—7 bünkte es die Sozialiſten unerläßlich, das Kabinett noch einmal (Badiſche Volkszeitung.) Adornement: 70 Pfennig monatlich. Bringeriohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. encl. Poſt⸗ aufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfig. E 6, 2. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 25— Die Reklame⸗Zeile„ 60„ Berliner der Stadt Mannheim und umgebung. N Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. edaltions-Bureau: Berlin W 50. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelte Jeitung in Aannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Telegramm⸗Adreſſel „Journal Maunheim Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion„„ 677 Erpedition? 1 218 E 6, 2. Nr. 528. Montag, 13. November 1905. (Abendblatt.) Der gerettete Rouvier. Von unſerem Verliner Bureau.)“ Hs. Berlin, 12. Nov. Mit Verluſt eines Mannes, iſt es dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten gelungen, ſein gefährdetes Kabinettsſchiff in ruhigeres Fahrwaſſer zu retten. Die Kriſe, die ſich als dräuendes Gewitter über der franzöſiſchen Regierung zuſammen⸗ gezogen hatte, iſt typiſch für die Schwierigkeiten, die einer Parla⸗ mentsregierung im ungeeignetſten Augenblick erwachſen können. Nur wo, wie in England, die Parteien das Regieren in Jahr⸗ hunderte langer Uebung wirklich gelernt haben, nur da iſt der monarchiſcke Einzelwille, als„ruhender Pol in der Erſcheinungen Flucht“, allenfalls zu entbehren. Und es iſt bezeichnend genug, daß gerade im praktiſchen England jedermann davon überzeugt iſt, die monarchiſche Staatsform ſei dennoch die, der Geſamtheit zuträglichſte Art, die Geſchäfte des Landes zu führen. Rouvier regiert im Auftrag und mit Hilfe einer radikal⸗ ſozialiſtiſchen Mehrheit. Man ſollte meinen, dieſe Mehrheit müſſe ſelbſt das lebhafteſte Intereſſe daran haben, ihr Kabinett wenigſtens ſo lange am Ruder zu erhalten, bis zwei wichtice Fragen erledigt ſind, die mit dem Beſtande dieſes Miniſteriums nun einmal weſentlich verknüpft ſind. Es handelt ſich da um die Geſetzesvorlage zur Trennung von Kirche und Staat, die noch der Erledigung durch den Senat harrt, und um die end⸗ giltige Schlichtung des marokkaniſchen Handels. Ein Gebot Praktiſcher Klugheit wäre es alſo geweſen, alle doktrinären Steckenpferdchen hübſch im Stalle zu laſſen, bis ruhigere Zeiten das Gezänk um programmatiſche Sätze zu einem ungefährlichen Luxus gemacht hätten. Aber— Frankxeich ſteht vor Neu⸗ wahlen, und ehe man die vom Miniſter Etienne machen“ ließe, auf Herz und Nieren zu prüfen. Das geſchah mittels eines Antrages, der den Skaatsbeamtem ausdrücklich das Recht zu ſtreiken zuſichern wollte. Da ſich einige Beamtenklaſſen dies Recht ſchon vorweg genommen hatten, ſo ſah ſich Rouvier außer Stande, die Verantwortung für ein ſolches Geſetz zu tragen und lehnte den Antrag ab. Eine Mehrheit behielt er nunmehr nur dadurch, daß ein Teil der Rechten für ihn ſtimmte. Die Republikaner, die Rouvier darum ſchalten, daß er eine nicht vein republikaniſche Mehrheit annahm, ſollten lieber die Tor⸗ heit derer ſchelten, die aus Prinzipienreiterei das Miniſterium in eine Zwangslage brachten. Ueber Nacht iſt denn auch die Beſinnung in den vepublikaniſchen Reihen zurückgekehrt und man hat dem Miniſterpräſidenten aufs neue das allgemeine Ver⸗ ktauen bekundet. Nur der ehemalige Börſenmakler Berteagux, der ſich auf dem Poſten des Kriegsminiſters wohl ohnedies nicht mehr wohl fühlte, hat die Gelegenheit benützt, ſich einen guten Abgang zu machen und die Regierung zu verlaſſen. Das gab Roupier eine willkommene Handhabe, ſein Kabinett im Sinne der äußerſten Linken umzugeſtalten. Der den Sozialiſten ver⸗ dächtige Miniſter des Innern Etienne wird auf das Kriegs⸗ miniſterium abgeſchoben, an ſeine Stelle erhielt Marineminiſter Thomſon das, für die Neuwahlen ſehr wichtige Portefeuille des Innern. Handelsminiſter Dubief ward Marineminiſter und in die Lücke beim Handelsminiſterium rückte der radikale Abgeord⸗ nete Trouillot ein. Man kanm über dieſe Veränderungen vom ſtaatsmänniſchen wie vom parteipolitiſchen Standpunkte aus, gewiß ſehr ver⸗ ſchiedener Meinung ſein. Von dem uns nächſtliegenden deut⸗ ſchen Standpunkt aus aber wird man ſehr damit zufrieden ſein müſſen, daß es Rouvier gelungen iſt, ſich an der Spitze der Geſchäfte zu erhalten. Ob es ihm gelingen wird, ſein Kabinett in die Neuwahlen hinüber zu retten, iſt ohnedies noch eine offene Frage. Der deutſchen Politik aber kann ein Miniſterwechſel noch vor Zuſammentritt der Marokkokonferenz gewiß nicht er⸗ wünſcht ſein. Etwas beſſeres als Roupvier, der den gefährlichen Delcaſſé beſeitigte und ſeine Friedensliebe in unzweideutiger Weiſe kundtat, kommt für uns ſchwerlich nach. Die Erwägung, daß das Verbleiben Rouviers allein einige Stetigkeit im der Erledigung der ſtrittigen Fragen bedeute, wird auf die Ent⸗ ſchließungen der Kammermehrheit ſicher von Einfluß geweſen ſein. Das werden ſelbſt die anerkennen müſſen, denen die Mehrheit an ſich vielleicht weniger gefällt. Politische ebersicht. Maunheim, 13 November 1905. Ein Kolonialdirektor geſucht. Daß Dr. Stübel geht, ſteht feſt; ja, er hälb nach der „Nat.⸗Ztg.“ ſogar an ſeinem Entſchluß feſt, noch vor Be⸗ ginn des Pavlaments zurückzutrelen. Ob er aber im äußerſten Falle nicht doch noch zum vorläufigen Bleiben veranlaßt, ob ein Interregnum geſchaffen, ob auf die Kandi⸗ datur Götzen, der erſt noch in Oſtafrika Ruhe zu ſchuffen hat, verzichtet und ein anderer Kolonialdirektor ernannt wird, das alles ſind Fragen, üben die noch keine Entſcheidung getroffen iſt. Unter den vielen Kombinationen, zu denen die Umwand⸗ lung des Kolonialamtes und die Frage der Neubeſetzung des oberſlen Poſtens dieſer Behörde geführt hat, verdient eine neue Verſion einer gelegentlich offiziöſen Korreſpondenz Erwähnung, wonach der Reichstagsabgeordnete Prinz von Arewberg für dieſen Poſten auserſehen ſei. Die„N. mil.⸗pol. Korr.“ ſchreibt: In gewöhnlich gut unterrichteten koloniglen Kreiſen wird mit Beſtimmtheit die bevorſtehende Umwandlung der Kolonialabtéilung in ein Reichsamt darauf zurückgeführt, daß der Zentrumsabgeord⸗ nete Prinz von Arenbergnur unter dieſer Voraus⸗ ſetzung zur Annahme des neuen Portefeuilles bereit ſein ſoll. Von parlamentariſcher Seite wird beſtätigt, daß dieſe Nachricht inſoweit den Tatſachen entſpricht, als auch ein anderer oft genannter Kandidat aus dem Reichstage ebenfalls die Bedingung gemacht hat, nur als ſelbſtändiger Staatsſekretär die Leitung der kolonialen Geſchäfte zu übernehmen. Graf von Götz en, deſſen Kandidatur noch vor kurzem allein in Frage kam, dürfte zunächſt noch in Oſtafrika bleiben, um dort Ruhe zu ſchaffen. Die ihm, einer Verſion aus Regierungskreiſen nach, für ſpäter angebotene Stellung eines Unterſtaatsſekretärs im neuen Reichsamt ſoll den Wünſchen des Grafen nicht entſprechen. Dafür ſcheint Graf Götzen zugeſagt worden zu ſein, daß er, ſobald die Aufſtandsgefahr behoben iſt, im diplomatiſchen Dienſt an leitender Stelle (als Gefandter) Verwendung findet. Seine mehrjährige Tätig⸗ keit in Waſhington hat ihn für eine derartige Stellung wohl ent⸗ ſprechend qualifiziert. Prinz Arenberg iſt der Wortführer des Zentrums in kolonialen Fragen und gilt als Kenner kolonialpolitiſcher Ver⸗ hältniſſe. So ganz unwahrſcheinlich iſt es bei dem heutigen Kurs auch nicht, daß die Wahl der Regierung auf einen Zen⸗ trumsmann fällt. Vielleicht hofft ſie, ihre Flotten⸗ und Kolonial⸗ forderungen dann leichter vom Zentrum bewilligt zu erhalten, auf das ſie ja leider angewieſen iſt. Die Beſtätigung dieſer Nachricht bleibt aber noch abzuwarten. Die Bewegung der Bergarbeiter. Die Unklarheit und Unzulänglichkeit der preußiſchen Berg⸗ geſetznovelle droht eine bedeutende Kampfbewegung der Bergarbeiter nach ſich zu ziehen. Außer den Ruhr⸗ bergleuten nehmen nun auch gegen die neue Arbeitsordnung die oberſchleſiſchen Steinkohlenbergleute und die mitteldeutſchen Braunkohlenbergleute Stellung. Im Saargebiet konzentriert ſich das Intereſſe der Belegſchaften mehr auf eine Reformierung der Knappſchaftskaſſengeſetzgebung. Die unſtreitig drückende Preisſteigerung der Lebensmiktel, ins⸗ beſondere für Fleiſch und Fleiſchwaren berſtärkt die unzufriedene Stimmung. Iſt doch der Lohn augenblicklich immer noch niedriger als 1900. Im den Belegſchaftsverſammlungem und in der Fach⸗ preſſe führen die Arbeiter Klage über ein den hohen Lebens⸗ mittelpreiſen unangemeſſenes Lohneinkommen. Dabei iſt der Förderbetrieb außerordentlich forciert worden. Ende März war infolge der Streiks im preußiſchen Steinkohlenbergbau noch ein Förderminus von faſt 4 Millionen Tonnen vorhanden. Ende September iſt der ganze Ausfall ſchon wieder wett gemacht und ein Förderplus gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres von itber 80 000 Tonnen erreicht. Dies iſt umſo bemerkenswerter, weil im Ruhrbergbau pro 3. Quartal 265 798 Arbeiter beſchäf⸗ tigt waren, d. ſ. 0,92 pCt. weniger wie im 3. Quartal 1904 die Förderung nahm 8,31 pCt. zu. Der erzielten höheren Ar⸗ beitsleiſtung entſprechend fordern die Bergleute eine Ver⸗ dienſtaufbeſſerung, die aber noch von keiner Grube bewilligt worden iſt. Die Arbeiterleiſtung iſt faſt durchaus in allen Revieren geſtiegen, am meiſten im Braunkohlenbergbau. In dieſen Bezirken ſind die Belegſchaften nun in eine Proteſt⸗ bewegung gegen die neue Arbeitsordnung getreten und verlangen beſſere Entlohnung. Die Schichtzeit dauert in den mittel⸗ preußiſchen Kohlenrevieren noch meiſtens 10 und über 10 Stun⸗ den, nur die Minderzahl der Gruben hat 8½—9½ ſtündige Schicht. Von den preußiſchen Braunkohlenrevieven ſpringt eine Lohnbewegung leicht über in die angrenzenden altenburgiſchen und ſächſiſchen Grubenbezirke. Auch hier haben ſich neuerdings Verſammlungen mit der Schichtzeit⸗ und Lohnfrage beſchäftigt. Die Organiſationsführung erläßt von Zwickau aus einen Auf⸗ ruf gegen das Eintreten in einen Skreik, bevor nicht durch die Zentralleitung alle Wege gütlichem Verhandelns beſchritten ſind. Eine eniſchieden von einem Streik abratende Haltung nehmen auch die in der bekannten„Sie bener; kommiſſion“ vertretenen Organiſationen der Ruhrberg leute ein. Doch iſt der Ernſt der Situation nicht zu verkennen. Die ſtrikte Ablehnung der von den Arbeitern zu der neuen Arbeitsordnung geäußerten Wünſche ſeitens des Zentral⸗ Fanny Henſel Ein Gedenkblatt zu ihrem 100. Geburtstage, 14. November Von M. Neißer. Die muſtkaliſche Welt wird an dem Gedenktage Fannh Henſels nicht ſchweigend vorübergehen und Stimmen werden ſich erheben, um die Erinnerung an eine edle und begabte Frau zu beleben, die u den bekannteſten Komponiſtinnen des neunzehnten Jahrhunderts zählt, wenn auch ihre Bedeutung als Klavierſpielerin und Chor⸗ dirigentin die der Tonſchöpferin bei weitem überragt. Fauny wurde am 14. November 1805 als die älteſte Tochber Abraham Mendelsſohns, des zweiten Sahnes des großen Philo⸗ ſophen Moſes Mendelsſohn und ſeiner Gattin Lea geb. Salomon zu Hapiburg geboren. In dem Briefe, in dem der junge glückliche Valer ſeiner Schwiegermutter in Berlin die Geburt des Töchterchens meldete, bemerkte er:„Lea findet, das Kind hat„Bachſche Fugen⸗ Uünger.“ Dieſe Prophezeiung ſollte ſich bewahrheiten. Bis zum Jahre 1811 lebte die Familie in Hamburg, aber während der Be⸗ Ebzung Hamburgs durch die Franzoſen 1811 mußte die Familie die Stadt in eiliger Flucht verlaſſen, ſie wandte ſich nach Verlin, grün⸗ dele dort das groe Bankhaus und die preußiſche Reſidenz blieb ſortan ihr Wohnſitz. Schon frühzeitig zeigte ſuch bei Fanuth und ihrem Bruder Felix Altsgeſprochenes mufikgliſches Talent. Den erſten Unterricht leitete die Mutter, dann Ludtvig Berger, zuletzt Zelter, der auch Haus⸗ freund der Familie war. Die Kinder erßielten eine ſehr liebevolle, Abak auch ſehr ſtrenge Erziehung;„treu und gehorſam bis in den Tod.“ war die Forderung, die Abraham Mendelsſohn⸗Bartholdy 1820 bei ihrer Einſegnung an ſeine Tochter Fanny ſtellte. Fauuhs Kompoſitionstalent muß ſich ebenfalls ſchon frühzeitig bemerkbar gemacht haben, denn in einem Brief vom Juli desſelben Jahres aus Paris Erwähnt ihr Vater ihre„letzten Lieder“. Doch aig ihm die Abſicht fern, die Tochter zur Berufskünglerin zu er⸗ Hishen, bei kveitem höher galt ihm die Erziehung des Charakters Schranken zu überſteigen, die damals den Töchtern guter Familien geſetzt waren. Im folgenden Jahre weilte Feliy in Weimar und ſchrieb von dort an ſeine Schweſter, mit der ihn das Band innigſter Liebe und Seelenverwandtſchaft einte:„Ich brachte Deine Lieder der Frau von Goethe(Ottilie), welche dieſelben dem alten Herrn vor⸗ ſingen wird, der ſie gern hören mag; ſie gefallen der Frau von Goethe beſonders.“ Goethe dichtete hierauf für Fannh folgendes Gedicht: 85 „Wennm ich mir in ſtiller Seele Singe leiſe Lieder vor, Wie ich fühle, daß ſie fehle, Die ich einzig mir erkor. Möcht' ich hoffen, daß ſie ſüänge, Was ich ihr ſo gern vertrau, Ach! aus dieſer Bruſt und Enge Drängen frohe Lieder laut.“ In demſelbem Jahre noch trat ein Ereignis ein, das in dem Leben Fannys einen bedeutungsvollen Umſchwung herbeiführen ſollte. Pracht einzig⸗eigenartige Feſt, die Aufführung von Thomas Moores „Lalla Rookh“ mit Dekorationen von Schinkel und Muſik von Spontini, anläßlich der Antveſenheit des Großfürſten⸗Thronfolgers Nikolaus bon Rußland und ſeiner Gemahlin, Prinzeſſin Charlotte, ſtattfand. Die Großfürſtin, die in der Titelrolle alle Welt ent⸗ zückt hatte, wünſchte eine Erinnerung an jenen glücklichen Abend zu beſitzen, und der königliche Vater beauftragte dem jungen Künſt⸗ ler, der die lebenden Bilder geſtellt hatte, dieſe in einem Pracht⸗ album zu verewigen. Wilhelm Henſel ſtellte das vollendete Werk, ehe es nach Petersburg geſandt wurde, einige Tage in ſeinem Atelier aus und lernte dort Fannh lennen, die mit ihren Eltern erſchienen war, um die ſchönen Zeichnungen zu bewundern. Dieſe und der Hausfrau, und Faund bat 0. auch nicht erſtvebt, die Es war am 27. Januar 1821, als das berüühmte, in ſeiner eine tiefe Neigung für Fannh, die ſie innig erwiderte, doch wollten die Eltern erſt nach ſeiner Rücktehr aus Italien die Verlobung des liebenden Paares geſtatten. Fünf Jahre blieb nun Henſel in Italien und wußte die Zeit weiſe zu nutzen. Auch Fannh berlebte ingtwiſchen ereignisreiche, für ihre Entwickelung wichtige Jahre. Iim Sommer 1822 hatte die Familie eine Reiſe nach der Schweiz ge⸗ macht, die ein Beſuch bei Goethe in Weimar abſchloß. In den fol⸗ genden Jahren entwickelte ſich Fannys muſtkaliſches Talent gleich dem ihres Bruders Felix außerordemtlich. Die innige, neidloſe Freundſchaft der Geſchwiſter blieb ungetrübt bis an ihr Lebensende, „Sie ſind eines auf das andere ſtolz und eitel“, ſchrieb die Mutter. Fannh war der miſikaliſche Ratgeber ihres Bruders. In dieſe Zeit fällt die Stifrung der Sonntags⸗Muſiken, die urſprünglich nur den engeren Freundeskreis der Familie in deren Räumen vereinig⸗ ten, die jedoch ſpäter, nach Fannys Verheiratung, eine ſo große Ausdehnung gewannen. Hier wurden ſchon damals Fannhys und Felix Kompoſttionen aufgeführt, hier begegneten ſich ſchom damals alle Muſiker von Bedeutung, die die preußiſche Metropole bee ſuchten. Im Oktober 1828 kehrte endlich Henſel aus Italien zurück; am 29. Januar 1829 fand die Verlobung ſtatt und am 3. Oktober er⸗ folgle die Vermählung, zu det die glückliche Braut ſich eigens ein Orgelbräludium komponiert hatte, das vor der Trauung in der Kirche geſpielt wurde. Alles ließ ſich für das junge Paar zu einem glücklichen Leben an, und die Hoffnung erfüllte ſich auf das ſchönſte. Unter den glücklichſten und günſtigſten Daſeinsbeding⸗ ungen entfaltete Henſel eine erfolgreiche Tätigkeit und Fanny nahm den wärmſten Anteil an den Schöpfungen ihres Gatten. Im Sommer 1830 gab Fanny einem Knaben das Leben, der den Namen Sebaſtiau erhielt und ihr einziges Kind blieb. Die Sonntags⸗Muſiken, die ſich allmählich aus kleinen An⸗ fängen zu wohlvorbereiteten Aufführungen von den beſten Kredem Berlins vor einem zahlreichen, alle Räume füllenden Zuhörerkreiſe entwickelt hatten, begannen in jener Zeit eine ſtehende Inſtitution flüchtige Bekanntſchaft in ſeinem Atelier zeſtigte allmählich bei ihm zu werden. Viele Jahre gehörte es zum guten Ton in Berlins 2. Sette Srrfineiger Rannheim, 13. Novemder. vereins der Zechenbeſitzer haß überall böſes Blut erweckt. Den Bergbeuten naheſtehende Organe ſprechen die Ueberzeugung aus, die Werkspertvaltungen könnten durch einiges Entgegenkommen ſehr viel zur Beruhigung der Gemüter beftragen. Das ſchroffe Auslegen der Berggeſetzuovelle zu Gunſten der Werke müß'de die Erregung auf die Spitze treiben. Ohnehin iſt durch die ſchon berichtete einſeilige Eindämmung des Belegſchaftswechſels mit⸗ telſt der„Ueberweiſungsſcheine“ der Bergmann an einer empfindlichen Stelle, ſeinem Freizügigkeitsrecht, getroffen. Recht unzeitgemäß iſt auch das Verfahren der Grubenverwal⸗ kungen, den Aushang der neuen Arbeitsordnung ſo kurz und unvollſtändig zu vollziehen, daß den Belegſchaften häufig keine Zeit blieb, ihre Wünſche zu äußern. Dieſes Ver⸗ fahren iſt beſonbers in Oberſchleſten beliebt worden. Dagegen bringen die einflußreſchen großpolniſchen Avbeiterorgank ſcharfe Proteſte. 