ubebt 24840 5 e(Badiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) 1 0 Abonnement: 5 2 Telegramm⸗Adreſſet ſchon: 70 Pfennig monatlich. II b U T 8 Journal Maunheim“ 500 Bringertohn 20 Pfg. monatlich, N 0 0 N 1 E 6 E 3 E 1 N N 9 5— — durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ 5 4 Aaſen 1.42 pro 1 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 15 1 . inzel⸗Nummer 5 Pfg. 8 5 5 rektion u. Bu 5 5 W.— E 6, 2 Gtleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Manuheim und Amgehung. E 6, 2. ei⸗Bureau(An⸗ m. m. In ſerate: Druckerei⸗Bureau 1 4 Oie Golonelegelle.. 20 Pig. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ nahme u. Druckarbeiten 641 — Auswärtige Inſerate. 25„ 70 2 Redaktion 12 387 e fſ delanegele. ss Zderliner Redaltions-⸗Bureau: Berlin W 50. Ceen f f f Aung Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. mmer 85 r. 305. Montag, 30. Oktober 1905.(Abendblatt.) Das Echo der Kaiſerreden. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 29. Okt. Wir haben wieder eine vollſtändige, internationale Erörte⸗ rung über Worte, die der Deutſche Kaiſer geſprochen hat. Wem das Wohl des Deutſchen Reiches ernſtlich am Herzen liegt, dem wird eine ſolche Erörterung alles andere eher als erfreulich in die Ohren klingen. Nutzen für uns iſt dabei noch ſelten heraus⸗ geſprungen, materieller nicht und ideeller ſchon gar nicht. Es gibt Blätter, die ſich aus Anlaß der Kaiſerworte an kriegeriſchen Hochgefühlen berauſchen. Bezeichnend iſt, daß ſie aus Anlaß der Kaiſerworte an kriegeriſchen Hochgefühlen herauſchen. Bezeichnend iſt, daß ſie erſt eine Unterſuchung darüber anſtellen müſſen, wer der Feind ſein möchte, der unſer Pulper zu riechen bekommen ſoll. Stünden wir wirklich am Vorabend eines Krieges, dann hätten des Kaiſers Worte vom kockenen Pulver und geſchliffenen Schwert ins deutſche Volk hineinſchmettern müſſen, wie die Fanfaren, die einſt Bismarcks Genie in Abekens kühl⸗geſchäftsmäßige Mitteilung hineinkom⸗ 00 bonierte. Aber das Volk blieb ruhig, nur die Börſe, durch das 1 ruſſiſche Unwetter ſchon ſtark nervös gemacht, ward ein wenig zappelig. Auch ſie beruhigte ſich bald, als der kaiſerlichen Rede die„authentiſche Interpretation“ in der Kölniſchen folgte. Wir wollten niemand angreifen. Wir würden nur in Zukunft niemand mehr nachlaufen, ſo ward offiziös der Sinn jener ſcharfen Worte gedeutet. Wären wir doch nie jemand Rachgelaufen! mag mancher kerndeutſche Mann im Stillen dazu geſeufzt haben. Jedenfalls iſt's nur zu billigen, wenn das fürderhin nicht mehr geſchehen ſoll. Aber— ſo muß man fragen— iſt es notwendig und nüßtzlich, aller Welt in feierlicher Form zu verkünden, daß die Aera des Nicht⸗Nachlaufens nun⸗ mehr begonnen habe? Es iſt die alte Geſchichte: Dergleichen man nicht aus. Derr einen„authentiſchen Interpretation“ in der Kölniſchen iſt heute die zweite in der Norddeutſchen gefolgt. Sie erklärt es für ein„lächerliches Beginnen, das ſich von ſelbſt richtet“, den Worten des Kaiſers„agreſſive Tendenzen unterzulegen“. In einer Zeit, wo das Deutſche Reich in auswärtigen Blättern fagtäglich mit Koalitionen bedroht werde, erwachſe den Führern der Nation die erhöhte Pflicht,„das deutſche Volk wachſam zu Krhalten für alles, was unſere internationale Lage berührt“. Man kann nicht ſagen, daß Fürſt Bülow es immer ſehr eilig gehabt hätte, dem Volke die Augen über ſeine auswärtige Poli⸗ tik zu öffnen. Soll das in Zukunft anders gehandhabt werben, auch ſchön. Was man aber vor allem fordern muß iſt: Die berufenen Wächter möchten etwas wachſamer ſein. Wo waren ſie, als Deutſchland ganz überflüſſiger Weiſe den Ein⸗ internakionale Lage ganz ungemein verſchlechtert hat? Wo waren ſie, als der Sturm in Oſtaſien loszubrechem drohte? Daß die deutſche Regierung bis zu dem Augenblick amtlich die Frie⸗ densſchalmei blaſen konnte, wo die erſten Torpedos gegen die tufſiſche Port Arthur⸗Flotte heranſchoſſen: das hat das Ver⸗ trauen in die Wachſamkeit unſerer Vertreter auf Deutſchlands D ree demnkt man, dergleichen tut man, aber dergleichen ſpricht ſpruch gegen den Frieden von Schimonoſeki mitmachte, der ſeine wichtigſten Auslandspoſten ſchwer erſchüttern müſſen. Es wäre unpatriotiſch, die Sorge darüber durch ſchöne Worte amtlicher Beſchwichtigung einſchläfern zu laſſen. Darüber gehörte ſich jetzt, wo der Sturm in Oſtaſien ausgetobt hat, ein deutliches Wort im Reichstage geredet. Nein, wir haben ſchwerlich Angriffsabſichten. Wir geben gerade jetzt die Anregung, die internationale Beſatzungstruppe in Tſchili einzuziehen. Das iſt ein deutliches Kompliment für Japan und, vielleicht ungewollt, ein Naſenſtüber für Rußland. Denn dies erſcheint damit als der Friedensſtörer— der es ja auch war— nach deſſen Niederwerfung für die Ruhe Chinas nichts mehr zu befürchten ſei. Ob man uns den Rückzug aus Ehina nicht als Schwäche auslegen wird, bleibt abzuwarten. Auf kriegeriſche Abſichten indes wird er kaum gedeutet werden können, denn bis die Truppen aus China zurück ſind, werden Monate vergehen. So bleibt das Facit: eine kriegeriſche Rede, begleitet von einer Handlung im Dienſte des Völkerfriedens. Wer es glaubt verantworten zu können, mag verſuchen, die beiden Dinge mit⸗ einander zu reimen. Was die Handlung an Vertrauen zu wecken geeignet iſt, hat die Rede vorweg zu nichte gemacht. Man wird uns nirgends ſo recht über den Weg trauen, und ſchaden⸗ ſrohe Leute im Auslande werden behaupten, wir ſeien verärgert. Wie ſagte doch Moltke? Erſt wägen, dann wagen. Erſt reden, dann wagen, hat er aber nicht gemeint. Politische Uebersleht. Maunheim, 30. Oktober 1905. Zur Giſenbahn⸗Betriebsmitlelgemeinſchaft. Die am Sonntag in Lorch von der deutſchen Partei abgehaltene Herbſtwanderverſammlung hat eine Reſolution an⸗ genommen, in der das Bedauern darüber ausgedrückt wird, daß jetzt durch den Widerſtand Baherns die Beſtrebungen für eine Betriebsmittelgemeinſchaft auf eine bloße Güterwagengemein⸗ ſchaft beſchränkt werdem ſolle. Eine volle Betriebs mit⸗ telgemeinſchaft, wie ſie das Programm der Heidelberger Konferenz vom Dezember 1904 gebildet hat, würde in wirt⸗ ſchaftlicher und finanzieller Hinſicht das deutſche und namentlich das würbtembergiſche Verkehrs⸗ und Eiſenbahnweſen in der nachhaltigſten Weiſe gefördert und einen nationalen Fortſchritt bedeutet haben. In der Reſolution wird die Hoffnung und die Erwartung ausgeſprochen, die württembergiſche Regierung möge an ihrem bisher eingenommenen Standpunkte feſthalten und nichts verſäumen, was zur Verwirklichung ihres urſprünglichen Vorſchlages führen kann. Die Partei würde aus dieſem Grunde auch ein geſondertes Vorgehen mit Preußen und Baden für gut halten. Schlafwagen III. Klaſſe. Hätte ſich Budde nicht durch den Entwurf ſeiner rück⸗ ſchrittlichen Perſonentarifreform um einen Teil ſeiner wohl⸗ derdienten Sympathien beim reiſenden Publikum gebracht, ſo würde ſich bald der ehrende Beinamen„Reformminiſter“ für ihn eingebürgert haben. Wie einer unſerer Berliner Mit⸗ arbeiter von zuſtändiger Stelle erfahren hat, beabſichtigt Budde eine dankenswerte Reform im Eiſenbahnbetrieb im Laufe des nächſten Jahres für die Reiſenden 3. Klaſſe einzuführen. Nach⸗ dem er ihnen vor etwa 2 Jahren den Zutritt zu den Speiſewagen geſtattet hat, die bis dahin nur den Paſſagieren 1. und 2. Klaſſe zugänglich waren, will er den Reiſenden 3. Klaſſe nunmehr auch die Schlafwagen öffnen, die bisher ebenfalls nur für die Reiſen⸗ den 1. und 2. Klaſſe bezw. für die Paſſagiere der Luxuszüge zugänglich waren. Die Reform wird vor allem in den Kreiſen der Geſchäftsreiſenden begrüßt werden, die bisher ſtets den exorbitanten Zuſchlag zur 2. Klaſſe zu zahlen gezwungen waren, um den Schlafwagen dieſer Klaſſe benutzen zu können, woz danm noch die durchſchnittlich—15 Mk. betragende Gebühr für die Benutzung des Schlafwagens ſelbſt hinzutrat, ſodaß ſie es vorzogen, die Nacht in den meiſt überfüllten und keine Schlaf⸗ gelegenheit bietenden Kupees 3. Klaſſe zuzubringen. Zur Zei ſteht noch nicht feſt, ob der Miniſter nur den Zutritt zu den jetzt laufenden Schlafwagen geſtatten oder aber ob er beſondere Schlafwagem 3. Klaſſe einrichten will. In dieſem Falle wären bei einiger Verminderung des Komforts billigere Preiſe zu er⸗ warten, Ddoch ſteht wohl außer Zweifel, daß diejenigen Reiſenden 3. Klaſſe. welche eine Nacht hindurch zu fahren gezwungen ſind gern auch den jetzt geltenden Schlafwagenpreis bezahlen werden, um nur der im Schlafwagen gebotenen Annehmlichkeiten teilhaftig zu werden. Die einzige Schwierigkeit, welche ſich der geplanten Reform enigegenſtellt, dürfte die ſchon jetzt beſtehende Ueber⸗ laſtung der Schnell⸗ und D⸗Züge mit Schlafwagen ſein. So iſt es in dieſem Sommer bis ſpät in den September hinein nicht möglich geweſen, alle Reiſenden 1. und 2. Klaſſe, die darauf Anſpruch erhoben, mit Schlafwagen zu befördern. Vor allem war die Berlin Münchener Strecke die wegen der Steigungen bei Probſtzella nur ganz kurze Züge fahren kann, trotzdem ſtets mit 2 Schlafwagen per Zug belegt, ſodaß in einer Nacht auf ſämtlichen nach München führenden Strec —12 Schlafwagen liefen. Vorausſichtlich wird der Mini den Ausweg finden beſondere Schlafwagenzüge auf den beleb teſten Strecken, Berlin⸗Frankfurt, Berlin⸗Köln und Be München laufen zu laſſen.„ Das Programm Fejervarys. Miniſterpräſident Fejer varhy hielt am Samstag in Budapeſt vor der Wählerdeputation eine Programmred in der er betonte, daß er eine eime neue Politikbringe Falls er ſich in ſeinen Erwartungen enttäuſcht ſehen und neue Politik ungeprüft verwerfen ſollte, werde er zu paſſende Zeit Neuwahlen ausſchreiben. An der Spitze des neuen Programms ſtehe das allgemeine geheime Wah vecht, bei deſſen Einführung er aber für den Schutz der ſtaat lichen und nationalen Intereſſen Sorge tragen werde. Regierung werde ſofort nach dem Zuſammentritt des Abg netenhauſes einen Geſetzentwurf hierüber vorlegen. In Betref der militäriſchen Frage teilte Fejervarh u. a. mit, die ungariſche Ausbildung der Mannſchaften bereits angeor und daß ferner die Rückverſetzung der ungariſchen Offizit begonnen ſei. Er teilte ferner mit, daß die Regierung zweijährigen Dienſtzeit feſthalbe. Das Zollbündn Oeſterreich müſſe bis-zum Ablauf der Handelsverträ Jahre 1906 aufrechterhalten werden, doch wolle die Reg Tacesneuianeſten. Es ſagen die Leute.) Ruſſiſche Sprüche. Mit Gewalt zu überzeugen Sucht vergebens ein Tyrann; Recht behält ja doch die Knute Nur ſolang ſie peitſchen kann. 8 * Gewaltig ſcheint der Herrſcher zwar Im unbeſchränkten Machtbeſitz, Doch mindert eines die Gefahr: Gotb überläßt wohl oft dem Zar Den Donner, aber nie den Blitz. So ſtolz die Berge auch Empor zum Himmel ragen, Die Ebenen ſind's doch, Die alle Berge tragen. Japaniſche Sprüche Ein Nachteil iſt's für künft' ge Tage, Lernt kennen man in einem Krieg Nur immer wieder ſtolzen Sieg Und niemals eine Niederlage.. * Steht über allen andern wer, Sind Neider gleich zur Stelle; —— As Maximilian Bern s ſoeben bei der Con⸗ dia Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Herm. Ehbock, in Berlin er⸗ „Es fagen die Leute!. Fremdläudiſche alſprichwörtern nachgebildet. 5 ich eines Tages Den Pfahl, der aufragt aus dem Meer, Schlägt grimmig jede Welle. — Ein hübſches Zenſurſtückchen aus Weſtfalen gab Paſtör Dr. Luther⸗Charlottenburg in einem Vortrage über„Bilder aus der Jugend⸗ und Volkesliteratur des Katholizismus“ zum beſten. In einem Voltsbuche, das eine Auswahl von Gedichten enthielt, fand ſich der Vers: 5„Und wer am laulichen Abend Die dämmernde Heide durchmißt, Dem werden die Fröſche erzählen, Daß ſich zwei Menſchen geküßt.“ Ein Prälat, dem das Buch vom Verlage zur Approbation vor⸗ gelegt wurde, erklärte die Schlußzeile„vom Küſſen“ für un⸗ ſittlich und gab dem Verſe folgende Faſſung?: „Und wer am laulichen Abend Die dämmernde Heide durchmißt, 500 Dem werden die Fröſche erzählen, Was Liebe und Vaterland iſt. — Eine„klaſſiſche“ Beſchreibung. Man erzählt: Beim Kon⸗ firmandenunterricht in einer kleinen Stadt Kurlands, an dem auch einige der deutſchen Sprache nicht völlig mächtige Jünglinge litau⸗ iſcher Nation teilnahmen, fragt der Geiſtliche einen Konfirmanden, ob er wiſſe, was das Delphiſche Orakel geweſen ſei. Es erfolgt die Antwort:„Delphiſches Orakel war, wenn man nohm halte Paſtorin, ſetzt ihr auf Schemel und räuchert ihr aus“ — Eine neue Art von Hyäne des Schlachtfelds. Im„Slowo Petersburski“ erzählt ein ruſſiſcher Soldat die folgende Epiſode vom ruſſiſch⸗japaniſchen Kriegsſchauplatze: Nach jeder Schlacht ſuchten Sanitätsſoldaten alle Toten und Verwundeten auf. Die Verwundeten erhielten rote Zeichen und die Toten ſchwarze. Als T ſchwer verwundet auf dem Schlachtfelde lag, ſah ich, wie mich ein Sanitätsſoldat ſchwarz bezeichnete. Ich raffte mich auf und rief ihm zu:„Ich bin ja lebend“.„Haſt Du Geld?“, fragte der Soldat.„Ich habe welches.—„Wieviel?—„Zehn Rubel.“ —,Gieb her.“— Ich gab ihm das Geld. und nun erbielt ich das ein„rundes Haus! dem rechteckigen Bau ſehr rote Zeichen. Als der Sanitätsſoldat einige Schritte gegangen kief er, von einer Kugel getroffen, tot zu Boden. Ich ſchleppte zu ihm und fand in ſeinen Taſchen nicht nur Feine zehn Rubel, ſondern 300, die er auf dieſe Weiſe„verdient“ hatte. — Ferdinand von Bulgarien. Die Pariſer Zeitungen be öffentlichten vor der Ankunft des Fürſten Ferdinand u ſtimmend rührende Geſchichten von der Vorliebe des Fürſt Frankreich. Einzelne Anekdoten, die hierbei überſehen wur der„Kladderadatſch“ nach. Jedesmal, wenn der Fürſt Berlin ſuchen mußte, fuhr er über den Pariſer Platz und durch die Fr ſiſche Straße. Den Bordeauxwein trinkt er nur, wenn er Frankreich ſtammt. Grünberger, Bomſter, ruſſiſchen und nor ſchen Bordeauxwein läßt er ſtehen. Um ſeine Naſe zu verberg benutzt er ein„Cachenez“. In ſeiner Bibliothek befindet ſich Jungfrau von Orleans. Für das Taſchentuch benutzt er n Cologne, niemals Kölniſches Waſſer. Schon als Kind ſagte Weggehen immer„K dieu“. Nur ſelten unterließ er dies, ab dann empfahl er ſich franzöſiſch. — Der enge Kragen des Bräutigams. In der Pau zu Zwicknu fand eine Trauung eine unerwartete Unterbrechung⸗ Als das Brautpaar bereits vor den Altar getreten war und der Geiſtliche ſich anſchickte, die heilige Handlung zu vollziehen, ſan plötzlich der Bräutigam an der Seite ſeiner Braut ohnmächtig zu⸗ ſammen. Wehgeſchrei erfüllte die Kirche. Zufälligerweiſe befanden ſich unter den Anweſenden frühere Soldaten, die in ſolcher Lage Ra wußten; ſie öffneten ſofort die Oberkleider des Bräutigams un wandterr die beim Militär üblichen Maßregeln an. Nach und n erholte ſich der Bräutigam, mußte aber noch in den Wagen getragen werden. Der herbeigerufene Arzt, kanſtatſerte, daß die Ohnmacht lediglich durch zu hohe Halsbekleidung herbeigeführ worden ſei,„ — Runde Häuſer ſind nach den Illuſtrated Seientifi die neueſte Mode in derl engliſchen Architektur. Wa Billigkeit, Wärme und die allgemeine Nützlichbeit anbelangt, rzugi General⸗Anzeiger. vürch eine kcaftvolle wirtſchaftliche Politik das Land fähig machen, ich dann wirtſchaftlich ſelbſtändig einzurichten. Auf zem Gebiete der Beſitzpolitik plane die Regierung groß angelegte Parzellierungen und langfriſtige Verpachtungen von Domänen an kleinere Landwirte. Das Programm ſieht ferner, Kanalbauten und Flußregulierumgen vor. Auf dem Gebiet der Sozialpolitik plane die Regierung die Verſtaatlichung des Sanitätsweſens, der Altersverſorgung und der Unfallverſicherung der Arbeiter; ſie werde ferner den Plan des unentgeltlichen Volksunterrichtes verwirk⸗ lichen, ſowie die Gehälter der Lehrer erhöhen. Durch kräftige umd materielle Unterſtützung der Städte ſoll die Herabſetzung der ſtädtiſchen Steuern ermöglicht werden. Im Vordergrund der künftigen Steuerpolitik ſteht, wie Fejervary endgültig erklärt, die progreſſive Beſteuerun g und die Reform der Kommunalſteuer. Die geſamte ungariſche Preſſe beſpricht eingehend das neue Programm Feſervarys. Die Organe der liberalen Par⸗ tei wie der„Peſter Lloyd“ nennen es ein ideal angelegtes wirt⸗ ſchaftliches ſtaatsſozialiſtiſches Programm. Die Organe der Koalſtion nennen es ein undurchführbares Sammelſurium von Wünſchen ſämtlicher Parteien mit Ausſchluß der nationalen Forderungen. Aber alle ernſteren Blätter geben zu, daß das Programm in ſozialer und politiſcher Hinſtcht einen Fort⸗ chvitt bedeute. Alle fortſchrittlichen und demokratiſchen Blätter ſtimmen den meiſten Programmpunkten zu. Die ſozialiſtiſche Preſſe drückb ihre Genugtuung über das Programm aus und bezeichnet es als den Beginn einer neuen Aeta in Ungarn. Am Dienstag wird ſich eine neue Re⸗ gietungspartei unter dem Namen die Fortſchrittspartei bilden. Deutsches Reſch. — Der Hochſchulkonflikt an der techniſchen Hoch⸗ ſchule in Charlottenbur g hat ſich in bedenklicher Weiſe zugeſpitzt. Laut Anſchlag am ſchwarzen Brett des Senates der Techniſchen Hochſchule ver w eigerte der Rektor die Ge⸗ nehmigung des geplanten Studentenve rbandes, ferner bie Genehmigung zur Abhaltung einer Studentenverſammlung; die Vertretung Studierender, die im vorigen Semeſter auf Ver⸗ anlaſſung des Rektors Prof. Miethe gewählt wurde, iſt nicht mehr anerkannt worden. Das ſchwarze Brett der Studentenſchaft iſt enhfernt. dDie bayriſchen Staatseiſenbahnen hatten im Jahre 1904 an Einnahmen Mk. 184 679 202(1903: Mark 476 140 430), an Ausgaben Mk. 133 978 362(1903: Mark 126 408 868). Der Ueberſchuß beziffert ſich ſomit auf Mk. 50 708 839(1903: Mk. 49 731 567). Davon kommen Mk. 44 196 594 auf die Verzinſung der Staatseiſenbahnſchuld und Mk. 6 507 245 zur Ablieferung am allgemeine Staatsfonds. Bei Anvechnung von Mk. 7594 278 für Penſionen bleibt ein Fehlbetrag von Mk. 10870 033 zu Laſten für die Staatskaſſe. „=AUnter Vorſitz des Abg. Juſtizrat Dr. Krauſe hielt am der große Ausſchuß des Zentralvereins z ur Hebung der Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt ſeine erſter Verfammlung nach der Sommerpauſe ab. Die Verhand⸗ Kungen betrafen, abgeſehen von dem internen geſchäftlichen An⸗ gelegenheiten, die Frage der Schiffahrtsabgaben, den Bericht füber den Mailänder Internationalen, Schiffahrtskongreß und die Binnenſchiffahrtsſtatiſtik.