— 4 (Badiſche Volkszeitung.) Aroxnement: 70 Piennig motatlich, Bringerlohn 20 Pig. monatlich⸗ durch die Poſt bez nel Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel Beile 20 Pfg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebnng. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſel „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Drucarbeiten 841 E 6, 2. Auswartige Inſerate 25„ 7 4 5 1 7 Redaktton 6n. Die Nelane.gelk... Serliner Redallttions⸗Zuregau: erlin%0 eie, Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 18. Nr. 532 35 Donnerstag, 16. November 1905.(Abendblatt.) ˙— Freiſinnige Flottenketzereien. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 15. Nov Von dem vielgewandten und von wenig Skrupeln geplag⸗ ten Johannes Miquel ſtammt das Wort, die politiſchen Par⸗ teien hätten ſich überlebt. Das iſt nun weder in dieſer all⸗ gemeinen Faſſung, noch mit beſonderen Einſchränkungen wahr. Parteien wird es immer geben, und gewiſſe Verſchiedenheiten der Weltanſchauung, die unſere politiſchen Parteien krennen, werden der Parteibildung immer zu Grunde liegen. Eins aber iſt richbig: all unſere Parteien können ausnahmslos eine kräf⸗ tige Zufuhr neuen Blutes und neuen Gedankenmaterials brauchen. Mehr als ein Menſchenalter iſt ſeit der Einigung Deutſchlands verfloſſen. In einem Menſchenalter wird ein neues Geſchlecht mündig, und dies Geſchlecht, das überall jetzt in die politiſche Arenag einträtt und ſeine Wünſche und Ideale zur Geltung bringen möchte, unterſcheidet ſich von dem älteren hauptſächlich darin, daß es auf dem Bodem eines Deuiſchen Reiches gewachſen iſt und den Geiſt deutſcher Kleinſtaaterei nur vom Hörenſagen kennt. Dieſem jungen Geſchlechte iſt der prinzipielle Widerſtand gegen alles, was die Macht des Reiches gegenüber anderen Völkern ſtärken ſoll, ganz und gar nicht naturgemäß. Auch dann nicht, wenn es ſich ſomſt zu Parteirüchtungen bekennt, die auf den Widerſtand gegen Heeres⸗ und Flottenverſtärkungen noch von Alters her eingeſchworen ſind. Selbſt zahlreichen Sozialdemokraten kommt das eintönige Gezeter über Militaris⸗ mus und Marinismus, ſofern darunter die Wehrhaftigkeit des Reiches und nicht Auswüchſe eines einſeitigen Standesbewußt⸗ ſeins zu verſtehen ſind, nicht mehr von Herzen. Indes wird es wohl noch eine gute Weile dauern, bis die Partei ihren Standpunkt zu dieſen Fragen revidiert. Näher liegt eine ſolche Reviſion ſchon den Parteien des bürgerlichen Liberalismus, die ſich in Fragen der Wehrkraft bisher weſentlich ablehnend ver⸗ hielben. Seit eine ſolche Frage die Gefolgſchaft Eugen Rich⸗ zers, die Deutſch⸗Freiſinnige Partei, in zwei Lager geſpalten hat, iſt es für den verneinenden Flügel mehr und mehr Lebens⸗ frage geworden, ob er den Anſchluß an die„neue Zeit“ noch erreichen wird. Dies nicht nur erkannt zu haben— erkan hat es ſchon mancher, auch in der Süddeutſchen Volkspartei — ſondern endlich auch offen ausgeſprochen zu haben, iſt das Verdienſt des Abg. Eickhoff. Weniger erfreulich dagegen iſt die Haltung, die die Freie Deutſche Preſſe dazu einnimmt. Seit die Freiſinnige Zeiſung Eugen Richters mit dieſem Namen ver⸗ gierb worden iſt und in zwei Ausgaben erſcheint, iſt ſie kaum mehr der Schatten ihrer ſelbſt. Richters Starrſinn, der in unſerer Zeit der Rückgraterweichung und der Bhyzantinerie bedeutend an Werb geſtiegen war, verzieh man manches; und wenn er grollte, ſo klangs doch ein wenig nach olympiſchem Donner. Wenn aber die Freie Deutſche Preſſe in Zorn gerät, ſo klingts, wie wenn albe Weiber zu ſchelten anfangen. Nicht anders iſt's im Falle des Abg. Eickhoff. Was ſoll denn das heißen, wenn ihm vorgeworfen wird, er beleidige den arteitag der freiſinnigen Volkspartei mit der Behauptung: ſo wie er dächten viele, wagtens aber nicht zu ſagen. Das iſt doch überall ſo! Es dauert immer lange, bis jemand offen auszuſprechen wagt, es ſei etwas faul im Staate Dänemark. Und wenn endlich einer den Mund auftut, kanm man ſicher ſein, daß nicht wenige ſchon vorher das Gleiche gedacht haben. Wenn man's nicht wüßte, daß dem ſo iſt, könnte man's aus den Reſolutionen des Wiesbadener Parteitages herausleſen. Die ſind ſo allgemein gehalten, daß noch ganz andere An⸗ ſchauungen darunter Platz finden als die Eickhoffs. Wer wird denn nicht dagegen ſein, daß die„Autokratie“ aus per⸗ ſönlicher Vorliebe Heer, Marine und Kolonien in einer Weiſe bedenkt, die ihrer„Bedeutung für das Staatsganze“ nicht ent⸗ ſpricht! Wer wird nicht wünſchen, daß mit dem bis herigen Syſtem unſever Kolonialpolitik gebrochen werde! Dieſe Be⸗ ſichlüſſſe wird man kaum gegen den Abg. Eickhoff ins Feld führen können, und daß er mit den Tatem ſeiner Partei in Flottenfragen und Kolonialpolitik nicht einverſtanden war, ſpricht er ja unverblümt aus. Niemand iſt an dem Ausgang des Zwiſtes im Lager der Freiſ. Volkspartei ſtärker inteveſſiert, als die flottenfreund⸗ lichen Gruppen des bürgerlichen Liberalismus, die National⸗ liberalen und die Freiſ. Vereinigung. Denm der zukünftige Einfluß des Liberalismus hängt zumeiſt davon ab, ob er in Fragen der Wehrmacht des Reiches die alte Zerſplitterung über⸗ winden und eine gemeinſame Marſchroute wird finden könmen. Gänzlich unangebracht iſt es daher, wenn ein Blabt wie die „Nationalzeitung“ gegen den Freiſinn einen ſpöttiſchen und hochfahrenden Ton anſchlägt. Das kann nur dazu beitragen, ote wünſchenswerte Entwicklung hintanzuhalten und die Macht der Partei zu ſtärken, die von der liberalen Flottenfeindſchaft bisher den größten Nutzen gehabt hat. Wer den Zuſtand, der ſich infolgedeſſen hevausgebildet hat, nicht für geſund hält, der kann nur wünſchen, der Abg. Eickhoff möchte innerhalb ſeiner Partei nicht der Prediger in der Wüſte bleiben, ſondern es möchte ihm gelingen, den Bann zu brechen, der nicht wenige ſeiner Parteifreunde wider beſſeres Wiſſen gefangen hält. Politische Uebersſeht. *Mannheim, 15. November 1905. Die neue Schießvorſchrift. Dey vom Kaiſer am 2. November genehmigte Entwurf einer neuen Schießvorſchrift für die Infanterie iſt durch die Einführung einer neuen Munition für das Infanterie⸗ gewehr, die gleichzeitig für die Maſchinengewehre zur Verwen⸗ dung gelangt, zur Notwendigkeit geworden. Den wichtigſten Teil dieſer Munition bildet ein neues Geſchoß, das ſich als ein Spitzgeſchoß darſtellt und wegen dieſer eigenartigen Form als S⸗Geſchoß und die Munitſon als S⸗Munition be⸗ zeichnet wird. Dieſes S⸗Geſchoß iſt an die Stelle des bisher gebvauchten Geſchoſſes 88 getreten und muß wie Oberſt z. D. Hartmann im„Tag“ ausführt, als eine erhebliche Ver⸗ beſſerung bezeichnet werden, da die ſchlanke Form der Spitze das Ueberwinden des Luftwiderſtandes begünſtigt. Die Hauptſchwierigkeiten bei der Konſtruktion des neuen Geſchoſſes mit kleinerem Kaliber bisher nicht hat erreicht werden können. ::: K A eeeeeeeeeeet und der neuen Munition beſtanden darin, daß man ſie dem vorhandenen Infanteriegewehr 98 anpaſſen mußte. Die hohe Anfangsgeſchwindigkeit forderte eine erhebliche Herabſetzung des Geſchoßgewichts, das beim S⸗Geſchoß nur 10 g gegenübes dem bisherigen Geſchoß 88 betwägt. Aus der neuen Schießvorſchrift laſſen ſich einige wichtige balliſtiſche Angaben machen. Das Wichtigſte iſt die Stei⸗ gerung der Anfangsgeſchwindigkeit von 620 m des bisherigen Geſchoſſes auf 860 m des S⸗Geſchoſſes. Dieſe Steigerung ergab dann weiterhim eine geſtrecktere Flugbahn, ſodaß auf Entfernungen bis zu 600 m ſich für.70 m hohe Ziele noch völlig beſtrichene Räume ergaben, während dies beim alten Geſchoß 88 nur bis zu 500 m der Fall war und bei 600 m nur ein beſtrichener Raum von 110 m erzielt wurde. Eine Steigerung der beſtrichenen Räume zeigt ſich waturgemäß auch gegen niedrigere Ziele, wogegen die Streuung des Geſchoſſes eine Verringerung erfahren hat. Auch die Geſchoß wir⸗ kung gegen Holz, Eiſen und Ziegelmauern hat eine Skei⸗ gerung erfahren, während die Eindringungstiefe in Sand und Erde bei beiden Geſchoßarten dieſelbe iſt und 90 em beträgt. In der Einführungsorder zu der neuen Vorſchrift ſpricht der Kaiſer die Erwartung aus, daß der für die kriegsmäßige Ausbildung der Infanterie ſo wichtige Schießdienſt in allen ſeinen Teilen wie bisher mit der größten Sorgfalt bekrieben werde und namenklich die Leiſtungen im gefechtsmäßigen Schießen auch weiterhin fortſchreiten. Der Entwurf der neuen Schießvorſchrift iſt auch für die Jäger und Schützen, die Maſchinengewehr⸗Abteilungen, die Pioniere und Verkehrstrup⸗ pen maßgebend, für Fußarkillerie und Luftſchifferbatafllon jedoch nicht, da dieſe nicht mit dem Infanteriegewehr bewaffnet ſind. Ein erhebliche Veränderung haben die Scheiben er⸗ fahren, und nur die Ringſcheibe für das Schulſchießen iſt un⸗ verändert geblieben. Die Gefechtsſcheiben haben dagegen eine andere Geſtalt erhalten. Sie ſind mit dem Bilde eine Infanteriſten in grauem Manteltuch verſehen, während ſie bis her den blauen Waffenrock aufwieſen. Die Einzeichnung de Einzelheiten des Geſichts, der Bekleidung und der Ausrüſtung kanm auch fernerhin fortbleiben. Es gibt nun Kopf⸗, Bruſt⸗ Knie⸗ und Figurſcheiben, die ſämtlich an der breiteſten Skelle einen halben Meter breit ſind. Die bisherigen drei Sekkions⸗ ſcheiben auf 400, 500 und 600 m ſind forbgefallen, und an ihre Stelle tritt nur eine Sektionsſcheibe von 2 m Breile und .70 m Höhe. Sie wird aus grauer Pappe oder aus Leinwand mit einem der grauen Farbe der Pappe genau enkſprechenden Papierüberzug hergeſtellt. Auf dieſe Scheibenwand werden mit einem Zwiſchenraum von je 25 em drei Bruſtſcheiben aufgeklebt. Das Auflegegeſtell in der bisherigen Form iſt fortgefallen, zur Auflage des Gewehres werden Sandſäcke benußt. Der Gang der Ausbildung iſt im allgemeinen derſelbe ge⸗ blieben, und grundlegende Aenderungen ſind nicht eingekrelen Die neue Schießvorſchrift für die Infanterie weiſt einen un⸗ gewöhnlichen Fortſchritt auf, der für die Ausbildung im Schie⸗ ßen von außerordenklichem Vorteil ſein wird. Mit dem neuen S⸗Geſchoß hat die Infanterie des deutſchen Heeres eine Ver⸗ mehrung ihrer Gefechtskraft erfahren, die durch ein Gewehr Der große Franzoſe. Zum 100. Geburtstage Ferdinands v. Leſſeps(19. November) Von Dr. J. Wieſe(Berlin). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, kurz nach den Stürmen der Rebolution und dem Kanonendonner des Kaiſerveiches, ward it Frankreich ein Mann geboren, der im Volksmunde den Namen„der große Franzoſe“ trug und dieſen Namen auch verdiente. Merk⸗ würdeg iſt dicſer Mann und ſein Schickſal. Als Reſt einer großen Vergangenheit ragte dieſer Ariſtokrat von ſtarkem Stamm in die Neuzeit, und ſein Schickſal ſtach merkwürdig von dem Lebenstveg der modernen Dutzendmenſchen ab. Er erklomm den höchſten Gipfel des Ruchmes, genoß Jahrzehnde lang die Liebe ſeines Volſes und die Bewunderung der Welt in beinahe beiſpielloſem Maße und ürzte dann in einen Abgrund der Verworfenheit, in dem er An⸗ gebank und Gefängnis mit gemeinen Verbrechern hätte teilen Rlüſſen, wenn er vor ſolchem Elend nicht durch Geiſtesumnachtung bewahrt worden ware Ferdinand Vicomte de Leſſeps wurde am 19. Nobember 1805 zu Verſailles geboren, iſt alſo, da er am 7. Dezember 1894 ver⸗ ſtarb, 89 Jahre alt geworden. Er ſtudierte techniſche Wiſſen⸗ ſchaften, aber auch Jura und Cameralia und ähnelte in Bezug auf ſeine Studien und Laufbahn dem Ingenſeur und Politiker, dem ehemaligen, gleichfalls kompromittierten, panamabehafteten fronzö⸗ ſiſchen Kriegsminiſter Herrn von Frehcinet. Mit 20 Jahren belrat Leſſaps beveits die diplomatiſche Laufbahn als Attachee des Gene⸗ palfonſuls zu Liſſabon, arbeitete 1827 bis 1828 in der Handels⸗ ebteilung des Miniſteriums des Aeußeren und ging 1828 als Kon⸗ ſulatsottachee nach Tunis, 1832 als Konſul nach Kairo, wo er bis 1883 blieb. Zu Anfang 1849 wurde er in einer außerordentlichen Miſſion nach Rom geſandt, dort ſuchte er ein freundſchaftliches Einvernebmen zwiſchen der dortigen proviſorſſchen Regierung und Frar kreich anzubahnen. Bei dieſer italieniſchen Miſſion verzögerte er gegen den Willen ſeiner Regierung den Marſch des franzöſiſchen Heereß auf das damals von den Revolutionären beſetzte Rom Die Rüge ſeiner Vorgeſetzten ließ er ſich nicht geſallen, er ſchied ous dem Staatsdienſt. Später pflegbe er zu fagen:„Dem Umſtand, daß ich meinen Beruf verfehlt habe, verdante ich es, daß ich den Suez⸗Kanal erbaute.“ Mit 44 Jahrem in der Fülle der Lebens⸗ und Schaffenskraft, ſah ſich Leſſeps nach einer am⸗ deren Tätigkeit um oder griff vielmehr auf andere Pläne zurück, die ihm beim Verlaſſen des Staatsdienſtes wohl ſchon vor⸗ ſchwebten. Während feiner Amtsführung in Aegypten hatte er ſich mit den zahlreichen zum Teil uralten Plänen der Durchſtechung der Landenge von Suez beſchäftigt, die damals gerade von franzöſi⸗ ſchen Saint⸗Simoniens wieder aufgewärmt worden war. Im Jahre 1854 tat er die erſten entſcheidenden Schritte zur Ver⸗ wirklichung ſeiner Idee. Zwei Trümpfe fand er dabei in ſeinem Spiele: einerſeits wurde eine ſeiner franzöſiſchen Nichten, Eugewie von Montijo, Kaiſerin von Frankreich und ſicherte ihm ſomit Girr⸗ fluß beim Hofe Kaiſer Napoleons III.; andererſeits beſtieg einer ſeinen orientakiſchen Freunde, Said Paſcha, den Vigekönigsthron von Aegypten. Von dieſem verlangte er die Konzeſſion des Suez⸗Kanals mit einem flotten Streiche, der, obwohl nur eine kleine Epiſode ſeines Lebens, den Mann vom Kopf bis zum Fuß bennzeichnet. Leſſeps war Gaſt am ägyptiſchen Hofe. Wochenlang ſtreifte er mit dem König von Aegypten auf Reitpartien herum, ehne ein Wort von ſeinem Plane zu ſagen, denn er wußte, daß ſeine Idee, wenn er ſie wicht gerade im vechten Apgenblick vor⸗ brächte, den orientaliſchen Herrſcher bor den Kopf ſtoßen würde. Nur den Miniſter Zulfika Paſcha zog er ins Vertrauen und gewann ihn für ſeine Sache. Dieſer gab ihm am 30. November 1854, als die Herrſchaften auf der Jagd am Wüſtenſaume lagerten, einen Wink. Leſſeps ritt vor das Zelt des Vizekörigs, das, von einem mit Kanonen bewehrten Steinwall umgeben, auf einem kleinen Hügel ſtand; beim Einreiten merkte er ſich eine Stelle, wo ſein Pferd den Wall überſpringen und jenſeits ohne Schaden ſchlaß⸗ des Gaſtes gnäte, en und forderte auf der Stelle ſchrift⸗ lichen Bericht. Seine Räte und Feldherren ſtanden ringsum, Leſſeps ſchwang ſich in den Sattel, ſetzte über den Wall und kehrle nach wenigen Minuten ſchon mit dem Bericht zurück, den er nun raſch zuſammenzufaſſen brauchte, da das Schriftſtück im weſent⸗ lichen feit Jahren fertig lag. Anderthalb Seiten, weiter nichts. Der Vizekönig las es ſeinen Räten ſelber vor und überſetzte es leſend gleich ims Türkiſche. Alle ſtimmten bei, und die Sache war abgemacht. Leſſeps war in erſter Reihe Kavalier, aber Kavalter bor weitem Geiſtesblick und zäher Willenskraft. Die ſchauſpieleriſche Begabung, die ihm in hohem Maße eigen wan, tat ſeinen ge⸗ diegenen Charakterzügen beinen Abbruch, wenigſtens nicht in den beſſeren Jahren ſeines Lebens. Er leiſtete Kraftſtücke, die iem zubor für unmöglich gehalten hätte