Lu GBadiſche Volkszeitung.) Abonmement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pg. nionatlich, durch die Poßt bez nel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummetr 8 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zetle.. 20 Pfg⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Telegramm⸗Apreſſel „Journal Maunheim; Dtrektton u. Buchbaltung 14 Druckeret⸗Burean An⸗ nahme v. Druckarbetten 84 E 6. 2. Auswactige Inſerate. 28„ 5 2 Redaktton 677 ae Kennee.. e: Werliner Redaltions-Bureau: Berlin W 50. aae; 14115 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 542. Dienstag, 1. November 1905. Der Fehlbetrag im Reichshaushalt. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 20. Nop. Nachdem die Flottenvorlage bekannt gegeben worden, be⸗ ginnt die„Nordd. Allg. Zeitung“ heute Abend mit der Auf⸗ klärungsarbeit für die Reichsfinanzreform. Schon aus dieſem erſten Artikel, der im Auszuge in der Mittagausgabe abgedruckt iſt, erkennt man, daß Herr von Stengel ganze Arbeit machen will, und das iſt nur zu billigen. Er will ſich nicht damit be⸗ gnügen, das Loch in den Reichsfinanzen für das oder die nächſten Jahre zu ſtopfen; ſondern er ſucht Deckung für den Höchſtbedarf an Mehrausgaben, der dem Reiche vermutlich dauernd erwachſen wird. Wer die Reichsfinanzen ernſtlich auf eine geſunde Grundlage ſtellen will, wird gegen dies Verfahren nichts einzuwenden haben. Es macht einen guten Eindruck, daß an die Spitze der Berechnungen die zur Schuldentilgung erforderliche Summe ge⸗ ſtell wird. Sie wird bei einer Tilgungsquote von 7 PCt. auf 3½ Milliarden etwas über 21 Millionen erfordern. Daß dieſe Summe ſchon für 1906 verfügbar ſein werde, wird als unſicher bezeichnet. Sie als fortlaufenden Poſten in alle ſpäteren Haushaltungsentwürfe aufzunehmen, iſt jedenfalls eine Not⸗ wendigkeit, worüber ein Streit nicht mehr entſtehen kann. Darüber ſind ſich alle Parteien einig, daß das Reich nicht wie bisher auf Koſten ſeiner Zukunft ins ungewiſſe hinein wirt⸗ ſchaften darf. Ferner erachtet es die Darlegung für nötig, dem Reichs⸗ invalidenfonds mit jährlich 8 Millionen zu Hilfe zu kommen, wozu ſpäter noch Veteranenbeihilfen mit einer Stbeigerung von 22½% Millionen treten würden. Der Reichsinvalidenfonds, 1873 mit 187 Millionen Talern aus der Kriegsentſchädigung ausgeſtattet, zahlt die Kriegspenſtonen des Reichs und der Bundesſtaaten. Er arbeitet mit einer Unterbilanz von 286 Millionen Mark und würde ſpäteſtens 1910 völlig bankerott ſein, wenn man ihn nicht entlaſtete, und dem Reich eine jähr⸗ liche Mehrausgabe von 36 Millionen aufbürden. Weiler wird für die dringend notwendige Neuregelung der Militär⸗ benſionen ein Betrag von 18 Millionen erforderlich. Für Auf⸗ beſſerung des Wohnungsgeldzuſchuſſes an Unterbeamte werden 6Millionen, für Erhöhung von Servpisſätzen in den unteren Ortsklaſſen, unter Beſeitigung des Perſonalſerviſes 3,3 Millio⸗ nen ausgeworfen. Die Mehrerforderniſſe des Militäretats werden mit einem, 1909 zu erreichenden Höchſtbetrage von 30 Millionen angeſetzt, davon allein 19 Millſonen für verbeſſerte Unterkunft der Unteroffiziere. Die Mehrausgabe im Marine⸗ haushalb wird zwiſchen 1906 und 1910 im Durchſchnitt 15 Mil⸗ lionen betragen, 1910 alſo um jährlich 75 Millionen höher ſein als im nächſten Jahre. Das ergibt für das Jahr des höchſten Mehrbedarfs, alſo etwa 1910, rund 165 Millionen Mark. Dazu kommt aber noch das chroniſche Defizit, woran das Reich leidet, und das für 1906 auf 80—90 Millionen Mark geſchätzt wird. Somit berechnet ſich die zur Geſundung der Reichsfinanzen im Jahre ihrer höchſten Belaſtung erforderliche Summe auf 245—255 Millionen Mark. Da der Höchſtbedarf nicht ſofort eintritt, ſo kann die offiziöſe Darlegung den Bedarf Millionen anſetzen; wenn ſie für den Reſt auf die Mehr⸗ einnahmen aus den Zöllen, nach dem neuen Tarife, verweiſt, ſo wird die Regierung ſich darüber erſt mit dem Reichstag aus⸗ einander zu ſetzen haben, der ſie— unter eiligſter Zuſtimmung des Reichskanzlers— für die Witwen⸗ und Waiſenverſicherung der Arbeiter feſtgelegt hat. Auch abgeſehen davon wird die Rechnung des Reichsſchatzamtes vom Reichstage natürlich genau nachzuprüfen ſein. Den Grundgedanken dieſer Rechnung aber wird man billigen müſſen: für dauernde Mehr⸗Ausgaben der Reichsverwaltung müſſen dauernde Einnahmequellen erſchloſſen werden; außerdem iſt eine Verminderung der Schuldenlaſt an⸗ zuſtreben, weil man aus den Anleihen die Fehlbeträge früherer Jahre mitgedeckt hab und die überſtark belaſtete Zukunft für unbekannte Anforderungen, die über Nacht an uns herantreten können, dringend entlaſtet werden muß. Zunächſt wird nun die angekündigte Darlegung der Vorſchläge abzuwarten ſein, die die Regierung dem Reichstage zur Deckung des Mehrbedarfs machen will. Politische lebersſcht. Mannheim, 21. November 1905. Das neue Kolonialminiſterium. Der tatſächliche Wechſel in der Leitung der Kolonialverwal⸗ tung vollzieht ſich unmittelbar vor der Eröffnung des Reichs⸗ tags. Das Ausſcheiden des Kolonialdirektors Dr. Stübel er⸗ folgt am 27. November. Der neue Leiter Prinz Ernſt v. Hohen⸗ lohesLangenburg wird drei Tage früher eintreten, um noch 2 5 Erbprinz Ernſt zu Hohenlohe⸗Langenburg. einige Zeit mit Dr. Stübel zuſammen zu arbeiten.— Die be⸗ abſichtigte Verwandlung der Kolonialabteilung, die bekanntlich dem Auswärtigen Amt unterſtellt iſt, in ein eigenes Kolonialminiſterium, hat eigentlich nirgends Wider⸗ ſpruch gefunden. Nur im„Tag“ verſucht der Zentrumsabgeord⸗ nete Erzberger nachzuweiſen, daß dieſe Umwandlung nicht nur nicht nützlich, ſondern ſogar ſchädlich ſei. Zunächſt ſei an neuen Steuern und Zöllen guß und gern auf 220230 zje 3, Sachſem⸗Weimar und Anhalt je 2, Sachſen, Elſaß⸗Lothringen Nationalliberale 172, Freiſinnige und Demokraten 78, Sozialdemo⸗ ......——:::.:..... ĩ (Abendblatt.) e ſchon jetzt die Selbſtändigkeit der Kolonialabteilung ſehr groß, denn in allen eigentlichen Kolonialfragen ſei es unabhängig vom Auswärtigen Amt und direkt dem Reichs⸗ kanzler unterſtellt, nur in Fragen, welche auch die äußere Politik betreffen, unterſtehe der Kolonialdirektor dem Auswärtigen Amt. Dann fährt er fort: Ein Kolonialminiſterium löſt jede Verbindung mit dem Aus⸗ wärtigem Amte; beide Staatsſekretäre ſtehen ſich gleichberechtigt gegenüber. Eine ſolche Scheidung iſt mindeſtens verfrüht, ſo lange wir noch mit einer Anzahl anderer Kolonialſtaaten in Ver⸗ handlungen über die Grenzregulierung uſw. ſtehen. Solche Materien müſſen ſtets durch das Auswärtige Amt gehen. Heute gehen alle dieſe Fragen glatt; ſie laufen im Auswärtigen Amte ein und werden von deſſen Kolonialabteilung erledigt, alles in einem Reſſort, Wie aber ſteht es nach der Trennung? Wir wollen die Arbeit nur ſkizsieren: 1. Einlauf im Auswärtigen Amt; 2. Abſchrift und Expedition in das Kolonialminiſteriumz 8. Aeußerung des Kolonfal⸗ miniſteriums; 4. Rückäußerung des Auswärtigen Amtes, das aus allgemein politiſchen Gründen eine andere Auffaſſung vertreten kann; 5. wiederholtes Hin⸗ und Herſchreiben mit endlicher Einigung; 6. Auslauf an den anderen Staat. Was ſich alſo heute in kürzeſter Zeit erreichen läßt, erfordert nachher eine Menge von Zeit und Schreibereien, und der Gewinn iſt nicht erſichtlich. Die enge Verbindung zwiſchen Konſular⸗ und Kolonial⸗ dienſt habe außerdem den Vorteil, daß ein Beamter, wie z. B. der jetzige Gouverneur v. Lindequiſt, bald im einen, bald im anderen Dienſt tun könnte. Auch das Anſehen der Kolonfal⸗ abteilung könne durch die Verwandlung in ein Miniſterium nicht wachſen. Das einzige, das wachſe, ſeien die Koſten, die jetzb ſchon mit 1 Million Mark hoch genug wären. Da mit dem Zentrums⸗Heißſporn Erzberger im Reichstage auch wegen ſeiner gehäſſigen anonymen Angriffe auf die Kolonialverwaltung in der„Köln. Volksztg.