— Eingangs der Berakungen wurde die Sonntagsruhe im Bin wenſchiffahrts⸗ gewerbe erörtert, gegen welche ſich zahlreiche Bedenken gel⸗ kend machen. Wegen der Maßregel, welche den Schiffern die Koſten für die ärztliche Ueberwachung zur Zeit der Cholera⸗ Epidemie auferlegte, wurde beſchloſſen, eine Abordnung damit zu uftragen, an zuſtändiger Stelle gegen dieſe Maßregel vor⸗ ſellig zu werden. di Landtag des Fürſtentums Lippe wird am 4. November durch den Fürſten Leopold mit einer hdarebe eröffnet werden. — Fürſt Leopold hielt Sonntag Nachmittag feierlichen i in Detmold vom Jagdſchloſſe Lopshorn Die„Frkf. Zig.“ erhält aus Detmold folgende Schilderung: Der Eineug glich einem Triumphzug. Staunend fragte man ſich, woher wohl die Zehntauſende von Menſchen gekommen ſein mochten. Aus der gleſidenz allein nicht, denn ſie zählt nur etwa 13 000 Be⸗ wohner. Alſo mußten ſie aus dem Lande gekommen ſein. Aus den ſtillen Dörſern im Lippiſchen Walde und dem Stammlande der Bieſterfelder Grafen, der Grafſchaft Schwalenberg, aus der Graf⸗ aft Stornberg und aus den übrigen Gauen des Roſenlandes. Der Weg, den das Fürſtenpaar paſſierte, betrug etwa neun Kilometer. An ihnt entlang, namentlich von dem etſva in der Mitte liegenden Dorf Hiddeſen ab, ſtanden zu beiden Seiten dichte Menſchenmauern. Die Strauße, die durch prachlvolle Buchen⸗ und Eichenwaldungen chrt, ſo ſchön, wie ſie nur der Teutoburgerwald bieten kann, war burch Ehrenbogen und Guirlanden geſchmlckt. Dazu kam das herr⸗ liche Wekter. Als der Fürſt am Mauſoleum voküber zog, entblößte Mannheim, 30. Oktober er ſein Haupt umd blickte ernſt zu der Grabſtätte des Elternpaares herüber, das ſo viel gelitten hat. Auf dem langen weiten Wege zogeſt ſich die Hurrarufe der Volksmenge weiter und weiter. In Hiddeſen begrüßte der Bürgermeiſter das Fürſtenpaar und die Geſangvereine ſangen. cegen halb 6 Uhr trafen die Fürſtlichkeiten am Palais ein. Der Staatsminiſter, Hofmarſchall Graf Rittberg und der Re⸗ gimentskommandeur Oberſt von Strubberg begrüßten das Fürſten⸗ paar. Wenige Minuten ſpäter betrat der Fürſt den Balkon und hielt von dort aus eine kurze Anſprache an das Volk, dem er tiefbemegt dankte. Abermals antwortete das Volk mit Hoch und Hurrarufen. — Das Kaiſermanöver im nächſten Jahre ſoll das 6. Schleſiſche Korps abhalten. Als Schauplatz dürfte wahr⸗ ſcheinlich der Regierungsbezirk Liegnitz gewählt werden. — Zur Beſetzung des Geſandten poſtens in Kopen⸗ hagen, für den der Geſandte Generalkonſul v. Rücker⸗ Jeniſch, der Vetter des Reichskanzlers, als ausſichtsvoner Kandi⸗ dat gilt, wird den„Reichsb.“ geſchrieben:„Da in Kopenhagen, ſich Intrigen aller Art kreuzen, da England das geradezu auffällige Be⸗ ſtreben geigt, im Norden dominierenden Einfluß zu erlangen, wird der Poſten in Kopenhagen, der bisher ſchon einer der wichtigſten geweſen iſt, von wachſender Bedeutung für uns; wir müſſen einen Mann in der däniſchen Hauptſtadt als Geſandten haben, der ſcharf zu beobachten gewöhnt iſt. Denn mit der Zeit dürfte Kopenhagen, wenn der engliſche Einfluß auch in Norwegen wächſt, von nicht viel minderer Wichtigkeit für uns ſein, wie Konſtantinopel.“ In einer Berliner Meldung der„N. Fr. Pr.“ heißt es ferner:„Ueberdies handelt ſich um die Nominierung eines Geſandten für Chriſtianſa; denn es ſteht feſt, daß Norwegen, ob es Monarchie oder Republik wird, einen Geſandten wach Verlin entſenden wird. Es iſt gewiß, daß Norwegen nur in einigen Hauptſtädten ſich durch Geſandte wird vertreten laſſen. In erſter Linie in Kopenhagen und Stockholm, ferner in Berlin und London. Für Wien und Rom ſollen keine beſonderen Geſandten ernannt werden. Der für Berlin be⸗ 2 es glaubigte Geſandte dürfte vorausſichtlich auch für Wien akkreditſert werden. Als beſonders intereſſant mag hervorgehoben werden, daß Deutſchland fortan durch einen beſonderen Geſandten in Cet⸗ tinje verſrelen ſein wird, wo bisher Deutſchland keinen beſonde⸗ ren Vertreler hatte. Die Kreierung des diplomatiſchen Poſtens in Cettinje mag als eine Folge des Beſuches angeſehen werden, den Fürſt Nikita dem Kafſer Wilhelm anläßlich der Hochzeit des Kron⸗ brinzen in Berlin machte. Auch für A bbe ſſinien iſt eim neuer Poſten in Ausſicht genommen. Dort wird Deutſchland durch einen Generalkonſul in Adis Abeba vertreten ſein. Die Schaffung dieſes Poſtens iſt eine Folge der handelspolitiſchen Miſſion, welche Lega⸗ tionsrat Dr. Roſen vor einigen Monaten nach Abbeſſinien uter⸗ nommen hat.“ — Die Studentenſchaft in Jena hat an den Prorektor und Senat eine Eingabe gerichtet, wonach den Aus⸗ ländern, insbeſondere den Ruffen, geringere Studienrechte ein⸗ geräumt werden ſollen, wie den Deutſchen. — Eine zwanzigprozentige Erhöhung der Lehrergehälter will die großherzogliche Regierung in Oldenburg ſchaffen. Sie hat dem Landtag eine ent⸗ ſprechende Vorlage gemacht. — Der Pommernbankprozeß kommt am 23. Jan. 1906 zur Reviſionsverhandlung. — Die Berliner Handelskammer hat beſchloſſen, aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des Kaiſerpaares eine wohltätige Stiftung zu errichten. — In Bückeburg ſtarb im Alter von 77 Jahren der lang⸗ jährige Bürgermeiſter der Reſidenzſtadt Bückeburg, Oberbürger⸗ meiſter a. D. Burchard. Der Verſtorbene war in jüngeren Jahren auch politiſch tätig und einer der Führer der dortigen nationalliberalen Partei. Während mehrerer Tagungen vertrat er die Reſidenzſtadt Bückeburg im Schaumburg⸗Lippeſchen Landtage und war mehrfach Präſident des Landtages. Der Reichstags⸗Abgeordnete Stöcker begeht am 11. Dezember ſeinen 70. Geburtstag. Es wird von ſeinen Anhängern beabſichtigt, eine Stöcker⸗Stiftung zu errichten. ——— Ausland. *Frankreich. Auf dem am Sountag in Chalons ſur Sasdne ſtattgehabten Kongreſſe der bereinigten franzöſiſchen Sogia⸗ lilſtenpartei beantragte Lafargue eine Reſolution, in welcher u. g. die ruſſiſchen Revokutionäre aufgefordert werden, nach dem Siege der Revolution den Ban kerott zu er⸗ klären. Jaurès bemerkte, man müſſe den ruſſiſchen Proletariern, welche erklärt hätten, daß ſie die alten Anlehen anerkennen, in dieſer Hinſicht die Freiheit laſſen. Lafargue erwiderte, er wolle die Beſitzer der ruſſiſchen Schuldtitres tervoriſteren, zog jedoch ſchließlich den diesbezüglichen Abſatz ſeiner Reſolution zurlick. Der Prozeß gegen die in das Bombenalte ntat gegen den König von Spanien verwickelten Anarchiſten wird vom 27. bis 30, November ſtattfinden. * Norwegen. Republik oder Monarchiee Die Löſung dieſer ſchwerwiegenden Frage verurſacht anſcheinend mehr Schwierigkeiten als zu erwarten war. Zu einem Beſchluß hat auch die Storthingsſitzung am Samstag nicht geführt. Der Miniſter des Aeußern Löboland führte aus, das konſtitutio⸗ nelle Königtum biete ebenſo gut Gelegenheit für das Volk, ſeine Fähigteiten und Kräfte zur Entwickelung zu bringen, wie die Republik. Wenn man zu der tepublikaniſchen Staatsform übergehe, ſo würde dieſes nach innen weſentliche Umbildungen der Formen des geſamten Geſellſchaftslebens mit Es würde eine Reihe von Jahren vergehen müſſen, bis man ſich die neue Staatsform angeeignet hätte. Die geſamte Außen⸗ politik Norwegens müſſe fürs erſte darauf gerichtet werden die ſich führen. und ſeine Neutralttät zu behaupten. Wenn der Storthing den Regierungsvorſchlag verwerfe, ſo würde die Regierung ihre Auf⸗ gabe als gelöſt anſehen und ihre Vollmachten in die Hände des Storthing zurückgeben. Lövland empfahl dann auf das wärmſte den Vorſchlag der Regierung und richtete ſchließlich die ein⸗ dringliche Mahnung an den Storthing, in Einigkeit zuſammen⸗ zuhalten und die Selbſtbeherrſchung und Loyalität zu bewahren, die er bisher gezeigt habe. *Rußzland. In Konotop(Gouv. Tſchernigow) iſt in der von 75 Jahren geſtorben. Er gehörte, wie auch Kuropatkin, zu den ſogenannten gelehrten Offizieren der Ruſſiſchen Armee und war längere Zeit Profeſſor der Taktik in der Akademie, 1866 nahm er als Oberſt im Preußiſchen Hauptquartier am Kriege von 1866 Teil und legte dabei wohl den Grund für die Verachtung der weſtmächtlichen Kriegführung, von der er ſpäter etwas merkwürdige Proben gab. Im Türkiſchen Kriege zeich⸗ nete er ſich wiederholt aus, wunde aber am Schipka⸗Paß ſchwer derwundet. Nach ſeiner Wiederherſtellung wurde er zum Direk⸗ tor der Generalſtabsakademie ernannt; die militäriſche Durch⸗ bildung der heutigen Generalität in Rußland, deren Früchte in der Mandſchurei teiften, war ſein Werk. 1889 wurde Drago⸗ mirow zum Oberbefehlshaber des Militärbezirkes Kiew und 1898 zum Generalgouverneur in Kiew ernannt. Er galt als ein genialer Offtzier, merkwürdigerweiſe fand dieſe Genialit nur in Scurrflitäten ihren Ausdruck. Als blinder Amhänger Suwarows verachtete er die„Kugel“ und ſchwärmte für das „Bajonett“. Seinem maßgebenden Einfluß iſt es zuzuſchreiben, daß der Schießdienſt in der Ruſſiſchen Armee vermachläſſigt wordem iſt und eine Stoßtaktik ſich einbürgerte, die den Japanern gegenüber vollſtändig perſagte. Vielleicht wird wach ſeinem Tode die Ruſſiſche Armee Bahnen einſchlagen, die mit der heutigen Waffentechnik beſſer zu vechnen ver ſteht. *Spanien. Die Madrider Univerſttät iſt wegen Differen⸗ zen zwiſchen dem Lehrkörper und Studentemw bis auf weiteres geſchloſſen worden. Die Eheſcheivung der Koburgerin vor Gericht. (Bon unſerem Korreſpondenten.) sh. Gotha, 30. Okt. Vor der 1. Zivilkammer des hieſigen Herzoglichen Landgerichts nimmt heute das Ehedrama des Prinzen P hilipp von Co⸗ burg und ſeiner Gemahlin, der Prinzeſſin Luiſe, ſeinen Fortgang. Das Gericht hat, wie noch erinnerlich ſein dürfte, in der Zeit ſeit dem letzten Termin darüber beraten, ob es ſich zur Entſcheidung des Gheſcheidungsprozeſſes für kompetent hält oder nicht. Einſpruch gegen die Zuſtändigkeit des Gerichts hatte die Prinzeſſin durch ihren Rechtsbeiſtand einlegen laſſen, da Printz Philipp nach ihrer Anſicht nicht deutſcher, ſondern ungariſcher Staatsbürger iſt, ſo daß auch die Eheſcheidungsklage dor einem ungariſchen Gericht zur Verhandlung gelangen müßte. Für heute hat nun das Gericht die Verkündung ſeines Entſcheids anberaumt Im Falle der Verwerfung des Einſpruchs der Prinzeſſin wird Juſtigrat Dr. Kunreuther im Namen des Prinzen den Antrag ſtellen, daß das Gothaer Gericht in die materielle Verhandlung ein⸗ tritt. Die Prinzeſſin wird in dieſem Fall natürlich Berufung, und zwar zunächſt beim Jenger Oberlandesgericht einlegen. In der gwi⸗ ſchenzeit ſeit dem erſten Termin am 16. Oktober hat ſich eine über⸗ raſchende Wendung in dem Verlauf des Prozeſſes gezeigt. In dem Telegramm nach Gotha, das erſt am Tage nach Beendigung des erſten Termins dort eintraf, überließ die Prinzeſſin ihrem Rechts⸗ beiſtand Dr. Viſontai die Erledigung der ganzen Angelegenheit nach ſeinem Gutdünken. Dr. Bachrach⸗Wien, der Vertreter des Prinzen, hatte nämlich ſehr wveitgehende Konzeſſionen gemachtt, die den darauf unvorbereiteten Dr. Viſontai offenbar überraſchten, ſo daß er ſich dem Wunſche des Präſidenten auf Anbahnung von Vergleichsverhandlungen anſchloß. Aus dieſem Verhalten wurde allgemein geſchloſſen, daß binnen ganz kurzer Zeit die Einigung perfekt werden würde. Das iſt aber nicht der Fall, dielmeht hat die Prinzeſſin ihren Sinn vollkommen geändert. Wie ſie einigen Fariſer Journaliſten bereits mitgeteilt hat, will ſie nach den in Gotha gegen ſie erhobenen Angriffen nunmehr alle Rückſichten fallen laſſen und Aufſehen erregende Enthüllungen machen. Sie will dem Peſter Gericht, vor das ſie den Austrag der Klage gebracht zu ſehen wünſcht, Briefe vorlegen, die angeblich be⸗ weiſen, daß an ihrem ehelichen Unglück ſie keine Schuld trage. Sie will dem Gericht auch Briefe des Fürſten Ferdinand von Bul⸗ garten überreichen, die ihr dieſer vor ettva zwanzig Jahren ge⸗ ſchrieben hat. Wie aus den Memoiren des Geza Mattachich her⸗ vorgeht, ſoll die Prinzeſſin damals auch einen Dolch von ihrem Schwager Ferdinand erhalten haben, mit dem Erſuchen, ihren Gatten zu ermorden. Schließlich will ſie dem Gericht darlegen, welchen Verführungen ſie nach ihrer Verheiratung im Alter von 16 Jahren am Wiener Hofe ausgeſetzt geweſen ſei und zu dieſem Zweck den jetzigen rſte Haus dieſer Art iſt für Mr. Barbor Starker in Knock Channok, Sthottland, gebaut worden. Es ſieht angeblich gar nicht häßlich aus, iſt durch Erberfenſter und bedeckte Hallen berſchönert und bietet ein ſehv angenehmes Wohnen. Das Haus iſt zweiſtöckig; um die Mittel⸗ alle läuft eine Galerie, von der man in die Schlafräume gelangt. das fegelſörmige Dach wird von einem durkhbrochenen Türmchen gekrönt, das die Halle erleuchtet. — Dſchin⸗Dſchitſu im Gericht. Aus Newyork wird berichtet: Nicſo Sato, eine kleine, zierliche Japanerin, die dieſer Tage den wegen ſeiner Kräfte gefürchteten Sportsmam Me Cullum durch das eOſchiu⸗Dſchitſu zu Boden ſtreckte und ihn dort ſo lange feſthielt, bis in Poliziſt den Mann verhaftete, gab im Harlem⸗Polizeigericht vor der Barlow und einer vergnügten Schar Neugieriger eine prak⸗ üſche Vorführung ihrer Kunſt der nachdrücklichſten Selbſtberteidi⸗ Firäulein Sato erſchien in Begleitung eines Dolmetſchers Noſhmura im Gericht und wurde zunächſt gefragt:„Was hat u Meczullum getan?“—„Sie ſagt, er habe ſie an der Schul⸗ ackt,“ erwiderte der Dolmetſcher der kleinen Dame.„Hat angeſprochen?“—„Sie ſagt, ſie habe ihm dagu keine Zeit ſprach Hoſhmura.—„Was katen Ste alſo?“ fragte der weier. Fräul. Sato führte mit dem Dolmetſcher eine leb⸗ hafte Unterhaltung, worauf der Dolmetſcher bemerkte, daß die Ja⸗ Panerin die eee Frage des Richters nicht ſo ohne ſweiteres be⸗ Anttvorten könne. hatte. Der Vorſchlag wurde dem zierlichen Fräulein verdol⸗ metſcht und fand ihren Beifall; Mecullum aber trat unwwillkürlich einen Schritt zurück— er ſchien wenig Neigung zu haben, den Ver⸗ uch zum zweiten Male mitgumachen. Der Dolmerſcher krat an „Schlage vor, daß ſie vormacht, was ſie tat“ lüſterte der Blaurock, der die Verhaftung MeCullums vorgenom⸗ aeeen. ee enerar deeeernen— MeCullum getan; im nächſten Augenblick packte die Dame mit einer blitzartigen Bewegung den anderen Arm des Mannes, ſtellbe eines ihrer kleiuen Füßchen vorwärts, und zum Unbeſchreiblichen Ver⸗ gnügen der Gerichtskorona, die auf den Stühlen ſtehend dem merk⸗ würdigen Vorgang zuſah, flog der 165 Pfund ſchwere Mann über das Köpfchen der Dame und lag ſtöhnend auf ſeinem Riicken.„Ich flog noch höher und fiel noch härter, bemerkte MeCullum, ſich nach⸗ denklich den Rücken reibend. Er erklärte dann weiter, er habe ge⸗ glaubt, Frl. Sato zu kennen, und habe ſie deshalb angefaßt; eine Ungebührlichkeit habe er nicht beabſichtigt. Der Kadi berurteilte ihn trotzdem zu 3 Dollar Strafe. — Boshaft.„Du, Karl, nachdem wir uns neulich in ſtrö⸗ mendem Regen getrennt, bracht' ich meiner hübſchen Nach⸗ barin noch ein Ständchen!