und zu denen der Skreich beim Vizekönig nur ein kleines Vorſpiel geweſen war. Unſägliche Hinderniſſe ſtanden ihm im Wege; er ſpornte ſein Rößlein und ſetzte darüber hin, wie über den Wall am Wüſtenſaum. Die franzöſiſche Großfinanz wollte ihm die 200 Millionen, die er zu⸗ nächſt für den Kanalbau brauchte, nur zu Wucherzinſen geben; er rief den Rothſchilds und Pereires zu:„Ich bekomme mein Geld auch ohne Euch, ich hole es mir bei den Kleunkapitaliſten ſelber. Und geſagt, geban. Er beutelte die Wollſtrümpfe aus, in denen die Bauern und Kleinbürger ihre Fünffranbentaler ſammeltem, und er brachte es fertig, dem vorſichtigſten, argwöhniſchſten aller Sparer Vertrauen auf ein Unternehmen einzuflößen, das den kühnſtem Finanzmännen äußerſt gewagt erſchien. Ebenſo dreiſt nahm er den Kampf mit England auf, insbeſondere mit Lord Palmerſton, der den Suez⸗Kanal ſchlechterdings zu vereiteln ſuchte; und ſwie⸗ derum bliek er Sieger. Kabalen, Spott, Verleumdung häuften ſich auf ſeinem Wege. Hopp! Hopp! auch darüber ſprang er elegant hmweg. Ungewöhnlich günſtige Umſtände diemten ihm bei alledem: Frankreichs damalige Weltſtellung, die ganze Orientpolitiß des Kaſſerreiches kam ihm zu ſtatten, aber er war doch der Mann, Boden faſſen konnte. Der Vitekönig hörte die mündlichen Vor⸗ der die Gelegenheit beim Schopfe packte und in den Dienſt ſeiner 2. Seite Gensral⸗Anzeiger. Mannheim, 16. November. Schippel, der Abtrünnige. Durch ſein Buch„Amerika und die Handelsvertragspolittk“ hat es Schippel gründlich mit den Genoſſen, d. h. mit deren parteiführenden Geiſtern verdorben. Sie behandeln ihn als einen Abtrünnigen und überhäufen ihn mit Beſchimpfungen, deren Rekord die ſozialdemokratiſche„Leipziger Volkszeitung“ exreicht— ſie nennt das Auftreten Schippels eine„wider⸗ liche Affenkomödie“, die dieſer Biedermann ſeit einem Dutzend von Jahren immer wieder aufführe. Das Mehringſche Blatt beſchuldigt Iſegrimm Schippel„elender Doppel⸗ züngigkeit“, weil er es gewagt hat, gerade im Intereſſe der Arbeiterſchaft für einen Schutz der deutſchen Induſtrie durch eine ſchärfere Zollpolitik gegenüber den Vereinigten Siaaten einzutreten, die zum mindeſten zu erreichen verſuchen müſſe, pon Amerika ſolche Zugeſtändniſſe zu erhalten, welche die ſeitens Deutſchland an Amerika gewähnten Zollvorteile ausgleiche. Die von einer wirklichen wirtſchaftlichen Erkenntnis durchdrungene Forderung Schippels begegnet, wie der obige rohe Ausfall der Leipziger Volkszeitung“ gegen Schippel zeigt, bei den herr⸗ ſchenden Führern der Sozialdemokvatie nicht nun dem blutigſten Hohn, ſondern auch der abſichtlichſten Mißachtung der elemen⸗ tarſten Grundgeſetze für die Wechſelwirkungen zwiſchen der Er⸗ haltung einer nationalen Induſtrie und der Hebung der Ar⸗ heiterklaſſe. Gerade das Beiſpiel der ſchutzzöllneriſchen Ver⸗ einigten Staaten, das Beiſpiel des amerikaniſchem Arbeiters, des beſtgelohnten in der Welt, müßte die Sozialdemokratie von der Haltloſigkeit ühres ſtarren Freihandelsprinzips, von den Wirkungen einer geſchützten, blühenden, kapitalkräftigen In⸗ Duſtrie auf die Arbeitslöhne überführen. Nichts davon! Die Sozialdemokratie hält auch im induſtriellen Wettbewerb der Völker an ihrem Klaſſenkampf⸗Prinziß feſt!„Die ſozialdemokratiſche Partei iſt eine Arbeiterpartei. Als ſolche,“ ſo ſchließt der„Vorwärts“ ſeinen Verſuch der Abfertigung Schippels,„hat ſie auch auf dem Gebiete der Handelspolitik das Klaſſenintereſſe des Arbeiters zu vertreten, Klaſſen⸗ kampfpolitik zu betreiben.“ Wohin führt dieſer Klaſſen⸗ kampf aüf dem Gebiete auch der wirtſchafklichen Handelspolitike Sie muß ſchließlich unſere deutſche Induſtrie dem Auslande gegenüber aktionsunfähig machen! Die Folgen bavon trägt in erſten Linie die Arbeiterklaſſe, wenn die Induſtrie die Löhne keduzieren oder gar ihre Betriebe vollſtändig einſtellen muß. Dieſe Folgerungen ziehen die Genoſſen Bebel und tutti quanti gus den Darlegungen des abtrünnigen Schippel nicht! Gewitterſchwüle im Ruhrrevier. In verſchiedenen im Ruhrrevier abgehaltenen Verg⸗ arbeiterverſammlungen wurden Stimmen laut, die mit der Arbeitsniederlegung am 15. Dezember droh⸗ zen, falls bis dahin nicht eine Abänderung der neuen Arbeits⸗ ordnung herbeigeführt iſt. Die Führey des Chriſtlichen Gewerk⸗ bereins warnten die Arbeiter vor dem Streik, da vorläufig nicht genügende Mittel dazu vorhanden ſeien.— Die Wahlew zu den Bergarbeiterausſchüſſen werden beilweiſe ſchon in den näch⸗ ſten Tagen ſtattfinden. Wie ein Berichterſtatter des„B..“ aus Bergarbeiterkreiſen hört, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß tatfüchlich am 15. Dezember eine Kriſts eintritt, falls die neue Arbeitsordnung in Kraft tritt, da dann 20 Prozent der Berg⸗ Apbeiber ihre Schichtzeit von 8 auf 9 Stunden und die Arbeiter Über Tage ihre Schichtzeit von 9 auf 12 Stundem verlängern müß ten. Wie die„Duisb. Ztg.“ von gutunterrichteter Seite er⸗ fahren haben will, geben verſchiedene Zechenverwaltungen, unter andeven die Gewerkſchaft„Deutſcher Kaiſer“ und Zeche„Neu⸗ mühl“, keine Kohlen mehr ab, ſondern nehmen ſte auf Vager, um auf alle Fälle bei einem eventuellen Ausbruch des Streiks Über größere Vorräte verfüügen zu können. Die ſozial⸗ demokratiſche„Arbeiterzeitung“ erklärt, daß allerdings unter den Bergarbeitern eine ungeheure Gärung herrſche, in⸗ deſſen wolle man keinen Schritt unverſucht laſſen, der den Bergarbeitern auch ohne Streik zu ihrem Rechte verhelfe. Diesmal wünſche das Grubenkapital den Streik, indeſſen werden die Arbeiter nicht in die Falle gehen. Deutsches Reich. — Wie der badiſche Juſtizminiſter(ogl. Mittagsblatt) hat Hekannlich kürzlich auch der ſächſiſche Juſtizminiſter die Heran⸗ ziehung bon Aunbeitern für die Schöffen⸗ und Schwurgerichte in einer Verordnung empfohlen. Daraufhin iſt bei dem Dresdener Amtsgericht verfügt worden, daß zunächſt auch 5 Schöffen aus dem Arbeiter⸗ ſtanbde gewählb werden ſollen. We — Für die Erſazwahl in Abrrach⸗Land hat ſich die gemiſchte Kommiſſion der Nationalliberalen und Frei⸗ ſinnigen dahin geeinigt, daß diesmal Herr Obkircher und für die nächſte Wahl im vier Jahren ein Freiſinniger als Kandidat der liberalen Parteien auftritt. — Dem Grafen v. Lerchenfeld⸗Köfering, der am heutigen Donnerstag das 25jährige Jubiläum ſeiner Wirkſamkeit als bayeriſcher Geſandter am Berliner Hofe begeht, widmet die„Nordd. Allg. Ztg.“ u. a. folgende Worte ſchmeichelhafter Anerkennung. „Bei drei Kaifſern aus dem Hohenzollernhauſe beglaubigt, iſt der Jubilar ſeinen hohen Aufgaben in einer Weiſe gerecht ge⸗ twworden, die ihm einen bleibenden Platz in der Geſchichte dieſer ereignisreichen Epoche des jungen Deutſchen Reiches, ſowie der Beziehungen Bayerns zu Preußen ſichert. Die doppelte Miſſion, an dem Ausbau des Reiches mitzuwirken und die Intereſſen Baherns mit den Bedürfniſſen des Geſamtvaterlandes in Einklang zu halten, hat Graf Lerchenfeld vorbildlich zu erfüllen und das Verhältnis der beiden größten Bundesſtaaten zu einander vor jeder Trübung zu wahren gewußt.“ Graf v. Lerchenfeld⸗Köfering iſt 62 Jahre alt und ſteht ſeit 1868 im diplomatiſchen Dienſt. 1870 begleitete er den Grafen Bray zu den Verhandlungen über demn Bündnisvertrag mit dem Norddeutſchen Bunde nach Verſailles. —„Dziennik Poznanski“ meldet aus Graudenz: Der Reichstagsabgeordnete Kulerski wurde verhaftet, wahr⸗ ſcheinlich zur Abbüßung ſeiner zweimonatigen Gefängnisſtrafe. Nusland. * Marokko. Die Meldung, daß die Marokkokonferenz bereits in der erſten oder zweiten Dezemberwoche in Algeciras zu⸗ zuſammentreten werde, eilt, wie die deutſchen Offiziöſen verſichern, den Tatſachen wohl etwas voraus. Man rechnet an unterrichteten Stellen in Berlin erſt Ende Dezember, vielleicht aber auch erſt Anfang Januar mit dem Beginn der Verhandlungen. Der Sultan von Marokko hat die Vertreter Marokkos für die Konferenz in Algeciras ernannt. Die drei Würdenträger treffen im Dezember in Tanger ein, um mit den Vertretern der Mächte zu konferieren und mit ihnen über das Datum des Zu⸗ Aus Stadt und Land. Manunheim, 16. November. * Ernaunnt wurde Werkmeiſter Emil Gärtner in Villingen zum Werkſtättevorſteher und Eiſenbahnaſſiſtent Joſeph Nowak in Pforzheim mit der Amtsbezeichnung„Betriebsaſſiſtent“ zum Expe⸗ ditionsaſſiſtenten. * Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Alexander Krehmer in Karlsruhe nach Pforzheim. * Teuerungszulagen. In der letzten Sitzung der Mainzer Stadtverordnetenverſammlung machte der Vorſitzende die Mitteilung, daß die ſtädtiſchen Arbeiter angeſichts der bei allen Lebens⸗ mitteln eingetretenen Preisſteigerung bei der Stadt um eine Teuerungszulage eingekommen ſeien. Die Eingabe wurde der ſozialpolitiſchen Deputation übergeben. *eber das Mietrecht nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch 535 bis 580) wird heute Donnerstag, abends 9 Uhr, Herr Bureauvorſteher Carl Stolzenthaler hier im Nebenzimmer der Wirtſchaft des Herrn Bernhardt Foßhag hier, Schwetzingerſtr. No, 110, ſprechen. Dieſer Vortrag devſpricht inſofern belehrend und intereſſant zu werden, als der Vortragende ſchon ſeit Jahren mit der praktiſchen Bearbeitung des Themas vertraut iſt, und in Laten⸗ kreiſen noch vielfach ganz unrichtige und mit den klaren Geſetzes⸗ beſtimmungen im Widerſpruch ſtehende Auffaſſungen vorherrſchen. * Die Errichtung einer Müllverbrennungsanſtalt beabſichtigt die Stadt Mainz. Sie wandte ſich dieſerhalb an einen Sachverſtän⸗ digen in Hamburg um Vorlage geeigneter Vorſchläge. * Das Bertilloniſche Syſtem. In der Unterſuchung gegen die Mörder Hudde, Groß und Stafforſt haben die Unterſuchungen der an den Tatorten zurückgelaſſenen blutigen Fingerabdrücke weſentlich zur Ueberführung beigetragen. Das Miniſterium der Juſtiz in Darmſtadt hat nunmehr die Abhaltung von Vorträgen ange⸗ ordnet, welche in Darmſtadt, Mainz und Gießen ſtattfinden ſollen. Die Kriminalbeamten und Schutzleute, welche beſonders geeignet ſind, ferner die Unterſuchungsrichter und Staatsanwälte ſollen den Vorträgen beiwohnen. Gehalten werden dieſe von dem bekannten Gerichts⸗Chemiker Dr. Popp in Frankfurt. * Mehr Licht! Das Beleuchten der Hausflure und Treppen in der Winterszeit iſt eine leidige Sache. Aus Bequemlichkeit oder Sparſamkeitsgründen unterbleibt oft die Beleuchtung, wodurch unberechenbare Schäden der menſchlichen Geſundheit entſtehen können. Und wer wollte es dann auf ſich nehmen, vielleicht die Ur⸗ ſache des Unglücks für eine ganze Familie zu ſein? Daher ſcheue Niemand die kleine Mühe und das wenige Petroleum, das zum Be⸗ leuchten der Treppen erforderlich iſt. Niemand wird dafür dank⸗ Sache zwang. So oft er ein Kraftſtüſck leiſtete, ſetzte er es auch glänzend in Sgene, ſo daß er ſeine Zeitgenoſſen blenden mußte. Am 20. November 1869 ſeierte er ſeinen Triumph bei der Eröff⸗ nung des neugeſchaffenen Seeweges. Leſſeps ſband auf dem Gipfel ſeines Ruhmes: er hatte mit friedlicher Tat die Phyſiognomie der Welt berändert und, wie ſich ſpäter herausſtellte, dem franzöſiſchen Bolle, das ihm verbraute, mit neuem Ruhm zugleich einen Gewirm bvofr zahlloſen Millionen verſchafft. Es ſchien, als ſollte er ſich fortan nur noch in Sonnenſchein ſeines Glückes wärmen. Er ſtand im 65. Lebensfahre. Vier Tage nach der Eimweihung des Kanals nahm er eine 20jährige ſchöne Kreolin zur Frau, die ihm noch eine lange Reihe kräftiger Aitd reizender Kinder ſchenkte. Aus erſter Ehe hatte er zweꝛ Söhne, Charles und Viktor, die ihm beim Kanalbau ſchon zur Seite ſtanden. Materielle Sorgen waren ihm frend. Geld gab er als Grandſeigneur aus, ohne zu zählen. Bei alledem beſaß er kdaum Kapital, denn er war zu ehrenhaft, um von den Milſionen fremden Geldes, die ihm durch die Finger floſſen, etwas zu behalten, zu ſorglos aber auch, um von ſeinem rechtlichen Gewint, ſo groß derſelbe war, etwas zurückzulegen. Es dauerte nichd hange, da kam die Klemme. Gegen Ende der ſiebziger Jahre wußte Leſſeps nicht mehr, wo ein und wo aus. . Nachdem der franzöſiſche Regie rungskommiſſar Rouſſeau 1886 durch eine Unterſuchung an Ort und Stelle die Zweiſel eimer Ausfüßrbarkeit des Unternehmens ſeſerlich verſcheucht hatte, er⸗ 7 von—7 Meter Tiefgang eröffnen zu können, und infolge dieſer Verſicherung gelang es ihm wieder ein Kapital von 600 Millionen Franks zu erlangen— aber der hinkende Bote kam nach. Der Krach blicb nicht aus und Tauſende kleiner Rentiers kamen um ihr ganzes Hab und Gut, Frankreichs Nationalwohlſtand wurde dadurch auf lauge Zeit hinaus in ſeinen Grundfeſten erſchüttert. Welch politiſchen Folgen der parlamentariſche Panamaunter⸗ ſuchungsſkandal und die gewichtlichen Prozeſſe zur Folge hatten, laſſen wir heute auf ſich ruhen. 1885 wurde Leſſeps Mitglied der franzöſiſchen Akademie; dort hielt er mehrere geiſtvolle Reden, die aber von Chauvinismus erfüllt waren. Erneſte Renan, der damalige Präſident der franzöſiſchen Akademie, ſagte ihm anläßlich ſeiner Aufnahmerede in der Ala⸗ demie die Schmeichelet ins Geſicht:„Nach Lamartine ſind Sie der meiſtgeliebte Mann unſeres Jahrhunderts geweſen, derjenige, über den die meiſten Märchen und Legenden verbreitet worden ſind.