“ ein Wörtchen zu reden ſein wird, kann man ja Gelegenheit nehmen, auch dieſe Einwendungen auf ihre Berechtigung hin zu prüfen, beſonders wenn er ſie bei der Be⸗ ratung des Kolonialetats im Reichstage wiederholt. Sozialdemokratie und bürgerliche Parteien in den bundesſtaatlichen Parlamenten. Mit dem Wiedereinzuge eines Sozial demokraten in das ſüchſt⸗ ſche Dreiklaſſenparlament und dem Eindringen in die Lübecker Bür⸗ gerſchaft iſt die Zahl der deutſchen Landesparlamente, in denen die ſtärkſte deutſche Partei Eingang und die Möglichkeit zu praktiſcher Mitarbeit erhalten hat, auf 19 geſtiegen. Es ſitzen Sozialdemolrc⸗ ten in den Landtagen folgender Staaten: Bremen 19, Hamburg 13, Bayern und Baden je 12, Schwarzburg⸗Rudolſtadt 8, Württemberg, Heſſen, Sachſen⸗Meiningen je 7, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha 6, Reuß J. L. 5, Oldenburg und Lübeck je 4. Sachſen⸗Altenburg und Lippe und Reuß ä. L. je 1, d. i. zuſammen 117. Nur Preußen, Mecklem⸗ burg, Braunſchweig, Schwarzburg⸗Sondershauſen, Waldeck und Schaumburg⸗Lippe halten ihre Landesveptretungen noch ſozialiſten⸗ frei. Daß übrigens gerade in den auf die Reichspolitik ausſchlag⸗ gebend einwirkenden größeren deutſchen Bundesſtaaten auf abſeh⸗ bare Zeit ein ſtärkerer Einfluß der Sozialdemokratie ausgeſchloſſen iſt, beweiſt die heutige Zuſammenſetzung der Parlamente bon Preußen, Bayern, Sachſen Württemberg, Baden, Heſſen. In dieſeng ſitzen Angehörige folgender Parteirichtungen: Konſerpative 288, Amtiſemiten und Agrarier 45, Zentrum 256, Polen und Dänen 15, Lagesneuiggenen. Eine eigentümliche Fälſchungsgeſchichte, wodurch ein reicher Amevikaner geprellt wurde, erzählt Harduin im„Matin“. Ein Bilderhändler von Montmartre ließ zwei Bilder im Stile Rem⸗ brandts malen und auch Rembrandt unterzeichnen. Dann ſagte er dem betreffenden beſcheidenen Künſtler, dieſe Bilder ſeien ſo ge⸗ lungen, daß er ſie auch unter ſeinem wahren Namen verkauffen lörtde. Der Maler fühlte ſich ſehr geſchmeichelt, kratzte„Rembrandt“ weg und ſetzte ſeinen eigenen Namen an die Stelle. Der Händler ſandte Narauf die Bilder an einen Geſchäftsfreund in Newyork. Zugleich gung aber auch ein Brief ohne Unterſchrift aw das amerikani⸗ ſche Zollamt ab, worin es hieß, man werde den Verſuch machen. Jwei Bilder Rembrandts im Werte von 600 000 Fvanken einzu⸗ ſchmuggeln, auf denen der Name Rembrandt durch den eines neuen Künſtlers erſetzt ſei. Das Zollamt unterſuchte die Bilder, fand wirk⸗ lich die Spuren des Namens Rembrandt unter dem anderen und ſorderte dem Tarif entſprechend 20 v. H. des Wertes. Der Empfän⸗ ber in Newyork zahlte ſcheinbar mit ſchwerem Herzen den Zoll von 120 000 Franzen; aber dank der Zollquittung gelang es ihm, in wenigen Wochen die dadurch in ihrer Echtheit beſtätigten Rem⸗ brandt⸗Bilder für 300 000 Franken einem Kunſtlie bhabe anzuhängen. Ueber die Babys. Offenbar nach dem Muſter des berühmten Polachen⸗Aufſatzes über den„Katz“ iſt nachſtehender Auf ſatz eines Zehnjährigen gearbeitet, der ſich in folgender unge⸗ mein belehrender Weiſe über die Babys verbreitet:„Die Babys ſind die kleinſten Menſchen, die es gibl. Bei uns gibt es immer eins, und wenn das anfangt zu laufen, kommt ein anderes, zand dann iſt das das Baby. In unſerer Straße ſind ſehr viele Babhs. In jedem Hauſe eins, und jetzt, wenn der Sonn ſcheint, kommem alle auf die Stpaße, und da ſieht man erſt, twie viel da ſind. In mancken Babywagen ſitzen zwei, eins mib dem Kopp hin und das andere mit dem Köpf her— dieſe heißt man Zwillinge, und ſehen ſo ähnlich, daß, wenn man eines anſieht, man meint, es iſt das andere. Die Babys ſind ſehr lieb und gut, wenn ſchlafen Wenn man ſie aber waſcht oder ſie bei der Nacht aufwecken, dann ſchreien ſie, und man muß mit ihnen hin und her goden und ſte ſchüt⸗ teln, und zu ihnen ſingen. Jeder war einmal ein Babh. Groß⸗ bapa auch, er hat aber damals nicht ſo ausgeſehen wie jetzt. Keine Haare hat er ſchon gehabt, aber weißen Bart nicht, ſo ſagt meine Mama, die ihn damals ſchon gekannt hat. Die Babys haben beine Zähne und nicht anderes in Mund wie den Daum. Woher die Babys kommen, weiß man nicht ganz ſicher. Einer ſagt, der Skorch bringt ſie, und der andere ſagt, die Frau Müllern.“ — Mark Twain und ſeine Preisuhr. Einem der humorvollſten VBücher Mark Twains, ſeiner„Reiſe um die Welt“, ent⸗ nehmen wir mit Erlaubnis der Verlagsbuchhandlung Robert Lutz, Stuttgart, die folgende köſtliche Probe, die für den eigenartigen Humor des brühmten Amerikaners charakteriſtiſch iſt. Mark Twain ſchreibt:„Auf unſerem Dampfer hatte ich bei einem der Geſell⸗ ſchaftsſpiele, mit denen man ſich die lange Zeit der Ueberfahrt von Honolulu nach Sidney verkürzte, den ausgeſetzten Preis, eine Waterbury⸗Taſchenuhr, gewonnen, die ich im Koffer verwahrte. Neun Monate ſpäter, in der Stadt Prätoria in Südafrika, nahm ich ſie wieder heraus, weil meine eigene Uhr ſtehen geblieben war, zog ſie auf und ſtellte ſie nach der Turmuhr am Parlamentsgebäude auf 8 Uhr 5 Minuten; dann begab ich mich in mein Schlafzimmer und ging früh zu Bette, da ich nach einer langen Eiſenbahnfahrt der Ruhe bedurfte. Jene Parlamentsuhr hatte eine ganz verrückte Eigenſchaft, die ſonſt nirgends in der Welt vorkommt, aber das wußte ich damals nicht; ſie ſchlägt nämlich, wenn es halb iſt, die nächſte volle Stunde und ſchlägt ſie dann abermals zur richtigen Zeit. Eine Weile rauchte und las ich noch im Bett; als ich aber die Augen nicht länger offenhalten konnte und eben im Begriff war, das Licht zu löſchen, dröhnte es getvaltig vom Turme. Ich zählte zehn Schläge und lange nach meiner Preisuhr, um ſie zu bergleichen. Sie ſtand auf.30, war alſo ſchon eine halbe Stunde zurückgeblieben. Für eine Dreidollarsuhr hatte ſie jedenfalls zu geringe Geſchwindigkeit, doch glaubte ich, das veränderte Klima ſei ſchuld. Ich ſtellte ſie eine halbe Stunde vor, nahm wieder mein Buch zur Hand und wartete. Es ſchlug noch einmal zehn; meine Uhr zeigte 10.30. Dieſe übergroße Eile überraſchte mich— es war zuviel für das Geld. Nachdem ich die Zeiger um eine halbe Stunde zurückgeſchoben hatte, horchte und dvartete ich wieder; ich konnte jetzt nicht anders, denn ich war unruhig und ärgerlich und fühlte keine Schläfrigkeit mehr. Nicht lange, ſo ſchlug es 11 vom Turme und auf meiner Uhr war es 10.30. Wieder ſtellte ſch ſie eine halbe Stunde vor und fing ſchon an die Geduld zu verlieren. Da ſchlug es noch einmal 11; als ich aber ſah, daß die Waterburh⸗ Uhr auf 11.30 zeigte, ſchlug ich ihr die Hirnſchale an einem Bett⸗ pfoſten auseinander, ſo daß die Rädchen in der Luft herumſchwirr⸗ ten. Tags darauf, als ich dann hinter die Geſchichte kam, tat mir das freilich leid.“ Mark Twain, der auf Uhren und deren Er⸗ geuger übrigens nie gut zu ſprechen war, hat hier ganz im Ein⸗ klang mit ſeiner peſſimiſtiſchen„ÜUhrenregel“ gehandelt, welche lautet:„Wenn du deine Uhr richtig aufgezogen haſt und ſie bleiht dennoch eines ſchönen Tages ſtehen, ſo haſt du die Wahl, ob du die Uhr ins Feuer werfen willſt oder ſie zum Uhrmacher bringen. Aber erſteres iſt billiger,— und führt raſcher zum Ziel.“ — Der Untergang der„Hilda“ im Angeſicht der St. Maloer Rhede, über den wir bereits berichtet haben, iſt eine der furcht⸗ barſten Schiffskataſtrophen der letzten Jahrzehnte. Die an Bord anweſenden 5 Frauen und 3 Kinder gehören zu den erſten Opfern, von 24 Mann Schiffsbeſatzung iſt nur einer, von 65 Deck⸗ und 21 Kajütenpaſſagieren ſind 5 gerettet. Das Schiff, das Freitag abem Southampton verließ und Samstag früh in Maint Malo fällig war, blieb wegen Nebels viele Stunden im Kanal vor Anker, geriet dann in der Nacht zum Sonntag in einen Schneeſturm, der jeden Ausblick verhinderte, und fuhr gegen 4 Uhr morgens auf ein Riff. Wenige hundert Meter von der Inſel Cézembre. Der Stoß ſchleu⸗ deute die Reiſenden aus den Betten, ſie hatten weder Zeit, ſich anzukleiden, noch aufs Verdeck zu eilen, als der Dampfer mittſchiffs entzweibrach und beide Hälften verſanken. Zwei Schal pen konnten flott gemacht werden, doch kenterten ſie alsbald in der Brandung und alle Inſaſſen ertranken. 