“—„Nun ja. wenn man einmal naß iſt!“—— Enttäuſchung. Amtsborſtand(Beſitzer zahlreicher Töchter, zum neuen Aſſiſtenten):„.. Sind Sie ledig oder verheiratet?“— Aſſiſtent:„Verheiratet!“— Amts⸗ vorſtand„Verheiratet??. Hat denn das gar ſo preſ⸗ ſiert?l“(Flieg. Bl.) iem Hauſe Stadt Itzehoe ſeine ochzeit gefeiert hat. Am Hauſe des Stadtrats Düring befindet ſich „Kieler N..“ dort eine Marmortafel mit der 0 von tle alten Majors im preußiſchen Generalſtabe. Der Vater der Braut und gleiche ger des Bräutigams war ein Engländer, ine Stelle und legte ſeine Hand auf Frl. Satos chulter, wie es mählt geweſen war. Nach deren Tode hatte er die Schweſter Moltkes heimgeführt. Von den aus der erſten She ſtammenden drei Kindern war der Sohn früüh geſtorben; die älteſte der beiden Töchter war mit einem Baron von Brockdorff vermählt, während die in Kiel geborene jüngſte Tochter im elterlichen Hauſe zu Itzehoe lebte, als Moltke, aus der Türkei zurückgekehrt, dort zum Beſuche eintraf. Der ernſte, ſchweigſame Mann fand Gefallen an der durch Schönheit und Adel des Geiſtes gleich ſehr ausgezeichneten Jungfrau und berlobte ſich mit ihr im Frühling 1842. Die Hochzeit folgte bald darauf. Aus der Jugend. Erklärung.„Du, was is' denn dös: Betriebsmittelgemeinſchaft?“—„Dös is dös: Du pumpſt jetzt an Sepp um 20 Mark an und leihſt mir 10 Marl davon.—— Liebe Jugemd! Bei der Felddienſtübung eines hochfeudalen Küraſſier⸗Regiments war neulich der Einjährige Baron X. als Verbindungsmann zwiſchen der Spitze und dem Vortrupp ommandierl. Der Disiſtonär, twelcher der Uebung beiwohnte, reilet auf den Einjährigen zu und fragt:„Einjähriger, ſind Sie Ver⸗ bindungsmanne?“„Rein Erkclenz, Corp 8⸗ ſtudent!“—— Jung Iſrael. Im füdiſchen Religions⸗ unterricht ſchildert der Rabiner die Frömmigkeit der Vorfahren: Wie ſie die Gebote und Faſten hielten, regelmäßig die Symagoge beſuchten und die vorgeſchriebenen Gebrzuche reſpektterten.„Wie waren dieſe Leute, Mayer?“— Antwort:„Beſußt!“(hebräi⸗ ſcher Ausdruck für närriſch).—— GEdn ländlicher Ge⸗ mütsalhlet. Hias(vom Dorſe heimkehrend zu ſeinem Nach⸗ bar, der auf dem Felde arbeitet): Haſt ſchon geheart, Mueh, Dei Weib bat in der Kirchen das Schlagl tefen, daß ſie auf der Stell hin geweſen iſt?— Much(hält ſich den Mund zuſammen): Geah, 5 Heylinger Burt, der, aus der Polton Houſein der mach a lachet. J han g ſprungene Lippen. internationalen matetiellen Intereſſen dieſes Landes zu ſichern Nacht zum Samstag General Dra gomirow im Alter 1 0 König von England als Zeugen laden laſſen. r Srre — 2 Mannheim, 30. Oktober. General⸗Anzeiger. 3. Seite. wahrlich nicht ſchöne Bild des Co⸗ )einmal vor aller Oeffentlichkeit ent⸗ burger Eheſkandals 75 5 4 555 Bürgerausſchußſitzung in Schriesheim. Schriesheim, 30. Oktober, Dis tag Vormittag abgehaltene Bürgevaus⸗ ſchußſützung genehmigte nahezu einſtimmig die ſämtlichen Punkte der re gen Tagesordnung. Verbeſchieden wurde aus der Gemeindekaſſe die Summe von 500 Mark für die Beſtreitung des Aufwandes zur Erwerbung der ſämtlichen Gebäudeſtreifen, welche von den angrenzenden Grundſtücken zu der Verbeſſe⸗ rung der Weittalweges verwendet werden ſollen, da dieſe Wegverbeſſerung im allgemeinen Gemeindeintereſſe liege. Vom gächften Jahre ab ſoll ein regelmäßiger Obſtmarkt abgehalten ſperden. Die Verpflegungsvergütung für mili⸗ täriſche Cinquartierung wurde auf 1,80 Mk. pro Mann und Tag feſtgeſetzt. Herrn Bürgermeiſter N. Urban wurde ſeine Gehaltsregulierung mit Wirkung ab 1. Januar 1905 gemeinderätlich genehmigt. Bei dem durch die Lungenheilanſtalt Stammberg entſtandenen Mehrverbrauch an Waſſer ergibt ſich die Notwendigkeit, eine Reſerve⸗Kammer an das Waſſerreſervoir anzubauen, um im Brandfall nicht in Verlegenheit zu geraten. Es wird beſchloſſen, den Aufwand mit ca. 3000 Mark durch eine An⸗ leihe zu beſchaffen, welche dann in die allgemeine Waſſerleitungs⸗ ſchuld einverleibt und in gleicher Weiſe wie dieſe wieder getilgt werden ſoll. Von dem Baugrundſtück des Maurermeiſters Jakob Näher in der Römerſtraße fallen der ganzen Länge nach 44 Odrim. in die genaunte Ortsſtraße Nr. 19, welche die Gemeinde um 7 Mark pro 1 Qortm. Fläche, alſo zuſammen um 308 Mk. ganz ankauft. Metzger Johenn Schertel baut einen Weg durch ſein An⸗ weſen Talſtraße Nr. 32 bis zu dem nördlichen unteren Oelbergweg und überbrückt die Bäche von der Talſtraße bei ſeinem Anweſen an. Schertel begehrt 1200 Mark Zuſchuß aus der Gemeindekaſſe und überläßt dafür den ganzen fertigen Weg ſamt Brücken der Gemeinde zu Eigentum. Da dieſer Weg von Nutzen iſt, insbeſon⸗ dere als Holzabfuhr⸗ und Turiſtenweg, werden dieſe 1200 Mark aus der laufenden Wirtſchaft des Jahres 1906 mit dem Vor⸗ behalten bewilligt, daß der Weg allgemein eine Breite von 4 Metern haben muß und Weg und Brücken in beſtem Zuſtand an die Ge⸗ meinde abgetreten werden. Aus Stadt und Land. Maunheim, 30. Oktober. * Zur Wahl des Stadtrates und Stadtverordnetenvorſtandes. Wie wiederholt bekannt gegeben wurde, findet morgen Diens⸗ tag vormittag von 11 bis%1 Uhr die Wahl der Stadt⸗ rates und Stadtverordnetenvorſtandes ſtatt. Der Stadtrrat wird im Rathaus, 2. Stock, Zimmer Nr. 15, der Stadtverordnetenvor⸗ ſtand im großen Saal gewählt. Es kann jedem zu den vereinigten liberalen Parteien gehörigen Stadtverordneten nicht dringend ge⸗ nug ans Herz gelegt werden, daß er morgen von ſeinem Stimmrecht Gebrauch macht. Jede Stimme iſt notwendig, um gegen Zufällig⸗ keiten geſichert ſein zu können. Verſäume deshalb morgen kein Wahlberechtigter den Jang zum Rathaus und trete ihn nicht zu ſpät an. Kein Liberaler darf fehlen, wenn der Wahlvorſchlag der vereinigten liberalen Parteſen glatt durchgehen ſoll! Auf zur Wahl! Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Wilhelm Blank in Tri⸗ berg nach Murg; deſſen Verſetzung nach Appenweier wurde zurück⸗ genommen. * Die Reichspoſtverwaltung macht jetzt amtlich bekannt, daß infolge Unterbrechung des Verkehrs auf den ruſſiſchen Eiſen⸗ bahnlinieg die Poſt nach Rußland bis auf weiteres nicht mehr auf den gewöhnlichen Wegen abgeſandt werden. Es wird verfucht werden, ſie, ſoweit angängig, auf anderen Wegen, insbe⸗ ſondere auf dem Seewege, zu befördern. Pakete jeder Art und Wertbriefe nach Rußland und im Durchgang durch Rußland können von den deutſchen Poſtanſtalten bis auf weiteres nicht angenommen werden. * Zur Anſtellung als Gerichtsſchreiber ſind auf Grund der im Oktober 1905 abgehaltenen Prüfung folgende Aktuare für befähigt erklärt worden: Julius Armbruſter aus Wolfach, Ernſt Becherer aus Beſangon, Hermann Bieringer aus Eppingen, Adolf Böhme aus Karlsruhe, Friedrich Dittes aus Diedelsheim, Otto Fiſcher aus Schopfheim, Friedrich Gröner aus Karlsruhe, Georg Heck aus Rangendingen, Alfred Herb aus Ettlingen, Theodor Hoch aus Boll, Hermann Kern aus Karlsruhe, Ludwig Klein aus Bofsheim, Wil⸗ helm Klein aus Sinsheim, Linus Knörzer aus Oberkeſſach, Auguſt Kramer aus Lahr, Oskar Kupprion aus Gottmadingen, Georg Philipp Landmeſſer aus Bretten, Eugen Müller aus Sinsheim, Jakob Müller aus Fützen, Auguſt Ott aus Engen, Felix Preiſer aus Wutöſchingen, Friedrich Riegler aus Korb, Heinrich Ritter aus Neckarbiſchofsheim, Karl Röſch aus Freiburg, Albert Sauer aus Wyhlen, Georg Schreck aus Wertheim, Karl Schwer aus Triberg, ie Die am San Franz Speck aus Oberweier, Auguſt Spilger aus Schwetzingen, Aug. Wagner aus Wiesloch, Hermann Weber aus Dingelsdorf, Friedrich Weißer aus Neuſtadt und Karl Ziegler aus Eppingen. * Poſtpakete ohne Wertangabe nach den am Stillen Ozean ge⸗ legenen Provinzen Canca und Narißo der R epublik Colum⸗ bien können von jetzt ab wieder über den Iſthmus von Panama geleitet werden; ſie gelangen auf dieſem Wege bedeutend früher an ihren Beſtimmungsort, als bisher. Mit Rückſicht auf die Fracht⸗ koſten auf der Eiſenbahn Colon—Panama haben die Taxen für Poſtpakete bis 5 Kilogramm nach den genannten Provinzen auf 2 M. 90 Pfg. bis 5 M. 35 Pfg.— bon Kilogramm zu Kilogramm ſteigend— feſtgeſetzt werden müſſen. Ueber die ſonſtigen Ver⸗ ſendungsbedingungen erteilen die Poſtanſtalten Auskunft. * Von der elektriſchen Straßenbahn. Den mannigfachen Re⸗ formen und Neuerungen, mit denen die Direktion den Betrieb der Stroßenbahn in letzter Zeit vervollkommnet hat, iſt eine neue Ein⸗ richtung gefolgt, die ſicher eine freudige Aufnahme finden wird⸗ die man uns mitteilt, wird die Direktion, um die jetzige ſtete Ueberfüllung der Hinterperrons unſerer Straßenbahnwagen zu beſeitigen, vom 1. November ab die Anhängewagen als Rauch⸗ wagen einrichten Dadurch wird den zahlreichen Liebhabern von allerhand Rauchzeug ſicher ein großer Gefallen erwieſen werden. — So leſen wir im„Heidelberger Tageblatt“. „ Lehrkurſus der erſten Hilfe bei Unglücksfällen. Dieſer Lehr⸗ kurſus wird auch in dieſem Jahr wieder abgehalten Wie in früheren Jahren wird hier auch jetzt wieder eine Belehrung über den menſchlichen Körperbau, an dem dem Lehrkurſus gehörigen Skelett, Torſo und den anatomiſchen Abbildungen vorausgehen. Der Kurſus iſt für jedermann frei. Der erſte Vortrag findet am Dienstag den 31. Oktober, präzis abends 8 Uhr, im Induſtrieſaal e R 2⸗Schulhauſes ſtatt. Es liegt beſonders im Intereſſe der Veamten, Arbeiter und Arbeiterinnen, dieſen Kurſus zu beſuchen, umſomehr, da, wie oben geſagt, keinerlei Unkoſten damit ver⸗ bunden ſind. * Ein Jagdreiten beranſtaltete geſtern Vormittag der Mann⸗ heimer Reiterverein don der Petersau nach dem unteren Buſch — bei Worms. In flottem Tempo ging es durch Wald und Feld, über Dämme und Gräben. Nach kurzem Halt am Auslauf begab ſich gegen halb 1 Uhr die rotbefrackte Schar, am Hammelsdamm von einer Muſikkapelle begrüßt, nach dem Schießhauſe der Wormſer Schützengeſellſchaft, wo ein Frühſtück eingenommen wurde. Daran reihte ſich ein Preisſchießen und gegen 5 Uhr machten ſich die Herren wieder auf den Weg nach Mannheim. ſ Doppelkonzert im Roſengarten. Die ſonntägige Konzert⸗ ſaiſon im Nibelungenſaal unſeres herrlichen Rofengartens iſt geſtern abend unter ausgezeichneten Auſpizien eröffnet worden. Wir haben dabei in erſter Linie die vorzügliche Frequenz im Auge. 2450 Perſonen füllten Saal und Galkerien, ein Beſuch, wie er ſeit Beſtehen unſerer Feſthalle wohl noch ſelten einem Bierkonzert zuteil geworden iſt. Hoffentlich hält dieſe ausgezeichnete Freguenz an, ſodaß wir noch recht oft in der Lage ſind, ähnlich hohe Ziffern feſtſtellen zu können. Ueber die muſikaliſchen Genüſſe, die die Kapellen des 110er und 118er Regiments boten, iſt nur Rühmens⸗ wertes zu ſagen. Jede Nummer des ſehr abwechslungsreichen Pro⸗ gramms wurde mit großer Präziſion und feiner Auffaſſung wieder⸗ gegeben. Aus dem erſten Teil des Programms, der den 110ern zugewieſen war, ſeien nur das Adagio aus der Oxford⸗Symphonie von Haydn und die Tellouvertüre erwähnt, die von Herrn Kapell⸗ meiſter Vollmer beſonders fein herausgearbeitet wurden. Von den Stücken des zweiten Teils, der von den 118ern geſpielt wurde, hat uns beſonders Liszts Ungariſche Rhapſodie und Kol Nidrei von Bruch mit dem famoſen Celloſolo des Herrn Leucht gefallen. Der temperamentvolle und feinſinnige Dirigent der Wormſer, Herr Röſel, hat mit der ganz ausgezeichneten Durchführung dieſer beiden Nummern bewieſen, daß er auch auf klaſſiſchem Gebiete auf der Höhe iſt. Einen prächtigen Abſchluß fand das Konzert mit dem dritten Teil, der von den beiden Kapellen gemeinſam ausgeführt wurde. Hier trat das tadelloſe Zuſammenſpiel beſonders vorteil⸗ heft in Erſcheinung. Selbſtverſtändlich kargte das Publikum nicht mit ſeinem Beifall und nötigte die Kapellen zu verſchiedenen Zu⸗ gaben, Leider machte ſich während des Konzertes wieder ein Miß⸗ ſtand bemerkbar, der offenbar unausrottbar zu ſein ſcheint. Vor uns ſaßen einige Dämchen, die während des ganzen Abends, ſelbſt nicht einmal während des Solos, das zärtliche Zwiegeſpräch mit ihren Galanen zu unterbrechen für nötig hielten. Eine derartige Rückſichtsloſigkeit gegenüber ſeinen Nebenmenſchen, die doch nicht nur in ein Bierkonzert gehen, um ſich einmal gehörig austratſchen zu können, ſollte man in unſerer nach Bildungsvermehrung ſtreben⸗ den Zeit nicht für möglich halten. * Saalbautheater. Am Samstag abend nahm das Wettfechten ſeinen Fortgang. Sehr gern wurde ein hübſch ausgeführter Florettgang von dem hieſigen Amateur Frey gegen Girard! geſehen. Hierauf focht Fechtmeiſter Schulz einen Gang auf ſchwere Säbel gegen Sullivian aus. Er endigte mit einem Sieg Sullivians(6 gegen 4 Treffer). Ein Wettkampf zwiſchen Fechtmeiſter Klebes aus Tübingen und Sullivian am Sonn⸗ tag nachmittag blieb unentſchieden, 5 zu 5 Treffer.— Am Sonn⸗ tag abend maßen ſich die beiden Meiſter Schulz und Klebes auf leichten Säbel. Auch dieſer Gang blieb unentſchieden, ebenſo ein von Klebes und Sulkivian ausgefochtener Gang auf ſchweren Säbel. Zum Schluß trat Schulz gegen Klebes mit ſchwerem Säbel auf. Dieſer Kampf endigte mit einem Sieg des Fechtmeiſters Klebes(6 gegen 4 Treffer). Dem Sieger wurde eine Extraprämie von 800 M. überreicht.— Heute Montag findet die Benefiz⸗Vorſtellung zu Gunſten des beliebten Hu⸗ moriſten Walter Steiner und der derzeit beſten Akrobaten⸗ Truppe Patty Frank unter Mitwirkung des geſamten übrigen Perſonals ſtatt. Ferner wird noch in der Wettfecht⸗Konkurrenz Herrn Prof. A. Berthe aus Baſel gegen den Championfechter der Welt, A. M. Sullivian um den Siegespreis von 1000 M. fechten. Morgen Dienstag Schluß der Wettfecht⸗Konkurrenz und Abſchiedsborſtellung des geſamten Enſembles. Mittwoch den 1. No⸗ 2 bember wird ein vollſtändig neues Senſationsprogramm zu ſehen ſein. * Der Müännergeſangverein„Erholung“ Mannheim(75 Sänger) veranſtaltet zur Feier ſeines 30. Stiftungsfeſtes am Sonntag den 5. November, nachmittags 3 Uhr, ein Konzert im Muſenſaal des Roſengartens unter der muſikaliſchen Leitung des Herrn Hofmuſikus Richard Lorbeer, ſowie unter gefälliger Mit⸗ wirkung von Frl. Elſe Fiſcher, Gr. Bad. Hofopernſängerin (Sopran) und des Herrn Johannes Stegmann, Gr. Bad. Hofmuſiker(Harfe).. * Die Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft ließ geſtern durch drei Herren des Vorſtandes einen Kranz am Grabe ihres(ehemaligen) erſten Vorſitzenden M. Heinz in Heddesheim, welcher vor 25 Jahren die Geſellſchaft mitbegründete, niederlegen. *„Simulanten“ſchule. Ein Leſer unſeres Blattes hat folgen⸗ des amüſante Geſpräch zweier Mannheimer über die Stichwahlen zum Landkag belauſcht:.: Hoſcht ſchunn'hört, wie die Stich⸗ wahle ausg'falle ſinn?—.: Na?—.: Die Block⸗ und Sozze⸗ brüder hawwe'ſiecht.—.: Gott ſei Dank, daß die Schwarze mit ihrer Simulanteſchul durchgeplumpſt ſinn! * Ein Denkzettel für Roheits⸗Exzedenten. Vor dem Schöffen⸗ gerichte ſtand am Samstag der Schloſſer Adolf Raupp unter der Anklage der Ruheſtörung, des Widerſtandes und der Sachbeſchä⸗ digung. Aus reiner Freude am Knallen gab er, als er in der Nacht vom 23./24. September die Jungbuſchſtraße in der Nähe dez Ringes paſſterte, einen Revolverſchuß ab. Dem einſchreitenden Schutzmann verweigerte er die Angabe ſeiner Perſonalien. Als er zur Wache verbracht werden ſollte, legte er ſich verſchiedene Male auf die Erde und erſt mit Hilfe eines weiteren Schutzmannes konnte er gebändigt werden. Auf der Wache trat er einen Schutzmann mit den Füßen, einem anderen riß er die ganze Uniform vom Leibe. Das Urteil lautete wegen Ruheſtörung, Sachbeſchädigung und Tragens verbotener Waffen durch Minderjährige auf eine Haft⸗ ſtrafe von 4 Wochen 10 Tagen, wegen Widerſtands auf eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten 2 Wochen. Mit Einſchluß einer am 7. Oktober gegen den Angeklagten erkannten Strafe wird auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 4 Monaten 8 Wochen erkannt. Gefräßig wie ein Hamſter! Einen Beweis für den großen Schaden, den die Hamſter anrichten, liefert folgende Meldung aus Oggersheim: Der Landwirt Senk von hier entleerte die Höhle eines ſolcen Nimmerſattes und fand darin 20 Pfund Kartoffeln, abgeſehen don der Gerſte uſw. Hus dem Grossherzoqfum. A Heidelberg⸗Handſchuhsheim, 29. Okt. Ver⸗ gangene Nacht wurde in den Dienſtraum des hieſigen Bahnhofs der Nebenbahn eingebrochen. Der Dieb hatte ſich durch ein ein⸗ gedrücktes Fenſter den Weg ins Innere zu verſchaffen gewußt. Wie heute noch ſichtbare Blutſpuren zeigen, hat ſich der Einbrecher am Fenſter verletzt. Dem gefährlichen Menſchen fiel nur die leere Geldkaſſette, die für etwa 5 M. Wertzeichen enthielt, in die Hände⸗ )(Wertheim, 28. Okt. Spurlos verſchwunden iſt der Fuhrknecht von„Kettenwirt“ Grein dahier. Der Knecht fuhr geſtern abend zum Weinkauf von hier ab, und als Herr Grein am andern Morgen in Diſtelhauſen nach ſeinem Fuhrmann ſehen wollte, wußte niemand davon. In Bronnbach fand man das Gefährt. * Pforzheim, 29. Okt. Der 26jährige, aus angeſehener Familie tammende Mechaniker Friedr. Heintz erſcho ß heute mit⸗ tag 2 Uhr, wie er angibt, aus Verſehen, ſeine 23 Jahre alte Ehe⸗ frau. Er wollte nach einem unbedeutenden Wortwechſel ſeine Frau durch Vorhalten des Gewehres, das er aus der Ecke genom⸗ men und guf dem noch ein Bajonett ſtak, beängſtigen. Dabei ging das Gewehr los und eine Bleikugel durchbohrte der Frau den rechten Oberarm, ſowie die L ind ging auf der anderen Seite wieder blicklich ein. Heintz Er wurde zum Körves hinaus. ige! will nicht gewußt haben, daß das Gewehr geladen war. feſtgenommen, 1 * Kleine Mitteilungen aus Baden. Der bei der Epplofion im Gaswerk in Duplach ſchwer verletzte Arbeiter Küpferle iſt geſtorbeen.