8 Die Weber. Nun iſt der furchtbare Schlag doch gefallen: 40 000 Textilarbeiter, d. h. alle Weber und Weberinnen des ſächſiſch⸗khürüngiſchen Webereiverbandes, ſowie die Arbeiter der ſächſiſch⸗hüringiſchen Färberkonvention fanden am Samstag die Jore der Fabriten geſchloſſen, wie es heißb bis Ende des Jahres, 5 bis dahin die Arbeiterſchaft ſich nicht eines Beſſeren be⸗ onnen hat. In letzter Stunde war noch der Verſuch gemacht worden, den Geraer Oberbürgermeiſter für einen Vermitllungs⸗ berſuch zu gewinnen, er ſcheiterte aber und mußte ſcheitern an der kategoriſchen Erklärung der Fabrikanten, daß ein weiteres Entgegenkommen mit Rückſicht auf die immer klarer zutage ge⸗ kretene Tatſache unmöglich ſei, daß die Arbeiterſchaft völlig in den Händen der ſozialdemokr. Hetzer iſt. Dieſe haben ihr möglichſtes getan, die Arbeiterſchaft nicht zur Beſinnung kommen zu laſſen, und alle Leidenſchaften aufzuſtacheln. Bezeichnend iſt, daß die Drahtzieher der ganzen Bewegung, durch eine Veröffentlichung der Fabrikanten gezwungen, zugeben müſſen, bei dem Vergleich des Gerger mit dem Meerauer Lohntarif, welch letzterer in einer Anzahl Poſitionen viel höher ſein ſollte als der erſtere, mit falſchen Zahlen operiert zu haben! Nun, da der Lohnkamßf offenbar zu einem Machbkampf geworden iſt, der bis zum bitteren Ende für einen der beiden Partner durchgeführk werden wird, muß es ſich zeigen, wer es am längſten auszuhalten vermag: der Arbeitgeber⸗ oder der Texlilarbeiterberband, wobei es noch darauf ankommen wird, ob dieſer auch die Nichtorganiſterten zu unterſtüzen hat, was er von Rechts wegen tun muß, da auf ſein Zureden die Wieder⸗ gufnahme der Arbeit abgelehnt worden iſt, ſodaß es ſich alſo in Wahrheit um einen Streik handelt, bei dem die Unter⸗ ſtüzungspflicht eintritt. An Streikunterſtützung wurde bisher gewährt dem verheirateten Arbeiter pro Woche 8 Mk., den ſon⸗ ſtigen Mitglhdern der Organifation 7 Mk., für jedes Kind 75 Pfg. Das gibt Rieſenſummen, die auf die Dauer aufzu⸗ pbringen der Verband allein zu ſchwach iſt. Deutsches Reſch. — Der Reichskanzler beabſichtigt, wenn ſeine Dienſt⸗ geſchäfte es geſtallen, ſeine Gemahlin noch im Laufe dieſes Monats aus Italien abzuholen. Wie erinnerlich, begab ſich die Fürſtin Bülow von Baden⸗Baden zu ihrer Mutter. Sollte der Reichskanzler ſeine Abſicht ausführen können, ſo biülrfte er bei dieſer Gelegenheit dem italieniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Tittoni einen Gegenbeſuch abſtatten, der ſchon in Baden⸗Baden unter dieſen Vorausſetzungen verabredet war. — Die Verwaltung des Kiautſchougebietes hält nach dem „Oſtaſiat. Lloyd“ noch weitere Pläne für den Aus bau der Hafenanlagen in Tſingtau in der Schwebe, deren Ausführung auf etwas über acht Millionen Mark veranſchlagt iſt. Der neue Etat für das Kiautſchougebiet werde dafür eine größere Forderung enthalten. — Zu der Mittelmeerfahrt des Kaiſers läßt ſich die„Voſſ. Zig.“ aus Kiel berichten, daß die Kaiſerjacht „Hohenzollern“, das Depeſchenboot„Sleipner“ ſowie der große Kreuzer„Nork“ Befehl erhalten haben, am 15. Januar ſee⸗ klar zu ſein. Die Schiffe gehen vorausſichtlich Ende Januar oder Anfang Februar nach dem Mittelmeer, um dort dem Kaiſer zur Verfügung zu ſtehen. — Angeſichts der Beförderung des Fürſten Leopold zur Lippe zum Oberſtleutnant iſt die Feſtſtellung von Intereſſe, daß die Großherzoge von Sachſen und von Mecklenburg⸗Schwerin, ſowie kürzlich der Herzog von Sachſen⸗Koburg und Gotha beim Regierungs⸗ antttt zu Oberſten befördert wurden. muſikaliſchen Kreiſen, zu dieſen Sonntagsmuſtken Zutritt zu haben, und ſie ſind allen denen unvergeßlich geblieben, die jemals ihnen belgeſwahnt. Fauny wwar nicht nur eine glänzende Klavierſpieterin, ſonßern auch eine treffliche Chordirigentin; viel Freude erwuchs ihr all dem gut geſchulten kleinen Chor, und ihr gebührt das Verdienſt, Richt nur viele gute neue Muſikſtiicke, wie z. B.„Die Walpurgis⸗ gacht“ ihres Bruders, ſondern auch ältere Tonſchöpfungen von Vach, Gluck u. a. m. zum erſtenr Male in Berlin zu Gehör zu haben. Hier ſah man nicht ſelten Prinzeſſinnen, oft die Fürſt⸗ lich Radziwill'ſche Familie, ſelbſtverſtändlich war die Künſtlerwelt in erſter Reihe vertreten, aber alle dieſe an Schönheit, Geiſt, Talent und Rang hervorragenden Perſönlichkeiten ſtanden in mehr oder Muder freundſchaftlichen Beziehungen zu dem Henſel'ſchen Ehe⸗ Faare. 1835 hatte Jannh mit ihrem Gatten das Kölner Mufſtkfeſt, das Felix dirigierte, beſucht und dann eine Reiſe nach Paris, Boulogne und Belgien gemacht. Aber Italien war und blieb das Ziel ihrer Sehnſucht, nun ſollte ſich dieſer Wunſch endlich erfüllen. Ende Auguſt 1839 verließen die Gatten mit ihrem Sohne Berlin. Der Winter wurde in Rom verlebt, im anregendſten Verkehr mit Künſt⸗ lern, beſonders der franzöſiſchen Akademie. Auch in muſikaliſcher Beziehung führten ſie ein reiches Leben; unter den Muſikern, die damals in der ewigen Stadt weilten, befand ſich auch der junge Gounod, über deſſen Talent ſich Fanny auch bei ſpäter fortgeſetzter undſckaft in Berlin ſehr warm äußerte. Neapel wurde beſucht d nach einjähriger Abweſenheit kehrte die Familie nach Berlin ück.„Neiſefroh, bei ruhigem Fortleben in ar Heimat“, be⸗ eechnete Jauny ihre Stimmung in den mächſten Jahren, und in ihrom Tagebuch ſteht über die italieniſche Reiſe:„Ich habe ein e unvergängliches Bild in der Seele, das vor keiner Zeit b 5 15 dante Dir, o Gott!“ Aleich ſchan lange davon die Rede war, daß Fanny eini ihrer Konpoſitionen herausgeben ſollte, war Felix ſe ſche 5 auch das Talent ſeiner Schiweſter anerkannte, nie für das Publi⸗ Jeren. Schon 1830 hatte er ihr aus München geſchrieben: weißt aber wirklich, was ſich der liebe Golt gedacht hat, als er die Muſit erfand,“ und ſpäter hatte er mehrere ſhrer Lieder, die Verſtellung unmöglich. — Die Aukorität Bebeks iſt ſtark erſchüttert. Er iſt nicht mehr allmächtig in der ſozialdemokratiſchen Partei. Einer der entlaſſenen„Bovwärts“⸗Redakteure, der „Genoſſe“ Weczker, ſoll auf Beſchluß der Preßkommiſſion der ſozialdemokratiſchen Parbei im Wahlkreiſe Bochum⸗Gelſenkirchen als Chefredakteur des„Bochumer Volksblatts“ ängeſtellt werden, und der ehemalige„Vorwärts“⸗Redakteut Dr. Gradnauer witd, nach einer Dresdner Meldung der „Rhein.⸗Weſtf. Zitg.“, künftig als Mitarbeiter der„Sächſ. Arbeiterzeitung“ gegen feſtes Gehalt tätig ſein. Die Mißſtimmung gegen das Vorgehen des Parteivorſtandes wird ſich vermutlich noch in weiteren Engagements kundtun. — Der oldenburgiſche Landtag hat ſich ſchon öfters für die Einführung des geheimen und direkten Wahlrechtes— das allgemeine beſteht bereits— ausgeſprochen. Jetzt haben achtzehn Abgeordnete wiederum fol⸗ genden Antrag eingebracht: Die Staatsregierung wird erſucht, dem gegenvärlig kagenden Landtage oder der nüchſten Verſammlung des 30. Landtages einen Geſetzentwurf über die Einführung der geheimen und direkten Wahl zum Ländtage zu unterbreiten. In der Begründung wird ausgefühet, das geringe Intereſſe und die ſchwache Beleiligung an der Landtags⸗ wahl ſei allein zurückzuführen auf die indirekte Wahl und die veralteten Beſtimmungen des Wählgeſetzes, Es wird vorgeſchlagen, die Neueinbeikung ſo aus⸗ zuführen, daß auf zehntauſend Einwohner ein Abge⸗ ordneter komme, doch ſei ein ängſtliches Feſthalten an dieſet Zahl nicht notwendig, viekmehr könne zwiſchen etwa 8000 und 12 000 Einwohnern ein Spielraum gelaſſen werden. Wie ver⸗ lautet, iſt die Staatsregierung gewillt, den Wünſchen des Land⸗ tages nachzukommen. — Prinz Eitel Friedrich wird nach ſeiner Vermählung zunächſt die Villa Liegnitz im Park von Sanſouci, unweit der Friedenskirche, beziehen, da in der für das junge Paar beſtimmten Villa Ingenheim noch umfangreiche Bauten ſtattfinden ſollen.— In der Villa Liegnitz wohnte der Erbprinz von Meiningen mit ſeiner Gemahlin längere Zeit, ſpäter auch Prinz Heinrich. Seitdem Kaiſer Wilhelm II. regiert, ward die Villa höheren Hofbeamten zur Benutzung während der Zeit, in der das Hoflager im Neuen Palais war, überwieſen. — Aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des Kaiſer⸗ baares bewilligte die Potsdamer Stadtverordneten⸗ Verſammlung 10000 M. als Grundſtock zu einer Samm⸗ lung, die zum beſten des Kaiſer⸗Wilhelm.⸗Stifts bei der Bürger⸗ ſchaft veranſtaltet werden ſoll. In dieſem Stift erhalten, nach den teſtamentariſchen Beſtimmungen des Kaiſers Wilhelm., bedürftige alte Potsdamer Einwohner, die einen„intakten politiſchen Leumund“ haben, freie Wohnung und Brennmaterjal, nicht aber Beköſtigung. Die neuen Mittel ſollen dazu dienen, fortan auch Beköſtigung zu gewähren.— Die Gemeinde Steglitz beſchloß, aus bereitſtehenden Mitteln zum Zwecke der Ferienkolonien eine Stiftung von 25 000 M. zu machen.— Der Vorſtände⸗Verband der evangeliſchen Jungfrauenvereine Deutſch⸗ lands beabſichtigt, eine Stiftung zu begründen, die bazu dienen ſoll, erholungsbedürftigen Mitgliedern der Jungfrauenvereine Bei⸗ hilfe gzur Erholung zu gewähren. — Gine ausländiſche Quelle behauptet, König Don Carlos von Portuga! werde noch im Laufe dieſes deutſchen und den öſterreichiſchen Hof beſuchen. Ausland. * Oeſterreich⸗Ungarn. In Wien fand unter dem Vor⸗ ſitze des Kaiſers Franz Joſef und unter Teilnahme der ungariſchen Miniſter eine Beratung über die poli⸗ tiſche Lage und die Haltung des Kabinetts ſtatt.— Nach einer Erklärung des öſterreichiſchen Miniſterpräſi⸗ denten wird die Regierung in der nächſten Seſſion dem Reichsrate eine moderne Wahlreformvorlage zugehen laſſen. * Frankreich. Die fvanzöſiſche Bevölkerungs⸗ ſtatiſtik für 1904 wird ſoeben bekannt gemacht. Sie iſt für die Franzoſen, denen die Vermehrung ihres Volkes am Herzen liegt, ſo troſtlos wie je. Die Zahl der Ge⸗ buvten hat wieder abgenommenz; ſie betrug 818 229, gegen einen Jahrzehmt⸗Durchſchnitt von 960 000. Todesfälle wurden 761 203 verzeichnet, gegen 753 606 im Vorjahr. Der Ueberſchuß der Geburlen über die Todesfälle macht alſo 57 026 aus. Das iſt— von der Einwanderung abgeſehen— die ganze franzöſiſche Volksvermehrung im Jahre 1904, in dem Englands Bevölkerung um 515 642, Oeſterreich⸗Ungarns um 514 442, Deutſchlands ſogar um 812 173 Seelen zunahm— es wurden Monats den nämlich im Deutſchen Reich 1 983 078 Geburten und 1170 905 Sterbefälle gezählt. * Rußzland. Ueber die Lage in Südrußland ſchteibt uns unſer Händelskorteſpondent aus Odeſſa unterm 10. Nobembek: Die traurigen Eteigniſſe, die ſich in fümtlichen Häfen Süd⸗ Rußlands abgeſpielt haben, haben das Geſchäft gänzli ch lahmgelegt. Neue Geſchäfte laſſew ſich wegen der Unſicher⸗ heit dey Lage kaum einleiten und außerdem fuͤchen die Rheder der Dampfer nach Möglichkeit füdruſſiſche Häfen zu bermeiden. — Es iſt klar, daß der hieſige Handel durch die verfloſſene Schreckenswoche eine bedeutende Einbuße erlitten hat und noch erleiden wird. Am Montag dieſer Woche konnde man Dampfer von Bargen und Frachtwagen laden und ſeit geſtern Mittwoch iſt der Verkehv auf der Eſtokaden⸗Bahn eröffnet, ſo daß etwas aus Eiſenbahnwaggons geladen werden konnte.— Viele jlldiſche Handwerker und Kaufleute verlaſſen das Land und ein morgen 5 nach Genua abgehender italieniſcher Dampfer iſt bis auf den letzten Platz beſezt. Auch viele Reichsdeutſche ſind im Begriff abzureiſen und ſchon ſenden viele ihre Familien ins Ausland. Zum letzten Mittel der Revolution, zum bewaffneten Kampf der Völker, zum inneren Krieg iſt es noch nicht gekommen. Möge das Schickſal Rußland vor den Schrecken des Bürger⸗ krieges bewahren! Soeben wird hier das Telegnamm der Enklaſſung Trepows bekannt, was einen ungeheuer beruhi⸗ genden Einfluß ausübt. Alles atmet wie von einem Alp befreit auf. Wahluachklänge. * Etktlingen, 11. Nov. Zum Austritt des Bürgermeiſters Häfner aus der Zentrums⸗ pantei ſchreibt der„Bad. Landsmann“:„Richtig iſt aller⸗ dings, daß Herr Häfner dem hieſigen Zentrums⸗Wahlkomitee ein Schreiben ſchickte, worin er erklärte, wegen„gewiſſer Vor⸗ kommwiſſe“ vor der neulichen Stichwahl, durch die er ſich in ſeinerpolitiſchen und perſönlichen Ehre ber⸗ letzt fühle, genötigt zu ſein, ſeine ſämtlichen Par kei⸗ beziehungen zu löſen,— ſeine religibſe Ueberzeugung und ſeine politiſchen Anſchauungen blieben aber ſelbſtverſtänd⸗ lich davon unberührt.“ Von einem„eigentlichen“ Austritt aus der Partei kann demnach nicht die Rede ſein. Herr Bürger⸗ meiſter Häfner will ſich vielmehr nur ins politiſche Privatleben zurückziehen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 13. November. Der ſtädtiſche Rechenſchaftsbericht pro 1904. Der Rechenſchaftsbericht der Stadt Mannheim über die Ein⸗ nahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Jahr 1904 iſt ſoeben zur Ausgabe gelangt Es iſt ein ſtattlicher Folſohand von 341 Seiten. Aus dem Vorbericht, der den detaillierten Bericht ein⸗ leitet, entnehmen wir folgendes:(die eingeklammerten Zahlen ſind die Ziffern des Jahres 1903) Die Grundſtockseinnahmen betrugen im Jahre 1904 28 457 848.38 M.(16 210 914.) ſetzten ſich aus folgenden Hauptpoſten zuſammen: Liegenſchafts⸗ kaufſchillinge 965 640.92., heimgezahlte Kapitalien 15 601 176.90 Mark(12 886 511.87.), aufgenommene Kapitalien 10 002 000 M. (93 125.), ſonſtige Grundſtockseinnahmen 3877.94 M. Dazu kommen noch eine Anzahl Einnahmen aus verſchiedenen Quellen, ſo die Ablieferung der Straßenkoſtenkaſſe mit 234 508.55., der Betrag von 552 179., der im Jahr 1904 zur Schuldentilgung auf⸗ gebracht werden mußte ete., im Geſamtbetrage von 1885 152.62 M. (1568 689.37.) Grundſtocks⸗Ausgaben ſtehen ebenfalls mit 28 457 848.38 M.(17090 214.24.) zu Buch. Dieſer Betrag ſetzt ſich aus folgenden Hauptpoſten zuſammen: Auf Anſchaf⸗ fung und Hauptausbeſſerung von Liegenſchaften 1634527.29 Mark (2 435 818.14 Mark), angelegte Kapitalien 15 398 239.81 Mark (11 886 217.41 Mark), abgetragene Kapitalien 8 037 842.80 Mark (3888 985.66.), Abgang und ſonſtige Ausgaben für den Grundſtock 216 582.87 M.