51 Leichen, die an die Küſte trieben, ſind bereits geborgen. Die ſechs Ueberlebenden 2. Seſte Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 21. November. krnten 39 8. J. die geſamte Rechte hat 584 Abgeordnete, der bürger⸗ liche Liberalismus 250, die Sozialdemokratie zählt im Ganzen kaum mit. In vielen Einzelſtaaten iſt alſo eine Stärkung des Liberalis⸗ mus an Einfluß und Zahl der Abgeordneten oder doch wenigſtens eine Wahrung des ſeitherigen Beſitzſtandes auf Koſten der Rechts⸗ parteien durch eine Blockpolitik nach babiſchem Muſter noch ſehr wohl möglich, ohne daß dabei eine„ſozialdemokratiſche Gefahr“ zu be⸗ ſorgen iſt. + S se Heutsches Reich. — Eine katholiſche Lehrerzeitung für Baden erſcheint, wie der„Bad. Beobachter“ mitteilt, vom 1. Januar ab unter dem Titel„Badiſche Lehrerzeitung“ wöchentlich einmal, Redakteur iſt Hauptlehrer Berberich in Karlsruhe. Wenn ſich bas neue Blatb die Tonart des„Pfälzer Boten“ oder des„Bad. Beobachter“ zum Muſter nimmt, dann kann das ein ſchönes Bild konfeſſioneller Verhetzung unter den badiſchen Lehrern werden. Man wird allerdings gut tun, dem Blatt die Beachtung zu ſchenken, die ihm als Organ eines Vereins von kaum einem halben Hundert Mitgliedern zukommt. — Der ſeftherige Redakteur der„Bad. Schulzeitung', des Organs des allgemeinen badiſchen Lehrervereins, Herr Ober⸗ lehrer Göckel in Heidelberg, wird auf 1. Januar k. J. von ſeinem Amte zurücktreten. An ſeine Stelle tritt vorerſt der Schriftführer des Vereins, Herr Hauptlehrer Eiermann in Achern. „— Wie der Vorſtand des Städtetages mitteilt, er⸗ fährt die Tagesordnung für die Verhandlungen am 28. d. Mts., die im Abgeordnetenhauſe geführt werden, noch folgende Er⸗ weiterung: Bildung des Bureaus, Wahl der Stadt, in ver die Zenttalſtelle zu errichten iſt. Wahl des Vorſtandes(12 Mitglieder, 12 Stellvertreter), Wahl des Hauptausſchuſſes(24 Städte oder Stadtperbände). Zum Untergang des Torpedobootes 8 126“. Der Taucherbefund über den ſich der Kaiſer von dem Leiter der Taucherarbeiten perſönlich Bericht erſtatten ließ, ergab bisher, daß das Torpedoboot gerade an dem vorderen Waſſerrohrkeſſel getroffen wurde und daß, wenn nicht eine direkte Exploſion, ſo doch eine rapide exploſtonsähnliche Dampf⸗ entwicklung ſtattgefunden und wahrſcheinlich dazu geführt habe, daß die in der Nähe des Lecks befindlichen Mannſchaften ver⸗ brühl wurden. Genaue Feſtſtellungen ſeien außerordentlich ſchwierig, weil die abgeriſſenen ſcharfkantigen Platten der Bord⸗ wand des Bootes eine große Gefahr für die Taucheranzüge bilden, was auch verhinderte, daß die Taucher in das Innere des Bootes eindringen konnten, um feſtzuſtellen, ob ſich noch im Innern des Bootes Leichen befinden. Der Befund der bisher gefundenen Leichen läßt darauf ſchließen, daß der Tod ſehr ſchnell eingetreten iſt.— Präſident Loubet ließ burch den franzöſiſchen Marineattachee ſein Beileid über den Unfall ausdrücken. 985 Weitere Leichen der mit dem Torpedoboot„S8 126“ ver⸗ unglückten Mannſchaften ſind nicht aufgefunden worden. Die Beerdigung der bisher geborgenen Leichen erfolgt am Mittwoch Nachmittag. — Der Reichstagsabg. Dr. Paaſche iſt von ſeiner mehr als dreimonatlichen Studienreiſe nach Oſtafrika glücklich heim⸗ gekehrt. Er hat nicht nur im Süden der Provinz in den Fluß⸗ niederungen des Rufidyi, wo ſein Sohn, der Oberleutnant z. S. Paaſche, erfolgreich an der Bekämpfung der Aufſtändiſchen teil⸗ nimmt, längere Zeit verweilt, ſondern in weiten anſtrengenden Märſchen die Plantagengebiete am Pangani, in Weſt⸗ und Oſtuſambara ſowie im Tangabezirk beſucht. Der Eindruck, den er von der Entwicklungsfähigkeit jener von der Natur reich geſegneten Gebiete hat, iſt ein Überaus günſtiger. Hoffentlich werden die demnächſtigen Verhandlungen im Reichstage von ſeinen Erfahrungen Nutzen ziehen! — Zu denm in franzöſiſcher Sprache abgefaßten Beileids⸗ telegramm des Kaiſers anläßlich des Todes der Frau v. Jaunez, das im Reichslande ſo ungewöhnliches Auffehen ettegte, wird dem„B..“ noch geſchrieben: Frau v. Jaunez war keine geborene Franzöſin, ſondern eine geborene v. Geiger; iht Vater war Augsburger, der vor dem Kriege nach Frankreich eingewandert war, Herr v. Jaunez ſelbſt iſt übrigens auch nicht etwa als Franzoſe geboren, ſondern als Preuße, nämlich in Wallerfangen, Kreis Saarlouis; auch er iſt nur vor dem Kriege in Frankreich eingewandert.— Es iſt begreiflich, daß man ſich auf die Anwendung der franzöſiſchen Sprache gerade in dieſem Falle in den deutſchen Reichslanden keinen Vers machen kann. — Der Reichstagsabgeordnete für den oberheſſiſchen Wahl⸗ kreis Alsfelb⸗Lauterbach⸗Schotten, Kreisrat Dr. Wallau (Batl.⸗lib), liegt an Typhus ſchwerkrank darnieder. — — Mehrere ſtark beſuchte Bergarbeiterverſamm⸗ lungen im Oelsnitz⸗Lugauer Kohlenrevier beſchloſſen, eine Er⸗ höhung des Schichtlohnes um 50 Pfennige, Erhöhung des Gedinge⸗ lohnes und Beſeitigung der Arbeitsſperre zu verlangen. Ausland. * England. Die Verſammlung der Arbeits⸗ kloſen im Londoner Hydepark(ogl. Mittagsausgabe) verlief vollkommen ruhig. Es wurden Reden gehalten, in denen erklärt wurde, daß die Kundgebung bezwecke, keine Almoſen, ſondern Arbeit zu erhalten. Sodann wurde eine Reſolution angenommen, in der verlangt wird, daß eine neue Regierung vom Parlament die Inangriffnahme öffentlicher Arbeiten for⸗ dert und daß mit dem kapitaliſtiſchen Syſtem gebrochen werde. * Spanien. Neue Verlobungsgerüchte. Das Eheprojekt, welches eine der Töchter des Herzogs von Connaught mit dem ſpaniſchen Thron in Verbindung brachte hat ſich an⸗ geblich zerſchlagen. Nun wird die Heirat des Königs Alfons mit der Prinzeſſin Viktoria Eugenie Julie Eva v. Battenberg als ſicher bevorſtehend bezeichnet; als Hochzeits⸗ tag wird der 17. Mai genannt. Die Prinzeſſin iſt eine Tochter des 1896 verſtorbenen Prinzen Heinrich von Battenberg, der mit der noch lebenden jüngſten Schweſter des Königs Eduard VII., Bearix, vermählt war, ſie iſt alſo eine Nichte des regierenden engliſchen Königs. Prinzeſſin Viktoria— die natürlich proteſtantiſch iſt— wurde am 24. Oktober 1887 in Balmoral geboren, iſt alſo ein Jahr jünger als König Alfons. Aus Bayern wird gemeldet, daß die Verlobung des Königs mit der Prinzeſſin Hildegard, einer Tochter des Prin⸗ zen Ludwig von Bayern, ſo gut wie ſicher ſei. Welche iſt nun die rechte Braut. Oder wirds ſchließlich doch eine andere?“ Aus Baden. Die Erſatzwahl in Lörrach⸗Land. Wir haben bisher zu der durch den Tod Scherers in Lörrach⸗Land notwendig gewordenen Erſatzwahl keine Stellung genommen, einmal weil die Kandidatenfrage Sache des Wahl⸗ kreiſes ſelbſt iſt und weil wir es ferner für gut hielten, eine Klärung der zwiſchen den Freiſinnigen und Nationalliberalen des Wahlkreiſes zugeſpitzten Situation abzuwarten. Die ein⸗ fachſte Löſung der Kandidatenfrage, die Freiſinnige wie Wähler am meiſten befriedigt hätte, wäre jedenfalls die geweſen, daß man wieder einen Jungliberalen aufſtellte. Aber das haben angeblich die Jungliberalen in Lörrach⸗Land ſelbſt nicht gewollt, ob aus eignem Entſchluß oder nicht, bleibe ununterſucht. Das 555 häusliche Angelegenheiten, um die wir uns nicht kümmern wollen. Wurde kein Jungliberaler aufgeſtellt, dann gehörte nach demklaren Wortlaut des Blockabkommens der Wahlkreis der nationalliberalen Par⸗ tei, deren Vertrauensmännerverſammlung in Haltingen ein⸗ ſtimmig die Kandidatur des Herrn Landgerichtsrat Obkircher aufgeſtellt hat. Die Freiſinnige Parteileitung von Lörrach hat zunächſt in Widerſpruch mit dem Blockabkommen ihrerſeits die Kandidatur des Rechtsanwalts Vortiſch in Lörrach mit deſſen Zuſtimmung aufgeſtellt und ſich erſt in weiterem Verlaufe der Verhandlungen bereit erklärt, dieſelbe zurückzuziehen unter der Bedingung, daß bei de r nächſten Erneuerungs⸗ wahl in vier Jahren das Vorſchlagsrecht für den Kandidaten der freiſinnigen Partei zuſteht. Wir folgen in der weiteren Darſtellung des Sachverhalts einer Erklärung des Vorſitzenden des nationalliberalen Bezirksvereins für Lörrach⸗Stadt und Land, Rechtsanwalts Schmitt: Nach mehrſtündigen Verhandlungen, in deren Verlauf u. a. von freiſinniger Seite verſichert worden war, daß bei dieſer Er⸗ neuerungswahl Herr Obkircher wiederum für Mos⸗ bach als Kandidat in Ausſicht genommen ſei, haben die liberalen Mitglieder der Kommiſſion nach langem Widerſtreben, um eine Spaltung im Block zu vermeiden, zugeſtimmt und zwar in Form einer Reſolution, wobei beiderſeits aus drücklich münd⸗ lich die Zuſtimmung der Vertrauensmännerver⸗ ſammlungen und der Zentralleitungen vorbe⸗ halten blieb. Herr Landgerichtsrat Obkircher hat die von freiſinniger Seite aufgeſtellbe Bedingung, nach 4 Jahren das gewonnene Vertrauen der Wähler wieder preiszugeben, als