arbeitern die Kartoffeln zum Selbſtkoſtenpreiſe ab und liefert ſie frei ins Haus. *Verſammlung. Wir möchten nicht verſäumen, nochmals auf die heute Montag Abend 9 Uhr im Reſtaurant„Wilhelmshof“ ſtattfindende gemeinſchaftliche Verſammlung des Vereins ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender, der Ver⸗ einigung Mannheimer Detailkaufleute und des Vereins der Schuh⸗ händler hinzuweiſen. Angeſichts der Wichtgkeit des Themas:„De⸗ tailhandel und Handelsfortbildungsſchule, Mißſtände bei der Aus⸗ führung des Schulſtatuts“ empfiehlt ſich dringend ein recht zahl⸗ reicher Beſuch. * Die Mannheimer Turngeſellſchaft hielt am Sonntag vor acht Tagen, wie alljährlich im Herbſt, ihr Abturnen ab, um den jüngeren Vereinsmitgliedern Gelegenheit zu geben, ihre er⸗ langten turneriſchen Fähigkeiten vor dem kritiſchen Auge von Kampfrichtern zu zeigen. Am 40 Turner beteiligten ſich an dem friedlichen Wettkampf, deſſen Schauplatz die Turnhalle des Real⸗ ghmnaſiums war. Die Teilnehmer waren in Ober⸗, Unter⸗ und Jugendſtufe eingeteilt, und namentlich in der Oberſtufe ſah man manche ſchöne, zum Teil hervorragende Leiſtung. An den Geräten: Reck, Barren und Pferd, wurden, wie üblich, je zwei bekannt gegebene Pflichtübungen und eine freigewählte Uebung verlangt, wozu im Volksturnen Laufen über 100 Meter, ſowie Weithoch⸗ ſpringen für die Ober⸗ bezw. Freihochſprung für die Unterſtufe kam. Die Verkündigung der Sieger erfolgte abends im Bäcker⸗ innungshaus bei einem Familienabend, der ſich eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte. Eingeleitet durch die Klänge der Hauskapelle, wickelte ſich das ſehr abwechflungsreiche Programm, aus dem wir die Darbietungen der Turner Fr. Weinreich, Fr. Hirſch, Stieffel, Bardou, A. und R. Boske und Bermann ganz beſonders hervorheben wollen, flott ab. Die Sieger der Oberſtufe erhielten Kranz und Diplom, die der Unterſtufe Diplom, während die beſten Jugendturner lehr⸗ reiche Bücher, zum Teil turneriſchen Inhalts, erhielten. Mit der Siegerverkündigung war noch ein Rückblick auf die ſonſt noch in dieſem Jahre errungenen Erfolge verbunden, auf die der Verein mit Recht ſtolz ſein kann. Beim volkstümlichen Wetturnen auf dem Feldberg im Taunus erhielten die Turner A. Weczera, W. Hamm und H. Weczera Preiſe; beim diesjährigen Schauturnen des Städtegaus der Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft ſiegte die Mannſchaft der Turngeſellſchaft in einer glänzenden Zeit im Eil⸗ botenlauf und hat nunmehr zum drittenmal dieſen Erfolg zu ber⸗ zeichnen; beim Kreisturnfeſt in Pirmaſens errang der Verein außer einem Vereinspreis fünf Siege im Sechskampf mit den Turnern: A. Weczera, H. Weczera, B. Mayer, Otto Waflersbacher und Prof. Dr. Röſch, und beim Gauwetturnen des Städtegaus, das für die jüngeren Turner abgehalten wurde, konnten ebenfalls fünf Mitglieder des Vereins mit dem Kranz des Siegers aus⸗ gezeichnet werden. Mit kräftigem Gut Heil! auf die Sieger, denen nach ernſter turneriſcher Arbeit auch der Erfolg nicht ausblieb, ſchloß der intereſſante Rückblick des erſten Turnwarts B. Mayer. Ein nach Abwicklung des Programms eingeſchaltetes Tänzchen hielt die Beſucher noch bis weit nach Mitternacht in echt tur⸗ neriſchem Frohſinn beiſammen.— Die nächſtgrößere Veranſtaltung des Vereins iſt der am 13. Januar 1906 im Friedrichspark ſtatt⸗ findende Ball. * Deutſches Turnfeſt 1908 in Frankfurt a. M. Zur Beſchränk⸗ ung der Zahl der Wetturner wird künftig bei den deutſchen Turn⸗ feſten eine Vorprobe vorgenommen, wie ſie die Sachſen bei ihrem letzten Kreisturnfeſt ſchon durchgeführt haben, jedoch mit der Er⸗ weiterung, daß die Zulaſſung zum Sechs⸗ und Dreikampf auch davon abhängig gemacht werden ſoll, wie der einzelne Teilnehmer die allgemeinen Freiübungen turnt. Die Mindeſtzahl der zur Teilnahme am Einzelwetturnen berechtigten Punkte in der Vor⸗ probe ſoll beim Sechskampfe auf 45, beim Dreikampfe auf 20 feſt⸗ geſetzt werden. * Der Straßenbahnunfall am Luiſenring. Schwere Folgen hatte am 11. September der Zuſammenſtoß eines Wagens der elektr. Straßenbahn mit dem Fuhrwerk des Fuhrhalters Herwerth von Käferthal. Der Lenker desſelben, der ledige Bernhard Herwerth, kam mit einem leeren Pritſchenwagen aus der Akademieſtraße her⸗ aus. Als die beiden Pferde bereits mit den Vorderfüßen auf den Straßenbahnſchienen ſtanden, bemerkte der junge Herwerth in un⸗ mittelbarer Nähe einen nach dem Rheintor fahrenden Straßenbahn⸗ wagen. Er hieb nun auf die Pferde ein, um noch hinüberzukom⸗ men. Es war aber zu ſpät. Der Wagen wurde von dem Vorder⸗ perron des Straßenbahnwagens erfaßt und direkt umgeſtülpt. Her⸗ werth jun kam unter ihn zu liegen. Schlimmer noch erging es mit dem Straßenbahnwagen und dem Führer desſelben namens Pfeiffer. Der ganze Vorderperron wurde abgedrückt und Pfeiffer wurde an die Vord⸗rwand gequetſcht. Seine Verletzungen ſind ſchwerer Natur, er vermag nicht mehr laut zu ſprechen und er dürfte an den Quetſchungen zeitlebens zu tun haben. Herwerth erlitt außer ſonſtigen Verletzungen einen Schlüſſelbeinbruch; er iſt ebenfalls noch nicht völlig geheilt. Am Samstag ſtand nun Bernhard Herwerth unter der Anklage der Straßenbahngefährdung vor dem Schöffen⸗ gericht. Er will es für zu ſpät gehalten haben, die Pferde zurück⸗ zureißen, als er den Straßenbahnwagen erblickte; als er bemerkte, daß der Straßenbahnwagenführer mit aller Kraft bremſte, habe er eine Ueberquerung der Schienen noch für mö Pferde angetrieben. Sein Wagen ſei aber ſch teren Ende erfaßt und umgeworfen worden. Führer Pfeiffer fagt aus, er habe, als er die Gefahr eines Zuſammanſtoßes ſah, beide Bremſen cengeſetzt, die elektriſche Bremſe habe ader, weil er nichtt mit vollem Strom fuhr, verſagt und ſo habe er mit beiden Händen die Handoremſe gezogen. Er hatte angenommen der Fuhrmann würde ſeine Pferde zurückziehen. Auf Grund dieſes Beweisergeb⸗ niſſes hält der Verteidiger des jungen Herwerth,.⸗A. Hartmann, den Unfall als durch ein unglückliches Zuſammentreffen verſchiede⸗ ner Umſtäude verurſacht, die außer dem Willen der Beteiligten ge⸗ legen, und beantragte Freiſprechung. Das Gericht gelangte, wie bereits mitgeteilt, im Gegenſatz zum Herrn Amtsanwalt zu einem FIreiſpruch. In der Urteilsbegründung wurde konſtatiert, daß der Straßenbahnwagenführer, wie der Fuhrmann Alles getan haben, um den Zuſammenſtoß zu vermeiden, und datz er nur durch ein unglückſeliges Mißverſtändnis herbeigeführt wurde.— Der Ent⸗ ſcheid dürfte wohl noch einen Zivilprozeß zum Gefolge haben. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Maunheim⸗ Zum erſten Male: Die neugierigen Frauen) von Ermanno Wolf⸗Ferrari. 0 Als zweite Opernnovität dieſes Jahres brachte unſer Hoftheater Ermanno Wolf⸗Ferraris muſikaliſche Komödie„Die neu⸗ gierigen Frauen“ heraus und erzielte damit einen größeren Erfolg, Das Liberetto des Werkes iſt von Graf Dr. Luigi Sugang nach einer Komödie von Carlo Goldoni verfaßt und von Her⸗ mann Teibler ins Deutſche überſetzt. Wolf Ferrari iſt, obwohl erſt 28 Jahre alt, Direktor des Mar⸗ cello⸗Konſerbatoriums in Venedig, der älteſten ſtaatlichen Muſik⸗ ſchule Italtens. Sein Vater iſt ein Deutſcher und lebt ſeit Jahr⸗ zehnten als Maler in Venedig, ſeine Mutter iſt Venetianerin. Mit „Die neugterigen Frauen“ hat endlich ein Komponiſt den Weg der komiſchen Oper wieder betreten, der berufen erſcheint, ein Jahr⸗ zehnt hindurch brach gelegenes Feld neu zu bebauen. Wenn das kürzlich vollendete Werk des Komponiſten„Die vier Grobiane“ von gleicher Originalität und Friſche der Erfindung iſt, ſo darf man ihm ſchon jetzt eine erfolgreiche Zukunft prophezeien. Die Handlung der Oper iſt folgende: Einige reiche venetianiſche Bürger haben einen Klub höchſt harmloſer Art gegründet, und um ſich ungeſtört den Freuden der Geſelligkeit, des Spiels und bisweilen eines leckevden Mahles hingeben zu können, für ihn die Loſung: „Verbannt ſind die Frauen!“ ausgegeben. Aengſtlich wacht man darüber, daß ja kein weibliches Weſen das Klubhaus betrete, und jeder Ehemonn iſt beſorgt, Zweck und Ziele der geheimen Verbind⸗ ung vor ſerner beſſeren Hälfte zu verſchweigen. Dies entfacht die Neugier der Frauen aufs höchſte. Vermutungen und Klatſch tun das ihrige, das verborgene Tun der Männer mit allerlei Gerüchten zu umſpinnen. Vergeblich iſt man bemüht, die Ehemänner zur Ent⸗ deckung der Geheimniſſe zu bringen. Weiberliſt ſinnt auf Ränke und Verſtellungen, und ſo gelingt es ſchließlich, ſich den Zugang zu verſchaffen. Während eines Mahles dringen die Frauen ins Klub⸗ lokal ein und finden ſich enttäuſcht und beſchämt. Die Ueber⸗ raſchung und der anfängliche Unmut weicht bald einer verſöhnlichen Stimmung, und in luſtiger Ausgelaſſenheit ſchließt die Oper.