(14 722.46.). Dazu ſind hinzuzurechnen eine An⸗ zahl Ausgabepoſten für verſchiedene Zwecke und der Kaſſenvorrat der Grundſtockskaſſe auf Schluß 1904 mit 661.03 M. im Geſamt⸗Be⸗ trage von 8 170 705.61 M. Auf Jahresſchluß 1904 hatte die Wirt⸗ ſchaftskaſſe einen Kaſſenvorrat von 515 221.52 Mark (328 801.27.). Der Ueberſchuß der Wirtſchaft betrug ſomit auf Ende 1904 515.221.52 M.(503 801.27.). Die Wirtſchaftseinnahmen und ⸗Ausgabven. Von den laufenden Wirtſchaftseinnahmen der Stadtkaſſe des Jahres 1904 entfallen auf: die Liegenſchaften ein⸗ ſchließlich der Gutsverwaltung 1196587.37 M. oder 13,59 Proz. (1112 831.31 M. oder 12,94 Proz.), Zinſen von Aktiv⸗Kapitalien Sie i Die ihm beſonders gefielen,„Heimat“,„Suleika und Hatem“, „Italien“,„Nonſe“ u. a. ohne ihren Namen zu nennen, mit ſeinen eigenen Liedern herausgegeben. Auf wiederholtes Zureden ihrer Freunde erſchienen endlich einige ihrer beſten Sachen, und ſo viel Freude ſie auch daran hatte, der von Felix prophezeite Verdruß blieb nicht aus; bei ihrem muſikaliſchen Rufe fand das größere Publikum ſeine geſpannten Erwartungen nicht erfüllt. Ermutigt durch mehrere gelungene Kompoſitionen, hatte ſie ſich im Winter 1846/47 an eine größere Arbeit, ein Trio für Klavier, Violine und Violoncell, gewagt. In reger Tätſggeit fühlte ſie ſich ſo glücklich wie ſelten in ihrem Leben, was ihre Tagebücher und Briefe, die überhaupt ein Spiegel dieſer reinen und edlen Frauen⸗ ſeele ſind, wiederſpiegeln. Im April 1847, zu Anfang der Sonm⸗ tags⸗Muſiken, wurde dieſe erſte größere Kompoſition aufgeführt und gefiel allgemein. Am 17. Mai, Freitag nachmittags, wurde ihr bei der Probe mit ihrem kleinen Chor während des Begleitens am Klavier plötzlich unwohl, die Hände verſagten den Dienſt, ſie verlor Sprache und Bewußtſein. Abends um 11 Uhr war ſie heimge⸗ gangen, ein Bluterguß ins Gehirn hatte ſie getötet. Im Gartenſaal ſtand am Sonntage ſtatt des Flügels ein Sarg in einem Garten von Blumen. Es war gewiß die traurigſte Arbeil ſeines Lebens für den gramgebeugten Gatten, die Züge der geliebten Frau feſtzuhalten. Er hatte alles mit ihr verloren! Das ſchöne Familienleben, deſſen Seele ſie war, war grauſam vernichtet; Henſel war ganz gebrochen, ganz zerrüttet, als Fanny von ihm geſchieden war, und er hat auch in der Folge nicht mehr ſeinen Lebensmut und ſeine Schafſensfreudigkeit wiedergefunden. 1861 ſetzte ein Akt der Nächſtenliebe ſeinem Leben ein Ziel. Fanny Henſel war klein von Geſtalt, hatte ſehr ſchöne, große, dunkle, ausdrucksvolle Augen und ein ſehr lebendiges Geſicht, auf dem ſich alle Seelenſtimmungen wiederſpiegelten. Sie freute ſich über olles Schöne auf Erden, während alles Häßliche ſie unſagbar abſtieß; ſehr entſchieden in ihren Sympathien und Antipathien war ihr jede Alle materiellen Genüſſe waren ihr gleich⸗ gültig, dock der Umgang mit kugen und gebildeten Menſchen und Kunſtgenüſſe waren ibr Lebensbedürfnis. Sie war die treueſte und opferfähigſte Freundin und ihr allzu früher Heimgang wurde in den weiteſten Kreiſen tief und ſchmerzlich empfunden. Fraglos hat Fanny Henſel einen bedeutenden weittragenden, Jahrzehnte um⸗ faſſenden Einfluß auf das muſikaliſche Lebein der preußiſchen Metropole ausgeübt. — Aus dem Simpliziſſimus.„Herr Hintermeier, hier bring ich die Rechnung über die Beerdigung Ihrer ſeligen Frau, macht hundertachtzehn Mark zweiunddreißig Pfennig!“—„Jeſſas na, hundertachtzehn..„ da wär' mir ja ſchon bald lieber, wenn ſ' gar net'ſtorb'n wär'!“—— In der k. k. öſterreichiſchen Militärgrenze wollte einmal der Hauptmann Koruga ſeine Kompagnie muſtern und ließ Alarm blaſen.— Alle kamen pünktlich und wohlgerüſtet, bis auf den Gemeinen Thomas Derwodelja.„Thomo,“ rief der Haupt⸗ mann„warum kommſt Du nickt rechtzeitig— der Blitz ſoll Dich ſpäter einmaal erſchlagän! Wenn Du nicht mein Schwager wwäreſt, möchte iſt ſagän: er ſoll Dich auf der Stelle erſchlagän!“—— Heute nachmittag ſoll das Begräbnis des penſiomerten Herrn Generals ſtattfinden— noch dazu regnet's. Das Stationskommando ſchickt folgenden Dienſtzettel ad eirculandum:„.. Jene Herren, die dem Verſtorbenen die letzte Ehre zu erweiſen wünſchen, werden erſucht, ſich um zwei Uhr einzufinden. Ausreden werden aber nicht angenommen.“ — Aus der Jugend. Bayern und Baden. Im Hexa⸗ meter reitet den baheriſchen Löwen das Zentrum, Im Pentameter drauf wirft es der zäbhringer ab.— Dem Verdienſte die Krone. Bülow:„... Daß ja bei der neuen Ordensliſte der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand⸗ nicht ver⸗ geſſen wird!“— Liebe Jugend! Unſere Tante hat umglaub⸗ liche Taſchen. Wenn ſie ihr Portemonnaſe hervorhoken kwill, muß ſie ihre ganze Hinterfront durchſtöbern. Eines Tages verlangte nun ihr Söhnchen fünf Pfennige für Chokolade. Tautchen aber mochte der großen Geſellſchaft wegen nicht auf die Suche nach ihrer Taſche gehen und ſprach:„Später Kind! Ich habe jetzt kein Geld.“ Worauf der Kleine erwiderte:„Greif nur in nn Popo, Du haſt ſchon!“ 5 — ů—— —117 —— Nine Mark oder 6,79 Proz.(489 Mannheim, 13. November. General⸗Anzeiger. 8. Seite. 192 905.11 M. oder 2,19 Proz(283 057.11 M. oder 3,29 Proz.), Strafen, Taxen und Gebühren 141 740.86 M. oder 1,61 Proz. (422 449.69 M. oder 1,42 Proz.), Markt⸗, Lager⸗, Wag⸗ und Aichungs⸗ anſtalten 158 594.13 M. o 1,80 Proz.(154726.88 M. oder 1,80 das Ge ich 202 912.62 M. Zinſen 597 783.84 M. oder 5,70 Proz.), das Waſſerwerk einſchließlich M. 120 451.41 Zinſen M. 548 417.71 oder 6,22 Proz. (456 706.52 M. oder 5,31 Proz.), die Fuhrverwaltung einſchließlich M. 13 864.88 M. Zinſen 25 484.18 M. oder 0,380 Proz.(93 141.78 M. oder 1,08 Proz.), der Schlachthof einſchließlich 120 948.68 M. Zinſen 32 521.68 M. oder 1,51 Proz.(183 511.75 M. oder 1,55 Proz.), der Viehhof einſchließlich 61 100.60 M. Zinſen 95 640.41 M. oder 1,09 Prozent(90 654.53 M. oder 105 Proz.), die Straßenbahn ein⸗ ſchließlich 277 250.17 M. Zinſen 286016.17 M. oder 3,25 Proz. (858 345.10 M. oder 4,17 Proz.), das Glektrizitätswerk 127 601.48 Mark oder 1,45 Proz.(114 907.24 M. oder 1,34 Proz.), die Um⸗ lagen 4619 078.41 M. oder 52,48 Proz.(4 645 665.65 M. oder 54,03 Proz.), die Verbrauchsſteuern 327 489.69 M. oder 3,72 Prog. (824794.87 M. oder 3,78 Proz.), Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe 207 878.30 M. oder 2,36 Proz., die übrigen Einnahmen 144 307.85 M. oder 1,64 Proz.(217 915.40 M. oder 2,54 Proz.). Sa. M. 8 801 992.19 M. Von den laufenden Wirtſchaftsausgaben, zu⸗ züglich der für Schuldentilgung gemachten Aufwendungen, ent⸗ fallen auf: Ertragbare Liegenſchaften 40 690.79 M. oder 0,46 Proz. (31542.11 M. oder 0,38 Proz.), Markt⸗ Lager⸗, Wag⸗ und Eichungs⸗ anſtalten 72 285.46 M. oder 0,82 Proz.(62 703.60 M. oder 0,76 Prozent), Straßen, Wege, Plätze, Straßenkanöle und dergleichen— Unterhaltung— 949 648.08 M. oder 10,78 Proz.(843 989.01 M. oder 10,18 Proz.), Schulen 2196 162.50 M. oder 24,93 Proz. (1 984 098.15 M. oder 23,92 Progz.), darunter Volks⸗ und Bürger⸗ ſchule 1 889 851 M.(1 630 540.) und Mittelſchulen 272 856.65 M. (264 256.72.), Polizei 233 293.91 M. oder 2,65 Proz.(237 080.23 Mark oder 2,86 Proz.), Geſundheitspflege 188 996.51 M. oder 1,58 Prozent(123 792.88 M. oder 1,49 Proz.), Armen⸗ und Kranken⸗ pflege 654 985.85 M. oder 7,44 Proz.(619 692.65 M. oder 7,47 Prozent), Einrichtungen zum Schutz und zur Verſicherung gegen Feuersgefahr 108 937.35 M. oder 1,24 Proz.(113 575.50 M. oder 1,87 Proz.),Landwirtſchafts⸗ und Gemarkungsverhältniſſe 32 938.91 Mark oder 0,37 Proz.(29 516.66 M. oder 0,36 Proz.), Theater 377 480.60 M. oder 4,28 Proz.)(358 066.58 M. oder 4,82 Proz.), wiſſenſchaftliche Anſtalten und Vereine 69 719.80 M. oder 0,/79 Proz.(66 009.01 M. oder 0,80 Proz.), Kreisumlagen 208 652.29 M. oder 2,37 Proz.(184 939.21 M. oder 2,23 Proz.), Feſte und Feier⸗ Prog.), lichkeiten 47 760.73 M. oder 0,54 Proz.(52 059.88 M. oder 0,68 Prozent), Gemeindeverwaltung 625 733.94 M. oder 7,10 Proz. (586 627.82 M. oder 7,07 Proz.), Verzinſung der Schulden 2085 919.19 M. oder 23,68 Proz.(2 020 656.62 M. oder 24,86 Proz.), Rückbergütungen und Abgänge 268 439.32 M. oder 3,05 Proz. (884 154.07 M. oder 4,63 Proz., Verbrauchsſteuerrückvergütung 60 796.90 M. oder 0,69 pCt.(60 234.76 M. oder 0,72 Proz.), Schuldentilgung 552 179 M. oder 6,27 Proz.(451433 M. oder 5,44 Progent) und die übrigen Ausgaben 84 393.72 M. oder 0,96 Sroz. (84 276.94 M. oder 1/01 Proz.). Sa. 8 809 004.85 M.(8 294 398.08 Mark). Die Paſſivkapitalien haben am Ende des Jahres 1904 betragen: nach der Stadtrechnung 55 095 115.19., nach der Krankenhausrechnung 20 858.72., zu⸗ ſammen 55 115 973.91 M. Hiervon ſind abzufetzen die noch nicht verwendeten privaten Anlehensmittel mit 2 287 817.14 M. und das unter den Paſſivkapitalien enthaltene Darlehen der Friedhofkaſſe mit 63 386.69., zuſammen 2351 213.83., ſodaß ein Paſſib⸗ kapitalienreſt von 52 764 760.08 M. verbleibt. Auf dieſen Betrag iſt die Summe der ſeit dem Jahre 1875 gemachten außerordentlichen Ausgaben mit 75 149 377.89 M. zu ermäßigen, weil der Unterſchied inzwiſchen durch außerordentliche Einnahmen oder durch regel⸗ mäßige und außerordentliche Tilgungen gedeckt worden iſt. Die Einnahme⸗Rückſtünde haben auf Jahresſchluß 1904 betragen 83 447.98 M.(280 717.56.), Sie betrugen auf 31. Dezember 1903 nach Abzug von 180 000 M. Guthaben an den Grundſtock 100 717.56 M.(100 717.56.), haben ſich ſomit bermindert um 17 269.58 M. 8205 Die umlagepflichtigen Steuerkapitalien haben für 1904 einſchließlich der Vororte betragen: Grund⸗ und Häuſerſteuerkapitalien 218 753 110 M.(208 572 750.), Ge⸗ werbeſteuerkapitalien 282 617090 M.(297 426 500.). Ein⸗ lommenſteueranſchläge(einfach) 67 156515 M.(68 086 680.), Hapftalventenſteuerkapitalien(voll) 290 589 870 M.(285 828 170 Mark). Sa, 859 116 0858M.(859 914 100.) An Anlehensmitteln alen auf 1. Januar 1904 vorhanden: Der Kaſſenvorrat der Grundſtockskaſſe mit 8 783.85., das Guthaben der Stadtgemeinde bei der Badiſchen Bank mit 3 372 888 M. und das Giro⸗Konto⸗ Gutbaben bei der Reichsbank mit 2167.23 M. Dieſen ſind zuzu⸗ rechnen die im Jahre 1904 eingegangenen Kaufſchillinge und ſonſtigen Grundſtockseinnahmen, ſoweit ſie nicht zu Ausgaben für den Grundſtock zu verwenden waren, mit 228 089.68 D. Sa. der Deckungsmittel 361 828.76 M.(7 147 386.39.). Hiervon wurden 1904 beſtritten: 2 841 557.83 M.(3 943 597.31.), ſo⸗ daß ein Ueberſchuß an Anlehensmitteln auf 31. Dez. 1904 von 770270.93 M.(3 203 789.08.) verblieb. Außerdem waren vorhanden 1. der noch ausſtehende Uebernahmspreis des 2 Millio⸗ nenanlehens vom Jahre 1904 mit 1960 600 M. und 2. Darlehens⸗ kapitalien im Betrage von 786 846.78., Sa. 3 467 717.71 M. 8 498 777.62.). Hiervon gingen aß 1 179 890.57 M.(Mark 1079 372.69), ſodaß zu außerordentlichen Ausgaben auf Rech⸗ nungsſchluß 1904 an flüſſigen Mitteln 2 287 827.14 M.(Mark 2 419 404.93) verfügbar waren. Das Geſamtvermögen der Stadtgemeinde betrug Ende 1904 59 754 006.88 M.(57 677 609.69.), während ſich die Schulden auf 57 183 400.37 M.(54 930 548.73.) be⸗ zifferten, ſodaß ſich ein Aktiv⸗Vermögen von 2 570 606.81 M. 3747 065.96.) ergab. Bringt man die Gebäude und Grund⸗ ſtücke der Stadtgemeinde mit dem Verkaufswerte und die gewerb⸗ lichen Einrichtungen mit dem Ertragswert in Anſatz, ſo ergibt ſich ein rxeines Vermögen von 68 581 301.99 M.(62 325 123.70 Mark). Der Kapitalwert des Gastverks iſt mit 10 811 785.20 M. beranſchlagt, derjenige des Waſſerwerks mit 9 161 785.80., der⸗ jenige der elektriſchen Straßenbahn mit 66 121 280.80 M. Das Reinvermögen der Abfuhranſtalt ſtand mit 430884.20., das⸗ jenige des Schlachthofes mit 3 209 700.83., des Viehhofes mit 1 285.52 M. und des Elektrizitätswerkes mit 3 407 584.12 M. zu Buch. 41 —5 Lehrgang der Chemie. Herr Dr. Joſef Klein hielt am ver⸗ floſſenen Mittwoch im Verein für Volksbildung ſeinen erſten Vortrag, welcher von ca. 500 Hörern beſucht war. In dieſem gab der Vortragende zunächſt einen kurzen Ueberblick über die älteren Anſichten von dem Weſen der Metalle und die damit zu⸗ ſammenhängenden Beſtrebungen, die Metalle in einander überzu⸗ führen. Dann führte der Vortragende weiter aus, daß wir heute das, was wir Metalle nennen, als Elemente anſehen, die mit den uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln keiner weiteren Zerlegung und Umwandlung fähig ſind. Solche Elemente gibt es etwas über 70, die ſich nach dem ſpezifiſchen Gewichte zu einem Sſtem ordnen laſſen, aus dem hervorgeht, daß ihre chemiſchen und phyſikaliſchen Eigenſchaften in direkter Beziehung zu ihrem ſpez. Gew.(auf die⸗ ſelbe Einheit bezogen) ſtehen. Die Einreihung der Elemente in ein ſolches Syſtem gab Veranlaſſung zu vielen neuen Unterſuch⸗ ungen über die Größe der ſpez. Gew. und ließ die Exiſtenz noch unbekannter Elemente vorherſehen, die ſpäter auch tatſächlich ge⸗ funden wurden; es führt aber auch notwendig zu der Annahme, daß unſere Elemente nur Verbindungen aus Einheiten einer höheren Ordnung ſind. Dieſelben Elemente, die ſich auf unſerer Erde finden, ſind auch den Himmelskörpern eigentümlich, wie die Spektralanalyſe und die Unterſuchung der Meteorite gezeigt hat. Beſondere Kriterien, nach denen die Glemente als Metalle und Nichtmetalle unterſchieden werden können, gibt es nicht. Eine ſolche Trennung behält man indes aus Zweckmäßigkeitsgründen bei. Von den Eigenſchaften der Metalle intereſſtert da beſonders, daß ſelbſt die feuerbeſtändigſten Metalle bei ſehr hoher Temperatur flüchtig ſind und deſtiliert werden können. Die in der Neuzeit viel be⸗ ſprochenen wäſſerigen Löſungen der Metalle ſind keine wahren Löſungen„ſondern ungemein feine Verteilungen, die auch nur unter Umſtänden entſtehen, wo ein äußerſt feiner Zuſtand möglich iſt. Wahre Löſungen der Metalle ſind dagegen die Legierungen; durch die Auffaſſung dieſer als Löſungen hat ſich in die Chemie ein neuer Begriff, der der feſten Löſungen eingeführt. Die Geſellſchaft Stolze⸗Schreyſcher Stenographen erſucht uns, unſeren Bericht über den Bezirkstag des Verbands Stolze⸗ Schreyſcher Stenographen für Nordbaden und Pfalz in Kaiſers⸗ lautern dahin zu ergänzen, daß die nachverzeichneten, mit erſten Preiſen bedachten Herren der Geſellſchaft Stolze⸗Schreyſcher Steno⸗ graphen angehören. Fritz Gille(260 Silben per Minute), Aug. Kirſchner(220 Silben), Hrch. Wellenreuther (180 Silben), Wilh. Neubeck(140 Silben), Osk. Forſch (120 Silben) und Paul Gille(100 Silben). Die Leiſtungen entſprechen einer Durchſchnittsleiſtung des Vereins bon 200 Sil⸗ ben pro Minute. Der Rheiniſche Automobil⸗Klub vereinigte am Samstag ſeine Mitglieder und Freunde in den oberen Räumlichkeiten des Apollo⸗ theaters zu einem Familienabend, der wieder einen ausge⸗ zeichneten Verlauf nahm. Man folgt gern einer Einladung der An⸗ hänger unſeres modernſten Sports, weil man im Voraus weiß, daß man in ihrem Kreiſe einige vergnügte Stunden verlebt. Und dann lag die künſtleriſche Leitung ja wieder in den Händen des Herrn Hofſchauſpielers Alexander Kökert. Die Konſtatierung dieſer Tatſache genügt doch wohl allein ſchon, um Jedermann davon zu überzeugen, daß auch diesmal wieder im Automobilklub Humor und Frohſinn dominiert haben. Der zweite Präſident der Vereinigung, Herr Rechtsanwalt Dr. Seelig, begrüßte die Erſchienenen, die den goldenen Saal bis auf den letzten Platz beſetzt hielten, mit herzlichen Worten. Mit beſonderer Freude und Genugtuung be⸗ grüßte er die