(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ Die Reklame⸗Zeile„80„ E 6, 2. — 7 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Stleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. WVerliner Redakltions-Bureau: Be Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzbur ſerſtraße 15. + (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion„ 377 Expedition! 38 1 E 6, 2. rlin W 50. Nr. 3512. Ein„Schul“⸗Beiſpiel. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 2. Nov. Egs war ein nicht alltäglicher Beleidigungsprozeß, der in Stolp in Pommern mit der Verurteilung des Angeklagten geendet hat, während der moraliſch gerichtete Privatkläger frei ausging. Merkwürdig ſchon durch die„handelnden Perſonen“. Der angeklagte Preßfünder war diesmal kein Prophet der blutig⸗roöten Umſturzlehre, nicht einmal ein Anhänger der toſenroten Couleur des bürgerlichen Radikalismus; er war der Leiter eines konſervativen Provinzblattes, alſo eine berufene Stütze bon Thron und Altar! Und ausgerechnet ein Paſtor und ein geiſtlicher Schulinſpektor war ſein Gegner, ſein ſchützen⸗ der Hintermann aber, der Patronatsherr eben dieſes Paſtors, ein hochgeborener Graf mit dem klangvollen Namen Schwerin. Das ſchützt den Gerichtshof jedenfalls hinlänglich vor dem Verdacht, gegen den Angeklagten voreingenommen geweſen zu ſein, undd das macht dieſen Prozeß eben zu einem beſonders wertvollen Schulbeiſpiel für die Mangelhaftigkeit unſerer Rechtspflege. Der Angeklagte hat einen Schädling als ſolchen öffentlich gekennzeichnet; er hat an einem Beamten, der ſeines Amtes in ſeltenem Maße unwürdig war, in ſeinem Blatte Kritik geübt. Er hat dabei auch im Einzelnen mehrfach ins Schwarze getroffen, er hat aber auch— was nicht mehr als menſchlich iſt— ein paar Mal übers Ziel hinaus geſchoſſen. Der Buchſtabe des Geſetzes verlangt, daß er deshalb verurteilt werde und er wird verurteilt, muß verurteilt werden. Daß er das muß, eben darin liegt der Mangel unſerer Rechtspflege, die ſo ſehr am Buchſtaben klebt, daß ſie auch dem einſichtigen Richter ſchließlich die Möglichkeit nimmt, nach ſeinem beſſeren Gefühle von Recht und Billigkeit zu urteilen:. Mag der an⸗ geklagte Redakkeur Röhl vom Bükowet Anzeiger ein Menſch ſein wie er will— darüber kann man ja aus der Ferne nicht urteilen— er hat jedenfalls der Gemeinſchaft, innerhalb deren er zu wirken berufen iſt, einen ſehr weſentlichen Dienſt geleiſtet; daufür darf er 500 Mark zahlen. Der Kläger hat dieſer ſelben Gemeinſchaft, deren Seelenhirt er hätte ſein ſollen, auf das ſchwerſte geſchädigt; krotztemmuß der Staatsanwalt den un⸗ ſympathiſchen und gefährlichen Mann unter ſeinen Schutz ſtellen! Das ſind Rechtszuſtände, die vielleicht nicht ſo raſch zu beffern ſind, wie man wünſchen möchte; daß das ſittliche Empfinden des Volkes aber an dieſen Zuſtänden ſchwer zu ttagen hat, bedarf keiner Frage. Noch nach einer anderen Richtung gibt der Stolper Prozeß lehrreiche Fingerzeige. Man wird ſich ja wohl zu hüten haben, den ſtreitbaren Paſtor Pötter als einen typiſchen Vertreter ſeines Amtes und Nebenamtes anzuſprechen. Diener des Worts, die dem, der ihnen einen Streich auf den rechten Backen gibt, den linken auch hinhalten, ſind von jeher ziemlich ſelten geweſen. Noch ſeltener ſind aber immerhin die, die ihrem gräf⸗ lichen Patron bei Meinungsverſchiedenheiten den Kartellträger ſchicken, noch dazu in Geſtalt eines Amksbruders. Ein Paſtor guf Piſtolenmenſur— das gibt wieder Stoff für ein paar Seiten Simpliziſſimus, dem das dankbarſte Material zur Zeit in bedenklichem Maße zugetragen wird. Aber auch wenn man abzieht, was dieſen pommerſchen Paſtor zu einer Ausnahme Freitag 3. Oktober 1905. ſtempelt, bleibt noch genug übrig, um den Fall als ein draſti⸗ ſches Schulbeiſpiel eben gegen die geiſtliche Schulaufſicht ins Feld zu führen. Nur wer dem Lehrerſtand als ein innerlich Fremder gegenüberſteht, kann Lehrer ſo niederträchtig behandeln, wie dieſer ſtaatliche Aufſichtsbeamte jahrelang gedurft hat. Ein Amt, das der Staat überträgt, ſollte nicht mit der erden⸗ fremden Autorität des geiſtlichen Standes belaſtet werden. Und die Aufſicht über einen Berufsſtand ſollte nur vertrauens⸗ würdigen Perſonen übertragen werden, die aus dem Stande ſelbſt hervorgegangen ſind, und neben der Kenntnis der Stan⸗ despflichten auch des Gefühls für ſeine Würde nicht ermangeln. In der Richtung könnten die Lehren dieſes Prozeſſes, wenn richtig verſtanden, noch ſegensreich wirken. politische Uebersieht. Maunheim, 3. November 1905. Ein Reichskolonialamt? Von unſerem Berliner Bureau wird uns geſchrieben: Der neue Reichshaushalt ſoll die Umwandlung der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts in ein ſelbſtändiges Reichsamt für die Kolonien vorſehen. Wenn ſich dieſe Nach⸗ richt beſtätigt, ſo wird gegen den Plan grundſätzlich kaum etwas einzuwenden ſein. Soll in unſere ſtark verfahrene Kolonial⸗ wirtſchaft Ordnung kommen, ſo gehört an die Spitze der ganzen Verwaltung ein Mann, der ſein Reſſort in voller Selbſtändig⸗ keit und Unabhängigkeit und unter eigener Verantwortung leiten kann. Verfehlt würde es nur ſein, wollte man von einer verwaltungstechniſchen Aenderung allein alles Heil erwarten. Die Hauptſache wird nicht das neue Amt ſein, ſondern der mweue Mann, der an ſeine Spitze berufen wird. An Leuten, denen man ein ſolches Amt auch nur halbwegs vertrauensvoll überlaſſen würde, iſt bei uns fürwahr kein Ueberfluß, war auch nie Ueberfluß. Wißmann, der vor der Zeit kaltgeſtellt wurde, iſt eines zu frühen Todes verblichen. Außer ihm hätte vielleicht noch Karl Peters das Zeug zum Kolonialleiter großen Stils gehabt, hätte er ſich ſelbſt nur beſſer zu leiten und zu zügeln verſtanden! An ſcharfem Verſtand, keckem Unter⸗ nehmungsgeiſt und praktiſcher Erfahrung fehlte es ihm nicht. Schließlich aber plaudert man ja kein Geheimnis aus, wenn man darauf hinweiſt, daß die Leute von Unternehmungsgeiſt und Temperament gerade keine leichte Stellung haben, im Organismus unſres Bureaukratenſtaates mit ſcharf perſönlicher Spitze. Möglich alſo, daß man am Grafen Götzen faute de mieux feſthält, und ihn zum erſten Staatsſekretär für Kolonien macht— wenn er mit dem Aufſtand in ſeinem Gouvernement wird fertig geworden ſein. Gleich nach der Perſonenfrage aber erhebt ſich noch eine andere, die von beſon⸗ derer Wichtigkeit iſt: was wird mit Kiautſchoue Unſre oſtaſiatiſche Kolonie unterſteht bekannklich nicht der Kolonial⸗ abteilung, ſondern dem Reichsmarineamt. Wird man ſie dieſem Verwaltungszweige entziehen und auch dem neuen Kolonialamt unterſtellen wollen? Das könnte für den ausſichtsreichen Platz von folgenſchwerer Bedeutung werden, und niemand dem die (Abendblatt.) Erhaltung und die Blüte dieſes Stückchens deutſchen Reiches in Oſtaſten am Herzen liegt, würde einem ſolchen Experzment mit⸗ ungemiſchten Gefühlen zuſchauen. Ehe man Kiautſchou dem kolonialen Aſſeſſorismus und Bureaukratismus als neues Ver⸗ ſuchsfeld ausliefert, eher— ſollte man's doch mal mit einem Marineoffizier an der Spitze des Kolonialamts verſuchen. Darunter gibts doch ſicher Leute, die mehr von der Welt geſehen haben, als Deutſch⸗Afrika. Man ſollte meinen, es müſſe darunter ſogar ſolche geben, die vergleichende Studien über koloniale Wirtſchaft und koloniale Mißwirtſchaft haben machen können; und gerade ſo jemand brauchen wir doch!! 9 (Im Anſchluß daran ſei kurz über unſere n äch ſte n kolonialen Aufgaben geredet: Aus Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika kommt wieder die Kunde von einem großen ſchweren Verluſt unſerer braven Truppen. Zwar wurde der Feind ge⸗ ſchlagen, aber die Unſern vermochten den errungenen Vorteil nicht auszunützen aus Mangel an Munition und Lebensmitteln. In ähnlicher Notlage befanden ſich unſere Mannſchaften und Offiziere ſchon unzählige Male. Immer ergibt ſich dasſelbe traurige Bild, ſtets hervorgerufen durch dieſelbe beſchämende, einer kraftvollen Nation— der alle Hilfsmittel der modernen Technik zu Gebote ſtehen könnten und ſollten— unwürdigen Urſache: aus dem Mangel geeigneter Verkehrs⸗ miktel. Der mörderiſche Guerillakrieg in Südweſtafrikch zieht ſich über Jahr und Tag hin; ſeine Beendigung läßt ſich nicht eher erwarken, als bis ſich unſere Truppen in die Möglich⸗ keit verſetzt ſehen, die Erfolge, die ſie im offenen Kampfe erzielen, durch nachdrücklichſte Verfolgung des Feindes auszunützen. Nicht nach allen Seiten können in dem unwirtlichen Gelände Bahnen der primitivſten Art gebaut, aber es muß doch eine Operations⸗ baſis geſchaffen werden, von der aus den Truppen von der Küſte her die notwendigſten Zufuhren an Munition und Lebensmitteln auf bem ſchnellſten Wege folgen können. Hätten im üh die bereits unternommenen Vorarbeiten zum Bau der Bah Lüderitz⸗Kubub im Sommer zur Ausführung gebracht werden können——— keine Frage, die Kolonie würde ſchon jetzt, 1 der Reichstag über ſie beſchließen muß, ein anderes Geſicht zeigen. Unter dem Eindruck der letzten ſchmerzlichen Verluſte in Südweſtafrika darf vom Reichstag erwartet werden, daß er, ohne viele Worte und koſtbare Zeit zu berlieren, die erforderlichen Schritte unternimmt, um unſere deutſchen Truppen wenigſtens vor dem Mangel zu ſchützen.) Fleiſchnot⸗Allerlei. Die Agrarier ſind natürlich mit der nichtsſagenden, lenden⸗ lahmen Erklärung des Reichskanzlers gegenüber den Ober bürgermeiſtern in Sachen der Fleiſchnot vollſtändig einverſta den. Die„Otſch. Tagesztg.“ findet ſeine Ausführungen ſogg logiſch und iſt ihm dafür dankbar, daß er den deutſchen Vieh⸗ beſtand nicht durch einſeitige Maßnahmen gefährden will. Un gefähr derſelben Meinung iſt die„Kreuzztg.“ Aber ſelbſt dleſe feudale Junkerblatt erhebt Klage über die Saumſeligkeit Pod bielskis bei der Fleiſchnotenquete. Sie kann nicht recht be greifen, warum man nicht wenigſtens die Teilreſultate ſchnell und Schlag auf Schlag veröffentlicht. Die„Kreuzzig.“ ſpotteb dann noch darüber, daß man mit einer ſchön ausgearbeiteten, mit Tabellen und graphiſchen Darſtellungen ausgeſtatteten Denk Tagesneuigkenten. „Selbſtmord aus Liebe iſt beſonders in ſtiller Zeit ein hörhſt dankbarer Stoff für das Stadtgeſpräch, zumal wenn die Perſön⸗ lichkeiten, die in Frage kommen, zum Theater und der Geſellſchaft in Beziehung ſtehen. So vergaß man denn auch am Montag Abend ſpät in den Londoner Klubs ſogar die Spannung wegen der Petersburger Ereigniſſe, als die Nachricht die Runde machte, 28 habe ſich in den Morgenſtunden jemand aus Liebe zu„Gerkie Millar“ und in deren eigenem Hauſe entleibt. Gertie Mäil lar ſſt eine beliebte kleine Diva der muſikaliſchen Komödie im Gaiety⸗ Theater. Sie ſoll urſprünglich aus einer der Induſtrieſtädte in zen miktleren Grafſchaften, wo ſie angeblich Fabrikarbeiterin war, nach London getrieben ſein und gute Freunde gefunden haben, die ihre Anlagen für Geſang und Tanz entdeckten und ſie mit Lionel Mouckton, einem bekannten und begabten Muſikſchriftſteller, Komponiſten und Mitarbeiter an den ſogenannten muſikaliſchen Komödien, zuſammenbrachten, die in den letzten zwanzig Jahren in London und in der ganzen Engliſch ſprechenden Welt einen großen Teil der Bühne beherrſcht haben. Herr Mouckton Förderte die junge Debutantin nach mancher Richtung hin, brachte ſie im Gaiety⸗Theater unter, wurde ihr Lehrer und heiratete ſie vor ein paar Jahren. Im Gaiety⸗Theater iſt ſie ſéit längerer Zeit ſchon die regierende Königin der Bretter, auch gilt ſie für eine Schön⸗ heit, und daher weiß von einem Ende Englands bis zum anderen jedes Kind, wer Gertie Millar iſt und kennt ſie, wenn nicht von Angeſicht zu Angeſicht, ſo doch von unzähligen Photographien an den Schaufenſtern. Man kann ſich daher denken, welches Aufſehen gab, als es Montag Abend hieß, es habe ſich jemand in ihrem Boudoir aus Liebe zu ihr erſchoſſen. Wer der Jemand getwveſen ſei, darüber wußte man erſt nichts Genaues. Eim Ausländer hieß es, ein Deutſcher. Angeblich wäre es ein Baron geweſen. Den Namen wußte zunächſt niemand. Man erfuhr ihn Dienstag Morgen mit den näheren Umſtänden aus den Zeitungen: Das Stubenmädchen der Diva bemerkte Montag frühh zufällig von der Rückſeite des Hauſes, das das Ghepaar Mouckton in Ruſſel Square bewohnt, daß eine Scheibe in dem im Erdgeſchoß gelegenen Boudoir der Schauſpielerin zerbrochen war. Das war zwiſchen 9 und 10 Uhr morgens. Das Mädchen begab ſich in das Zimmer, um den Scheibenbruch näher in Augenſchein zu nehmen, und ſah dabei plötz⸗ lich, daß ein männlicher Fuß hinter einem Pianino hervorragte und daß dieſer Fuß einem dort niedergekauertem Manne gehörte. Der Gedanke an Einbruch lag nahe genug, und das geängſtigte Stuben⸗ mädchen ſtürzte ſchreiend aus dem Zimmer und lief hinauf zum zweiten Stock, wo ihre Herrſchaft ihr Schlafzimmer hatte und Herr Mauckton im Schlafrock an der Arbeit ſaß. Während ſie die Treppe hinaufeilte, knallte unten im Boudoir ein Schuß, urnd als der Haus⸗ herr dann hinunter eilte, fand er den vermeintlichen Einbrecher mit einer Wunde an der Schläfe und einem Revolver in der Hand in den letzten Zügen am Boden liegen. Schieunigſt wurde Arzt und Polizei herbeigeholt, aber von dem Verwundeten perſönlich war nichts mehr zu erfahren. Er war verſchieden, noch ehe er im Kranken⸗ hauſe ankam. Herr Mouckton ſelbſt hatte ihn nie geſehen, allein Frau Mouckton(Gertie Millar) kannte ihn, wie es ſcheint, ſeit ein paar Jahren, von Nizza her, wo er ſich ihr genähert und ihr ſeitdem, ſpäter auch in London, mit großer Anhänglichkeit und Hartnäckigkeit platoniſch den Hof gemacht haben ſoll⸗ Es ſoll ein Baron Rau b. Holzhauſen, etwa 25 Jahre alt, ſein, aus Heſſen ſtammen, mit ſeinem Vermögen und ſeinen Militärverhältniſſen in Schwierig⸗ keiten geraten ſein und zuletzt zwiſchen finanzieller Bedrängnis und unglücklicher Liebe den Tod geſucht haben. Diejenigen, die ſonſt in London die den höheren Ständen angehörigen deutſchen Landsleute kennen, wiſſen von keinem Baron Rau v. Holzhauſen. Ein ſolcher Name findet ſich auch nicht im Taſchenbuch der freiherrlichen Häuſer, was indeſſen an ſich nicht entſcheidend iſt. Der Verſtorbene hatte, wie es heißt, nach längerer Zeit noch einmal aus der erſten Sperr⸗ ſitzreihe des Gaiety⸗Theaters ſeine angebetete angeſchmachtet, hatte ihr darauf einen düſteren, verzweifelten Abſchiedsbrief geſchrieben und war dürch einen zugänglichen Nachbargarten von rückwärts in das Moucktonſche Haus eingeſtiegen, wo er ſich dann wohl erſt zu der berzweifelten Tat aufgerafft hatte, als das Hausmädchem e ſchreckt und ſchreiend aus dem Zimmer ſtürzte. 5 — Merkwürdige Grabſchriften. Die Sitte, den Verſtorben einen Spruch auf den Grabſtein zu ſetzen, iſt jo, uralt. Zu dringen noch jene ſüßen Lieder der griechiſchen Anthologie, wundervoll über den Tod der jungen Frauen und der ſchönen I. linge llagen. Auch bei uns machte ſich im Zettalter der Empfind ſamkeit die gefühlvolle Trauer in wehmütigen Verſen kund, die ma aus Höltys oder Gleims Liedern auf das Grab ſchreibt und Klop⸗ ſtocks Grabſchrift aus dem Meſſias, von den Garben„die Gott ge⸗ ſäet, am Tage der Reife zu ernten“, findet ſich auf manchem Kir⸗ hof. Vorher hatte ſchon das Barock ſeine ſchwülſtigen Grabgedich auf die Trauerſteine geſchrieben, von denen man in jeder Gedicht⸗ ſammlung jener Zeit ſo viele beiſammen findet. Früher ſetzte ma wohl einen einfachen Bibelſpruch oder ein kurzes Sprüchlein ü Tugend und Verdienſte der Entſchlafenen hinz aber auch der der Humor und die naive Treuherzigkeit des Volksgemütes vegte ſich i vielen Grabſchriften, wie wir ſie auf den alten Dorfkirchhöfen noch finden können. Solch köſtlicher Inſchriften gibt es gar viele, wi 3. B. jene, die ſich Philipp Hainhofer auf dem Leipziger Kirchhof notierte:„Hier liegt begraben Hans Waitzenbroth.— Sei mir gnädig, o Herre Gott:— Das ewige Leben wölſt mir geben Gleichs wie ichs auch wollt geben dir,— Warm du wereſt Hans Waitzenbroth,— Und ich unſer lieber Herre Gott.“— Oder jenes; „Hier liegt Hans Bodenſtein im grünen Gras,— der gern Weſt⸗ phäliſchen Schinken aß,— Und trank gern guten Rheiniſchen Wei — Gott woll ſeiner Seelen gnädig ſein.“ Wie ſich ſo einfältig derber Sinn auf den Grabdenkmälern äußert, ſo waren ſie auch vielfach der Platz, auf dem man noch zuletzt ſeine geiſtvollſten Einfälle ver ſchwendete. Alle Epigrammatiker haben ſich in witzigen Inſchriften berſucht, die bald ſatiriſch, bald ironiſch noch übers Grab hinaus der Menſchen eitles Weſen verzündet. Beſonders in Frankreich habe nicht wenige berühmte Leute ſich ſelbſt oder anderen ſolche Grab⸗ ſchriften geſetzt. So verfaßte Voltgire folgendes Epigramm für ſe⸗ 2. Seite Generol⸗Ainzeiger. Mannheim, 3. November. ſchriftldie Agitation gegen die Fleiſchteuerung mit einem Male viederzuſchlagen glaube.„Die Gründlichkeit der preußiſchen Bureaukratie in Ehren, aber zu einer vielleicht verhängnisvollen Verſpätung darf ſie nicht führen!“ Auf den angeblich hohen Viehbeſtand im Inlande wird von den Agrariern mit beſonderer Vorllebe hingewieſen, um das Fortbeſtehen der Grenzſperre gegen Vieh zu rechtfertigen. Aus dieſem oder jenem Winkel des deutſchen Vaterlandes kommt dann die Nachricht, es ſtände ſo und ſoviel Vieh zum Verkauf bereit, doch finde ſich kein Händler und Schlächter ein. Jedesmal aber, wenn man dieſen Angaben auf den Grund geht, ſtellt es ſich heraus, daß ſich die großen Mengen von Schweinen oder Rindern bei näherem Zuſehen in eitel Luft verwandelten. Das erſehen wir wieder aus einem Inſerat des Vorſtandes der Frankfurter Fleiſcherinnung in der„Frankfurter Oderzeitung“. In demſelben Blatte hatte vor kurzem das Amt Tzſchetzſchnow 15 Maſtkühe angeboten. Von dieſen Maſtkühen ſagt der Vorſtand der Fleiſcherinnung in ſeiner öffentlichen Erklärung: „Nachdem mehrere Meiſter als Kenner von reffeen Schlachtpieh, ſelbige lebend, ſowie im geſchlachteten Zuſtande geſehen haben, konnten nur ſechs Stück davon einigermaßen als Schlachtvieh gelten. Die übrigen neun kaenn nur jemand als Maſtvieh betrachten, der kein Sachverſtändniz beſitzt. Dieſe Tiere leiden ſelbſt wirklich an Fleiſch⸗ und Fettnor!“ Die Stellung der Städte zur FIrgge eines kommun a⸗ len Fleiſchhandels iſt bekanntlich geteilt. Eine ganze Reihe durchaus liberaler Stadtvertsaltungen hat den Fleiſch⸗ verkauf in eigner Regie abgelehnz, um die Metzger nicht zu ſchädigen, die ohnehin ſelbſt untte der Fleiſchteuerung zu leiden haben. Dagegen haben wie Mannheim viele andere Städte die billige Verſorgung der Einwohner mit Seefiſchen über⸗ nommen. In Hanau b⸗ſchloſſen die Stadtberordneten den Fiſchhändlern das Gebäude der ſtädtiſchen Heuwage zur Eröffnung eines Seefiſchmarktes unentgeltlich zur Berfügung zu ſtellen. Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Be⸗ ſchaffung von Schlachtvieh von ſeiten der Stadt wurde ab⸗ gelehnt. Bemerkenswert war die Mitteilung des Referenten, daß vom Januar bis Auguſt ds. Is. der Preis für Schweinefleiſch in Hanau pro Kilo von Mk. 1,80 bis Mk. 1,97 geſtiegen iſt. Es iſt dies einer der höchſten Preisſtände des Schweinefleiſches innerhalb der Monarchie. Nur in Aachen iſt der Preis um ein geringes höher. Heutsches Reſeh. — Der Dreſchgraf Pückler und der ehemalige Herausgeber der„Staatsbürgerzeitung“, Abgeordneter Bru hen, ſcheinen ſich jetzt, nachdem die wenigſten noch auf einen gewiſſen Schein von Anſtand haltenden Kreiſe der Antiſemiten von ihnen merklich abgerückt ſind, miteinander wieder ausſöhnen zu wollen. Zur Einleitung dieſes Freundſchaftsverhältniſſes kündigt Pückler bereits eine ſeiner Verſammlungen in Bruhns Wochen⸗ blättchen an. — Die Spanier in Berlin wollen König Alfons XIII. gelegentlich ſeines; Aufenthalts in Berlin be⸗ grüßen. König Alfons wird nun borausſichtlich am 10. d. M. Rgach dem Botſchaftsdiner ſeine Landsleute im Geſandtſchafts⸗ palais in der Regentenſtraße empfangen.— Die ſpaniſchen Studenten aller Berliner Hochſchulen beabſichtigen, ihren Herr⸗ ſcher bei ſeinem Einzug in Berlin am Brandenburger Tor zu begrüßen. Die Choleraüberwachungsſtationen, welche in der Oſtmark vorzügliche Dienſte geleiſtet haben, weil das preußiſche Kultusminiſterium ſofort mit ausreichender und bürchgreifender Hilfe bei der Hand war, ſollen, nachdem die Gefahr aͤls beſeitigt angeſehen werden kann, eingezogen werden. Jedoch nur inſoweit, als es nicht erforderlich erſcheint, darüber zu wachen, daß nicht plötzlich ein Wiederausbruch der Epidemie 85 Nach jenem en das für Hamburg ſo ver⸗ e wurde, machte man die Beobachtung, daß ſich Nach⸗ 0 er der Seuche noch in ziemlich weſt von einander liegenden Zeiträumen einſtellen. Deshalb iſt Vorforge und Vorbeugen aum Platze. — Ausland. Norwegen, Die nortwegiſche Regierung hat eine Prokla⸗ mation ausgeſandt, in der ſte bringend das Volk auffordert, ſich bdem Standpunkt des Storthing und der Regierung noch eine nicht unerhebliche Gefahr für die Schiffahrt in Oſtaſten. — Zeuge: alzuſchließen. Es heißt in der Proklamation unter anderem: „Es iſt der einſtimmige und beſtimmte Rat der Regierung an das Volk, daß es an der jetzigen Verfaſſung feſthält. So wie ſie ſich entwickelt und unſeren Verhältniſſen und Bedürfniſſen angepaßt hat, wird ſie unſerer nationglen Arbeit am beſten dienen. Die norwegiſche Verfaſſung iſt die erſte in der Welt, keine Republik bietet ihren Bürgern größere Freiheiten. Ein kleines Volk, das unter ſchwierigen Verhältniſſen, aber mit erhobenem Haupte in die Reihe der unab⸗ hängigen Staaten eintritt, darf ſich nicht iſolieren, darf nicht die Bedeutung der guten und freundſchaftlichen Ratſchläge unterſchätzen, und unſere beſten Freunde unter den europäiſchen Staatsmännern haben ohne Ausnahme wiederholt geäußert, daß wir am beſten die Bezziehungen des neuen Norwegen ſichern, wenn wir unſere alte, erprobte Verfaſſung bewahren.— Am Mittwoch wurde auch ein Aufruf an das norwegiſche Volk zu Gunſten der Repu⸗ blik erlaſſen, der 200 Unterſchriften trug, darunter befanden ſich die Unterſchriften des ehemaligen Finanzminiſters Gunnar Knudſen und der Storthingsabgeordneten Konow und Oberſt Stang. * China. Ein neuer amerikaniſch⸗chineſi⸗ ſcher Zwiſchenfall. Aus Kanton wird gemeldet, daß fünf ameritaniſche Miſſionare, zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind, am 28. Oktober von Chineſen in Lienſchanggetötet worden ſeien.— Sechsdertriebene Minen wurden, nach der„Nat.⸗Itg.“, wieder durch Schiffe des deutſchen Kreuzergeſchwaders zerſtört; es beſteht alſo immer Pommerſche Schulzuſtände vor Gericht. (Von unſerem Korreſponde. ten.) sh. Stolp, 2. Nob. Aus der weitern Verhandlung des Prozeſſes iſt noch bemerkens⸗ wert, daß Zeuge Paſtor Maibauer beſtimmt in Abrede ſtellte, dei der Ueberbringung der Duell forderung Poetters an den Grafen Schwerin die Bedingung geſtellt zu haben, dieſer ſolle ſich binnen 24 Stunden entſchuldigen. Zeuge Graf Schwerin: J ch nehme es auf meinen Gid.(Bewegung.) Binnen 24 Stunden verlangten Sie Entſchuldigung. Ich rief hierauf aus:„Da ſchlage einer lang hin“ und Sie lächelten noch über den draſtiſchen Ausbruck.— Vorf.: Zeuge Maibauer, erinnern Sie ſich deſſen nicht! Es kann ein Mißverſtändnis vorliegen.— Zeuge Graf Schtverin: Es liegt kein Mißverſtändnis vor. Sie haben doch gzu Beginn die ſtrikte Forderung geſtellt, daß ich Poetter binnen 24 Stunden in der Pfarre aufſuchen ſollte?— Zeuge: Das habe ich geſagt.(Aha! unter den Zuhörern) Aus der Begründung der Anklage durch Staatsanwalt Dr. Schmidt iſt bemerkenswert, daß der Staatsanwalt die Anſicht vertrat, daß Röhl den§ 198(Wahrung berechtigter Intereſſen) für ſich nicht beanſpruchen könne, da er in keinem Ver⸗ hältnis zur Sache() ſtände. Wäre Röhl Redakteur einer Lehrerzeitung, ſo ließe ſich über die Anwendung des Paragr. 193 reden. Zugegeben aber müſſe werden, daß der Angeklagte aus eblen Mokiven gehandelt hat, er glaubte ſich der Sache eines armen, um ſein Recht kämpfenden Lehrers annehmen zu müſſen. Trotzdem habehtöhl auch einem gewiſſen Senſationsbedürf⸗ nis Rechnung getragen; das gehe deutlich aus den Ueberſchriften ſeiner Artikel hervor. Zuzugeben ſei, daß Poetter die Lehrer ſchwer gekränkt habe. Wockenfuß habe einen ſehr gün⸗ ſtigen Eindruck vor Gericht gemacht und ſeine Bekundungen waren ſehr beſtimmt. Für die Anſchuldigungen Röhls im Falle Wocken⸗ fuß läßt der Staatsanwtlt deshalb die Anklage fallen, aber in einer Reihe anderer Fälle habe Röhl den Wahrheitsbeweis nicht führen können. Er habe das Verfahren Poetters„nichtswürdig“ genannt, habe geſagt,„Poetter könne nicht Vorgeſetzter von Leh⸗ rern ſein“ und„er müſſe herunter von der Kanzel“. Das ſei denn doch viel zu weit gegangen, lweshalb eine Beſtrafung eintreten milſſe, Er beantrage gegen Röhl eine Geldſtrafe von 500 Mark und Publikatfonsbefugnis für den Beleidigten. Juſtizrat Zileſch erklärte namens des Nebenklägers Poetker, daß dieſem an einer harten Beſtrafung Röhls nichts liege. Er rechne es viel⸗ mehr Röhl hoch an, daß er in den Punkten, in denen er doch am meiſten geirrt habe, ſeine Behauptungen zurückgenommen habe. Wie bereits mitgeteilt, erkannte das Gericht gemäß dem Antrage des Staatsanvalts. Bürgerausſchußſitzung in Feudenheim. e Feudenheim, 3. November. In der geſtern abend 6. Uhr abgehaltenen Bürgerausſchuß⸗ ſitzung waren etwa 55 Mitglieder des Kollegtums anweſend. Die 10 Punkte umfaſſende Tagesordnung wurde nach eingehender Be⸗ gründung durch den Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Ruf, ein⸗ ſtimmig genehmigt, und zwar der Beizug der Angrenzer zu den Koſten der Hanaliſation in der Goetheſtraße, die Erhebung eines Zuſchlags zur ſtaatlichen Verkehrsſteuer bon ½ Prozent, die Ver⸗ kündigung des Beſcheides zur Gemeindekrankenperſtcherungs⸗Rech⸗ nung pro 1904, der Ankauf des Grundſtücks Igb. Nr. 1446, 25 2 9s qm Ackerland im Gewann Wingertsbuckel von Herrn Kaſpar Fink um 3870.90 M. und die Erhebung einer Gebühr im Betrage don 25 Pfg. für eine einſpännige und 40 Pfg. für eine zweiſpännige Fuhr für Abgabe von Sand aus den Gemeindegruben. Ueber eine Abgabe von Kies entſpann ſich eine lebhafte Diskuſſion, an der ſich die Herren.A. M. Huber, Bühler, Baue r, Herr Bürger⸗ meiſter Ruf, Gemeinderechner Ben zinger und die Gemeinde⸗ räte Schaaf und Elzer beteiligten. Ferner wurde nach leb⸗ hafter Debatte, an der die Herren Bürgermeiſter Ru f, Bezirksrat Riehm, Gemeinderechner Ben zinger, die Gemeinderäte Benzinger, Elzer und Schaaf, ſowie die.A. M. Bo x⸗ heimer und Bauer teilnahmen, dem Gemeinderat Schaaf die Venützung eines Feldweges auf dem Eigentum der Gemeinde ge⸗ ſtattet. Die Freigabe von Grundſtücken aus dem Unterpfandsver⸗ bande, der Ankauf von Aeckern von Joyann Schaaf Vt um 3980, von Kaſpar Vögele um 260 und des Bauplatzes von Frau Eli⸗ ſabetha Ruf um 1278 Mark, ſowie die Verpachtung des Grund⸗ ſtücks Lgb. Nr. 2200 an die Kreisverwaltung Mannheim auf un⸗ beſtimmte Zeit um 24 M. jährlich wurde ebenfalls genehmigt. Der letzte und wichtigſte Punkt der Tagesordnung betraf den Verkauf des Grundſtücks Igb. Nr. 2214 im Flächenmaße von 37 ha 82 a 26 qm an die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft dahier. Herr Bürgermeiſter Ruf begründete in längerer Ausführung dieſen Antrag und bringt alsdann den mit der Geſellſchaft abzu⸗ ſchließenden Vertrag zur Verleſung. Aus dieſem iſt erſichtlich, daß die Käuferin auf dem ganzen Komplex Wohnhäuſer errichten will Die notwendigen Straßenherſtellungen, Beleuchtung, Kläranlage, Errichtung eines dem Bedarf entſprechenden Schulhauſes über⸗ nimmt die Geſellſchaft auf ihre Koſten. Auf Grund dieſes Ver⸗ trages, bemerkte der Redner weiter, ſollte man doch glauben, daß alle Bürger und Einwohner den Verkauf nur begrüßen würden, untſomehr, als der Gemeinde kein Riſito daraus erwächſt, ſondern nur große Vorteile bringt. Wenn der Verkauf zuſtande komme, was ſein einziger Herzenswunſch ſei, dann erhalte die Gemeinde ein Kapital von über einer Million, das gu 4 Proz. berechnet einen jährlichen Zins von 40 000 Mark abwirft. Das könne er heute ſchon verſprechen, wenn das Proſekt durchgehe, dann falle unſere Umlage im Jahre 1907 auf mindeſtens die Häflte; jedenfalls abet überſteige ſte von dieſem Zeitpunkt an nicht mehr den Satz von 40 Prozent. Trotz dieſer Herabſetzung verbleiben dann der Gemeinde immer noch 15 000 M. für wirtſchaftliche Zwecke, welche zu dem Aufblühen unſerer Gemeinde berwendet werden können. Daß die Gemejnde nicht imſtande iſt, ein derartiges Projekt, wie die Geſell⸗ ſchaft plant, durchzuführen, werde wohl jeder zugeben müſſen. Noch ein anderer großer Vorteil erſtehe der Gemeinde aus dem Verkaufe. Wie aus dem Vertrag ſchon hervorgegangen ſei, heabſichtigte die Geſellſchaft auch für Beleuchtung zu ſorgen und es ſet deshalb zu erwarten, daß auch unſere Gemeinde eine beſſere Beleuchtung, ſei es Gas oder elektriſches Licht, zu normalen Preiſen erhalte. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen forderte Redner die Anpeſenden zu lebhafter Agitation für das Projekt auf, denn, wer es mit der Ge⸗ meinde ehrlich meine, wer von dem hohen Umlagefuß befreit ſein wolle, wer dem ſozialen Fortſchritt huldigt, wem das weittere Auf⸗ blühen Feudenheims am Herzen liegt, der müſſe und könne nur für den Verkauf ſtimmen. ..M. Bühler flührt aus, daß der Kauf von ganz emi⸗ nenter Bedeutung für die Gemeinde ſet. Wir müſſen heute nicht mit der Zukunft, ſondern mit der Gegenwärt rechnen. Die erhöh⸗ ten Anforderungen der Schule, Straßen und Waſſerleitung würden wohl eine baldige Erhöhung des Umlagefußes mit ſich bringen Rechne man die unvermeidliche Steuerſchraube dazu, ſo werde man bald 100 Prozent zu zahlen haben. Wenn wir nun unſeren Finan⸗ zen aufhelfen wollen, ſo müſſen wir die günſtige Gelegenheit er⸗ greifen. Wenn die Sache dann erlebigt iſt, der Verkauf perfekt, ſo werde der Herr Oberbürgermeiſter Veck uns* o ß⸗ bäterlichzurufen: Kinder, ich meine, wir wollen uns einverleibenl(8eiterkeit.) Er bitte alle Antwpeſenden, dem Verkaufe zuzuftimmen. B. A. M. Bauer pflichtet dem bei, daß die Gemeinde niemals in der Lage wäre, das Gelände zu realiſteren. Der Verkauf werde cuch von großem Nutzen flür die Gemeinde ſein. Die Abfaſſung des Vertrags ſel ſeiner Anſicht nach juriſtiſch nicht anfechtbar. Er ſet nämlich etwas peſſimtſtiſch. Einen beſſeren Verkauf könne man nicht machen. Seine Fraktſon(Riederſtbeſteuerte) ſei für den Verkauf und er erſuche den Bürgerausſchuß, für den Verkauf zu ſtimmen. „Herr Bürgermteiſter Ruf entgegnet dem Vorredner, daß In⸗ duſtriegebäude böllig ausgeſchloſſen ſeien. Wenn der Umlagefuß ein billiger ſei, dann werde wohl auch der Zuzug hierher ein größerer werden. Begirksrat Riehm und.A. M. byheimer auf eine Definſerung einiger in den Vertrag aufzunehmender Punkte. Der Vorſitzende erwiderte jedoch, daß dieſelben ſchon in Paragr. 11 des Vertrages feſtgeſtellt ſeien. berweiſen 6 rab:„Voltaire beendete ſein Leben,— ſein Leben war des Neides wert;— ihm haben ſtets, in Lieb' ergeben,— Emiliens und Eide⸗ billes Herz gehört.“ M. de Cideville war des großen Schriftſtellers beſter Freund und unter Emille haben wir wohl Mme, Chatelet zu berſtehen. Eine bitterböſe Grabſchrift verfertigte der geiſtvolle Keüſdent du Lorens auf das Grab ſeiner Gattin:„Hier liegt mein Abz ach wie ſo gut— das ihrem Leib und meinem tut.“ Diderot t ebenſo eine ſehr mokante Inſchrift Über das Grab des Grafen Caylus verfertigt: Caylus, der ein fanatiſcher Sammler bon Alter⸗ imern war und in der Geſchichte der Archädlogie eine bedeutende Stellung einnimmt, war in ſeinen klaſſtziſtiſchen Kunſtanſchauungen der größte Antipode des genialen Kritilers. Als er daher ſtarb und angebrdnet hatte, daß ſein Körper in einem alten vorphyrenen Sar⸗ kophag beerdigt werde, ſchrieb Diderot folgendes Epigeamm:„Hier iegt ein alter Antiquar; darum iſt es nicht ſchde— daß man ihn t nun einlogiert in eine alte Lade.“ Der liebenswürdige Dichter Kavier de Maiſtre ſchrieb ſich folgenden Grabſpruch:„Hier unter ſeſem Stein liegt Kavier, des Staunen nie verſtegtz er fragte, wober der Wind denn weht— und warum der Regen niedergeht.“ Melancholtſa) und rührend iſt die Grabſchrift, die ſich der erſte Gakte der Maintenon, Scarron, ſetzte, den ſein berkrüppelter Kör⸗ pet ſein Leben lang ans Krankenlager feſſelte und der doch ſo luſtige And komiſche Werke geſchaffen hat:„Er ſpürte ſchwer des Lebens Not,—. Der jetzt hier ſeine Ruhe hält.— Tauſendmal litt er ſchon Tod,— bevor er ſchied aus dieſer Welt.— Wandexrer, ſei leiſe, dändeve ſacht und wecke nicht den armen Mann,— Denn es iſt ja erſte Nacht,— Die Scarron endlich ſchlafen kann.“ Beiträge zur Frauenfrage. Weibliche Vormünderinnen. Es iſt ſchon wiederholt darauf hingewieſen worden, wie not⸗ endig und wünſchenswert es wäre, wenn Frauen das Amt von Vormünderinnen übernehmen wollten—. bis ſetzt hier ohne Erfolg. Heute geht dieſer Ruf nochmals an unſere Frauen und beſonders an die, die keine eigenen Kinder haben; ſie ſollten daran denken, 8 Müttter fremder Kinder zu ſein. Groß iſt die Zahl armer Minder⸗ jüähriger, die der Bevormundung, der Pflegſchaft bedürfen! Die ien, die ſich dieſer dankbaren, ſegensreichen Pflicht unterziehen en, mögen ſich ſu den Sprechſtunden des Veteins Rechts⸗ für die Vormundſchaft wichtigen Fragen, erhalten können. Die Mannheimer Realſchule für Müdchen. Wie kpir in dieſen Blättern bereits mitgeteilt, hat die hieſige Abteilung des Vereins Frauenbildung—Frauenſtudium in ihrer letzten Mitgliederverſammlung die Abſendung einer Petition an den Oberſchulrat beſchloſſen. Der Wortlaut der Petition iſt folgender: Mannheim, 26. Oktober 1908. Verehrlichem Oberſchulrat, Kaelsruhe. Den Ausbau der Mannheinter Realſchule für Mädchen zu einer Oberrealſchule betr. Die unterzeſchnete Abteilung des Vereins Frauenbildung Frauenſtudium erlaubt ſich, berehrlichem Oberſchulrat die ergebene Bitte zu unterbreiten, der Oberſchulrat möge den Ausbau der Mannheimer Realſchule für Mädchen zu einer Oberrealſchule ge⸗ nehmigen. Begründung, gu den maßgebendſten Gründen bei der Errichtung der Real⸗ ſchule zählte ſ. Zt, der, daß man den Mädchen durch Erlangung einer abgeſchloſſenen Bildung die Befähigung geben wollte, ſich im ſpäteren Leben Exiſtenzmöglichkeiten zu verſchaffen. Die 10jährige Mädchenſchule und die Realſchule laſſen unſere jungen Mädchen gerade dann mit geregeltem Schulbeſuch aufhören, wenn ſie körperlich kräftig und geiſtig am aufnahmsfähigſten ſind. Selbſt wenn ein Mädchen keinen Beruf ergreifen bwill, iſt es von größtem Vorteil für dasſelbe, wenn es noch zwei Jahre länger zur Schule geht. Das dort erworbene Wiſſen wird nicht nur Selbſt⸗ zlweck ſein, ſondern im gegebenen Falle der zukünftigen Familie zu gute kommen. Durch den längeren Schulbeſuch wird das junge Mädchen bor Stückwerksbildung bewahrt, die es ſich jetzt mühſam und ungenügend durch gelegentliche Unterrichtsſtunden im elter⸗ lichen Hauſe oder in fremdländiſchen Penſtonen erwerben muß. Die Frequenz der jetzigen Realſchulklaſſen(Olt: 24, Ilt: 48, Olll: 40, Ukft: 29 Schülerinnen) iſt ſo groß, daß unſere Bitte auch in bezug auf die Schillerzahl gerechtfertigt erſcheint; werden doch in Baden eine Reſhe von Knaben⸗Oberrealſchulen mit zoglicher Oberſchulrat möge * * von Heidelberg 7 und die bon Konſtanz 6 Abiturienten. Großherzoglicher Oberſchulrat möge doch nicht außer acht laſſen, daß eine neue Schulart ſtets einige Zeit zu ihrer Entwick⸗ lung braucht. Die geringe Schülerzahl der bisherigen höchſten Realſchulklaſſe beweiſt nicht, daß dieſe Schulart kein Bedürfnis für unſere Mädchen war, ſondern nur, daß eine Reihe von Eltern nicht den Mut hatten, ihr Kind einer Schule anzuvertrauen, deren Ausbau nicht geſichert war. Die ſtarke Frequenz der ſpäteren Klaſſen beweiſt die Richtigkeit dieſer unſerer Annahme. Daß es den Schülerinnen ernſtlich um die Erlangung einer abgeſchloſſfenen Vildung zu tun iſt, geht daraus hervor, daß die 5 letztjährigen Schülerinnen al le in die Knaben⸗Obe chule übergetreten ſind. Wir möchten aber dringend davor warnen, daß dieſer Weg nun als der allgemein giltige beſchritten werde; wenn Knaben und Mädchen von Septa oder Quarta an gemeinſam die Schule beſuchen, ſo wachſen ſie miteinander heran und empfinden ihr Zuſammenſein als das Selbſtberſtändliche. Wenn aber 16⸗ jährige Mäßchen zu gleichaltrigen Knaben kommen, ſo birgt das gerade in dieſen Jahren gewiſſe Gefahren in ſich. Die Realſchule an und für ſich gewährt wenig in Frage kom⸗ mende Berechtigungen, im Gegenſatz zur Oberrealſchule, deren Ab⸗ gangszeugnis, insbeſondere wenn es verbunden iſt mit einer Er⸗ den Zutritt zu beinahe ſämtlichen gänzungsprüfung im Latein, höheren Berufen gewährt. Wie wenig die Realſchule für Mädchen als ſolche den Wün⸗ ſchen unſerer Mitbürger entſpricht, beweiſt die Tatſache, daß der Beſuch der Ulkk in dieſem Jahre bedeutend ſchwächer iſt. Der Rück⸗ gang iſt ausſchließlich auf die Berweigerung des Ausbaues der Schule zurückzuführen. Eine Realſchulbildung, welche unſern jungen Mädchen einer⸗ ſeits nicht länger wie die Töchterſchule Gelegenheit zur Erwer⸗ bung von Kenntniſſen gewährt und welche ihnen andererſeits leine neunenswerten Verechtigungen gibt, verfehlt vollſtändig ihren Zweck und wird niemals den gerechtfertigten Münſchen unſerer Bürger⸗ ſchaft in Bezug auf Mädchenbildung entſprecher 8 Wir erlauben uns daher die Bitte auszuſprechen, den Ausbau der Mannheimer Real⸗ biel niedrigerer Schülerzahl ihrem Ziele zugeführt; ſo entließ ſchule für Mädchen in eine Oberrealſchule genehmigen. die Oberreaſſchule in Baden⸗Baden im bergangenen Jahre 4, die 0 Draunderm, 8. Novemper⸗ General⸗Anzeiger“ 8. Seite —— Gemeinderechner Benzinger iſt ebenfalls für den Verkauf des Geländes und bemerkt, die Angelegenheit ſtehe ſo, daß der Bür⸗ gerausſchuß dem Antrag des Gemeinderats zuſtimmen werde. Unter dem zum Verkauf gelangenden Gelände ſeien fünf Hektar chemeindegut, das andere ſei Allmendgut. Dieſe 14 Morgen er⸗ geben für das Jahr 1905 ein Pachterträgnis von 23.90 M. Er halte es für außerordentlich notwendig, daß jedes Bürgerausſchuß⸗ mitglied für den Verkauf agitiere uid ſeine Mitbürger überredet, daß ſie ebenfalls für den Verkauf ſtimmen. Ein ſehr großer Teil ſel in der Gemeinde, der glaube, daß der Kauferlös nach Kar!s⸗ ruhe wandere und er dort zu— Kriegszwecken verwendet zpürde, Redner erörtert dann auch den Grund dieſer abſolut fal⸗ ſchen Anſchauung und wünſcht ſchließlich der Geſellſchaft, daß ſie init dem Gelände viel Glück haben möge. Die hierauf vorgenommene namentliche Abſtimmung ergab die einſtimmige Annahme des Antrages, worauf Herr — Ruf unter Dankesworten gegen 8¼ Uhr die Sitzung chloß. Aus Stadt und Land. Mannheim, 3. November. * Ernannt wurden Rebviſor Auguſt Raif bei der General⸗ direktion der Staatseiſenbahnen unter Belaſſung des Titels Rech⸗ nüngsrat und Reviſor Wilhelm Wien zu Bureauvorſtehern. *In den Ruheſtand verſetzt wurde der Zentralinſpektor, Ober⸗ inſpektor Karl Heilig bei der Generaldirektion der Staatseiſen⸗ bahnen unter Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klaſſe mit Eichen⸗ laub des Ordens vom Zähringer Löwen und Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte und Bezirksgeometer Karl Hechler in Eppingen. * Programm der ſonntägigen Parademuſik. 1. Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ von Suppe, 2. Mimoſa⸗Walzer aus„Geiſha“ bon Jones, 3. Prolog aus„Bajazzo“ von Leoncavallo, 4,„Wilhel⸗ mus von Naſſau“, Marſch von Meiſel. IZhyklus kunſthiſtoriſcher Vorträge im Kaufmäniſchen Verein. Vor einem kunſtbegeiſterten Auditorium, das den Friedrichsparkſaal bis auf den letzten Platz füllte, eröffnete geſtern Abend Herr Geheimrat Prof. Henry Thode⸗Heidelberg den diesjährigen Vor⸗ tragszyklus über„Die deutſche und niederländiſche Malere 1“ der eigentlich nur die Fortſetzung und den Schluß des im Vorjahre begonnenen bildet und ſpeziell einer eingehenden Würdigung der beiden großen niederländiſchen Meiſter Rubens und Rembrandt dienen ſoll. Ehe der Gelehrte zu ſeinem eigent⸗ lichen Thema überging, ſprach er dem Auditorium ſeinen Dank für die Teilnahme aus, die ihm während der drei letzten Winter, in welchen man ſich im Kaufmänniſchen Vereien mit der germaniſchen Malerei beſchäftigte, entgegengebracht worden iſt. Die deutſche Kunſt zu vehandeln, ſei keine ſo leichte Aufgabe, wie die große italieniſche Entwicklung darzuſtellen, weil die deutſche Kunſt eine hiel beſcheidenere Kunſt ſei. Auch an der Heidelberger Univerſität habe er über die germaniſche Kunſt zu ſprechen gehabt und was lange Jahre hindurch in ihm zur Ueberzeugung gereift ſei, das habe ſich in dieſem Sommer Bahn gebrochen. Und aus dieſer Ueber⸗ zeugung heraus habe er einen Proteſt eingelegt gegen alles, was in unſerer modernen Kunſt in Deutſchland undeutſch ſei und ſich gleichzeitig, anknüpfend an ähnliche Fragen, wie er ſie in den letzten Jahren im Kaufmänniſchen Verein behandelt habe, bemüht, das echte Weſen des Deutſchen in der Kunſt klarzulegen. Zu dieſen Heidelberger Vorleſungen ſei gar manches von Mannheim und Ludwigshafen zu ihm herübergekommen und habe ihm Vertrauen gezeigt. Das habe er ſehr wohltuend empfunden, denn in ſolchen Augenblicken, da man gegen allgemein herrſchende Anſichten aus kiefer Ueberzeugung heraus zu kämpfen ſich gedrungen ſehe, da ſtehe man meiſtens ſehr allein und ſei ſo viel Mißverſtändniſſen ausgeſetzt, an denen es denn auch nicht gefehlt habe. Nach dieſer Aeußerung über ſeinen Streit mit Liebermann im letzten Sommer warf der Vortragende einen kurzen, zuſammenfaſſenden Rückblick auf den im vorjährigen Zyklus behandelten Stoff. Das 17. Jahr⸗ bedeute für Germanien in den Niederlanden dieſelbe Höhe er Entwicklung des Idealen, wie das 16. Jahrhundert in Italien. Wolle man die nordiſche und ſüdliche Kunſt miteinander berechtigt vergleichen, dann müſſe man die Werke aus der Zeit Raphaels, Lionardos, Michelangelos, Tizians in eine Parallele bringen mit den Werken, die im 17. Jahrhundert in den Niederlanden geſchaffen wurden von Rubens, van Dyck, Rembrandt ete. In Flandern war der erſte Sitz dieſer großen Kunſtbewegung. In van Dyck und anderen großen Künſtlern ſehen wir eine eigentümliche Miſchung einer höfiſchen und bürgerlichen Kultur. Vergleiche mit Werken in den füdlichen Niederlanden laſſen erkennen, daß die deutſche Malerei im 15. Jahrhundert viel ſtärker erregt in ihren einzelnen Erſcheinungen, viel weniger gebunden durch gewiſſe künſtleriſche Formideale iſt, die in den Niederlanden ſich geltend gemachk hatten. Im 15. Jahrhundert können wir bereits einen Unterſchied in dem Styl der niederländiſchen Malerei der ſüdlichen und nördlichen Probingen feſtſtellen. Die Raſſenunterſchiede beginnen ſich bereits bemerkbar zu machen. In den nördlichen Provinzen iſt das ger⸗ maniſche, in den füdlichen das romaniſche Element vorherrſchend⸗ Durch die Wanderung der niederländiſchen Künſtler nach Italien eutſtand ztwar ein Manierismus durch Uebernahme der italieniſchen Stilformen, ſodaß bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ſowohl im Süden wie im Norden der Niederlande die italieniſche Manier ſieg⸗ reich einzog, aber trotzdem konnte ſich innerhalb dieſes Jahrhunderts die urſprüngliche germaniſche Stilform doch wieder emporringen. Neben dem mehr für die Reichen arbeitenden italieniſchen Stil er⸗ hielt ſich ſo eine eigentliche bürgerliche, die einfache germaniſche Kunſt. Die Elemente dieſer Kunſt waren die Erſcheinungen, die ſchon im 15. Jahrhundert als charakteriſtiſch für den Norden auf⸗ getreten ſind: das mit unvergleichlicher Treue aufgefaßte Portait, die mit größter Liebe bis in die kleinſten Einzelheiten durchgebildete Landſchaft, die Stilleben und die die Erſcheinungen des menſch⸗ lichen Lebens ſo packend darſtellenden Genreſzenen. Der Vor⸗ tragende beſprach dann die politiſche und religiöſe Neugeſtaltung, die ſich in den letzten Jahrzehnten des 16. und in der erſten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden vollzog. Holland blieb durchteg bürgerlich, während in Belgien die höfiſche und kirchliche Kunſt die größten Leiſtungen hervorgebracht hat. Rubens, von dem der Vortragende eine intereſſante Biographie zum Beſten gab, war der Träger der ſüdlichen niederländiſchen Kunſt. Vor allem habe Rubens in Italien ein offenes Auge gehabt. Als er wieder nach Antwerpen heimgekehrt war, da ſtrömte aus ſeinem Geiſte eine ſolche Fülle aus, wie ſie noch niemals bei einem menſchlichen Geiſte beobachtet worden war, ſodaß man, wenn man alle Werke, die er geſchaffen hat, ins Auge faßt, ſagen muß, daß für dieſen Maler der Tag dreimal ſoviel Stunden gehabt haben muß, wie für alle anderen Sterblichen. In allen Unternehmungen von ſeltenem Glück be⸗ günſtigt— ſelbſt in der Ehe blieb es ihm nicht verſagt— wurde er ein vielbegehrter Gaſt der europäiſchen Höfe, ſodaß er bald zu großem Reichtum gelangte. Einem Feldherrn gleich hatte er einen ganzen Stab von Künſtlern, die ſeine Entwürfe ausführten. Man zählt deshalb auch nicht weniger als etwa 1400 zumeiſt in großen Verhältniſſen gemalte Werke von ſeiner oder von ſeiner Mitgenoſſen Hand. Welcher Art war Rubens Kunſt? Das Weſentliche, das allen ſeinen Kunſtwerken zu eigen iſt, beſteht in der Miſchung und Durchdringung des germaniſchen und romaniſchen. Im Süden hat Rubens vor allen Dingen die große Kompoſition, die vollendete * Herrſchaft über die Darſtellung des Nackten und die repräſentatibe Darſtellung religiöſer und mythologiſcher Art gewonnen. Dazu kam das Studium der venezianiſchen Kunſt, die Kenntnis der großen, einfachen Farbenharmonie. Und dieſe Dinge verbanden ſich mit den ſpezifiſch germaniſchen, nordiſchen Elementen, mit dem Starken, Leidenſchaftlichen, Uebermäßigen in der Bewegung der Geſtalten. Ein Vergleich von Rubens Kunſt mit der italieniſchen ſei überhaupt nicht gerechtfertigt. Man müſſe Rubens Art gang für ſich nehmen und das, was uns als Ueberſchwang erſcheine, als etwas ſpezifiſch Nordiſches betrachten. Rubens ſtehe als Farbenſchilderer in der Mitte zwiſchen dem Norden und Süden. Das herrlichſte von allen Gattungen der Werke Rubens ſei die Landſchaft. In ihr tritt ſeine eminente dramatiſche Kraft voll zutage. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen, von denen wir naturgemäß nur einen knappen Aus⸗ zug geben können, bot der Vortragende noch eine Anzahl vorzüg⸗ licher Lichtbilder, von denen jedes das Weſen einer Gruppe von den Werken Rubens, ſoweit man überhaupt von einer Gruppierung ſprechen kann, verkörperte. Das Auditorium, welches den formvollen⸗ deten Ausführungen Thodes mit geſpannter Aufmerkſamkaoit lauſchte, ſpendete den üblichen ſtarken Beifall. * Die Königin Wilhelmina der Niederlande trifft in Baden⸗ Baden in Begleitung ihres Gemahls am 10. d. zum Beſuch des Großherzogs ein. * Immobilienmarkt. Der Verkauf des Geländes der Gemeinde Feudenheim an die Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft hier erfolgte durch die Vermittlung der Firma Gehr. Simon, O 7, 7, hier. * Der Kirchenchor der Johanniskirche auf dem Lindenhof bringt am nächſten Sonntag früh 10 Uhr— Reformationsfeſt— unter der Leitung des Herrn Friedrich Gellert die beiden Chöre „Feſt ſteht dein Wort“ von Louis Groſſe, geb. 1886 und„O großer Gott“ von Maximilian Stadler, 1757—1833, zum Vortrag, worauf wir die Gemeindeangehörigen aufmerkſam machen. * Der Kriegerverein Mannheim veranſtaltete am Sonntag, den 29. Oktober, abends 8 Uhr, in ſeinem Lokal„Wilder Mann“ einen Familienabend mit Geſang, muſikaliſcher und theatraliſcher Unterhaltung. Kameraden und Damen des Vereins trugen zum beſten Gelingen des Abends bei und hielten die Erſchienenen in fröhlicher Stimmung bis in ſpäter Stunde beiſammen. Der Abend war ſehr zahlreich beſucht. „ Pfälzerwald⸗Verein. Das landſchaftlich hervorragend ge⸗ ſegnete Neckartal bildet das Wanderziel des Vereins am nächſten Sonntag. Von Heidelberg geht es auf den gepflegten Wegen des Stadtwaldes hinauf zum Gaisberg. In bequemen Serpentinen erſteigen wir nach genoſſener Rundſicht die Höhe des Königſtuhls und gelangen dann in einem Stündchen nach Schlierbach, von wo uns der Fährmann nach Ziegelhauſen überholt. Nach einer nicht zu kurz bemeſſenen Raſt im Adler wandern wir am Neckarufer auf⸗ wärts zum Bärenbachtal und von hier auf ſanft anſteigenden Pfa⸗ den zur„ſchönen Ausſicht“. Ein bequemer Weg bringt uns in einer Stunde zu den Neckarſteinacher Burgen und zum berühmten Schwalbenneſt. Nach dieſer äußerſt anregenden, aber kurzen Wan⸗ derung, die auch den weniger Geübten die Beteiligung geſtattet, vereinigen ſich die Wäldler im Schiff in Neckarſteinach zur fröh⸗ lichen Tafelrunde. Ein günſtiger Zug bringt uns bereits wieder um ½8 Uhr nach Mannheim zurück. Friſchauf! * Aus Ludwigshafen. Vermißtt wird ſeit dem 29. v. Mts. der 25 Jahre alte ledige Clemeys Türk von Mundenheim, wohn⸗ haft Ludwigshafen Humboldtſtraße 40. Der etwas geiſtig be⸗ ſchränkte Menſch entfernte ſich mittags, angeblich, um einen Be⸗ kannten in Mundenheim aufzuſuchen, bei dem er früher wohnte. Türk kam aber erſt gegen 1 Uhr nachts bei dem Bekannten an; infolge ſeiner totalen Betrunkenheit fand er dort keine Aufnahme. Von da ab fehlt jede Spur von ihm. Polizeibericht vom 3. November. Fundunterſchlagung. Am 31. v. Mts., vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr, wurde von einem Kaufmainslehrling auf dem Wege von M 7, 21 bis L 6, 2 eine Brieftaſche mit 1500 M. Inhalt— beſtehend aus 15 Reichsbanknoten à 100 Mark verloren und unterſchlagen. Die Brieftaſche iſt von braunem Leder, enthält 2 Seitentaſchen und ein Notizbuch, das durch ein blaues Band befeſtigt iſt und iſt 20 em lang und 10—12 em breit. Um ſachdienliche Mitteilung wird gebeten. Geſtohlene Gegenſtän de. Im Beſitze einer Frau, welche geſtern vormittag an der Ecke der Ring⸗ und Goetheſtraße bei Verübung eines Fleiſchdiebſtahls betreten wurde, fanden ſich 7 ſchwarze Frauenſtrümpfe E. D. und eine Unterhofe F. D. ge⸗ zeichnet, welche ſie nach ihren eigenen Angaben aus einem Waſch⸗ korb in einem ihr nicht mehr bekannten Hauſe geſtohlen haben will. Der rechtmäßige Eigentümer wird erſucht, ſeine Anſprüche bei der Kriminalpolizei geltend zu machen. Kollidiebſtahl. Am J. d. N 3 und 4 von einem Rollfuhrwerk der Güterbeſtätterei ein mit grauem Packpapier umgebenes Kiſtchen mit 5 Kg. Datteln von noch unbekanntem Täter⸗ entwendet. Anhaltspunkte, die zur Ermittelung des Täters führen können, wollen der Schutzmannſchaft mitgeteilt werden. Verhaftet wurden 15 Perſonen, darunter 2 Schiffer von Waltersmühl und Menzingen wegen Körperberletzung und ein Rei⸗ ſender von Hirſchberg wegen Widerſtands ete. Aus dem Grossberzogtum. Leutershauſen, 2. Nov. Der Kranzbinder Adam Silbernagel war am 24. v. Mts. in der Nähe des Nebenbahn⸗ hofes von ſeinem mit Fichtenreis beladenen Wagen gefallen an den Folgen dieſes Unfalles iſt Silbernagel geſtern geſtorben. 6Wertheim, 2. Nov. Der Fuhrknecht des Kettenwirts Grein, den man als ſpurlos verſchwunden erklärte, hat ſich wieder vorgefunden. Er fuhr einen falſchen Weg und entfernte ſich von ſeinem Fuhrwerk, das er nicht mehr fand und unterwegs liegen blieb.— Die Delegierten des Bauländer und Taubergrunder Sängerfeſtes haben geſtern über das nächſtjährige Ge ſangsfeſt, zu Königshofen beraten. Das Feſt ſoll nun 8 Tage nach Pfingſten mit Wettgeſang ſtattfinden. „ Kleine Mitteilungen aus Baden. In Müh⸗ lenbach brannte das große Anweſen der Witwe Fix nieder. Der Schaden beträgt 25—30 000 M.— In Haßmersheim hantierte ein 14jähriger Knabe namens Müßig mit einem geladenen Flobert. Der Schuß ging los und kraf ein 11jähriges Mädchen tötlich.— In Sinsheim ertränkte ſich die 50jährige led. Roland in der Elſenz. Da die R. ſchon längere Zeit Spuren von Geiſtesſtörung zeigte, darf ſicher angenommen werden, daß ſie die Tat in geiſtig umnachtetem Zuſtand verübte.— In Walldürn feierten die Altbürgermeiſter Hildenbrand'ſchen Eheleute die go l⸗ dene Hochzeit. Der Großherzog verlieh dem Jubelpaar die ſilberne Erinnerungsmedaille.— In Konſtanz hat ſich Schutz⸗ mann Rieger beim dienſtlichen Scheibenſchießen aus Unvorſichtig⸗ keit eine Revolverkugel durch den Fuß geſchoſſen. Es iſt zweifelhaft, ob er ſeinen Dienſt als Schutzmann in Zukunft wird wieder verſehen können. pfalz. Heſſen und Umagebung. * Viernheim, 2. Nov. Ein 71jähriger Landwirt ſtürzte beim Tabakaufhängen in der Scheune herab und erlitt am Kopfe ſolch ſchwere Verletzungen, daß er nach wenigen Stunden Mts. abends wurde zwiſchen ſeinen Geiſt aufgab. * Bensheim, 1. Nov. Große Angſt vor dem Soldaten⸗ leben muß ein hieſiger Poſtbeamter gehabt haben, der vor meh⸗ reren Wochen fpurlos verſchwand. Der junge Mann wollte ſich, wie ſich jetzt herausſtellt, ſeiner Militärpflicht entziehen und wanderte daher planlos von hier fort zu Fuß in die Welt hinein. V l Wien wurde der Geſuchte endlich aufgegriffen. Seine Barmittel waren erſchöpft und gern ließ ſich der Mann nach Darm⸗ ſtadt verbringen, wo er zunächſt im Krankenhauſe liegt, um ſpäter in das das Militär eingereiht zu werden. * Mainz, 1. Nov. Das Kriegsminiſterium beabſichtigt, in der Nähe der Ruthoff'ſchen Schiffswerft einen Pionſer⸗ übungsplatz anzulegen, für den zunächſt 1 000 000 Quadrak⸗ meter Gelände vorgeſehen ſind. Auf dem Uebungsplatze ſollen auch von auswärts hierher zuſammengezogene Pionierbataſllone Uebungen vornehmen. * Frankfurt, 2. Nov. Auf den Wieſen bei Niederrad fand man hinter einem Weidenbuſch die Leichen eines Liebespaares, beide mit Schußwunden in den Schläfen. In dem Mund des Mädchens ſtak ein zuſammengeballtes Ta⸗ ſchentuch. Der junge Mann iſt ein 22 Jahre alter Schloſſer aus Böhmen, das Mädchen die 15 Jahre alte Tochter des Frankfurter Wirts Burkhardt. Wahrſcheinlich hat der junge Mann zuerſt das Mädchen und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Gerichiszenung. § Mannheim, 2. Nov. Strafkammer TI. Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Wengler, Vertreter der Gr. Stagli⸗ behörde: Herr Amtsanwalt Lubberger. Der bei Landwirt Peter Schwind in Sandhofen bedienſtete Knecht Johannes Franz aus Viernheim erſchwindelte ſich an⸗ fangs vor. Monats bei der Händlerin Hanf in., der er angab, ſein Dienſtherr ſei gut dafür und einen angeblichen Brief des Letzleren zeigte, Hemden, Kragen u. dergl. im Werte von einigen Mark. Der wegen Betrugs vorbeſtrafte Angeklagte wird zu 4 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Der 53 Jahre alte Taglöhner Valentin Bittermann aus Oppau hab am 4. Oktober in Ladenburg bei Schuhmacher Andreas Sohner ein Paar Zugſtiefel geſtohlen. Nach der durch zahlreiche Vorſtrafen bedingten Progreſſion muß auf Zuchthaus erkannt werden. Das Gericht gelangt zu einem Strafmaß von 1 Fahr 6 Monaten. 