— Man hat nach der Lektüre des Textbuches keineswegs das Gefühl, als ob man es mis einem feſſelnden Werke zu tun habe, denn die Handlung iſt ſehr einſoch. Um ſo höher iſt der muſikaliſche Wert der Oper zu bewerten. Wolf⸗Ferrari ſtellt ſich zwar in der Wahl der Orcheſter⸗ mittel auf Mozart'ſchen Boden unter Hinzufügung der Harfe, abe in durchaus eigener und freier Weiſe. Die Unmittelbarkeit u Freiheit des muſikaliſchen Ausdrucks und die Feinheit und Charak⸗ teriſterungskunſt der muſikaliſchen Diktion ſind in hohem Grade be⸗ wunderungswürdig. Obwohl ſich der Komponiſt der durchgehenden Leitmotive im Wagnerſchen Sinne keineswegs bedient, ſondern als mufikalicher Miterzähler immer wieder neue Worte findet, erſcheint die ganze Ofer als ein organiſches Ganzes. Und trotz dieſer Kom⸗ poſition in einem Zuge, welch reizende Details! Wir erinnern nuf an die außerordentlich glückliche Szene der drei ſchwatzhaften Frauen im zweiten Akt, deren Behandlung ſeitens des Komponiſten geradezu virtuos iſt. Aber auch Stimmung weiß er zu geben, wie die Nachtſzene mit dem charakteriſtiſchen Geſange zu Anfang des letzten Aktes beweiſt. Der Humor und Witz entwickelt ſich ſtets auf ebenſo geiſtreiche als natürliche Weiſe. Ebenſo iſt die inſtrumentale Ein⸗ kleidung ſtets vornehm und fein. 5 1 56 Unſer neuengagierter Orcheſterleiter, Hofkapellmeißer Hil de⸗ brand, dem die muſtkaliſche Einſtudierung und Leitung des Werkes anvertraut war, hat damit aufs neue den Beweis ſeiner außer ordentlichen Direktionsbefähigung erbracht. Das Orcheſter ſpielt unter ſeiner temperamentvollen, umſichtigen Leitung ausgezeichnet ſchön und förderte alle Reize und Fineſſen der ungemein komplizter⸗ ten Partitur klar zutage. Ebenſo verdient die Regie des Herrn Gebrath uneingeſchränktes Lob; denn er wußte für hübſche Gruppierungen zu ſorgen. Es herrſchte Leben auf der Bühne, manchmal vielleicht etwas zu viel Leben. Doch iſt dieſes Zuviel nicht die Schuld des Regiſſeurs. Die Beſetzung, und zwar insbeſondere der weiblichen Rollen, ließ das Prinzip erkennen, unſeren neuengagierten Kräften Ge⸗ legenheit zur Betätigung und Exweiterung ihres Repertoirs zu geben. Und in dieſer Hinſicht läßt ſich die Rollenverteilung allen⸗ falls rechtfertigen. Im übrigen mußte man geſtern das ehrliche Wollen manchmal für die Tat annehmen. Frau Beling⸗ Schäfer ſang und ſpielte die ſchnippiſch⸗anmutige Kammerzofe reigend und auch Fräulein Bäcker fand für das luſtig geſchwätzige Weib Lelios den richtigen Ausdruck. Eine ſchwierige Aufgabe war Fräulein Müller in der Verkörperung der Roſaura anvertraut. Die Künſtlerin entledigte ſich ihrer Aufgabe im ganzen recht be⸗ friedigend. Nur dürfte das Spiel noch etwas freier werden und mehr an Vexinnerlichung gewinnen. Die Beatrice des Fräulein Sebald war nicht übel erfaßt; Tonbildung und Ausſprache be⸗ dürfen jedoch noch erhöhter Pflege. Die Beſetzung der Männerrollen war recht glücklich. Herr Traun gab den ſchwärmeriſchen Florindo auf das anerkennens⸗ werteſte. Wir halten das Gebiet dieſes Operngenres für das ge⸗ eignete Feld ſeiner Tätigkeit. Der Ottavio des Herrn Fenken war eine in Ziel und Geſang abgerundete Leiſtung. Als vecht glücklich erwies ſich die Beibehaltung der Masken der comedia dell arte in den Partien des Arlecchino, den Herr Marx mit Humor und Witz auszuſtatten wußte, und des Pantalone, welchen Herr Kromer treflich charakteriſierte. Herr Voiſin erwies ſich als guter Vertreter ſeiner Partie und die Herren Sieder, Vander⸗ ſtetten und Vogelſtrom ergänzten und vervollſtändigten das Enſemble. Die Schlußpointe des erſten Aktes ging leider durch zu frühes Fallen des Vorhanges verloren.