Anweſenheit des Herrn Generalkonſuls Geh. Kom⸗ merzienrat Reiß, des„jüngſten Mitgliedes“. In der ihm eigenen humorvollen Weiſe entbot im Anſchluß daran auch Herr Hofſchau⸗ ſpieler Kökert Allen den Willkommengruß, worauf in das Pro⸗ gramm eingetreten wurde. Da nahezu ſämtliche Mitwirkende dem Verbande unſeres Hoftheaters angehörten, ſo braucht wohl nicht erſt beſonders hervorgehoben zu werden, daß alle Darbietungen vor⸗ züglich waren. Den Reigen eröffnete ein lieber, ſtets mit Jubel begrüßter Gaſt, Fräulein Fladnitzer, die von Mainz herüber⸗ gekommen war, um uns wieder einmal ſo recht eindringlich zu Ge⸗ müte zu führen, was wir an ihr verloren haben. Frl. Fladnitzer war ausgezeichnet bei Stimme. Ihr Organ ſtrömte beſtrickende Fülle und köſtlichen Wohllaut aus. Wir hatten ſogar den Ausdruck, als hätte ſich die Stimme⸗ſeit ihrem Weggang noch weit mehr gekräftigt. Und dann der Vortrag der Künſtlerin! Er nimmt den Zuhörer immer wieder von neuem gefangen. Der jubelnde Beifall, der der Künſtlerin nach den zwei Vorträgen, die ſie bot, zuteil wurde, war denn auch nur zu berechtigt. Mit famoſer Technik und feinem künſtleriſchen Verſtändnis ſpielte ſodann Herr Rudolf Kander von hier zwei Klavierſtücke, die dem ungemein talentvollen jungen Herrn gleichfalls den lebhafteſten Beifall eintrugen. Reizend war auch ein Duett, welches dann von den Damen Bäcker und Sebald mit ſchöner Stimmgebung vorgetragen wurde. Namentlich Frl. Bäcker wußte ihren Vortrag ſchön zu nuancieren und die humoriſtiſche Seite trefflich hervorzukehren. Viel belacht wurde der Einakter„Die Kunſtreiterin“, um deſſen vixtuoſe Wiedergabe ſich Frl. Blankenfeld und die Herren Kökert, Möller und Kallenberger ſehr verdient machten. Frl. Heinrich war wieder ganz in ihrem Element. Sie trug ihre Liedchen mit veizender Drolerei und überſprudelnden Luſtigkeit vor, ſodaß man ſie ſichtlich nur ungern die Bühne verlaſſen ſah. Zur Erheiterung trug ebenfalls ein Mitglied des derzeitigen Enſembles des Apollo⸗ theaters, Herr Glaſer, in hervorragendem Maße bei. Seine Vor⸗ träge gefielen außerordentlich, ſo daß ſich der Künſtler zu verſchie⸗ denen Zugaben herbeilaſſen mußte. Schließlich kam noch Herr Vogelſtrom, der ebenfalls ausgezeichnet bei Stimme wax und zum Schluß mit einem rieſigen Lorbeerkranz ausgezeichnet wurde. Großen Anklang fand auch eine Kompoſition des Herrn Rudolf Kander, die von Herrn Vogelſtrom gleichfalls mit ſchöner Wirkung wiedergegeben wurde. Den Beſchluß machte eine Anzahl lebender Bilder, die Mitglied Bläſer auf die Leinwand zauberte. Beſon⸗ dere Heiterkeit erzielte die Automobilfahrt im Jahre 2000. Nicht unerwähnt ſoll Herr Bühler vom Hoftheater bleiben, der die Geſangsvorträge feinfühlig und diskret am Flügel begleitete und Herr Schaper, der den amüſanten Einakter in Szene geſetzt hatte. Ein Tanz, bei dem namentlich die junge Welt zu ihrem Rechte kam, hielt die Anhänger des Töff⸗Töff noch lange in ſchönſter Harmonie beiſammen. * Große Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtadt E. V. Auch „drüben“ überm Neckar bei der„Großen“ war am Samstag Abend Faſtnachtsanfang, und das nicht zu knapp. Wenn das nur eine Probe ſein ſollte der Präſident Herborn ſprach ſich in dieſem Sinne in ſeiner Eröffnungsanſprache aus—, dann ſind wir be⸗ gierig, was da noch alles kommen wird, bis der Faſching ſeine höchſte Höhe erreicht hat. Nachdem unter den närriſchen Märſchen der „Kapelle Antialkohol“ unter„verſöhnlicher Leitung ihres Imhof⸗ dirigenten Sumpfblümchen“ der Elferrat ſeinen Einzug gehalten hatte, hielt der Präſident Herborn an die Schlafhaubengeſell⸗ ſchaft— die Schlafhaube war die offizielle Kopfbedeckung der an⸗ weſenden Narren und Närrinnen— eine keineswegs„ſchläfrige“ Anſprache. Mit Begeiſterung wurde der erſte Kantus„Die Narr⸗ heit iſt erſtanden“ geſungen. Es folgte ein Duett der Narren Hartmann und Kaiſer, die für ihre„Aktuellität“ nicht mit den üblichen Orden, ſondern mit Reliquien aus dem 18. Jahr⸗ hundert ausgezeichnet wurden. Sehr humoriſtiſch geſtaltete der ſchneidige Präſident die Vorſtellung des Elferrats. Narr Schel⸗ lenberger klagte ſein Leid als Zeitungskolporteur und noch mehr ſein Unglück mit ſeinen Frauen— er hat die dritte. Narr Knebel als Gemeindebüttel, vom Vorjahr noch in beſter Er⸗ innerung, erfreute durch ſeine höchſt aktuellen„Bekanntmachungen“, Für ſeine hervorragenden Dienſte wurde ihm der Büttelorden mit Eichenlaub und Schwertern zuerkannt. Nach mehreren humori⸗ ſtiſchen Vorträgen des Narren Hartmann ſtieg die Närrin Grau in die Bütte, um den Elferrat etwas unter die Lupe zu nehmen. Urgelungen waren die Büttenvorträge des Narren Eichle, namentlich das„Raachter Dir, mir raacht'er nit“ war zum Todlachen. Einige Mitglieder des Koloſſeumtheaterenſembles mit Herrn Direktor Kerſebaum an der Spitze führten den Ein⸗ akter„Die wilde Toni“ auf und zeichneten ſich durch ſehr gewandtes ſteuer 119 660 M. Das Vermögen beträgt 5 725 806.02., denen Spiel aus. Auch das Trio der Narren Kgiſer, Schüſtel und Schellenberger als Vegetarianer und als„die ſchönſten Männer von Europa“ war gediegen. Als Liederdichter berdienen die Narren Doerſch, Schüſtel, Jütte und Herbormn er⸗ wähnt zu werden. Das Programm war noch lange nicht erſchöpft, als die Pflicht nach„oben“ hin es gebot, die närriſchen Weiſen verhallen zu laſſen und die närriſche Sitzung aufzuheben. Der Anfang iſt geglückt und„Glückauf Große“ für die kommende Faſchingszeit! Gegen die„Hottehüh⸗Wurſt“. Belohnungen von 100 M. ſind von der„Freien Vereinigung der Fleiſchermeiſter Berlins und der Umgegend“ ausgeſetzt worden für Anzeigen von Fällen, in denen Pferdewurſt und Pferdefleiſch unter falſcher Flagge verkauft wird. Die Berliner Fleiſcherinnung will den Bundesrat bitten, er möge einen Geſetzentwurf vorbereiten, wonach die Verſendung und der Verkauf von Fleiſchwaren, die Pferdefleiſch enthalten, nur unter Deklarationsgwang erfolgen darf. Aus dem Grossherzoqtum. sch. Freiburg, 12. Nov. Im Monat Oktober geſtallete ſich der Liegenſchaftsverkehr in hieſiger Stadt äußerſt ergiebig. Es wurden Verkäufe abgeſchloſſen in Summa von nahezu 3 Millionen Mark. Der neueſte Hausverkauf betrifft das Haus No. 72 in der Kaiſerſtraße, das von einem Konſortium angekauft iſt, welches be⸗ abſichtigt, auch Nr. 74 noch dazu zu kaufen, um dann links nach der Eiſenbahnſtraße hin eine Art Kaiſer⸗Paſſage zu bauen. Das dazu nötige Grundſtück in der Eiſenbahnſtraße ſoll ſchon erworben ſein. *Kleine Mitteilungen aus Baden. Ein Wein⸗ heimer Jäger hat in ſeinem Jagdrevier auf dem Hirſchkopf bier Vögel und zwar lebend gefangen, die man wohl in unſerer Gegend nur ſelten zu Geſicht bekommen dürfte. Es ſind dies Hauben⸗ ſteißfüße, auch Haubentaucher genannt. Der Vogel, der ein getwandter Taucher iſt, erreicht eine Höhe von 68 Zentimeter. Im Hochzeitskleide haben die Alten eine zweizipflige Kopfhaube und einen Federkragen an den Seiten des Kopfes und der Kehle. Die Federn glänzen ſeidenartig, und das Gefieder wird vielfach als Pelgwerk benützt.— In Nieder⸗Biebersbach begingen die Leonhard Jeck ſchen Eheleute die goldene Hochzeit.— Am Mittwoch abend ſtürzte ſich die 21 Jahre alte ledige Eliſabeth Schlander von Streitberg in Heſſen, zurzeit in Weinheim be⸗ dienſtet, aus Liebeskummer von der Voxerbrücke in die Weſchnitz. Zwei des Weges kommende Herren konnten ſie rechtzeitig aus dem Waſſer ziehen und veranlaßten die Verbringung ins Kranken⸗ haus.— Der ſeit einigen Tagen vermißte fünfzigjährige Heinrich Schlechter aus Handſchuhsheim wurde in einem außerhalb des Ortes gelegenen Schopfen erhängt aufgefunden. Der Selbſtmörder hatte ſich vor dem Erhängen eine Schußwunde in die rechte Schläfe beigebracht.— An die Gr. Regierung und die Land⸗ ſtände wird eine Petition gerichtet werden um Erbauung einer Bahn Uhldingen⸗Meersburg.— Der Rechemſchafts⸗ bericht der Stadt Konſtanz pro 1904 verzeichnet an Einnahmen 2 794 801.69., an Ausgaben 2 732 777.20 M. Die Fleiſchbeſchau erbrachte 25 530., die Umlage 468 244 M. und die Verbrauchs⸗ 6 251 104.09 M. Schulden gegenüber ſtehen. Der Schuldenbeſtand hat eine Zunahme von 484 181.85 M. erfahren. Pfalz,. heſſen und umgebung. W. Darmſtadt, 12. Nov. Heute früh gegen 4 Uhr hat ſich der ſeit Oktober dieſes Jahres hier wohnhafte 19jährige Student A. Katſchkatſchoff aus Rußland in einem Cafe einen Revolberſchuß in die linke Schläfe beigebracht, infolgedeſſen er nach zwei Stunden im ſtädtiſchen Krankenhauſe geſtorben iſt. N Gerichtszellung, Darmſtadt, 11. Nob. Der Taglöhner Ludiwig Scha bon Hirſchhorn a. N. wurde von der Strafkammer wegen ein ganzen Reihe ſchwerer und einfacher Diebſtähle und wegen ſchwe Körperverletzung in zwei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von e Jahren Zuchthaus verurteilt. Sport. * Fußtball. Die erſte Mannſchaft des.F. Kl.„Victoria 97“ gewann geſtern in Darmſtadt gegen den Darmſtädter Fußballklul mit 4: 10 und errang ſich ſomit die Meiſterſchaft des Neckargaues — Die 2. Mannſchaft des.FJ.Kl. verlor gegen 1. Mannſchaft F. G. Seckenheim:4, auch die 3. Mannſchaft Victoria mußte ſich der vorzüglichen 1. Mannſchaft der Germania Sandhofen ebenfalls mit 1: 12 beugen. Schachwettkampf. Aus dem Schach⸗Kabelwettkampfe zwiſchen Deutſchland und Amerika ging Newyork mit 3: 1 als Sieger hervor, Theater, KRunſt und Wiſſenſchaft. Hoftheater⸗Neuigkeiten. Unter allem Vorbehalt regiſtrieren wir das hier umlaufende Gerücht, daß Herr Hofopernſänger Friedrich Carlen als Heldentenor für die Kñarlsruher Hofoper verpflichtet worden ſei. Auf unſere bezügliche An⸗ frage an zuſtändiger Karlsruher Stelle, wurde uns mitgeteilt, daß dort von einem Engagement des Herrn Carlén nichts bekannt ſei. — Wie wir weiter erfahren, ſoll ein Engagement des Herrn Haus Tänzler, trotz deſſen im Allgemeinen nicht ungünſtig verlau⸗ fenen Gaſtſpiels am hieſigen Hof⸗ und Nationaltheater nicht zu ſtande kommen. Die Operette, die Herr Intendant Hofmann von ſeiner Reiſe aus Wien mitgebracht hat, ſoll, wie wir vernehmen, den Titel „Vergelt's Gott“ führen und felbſtverſtändlich Wiener Ur⸗ ſprungs ſein.— Am 30. ds. Mts. ſoll im Neuen Theater„Der Bettelſtudent“ in Szene gehen. Liedertafel⸗Konzert. Man ſchreibt uns: Ueber den in dieſem Konzerte mitwirkenden Violinvirtuoſen, Herrn Otto Spamer, einen geborenen Pfälzer und ſeit einigen Monaten hier wohnend, ſchreibt der in Newhork erſcheinende„Muſical Courier“:„Als Herr Otto Spamer das„Violinkonzert“ von Ernſt mit Orcheſterbegleitung ſpielte, wurde ihm eine förmliche Ovation zu Teil. Es war eine wunderbare Nummer, meiſterhaft geſpielt. Herrn Spamers Technik iſt großartig, ſein Ton warm, weich und ſingend wie die menſchliche Stimme. Nachdem der letzte Ton ber hallt, erbebte das Haus geradezu unter dem enthuſtaſtiſchen App laus. Als Zugabe ſpielte der Künſtler das„Albumblatt“ vo Wagner⸗Wilhelmy)(Spamer iſt ein Schüler von Wirhelmy) mi wunderbarem Ausdruck und vollendeter Feinheit der Ausführung.“ — Die Londoner„Times“ ſchreibt:„Herr Spämer beſitzt in außergewöhnlich hohem Grade die Vorzüge der Technik und des Ausdrucks, welche das Spiel ſeines Meiſters charakteriſieren. Er hat einen abgerundeten, vollen Ton, ſichere Intonation und ſein Vortrag zeichnet ſich durch ſtark ausgeprägtes, rhythmiſches Ge⸗ fühl aus. Herr Spamer ſpielte die ungemein ſchwierige Cadenz ſeines Meiſters und zeigte ſich nach allen Seiten den Anforder⸗ ungen eines bollendeten Spiels gewachſen. Er ſicherte ſich einen außergewöhnlichen Erfolg.“— Der Komponiſt des im Liedertafel⸗ konzert zum Vortrage gelangenden Chorwerkes„Kaſſandra“, Her Julius Mai, ein geborener Ludwigshafener und in Bern wohnhaft, wird der Auff ig ſeines Werkes beſtimmt an⸗ wohnen. Der Mäunergeſaugverein„Frohſinn“ begann die Feier ſeines 48. Stiftu ugsfeſtes durch ein am Samstag Abend im Friedrichspark abgehaltenes gutbeſuchtes Konzert, deſſen muſtka⸗ liſche Leitung in den Händen des Herrn Hofmuſikus Richard Lor⸗ N 4 5 4. Seite. General⸗Anzeiger. Munnhelm, 13. November beer lag. Eröffnet wurde der Abend durch den Zimmermann⸗ ſchen Männerchor„Gin Lied“, deſſen anſprechende Melodie, von einigen Unreinheiten abgeſehen, gut zum Vortrag gelangte. Die weiter vorgetragenen Chöre, die durchweg friſch und verſtändig geſungen wurden, ließen die gutgeſchulte Sängerſchar erkennen. Beſondere Erwähnung berdient die deutliche Ausſprache. In dem Chor„Mondnacht am Rhein“ von Parlow kam namentlich das gute Baßmaterial ſehr zur Geltung. Von trefflicher Wirkung waren auch die beiden Lieder im Volkston„Röslein, wann blühſt du guf“ von Hacker und„Die ſchöne Blumenverkäuferin“ von Rebah. Beſonders ſchön gelang der Schlußchor„Junge Lieb' und junger Wein“ von Angerer, deſſen launiger Text nebſt der ſehr gefälligen Melodie ſo ſtürmiſchen Beifall hervorrief, daß die wackere Sänger⸗ ſchar den Chor wiederholen mußte. Die in das Programm ein⸗ geſtreukten Soli der Herren Stolg(Tenor), Fritz Lorbeer (Cello), Kreis(Bariton) und Renſch(Baß) wurden mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommen. Fraukfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Montag, 13. Nov.: „Was ihr wollt“.— Dienstag, 14.: Zum erſten Male:„Das ſchtwache Geſchlecht“(La plus faible), Schauſpiel in 4 Akten von Marcel Preévoſt, deutſch von Sigmund Lautenburg.— Mittwoch, 15.:„Das ſchivache Geſchlecht“.— Donnerstag, 16.:„Zaza“.— Freitag, 17.:„Don Carlos“.— Samstag, 18.:„Das ſchache Geſchlecht“.— Sonntag, 10, nachm.:„Stein unter Steinen“; abends:„Das ſchwache Geſchlecht“.— Montag, 20.:„Don Car⸗ los“.— Dienstag, 21.:„Was ihr wollt“. Fraukfurter Opernhaus.(Spielplan.“ Montag, 13. Nob.: „Frühlingsluft“.— Dienstag, 14.:„Violetta“.— Mittwoch, 15.: II. Abonnements⸗Konzert.— Donnerstag, 16.:„Triſtan und Ffolde“.— Freitag, 17.:„Die luſtigen Weiber von Windſor“.— Samstag, 18.:„Der Poſtillon von Lonjumeau“. Hierauf, zum erſtenmale:„Der verlorne Groſchen“, Tanzmärchen in 4 Bildern bon Johaunes Doebber.— Sonntag, 19., nachm.:„Die Geiſha“; abends:„Tannhäuſer“.— Mountag, 20.: Geſchloſſen. Hochſchulnachrichten. Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Med. et phil. Ernſt Ehlers, Ordinarius für Zoologie und Direk⸗ tor des zoologiſch⸗zootomiſchen Inſtituts an der Univerſität Göt⸗ Ainngen, feierte am 11. Nobember ſeinen 70. Geburtstag.— An der Univerſität Heidelberg wurden bei der 3. Immatrikulation Lingetragen: in der theol. Fakultät 2, in der jur. 14,, in der med. 8, in der philoſ. 16 und in der naturw.⸗math. 14, zuſammen 82. Vorgemerkt ſind 10.— Vier neue Profeſſuren ſind an den baheriſchen Univerſitäten im neuen Etat des bayeriſchen Kultus⸗ Aminiſteriums vorgeſehen: für die Univerſität München eine Kußerordentliche Profeſſur für Orthopädie; für Würzburg ein Extraordinariat für Haut⸗ und Geſchlechtskranktheiten und ein Entraordinarigt für neuere deutſche Literaturgeſchichte; für Err⸗ langen eine außerordentliche Profeſſur in der theologiſchen Fakultät. Ferner ſollen die außerordentlichen Profeſſuren für Geographie und für Kunſtgeſchichte in München in ordeutliche Pro⸗ feſſuren umgewandelt werden. Auch ſollen Lektoratsſtellen für franzöſtſche und für engliſche Sprache in Würzburg und Er⸗ kangen errichtet werden. Für die Techniſche Hochſchule in München iſt eine weitere ordentliche Profeſſur für Ingenieur⸗ wiſſenſchaften vorgeſehen. Ferner ſollen verſchiedene Lehrauf⸗ kräge(in der Elektrotechnil, der Bodenkunde, der Geſundheits⸗ pflege der landwirtſchaftlichen Nutztiere, der landivirtſchaftlichen Valteriologie und der Moorkultur) geſchaffen werden. Der Impreſario Direktor Maximilian Burg hal Ernſt von Poſſart für eine größere Tournee durch Holland, Belglen, Skandinapien, Deſterreich⸗Ungarn und den Orient gegen ein Ho⸗ Rnorar von 50 000 M. verpflichtet. Die Aufführung von Hermaun Heyermans! Trauerſpiel „Ghetto“ im Berliner Kleinen Theater führte zu etwas tur⸗ Hulenten Beifalls⸗ und Widerſpruchs⸗Kundgebungen, die für und mider die Tendenz des Dramas laut wurden. Heyermans ſchildert die Auflehmung eines jungen ungläubigen Inden gegen die Enge und Intoleranz ſeiner Glaubensgenoſſen. Der junge Heißſporn gibt auch dem Chriſtenmädchen, das er verführt hat und die ihn Aiebt, den Laufpaß, als er bei ihr dieſelbe Engherzigkeit anzutreffen meint. Die Milieuſchilderung iſt nach der„Frlf. Ztg.