5 Der 46 Jahre alte Gerichtsvollzieher Adam Zirkel aus Wiesloch, zuletzt in Schwetzingen, der wegen Unterſchlagung und anderer Dienſtbergehen angeklagt iſt, ging aus der Kategorie der Aktuare hervor. Seine Dienſtführung fing ſchon vor 10 Jahren an, nachläſſig zu werden. Verweiſe, Geldſtrafon, Verwarnung mit Dienſtenklaſſung gab es wiederholt, aber es niitzte alles nichts. Zirkel verfiel immer wieder in ſeine alte Bummelei. Traf er je⸗ manden, dem er eine Zuſtellung zu machen hatte, nicht an, ſo gab er ſich gar keine Mühe, ein zweites Mal zu kommen, ſondern ſchrieb irgend eine Bemerkung in ſeine Dienſtliſte und ließ es dabei be⸗ wenden. Bald geriet er auch in Geldklemme, und im Herbſt v. JIs, half er ſich zum erſten Male mit Geldern, die er in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Vollſtreckungsbeamter eingezogen hatte. Er lieferte einen Betrag von 340., den er für die Ritterbrauerei A. G. von Bier⸗ kutſcher Chriſtian Keßler erhoben hatte, nicht ab. Dann ging er zu je Methode über, die mit tödlicher Sicherheit in den Sumpf führt, dem es keinen Ausweg gibt: um das entſtandene Loch zu füllen, er ein neues auf. In den Monaten Mai und Juni ds. Is. unter⸗ ſchlug er nach und nach Forderungen der Stadtkaſſe Schwetzingen an ſechs berſchiedene Perſonen im Geſamtbetrage von 538 M. und einen für die Deutſchruſſiſche Naphta⸗Importgeſellſchaft eingezoge⸗ nen Betrag von 14.85 M. Am 15. März ds. Is. Leurkundete er, daß eine Zuſtellung wegen Koſtenfeſtſtellungsbeſchluß bon ihm ſelbſt zugeſtellt worden ſei, während er die Zuſtellung tatfächlich durch die Poſt hatte beſorgen laſſen. Endlich iſt er angeklagt, daß er Dienſt⸗ akten in einer Vollſtreckungsſache auf die Seite zu ſchaffen ſuchle um bei einer Reviſion ſich keiner Strafe auszuſetzen. Der Angeklagt. ſagt, er ſelbſt, Frau und Tochter ſeien längere Zeit leidend geweſe das Leben in Schwetzingen ſei teuer und deshalb ſei er in ſeſnen Verhältniſſen zurückgekommen. Sein Einkommen betrug etwa 30 Mark. Geſchädigt iſt durch die Unterſchleife niemand, da 1000 M. Kaution vorhanden ſind, Die Verteidigung(.⸗A. Katz) bemerkte u.., wenn Zirkel ſich ſeinen Bekannten offenbart hätte, er ſicher Hilfe gefunden hätte. Er ſelbſt(der Verteidiger) würde nicht ge⸗ zögert haben, ihm unter die Arme zu greifen. Das Gericht erkennt auf 1 Jahr Gefängnis unter Aufrechnung von 3 Monaten der Unterſuchungshaft. Als mildernd betonten die Entſcheidungs⸗ gründe u. a. die Langmut der vorgeſetzten Behörde. Nach den viel⸗ fachen Verſtößen, die ſich der Angeklagte in ſeiner Dienſtführung habe zu ſchulden kommen laſſen, hätte man ihn ſchon längſt vol ſeinem Poſten entfernen müſſen. In Käferthal vor der Geigerſchen Wirtſchaft hielt unlängſt ei Korbhändler mit ſeinem Wagen. Während der Händler dem Wir in der Gaſtſtube ſeine Ware anbot, ſchnitt der Taglöhner Kar Freund heimlich zwei Henkelkörbe im Werte von 3,60 M. ab, trug ſie in die Geigerſche Küche und gab ſie dort der Wirtsfrau. Die Sache wurde ruchbar und Freund kam wegen Diebſtahls, der Wirk Peter Geiger, den Freund bezichtete, ihn zu dem Streich veran laßt zu haben, wegen Hehlerei vor das Schöffengericht, das Freund zu 3 Tagen, Geiger aber zu 3 Wochen Gefängnis verurteilte. Geiger legte Berufung ein; er behauptet ſeine Unſchuld. Er habe mit Freund nichts abgemacht. Das Gericht kommt nach langer Be⸗ ratung zu einem Freiſpruch. Nach dem Ergebnis der Hauptverhand⸗ lung ſei der Angeklagte ſchwer verdächtig, geſtohlene Gegenſtände erworben zu haben, allein der volle Bewefs ſei nicht geführt.„Hüt Sie ſich!“ ſchloß mit Nachdruck der Vorſitzende. Am Oſterſonntag unternahm ein hieſiger Geſangverein eine Ausflug nach Ladenburg. Als man abends an den Bahnhof kam herrſchte ein ſtarkes Gedränge. Die Schaffner jagten das Publikun von hinten nach vorn und dann von vorn in die Mitte des mit Ver⸗ ſpätung eingetroffenen Zuges und ehe dann noch alles eingeſtiege war, ertönte das Abfahrtsſignal und der Zug ſetzte ſich in Beweg ung. So kam der Kaufmann Johann Baumwart mit genauer Not mit, während mehrere Freunde von ihm zurückblieben. Kurz bevo ſich der Zug in Bewegung ſetzte, hatte der hinzukommende Schaffne Karl Luft zum Einſteigen aufgefordert. Baumwart bemerkte dar auf, er ſolle nicht ſo ſeinen preußiſchen Akzent heraushängen u ließ Apoſtrophierungen, wie:„Simpel“,„Stinkpreuß“,„Schnaps preuß“ folgen. Im Wagenabteil ſoll er dann noch dem Schaffnen als dieſer die Fahrkarten nachſah, gedroht haben, er mache da Fenſter auf und werfe ihn hinaus. Vom Schöffengericht iſt Baum wart zu 50 M. Geldſtrafe verurteilt worden. Er legte Berufung ein und ſagt heute, er habe nur wegen der Anhöflichen, baxſche⸗ Weiſe, in welcher der Schaffner das Publikum angeherrſcht hab geſagt, der Schaffner ſolle nicht ſeinen preußiſchen Akzent ſo heraus kehren. Die Schimpfworte habe nicht er gebkaucht, ſondern wahr⸗ ſcheinlich andere Leute, die ſich in der Nähe befanden. Luft abe und Feldwebel Quenzer vom hieſigen Grenadier⸗Regiment, der auch in demſelben Zuge fuhr, bekunden mit aller Beſtimmtheit, da Baumwart der Mann geweſen ſei, der geſchimpft und ſpäter gedroh Fabe. Die Verteidigung(.⸗A. Dr. Wittmer) tadelt die Rückſicht ſigkeit der Main⸗Neckar⸗Bahn gegenüber den Klagen des Publi kums über die Zuſtände in ihren Bahnhöfen. Aus der Aufregun über die letztere ſei die Aeußerung des Angeklagten wohl zu he⸗ ſtehen. Wenn man den Angellagten nicht kreiſprechen wolle, ſo doch die Strafe zu hoch. Der Staatsanwalt hat auch gegen elr 10 4 Selte: General⸗Anzeiger. Mannhelm, 3. November. — der Strafe nichts einzuwenden. le Berufung. Das Bahnperſonal müſſe gegen ſolche Anwürfe ge⸗ chützt werden. Die Beleidigungen, die fielen, ſeien ſchwer. Wegen r Mißſtände habe ſich das Publikum an die Direktion zu wenden Anld nicht die Schaffner darunter leiden zu laſſen. * Darmſtadt, 2. Nov. Der Lehrer Karl Kirn von Kocher⸗ bach wurde heute von der Strafkammer ſpegen Ueber⸗ tretung des Züchtigungsrechts zu 150 Mark Gel d⸗ ſtrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte längere Zeit hindurch in einer ganzen Reihe von Fällen die Kinder im jüngſten Schulalter durch wuchtige Stockſchläge, Stöße, ja ſelbſt Fußtritte ſchwer miß⸗ Handelt. Der Staatsanwalt hatte 400 M. Geldſtrafe beantragt, bas Gericht ließ die ſonſtige Unbeſcholtenheit des Angeklagten als Milderungsgrund gelten. W. München, 2. Nob. In dem Voleidigungsprozeß des Grafen Hoensbroech und des Herausgebers der„Hochſchul⸗ nachrichten“, v. Saloisberg, in München wegen eines Artikels über die Stellungnahme des Grafen Hoensbroech zur Frage der aka⸗ bemiſchen Freiheit wurde heute, wie die„Münch. Neueſt. Nachr.“ melden, Graf Hoensbroech zu 100 M. Geldſtrafe verurteelt, b. Saloisberg dagegen bezüglich der Widerklage frebge⸗ Iprochen. Cheater, Kunſt ung Wiſſenſchaft. Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) a) in Karls⸗ Das Gericht verwarf Tuße. Sonntag, 5. Nov.:„Die Afrikanerin“.— Montag,.:„Der Hochtouriſt“.— Dienstag,.:„Don Juan“.— Donnerstag,.: 2Othello“.— Freitag, 10.:„Wilhelm Tell“.— Samstag, 11.: BZum erſtenmal:„Barfüßele“.— Sonntag, 12.:„Figaros Hoch⸗ gelt“.— Montag, 13.:„Stützen der Geſellſchaft“.— Freitag, 17.: „Tannhäuſer“.— b) im Theater in Baden: Mittwoch, 8. Nov.: „Stützen der Geſellſchaft“.— Samstag, 11.: Einmaliges Geſamt⸗ gaſtſpiel von Roſa Poppe, Kgl. Hofſchauſpielerin in Berlin u..: „Phadra“. 5 Hofopernſüänger Franz Adam vom Hoftheagter in Wiesbaden wurde für die fächſtjährigen Feſtſpiele in Bayreuth verpflichtet. Der Künſtler ſingt die Partie des Klingſor im„Parſifal“ und den Alberich im„Ring des Nibelungen“. Geheimrat Albert vos Kölliker(Würzburg) iſt geſtorben. Kölliker, Anatom, Zoolog und Hiſtolog, geb. am 6. Juli 1817 zu Zürich, habilitierte ſich 1843 als Privatdozent an der Univerſität in Zürich, wurde daſelbſt 1845 außerordentl. Profeſſor der Phyſiologie und der vergleichenden Anatomie und 1847 ordentl. Profeſſor für dieſelben Fächer inWürzburg, zu denen 1849 auch die Anatomie hinzukam. 1866 gab er die Phyſiologie an von Bezold ab und vertrat ſeit dieſer Zeit die Anatomie, Mikroſkopie und Ent⸗ wickekungsgeſchichte. 1909 trat er in den Ruheſtand. Sein wiſſen⸗ ſchaftlicher Ref beruht auf ſeinen ausgezeichneten„Forſchungen dem Gebiet ber normalen mikroſkopiſchen Anatomie. Auch auf dem Gebiet ber Embryologie hat der Verſtorbene Hervorragendes geleiſtet, wie ſeine Schriften hierüber beweiſen. Neue Stadttheater. Den Bau eines neuen Stadttheaters be⸗ ſchloſſen die Stadtverordneten in Osnabrück. Die Geſamt⸗ koſten ſind auf 570 000 M. veranſchlagt worden. Auch die Stadt⸗ berordneten von Cottbus beſchloſſen die Erbauung eines Stadt⸗ theaters. Die Geſamtkoſten betragen 600 000 M. Fraus Stuck iſt vom Direktorium der ÜUffizien in Florenz Kufgefordert worden, für die berühmte Sammlung von Künſtler⸗ bildniſſen dieſer Galerie ſein Selbſtbildnis zu malen. Uueber das Konzert⸗Aufführungsrecht von Wagners„Lohen⸗ grin“ und„Triſtan und Iſolde“ hat in dem Rechtsſtreit r Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer gegen die Leipziger Ver⸗ Lagsfirma Breitkopf u. Härtel das Oberlandesgericht Dresden am 27. Oktober d.., in Beſtätigung der erſtinſtanzlichen Entſcheidung des Landgerichtes Leipzig, entſchieden, daß der Firma Breitkopf u. Härtel kein Aufführungsrecht an beiden Werken zuſteht. Ein neuer Sudermann. Im Verlage J. G. Cottaſche Buch⸗ hhandlung Nachf, iſt ſoeben ein neues Stück von Hermann Suder⸗ mann,„Das Blumenboot“, Schauſpiel in vier Akten und einem Zwiſchenſpiel, erſchienen. Das Stück ſpielt in der Gegenwart, der Ort der Handlung iſt Verlin und eine Villenanſiedelung in deſſen Nähe. „Der Hilfsbremſer“ von Ernſt v. Wolzogen und Paul Stark, die jetzt bei Eduard Bloch im Druck erſchienene Novität, wurde bereits vom Raimund⸗Theater in Wien, dem Reſidenztheater in Stuttgart und dem Stadttheaer in Bern zur Aufführung er⸗ worben. Eeine Prämie für ein Mittel gegen Tuberkuloſe und Krebs. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich:„In neuerer Zeit ſind dem kaiſerlichen Generalkonſulat in Rio de Janeiro mehrfach An⸗ ragen über eine Prämie zugegangen, welche angeblich von der tels zur Heilung der Tuberkutoſe oder des Krebſes ausgeſetzt wor⸗ den ſei. Nach den vorliegenden Nachrichten iſt vor etwa drei Mo⸗ naten in der braſilianiſchen Deputiertenkammer allerdings ein Antrag eingebracht worden, der die Ausſetzung einer Geldprämie ür den Fall herbeiführen will, daß ein wirkſames Mittel gegen windſucht, Krebs und einige andere in Braſilien beſonders ver⸗ breitete Krankheiten gefunden werden ſollte. Es iſt jedoch nicht zu überſehen, wann dieſer Antrag zur Beratung kommen und ob er um Geſetz erhoben werden wird. Etwaige Bewerbungen um die Prämie ſind daher zurzeit völlig zwecklos.“ Albert Goldberg, Iheaters in Leipzig, iſt, 59 Jahre alt, ſtorben. Neber ein Zenſurverbot wird aus Wien berichtet. Danach berſagte die dortige Zenſurbehörde die Genehmigung zur Auffüh⸗ rung von Hermann Vahrs an dieſer Stelle ſchon erwähnten neuen zomödie„Der Klub der Erlöſer“, Als Grund für dieſes genſurverbot wird angegeben, daß Bahrs Komödie ein allzu deut⸗ liches Schlüſſelſtück ſei und in ſeinen Hauptperſonen ebenſo beutlich einige Mitglieder der öſterreichiſchen Hofgeſellſchaft zeichne. Es kommen in dieſem Stück u. a. vor:„Herzog Horiz“,„Herzog Orion“„Prinz Adolar“. Den„Herzog Moriz“ aber will man am benaueſten kennen. Hermann Bahr hat hier im Regiebuch ſogar für den darſtellenden Schauſpieler bezüglich der Maske ſo genaue Vor⸗ 55 gegeben, daß dieſer Herzog überhaupt nicht zu verkennen iſt und daß beim erſten Anblick ſchon ſelbſt auch der unbefangenſte uſchauer nur auf den einen Gedanken kommen kann, daß ihm önig Leopold von Belgien gegenüberſteht. Herm. Bahrs neuer Einakter„Der arme Narr“ iſt dagegen von der Zenſurbehörde freigegeben und wird Ende Januar mit Kainz in der Titelrole im Vurgtheater in Szene gehen. Die Klagen über das Grab Segantinis ſcheinen in dem Vater⸗ des Malers nicht ohne Wirkung geblieben zu ſein. Wie aus gemeldet wird, ſoll das von Bistolfi, dem Freunde des ita⸗ ſteniſchen Alpenmalers, geſchaffene Grabdenkmal raſch zur Auffüh⸗ gelangen. Um auch die in dürftigen Verhältniſſen lebende ſamilie Segantinis zu unterſtützen, plant die italieniſcheſtegterung Ankauf der bekannten großen Trilogie von Segantini: Werden, n, Vergehen. Letzte Hachrichten. Die Unruhen in Rußland. 5 Preßfreiheit. Petersburg, 3. Nov. Amtlich wird mitgeteilt, daß alle ür die Preſſe erlaſſenen Zirkularvorſchriften ufgehoben ſind und der Oberpreßbe ärde berboten wird, ſeue zu erlaſſen. raſtlianiſchen Regierung für die Erfindung eines wirkſamen Mit⸗ Ein Regierungskommunique führt aus, nachdem das Manifeſt vom 30. Oktober eine unerſchütterliche Grundlage für die Entwick⸗ lung des Lebens Rußlands auf der Baſis von Geſetzmäßig⸗ keit und Recht geſchaffen habe, erhalte die Teilnahme an Straßendemonſtrationen einen ganz anderen Sinnals borher; ſie könne nur die Unordnung unterſtützen Und daher ſei die Tellnahme bon Schülern mittlerer und unterer Lehranſtalten an ſolchen Kundgebungen ſchon aus moraliſchen Gründen zu verurtetlen. Wenn die Aufmerkſamkeit der Geſell⸗ ſchaft nicht ſchon jetzt darauf gerichtet ſei, drohe dem Staate das Anwachſen einer Zahl von Leuten, deren Achtung bor der Autorttät und Ordnung ſchon auf der Schulbank radikal erſchüttert wurde. Die Regierung ruft alle Bürger zu Selbſtbeherrſchung und rühiger Beſchäftigung auf. Panik in Odeſſa. Odeſſa, 8. Nob. Den ganzen geſtrigen Tag hindurch dauerten die Demonſtrationen und Zuſammenſtöße zwiſchen Mani⸗ feſtanten einerſeits und Koſaken und Polizei andererſeits fort. Auf die Truppen wurde vielfach aus den Häuſern ge⸗ ſchoſſen, worauf dieſe in die Häuſer eindrangen. Dabei gab es anſcheinend viele Tote und Verwundete. In mehreren Stadtteilen wurden von dem Pöbel jüdiſche Geſchäfte an⸗ gegriffen und geplündert. Auch dabei kam es zu förmlichen Kämpfen, die zahlrieche Opfer erforderten. Der Rektor der Univer⸗ ſität telegraphierte an den Grafen Witte um Hilfe. Man befürchtet eine ernſtliche Panik. 5 Angriffe gegen die Juden. Bukareſt, 3. Noyv. In Kiſchinew wütet die ſchwarze Bande furchtbar. Es gibt viele Tote und Verwundete, beſonders unter den Juden. 5 Petersburg, 3. Nob. Im Laufe der Nacht trafen neue Nachrichten von gegen die Juden gerichteten Angriffen ein. In Smolensk gelang es dem energiſchen Eingreifen der Selbſtver⸗ waltung, Ausſchreitungen zu verhüten. In Roſtow a. Don gleichen einige Straßen Trümmerhaufen. Der neue Baſar iſt niedergebrannt. Die Angriffe gegen die Juden in Maria⸗ pol⸗Juſowka und ebenſo in Kiew dauern fort. Dort wur⸗ den Bomben auf die Koſaken geſchleudert. In Kiew wurden geſtern 12 Werſonen getötet und 44 vervundet. In Pol tawa drang die Menge in das Gefängnis ein, wobei 38 Per⸗ ſonen bverwundet wurden. Aus Uran kommen Meldungen über Unruhen. Die Demonſtranten forderten die Freilaſſung der wegen politiſcher Verbrechen Verhaftsten. Völlige Verkehrsſtockung. * Kattowitz, 3. Nov.(Amtlich.) Jeder Eiſenbahnverkehr nach Ruſtland ſtockt. Drahtlos nach Rußland. *Köln, 3. Nob. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Kiel: Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt eine Funk⸗Spruch⸗Verbindun 9 von Memel nach Peterhof durch den Kreuzer Lübeck und 7 Torpedoboote hergeſtellt. Die Verſtaatlichung der Pfalzbahnen. München, 3. Nov. Heute begann die Spezial⸗ diskuſſion über den Geſetzentwurf⸗betreffend die Verſtaatlichung der pfälziſchen Bahnen. Abg. Ehrhardt(Soz.) ſtellt den Antrag, daß ſämtliche Angeſtellten der pfülziſchen Bahnen ſofort bei Uebernahme der Bahn den Angeſtellten der Staatseiſenbahn gleichgeſtellt werden ſollen, während in der Regierungsvorlage ausgeſprochen ſei, daß ſämtliche Angeſtellten zunächſt unter den bisherigen Bedingungen übernommen werden bis die Gleich⸗ ſtellung mit dem Perſonal der Staatsbahn erfolge. Ehrhardt begründet ſeinen Antrag. Er wirft der Regierung vor, nicht rechtzeitig für die Intereſſen des Perſonals geſorgt zu haben. Man wolle ſich jetzt nicht auf wohlwollende Erklärungen ver⸗ laſſen, ſondern ſämtliche Wünſche feſtlegen. Im weiteren Ver⸗ lauf der Verhandlung begründet Reeh(Ztt.) eine Reſolution, nach der die Vorbildung und Vorprüfung bei den pfälziſchen Bahnen mit der Vorbildung für die Staatsbahn für gleich⸗ berechtigt erklärt werden ſoll. Verkehrsminiſter bon Frau⸗ endorfer erwidert: Das Perſonal der pfälziſchen Bahnen braucht wegen ſeiner Zukunft nicht beſorgt zu ſein. Die Beamten müßten ſich innerhalb einer angemeſſenen Präkluſtofriſt darüber ſchlüſſig machen, ob ſie nach den bis⸗ herigen Normen oder nach denen für die Staatsbahn angeſtellt ſein wollen. Es ſei das beſte, ihnen die Wahl zu überlaſſen. Der Antrag Ehrhardt ſchließe das aus. Weiterberatung morgen. Die deutſche Poſt von den Hottentotten genommen. * Köln, 3. Nov. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Berlin von heute amtlich gemeldet: Nach telegraphiſcher Mitteilung aus Windhuk iſt die deutſche Poſt über Warmbad vom 29. Oktober unweit Ramantrieſt von den Hokttentotten genommen und vermutlich verloren. Es wird ſich dabei um jene Poſtſendungen handeln, die in Deutſchland in der Zeit vom 1. bis 29. Oktober eingeliefert worden ſind. Bourgebis Präſidentſchaftskandidat. der langjährige Oberregiſſeur des Stadt⸗ an einem Herzleiden ge⸗ Paris, 3. Nov. Der„Figaro“ tritt in ſeinem heutigen „Ein Oberhaupt“ betitelten Leitartitel unter Hinweis auf die Wich⸗ tigkeit, welche die Finanzen eines Staates in der äußeren Po⸗ litik und namentlich im Kriegsfalle haben, dafür ein, daß die Nationalverſammlung bei der Wahl des Präfidenten der Republik ſich insbeſondere von dieſer Erwägung leiten laſſen möge. Paris, 3. Nov. Bei dem in Biarritz abgehaltenen Volks⸗ ſchulkongreß hielt der ehemalige Kammerpräſident Léeon Bour⸗ geois eine Rede, in der er das dzukünftige Program m der Republik entſwarf. Mehrere Berichterſtatter halten dieſe Jede, welche einen überaus tiefen Eindruck hervorrief, für einen Beweis dafür, daß Bourgeois, welcher ſich lange Zeit von jeder öſfentlichen Tätigkeit ferngehalten hatte, nunmehr tatkräftig in das politiſche Leben eingreifen wolle. Vei einem Bankett wurde die ſe Rückkehr Bourgeois in das politiſche Leben in mehreren Trink⸗ ſprüchen als höchſt erfreulich und bedeutungsvoll begrüßt. Die be⸗ züglichen Ausführungen der Redner wurden von den Teilnehmern wiederholt mit dem Rufe„'Elyſee!“ unterbrochen, wodurch die Verſammlung dem Wunſche Ausdruck geben wollte, daß Bourgeois ſeine Kandidatur für die Präſidentſchaft der Republik aufſtellen möge. Wiesbaden, 8. Nov. Der Bezirkskommandeur don Oberſtleutnant v. Kaſtero w, iſt geſtern Abend ge⸗ ſtorben. 5 Schwerin, 3. Nov. Die Mutter des Großadmirals b. Köſter iſt geſtern im Alter von 88 Jahren geſtorben. * Bern, 8. Nov. Der Bundesrat brachte bei der Bundesverſammlung einen Antrag ein, in die Bundesverfaſſung eine neue Beſtimmung einzuführen, wonach der Bund auf dem Gebiete des Gewerbeweſens einheitliche Beſtimmungen aufſtellen darf, die über die Schranken des Grundſatzes der Gewerbefreiheit hinausgehen können. *Paris, 3. Nov. Die Regierung legt der Kammer ein Geſetz zur Ratifikation des neuen mit Rußland ab⸗ aeſchloſſenen Handelsvertrages vor.