“ Das war vor dem Krach der Panama⸗Kanal⸗Aktien und dem Höllenſpektakel des Denunziantentums und der Enthüllungen. Seitdem war Leſſeps eine geſtürgte Größe, ein toter Mann. Die Gerechtigkeit gegen Leſſeps erfordert indeſſen, daß man die Verantwortlichkeit an dem Panamagreuel richtig verteile. Es iſt wahr. Frankreich hat die 1½ Milliarden, die es in dieſer größten Gaunerei des 19. Jahrhunderts berloven hat, nur auf den Namen Leſſeps hin herbeigebracht; aber wenn der Schaden ſo groß ge⸗ worden iſt, ſo iſt daran doch nicht Leſſeps allein Schuld, ſondern die ganze Verfaſſung der Geſellſchaft. Hätte es eine ehrliche, un⸗ abhängige Preſſe, anſtändige Bauunternehmer, umſichtige und un⸗ beſtechliche Miniſter und ein unnahbares Parlament gegeben, ſo hätle der bodenlofe und— wie geſagt— wohl krankhafte Leicht⸗ ſinn Leſſeps den Verluſt vielleicht von 100, von 200 Millionen verurſacht, aber dann hätte die Sache ein Ende gehabt. Die Preſſe hätte Warnrufe ausgeſtoßen, dem Publikum wären die Augen ge⸗ öffnet worden, man hätte von allen Seiten die Wahrheit gehört, Regierung und Parlament hätten keine Losanleihen geſtattet, die öffentliche Meinung wäre ſo aufgerüttelt worden, daß der Staats⸗ Härke Leſſeps bald darauf, den Kanal am 3. Juli 1890 für Schiffe anwalk oder min harer ſein, als die Briefträger und die Zeitungs⸗Trä⸗ gerinnen, die am Abende ihrer Pflicht genügen müſſen. Wir wollen nicht unerwähnt laſſen, daß bei Unglücksfällen, die auf Nicht⸗ beleuchtung oder ungenügendes Licht zurückgeführt werden, die Haus⸗ eigentümer zur Schadenerſatzleiſtung herangezogen werden, die wiederum ihre Mieter regreßpflichtig machen, ſobald ſie die Beleuch⸗ tung kontraktlich eingegangen ſind. *Geſchichte des 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiments Wilhelm J. Nr. 110. Auf Befehl des Regiments verfaßt von von LEſtocg, Hauptmann und Kompagniechef. Verlag Carl Jacobſen⸗Leipzig, in Mannheim bei F. Nemnich. Das Buch iſt in erſter Linie für Unteroffiziere zweiter Linie für alle diejenigen beſtimmt, die jemals die Uniform des Kaiſer⸗Grenadier⸗Regiments zu tragen die Ehre hatten. Es enthält daher keine läufigen, auf kriegsarchivaliſchen Studien baſierende Schilderungen gibt eine mehr im feuilletoniſtiſchen Stile gehaltene Darſtellung ſeiner Erlebniſſe in Krieg und Frieden; es wi als unterhalten; es ſtrebt danach, d des Tages Laſt und Mühe ermüdeten Soldaten als Erholungslektüre zu dienen, nach Beendigung der Dienſtzeit mit in die Heimat und an langen Winter⸗ abenden wieder in die Hand genom: zu werden; es will durch ſeinen reichen Bilderſchmuck erfreuen und die Erinnerung an das Soldatenleben, an die mannigfachen Erle im bunten Rock, an die hohen und höchſten Vorgeſetzten und a Kameraden wach erhalten; es will Patriotismus und Liebe zum Kriegerſtande ver⸗ breiten und will zeigen, daß im Regiment auch der einfache Unter⸗ offigier und Grenadier weiter fortlebt, wenn er nur in ent⸗ ſcheidenden Momenten ſeine Pflicht und Schuldigkeit getan hat. Dieſes Programm des Verfaſſers iſt nach meiner Meinung in adezu muſtergültiger Weiſe gelöſt. Die Schreibweiſe iſt flott und von der erſten bis zur letzten Seite feſſelnd; die Erlebniſſe und Taten des Regiments in den letzten Feldzügen werden in packender Weiſe uns vor Augen geführt; ſehr geſchickt werden die Vorgeſetzten vom einfachen Unteroffizier bis zu den Perſonen des Großherzog⸗ lichen Hauſes in die Darſtellung verwoben, aber auch mannhafte Leiſtungen einzelner Soldaten zu erwähnen nicht vergeſſen; das Ganze durchweht ein wohltuender Patriotismus, der umſo ange⸗ nehmer wirkt, weil er ſich nicht in aufdringlicher Weiſe zu erkennen gibt. Geradezu muſterhaft iſt die Ausſtattung des Buches. Die zahlreichen Illuſtrationen ſind tadellos ausgeführt. Alle großen Erinnerungen des Regiments ſind durch Reproduktionen bekannter Gemälde oder durch Momentphotographien, alle Angehörigen des Regiments, einerlei ob Offigier oder Grenadier, ſofern ſie Gelegen⸗ heit hatten, ſich auszuzeichnen, durch Wort und Vild verewigt, aber auch die dem Soldaten liebgewordenen Straßen und Plätze der Garniſon, die Kaſernen, der Schießſtand und dergl. ſind nicht ver⸗ geſſen. So beſitzt das Buch Alles, was, um ein echtes Soldaten⸗ und Volksbuch zu werden, nötig iſt. Eines aber kommt noch hinzu — nicht das Unwichtigſte: der billige Preis. Trotz der muſter⸗ gültigen Ausſtattung, trotz der zahlloſen Illuſtrationen, trotz des ſoliden Einbandes und des guten Papiers koſtet das Buch nur— 2 M. 50 Pfg., eine Leiſtung des Verlegers, die nicht hoch genug anerkannt werden kann und die hoffentlich durch einen Maſſen⸗ abſatz belohnt werden wird. * Die Zioniſtiſche Ortsgruppe veranſtaltet nächſten Samstag abend 9 Uhr im Bernhardushof eine öffentliche Verſamm⸗ lung, um gegen die entſetzlichen Greuel zu proteſtieren, denen ihre jüdiſchen Brüder in Rußland zum Opfer fielen. Herr Regierungs⸗ Aſſeſſor Dr. Friedemann⸗Wiesbaden, Mitglied des großen Aktions⸗Komitees, wird aus beſter Quelle Bericht über die traurigen Greigniſſen erſtatten. Alle Kreiſe unſerer Stadt, die mit empört ſind über das furchtbare Geſchick, das die ruſſiſchen Juden neuerdings wieder betroffen hat, ſollten dieſe Verſammlung befuchen, um ein⸗ mütig gegen dieſe empörenden Vorkommniſſe zu proteſtieren. * Der Geſangverein Sängereinheit Mannheim beging am letzten Samstag ſein 55jähriges Stiftungsfeſt, verbunden mit Ball, in den Sälen des Ballhauſes. An Stelle des erſt kürzlich ver⸗ ſtorbenen langjährigen Dirigenten, Herrn L. Popp, war die muſt⸗ kaliſche Leitung des Vereins Herrn Muſiklehrer H. Lenz hier übertragen. Eingeleitet wurde die Feier mit dem Chor„Die Heimat am Rhein“ von Attenhofer, welcher prägis und fein ausgearbeitet von den wackeren Sängern(ca. 55 an der Zahl) zum Vortrag ge⸗ bracht wurde. Außer einigen kleineren Chören wurde unter großem Beifall noch der ſchwierige Chor„Das Grab am Buſento“ von Zerlitt geſungen. Als Soliſten wirkten Frau M. Oßmann (Sopran) und Herr Theodor Hollerbach(Violine) mit. Frau Oßmann gefiel mit ihrer klangvollen, weichen Stimme außer⸗ ordentlich, ſodaß ſie ſich zu einigen Dreingaben verſtehen mußte. Auch Herrn Holterbachs Spiel war vollendet. Auch er mußte eine Nummer zugeben. Als Soliſten aus der Aktivität traten die Herren Gg. Zöller(Bariton) und Herr H. Klooſe(Baß) auf, welche ſich ebenfalls den Anforderungen, die an ſie geſtellt wurden, voll⸗ ſtändig gewachſen zeigten. Vorausgegangen war dem Konzert eine Ehrung zweier aktiven Mitglieder, der Herren M. Frech und Joh. Dietrich, welchen durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Alois Böhi, mit entſprechenden herzlichen Worten für ihre 15jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft ein goldener Sängerring überreicht wurde. * Der Damen⸗Friſeur⸗ und Perückenmachergehilfen ⸗Verein hielt am Sonmtag einem 2. Experimentak⸗Abend ab, der ſehr zahlreich ſeitens der Gehilfen und Prinzipale beſucht war. eſtens das Bankbruchgericht ſchon am einem frü⸗ heren Zeitpunkt hätte einſchreiten müſſen, und Leſſeps hätte mit dem beſten Willen kein Geld mehr berpulvern können, einfach, weil er keins mehr bekommen hätte. Die Dinge lagen aber genau um⸗ gekehrt. Alle Welt war mit Leſſeps gegen das Publikum ver⸗ ſchworen. Es iſt unnötig, hier die Rolle aller Beteiligten zu er⸗ zählen, da die Geſchichte noch in aller Erinnerung lebt. Genug, das franzöſiſche Volk wurde von allen, denen es vertraute, und die berufen waren, es zu belehren, ſieben Jahre in der tiefſten Un⸗ wiſſenheit über den wirklichen Stand der Panama⸗Angelegenheit erhalten. Von ſeiner Preſſe, von ſeinen Vertretern, von ſeiner Regierung ſelbſt wurde ihm unausgeſetzt Sand in die Augen ge⸗ treut. Durch Anrufung ſeiner ſtärkſten Gefühle, ſeiner Vater⸗ landsliebc, ſeines Nationalſtolzes wurde es beſtimmt, den„großen Franzoſen“, den das„neidiſche Ausland bekämpfe und verleumde immer unabſehbarere Geldmengen in den Schoß zu werfen, und Kaiſer Dlie durch bieſe Mitwirkung allein konnte es geſchehen, daß das Unglück an Ausdehnung gewann. Daß Panama Frankreich 1400 Millionen koſtet, dafür iſt vielleicht zu einem Zehntel Leſſeps ſelbſt verunt⸗ worilich, vorausgeſetzt, daß er überhaupt zurechmungsfähig war; die übrigen neun Zehntel aber ſind auf das Kerbholz der käuflichen Pveſſe, der pflichtwergeſſenen öffemlichen Gewalten, und der Kind⸗ lichbeit zu ſetzen, mit der das franzöſiſche Volk allen Schwindlern und Betrügern auf den Leim geht, die ihm chauviniſtiſche Phraſen vorgeigen. Die Geſchichte von Leſſeps Leben, der Gegenſatz zwiſchen ſeiner gländenden Laufbahn und ſeinem traurigen langſamen Ende predigen nachdrücklich die Wahrheit des alten Wortes,„daß nie⸗ nrond vol ſeinem Ende glücklich zu preiſen ſei“. Trotz allem aber, was ihn menſchlich ſchrvach erſcheinen läßt, wird der geniale In⸗ genfeur als ein Vorkämpfer der Kultur in der Weltgeſchichts weitrrleben. — Eine Tellaufführung für die Volksſchulen fand dieſer Tage in Varmen ſtatt. Die Unduldſamkeit der evangeliſchen Paſto⸗ ren hatl leider einem großen Teile der Schüler der Oberklaſſen nicht geſtattet, an dieſem Feſte teilzunehmen. Die hochwürdigen und Mannſchaften, in FFCCC Ane halbe Stunde allein.“— Bedingung: Mannheim, 16. November. General⸗Anzeiger⸗ 9. Seite. Zu dem praktiſchen Vortrag war Herr Hugo Asperger, z. Zt. in Baſel, gewonnen, welcher die neueſte Mode in der Friſur, hauptſächlich die Ondulation Marcel, vorführte und ſeine Aufgabe mit großem Geſchick löſte. Beſonders war die Ondulation und ſaubere Ausführung der Friſur hervorzuheben. Seine drei Fri⸗ ſuren wurden mit Intereſſe beſichtigt und ernteten großen Beffall. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Rin derspa cher, dankte Herrn Asperger für ſeine Vorführungen und ſprach die Erwartung aus, ihn noch öfters begrüßen zu können. Herr G. Schreiner ſprach namens der erſchienenen Prinzipale für die Einladung ſeinen Dank aus und betonte, daß es ihn ſehr freue, daß der Verein und die Fachſchule große Fortſchritte machten. Er dürfe wohl ſagen, daß der Verein durch ſeine Leiſtungen zu den erſten und vor⸗ geſchrittenſten in Deutſchland zähle. Einige mit warmer Empfin⸗ dung und ſchöner Tongebung vorgetragene Quartette, welche großen Beifall ernteten, beſchloſſen den lehrreichen Abend. *Prozeß der Stadtgemeinde kontra kath. Kirchengemeinde. Der von der Stadtgemeinde hier gegen die katholiſche Kirchengemeinde angeſtrengte Prozeß über das Eigentunt an. Aulagebäude gelangte geſtern vor der 1. Zivilkammer des Großh. Landgerichts zur Ver⸗ handlung. Die gerichtliche Entſcheidung ſoll in einer Woche ver⸗ kündet werden. * Für die Benutzung der Schnellzüge durch Militärurlauber iſt folgende neueſte Veſtimmung ergangen: Bei ſchwerer Erkrankung oder Todesfall in der Familie iſt die Benutzung der 8. Klaſſe aller Schnellzüge zu Reiſen vom Standorte nach dem Urlaubsorte ohne Rückſicht auf die Urlaubsdauer für Reiſen auf jede Entfernung und während des ganzen Jahres zu geſtatten. Unter Familie iſt zu verſtehen: Ehefrauen, eheliche Kinder, Eltern, Pflegeeltern, Groß⸗ eltern und Geſchwiſter. In ſolchen Fällen muß die Dringlichkeit der Reiſe durch eine beſondere Beſcheinigung des Truppenteils, aus der der Grund der beantragten Schnellzugsbenutzung erſichtlich iſt. nachgewieſen werden. * Die Bettdecke in den Hotels. Der„Verein Frankfurter Warenagenten“ hat an eine ganze Reihe ſüddeutſcher Hotelbeſitzer das nachſtehende, ſehr beachtenswerte Schreihen gerichtet:„Es iſt eine auffallende Erſcheinung, daß im ſüddeutſchen Hotelbetrieb trotz der enormen hygieniſchen Fortſchritte, welche die letzten Jahr⸗ zehnte im öffentlichen Leben gerade Deutſchlands gezeitigt haben, ſich bis auf den heutigen Tag eine Unſitte erhalten hat, welche den einfachſten hygieniſchen Grundſätzen geradezu Hohn ſpricht. Wir meinen die Unſitte, die ſogar noch in ſonſt vorzüglichen Hotels erſten Ranges zu finden iſt: die wollenen Kolterdecken auf die leinenen Vettücher nur hloſe aufzulegen, anſtatt ſie durch Anknöpfen miteinander ſicher zu verbinden. Es iſt klar und bedarf keiner beſonderen Beſveisführung, daß bei der Benützung eines derartig beſchaffenen Bettes Kolter und Bettuch, von denen nur das letztere regelmäßig gewechſelt wird, ſich, wenn ſie nicht durch Anknöpfen feſt miteinander verbunden ſind, verſchieben miſſen und die Kolter in unmittelbare Berührung mit dem Körper des im Bett Schlafenden kommen wird. Iſt dann die Kolter, die höchſt ſelten erneuert wird, durch einen Vorgänger inf izjert, ſo wird zwei⸗ fellos die A nſteckungsgefahr für den Nachfolger eine ſehr hobe! Wie begnügen uns mit dieſen kurzen Ausfiſhrungen, glau⸗ ben überzeugt ſein zu diſrfen, daß Sie ihnen in allen Teilen bei⸗ bflichten, und richten hiermit das böfliche Erſuchen an Ste, im In⸗ dereſſe der Volkswoßlfahrt füir Beſeitigung des erwähnten Uebel⸗ ſbandes in Ihrem Betriebe eheſtens Sorge tragen zu wollen.“ Naſiſerpanoram D 3, 13. Es iſt dſeſe Woche das erſtemal, daß uns das Kaſſervanorama nach Ungarn führt. Wir machen eine beaueme Reiſe an der kroatiſchen Küſte, ohne ſedoch die Hauptſtadt des Königreichs Kroatien, Agram, die mehr öſtlich im Lande ſelbſt liegt, zu vergeſſen. Die Küſte mit ihren landſchaftlichen Schön⸗ heiten und ihren amphitheatraliſch aufgebauten Hafenſtädten, wie Fiume, Zengg, Buccari ete., zieht an uns vorüber. An einigen Plätzen wird Halt gemacht, um manch Intereſſantes im Innern der Stadt zu beſichtigen. Wir verlaſſen die Küſte, um noch den In⸗ ſeln Veglia und Cherſſo im Adriatiſchen Meere einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Die Hauptſtadt Agram macht auf den Fremden durch ihre prachtvollen Bauten einen vornehmen Eindruck. Am intereſ⸗ ſanteſten find die Straßen⸗ und Marktſzenen, wobet wir den kroatiſchen Bauer und die Bäuerin in ihrer kleidſamen Tracht kennen lernen. Aus dem Grossherzoqtum. 5 Weinheim, 14. Nov. Eine Angelegenheit, die in dieſem Jahre ſchon einmal das lebhafteſte Intereſſe der beteiligten Bürger⸗ ſchaft erweckt und zum Feil die Gemüter ſehr erregt hatte, wird nächſtens abermals erörtert werden. Es handelt ſich um die Frage einer Aenderung im Bezuge des Bürgernutzens, nämlich einer Umwandlung des Gabholznaturalbezugs in eine von der Gemeindekaſſe zu leiſtende jährliche Geldrente, um auf dieſe Weiſe unſtelle des ſeitherigen Mittelwaldbetriebes einen Hochwaldbetrieb zu ermöglichen. Vereits im Frühjahre hatte der Gemeinderat, geſtützt auf ein umfaſſendes und eingehendes Gutachten der Forſt⸗ behörde, das beſonders die ökonomiſchen Vorteile des Hochwald⸗ betriebes darzutun ſuchte, die ſtimmfähigen Bürger zu einer Ab⸗ ſtimmung über die Frage veranlaßt, ob der ſeitherige Holznatural⸗ bezug der 750 Bezugsberechtigten in eine Geldrente von fährlich M..50 umgewandelt werden ſolle. Dieſer Vorſchlag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Man hatte ſich zwar nicht der Einſicht verſchloſſen, daß eine rationelle Forſtwirtſchaft die Umwandlung des Mittelwaldbetriebes in den Hochwaldbetrieb im öffentlichen Intereſſe verlange und man eine ſolche Maßnahme den nachfolgen⸗ den Generatlonen geradezu ſchuldig ſei, aber man wollte dieſen Uebergang nicht plötzlich ſich vollziehen laſſen. Nun tritt dieſen Wünſchen entſprechend der Gemeinderat nach Erhebung wejterer Gutachten der Forſtbehörde mit einem neuen Projekt an die Bür⸗ Herren haben nämlich allen Schülern und Schillerinnen, die ihren Konfirmandenunterricht genießen, den Veſuch des Theaters ber⸗ boten. So berichtet die„Barmer Ztg.“, und ſodann fährt ſie wörtlich fort: Ein hieſiger Paſtor brachte die Angelegenheit ſogar auf der Kanzel in ſeiner Predigt zur Sprache. Er führbe aus, daß der Teufel, wenn er ſeine Zwecke erreichen wolle, nicht in Perſon ſelbſt komme, ſondern ſeine Boten ſende! Die Herren, die den Kindern das Schauſpiel geboten, hätten gewiß in beſter Abſicht gebandelt und er wolle ihnen keinen Vorwurf machen, aber die Folpen hätten ſie nicht bedacht. Als Beiſpiel führte er aus ſeiner Jugend an, im Gymnaſium hätte er mit ſeinen Mitſchülern unter Führung des Lehrers an einer„Wallenſtein“⸗Aufführung teilgenommen. Dieſer Theatergenuß habe die Folge gehabt, daß diete von ihnen ſpäter heimlich und ohne Wiſſen und Willen der Eltern, oft zu Dützenden, das Theater beſucht und alles Mögliche geſehen hätten, auch wie man die Eltern und Lehrer betrügt. Die Folge davon ſei getweſen, daß die Schüler zerſtreut und flatterhaft wurden etc. Zu dieſem Zelotismus bemerkt die„Barmer Zeitung“ lakoniſch und ſatiriſch:„O Wuppertal, o Muckertal!“ eAus den„Meggendorfer⸗Blättern“. Deutlich. Herr (in emer Geſellſchaft):„Darf ich Ihnen eine Erfriſchung an⸗ bieten, mein Fräulein?“— Dame:„Ja, bitle, laſſen Sie mich „Ich gebe Ihnen Hand meiner Aelteſten, aber empfehlen Sie meine üÜbrigen Töchter in Ihrem Vekanntenkreis“— Deralte Zerſtreute. Profſeſſor: durch das Abſcheiden Ihres Gatten getroffen hat. Haben Sie die 8 und drücken Sie auch Ihrem Gemahl mein aufrichtigſtes Vei⸗ d aus!