eine für ihn verletzende und dem Wortlaut und Sinn des Blockabkommens widerſtreitende Zu⸗ mutung ohne weiteres entſchieden zurückgewieſen. Infolge deſſen iſt das in der Kommiſſionsſitzung vorge⸗ ſchlagene Abkommen hinfällig. Die am Donnerstag, den 16. ds. telegraphiſch zuſammenberufene ſehr zahlreich beſuchte Ve fſam m⸗ lung der Vertrauensmänner der natl. Partei hat aber einſtimmig die Genehmigung zu dieſer Reſolution ver⸗ ſagt und auch die nationalliberale Parteileitung in Karlsruhe hat einem ſolchen Abkommen nicht zugeſtimmt, vielmehr mit der freiſinnigen Landesparteileitung am 16. ds. eine Vereinbarung dahin getroffen, daß die Kan⸗ didatur Obkircher bedingungslos als Glockkandidatur aufgeſtellt wird. Trotz ſofortiger Verſtändigung konnte ſich die Lörracher freiſinnige Parteileitung unter Führung des Herrn Rechts⸗ anwalt Vortiſch nicht entſchließen, bedingungslos ihre Zuſage für die Kandidatur Obkircher innerhalb der feſtgeſetzten, zur Ein⸗ berufung einer Vertrauensmännerverſammlung völlig ausreichenden Friſt zu erklären. Geſtützt auf das Blockabkommen, haben die National⸗ liberalen natürlich an der Kandidatur Obkircher feſtgehalten, die auch von der freiſinnigen Landesparteileitung gutgeheißen wird. Mit der freiſinnigen Kreisparteileftung iſt, wie es in der Erklärung heißt, ein weiteres Unterhandeln„durch ein ganz unerhört provozierendes Schreiben des Herrn Rechtsanwalts Vortiſch“ völlig unmöglich gemacht.— Hoffentlich zeigen nun die freiſinnigen Wähler am nächſten Dienstag mehr Takt als Herr Rechtsanwalt Vortiſch, der das Blockabkommen genau gekannt und es doch gebrochen hat. Die freiſinnigen Ver⸗ trauensmänner haben, wie mitgeteilt wird, bereits die Unter⸗ ſtützung der Kandidatur Obkircher beſchloſſen. Außerordentlich bemerkenswert iſt, wie die„Frkf. Ztg.“ über die unerquickliche Angelegenheit urteilt, die leider in ſo breiter Oeffentlichkeit erörtert werden mußke. „Jeder gerecht Denkende, auch unter den Blockparteien, wird ohne weiteres zugeben müſſen, daß die Freiſinnigen in Lörrach ſich im Unrecht befinden und daß die national⸗ liberale Parteileitung in völlig korrekter Weiſe handelt, wenn ſie die Einmiſchung der Freiſinnigen zurückveiſt. Wir glauben, daß auch die Freiſinnigen im übrigen Baden dieſen Standpunkt teilen werden und hoffen, daß ſie dieſe Auffaffung ſchleunigſt zum Ausdruck bringen. Herr Vortiſch aber undſeine Lörracher Freunde habender Sache des Fortſchritts, wie die hämiſchen Bemerkungen namentlich in der Zentrumspreſſe zeigen, einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen. Wer als bündnisfähig angeſehen werden will, muß vor allen Dingen Treue halten können.“ ** A* Die Eiſenbahner in Freiburg. .e. Freiburg, 20. November. Die geſtern in den Löwen⸗ ſaal hier vom Badiſchen Eiſenbahrberband einberufene Ver⸗ ſammlung war bon mehreren 100 Eiſenbahnbedien⸗ ſteten aus dem ganzen Oberlande bis Freiburg hinab beſucht. Anweſend waren die Landtagsabgeordneten Oberamtsvichter Avm⸗ bruſter, Landgerichtsrat Breitner, Rechtsanwalt Kopf und Sbadt⸗ verordneter Kräuter. Durch Schreiben, in denen ſie ihre Sympathie für die Eiſenbahner und ihre Forderungen kundgaben, hatten ſich als verhindert entſchuldigt die Abgeordneben Fehrenbach, Rebmann, von Gleichenſteim, Schüler, Blankenhorn, Pfefferle und Dr. Schofer. Ge⸗ leitet wurde die Verſammlung von Obmann Kraner⸗Freiburg. Der erſte Referent, Obmann Kammer⸗Heidelberg ber⸗ breitete ſich über die materielle Notlage der Eiſenbahner, d. h. der nichtetatmäßig angeſtellben Eiſenbahnbedienſteken im allge⸗ meinen und beſprach die Arbeits⸗, Lohn⸗ und Wohnungs⸗ verhältniſſe derſelben. Abhilfe tue hier dringend not⸗ Der Redner bat insbeſondere die anweſenden Abgeordneten für die be⸗ rechtigten Forderungen der Eiſenbahner im Landbage mit Nachdruck einzuſtehen. Der ziveite Referent, Verbandsſekretär Redakteur Eiſele⸗Karlsruhe beſprach die Lohnfrage und die Arbeitsverhältniſſe der Eifenbahner insbeſondere. Beide Referenten fanden lebhaften Beifall. Landtagsabgeordneter Kopf verſicherte zugleich im Namen der Herren Armbruſter und Breitner den Verband der Sympathie und erkannte die Beſtrebungen desſelben als gerechte an. Was die Beſſerung der maderiellen Lage der Eiſenbahner angehe, ſo werde er im kommenden Landtage mit ſeinen Parkeifreunden das möglichſte tun. Die Nobtvendigkeit einer Beſſerung werde von allen Frakkionen des Landtags ohne Unterſchied der Partei anerkännk. Abgeordneter Kräuter führte aus, es müſſe im kommenden Landbag für eine befriedigende Abhilfe Sorgen getragen werden. Und wenn man den Mangel an Mitteln vorſchütze, ſo müſſe man zur Einflihrung einer Vermögensſteuer ſchreiten. Er werde alles tun, um den Wünſchen der Eiſenbahner zur Erfüllung zu verhelfen. In der Diskuſfion ſprachen noch die Obmänner von Karlsruhe, Pforzheim und Mann⸗ heim. Die Verſammlung, die über 3 Stunden dauerte, nahm ſchließlich folgende Reſolution an: waren in den Maſt geklettert, der aus dem Waſſer ragt. Sie waren, als der Saint Maloer Dampfer„Ada“ ſie entdeckte, ganz erſtarrt. Die Southweſtern Companh, der die„Hilda“ gehörte, iſt bon Unglück berfolgt. Vor wenigen Jahren verlor ſie einen Aus⸗ flugsdampfer mit vielen Vergnügungsreiſenden auf der Fahrt von Southampton nach Guernſey. Die Einfahrt nach St. Malo iſt durch die vielen unregelmäßig vorgelagerten Klippen und Riffer die zum Teil nur bei Ebbe ſichtbar ſind, außerordentlich gefährlich, und tvenn der Dampfer bei Nacht und bei Schneeſturm die Einfahrt gewagt hat, ſo kann man ſich eigentlich nicht wundern, daß ihm ein Unglück zugeſtoßen iſt. Die Beleuchtung der Küſte bei St. Malo iſt zwar ſehr gut, gibt aber bei ſchwerem Schneeſturm natürlich nicht die nötige Bürgſchaft für ſichere Schiffahrt. — Graf und Dollarerhin. Ein Roman aus dem Leben hat in Philadelphia ſeinen Abſchluß gefunden. In Philadelphia dat ſich der Graf Karl b. Holnſtein aus Bayern mit Miß Midred Harriſon verheiratet. Der junge Graf, ein Sohn des ber⸗ ſtorbenen bayeriſchen Oberſtallmeiſters Grafen Max Holuſtein, der zu den Freunden Bismarcks gehörte und 1970 zwiſchen dem Harpt⸗ quartier in Verſailles und dem König Ludwig II. in Schloß Berg als Vermittler in der deutſchen Einheitsfrage tätig war, mußte den bayeriſchen Militärdienſt ſchon als Fähnrich verlaſſen, nachdem er das Unglück gehabt hatte, einen Kameraden im Streite zu köten. Er trat die Fahrt über den großen Teich an und war kaufmänniſch kertig. Als Angeſtellter einer Zuckerraffinerie in Kalifornien hatte er das Glück, die Neigung der Tochter des millionenreichen Zucker⸗ königs Alfred C. Harriſon zu gewinnen, und jetzt hat er die ſchöne junge Erbin glücklich zum Standesamt geführt. Die Fumilie Harriſon iſt eine der reichſten und angeſehenſten Kaliforniens; ein Brubder des Zuckerkönigs gehört zu den tüchtigſten Gelehrten der Bereinigten Staaten und hat gegenwärtig das Amt einds Pennſylvanien ſproſſen ſind. Sie ſtammen aus einer Nebenderbindung des Kur⸗ fürſten Karl Albrecht— der als deutſcher Kaiſer Karl VII. Rieß — mit einem bayeriſchen Hoffräulein und führen deshalb auch das baheriſche Königswappen mit dem Abzeichen der illegitimen Herkunft. — Mit dem Automobil bis zum Südpol. Ueber ſeinen kühnen Plan, mit dem Automobil bis zum Südpol vorzudringen, macht der belgiſche Forſchungsreiſende Henrik Arctowski intereſſante Mitkteikungen. Von den natürlichen Landungsplätzen der ſüblichen Meere erſtreckt ſich nach den bisherigen Beobachtungen ein weites Feld glatten Eiſes, das die Polargegend ohne Spalten und Brüche bedeckt, ein flaches Eisfeld, das ſo glatt wie ein g/frorener Teich iſt. Andere Forſcher, die dort waren, konnten nicht ſo ſchnell vorwärts Hunden zurücklegen und mußte umkehren, weil er zu verhungern fürchtete. Arctowski glaubt nun zehnmal ſo ſchnell fahren zu kön⸗ nen, ſo daß die Nahrungsmittel reichen würden; Kapitän Scott und Leutnant Shackleton halten dieſen Plan für ausſichtsvoll. Der Motorwagen für die Polarexpedition wird einen Fuß breite Ruder haben, die mit Leder beſchient und mit langen hervorragenden Nä⸗ geln beſchlagen ſind, damit ſie in dem gefrorenen Schnee Halt haben. Unter dem Wagen befindet ſich eine Art Läufer wie beim kanadiſchen Schlitten; das Gewicht des Wagens ruht auf dieſem Läufer, nicht auf den Rädern. Sachverſtändige beraten jetzt den Bau des Wagens und die Heizungsanlage. Ob nun der Pol ent⸗ deckt wird oder nicht, ſo erwartet man doch eine Erweiterung der geographiſchen und phhſikaliſchen Kenntniſſe der Antarktis. — Die Gaslampe als Telephon. Dem„B..