— Der Rechenſchaftsbericht von Vaden⸗Baden pro 1904 ſchließt mit einem Einnahmeüber⸗ ſchuß von 82 000 M. ab. Das Geſamtvermögen beträgt ca. 17 Mill., welchen 11 Mill. Schulden gegenüberſtehen.— In Sumpf⸗ ohren bei Donaueſchingen ſtürzte die 60 Jahre alte Ehefrau des Landwirts Schmid vom Scheuergebälk und brach das Genick⸗ — In Degernau begingen die Anton Mattſchen Eheleute das Feſt der goldenen Hochzeit. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *» Deidesheim, 28. Okt. Den Glanzpunkt der diesjährigen Herbſtwinzerzüge bildete der am Donnerstag von der Firma Buhl veranſtaltete. Den impoſanten Zug eröffnete ein Herold zu Pferde, dem dann mehrere Wagen und eine Muſikkapelle folgten. Sodann kam ein reichdekorierter Wagen des Weingottes Bachus, hinter dieſem wieder eine Abteilung koſtümierter Leſer und Leſerinnen. Des weiteren waren im Zuge vertreten die Gruppen: die Leſe 1905, der Sommer 1905, der Weindoktor und der Waſſerdoktor, eine wiſſenſchaftliche Kommiſſion, einen unge⸗ heuren Sauerwurm mit ſich führend, dem das Motto„Er frißt weiter“ als Triumph der Wiſſenſchaft angehängt war. Den Schluß bildeten eine Gruppe zu Wagen„Ritter Rodenſteiner“ bei einem Zechgelage und einen Wagen verzierter Lotten Das geſamte Arbeiterperſonal war mit hübſchen Tüchern und Schürzen geſchmückt. Auch wurden zwei Fahnen im Zuge mitge⸗ tragen mit den Aufſchriften„Weltausſtellung 1904 Paris“ bezw. Weltausſtellung St. Louis 1905“. folgte auf den Feſtzug Stimmung herrſchte. * Göppingen, 28. Okt. Der des Raubmordsver⸗ ſuchs auf ſeinen eigenen Großvater verdächtige Gipſer Georg Straub wurde nunmehr verhaftet. Er hat die Tat zu⸗ gegeben. leiſtete, iſt man auf der Spur. Sport. gaſtliche Bewirtung, wobei animierte Fu ßball. 8 Verbandswettſpielen des Fußball⸗Klubs„Vietoria“ gegen Mann⸗ heimer Fußballgeſellſchaft„1896“ konnte Victoria 1. gegen M. F. G. „1896“ J. nach hartem Kampfe mit:3 Goals ſiegen, während die Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft„1896 II. gegen Victoria II. mit:21 und Mannheimer Fuß⸗ ballgeſellſchaft„1886“ III. gegen Victoria III. mit 90 Goals gewinnen konnte.— Kommenden Sonntag, den 5. Nobember, werden ſich die erſte und zweite Mannſchaft der Mann⸗ heimer Fußballgeſellſchaft 1896 mit der erſten und zweiten des Mannheimer Fußball⸗Klubs Phönix und die dritte Mannſchaft der.F. G.„1896“ mit der erſten Mannſchaft des Fußballklubs Pfungſtadt in einem friedlichen Wettkampfe gegenüberſtehen. Sämtliche Spiele finden auf dem hieſigen Exerzierplatze(hinter der Kaſerne) ſtatt und beginnen um drei Uhr. 5 Theater, Runſt und(Uiſſenſchaft. Der Geſangverein„Sängerluſt“⸗Mannheim eröffnete geſtern nachmittag die Reihe der dieswinterlichen Vereinskonzerte mit einer gelungenen Veranſtaltung im Muſenſaal des Roſengartens. Unter der tüchtigen Leitung des Vereins⸗Dirigenten, Herrn Wilh. Sieder kam eine Reihe von Männerchören zum Vortrag, die recht ſicher, dazu im Ganzen rein und mit Ausdruck geſungen, einen durchaus befriedigenden Eindruck machten. Angenehm fiel beſon⸗ ders die deutliche Textbehandlung ſowie unter dem Stimmenmate⸗ a geſungenen Chören„Die Waſſerlilie“ von Franz Curtt, „Unterm Machandelbaum“ von Joh. Schüler und„Mittſommer⸗ nacht“ don Wilh. Sturm zu ſchöner Geltung kamen. öffnur 60 8 r„Völkerfreiheit“ von Carl Attenhofer lag die Klavier⸗ begleitung in den gewandten Händen des Herrn Joh. Steg⸗ mann. Von den Soliſten des Konzertes ließ ſich zuerſt ein Mit⸗ Hofoper, Fräulein Betty Kofler vernehmen. Die ugerin gab in ihren drel Liedern„Betrogene Liebe“ von Eugen§ ihrer Kunſt. Namentlich fand die geſchmackvolle, feinempfundene Wiedergabe des dritten Liedes bei dem zahlreichen Publikum ſo freudigen Veifall, daß ſich Fräulein Kofler zu einer hübſchen Drein⸗ gabe entſchloß. Als Pianiſtin von beachtenswertem techniſchem Können und fortgeſchrittener muſikaliſcher Schulung fügte ſich Fräulein Rara Röhmehyer aus Crefeld mit Friedr. Chopins Ballade Op. 23 G⸗moll und der Rigoletto⸗Paraphraſe von Verdi⸗ Liſgt in dis Programm ein. dacht und wirkte durch ſeinen weichen Anſchlag ſehr ſympathiſch, je⸗ doch hätte einigen Stellen eine körperlichere Herausarbeitung und größere Kraftentfaltung noch zum Vorteil gereichen können. Statt des beruflich verhinderten Opernſängers Herrn Philipp Brozel vom Mainzer Stadttheater ſang deſſen Kollege, Herr Hans von Thuma eine Kabarme aus G. Donizettis Oper„Liebestrank“, das reigende „O bitt euch liebe Vögelein“ von Franz Gumbert und„Frühlings⸗ reigen“ von C. Fleiſchmann. Herr von Thuma verfügt über einen lyriſchen Tenor von angenehmer, weicher Klangfarbe, deſſen ſchon jetzt kunſtgerechte Schulung indeß noch fortgeſszt werden muß. Der Vortrag des Sängers zeichnete ſich durch warme Empfindung aus und ſagte der Zuhörerſchaft ſehr zu, ſo daß auch er ſich noch zu einer Zugade, Rubinſteins„Es blinkt der Tau“, beguemen mußte. Ein⸗ wandfrei allerdings war die Wiedergabe gerade dieſes Liedes nicht zu nennen. Die Begleitung des Sängers führte Fräulein Röhmeyer duftig und mit anerkennenswerter Diskretion durch. Wie ſchon ge⸗ ſagt, wohnte dem Konzert ein äußerſt zahlreiches Publikum bei, das die Darbietungen der Soliſten wie des Geſangbereins„Sängerluſt“ durch ſtarken, gerne geſpendeten Beifall ausgezeichnete. K. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Montag, 30. Okt., 7 Uhr:„Frühlingsluft“.— Dienstag, 31., 6 Uhr: Der Ring des Nibelungen, 3. Tag:„Götterdämmerung“.— Mittwoch, 1. Nob., 7 Uhr:„Don Juan“.— Donnerstag, 2. Nov., 7 Uhr:„Frühlings⸗ luft“.— Samstag, 4. Nov., 7 Uhr:„Mignon“.— Sonntag, 5. Noy., halb 4 Uhr:„Aleſſandro Stradella“. 7 Uhr:„Aida“. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Montag, den 80. Okt., halb 8 Uhr:„Alt⸗Heidelberg“.— Dienstag, 31., 7 Uhr: „Klein Dorrit“.— Mittwoch, 1. Nov., 7 Uhr:„Der Schwur der Treue“.— Donnerstag,., 7 Uhr:„Die verſunkene Glocke“.— Freitag,., 7 Uhr:„Stein unter Steinen“.— Samstag,., 7 Uhr: „Was ihr wollt“.— Sonntag,., halb 4 Uhr:„Zapfenſtreich“. 7 Uhr: „Was ihr wollt“.— Montag,6., 7 Uhr:„Der Schwur der Treue“. — Dienstag,., 7 Uhr:„Stein unter Steinen“. Direktor Antoine in Heidelberg. Daß ein Pariſer Theater⸗ direktor eine deutſch⸗akademiſche Studienreiſe unternimmt, dürfte denn doch noch nicht dageweſen ſein. mit den Anfang gemacht. Er traf in Heidelberg ein, um ſich über das Milieu ſeines künftigen Zugſtückes„Alt⸗Heidelberg“ an Ort und Stelle zu informieren. mit ſich führend. Im Wohnhauſe der Firma Buhl Seinem Kumpan, der ihm bei dem Raubmordverſuch Hilfe Bei den am vergangenen Sonntag ſtattgefundenen in Beſtand an gehaltvollen Bäſſen auf, welch letztere in den 0 Beim Er⸗ gschor„Jubelhhmne“ von Max Meyer⸗Olbersleben und beim ildach,„Das Meer hat ſeine Perlen“ von Robekt Franz e 4 3 N** 1 2* und„Ich glaub lieber Schatz“ von Otto Weber prächtige Proben Das Spiel der Dame war fein durch⸗ Antoine aus Paris hat da⸗ Sele Senkrar⸗Auzeſger, Mannheim, 80. Oktober Kammerſänger Engen Gura iſt, wie aus München gemeldet wird, ſehr ſchwer an Arterfen⸗Verkalkung erkrankt. Der Zuſtand des einſtigen vortrefflichen Balladenſängers iſt hoffnungslos und die Auflöſung demnächſt zu erwarten. Der Prinzgemahl. Von unſerm Berliner Bureau wird uns ge⸗ ſchrieben. Das Thema bom Prinzgemahl, der der Mann einer Königin zu ſein hat, ohne König ſein zu dürfen, wäre nicht übel für eine ſatiriſche Komödie. Oder eine tragiſche Satire. Der erſte Prinz⸗Gemahl, der allen andern den Titel hinterlaſſen hat, hat ſich mit der Verßpflichtung, nichts als Gemahl zu ſein, auch nicht zufrieden gegeben. Und der erſt durch Klugheit und Zähigkeit es dahin brachte, im Nebenamte tatſächlich das britiſche Weltreich zu regieren, ſo könnte er wohl den Helden eines heiteren Spiels mit ſatiriſchen Schlaglichtern abgeben. Eine Quelle der Tragik wird die Stellung des Prinz⸗Gemahls wohl eher— für die regierende Gemahlin. Es ſoll ſich da ja in unſerer Nachbarſchaft ein ſtilles Trauerſpiel abwickeln, deſſen Heldin als fröhliches Kind einſt das Entzücken ihrer Untertanen und fremder Verehrer und Ver⸗ ehrerinnen geweſen. Die Herren Kanrof und Chancel, die auf den dankbaren Stoff berfielen, haben es weder zum Luſtſpiel noch zur Tragödie gebracht, ſondern nur zum Operettentext, der im Reſidenz⸗ theater leider ohne Muſikbegleitung gegeben wird. Des Stückes Pointe iſt die, daß der Prinzgemahl burch Drohung mit dem Streit Anteil an den Regierungsgeſchäften erzwingt. Alexander in der Rolle des Vaters des Prinzgemahls— Modell Milan von Serbien— heimſte die dürftigen Ehren des Abends faſt allein ein. Die Geſelſchaft für Erdkunde zu Berlin veranſtaltete eine Ge⸗ dächtnisfeier für ihren verſtorbenen langjährigen Präſidenten Frei⸗ herrn von Richthofen in der Singakademie. Die Gedächtnis⸗ rede hielt der Leiter der Sedpolexpedition v. Drhgalskt. Der Bau des Schiller⸗Theaters in Charlottenburg hat begonnen. Für die Grundſteinlegung iſt der Geburtstag Schillers, der 10, Nob., in Ausſicht genommen. Am Stuttgarter Hoftheater fand die Uraufführung des Stückes „Der Stolz der Stadt“ von Guſtav Wied eine freundliche Aufnahme, Der Titelheld iſt ein berühmter Maler, den die Prüderie ſeiner Vateraſtdt vertreibt. Siegfried Wagner im Prinz⸗Regenten⸗Theater. Man ſchreibt aus München: Siegfried Wagner wurde von Frau Miniſter Pode⸗ wils als Protektorin einer Wohltätigkeitsanſtalt eingeladen, im Pring⸗Regententheater zu wohltätigem Zweck gu dirigieren. Die Annahme der Einladung iſt wahrſcheinlich, da zwiſchen den Erben Wagners und der Hoftheaterintendanz ein Ausgleich in den Ab⸗ machungen wegen der künftigen Feſtſpiele am Prinz⸗Regenten⸗ Theater zuſtande gekommen iſt. Marie Madeleine(Baronin von Puttkamer), die ſdeben erſt mit ihrem Drama„Das bißchen Liebe“ im Nürnberger Intimen Theater als Bühnenſchriftſtellerin debutierte, hat ein neues Bühnen⸗ werk vollendet, drei Einakter, die einen zuſammenhängenden Tyelus unter dem Titel„Katzen“ bilden. Die drei einzelnen Einakter benennen ſich„Die Pantherkatze“,„Schmeichelkätzchen“ und„Walb⸗ katze“. Das erſte Stück ſpielt im alten Aſſyrien, das zweite(nach einem hiſtoriſchen Stoff bearbeitet) in Frankreich zur Zeit Ludwig XIV. und das dritte in Afrika. Die Einakter ſind durchweg in Versform geſchrieben und wurden bon der Direktion des Nürn⸗ berger Intimen Theaters erworben. „Der Neue Autor“, Komödie von Walden, hat bei der Urauf⸗ führung im Koblenzer Stadttheater einen durchſchlagenden Lach⸗ erfolg erzielt. Der Verfaſſer wurde mehrfach hervorgerufen. Die Erxöffnung des neuen Schauſpielhauſes in Düſſeldorf. Die Eröffnung des Dumontſchen Schauſpielhauſes führte einem glänzen⸗ den und feſtlich erregten Hauſe Hebbels„Judith“ vor. Voran 12 eine Einleitung aus dem Weihefeſtſpiel„Pa rſifal“. Luiſe umont bot eine ergreifende Judith voll Herbe und keuſcher Größe. Joſef Klein als Holofernes gab den Menſchen des Dichters nicht reſtlos, riß aber durch ſeinen leidenſchaftlichen Ausdruck fort. Manches Unzulängliche muß das innige Ineinanderſpielen der Künſtler, das der Zukunft vorbehalten iſt, beſeitigen. Der Abend fand en reichen Beifall des auserleſenen Publikums. Das Luſtſpiel„Krieg im Haus“, ein Koſtümſtück in Verſen von Robert Miſch, wurde vom Hoftheater in Hannober als Neuheit Herausgebracht und mit freundlichem Beifall aufgenommen. Kritiſche Bosheiten. Nachträglich ſei noch aus der Kritik eines bekannten Hamburger Muſikſchriftſtellers über Siegfried Wagners „Bruder Luſtig“ der folgende Satz zitiert:„Eine Offenbarung be⸗ deutet dieſe Mufik nicht— höchſtens einen Offenbarungseid.“ Im Athengeum von voriger Woche war in ähnlichem Sinn Haus⸗ eggers Barbaroſſa⸗Symphonie behandelt. Der Kritiker der eng⸗ liſchen Wochenſchrift verglich ſie mit der Grotca,„ſie dauere nämlich auch 50 Minuten, aber damit ſeien die Aehnlichkeiten auch erſchöpft.“ Zum 1111. Mal den Emanuel Strieſe zu ſpielen, das iſt auch ein Jubiläum, wie es wohl nur im Sachſenlande ſo bald zu er⸗ reichen war. Herr Karl William Büller hat aus Jena, 26. Oktober, an den Direktor Hartmann der vereinigten Leipziger Schauſptel⸗ häuſer folgendes Schreiben gerichtet:„Lieber Dixeklor! In Leip⸗ ziger Zeitungen leſe ich unter Bureau⸗Notizen des Theaters am Thomasring, daß ich dort am 30. Oktober den Strieſe zum 1020. Male ſpiele. Ich werde Sie wegen Verbreitung falſcher Tatſachen belangen, Sie haben 91mal zu wenig angegeben. Ich ſpiele den Strieſe am 30. Oktober zum 1111 Male. Im Theater am Thomas⸗ Ting iſt der„Raub der Sabinerinnen“ an dieſem Abend gzum erſten Male, und ich bin auf den Erfolg der Premiere ſehr geſpannt. Mit beſtem Gruß Ihr Karl William Bütller.“ Strauß“„Salome“ für das Wiener Hofoperntheater zu rekten, iſt nun doch Direktor Mahler in letzter Stunde geglückt. Mahler bat die Hoftheaterzenſur, ihm die beanſtandeten Tepkſtellen behufs Herbeiführung einer mit dem Komponiſten zu vereinbaren⸗ den Aenderung mitzuteilen. Auf dieſer Grundlage wird nun die Aufführung ermöglicht. Insbeſondere ſoll aus dem Perſonenver⸗ gieichnis wie aus dem Text der Name Johannes verſchwinden. Hieß doch übrigens auch bei den ſonſtigen Aufführungen des Wildeſchen Dramas der Johannes mit ſeinem hebräiſchen Namen Jochanan. Giuſeppe Giaebſa, der italieniſche Dramatiker, liegt nach einer Meldung aus Mailand in ſeiner Heimat Colleretto Parella im Sterben. Giacoſa iſt von Beruf Rechtsgelehrter, hat ſich aber als einer der hervorragendſten Bühnendichter Italiens einen Namen erworben. Am bekannteſten wurde in Deutſchland wohl„Sündige Liebe“. Der Humoriſt Schriftſteller Alphonſe Allais iſt zu Paris, 50 Jahre alt, plötzlich geſtorben. Nachtrag zum lokalen Teil. Reſche Stiftung. Wie wir hören, hat der unlängſt ver⸗ Stadtrat Herſchel bedeutende Summen für humane wecke, ſo auch für ein Hallenſchwimmbad, geſtiftet. Da die Teſtamentseröffnung erſt morgen ſtattfindet, ſo können wir genaueres erſt morgen mitteilen. DWie Hoſenrulle. telerin Fräulein Sanden über⸗ mittelt uns mit Bezug auf unſeren Artikel über die intereſſante Zivilklage Niſſen⸗Kerſebaum folgende humorvolle Zeilen:„In einem Artikel Ihrer geſch. Zeitung, die Klageſache Niſſen⸗Kerſebaum be⸗ treffend, iſt von einer A4jährigen Frau Sanden vom Hoftheater die Rede. Nun muß ich leider konſtatiexen, daß der mir angedichtete Gbemann bis zur Stunde noch auf ſich warten läßt;— daß leider auch vor dem Termin vergeſſen iſt, zu fragen, in welchem Jahre ich geboren wurde! Bisher habe ich mich immer nach meiner Geburtsurkunde gerichtet, die mir 39 Jahre vorzählt. Falls aber gewünſcht wird, daß ich mir ein anderes Geburtsjahr zulegen ſoll, ſo bitte ich um Vorſchläge. Nur muß ſich die Sache rentieren; — um 5 Jahre Altersunterſchied begehe ich keine Urkundenfälſchung.“ — Man ſieht, Frl. Sanden hat die unzutreffenden Angaben über ihre Perſonalien von der humoriſtiſchen Seite aufgefaßt, was umſo höher antzuſchlagen iſt, wenn man bedenkt, daß man unſere Damen am leichteften in die Wolle bringen kann, wenn man ſie älter macht, als ſie ſind. Großfeuer in Rheinau. Geſtern abend halb 11 Uhr iſt in den Lagerhallen der Betriebs⸗Geſellſchaft für den Rheinau⸗Hafen, bermutlich durch Kurzſchluß, Feuer ausge⸗ brochen, welchem zwei Schuppen zum Opfer gefallen ſind. Der Ge⸗ bäudeſchaden beträgt ca.—5000 Mark, während der Schaden an in den Hallen lagernden Waren ete.— Eigentum der Firma Geber u. Mader, Mannheim— nicht unerheblich ſein dürfte. Letzte Hachrichten. Die Verſtantlichung der Pfalzbahnen. * München, 30. Okt.