“ „Ich bedauere lebhaft den ſazveren Verluſt, der Sie gerſchaft heran. Es ſoll hiernach die Naturalabgabe in dem ſeit⸗ herigen Umfange fortbeſtehen bis zum Abtriebe der nächſten 25 Jahresſchläge. Die eine Hälfte des abgetriebenen Schlages ſoll aber jeweils ſofort zu Hochwald angelegt, die andere Hälfte als Mittelwald weiter betrieben werden. Vom 26. Jahre an ſoll dann nur das Ergebnis je eines dieſer Mittelwaldſchläge als Gabholz verteilt werden, die Bezugsberechtigten aber, die hierbei wegen Un⸗ zulänglichkeit des Erträgniſſes mit der Naturalabgabe nicht mehr befriedigt werden können, eine Geldrente erhalten. Der jeweiks übgetriebene Schlag ſoll dann ebenfalls zu Hochwald angelegt und nach vollzogener vollſtändiger Einrichtung des Hochwaldbetriebs die ſämtlichen Bezugsberechtigten mit Geldrenten abgefunden werden und zwar ſo lange, bis die Hochwaldkultur die Abgabe in natura wieder geſtattet. Die Gemeinde beſitzt einen Gemeindewald in einer Geſamtfläche von 432 Hektar; hiervon ſind ca. 40 Hektar Hochwald und 392 Hektar Nieder⸗ oder Mittelwald. sch. Freiburg, 15. Nov. In der Stadtratsſitzung dieſer Woche wurde einem Antrag der Friedhofskommiſſion beigeſtimmt, nach dem im nördlichen Teil des Hauptfriedhofes eine Feuer⸗ beſtattungsanſtalt hergeſtellt werden ſoll. Die Stadt über⸗ nimmt die Herſtellung, wogegen der Feuerbeſtattungsverein den ein⸗ maligen Beitrag von 30 000 M. zu leiſten hat. Nach dieſen Be⸗ ſtimmungen ſoll dem Bürgerausſchuß eine Vorlage unterbreitet werden. Kleine Mitteilungen aus Baden. Ertränkt hat ſich geſtern abend zwiſchen 6und 7 Uhr im Karlsruher ſtädtiſchen Rheinhafen eine in der Kreuzſtraße wohnhafte Frau mit ihrem 2jährigen Kinde.— Bei der Bürgerausſchußwahl in Furt⸗ wangen in der 8. Klaſſe ſiegte der ſoz.⸗dem. Vorſchlag mit 281 Stimmen gegen den des Zentrums mit 211 Stimmen, in der 1. und 2. Klaſſe ging der Zentrumsvorſchlag durch. In der 3. Klaſſe wurden 12 Sozialdemokraten gewählt.— In Thiengen brannten das Oekonomiegebäude von Oskar Baier und die Häuſer von Maasmann und Bercher nieder. Einige anſtoßende Ge⸗ bäude wurden ſtark beſchädigt. Große Heu⸗, Stroh⸗ und ſonſtige Vorräle wurden ein Raub der Flammen. Zwei Feuerwehrleute er⸗ litten erhebliche Verletzungen. Man bermutet Brandſtiftung. — Das Waſſer des Grundelbaches iſt neuerdings Gegenſtand der Aufmerkſamkeit der Sanitätspoligei. In letzter Zeit ſind in Tröſel und Gorxheim 11 Fälle von Typhus⸗Er⸗ krankungen vorgekommen. Es iſt beobachtet worden, daß Wäſche aus dieſen Häuſern im Grundelbach gewaſchen worden iſt. — Der L4jährige ledige Friedrich Bär von Wehr war mit einigen anderen Männern im Walde beſchäftigt, Holz zu fällen. underdrückt. Ein betagtes Elternpaar betrauert in dem Verun⸗ glückten die Stütze ihres Alters.— Geſtern früh wurde die bei ihrem Onkel, dem Buchbindermeiſter Prokopp in Wertheim, zu Beſuch weilende 15fährige Elſa Benytum aus Niederöſterreich tot in ihrem Bette aufgefunden. Das Mädchen ſcheint vor dem Schlafen⸗ gehen an der erſt neu eingerichteten Gasleitung hantiert zu haben, ließ dabei vermutlich aus Ungeſchicklichkeit den Hahnen offen ſtehen und erſtickte ſo, da das Schlafzimmer direkt an die Küche ſtößt, an Leuchtgas.— In Michelfeld ſtürzte die 64 Jahre alte Witwe Katharina Sauter ſo unglücklich die Treppe hinab, daß ſie das Genick brach. Pfalz. geſſen und Umgehung. Ludwigshafen, 16. Nov. Geſtern mittag ſtarb zu Heidelberg im Alter von 28 Jahren der durch ſeine Tätigkeit bei verſchiedenen hieſigen Aerzten in weiten Kreiſen bekannte Arzt Dr. Jak. Pulcher. Er war das Opfer einer Blutvergiftung, die er ſich vor 3 Wochen zugezogen hatte. Erſt Anfang Oktober hatle er ſeine Praxis in Feudenheim eröffnet.— Ein lediger Fabrikarbeiter wurde heute früh 3 Uhr in ſeiner Wohnung an der Leſſingſtraße geiſteskrank und verſuchte ſich in dieſem Zu⸗ ſtande zu erhängen, wurde aber an der Ausführung verhindert. Später ſuchte er ſich vom dritten Stock auf die Straße zu ſtürzen, was gleichfalls verhindert wurde. Der Aermſte wurde dem Kran⸗ kenhaus übergeben. Sport. * Der Mannheimer Ruder⸗Klub hat ſejt dem Jubiläumsjahr 80 neue Siege zu berzeichnen, ſodaß die Geſamtzahl ſeiner Siege heute 182 beträgt. An den Siegen ſeit 1900 waren beteiligt: Ad. Weick als Steuermann 51, Hch. Boßmann 86, Karl Britz 84, Alb. Jäger 83, Fritz Erb 38, Karl Waibel 28, Fritz Herweck ab 1900 11, Ehr. Stehle als Ruderer und Steuermann 20, Anton Walter 16, Makthias Stump 16, Otto Jahnke 16, J. Sattler 16, G. Bundſchuh 15, Karl Stetter 14, V. Müller 13, W. Loes 12, Karl Schäfer 11, Jac. 10, Fr. Schmidt 10, Th. Diemer 9, Max Moderegger 8, Scheffner 11, L. Kloos 11, Karl Paul 10, G. Faubel, Joſ. Götz 7, Hans Sierks 7, J. Riſſert 5, Otto Rückert 5, L. Stopfer 4, V. Werner 8, Gg. Beng 8, A. Dentelsbeck 3, S. Schott 8, A. Diſſon 2, L. Zais 2, W. Waibel 1, L. Bärenklau 1, A. Kloos 1, L. Mann 1, L. Kalmbacher 1 und Franz Wöllner 1 mal. *Koſten der Automobil⸗Wettfahrten. Der bekannte franzöſiſche Induſtrielle M. Darraca hat eine intereſſante Rechnung der Unkoſten angeſtellt, die ihm durch ſeine Teilnahme an den ver⸗ ſchiedenen Automobilrennen entſtanden ſind. Er hat das hübſche Sümmchen von vier Millionen ausgerechnet. Cheater. Runſt und(Diſſenſchaft. Hoftheater⸗Neuigkeiten. Wie wir vernehmen, ſtehen in der lechniſchen Leitung, d. h. der Handhabung der Geſchäfte der maſchinellen und ſonſtiger innerer Betriebe unſerer Hofbühne, einſchneidende Aenderungen bevor. Wir werden, ſobald die Ge⸗ rüchte, die hierüber verlauten, vorerſt aber noch nicht ſo recht kon⸗ krollierbar ſind, ſich zu Tatſachen verdichten, näher auf dieſe wich⸗ tige Angelegenheit zurückkommen. Offenbar, wenn unſere Nach⸗ richten auf Tatſachen beruhen, ſind die in Ausſicht genommenen Umgeſtaltungen damit in Zuſammenhang zu bringen, daß die mit Elektrizität betriebenen techniſchen Einrichtungen unſerer Bühne im Laufe der Jahre oft in den entſcheidendſten Momenten teilweiſe verſagt häben.— Wie wir weiter vernehmen, wird Glucks„Iphi⸗ genje auf Tauris“ in der Bearbeitung von Richard Strauß in abſehbarer Zeit am hieſigen Hofthegter zur Aufführung gelangen. Aus dem Jahresbericht der badiſchen Landesſternwarte. Die Beobachtungen im Aſtrophyſikaliſchen Inſtitut der Großzh. Landes⸗ ſternwarte auf dem Königſtuhl fanden im Jahre 1904 an zuſammen 151 Abenden ſtatt. Die ſeit dem vulkaniſchen Ausbruch des Mont Pels auftretenden wunderbaren Dämmerungserſchei⸗ nungen waren teilweiſe noch recht kräftig entwickelt, beſonders im Hochſommer. Das für die vulkaniſche Erſcheinung thpiſcho feurige Rubin am Horizont beim Herabſinken des erſten Purpur⸗ kreiſes trat jedoch nur an fünf Tagen ſcharf und deutlich auf.— Die kleinen Planeten nahmen auch im verfloſſenen Jahre den größten Teil der Zeit in Anſpruch; beſondere Aufmerkſamkeit wurde dem Wiederauffinden derjenigen gewidmet, die bisher nur einmal oder doch nur wenige Male beobachtet worden waren. Zu dieſem Zwecke wurden 150 verſchiedene Gegenden des Himmels auf⸗ genommen und bon dieſen 178 einzelne Aufnahmen mit 441 Plat⸗ ken und 485 Stunden Belichtung gemacht. Auf den Platten fanden ſich, wie ſchon kurz berichtet, 50 neue und 132 alte Planetoiden. Es iſt merkwürdig, daß das Verhältnis der neuen Planetoiden zu den bereits bekannten ſeit mehr als zehn Jahren elſba das gleiche bleibt, ſodaß von einer Abnahme der Zahl der unbekannten Pla⸗ neten vorläufig noch nicht die leiſeſte Andeutung vorhanden iſt. Von 40 der aufgefundenen Planeten wurden zuſammen 88 Po⸗ Dabei wurde er von einem vorzeitig fallenden Baume zu Boden geſchlagen und eine Kontrolle nicht möglich war. Auf dieſe Weiſe hat er die ſitivnen ausgemeſſen; für 3 Planeten wurden die Bahnen berechnet. — Für Kometenbeobachtungen wurden 10 Aufnahmen mit 20 Platten und 18 Stunden Belichtung hergeſtellt. Das Zodiakallicht wurde andauernd beobachtet; es zeigte ſich erſt 1Ende des Jahres recht hell am Morgenhimmel. Am 16. No r war es etwa doppelt ſo hell als die Milchſtraße in der Caſſiopeja. Die Durchmuſterung des Himmels nach kleinen Nebelflecken ergab reiche Ausbeute; an drei Gegenden des Himmels wurden 710 Nebelflecken ausgemeſſen und zum Teil fertig berechnet. Befondere Aufmerk⸗ ſamkeit wurde einem Nebel im Schwan gewidmet, der völlig iſoljert in einer langgeſtreckten Sternleere ſteht. Er bietet ſomit ein Bei⸗ ſpiel für die Geſetzmäßigkeit, welche Nebelflecken und Sternleeren verknüpft.— An 76 Abenden wurden ferner 18 veränderliche Sterne beobachtet; die in Heidelberg entdeckten photographiſchen Veränderlichen ſind weiter verfolgk worden. Es gelang die Auf⸗ findung bon 21 neuen Veränderli chen, deren genaue Po⸗ ſitionen gemeſſen wurden. Hochſchulnachrichten. Die Stelle des Vorſtandes des Stutt⸗ garter Landesgewerbemuſeums wurde dem Leiter des Nordböh⸗ miſchen Gewerbemuſeums in Reichenberg, Dr. Guſtav Pazaurek, unter Verleihung des Titels Profeſſor mit dem Rang auf der 7. Stufe der Rangordnung übertragen. Exzellenz Profeſſor Dr. Schöne wird, wie verlautet, ſein Amt als Generaldirektor der königlichen Muſeen in Berlin am 1. Dezember niederlegen. Ueber ſeinen Nachfolger verlautet noch nichts Beſtimmtes. Man vermutet, daß die Wahl auf einen der höheren Berliner Muſeums⸗Beamten fallen wird. Exzellenz 79 hat ſein verantwortungsvolles Amt über 25 Jahre ver⸗ waltet. „Beethoven“, melodramiſche Soloſzene von Max Bewer, er⸗ lebt die Uraufführung am 21. d. Mts. im Stadttheater in Plauen. Den Text zu dieſer Szene bildet ein Monolog Beethovens aus den „Göttlichen Liedern“ von Max Bewer, die im Goetheverlag Laube⸗ gaſt⸗Dresden erſchienen ſind. Eine amüfante Wagner⸗Anekdote erzählte dieſer Tage Charles M. Midor, der bekannte Organiſt und Komponiſt der demnächſt au der Pariſer„Komiſchen Oper“ zur Uraufführung gezangenden Oper„Les peécheurs de Saint⸗Jean“ einem Interviewer. Widor hatte Gelegenheit, einer Probe der„Walküre“ in Bayrxeuth beizu⸗ wohnen, die von Richard Wagner ſelbſt geleitet wurde und bei der Albert Niemann die Partie des Siegmund ſang. Aus der Hütte, die den Schauplatz des erſten Aufzugs bildet, drang dichter Rauch, der Niemann derart nervös machte, daß er ſich weigerte, weiter zu ſingen. Der Meiſter, der bekanntlich ein ſtrenger Regif⸗ ſeur war und während der Proben keinen Widerſpruch duldete, herrſchte den Sänger an:„Sie haben weiter zu fingen und der Kamin wird weiter rauchen!“ Statt jeder Antwort zündete ſich Niemann behaglich eine Zigarette an, rauchte ein pagr Züge und erwiderte dann lächelnd:„Dann rauche doch ſchon lieber ich und der Kamin kann ſtatt meiner ſingen!“ Dieſer echte Künſtlerhumor entwaffnete den Meiſter ſofort. Er brach in ſchallendes Gelächter aus und ließ die Probe unterbrechen. Das Bach⸗Muſeum in Eiſenach. Das Geburtshaus Johann Sebaſtian Bachs in Eiſenach, das die Neue Bach⸗Geſellſchaft käuf⸗ lich erworben hat, wird am 1. Januar 1906 von der genannten Geſellſchaft übernommen. Das zu errichtende Bach⸗Muſeum wird im erſten Stockwerk ſeinen Platz finden und auch das Geburts⸗ zimmer Bachs umſchließen. Wildenbruchs„Lieder des Euripides“ wurden, wie ſchon kele⸗ graphiſch berichtet, am Dienstag im Weimarer Hoftheater zum erſten Male aufgeführt. Die Tragödie errang einen ſtarken Erfolg.— Das Drama ſpielt zur Zeit des Peloponneſiſchen Kriegs, während der unglücklichen atheniſchen Heeresfahrt nach Sizilien. Euripides wird in die hiſtoriſche Kataſtrophe verwickelt, rettet einer Tempeljungfrau das Leben, das ſie durch ihre Liebe zu einem der Mitkämpfer der Expedition verwirkt hat, und verliebt ſich in ſie. Inzwiſchen ſcheitert die Heeresfahrt, und Euripides befreit un⸗ wiſſentlich ſeinen Nebenbuhler, der ſich durch den Vortrag der Lieder des Dichters aus der grauſamen Haft der Syrakuſer erlöſt. Erſchüttert verzichtet der Dichter auf die Geliebte und fährt nach Syrakus, um durch die Macht ſeiner Perſönlichkeit alle Gefangenen zu befreien. Max Vogevrich hat den Verſen Wildenbruchs eine charakteriſtiſche Muſik hinzugefügt. Die Inſzenjſerung war gut. Die Darſtellung ſtand mit Ausnahme von Eliſabeth Schneiders „Elpilike“ nur wenig über dem Durchſchnitt. Ernſt v. Wildenbruch und der Komponiſt wurden nach dem zweiten und dritten Akt von dem überwiegend literariſchen Publikum hervorgerufen, Alfred Ramband, einer der führenden franzöftſchen Hiſtoriker, iſt am 10. d. Mts. in Paris im Alter von 63 Jahren geſtorben. Dem Kabinett Méline gehörte er von 1896 bis 1898 als Unter⸗ richtsminiſter an, und während dieſer Zeit wurde er als Nach⸗ folger des Herzogs von Aumale in die franzöſiſche Akademje ge⸗ wählt. Namentlich ſeine„Geſchichte Rußlands“ verdient die höchſte Anerkennung. Auch ſeine„Hiſtoire de la civiliſation fran⸗ caiſe“, ein volkstümliches Werk, verdient Beachtung. Sein letztes Werk galt ſeinem Gönner Jules Ferry und iſt ein wertvoller Ber⸗ trag zur neueſten Geſchichte Frankreichs. Die mediceiſche Venus. Ueber die Herkunft der mediceiſchen Venus ſprach Salomon Reinach in der letzten Sitzung der Pariſer Akademie der Inſchriften und der ſchönen Künſte. Während man bisher das in Florenz befindliche Kunſtwerk einem Schüler des Praxiteles zuſchrieb, iſt Reinach mit Prof. Mahler in Prag der Anſicht, daß es Lyſippus, dem größten Meiſter der peloponneſiſchen Bildnerei, zu verdanken ſei. Zur Unterſtützung dieſer Annahme werden mehrere Beweiſe angeführt. Auffallend iſt vor allem die tiefe Aehnlichkeit zwiſchen dem oft kopierten Motiv der Venusſtatue und dem Motib des unzweifelhaft von Lyſippus geſchaffenen, jetzt im Vatikan befindlichen Apoxyomenos lein Jüngling, der ſich mit dem Schabeiſen von dem Oel und dem Staub der Paläſtra reinigt). Der Venuskopf erinnert ferner an einen im Dresdener Muſeum befindlichen Frauenkopf, der von allen Kunſtverſtändigey als ein Werk des Lyſippus anerkannt wird. In Siena befand ſich im 14, Jahrhundert eine Nachbildung der mediceiſchen Venus, die durch eine Inſchrift auf der Baſis als eine Arbeit des Lyſippus gekenn⸗ 5 geichnet war; ſie wurde ſpäter als„unanſtändig“ vernichtet. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß ſich das Venusmotip auf der Rückſeite der römiſchen Münzen von Sicyon befand. Sichon war aber die Vaterſtadt des Lyſippus. Berichlszellung. MFrankenthal, 15. Nov. Wegen fortgeſetzter Ent⸗ wendung von Gas zum Nachteil der ſtädtiſchen Gasanſtalt hatte ſich vor der hieſigen Strafkammer heute der 36 Jahre alte Tün⸗ cher⸗ und Malermeiſter Julius Wil de von Ludwigshafen zu ver⸗ antworten. Wilde hatte in ſeiner Werkſtatt an der Gasbeleuchtung, und zwar unterhalb der Gasuhr, einen Schlauch angebracht, ſodaß das durch dieſen Schlauch entſtrömte Gas nicht durch die Uhr ging ſtädtiſche Gasanſtalt um 188 Mk. 64 Pfg. geſchädigt. Um ſich bor Entbeckung zu ſchützen, hat er den ſonſt mit Möbelſtücken verſtellten und unſichtlar gemachten Schlauch zu Zeiten, in denen der Beſuch des Gaskontrolleurs zu erwarten war, regelmäßig berſchwinden laſſen. Das Gericht erkennt gegen den Angeklagten wegen Dieb⸗ ſtahs auf 2 Monate Gefängnis. Emwendingen, 15. Nov. Von dem Schöffen⸗ gericht zu Emmendingen wurde der Landwirt W. A. 918 in Eichſtetten a. K. wegen Weinſchmiererei zu 5000 MI Geldſtrafe oder 6 Wochen Gefängnis berurteilt, außerdem die Be⸗ ſchlagnahme der in Frage kommenden 3000 Ltr. Wein ausgeſprochen. 