— Die Oper hatte ſich einer außerordentlich lebhaften Aufnahme ſeitens des zahlreich ex⸗ ſchienenen Publikums zu erfreuen. Nach jedem Akt gab es zahlreiche Hervorrufe, und am Schluſſe mußten mit den darſtellenden Künſtlern auch Hofkapellmeiſter Hildebrand, ſowie Regiſſeur Gebrath vor den Rampen erſcheinen. ck. 95 Verlag Joſef Weinberger in Leipzig. Seurral⸗unzerzer Mamheim, 50, Oktober ee Neues Theater im Roſengarten. Zum erſten Maſe: Mamſelle Tourbillon, Alſo betitelt ſich der neue„Schwank,“ der, damit auch das Neue Theater ſeine Premiere hätte, am geſtrigen genußfrohen Sonntagabend im Muſenſaal für Mannheim zum erſten Mal aufgeführt wurde. Als geiſtiger Vater der Mamſelle bekennt ſich der Schwankfabrikant Curt Kraatz, ſowie Herr Heinrich Stobitzer, der in der gleichen Branche ebenfalls ſchon früher gearbeitet hat. Was die beiden Herren fertig gebracht haben, hat ebenſoviel oder ebenſswenig künſt⸗ leriſchen Wert wie etwa„Der Hochtouriſt“ oder„Der Kilometerfreſſer“; immerhin bietet„Mamſelle Tourbillon“ ein paar ganz amüſante Situationen und auch der im übrigen recht ſchgale Dialog geitigt einige paſſable Witze. »„Mamſelle Tourbillen“ iſt der„nom de guerre“ der Chanſonette Liane, die mit ihren Freunden um 50 000 Fres. gewettel hat, ſie werde unerkannt 24 Stunden in einer Kaferne als Soldat zubringen. Die feſche Pariſerin gewinnt auch wirklich nach allerlei Fährlichkeiten ihre Wette und die 50 600 Ffres. fallen, wie von vornherein aus⸗ emacht, den Armen zu. Um zu dem gewünſchten Ziel zu ge⸗ angen, arbeiten die Verfaſſer mit Verwechslungen und Ver⸗ Ueidungen nach bekannter Manier; dabel fliegen dple Tauſendfranes⸗ Noten wie Straßenbahnbillets und als elou kommen Rekruten⸗ mißhandlungen in der franzöftſchen Kaſerne hinzu. Ein verliebter, von Podogra heimgeſuchter Millionär mit einem dreiviertelblödſinni⸗ gen Sohn, zwei Hausdrachen ſchlimmſter Sorte, ein nach Spionen ſchnüffelnder Oberſt, ein verſchuldeter Lieutenant und ein„zurückge⸗ ſchickter“ Komponiſt ſind außer Liane die Hauptperſonen des Stücks. Die Aufführung war unter der allzeit tüchtigen Regie des Herrn Hecht recht befriedigend was umſohöher anzuſchlagen iſt, als die Ver⸗ treter der bedeutenderen Rollen zum großen Teil bereits an der Nachmit⸗ tagsvorſtell. im Hoftheater beteiligt waren, allwo Schönthan⸗Kadelburgs 885 Senator“ gegeben wurde. Fräul, Wittels, der geſtern Abend die Partie der Liane zugefallen war, ſprühte von Munterkeit und Leben; und auch die übrigen Damen(die Frl. Frl. v. Rothenberg, Sanden, Blankenfeld, Heinrich, Authes und Brickmann) taten ihr beſtes. Von den Inhabern der männlichen Rollen ſeien die Herren Köckert, Hecht, Kallenberger und Möller in erſter Linte genannt, in zweiter die Herren Godeck, Neumann⸗Hoditz und Ausfelder. Da es ſich die Mehrzahl der Schauſpielerinnen und Schauſpieler angelegen ſein ließ, das durch eigenen Witz und Humor zu ergänzen, was dem Kraatz⸗Stobitzer'ſchen Schwank abgeht, da ferner das 5 ſammenſpiel wenig oder gar nichts zu wünſchen übrig ließ, ſo durfte man mit der geſtrigen Aufführung an ſich wohl zufrieden ſein und die Heiterkeit der Zuſchauer wie der Beifall an den Aktſchlüſſen konnten verſtändlich erſcheinen. Im übrigen iſt eben unſere Bühne wieder um ein Repertoireſtück reicher, das wegen ſeiner„Beliebtheit“ noch öſters hervorgeholt werden wird, ein Sonntagspublikum zu amüſteren. K. Vom Theater. An Wiſſenswertem aus dem Bereiche unſeres Hoftheaters erfahren wir folgendes: Das Probeſingen des Heldem⸗ tenors Herrn Denzler vom Elberfelder Stadttheater hat ein ſehr günſtiges Ergebnis gehabt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der junge Künſtler, eine hochgewachſene, ſchlanke Erſcheinung, die für einen Heldentenor wie geſchaffen erſcheint, kommenden Mitt⸗ woch den Lohengrin ſingt. Hofopernſänger Carlen hat inzwiſchen die Intendanz um ſeine Entlaſſung aus dem Verbande des Mann⸗ heimer Theaters gebeten. Als Operettenſoubrette iſt Fräulein Tuſchkau vom Berliner Zeutraltheater für unſere Bühne ver⸗ pflichtet worden. Es ſcheint, daß die Dame, eine allerliebſte, zier⸗ liche Erſcheinung, an Stelle von Fräulein Tina Heinrich, die ſich bereits anderweitig verpflichtet haben ſoll, für hier in Ausſicht genommen iſt. Intendant Hofmann begibt ſich heute, wie wir ſchon früher zu melden in der Lage waren, auf einige Zeit auf Reiſen. Zunächſt ſoll die Fahrt nach Brünn gehen, wo ein Mann⸗ heimer Kind, Herr Mechler, in ſeiner Bühnentätigkeit als Heldenbariton gehört werden ſoll. Das dürfte mit der Frage, ob Herr Baſik geht oder bleibt, zuſammenhüngen. Aus all dem Geſagten geht hervor, daß für das nächſte Spieljahr, einſtweilen einmal für die Oper, elnſchneidende Veränderungen in Ausſicht ſtehen,— Das Drama„Zar Peter“ von Otto Grler, das in dieſen Tagen am Kölner Stadttheater mit ſenſationellem Erfolg ſeine Erſtaufführung erlebte, ſoll auch in Mannheim in der laufen⸗ den Spielzeit in Szene gehen. Die„Köln. Ztg.