(Kammer.) In der heutigen Sißung wurde die Beratung über die Verſtaatlichung der Pfälziſchen Bahnen fortgeſetzt. Der Verkehrsminiſter Frauen⸗ dörfer führte aus, daß die Regierung immer für die Ver⸗ ſtaatlichung und nur im Zweifel über den dafür zu wählenden Zeitpunkt geweſen wäre. Der erſte mögliche Termin zur Ueber⸗ nahme der Pfälziſchen Bahnen wäre der 1. Januar 1905 ge⸗ weſen. Vor zwei Jahren wäre es jedoch nicht ratſam erſchienen, dieſen Zeitpunkt zu wählen, weil die wirtſchaftliche Lage damals noch nicht konſolidiert genug geweſen wäre, weil eine Anleihe damals nicht⸗ſo günſtig untergebracht werden konnte, und weil auch gerade damals Verhandlungen mit andern Verwaltungen übet die Umleitung der Güter ſchwebten. Inzwiſchen hätte jedoch die Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage angehalten und nehme einen langſamen, weiterfortſchreitenden Verlauf. Außer⸗ dem hätten die Verhandlungen mit den pfälziſchen Bahnen zur Herabſetzung des Kaufpreiſes um 3½ Millio⸗ nen Mark geführt. Aus dieſem Grunde ſchlage die Regierung die Uebernahme zum 1. Januar 1909 vor. Dieſe Verſchiebung von 1905 bis zum Jahre 1909 habe keinen nennenswerten Nachteil weder für die Bebölke⸗ rung, noch für die Beamten der pfälziſchen Bahnen. Wenn man jetzt noch lange wartete, ſo würde man deshalb kein weiteres Entgegenkommen finden und kein günſtigers Reſultat für den Staat erreichen. Man werde mit der Uebernahme kein glänzen⸗ des, aber ein angenehmes Geſchäft machen. Der Eheſcheidungsprozeß der Prinzeſſin Luiſe von Koburg. * Gotha, 30. Okt. In dem Eheſcheidungsprozeß des Prinzen Philipp von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha gegen die Prin⸗ zeſſin Luiſe ſprach in den heutigen kurzen Verhandlungen vor dem Landgericht der Vorſitzende die Zuſtändigkeit des Gothaer Landgerichts aus. Der nächſte Termin fin⸗ det am 4. Dezember ſtatt. Der deutſch⸗amerikaniſche Profeſſorenaustauſch. Berlin, 30. Okt. Heute vormittag hielt in der Aula der Unſverſität der amerikaniſche Profeſſor von der Harvard⸗Univer⸗ ſität Peabody ſeine Antrittsvorleſung. Anweſend waren der Staatsſekretär Freiherr v. Richthofen, der amerikaniſche Votſchafter, zahlreiche Mitglieder des Lehrkörpers, Studenten und Studentinnen. Um 11 Uhr erſchien der Kaiſer, geleitet von dem Kultusminiſter, dem Rektor und dem Profeſſor Peabody. Letzterer erwähnte in dem Vortrag einen Brief des Präſidenten Rooſevelt an ihn, in dem ihn Rooſevelt ſeines lebhaften Intereſſes an der neuen Einrichtung verſichert. Lebhafter Beifall folgte dem Vor⸗ trag. Der Kaiſer reichte Peabody die Hand und ſprach längere Zeit mit ihm. Dann begrüßte er den amerikaniſchen Botſchafter. Zum Schluß brachte der Rektor ein Hoch auf den Kaiſer aus. Die Nationalratswahlen in der Schweiz. Bern, 30. Okt. Die geſtrigen Nationalratswahlen, die ſich überall unter dem Zeichen der Bekämpfung der Sogtaldemokratie durch die bürgerlich⸗liberalen Parteien vollzogen, erzaben keine wefentliche Veränderung des bisherigen Stärkeverhälk⸗ niſſes der bürgerlichen Parteien. Die bisherige freiſinnige und freiſtunig⸗demokratiſche Mehrheit bleibt beſtehen. Die Sozialdemo⸗ kraten, die bisher 6 Sitze innehatten, haben, ſoweit bis heute Abend bekannt, einen Kandidaten durchgebracht. In Zürich und Winter⸗ thur, den Brennpunkten des Wahlkampfes, unterlagen die Sozial⸗ demokraten. 18 Stichwahlen, die am 5. November ſtattfinden, können das Ergebnis nicht weſentlich abändern. Einige Wahlen gun. Ständerat ergaben ebenfalls keine Verſchiebung der Partei⸗ verhältniſſe. Die Revolution in Rußland. Warſchau, 20, Okt. Heute ſind die Fabriken, Banken und andere Inſtitute geſchlofſen. Die Straßenbahnwagen werden hie und da umgewor⸗ fen der angezündet, In den Provinzſtädten beginnen ebenfalls Ausſtände. Beſonders kritiſch iſt die Lage in Lodz und im Lodzer Bezirk. Dort feiern mehr als 100 000 Arbeiter. Im Gouvernement Suwalki wurden von Banden 11 Mono⸗ polbranntweinläden zerſtört. * Petersburg, 30. Okt. Für die Zeit der Verkehrs⸗ ſtockung iſt vom Finanzminiſter der Zoll auf Fleiſch, das auf dem Seewege aus dem Auslande eingeführt werden ſoll, aufgehoben. Es iſt jedoch für jeden einzelnen Fall die Er⸗ teilung einer beſonderen Erlaubnis vorbehalten. Petersburg, 30. Okt. Der ruſſiſchen Korreſpon⸗ denz wird berichtet: Truppen beſetzen alle Hochſchulen, und die Univerſität wurde auf Befehl des Kultusminiſters ge⸗ ſchloſſen. Deshalr demiſſionierrte der geſamte Univerſitäts⸗ rat. Der ganze Sonntag iſt ruhig verlaufen. Witte wurde wieder vom Zaren empfangen. Der Streik dürfte noch drei Tage dauern, wenn keine beſonderen Zwiſchenfälle ſich ereignen. Ge⸗ lingt es Blutvergießen zu vermeiden, ſo ſollen derartige un⸗ blutige politiſche Streiks periodiſch ſolange wiederholt werden, bis weſteuropäiſche Rechte für das Volk erlangt ſind.(Frkf. Zig.) * London, 30. Okt. Der Nachricht, daß der Zar Witte zum Premierminiſter ernannt und liberale Maßregeln einfühten wolle, wird widerſprochen.(Die Meldung war von uns im Mittagblatt mit Vorbehalt wiedergegeben. D. Red.) Der Zar habe beſchloſſen, Großfürſt Alexis Ignatiew zum Premierminiſter zu machen. Dieſer würde dann Skitſchinsky, den früheren Gehilfen Pleves zum Miniſter des Innern ernennen. * London, 30. Okt. Dem„Standard“ wird aus Petersburg folgendes gemeldet. General Trepow ſo geſagt haben: Es wird zuerſt Blutvergießer und dann eine Verfaſſung geben. Loßpz, 30. Oll. Die Geſchüfte ſind hier ale geſchloſſen. Einige Geſchäfte, die geöffnet waren, wurden zerſtört. Mehrere Tauſend Arbeiter durchzogen die Straßen und zerriſſen die Flaggen, die heute aus Anlaß des hohen Feier⸗ bages gehißt wurden. Militärpatrouillen gaben blinde Schüſſe ab. Ein blutiger Zuſammenſtoß wird befürchtet. *Warſchau, 30. Okt. In der Vorſtadt Praga wurde ein Gendarmgetbtet. Odeſſa, 30. Okt. Es iſt unmöglich, die Zahl der Opfer bei den geſtrigen Unruhen auch nur annähernd feſtzuſtellen, da e; den Friedhof⸗ und Krantenhausverwaltungen ſtreng unterſagt iſt, Auskunft zu erteilen. wundeten fort, deren Zahl ſehr bedeutend iſt. Die Behörden hegen zur Infanterie kein Vertrauen und behalten ſie in den Kaſernen. Sie berwenden nur Koſaken und Gendärmerte. Ein Student rief den borübergehenden Koſaken zu, ſie ſollen auſtatt auf die um die Freiheit des gemeinſamen Vaterlandes Kämpfenden zu ſchießen, ſich lieber dieſen anſchließen. Die Koſaken antworteten mit 4 Salz bven, wodurch 9 Perſonen getötet und viele verwundet wurden. Die nach Hunderten zählende übrig gebliebene Menge ſtürzte darauf von Koſaken verfolgt, in die nächſten Häuſer, um in den fremden Wohnungen Obdach zu ſuchen. Viele Pribathäufer ſind in Ambulanzen verwandelt. * Neuſtadt a. d.., 30. Okt. Die Generalperſamm⸗ lung des Vereins für pfälziſche Heilſtälte beſchloß die Errichtung einer Lungenheilſtätt für Frauen ſowie die Uebergabe der erſten Volksheilſtättt für Männer bei Ramberg an die Pfälziſche Kiel, 30. Okt. Die Torpedoboote D 7 und F 131 haben Befehl erhalten, zunächſt nach Memel in See zu gehen um den nach Deutſchland beurlaubten Marineattachee bei der deutſchen Botſchaft in St. Petersburg Korvettenkapitän Hintz zurückzubringen. *Meiningen, 30. Okt. Der Landtag genehmigte in der heutigen Sitzung den Lotteriebertrag mit Preußen und anderen Bundesſtaaten und den Entwurf zu dem neuen Lotterie⸗ geſetz nach der darauf bezüglichen Vorlage mit allen gegen 7 Stim⸗ men. Er genehmigte ferner den Bau der Eiſenbahn Eichicht⸗ Lobenſtein. Stettin, 30. Okt. Wie die„Stettiner Neueſten Nachricht.“ melden, wurde am Donnerstag der Berliner und Stettiner Rechts⸗ anwalt Eickhoff verhaftet wegen Veruntreuung einer großen Summe zum Schaden einer Hamburger Bank. London, 30. Okt. Ein ſeit einiger Veit in England leben⸗ der junger Deutſcher Baron Rau von Holzhauſen, beging geſtern Selbſtmord im Hauſe der bekannten Schauſpielerin Gertie Miller, der Gattin des bekannten Komponiſten und Kritilers Lionel Moockton. Newyhork, 30. Okt. Der deutſche Tag wurde bei einem geivaltigen Menſchenandrange gefeiert. Prof. Hühnemang hielt die Rede. Vermiſchtes. — Eine lokale Grenzregulierung in Kamerun dort, wo die deutſch⸗engliſche Grenze den Croßfluß zweimal und ettvas unglücklich für beide Teile ſchneidet, wird in nächſter Zeit vor⸗ genommen lverden. Zum deutſchen Kommiſſar iſt Hauptmann a. D. Herrmann beſtimmt, früher Leiter der Nyaſſa⸗Tanganyika⸗ und der Kiwukommiſſion, zuletzt in der Kolontalabteilung. Er begibt ſich in dieſen Tagen hinaus. Die Arbeiten werden nach der„Voff. Itg.“ einige Monate in Anſpruch nehmen. — Der Generalſuperintendent der Provinz Weſtfalen, Wirkl. Oberkonſiſtorialrat D. Nebe, hat, wie die „Kreuzstg.“ hört, die nachgeſuchte Entlaſſung aus ſeinem Amt er⸗ halten. Gleichzeitig iſt ihm der Königliche Kronenorden 1. Klaſſe berliehen worden. — Generalmajor von der Dollen, der in weiteren Kreiſen dadurch bekannt geworden iſt, daß er am 16. Auguſt 1870 bei Vionville den Reitevangriff ber 16. Ulanen führte, iſt am Frei⸗ tag zu Gotha im 82. Lebensjahr geſtorben. — Der Berliner Tiergartendireftor Geit⸗ ner iſt am Samstag in Berlin geſtorben. — Durch Kohlendunſt erſtickt ſind auf dem ſchwedi⸗ ſchen Segelſchiff„Otelia“, das Samstag Abend in Königsberg ein⸗ getroffen war, drei Mann der Beſatzung. —Sckeckfälſchungen im Vetrage von 28 000 Mark hat der Bote Behring, der bei einem Pelzwarenhändler in Hambutg in Stellung war, begangen. Er iſt nach Holland geflohen. — Selbſtmord eines Paſtors. Aus Lauenburg in P. wird gemeldet, daß der Paſtor an der dorkigen Salbatorkirche Paeſch infolge nervöſer Aufregung Selbſtmord durch Erſchießen begangen bat. — Der letzte choleraverdächtige Todesfall eines Weizanſchiffers aus Tolkewit im Danziger Haupt hat ſich nach der bakteriologiſchen Unterſuchung nicht als Cholera heraus⸗ geſtellt. Neue Cholerafälle ſind in den letzten Tagen überhaupt nicht mehr gemeldet worden. — Zu der Eiſenbahnkataſtrophe in Duisburg wird beſtätkigt, daß die Urſache des Unfalls die falſche VBe⸗ dienung des Blocks iſt. Schuld hieran trägt der Stations⸗ aſſiſtent Beumer. Er iſt auf Antrag der Staatsanwaltſchaft berhaftet norden. Er gilt ſonſt als tüchtiger und nüchterner Be⸗ amter, hatte aber Nachtdienſt hinter ſich und beging in der Eile den berhängnisvollen Irrtum. Ob der ſchwer verletzte Wagenführer Meier mit dem Leben davonkommen wird, iſt zweifelhaft. — Katſer Wilhelm ſoll, wie itakieniſche Blätter mel⸗ den, der Eröffnung der Simplon⸗Ausſtellung in Mai⸗ land beizuwohnen beabſichtigen. — Drei Tage im Möbelwagen eingeſperrt war in Großhettingen ein armer Handwerksburſche. In einer der letzten Nächte hörten Vorübergehende aus einem Möbel⸗ wagen, der an einer abgelegenen Stelle nd, Hilferufen und Klopfen. Nachdem ein herbeigeholter Schloſſer die Tür des Wagens aufgebrochen hatte, fand man auf dem Stroh erſtarrt und ermattet einen armen Handwerksburſchen, der halb verhungert war. Er war arbeitslos in der Umgegend herumgezogen und hatte, da er obdach⸗ los war, am Abend in dem mit Stroh ausgelegbten Möbelwagen Quartier genommen. Unterdeſſen hatte aber der Fuhrmann die Tür des Wagens abgeſchloſſen. — Wieder ein Giſenbahnunglück. Nach amtlicher Meldung ſtieß heute morgen gegen 7 Uhr der Arbeiterzug Nr. 807 in Langenhagen bei Hannover mit dem Perſonenzug Nr. 479 zu⸗ ſammen. Der Zugführer des Arbeiterzugs und der Heizer des Perſonenzuges ſind tot, 4 weitere Reiſende ſchwer verletzt. Für ärztliche Hilfe wurde ſofort Sorge getroffen. Außerdem traf raſch ein Hilfszug an der Unfallſtelle ein. Die An⸗ gehörigen der Verletzten wurden ſofort verſtändigt. Der Perſonen⸗ verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. — Raubmord. In Vallon(Kanton Freiburg) wurde die 70jährige Witwe Baeſehler ermordet und ihres Sparbüch⸗ leins im Werte von 5000 Franken bersubt. 555 — Im Qualmerſtickt. In Oberurſel brach in der vergangenen Nacht in dem Anweſen der Witwe Mann Feuer aus, bei welchem ein 64 Jahre alter Knecht infolge des Qualmes erſtickte. Die Polizei ſchafft ſelbſt Leichen und Ver⸗ — . NN * Keneer e Aannheim, 30. Ortover. Generat⸗Aanzeiger. 5. Serkte. Colkswirtschalt. Leinbl. Man ſchreibt uns: Unſer Haus berichtet uns, daß die Fabrikation von Leinkuchen und Leinöl ſchon ſeit nahezu einem Jahre nicht mehr lohnend iſt. Nur diejenigen Mühlen, die günſtig gelegen ſind und die mit ihren Saat⸗Einkäufen Glück gehabt haben, dürfen heuer keine großen Verluſte verzeichnen. Die Preiſe für Oel und Kuchen ſind nach wie vor recht ungünſtig. Demzufolge hat die Herſtellung von Leinöl in vielen Mühlen eine ganz bedeutende Einſchränkung er⸗ fahren müſſen, und vorausſichtlich wird auch in der nächſten Zeit die Produktion weſentlich geringer werden, als in früheren Jahren. Tatſächlich ſteht der Preis für Leinöl jetzt auf einem ſehr niedrigen Standpunkt, ſo niedrig, daß es das billigſte Oel genannt werden darf. Der Konſum hat mehr und mehr zugenommen und muß jetzt ſehr bedeutend ſein, denn von vielen Seiten liegen An⸗ fragen nach prompter Lieferung der für die Winter⸗ und Früh⸗ jahrs⸗Monate gekauften Partien vor Macht ſich alſo bei den Kon⸗ ſumenten jetzt ſchon Mangel an Leinöl fühlbar, ſo gilt das gleiche in höherem Maße für die Mühlen, deren Vorräte mehr und mehr zufammengeſchmolzen ſind. Unſer Haus iſt der Anſicht, daß die nächſten Monate Ueberraſchangen auf den Markt bringen werden. *** Baumwolle. (Vochenbericht von Hornby, Hemelryt&e Co,, Baumwollmäkler in Liverpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 57 870 Billen. Die Loconachfrage iſt eine weſentlich beſſere und ein großes Ge⸗ ſchäft wurde in Amerikaniſcher abgewickelt. Quotierungen zeigen nach vielen Fluetionen einen Nettoaufſchlag von 29 Punkten. Auch die Nachfrage für ſpätere Ablieferung iſt in Zunahme begriffen. Stapelqualitäten beſonders feſt. Brafilianiſche bei guter Nachfrage 28 Punkte höher. Peruvians: In„rough“ Sorten fand ein kleines Geſchüft ſtatt, Preiſe 5 Punkte billiger für„full rough“ und 10 für„moterate rough“. Smooth weiſen ein hübſches Geſchäft auf und ſind 29 P. höher. Aegyptiſche mäßig gefragt und bis 3/16 d. höher. Oſtinbiſche vernachläſſigt, jedoch 5 d. höher. *** Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Kupfer: Der Konſum iſt weiter gut beſchäftigt, hat aber infolge der Manipulationen des Londoner Marktes ſich vom Kaufen zurückgehalten. Durch Herauslaſſen von Kaſſe⸗Kupfer geſtaltete ſich die Lage des hieſigen Marktes geſunder. Die Rückprämie konnte infolgedeſſen zeitweiſe bis auf Lſtr. 15 für drei Monate zurückgehen. Wir notieren: Standard⸗Kupfer prompt Kſtr. 71.10.0 bis 71.15.0. Standard⸗Kupfer per drei Monate Lſtr. 75..0 bis 70.10.0. Engliſch⸗ Tough je nach Marke Lſtr. 76.10.0 bis 77..0. Engliſch Beſt Seleeted ſtr. 77.10.0 bis 78..0. Amer, und Engl. Elektro Cathoden Lſtr. 76..0 bis 76.15.0. Amer. und Engl. Elektro Cakes, Ingots und Wirebas Lſtr. 76.10.0 bis 77..0. Kupferſulphat: Ruhig Lſtr. 22 bis 28. Zinn: Der Markt war weiter feſt und die Tendenz eine gute. Amerika hat in letzter Zeit wieder mehr gekauft und auch der euro⸗ päiſche Konſum iſt anhaltend gut. Die Preiſe haben ſich kaum ver⸗ ändert. Wir ſchließen: Straits⸗Zinn prompt Eſtr. 148.17.6 bis 149..6. Straits⸗Zinn drei Monate Kſtr. 148..6 bis 148...6. Auſtral⸗Zinn Lſtr. 149..0 bis 149.10.0. Engliſh Lamm⸗Zinn Lſtr. 150.10.0 bis 151..0. Antimont: Stetig Lſtr. 50..0 bis 52..0. Zink: Feſt Lſtr. 28.15.0. Blei: Feſt Lſtr. 14.17.6 bis 15..6. Silber: 28 15/16. Queckſilber: Lſtr...0. Giſen: Cleveland 52/10½ 58/6. n. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der fortgeſetzten Steigerungen des ausländiſchen Angebots verkehrte der Markt auch heute wieder für alle Getreidearten in feſter Stimmung. Die Preiſe des hieſigen Kursblattes ſind für Weigen und Roggen um A M. erhöht worden. Auch für Gerſte iſt die Tendenz bei guter Nachfrage und geringem Angebot feſt, wodurch die Forde⸗ rungen um 30—50 Pfg. erhöht wurden. Die Preiſe für Hafer zogen gleichfalls um 25—50 Pfg. an. Die Nachfrage nach Mais iſt recht rege und die Preiſe ſtiegen für La Plata⸗Ware um 40 Pfg. per 100 Kg. ab Mannheim, während die Notierungen ſowohl für amerik. Mixed⸗Mafs als auch für Donaumais, mangels Angebot, ge⸗ ſtrichen wurden. Für Mehl ſind die Abrufungen früherer Schlüſſe andauernd ſehr gut und die Preiſe gingen für alle Mehlſorten um 75 Pfg. in die Höhe, wozu namentlich auch die Steigerung des Roh⸗ produktes beitrug.