2, Scuel Wentral⸗Anzeiger. Mannuheim, 16. November. Köln, 10. Nov. Die Skrafkammer beſchäftigte ſich geſtern mit einer internationalen Heirats⸗ ſchwindlerin, der Ehefrau Gundermann, die wegen Ehebruch und Diebſtahl, ſowie Heiratsſchwindeleien fünfmal vorbeſtraft iſt. Die Angeklagte inſerierte, daß ſie Millionen⸗ partten vermitteln könne und ſuchte zu dieſem Zweck mit arfſto⸗ kratiſchen Perſonen in Verbindung zu treten. Mehrere deutſche ablige Herren, hauptſächlich ſolche aus Süddeutſchland, wurden um größere Geldbeträge geprellt. Die Strafklammer verurteilte die 66jährige Schwindlerin zu zwei Jahren Zuchthaus, 450 Mk. Geldſtrafe und 5 Jahren Ehrverluſt. Köln, 14. Nov. Wegen Nahrungsmittelfäl ſch⸗ ung ſtanden geſtern der Inhaber der Schokoladen⸗ und Zucker⸗ warenfabrik Hewel u. Veithen, Anton He wel und der Fabrik⸗ inſpektor Wilhelm Thaele, vor dem hieſigen Schöffenge⸗ richt. Nach der Anklage haben die Beſchuldigten aus faulen und berſchimmelten Haſelnüſſen ſowie anderen ſchmutzigen Beſtandteilen vegetabtliſche Milch und Nährſalze gemeinſam und wiſſentlich her⸗ geſtellt und ſolche verkauft. Das Urteil lautete für Hewel auf 500 Mark und für Thaele auf 100 M. Geldſtrafe. * Braunſchweig, 14. Nov. Das Schöffengericht Blaritenburg verurteilte die Haushälterin Witwe Rappe wegen geradezu unmenſchlicher Kindermißhandlungen zu fünf Jahren Gefängnis. Wegen gleicher Vergehen war bie Angeklagte 1891 vom Landgericht Göttingen zu ſieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. W. Halberſtadt, 15. Nob. Die Strafkammer des hieſigen Landgerichts verurteilte heute Nachmittag den 17jährigen Kaufmannslehrling Denzer aus Frankfurt a.., der am 9. Juli d. J. bei Ilſenburg auf dem Wege zum Brocken den Ober⸗Poſt⸗ praktitanten Heede aus Magdeburg erſchoſſen und beraubt hatte, wegen Mordes zu der höchſt zuläſſigen Strafe von 15 Jah⸗ ren Zuchthaus. * Berlin, 15. Nov. Gegen das freiſprechende Urteil des Oberkriegsgerſchts in Sachen des Diviſtonspfarrers Bachſtein hat der Gerichtsherr abermals Reviſion angemelbet. Berlin, 15. Nov. Vor der neunten Strafkammer des Landgerichts 1 begann geſtern die Verhandlung eines umfang⸗ reichen Prozeſſes wegen Nahrungsmittelfälſchung. Die Anklage richtet ſich gegen folgende ſieben Perſonen: Kaufmann Jul. Korl Perſche, Handlungsgehilſe Wilh. Paul Perſchk jr., Roßwurſtfobrikant Karl Behnke, Schlächter Ernſt Fiſcher, Neu⸗Weißenſee, Kaufmann Auguſt Meyer und zwel Angeklagte aus Breslau: Kaufmann Heinrich Stock und Kaufmann Rich. Gärtner. Der Angeklagte Behnke iſt beim Aufruf der Sache nicht anweſend. Eine große Anzahl von Zeugen aus Berlin, einigen Vororten Berlins und Breslaus füllt den Zeugenraum. Auf An⸗ trag des Staatsanwalts beſchließt der Gerichtshof, gegen den aus⸗ gebliebenen Behnke einen Haftbefehl zu erlaſſen. Karl Perſchk ſen, betreibt hier ſeit 1879 unter der Firma Gebrüder Perſcht eine Schmalzſiederei, verbunden mit dem Handel von Fleiſch⸗, Wurſt⸗ und Käſewaren. Das Geſchäft iſt ſehr umfang⸗ Teich; außer dem Angeklagten Perſchk ſen. und deſſen Sohn ſind in dem Geſchäfte ein Lageriſt, vier Reiſende, vier Buchhalter, ein Siedeneiſter und mehrere Arbeiter tätig. Der Umſatz betrug zu⸗ letzt etiwa dreibiertel Millionen Mark und ging vor⸗ zugsweiſe in die Provinz. Das Geſchäft unterhielt auch mehrere Fllialen und zwar fünf in Berlin, ferner in Poſen, Magdeburg, Breslau und Beuthen. Der Angeklagte Perſchk ſen. betont, daß er bei dieſer Ausdehnung ſeines Geſchäftes nicht imſtande ſei, ſich um alle Einzelheiten perſönlich zu bekümmern. Ihm wird zur Vaſt gehegl, daß er in ſeiner Schmalzſiederei zur Herſtellung von ſogenanntem„beſten Berliner Bratenſchmalz“ verdorbene Reſte von Fleiſch, Speck und anderen Stoffen verwendet habe. Die Anklage behaupte! ferner, daß P. leere Butterfäſſer, die längere Zeit offen auf dem Hofe geſtanden, habe auskratzen und„bunt“, das heißt „grünlick⸗ſchwarz gewordene“ Butter in das Schmalz habe hinein⸗ braten laſſen. Beim Ausbraten ſollen beſchmutzte alte Pflaumen⸗ und Kaffeeſäcke verwendet worden ſein. Es wird ferner behauptet, daßz immer in gewiſſen Proportionen Schmalz, verdorbener Speck und wenig Naturbutter zuſammengemacht und geſiedet worden ſeien, auch verdorbener zerkleinerter Schinken ſoll in dieſer Weiſe Verwendung gefunden haben. Die amerikaniſchen Schinken, die der Anpeklagte bezog und in ſeinem Geſchäft verarbeitete, ſollen einfgch total verdorben und mit Borſäure präpariert worden ſein. Wurſft, die der Angeklagte als polniſche Wurſt, polniſche Mettwurſt, Salamiwurſt, Schlackwurſt und amerikaniſche Plockwurſt verkaufte, ſoll in Wahrheit Pferdewurſt geweſen ſein, die er von dem Angeklagten Behnke, dem Leiter einer in Weißenſee belegenen Roß⸗ wurſttabrik bezogen habe. Außerdem hat Perſchk ſen. noch von dem Roßvurſthändler und Kaufmann Lindner in der Görlitzerſtraße größere Mengen Wurſt bezogen, die gleichfalls aus Pferdefleiſch beſtand. Die Wurſt ſoll gewöhnlich von dem Angeklagten Fiſcher dem Haupigeſchäfte des Angeklagten Perſchk ſen. zugeführt worden ſein. Dieſer beſtreitet, irgendwie Kenntnis davon gehabt zu haben, baß es ſich um Pferdewurſt handle. Abgeſehen von dem Schmaltz und der Wurſt ſoll Perſchk auch mit Käſe ſehr unappetit⸗ kiche Manipulationen vorgenommen haben. Sogenannter Tllſiter Käſe, der von Milben zerfreſſen geweſen ſei und von Maden gewimmelt haben ſoll, ſoll auf Befehl des Perſchk ſen. abgebürſtet und abgewaſchen und dann wieder in Staniol gewickelt und verkauft worden ſein. Der Angeklagte Perſcht ſen. beſtreitet auch hier jede unreelle und unappetitliche Handlungs⸗ weiſe. Ebenſo beſtreitet er die Behauptung der Anklage, daß er nach Breslau völlig verdorbenen Käſe und verdorbenen Schinken gelſefert habe. Ebenſo beſtreitet er die ihm zur Laſt gelegten Aeußerungen, die dahin gegangen ſein ſollen:„Gute Waren ver⸗ kaufen kann jeder, das iſt kein Kunſtſtück, aber ſchlechte Ware muß man verkaufen können!“ oder:„Die Polacken freſſen ja alles, füür die iſt alles gut genug!“ Auch die übrigen Angeklagten beſtreiten jebewede Schuld. Lelzie Hachrichten und Telegramme. Die heſſiſchen Landtagswahlen. Es liegen ferner folgende Reſultate vor(ogl. Mittagsblatt): Provinz Rheinheſſen. Oſthofen. Die Wahl des Oekonomen Franz Beſt(nat.⸗ Hb.) iſt geſichert. Wöllſtein. Beigeordneter Pitthan(nat.⸗lib.) Wieder⸗ wahl geſichert. Bingen⸗Land. v. Brentano(Zentrum) Wiederwahl geſichert. Algey. Bürgermeiſter Diehl⸗Gau⸗Odernheim(nat.«lib.) geſichert. 8 Provinz Starkenburg. MReinheim⸗Lindenfels⸗Fürth. Die Wahl des Abg. Haas(nat.⸗lib.) iſt zweifellos. Bensheim. Die Wahl des Fabrikanten L. Auler(natl,) iſt geſichert. ppenheim. Stadtrechner Uebel(Zentr.) gewählt. roß⸗Gerau. Berthold(Soz.) iſt wiedergewählt. Der Reichskauzler und die Fleiſchteuerung. „Köln, 16. Nov. In einer zahlreich beſuchten Verſammlung der Viehkommiſſtonre wurben energiſch Proteſt erhoben gegen die Ausführungen des Reichskanzkers, die Städte müfſen ſelbſt die Fleiſchberſorgung überneh⸗ men. Man habe es bisher kaum für möglich gehalten, daß der erſte Beamte des Reiches die Forderungen der Sozialdemokratie auf Evrichtung ſtädtiſcher Schlächtereien billigen und ſich dazu hergeben könne, im Metzger⸗ und Viehhändlerſtande etwa 60 000 Exiſtenzen zu Grunde zu richten. Eine mit der Ausarbeitung einer energiſchen Proteſtreſolution betraute Kommiſſion ſoll Fühlung mit der Handwerkskammer ſowie dem Rheiniſchen Bezirks⸗ verein nehmen, wobei lt.„Irkf. Zig. auch Proteſt gegen die an Regierungsſtelle herrſchende Auffaſſung der Fleiſchteuerung erhoben werden ſolle. Der Bergarbeiterausſtand in Schleſien. PBreslau, 16. Nov. Die„Schleſiſche Zeitreng“ meldet: Auf der Grube Myslowitz iſt die geſambe Belegſchaft der geſtrigen Nachtſchicht wicht eingefahren. Der Betrieb ruht vollſtändig. « Breslau, 16. Nov. Die Direktion der Gieſchegruben teilt mit, daß ſich die Verhältniſſe auch heute wieder etwas beſſerten; auf dem Richthofenſchacht können bereits wieder Verladungen vorgenommen werden. Vom mähriſchen Landtag. * Brünn, 16. Nov. Der Landtag hat die Wahlreform in allen drei Leſungen angenommen. Bei der Debatte kam es anläßlich der Ablehnung des Minorftätsvotums für das allge⸗ meine gleiche Wahlrecht zu einem großen Tumulte auf der Galevie, ſo daß die Galerie geräumt werden mußte. Die neue Wahlordnung ſtellt als Grundſatz eine Teilung nach Nationalitäten auf. Sie umfaßt danach im Groß⸗ grundbeſitz 10 Tſchechen und 20 Deutſche, in der Städtekurie 20 Tſchechen und 20 Deutſche, in der Landgemeindekurie 39 Tſchechen und 14 Deutſche und in der allgemeinen Kurie 14 Tſchechen und 6 Deutſche. Sie ſieht für beſtimmte Geſetzvorlagen, namentlich ſolche nationaler Natur, die Zweidrittelmehrheit vor. Ein Antrag auf Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts iſt ange⸗ meldet. Der Ausſtand der franzöſiſchen Arſenalarbeiter. * Paris, 16. Novb. Die Arſenalarbeiter bon Toulon, Breſt und Lorient ſtimmten für die Fortſetzung des Streikes trotz des von ihren Delegierten nach einer Unter⸗ redung mit dem Marineminiſter erteilten Rates, die Arbeit auf⸗ zunehmen, da ihnen Zugeſtändniſſe gemacht twerden ſollen. Nur die Arbeiter von Cherbourg beſchloſſen, wie bereits gemeldet, die Wiederaufnahme der Arbeit. In Breſt kam es nach einem Meeting zhwiſchen Ausſtändigen und Gendarmen zu einem Zuſammen⸗ ſto ß. Im allgemeinen ſieht man die Streikbewegung als geſchei⸗ tert an. * Paris, 16. Nov. In ſämtlichen Werkſtätten des Arſenals in Toulon und Rochefort wurde heute vormittag die Ar⸗ beit wieder aufgenommen. Die Königswahl in Norwegen. Ehriſtiania, 16. Nov. Der Regierungsantrag, betr. die Apanage für das Königshaus, welcher heute im Storthing zur Beratung ſteht, verlangt 70 0,0 0 0 Kronen jährlich wäh⸗ rond der Regierungszeit des Königs. * Kopenhagen, 16. Nov. Wie die Zeitung„Vortland“ berichtet, teilte Miniſterpräſident Chriſtenſen geſtern in geheimer Sitzung des däniſchen Reichstages mit, daß auch deutſche und engliſche Kriegsſchiffe den Prinzen Karl auf der Jahrt nach Chriſtiania beglei ten werden. Ehriſtianig, 16. Nov. Der Storthing nahm mit 100 gegen 11 Stimmen den Vorſchlag betr. die Apanage des Königs an. 6 Storthingmitglieder waren nicht anweſend. ———— Die Uuruhen in Rußland. * Petersburg, 16. Nov. Heute morgen ſind nur amk⸗ liche Blätter erſchienen. „ Kutais, 16. Nov. Der Kriegszuſtand iſt hier wieder aufgehoben. * Warſchau, 16. Nob. Heute Abend ſoll auf der Warſchau⸗ Wienerbahn wieder der erſte Zug nach dem Auslande abgelaſſen werden. Libau, 16. Nov. Hier wurde ein Polizeibeamter, Namens Kluge, der nach durchzechter Nacht durch Geldſpenden zu einer Judenhetze aufreizte, von der Volismenge bor ein improbviſiertes Gericht geſtellt und erſchoſſen. * Baden⸗Baden, 16. Nov. Das Kronprinzen⸗ paar von Schweden iſt heute Nachmittag hier ein⸗ getroffen. * Straßburg, 16. Noy. Bezirkstag nahm eine Reſokution an, wonach mit Rückſicht auf die Fleiſchteuerung die Verpflegungsſätze bei mili⸗ täriſchen Einguartierungen von 80 Pfg. auf 1 Mark erhöht werden ſollen. * Bochum, 16. Nov. Die Einführung der neuen Arbeitsordnung auf den Ruhrgruben voll⸗ og ſich geſtern ohne Störung. Die Arbeiterverbände haben feinerlef Nachrichten über Streikverſammlungen. Allgemein be⸗ rüßt man lt.„Frkf. Zig.“ die Einberufung einer Revier⸗ onferenz, von deren Beſchlüſſen eine Klärung der Situation und Befeſtigung des Friedens im Ruhrbergbau erwartet wird. „ Düſſeldorf, 16. Nov. Bei der Allgemeinen Hochbau⸗ geſellſchaft ſind 700 Maurer und Bauhilfsarbeiter in den Aus⸗ ſtund getreten.(Frkf. Ztg.) *Berlin, 16. Nob. Ein Telegramm aus Windhuk mel⸗ det: Bei Huruggis am 11. Nov. leicht verwundet: Reiter Leon, Sell, geb. zu Budzin, Streifſchuß am rechten Oberarm; bleibt bei der Truppe. Reiter Walter Pfützner, geb. zu Untermhaus, am 11. Nov. im Feldlazarett Haſuur am Typhus geſtorben. Gefrveiter Otto Reinicke, geb. zu Neuruppin, am 14. Nob. im Lazarett Windhuk an Nierenentzündung geſtorben. „ Paris, 16. Nov. Der Generalkommiſſar von Franzöſiſch⸗ Kongo, Gentil, erſchien vor dem Ausſchuffe des franzöſiſchen Afrika⸗Vereins und vor dem Kammerausſchuß für auswärtige und koloniale Angelegenheiten. Es heißt, es ſei in glänzender Weiſe elungen, die gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen zurückzuweiſen. ei der Beratung des Kolonialbudgets wird übrigens auch die Angelegenheit Gentil eingehend erörtert werden. Brüſſel, 18. Nov. Ueber das Befinden des Grafen von Flandern, des Bruders des Königs, wurde heute morgen Der kbeigendes Bulletin ausgegeben: Der Graf von Flandern iſt an Sungenentzündung erkrankt. Sein Zuſtand iſt ernſt. Die letzte Nacht verlief ſchlecht. * Petersburg, 16. Nov.„Rußkij Invalid“ meldet, es ſei der Befehl erlaſſen worden, die Reſerbiſtenjahr⸗ gänge bis 1896 zu entlaſſen. Die Entlaſſung weiterer Jahrgänge ſolle nach der Rückkehr der aktiven Armee aus Oſtaſten erfolgen. Vermiſchtes. — Mordverſuch und Selbſtmor d. In Schwan⸗ heim verſuchte vergangene Nacht der Weißbindermeiſter Berg ſeine Frau im Schlafe durch Beilhiebe zu ermor den. Die ſchwer verletzte Frau flüchtete zu Nachbarn und der Mann erhängte ſich darauf in der Wertſtätte. Schlechte Vermögensverhältniſſe ſollen das Motiv der Tat ſein. — Zum Erdbeben in Italien. Das Deutſche Hilfs, komttee zur Unterſtützung der in Italien durch Erdbeben Geſchädig en hat der italieniſchen Regierung durch die Vermittelung der Berliner itanneniſchen Botſchaft die zweite Rate von 50 000 Lire überwieſen. Bom Rheiniſchen Hilfskomitee ſind allein bis jetzt 61 304,85 M. an das Präſidium abgeführt worden. Aber große Mittel ſind noch gur Linderung der Not erforderlich. Es wird deshalb dringend um tveitere Gaben gebeten. Alle Mitteilungen ſind zu richten an Herrn Emil Selberg, Berlin NW., Alſenſtr. 10. — Einige hundert Studenten des Polßhtechnikums zu Zürich brachten Samstag der Leitung des Korſotheaters eine Katzenmuſik, weil ihnen die bisher gewährten Vergünſtigungen entzogen worden waren. Als der Verſuch gemacht wurde, in den Theaterraum ſelbſt einzudringen, verwehrte dieſes die Polizei. Es kam zu einem Handgemenge mit der Polizei, die ſich auf 80 Mann berſtärten mußte. Die Studenten drangen auf die Polizei mit Stöcken ein. Ein Polizeikorporal wurde ſchwer verletzt. Zahlreiche Verhofeungen wurden vorgenommen. Die Vorkommniſſe dürften zu ernſten Folgen für die Rädelsführer und zu Maßnahmen der Verlkütung dieſer aufregenden Studentenkundgebungen führen, bei denen ſich beſonders die Slawen ſtark bemerkbar machten. — Unwetter und Hochwaſſer. Anhaltende Regen⸗ güſſe haben in Moſel und Saar Hochwaſſer verurſacht. Die Moſel hat die niedrig gelegenen Stadteile und die Ufer überſchwemmt.