“ ſtellenweiſe glücklich, nanche kleinen Züge ſind gut beobachtet. Die Löſung des Dramas, die den jungen Empörer höchſt unmotivjert in die Bande gurückſinken läßt, die er zerriſſen zu haben ſchien, iſt nicht frei von Akbeabſichtigter Komik. Die Aufführung im Kleinen Theater bot wenigſtens in den Nebenrollen Gutes. „Ein Scharnhurſt⸗Denkmal wurde geſtern, am 150. Geburts⸗ tage Scharnhorſts, in Bordenau, ſeinem Geburtsort, in feier⸗ licher Weiſe enthüllt. Telegramme. Der„Bydiſche Lehrerverein“ gegen den„Katholiſchen Lehrer⸗ verein“. Mannheim, 12. Nob, In der geſtern in Offenburg alige haltenen Vorſtandsfitzung des„Bad. Lehrervereins“ ergab ſich eing erfreuliche Uebereinſtimmung darüber, daß die Gründung des„Kath. Lehrervereins“ geeignet ſei, konfeſſionellen Unfrieden unter die Lehrer Badens zu tragen. Man faßte den einſtimmigen Beſchluß, daß Mitglieder konfeſſioneller Lehrer⸗ vereine nicht zugleich auch Mitglieder des„Bad. Lehrervereins“ ſein können, Warum nun die Mitglieder des Kath. Lehrervereins Aus dem„Bad. Lehrerverein“ nicht ausſcheiden wollen, beſagen, wie ein hieſiges Blatt ſich berichten läßt, verſchiedene authentiſche Aeußerunge:: man verlangt von dem„Bad. Lehrerverein“, baß er guf ſein ſchulpolitiſches Programm beigilte und ſich zum „Zweckverband materieller Ricltang“ ezniedye. Mit aller Be⸗ ſtimmtheit und Sbäre wurbe ſch unerhörtes Anſinnen gzurückgew'rſen, Da nun einerſeits die Veſtrebungen der ſimultanen und kon⸗ fefſtonellen Lehrervereine in mehrfacher Hinſicht ſich widerſprechen, D ferne! durch die öffentleche Wirkſamkeit der verſchiedenen Ver⸗ eile zur Erreichung ihrer Ziele die Forderungen des ſimultanen Vereins dem des kathol'ſchen Verbandes agitatoriſch gegenüber⸗ kreten, die Intereſſenten 8„Bad. Lehrervereins“ durch den lath. Verein ſomit zu ſchädigen geſucht werden, ſo hat der Vorſtand auf Grund des§ 32 der Vexeinßſratuten einſtimmig den Aus⸗ chluß der Mitglieder des kath. Lehrervereins üus dem„Bad. Lebrerverein“ beſchloſſen. Der Lehrervereinsvorſenb gat jeine Baſchlüſſe„ingehend begründet, und er wird dieſe Klarlegeunng in den Schulzeitungen bekannt geben. Die Mitglieder deß kath. Lehrerbebeins werden nicht im ge⸗ klugſten in ihrem Denken und Tun zu beeinfluſſen geſucht; der Bas, Lehrerverein“ läßt ihnen ihre Ueberzeugung; er ſagt nur, daß grundſätzliche Gegner heterogene Elemente nicht unter einem Veteinsdache wohnen können. Von einer Vergewartigung kann keine Rede ſein. Vergewaltigen wollte die Zentrumspreſſe, fattz, Lehrerverein die forkſchrittliche Idee, welche im„Bad. ehrerverein! ſo ſegensreſch gewirkt hat. Dagegen wehrte ſich der Vorſtand und wahrte ſein Hausrecht. 1 Exöffnung des badiſchen Landtags. Karlsruhe, 18. Nov. Der Landtag wird, gutem Ver gehmen nach, am 12. Dezember eröffnet. Obkircher kandidiert für Lörrach⸗Land. a ch 1 7 75 Eine nationalliberale Vertrauensmän⸗ gerverſammlung, die aus dem ganzen Begirk Lörrach⸗Land zahl⸗ veich bdeſucht kvar, hat geſtern nach der„Bad. La 1* ſtimmig mit großer Begeiſterung die Kandidatur Obkircher aufgeſtellt. Gleichzeitig tagte eine freiſinnige Vertrauensmän⸗ nerberſammlung, in welcher für eine Kandidatur Vortiſch Stim⸗ mung gemacht wurde. Es iſt zu erwarten, daß in einer bereits an⸗ beraumten gemeinſamen Kommiſſionsſitzung auch die Vertreter der freiſinnigen Partei gemäß dem Blockabkommen für die Kan⸗ didatur Obkircher ſich ausſprechen werden. Die Denkmalsweihe in Nürnberg. * München, 13. Nob. Prinzregent Luitpold, Prinz und Prinzeſſin Ludwig, die Prinzen Leopold und Arnulf ſind mit großem Gefolge und in Begleitung ſämtlicher Staats⸗ miniſter heute Vormittag 9 Uhr 40 Min. nach Nürnberg abgereiſt. * Nürnberg, 13. Nob. Zum Empfange der zur Ein⸗ weihung des Denkmals Kaiſer Wilhelms des Großen eintreffen⸗ den Fürſtlichkeiten hat die Stadt reichen Feſtſchmuck angelegt. Beſonders treten hervor der Egidienberg, auf dem das Denkmal ſteht, der mit Feſtmaſten und Kugellorbeerbäumen geſchmückte Thereſienplatz und der prunkvolle Schmuck des Rathauſes. Dekorationen in moderner Richtung fügen ſich dem altertüm⸗ lichen Straßenbilde harmoniſch ein. Die geſtrige Probe⸗ beleuchtung hatte Tauſende auf die Straßen gelockt. Das Wetter iſt trübe und regneriſch. Nürnberg, 13. Nov. Der Prinzregent mit dem Prinzenpaar Ludwig, die Prinzen Leopold und Arnold, begleitet von ſämtlichen Miniſtern ſind mittags eingetroffen. Zum Empfange waren die Vertreter der Zivil⸗ und Militärbehörde erſchienen. Nach einer Begrüßungsanſprache des Bürgermeiſters Dr. von Schuh fuhr der Prinzregent von der Bevölkerung lebhaft begrüßt zur Burg. *Berlin, 13. Nob. Der Reichskanzler Fürſt Bülow iſt nach Nürnberg abgereiſt. Die Bergarbeiter⸗Bewegung im Ruhrrrevier. *Eſſen, 13. Nov. Die geſamten Verbände der Bergarbeiter berufen auf den 18. November nach Eſſen eine Revierkonferenz ein, auf der über die neue Arbeitsordnung und die Betei⸗ ligung an den Ausſchußwahlen beſchloſſen werden ſoll. Heute tritt die Siebener⸗Kommiſſion zuſammen, um das Programm für die Revierkonferenz zu beraten.(Bgl. Polit. Ueberſ.) Die Einberufung des preußiſchen Landtags. * Berlin, 13. Nov. Dem Vernehmen nach wird der preu⸗ ßiſche Landtag auf den 15. Dezember einberufen. Die Obſtruktion der Eiſenbahner in Oeſterreich. *Mien, 138. Nov. Den Verichten des Eiſenbahnminiſteriums zufolge beſſerte ſich die Lage allgemein. Die neue Inſtenktion tut ihre Wirkung, Zugverſpätungen werden geringer. Die Verkehrseinſtellungen ſind behoben. Auch die Verkehrsſchwierig⸗ ketten auf den Hauptſtationen des Braunkohlengebietes und der Prager Stationen ſind beſeitigt. Im Vorarlberg wurde geſtern die paſſive Reſiſtenz beſchloſſen. Gewiſſe Schiwierigkeiten beſtehen nur noch auf den Tiroler Anſchlußſtationen der Südbahn. Prag, 138. Nob. Die Dixektion der Staatsbahn hob die Ve⸗ ſchränkung des Güterverkehrs von und nach Prag auf. Preslau, 13. Nov. Wie die kgl. Eiſenbahndirektion mit⸗ teilt, verweigert die öſterreichiſche Nordweſtbahn in Tetſchen die Uebernahme von Fdachtgütern für die Südbahn für den Uebergang nach Prag. Der König von Spanien in Wien, Wien, 13. Nob. Der König von Spanien iſt heute vor⸗ mittag 10 Uhr auf dem Nordbahnhofe mit Sonderzug eingetraffen. Zu ſeinem Empfange am Bahnhof waren Kgaiſer Franz Joſef, die Erzherzöge und die Spitzen der Militär⸗ und Zivil⸗ behörden erſchienen. In der Bahnhofshalle hatte eine Ehrenkom⸗ pagnie des 4. Infanterieregiments mit Fahne und Muſik Aufſtel⸗ lung genommen. Die Monarchen begrüßten ſich herzlich und küßten ſich wiederholt. Der Kaſſer und der König ſchritten die Front der Ehrenlompagnie ab, worauf die Vorſtellung der Erzherzöge und des beiderſeitigen Gefolges erfolgte, Dann fuhren die Majeſtäten durch die feſtlich geſchmückten Straßen in die Hofburg, überall herzlich begrüßt. In der Hofburg wurde der König von den Erz⸗ heyzoginnen und den Miniſtern begrüßt. Das neue Kabinett Nouvier. * Paris, 13. Nov. Die konſervativen und die gemäßigt⸗ republikaniſchen Blätter kadeln Rouvier ſehr ſcharf wegen der Jugeſtändniſſe, die er den Ultraradikalen bei den Veränderungen im Miniſterium gemacht hat. Roupier, welchem ſich Gelegenheit ge⸗ boten habe, das Joch der ſozialiſtiſch Radikalen abzuſchütteln, habe ſich nur noch mehr den Tyrannen unterworfen, denen er keinen Liebesdank werde leiſten können. Die radikale Proſſe iſt durch die Löſung der durch die Demiſſlion Berteaux' hervorgerufenen Kriſis ſehr befriedigt. Das Miniſterium des Innern, welches für die politiſche Richtung des Kabinetts maßgebend ſei, habe nunmehr einen eutſchieden radikalen Charakter.— Jaures ſchreibt in der „Hümanjfté“: Das ſo umgeſtaltete Kabinett Rouvier iſt ein Mini⸗ ſterium der Radikalen und Sozialiſtiſch⸗Radikalen geworden; hof⸗ fentlich werden dieſe Parteien nicht den Glauben erwecken wollen, daß ſie die Regierung nur deshalb angeſtrebt habe, um ihre Kam⸗ mer⸗ und Senatskandidaten bei den bevorſtehenden Wahlen der Un⸗ terſtützung der Präfekten teilhaftig werden zu laſſen, ſondern auch, daß ſie ein beſtimmtes Steuer⸗ und ſozialpolitiſches Programm ver⸗ wirklichen wollen. Der Führer der radikalen Linken Savrien erklärt einem Borichterſtatter, er habe gegen die urſprünglich beabſichtigte Ernen⸗ nung Thomſons zum Miniſter des Innern proteſtiert, weil er nicht zugeben wollte, daß die radikale Partei wie ſchon ſo oft, ſo auch diesmal eine Zurückſetzung erfahre.— Der Neue Miniſter des Innern Dubief erklärte einem Interviewier, er habe dieſes Portefeuille übernommen in der Ueberzeugung, daß Rouvier feſt entſchloſſen ſei, der Politik des Kabinetts eine ſcharfe Schwenkung nach links zu geben. Die geplante Flottendemonſtration gegen die Türkei. * Konſtantinopel, 13. Nov. Nach der morgen ſtatt⸗ findenden Botſchafterkonferenz wird der Pforte in kürzeſter Friſt vorausſichtlich ein 24 Seiten umfaſſendes Ultimatum über⸗ reicht werden. Kommt die Pforte alsdann nicht allen Punkten betreffs der Finanzkontrolle in Macedonien zu denen auch das inzwiſchen ausgearbeitete Reglement gehört nach, ſo werden die Großmächte mit einer Flottendemonſtration ant⸗ worten. Dieſe wird ſich vorläufig auf die Inſeln Myhtilene und Lemnos ſowie auf die den Dardanellen vor⸗ gelagerten Inſeln erſtrecken. Ob die Mächte zur Landung bon Truppen dort übergehen werden, hängt von dem Verhalten des Sultans ab, deſſen Umgebung ihn zur Unnachgiebigkeit zu beein⸗ fluſſen ſucht. Neues aus Japan, Tokio, 13. Nov. Das Parlament iſt durch kaiſer⸗ lichen Erlaß für den 25. Dezember einberufen worden. London, 18. Nov.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio: Der frühere Präſident des Abgeordnetenhauſes, Pono, der hauptk⸗ ſächlichſte Sprecher in der letzten Verſammlung, in der gegen den FIrledensſchluß Einſyruch erhoben wurde, ferner Abgeordneter Okaka und die bedeutenden Politiker Jamada und Ogawa ein⸗ (ünd verbaktet worden untet der Anſchuldigung, ſich an! den in letzter Zeit ſtattgehabten Ruheſtörungen bekeiligt zit haben.— Ferner meldet die Vereinigten Staaten ihre dortige Miſſion zum Range einer Botſchaft erhoben und daß Admiral Tog o Englaud mit einem Geſchwader beſuchen ſoll, wahrſcheinlich Ende März.— Ein halbamtliches Blatt, der„Kokumin“, meldet, wie„Daily Telegraph“ aus Tokio mitteilt, der Kaiſer von Rußland werde, um beſſere Beziehungen zwiſchen Rußland und Japan herzuſtellen, binnen kurzem den Großfürſten Alexandez Michaflowitſch nach Japan entſenden, in gleicher Miſſion werde ein japaniſcher königlicher Prinz nach Rußland entſandt. Die Lage in Rußlaud. Ein Zarenerlaß gegen die nationaliſtiſchen Beſtrel ngen der Polen. Petersburg, 13. November. Ein amtliches Kommiqus er⸗ innert an den kaiſerlichen Ukas vom 25. Dezember 1904, der die Grund⸗ lagen einer ſtufenweiſen Erneuerung des bürgerlichen Lebens der ruſſiſchen Untertanen feſtſtellt, und beſagt weiter: Die infolgedeſſen ergriffenen Maßnahmen betrafen ebenfalls die Untertanen polniſcher Nationalität. Auf Grund dieſer Maßnahmen wurden die Aus⸗ nahmegeſetze abgeſchafft, welche die freie Entwickelung dieſer Nalionalität hemmten, und ihre Rechte wurden mit denen der ruſſiſch en Bevölkerung gleichgeſtellt. Aus dieſen Maßregeln ergaben ſich Reformen betr. die Schule, die Semſtwos und die Stadt⸗ und Gerichtsverwaltung, die durch das Reglement des Miniſter⸗ komitees vom 10. Juni feſtgeſetzt waren und durch die Beſtimmungen des Ukaſes vom 30. April bezüglich der reiigiöſen Frei⸗ heiten. Ferner wuroen ebenfalls auf Polen ausgedehnt die all⸗ gemeinen Maßnahmen für die Berufung einer Duma des Kaiſer⸗ reiches und die Einführung der Verſammlungsfreiheit, Endlich wurden die Polen am 30. Oktober voll als freie Bürger anerkannt und ihnen ſo die volle Möglichkeit gehoten, tatſächlich ihre Fähigkeit zu beweiſen, an der großen ſchöpferiſchen Arbeit teilzunehmen. Im gänzlichen Vergeſſen früher erteilter empfind⸗ licher Lehren gegen die Politiker, die die nationale Bewegung im Königreiche Polen leiten, tun ſich Beſtrebungen kund, die ebenſo gefährlich für die Bevölkerung Polens wie unverſchämt gegen das ruſſiſche Reich und auf eine Trennung von letzterem gerichtet ſind. Sie weiſen den Gedanken gemein⸗ ſamer Arbeit mit dem ruſſiſchen Volke in der Duma zurück und verlangen in einer Reihe von Beſchlüſſen in Verſamm⸗ lungen die volle Autonomie Polens mit einer beſonderen Volksver⸗ tretung, indem ſie ſo auf die Wiederaufrichtung des König⸗ reichs Polen hinzielen. Unter ihnen ſtehen ſich zwei Parteien gegenüber, Sozialiſten und Nationaliſten. Beide ſtimmen aber in demſelben Beſtreben überein, das auch in den Köpſen mehrerer Schriftſteller, Publiziſten und Volksredner beſteht, die die Bevölkerung mit ſich fortzureißen ſuchen. In verſchiedenen Städten der Weichſel⸗ gegend fanden zahlreiche Umzüge mit polniſchen Fahnen unter Abſingung revolutionärer und polniſcher Nationallieder ſtatt. Zu gleicher Zeit beginnt die willkürliche Verdrängung der Staats⸗ ſprache ſelbſt da, wo ihr Gebrauch durch das Geſetz vorgeſchrieben iſt. In gewiſſen Orten plündern Banden von Arbeitern und Bauern die Schnlen und die ſtaatlichen Branntweinniederlagen, ſowie die kommunalen Einrichtungen und vernichten dabei alle Korreſpondenz in ruſſiſcher Sprache. Die Vertreter der lokalen Gewalten verteidigen mit Feſtigkeit die Ordnung und die öffentliche Sicherheit. Sie kränken dabei ſeit einem Jahre die Erde mit ihrem Blute und fallen als Opfer politiſcher Verbrechen. Der vernünftige Teil der polniſchen Geſellſchaft iſt ohnmächtig gegen den immer mehr zunehmenden Druck der revolutionären Organiſationen. Die Regierung wird nicht dulden, daß die Integrität des Reiches angetaſtet werde. Die Pro⸗ jelte und Taten der Auſſtändiſchen zwingen die Regierung auf das Beſtimmteſte zu erklären, daß, ſolange neue Ruheſtör⸗ ungen in den Weichſelgebieten nicht hintangehalten wer den und ſolange den Teil der Bevölkerung, der den politiſchen Agitatoren folgt und nicht von ſeiner Verblendung läßt, keine einzige der aus den Manifeſten vom 18. Auguſt und vom 30. Oktbr. 