— Das Angebot des Auslandes iſt weiter erhöht worden und zwar wird angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rot⸗ terdam: Weizen ruſſiſcher Ulka 9 Pud 20/25 prompt M. 147, do, 9 Pud 30/5 prompt M. 148.50, do. 10 Pud prompt M. 158. Rumänier 77/78 Kg. Zproz. blaufrei per Nov. zu M. 150. La Plata ſemence ruſſe 82 Kg. per Nob. M. 160.50, do. 80 Kg. per Nov./ Deg. M. 157. Roggen ruſſ. 9 Pud 15/20 Okt. M. 186, do. 9 Pud 20%5 M. 138. Bulgar.⸗rxumän. Roggen per prompt 72/78 Kg. M. 185.50, do. 76/77 Kg. prompt zu M. 141.50. Gerſte 60/61 Kg. prompt M. 112. Hafer ruſſ. 46/Kg. prompt M. 117—120, Ameri⸗ kaner Nr. 2 Clipped per Nov. 38 Ubs. zu M. 128.50. Mais mixed per Dezember M. 108, do. per Januar M. 105, La Plata⸗Mais per Nov. M. 116.50. Die Mannheim ⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗ Mannheim⸗Nebenbahn vereinnahmte im Monat Septembex aus dem Perſonenverkehr 81703 M.(— 290.), aus dem Güterverkehr 33 875 M(— 3288), aus ſonſtigen Quellen 750 M.(—25.), im ganzen 65.828 M. (- 8848.). Seit Beginn des Betriebsjahres am 1. April 1905 betrugen die Einnahmen 406 697 M. gegen 420 048 M. im ſelben Zeitraum des Vopjahres, mithin weniger 16 351 M. Eiſenwerke Gaggenau. Nach dem Geſchäftsbericht hat ſich der Umſatz gegen das Vorjahr um 20 Proz. gehoben, hauptſächlich im Fahrradbau, nicht dagegen im Automatenbau. Der Betriebsüber⸗ ſchuß beträgt einſchließlich des Gewinns aus Aktienrückkauf Mark 673 515. Nach Abſchreibungen bvon M. 120 148(M. 86 355 bleibt ein Reingewinn bon M. 294 079(M. 2ʃ4 860), woraus 6 Proz. (5 Proz.) Dividende verteilt werden ſollen. Der Auftragsbeſtand beträgt zur Zeit M. 2 365 000;(mehr M. 750 000 als zur gleichen Zeit des Vorjahres). Die Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammenthal vorm. Scherer u. Dierſtein Akt.⸗Geſ. in Bammenthal erzielte in dem am 30. Juni d. F. abgelaufenen Geſchäftsſahr nach Abſchreibung von Mark 74 408(1. B. M. 78 354) einen Reingewinn don M. 112 377 gegen M. 11084 im Vorjahre. Der Aufſichtsrat ſchlägt eine Dividende Saalbau Akt.⸗Geſ. Neuſtadt. Mit 451 gegen 52 Stimmen lehnte die Bürgerverſammlung den Antrag des Stadtrates ab, ein An⸗ lehen von 245 000 Mark zu bewilligen für die Uebernahme des Saalbaues auf die Stadt zum Preiſe von 90 M. für die Aktie. Der Nominalwert einer Aktie iſt 100 Gulden. Abler⸗Fahrradwerke vorm. Heinr. Kleyer, Frankfurt a. M. Für das am 81, d. M. zu Ende gehende Geſchäftsjahr wird in den Kreiſen der Verwaltung, ſoweit einn Ueberblick heute überhaupt ſchon möglich iſt, ein örträgnis erwartet, das geſtatten dürfte, auf das mit Mark 3 Mill. voll und mit M. 1 Mill. zur Hälfte partizipierende Aktien⸗ kapital eine gegen das Vorjahr(16 Proz.) um mehrere Prozent höhere Dividende in Ausſicht zu nehmen. Von der Frankfurter Börſe. Zum Ultimo zugelaſſen ſind Aktien der Großen Berliner Straßenbahn und Stammaktien der Peenſyl⸗ bana Railwoad Kompany. Aktienbrauerei Rettenmeyer in Stuttgart. In der Aufſichts⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, für 1904/05 die Verteilung einer Divi⸗ dende von 7½ Proz.(wie i..) vorzuſchlagen. Aktienbrauerei Kempten. Die Brauerei erzielte im Jahre 1904/05 bei einem Bierausſtoße von 48 378 Hektoliter(i. V. 46 172 Hektoliter) einen Rohgewinn von 147 757 M.(i. V. 135 560 Mark), wovon nach Abzug von 100 257 M. für Abſchreibungen und Rückſtellungen 5 Proz. Dividende(wie i..) ausgeſchüttet werden ſoll. Gebrüder Adt, Aktiengeſellſchaft in Forbach i. Lothr. Nach dem Abſchluß für 1904/05 betrug der Reingewinn einſchließlich 106 748 Mark(5587.) Vortrag nach Abzug der 281 880 M.(242 268.) betragenden Abſchreibungen 893 715 M.(714813.) zu folgender Verwendung: Rücklage 39 348 M.(85 461.), für Wohlfahrtszwecke 15 000 M.(wie j..), Sicherungsbeſtand 10 000 M.(10 813.), Gewinnanteile 103 123 M.(83 290.), 10 Proz.(8 Proz.) Divi⸗ dende gleich 580 000 M.(464 000.) und Vortrag 146 248 M. Lothringer Walzengießerei Akt.⸗Geſ., Buſendorf(Loth.). Bei dieſem mit M..05 Mill. Aktien⸗ und M..30 Mill. Obligationen⸗ kapital ausgeſtatteten Unternehmen ergibt ſich in 1904/05 nach M. 34 000 Abſchreibungen ein neuer Verluſt von M. 36 321(Mark 11255), wodurch ſich die Unterbilanz auf M. 92 081 erhöht. Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne.⸗G., Furtwangen. In 1904/05 ſtieg der Umſatz um M. 46 612 auf M. 529 660, der Reingewinn nach M. 18 286(M. 13 968) Abſchreibungen von Mark 8295 auf M. 11476. Daraus werden 3 Proz.(i. V. 2 Prog. Divi⸗ dende auf M. 320 000 Aktienkapital verteilt. Malsfabrik Schweinfurt.⸗G. in Schweinfurt. Die Geſellſchaft verteilt laut Generalverſammlungsbeſchluß für das abgelaufene Ge⸗ ſchätfsjahr 1904/05 wie im Vorjahre wieder 10 Proz. Dividende. Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger. Der Abſchluß pro 1904/05 ergibt nach Abſetzung der Abſchreibungen mit 100 826 Mark(i. V. 90 868.) einen Gewinn von 5402 M.(i. V. 47 789 Mark), welcher zur Herabminderung der noch beſtehenden Unter⸗ bilang von 58 474 M. verwendet werden ſoll. Die Premier Cyele Co. Lim in Conventry, Nürnberg und Eger hat in dem am 31. Juli abgeſchloſſenen Geſchäftsjahre einen Rein⸗ gewinn von nur Lſt. 995(Iſt. 4453) erzielt, wodurch der Vortrag auf Lſt. 3660 ſteigt. Eine Dividende gelangt ſomit nicht zur Ver⸗ teilung(i. V. 7½ Proz. Semeſtraldividende auf die Vorzugsaktien). Das ungünſtige Reſultat ſei lediglich auf die engliſchen Werke zu⸗ rückzuführen, wo große Abſchreibungen gemacht werden mußten. Dieſe Werke in Nürnberg und Eger erzielten dagegen wieder ein gutes Reſultat und ſie haben auch gute Ausſichten. Für das lau⸗ fende Jahr ſei auch für die Werke in Coventrh, die jetzt keine außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen mehr erfordern, ein beſſeres Reſultat zu erwarten. Gelſenkirchener Bergwerks⸗Akt.⸗Geſ. Ueber den Beſchluß der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung, eine neue Anleihe von M. 80 Mill. auszugeben, wird weiter gemeldet, daß von der Anleihe zunächſt Partialobligationen im Betrage von M. 20 Mill. und der Reſt von M. 10 Mill. erſt ſpäter nach Beſtimmung des Aufſichtsrats nach Be⸗ darf ausgegeben werden ſoll. Die infolge der Kapitalserhöhung aus⸗ zugebenden neuen Aktien dienen teils dem Erwerb der Geſellſchaft Raab, Karcher u. Co. in Mannheim, teils dem Erwerb der Betei⸗ ligung bei der Aktiengeſellſchaft Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Glektrizitäts⸗ werk Eſſen. Der berbleibende Reſt ſoll im Verein mit der Anleihe zur Verſtärkung der Betriebsmittel der Geſellſchaft und der mit ihr verbündeten beiden Werke Aachener Hütten⸗Aktienverein und Schalker Gruben und Hüttenwerke dienen. Verliner Brauerei⸗Dividenden. Die Dibidende der Ber⸗ liner Bierbrauerei vorm. Hilſebein wird mit 4 Proz.(wie i..) vorgeſchlagen, die der Weißbierbrauerei Bolle nach dem„B..“ mit 4 Proz.(i. V.). Rheiniſch⸗Weſtfüliſcher Stahlwerksverband. Die Generalver⸗ ſammlung genehmigte einſtimmig den vorgelegten Geſchäftsbericht und die Bilanz und erteilte dem Aufſichtsrat und dem neuen Vor⸗ ſtand Entlaſtung, während die Entlaſtung des früheren Vorſtandes Köhler mit Bezug auf den mit demſelben ſchwebenden Prozeß aus⸗ geſetzt wurde. Der Vorſtand berichtete über die gegenwärtige Ge⸗ ſchäftslage, die günſtig ſei, da etwa 50 Proz. Aufträge mehr vor⸗ liegen als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Bochumer Verein für Vergbau und Gußſtahlfabrikation. In der Generalverſammlung wurde die Dividende auf 12 Proz. feſt⸗ geſetzt. Ueber die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahre teilte der Vorſtand mit, daß der befriedigende Geſchäftsgang, wenn nicht un⸗ vorhergeſehene Exeigniſſe eintreten, andauern dürfte. Am 15. Oktober betrugen die Geſamtaufträge der Gußſtahlfabrikation, ein⸗ ſchließlich des verkauften Roheiſens, 105 402 Tonnen gegen 92 000 Tonnen in der entſprechenden Vorjahrszeit. Der Vorſtand führte aus, daß dieſe Ziffern zeigen, daß der Bochumer Vexrein, der allge⸗ meinen Geſchäftslage entſprechend, in mäßigem Umfang beſſer be⸗ ſchäftigt ſei als im Vorjahre. Neue ruſſiſche Anleihe, In Anſehung der innerruſſiſchen Ver⸗ hältniſſe, die nicht ohne ungünſtige Wirkung auf das Verhalten der europäiſchen Geldmärkte gegenüber den ruſſiſchen Werten bleiben konnten, erklärte der Finanzminiſter aus eigener Initiative den in Petersburg eingetroffenen Bankiers ohne jedwede Mitteilung ſeitens der letztern, daß er vorſchlage, weitere Unterhandlungen über das geplante Kreditgeſchäft bis zur Aenderung der erwähnten Verhält⸗ niſſe und bis zum Eintreten eines günſtigern Verhaltens der aus⸗ ländiſchen Geldmärkte den ruſſiſchen Werten gegenüber hinaus⸗ zuſchieben. Konverſion japaniſcher Anleihen. Nach den„Times“ wird den Inhabern der öGprozentigen äußeren 1904er und der inneren 1905er Anleihe Japans der freiwillige Umtauſch in eine neue Aprozentige japaniſche Anleihe, nicht beſonders ſichergeſtellt auf die Zolleingänge, vorgeſchlagen werden. Sollte die Konverſion anderer Renten mit einbezogen werden, ſo ſind wenigſtens 50 Millionen Pfund Sterling nominal erforderlich. Der Zeipunkt der Emmiſſion hänge zum großen Teil von der Geſtaltung der ruſſiſchen Wirren ab. Sie erfolgt gleichzeitig in London, Newyork und auf dem Kon⸗ tinent. Telegramme. Hannobver, 30. Okt. Die Direktion der Breitenburg⸗ iſchen Portland⸗Zementfabrik teilt mit, daß der Abſchluß per 30. Seotember einen erheblich größeren Gewinn aufweiſt und daß eine Dividende von 4 Prozent in Ausſicht genommen wird. Die weitere günſtige Entwickelung hängt von dem Zuſtandekommen derinigung von 6 Prog.(wie i..) vor, wonach M. 21 456(M. 18 667) Vortrag bleiben. Die Ausſichten werden als aünſtig beseichnet. in der Zementinduſtrie ab⸗ Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 30. Oktober. Weizen bierländ. 19.25——.—[ Hafer, bad. neu 15.75—16.— „ Mheinganen!!„rufſtſcher 15.75—17.25 „ norddeutſcher 19.——.—„norddeutſcher „ ruff. Azima 1940—20.— Hafer, württb. Alv. „ Ulka 19 25—19 75„amerif. weißer „ Theodoſia 20 50—207 Matisamer. Mixed—.——18.75 „ Taaganrog 19.50—19 75„Donau „ Saronska 19.50—0„La Mlata 1440——.— „ rumäniſcher 19——19.78 Koßfreps, d. neuer———24 50 eee eeeee Wicken 0——21 50 „ Manitoba]—.——.—]Kleeſamendeutſch. J 115.—125.— „ Waſta Walla-—-— 5„ Fr 100.—105.— „ Kanſas„neuerqfälzer———. 7 Auſtralier Iuzerne 105.—1065.— 6005 La Plata 25—19.75„Nrovene. 107.—115.— Fernen„Eſparſette 31.——53.— Roggea, pfälz. 17.50—17.75 geinsl mit Taß——— „ neuer„ bei Maggon—.——3 50 „“rufſiſcher 17 75—18.— Rübst in San— „ fi ſchere„ bei Waagon——52.50 „ norddeutſcher—.———] Am. Petroleum Faß „ amerit. e fr. mit 20% Tara—. Gerſte, hierl..—11 75 Am. Petrol. Wagg.—.——22.40 — Pfälzer 18.—18 25 Am. Pesrol. in Giſt. „ ungariſche.—— 2.tookonettoverzollt.—18.00 Jutter 14.25—44.50 Rohſprit, verſteuert——.— Gerſte rum. Brau—.———.—[Joer Sprit—.—— 90er do. unverſt..- Nr. 00 0 1 2 3 4 Weizenmehl— Aaneg 50.78 28078 95 25.75 24.75 22775 Roggenmeb! Nr. 0) 25.75 1) 23.75. Sämtliche Getreidearten feſt und höher. « Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: un Ciſternen Mt. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 ſg netto verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die Tendenz der heutigen Börſe war ziemlich feſt. Zu höheren Kurſen waren begehrt: Brauerei Schwartz⸗Aktien Notig: 134 Geld, Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien 855 Geld, Karlsruher Näh⸗ maſchinen Haid und Neu⸗Aktien 270 Geld, Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 137 G.(187.25.) und Portland⸗Cement⸗ werke, Heidelberg 134 G. Von Banfaktien notferten: Rheiniſche Kreditbank 143 G. und Spar⸗ und Kreditbank Landau 187.50 G. (188.) Obligationen. 4½ Bed..⸗G. f. Rhſchiff. U. Seetransvort 102.25 44½0% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.40 bz 4% Br. Kleinlein, Heidſbg. 101.50 0 50% Bütra. Brauhaus, Bonn 102.50 0 4% Herrenmühle Genz 100.— 4½% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchfffahrts⸗Geſ. 1½% annh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ werfe, Karlsruhe 4½% Pfälz. Cbamoſte u. Tonwerk.⸗G. Eſſenb. 102.— G 1½%½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Maldbof bet Pernau in Vipland 102.75 G 4½% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 101.50 G 1½ Speyrer Ziegelwerke 103.— G 4½% Südd. Drabtinduſtr. 101.— G 4½ Verein chein. Fabriken 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 105.— G Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 U; 3 2„ 7 alte M. 96.50 bz 3½„„„ unk. 1904 96.50 b ½ Kommunal 98.— bz Städte⸗Anlehen. 3½ Freihurg„B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 4½ Karlsruhe v. J. 1896 3½% Lahr v. FJ. 1902 40%0 Ludwigshafen 98.— G 99.— V 90.80& 98.50 G 100.50 G 5 100.— G 40„ v. 1900 100.— G 3½0% 98.50 N 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 3405„ 1885 98.50 G 1888 99.— 1895 99.— G 1898 99.— C 31 8„ 1904 98.75 25 3½% Pirmaſens unk 1905 98.—& Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Gen.f. Seilindu⸗ 102.50 G 102.25 G 98.— 8 —2 — 1* 2* * 77 —.ä— ſtrie rückz. 105% 104.— 6 Aklien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 180—[Br. Schwartz,. Speyer—— 184.— Gewbk. Speyer 50% B—.— 180 75]„Ritter, Schwetz.— 28.— Oberrbein. Bant—. 109 75„ S. Weltz, Speyer—.— 101 Pfälz Bank 106.20 106„ Sorchh—.— 107.50 Pfälz. Hyv.⸗Bank— 202.500„ Merger, Worm8s—.— 108.— Pf. Sp.- u. Kdb. Land. 138.— 187 5 Mormſ. Br. v. Oertae 104. Rbein. Kreditbank—. 143.FPflz. Preßh. u Sptfhr.— 144. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.5ʃ Trausvort Südd. Bank—.— 116.—u. Verſicherung. Giſenbahnen⸗ n..⸗ Röſch. Seetr. 92.50—.— Pfälz. Ludwi Zbahn—.— 287.70 MNannh. Damyfſchl.—— 94.50 Maxbahn— 1—3„ Hagerbans—.— 102.— Nordbahn—.— 141 60/Bad. Rück⸗n. Mitverſ.— 85 Hellbr. Straßenbahn—.— 79.— Mſecurran 1385.ꝗ— 1370 5 Continental. Nerſ. 445.— 445.— Cheme Induſtrie. Mannh. Verficherung 525— 520.— .⸗G..chem. Induſtr. Bad. Anil. u. Sodafbr. 457.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 168.— Verein chem. Fabriken 850——.— Berein D. Oelfabriten 187.50—.— Wſt..⸗W. Stamm 261.——. Oberth. Verf.⸗Geſ.—.— 585.— Württ. Transv.⸗Verſ. 740.— 720.— Induſtrie. .⸗G. f. Seiſinduſſrie— 125.50 Dingler'ſche Mſchfbr. 106.— 105.— —. 108.—Eimgiſlirför Kirrweil. Vornug maillw. Malkammer 108.—-— Brauereien. 6 Eitiinger Spinnerei 97.—— Bad. Braueret—— 124.—Hüttenh. Spinnerei 102.—.. Binger Aktien ierbt.. Karls„Maſchinenbau—— 237. 5 Durl. Hof vm. Hagen 33 268.50 rähmfbr. Haid u. Neu—.— 270.— Eichbaum⸗Brauerei 63 50—, Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—— 240. Elefbr. Rühl, Worms—— 104.50 Mann“. Gum u. Asb. 114——.— Ganiers Br., Freibg.—.— 109 Michfor Badenſa 22050— Kiemlein, Heidelberg—— 17[Pfälz Nät⸗. u. Tahrrf. 167 25 187.— Homb. Meſſerſchmitt—.— 88.— Portl.⸗Cement Hdlbg.—— 184.— Ludwigsh. Brauerei—— 25.— Verein Freib. Ziegelw. 163.—— Mannb. Aktienbr.—— 14/.—— 1 —.— 310.50 e 113.— 140.— Speyr. Palzbr Geiſel, Mohr—.——.— Sellfiofffabr. Waſdhof Brauerei Sinner 260— 259.— Zuckerfbr. Waghäuſel Br. Schroedl, Holbg. 223.— 222.— Zuckerraff. Mannh. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 30. Okt. Mit Beginn der neuen Börſenwoche konnte die Erholung der Kurſe weitere Fortſchritte machen. Auf das angekündigte Manifeſt des Zaren, ſowie auf Auslaſſungen der„Nordd. Allg. Zig.“ eröffnete die Vörſe in feſter Haltung. In ſtärkerem Maße wurden Ruſſenwerte zurückgekauft. Dieſe Werte konnten weiter anziehen, da auch die Weſtbörſen gute Stimmung meldeten. Auch der Bankenmarkt verzeichnete bei lebhafter Kauf⸗ luſt größere Kursbeſſerung. Montanwerte höher. Die Aus⸗ laſſungen, daß die Möglichkeit einer Verſtaatlichung des Harpener Bergbaues feſten Fuß faßte, gaben Veranlaſſung ein belebtes Ge⸗ ſchäft aufkommen zu laſſen. Laurahüte auf den Bruttogewinn im ſchleſiſchen Gebiete im erſten Quartal höher. Eiſenwerte feſt. Schiffahrtsaktien bei lebhaftem Geſchäft umgeſetzt. Der Jondsmarkt zeigte bei ſtillem Geſchäft behauptete Tendenz. In Induſtrie⸗ werten fanden Rückkäufe ſtatt und ſind auf dieſem Gebiete Kurs⸗ 8. Se te 8 8 Geueral⸗Anzeiger —— Maanheim, 30. Oktober. beſſerungen zu verzeichnen. Maſchinenfabrik Kleher 7 pCt. ge⸗ ſteigert. Elektriſche Werte belebt. Von Bahnen Lombarden auf Wien ſehr feſt. Pfälziſche Bahnen im Anſchluß an die Verhand⸗ lungen gefragt und anziehend. Der weitere Verlauf war ruhig, die Tendenz im allgemeinen feſt. Lombarden auf Realiſierungen ſchwächer. Die Börſe ſchloß bei beſſerer Haltung in feſter Tendenz. Nachbörslich trat Abſchwächung ein. Diskonto⸗Kommandit ſchloſſen 101, Lombarden 25.80, Dresdner Bank 166.20, Ruſſen bon 1902 87.70 eröffneud, ſchließend hei matt ar Tandeug 88.80, elegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 28. 