“ rühmt dem Werke nach, daß es in ſeiner Konzeption an Schiller ſche, vor allem an Hebbel ſche dramatiſche Geſtaltungskraft erinnert. Der Autor iſt gegenwärtig Gymnaſiallehrer in Dresden und ſoll noch in jungen Jahren ſtehen. Direktor Marterſteig, der übrigens geſtern abend hier der Premiere von„Die neugierigen Frauen“ angewohnt bat, ſoll, nach der„Köln. Ztg.“, mit der Einſtudierung des neuen Dramas einen ganz außerordentlichen Erfolg errungen haben Ob die erſte Wiederholung von„Die neugierigen Frauen“ heube abend ſtattfinden kann, iſt zweifelhaft, da Fräulein Müller bereitz geſtern von einer ſtarken Indispoſition befallen war.* Frankfurter Streichquartett. Die diesjährigen Darbietungen des Frankfurter Streichquartetts nahmen in der geſtern im Caſinoſgale abgehaltenen J. Matinee einen verheißungsvollen Anfang. Da ſich der Primgeiger, Herr Profeſſor H. Heermann 3. 36, noch auf Kunſtreiſen befindet, hatten die Herren Prof. Fritz Baſſermann, Konzertmeiſter Adolf Rebner und Prof. Hugo Becker zwei Streichtrios und ein Klavierquartett als Programm⸗ nummer gewählt, letzteres unter Aſſiſtenz von Frau Florenee Baſſermann. Eine intereſſante Novität: Max Regers A⸗moll-⸗Trlo Oh, Tb, eröffnete das gehaltvolle Programm. Reger, der ſich im Jebruar ds. Is. in einem Konzert des Philharmoniſchen Vereins dem hieſigen Publikum als Komponiſt und Pianiſt vorſtellte, iſt ohne Zwelfel einer der bedeutendſten, wenn auch umſtrittenſten, unſerer Modernen. Eine ſtarke Individualität ſpricht aus ſeinen Werken. In der Melodik ein Drang zur Auflöſung, in der Aus⸗ urbeitung ein ſchrankenloſer Trieb nach neuer rhythmiſcher Betätig⸗ und und immer neuen Modulationen. Er iſt gotiſch in ſeiner phantaſtevollen Kontrapunktik. Das Werk, das ſeinen Interpreten harte Nüſſe zu knacken aufgibt, wurde im ganzen außgezeichnet wiedergegeben. Im Allegro agitato ſtörten in den Jorteſtellen bis⸗ weilen einige Härten in der Tongebung der Violine, Dagegen erfuhr das ſeelenvolle, von ernſter Ausdrucksehrlichkeit zeugende Larghetto in G⸗dur, das in ſeiner ſchwierigen rhythmiſchen Dar⸗ legung beſondere Anforderungen an die Spieler ſtellt, eine geiſt⸗ volle und klare Interpretation, und das originelle Allegro con moto bewies, daß die Künſtler nicht nur glänzende Techniker, ſondern vor allem ausgezeichnete Muſiker ſind. Frau Ba ſſermann ſpielte den Klavierpact ſehr gewandt, bisweilen nur zu ſehr dominierend. Nach Reger und Brahms erhielt Beethoven in ſeinem G⸗dur Trio op. Nr. 1 das Schlußwort. Wie einfach kongipiert erſcheint noch heute Beethoven gegenüber einem M. Reger, und welche Wir⸗ kungen erzielt er mit ſeinen einfachen Mitteln?(Scherzo.) Nach der getragenen Einleitung erſcheint im Allegro con brio ein über⸗ aus anſpruchsloſe Thema in der Haupttonart, das eine ebenſo klare als reizvolle Durchführung erfährt. Echt Beethovenſche Empfin⸗ dungstiefe atmet des ſeelenvolle K⸗dur Adagio, das in ſeinen melo⸗ diſchen Paſſagen ein Zeugnis der genialen figurativen Geſtaltungs⸗ kunſt des Meiſters gibt. Das Finale gemahnt in ſeiner Anmut oft an Mozart. Brahms G⸗wol! Klavierquartett op. 25 erwies ſich als eine durchaus beiche Tonſchöpfung von hoher muſtkaliſche: Schönheit. Kräftig und kühn gebaut iſt das ein⸗ leitende Allegro, ſanft ſchmachtend und melodiſch außerordentlich Teigvoll iſt das Intermezzo mit ſeinen charakteriſtiſchen Sexten⸗ gängen und dem warm empfundenen As⸗dur Trio. Wie Orgelton erklingt das Adante, und von überſchäumender Jugendkraft und Liebesluſt geugt das keck entworfene in dreitaktigen Perioden gehal⸗ tene„Rondo alla Zingareſe“. Die Frankfurter Künſtler ſpielten das Werk, beſonders deſſen Schlußſatz, mit einem Schwung der Ge⸗ ſtaltung und einer Eleganz, die einen wahren Sturm begeiſterter Beifallsäußerungen erweckte. ck, Ein Kindertheater iſt in Wien von Mitgliedern des Hofburg⸗ theaters im Verein mit einigen Kollegen von anderen Bühnen ins Leben gerufen worden. Auf dem Theater ſollen