— Ein heftiger Sturmwind verurſachte in Konſtantinopel in berſchiedenen Stadtteilen größere Schäden. Ein Minaret der Dolmabagdeche⸗Moſchee iſt eingeſtürzt. Das Zink der Dachung des Theaters in Pera wurde vom Sturm fortgetragen. — Die Schwarzen Pocken. In dem luxemburgiſchen Dorſe Rollingergrund herrſchen die ſchwarzen Pocken. Zwei Perſonen ſind bereits daran geſtorben. Zwei Mädchen liegen noch ſchwer erlrankt darnieder. — Eiſenbahnunfall. Auf der Strecke Piski⸗Drei⸗ kirchen der Ungariſchen Staatsbahnen entgleiſte zwiſchen Winzendorf⸗Karlsburg aus bisher noch unbekannten Gründen ein Zug. Fünf Perſonen wurden ſchwer und zwölf leicht bevletzt. — Kindsmord. In Ettensberg(.⸗G. Kempten) hat die Schulberweſerin Magdalena Fiſcher heimlich geboren, das Kind getötet und die Leiche verbrannt. Sie wurde verhaftet. — In die Weſer ſtürzte ſich, wie aus Minden berichtet wird, am Montag eine etwa fünfzigjährige Dame aus Panko w. Ihre Leiche wurde bald gefunden und zur Leichenhalle geſchafft. — Der langjährige zweite Bürgermeiſter von Bamberg Michgel Lutz, der der Stadtverwaltung ſechsund⸗ zwausig Jahre angehörte, wurde vom Gemeindekollegium als erſter rechtskundiger Bürgermeiſter gewählt. — Zur Wiederherſtellung des Turmes der .atharinenkirche in Danzig und zur Erneuerung des Glockenſpieles bewilligte die Stadtverordnetenverſammlung der Ka⸗ tharinen⸗Kirchengemeinde eine Beihilfe von 10 000 M. ſind durch die erſten Sammlungen aufgebracht worden. — Zur Schaffung billiger Wohnungen hat der am Tonnerstag in Berlin verſtorbene Rentier Martin Littaue r, ein Breslauer Kind, im Verein mit ſeinem Bruder Eduard der Stadt Breslau 400 000 Mark vermacht. — Der geſtern gemeldete Ueberfall auf der Poſten vor der Kaſerne des Ulanenoffizierkorps in Hanau iſt nach der„Hanaver Zeitung“ von dem betreffenden Ulanen erfunden worden. Der Soldat hat ſich nach ſeinem Geſtändnis den Meſſer⸗ ſtich ſelbſt beigebracht. Durch ſein angeblich mutiges Verhalten bei dem Ueberfall hat er ſeine Beförderung zum Gefreiten zu erlangen geglaubt. — Der Großherzog als Erfinder. Aus Lübeck wird gemeldet: Der vom Großherzog von Oldenburg erfundene „Nici⸗Propeller“ erwies ſich bei praktiſchen Verſuchen, die auf dem Kellerſee(holſteiniſche Schweiz) in Gegenwart des Groß⸗ herzogs ſtattfanden, als dem allgemein gebräuchlichen Zeiſe⸗Pro⸗ peller weit überlegen. — Falſchmünzer. In Schlebuſch wurde eine Falſch⸗ münzerbande verhaftet, die als Spezialität amerikaniſches Papier⸗ geld anfertigte. —— Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; mündliche oder tele⸗ phoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent W. H. Nein. Die Schule haftet nicht hierfür. Abonnent H. G. Tätowierungen ſind nach einem ganz neuen Verfahren, welches von jedermann leicht ausgeübt werden kann, in kurzer Zeit zu entfernen. Wenden Sie ſich an C. F. B. Moriz, Frieſenſtraße 6, Köln a. Rh. Abonnent H. S. Zum Vertriebe der qu. Artikel haben Sie einen Wandergewerbeſchein zu löſen, ihre zweite Frage iſt uns un⸗ verſtändlich. Abonnent 99. 1. Die Uebertragung der Fahrnis iſt zwar rechts⸗ gültig, kann aber ſeitens Ihrer Gläubiger angefochten werden. 2. Die Verweigerung der Proyiſion beſteht zu Recht, da Sie in der Tat ein Geſchäft nicht abgeſchloſſen haben; bare, erforderlich ge⸗ weſene Auslagen können Sie jedoch beanſpruchen. Abonnent F. L. In den meiſten Fällen laſſen ſich die Mieter die Gasmeſſer ſelbſt ſetzen und werden demjenigen, der den Antrag hierzu ſtellt, auch die Koſten überbürdet. Wie es ſich in Ihrem Falle verhält, können wir nicht entſcheiden, da hier lediglich die getroffenen Vereinbarungen maßgebend ſind. Geſchäftliches. Leberthran 190Ber ah beber, Einnehmelöffeln preiswert Kropp's Drogerie, D l, 1. 661907⁰1 * Die Regierung hat die 2. Straßburger Refker⸗ Geld⸗Lotterie genehmigt und ſind deren Loſe bereits zur Ausgabe gelangt. Die Ziehung dieſer ſehr günſtigen, dabei nächſten 1 Mark⸗Geldlotterie findet bereits am 16. Degember er, ſicher ſtatt. Es kommen hierbei krotz geringer Loszahl 2152 nur Bargewinne mit 42 000 M. zur Ausſpielung, wovon der Haupttreffer 10 000 Mark iſt. 17 000 en— ee. De end te 2e⸗ 822— Mannzelm, 16. Nobember' General⸗Anzeiger. 5. Seſte. Volkswirtschaft. Vom Rbeiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuzenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 15. November 1905. Die großen Rückgänge, denen die großen Börſen in der letzten Woche ausgeſetzt waren, blieben auch auf dem Kohlenkuxen⸗ markte nicht ohne Eindruck. In ſchweren Werten wurde viel⸗ fach Moterigl zum Verkauf geſtellt, ohne daß Käufer auftraten. Da das Augebot aber in faſt keinem Falle ein drängendes war, ſo hielten ſich die Rückgänge in engen Grenzen. Nur bei König Ludwig und Conſtantin der Große traten ſie bei einem bezahlten Kurſe von M. 30 000 bezw. M. 40 000 in die Erſcheinung. Mont Cenis, Lothringen und Königin Eliſabeth behaupten im allgemeinen ihre vorkröchentlichen Kurſe und Dorſtfeld ſchließen bei M. 15 750 ebenſo wie Graf Schwerin bei M. 10 500 leicht befeſtigt. Für mitflere und leichte Werte war die Stimmung weſentlich unfreund⸗ liche: Zwar verfolgten Schürbank und Charlottenburg und Char⸗ lotte zunächſt anziehende Tendenz und wurden poſtenweiſe bis M. 2025 bezw. M. 850 bezahlt, während bei Berichtsſchluß beide Kurſe M. 75 niedriger notieren. Im übrigen erfuhren bei ſtarkem Angsbot Gottesſegen Abſchläge von M. 300, Tremonia und Deutſch⸗ land Haßlinghauſen von M. 150 und Alte Haaſe und Voruſſia von je M. 75. Nur Altendorf und Heinrich tbaren leidlich behauptet. Auf dem Kalikuxenmarkte ſtand die Ausbeuteerhöhung der Gewerkſchaft Wilhelmshall, ſowie die ſich daran anknüpfenden Gerüchte von weiteren bevorſtehenden Ausbeuteerhöhungen im Vordergrunde. Die Stimmung, die anfänglich durch Verkäufe ge⸗ drückt war, ſchlug im ferneren Verlaufe der Woche wieder um und blieb dann bei ziemlich lebhaften Umfätzen feſt. Wilhelmshall ſelbſt erfuhren eine weitere Erhöhung um M. 1000 und konnten ihren höchſten Kursſtand von M. 16 350 leicht behaupten. In großen Poſten wurden Burbach auf die heute bekannt gewordene, mit der Gewerkſchaft Walbeck geplante Transaktion aus dem Markte genommen und vorübergehend bis M. 16 800 bezahlt, um dann auf Glattſtellungen bis M. 16 400 nachzugeben. Auch Ale⸗ TandensShall ſtellen ſich um M. 300 bei lebhaften Umſätzen höher. Für Hehenzollern, Wintershall, Kaiſeroda, Beienroda uſw. blieben die Preiſe nach leichten Schwankungen umverändert. Große Ver⸗ käufe fanden in Desdemona auf die Bewilligung einer Zubuße von 17½ Millionen Mark ſtatt. Der Kurs wurde dadurch bis M. 5200 gedrückt, konnte ſich ſchließlich aber auf Deckungen bis M. 5500 erholen. Auch Juſtus⸗Aktien ſchließen bei 188 pCt. leicht befeſtigt. In den ſchachtbauenden Werten waren die Umſätze gering. Einige Näufe in Günthershall, Siegfried 1 und Schiefe rkante riefen vor⸗ übergehend eine leichte Befeſtigung hervor, ohne aber eine nach⸗ haltige Wirkung zu erzielen, Auf dem Aktienmarkte ſind allein Teuzovia bei 220 pEt. nach großen Käufen höher. In allen übrigen Werten überwog das Angebot, ohne daß aber weitere nennenswerte Rückgänge erfolgten. Die Aktien der neu in den Verkehr gebrachten Nordhäuſer Kaliwerke wurden 5 pCt. über dem Ausgabekurſe lebhaft gebandelt. Bohranteile waren luſtlos bei ruhigem Geſchäft. Um⸗ geſetzt wurden Adelsglück, Otteshall, Wallenſen, Dortmund, Luiſen⸗ hall u. a. zu leicht anziehenden Preiſen. Der Erzkuxenmarkt war vernachläſſigt. ſich Henriette bei M. 1750, Waldſtolln bel M. 225, Honigsmund Hamkurg bei M. 2400, Luiſe Brauneiſenſtein bei M. 700 und Viktorig bei M. 675, in denen ſich ein mäßiger Verkehr entwickelte. Niedriger wurden Wildberg bei M. 2200 und Fernie bei M. 5000 gehandelk. Höher ſtellen Zum Streik der Rotterdamer Getreideverwieger. zeigen und dürfte vorausſichtlich der Streil derfelben morgen beendigt ſein. Außs der Handelskammer. Der Kaiſerl. Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika bereitet die Vergebung des Jahresbedarfs der Kolonie an Materialien und Inventar für das Rechnungsjahr 1906 bor. Bedarfsnachweiſung und Lieferungsbedingungen liegen auf dem Bureau der Handelskammer auf. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim gelangten im Monate Oktober 1905 auf Einzel⸗Unfall⸗ 412, guf Kollektiv⸗Unfall⸗ 280, auf Haftpflicht⸗ 395, auf Glas⸗ 177 And auf Einbruchs⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung 16 Schäden zur Anmeldung. Mannheim⸗Rheinauer Transport⸗Geſellſchaft in Lig. Die Rebiſionsklage der Minderheit gegen den Hauptverſammlungs⸗ beſchluß der Mannheim⸗Rheinauer Transport⸗Geſellſchaft in Lig. wegen Naturalverteilung der im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Aktien wurde vom Reichsgericht verworfen. Portlandzementwerke Heidelberg⸗ Mannheim,.⸗G., Heidel⸗ berg. Für dieſe Geſellſchaft, deren Geſchäftsjahr am 30. November zu Ende geht, iſt eine Dividende⸗Schätzung mit beſonderen Schwierigkeiten verbunden, weil die Zementverbände, denen die Geſellſchaft angehört, erſt per 31. Dezember Abrechnung erteilen. Da ſich aber die Ablieferungen anſehnlich gehoben und die Preiſe geheſſert haben, ſo glaubt man, eine höhere Dividende als im Vor⸗ jahr in Ausſicht nehmen zu dürfen. Damals wurden 5 Proz. ver⸗ teilt, diesmal erwartet man mindeſtens 6 Prog., und vielleicht wird die Verwaltung in der Lage ſein, auch über dieſen Satz noch etwas Ainauszugehen. n. Mannheimer Produktenbörſe. Durch den weiter andauern⸗ den Streik der Getreide⸗Meſſer und ⸗Wäger in Rotterdam iſt das Geſchäft ſehr ſtill. Eif Rotterdam ſind überhaupt von unſeren Importeuren keine Gebote zu erhalten. Vom Auslande wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen: Ameri⸗ faner Hard Winter Nr. 2. per Dez. zu M. 150, La Plata⸗Bahia⸗ lanca ſemence ruſſe 82 Kg. per Nob.⸗Dez. M. 158, do. Bahic⸗ Dlanca⸗Barletta per Nob.⸗Dez. 82 Kg. zu M. 158, Ruſſiſche Ulka 10 Pud 5/10 per November zu M. 155—165, Rumänier 78/79 Kg. 2 Prozent blaufrei per Nob. zu M. 146, Bulgariſcher per November zu M. 140—150. Roggen: Rumain 72/78 Kg. per Nov. M. 184, do. 75/76 Kg. per Nov. M. 136.50. Gerſte Donau 60/61 Kg. per Nod. M. 114, Amerikaniſche 48 Ibs. per Nov.⸗Dez. zu M. 108. Hafer: Amerikager Nr. 2 Clipped white 38 lbs. per Nov.⸗Dez. zu M. 119½. Mais mixed per Nov.⸗Dez. zu M. 105, do. per — 5 zu M. 104. La Plata-Mais rue terms per Nov.⸗Dez. 113. 5 Die bayeriſche Bodenſee⸗Dampfſchfffahrt hat im Vetriebsjahr 1004 einen Ueberſchuß von 146618 M.(gegen 102 844 M. im Jahre 1908) erzielt. Die Schiffe beförderten 344 477 Perſonen An Betriebsmaterial waren vorhanden: 6 Dampfboote, 1 Dampf⸗ fähre, 8 Schleppkähne und 3 Trajektkähne. Maſchinenbau⸗Geſellſchaft Zweibrücken,.⸗G. Der Fabrika⸗ tionsgewinn pro 1904/05 beträgt 158 397 M.(t. V. 244 777.), wogegen Generalunkoſten 222 114 M.(228 260.) und Ab⸗ ſchreidungen 21070 M.(20 345.) erfordern; ſomit ergibt ſich bir Betriebsverluſt von 89 788 M.(Betriebsgewinn von 2113.), rch den ſich der vom Vorjahre übernommene Verluſtſaldo von 97 620 N.(89 742 MN.) auf 187 417 N.(07 629.] erhößt. Neue Aktiengeſellſchaft. Die Schriftgießerei D, Stempel G. m. b. H. in Frankfurt g. M. iſt mit M. 1 Million Grund⸗ kapital in eine Aktiengefellſchaft umgewandelt worden. Die Aktien ſollem vorerſt in den Händen der Vorbeſitzer bleiben, doch iſt für ſpäter die Einführung an der Börfe in Ausſicht genommen. Das Buürgerliche Brauhaus München(Münchener Bürger⸗ brän) erzielte in 1904/o0s nach Abzug der vertragsmäßigen Tan⸗ tiemen einſchließlich M. 157 727(M. 155 442) Vortrag einen Bruttoüberſchuß von M. 728 807(i. V. M. 773 448). Der Auf⸗ ſichtsrat ſchlägt vor, M. 178 686(M. 175 461) zu Abſchreibungen zu verwenden, M. 10 000(wie i..) dem Perſonalexigenz⸗Fonds und M. 8589(M. 10 000) dem Arbeiterunterſtützungsfonds zuzu⸗ weiſen, M. 20000 für außekordentliche Abſchreibungen auf Inven⸗ kar zu benutzen, M. 36 000 für Jubiläumsgaben(25. Betriebs⸗ jahr) zurückzuhalten, M. 19 283(M. 20 258) als Tantieme für den Aufſichtsrat, M. 300 000 zur Zahlung von 10 Proz. Dividende (wie i..) zu verwenden und den Reſt von M. 151 278 vorzu⸗ tragen. Hofbierbrauerei Hanau, Akt.⸗Geſ., vorm. G. Koch, Hanau. Die Verwaltung ſchlägt wiederum 4 Proz. Dividende wie in den Vorjahren vor. Brauerei Germania, Berlin. Nach dem Geſchäftsbericht be⸗ trug der Abſatz 78 416 Hektoliter(mehr 4841 Hektol.); für Neu⸗ bauten wurden M. 114 748 aufgewendek. Der Bruttogewinn von M. 217 715 ſoll wie folgt verteilt werden: Abſchreibungen Marl 99 652(M. 91584), Reſervefonds M. 5493(M. 5452), Tan⸗ tiemen M. 17 652, wieder 6 Proz. Dividende gleich M. 84 000 und Vortrag M. 10 919(M. 8212). Die Ausſichten werden als nicht ungünſtig bezeichnet. Braunkohlen⸗Britett⸗Verkaufsverein G. m,. b.., Köln. Die Herſtellung von Braunkohlenbriketts betrug: im Oktober 1905 175 123 Tonnen(September 161553 To.), im Oktober 1904 162 095 To.(September 144 262 To.). Abgeſetzt wurden: im Oktober 1905 236 863 To.(Sept. 157 973 To.), im Oktober 1904 171 663 To.(Sept. 123 748 To.), L. A. Riedinger, Maſchinen⸗ und Bronzewarenfabrik in Augs⸗ burg. Der Abſchluß ergibt einen Geſamtperluſt von M. 108 950 (l. V. M. 29 777), zu deſſen Deckung wie im vorigen Jahre die Reſerven verwendet werden ſollen. Deneke's Braunſchweiger Wurſt⸗ und Fleiſchwarenfabrik Akt.⸗ Geſ, in Branuſchweig ſchließt bei M. 1 162 520(i. V. 1 056 168 Mark) Jahresumſatz infolge der hohen Fleiſchyreiſe mit M. 24 230 Verluſt(i. V. M. 59 420 Gewinn, woraus 8 Proz. Dividende). Rütgerswerke. Die Direktion teilt mit, daß das Ergebnis des laufenden Geſchäftsjahres beſſer zu werden verſpricht, als das des Vorjahres und die Ausſchüttung einer etwas höheren Dividende als im Vorjahre(7 Progz.) wohl geſtatten dürfte, Die Cito, Fahrradwerke⸗Akt.⸗Geſ., beruft auf den 13. Dezbr. eine Generalverſammlung, in welcher über Erhöhung des Grund⸗ kapitals um M. 250 000 Beſchluß gefaßt werden wird. Preiserhöhung für Drahtſtifte. In der Generalberſammlung des Verbandes deutſcher Drahtſtiftfabriken wurde mitgeteilt, daß in Rückſicht auf den Umſtand, daß die Walzdrahtpreiſe neuerlich um M..50 für die Tonne erhöht wurden, eine demnächſtige Preis⸗ erhöhung für Drahtſtifte ins Auge gefaßt worden ſei. Gegen die Standard Oil Co. Die Verſuche, das Monopol der Standard Oil Co. etwas einzuſchränken, mehren ſich in neueſter Zeit. So iſt jetzt in Belgien eine neue Handelsgeſellſchaft ge⸗ gründet worden unter der Firma Continental Petroleum Co., mit dem Sitz in Antwerpen, die beabſichtigt, in Belgien und in Großbritannien monopolfreies Petroleum zu vertreiben. Dividenden⸗Schätzungen. Die Dividende der Ver. Kunſt⸗ Inſtitute Akt.