“ wird aus Ha⸗ dersleben(Schleswig) folgendes geſchrreben: War da dieſer Tage ein junger Dienſtknecht auf das hieſige Poſtamt geſchickt wor⸗ den, um mit einer gewiſſen Perſon in Hjerndrup telephoniſch zu ſprechen, das aber keinen Anſchluß an das Fernſprechnetz hat. Der Beamte drachte den Knecht darauf aufmerkſam, daß er die Ver⸗ ug mit dort auch auf belegraphiſchem Wege erreichen könne; dazu müſſe er zunächſt das Telegramm auf ein Formular nieder⸗ ſchreiben, das ſcbder dem Schreibpulte im Schalterraum hänge. Was tut nun Hinrich auf dieſe Belehrung hin? Er blettert zum Er⸗ ſtaunen der Arwpeſenden auf das ziemlich hahe Pult hinauf und kommen. Kapitän Scott konnte nur 16 Kilometer täglich mit ſeinen ruft in eine oben an der Wand angebrachte kleine weiße Gaslampe, die er wohl für den Schalltrichter eines Telephons anſah, mehr⸗ mals mit Stentorſtimme hinein:„Is Hſerndrup do?“ Nun erſt wußten die verblüfften Zuſchauer ſein eigenartiges Tun zu deuten, und unter ihrem homeriſchen Gelächter verließ Hinrich wutſchnau⸗ bend ſein hohes Poſtament und das Poſtamt, ohne ſeinen Auftrag erledigt zu haben. 7 — Wenn ein Schweinehirt eine Berichtigung ſchreibt, dann iſt es eine eigene Sache. Den„Bamb. Neueſten Nachr.“ ging kürzlich eine Nachricht aus Schweinshaupten zu, daß der Schuſter und Schtreinehirt Georg Roſenberger dem Gemeindediener Johann Korn ein Portemonnaie mit 25 Mark entwendet habe. Daraufhin erhielt die Redaktion im Wortlaut folgende Berichtigung:„Sie brachten in ihrer Rummer 252 am 31. X. eine Notiz über einen Gelddiebſtahl. Ich erſuche Sie, da der Bericht nicht vollſtändig, der Wahrheit entſpricht, auf Grund 311. des Poſtgeſetzbuches, um Auf⸗ nahme, folgende Berichtigung(1) iſt unvahr das der Schuhmacher u. nicht Schveinehirt, dem Todengräber und Schweinenntſer ſein Geld nicht geſtohlen hat ſondern lediglich gefunden.(2) iſt der Gemeindediener gar nicht an den Stand gelömmen ſondern im Nebenzimmer da mehrere Leute waven hat der Joh. Korn ſein Nachbarn und Guten Kollegen die, die ganze Zeit deiſammen waren, die 10 Pe. für Trauben auf den glühenden Ofen gelegt und wollte ihn recht auskehren.“ Jetzt iſt freilich alles klar und vollkommen in Ordnung. — Amerikaniſcher Humor. Der in einer Ecke hal⸗ rende Gaſt wandte ſich ſchließlich an einen Herrn, dem er auf dem großen Hausball nicht vorgeſtellt worden war, mit den Worten: „Wenn Sie den geringſten Einfluß bei der Hausfrau haben, bitte; ſorgen Sie dafür, daß man bald zu Tiſch geht; ich bin ſchrecklich hungrig.“„Einfluß?“ erwiderte der andere.„Ich habe gar keinen Einfluß— ich bin doch der Hausherr.“— Chicagoer Sit: tenbild. Der Straßenräuber:„Ihr Geld oder Ihr Leben. Der Einheimiſche:„Sie ſind doch gar nicht der Junge, der mich an dieſer Stelle ſchon dreimal aufgehalten hat.“ Der Straßen⸗ räuber:„Nein, ich habe den Diſtrikt ehrlich 7 ihm gekauft. 1 5 1 7 — — ——— Mannheim, 21. November. General⸗Anzeiger * 8. Seite „Die heute, 19. November im Löwenkeller in Freiburg vom bad. Eiſenbahnerverband ſehr zahlxeich beſuchte Verſammlung er⸗ klärt ſich mit den Referenten einverſtanden. Verſammlung ſpricht den Wunſch aus, es möge mit Rückſicht auf die teuere Lebens⸗ weiſe die vom letzten Landbag anerkannte und ſich immer mehr ſteigernde notdürftige Lage der Eiſenbahnarbeiter diesmal verbeſſert werden. Zugleich erſucht die Verſammlung die Herren Landtags⸗ abgordneten mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln nachdrück⸗ lichſt darauf hinzuwirken, daß die ſchon längſt gehegten Wünſche in Erfüllung gehen.“ Die ** Landtags⸗Dispoſitionen. Aus Karlsruhe wird der„Volksſtimme“ geſchrieben! Die Umbauarbeiten am alten Stände hauzs werden am 5. Dezember abgenommen; es iſt alſo an die Eröffnung der Zweiten Kammer am 12. n. Mts. nicht zu denken. Sehr im Rückſtand ſind noc) die Arbeiten zum Umbau der Erſten Kammer, während Saal und Kommiſſionszimmer der Zweiten Kammer nahezu fertiggeſtellt ſind. Vorausſichtlich werden die regelmäßigen Sitzungen der Zweiten Kammer in der zweiten Januarwoche ihren Anfang nehmen können. Die Informationen des genannten Blattes über die Ein⸗ berufung des Landtags ſind bereits einmal dementiert worden; auch die obigen ſcheinen umſo weniger zuzutreffen, als ſie Widerſprüche enthalten.„Saal und Kommiſſionszimmer der Zweiten Kammer ſind nahezu fertiggeſtellt, al ſo iſt an die Eröffnung der Zweiten Kammer am 12. n. Mts. nicht zu denken.“ Das veime ſich, wer kann. Wenn die Umbauten am 5. 12. abgenommen werden, ſo iſt doch kein Grund einzuſehen, warum nicht eine Woche päter die Kammer eröffnet werden kann. ** Mannheim, 21. Nov. Zur Aktion des Militärvereins⸗ Präſidiume erfährt die hieſige„Volksſtimme“ von angeblich zuver⸗ läſſiger Seite das folgende: Der Beſchluß, die bekannte, die Stimmabgabe für ſozialiſtiſche öffentlichen, iſt im Präſidium worden. Die Sache lag vielmehr ſo, Sitzung anweſenden Zivilperſonen gegen die Faſſung der Erklärung ſtimmten, und daß dieſe hinterher auf Betreiben der die Minderheit bildenden Militärs veröffentlicht wurde. Die ganze Frage wurde diskret behandelt und ſollte vor allem nicht in dieſer Schroffheit öffentlich erledigt werden. Das Verbandspräſidium wird nicht umhin können, ſich zu äußern, ob hier wirklich eine Vergewaltigung der Mehrheit vorliegt. * Karlsruhe, 21. Nob. Der Vorſtand des Jung⸗ liberalen Vereins Karlsruhe nahm in ſeiner geſtrigen Vorſtandsſitzung folgende Reſolution einſtimmig an: Der Vorſtand des Jungliberalen Vereins Karlsruhe verur⸗ teilt die Kundgebung des Militärvereinsver⸗ bandspräſidiums als eine u ngerechtfertigte Ein⸗ miſchung in die Politik und als einen Eingriff in die taalsbürgerlichen Rechte der Verbandsmliglieder. Hlus Stadt und Tand. Mannheim, 21. November. 5 8 Beſſtwechſel. Das Haus des Herrn Konr. Wittemann, O 7. 15(Heidelbergerſtraße), ging durch Kauf an Herrn Konditor Herm. Lederer über, welcher daſelbſt nach modernem Umbau eine feine Konditorei mit Cafe eröffnen wird. Der Kauf wurde vermittelt durch Agent B. Tannenbau m, E 5, 12. * Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband. Morgen Mittwoch abend findet in der Mitgliederverſammlung im„Kar! Theodor“, 6, 2, ein Vortrag über„Streiflichter über die Giſenacher Wahl“ ſtatt. Die Mitglieder ſeien darauf beſonders gufmerkſam gemacht. “Handelsfortbildungsſchule. Lebhafte Mißſtimmu e ſo ſchreibt man uns, in den Kreiſen der dieſtgen das mangelnde Entgegenkommen des Stadtrats. Auf eine am 10. Junl 1905 an den Stadtrat gerichtete Eingabe, in der ins⸗ beſondere erſucht wurde, die Zeit vier Wochen vor Weihnachten, wo das kaufmänniſche Perſonal aufs dringendſte im Geſchäft benötigt iſt und der Beſuch der Schule ſehr nachteilig für das Geſchäft wirkt, als Ferien zu geſtalten, iſt noch heute eine Antvort nicht einge⸗ troffen, trotz Erinnerung vom 27. September 1905. Da die Weih⸗ nachtsgeſchäftszeit vor der Türe ſteht, andererſeits nunmehr nach dem hieſigen Ortsſtatut nicht nur Lehrmädchen, ſondern auch An⸗ 7 95 längſt 8 ſind, bis zum 18. Lebensjahr zur e beigezogen worden, iſt die Mißſtimmun der betroffen Kaufleute begreiflich. 5 * Die konſtituierende Hauptverſammlung des Vereins badiſcher Sparkaſſenrechner fand am Sonntag in Offenbu rg ſtatt. Zum Vorſitzenden des Vereins wurde Schmelcher⸗Mannheim, zu deſſen Stellvertreter Hubert⸗Konſtanz und zum Schriftführer und Rechner Klein-Durlach gewählt. Dem Verein find, mit einigen Ausnahmen, ſämtliche Rechner der badiſchen Sparkaſſen beigetreten. 