don Berufsſchauſpie⸗ lern Theaterſtücke für Kinder zur Aufführung gebracht werden. Mit der Leitung des Unternehmens iſt ſeitens der Schulbohörde der Oberlehrer J. Pennerſtorſer betraut werten. Die Grbffnung deß neuen Kindertheaters, das den Titel„Kleines Theater“ führen wird, iſt für die erſte Hälfte des kommenden Monats in Ausſicht genommen. Letzte Pachrſchten. Die Revolution in Nußland. ner drohender und blutiger erhebt die Revolution in Rußland ihr Haupt; noch iſt nicht abzuſehen, was aus dem Chaos entſtehen wird. Wir behalten uns eine eingehendere Würdigung der augenblicklichen Zuſtände und Vorgänge in Ruß⸗ land vor und laſſen für heute nur die uns vorliegenden Meldungen folgen: In Petersburg iſt der Sonntag ruhig ver⸗ laufen. Mehrere Mitglieder des Organiſationskomitees wur⸗ den in der letzten Nacht verhaftet. Samstag abend war die Stadt in Dunkel gehüllt. Einzelne Straßen wurden durch brennende Holzſtöße und durch elektriſche Scheinwerfer erleuchtet. Außer in allen Fabriken iſt die Arbeit eingeſtellt im Senate, in der Reichskanzlei, im Gerichtspalaſte, beim Friedensrichter und bon den Gouvernementzalziſebeamten. Biele Banken ſtreiken. Der vom Militär geführte Eiſenbahnzug mit der Dienſtags⸗ poſt aus Berlin iſt eingetroffen. In Moskau kam es vor der großen Markthalle zu Straßenkümpfen Die Fleiſcher widerſetzten ſich dem Verlangen der Agitatoren, ihre Läden zu ſchließen. Bei der Schlägerei wurden vier Agitatoren gekötet. Ein Volkshaufe von 2000 Men⸗ ſchen begann die Markthalle zu ſtürmen. Militär wurde herbei⸗ gerufen, welches angeblich zurückgedrängt wurde. In Kie w wurden bei Zuſammenſtößen der Menge mit Koſaken auf beiden Seiten viele verwundel. Bei dem Kampfe mit der Polizei, die in einem Hotel Verhaftungen vornahm, wurde ein Verdächkiger getötet, ein Polizeileutnant ſchwer verwundet. Die Banken außer der Reichsbank ſind geſchloſſen. Die Stadt iſt wie tot. Der allgemeine Ausſtand ſchreitet fort und ergriff außer Sara⸗ tow auch Briansk und Roſtow. Bei der Plünderung der Waffen⸗ läden in Charkow, welche von Dragonern bewacht wurden, wurden 10 Perſonen getötet und viele verwundet. In O a wurden durch die Truppen zahlreiche Schüler verwundet. eBemühungen, den Generalſtreik über ganz Rußland auszubreiten, ſcheinen zu gelingen. In den Städten ſteigen die Nahrungspreiſe ins ungemeſſene. In Warſchau zündeken die Streikenden Straßenbahnſpagen an. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Gegen eine Monopolbranntweinbude in der Rſawkiwſtraße wurde eine Höllenmaſchine geſchleudert. Der angerichtete Schaden iſt groß. Der Polizei⸗ chef des Kreiſes Opatow Levin wurde durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzt, der ihn begleitende Oberſchutzmann wurde getötet. In Lodz iſt die Lage bedrohlich. Die Zahl der Streikenden beträgt 143 000. Die Streikenden ver⸗ nichten die ankommende Poſt. In Czenſtochau wurden beim Kampfe Streikender mit Militär auf beiden Seiten viele verwundet. Samstag errichteten in Odeſſa Tauſende von Arbeitern umter der Leſtung von Studenten an vielen Straßenechen Barrikaden indem ſie Straßenbahnwagen, Bänke und Schilder aufeinander türmten. Die Knoſaken feuerten darauf und töteten einen Studenten, drei Arbeiter und ein Mädchenz achtzehn Perſonen wurden verwundet und in die Apotheken gebracht. Der Gouverneur forderte in Petersburg abermals die Proklamierung des Kriegszuſtandes. In den in der Nacht veranſtalteten Volksverſammlungen erſchienen zwei Of fi⸗ ziere und vier Soldaten und erſuchten im Namen ihrer Regimenter die Studenten und Arbei⸗ ter, nicht auf die Truppen zu ſchießen; die Truppen verſprachen dafür, in die Luft zu ſchießen. Mit Ausnahme der Koſaken ſchießen die Truppen in der Tat nicht auf die Menge. Die Univerſität wird von Truppen bewacht, niemand wird eingelaſſen. Die Läden und Reſtaurants werden durch Arbeitermaſſen zum Schließen ge⸗ zwungen. Die Straßenbahn verkehrt nicht Die Apotheken ſind in Rettungswachen umgewandelt, auch ſonſt iſt durch die Aerzte die Hilfeleiſtung organiſiert worden, da es jeberzeit zu Blutvergießen kommen kann. Alle Plätze ſind von Koſaken, Gendarmerie und Polizei beſetzt. Die Stadtverwal⸗ tung hat ſich als Ausſchuß für die Selbſtverteidigung, beſtehend aus 