— Der Miniſter⸗ Aufſichtsratsratmitglied, rat vollzog die Ernennung des Deputierten Augagnieux zum Gou berneur von Madagaskar. * Madrid, 3. Nov. In offiziellen Kreiſen verlautet, der ſpaniſche Botſchafter in Paris erhielt Vollmachten zum Abſchluſſe eines ſpaniſch⸗franzöfſiſchen Handels⸗ bertrages. *„ Madrid, 3. Nov. Bel der geſtrigen Abfahrt dez Königs gaben ihm die geſamte königliche Familte, das Miniſtertum, zahlreiche ehemalige Miniſter, Senatoren, Depu⸗ tierte und die Spitzen der milſtäriſchen und bürgerlichen Be⸗ hörden das Geleit zum Bahnhofe. Die Bevölkerung bereitele dem König Ovationen. Vermiſchtes. — Schon wieder ein Giſenbahnunglück. Na Gevelsberg⸗Haufe abends um.20 Uhr der Eilgüterzug Nr. 675 ohne Auftrag bei falſcher Weichenſtellung ab und ſtieß na 100 Meter im falſchen Geleiſe auf einen bor dem Prellbock ſtehen⸗ den Güterwagen. Dieſer bohrte ſich in den Führerſtand der rück⸗ wärtsfahrenden Tenderlokomotive und tötete einen Lokomotiv⸗ führer und einen Heizer, beide aus Hagen. — In den Trompinbergen auf Brescianiſchem Ge⸗ biete(Italien) fand ein Kampf zwiſchen zwei Jagdparteſen ſtakt. Es gab zwei Tote und iber Verwundete. Die Jagdreviergrenge war ſchon lange ſtreitig. — Selbſtmord vor dem 100. Geburtstag, Ein Einwohner in Bentwiſch⸗Oberndorf erhängte ſich kurz vor ſeinem 100. Geburtstage, um ihn nicht zu erleben. — Peſt in Europa. In einer Unterredung mit einem Berichterſtatter des„Etoile Belge“ erklärte der Ank⸗ werpener Schöffe Desguin, die an Bord des aus Chile mit ſechs Kranken und einem Toten eingetroffenen deutſchen Schiffes „Undine“ herrſchende Krankheit ſei Peſt. — Selbſtmord. In Würzburg erſchoß ſich im Geſchäftsbureau der Prokuriſt Kuebler des alten Bankhauſes Siegmund Edenfeld in einem Anfall von Geiſtes⸗ ſtörung. — Freigeſprochen wurde von dem Schwurgericht in Hanau das Kinderfräulein Eliſe Walter aus Fulda, das ſich wegen Tötung ſeines unehelichen neugeborenen Kindes zu berantworten hatte. Mannheimer Effektenbörſe vom 3 November.(Offizieller Bericht.) Kleines Geſchäft fand heute ſtatt in Aktien der Karlsruher Nähmaſchinenfabrik Haid u. Neu zu 280 Proz. und blieben dieſe Aktien zu erwähntem Kurſe noch geſucht. Ebenſo Seilindüſtrie bei 1386 Proz., Freiburger Ziegelverke zu 168 Proz., Zellſtoff⸗Fabrit Waldhof zu 318 Proz.(314.) und Zuckerraffinerie Mannheim azu 189 Proz. Niedriger ſtellten ſich Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und FJahrräderfabrik⸗Aktien, Kurs 136.75 B. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 b u. Scetransvort 109.25 G 3*„ alte M. 96.50 674½%½% Bad. Anilin⸗u. Sopaf. 104.40 b3 3½%„„„, unk. 1904 96.⸗0 b7,4%—ᷣ Br. Kleinſein, Heſdibg. 101.60 G 3½„„ Fommunal 97.75 bzſs0% Bürg. Braußaus, Bonn 102.50 G Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmühle Gen; 100.—8 3½ Freiburg i. B. 98.— G4½% Mannh. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 99.— B ſchleppſchiffaßrts⸗Geſ. 102.50 G 102.25 G Pfandbrieke. 2* 7 4½ Karlsruhe v. J. 1896 90.80 6½% Wannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 98.50 Geſellſchaft 4½% Ludwigshafen 100.50 G4%½% Oberrh. Flektrizitäts⸗ 4% 5 100.— G werke, Farfsruhe 98.— 4% 85 v. 1900 100.— G4¼½% Pfälz, Chamotte n. 228 3½% 5 98.50*] Tonwerk.c. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— Bf½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 3 1885 98.50 Gf Waldßof bei Pernau in 99.— BI Hivland 102.75 G 99.— 61½% Speyrer Brauhaus 99.— C AN.⸗G. in Speyer 101.50 98.75 5½ Snenrer Ztegelwerke 103.— 98.— G4¼½% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 41½ Verein chem. Fabriken—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G N 27* 3%„ 5 8 „ 13895 „„ 1898 31 45„1904 3 ½% Pirmaſens unk. 1905 Induftrie⸗Obligation. 4½9% Akt.⸗Geſf. Seilindu⸗ Pf. Sp.-u. Kdß. Land. 138.— 137“/] Normf. Br. v. Oertge 104.. Ibein. Kredithank—.— 143.—Pflz. Preßb. u. Sptfbr.—— 144.— Ibein. Hyp.⸗Bank—.— 204.50 Trausport Südd. Bant—.— 115.—u. Verſicherung. Giſenbahnen. A..⸗G Rhſch. Seetr. 92.50—.— Pfälz. Ludwi sbahn—.— 237.70 Mannh. Dampfſchl.—.— 94.50 „ Maxbahn—.— 15⁰.„ Vagerbans—— 102.— „ Nordbahn—.— 141 600 Bad. Rüſck⸗u. Mitverſ.—.— 855.— Heilbr, Straßenbahn—.— 79.—]„ Aſſecurranz 1865— 1370 Contfnental. Verſ. 445.— 445. Chem. Induſtrie. Mannh. Verficherung 525— 520 .⸗G..chem. Induſtr.—.—.— N 5—.— 585.— Bad. Anil. u. Sodafbr. 457.——.— Württ. Transp.⸗Verſ. 740.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 168.— Induſtrie Verein chem. Tabriken 850——.—ſ% ndunrie. 135. Berein D. Oelfabriken 13750—.—.⸗G. Seilenduſtrie 106.— 105⁵.— Mſt..⸗W. Stamm 261.——. Dingler'ſche Mſchfbr. 106.— 105. — 108.—Emajllirfbr. Kirrwell.—— Emaillw. Mafkammer 108.——.— Brauereien. Ettlinger Spinneref 97.——. Bad. Brauerei T— 123.—Hüttenh. Spinnerei 102.——. Binger Aktienbierbr.—.— 44 Karls Maſchinenbau— 287.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 263.50 Nähmfbr. Hald u. Neu—.— 280.— Eichbaum⸗Brauerei 163 50 Koſth. Cell.zu.Papferf.—.— 240.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 104.50 Mannb. Gum u. As0. 113.—. Ganters Br., Freibg.—.— 109 Michfbr. Badenia—— 224.— klemlein, Heldelberg—.— 197.— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf. 13675. Homb. Meſſerſchmitt—.— 88.— Portl.⸗Cement Holbg.—— 186 N Ludwigsh. Brauere!—— 251.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 168.—. Mannh. Akttenbr.—— 147.— Speyr. 74.50—— Pialzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Zellſtofffabr. Waldhof 314.— 813.— Brauerei Sinner 260 259.— Jicherſte Waghäuſel—— 118.— Br. Schroedl, Hdlbg. 223.— 222.— Huckertafß Mannh.— 189.— **** Süddeutſche Juteinduſtrie Akt.⸗Geſ., Mannheim⸗Waldhof. In der heutigen Generalverſammlung waren 1805 Aktien mit 1900 Stimmen vertreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende Herr Geh. Kommerzienrat Haas des Verluſtes, welchen die Geſellſchaft durch den Tod des Aufſichtsratsmitgliedes, Herrn Kommerzienrat Szipio erlitten hat. Die Verſammlung erhob ſich zum ehrenden Andenken an den Verſtorbenen von den Sitzen. Es wurden hierauf die Regularien genhmigt und das ausſcheidende Geh. Kommerzienrat Karl Reiß ver Akklamation wiedergewählt 85 5 amtlicher Meldung aus Hagen i. W. fuhr geſtern auf dem Bahnhofe ſtrie rückz. 105% 104.— C Akffen. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 180 IBr. Schwartz, Speyer—— 184. Gewbk. Spever 50% B—.— 130 75/„ Nitter, Schwez.—.— 28.— Oberrbein. Bank—. 109 75]„ S. Weltz. Speyer—.— 101.— Pfälz. Bank 106.20 106.[„. Storch. S.„. 107.5⁰ Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 202 500% Werger, Warms—.— 108. —.* 55 do. u. Allg.⸗A. Nationalbant Qbarrhein. Maunheim, g. November. eneral⸗Anzeiger. B. Selle Bergwerks⸗Aktien.* Berlin, 8. Nov. Produktenbörſe. Die feſteren, Jolkswirtschalt. 5 255— 258.— Gelſenkirchner 241.— 237.80 ausländiſchen Berichte geſtalteten den Markt anfünglich feſter; 70 0. e 5885 ſpäterhin wurde die Tendenz aber matt, als die Kaufluſt nachließ Krankfurter Effektenbörſe. ([Prelenttelegramm des General⸗Anzeigerz.) * Frankfurt, 3. Nov.(Fondsbörſe.) Die Börſe zeigte bei Beginn ſchwächere Haltung. Die unbefriedigenden, ruſſiſchen Meldungen tragen viel dazu bet, die Stimmung weiter zu drücken, ebenſo auch die ungeklärte Lage in Ungarn, ſowie die Vorgänge in Oeſterreich trugen dazu bei einer ſchwachen Tendeng Platz zu machen. Banken lagen durchweg ſchwächer, beſonders Diskonto Kom⸗ mandit matt auf Dividendenſchätzung von 9 pCEt. Montanwerte nachgebend, Gelſenkirchen angeboten; Harpener beſſer gehalten, nachdem der Wagenmangel beſettigt iſt. Schiffahrtsaktien feſt. Hamburger Paketfahrt auf Erwartung einer höheren Dividende feſt. Bahnen ſchwach, beſonders öſterreichiſche Bahnen auf die Wirreñ in Böhmen. Inländiſche Fonds behauptet. Von ausländiſchen Fonds Ruſſenwerte matt und erneut angeboten. Der Kursdruck war ½ bis 1 pCt. Im Hinblick auf die günſtige Konfunktur unſerer heimi⸗ ſchen Induſtrie konnten dieſe Induſtrie⸗Werte ſich teilweiſe weiter befeſtigen. Im weiteren Verlaufe ſchwach. Nachbörslich Diskonto Rommandit 190.70, Oeſtekreichiſche Kreditanſtalt 210.90, Handels⸗ helellſchaft 178.25. Privatdiskont 4½—9. Kelegramme ber Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. „ 5 Amſterdam kurz 168 60 168 6 Varis kurz 81.85 81.30 Belaten 81 066 81.025] Schweiz. Plätze„ 81.25 81.225 Italten„ 51 875 81.325 Wien 86 016 849 8 London„20 432 20.425 Napoleonsdꝛor 16.26 16.26 ang— Privat⸗Diskont 4% Staalspapiere. A. Deutſche⸗ 2. 8. 2. 8 31½ Oſch.Reichsanl 28517 100,80 Tamaulipaß 99.40 99 45 3 10 89 5 Bulgaren 98 40 98 80 Jiſz pr. konſ. St.⸗Aul 355 101.15 14( Griechen 1890 5250 52 50 3 bad. St.⸗A. 5 89.105 italien. Rente 106— 105.80 103.55 108.70 ½% Oeſt. Silberr. 100.75 100 90 bad. St.⸗Obl. fl 99.10 99 1% 1 M.—— 99.75 1ſs%„ Papferr. 100 75— co, 99.80 9980 Oeſterr. Goldr. 100.80 100 65 3 Portg. Serie 1 68 15 68.10 1 bayer..⸗B.⸗A. 101.15 101 10 ½ 99.75 99 75 dto. III 67 90 68— 4½ do. neue 1905 96.80 95.25 —— 21 Ruſſen von 1880 89 20 88 85 1 Heſſen 1035 60 103.60f ſpan. ausl. Rente 9280 92 80 1 86.60 86 60 Sachſen 88.— 88.— 4 Türken v. 1903 88 40 88.30 1 Türken unif. 90 25 80 20 Jiſ My. Stadt⸗A.5———.— B. Ausländiſche. 4 1Ungar. Goldrente 9635 98 80 5Ag.. Gold⸗A. 1887 g. 5—.— uſ Ebineſen 1898 97.50] Verzinsl. Loſe. 1Egypter uniftzirte—.—] Oeſt. Loſe v. 1860 160.— 160.— Mexikaner äuß. 103——.—Türkiſche Loſe 186.60 136.20 „inn 67 98 67.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 112 40 112.50 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 196 60 136. 97.80 Eichbaum Mannh. 161.— 161.— Allg..⸗G. Stemens 185.— 187.— Mh. Akt.⸗Brauerei 148— 148.—Ver. Kunſtſeide 525— 522 50 Parkakt. Zweibr. 11.— 111.—Lederw. St. Ingbert 56.— 55— Weltz z. S. Speyer 103.— 103.— Spichar; 108 10 108 25 Cementw. Heidelb. 136— 138.— Walzmühle Ludw. 193 50 194.— Cementf. Karlſtadt 122.75 124.75 FTahrradw. Kleyer 322— 815.— Bad. Anilinfabrik 458.— 457—Maſch. Arm. Klein 95.— 97.— Th. Fbr Griesheim 261.50—.—[Maſchinenf. Baden. 224.— 225. 8 Farbwerk 89— 389 9, Dürrkopp 465.— 465.— erein chem. Fabrik 349.50 350.— Maſchinf. Gritzner 240— 240.50 Chem.Werke Albert 375.— 375.25 Schnellprf. Frkthl. 185 50 86.— Aeeumul.⸗F. Hagen———. DOelfabrik⸗Aktien 137.30 187.30 ee. Böſe, Berlin 83.— 83.—Seilinduſtrie Wolff 132.— 188.— Allg. Elk⸗Geſellſch. 282 20 231.50 Zellſtoff Waldhof 313 75 313 75 dahmeyer 144.50 144.50 Südd. Immob. 125.50 125.40 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. edaen 288 25 238. Oeſterr. Sild⸗Lomb. 26 10 25.50 fälz. Marbahn 149.50 149 50 Oeſterr. Nordweſtßb———.— do. Nordbahn 14180 142—-, Lit B.———.— Südd. Eifenb.⸗Geſ. 183.25 1330 Gotthardbahn—.—— 8 000 er Packet 171 60 172 10 Ital. Mittelmeerb. 92.— 92.— orbd. Lloyd 183 90 182.5,0„Meridionalbahn 151.— 151— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 145.— 143.80 1 Baltim. Ohio 118.90 118 80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4eſ Frk. Hyp.⸗Bfdb. 101.— 101.—% Pr. Pfdb. unk. 14 108.— 108.— 10% Feh. VB. Pfdbr.05 100.20 100.20%„„„ 12 99 80 99.80 10% 1910 101.30 101.603/%„„„ 14 100.75 100.75 40% Pf.Hyp. Pfdb. 101.10 101.10 ½„„„ 0s 95.— 95.— 1½% 98.20 98.[1½ 12 97.— 97. 3½% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 96.10 3½ Pr. fdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 99 50 40% h. H. B. Pfb. 03 10070 1907 100.90 *** %0% Pr. Bod.⸗Cr. 95.— 95.— 4% Ctr. Bd. Pfd.1 90 100.75 100.75 * 99 unk. 04 102.20 102.20 „ Pfdbr..01 unk. 10 102.40 102.40 „Pfdbr..08 4%„ 5 uUnk. 12 108.80 103.80 4%„„„ 1912 103.— „Pfdbr..86„„„ alte 9889 89 dl. 84 96.— 96.— ½%„„„ 1904 96.50 „ Pfd. 96/06 98.— 96.— ½„„„ 1914 97.75 „ Com.⸗Ibl. 31½% Mh..⸗B..O 97.75 v. I, unk 10 104.. 104.—lch Rhein. Weſtf. „ Com.⸗Oll..⸗C.B. 1910 101.80 101˙8 .87 unt.91 99.20 99,20 l6, Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— 101.40 %„Com.⸗Obl. 51070ſ Pf. B. Pr.⸗O, 99.07 99.05 v. 9800f 99.20 99.2½1 ꝗal.ſttl.g. E. B. 72.15 72.20 1% Pr. Pfdb. unk. 09 100.80 100.80 10 12 101.90 101.90 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 520.— 520.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 180.70 129.70 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 7011775 178 60 177—Oeſt. Länderbank 112 50 112.50 123 90 123.80]„Kredit⸗Anſtalt 211 80 211 30 159 50 152.—Pfälziſche Bank 105.70 105 50 244 70 242 90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 50 204 50 185 30 18680 Preuß. Hypotheab. 125 65 126 10 11590 115 80 Deutſche Rieichsbt. 158.25 157.60 192.60 191 30 nthein. Kreditbank 143.—143.— 167 30 166 50 Rhein. Hyp. B. M. 204 80 204 70 211.— 211.—Schaaffh. Bankver. 165.40 165. 0 159.65 159 40 Südd. Bant Mhm. 115,10 115.10 181.70 181 30 Wiener Bankver, 144.90 14.50 Bank ſ0, 0 o Bant Ottomane 121,— 140.,70 * 5 f 96.10 99 50 100.7C 100.90 108.— 96.5ʃ 96.50 97 75 97.75 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerf. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Bank rankf. Hyp.⸗Bank rkf, Hyp.⸗Creditv. Deutſch Lugembg. 277.— 277.— Weſterr. Altall- A. 260.80 262.— Eiſenwerke Lollar Oberſchl. Eiſenakt 140.90 1390 Friedrichsh. Bergb. 151.50 150.60] Ver. Königs⸗Laura—.— 265.50 Frankfurt a,]., 3 November. Kreditaktlen 211.30 Staaté⸗ bahn 148.75. Lombarden 25 50, Ggypter—.—, 4 e% ung. Goldrene 96 40, Gotthardbahn 190.50, Diseonto⸗Commandit 191.80 Lauro —.—, Gelſenkirchen 288 25, Darmſtädter 152.50, Handelsgeſellſchalt 177—, Dresdener Bant 166 60, Deutſche Bank 248.—, Bochumer 254.— Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbövyſe. Kreditaktien 21130, Staatsbahn 143.80, Lombarden 25.50, Disconto⸗Commandit 190.70. Berliner Effektenbörſe. (Gribatlelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 3. Nob.(FJondsbörſe.) Die Börſe iſt durch die troſtloſen Nachrichten über das in Rußland herrſchende Chaos verſtimmt, da aus den vorliegenden Meldungen aus dem Innern Rußlands zu entnehmen iſt, daß die Gegenrevolution die Beſtreb⸗ ungen Wittes in Frage ſtellt. Ruſſiſche Fonds lagen matt. Banken ſetzten unregelmäßig ein und gaben im ſpäteren Verlaufe weiter nach. Montanaktienmarkt gleichfalls uneinheitlich. Die günſtigen Meldungen aus dem Induſtrierevier blieben einflußlos wegen der aus dem Rheinland und Weſtfalen vorliegenden Meldungen, daß die Siebenerkommiſſion beim Reichskanzler inbetreff der Abkehr⸗ ſcheine vorſtellig werde. Fonds ſtill; Heimiſche ſchwächer in Zuſam⸗ menhang mit der Begebung eines größeren Poſtens von Schatz⸗ ſcheinen zum heutigen Satze des Privatdiskonts mit Fälligkeits⸗ termine am 2. Januar, 18. Januar, 1. Februar und 19. Februar 1906. Bahnen vernachläſſigt. Warſchau⸗Wiener um 29½ Prozent niedriger. Kanada um 1 Prozent ſchächer auf Newyork. Balti⸗ more and Ohio behauptet. Schiffahrtsaktien unregelmäßig, des⸗ gleichen Große Berliner Straßenbahn und Allgemeine Elektrizitäts⸗ aktien. In zweiter Börſenſtunde Banken bei ermäßigtem Kurs⸗ ſtand behauptet. Oeſterreichiſche Bahnen auf Wien nachgebend. Amerikaner behauptet. Montanwerte ſchwankend. Deutſch⸗Luxem⸗ burger 2½ niedriger, 274. Spanier und Türken umſatzlos. Sonſtiges unverändert. Nachher allenthalben geſchäftslos. Ruſſen⸗ bank ſchwächer. Sonſtiges meiſt wenig verändert. Beſſer Laura⸗ hütte 264.50 nach 268.75. Gelſenkirchener nachgebend. Schiffahrts⸗ aktien gebeſſert. Tägliches Geld%½ pEt. In dritter Börſen⸗ ſtunde ſchwach. Auch Induſtriewerte des Kaſſamarktes vielfach unter Realiſierungen teils ſchwach, teils unregelmäßig. Die umlaufen⸗ den Gerüchte von einer bevorſtehenden Einberufung des Zentral⸗ ausſchuſſes der Reichsbank findet wenig Glauben. Berlin, 3. November.(Schlußkurſe.) ———— Ruſſennoten 216.— 216.— Canada Paciſte 174.90 174 50 Ruff. Anl. 1902 89 40 88.40 Hamburg. Packe! 171.20 172.10 3½% Reichsanl. 100.70 100.70 Pordd. Lloyd 188.— 132 60 30% Reichsanleihe 89.30 89.20] Dynamit Truſt 183.20 181 70 40½% Bad. St.⸗Anl. 103.60 103.70 Licht⸗ u. Kraftanl. 140.30 140.50 3½ B. St. Obl. 1900 99.75—. Bochumer 254.50 251.70 3½% Bayern 99.80 99.70 Konſolidatlon 438.20-— 4% Heſſen—.——— Dortmunder 103.20 102 70 30% Heſſen 86.50 86.40 Gelſenkirchner 240 25 286— 30% Sachſen 88.10 88.20 Harpener 220.45 281.25 4% Pfbr. Rh. W. B. 101— 101.— Hibernig——— 5% Chineſen 102.— 102.— Hörder Bergwerke 200.— 198.25 4% Italſener 105.50—.— Laurafütte 265.60 264— 4½ Japaner(neu) 95.20 95.20] Poöntr 196.— 194.— 1860er Loſe 160 50—.—Ribeck⸗Montan 217.75 217.10 40% Baadad⸗Anl. 89.10 89.10 Schalk G. u. H. V. 642. 640— Kreditaktten 211.50 211,20] Wurm Revier 154.30 155 10 Berk.⸗Märk. Bank 167.50 167.— Anjlin Treptow 380.50 378.30 Berl. Handels⸗Geſ. 177.70 176.20 Braunk.⸗Brit. 217.— 216.70 Darmſtädter Bank 152.30 151.20] D. Steinzeugwerke 294.— 294.— Deutſche Bank(alt) 24,60 84.10 Duſseldorſer Wag. 295— 292.— 5„(ig.) 248.60 242 80 Elberf. Farben(alt) 53450 588.— Disc.⸗Kommandit 191 90 190 90] Weſtereg. Alkaliw. 26125 261 5% Dresdner Bank 166.70 166.20 Wollkämmerei⸗Akt. 161.70 161.50 Rhein. Kreditbank 142.80 143.— Chemiſche Cbarlot. 216 50 216.20 Schaaffh. Bankv. 165.30 164.70 Tonwaxen dotesloch 19350 195 79 Lübeck⸗Büchener——— Zellſtoff Waldhof 314.50 818.75 Staatsbahn 143.90 143.50 Celluloſe Koſtheim 289.40 258— Lombarden 25.90 25.60 Privat⸗Discont 4½0% W. Berlin, 3. November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 211.40 210.70] Staatsbahn 143.90 143 20 Diskonto Komm. 191.00 190.70 Lombarden 25.90 25.40 Pariſer Börſe. Paris, 3. November. Anfangsfurſe. 3 9% Rente 99.75 99 95 Türk, Looſe 133.— Italiener—— 105.55 Banque Ottomane 607— 605— Spanier 92.60 9270 Rio Tinto 1675 1670 Türken unif. 90.65 90.85 Tondoner Effektenbörſe. Lond on, 3. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 8705 87½/ Southern Paeifte 72% 71¼& 5% Chineſen 103.— 103— Chieago Milwaukee 185— 185— 4½% Chineſen 99— 99—Oenver Pr. 90½ 90— 2% eſe Conſols 881½ 887/½1 Alchtſon Pr. 107— 107 4% Italtener 105— 105—Louisv. u. Naſhv. 156½¼ 156˙½ 4% Griechen 528/, 52¼ Unton Paeiſte 146‘ 136 3%e Portugieſen 69¾ 69⸗/] Unit. St. Steel com. 381/ 39— Spanier ee,,„pref. 107¼ 107 D Türken 898/ 89½% Erlebahn 49— 49% 4% Argentinier 89½% 89ſ¾ Tend.; träge. 3% Mexilaner 35½ 35½½ Debeers 17/ 17¾ 4% Japaner 917/% 91/%[ Chartered 1˙85 1½/8 Tend.: träge. Hol dftelds 6½ 65 Ottomanbant 14¼ 14½ J Randmines 8— 8— Rio Tinto 651%½ 64˙% Caſtrand%½%%/ Braſilianer 87% 87¾ Tende: träge. Berliner Produktenboörſe. Berlin, 3. November.(Telegramm.)(Produklendge 1170 Preiſe in Mart pro 100 bg. frei Berlin netto Kaſſe. 