19.5 ſich ergebenden Wohltaten dieſen Gebieten zu⸗ teil werden wird. Von der Verwirklichung der fried⸗ lichen Grundfätze kann in eigem Lande, das ſich im Auf⸗ ruhr befindet, ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein. Zwecks Wiederherſtellung der Orduung werden ſämtliche Weichſel⸗ gebiete als zur Zeit im Kriegszuſtand befindlich erklärt, und ſo hängt die Zukunft des polui⸗ ſchen Volkes von ihm ſelbſt ab. Die Regierung, die durch die jüngſten Alte der Geſetzgebung erweiterten nationalen Rechte des polniſchen Volkes auch ferner aufrechtzuerhalten gewillt iſt, wird ab⸗ warten, daß das polniſche Volk ſich von der politiſchen Erregung, die ſich des Königreichs Polen bemächtigt hat, losmache, und warft das Volk davor den Weg zu betreten, deſſen Gefährlichkeit es leider nicht zum erſten Mal kennen lernte. Petersburg, 13. Nov, Der zum Verweſer des Miniſteriums des Innern ernannte Senator Durnowo wurde gleichzeitig zum Miltglied des Reichsrats ernaunt. Newyork,., Nob. Carnegie gab 10 000 Dollar ſür die bedrängten Juden in Rußland. *Warſchau, 13. Nov. Geſtern abend verſammelle ſich eine große Menge Iſrgeliten in der Oſtrowskaſtraße, um einen Angriff, den ſie von Antiſemiten befürchteten, abzuſchlagen. Das Militär zerſtreute die Menge und gab dabei eine Gewehrſatbe ab, wobei mehrere Perſonen getötet wurden. Kattowitz, 13. Nob. Die Giſenbahndirektion macht be⸗ kannt, daß der Giſenbahnverkehr mit Sosnoeite und über⸗ haupt nach Rußland noch ſtockt. Stuttgart, 18. Nov. Mit Sonderzug von Karlsruhe iſt heut: mittag die Königin Wilhelmine der Nieder⸗ lande mit dem Prinzgemahl zu einem Beſuch bei dem hieſigen Konigshofeé eingetroffen. Das Königspaar und die Mitglieder der Königlichen Familje begrüßten ihre hohen Gäſte auf dem Bahn⸗ hof. Am Mittwoch vormittag erfolgt die Rückreiſe nach Haag. Berlin, 18. Nob. Ins Herrenhäus berufen wurde durch Allerhöchſten Erlaß vom§. Nop. Fideikommißbeſitzer Bur g⸗ grafund Graf Karl zu Dohna⸗Schlodſien auf Grund des erblichen Rechts als Nachfolger ſeines am 6. Auguſt 1905 ver⸗ ſtorbenen Vaters, des königlichen Kammerherrn, Burggrafen und Grafen zu Dohng⸗Schlodien, im Beſitze des Fideikommiſſes Schlo⸗ dien⸗Karwinden. * Berlin, 13. Nov. Die„Nordd. Allg. Itg.“ erklärt die Meldungen von einer bevorſtehenden Mittelmeerreiſe des Kaiſers für unzutreffend. * Breslau, 13. Nov. Die Belegſchaft des der Berg⸗ werksgeſellſchaft Gieſches Erben gehörigen Kron⸗ prinzenſchachtes trat Mittagsblättern zufolge in eine Lohn⸗ bewegung ein. Der größte Teil dex Arbeiter iſt heute nicht eingefahren. Madrid, 13. Nov. Die geſtrigen Gemeindewahlen hier ſind ruhig verlaufen. Gewählt wurden 21 Miniſterielle, 5 Republikaner, 2 Sozialiſten. Aus vielen Städten der Provinz wird lebhafte Erregung gemeldet, namentlich aus der Provinz Logrono und aus Varcelona, ſvo es zu blutigen Zuſammenſtößen kam. In Ferrol, Santander, Valladolid und Jerez de la Freutera ſiegten die Republikaner. *Konſtantinoßpel, 13. Nov. Auf den griechiſchen Me⸗ tropuliten Joachim von Monaſtir, der als die trei⸗ bende Kraft der griechiſchen Banden angeſehen wird, wurde geſtern als er ein Ausfahrt in die Umgebung Monaſtirs machte, von einem Bulgaren ein Attentat verübt. Ein Kutſcher und ein Kawaß ſowie ein Pferd wurden getötet. Der Metropolit wurde lt⸗ Frkf, Zig.“ leicht verwundet⸗ „Dailhy Telegraph“ aus Tokio, daß auch * nö;’ ————.— re Mannheim, 13. November. Geueral⸗Anzeiger. 5. Sekte. Jolkswirtschaft. Zum Streik der Rotterdamer Getreideverwieger. Auf Ver⸗ anlaſſung des Vorſtandes der Mannheimer Produktenbörſe fand heute mittag im Effektenſgale der Börſe eine Verſammlung der Ge⸗ treideintereſſenten ſtatt, welcher auch ein Vertreter der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Getreidebörſen beiwohnte. Durch den Streik der Rolterdamer Getreideverwieger entſteht bekanntlich den rheiniſchen Importeuren inſofern ein bedeutender Verluſt, als dieſelben durch die verzögerten Anlieferungen nicht in der Lage ſind, den übernom⸗ menen Verpflichtungen nachkommen zu können. Die bisherigen Be⸗ mühungen des deutſchen Komitees, welchem auch ein Mitglied des Vorſtandes der Mannheimer Produktenbörſe angehört, zur Beileg⸗ ung des Streiks waren erfolglos, da auch der Bürgermeiſter von Rotlerdam es ablehnte, in dem ausgebrochenen Streik zu inter⸗ veuſeren. Die heutige Verſammlung der Getveideintereſſenten be⸗ faßte ſich deshalb mit weiteren Maßnahmen in dieſer Sache und nahm nach längeren Verhandlungen folgende Reſolution einſtimmig an: Nachdem die Abſicht der oberrheiniſchen, rheiniſchen und weſt⸗ fäliſchen Getreidebörſen und Märkte durch Entſendung von Dele⸗ gierien an der Beilegung des Streiks in Rotterdam mitzuwirken, geſcheitert ſind, empfehlen wir unſeren Kollegen dringend, Bezüge nach Rotterdam nicht mehr zu machen, ſondern ſo lange über andere Häfen zu leiten, bis in Rotterdam geregelte Zuſtände wieder herr⸗ ſchen.— Die Reſolution wurde auch von den Getreidebörſen in Franlfurt, Köln, Duisburg, Dortmund, Krefeld, Neuß angenom⸗ men und dem Komitee vom Graanhandelaren in Rotterdam mit⸗ geteilt. Oberrheinſchiffahrt. Aus hieſigen Handelskreiſen wird uns ge⸗ ſchrieben: Als objektiber Beobachter, welcher die Verhältniſſe der Oberrheinſchiffahrt ſeit einer langen Reihe von Jahren mit In⸗ tereſſen verfolgt und daher glaubt, berechtigt zu ſein, ſeine Anſicht zum Ausdruck zu bringen, möchte ich mir einige Worte über die in Ihrer Nummer vom Freitag abend im volkswirtſchaftlichen Teil gebrachte Notiz betr. die Fahrt der Karlsruher Rheinſchiffahrts⸗ Geſellſchaft geſtatten. Es iſt für Jeden mit den einſchlägigen Ver⸗ hältniſſen Bekannten kein Geheimnis, daß bei den Frachten und Schlepplöhnen, wie ſie ſeit Jahren erzielt werden, die Schiffahrt auf dem Oberrhein keine Seide ſpinnt und zwar iſt dies der Fall ſchon bei normaler Fahrt. Bei Waſſerſtandsverhältniſſen, wie die gegenwärtigen, bei welchen an eine Rentabilität nicht im ent⸗ fernteſten gedacht werden muß, können und dies wird jeder Fach⸗ mann voll beſtätigen, ſolche Fahrten nur einen Zweck haben, der Welt Sand in die Augen zu ſtreuen. Das Reklamhafte der Nokiz geiht ſchon daraus hervor, daß man ſich bemüßigt ſieht,„falſche Ge⸗ rüchte“ aufzuklären. Es wäre intereſſant zu erfahren, welcher Art dieſe falſchen Gerüchte ſind. Ich behaupte, daß dieſe Fahrt bei einem ganz außerordentlichen Riſiko einen Verdienſt nicht übrig läßt, ſondern bleibe den zahlenmäßigen Beweis, daß meine Be⸗ hauptung unrichtig iſt, erwartend. Ich werde dann ebenfalls mit Zahlen antworten. Wunder muß es nehmen, wie die zunächſt Be⸗ teiligten, die Aktionäre bezw. ihrer Vertretung die Aufſfichtsorgane, einem ſolchen ſagen wir„Wagemut“ der Leitung ſo ruhig gegen⸗ überſtehen. Sie mögen ſich doch einmal das Fazit einer ſolchen „Großtat“ vorlegen laſſen und dieſem das Riſiko, welches damit verknüpft, gegenüberſtellen und mögen, wenn ſie können, eine ſolche Jahrt bei einem ungünſtigen Ausgang vor ihren Aktionären verant⸗ worten. Wunder muß aber auch die Ruhe der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft nehmen, welche doch wahrlich ſchon ſchlimme Erfahrungen genug mit der Oberrheinſchiffahrt gemacht haben. Wäre es nicht an ihnen gegen ſolche, Havarien geradezu herausfordernde, Fahrten energiſch Proteſt einzulegen. Mannheimer Produktenbörſe. Die Tendenz des hieſigen Marktes war heute etwas ruhiger und die Preiſe des offtziellen Kursblattes weiſen gegen letzten Donnerstag kleine Rückgänge auf. Trotzdem ſind aber unſere hieſigen Verkäufer für disponible oder auf dem Rhein ſchwimmende Mengen ziemlich feſt, da wie es ſcheint, der Getreidearbeiterausſtand in Rotterdam nicht ſo raſch beigelegt ſein dürfte als man anfangs erhoffte. Durch den Aus⸗ ſtand erleidet ſowohl der hieſige wie auch ſämtliche Plätze am Rheine großen Schaden, da die Waren zumteil von den überſee⸗ iſchen Dampfern nicht abgenommen werden können und infolge deſſen den Eignern ganz enorme Speſen dadurch entſtehen. Auch das Geſchäft eif Rotterdam iſt durch den Ausſtand koloſſal in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, da die Käufer für auf Rotterdam ſchwimmende und in Kürze fällige Mengen keine Gebote abgeben. Vom Aus⸗ lande wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, eif Rotterdam: Wei⸗ gen: Amerikaner Hard Winter Nr. 2 per Dez. zu M. 150, La Plata⸗Bahig⸗Blanca ſemence ruſſe 82 Kg. per Nov.⸗Dez. M. 153, do. Bähig⸗Blanca⸗Barletta per Nov.⸗Dez. 82 Kgr. zu M. 168, Nufſiſcher Ulka 10 Pud 5/10 per November zu M. 155—165, Aumänier 78/79 Kg. 2 Prozent blaufrei per Nov. zu M. 146, Bulgaxiſcher per Nobember zu M. 140—150, Roggen: Rumain 72/73 Kg. per Nov. M. 134, do. 75/76 Kg. per Nov. M. 186.50. Gerſte Donau 60/61 Kg. per Noi. M. 114, Amerikaniſche 46 lbs. ber Nob.⸗Dez. zu M. 108. Hafer Amerikaner Nr. 2 Clipped white 38 lbs. per Noy.⸗Dez. zu M. 119. Mais mixed per Nov.⸗ Degz. zu M. 105, do. per Dez.⸗Jan, zu M. 104. La Plata⸗Mais rhe terms per Nov.⸗Dez. M. 113. Annweiler Emallierwerke vorm. Frö. Ullrich Söhne. Die Generalberſammlung vom 11. November beſchloß die Verteilung bon 3 Proz. Dividende. Vereinigte Kunſtſeidefabriken Frankfurt a. M. Die Geſell⸗ ſchaft ſchlägt einer außerordentlichen Generalverſammlung die Er⸗ höhung des Aktienkapitals um 500 000 Mark auf 8 500 000 M. vor. Die Vereinsbrauerei Rixdorf ſchlägt eine Dividende von 14 Proz.(16 Proz.) für die Prioritäts⸗Stammaktien und 12 Proßz. (44 Proz. i..) für die Stammaktien bei größeren Abſchrefbungen, die burch die Neuanlagen bedingt waren, vor. Die Bayeriſche Vereinsbank errichtet in Paſſau und Strau⸗ bing Filialen, in Straubing unter Uebernahme der von ihr kom⸗ mandierten Bankfirma Stiglmeier u. Boehm. Elſäſſiſche Petroleum⸗Geſellſchaft, Walburg. Am 28. ds. Mts. findet eine Generalverſammlung ſtatt, in welcher über den Verkauf des ganzen Geſellſchaftsbeſitzes und Liquidation der Geſellſchaft Be⸗ ſchluß gefaßt werden ſoll. Bremer Bulkan, Schiffbau und Maſchinenfabrik in Vegeſak. Die Generalverſammlung genehmigte die Erhöhung des Aktienkapitals don M. 6auf M. 7½ Millionen. Der Uebernahmekurs hat wenigſtens 105 Proz. zu betragen. Die Beſchäftigung für 1906 beläuft ſich auf 86000 Tonnen. Neue Aufträge ſeien unannehmbar, Neue Rückverſicherungsgeſellſchaft. Unter der Firma„Preu⸗ ßiſche Rückberſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft“ kon⸗ ſtituerte ſich am 11. Nopember in Berlin eine in enger Fühlung zur Rückverſicherungsgeſellſchaft„Guropa“ in Berlin ſtehende Rück⸗ zerſicherungsgeſellſchaft mit einem Aktienkapital von 1 Mill. Mark, worauf 25 Proz. einbezahlt werden. Der Leiter der Geſellſchaft iſt der Direktor der„Guropa“ Herr Leopold Graf. Den Auſſichtsrat bilden die Herren: Konſul Siegfried Ballin(München), Kommer⸗ gienrat Jakob Dannenbaum, Direktor der Preußiſchen Pfandbrief⸗ Bank(Berlin), Hermann Heyl, Generaldirektor der Preußiſchen Lebensverſicherungs⸗Aktiengeſellſchant(Berlin), Ingenieur Otto gedne(Berlin) und Großhändler Max Philipp Tuchmann(Nürn⸗ erg). Die Hopfenernte in Deutſchland im Jahre 1905. Der geſchätzte Geſamtertrag der Hopfenernte beläuft ſich im Jahre 1905 auf 272 605 Dz. gegen 207 217 Dz. in 1904, 197 004 Dz. in 1903, 210 179 Dz. in 1902 und 114050 Dz. in 1901. Auf Bayern entfielen hiervon im Jahre 1905 146 821 Dz. Zahlungseinſtellung. Die Vergleichsverhandlungen in der Angelegenheit der inſolventen Baufirma J. G. Jäger& J. M. Rumpf in Hanau(Inhaber Heinrich Uſener) haben zu keinem Erfolg geführt. Ueber die Firma, die auch Zweigniederlaſſungen in Gießen, Cannſſatt und Lahr unterhielt, iſt nunmehr der Konlurs eröffnet worden. Die erſte Gläubiger⸗Verſammlung wurde auf den 8. Dezember angeſetzt Zahlungseinſtellung. In dem Konkurſe der Weingroßhandlung und Sektfabrik Hub. Hürter u. Sohn in Koblenz belaufen ſich nach dem in der erſten Gläubigerverſammlung erſtatteten Berichte die Verbindlichkeiten auf 995000., die Vermögenswerte auf 78 000 Mark. Die Hauptbeteiligten ſind die Verwandten mit 945 000 M. Forderungen. Das Geſchäft ſoll zunächſt weitergeführt, das Wein⸗ lager jedoch ſo bald als möglich bei günſtigem Angebot im ganzen verkauft werden. Kursblatt der Manubeimer Produktenbörſe vom 18. November. 18.90———[Hafer, württb. Alp—.— ———„ruſſiſcher 15.75—17.25 18.65—18 90„amerik. weißer-—— 19.—19 65[ Mafsamer. Mixed—.——13.75 19.—19 40„DPonau Weizen hierländ. „ MRheingauer „ norddeutſcher „ ruſſ. Azima „ Ullka —— 15 „ Theodoſia 20 25—29.80„ La Plata 14 20——. „ Taaganrog 19.55—19.75[ Koßlreps, d. neuer———24 50 „ Saxonska 19.50——.— Wicken 200 „ rumäniſcher 19.——19.60 Kleeſamendeutſch. J 115.—125— „ Ffr 100.—105.— „neuerpfälzer—. „ Luzerne 100.—105.— „ am. Winter—.———. „ ManitobaJ-.— „ Malla Walla—-——.— „ Kanſas————„ Mrovene. 107.—115.— „ Auſtralier„Eſparſette 31.——33.— „ La Plata 19.25—19.75 Leinöl mit Kaß—.—59.— Kernen 19——.—„ bei Waggon—.——38 50 Roggea, pfälz. 17.385—.—Rübzl in Faß—.—38.— „ neuer 5„ bei Wagaon——52.50 „ xuſſiſcher 17.60—17.70 „ rumäniſcher—.——.— „ norddeutſcher—.——.— „ amerik. Gerſte, hierl. „ Pfälzer „ ungariſche Futter Am. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara-——.— Am. Petrol. Wagg.—.——22.70 Am. Pelrol. in Eiſt. p. 100onettoverzollt.——18.90 Spiritus, Ta. verſt. 100% 129.— „ 70er unverſt. 59.— eee 43.50 roh 70 erx unverſt. 85/92% 55.50 17.50—17.75 17.75—18.— .20—.— Gerſte rum. Brau—.——.— Hafer, bad. neu 16.——16.24„ boer„ 85/92% 41.— 9 ö 2 Weizenmehl Ar. f— 85 30.75 28.75 26.75 25.75 24,75 22.75 Roggenmeb! Nr. 0) 25.75 1).75 Weizen etwas ruhiger. Roggen abgeſchwächt. Gerſte, Hafer und Mais ziemlich unverändert. *Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weſteres: in Eiſternen Mk. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 kg netto verzollt ab hieſtgem Lager. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 13. November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute etwas ſchwächer geſtimmt. Wormſer Bankiers vorm. Oertge 98.50., Gutjahr⸗Aktien 92., Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien 93 B. und Karlsruher Nähmaſchinen Haid u. Neu⸗Aktien 282 B. Weſteregeln Vorzugs⸗Aktien wurden zu 106 Proz. umgeſetzt, ebenſo Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗ fabrik⸗Aktien zu 138 Proz. Obligatſonen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50% u. Seefransvort 102.25 G 3¹„„ alte M..40 54½½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.40 b: 3½%„„„ unk. 1904 96.80 634% Br. Kleinlein, Geidſbg. 101.50 G 2„ Fommunal 97.75 b5% Bürg. Braußaus. Bonn 102.50 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmüßle Gent 100.25 G 3½ Freibhurg i. B. 88.— G44½% Mannsz. Dampf⸗ 9¼% Heidelbg. v. J. 1903 f ſchlepnſchiffabrts⸗Geſ. 102.50 G 3½ Karlsruhe v. K. 1896 90.30 61¼½% WMannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 98.— B] Geſellſchaft 102.25 G 4½% Ludwigshafen 100.0 C4% Oberrh. Elekirizitäts⸗ 4% 100.— 6 werke, Karlsruße 98.— B 4%„ v. 1900 100.— 4 ½% Pfält, Cgamoſte u. 440.%5 1 98.50 9 Tonwerk.(a. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 54½% Nuſf..⸗G. gellſtofff. 2 U05 4 7 18834 98.P[ Maldhof bei Pernau in 31½% 7 5 1888 98 75 G Pivpland 102.75 G „ 1895 98.75%½% Speyrer Brauhaus 3˙ 5„ 1898 98.75 K.⸗G. in Speyer 102.50 K 3¹ 1904 98.75 Gf½ Snenrer Ziegelwerke 103— G 3 17887 Pirmaſens unk. 1905 Induſivie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Gef.f. Seflindu⸗ 98.— G4½% Sidd. Draßtinduſtr. 101.50 G 4½ Verein chem. Fabriken—.— 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 105.— G ſtrie rückz. 105% 104.50 C Akfien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 130—[Br. Schwartz. Speyer—.— 134.— Gewbk. Speyer 50%—.— 130 75]„ Nitter, Schwetz.—— 28.— Oberrbefn. Bank— 109 75/„ S. Weltz, Speyer—— 101 Pfälz. Banf—.— 105„. Storch. S.„—.— 10750 Afält. Hyv.⸗Bank—.— 204 80. Werger, Worms—.— 108.— Pf. Sy.-u. Kdb. Land.—.—. 188—ormſ. Br. v. Oertge 98.50—.— Nhein. Kreditbank—.— 142 500 Pflz. Preßſh. u. Sptfbr.—— 144.— Phein. Hyp.⸗Bank—.— 204.50 Trausvort Südd. Bank 115.—u. Verſicherung. Giſenbahnen. B..⸗G ihſch. Seeir. 92—. Pfälz. Ludwiasbahn—— 287.700 Mannh. Damvfſchl. 98.——.— „ Maxbabn—.— 1⁵⁰.—„bagerdans—.— 102. Nordbahn— 141.600 Bad. Rück⸗ u. Mitverf.—.— 855— 79.— 63 Aſſercurran! 1370 ontinental. Verſ..