2 Verſammlung nahm einen ſchönen Verlauf, und es haꝛ ſich namentlich bei der ſich an die Verhandlungen angeſchloſſenen Aus⸗ ſprache über dienftliche Fragen gezeigt, daß die Gründung des zereins einem notwendigen Bedürfnis entſprungen iſt. Um den einzelnen. Mitgliedern bequem Gelegenheit zur Ausſprache über dienſtliche Angelegenheiten, ohne großen Zeitverluſt, zu ermöglichen, wurde der Verein in ſieben Unterverbände eingeteilt, welche nach Bedarf Zuſammenkünfte veranſtalten werden. Juriſtendeutſch. Die Nr. 28 der„Badiſchen Rechtopraxis, bie unterm 11. Nov. 1905 in Karlsruhe erſchienen iſt, hat folgende Stilblüten: In einem Urteil, des vierten Zwilſenats des Großh. Oberlandesgerichtes Karlsruhe heißt es:„So iſt auch bei Anlegung eines mittleren, allgemeinen, gewiſſermaßen durchſchnſtilichen Maßſtabes dieſe vorſätzlich auf Schadenszufügung des Angeklagten gerichtete Handlungsweiſe des Angeklagten eine ſo kraſſe, wie ſie kraſſer kaum gedacht werden kann.“ Derſelbe Senat ſagt in einer anderen Entſcheidung wörtlich in derſelben Nummer:„Dabei mußte er ſich bei dem Eindruck, den ein in Bewegung befindliches Auto⸗ mobil auf das auf der Strecke verkehrende Publikum erfahrungs⸗ gemäß ausübt, vergegenwärtigen, daß bei ſeinem Erſcheinen die alte rau, die er ſah, auch den Kopf verlieren und lopflos gegen das Automobtll ſpringen konnte.“ Auskunftsſtelle für die Preſſe. Um einer irrigen Bericht⸗ erftattung über ſtädtiſche Verhältniſſe entgegen zu wirken, iſt auf eranlaſſung des Oberbürgermeiſters Beutler von der ſtädtiſchen hörde in Dresden eine Auskunftsſtelle für die Preſſe eingerichtet worden. Ein autoriſterter ſtädtiſcher Beamter iſt dort glich einige Stunden zur Exteilung von Auskünften für die Ver⸗ treter der Preſſe zu ſprechen. „Die bauliche Entwickelung der Stadt Mannheim. Welch zrußes Intereſſe dem in unſerem Verlage erſchienenen Werke:„Die bauliche Entwickelung der Stadt Mannheim von der Gründung bis zur Gegenwart“ von Obergeometer V. Mayher entgegengebracht wird, deweiſt die Herr Carl Kamp hier, L 6, 7, ſeitens der Ge⸗ Karläruhe im Auftrage des Großheraogs zu⸗ vielerörterte Erklärung gegen Landtagskandidaten zu ver⸗ nicht formell gefaßt daß die in der entſcheidenden gegangene Beſtellung auf 1 Exemplar dieſes Werkes unter Anerken⸗ nung des intereſſanten Inhaltes. Beſtellungen auf das Werk werden bon Herrn Carl Kamp, L. 6, 7, entgegengenommen und auf Wunſch Anſichtsexemplare zugeſandt. * Die Vereidigung der neugewählten Gewerbegerichtsbeiſitzer findet kommenden Donnerstag vormittag 10 Uhr im großen Rat⸗ hausſaal ſtatt. Morgen Mittwoch abend halb 9 Uhr treffen ſich die Beiſitzer im unteren Lokal der Zentralhalle. Das Erſcheinen aller Beiſitzer iſt dringend erwünſcht, da verſchiedene Fragen. vor allem die Wahl des Gewerbegerichtsausſchuſſes, die am nach der Vereidigung ſtattfindet, beſprochen werden ollen. * Für bie Opfer des Maſſenmordes in Rußland ſind bis jetzt in Mainz 30 000 M. geſammelt worden. *Iſt das Wort Streikbrecher eine Beleidigung? Eine neuere Gerichtsentſcheidung bezeichnet es als techniſchen Ausdruck in der Arbeiterbewegung, der alſo ſtraflos iſt, wenn der damit Bedachte wirklich ſeinen ausſtändigen Arbeitskollegen durch Aufnahme der Arbeit in den Rücken gefallen iſt. Auch das hieſige Schöffengericht verhandelte geſtern eine Privatbeleidigungsklage wegen der Be⸗ zeichnung„Streikbrecher“. Kläger war der Hirſch⸗Dunkerianer Schloſſer Johann Philipp Scheu rig von hier, Beklagter der freie Gewerkſchaftler Schloſſer und Wirt Peter Braun auf dem Wald⸗ hof. Der Beklagte gebrauchte dieſen Ausdruck eingeſtandenermaßen in einer Vorſtandsſitzung des Arbeitergeſangvereins in ſeiner Wirtſchaft„Zum Rodenſteiner“, mit dem Hinweiſe darauf, daß ſolche Leute bei den Hirſch⸗Dunkerſchen Gewerkvereinen ſtets unbe⸗ denklich Aufnahme finden. Der Beklagte gab geſtern ſofort zu, ſich getäuſcht zu haben; es habe damals aber in der ganzen Werkſtakt geheißen, Scheurig ſei ein Streikbrecher. Der Vorſitzende verweiſt den Beklagten darauf, daß in dem Ausdrucke ein ſchwerer Vorwurf gegen Scheurig liege, der nach den Anſchauungen in Arbeiterkreiſen als Beleidigung aufzufaſſen ſei, wenn er nicht der Wahrheit entſpricht. Den Bemühungen des Vorſitzenden und der Klagever⸗ treter(Herr.⸗A. Dr. Jeſelſohn für den Kläger, Herr Dr. Frank für den Beklagten) gelang es ſchließlich, einen Vergleich abzuſchließen, in welchem der Beklagte bedauert, den Kläger be⸗ leidigt zu haben und anerkennt, daß der Ausdruck Streikbrecher nicht gerechtfertigt war. Der Beklagte übernahm die Koſten. *Einen guten Fang machte heute früh die Ludwigshafener Polizei durch die Feſtnahme des Hauſierers Franz Kneller von Zeuthern(A. Bruchſal) in einer dortigen Herberge. Er gibt ſich aus als akademiſch gebildeter Landwirt Kurt b. Hagen, Sohn des Leutnants Hans v. Hagen. Daß man es mit einem ganz geriebenen Hochſtapler zu kun hat, bewies die große Anzahl der bei ihm ge⸗ fundenen Stempel von Behörden und Privaten, falſchen Leumunds⸗ zeugniſſen und ſonſtigen gefälſchten Papieren. Inzwiſchen wurde in Homburg ein gewiſſer Roßmeyer feſtgenommen, der anſcheinend ein Komplize des Verhafteten iſt und die falſchen Papiere ange⸗ fertigt hat. Eine Spezialität der Beiden war anſcheinend die An⸗ fertigung von Bittgeſuchen. * Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Stefan Mundi dahier wurde das Konkursverfahren er⸗ öffnet. Herr Rechtsampalt Mürb wurde zum Konkursverwalter ernannt. Forderungen ſind bis 6. Dezember anzumelden, die Prilfung derſelben findet am 16. Dezember ſtatt. Polizeibericht vom 21. Rovember. (Schluß.) Unfälle: Geſtern Nachm. wurde ein led. Spengler von Neckarau vor dem Neubau Schwetzingerſtraße 158 hier infolge eigener Un⸗ vorſichtigteit von einem elektriſchen Straßenbahnwagen erfaßt, zur Seite geſchleudert und am linken Arm verletzt. Ein ſchwerhöriger Arbeiter, der geſtern Nachmittag mit einem mit Giſenſtangen be⸗ ladenen Handwagen die Schwetzingerſtraße entlang fuhr und das Warnungsſignal eines nach Neckarau fahrenden Straßenbahnwagens nicht hörte, wurde ſamt dem Wagen von der Elektriſchen zur Seite geſchleudert, aber nicht verletzt. Dagegen wurde ein neben dem Handkarren herlaufenden 4 Jahre alter Knabe von den Eiſenſtangen erfaßt, vor den elettriſchen Wagen geworfen und 2 Meter weit ge⸗ ſchleift. Ein ihm vom Straßenbahnwagen aus zu Hilfe eilender Kriminalſchutzmann erhielt hierbei einen Schlag von einer Eiſen⸗ ſtange an den Kopf. 5 Vor der Friedrichsbrücke wurde geſtern Vormittag ein Erd⸗ arbeiter aus Feudenheim von einem Milchhändler von hier mit einem Handkavren angefahren, zu Boden geworfen und am Hinterkopf erheblich verletzt. Durch Unachtſamkeit eines Kohlen⸗ fuhrmanns erfolgte geſtern Abend auf dem Friedrichsring bei U 8 und 4 ein Zuſammdenſtoß eines Kohlenfuhrwerks mit einem in der Fahrt befindlichen elektriſchen Straßenbahnwagen, wobei letzterer erheblich beſchädigt wurde. Ein Zimmerbrand entſtand in dem Hauſe Mittelſtr. 13 hier. Das Feuer konnte ohne großen Schaden anzurichten von Hausbewohnern gelöſcht werden. Verhaftet wurden 15 Perſonen, darunter ein Taglöhner von Waldhof wegen Haſendiebſtahls, ein Taglöhner von Hofheim wegen Körperverletzung und ein vom Amtsgericht Nordheim zur Straferſtehung ausgeſchriebener Arbeiter von Schlema. Nus dem Grossherzoqtum. Weinheim, 20. Nov. Die Retierade, die der Vericht⸗ erſtatter der„Volksſtimmde“ bei ſeinem Feldzuge gegen das Wein⸗ heimer Schöffengericht in der Samstagsnummer der„Volksſt.