30. 28. 30. Amſterdam kurz 168 60 168 5·C naris kurz 81.325 81828 Belaten 81.066 81066 Schweiz. Plätze„ 81.225 81.20 Italien 81.425 81.40 Wien 85 033 85.05 London„ 20.40 20 430 Napoleonsdior 16.26 16.24 * lang 20.40 20.405 Privat⸗Diskont 47116 Staatspapiere. A. Deutſche. 28. 30 28. 30 34½ Dſch. Reichsanl 100.65 100.75 Tamaulipaß 99 30 99.20 „„„„ 88 80 88 90 Bulgaren 98.25 98.30 Biſapr.konſ. St.⸗Anl 100 30 100 75%% Griechen 1890—.— 52.50 k 55 5 8885 88 90 italien. Rente 106 05 106- bad. St.⸗A.„—— 108.30 4½ Oeſt. Silberr. 100 60 10% 55 Zißs bad. St.⸗Obl f 99 20 99.3 4½„ Papierr. 100 00 100 6, 317„ M. 99.80 99 80 Oeßerr. Goldr. 100 60 100 60 34½ 7„ 00, 99.80 99.803 ortg. Serie 68.30 68.15 4 bayer..⸗B.⸗A. 101 10 10.—3 dto. III 67 50 67 80 51 d0. u. Allg.⸗A. 9985 99 75 4½ do. neue 1905 94 50 94 80 88 50 88 504 Ruſſen von 1880 8750 88.10 4 Heſſen 103.40 103 204 ſpan. ausl. Rente 88.— 92 80 8 Heſſen 86.50 86 504 Türken v. 1908 88 15 88.— 5 Sachſen 87.70 8766 4 Türken unif. 90 40 80 30 8% Mh. Stadt⸗A.o5—.—— 4Ungar. Goldrente 96 30 96.30 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.80 95.40 gGold⸗A. 1887——% %½ Ebineſen 1898 97.56 97.55 Verzinsl. Loſe. 160 20 160 20 135.40 135.60 4Ggypter unifizirte—.— Mexikaner äuß.—.— 102 60 55 un—— 67 70 Oeſt. Loſe v. 1860 Türkiſche Loſe Aktien induſtrieller Unternohmungen. Bad. Zuckerfabrik 112.90 112 80 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 133. Eichbaum Mannß. 161.— 161.— Allg..⸗G. Siemens 183 10 Mh. Akt.⸗Brauerei 148.— 148.— Ver. Kunſtſeide 501 50 Parkakt. Zweibr. 112.— 110.80 Lederw. St. Ingbert 57— Weltz z. S. Speyer 108.— 103.— Spicharz 108 70 Cementw. Heidelb. 131.50 188 60 Walzmüßhle Ludw 198.— Cementf. Karlſtadt 123.— 123.— Fabrradw. Kleyer 322 50 35 Bad. Anilinfabrik 458.— 457.— Maſch. Arm. Klein 92.— Ch. Fbr Griesheim 261.30 262— Maſchinenf. Baden. 222.— 222.50 Herbſe Farbwerk 388.— 588 Dürrkopp 465.— erein chem. Fabrik 350.— 349.80 Maſchinf. Gritzner 238 80 Fee Albert 375.50 878 50 Schnellprf. Frkthl, 185 50 185.— 185.80 184 50 ccumul.⸗F. Hagen 225.60 225 60 Selfabrik⸗Aktlen 187.70 ee. Böſe, Berlin 8320 83.20 Seilinduſtrie Wolff 123.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 229.0 280 70 Zellſtoff Waldhof 311 50 Lahmeyer 142.50 148.— Südd. Immob. 125.— Bergwerks⸗Aktien. 252 50 254 50( Zelſenkirchner 139.50 141 50 Harpener —.— Gibernia 0 Weſterr. Alkali⸗A. 260— 2 Eiſenwerke Lollar—.—][Oberſchl. Eiſenakt 137 10 J Iriedrichsh. Bergb. 132.— 152.—Ver. Königs⸗Laura 261.— 263.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. 238.40 218 20 221— 281.— 282.— Ludwh.⸗Bexbacher 237 50 237 70 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24 50 26 20 Pfälz. Maxbahn 149 50 150.— Seſterr. Nordweſtb—.——. do. Nordbahn 141 40 141 60 5 i—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 134— 184—Gotthardbahn——— Hamburger Packet 168 80 170 60 Nordd. Lloyd 180.60 132 2[„ Meridionalbahn 151— 151.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb 143 70 144 50 Baltim. Obio 118 80 118.80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Aeſ Frk. Hup.⸗Pfdb. 101.20 101.20 f 40% Pr. Pfdb. unk. 14 38 Ital. Mittelmeerb.—.— 92.— 103.— 108.— 40% F. K. VB.Pfdbr.05 100.20 100.20 ½„„„ 12 99.80 9980 mio lorso 101.60 3%„„„ 14 100,78 100.75 4% Pf.Oyp B. Pfdb. 101.10 101.10 ½„„„ 0s 95.— 95.— VV„. 34J0% Pr. Bod.⸗Er. 95.— 95.—3½ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 100 80 100.80 Kleinb. b 04 96.10 96.10 4%„ 99 3½ Pr.Pfbbr.⸗Bk.⸗ unk. 00 102.20 102.20] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfobr..01 Obl. unkündb. 12 99 50 99 50 unk. 10 102.60 102.60 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100.50 100.50 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 101.— 101.— unk. 12 1038.80 103.80 4%„„„ 1912 103— 108.— 5½„ Pfdbr..s6 1½%„„„ alte 96.50 96.50 „„„ 1904 66.50 86.50 89 ſt. 94 96.— 96.— 3½ „ Pfd. 96/06 96.— 96.— 1 „ Com.⸗Lbl. v. 1, unk 10 104.— 104. 54½ 40% %½%„ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 101 80 101.80 .8.unk.g1 99.20 99.20(eſ Pf. B. Pr.⸗Obl.——.— 3%„Com.⸗Obl. 31½0% Pf. B. Pr.⸗O. 98 80 98.75 v. 9606 99.20 99.20 2½ Ifal. ſttl.g. E. B.—.— 71.85 40% Pr. Pfdb. unk. 09 101.— 100.90 4ů 12 101.90 102.10 Mannh, Verſ.⸗G.⸗A. 520.— 520.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 130.— 130.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 11710 117 60 175 20 176 50 Oeſt. Länderbank 112.75 112.50 123 50 124.—„ Kredit⸗Anſtalt 310.30 211.70 150 90 151.80 Pfaͤlziſche Bank 105 70 105.70 243 20 244.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 50 204.— 184.50 184.50] Preuß. Hypothenb. 1285— 124 80 115 20 115., Deutſche Reichsbk. 157.— 157.75 190 80 191.70 Rhein. Kreditbank 143.— 143..— 165 50 1662 Rhein. Hyp. B. M. 2.50 204.8 211.— 211.— Schaaffh. Bankver. 164.— 164.40 159 50 159.50 Südd. Bant Mhm. 115.— 115,25 NMattonalbant 180— 1305½% Wiener Bankver, 142.50 144. 0 Oberrhein. Bank 109 50 109.20[ Bant Ottomane 120.20 120 50 Frankfurt a.., 30. Ottober. Kreditaktien 211.50 Staats⸗ ahn 144.30, Lombarden 25 80. Egypter—.—, 4 0% ung. Goldrente 60, Gotthardbahn 190,50, Disconto⸗Commapdit 191.50, Laurg —, Velſentirchen 240 50, Darmſtädter 152.10 Handelsgeſellſchat! 776 30, Dresdener Bank 166 10, Deutſche Bank 243.70, VBochumer 258.50 Northern——, Tendenz: feſt. Nachbörſe, Kreditaktien 211.70, Staatsbahn 144.30, Lombarden .—, Disconto⸗Commandit 191 70. Berliner Effektenbörſe. (Grivattelegramm des General⸗Anzeigech.) Berlin, 30. Okt.(Fondsbericht.) Trotz der keil⸗ weiſen Ausſchaltung des Nachrichtendienſtes aus Petersburg war die Börſe anfangs ziemlich feſt, wozu auch die Privatdepeſchen aus ndon, nach denen man in Petersburg weitgehende politiſche Zu⸗ geſtändniſſe mit Beſtimmtheit au erwarken pak, beitrugen. Banken *** Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. omerſ. u. Disk⸗B. Darmſtädter Bank eutſche Bink geutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bant resdener Bank rankf. Hyp.⸗Bank rkf, Hyp.⸗Creditv. Southampton). zunächſt ſteigend. Auch Ruſſenbank 1½ Prozent höher. Montan⸗ aktien gewannen gleichfalls zirka 34 Prozent. Schwächer waren Deutſch⸗Luxemburger und Gelſenkirchener; dagegen Harpener höher. Fonds äußerſt erregt. 1902er Ruſſen ½ Prozent beſſer. Auch Japaner feſt. Schiffahrtsaktien feſt. Weiterhin Tendenz gut behauptet bei ruhigem Geſchäft. In zweiter Börſenſtunde Tendenz feſt, Banken überwiegend gut gehalten. Warſchau⸗Wiener beſſer, .50. Täglichas Gold auf kurge Sicht 6 Prozent, Späteg Lokal⸗ markt unberäudent feſt. In buittor Vörſenſtunde ſchwach unter Neallſterungen, Der Rückgang in Nuſſon brückte auf den Parkehr. Induſtriewerte des Kaſſamarktas bielfach höhen n Spegialisättan von Eiſenwerton. Berlen, 30. Oktober.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 213 05 216.05 Canada Paecifie 171 80 172 25 Ruſſ. Anl. 1902 37.— 87 80 Hamburg. Packet 168 50 170.60 31ſ2e Neichsanl. 100.70 100.60 Nordd. Lloyd 180 60 138.80 30% Reichsanleihe 89.— 89— Dynamit Truſt 181 20 181.— 4% Bad. St.⸗Anl. 108.40 103.50 Licht⸗ u. Kraftanl. 140.50 140.80 3½ B. St. Obl. 1900 99.75—.— Bochumer 253 10 254.— 3½ 0% Bayern 99.70 99.70 Konſolidation—— 437 75 40% Heſſen 108.50—..J Dortmunder 101 70 102.50 30% Heſſen 80.60 85.40 Gelſenkirchner 240 50 240.70 30% Sachſen 87.60 87.70] Harpener 219.90 220 75 4% Pfbr. Rh. W. B. 101.— 101— Hibernfa—— 5% Chineſen 22 101.9 Hörder Bergwerke 197.— 198.— 40% Italtener 106.— 105. 0 Laurabütte 268 20 265— 4½ Japaner(neu) 94.20 94.4 Phönir 193.— 194.90 1860er Lofe 160.50—.— Nibeck⸗Montan 217.20 217 25 4% Bagdad⸗Anl. 89.10 89.30 Schalk G. u. H. V.—.— 687 Kreditaktien 211— 211.60] wurm Revier 155— 155.50 Berk.⸗Märk. Bank 167.— 167 50 Anflin Treptow 377.— 879 50 Berl. Handels⸗Geſ. 175.20 176.0 Braunk.⸗Brik. 215.20 216.— Darmſtädter Bant 159.70 151.60] D. Steinzeugwerke 294— 294.— Deutſche Bank(alt) 242 70 246,] Düſſeldorſer Wag. 291.10 293 10 „(1g.) 258 10 248.40 Elberf. Farben(alt) 5.50 529 20 Disc⸗Kommandik 199.70 19160] Weſtereg. Alkallw. 257— 260— Dresdner Bant 165.10 166.10 Mollkämmerei⸗Akt. 160.— 160.50 Rhein. Kreditbank 143.— 14.50 Chemiſche Charlot. 217.— 215.20 Schaaffh. Bankv. 163.90 164.—] waren Wiesloch 193,50 193 20 Lüdeck⸗Hüchener + 57 75=Zellſtoff Waldhof 310.50 311.50 Staatsbahn 143 40 144.40] Eelluloſe Konheim 256.— 237.80 Lombarden 24.70 20.20 Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 30. Oktober.(Telegr.) Nachbörſc. Kredit⸗Aktien 211.10 211.—] Staatsbahn 144.20 144.25 Diskonto Komm. 191 10 190 75 Lombarden 25.— 25.60 Pariſer VBörſe. Paris, 30. Oktober. Anfanaskurſe. 3 0% Rente 99 47 99.57Türk. Looſe 133— 1338.— taliener—— 105 55 Banque Ottomane 6 3— 605— Spanier 92 20 92.40fio Cinto 1682 1687 Türken unif. 90.25 90.35 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 30. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 d% Reſchsanleihe 87— 87— Southern Pacifie 5% Coineſen 103— 102). C& neago Milwaukee 184½¼ 1880/ 4½% Chineſen 99— 99—Denver Pr. 89% 89½ 2/% Conſols 88— 88¼% Atchiſon Pr. 106— 106 4 0% Italtener 104% 104%/ Loutsv. u. Naſhv. 154— 154 4 9% Grtechen 52¾ 52½ Unton Paeific 185/8 185/ 3% Portugieſen 69% 69¾ nit. St. Steel com. 38½ 88. Spanier Dß 106%/ö;3 D Türken 89 ½ 89%¼Eriebahn 489%/ 48⸗% 4% Argentinier 89½ 891] Tend. ſeſt. 3% Mexitanei 35¼ 35 Debeers 177 1775 4% Japaner 91½ 91½ Chartered 86 17½/ Tend.: feſt Holdfields 6% 6¼ Ottomanbank 14½ 14½ʒ Randmines 77 8— Rio Sinto 667%/8 67— Faftrand 5 Braftlianer 87ö 875/8 Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 30. Okt.(Tel.) Produktenbericht, Da der Sonntag in Rußland relativ ruhig verlaufen war, war die Ten⸗ deng für, Getreide ſchwächer, zumal das ſchöne Wetter auf einen baldigen Wiedereintritt von Zufuhren hoffen läßt. Bei den zu teueren Auslandsofferten kam es in fremder Ware nur in zögernden Abſchlüſſen. Weizen, Roggen und Hafer niedriger. Mais und Rüböl ſchwach. Wetter: mild. Berlin, 30. Oktober.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 28. 30. 2 Weizen per Oktbr.———— Mais per Dezbr. 137.— 137 25 „Dezbr. 183.—181—„Mai 130.50 135 75 „ Mai 1—.192 255 5 55 Roggen per Oktbr. 170 75—.—[Rüböl per Oktbr. 48 20 47 70 „ Dezbr. 169.— 168 75 8„ Dezbr. 48 50 47 90 „ Mai 17425 178 50„ Mai 50.90 50.60 Hafer per Dezbr. 153 55 153 75 Spiritus 70er loco———. „ Mai 163.75 1635 Weizenmehl 25.— 25.25 2———.— lRoggenmehl 23.50 23.40 *.* Maunheimer Marktbericht vom 30. Okt. Stroh per Ztr. M..80 bis M..50, Heu M..00 bis M..00 Kartoffeln M 3 5 beſſere M..50 bis M..—, Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 30-40 Pfa., Spinat per Portion-15 Pfg., Wirſing per Stück.10 Pfa., Rotkohl per Stück 15.25 Pfg., Weißkohl per Stück.10 Pfg., Weißkraut 100 Stück-⸗8., Kohlrabi, 3 Knollen 00-10 Pfg., Kopfſalat per Stück.08 Pfg., Endivienſalat p. Stück 0006 Pfg., Feldſalat per Portion 00 Pfg., Sellerie p. St. 8⸗10 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 6⸗7 Pfg., rote Rüben p. Pfd.,.⸗06 Pfg., weiße Rüben per.04 Pfg., gelbe Rüben per Pfd. 00 6 Pfg., Karotten per Büſchel 4 Pfg., Pflückerbſen per Pfd 00⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 20.25 Pfg., Gurken ver Stück 0000 Pfg., zum Einmachen ver 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 15.18 Pfg., Birnen per Pfd 20.25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00⸗00 Pfa., Trauben per Pfd. 00.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd..00 Pfg., Aprikoſen v. Pfd. 00 Pfg., Nüſſe per 25 Stück 20 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35⸗40 Pfg., Eier per 5 Stück 8050 Pfg., Butter per Pfd. M..00-.30, Handkäſe 10 Stück 50 Pfg., Breſem per Pfd.(-50 Pfg., Hecht per Pfd. M..20, Barſch p. Pfd. 00.-80 Pfg., Weißſiſche p. Pfd. 00⸗40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.00⸗3.50., Reh per Pfd. 00-80 Pfg., Hahn(ig.) per Stüch ..50., Huhn(fung) per Stück 01.70 Mk., Feldhuhn per Stüch .00-.00., Ente p. Stück.20⸗3., Tauben p. Paar..00., Gans lebend per Stück 0⸗0., geſchlachtet per Pfd. 76⸗00 Pfg., Aal..00., Zwetſchgen per Pfd.—0 Pfg. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Rotterdam, 27. Oktbr.(Drahtbericht der Holland Amerika Line, Rotterdam). Der Dampfer„Potsdam“, am 18. Oktober von New⸗Nort ab, iſt heute e F ton, 28. Oktbr. rahtberie er Amerkan Line, n„Philadelphia“, am 21. Oktbr. von NeweNork ab, iſt heute um 5 Uhr vormittags hier angetommen. New⸗Nork, 27. Okt. Drahtbericht der Damburg⸗Amerita⸗Linie Southampton. Der Schneltdampfer„New⸗Hork“, am 2. Oktober von Southampton ab, iſt heute Nacht 12 Uhr, hier angekommen. Meitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bänentlau Nacht. in Wanngeim. Bahndatplag Nr. J. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Oktober. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 25. 26. 27. 23. 29. 30., Vemerkungeg Nonſtauz ,68 Wildsbhutt 2,75 Hünigenn, 9,55 2,46 2,40 2,83.29 2,12 Ubds. 6 Uhr Kehl)„2,76 268 2,63 2,57.52 2,46 N. 6 Uhr Autetburffß.82 Abds. 6 Uhr ainnntnßnßß 4,50.48.86.28.21.16 2 Uhr Germersheim.. 4,30. 12 Uhr Nannheim 4,20 4,12 4,00.6 3,79 8,70 Rorg. 7 Uhr Rainß?;ß; 1,82.89 1,52 1,4% 1,0 ·. 12 Uhr Biiere 2,18 10 Uhr Faub 2,66 2,54 2,45 2,35 2,26 2 Uhr nrr!ß 2,72 10 lahr l 8,12 2,99 2,84 2,73 2,43 2 Uhr Nihterrrkrk 2,55 6 Uhr vom Neckar Nanühemm 4,17 4,08 8,90 3,86 3,75 3,66 V. 7 Uhr Heilbronn 0, 8 0,92 0, 5 0,79 0,80 0,791 W. 7 Uhr ———..———— —————— Gerichtszeſtung. Mannheim, 26. Okt.(Strafkammer III. Schluß.) Wegen unerlaubter Auswanderung werden ſechs Fahnenflüch⸗ tige des Jahrgangs 1902, nämlich Martin Schmitt von Heddes⸗ heim, Bonifag Braun aus Griesbach, Joſeph Brand aus Ley⸗ tershaufen, Hermann Loeb aus Hockenheim, Karl Stroh auz Plankſtadt und Joſ. Schweiger aus Schwetzingen, zu je 160 Mark Geldſtrafe oder 32 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Fabrikarbeiter Johann Hartmann aus Roſenberg entwendete in der Eichbaumbrauerei derſchiedene Meſſing⸗ und Kupferhähne im Werte von 35 Mark und aus einer Fabrik in Neckarau Metall im Werte von 6 M. Der vielfach Vorbeſtrafte wird zu 1 Jahr 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Fabrikarbeiter Martin Gebhard, ebenfalls ein unber⸗ beſſerlicher Dieb, der am 30. März d. J. dem Arbeiter Martin Dieringer in Neckarau Kleider im Werte von 10 M. entwendete, erhält zu einer Zuchthausſtrafe von 8 Jahren, die er in Aſchaffen⸗ burg davontrug, eine Zulage von 6 Monaten. Die Fabrikarbeiterin Barbara Strubel aus Wallſtadt, kwelche vom Schöffengericht wegen Diebſtahls zu 4 Tagen Gefängnis vevurteilt worden iſt, wird auf ihre Berufung hin freigeſprochen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Blum. Die Berufung des Taglöhners Wilhelm Haupt von Fran⸗ kenthal, der vom Schöffengericht wegen Bedrohung zu 1 Woche Gefängnis verurteilt worden iſt, bleibt erfolglos. Theater, Runſt ung(Oiſſenſchaft. Beyerleins„Zapfenſtreich“ in London. Aus London wird be⸗ richtet: Unter dem Titel„Lights out“ iſt Beherleins Drama am Mittwoch im„Waldorf⸗Theater“ mit vielem Erfolg aufgeführt worden. Beſonders die beliebte Perſönlichkeit des Schauſpielers H. B. Irving, der den Leutnant von Lauffen ſpielte, trug viel zu dem reichen Beifall bei. Die Darſtellung war überhaupt eine außer⸗ ordentlich gelungene; ſie behielt ſo viel von dem fremden Lokal⸗ kolorit bei als notwendig war, und näherte es doch im einzelnen ein wenig dem engliſchen Empfinden an. Die Ueberſetzung war wortgetreu und gut. Die engliſche Kritik lobt den konſequenten Verlauf der Handlung und findet den dramatiſchen Aufbau der letzten Akte höchſt wirkſam, während ſie in den beiden erſten Akten ſtarke Längen konſtatiert und einige Kürzungen empfiehlt. Sie empfindet bei der melodramatiſchen und effektvoll rührenden Hand⸗ lung das Fehlen aller unwahren Motive und die ruhige realiſtiſche Haltung als äußerſt ſyhmpathiſch, ſteht aber dem eigentlichen Kon⸗ flikt, der aus ſo ganz anders gearteten Verhältniſſen wie den eng⸗ liſchen erwächſt, berſtändnisloſer gegenüber als die franzöhſiſche Kritik. Eine merkwürdige Entdeckung ſoll der italieniſche Archäologe Profeſſor Boni gemacht haben. Die römiſchen Zeitungen berichten folgendes: Der geiſt⸗ und phantaſievolle Leiter der römiſchen Aus⸗ grabungen, Profeſſor Boni, hat in der neunundzwanzigſten, d. h. der allerunterſten archäologiſchen Schicht des Forums, ſechs Meter unter dem Pflaſter der Kaiſerzeit, eine Anzahl Skelette von Män⸗ nern, Frauen und Kindern gefunden, die Spuren eines gewalt⸗ ſamen Todes. zeigen. Boni glaubt nun, hier Ueberreſte des Kampfes vor ſich zu haben, der ſich im Tal ztwiſchen dem Kapitol und dem Palatin anläßlich des Raubes der Sabiner⸗ ianen entſpann. Boni iſt bekanntlich auch der Entdecker des Lapis niger und des Romulus⸗Grabes. Verantwortlich für Politik: gicharh Greupner, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller⸗ 8 Eine rationell angelegte Beleuchtungsart iſt die Grundbeding⸗ Ung, wenn man billiges elektriſches Licht brennen will. Vor allem ſchaffe man die gewöhnliche Kohlenfaden⸗Lampe ab und erſetze ſie durch die Osmium⸗Lampe, welche die Hälfte Strom ſpart und ein blendend weißes Licht hat. Sachgemäße Auskunft hierüber erteilt die Firma Sotz& Cie., Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b. H. Mannheim 59 8 Paradenlat: F. Göhring paradeplat Juwelen, Gold- und Silberwaren. Siſberne Tafelgeräte u. Besteche, Goldene Herren- und Damen-Uhren, Ketten. Schwer versilberte Haushaltungsbestecke ete. Sehr billige Preise. 