— 445— Chem. Induſtvie. MNannh. Verficherung 525— 520— .⸗G..chem. Induſtr..—Oberrh. Nerf.⸗Gef.—.— 585.— Bad. Anil. u. Sadafbr. 457.——.— mürtt. Transp.⸗Verſ. 730.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 168— Juduſtrie. Verein chem. Fabrflen 350.—. 0 Voerein D. Oelfabriken 130 50—.—.⸗, f. Seilendufrie— 145— ̃—— Pingaler'ſche Mſchfbr. 106.— 105.— Wſt..⸗W. Stamm 261. 15 45 Borzug—.— 108.—Emafſlirför, Kirrwell. * 8 Fmaillw. Mafkammer 108.——.— Byauereien, Eiklinger Spinneref 97.——.— Bad. Brauerei Hüttenh. Spinnerei Binger Aklienbſerbr. Farls Maſchinen au—.— 237.— Dunl. Hof vm. Hogen 26359 Nähmfbr. Haid u. Neu 282—— Eichbaum⸗Braueref 100.— 2Loſth. Cell⸗u. Papierf.—.— 240— Elefbr. Rühl, Worms—.— 104.50 Mann“. Gum. u. A80.—.— 112.— Hellbr. Straßenbahn—.— —— 7 8 —— ——— 124.50 121.— 44— Ganters Br., Frelbg.—.— 109 iſchfbr. Vadenig——— 226— Kleinlein, Heidelberg—.— 197[Pfälz Näh⸗ u. Fahrrf.—— 138— Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Portl.⸗Cement Holbg. 134—: Ludwigsh. Brauerei—.— 255— Verein Freib. Ziegelw.—— 165 50 Mannß. Aktienbr.—= 14%[„ Svpeyr.„ 5 Fialzbr. Geiſel, Mohr———.— Zellſtofffabr. Waldhof 311——.— Blaueretl Sinner 260— 259.— Zuckerfbr. waghäuſel 112 Br. Schroedl. Hdlba. 228.— 222.— Zuckerraff. Mannb. 140.— 128.— Kredit⸗Aktten Berliner Effeftenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 13. Novb.(Fondsbörſe.) Die neue Woche eröffnete in ſchwacher Haltung. Die neuerdings auf⸗ tauchenden Gerüchte von einer im Ruhrrevier zu erwartenden Ausſtandsbewegung drückten der Börſe kurz nach Feſtſtellung der Kurſe den Stempel der Mattigkeit auf, da in Kohlenaktien ſtarke Abgaben erfolgten, deren Aufnahme ſich unter ſtarken Rückgängen vollzog. Auch Hüttenaktien matt. Laurahütte 1% pCt. ſchwächer, Bochumer 1½ pCt., Deutſch⸗Luxemburger 1½ PCt., Dortmunder desgleichen, 98.50. Der Bankenmarkt lag nicht einheitlich, doch zumeiſt widerſtandsfähig. Heimiſche Fonds ſtetig, fremde ſoweit notiert, auf dem Stande vom Sams⸗ tag. Von Bahnen Oeſterreichiſche gut gehalten. Amerikaner matt auf Newyork. Schiffahrtsaktien nach anfänglicher Feſtig⸗ keit ſchwach. Große Berliner Straßenbahn feſt, ſpäter gleich⸗ falls nachgebend. Im ſpäteren Verlaufe und beim Uebergange in die zweite Börſenſtunde Lokalmarkt ſich befeſtigend auf Rück⸗ käufe der Tagesſpekulation. Der Geſamtverkehr blieb jedoch in engen Grenzen, nur in Montanwerten war lebhaftes Geſchäft. Tägliches Geld 4½ pCt. Banken waren abbröckelnd. Montan⸗ werte ruhig. Gelſenkirchener 227.60. Ruſſen ſchwächer. 1902er Ruſſen 87.10 nach 87.40. Alles ſonſtige unverändert. In dritter Börſenſtunde ſehr flau. Der prozentweiſe Rück⸗ gang in Ruſſen, zumteil auf Pariſer Verkäufe, drückte aus⸗ nahmslos auf ſämtliche Märkte. Später Ruſſen von 1902 und 4½ proz. Ruſſen erholt. Ruſſiſche Prioritäten unter ſcharfem Angebot weichend. Induſtriewerte des Kaſſamarktes gleichfalls matt. Privatdiskont 4½ PpCt. Berlin, 13. November.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 217.30 21650 Fanada Pacifie 173 70 172.50 Ruſſ. Aml. 1902 87 60 86.50] Hamburg. Packet 167.— 167.— 31½% Reichsanl. 100.50 100 70 Nordd. Lloyd 127.— 127.20 30% Reichsanleſhe 89.— 89.3 Dynamit Truſt 178.20 178 10 40% Bad. St.⸗Anl. 103.75 103.— Licht⸗ u. Kraftanl. 135.70 135.50 3½ 9% Bayern 99.70 99.70 Konſolldation——— 4% Heſſen—.— 163.60 Dortmunder 99.— 98 40 30% Heſſen 88.10 86.% Gelſenkirchner 230 25 226 75 30% Sachſen 87.90 87.90 Harpener 216.— 213 50 40% Pfhr. Rh. W. B. 100 80 100.80 Hibernig 5% Chineſen 101 90 201.90 Hörder Bergwerke 193.— 194.— 4e% Italtener 105.40 105.20 Laurabütte 257 25 255 70 4½ↄ Japaner(neu) 94.70 84.70 Phönir 193 50 193.80 1860er Loſe 160 10—.— Ribeck⸗Monkan 215.20 215.20 4% Bagdad⸗Anl. 89.— 89.—Schalk G. u. H. VBS.. Kreditaktien 219.90 Murm Revier 155.20 152 50 Berk.⸗Märk. Bank 166— 166.10 Anflin Treptow 375.— 76 Berl. Handels⸗Geſ. 174.— 178.50 Braunk.⸗Brik. 216.60 218.— Darmſtädter Bank 149 40 149— D. Steinzeugwerke 290.— 290 70 Deutſche Bank(alt) 241 50 241.25 Düſſeldorfer Wag. 289 50 299.— 8„(1g.) 240.40 241.30 Elberf. Farben(alt) 526 20 527.— Disk.Kommiandif 189 25 189.— Weſtereg. Alkaliw. 257 25 259— Dresdner Bant 164.75 164.75 Rollkämmerei⸗Akt. 158.— 158.— Rheln. Kreditbank 143.— 144.70 Chemiſche Cparlot. 218 10 213.60 Schaaffh. Bankb. 162.30 16.50] Torwaren Wiesloch 194 20 196.— Lübeck⸗Büchener 190.50—— Zellſtoff Waldhof 310.— 309 90 Staatsbahn 143.10 143.70 Celluloſe Koſtheim 287.— 236.60 Lombarden 24.40 25.10 Privat⸗Discont 4½% W. Berlin, 13 November.(Telegr.) Nachböyfe. 211.— 210.20 Staatsbahn 189.40 188 40 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 13. Nopember. Anfangskurſe. 148 10 146 40 Diskonto Komm. 24.40 24.70 13470 134.— 8 0% Ronte 99.92 99.82 Türk. Looſe 05— Italiener— 105.32 Banque Ottomane 1627 606.— Spanter 92.50 92 40Rio Tinto 162¹ Türken unif. 90.40 90 40 Berliner Produttenbörſe. * Berlin, 13. Nov.(Tel.) Produktenbörſe Die durchweg feſteren Auslandsberichte und das kältere Wetter haben zu Meinungskäufen angeregt. Bei dem ſpärlichen zumeiſt teuerem Inlandsangebot mußken im Lieferungsmarkte Deckungen zu ſteigenden Preiſen vorgenommen werden. Hafer ruhig aber feſt. Mais und Rüböl feſter. Wetter: kalt, Berlin, 18. Nopember.(Telegramm.)(Produktendbeſe.) Preife in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe, 11.. Weizen per Dezbr. 180 25 180.75 Mais per Dezbr. 133.—135.50 „ Mai 189.50 190.—„Mai 132.— 132.— * Jult 7 Roggen per Dezbr. 167.75 169.75 Rüböl per Oltbr.—.—— „ Mai 173 75174.50„ Dezbr. 47.30 47.80 l——„ Mat 50,70 50.70 Hafer per Dezbr. 153 25 158 75 Spiritus 70er loeo——— „ Mai 1861.25 161.— Weizenmehl 2475 8475 —.——.—[Itoggenmehl 28.40 28.60 Frankfurter Effettenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) wF. Frankfurt, 13. Nov.(Fondsbörſe.) Bei Beginn der neuen Börſenwoche iſt die erwartete Beruhigung ein⸗ getreten. Das Geſchäft war ſtill, die Tendenz im allgemeinen behauptet. Die ruſſiſchen Meldungen werden günſtiger auf⸗ gefaßt. Einiges Intereſſe zeigte ſich für Lombarden, welche bei belebtem Verkehr umgeſetzt wurden, auch Staatsbahn höher. Banken ſtill. Die Veränderung in dieſen Werten war gering. Montanwerte ſchwächer. Die Spekulation iſt durch dieſe Werle ſehr zurückhaltend. Inländiſche Fonds ſtill, von ausländiſchen Fonds Portugieſen höher, Ruſſenwerte teilweiſe ſchwächer. Induſtriewerte trotz günſtiger Berichte der Geſchäftslage ſtill. Lebhafteres Geſchäft war in Preßhefen Baſt und Maſchinen⸗ fabrik Kleyer. Schiffahrtsaktien bei geringem Umſatze wenig berändert. Später ſchwächte ſich die Tendenz ab. Montanwerte waren angeboten, fanden jedoch gute Aufnahme. Vielfach herrſch⸗ ten peſſimiſtiſche Anſichten über die innere Lage Rußlands. Gegen Schluß ſchwach. Nachbörslich Lombarden 24.90, Dis⸗ kontokommandit 189.60 à 188.20, Kreditanſtalt 210.50, Handelsgeſellſchaft 120.40 A 120.60. Schluß gedrückt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wochſel. 13 11141ͤ Aimſierdam kurz 168 87 168 30 Varts kurz 81.175 81.175 Velgien 80 95 80.75 Schweiz, Plätze„ 81.075 81.10 Fialien 81.316 81.30 Wien„ 84933 84.938 London„ 20 412 20.45Napgleonsder.8 16,5 lata.— Peidl⸗Bistönt 4 1% Seite Geueral⸗Anzeiger. Mannhelm, 13. November. Staalspapiere⸗ 10. 135 1½ Dſch. Reichsanl 100.60 100.85 3 89 8895 61½pr. konſ. St.⸗Anl 100.65 100.75 33 5 85.80 88 90 4 bad. St.⸗A.„ 103.50 103.65 31½ bad. St.⸗Obl. fl 99.— 99.— „ M. 39.40 ir„ bayer..⸗B.⸗A. 101 10 31½ do. u. Allg.⸗A. 99 65 1 0 Sachſer⸗ Mh. Stadt⸗A.05 . Ausländiſche. 5 Ag. i. Gold⸗A. 18 4½ Chineſen 1898 97.75 4Egypter umiftzirte Mexpikaner äuß. 102.80 102 70 5 inn 67.60 67.70 ADeutſche „ Papfierr. Oeſterr. Goldr. 3 Portg. Serie L 3 dto. III 4½%½ do, neue 1905 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türken v. 1908 1 Türken unif. 4 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente Verzinsl. Loſe, 3 Oeſt. Loſe v. 1860 Türkiſche Loſe 160.— 160,15 136.60 136.70 1 Badiſche Bank 24.90, Disconto⸗ Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 128.10 129.50 Oeſterr.⸗Ung, Bank 117.30 117 75 10. 13. Berl. Handels⸗ Geſ. 174.40 173 80 Oeſt. Länderbank 112.50 11250 Comerſ. u. Disk⸗B. 125.40 123.—„Kredit⸗Anſtalt 210 60 211 40 99 20 99.— Darmſtädte Bank 149.50 149 60 Pfälziſche Bank 105— 105.— 98.45 8805 Deutſche Bank 241— 240.90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 80 294.— 82.10 51.90 Deutſchaſiat. Bank 181— 180— Preuß. Hypothenb. 125— 124 35 D. Effetten⸗Bank 11475 114.25 Deutſche Reichsbt, 158.10 157 50 100.80——] Disconto⸗Comm. 199.— 18½%60] Rhein. Kreditbank 142.50 142.50 + 100 70 Dresdener Bank 164 70 164.7 Rhein. Hyp. B. M. 204 204.30 100 80 100 35 Frankf. Hyp.⸗Bank 210.80 211.— Schaaffh. Bankver. 162.10 162.70 67.50 67 85 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 150.— 158 90 Südd. Bank Mhm. 114.90 114.70 67 60 67 65 ationalbank 129 70 129 50 Wiener Bankver. 143. 44. 95.80 3450[ Oberrhein. Bank 109 50 109.70][Mank Ittomane 120 50 120.— 88.— 87 40 Frankfurt a.., 13 November. Kreditaktien 211.40, Staate⸗ 92.80 92.50 ahn 143.50 Lombarden 25 10 Egypter—, 4 0% ung. Goldrente 88.— 87.8096.20, Gotthardbahn 191.—, Disconto⸗Commandit 189.60, Lauro 90 05 89 70 256.50, Gelſenkirchen 28.90, Darmſtädter 149.70 Handelsgeſellſchatt 99 05 96 10474—, Dresdener Bank 165.— Deutſche Bank 241 20, Bochumer 246.— 95.55 95.55 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 210 90, Staatsbahn 143.40, Lombarden * Maunheimer Marktbericht vom 13. Nov. Stroh per Ztr. M..80 bis M. 250, Heu M..00 bis M..00, Kartoffeln M. 3 5, beſſere M. 4 50 bis M..—, Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 30-40 Pfg., Spinat per Portion 90.15 Pfg., Wirſing per Stück.10 Pfg., Rotkohl per Stück 15.25 Pfg., Weißkohl per Stück.10 Pfg., Weißkraut 100 Stück-8., Kohlrabi, 3 Knollen 00-10 Pfg., Kopſſalat per Stück-08 Pfg., Endivienſalat v. Stück 00.06 Pfg., Feldſalat ver Portion 00 Pfg., Sellerte p. St..10 Pfg., Zwiebeln per Pfd.-7 Pfg., rote Rüben v. Pfd.,-06 Pfg., weiße Rüben per.04 Pfg., gelbe Rüben per Pfd. 00⸗6 Pfg., Karotten per Büſchel 4 Pfg., Pflückerbſen per Pfd. 00-00 Pfg., Meerettig per Stange 20.25 Pfg., Gurken ver Stück 0000 Pfg., zum Einmachen ver 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 15.18 Pfg., Birnen per Pfd 20.25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00⸗00 Pfg., Trauben per Pfd Commandit 188 50. 00.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd..00 Pfg., Aprikoſen v. Pfd. 00 Pfg., Nüſſe per 25 Stück 20 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35-40 Pfg., Eier per 5 Stück 30-50 Pfg., Butter per Pfd. M..00⸗1.30, Handkäſe 10 Stück 50 Pfg., Breſem per Pfd. 60-50 Pfg., Hecht per Pfd. M..20, Barſch p. Pfd. 00⸗80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 00⸗40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockſiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per News⸗Nork, 11. Nopbr. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“ am 4. Novbr. von Southampton ab, iſt heute hier angekommen, Rotterdam, 11. Novbr.(Drahtbericht der Holland Amerika Line, Rotterdam). Der Dampfer„Stadendam“, am 1. November von New⸗Mork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ kdach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 2. direkt am Haupkbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 8. 9. 10. 11. 12. 13.[Bemerkungen ſconſtanz„3,42 ,40 3 Jaldshut, 2,20 2,26 2,51 Hüningen 2.87.87 2,17 2,22 2,20 2,82 Abds. 6 Uhr K 1055 1 105 Lauterhurg„ 3,82 3,08 ,74 Abds. 6 Uhr Naxau. 5„„ 4.93 3,76 3,75 3,97 4,03 4,24 2 Uhr Germersheim., 3,66 3,45 3,2.F. 12 Uhr Mannbeim„„ 3,28 3,26 3,12 3,34 8,65 8,66 Norg. 7 Uhr Mainz„ J0,82 0,9 0,80 1,78 10.-E. 12 Uhr Bingen..„„ 1,60 1,66 1,64 10 Uhr ſtaußb„ ,80 ,90 1,85 1,80 2,06 2 Uhr Koblenng! J2.08 206 2/12 10 Uhr Kölnn 2,02.99 201.09 2,09 2 Uhr Ruhrort J1,44 1,38 1,36 6 Uhr vom Neckar gembein„„36,23 3,24 3,11 8,33 3,72 3,70] V. 7 Uh Heilbron 0,58 0,62 0,75.12 1,09 V. 7 Uh Verantwortlich für Politit: Michars Greupn⸗= für Feuilleton und»eunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provittziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelde für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfs, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, ger Könias⸗Laurg 258 50 256 50 — Aktien induſtrieller Unternehmungen, Bad. Zuckerfabrik 110.10 110.95 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 182.— 173 25 Eichbaum Mannh. 158.30 58.50 Allg..⸗G. Siemens 182.— 155— ih. Akt.⸗Brauerei 148.— 144 50 Ver. Kunſtſeide 519.— 525— Parkakt. Zweibr. 110.80 110.80 Lederw. St. Ingbert 55— 54.— Weltz z. S. Speyer 162.— 102.— Spicharz 108— 107— Cementw. Heidelb. 135.— 132 50 Walzmühle Ludw 195.— 190— ementf. Karlſtadt 120.— 122.— Fabrradw. Kleyer 908.— 312— Vad. Anilinfabrik 455— 452.—Maſch. Arm. Klein 96.— 95.50 Ch. Fbr Griesheim 259.— 257.50 Maſchinenf. Baden. 226— 224.50 Höchſter Farbwerk 38— 88 60 Dürrkopp 454.— 456.— Verein chem. Fabrik 346.— 342.— Maſchinf. Gritzner 238.50 237— Chem. Werke Albert 372.50 373.—Schnellprf. Frkthl. 185.— 185.— Accumul.⸗F. Hagen— 210.—Oelfabrik⸗Aktien 136.50 186.50 Acc. Böſe, Berlin 79.— 79.— Seilinduſtrie Wolff 183.— 183.— Allg. Elk⸗Geſellſch. 226.10 26 50 Zellſtoff Waldhof 310 20 310.— Lahmehyer 141.— 140.50 Südd. Immob. 124.70 128.60 Bergmwerks⸗Aktien. Bochumer 245.50 245— Gelſenkirchner 280.80 227.80 Stü Buderus 138.30 138 10 214 80 214.90 e Concordia 5—.——— ibernia——— Deutſch Luxembg. 272—— Weſterr. Alkali⸗A. 259— 258 Southampton, 10. Nopbr. Eiſenwerke Lollar Oberſchl. Eiſenakt 135 2 Nriedrichsh Verab, 0 Southampton). Stück.00⸗3.50., Reh per Pfd. 00⸗80 Pfg., Hahn(.) per Stück 01.50., Hubhn(jung) per Stück-.70 Mk., Feldhuhn per Stück .00-.0%., Ente p. Stück.20-3., Tauben p. Paar 1⸗0.00., ., geſchlachtet ver Pfd. 90⸗00 Pfg., Aal..00., Zwetſchgen per Pfd.—0 Pfg. Ueperſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten Drahtbericht der Amerkan Line, Der Schnelldampfer„New⸗York“, am 4. Novpbr. noy Nem⸗Mork ab, iß hente bier ingetommey G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. bewährteste Nahrung für gesunde u. magen- darmkranke f SF. 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Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſevate: Die Kolonel⸗Zeile.. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerale 28 Die Rekkame⸗Zelle 60 — Expedition Nr. 218. Nr. 219. Herbſf Hontrol Perſfaumlung 1905 im Leuswehpbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeumts Manuheim · Es haben zu erſcheinen: In Mannheim: Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne(Exerzierhaus) — Eingang durch das Tor der Hauptwache— Alle zur Dispoſition der Erfatzbehörden entlaſſenen Malinſchaſten, dieſelügen Landzwehelente J. Auſge ols der Jahres⸗ klaſſe 4393 ſämtlicher Waffen, weiche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingeireten ſind. Jahresklaſſe 1904 der Infanterie Montag, den 6. November 1905, vormittags 9 Uhr. 4 Fe ee 1903 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Montag, den 6. Noveinber 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1903 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben L bis. Montag, den 6. November, vormittags 11 Uhr. b aſe 1902 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Montag, den 8. November 1905, nachmittags 3 Uhr. 4. 