25 3. 2. 8 Weizen per Dezbr. 179.— 170.— Mais per Dezbr. 13450 188.75 „ Mai 188.75 188.—„ Mai 133 25 132 75 uli 1 55 Roggen per Dezbr. 166.— 165.2. Rüböl per Oktbr.———.— „ Mai 170,75775„ Dezbr. 47 20 47.10 „ Jult———„ Mai 50.20 50.20 Hafer per Dezbr. 153— 151 25 Spiritus 70er loco-——— „ Mai 160.25 19 50 Weizenmehl 21.75 24.75 55———— oggenmebl 29.10 23.10 Zivilkammer des Schuhfabrik in Oberbayern erworben wurde. nicht beſeitigt. teten Gerüchte über den Ankauf großer Kohlengebiete in Wales und ſich mehr Inlands⸗Angebote zeigte. Hafer träge, Mais und Wetter: aufgeklärt. Bubapeſt, 3. Novbr.(Telegramm.) Getreidemarkkt. Rüböl ruhig. 2. 8. Weizen per Okt.— flau——— kuhig „„ẽKAptſl 17 04 17 06 i Roggen per Okt.— flau——— ſtelig 1„ April 1432 1434 1436 1488 Hafer per Ok,.—— kuhig——ſtetig „„„ April 13 66 13 68 1374 138 76 Mais per Sept.——— xuhig——— kuh „„WM 18 92 13 94 18 986 18 98 Kohlraps p. Aug, 28 40 25 60 ſtetig 28 40 25 60 ſtetiz Wetfer: aufgekl. u. Regen. Liverpool, 3. November.(Anfangskurſe.) 2. 1⁰ Weizen per Dez..01½ ruhig.01¾ ſtetig 5„ März.01½ 701⁰5 Roggen per Dez..02— tuhig—.— ruhlg 1„Jan,.05%8.05%/ **** Neue Geſellſchaft m. b. H. Die Firma Seebohm u. Dieck⸗ ſtahl hier wurde in eine! geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung umgewandelt. Das Stammkapital beträgt M. 300 000. Zum Geſchäftsführer wurde Richard Sievers in Mannheim beſtellt. Die Malsfabrik Mellrichſtadt(Bayern) ſchlägt für 1904/05 9 Prog.(i. V. 10 Proz.) Dividende vor.— Druckerei vorm. Duſch, Akt.⸗Geſ. in Straßburg. Laut Bilang vom 80. Juni erzielte die Geſellſchaft im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr einen Erlös aus Waren⸗ und Zeitungskonto bon 60 973.06 M. Gehälter, Zinſen, Steuern uſw. erforderten 44 459.52., für Ab⸗ ſchreibungen wurden 4748.92 M. verwendet, ſodaß ſich ein Gewinn bon 11 769.62 M. ergibt. Hieraus wird eine 5proz. Dividende auf 192 000 M. Aktienkapital verteilt. Bürgerliches Brauhaus Wieſen. Dieſe kleinſte deutſche Aktien⸗ brauerei, die mit 88 000 M. Aktienkapital arbeitet, bereinnahmte in dem am 1. Oktober abgelaufenen Geſchäftsjahr an VBier 10 488 M. (19 835.), nach Deckung aller Unkoſten berbleibt ein Gewinn von 2825 M.(3015.) Im vorigen Jahre wurde hieraus eine Divi⸗ dende von 6 Proz. berteilt. Ueber die diesjährige Verteilung des Gewinnes liegen keine Angaben vor, doch dürfte die Dividende wieder 6 Prog. betragen. Die Brauerei Königſtadt Akt.⸗Geſ. in Berlin hatte in 1904/05 154 608 Hektoliter(i. V. 187 226 Hektoliter) Abſatz und nach Mark 215 332(M. 207 002) Abſchreibungen M. 342 504(M. 296 881) Reingewinn, woraus 7 Proz.(6 Prog.) Dividende verteilt werden. Zuckerfabrik Aarberg(Schweiz). Das Unternehmen hat auch in 1904/05 wieder mit Verluſt gearbeitet. Der Fehlbetrag beträgt diesmal Fr. 98 446(i. V. Fr. 28 499). Die Ryſitzer Zucker⸗Raffinerie hatte in den abgelaufenen neun Monaten erheblich unter der Zuckerkriſis gelitten. Trotzdem werde die Dividende infolge des Intereſſes an den Aktien der Chemiſchen Fabrik Hönningen und der Zechau⸗Kriebitzſcher Kohlenwerke nicht weſentlich von vorjährigen 8 Proz. abweichen. Die Zuckerraffinerie Barby iſt nunmehr in eine Aktiengeſell«⸗ ſchaft umgewandelt worden, um die durch die Erwerbung der Grundſtücke durch ein Konſortium der alten Genoſſenſchafter not⸗ wendig gewordene Auflaſſung am 8. November zu erwirken. Nach der„Magd. Ztg.“ ſoll die Zeichnung der Aktien nicht ohne Schwie⸗ rigkeiten von ſtatten gegangen ſein. Bei dem augenblicklichen Stande des Geldmarktes werde auch die Aufbringung der weiter notwendigen Betriebsmittel nicht leicht ſein, ſo daß an eine Eröff⸗ nung des Betriebes vorläufig noch nicht zu denken ſein dürffe. Papierfabril Weißenſtein Akt.⸗Geſ., Dill⸗Weißenſtein. In der Generalverſammlung wurde beſchloſſen, von dem ſich auf Mark 103 783(i. V. M. 89 141) belaufenden Betriebsüberſchuß Mark 63 955(M. 65 623) zu Abſchreibungen zu verwenden. M. 2000(wie i..) der Reſerve zu überweiſen und M. 37 828(M. 21 518) vor⸗ zutragen. Eine Dibvidende gelangt alſo, wie in den drei Vorjahren, wieder nicht zur Verteilung. 8 Der Aufſichtsrat der Hannoverſchen Baumwoll⸗Spinnerei unb Weberei ſchlägt 10 Proz. Dividende vor gegen 8 Progz. im Vorjahr. Der Bruttogewinn beträgt M. 302 196, die Abſchreibungen Mark 151˙816(i. V. 282 992 einſchließlich M. 162 880 auf verkaufte Grundſtücke), der Vortrag M. 26 058(M. 6243.) Die Konkursverwaltung der Jülicher Lederwerke hat den Vor⸗ ſtand, die Reviſoren ſowie die Mitglieder des Aufſichtsrates bei der Landgerichts in Aachen verklagt auf Erſatz des Schadens von mindeſtens M. 500 000, entſtanden dadurch, daß die Aufſicht bezw. die Reviſion nicht ordnungsmäßig ausgeführt wurde. Die Norddeutſche Lederpappenfabriken Akt.⸗Geſ. in Groß⸗ Saerchen beruft auf den 27. ds. Mts. eine Generalverſammlung welche über Erhöhung des Aktienkapitals von M. 1850 000 um M. 650 000 Beſchluß faſſen ſoll. Bereinigte Fränkiſche Schuhfabriken vormals Max Bruſt—- vormals B. Berneis, Nürnberg. Die Aktionäre werden auf 28. November zu einer außerordentlichen Generalverſammlung einbe⸗ rufen, in welcher über die Erhöhung des Aktienkapitals von 2 Mill. Mark auf.25 Mill. Mark durch Ausgabe von 1000 Aktten à 1000 M. Beſchluß gefaßt werden ſoll. Auf die neuen Aktien, die vom 1. Januar 1906 ab an der Dividende teilnehmen, wird den alten Akitonären ein Bezugsrecht nicht eingeräumt werden.— Der Grund für die Kapitalserhöhung liegt in der ſtarken Ausdehnung, die das Geſchäft genommen hat, und die die bisherigen Fabrk⸗ räumlichkeiten nicht mehr ausrechend erſcheinen läßt, weshalb eine Die Lage bes Kohlenmarktes iſt feſt. Der Wagenmangel iſt noch Der Eiſenmarkt iſt ſehr feſt bei weiter ſteigenden Preiſen. Roheſſen zur Zeit knapp. 8 Kohlenfeldererwerbung in England durch deutſches Kapital. Der „Standard“ iſt ermächtigt, bezüglich der ſeit einiger Zeit verbreſs durch ein deutſches Syndikat zu erklären, daß ſich jetzt nicht un eine Geſellſchaft bilde, um die Whitworther Kohlenfelder angr kaufen, ſondern auch, daß der größte Teil der Aktien in Deutſch⸗ land gezeichnet werde. Der in Deutſchland bereits gezeichnete bar⸗ begahlte Betrag ſei 150 000 Eſtr., während ein weiterer Betrag von 150 000 Lſtr. gezeichnet und teilweiſe bezahlt ſei. Das Geſamt⸗ kapital betrage 600 000 Eſtr. Für die zur Ausgabe in England beſtimmten 200 000 Eſtr, werde am 3. November zur Zeichnung aufgefordert werden. Die übrig bleibenden 100 000 Oſtr. werden in Reſerve gehalten. Nach Schätzungen von Sachverſtändigen ſeien auf dem Beſitze der Geſellſchaft 298—400 Millionen Tonnen Kohle vorhanden, wovon mindeſtens ein Drittel rauchſchwache Kohle beſten Sorte ſei⸗ Die Warenkommiſſionsbauk Hamburg verteilt wegen ſtärkeret Verluſte im Warenhandel keine Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr, gegen 10 Proz. im Vorjahr.(Die Warenkommiſſons, bank iſt eine Tochtergeſellſchaft der Kommera⸗ und Diskontobank, 8. Seſte General⸗Anzeiger. Mannheim, 4. November. 5— rͤn. 1 Das ungünſtige Refuſtat Fürfte mit den Verhältniſſen am Jucker⸗ Viehmarkt in Mannheim voln 2. November. Amtlicher Or⸗ Waßer 8 13 Monat Oktobe 22 markt in Verbindung ſtehen. cicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schl chgewicht e 8 8 Zur Verbandsbildung in der Drahtſtiften⸗Induſtrie. Sämt⸗ 227 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moßt) und beſte Saugkälber Hacs kſenkkonen haben dem von der Gutehoffnungshütte verbrei⸗ 95⸗00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 90—00., e) ge⸗ vom Rhein: 29. 30. 31. 1. 2. 3. Bemerkungen ſchlag zugeſtimmt. Der Walzdrahtverband iſt ange Saugkälber 85—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) Konſtanz„„„ 3,56 8,58 5, 2 3,48 e 00—00 M. 25 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel] galdshutt 5 2,48 55 5 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährnSzn 8 5 2,29 2,12 2,17 2,14 2,05 2,06 Abds. 6 J Preiserhöhung der Eiſengteßereien. Mit dem i. Nodember Hammel und Schaßs(Merzſchafe) 68—00 M. 478 0„ 2552 2,46.32.38.82 2,8 N. 6 Uhr ir Bauguß, Maſchinenguß und Guß für die chemiſche In⸗ a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alte) Lanterbueng 4,05 4,118 6 38,94 Abds. 6 Uhr ie be! der heſſe ſſauiſchen, Unksrheiniſchen und ſüddeutſchen bis zu 1/¼ Jahren 77—00., b) fleiſchige 76—00., c) gering] Naran.„ 21 4,10 405 4,04 4,01 3,94 2 Uhr cher Eiſengießereien Erhöhungen der entwickelte(—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde germersheim..84 5, 12 Uhr e um 1 Mark für 100 Kg. in Kvaft getreten. Die bezahlt für das Stück: 00 Lupuspferde: 000—0000., 00 Mannheim J3,79 3,70 3,62 3 52 3,51 3,44org. 7 Uhr iche Handelsgußwaren ſind bereits am 10. Oktober Arbeitspferde: 000—0000., 000 Pferde zum Sch ka ch⸗ Mainz 0 1½8.15 109 15.-E. 12 Uhr um” Mark für die 100 Kg. erhöht worden. 56 00 0%., 000 Zuchte und Autzvieh: 00—000 enenn 188 88 1,90 5 10 Uhor Die Akt.⸗Gef. für Transport und Schl ſchiffahrt v Joh 9% Stück Ma ſtvieh: 00—00 Mk., 00 Milchkü he: 000—000 We, Faub„„ 2,26 2,20 2,14 2,07 2,02 2 Uhr „Die Akt⸗Geſ. für Transport und S Hhlepp ziffahrt vorm. Joh.236 Ferkel: 10.00—15.00., 16 Ziegen: 14—20 Met. 0 Zuck, Koblenz. 8 2,1 2,38 2,83 2721 10 Uhr Knippſcheer in Duisburg verkaufte an die Reedereifirma Johann lein:—0 Me., OLämmer:—0 M. Zuſammen 982 Stuck Kolnn 2,48 2,52 2,48 2,34 2,26 2 Uhr Winſchermann in Mülheim fünf Schrauben⸗ und zwei Naddampfer. Handel mit Schweine mittelmäßig; Kälber und Ferkel lebhaft, Ruhrort„ 2,11 2,00 1,90 1,72 6 Uhr Vereinigte Maſchinenfabrik Augsburg und Maſchinenbau⸗Ge⸗ der Bedarf der letzteren wurde nicht gedeckt. vom Neckar ſellſchaft Nürnberg, Akt.⸗Geſ., Augsburg. Der Abſchluß für 1904/05 Henerſeeiſche Schiftabrts- Hachrichten. Nannheim J63,75 3,66 3,58.30 13.41 1 Uhr weiſt nachs von M. 919 395(i. V. M. 899 071) Abſchreibungen New⸗Nork, 30. Oktbr. Drahtbericht der Red⸗Star⸗vine, Ant⸗ Geilbronn 0,80.79%74 0,7 0,69.70 7 Uor M. 28 890 Vortrag M. 1 847 799(M. 1 138 890)[werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 21. Oktbr. von Antwerpen 55— Der Aufſichtsrat ſchlägt vor, 13½ Proz. gleich ab- iſt heute hier angekommen Verantwortlich für Politit: Richars Greupner, Pro gleich M. 180) Dividende zu 5 en Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ für Feuilleton und„runſt: Fritz Kayſer, 8. Hleich 5 99005 b0 kach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7 5 Gerichtszeitung: Richard Schönfeld 5 an die Arbeiter 555 Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kaiſer Wil⸗ für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: felder, dzee helm II.“ am 1. November mittags 2 Uhr wohlbehalten in New⸗ für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, Vork augekommen. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. ungen Mitgeteilt durch Ph. Jak. Gglin ger in Mannheim, 85 falleiniger für's Grotzherzogtum Baden konzeſſtonierter Generalagem Druck und Verlag der Pr. H. 1 85 [Ddes Norddeutſchen Lloyd in Bremen. G. m. b..: Direktor Evnſt Mützer. Gross9 Treihjagden Ohem. Reinigungs-Anstalt e Rehe Luden: 55165 eeeee bei gauzen 68 Pfg. Schlegel und Ziemer von 3½ Mk. an. Rehbraten 80 Pfg. I8Sen von 2 Mk. an. 1 20s 3, 10 6 2, 24 w 2758 Wnmahme: Meerfeldstrasse 1l. Sonhnellste Lleferung. Billigste Prelse. 2 Anerkannt tadellose Ausführung. 20. regiſler der Auszug aus dem Civilllandeg Sladt Mannheim. Braten von.50 M. an Oltober. Verkündete: Schlegel von 60 Pf. an 25. Reſ.⸗Heizer Joh. Theobald u. Eliſab. Hammann.— iemer von.— Mk,. an 0 99 200 Jof. 1 u. Marg. Kunz. 0— 8 5 1 Faſane 26. Eiſendreher Chriſt. Deuſch u. 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T. Elſa Klara. 30. d. led. Dienſtmagd Marte Burger, 43 F. 5 M. a. 8 af e 5 1111 K 88 5 e. 0 S. Auguſt. 49. d. led. Dienſtmagd enchen Farnlucher, 19 FJ. 2 M. a. Ig. Kaufm. in ſich Stellg. N. Flollgehendes Nelail eſchäft N5 150 f dſe Aiped. ds. Bl. deene S. Walter. 20, Eimil Wub,,, Wont Emil Lurk, 4 F. 2 M. a, dadſ Linken wünſcht m. geb. 23, d. Former Adam Schüßler e. S. Friedrich. 27. d. led. Tagl Goltl. Rahmer, 0 J. 1 M. a. 15 ee 15 35 der Lebensmittelhranche 23. d. Kernmacher Joh Braun e. T. 80. Anna Margarete, T. d. Mä'zers Joſef Herrmann, beſannt zu werden. wegen anderweitiger Unterneh⸗ Il Fefmioten. 23., d. Rangterer Alb. Ludw. Heß e. S. Herm. Alb. 2 J. 2 M. a. Offerten mit Bild unter Nr. mulg billig ge Verkanfen 5 55 e 300 85 Hans Georg 30. Kath., T. d. Schuhm. Johann Nepomuk Königsberger, 1531 an die Expedition. Oſderden munte hen 2000 5 UG6. 6. 24. D. Irt— OUziehe 70 Som 8* M. a. 1 Offerten unter No. 30343 an die 7 4 27, d. Tagl. Adam Augspurger e. T Berta. 990 0 T. d. Tagl. 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S 1 2 II. Btatenge 8, St, ſchon nbt e 7. d. Schmied Wilhelm Benig e. T. Elſa Emma. 1. d. led. Schurmflickerin Fizska. Kuntz, 19 J. 11 M. a. Aleidermacherin ber Kianino, geßtancht, dillig zl Der a erne e8g 0 29. d. Schloſſer Julius Meyer e. S. Karl Julius. J. Margar, geb. Kögler, Ehefr. d. Hutmachers Heinrich] dem Hauſe Eliſe Gaberdiel, d verkauf. Hofmaun, Wwe., Jungbuſchſtr. 4, ein gült m 28. d. Uhrmacher Aug. Weckeſſer e. T. Elſa. Badersbach, 68 J. 9 M. a. N 2, 12, früher Kaufhaus.% Zim, zu örm. Näb. 4 St⸗ Draisſtraße 35, 1. Etage. 1864 1 12 * * Verloſungs⸗Liſte des General⸗Anzeiger Nr. 20. — der Stadt Mannheim und Umgebung. 1905. Nachdruek verboten.) Inhalt. 1) Antwerpener 23 100 Fr.-L. v. 1903. 2) Baden-Badener 33 Stadt-Partial- Obligationen von 1886. 8) Badische Brauerei in Mannheim, 47 Teilschuldverschr. von 1896. 4) Badische 35 Eisenb.-Anl. v. 1900. 9 Bayerische Bierbrauerei- Ges. Form. H. Schwartz in Speyer, Obl. 6) Bayerische 43 Grundrenten- Ablösungsschuldbriefe. 7) Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. Lormals Hagen in Mannheim, Partial-Obligationen. 8) Brünn- Rossitzer Eisenbahn, 5 Prioritäts-Obl. II. Emission. 9) Brüsseler 25 100 Fr.-Lose v. 1902. 10) Brüsseler 2 Maritime 100 Pr.- Lose von 1897. 11) Deutsche Hypothekenbank.-G. in Berlin, 5 Pfandbr. Hypo- thekenbriefe). 12) Dux-Bodenbacher Eisenbahn, 5 Silber-Prior.-Obl. I. EM. v. 1869. 18) Freiburger 50 Fr.-Lose von 1887. 14) Genter 25 100 Fr.-Lose von 1896. 16) Kaiserin Elisabeth- Bahn, 43 Gold-Prior-Obl. Emiss. 1888. 16) Kaschau-Oderberger Eisenbahn, 4 Gold-Prior.-Partial-Schuld- verschreibungen von 1891. 17) Kronprinz Rudolf- Bahn, 4 Silber-Prioritäts-Obl. u. 4 Hold.- Prioritäts-Obl. Emissfon 1884. 10) Lahrer Brauhaus, Partial- Obl. von 1897. 20 Lehzburger Präümien-Anl. v. 1885. 200 Luxemburgisches Staats An- lehen von 1894. 21) Maschinenfabrik Gritzner Akt. Ges. in Durlach, 43 Part.-Obl. 22) Ostender 23 100 Fr.-Lose v. 1898. 28) Oesterreichische Nordwestbahn, Aktien Lit. B. 20) Oesterreichische Nordwestbahn, Prioritäts-Obl. Emission 1885. 25) Oesterreich.-Ungarische Franz) Staats⸗Eisenbahn, Obligationen. 26) PreußischeBoden-Kred.-Aktien- Bank, Hypothekenbrlefe. 27) Rumänische 55 amortisable Rente von 1892 und 1893. 28) Rumänische 5 amortisierbare Rente von 1894. 20 Russische Gold-Anleihen, 30) Schwelzerische Oentralbaun- 35 8 5 J Anlehen v. 1880. e arnberger(Pasing-Btarnberger Aisenbahn-Anlchen. 8 32) Süͤddeutscheonau-Dampfschiff. fahrts-Ges. in Mänchen, 4 Peil- Schuldverschreibungen. 83) WieslocherStadt-Schuldverschr. eeeen 9 Antwerpdner 2% 100 Fr.-Lose von 1903. 16, Lerlosung am 10. Oktober 1905. Zahlbar am 1. Mai 1906. Sexien: 4824 63843 7052 8897 13392 16105 16233 16684 18290 19932 21139 21975 28491 29801 30541 37438 37678. Prümten: Serie 4824 Nr. 20(200), 6343 .200) 6(200) 7(200) 18 20(200), 7952 32000 5(200), 8897 16(200) 14 13392 17 18 19, 16105 11(200) 23 2⁵ 99055 16233 6 16(500), 16684 2(200) 14(200) 25, 18290 17(200) 19(200) 25, 19932 2 10 19 20,000) 22 600 24(200), 21139 4, 21978 15 W0 oh 28491 12 15 10(800), 891112500 25, 3084117(1000) 245 87438 18, 37578 9 10(200) 19 22 26.(3000. Die Nummern, welchen kein Betrag uu(J peigefügt lst, sind mit 150 Fr. Fübrigen in obigen Serien ent- Ualtenen Nrn. mit 110 Fr. gezogen. 2) Baden-Badener 3% Stadt⸗ Parflal-Obligationen von 1888. Verlosung am 1. Oktober 1905. Zahlbar am 1. Januar 1906. Lit. A. 2 90 190 299 318 410 429 443 461 475 517 618 633 701 994. Lit. B. 1079 201 370 408 413 415 426 529 658 642 696 809 831 855 972 991 2023 175 344 415 636 672 690 749 756 954 985 992 3032 033 118 179 253 15 352 368. Lit. C. 3419 630 540 652 602 666 799 779 870 4022 037 070 101 223 281 537 609 727 742 747 761 773 781 809. 3) Badische Brauerel in Mangheim, 4% Tellschuld⸗ Verschrelbungen von 1896. Verlosung am 6. Oktober 1905. Zahlbar mit 102 am 2. Januar 1906. à 1000% 8 44 70 94 133 182 185 258 313 321 344 395 412 434. 2500 /% 520 550 556 607 612 616. 4) Badische 3700% Eisenbahn- Anleihe von 1900. I. Verlosung am 2. Oktober 1908. 111 1. Mal 1 95 it. A.., C,., E. u. F. à 3000 2000, 1000, 500, 300 und 200% F e 0 2 28 897 988 3483. 5) Bayerische- Blerbrauerel- Besellschaft vrm. H. Schwartz in Speyer, Obligatlonen. erlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am 1. Januar 1906. Ate Obligationen Emission 1886. 6 81 102 119 169 238 241 264 280. Neue Opligationen Emiss. 1890. 