59602 Gerründet 1822. AMalscher Vortrags-Verbaul. Dienstag, 31. Oktober a.., abends 83¼ Uhr, im graßen Saale der Auguſt Lameh⸗kLoge 6 4, f2: Jüdiſcher Diskiuſſtons⸗Verein. Vortrag über: ddes⸗ Leu⸗ aus 160 berg And ik in rafte wer⸗ irtin dete, fen⸗ tadt, gnis hen. ran⸗ oche 3 28 — N rni 515 SWontement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pſennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartck. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverfündigungsblatt. Ineee Die Kolonel⸗Zeile. 20 g Auswärtige Inſeraſe 28 Die Rekame⸗Zeile ⸗60 — Expedition Nr. 218. Nr. 210. Bekauntmachung. Die Wahervberſor⸗ gung Feudenhein betir Nr. 1649601. Wir bringen hiermit zu öffentlichen Keuninis, daß wegen Einlage eines Rohr⸗ ſtranges für die Wüſſerverſorgung in Feudenheim der Kreisweg Feudenheim⸗Heddesheim bezw. Feudenheim Wallſtadi vom Gant⸗ daus zum Pflug in Feudenheim bis Ortsende dom Montag, den 30. d.., bis Freitag, den 10. November 1905, fur den Fuhrwerksverkehr geſperrt wird. 6901 Mannheim, 28. Oktbr. 1905. Großh. Bezirksamt: Eppelsbeimer. Bekanutmachung. Deu Rottauf unter den Schweinen betr Nr. 165868 J. In der Gemeinde Hohenſachſen im Gehöne des Kandwirts Pe. Kolb in die Rot⸗ laufkrankheit unter den Schweinen ausgebrochen. 6910 Mannheim, 27. Oktober 1905. Gr. Bezirksamt III. Bekanntmachung. Eingejſangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm hier— H.9— Untergebracht; ein Jagdhund männlichen Geſchlechts(braun und weiß geſpritzt). 6904 Maunbeim, 25 Oktober 1905,. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Konkursperfahren. Nr. 14206. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Wirts Carl Konrad in Mannheim, wurde durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts hier vom heutigen eingeſtellt, da eine den Koſten des Ver⸗ fahrens entſprechende Maſſe nicht vorhanden iſt. 6809 Mannheim, 26. Okt. 19 5. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 14: Ehrmann. ee 14742 Fleiwillige Gerichtsharkeit. Bekauntmachung. Nr. 10/6. Gemäß 8 1981 Abſ. 1.⸗G.⸗B. und 8 4 Abf. 2 lit. a R⸗P.⸗G. wurde durch Beſchluß Großh Amts⸗ gerichts Abteilung VII vom 26, Oktobe ds. Is. Nr. 1208 über den Nachlaß des Wirts u. Metzgers Richard Setzer, in Maunnheim, die Nachlaß⸗ verwaltung angeordnet. Ortsrichter Karl Becker, in Maunheim wurde als Nach⸗ laßverwalter beſtellt und unterm heutigen als ſolcher verpflichtet. Mannheim, 28. Okt. 1905. Der Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Ghrmann. 6898 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt.., Band., O. Z. 38, Firma „Deutſche Zündholzfabri⸗ ken Aktiengeſellſchaft“ in Rhelnau. Zweigniederlaſſung. Haupfſitzdauenburg in Pommern wurde heute eingetragen: Nach dem Beſchluſſe der Ge⸗ neralverſammlung vom 15. Sep⸗ tember 1905 apital um 300000 Mark erhöht werden. Das Grundkapital iſt um 300 000 Mark erhöht und beträgt jetzt 1900 000 Mark. Die Ausgabe der Aktien erſolgte zum Kurſe von 100% plus Aktien⸗ ſtempel. 6906 Mannhei n, 26. Oktober 1905. Gr. Amtsgericht 1. Handelsxregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bandy, .Z. 46, Fitma„Syndikat⸗ fteie Kohlen vereinigung Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ker Haſtung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Der Geſchäftsführer Carl Bün⸗ ting hat ſeinen Wohnſitz von Schwetzingen nach Mannheim verlegt. 6907 Mannheim, 26.Oktober 1905 Ge. Amtsgericht J. Verſeigerung von Pappelſtämmen. Dienstag, den 7. November, nachmittags 3 Uhr, werden vön dem Gräflich von berndorfſ'ſchen Rentamte ca 50 Stück junge Pappeiſtämme von ea. ö em Duich eſſer auf der Großwürſe beih heindurch⸗ ſtich zegenüber der Kollexinſel lehend auf den Rathauſe in Bruß öſentlich verſteiger Näh, Auskunft ertelit Wieſen⸗ Auſſeher Grün in Brühl. 30515 ſtatl. 78 Pfg. veiſugbar. ſoll das Grund⸗ Der Konkursverwalter: Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abt.& wurde heute eingetragen: 1. Band IV,.⸗Z. 204, Firma „Nauen& Panther“ in Mannheim: Die Liquidation iſt beendigt, die Fireug erloſchen. 2. Band V,-3. 229, Firma „Wilhelm Steigmeyer“ in Maunheim: Die Firma iſt erloſchen. 3. Band XI..„Z. 198, Firma „Ludwig Wüſt“ in Mannheim: Die Fimma iſt erloſchen. 4. Band XI,.-Z. 229, Firma „Rich. Knaufmann& Co.“ in Mannheim:(Maungheimerland⸗ ſtraße 213.) Offene Hande sgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Okt. 1905 begonnen. Perſönlich ſcha ter find: Richard Kaufmann, Kauf⸗ mann in Mannheim, Ludwig Geis mar, Kauf⸗ mann in Maunheim, und Emanuel Lippmann Geismar, Kaufmann in Heidel⸗ berg. Geſchäftszweig: fabrikation. 5. Band XI,.⸗Z. 230, Firma „Robert Schimpf“ in Mann⸗ heim, G 3, 11. Inhaber iſt: Robert Schimpf, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Papierpräge⸗ anſtalt. 6. Band XI,.Z. 281, Firing Waldhof⸗Apolrheke Bern⸗ hard Münnich“ in Mannherm⸗ Waldhof:(Feldſraße 28.) haftende Geſell⸗ Bellfedern⸗ In haber iſt: Bernhard Münnich, ApothekerinMannheim-Waldhof, Geſchäftszweig: Apolheken⸗Be⸗ trieb. 6908/14 7. Band XI,.⸗Z. 282, Firma „Danſel Weißmann“ in Maunheim:(Kirchenſtraße.) Iuhaber iſt: Dauiel Weiß⸗ mann, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Rohtabat Handlung. Mannheim, 28. Oktober 1905, Großh. Amtsgericht 1. Bekanntmachung. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmaunns Fritz Haußmann, Inhabers der Firma Lehmann & Schmidt in Mann⸗ heim betr. In obigem Konkurſe findet mil Genehmigungd s Gläubigeraus⸗ ſchuſſes eine Abſchlagsverteilung Hlerzu ſind 21966 Mark Nach dem auf der Gerichts⸗ ſchreiberei des Großherzoglichen Anmtsgerichts Maunheim, Aolei⸗ lung L. aufltegenden Verzeichniſſe ſind hierbet zu berückſichtigen: 4403 Mark 67 Pig. bevorkech⸗ tigte und 175681 Mark 12 Pig. unbevorrechtigte Konkursſorder⸗ ungen, auf welch' letztere eine Abſchlagsdividende von 10 Pro⸗ zent entfällt. Maunherm, 28 Okt. 1905. Dr. Albert Dübrenheimer, Rechisanwalt. 92927 Bekanntmachung. Die Abhartüng der Wochenmärkte beir. Nr. 383551 Wir dringen hiermit zur offentlichen Kenntnis, daß wegen des auf nächſten Mittwoch ſallenden Fetertages „Allerheiligen“ der Wochenmark! bei der Liliſenſa ule am Dienstag, den 31. d. Mts., agenie wild. Mannheim, 26. Okt. 1905. Bürgermeiſteramt: Nitfer. 8 30009/718 Schieß. Zwaugs⸗Verſte gerung. Dieustag, 31. Oktober 1905, nachmittags 2 Uhr: werde ich im Pfandlokale 4½% 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege ver⸗ ſteigern: 302•˙0 Möbel verſch. Art. Mannheim, 30. Okt. 1805. Ningel, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗JNerſteigerung. Dienstag, 31. Oktober 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfiändlokal Q 4, 5 dahier gegen bare Zahlung im Poll reckungswege öffentlich ver⸗ neigernt: 30221 Mehrere neue Wagen und Mobel aller Art. Manuheien, 30. Oktober 1905. Scheuber, Gülerrechtsregiſter. Zu Güterrech sregiſter Band VI. wurde heute eingettagen: 1. Seite 394, Schorr, Ada i Maurer in Wallſtadt und Ka⸗ tharina geb. Wiegand. Nr. 1. Durch Vertiag vom 15. Sepfember 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage bezeichneie Vermo⸗ gen derſelben, ſowie alles Ver⸗ mögen, das ſie von Todeswegen oder mit Rückſicht auf ein künf⸗ tiges Erbrecht durch Schenkung oder als Ausſtatrung erwirbt. 2. Seite 395, Beuke, Karl Fliedrich, Friſeur in Maunn⸗ heim und Marta Auna geb. Sonntag. Nr. 1. Durch Vertrag von 25. Sepiember 1905 iſt Güter trennung vereinbart. 3. Seite 396, Herkomer, Alois, Reiſender in Manuheim und Anng Maria geb. Liitig. Nr. 1. Durch Vertrag vom 2, Okiober 1905 iſt Gütertreun⸗ ung vereinbart, 4. Seite 397, Duffner, Bert⸗ hold, Fabrikarbeiter in Maun⸗ heim und Maria Thereſia geo⸗ Frank. Nr. 1. Durch Vertrag vom 2. Oktober 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 5. Seite 998, Schmitt, Karl, Poſtaſſiſtent in Mannheim und Kaſharina geb. Lamerdin: Ni. 1. Durch Vertrag von 2. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 6. Seite 999, Ruben, Leo pold, Kaufmann in Ilsves helmund Helene geb. Friedländer. Nr. 1. Dulch Vertrag von 2. Okiober 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 7. Seiie 400, Brack, A da m, Ernm, Friſeur in Maunheim⸗ Neckarau und Thekla geb. Eug ⸗ lert: Nr. 1. Durch Vertrag vom 4 Oktober 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart, g. Seite 401, Riffel, Her⸗ mann, Lehrer in Maunheim und Wilhelmine geb. Scheif. Nr. 1. Durch Ver rag von 5. Okiober 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 9. Seiie 402, Kohrmann, Gunav, Werkimeiſter in Mann⸗ heim und Maria geb. Meyer⸗ Nr. 1. Durch„Vertrag von 9. Okiober 1905 iſt Errungen⸗ ſchafisgemeinſchaft vereinvart. 10. Seite 403, Hoffmann, Joſef, Büregudiener in Mann heim und Anna geb. Wacker. Nr. 1. Durch Vertrag vom 18. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsge neinſchaft vereinbari. Vorbehaltsgut der Frau iſt das iin Vertrage näher beſchriebene Vermögen derſelben. 11. Seite 404, Wießner, Paul, Schmied in Manuhein und Chriſtine geb. Schreiber. Nr. 1. Durch Vertrag vom 13. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchriebene Vermögen deiſelben. 12. Seite 405, Schulz, Ge⸗ org Peter, Kaufmann in Mannheim⸗Neckarau und Kät⸗ chen geb. Müſſig. Nr. 1. Durch Vertrag vom 13. Oktober 1905 iſt Exrungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchriebene Bermögen derſelben. 12. Seite 405, Schulz, Ge⸗ org Peier, Kaufmann in Mannheim⸗Neckarau undKätchen geb. Müſſig. Nr. 1. Durch Vertrag vom 13. Oktober 1908 iſt Errungen⸗ ſchafisgemeinſchaft vereinbart. Vorbehalisgut der Frau iſt das im Vertrage näher befchriebene Ver ögen derſelben, 18. Seite 406, Hofmann, Wilhelm, Kaſſier in Mann⸗ heim und Katharina geb. Riecker. Nr. 1. Durch Verirag vom 16. Oktober 1905 iſ Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 14. Seite 407, Münch, Os⸗ Gerichtsvollnener. tar Jakob, Kaufmaun in Montag, 30. Oktober 1905. Eiſe Martia Maunheim und geb. Grabenſtein. Nr. 1. Duich Vertrag vom 17. Oktober 1905 iſt Gutertrenn⸗ ung vereinbart. 15. Seite 408, Herrſchlein, Joſef, Kutſcher in Mannheim und Karoline geb. Beck verwitt⸗ wete Göhrig. Nr. 1. Durch Verirag vom 19. Oktober 1905 iſt Gutertrenn⸗ ung vereinbart. 16. Seite 409, Schulz, Ri⸗ chard, Bierbrauer in Maun⸗ heim und Lina geb. Michel. Nr. 1. Duich Vertrag von 20. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſhaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das iim Vertrage näher beſchrebene Vermögen derſelben. 17. Seite 410, Griesheimer, Friedrich, Metzeer in Mann⸗ heinn und Noſine geb. Hanne⸗ mann. Nr. 1. Durch Vertrag vom 20. Okiober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgeeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das tn Vertrage näher beſchriebene Vermögen derſelben. 18. Seite 411, Stahl, An⸗ dreas, Fiſcher in Neckarhauſen und Maria Magdaleng geb Widlersheimer. Nr. 1. Durch Vertrag vom 23. Oktober 1905 iſt allgemeine Gülergemeinſchaft vereinbart. 19. Seite 412, Buſch, Wil⸗ helm Friedrich, Eiſendreher in Mannheam und Katharina geb. Kurz. Nr. 1. Durch Vertrag vom 23. Oktober 1305 iſt Errungen. ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbevaltsgut der Fran iſt das im Vertrage näher beſchriebene Vermögen derſelben. 20. Seite 418, Wilk, Auguſt, Kiſtenfabrikant in Mannheim und Luiſe geb. Erberspächer. Nr. 1. Durch Verlrag vom 17. Oktsber 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinvari. Vorbevallsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchriebene Vermögen derſelben. 21. Seite 414, Edler, Karl, Fabrikarbeiter in Mannheim und Babette geb. Stier. Nr. 1. Durch Vertiag vom 20. Oktober 1905 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 6915/88 Manunheim, 28. Okt 1905. Großh. Amtsgericht J. Bekauntmachung. Fund betr. Gefunden und auf dem Fund⸗ bureau der Polizeldirektion— Zemmer 11— zur Aufbewahrung abgegeben wurde: in 100„Ausgewählte Ge⸗ dichte von Richard Deumel“, rot⸗ ledernes Portemoungte mit 70 Piennig Inhalt, ein Regenſchirm, 5½%% Pfandbrielzinsſcheine der Bayr. Verein sbauk, ein Schlüſſel, ein Bund Schlüſſel, ein go denes Armeand, ein gold. Ring, ein rotledernes Poriemonnoie mit 98 Pfg. Juhalt, eine Peilſche, ein Herreuhul, ein gold. Ring ein ſchwarzer Damenſchiren, ein braunlederner Geld entel mit mk 10 Pfg. Juhalt, eine ſchwarze Schürze, einn rotlederner Geldbeutel mites Mkt. 40 Pig. Inhalt, ein Handkarren. Falls ſich ein Emp angsberech tigler nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentumskecht an der ge⸗ fundenen Sache binnen Jahres⸗ friſt auf den Finder oder die Gemeinde über. 6902 Mannbeim, 28. Oktober 1905 Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Fundburean. 2 Bekanntmachung. Die Neuwahlen zur II. Kammer der Ständeverſammlung betr. Die Ermittelung des Ergebniſſes des am 28. Oktober ds. Is. ſtattfindenden zweiten Wahlganges im 57. Landtagswahlkreis(Mannheim⸗Laud und Schwetzingen⸗Land) findet am Mittwoch, den 1. November ds. Js., vormittags 91 Uhr in Mannheim im Amtsgebäude(Schutzmannslehrſaal— Erdgeſchoß) ſtatt. Der Zutritt ſteht jedem Wähler offen. Buchen, den 27. Oktober 1905 Der landesherrl. Wahlkommiſſär für den 57. Wahlkreis. Kamm, Oberamtmann. 6903 115. Jahrgang. 786 2 42. Stock, ein möbl. 1 37 4 Zimmei zu v. 1228 + 4, 30 ein leeres und ein möbl. Zimmer an weibl. 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Vier der Badezellen werden den Ahonnenten, die andern zwei, ſowie das Schwimmbaſſin zur allgemeinen Be⸗ nutzung überlaſſen. Das Schwimmbaſſin bleibt von—11 Uhr vormittags und von 3½—5. Uhr nachmittags den weiblichen, die übrige Zeit den männlichen Beſuchern vor⸗ behalten. § 3. Die Anſtalt iſt von Morgens 6 Uhr bis Abends 9 Uhr geöffnet, an Sonn⸗ und Feiertagen aber von 2 Uhr an geſ bloſſen § 4. Die Badezeit iſt für das Schwimmbad und die dem Publikum freigegebenen Einzelzellen eine halbe Stunde, für Familienbäder in den Einzelzellen auf eine Stunde fen⸗ geſetzt. 8 Nach beendetem Baden iſt die Anſtalt ungeſäumt zu verlaſſen. § 6. Jede Verunreinigung des Waſſers, Spritzen, Lärmen, Herumſtoßen, gegenſeitiges Untertauchen und Mit⸗ bringen von Hunden iſt vervolen. § 7. Niemand darf ſich in entkleidetem Zuſtande außer⸗ halb der Umfaſſungswände des Bades aufhalten. 88. Beſchädiſung und Verunreinigung wird beſtraft und ſind die Koſten für Wiederherſtellung und Reinigung der Stadtkaſſe zu erſetzen. 8 9. Für die Aufſicht über die Badeanſtalt iſt ein Auf⸗ ſeher und eine Auffeherin beſtellt, deren Weiſung Folge zu leiſten iſt. § 10. Die Gemeinde übernimmt nur die Verantwort⸗ lichkeit über die dem Aufſichtsperſonal zur Aufvewahrung übergebenen Gegenſtände. 11. die Weiſun Wer ſich gegen dieſe Beſtimmungen oder gegen des Aufſichtsperſonals verfeylt, kann außer Be⸗ ſtrafung auf kürzere oder längere Zeit von der Benützung der Badeanſtalt ausgeſchloſſen werden. 8 12 Uleber die Veigütung der Bäder beſtehen beſondere Bade⸗Tapen. 18. Die Benützung des Schwimmbades iſt nur Er⸗ wachſenen oder des Schwimmens kundigen füngeren Per⸗ ſonen mit Badeanzug geſtatt t. 14. Uebertretungen werden gemäߧ 92.⸗Str.⸗G.⸗B. mit eld bis zu 10 Mark beſtraft. Ladenbarg, den 6. Juni 1905. Das Bürgermeiſteramt: Beztz. 6905⁵ 4 St. Schön möbl. 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