1902 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Dienstag, den 7. November 1905, vormittags 9 Uhrz e 1901 der Infanterie mit den Anfaugsbuchſtaben 18 Dienstag, den 7. November 1905, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Jufanterie mit den Anfaugsbuchſtaben 18. Dienstag, den 7. November 1905, nachmittags 3 Uhr. 1900 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben 018 Mitiwoch, den 8. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben bis 2 Mittwoch, den 3. November 1905, vormittags 11 Uhr. 10 1899 der Inſanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18. Miittwoch, den 3. Novembrr 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1399 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Dounerstag, den 9. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben A bis 14 Donnerstag, den 9. November 1905, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1398 der Inſanteie mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag. den 9. November 1905, nachmittags 3 Uhr. Jahreskaſſe 1398 bis 1904 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ truppen, Kavallerie, VBerkehrstruppen(Eiſen ayn:, Lufte ſchiffer und Telegraphen⸗Truppen) und des Veterinärperſonals (Fahnen⸗ und Beichlagſchanede, Unter⸗Vetertnäre) Freitag, den 10. November 1905, vormittags 9 Uhr, Jahresklaſſen 1898 bis 1900 der Feldartillerie Freitag, den 10. November 1905, vormiltags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1901 bis 1904 der Feldartillerie Freitag, den 10. November 1905, nacheuttiags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Trains(einſchließlich der⸗ lenigen Kavalleriſten, welche zur Reſerve des Trains entlaſſen ſind), der Kramenträger und der Militärbäcker Samsigg, den 11. November 1905, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 der Fußartillerie Samstag, den 11. November 1905, vormitags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1898 bis 1904 der Pioniere, der Mann⸗ ſchaften des preußiſchen Gardekorps aller Waffen und der Marine Samstag, den 11. November 1905, nachmiktags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1398 bis 1904 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ nitätsmanuſchaften und Kraukenwärter) der Dekonomiehand⸗ werket, der Arbeitsſoldaten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchſenmachergehülfen Montag, den 13. November 1905, vormittags 9 Uhr. Im Borort Käferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche.) Alle zur Dispoſition den Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, dieſenigen Landwehrleute 1 Auigeſots der Jahresklaſſe 1693, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreien ſind und die Jahresklaſſen 1398 bis 1904 fämtlicher Waffen von Käferthal Moniag, den 13. November 1905, vormittags 11 Uhr. Im Borort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrik.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Landwehrleute I. Au gebots der Jahresklaſſe 1893, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1398 bis 1904 fämtlicher Waäffen von Waldhof, Atzelhof und Lueienberg Montag, den 13. Nove ber 1905, nachmittags 3 Uhr. Im Vorort Neckurau(Marktplatz.) Aulle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften ſämtlicher Waffen, dieſenigensandwehrleute“ Aufgebots der Jabreskiaſſe 1393, welche in der Zeit vom 1. April bis 30, September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1898 bis 1904 der Jnfanterie von Neckarau Dienstag, den 14. Novem er 1905, vormittags 8½ Uhr. Jauresklaſſen 1998 bis 1904 aller übrigen Waffen von Neckarau Dienstag, den 14. November 1905, vormittags ½1 Uhr. In Sandhofen(Krankenhaushof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenigen Landwehrleute J. Au'gebots der Jahresklaſſe 393, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetteten ſind und die Jahresklapen 1898 bis 1904 fämtlicher Se Sandhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und arhof Dienstag, den 14. November 1905, nachmittags 3½ Uhr. In Feudenheim(Alter Friedhof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, diejenngen Landwehrleute J. Auigebots der Jahresklaſſe 893, welche in der Zett vom 1. April bis 30. September eingetreten find und die Jahresklaſſen 1893 bis 1904 ſämelicher Wäßfen von Feudenheim, Wallſtadt und Ilvesheim Mittwoch, den 15. November 1905, vormittags 9¼ Uhr. In Ladenburg(Schulhof.) i 5 0 laſſenen Mann⸗ Alle zur Dispoſition der Erfatzbehörden entlaſſer 11 1 Aug. Rolle, Innaber: Alfred Ioos, Mannhelm, Tattersallatr. 24 Plsss. Montag, 13. November 1905. e 1393, weſche in der Zeit von 1. April bis 30. September eingelveten ſiud und die Jahresklaſſeun 4898's 1904 ſämtlicher Maffen vol Ladenburg, Neckarhauſen und Scheiesheim Mittwoch, den 15. Novenber 1905, nachmittags 2 ihr. In Seckenheim(Schloß). „Alle zur Dispoſition der Erſatzhehörden entlaſſenen Maun⸗ ſchaſten, diejeingen Landwehrleute k. Aufgeols der Jahresklaſſe 1893, welche in der Zeit von 1, April bis 30,. September einngekreten ſiud und die Jahresklaſſen 1898 bis 1904 von Secken⸗ heim, KRheinau und Stengelhof Volnerstag, den 16. Rovember 1905, vormittags 9½ Uhr. Militärpäſſe und Erſatzreſervepäſſe, ſowie die sriegs⸗ beorderungen bezw. Paßnotizen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mauues befindet ſich auf der Vorder⸗ ſeite des Paſſes verzeichnst. „Unentſchuldigtes Felzlen und Erſcheinen zu einer un⸗ richtigen Kontrollberſammlung werdel beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. 7 55 Vorſtehende Bekannkmachung des Bezltkskommaudos Maun⸗ heim wird den Bürgermeiſter⸗ und Slabhälterämtern des Bezirks hlermit zur Keuntuls gebracht mit der Verfügung, dieſelbe den Maunſchaſten der Gemenden durch mehr aliges Ausſchellen, Auſchlagen am Ratbauſe, an Fabriken und großeten Elabliſſements bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt Mannheim bis zum 15. Noveinber 1905 mitzuteſleſt, Bei ungünſtiger Witlerung wollen die bezüglichen Bürger⸗ melſterämter für Sicherſtellung eines zur Aufnahmne von 300 Mann genügend großen bedeckten Raunes Sorge kragen. Maunheim, den 16. Oktober 1905. Großherzogliches Bezirksamt: Eppelsheimer. Jüdiſcher Vorkrags⸗Herband. Der öffentliche Vortrag am Dienstag Abend fällt aus. Dagegen abds. 8/% Uhrim Saal der gzwölf Apoſtel 0 4,2.. Mitgliederverſammlung der Zioniſtiſchen Ortsgruppe. 602²5⁵ wegen der Judenmaſſacres in Rußland. 8651 — — Dienstag, den 21. November 1905, abends /½9 Uhr, im Lokale Woereins-Abend Pgges-Orrdlmumg⸗ 1. Berichterſtauung über die Verbandstage in Pforzheim und Neuſtadt a. H. 2. Die Sounſagsruhe in den hieſigen offenen Verkaufsſtellen. 8. Die Beſchlüſſe des Beirates ſür Arbeiterſtatiſtik betreffend die Regelung der Arbeitszeit in den Kontoren. 4. Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Maunheim, 1. November 1908. 80000, Der Vorſtand. IIII * 7 ö 7 Samstag, 18. November 1905, abends 8¼ Uhr: Musikal. Aufführung mit nachfolgendem Tanz. Näheres durch Rundſchreiben. andtarm 1 Pat fd am Broeitestrasse. 10 Teleph. 1310 Teleph. 1310 Täglich frisch meine Spezialitäten: Berliner Pfannkuchen Englisches Theebrod Zwieback Hutzelbrod Natronbund. 80 60299 Der Vorſtand 597œ10/1 rehurger Fetftertef Uebermorgen Ziehung! Hauptgewinn 100 000 Mkk. fI Lose à MK..30 empflehlt Aürian Schmitt, R 4, 10. J eteiligung an 30 Lose die gemein- II Uschaftlich gespielt werden. 59961 1 Anteil MKk..30 7 rennerel 55 15 4 Auszacken von Stoffen aller Art. Oeffenkliche Juſſelung einer Klage. Nr. 8802. Die Firma Georg Fiſcher in Maunheim, Piozeſ⸗ bevollmächtigte: die Rechtsan⸗ wälte Dr. Hachenbunrg und Dr. Strauß daſelbſt— klagt gegen den Guſtav Siſch⸗ Kiaun., zuletzt in Manſheim T 63 wohnhaft, jetzt au un e⸗ kaumten Okten asweſend, aus Werkvettrag(Aufertigung eines Anzugs und Fleidertreparatur) vom Jahre 1903 mit dem An⸗ träge auf vorläufig voll reckbare Verlürtetlung zur Zahlung von 83 M. 80 Pf. nebſt 4% Zinſen vomKlagezuſtellungstage an und zur Tragung der Koſten, ein⸗ ſchließlich derjenigen des Arreſt ver ahrens. De Klägerin ladet den Beklag⸗ ten zue mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Grotzh. Alntsgericht zu Maunheim, Abl. III, Zimuſer Nr. 111, II. Stock auf 6999 Mittwoch, 3. Januar 1906, vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zußellung au den Beklägten wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht, Maunheim, 8. Novbr. 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Ainttsgrichts Mohr. Güterrechtsregiſter. ZumGüterrechisregiſter Band VI wurde heute eingetragen: 1. Seite 425, Metz, Jakob, Kaufmann in Mannheim und Frieda geb. Zähringer. Nr. 1. Durch Vertrag vom 11. Seplember 1805 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 2. Seite 426, Bodenmüller, Paul, Schreiner in Mannheim und Philippine geb. Schmidt, Witwe des Konrad Scheiffe le. Nr. 1. Durch Vertrag vom 19. September 1905 1ſt Errungen⸗ ſchaſtsgemeinſchaft vereinbart. 3. Seite 427, Bartſch, Ri⸗ chard, Friſeur in Mannheim und Anna geb. Hofmeiſler. Nr. 1. Durch Vertrag vom 23. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaſt vereinbart Vorbehal sgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermbögen derſelben, ſowie alles Vermögen, was ſie von Todes⸗ wegen oder mit Rückſicht auf ein künftiges Erbrecht durch Schenk⸗ ung oder als Ausſtattung er⸗ wirbt, 6999/ 7005 4. Seite 428, Dengler, Paul Julius, Portier in Mannheim⸗ Neckarau und Katharina geb. Perroth. Nr. 1. Durch Vertrag vom 26. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft veretubart. Vorbehaltsgut der Fran iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen derſelben. 5. Seite 429: Flory, Johannes, ſtädt. Bieaubeamter in Maun⸗ heint und Karoline Luiſe geb. Rieth: Nr. 1: Durch Vertrag vom 27. Oktober 1905 iſt Gütertreun⸗ ung vereinbart. 6. Selte 330: Kahn, Wilhelm, Kaufmann in Mannheim und Frieda geb. Kahn. Nr. 1: Durch Vertrag vom 2. November 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaſt vereinbart. Vorbehaltsgut der Fran iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen derſelben, ſowie alles Vermögen, das ſie dura, Erbſchaft oder von Todeswegen erwirbt. 7. Seite 481: Engeßer, Friedrich Wilhelm, Friſeur in Mannheim und Luiſe Chriſtine Pauline geb. Rau. Nr. 1: Durch Vertrag vom 3. November 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. Mannheim, 11. Novbr. 1905. Großh. Amtsgericht J. EEEPECCC((c Konkursperfahren. Zur gerichtlich genehmigten Schlußverteilung in dem Kon⸗ turſe über das Vermögen des Spielwarenhäudlers Walther Garbrecht in Maunheim ſind: M. 2135,62 verfü bar. Dabei ſind zu beruckſichtigen: M..70 bevorrechtigte, „ 19863,25 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. 699 Mannheim, 11. Nov. 1905. Friedrich Bühler, Konursverwalter. Zum Handelsregiſter Abt. A wurde heute eingetragen: 1. Bd. I,.3 76, Firma „Julius Hammer“ in Mann⸗ heim: 7014 Die Flemc iſt erloſchen. 2. Baud III,.3. 10, Firma „Georg Dugeorge Nachf.“ in Maunheim: Die Firma iſt geändert in: NKaufhausHermann Roſen⸗ thal. 3. Baud III,.⸗Z. 117, Firma „M. Straus& Cie.“ in Mannheim: Die Prokura der Selma Straus geb. Mendel und die Firma iſt erloſchen. 4. Band IV,.⸗Z. 2, Firma „Jean Wahl Juhaber Parl Frech“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 5. Band VI..-3. 119, Firma „Kopp& Gehrig“ in Mann⸗ heim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 6. Band VIII,.Z. 104, Firma „Leonhardt& Kohler“ in Maunheim: Dle Firma iſt erloſchen. 7. Band IX,.⸗Z. 94, Firma „Arnheim& Dinkelſpiel in Mannbeim: Auguſte geb. Mayer in Maun⸗ heinniſt aus der Geſellſchaft aus⸗ getreten. Paul Arnheim und Hermann Dinkelſpiel, beide Kaufleute in Mannheim, ſind in das Ge⸗ ſchäft als perſönlich haftende Geſellſchafter eingeireten. 8. Band XI. O⸗Z. 18, Firma „Judwig Kolb“ in Mannheim: Das Geſchäft iſt mit der Firma von Ludwig Kolb auf deſſen Egefrau, Karoline geb. Günter übergegangen; der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchälts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Er⸗ werbe des Geſchäfts durch Ka⸗ roline Kolb ausgeſchloſſen. Ludwig Kolb in Maunheim iſt als Profuriſt beſtellt. 9. Band XI.⸗Z. 241, Firma „Jultus Seiter“ in Mann⸗ heim, A 1, 4: Inhaber iſt: Jullus Seiter, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Cigarren⸗Im⸗ port«& Verſand⸗Geſchäft. Mannheim, 11. Novbr. 1905. Großh. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Lieferung von Schmier⸗ und Putzmaterial betr. Nr 39214 J. Die Liefcrung von Mineralöl zum eeeeee b etrieb, Chylinderöl, Manhatanöl, Maſchinenfett, konſiſtent, Putzivolle, für das Jahr 1906 foll im Sub⸗ miſſtonsweg veigeben werden. Inteieſſeuten werden einge⸗ laden, Augebote auf dieſe Sachen bis ängſtens Dienstag, 21. November l.., nachmittags 4 Uhr, verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchriſt„Lieferung von Mineral⸗ öl ꝛc“ veriehen, unter Auſchluß von Muſiern auf dem Rechnungs⸗ kontiolbureau— Kaufhaus, Eingang III, Zimmer Nr. 34— abzuͤgeben, woſelbſt die Angebots⸗ ſormuülare und Lieferungsbedeng⸗ ungen koſtenlos erhältlich ſind danuheim, 3. Novobr. 1905. Bürgermeiſteramt: Ritter. —9ů——1 Hartmann. Genan und pünktlich gehen meine Taschenuhren für Herren und Damen von 6 bis 300 Mk. 88½ Spezialität: Präzisionsuhren. E5, 1 am Fruchtmarkt E5, 1 C. Fischel uhrmacher. Tel. 3896. eeeee Handelst giſter. Ludwig Dinkelſpiel Witwe, flä 113. Jahrgang. Behnuntmachung. Den Verkauf von Arbeiter-Badekarten betreffend. No. 359611. Mit Wirkung vom 1. Nopember l. Is. ab wurde bei den Gaswerken Lendeuhof und Luzenberg eine Verkau sſtelle für Arbefter⸗Badekarten elngerſchtet. Die Verkaufszeit iſt auf die Skun⸗ den von 7 Uhr vormittags bis s Uhr nachmiitags feſtgeſeßt. Der Verkauf genaunter Karten erſolgt ſerner: 1 bei der Fuhr- und Guts⸗ verwaltung im? Bauhof an Werk⸗ tagen vormittags—12 Uhr— an Samstagen bis 1 Uhr— und nachmittags von—7 Uhrz 2. bei dem Geineindeſekretariat Neckarau während der geordneten Dienſtſtunden und 3. bei der Ortskrankenkaſſe der häuslechen Dienſtboten 0 8, 11½2 an Werktagen in der Zeit von —12 und—6 Uhr an Dienſt⸗ boten. 30784 Maunheim, 2. Novbr. 1905, Bürgermeiſteramt: Ritter. Saller. * Arbeits⸗Vergebung. Für den Neubau der Ge⸗ werbeſchule in 0 6 ſoll das Liefern ind Verlegen des Linoleums im Wege des öffentlichen Ausſchreibens ver⸗ geben werden und zwar Los I: 2350 qm Boden⸗ fläche und 1050 qm Treppen⸗ ſtufen. Los II: 3930 am Boden⸗ che. Los III: 2900 qm Boden⸗ fläche und 50 qm Treppen. Angebote hierzu ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Mttiwoch, 22. Nov. ds. Is, vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unker⸗ zeichneten Amtes einzureichen, wo auch Angebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden können und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Auskunft im Baubureau G7,1. Mannheim, 11. Nov. 1905. Städt. Hochbauamt. Perrey.—00ů77 Vergebung von Fuhrleiſtungen. Die bei den Gas⸗ und Waſſer⸗ werken im Jahre 1906 erſorder⸗ lich werdenden Fuhrleiſtungen zum Transport von Koks ſollen auf Grund der beil unſerer Direktion K 7, 2 und bei den Gaswerken Lindenhof und Luzen⸗ berg erhältlichen Bedingungen im Subimiſſionswege vergeben werden. 5 Augebote ſind verſchloſſen und mit der Auſſchrift:„Fuhrleiſt⸗ ungen“ verſehen, bis ſpäteſtens Donnerstag, 16. Nov. 1905, vormittags 11 uhr auf unſerem Direktzonsgebäude, K 7 Nr. 2 einzureichen, woſelbſt die Offerten in Auweſenhelt etwa erſchlenener Bieter geöffnet wer⸗ den. Mannheim, 30. Oktoder 1905. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerke. 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