⸗Geſ. borm. Otto Troitzſch in Berlin wird wieder auf 18 Proz., der Zelluloſefabrik Feldmühle in Breslau auf zirka 11 Proz. gegen 9 Proz., der Märkiſchen Bank in Bochum wieder auf 6 Proz., der Hypothekenbank in Hamburg wieder auf 8 Proz. geſchätzt. Telegramme. Nürnberg, 16. Nov. In der heute abgehaltenen Auf⸗ ſichtsratsſitzung der GElektrizitäts ⸗Aktiengeſelk⸗ ſchaft Schuckert u. Co., Nürnberg, wurde die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung über das am 31. Juli abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Der Brutkogewinn beträgt 3 446 086 M. wozu noch der Gewinnvortrag vom Vorjahre mit 1204 103 M. tritt. Es verbleibt ein Reingewinn in Höhe von 2 676 553 M. Die Verwaltung ſchlägt der auf den 20. Dezember einzuberufenden Generalverſammlung die Verteilung von 4 pCt. Dividende vor. ͤKöln, 16. Nov. Am 10. Nov. wurden die Halle ſchen Kaliwerke,.⸗G. in Köln, gegründet. Das Aktienkapital be⸗ trägt 5 Millionen Mark. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 16. November. Wetzen bierländ. 18 90—.—[ Hafer, württb. Alp.— „ Rheinaauer———„rufſiſcher 15.75—17.25 „ norddeutſcher 18.65—18 90„amerfk meißer—.— „ ruſſ. Azima 19.—19 65 Matsamer.Mixed—.——15.75 „ Ulka 19——19 40„Donau——— „ Theodoſia 20 25—20.0„ OLa Plata 14 20——. „ Taaganrog 19.—19.75 Foßlreps, d. neuer—.——24 50 „ Saxonska 19.50——.— Micken.——21 50 „ rumäniſcher 19.——19 60 Kleefamendeutſch. 1115.—155.— „ am. Minter „ Manitoba]—.—.— ——.— „ IIT 100.—105.— „neuerPfälzer-———— „ Walla Walla——.—.—„Luzerne 109.—165.— „ Fanſas„„„ Rrovene. 1067.—115,— „ Muſtralier———„Efvarſette 81.——53— „ La Plata 19.25—19.75 Leinöl mit Faß—.—89— Lerpen 1122— bet Waggon———38 50 Roggea, pfälz. 1735——.—Nifbst in Naß—.—53.— „ neuer„ bei Waggon—.—52.50 „ruſſiſcher 1760—17.70] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.——.— fr. mit 20, Tara—.— „ norddeutſcher Am. Petrol. Wagg.———22.70 „„F. „ amerik.—.—Aum. Pe rol. in Ciſt. Gerſte, hierl. 17 50—17 75 v. 100koneitoverrollt.18.90 „ Pfälzer 17.75—18.— Spiritus, Ta. verſt. 100% 129— „ ungariſche—.——.„ 7ber unverſt. 59.— Futter 14.20——.— 7 9% 43.50 Gerſte rum. Brau—..— roh 70 er unverſt. 85/92% 55.50 dafer, bad. neu 16.——16.24„ er 8/2% 41. Nr. 00 0 1 2 3 4 Weizenmehl %%% 25.75 25.75 24.75 22.75 Roggenmeb! Nr. 0) 25.75 19) 23.75. Alles ziemlich unve ändert. DOeſterreichiſches Petroleum notlert bis auf Weiteres: in Ciſternen Ml. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Brüſſel, 15. Nov. Leinöl⸗Markt. Tendenz: Hauſſe. Disp. Irs. 37½. Jan /Febr.März /April 39. Mat/ JunJul Auguſt 395/ Dejember 38. Lein⸗Saat.(CLa Plata.) Tendenz: Hauſſe. La Plata ſchwim⸗ mend Frs. 25%. Mannheimer Effektenbörſe vom 16. November.(Offizieller Belicht.) An der Börſe war heute Geſchäft in Aktien der Brauerei Ritter, Schwetzingen zu 31.50 Proz. und in Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahräderfabrik⸗Aktien zu 141 Proz. Sonſt notierten: Kaxla⸗ ruher Nähmaſchinenfabrik Haid u. Neu 280.50 G. 289.50., Mann⸗ heimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien 113 G. und Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 307 B. Obliga Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unf. 1902 100. 50 2½„„ 5 alte M. 96.40 5 „„„„ unk. 1904.90 M Kommunal 97.75 b7 Städte⸗Aulehen. 3½ Freihnreo B. 3½% Heidelba. v. J 190g 3½ Karlsruhe v. K. 1896 3½% Laßr v. K. 1902 4½% Ludwigshafen 40% 98.— 99.— N 90.80 K 98.— B 100.50 0* 100.— 4% 15 4½7%„ 4% Mannh. Oblig. 1901 3·0 1885 v. 1900 100.— C 98.50 N. 101. N 98 50. 98 75 G 98.75 98.75( 37 10„ 190f 98.76 G 3½% Pirmafend unf 1905 98.— G Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geneſ. Sellindu⸗ 31%5** 315 31. „ 18888 1895 „ Igag 1 2 2 ſtrie rückz. 105% 104.50 C. Akf Banken. Brlef Geld Badiſche Bank—.— 180— Gewbk. ⸗ peyer 50% B—. 180 75 Oberrbein, Bant—.— 100 75 Pfälz Banf—.— 105 Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 204 80 Pf. Sp.-u. Kdb Land.—— 188 Nßein. Kredithank—.— 142 40 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.50 Südd. Banf—.— 115.— Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwiasbahn—.— 237.70 „ Maxbahn—.— 10 „ Nordbahn—.— 141 60 Heilbr. Straßenbahn—.— 79.— Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr.——.— Bad. Anil. u. Sodafbr. 457.——.— Chem. Nab. Goldenbg.—.— 168.— Verein chem. Fabriken 345—. Verein D. Oelfabriken 16650—.— Wſt..⸗W. Stamm 261.——. „„Vorzug—— 106.— Brauereien. Bad Brauerei 124.50 124.— Binger Aktienblerbr.—— 44 Durl. Hof vm. Hagen 263.50—.— Eſchbaum⸗Braueref 159.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 10450 Ganters Br., Freibg.—.— 109 —.— Kleinlein, Heidelberg—.— 197 Homb. Meſſerſchmitt—.— 83.— Ludwigsh. Braueret—.— 255.— (fonen. 1½ Bod..⸗G. f. Rhſchiff. 1l. Setiransvott 109.95 1½% Baß. Aniin⸗u. Sohaf. 104. 40 5· 1% By. Kleinfein, Heſdſbg. 101.30 30% Biſra. Pramnaus Bonn 102.50 4% Herrenmiſhle Wen; 100.98 1½% Mannd. Dampf⸗ ſchleppſchſffabris⸗nef. 10f.50 G 1½% Wannh. Lagerhaus⸗ Gefeſſfchaft 102.28 %½% Oberrß. Glektrtzitäts⸗ werfe, Horfgrube 98.— B %% Mfälz. Chamotte u. Tonmerk.⸗. Giſenb. 102.— G 1½% Merſſ..⸗G. Zellſtofff, Walpßof bei Pernau in Hipland 109.75 G 4½,/ Speyrer Braußaus .⸗G. in Speyer 102 50 1½ Speyrer Jiegelwerke 103 4½% Süfdd. Draßfinductr. 101.80 G 1½ Verein chem. Fabriken 1ꝙ½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G —.— e n. Brief Geld Br. Ochwartz. Speyer—.— 134 „fitter, Schwez.—.— 3160 „ S. Meltz, Speyer—.— 101— „. Storch. S.„—. 107.60 „ Merger, Marms—.— 108 Vormſ. Br. v. Oertge 95.—. Iflz. Prefih.n Sptfbr.—.— 144.— Traunsvort u. Verſicherung. ..⸗ Rhöſch. Seetr. 92.——. Nannh. Dampfſchl.—.— 92. „ agerkans—.— 103.— Had. Riſck⸗u. Mitverſ.—.— 355.— „Aſſecurranz 1385— 1370 Continental Nerſ. 445.— 443. Mannh. Verfſcherung 525— 520.— Oherrh Nerſ.⸗Geſ. Pülrtt. Transp.⸗Verf. 730.— 720.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seiſinduſtrie—.— 135.— Dingſer'ſche Mfchfbr. 106.— 105.— Fmaillirfbr. Kirrweill.—— Imaillw. Matkammer 108.——. Fttlinger Spinnerei 97.——. Hüttenb. Spinnerei 102.——.— Farls. Maſchinenbau—— 237.— Näbmfbr. Hald u. Neu 282.50 280 50 Koſth. Cell.⸗u. Papterf.—.— 240— Mann“. Gum u. Asb.—.— 113.— Michfbr. Badenta—+ 226.— Bfälz. Näh⸗. u. Nahrrf. 141.——.— Portl.⸗Cement Hdlbg.—— 134 —.— 585.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 165.50 146.——.— Spehnnrt;; 74 Pfalzbr. Geiſel, Mohr——.— eeeee 307.——— Brauerei Sinner 260— 259.— Zuckerfbr. Waghäufel 112— Br. Schroedl, Hdlbg. 222.——.— Zuckerraff. Mannb. 140. 189 Frankfurter Effettenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Angelgerz.) W. Frankfurt, 16. Nob.(Fondsbörſe.) Selten Mannh. Aktienbr. —— hat die Börſe mit ſo großen Schwankungen zu kämpfen gehabt, wie in den letzten Tagen. Erneut iſt ein Rückſchlag eingetreten. Bereits an der geſtrigen Schlußbörſe und beſonders an der Abendbörſe trat infolge des Rückgangs der Ruſſenwerte makte Tendenz ein. engagiert iſt, ſo handelt es ſich nicht um die Baiſſe⸗Spekulation, ſondern um die Leiſtungsfähigkeit Rußlands fernerhin. Wird Rußland ſeinen Verpflichtungen nachkommen können. Die Nachricht, daß der Kriegszuſtand über Petersburg verhängt werde, ferner der erneute Streik der Eiſenbahner verſtimmle ebenfalls. Die Eröffnung vollzog ſich im allgemeinen bei ſchwacher Tendenz. Abendbörſe beſſer bei anziehenden Kurſen, teilweiſe kamen Rück⸗ läufe denſelben zugute. Montanwerte befeſtigt bei ſtillem Ge⸗ ſchäft. In Schiffahrtsaktien war lebhafte Bewegung auf Ver⸗ käufe Hamburger Rechnung. Konkurrenzlinie Lloyd 4 pCt., Hamburger Schiffahrt 3 pCt. niedriger. Inländiche Werte vernachläſſigt, ausländiſche be⸗ hauptet. Ruſſenwerte gegen geſtern Mittag Ruſſen von 1902 und 1880er je 2 pCt. niedriger, ebenſo übrige Sorten matt. Induſtriewerte im allgemeinen beſſer gehalten. Der weitere Ver⸗ lauf war ruhig, die Kurſe meiſt unverändert; ebenſo ſchloß die Börſe nachbörslich ſtill bei großer Zurückhaltung. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent Wechſel. 18. 18. 15. 16. Amſterdam kurz 168 37 16 40 Laris kurz 81.288 81 289 Belaien„ 80.977 80 9 5 Schweiz. Plätze„ 81.10 81.10 Italten 81.325 135 Nien 8495 84.988 London„ 20.425 20 422 Napoleonsd'or 16.28 16.28 lang—-— Privat⸗Diskont 4576 Staatspapiere, A. Deutſche⸗ 5 15. 16. 15. 16. ½ Dſch. Reichsanl 100.50 100,30] Tamaulipaß 99 10 99 55 ) ᷑ PTTTigaren 98 10 98.— 3½pr. konf. St.⸗Anl 100 85 100,/751% Griechen 1890 51.80 51.60 5 89— 89.— italien. Rente—— 4 bad. St.⸗A.„ 108 40 103.40 iſ Oeſt. Silberr. 100 70 100 88 31½ bad. St.⸗Obl. fi 99.— 8—½„ Papierr.—— 100 50 3½„„ M. 89 50 99.55 Oeſterr. Goldr. 100 35 100.10 3½„„00, 99.85 99 90 Portg. Serie T 67.60 67.60 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 101 lC0 dto IIH 67 80 67 60 31½ do. u. Allg.⸗A. 99 65 99 60 4½ neul Ruſſen 1905 94 50 95.20 3 880—.—% guſſen von 1880 87.80 85.40 4 Heſſen 103 25 1030ſpan. ausl. Rente 92 70 92.10 Heſſen 83.1 8605 Turken v. 1903 8770 87.80 Sachſen 88— 58—] Türken unif. 90.20 90 20 3½ Mih. Stadt⸗A.)—-——.— Ungar. Goldrente 96 10 96 „ Kronenrente 95 47 95.20 5Ag.t. Gold⸗A. 1887—-——.— 4% Chineſen 1898 9785 97 80l erzinsl. Loſe. 1Egypier uniſizirte—.——— Oeſt. Loſe v. 1860 189 83 189.70 Mexitaner äuß.—.— 109.0] Turkiſche Loſe 18.20 188.40 4 den a Aνπνοι Da das deutſche Kapital ſtark in dieſen Werten Banken lagen im Vergleich der geſtrigen Auf Befürchtung der geplanten Mannheim, 16. Novemder. e. Heneratlunzeiger⸗ Aktien induſtrieler Unternehmungen. Berliner Effektenbörſe — Bad. Zuckerfabrit 11195 111.55 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 173 20 188.— 15 ichbaum Marnb. 158 50 158.20 Aua. C⸗(GeSſemens ie7 80 187— Jt!!ß h. Alt.⸗B 747 50 147.50 Ver. Kunſtſeide 519 80 519— W. Berlin, 16. Nov.(Fondsbörſe.) Die Börſe 0 199 See 17 0 war zu Beginn nicht einheitlich. Etwas beſſeres Petersburg 135 85 70 8 18.— 187 5,½] blieb einflußlos. Ruſſenfonds ſetzten unter Petersburger Pari⸗ em arlſtadt 12 21.50 Fabrradw. Kleyer 309 30 07 80tät ei Lar. Aralabe ase 452— Haſch. Aem, fleln od 50 08 50 Auch e e Vanken Sh. Fer Griesheim 2 6 0 257.— Maſchinenf. Baden. 293 50 223 50 On anaktien ſchwächer. er günſtige Bericht des Iron Age 8— 68 do Dürrkopp ad 454— blieb ohne Wirkung. Kohlenaktien relativ preishaltend. Bahnen Cbennoderke daden, 377.— 374.50 Naſchint Gritner 287 80„ 80 leblos. Lombarden ſchwächer auf Wien. Amerikaner behauptet Chem. Werke Albert 877.— 374.50 Schnellprſ. Frithl. 184 50 84 50 2 88 ien. Amerikaner behauptet. a 0 13— 8 Sallewnfele. 186.50 166.50 Heimiſche Fonds ſchwächer. Schiffahrtsaktien makt, angeblich Böſe, Berlin 79.— 81.— Seilinduſtrie Wolff 133.——.— i AEn Geſeüſc. ad 0 118. ander Walodol 200— 50a 60 auf Konkurxenskampf zwiſchen Bremen und Hamburg. Große ahmeyer 140.50 140.— Südd. Immob. 128.70 128.90 Berliner Straßenbahn abgeſchwächt unter Tagesrealiſierungen. Bergwerks-Aktien. Allg. Elektrizitätsaktien feſt und höher. In zweiter Börſen⸗ ſtunde leitende und Mittelbanken durchweg nachgebend. Ruſſen⸗ Pochumer 246 50 948 75 8 i i uderus 137 90 187.— 210 55 18 bank weichend. Ruſſiſche Fonds gedrückt. Montanwerte ruhig. 19905 5———.— Abernta—.— Bahnen ſtill. Schiffahrtsaktien unveränderk. Tägliches Geld erte Lollar ee 751 50 159 4% pCt. Nachher äußerſt ſtill. Banken unverändert. Ruſſen⸗ Frledrichsh. Bergb. 147.— 148.25] Ver. Königs⸗Laura 254 50 251.— bank erholt. Ruſſiſche Fonds etwas gebeſſert. Schiffahrtsaktien Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. e ee 11 Ind ritter Börſenſtunde ruhiger. nduſtriewerte des Fiemd werdacher 288 55 208 70 Zeſterr. Süd⸗Lomb. 25 20 24 80 Kaſſamarktes meiſt ſchwach. Allgemeine Omnibusgeſellſchaft 85 bahn 110 75 170 5 D— T 23 PCt. niedriger auf die Vertagung der Genehmigung des 5 e 11 30 195 0 Weltdanan, 192 25 192 50 Proſpektes für die neuen Aktien, bis die Generalverſammlung Jamburger Packet 167— 8 al. Mittelmeerb.—— j e Nordd. Llond 123 50 122%„ Weridionalbahn 14— 14e— die Verdoppelung des Aktienkapitals genehmigt haben wird. Deſt.⸗Ung. Staatsb 143 50 148 301 Baltim. Ohio 111.90 111 80 Berlin, 16. November ußfurſe.) Kuſſennoten 216— 216.— Fanoda Pacifte 173 40 173 20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Ruff. Anl. 1902 87. 85 0 Hamburg. Packet 166 30 163 31% Neſchsanl. 100 60 100.60 Vordd. Llord 126 10 121.90 40/ Frk. Bup.⸗Vfbb. 101.— 101— f l0h Pr. Pfdb. unk. 14 103.— 108.—3% Reichsanleihe 89.— 89— Dnnamit Fruſt 177 90 17740 05 100 10 100.10%/„„ 14 99 80 99.8 le Bad. St.⸗Anl. 103.50 108.50 Licht⸗ u. Kraftanl. 136.50 135.80 190 101.80 101300/%„„„ 14 100.78 1007c 3½ B. St. Obl. 1900 99 70.80 Rochumer 24460 243.20 4% b. HypB. Pfdb. 101.10 101. 110„„„ 0s8 95.— 95.— 8 85 Renſolidation 0 1850 31½%0% 98.20 gs. 15„ 12 97.— 97. 10 Heſſen 80.20 15 Doitmunder 10 31ʃ 0 15 Bod.⸗Fr. 6 1 100 40%½% Pr. Nfdbr.⸗Bk.⸗ 910 80 975 Se—2 955 Heltenkrdmer 210 0 0 0. 10 96.10 3% Sc Harvener 0 2 % 4̃ Ubr. Nh. W. B. 100 80 100 8 Sbernie unk. 85 102.— 102.— Hyp. ⸗Vfd.⸗Kom.⸗ 5% Cbineſen 101 80 101 90 Hörder Bergwerke 193 50 192. 4% Pfdbr. v Obl, unkündb. 12 99 50 99 50 4% Aaltener 105 20 1058] Faurakütte 254— 251.25 e 10 102 20 102.20 10 Rh. H. B. Pfb. 02 100 50 100.5 186(neu) 100 90 95.2% bönir 19. 60 19— 40% 6 10 07 100.90 100 9 860er Loſe 9.—.— Nibeck⸗Montan 215.20 217.— 5 10 108.80 108 65 40 1972 1 105—%% Baadad⸗Anl. 89. 89.— chalf(G. u. O.———— 5½„ Pfdbr.v. g6 uſ,„„„ alte 96.40 96.4 Kredit mien 211 10 Aurm Nevier 15170151 9„ 94 95.70 05 70%„ 1904 960 62 beri.⸗Märk. Ban 166.80 136 50] Anilin Freptow 37.70 576 7 b,„ Pfd. 003 98.90 86 5% ½„„„ 1014.7 7 75 Serl. Handelgchel. 179.9 17170] Praunt.⸗Brit. 217 20 215 25 %%„Com.-= bl. 11f5 Rh..⸗B..O 97.75 97.70 Darmſtädter Bant 149 40 148 40 D. Steinzeugwerke 290— 288 75 ..uni 10 108.60 108.60e. Rbein. Weſtf. Deutſche Bank(alt) 2415) 240— Diſſeldorfer Wag. 291.50 289 50 %½„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101.80 101 8„(ig.) 241 80 240.80 Elberf. Farben(alt) 534— 530.— v. g7unf.91 99.10 99.10 ½ Nf. B. Pr.⸗Obl. 101.25 101. Disc.-Rommandit 189 10 I8s 40 beſtereg. Alkaliw. 260— 260.— %„ Com.Obl. 150% Pf J. rO.— 9 20 DPreadner Bant 164.20 168.2% Kollkämmerei⸗Akt. 158.— 17.— „ oh 99.90 99.2 ½, It al ſttl.g. C..—.——.— Rbein. Kieditbank 1« 141.70 Fhemiſche Cbarlot. 216 80 218.70 4% Pr. Pſbb. unk. 00 100.80 100 80 2 chaaffh. Banko. 163.40 162. waren dsieslock. 195 50 1950 „„ 0180 101.80 Mannb. Ver⸗GM. 820.— 520.—] Stoctebann—— 148. dedae anhel, 201.— 257 70 — 2 E 8 94.— Dank⸗ und Berſicherungz-Aktien. gombarden Prida.-Di%0 riva!l⸗Discon. Badiſche Bank 199 50 129.50] Deſterr.⸗Ung. Bank 117 40 7 15 W. Berlin, 16 November.(Telear.) Nachbd 85 Verl. Tandels⸗Geſ. 174 10 172 60] Oeſt. Länderbant 112 50 112 50 redit⸗Akti W Comerſ. u. Disk⸗B. 123— 128 Kredit⸗Anſlalt 21125 410 10 Frevit⸗Aktlen 210.70 18350 Staatebahn 111 5 919 15 man Bank 8 105. 105— Diskonto Komm. 189.— 188 50J Lombarden 25.10 24.60 eutſche Bin 21130 240 10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 50 904 50 8 111 05 180 5% Trenz. Srpotbeab. 124 95 124 80 Londoner Effektenbörſe. f elten⸗Bank 11½50 11450 Deutſche Reichsbkl. 158 157.50 gLondon, 16. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. en edae e ee e Neſcheanteide e½ 87½ Souhem Poelſe ziu, Joſe Dresdener Bank iea 4 16 50 Azein, Hyp. B. M. 204—06 5 e% EAneſen 102¼ 102⸗/,] Ebicaao Milwaukee 180/ 181— abe Hyp.⸗Bank 210.80 910 80 Schaaffh. Bankver. 162.40 161.5 41 0 Chineſen 99 5 99½ 9 P 89½ 90— Frkf. Hop.