24 84 149 290 310 351 356 390 434 480 488 502 521 650 691 693 802 838 847 856 857 882 893. )Bayerische 4% Grundrenten- Ablösungsschuldbriefe. „Vexlosung am 2. Oktober 1905. Zalilbar am 1. Januar 1906. Rotgeschrlebeneserienzoder Hauptkataster-Nummern: 30 145 245 346 445 545 646 745 845 945.1042142242342 442 542 642 742 842 942 4026 064 126164 226 264 326 364 426 464 526 564 626 664 726 764 826 864 926 964 7094 194 294 394 494 594 694 794 894 994 9066 166 266 366 466 566 666 766 866 966 10006 106 206 306 406 506 606 706 806 906 11005 018 024 052 064 105 118 124 162 164 205 218 224 252 264 305 318 324 352 364 405 418 424 452 464 505 518 524 552 564 605 618 624 652 664 705 718 724 752 764 805 818 824 852 864 905 918 924 952 964 14007 107 207 307 407 507 607 707 807 907 15039 139 239 339 439 539 639 739 839 939 16015 017 115 117 215 217 316 317 416 417 516 517 615 617 715 7175815 817 916 917 18021 121 221 321 421 521 621 721 821 921 19078 178 278 378 478 578 678 778 878 978 20032 132 232 332 432 532 632 732 832 932 22065 165 265 365 465 565 665 765 865 965 28058 158 258 358 458 558 658 758 868 958 29015 115 216 315 415 515 615 715 815 915 32031 131 231 331 431 531 631 731 831 931 38016 116 216 316 416 516 616 716 816 916 39042 142 242 342 442 542 642 742 842 942 40075 175 275 376 475 575 675 775 875 975 41027 127 227 327 427 527 627 727 827 927 47095 195 295 395 495 595 695 795 895 996 48051 052 151 152 251 252 351 352 451 452 551 552 651 652 751 752 851 852 951 952 30015 116 215 316 415 516 615 715 816 916 56015 116 216 315 415 515 615 715 815 915 57097 197 297 397 497 597 697 797 897 997 88063 163 268 363 463 563 663 763 863 963 39041 049 141 149 241 249 341 349 441 449 541 549 641 649 741 749 841 849 941 949 61051 061 065 151 161 165 251 261 265 351 361 365 451 461 465 551 561 565 651 661 665 751 761 765 851 861 865 951 961 966 63083 183 288 383 483 583 683 783 883 988 66057 157 257 357 457 557 657 757 857 957 68012 112 212 312 412 512 612 712 812 912 69064 164 264 364 464 564 664 764 864 964 70029 042 094 129 142 194 229 242 294 329 342 394 429 442 494 529 542 594 629 642 694 729 742 794 829 842 894 929 942 9 71023 123 223 323 429 523 623 7 823 923 72055 155 255 355 455 555 655 755 855 955 73018 118 218 318 418 518 618 718 818 918 74005 008 023 105 108 123 205 208 223 305 308 828 405 408 423 505 608 523 605 608 623 705 708 728 805 808 823 905 908 928 73078 178 278 378 478 578 678 778 878 978 79021 092 121 192 221 292 321 392 421 492 521 592 621 692 721 792 821 892 921 992 80057 093 157 193 257 293 357 393 457 493 557 598 657 698 757 793 857 893 957 993 83068 168 263 363 463 563 663 763 863 963 84062 162 262 362 462 562 662 762 862 962 83061 161 261 361 461 561 661 761 861 961 86074 174 274 374 474 574 674 774 874 974 91072 081 172 181 272 281 372 381 472 481 572 681 672 681 772 781 872 881 972 981 92028 128 228 328 428 528 628 728 828 9es 96056 156 256 356 456 556 656 756 856 956 97030 130 230 330 430 530 680 730 830 980 98043 096 143 198 243 298 948 398 443 498 543 598 643 698 743 798 843 898 943 998 101031131 231 331 431 531 631 731 831 931 103015 917 94179 082 116 117 141 182 215 217 241 282 315 317 341 382 416 417 441 482 515 517 641 582 616 617 641 682 715 71ʃ7 741 782 815 817 841 882 915 917 941 982 104021 121 221 321 421 581 621 721.821 921 106034 048 100 134 148 200 234 248 300 334 348 400 434 448 500 634 548 600 634 648 700 734 746 800 834 848 900 934 948 107000 108017 117 217 817 417 517 617 717 817 917 109044 066 144 156 244 256 344 366 444 456 644 556 644 656 744 756 844 856 944 956 112081 074 131 174 231 274 331 674 481 474 531.574 631 674 731 774 831 874 981 974 113066 166 266 366 466 566 666 766 866 966 116049 149 249 349 449 549 649 749 849 949 118012 112 212 312 412 512 612 712 812 912 119080 180 280 380 480 580 680 760 880 980 120074 174 274 374 47/4 574 074774 874 974 122015 046 068 115 146 168 215 246 268 315 346 368 415440 468 515 546 568 615 646 668 716 746 708 815 846 868 915 946 968 123088 045 198 146 238 245 338 345 438 440 598 545 638 645 738 745 888 845 938 945 124046 146 245 345 446 545 646 745 845 945 126001 036 083 101 136 183 201 286 283 301 336 388 401 436 4838 501 536 583 601 636 683 701 736 783 801 886 883 901 936 983 127078 178 278 378 478 578 678 778 878 975 129067 167 267 367 457 567 667 707 867 967 132036 090 136 190 236 200 336 390 436 490 536 590 686 690 736 790 836 890 936 990. 7) Blerbrauerei Durlacher Hof .-G. vrm. Hagen in Mannhelm, Partlal-Obligationen, Verlosung am 6. Oktober 19065, Zahlbar mit 2 Zuschlag am 2. Januar 1906. 4 1000%½ 5 12 18 78 76 176 215 300 337 358. 8 300, 430 434 482 486 495 621 547. G0 Brünn-Rossftzer Eisenbahn, 5% Prior.-Obl. II. Emission. Verlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am I1. Januar 1906. 167 160 174 176 1235 594 632 766 785 967 2109 342 801 3078 732 4024 6479 7056 8262 395 556 718 9548 566 838 916 10062 073 142 513 579 881 11962. 8) Brüsseler 2% 100 Fr.-Lose von 1902. 20. Verlosung am 14. Oktober 1905, Zahlbar am 1. Juli 1906. Sorien: 1733 12791 16228 17204 717484 23332 26867. Pyümien: Ssrie 17388 Nr. 5 8 11 12 13(200) 15(200) 19(200) 20 22 25(250); 12791 3(200) 7(200) 8 18(200) 12(200) 19(200) 25(200), 17204 6(500) 9 15(200) 21(200) 22(200) 24(200), 17484 4(200) 10 17(1000) 22 25, 23832 1 5 14 18 25, 26567 2(200) 8 5(200) 12(10,000) 14 20(250) 23(200). Die Nummern, welchen kein Betrag in() beigefügt ist, sind mit 150 Fr., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 110 Fr. gezogen. 10) Brüsseler 2% Maritime 100 Fr.-Lose von 1897. 32. Vexlosung am 7. Oktober 1905. Zahlbar am 2. Januar 1906. Sorlen: 170 221 4299 4756 7510 8888 10324 17173. Prümien: Serie 170 Nr. 5 14(1000) 18 21 23(250) 24, 221 5 13 25, 4299 3(500), 4756 2 3 9 19(250), 7510 2 10 14 19 20(50000, 8588 7, 10324 6 7 18 23, 17176 11. Die Nummern,welchenkein Betrag in() beigefügt ist, sind mit 125 Fr., alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn. mit 100 Fr. gezogen. I) Deutsche Hypothekenbank .-G. in Berlin, 5% Pfandbriefe Hypothekenbriefe). Verlosung am 14. September 1905. Zahlbar die Serien IV und VI am 1. April 1906, Serie Vam 1. Juli 1906. Serie IV(Hypothekenbrlefe). Lit. B. à 1500 ½ 168. Lit. C. à 600 ½ 57 798 806 8654 1340 394. Lit. D. 4a 800 ½/ 566 1371 671 873 Serie V(Pfandbrlefe). Lit. A. 8000% 205. Lit, 0. 4 600% 238 520 701 1054 055 391 571 644 764 963. Lit. P. à 300 ½ 136 151 473 528 868 901 1010 140 185 297 371 618 711 829 2101 659 3006 181 357. Serle VI(Pfaudbriefe). Lit. A. à 3000 ½ 83. Lit. B. à 1500%/ 47. Lit. O. à 600 ½ 10 363 1212 838. Lit. D. à 300 ½ 1234. Lit. E. à 200% 13 28 163 170 378. 12) Dux-Bodenbacher Eisenb., 5% Sllber-Prioritäts-Ohl. J. Emissfon von 1869. 38. Verlosung am 2. Oktober 1905, Zahlbar am., Januar 1908. Lit. A. 4 750 Pl. 140 167 178 278 389 428 532 547 569 678 750 803 893 958 975 991 1012 017 081 191 217 222 285 241 374 453 586. Lit, B. à 300 Fl. 267 305 307 569 617 793 795 859 911 948 1012 016 098 107 266 400 571 854 917 960 967 968 2165 184 212 304 330 369 528 620 621 699 717 772 805 843 882 957 3009. Lit, C. à 150 Fl. 233 274 668 756 757 766 828 924 978 1036 157 178 315 306 384 415 431 489 546 565 663 696 849 927 940 2055 086 334 377 450 484 607 802 910 969 981 3032 036 067 282 287 852 421 480 502 545 641 735 905 4003 1 491 515 592 663 681 686 7 895. 13) Freiburger 50 Fr.-L. v. 1887. 38. Verlosung am 30, Septemper 1906. Zalilbar am 20, Januar 1906, Die Nummern, welchen kein Be⸗ trag in() beigstügt ist, sind mit 78,.50 Fr. gozogen. 407 483 596 1010(378,60) 1512 2177(878.50) 2596 3548 3842(8078.50) 4400 6376,(1078,500 7645(378,50) 8094(378,50) 8554(378,500 9796 10655(78,50)11626 14673 J44130 15707 15964(878,50) 16338(378,50) 16679 (378,0 17830 18138 20084(876,50) 20157 20868 21434 23062 23126 940 23449(378,50) 23596(378,50) 2407 24432 26382 26806(878.50) 28236 28621 28713 30268 31145 32439 32682(378,50 33428 34718 34735 36222 37139 3950 41553 43226 43248(378.50) 43593 878.500.48597(378,500 43778(378,50) 4417ʃ 0 78,500 45608 40109 48060 48791 60272 51297(378,50)51857 53041 54106 54246(378,50) 54325 55678(578,50) 111 99 56126 6660157281(378,50) 5804%0 8639. Ih denter 2 00 Fr.-L..1896. 54, Vexlosung am 10. Oktober 1905, Zalflbar am 1, Juli 1906, Serlen: 1817 1990 3233 3390 4032 5272 6615 8397 8639 8672 9930 10027 10105 12189 12284 13067 16418 17169 17189 18917 20391 22239 28386 24077 24155 24249 26821 27410 27703. Prümien: Serie 1817Nr.5610009)9,3233 12, 5272 11 14, 6615 12 20, 8672 18, 9950 24,10027 10128139(01000) 22, 12884 20, 17160 21, 17189 25, 18917 22, 23355 6(250), 24077 17 18(5000, 24185 8 13(250), 24249 2 8, 7410 16 26. Die Nummern, welehen kein Betrag in() beigefügt ist, sind mit 150 Pr., alle übrigen in obigen Serjen ent⸗ haltenen Nrn. mit 100 Fr. gezogen. 15) Kaiserin Elisabeth-Bahn 40% Gold-Prior.-Obl. Em. 1883. (Vom Staate zur Selbstzählung übernommen.) 28. Verlosung am 2. Okkober 1905, Zahlbar am 1. April 1906, I. Steuerpfllehtiges Anlchen. Serie 13 41 81 84 234 235 251 287 333 355 408 420 431 434 446 461 463 482 483 497 514 530 538 541 542 553 570 599 610 641 664 672 693 712 713 736 754 756 762 866 913 957 963 981 1006 078 108 111130 142 143 151 158 177 185 188 200 225 234 284 301 313 347 359 365 411 455 496 527 546 594 614 632 652 699 701 758 762 763 793 811, jede enthaltend 4 O51. à 3000% und 30 O0bl. à 600 ½ II. Steuerfreies Anlehen. Serie 124 403 824 1033 087 059 424 21(200) 23 24(200), 18225 2(200) jede enthaltend 7 Obl. à 2000% und 65 Obl. à 400% 16) Kaschau: Oderberger Eisenbahn, 4% Gold-Prior. Partial-Schuldverschr. v. 189l. 29. Ferlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am 1. Januar 1906. 10.000% Serie 48. à 1000% Serie 117 127 317 440 529. à 200 ½ Serie 1066 191 225. 486 461 611 648 813 2038 222 385. 134023 135364 138130. 24) Oesterreſchische Nordwesthahn, Prioritäts- Obligationen Emission 1885. 20. Verlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am 1. April 1906. Serie 22 312 422 427 521 874 964 1005 1195 1305 1316 1437 1595 mit den Nummern—5 à 2000 Kr. Serie 1762 2087 mit den Nummern —25 à 400 Kr. 7) Kronprinz Rudolf-Bahn, 4% Silber-Priorſtäts-Obl. und 4% Gold-Prior.-Obl. Em. 1884. (Vom Staate zur Selbstzahlung übernommen.) 22. Vexlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am 1. April 1906. Silber-Prloritäts-Anlehen. Serie 1219 2636 688 665 671 689 959 3038 081 155 200 261 330, ent⸗ haltend je 15 8chuldverschreibungen à 1000 Fl. Serie 3425 443 462 490 492 499 576 600 622 658 698 769 922 4433, ont⸗ haltend je 75 Schuldverschr. 200 Fl. Gold-Prioritäts-Anlehen. Serie 1433 444 486 491 559 710 767 848 871 974, enthaltend je 20 Schuld- Lerschreibungen à 1000 ½ 18) Lahrer Brauhaus, Partial-Obligationen von 1897. Jetzt Lahrer Brauhaus Akt.-Ges. Verlosung am 10. Oktober 1905. Zahlbar mit 103 am 2. Januar 1906. Lit. A. à 1000 28 32 55 78 83 128 164 187. Lit, B. 4 500%% 1 61 96 112 119 141 150 197. 19) Lenzburger Prämien-Anlelhe von 1885. .Prämienziehg. am 30. Septbr. 1905. Zahlbar sofort. 1 Am 31. August 1905 gezogene Serien: 835 946 970 978 1096 1151 1203 1678 1747 2438. Prümlen: Serie 838 Nr. 9(1000, 948 10(100), 970 4(100, 979 3(3000) 6(240), 1096 4(1000, 1181 4(400) 6(100) 10(100), 1203 1(100) 4(100), 1878 .(400) 2(100 1747 8(240) 10(100). Alle übrigen in obigen Serien ent- haltenen Nrn,sind mit 40 Fr, gezogen. 20) Luxemburgisches Staats-Anlehen von 1894. Voerlosupg 1905. Zallbar am 1. November 1905. Lit. A. 90 375 1010 032 122 430 863 937 958. Lit. B. 1031 168 293 387 438 881 2118 551 640 3060 103 321 501 506 582 634 763 781. Lit. G. 239 270 281 671 762 799 978 1098 131 226 575 750 2001 51¹¹ 901 3072 388 532 766 4765 5048 820 592 632 901 935, Lit, D. 100 464 1058 178 181 376 482 606 638 888 906 2055 465 641 3295 540 995 4083 327 620 690 844 5683 606 640 680 807 6554 877 7101 186 21ʃ9 616 797 919 8307 450 481 803 9091 201 255 440 763 891 949. Zallbar am 1. Mai 1906. Lit, A. 363 473 791 879 891 1169 524 761 707. Lit, B. 497 762 1032 068 078 530 777 857 2143 284 685 678 780 817 908 3183 326 573. Lit. O. 188 451 728 815 991 1008 059 811 877 2168 626 638 668 746 3281 299 494 522 611 955 4274 278 528 6483 637 797 830. Lit. D. 69 99 208 252 258 408 451 703 868 995 1035 128 289 477 2109 278 474 951 3101 348 486 620 825 913 4357 397 427 514 752 970 5457 594 935 945 6054 204 214 586 7258 361 975 0 864 990 8561 666 9110 382 572 907. 2) Maschinenfabrik Britzuer .-G. in Durlach, 4% Part.-Obl. 11. Verlosung am 2. Oktober 1905. Zahlpar mit 105 am 2. Januarx 1906, „Lit. A. à 1000% 51 64 65 163 199 243 275 334. Lit. B. à 600% 19 88 126 257 279 301 354 381. 22) Ostender 2% 100 Fr.-Lose von 1898. 24, Vexlosung am 15, September 1905, Zahlbar am 2. November 1905. Serlen: 300 482 4078 3664 7555. Prümten: Serie 300 Nr. 3(1000) 6(250) 7 17 25(250), 482 2 7 13 18 23, 4078 4 5 6 10 11(300) 18, 8564 3 8 12 (10,000) 14 18 19 24, 7633 10 11. Die Nummern, welchenkein Betrag in() beigetügt ist, sind mit 125 Pr., alls übrigen in obigen Serten ent⸗ laltenen Nru. mit 100 Er, gezogen. 25) Oesterreich.-Ungarische Franz.) Staats-Eisenb., Obl. Verlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar àm 1. November 19065. 4% Obligationen. 55701—800 77501—560 126701 —800 129101—200 152801—900 193501—600 207101—200 210501 —600 222001—100. 5% Obligationen. 35501—600 24601—693 88801—807 125001—100 147401—500. 3% Mark-Obligatfonen von 1895. 4 200 ,½ 18751—800. 41000 ½% 30011—020 32301—310 34411—420 35721—730 36531—540 37031—040 40431—440 931—940 43871—880 44421—430 481—490 46381—390 50121—180 481—490 52171—180. à 2000 ½ 53086—090 34586— 590 55166—170 416—420 546—650 701—706 67381—386 606—610 68041 —045 59386—390 421—425 60251— 255 61996—910 63656—660 791—795 981—985 65341—346 68866—870 69006—010 70151—155 191—195 646 —650 71226—230 741—745 74236.— 240 646—650 786—790 77516—520 78006—010 656—660 831—835 79236 —240 541—545 636—640 791—795 80236—240 666—670. A 10,000 + 81172 367 82316. 26) Preuſische Boden-Kredit- Aktlen-Bank, gpotnetentr, Verlosung am 26. September 1905. Zalllbar am 1. April 1906. 3% Hypothekenbrfefe Serie XI. Lit..à 5000 70 289 345 881 474. it. B. à 3000 ½ 446 487 516 660 708 782 896. Lit, 0. à 2000 ½% 47 78 329 894 897 904 929. Lit. D. à 1000 ½ 221 422 695 1107 228 601 675 784 2357 3829 712 771 4788 3109. Lit. E. à 500% 224 474 724 1120 762 2125 389 400 927 3481 697 4785. Lit. F. à 300 ½ 4 141 244 7655 1145 280 519 988 2233 450 831 927 3160 369 401 497 734 911 4101 652 712 866 5065 197 203 499 512 643 751 883. Lit. G. à 100% 108 264 335 615 909 961 1180 132 235 240. 5 4% Hypothekenbrlere Serie XIII. Lit. A. à 5000 ½ 252 978. Lit. B. à 3000% 228 607 945 991. Lit, J. à 2000 ½ 59 110 206 562 965 1070 536 579. Lit, D. à 1000% 36 163 449 456 518 663 930 1048 229 553 719 726 803 981 2067 210 285 287 875 676 788 817 955 3299 620 785 916 959. Lit. E. à 500%% 228 303 611 698 782 802 877 1117 121 143 544 691 623 669 686 757 790 864 879 2023 117 279 658 891 3018 126 131 368 405 457 468 916 919 987 4080 278. Lit. F. à 800/ 228 666 739 794 850 954 1218 283 969 992 2166 213 308 323 547 683 705 944 956 965 3140 191 331 278 349 449 551 566 588 605 694 746 4121 206 528 611 3020 306 313 420 588 818 846 853 943 975. Lit. G. 100% 103 339 393 464 514 627694 741 762 1021 110 179 243 244 356 457 525 811 812 820 2390 456. 4% Hypothekenbriefe Serie XIVy. Lit. X à 6000% 139 401 596 979 1409 415 433 490 2464. Pit. B. à 3000% 87 609 815 1166 325 542 2699 701 3347 583. Lit. C. à 2000% 302 337 362 1412 648 3057 141 218 546 747 4093 296 518 592 861. Lit. D. à 1000% 36 52 215 441 456 550 823 1315 2358 583 3228.536 767 786 955 4467 465 480 914 5479 495 6059 858 7007 468 682 709 8060 110 262 417 716 768 800 815 879 9014 284 310 582 824 825 10236 306 311 891 11048 049 076 154. 5 Lit. E. 4 300% 30 78 146 221 259 1171175 284 317 968 520 645 711 2207 210 709 760 987 3024 026 146 231 377 412 895 4284 3161 738 814 6298 441 460 7041 430 698 8518 821 871 968 9551 562 962 998 10064 198 914 837 849 11039 040. Lit. F. à 300% 112 161 384 374 443 641 854 962 1087 661 577.686 875 989 2041 076 253 347 600 688 639 786 3080 206 645 4288 567 919 944 3198 509 566 6172 7077 141644 916 8203 357 676 986 988 989 998 10303 543 712 749 11443 456 507 868 12606 18173 335 685 689 698 768 14478. Lit, G. à 100% 257 437 659 906 1660 562 699 757 2032 049 3937 4ʃ7 48903 070 5204 6142 143 530 732 7214. 23) Oesterrelchische Nordwesthahn, Aktlen Lit. B. 17. Vexlosung am 2. Oktober 1905. Zahlhar Am 2, Januar 1906. 378 1136 956 3307 4658 5530 773 6772 7998 10649 733 11212 914 13051 424 460 15531 863 16077 17385 18150 20203 23108 901 24879 25227 26967 27342 307 554 28059 29365 854 30585 31490 33595 805 33110 38711 965 37401 38106 818 39188 40290 489 41256 899 42248 44269 543 46318 671 47508 45096 49345 61069 457 52242 63634 62627 981 63267 688566 982 66354 591 67782 6961ʃ 73085 662 74131 885 753 79997 80242 82886 63398 87342 743 998 88244 89199 827 90073 6863 92616 93013 624 94981 9 7971 97677 98163 100872 10 103229 104492 106454 105 109179 112000 774 116776 117994 118809 119899 121699 122866 123057 126304 451 535 127564 672 9 445 30 27) Rumüänische 5% amorti⸗ sable Rente von 1892 u. 893. Sämtliche nicht konvertlerten 6b1. sind zur Räckzablung am 20. De⸗ zember190/ Januart90% gekündigt 28) Rumäntische 5% amorti. Slerbare Rente von 1894. (Anleihe von 6,500,000 Fr.) Verlosung am 1/4. September 1905. Zablbar am 1/14. Oktober 1905. 5000 Er. 100 171 602 627. 4 300 Fr. 705 748 821 1083 093 113 393 413 744 2189 218 247 321 375 507 4184 582 723 731 842 845 915 997 86357 485 746 751 6107 144 760. 29) Russische Gold-Anleihen. Verlosung am 18. Sept/1. Oktbr. 1905. 2 Zalllbar am 19. Dezember 1905/ 1. Januar 1906. 3h Anleihe von 1891. à 128 Rubel. 7351375 32701 893 128642 129326 132246 374 761 25 86751—775 51101—126 64451 475 65776—800 88401—426 107151 —475 119051—075 120476—500 125701—725 126851—876 127176 —200 149151—175 138176—2 156976—157000 076—100 1698 —909 175776—800 179376—400 190726—750 191526—550 192751 —775 196226—250 222276—300 248976— 249000 278276— 300 294776—800 311251—275 314451 —475 320626—650 324926—950 326501—525 351876—900 882451 475 388401—425 391426—450 501 —525 393101—125 416951—975 426301—325 427676—700 438826 —850 448726—750 466726—750 483876—900 820051—075 801—825 526676—700 527451—475 541776 —800 546076—100 569001—025 581426—450 686501—6525 888676 —700 608326—350 644001—025 652576—600 684251—275 722576— 600 826—850 723051—076 728176 200 738276—300 746376—400 748361 —376 765976—766000 778276—800 426—450 784026—050 814451—4750 822726—750 888526—550 897476 —500 900776—800 905076—100. 3 625 Rubel. 919001—025 476 —500 935301—325 947001—025 9550651—076. A. 3125 Rubel. 970376— 400 973001—025 977326—350 986826 —350 991701—725. 35% Anleihe von 1894. à 125 Rubel,. 7726—760 22651 675 25601—625 132576—600 202751 —775 208626—650 239276—300 240226—250 245526—550 283351— 376 271901—925 279526—550. à 625 Rubel. 301626— 650 307051—075 342601—625 343526 —560 345076—100 351951—975 388251—276 391176—200 410926 —960 415326—350 421951—975 428426—450 433751—775 461051 —075 468576—600 469526—550 482551—675 818726—750 324676 —700 537851—875 573426—450 575176—200 604101—125 610326— 350 624176—200 632026—050. à 3126 Rubel. 650751— 778 669951—975 703151—175 714976 —715000 226—250 730801—825 733126— 150 742976— 743000 755776—800 756151—176 789701 725 760151—175 764961—976. 35 Anleihe II. Emission v. 1894, 125 Rubel. 33801—825 42901 —925 63476—500 67551—576 69376 —400 88301—325 92076—100 98876 —900 96351—375 98126—150 109126 —150 128051—076 138326—350 147801—826 157401—426 161776 800 174976—175000 183876—900 205626—650 217901—926 221001. 