15 Mitgliedern, konſtituiert. Die einzig erfreuliche Nachricht kommt aus Charkow. Gine Meldung vom Samstag beſagt: Heute wurde hier auf dem Kirch⸗ hofe eine Verſammlung abgehalten, in der der Beſchluß gefaßt wurde, den Ausſtand heute zu beenden. Nur auf den Bahnen wird der Ausſtand fortgeſetzt. Das Leben nimmt allmählich wieder normale Geſtalt an. Telephon, Banken und Straßen⸗ bahnen ſind wieder in Tätigkeit. Die Läden werden wieder ge⸗ öffnet. Auf den Straßen gehen noch Patrouillen. Die Beendigung der Unruhen ſoll durch die Weigerung des Gouverneurs, gegen die Menge Waffengewalt anguwenden, herbeigeführt worden ſein. In Petersburg ſind Sonntag die Telegraphenbeamten in den Ausſtand getreten. Als die Beamten des Haupttelegraphenamts beſchloſſen, ihre Tätigkeit einzuſtellen, begab ſich der Chef des Petersburger Telegraphenamts alsbald zum Staatsſekretär Dur nowo, dem Chef des ruſſiſchen Poſt⸗ und Telegraphenweſens, um mit dieſem üther die Lage und die Forderungen der Beamten zu verhandeln. Sonntag nachmittag fand eine Sitzung der ſtädtiſchen Duma ſtatt. Der Saal war vom Publikum dicht gefüllt. Die Zugänge waren von Poltzei beſetzt. Vor der Duma erſchienen 30 Arbeiterdelegierte, die folgende Anträge ſtellten: 1. Die Arbeiter verlangen die allgemein als ihre Forderung bekannten freiheitlichen Rechte; 2. die Stadt ſoll für die Dauer des Aus⸗ ſtandes für die Ernährung der Arbeiter ſorgen; 3. die Arbeiter verlangen, obwohl ſie die Zerſtörung der Waſſerleitung nicht wün⸗ ſchen, die ſofortige Entfernung der die Waſſerleitun Truppen. Gef Waſſe gerſtört werden; 4. die Stadt ſoll künftig nich ehr die Koſten für die ſtaatliche Poligei und für die gegen die Bürger ver⸗ wendeten Koſaken tragen; 5. die Stadt foll für die perſönliche Sicherheit der Delegierten bürgen, da der Generalgouverneur mög⸗ licherweiſe ihre Verhaftung beranlaffen könnte, und 6. ſoll die Stadt den Arbeitern Waffen geben und eine Würger⸗ milig errichten, heit unb Orduuag auf die Forderungen am ſeht dies nicht, ſo ſoll die ütung 0 arantieren. Die Duma verſprach, nnerstag die Antwort zu exteilen. ein: bßetersburg, 30, Ott. In der 14. Matroſen⸗Equipage brachen geſtern Nacht ernſte Unruhen aus, die jedoch bald unter⸗ drückt waren. Bei dem Vorſtand des Advokatenvereins erſchienen geſtern vier Offiziere, die die Bitte ausſprachen, ihnen bei der Organiſierung der freiheftlichen Bewegung in der Armee behilflich zu ſein. Warſchau, 30. Okt. Die Angeſtellten der Weichſel⸗ bahn erwiderten auf die Forderung der Direktion, die Arbeſt wiebder aufzunehmen, daß hierüber nicht verhandelt werden könne, ſolange ihre Delegierten, die in Petersburg verhaftet wurden, nicht freigelaſſen worden ſeien. Die hieſigen Zeitungen ſind noch nicht erſchienen, nur Sonderausgaben mit den Petersburger Agenturdepeſchen werden ausgegeben. Dieſe Ausgaben ſind einer beſonderen Zenſur unterworfen. Die hieſigen Hausbeſitzer werden für Ausſchreitungen, die ſich in ihrem Hauſe ereignen, laut einer amtlichen Anordnung dafür verantwortlich gemacht. Paris, 30. Okt. Dem„Matin“ wird aus Tiflis tele⸗ graphiert, daß faſt überall in den Straßen der Stadt geſchoſſen wurde; in der Nähe des Bahnhofes ſeien mehrere Pe rſonen getötet worden. Aus den Fenſtern eines Gebäudes wurde auf Truppen und Polizei geſchoſſen, welche mit Gewehrſalven er⸗ widerten. Die Stadt war geſtern in Finſternis gehüllt. Der Gouverneur befahl den Hauseigentümern unter Androhung von Geld⸗ und Gefängnisſtrafen für die Straßenbeleuchtung zu ſorgen. Paris, 30. Okt. Aus London wurde geſtern Nacht bele⸗ graphiert, daß der Zar das liberale Programm angenommen habe. Witte ſei zum Miniſterpräſidenten ernannt worden. Der Zar habe der Nationalverſammlung geſetzgeberi ſche Ge⸗ walt verliehen. Alle Bevölkerungsklaſſen werden zur Natiogal⸗ verſammlung wählen können. Das Standrecht werde überall auf⸗ gehoben. Tas Maniſeſt des Zaren ſoll heute veröffentlicht werden(),. Petersburg, 30. Okt. Heute wurde der Ausſtand auf der finländiſchen Bahn von Petersburg bis Valkeg⸗ ſaari an der ruſſiſch⸗finiſchen Grenze prollamiert. * Stockholm, 30. Okt. Die ruſſiſche Poſt⸗ verwaltung erbittet die Hilfe Schwedens zur Ver⸗ ſendung der Petersburger Poſt nach dem Kontinent. 