“ an⸗ tritt, ſucht er durch eine heftige Kanonade gegen unbeteiligte Dritte, beſonders gegen den Korreſpondenten des„General⸗Anzeigers“, zu maskieren. In der Sache ſelbſt kann der Berichterſtatter der Volks⸗ ſtimmme jetzt nicht mehr umhin, den gegen das Gericht erhobenen Vor⸗ wurf der Parteilichteit zurückzunehmen und ſich zu dem Bekenntnis zu verſtehen,„daß das Gericht wohl in gutem Glauben gehandelt haben möge“, und„daß es das gute Recht der Richter ſei, zu der Anſchauung zu kommen, daß der Angeklagte ſinnlos betrunden und demzufolge freizuſprechen war, daß darüber dem Gericht kein Vor⸗ wurf gemacht werden könne, und daß dieſe Annahme in dem ſubjek⸗ tiven Ermeſſen der Richter liege“. Anſtatt nun aber offen und ehr⸗ lich einzugeſtehen, daß er bei ſeiner Behauptung, die eigentlichen Motive des freiſprechenden Erkenntniſſes baſierten auf einer von dritter Seite ausgeübte Protektion, das Opfer eines Irrtums ge⸗ worden ſet, und daß nach Lage der Sache von einer ſolchen Beein⸗ fluſſung der Richter keine Rede ſein könme, läßt der Berichterſtatter der„Vilksſtimme“ ſeinen Grimm ob ſeines mißglückten Zeter⸗ mordios über den vermeintlichen Akt der Klaſſenjuſtiz den„General⸗ Anzeiger“ und deſſen Berichterſtatter fühlen. Vor allem glaubt er die Länge des Berichtes des„General⸗Anzeigers“ ausdrücklich dahin konſtatieren zu müſſen, daß dieſer nahezu 100 Zeilen umfaſſe. Nun, darüber braucht ſich der Berichterſtatter der„Volksſtimme“ nicht autf⸗ zuregen, denn von ſeinen eigenen Berichten in dieſer Sache zählt der erſte nur 5 Zeilen weniger, der zweite aber 79 mehr. Wenn er dann glaubt, die Autorſchaft des Berichts des„Generalanzeiger“ beruhe auf einem perſönlichen Intereſſe des Berichterſtatters, ſo hat er bei dieſer Vermutung weit neben das geſch denn der letztere iſt weder divekt noch indirekt perſönlich an dieſ he be⸗ teiligt und hat unabhängig und frei von irgend wel ifluf⸗ ſungen es für notwe h objektiven nicht von parteipolitiſchen Standpunkte aus 31 nd dar⸗ zuſtellen Und daß ſeine Darſtellung in allen P der wirk⸗ lichen Sachlage genau entſpricht, daran hält er trotz des Vorwurfes der Fälſchung von Seiten der„Volksſtimume“ unerſchütterlich feſt, ſagt, einge geklagter nicht erfahren habe. Un „in der Sache mindeſtens ſo gut unterri welche im Gerichtsſaale anweſend waven“, ſo muß Es liegt hier auf unſerer Seite weder eine Fälſchung noch eine Verwechslung vor, die der Bericht der„Volks⸗ ſtimme“ zu konſtruieren verſucht. Wir haben eben nur unſere Informationen etwas genauer genommen als der Bericht⸗ erſtatter der„Volksſtimme“. Geradezu naiv klingt es nun aber, wenn dieſer dem„Generalanzeiger“ den Vorwurf machen ßwill, er habe ſich zum„Verteidigungsorgan für Schweinigeleien“ ſtempelm laſſen. Kein vernünftiger Meuſch wird imſtande ſein, aus unſerem letzten Berichte auch nur den leiſeſten Verſuch einer Beſchönigung der Verfehlungen des Greinert herausleſen zu können; das bringt nur parteifanatiſche Alternation fertig. Wenn wir ſelbſt die betr. Tat als„ſchamloſe Beläſtigungen von Frauen auf offener Straße“ bezeichnet haben, wie kann dann uns der Vorwurf einer verſuchten Verteidigung dieſer Handlungsweiſe gemacht werden! Und noch eins: Der Berichterſtatter der„Volksſtimme“ hat nach bekanntem Muſter auch einige perſönliche Ausfälle gegen uns für angebvacht gehalten Er hätte ſich dieſe ruhig ſparen können, ſie gehörten durch⸗ aus nicht zur Sache. Wir brauchen von ihm keine Belehrungen über Wahrheitsliebe und gewiſſenhafte Berichterſtattung entgegenzu⸗ nehmen, von ihm am allerwenigſten. Wir haben allerdings, um nur eins hervorzuheben, im Gegenſatze zu dem Berichterſtatter der „Volksſtimme“, es ſeither immer als mit den Regeln des journaliſti⸗ ſchen Anſtandes für unvereinbar gehalten, über Dinge zu berichten, über die uns bei erbetenen Interviews unter dem ausdrücklichen Vorbehalt Mitteilung gemacht worden war, daß ſie nicht für die Oeffentlichkeit und nicht für die Preſſe beſtimmt ſeten. Und wenn der Berichterſtatter der„Volksſtimme“ glaubt, daß ſchnöde Geld⸗ gier uns zu unſerem Vorgehen in dieſer Sache beſtimmt hätte, ſo möge ihm geſagt ſein, daß wir eine ſolche Jagd nach Geld durchaus nicht nötig haben, wenn wir auch nicht in der Lage ſind, die Miktel zu unſerem Lebensunterhalt ſo leicht und mühelos zu erwerben, wie der Berichterſtatter der„Volksſtimme.“ Damit iſt die Sache für uns erledigt. Kleine Mitteilungen aus Baden. Seit längerer Zeit ſchon wurden in der katholiſchen Kirche in Schwetzingen verſchiedentlich Sachen geſtohlen, und im Laufe voriger Woche neuer⸗ dings eine am Beichtſtuhl angebrachte Decke, die mit Ringen an einer Stange befeſtigt war. Dieſe Decke muß vorſichtig losgetrennt worden ſein, da die Ringe ſich noch an der Stange befanden.— In Mimmenhauſen im Salemer Tal wurde dieſer Tage nach Bjähriger Pauſe wieder der Markgräfliche„Klllerweiher“ durch die Hoffiſchhändler Gebr. Einhardt in Konſtanz geleert. Er enthielt 81 Zentner prächtige Spiegelkarpfen.— Der Bürgerausſchuß vom Pforzheim beſchloß, falls nächſten Mittwoch Herr Blürgermeiſter Holzwarth wie dergewählt wird, ihm einen Gehalt von 8500 M. und einen Ruhegehalt ſteigend von 3000 bis 4250 M. zuzuſichern. Bis⸗ her betrug ſein Gehalt 7500., ſein Ruhegehalts⸗Anſpruch 1875 Mark.— Gegenwärtig wird ein größeres Waſſerverſor⸗ gungsbrofekt für die Konſtanzer Gegend erwogen. Die Regierung will nämlich unter Umſtänden das für die zu erbauende Irrenanſtalt nötige Waſſer zwiſchen Staad und Egg aus dem Ueber⸗ linger See in ein Reſervoir auf die Allmannshöhe pumpen laſſen und von hier aus gleichzeitig die Gemeinden Allmannsdorf, Stagd, Egg und Wollmatingen mit dem nötigen Waſſer verſorgen.— In Muggenſturm begehen heute die Friedrich Lutz'ſchen Eheleute die goldene Hochzeit.— In Rumpfen wurde der frühere Bürgermeiſter, Herr Schwing, beim Baumfällen von einem um⸗ ſtürzenden Stamme kötlich getroffen.— In Staufen trat eine Erhöhung des Milchpreiſes von 16 auf 18 Pfg. bro Liter ein.— Ungefähr 100 Mann der Tonwarenin du⸗ ſtrie Wiesloch ſind in den Ausſtand getreten. Grund: Maßregelung bezw. Entlaſſung eines ſeit 7 Jahren im Vetriebe be⸗ ſchäftigten Arbeiters, der die Organiſation leitete. Auch wird Ab⸗ ſtellung einer Anzahl von Mißſtänden gefordert.— In Bühler⸗ tal wollte Samstag nacht die Ehefrau des Joſef Maier die Pe⸗ troleumlampe auslöſchen. Die Lampe eypplodierte. Die Klef⸗ der fingen Feuer und die Frau erlitt ſchreckliche Brandwunden, ſo⸗ daß der Tod bald eintrat.— In Lahr iſt ein Poftſack mit Poſt⸗ und Buhnquittungsbüchern abhanden gekommen, der auf einem ztreträderigen Handkarren vor dem Bahnhofgebäude lag.— Sonm⸗ lag mittag fand man in Gttlingen die in den 4ber JFahren ſtehende Thereſia Springer in ihrem Zimmer als Lei che auf. Die Kleider waren am Leibe verbrannt und der an die Wand ge⸗ lehnte Körper über ein ausgebranntes Endölkännchen zuſammen⸗ geſunken. Es iſt Selbſtmord anzunehmen, da an der Decke ſich auch Vorbereitungen zum Aufhängen befanden.— Die„Bruchf. Ztg.“ meldet: Der ſeit einiger Zeit hier, früher in Bretten wohn⸗ hafte Magnetopat H. Vinnai wurde wegen dringenden Verdachts fahrläſſiger Tötung berhaftet, nachdem eine faſt 2 Monale dauernde Unterſuchung über den Todesfall einer Patientin, wie es ſcheint, genügende Verdachtsmomente ergeben hatte.— Am Sams tag nachmittag wurde von einem Jagdpächter aus Mannheim und bom Walthüter Auer im Hardtwald zwiſchen Oftersheim und Walldorf eine bereits ſtark verweſte, nicht mehr erkenntliche man n⸗ liche Leiche gefunden. Neben der mit blauer Bluſe, grau und braungeſtreiften Hoſe und mit gut erhaltenen, neuen Schnürſchuhen bekleideten Leiche lag ein abgeſchoſſener Revolver, ſo daß wohl anzunehmen iſt, daß ein Selbſtmord vorliegt.— Die älteſte Frau von Schwetzingen iſt am Sonntag im Alter von 92 Jahren geſtorben. Es iſt die Witwe des früheren Maurermeiſters Mart, Blülchler, Frau Apollonia Büchler geb. Hartung, die ſich als Pfründ⸗ nerin ſeit langen Jahren im Krankenhauſe befand. Die Greſſin war ſeit einjigen Jahren nahezu erblindet.— Im Porphhrwerk „Edelſtein“ bei Schriesheim verunglückte der Arbeiter Bachert durch Sturz zu Tode. Er war am Sonntag vormittag mit Ein⸗ ſchmieren von Maſchimenteilen beſchäftigt. Der als braver Mann geſchilderte Verunglückte hinterläßt eine Wittve und 6 Kinder.— Einem im oberen Stockwerk eines Hauſes in Roſenberg mit Reparaturarbeit beſchäftigten Meiſter paſſierte das Mißgeſchick, daß er ausglitt und mit der Wucht ſeines Körpers den dünnen Zimmerboden durchbrach. Er ſtürzte in das darunter befindliche Gemach und zwar, wie es ein glücklicher Zufall wollte, Bett, welches zwar unter den 190 Pfund des Fallenden zuſammenbrach, immerhin aber die Wucht des Sturzes milderte, ſo daß der Geſtürzte ohne Körperſchaden davonklam. 5 Pfalz. heſſen und Umgebung. 'or Heute vormittag um 10.80 Uhr wurde ſon von der Maſchine der Bahnme des ein⸗ fahrenden Perſonenzuges Nr. 208 beim Ueberſchreiten der Gleiſe erfaßt und zur Seite geſchleudert, wodurch der Bedauernswerte eine Serte, General⸗unzeiger. Mannheim, 31. Novemder. ſchwere Kopfverletzung erlitt. Das Gehirn war teil⸗ kweiſe herausgequollen. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus ge⸗ Prächt, we uer inzwiſchen geſtorben iſt.