025 239051—076. à 6283 Rubel. 269751 775 277361—375 278926—950 288601 —625 290801—826 317776—800 325526—650. 4% Anlelhe VI. Emission v. 1894. .125 Rubel. 18401—420 34451 475 86526—550 61276—00 78226 —250. 95251—27 127861—875 166051—575 172826—860 203457 —475 230626—650 844226—25 283901—825 264926—950 26125 —275 264901—928 371451—475 297426—450 809751—775 321876— 900 331026—050 388676—700. 625 Rubel, 441601— 62 444976— 446000 459176—2 405176—200 488476—500 801901. 925 525976—326000 527026—050 550076—100 576476600 581051 075, 616051078 621476—500 687861—875 659726—750 683251 —275. 712351—3ʃ5 784826—850 740776—800 780851—875 808426— 450 844726—750 846026—050 151 —176 849161—175. 30) Schwelzerische Centralbahn-Gesellschaft, 4% Anlehen von 1880. Verlosung am 10. Oktober 1905. Zahlbar am 30. April 1906. 164911—915 166801—805 861 865 166406—410 621—625 167586 —640 168881—386 791796 169681 —635 721—726 170856860 172664 —605 173391—890 176641—645 177601-606 816—820 178026—030 181586—590 182446—450 821—825 184406—410 526—530 à 1000 Pr. 30 Starnberger(Pasing⸗ Starnberger) Eisenbahn-Anl 50. Verlosung am 2. Oktober 1905. Zahlbar am 1. Januar 1906. 26 51 93 94 97 1J4 200 219 233 240 954 259 313 326 328 334 348 347 366 986 387 414 424 427 430 443 453 457 400 514516 558 661.569 600 679 684 104 706 766 77 708 830 884 846 871 908 910 945 966 984 989 1021 026 035 064 038 100 142 159 163 176 192 194 274 202 350 408 444 406 500 511 547 594 625 670 748. 32) Süddeutsche Donau-Dampfschlffahrts- Ges. in München, 510 Teilschuld⸗ verschrelbungen. 10. Verlosung am 16. September 1905, Laklbar mit 3 Amoörtisations⸗ zuschlag am 2. Januar 1906. 22 118 331 428 742 845 983 1000 9033 094 126 156 443 577 597 642 768 897 905. 33) Wieslocher Stadt-Schuldverschrelbungen. Verlosung am 30. September 1905 Zahlbar am 1. Januar 1906. e Wasserleitungssehuld von 1897. Lit. P. 63. Lit. F. 27. 3%% Stadt⸗Anlelhe von 1906. Lit. A. 23 90. Lit. B. 87. Lit. G. Iit. B. 9 102. Aoeunemenz: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartck. — Telephon: Redaktion Nr. 377. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerale Die Rebtame⸗Zeile. 60 2 20 5 Expedition Nr. 218. — Nr. 213. Herbſt⸗Hontral Perſaumumg 1905 m Landwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim. Es haben zu erſcheinen: In Maunheim: Kaiſer⸗Wilhelm⸗aſerne(Exerzierhaus) — Eingang durch das Tor der Hauptwache— Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften, dieſenigen Landwehrleute J. Aufgerois der Jabres- klaſſe 1893 ſämtlicher Waffen, weiche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingeireten ſind. Jahresklaſſe 1904 der Infanterle Montag, ven 6. November 19058, vormittags 9 Uhr. Pahe tlaſſe 1903 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1903 der Infanterte mit den Anfangsbuchſtaben L bis 2 Montag, den 6. November, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1902 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 4 55 Moutag, den 6. November 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1902 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Dienstag, den 7. November 1905, vormittags 9 Uhrz Jahresklaſſe 1901 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 918 Dienstag, den 7. November 1905, vormittags 11 Uhr. 1901 der Jnfanterie mit den Aufangsbuchſtaben 18 2 Dienstag, den 7. November 1905, nachmittags 3 Uhr. d nafe 1900 ber Fuſanterle mit den Anſangsbuchſtaben Mittwoch, den 8. November 1905, vormittags 9 Uhr. 15 7 1900 der Iufanterte mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den 3. November 1905, vormittags 11 Uhr. 4 0 1899 der Fnſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den 8. Npvembrr 1905, nachmittags 3 Uhr. 4 e 1899 der Fnſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Donnerskag, den 9. November 1905, vormittags 9 Uhr, 1 e a 1898 der Fanterſe mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 9. November 1905, vormittags 11 Uhr. 15 e 1898 der Infanterle mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 9. November 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahreskaſſe 1398 bis 1904 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ truppen, Kavallerie, Vertehrstruppen(Eiſen ga ns, Luſl⸗ ſchiffer- und Telegraphen⸗Truppen) und des Veterinärperſonals (Fahnen, und Beſchlagſchintede, Unter⸗Velerinäre) Freitag, den 10. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1900 der Ferdartillerie Freitag, den 10. Novembel 1905, vormittags 11 Uhr. 1901 bis 1904 der Feldartillerie reitag, den 10. November 1905, nachunttags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Trains(eiunſchließlich der⸗ lenigen Kavalleriſten, welche 95 Reſerve des Trains eutlaſfen ſind), der Krankenträger und der Militärbäcker Saumsiag, den 11. November 1905, vornuttags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 der Fußartillerie amstag, den 11. November 1905, vormitags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 der Pioniere, der Mann⸗ ſchaften des preußiſchen Gardekorps aller Waffen und der Marine Samstag, den 11. November 1905, nachmittags 3 Uhr. „Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ nitätsmannſchaften und Kraakenwärter) der Dekonomiehand⸗ werker, der Arbeitsſoldaten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchſenmachergehülfen Moniag, den 13. November 1908, vormitlags 9 Uhr. Im Bovort skäferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche.) Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Landwehrleute 1 Auſgetots der Jahresklaſſe 1693, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. ebtember kngetreten ſind und die Jahresklaſſen 1393 bis 1904 fämtlicher Waffen von Käferthal Montag, den 13. November 1908, vormittags 11 Uhr. Im Borort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrik.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ chaften, dieſenigen Landwehrleute J. Au gebots der Jahresklaſſe 1893, welche in der Zeik vou 1. April bis 30.„September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1398 bis 1904 ſämtlicher Wäffen von Waldhof, Atzelhof und Lucienberg Montag, den 13. Nope ber 1905, nachmittags 3 Uhr. Im Vorort Neckarau(Marktplatz.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften fämtlicher Waſſen, dieſenigendandwehrleute I. Aufgebots der 1893, welche in der Zeit vom 1. April bis 30, September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bis 1904 der Jnfanterie von Neckarau Dienstag, den 14. Novem er 1905, vormittags 3¼ Uhr. Jabreskiaſſen 1998 bis 1904 aller übrigen Waffen von Neckarau Dienstag, den 14. November 1905, vormittags ½11 Uhr. In Sandhofen(Krankenhaushof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchalten, diejenigen Landwehrlente I. Au:gebols der Jahresklaſſe 1893, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September Augelteten ſind und die Jahtesklanen 1398 bis 1904 fämtlicher Sandhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und 4 0 Dienstag, den 14. November 1908, nachmittags 3¼ Uhr. In Feudenheim(Alter Friedhof.) Aulle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrleute I. Auigebots der Jahresklaſſe 1893, 10 in der Zeu vom 1. April bis 30. September eiugetreten ſind und die Jahresflaſſen 1398 bis 1904 fämtlicher Wäfen von Jeudenheim, Wallſtadt und Ilvesheim ittwoch, den 15. November 1905, vormutags 9¼ Uhr. In Ladenburg(Schulhof.) zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ Alle b. Debitoren-Conto ſchaften, diejenigen Landwehrleute J. Augebots der Jahresklaſſe In Seckenheim(Schloß). Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Landwehrleute J. Aufgevots der Jahresklaſſe 1393, welche in der Zeit von 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bis 1904 von Secken⸗ heim, Rheingu und Stengelhof Donnerstag, den 16. November 1905, vormittags 97/ Uhr. Militärpäſſe und Erſatzreſervepäſſe, ſowie die Kriegs⸗ beorderungen bezw. Paßnotizen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorder⸗ ſeite des Paſſes verzeſchnet. Anentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen 3u richtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirkskommandos Maun⸗ heim wird den Bürger meiſter und Stabhalterämtern des Bezirks hlermit zur Kenntnis gebracht imit der Verfügung, dieſelbe den Mannſchaften der Gemeinden durch mehr aliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathauſe, an Fabriken und gröoßeren Etabliſſements bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt: Mannheim bis zum 15. November 1905 mitzuteilen. Bel ungünſtiger Witterung wollen die bezüglichen Bürger⸗ meiſterämter für Sicherſtellung eines zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen bedeckten Rauſmes Sorge tragen. Mannheim, den 16. Oktober 1905. Großherzogliches Bezirksamt: Eppelsheimer. * Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt.., Band IV.,.⸗Z. 38, Firma „Seebohm& Dieckſtahl Limited“ in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung mit dem Hauptſitze in Shefſield wurde heute ein⸗ getragen: 6945 Die Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben, die Firma iſt erloſchen. Maunheim, den 2. November 1908. Großherzogliches Amtsgericht 1. Zum Handelsregiſter Abt.., Band V,.⸗Z. 51, wurde heute eingetragen: Firma„Seebohm& Dieckſtahl, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Unter Uebernahme der deuiſchen Niederlaſſungen der Geſell⸗ ſchaft Seebohm& Dileckſtahl Limited der Handel mit Bergwerks⸗ und Hüttenprodukten, ſowie techniſchen Artikeln jeder Art für eigene und fremde Rechnung. Es können Zweigniederlaſſungen errichtet werden; die Errichtung erfolgt guf Grund der Ent⸗ ſchließung eines zur Vertretung der Geſellſchaft berufenen Ge⸗ ſchäftsführers. Das Stammkapftal belrägt 300,000 Mark. Richard Sievers in Mannheim iſt als Geſchäftsſührer beſtellt. Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung: Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 28. Oktober 1905 und 2. November 1905 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftstührer beſtellt, ſo iſt jeder verſelven für ſich allein berechtigt, die Geſellſchaft zu vertreſen und die Firma zu zeichnen, Die Geſellſchaft„Seebohm& Dieckſtahl Limited“ in Sheffield bringt in die Geſellſchaft„Seebohm& Dieckſtahl Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim ein und die Letztere über⸗ nimmt in Aurechnung auf die Stammeinlage der Erſteren das Vermögen, das in ihren Filialen in Maunheim und Leipzig und ihrer Niederlage in Stutigart auf Grundlage der für dieſe Fi ialen einer un⸗ 8651 und dieſe Niederlage auf 31. Dezember 1904 errichteten Bitanz feſtgeſtellt iſt; ausgenommen iſt lediglich die in Mannheim, Werſt⸗ ſtraße 3¼ belegene Liegenſchaft. Im Einzelnen werden eingebracht: a. Bank⸗Conto zum Werte von 83,121 M. 92 Pfg. 17,592 M. 72 Pfg⸗ ab Deleredere⸗Conto 3052, 5 80,069„ 47„ o. Waren⸗Contod„210,684„ 89„ d. Wechſel⸗Conto 8 10,047„ 58s„ e. Caſſa-Conto. 5 8 in e f. Movbilten-Cont. 4½05„—„ g. Maſchinen⸗Conto mnmie, h. Unkoſten⸗Conto(porausbezahlte Verſicherun Nellanteneiet e Summa 329,104 M. 75 Pig. Hierauf ruhen Schulden, die von der über⸗ neh menden Geſellſchaft übernommen werden: a. Creditoren⸗Conto 19,758 M. 91 Pfg. b. Acceptations⸗Conto 38,835„ 87„ bleibt Reinwert des eingebrachten Geſchäfts⸗ vermögens 5 270,510 M. 87 Pfg. Oeffentliche Bekanntmachungen der Geſellſchaft erſolgen im Deutſſhen Reichsanzeiger. Mannheim, 2. November 1905. Großh. Amtsgericht J. 58,594 M. 38 Pfg. er ſeinen Beruf wechſeln und eine Lebensuellung erringen will, wende ſich der Verſicherungstätegkeit zu. Tüchlige fleißige Perſonen jeden Slandes finden ſofortige An el⸗ lung bei erſter, vornehmer Lebens⸗, Unfall⸗, Haft⸗ pflicht⸗Verſ.⸗Actien⸗Geſellſchaft gegen ſenes Gehalt. Gefl. aus⸗ zührliche Bewerbungen werden erbeten unter Nr. 588881 an die Expedition dſs. Blts. Zahn-Atellier Mosler 1, 5 Bfeitestrasse Q 1, 5. Künstliche Zähne u. Gebisse Kronen und Brückenarbeiten Jchmerzloses Lahnziehen und plombieren. Billige Preise. AReparaturen schnellsteus. 568441 Bekauntmachung. Den Bau einer nor⸗ malſpurigen Lokal⸗ pahn zwiſchen Hei⸗ delberg und Schrles⸗ heim betr. Durch Allerhöchte Staats⸗ miniſterialentſchtießung.d. St. Moritz, den 13. Juli dſs. Is Ny. 525 iſt auf Grund des Ent⸗ eignungsgeſetzes vom 26. Junt 1899 ausgeſprochen worden: 1. daß die Bahnlinie für die normalſputige Lokalbahn zwiſchen Heidelberg und Schrieshein bezüglich der in die Gemarkungen Doſſen⸗ heim und Schriesheim fal⸗ lenden Strecke, wie dieſelbe in dem offengelegten Plan dargeſtellt und in der Na⸗ tur äusgeſteckt und profiliert iſt, als endgiltig feſtgeſtellt zu gelien habe; daß die in der Anlage 10 des von der Exproprialſons⸗ kommiſſion für den Eiſen⸗ bahnban hinſichtlich der Ge⸗ meinde Douenheim aufge⸗ nommenen Protokolls vom 19. April d. Is., ſowie die in der Anlage's des für die Gemeinde Schriesheim aut⸗ genommenenProtokolls vom gleichen Tage na entlich aufgeführten Grundeigen⸗ tümer verpflichtet ſeien, das Elgentum an den daſelbſt verzeichneten Grundſtücken zum Zwecke der Auszührung der hormalſpurigen Lokal⸗ bahn zwiſſben Heidelberg und Schriesheint an die Süddeulſche Eiſenbahnge⸗ ſellſchaft gegen vorherige Entſchädigung abzutreten; „daß den von den Beſeiligten in den Tagfayrten vom 19. Aptil und 19. Jum d. Is. genellten Anträgen auf Her⸗ nellungen im Siune des 85 des Euteignungsgeſetzes, ſoweit dieſe Antläſe von der Exproprigtiouskommiſ⸗ ſion ſür begründet erachtet worden ſind oder die Ver⸗ treter der Vahnunternehim⸗ ung deren Berückſichtigung zugeſagt haben, zu entſpre chen ſel. 694 Narxisruhe, 22. Juli 1905. Gr. h d. Innern: — 9— Beira u n. Behanntmachung. Den Verkauf von Feuerwerkskörpern belr. No, 14158911I. Zur Orientie⸗ rung der hieſigen Kaufleute, von denen gegen Ende des Jahres jeweils zaglreiche Geſuche um Henehmigung zum Verkauf von Feuerwerkskörpern einlaufen,wird! auf folgende Beuimmungen der am 1. Oktober l. Is. in Kraft getretenen Verordnung Großh Miniſterium des Innern vom 29. Auguſt 1905„den Verkehr mit Sprengſtoffen betr.“ aufmerk⸗ am gemacht: „Die Abgabe von Spreng⸗ ſtoffen an Perſonen, von wel⸗ chen ein Mißbrauch derſelben zu befürchten iſt, insbeſondere an Perſonen unter 16 Jah⸗ ren in verboten. Dies gilt insbeſondere auch von ſol⸗ chen Feuerwerkskörpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Per⸗ ſonen oder Eigentum der⸗ bunden iſt.(Kanonen⸗ ſchläge, Fröſche, Schwär⸗ mer und dergleichen.) Da⸗ gegen findel dieſe Vorſchriſt kelne Anwendung auf Spiel⸗ waren, welche ganz geringe Mengen von Sprengſtoffen ent⸗ halten. Zündplättchen(Almorces) welche mehr als 75 Gramm Spreugmiſchung(Knallſatz) auf 1000 Plättchen enthalten dürfen als Spielwaren nicht in den Verkehr gebracht werden. Mannbeim, 31. Ottbr. 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäſer. Arbeits⸗Pergebung. Die Ausführung der Steinhauerarbeiten und der Schmiedearbeiten für den Neubau des ver⸗ waltungsgebäudes, ſoll im Wege der Submiſſion ver⸗ geben werden. Angebote ſind bis ſpäteſtens Dienstag, 7. November, vormittags 11 Uhr anher einzureichen. Angebotsformulare werden koſtenlos abgegeben; die Zeich⸗ nungen liegen während der Dienſtſtunden in unſerem tech⸗ niſchen Bureau zur Einſicht⸗ nahme auf. Mangdbeim, 31. Okt. 1905. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ u. Waſſerwerke: Pichle r. 6943 115. Jahrgang. Verſteigerung von Pappelſtämmen. Dienstag, den 7. November, nachmittags 3 uhr, werden von dem Gräſlich von Oberndorff'ſchen Rentamte cg. 50 Stück junge Pappelſtämme von ca. 50 em Duich eſſer auf der Großwieſe beim Rheinducch ſich gegenüber der Kollerinſef ſtehend, auf dem Rathauſe it Bruhl öfſentlich verſteigert. Näh. Auskunft erteilt Wieſen⸗ aufſeher Grün in Brühl. 307 Hoflieforant eeeeeeeeeeeeee Bekaunkmachung. Nr. 772. Die neuen Zinsbogen zu den Schuldverſchreibungen der iſrael. Gemeinde vom Jahre 1895 konnen gegen Rückgabe der Erneuerungsſcheine bei unſere Kaſſe, F 1, 2, in Empfang ge⸗ nommen werden. 59987 Mannhe:„1. November 1905. Der Synagogenrat: Max Stockheim. Schorſch eeeeeee J08, Brun Spezialgeschäft Tolletten- und in: TELEPHON eeee Ia. Kernselfen, Stearinkerzen, 859 Spelse-Oelen, Fensterleder. Billigste und reellste Bezugsquelle. 0e Mitglied des Allgem. Rabatt-Sparvereins. Auszug aus dem Zivilfands⸗Begiſer der Stabdt Zudwigshafen. Okt. Geborene: 5 2. Friedr. Wilh., S. v. Frz. Garrecht, Tagner. 24. Lieſe⸗Lotte Luiſe Auguſte, T. v. Julius Friedrich Wilh. Fügen, Kfm. „Emil Rudolf, S. v. Chriſt. Gottl. Beck, Metzger. 5. Karl Anton Edmund, S. v. Edm. Werling,.⸗A. Ida Selma, T. v. Oswald Voft, Maſchinenmſtr. Roſa Karoline, T. v. Joſ. Frz. Herrgott, Schloſſer. 24. Johanna Elif., T. v. Karl Guthörle. Schloſſer. Anna Magdalena, T. v. Ernſt Lowinger, Gendarm,. Hedwig, T. v. 9506 Gary, Tagner. Karl, S. v. Jakob Becker, Tagner. Ernſt Phil., S. v. Gg. Val. Herrmann, Bautechn. Erna Eliſab., T. v. Ludw. Engelter, Tagner. Cäcilie Thereſe, T. v. Ludw. Biſinger, Maurer, Eva, T. v. Irch. Rückert, Tagner. 5 Joſefine Elſa, T. v. Ludw. Burckhardt, Sägenſchärfer. Eifriede Iphigenie, T. v. Alois Brümmer, Tagner. Erna Iſabella, T. v Johs. Maurer, Schneidermſit. Irma Hildegard, T. v. Mich. Eſſel, Fa rikvorarb. Erna Hilda, T. v. Friedr. Schmitt,.⸗A. 2. Richard Frz. Adam, S. v. Adam Schliamp, Tagner. „Magdalene Kath., T v. Karl Winter, Tagner. .Marie Helene, T. v Jakob Abdorf,.⸗A. .Karl Theodor, S. v. Val. Müller, Schneidermſtr. J. Barbara, T. v. Konrad Stümper,, Steinhauer. Georg Karl, S. v. Karl Klingmann,.⸗A. „Klara Amanda Irma T. v. Julius Kirchgeßſer, Maſchinenarbeiter. Hans, S. v. Jak. Beroſet, Tagner. 29. Ferdinand, S. v. Ferd. Malz,.⸗A. 3J. Kuͤrt Adolf, S. v. Jak. Wurſt, Maſchinenformer. Oktober. 26. 26. 27. 2 Geſtorbene. Eugenie, T. v. Eugen Weber, Tagner, 4 M. a. Kalh. geb. Koch, Ehefr. v. Chriſt. Heyn, Lackierer, 61 J g. Peter Frz. Chriſt. Erb, Schloſſer, 17 J. a. Luiſe geb. Schäfer, Ehefr. v. Ludw. Steyer, Schloſſer, e Lunfe T v. Jak. Frdr. Schneider, Tüncher, 7 J. a. Luiſe, T. v. Pyil. Scholl, Fuhrknecht, 2 M. a. Anna Marie geb. Funk, Ehefr. v. Theodor Müller, Müller, 25 J. a. Karl, S. v. Anton Päbſt, Tüncher, 7 J. a. Joh. Gg. Bräuner, Photograph, 45 J. a. Helene, T. v. Mich. Dubielezyk,.⸗A., 7 M. a. 28. 29. 28. Lebensgro88e Porträt nach jeder Photographie unter Garantie für grösste Aehnlichkeit und künstler. Ausführung. Vergrösserungen von 8 Mk. an. 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