⸗Creditv. 158 66 159.— Südd. Bank Mhm. 113.— 114 50 3%„% Cbine ,, 8 Natſonalbant 120 30 129— Wiener Bantver., 143.50 142.80 2½ ,Conſols 88 887%½ Aechtſon Pr. 2775 4% Itfaltener 105— 105[Voulsv. u. Naſhu. 158— 1537 Oberrhein. Bank 109.0 109 50 Bant Ottomane 120.— 120 4 e% Griechen 53— 58—Union Pacifie 14%½ 184½ Frankfurt a.., 16. November. Kreditaktien 210 50 Staats“ 3 eſo Portugteſen 695/ 697½% Init. St. Steel com. 38 /% 37%% bahn 149 75. Lombarden 24 80. Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Spanier 91/ 91/86[„„ pref. 105¼ 105— 9610 Gotthardbahn 192.50, Disconto⸗Commandit 188.50, Lauru Türken 89/ 89˙ velebahn 49% 49% 250.75. Gelſenkirchen 297.— Darmſftädter 149.—, Handelsgeſellfcha tu 4%ĩ Argentinker 89/ 89 Tend. lräge. 5 5 168 Aeſſer che Bank 240.70, Bochumer 244.— 3% e 357½ 351/[ Debeers 172. 177 orthern—.—. Tendenz: beſſer. 4% Japaner 93½ 981, hartered 2— 1* Tend.: ſtill. Holdfields 6/ç% 60˙6 Nachbörſe. Kreditaktien 210.—, Staatsbahn 143.—, Lo mbarde Ottomanbant 140 141½%] Randmines 7˙/. 7˙% 24.80, Visconto⸗Commandit 188 40. Rio Linto 755„ 65ʃ˙/ Faf rand 67/%% 65/ Braſiligner 86 end.. Pill Pariſer Börſe. Parls, 16. November. Anfangskurſe. 3 0% Rente 99 87 99.80Fürk. Looſe 138—— Italtener—.——— Banque Ottomane 605— 605— Spanter 92 30 92.26 Nio Tinto 1640 1642 Türken unif. 90 45 90 20 2** Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 16.(Tel.) Produktenbericht. Den ſchwächeren amerikaniſchen Berichten folgend zeigte der Markt ſchwache Haltung. Bei kaum verändertem Inlandsangebot bröckelten die Preiſe ab, da ſich die Käufer in der Hoffnung auf größere Zu⸗ fuhren reſerviert verhalten. Hafer und Mais ruhig. Rüböl ſtetig. Wetter naßkalt. Berlin, 16. November.(Telegramm.)[Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. Nov. 15. 16 15 16. Weizen per Dezbr. 17.— 179.-]Nais per Dezbr. 135— 135.— „ Mai 188 50 1˙8.—„Mai 130.50 130 Jul! 5——. Roggen per Dezbr. 168.50 167 7,]Rüböl per Oktbr.———.— „ Mai 173.— 172 5„ Dezbr. 47 10 47 80 „ Juli—— Mai 50.70 50 90 Hafer per Dezbr. 152— 1515, Spiritus 70er loco—— „ Mai 159.50 159 25 Weizenmehl 24.75 21.50 5—.——.—[Koggenmehl 23.50 28.30 Budapeſt, 16. Novbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 15. 16. Weizen per Okkt.———— matt—— ſteti⸗ 5„ April 1726 1728 1780 17 82 Roggen per Okt.——— matt—— ſtelig „ April 1430 1484 1440 11 42 Hafer per Okl.———— matt———„lſtetig „„ Avril 1438 14 40 1452 14 54 Mais per Sepft.———— matt———+ ſeetig „ Mai 1406 14 08 1112 1414 Kohlrapß p. Aug, 25 10 25 30 ruhig 25 10 25 30 ruhig Wetter: Regen. Liverpool, 16. November.(Aufangskurſe.) 15. 16. Welzen per Dez..005% ruhig.00% ruhig „ März.005%.00½ Roggen per Dez..05% tuhig.05% ruhig 5„ Jan. 404.04% —— eeeeeneeeeeeeer, Stimmen aus dem Dublitum. Zur Milchteuerung. Welche wunderlichen Blüten die gegenwärtigen Preistreibe⸗ reien der notwendigſten Nahrungsmittel, namentlich der Milch, her⸗ borbringen, zeigt ein Eingeſandt in einer der letzten Rummern des Generalanzeigers. Ein angeblicher Konſument ſucht die Milchhändler, die beim alten Preis geblieben ſind, zu verdächtigen, als ol ſie minderwertige Milch lieferten. Als Vater einer zahl⸗ reichen Familie benötige ich ein größeres Milchquantum und habe meinem Milchlieferanten eröffnet, beim Aufſchlag das Quantum weſentlich reduzieren zu müſſen. Darauf hin iſt er beim alten Preis geblieben, und ich muß konſtatieren, daß die Qualität nicht geringer wurde. Wie mir, wird es wohl noch manchem anderen Familien⸗ vater ergangen ſein. Wenn nun der Einſender wirklich ein Kon⸗ fumen' iſt, was ihm aber niemand glaubt, ſo ſtellt er ſeiner Ge⸗ ſinnungsweiſe ein ſchlechtes Zeugnis aus. Gehört er aber den In⸗ tereſſentenkreiſen an, ſo iſt es, gelinde geſagt, eine Unverfrorenheit, das Publikun, für ſo dumm zu halten, ſeine Ausführungen nicht gzu durchſchauen. Ein wirklicher Konſument. Verantwortlich für Politik: Richard Greupner für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinztales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Eruſt Müller. Verbandstoffe, Betteinlagstoffe, Inhalationsapparate, lrrigatore, Hausapotheken. n er e Feuer-Versicheru ug. Eine erste Versicherungs-Gesellschatt wünscht für den Plata Mannbheim tücht. Agenten u. Aequisiteure au engagieren bei lohnendem Verdienste. Aner- unter Nr. 60102 die eeee ds. Bl. 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Inſevase Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfa Auswärtige Inſerate 28 Die Reklame⸗Zeile 60„ —.—— Expeditton Nr. 219. Nr. 221. ekanntmachung. Die Durchführung der Vorſchriften üder die Arbeltsbücher und de Beſchäftigung der Ar⸗ peitefinnen und der en Arbeiter etr. Nr. 175501. Die Bürger⸗ meiſter⸗ und Stabhalteramter des Landbezirks werden ange⸗ wieſen, alsbald eine ordentline Nachſchan gemäß 88 159 und 160 der Vollzugsveroidnung zun Gewerbeordnung vorzunehmen und über das Ergebnis derſelben zu herichten. 7031 Mannheim, 13. Novbr. 1905. Großh. Bezirksamt. Abteilung 4. Freiherr v. Rotberg Bekanntuachung. Die Vornah e der Nach'euerfau im Laubbezirk betr. No. 168926 J. Wir bringen hiermit zur öfjentlichen Kenntnis, daß in nächſter Zetit die Nach ieulerſchau im Landbezirk ſtait⸗ fiuden wied. Indem wir die jenigen Hauseigentümer dezw. Slellpertieter, an weiche bezug⸗ liche Auflagen ergangen ſind, nochmals auffordern, für Be⸗ ſeihgung der vorgefundenen fenerpolizeilichen Mängel Sorge zu tragen, machen wir nochmals deſonders darauf aufmerkſam, daß, im Falle dieſe Auflagen nicht oder nicht gehörig erjfüllt worden ſind, neben Beſlrafung zwaugsweſſer Vollzug unter Koſtenfolge zu gewärligen iſt. Die Bürgermeiſterämter der Jandge meinden werden veranlaßt dieſe Verfügung in ortsüblicher Wetſe zur allgemeinen Kenntuis zu beingen und wie geſchehen Gaer anzuzeigen. 70⁰0 Maunhei u, 14.November 1905. Freiherr 5. Notberg. Bekannimachung. Fund betr Gefunden und auf dem Fund büregu, Zimmer 11, der Pontzei⸗ Olteftton zur Aufbewahrung ab⸗ gegeben wurde: Broſche, 1 Scheere mit mediz. Juſtrumenten, 1 Schleier, eine cvarze Pelzboa, e nie ſchwarze Figuentaslle, 1 ſilb. Cylinderuhr, 1 Geldbeutel mit 30 Pig. Inbalt, Uichwarzl. Geldbeutel mit J,0 M. Inhall,! Danleumütze!Ehering, ederpanfofſel, 2 Schlitiel, Zwicker mit Futeral 1 Kinder⸗ dng, 1 Geldbeutel mit 1,84 Pek. Iubalt, 1Ge dbeutel mit 48 Pig. Iltalt, 1Geldbeutel mit 1,41 M. 6 50 5 A 55 weißer Kinder⸗ tun pf, ebetbuch„Chriſtl. Bergeß einniccht. Falls ſich ein Empfangsbe⸗ 1 71 Uicht rechtzeing meldet, geht das Eigentum an der ge⸗ fündenen Sache biunen Fahres⸗ ziſt auf den Finder oder die Gemeinde über. Maunbeim, 15. Nopbr. 1908. Seesdeen, Bezirksamt. Polizeidirettion. 7029 Bekaunkmachung. Zugelaufen und vei Waſen⸗ meiner Stamm H 5, 9 hier, un⸗ c 7028 u Dal matiner männl. Geſchlechts, von weiß und ſchwar⸗ ſer Farbe. Maunhelm, 10. Novbr. 1908. Großh. Bezirkgamt. Pollzeidirektion. Hekannkmachung. Zugelaufen und bei Küfer Fränz Korner K 8, 4 hier un. fa racht: 1027 „Ein Hünd männl. Geſchlechis (Rebpinſcher, von geiber Farbe). Mannberm, 1u. Nopbr. 1905. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekannkmachung. „Jugetaufen und ber Guſtav Winterbauer H 7, 20 hier unter⸗ gebracht: 7036 Ein Dachshund männl. Ge⸗ ſchlechts von ſchwarzer Farbe (gelb und weißer Gruft) Mann ei 13 Novbr. 1905, Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Aonkurs⸗Herfahren. No. 8873. Das Konkursver⸗ labren üer das Vermogen der Babette Heuſer, Iubdabderin eines Schur geſchäſts in Mann elm wurde durch Beſchluß Gr. iie ene hier von 11. 5 As. mäangels Maſſe gemä 9 204.-O. eingeſtellt. 7075 Mannheim, 13. Novhr. 1908 Der Gerichtsſchreiber Großh. 110 89. 008 1: 8 0 Hxr. Jesdlen 11 probiere unſere Miſchungen neueſter Ernte. 680 Ludwig& Schüttheim, ufgebot. Nr. 11171. Frau Katharing Beiner Witwe in Pforzhern, vertreien durch Buchhalter Jacob Philinp in Piorzheim hak das Aufgebot des 3½ digen Pland⸗ niels der Nbeiniſchen Hypotheken⸗ bank Serie 50 Lt. B No 409 über 1000 Pet, beantragt. Dei Inhaber de: Urfunde wird aufgefordert, päleſtens in dem auf Mittwoch, 20. Juni 1906, vormittags 9 Uhr bor dem Gr. A tsgerichte Abt. 1 hierſelbſt, Sitzun sſaal B, Zim. No 112 aubeiaumten Aufge⸗ botstermeine ſeine Rechte aniu⸗ melden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigeufalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde er⸗ ſolgen wird. 7017 aunbe m, 11. November 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. e.: Mo h r. Konkurg⸗Perfahren. Nr 11153 In den Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Muſikauenbändlers Leopold Schmitt in Nannheim eiſt Tel⸗ min zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung, zur Erhebung von Enmnwendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis und zur Aeußerung über die feſtzuſetzende Vergutung für die Glaubdigerausſchußmit⸗ glieder beittmimt auf; Samstag, 9. Dezember 1905 vormittags ½12 Uhr vor dem Gr Aultisgericht heer⸗ ſelbſt U. Stock, Zimmer Nr. 111, Saal A. 7022 Mannheim, 13. Nophr. 1905 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts XIII. Mohr Konkurg⸗Verfahren. No. 8890. Ju dem Konkurs⸗ verfahren über das Ve mögen des Möbelhändlers Theodor Noß hier iſt zur Abnahme der Saluß⸗ rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwe dungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteuung zu berücklichti⸗ genden Forderungen und zur Be⸗ ſchlußzfaſſung der Gäubiger über die nut berwertbaren Verib⸗ gensuücke der Schlußtermin be⸗ ütmit auf: Mittwoch, 6. Dezbr. 1905, vormittags 11% Uuhr vor dem Gr. Autsgerichte hier⸗ ſelbſt, Schöffengerichtsſaal U. Maunheien, 4 Nbobr. 19058. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts U: Mour. 7024 Konkurzverfahren. Nr. 8895. Ueber den Na hlaß des F Kaufmauns Joſef Her⸗ mann Link, Nen der Fir mta Joſef Link vorm. Nenſchlei KHei“ ater, G 7, 17, wurde heute nach⸗ mittags 6 Uhr das Konkursver⸗ fahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nanut: Kaufmann Friedrich Bühler hier. Konkursforderungen ſind bis zum 6. Dezember 1905 bei dein Gerichte anzumelden. Termin zur über die Wahl eines definttiven Verwalters, über die Beuellung eines Gläubigerausſchuſſes und ein retenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegennände, owie zur Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen iſt auf Mittwoch, 13. Dezör. 1908, vormittags 11½ Uhr vor dem Gr. Allltsgerichte Abt. 2, Schöffenſaal II, anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs aſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kurswaſſe eiwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auſerlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Folderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Aupruch nehmen, dem Konkursverwa ter dis zum 6 Dezeinber 1905 Anzeige zu machen Maunheim, 14.Nobe der 1805 Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. U: Mohr. 7028 Schifferſchle ig Meunheim. Der Beginn des Unterrichts, 15 110 auf 8 Wochen erſtreckt, iſt au Mittwoch, 3. Jaunar 1906 fengeſetzt. Er wird an allen Wochentagen, in einem Uuẽter⸗ und Oderkürfe exieilt Das Schulgeld beträg! Mk..—. Der erfolgteiche Be. ſuch der Srule ermöglicht den Schülern, abgeſehen von ſonſti⸗ gen Vorteilen die fruhzeitige Er⸗ kangung des Schifferpatents. Anneldungen können münd⸗ lich oder ſchrifilich bei der Han⸗ del kammer Bi, ib oder bei dem BürgermeiſteramtKaufbans, Ein⸗ gang III Zmmer No. 30/(1, woſelbſt der Proſpekt unenkgelt⸗ lich zu bezieben iſt, jederzeſt ſtatt⸗ finden. Maunbeim, 18. Noobr. 1905. Schiſferſchulkommiſſion: v. Hollander. Hofdrogerie, 0 4, 3. 39000/7 Winlerer. Donnerstag, 16. November 1905. 1 7 Zahlungs⸗Aufforderung Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß die Amlage⸗ Nachträge zur Zahlung fallig ſind und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Bet'äge bei Verm idung der perſönlichen Mahnung, alsbald zu ent⸗ richten. Mannheim, 18. Nov. 1905. Stadtkaſſe: Röderer. Zahlungs⸗Aufforderunj. Wir erſuchen die Pächter ſtädt. Giundſtücke, die auf Martini 1905 fälligen Pachtzinſe längſtens binnen 8 Tagen bei Mahnver⸗ nie den anher geſälligſt entrichten zu wollen. Die Beſtandsbriefe wollen zur Zahlung mitgebracht werden. Maunheim, 11. Nov 905. Städt. Gutsverwaltungskaffe: U2 5. a, 7 48— Grundſtäts⸗ Veiſteigerung. Nr. 12535. Auf Autrag der Erben der Philipp Zeilfelder, Landwirt, Ehefrau Marga⸗ retha geb. Weidner in Mann hei n⸗Neckarau und deren Ge⸗ ſchwiſter werden am Samstag, 25. Nopbr. 1905, vormittags 9 Uhr im Rathauſe zu Neckaran nach⸗ beſchtiebdene Grundſtücke der Ge⸗ matung Mannbem-⸗Neckarau und Seckenheim öffentlich ver⸗ leigert, wobei der Zuſchlag ei⸗ ſolgt, wenn mindenens der Schätzungspreis erreicht wird. a) Gemarkung Mannheim⸗ Neckarau: 1. Lgb.⸗Nr. 14870, 14 a 49 cm Ackerland in Kloppenheimerfeld, Brunnengewann, geſchatzt zu 65 Pig. pro qm. 2 Igb.⸗Nr. 14983, 11 a 68 qm Ackerkand im Herushermer Bös⸗ ſeld, bei Feudenbei merfeld, ge⸗ ſchätzt zu 65 Pig, pro qm. d) Gemarkung Seckenheim: 3. Lgb.-Nr. 5949, es a 03 qm Wald, Gewann Sand im hin teru Riemen, geſchätzt zu 500 M. De weiteren Steigerungsbe⸗ dingungen können im Geſchäfis Munzer des diesſenigen Nolgriats eingeſehen werden. 60108 Mannhelm, 7. Noobr. 1905. Großh. Notariat VI. Mazyer. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 17. Nov. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandloka 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollfireckungswege öffentlich verſteigern: 30694 1 Klavier, 1 Fahrrad, Nähmaſchine, Gerüſtholz, Möbel verſchied. Art und Anderes Mannheim, 16. Nov. 1905. Herhalten Sie von Tugelaufen? Ein junger Bernhardinet Weibchen. Abzuholen 30690 C, 2 2. Stock. dabsaleeh ue vorm. Hagen, Mannheim. Die diesjährige I. ordl. Grneralverſammlung findet Donnerstag, den 23. November ds. Js., nachmittzgs ½6 Uhr im Nebenzimmer des Durlacher MHofes, F 3, 2/ in Mannneim statt. p.— Tages-Ordnung: ſel Hof.-, 597/40 „Geschäftsbericht des Vorstandes und des Aufsichts- rateg. „Gen-hmigung der Bilanz per 30. September 1905 Verwendung des Reingewinnes. Wahl des Aufsichtsrates(§ 6, Abgatz 1 u. 2 der Statuten) Unter Bezugnahme auf 5 7 unseres Statuts ersuchen Wir diejenigen Herren Aktlonäre, die an unserer General- Versummlung teilnehmen wollen, behufs Entgegennahme der Eintrittskarten, ihre Aktien bei der Rheinisellen Credetbank, Mannheim und deren Fillalen oder auf dem Koutor der Gesellschaft zu de onieren. Mannheim, 20. Oktober 905. Der Aufsiehtsrath der Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. vorm. Magen. Franz Grünewald. Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates Sckwetzinger Nirehweil Mlttelstrasse 148. findet nächſten Rheinhäuserstrasse 20 Telephon Me. 1376 empflehlt in großer Auswahl. Sparſames Brennen, intenſive Heißkraft u. einfache Regulierung. Nur erprobte ſolide Fabrikate. Ph. J. Schmitt BUHenru. UGUHd. Lager D1, 16. 60322 Sountag u. Monkag, den 19. u. 20. Aovember fatt. 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