80 Säcke Poſt ſind mit einem Extradampfer hier eingetroffen und wurden weiterbefördert. Die Palaſtrevolution im„Vorwürts“. Berlin, 30. Okt. Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand und die Preßkommiſſion teilen im„Vorwärts“ mit, daß ſie vom 29. Oktober ab auf die Tätigkeit der Redakteure Gisner, Gradnauer, Kaliski, Schröder und Wetzker in der „Vorwärts“⸗Redaktion verzichten. Büttner ſei erſucht worden, wieder ſeine Korrektorſtelle angutreten. Stadthagen werdg in umfänglicherem Maße als bisher an der Redaktion teilnehmen. In die Rebaktion ſeien vorläufig eingetreten Davidſohn, W. Dünpell und Weber. volkswirtſchaft. Attiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vormals Ferdinand Wenk⸗Wolff Maunnheim⸗Neckarau. In der am Samstag abend abgehaltenen Generalverſammlung der Geſellſchaft waren ins⸗ geſamt 2728 Aktien vertreten. Auf eine Anfrage aus Aktionätrs⸗ kreiſen erklärte der Generaldirektor Herr A. Wenk⸗Wolff, daß der Geſchäftsgang ſämtlicher Betriebe und der beteiligten Unternehm⸗ ungen ein ſehr zufriedenſtellender ſei. Die Filtale in Genua ſei von einem italieniſchen Konſortium mit einem Kaptal von 1600 000 Fr. in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt worden, bei welcher die Seilinduſtrie noch mit einem nicht beſonders großen Betrage be⸗ teiligt ſei. Das Eraebnis dieſer Transaktion werde in der nächſten Jahresbilanz veröffentlicht werden. Sämtliche Punkte der Tagesordnung wurden hierauf einſtimmig und ohne Debatte ge⸗ nehmigt. Die Dividende von 4 Prozent wird am 2. November zur Auszahluyg gelangen. Am Schluſſe der Generalverſammlung dankte ein uktionär dem Aufſichtsrat und der Direktion für ihre umſichtige Geſchäftsführung und betonte dabeti, daß, ſolange Herr General⸗ direktor Wenk⸗Wolff an der Spitze ſtehe, die Betriebe immer gul proſperieren werden. Gelſenkirchener Bergwerks⸗Akt.⸗Geſ. Der Aufſichtsrat und die Direktion beſchloſſen, der demnächſt einzuberufenden General⸗ verſammlung die Erhöhung des Aktientapitals um M. 14 Mil⸗ lionen auf M, 133 Millionen und die Ausgabe einer neuen An⸗ leihe von M. 30 Millionen vorzuſchlagen, Von letzterer ſollen vorläufig M. 20 Milltonen begeben werden. Der Hauptzweck dieſes Antrages ſei die Beſchaffung von Geldmitteln für die Ge⸗ meinſchaft Gelſenkirchen, Rote Erde und Schalke. Dazu komme noch der Erwerbſeines Stammanteiles der Schiffahrts⸗Geſellſchaft Ragb, Karcher u. Co. in Mannheim. —— Verantwortlich für Politik: Michar Greupner, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, Mannheim, H 10 empflehlt 900 Cylinder-Hüte% ld nöber, Neueste und chike Herrenhüte in allen Preislagen. S³0 SSNn 8 DAukläufen, Kuchen, Ste, borseis mt HSHTCUILesa-Baleine. Federleicht. Schmiegsamer u. dauerhafter als mit echtem Walfisch- dein. Man achte auf den Stempel„Mereulesa-Baleine“ 431¹1 beſchützenden dann würden die Arbeiter für Sicher⸗ Kurg vor Schluß des Blattes liefen noch folgende Depeſchen Muunheim, 30. Oktober. General⸗Anzeiger. 55192 1e ſe. . 2 1˙ ber ei Printz. Bedienung. delloſe Ausfübrung.— Piomu! Grrßh. Hof⸗ U. Nationaltheater in Mannheim. Montag, den 30. Oktober 1905. 13. Vorſtellung im Abounement D. Die neugierigen Franen. Muſtkaliſche Komödie in 3 Aufzügen(6 Bilder) nach Carlo Goldoni von Graf Dr. Luigi Sugang. Deutſch von Hermann Teibler. Muſik von Ermanno Wolf⸗Ferrari. In Szene geſetzt von Regiſſeur Eugen Gebrath. Dirigent: Camillo Hildebrand. Nach dem erſten Bilde folgt die„Ouverture“, Perſonen: Ottavio, ein reicher venet. Bürger Beatrice, deſſen Frauu 5 Rofaura, deren Tochter Wilhelm Fenten. 5 Roſt Sebald. Gabriele Müller. meines 5„ Tolal Nusberkauf Geſchäkts. Ceränderung Wäſche⸗ und Betten⸗ Nusſteuer- Geſchäftes unvergleichlich billigen Preisen 59653 Man beachte dis Fabrikmarke. Fersammiung Singer Co. NMänhmaschinen Abt. Ges. Mannheim, MI, 2. Breitestr. Montag, den 30. Oklober, abends 9 Ahr im Saale Reſtaurant Wilhelmshof, Friedrichsring 4. Florindo, Roſauras Verlobter Max Traun. antalone, venet. Kaufmann Joachim Kromer.— 0 Th SMA: zai Pantalones Freunde. Flige, Siſin. mit 10„ Kasse-Hlabatt Detailhandel und Torlbildungsſchule, Leandro 4»Alfred Sieder. „Mg. Beling⸗Schäfer. Katharina Bäcker. Karl Marx. Fritz Vogelſtrom. 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