— Um 10 Uhr ver⸗ unglückte der 18 Jahre alte Bahnarbeiter Jakob Wetzel aus ofheim in der hieſigen Betriebswerkmeiſterei; er erlitt einen Beinbruch. * Darmſtadt, 20. Nov. Wie der Polizeibericht meldet, würde heute früh 7½ Uhr ein Dragoner des hier garniſonjerenden Heipbragonerregiments Nr. 24 in dem umveit des Exerzierhauſes Thenden Naturtempel erhängt aufgefunden. Nach Lage der 7 liegt ein Selbſtmord bor.— Weiter lwurbe heute vormiktag in der Nähe der Kaſerne des Feldartillerieregiments Nr. 61 auf Hem Feld ein unbekannter, eiwa 40jähriger Mann erſchoſſen Kufgefunden. Der Selbſtmörder hatte einen Zettel mit dem Namen A Kraut aus Frankfurt a. M. bei ſich. Gerichiszeſtung. AI Frankenthal, 20. November. Im Hinblick auf die 255 19. Dezember vor der hieſigen Strafkammer ſtattfindenden erhandlung gegen den Reichstagsabgeordneten Sartorius wegen Vergehens gegen das Weingeſetz dürften folgende Details, die als Vorgeſchichte des Prozeſſes gelten können, von In⸗ tereſſe ſein. Nicht wenig Aufſehen erregte es, als Mitte Auguſt Ds. Js. der weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannte Weinchemiker Dr. Möslinger in Neuſtadt a. H. in Unter⸗ uchungshaft nach Frankenthal abgeführt wurde. Alsbald um⸗ üfende Gerüchte, wonach zahlreiche weitere Verhaftungen folgen würden, fanden den Weg in die Tagespreſſe, indeſſen iſt nur noch der Weinhändler Koppel in Neuſtadt a. H. wegen Kolliſions⸗ gefahr in Verwahrung genommen. Die Aufregung über dieſe Vorgänge war in pfälziſchen Weinfachkreiſen um ſo größer, als der bdeutſche Wembaukongreß in Neuſtadt a. H. bevorſtand. Der„Verein für Weinbau und Weinhandel in der Pfalz“(Vorſitzender der Weingutsbeſitzer und Weinhändler Sartorius⸗ Mußbach, der Meichstagsabgeordnele für Kaiſerslautern) berief nun auf den 28. Auguſt eine Ausſchußſitzung nach Neuſtadt a. H. ein, die ſich mit den erwähnten Vorgängen beſchäftigte. In dieſer Sitzung nun teilte Herr Sartorius mit, daß das Unterſuchungsgericht aus Frankenthal ſeit dem Morgen des betr. Tages(2g. Auguſt). ſich in ſeinen Kellereien befinde. Die Sache hänge wahrſcheinlich mit dem Fall Möslinger zuſammen, jedoch habe er(Sartorius) lediglich gum Zwecke wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen mit Möslinger in Verbindung geſtanden. Dieſe Mitteilung, die auch den Weg in die Preſſe fand, erregte um ſo mehr Aufſehen, als Sartorius einer der eifrigſten Vorkämpfer des jetzigen Weingeſetzes iſt und wenige Monate vorher eine Zeitung vor Gericht ziliert hatte, welche die falſche Meldung von einer bei Sartorius angeblich ſtattgehabten Kellerkontrolle in die Welt ſetzte. In den nächſten Tagen folgte dann der Weinbaukongreß in Neuſtadt a.., in deſſen Sitzung vom 29. Auguſt Herr Dr. Windiſch über das Weingeſetz referierte. Seinen Ausführungen bezüglich der Zuckerung trat Sartorius ent⸗ egen und es kam dann zu einer äußerſt unerquicklichen perſönlichen ebatle zwiſchen Sartorius und dem früheren Reichstagsabgeord⸗ neten für Homburg⸗Kuſel, dem Weingutsbeſitzer Fitz in Eller⸗ ſtadt, ſo daß der Weinbaukongreß mit einem großen Skandal zu enden drohte. Seit jener Zeit nun iſt Weinhändler Koppel wieder auf freien Fuß geſetzt, Weinchemiler Dr. Möslinger aber in ft behalten worden und vor etwa 8 Tagen ging die Meldung durch die Blätter, daß gegen Sartorius Anklage erhoben ſel. Die BVerhandlung gegen ihn iſt auf eine Zeit feſtgeſetzt, in welcher der Meichsdag beiſammen iſt. Es ſcheint alſo, daß Sartorius auf das ihm als Reichstagsabgeorbneten zuſtehende Recht der Immunität freiwillig verzichtet hat. amburg., 20. Nov. Von der Strafkammer 1 dez Hhieſigen Landgerichts wurde der Zahnpraktikant Dr. phil. Gem⸗ bicki wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe bon 2 Monaten und einer Buße von M. 1000 ver⸗ Urteilt. Der Angeklagte hatte einem 14jährigen Mädchen in ganz unſachgemäßer Weiſe mehrexe Zähne gezogen und zur Anbvingung eines Gebiſſe mehrere ganz geſunde Zähne abgebrochen. Theater. Runſt und(Uiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Dem Donnerstagsvortrag bes Herrn Kapellmeiſters Blaß(28. Nov., 8 Uhr im Vortragsſaal) wird folgendes Programm zu Grunde liegen: Die Kantate (Kirchenkantale, weltliche Kantate). Erläuterungen: Auswahl aus der Kantate:„Der Streit des Phöbus und des Pfan“ von J. S. Vach. Erbbebenbeobachtung. Im Aſtronomiſchen Inſtitut der Großh. andesſtermparte auf dem Königſtuhl wurden im letzten Jahre 10 ehr 12 51 kräftige Erdbeben und 44 kurze Stöße oder ſchwache ruhen durch den Hoxigontalpendel vergzeichnet. Hochſchulnachrichten. Dr. E. Stübler wurde als Privat⸗ dozent für Mathematik an der Techniſchen Hochſchule in Stutt⸗ gart zugelaſſen.— In Florenz ſtarb am 15. ds. Giovanni Palliſte Fasdn Profeſſor der lateiniſchen Literatur an der Univerſttät von Bologna. Er iſt 78 Jahre alt geworden. Ida Stägemann(früher Mitglied des Berliner Leſſingtheaters), die Witwe des bekannten Theaterdirektors Eugen Stägemann, iſt in a, M. geſtorben. Frau Stägemann kvar eine Nichte aulbachs; ſie galt als eine vortreffliche Konverſations⸗Schau⸗ ſpielerin. „Muſette“, die neue Operette von Heury Herblah, beginnt ſehr ſchnell ihren Weg über die Bühnen zu machen. Direktor Stoll⸗ berg, der der Aufführung im Berliner Zentral⸗Theater beiwohnte, cherte ſich das Werk ſofort für das Gärtnerplatz⸗Theater in München, das die Operette als erſte Bühne nach Berlin bereits Weih⸗ nachten auffüthvren wird. Mit einer Anzahl anderer Bühnen ſteht die Verlagsftrma Felix Bloch Erben im Unterhandlung. Pucrinis Muſfirdrama„Tosca“ erzielte bei ſeiner ſonntägigen im Hamburger Stadttheater einen ſtarken äußeren rfolg. Die kraſſen Vorgänge des Dramas an ſich wirkten eher abſtoßend als erſchütternd. Die Muſik, die als ſelbſtändiger Faktor kaum in Betracht kommt, beſchränkt ſich durchweg darauf, Einzel⸗ phaſen der Hanblung hervorzuheben. Der ſtarke Beifall iſt neben ber vortrefflichen Aufführung in erſter Linie der in allen Teilen genialen Leiſtung der Frau Fränkel⸗Clauß zuzuſchreiben. 25 Wie Noſtand Dramatiker wurde, das hat der Dichter des prano“ einem franzöſtſchen Interviewer in amüſſanter Form zum Deſten gegeben. Er erzählt: Von jeher hatte ich Verſe gemacht. Als mir eines Tages ein ſchöner Titel einfiel,„Les Muſardiſtes“, veveinigt⸗ ich alle unter dieſen Namen zu einem Bande, und ſiehe da— ein Krititer, Auguſtin Folin iſt ſein Name, ſchrieb einen Hantzen Arxtitel über das Buch und erklärte, was das entſcheidende Fwar und was ich nicht wieder vergaß, daß dieſe„Muſardiſtes“ näm⸗ echte Theaterverſe ſeien, die Dichtungen eines Mannes, der aufs r gehsdve, deſſen Zukunft die Bühne wäre. Das ſpornte mich Ich ſchrieb unter dem Einfluß jenes Urteils meiner erſte Vers⸗ nödie„Les Deux Pierrots“. Und weiter berightet Roſtand, wie r durch den Vortragsmeiſter ſeinerßrau mit einem Schauſpieler der Comedie Francaiſe bekaumt wurde und wie er durch ihn ſein Sttick bei Jules Claretie einreichte, im Vorzimmer des Getvaltigen mit dem Gefühle eines„Fünglings aus guter Familie, der Verſe ge⸗ ſchrieben hat“, harrend. Aber der arme Roſtand hatte Pech. Cla⸗ ktie, dem das Stück im Uebrigen gefallen erklärte ihm, daß e. — juſt bei der Beratung über die Annat evachte, gerade jetzt ein Pierrot⸗Stück von dem jungen Roſtand auf⸗ zuführen, wo der alte Banville, der wahre Sänger der Pierrots geſtorben ſei. Roſtand erhielt ſein Manuſkript zurück— er möge einen neuen Verseinakter machen.„Einen Einakter?— Nein, ein dreiaktiges Versſtück mache ich jetzt!“ erklärte kühn der Dramatiker und ſchrieb„Die Romantiſchen“. Als Roſtand ſie dem Comité vor⸗ geleſen, erklärte man ſich zufrieden damit, nur ſei das Stück zu lang, der Dichter müſſe es kürzen. Roſtand ſtrich aber nicht einen Vers, lae dafür das nächſte Mal den Herren ſein Stück— ekwas geſchwinder vor und erlangte nun die Annahme der„Romantiſchen“ bei der Comsdie Francgiſe. Was aus dieſem Stück, den ſpäteren und aus Roſtand als Dramatiker überhaupt wurde, weiß man ja zur Genüge. Stimmen aus dem Publikum. Geſundheitliche Verhältniſſe im öſtlichen Stadtteile. Wiederholt iſt in dieſem Blatte auf Uebelſtände, welche ſich im öſtlichen Stadtteile bemerkbar gemacht haben, aufmerkſam gemacht worden. Se auch unter anderen, daß durch das faſt den gangen Vormittag währende Ausklopfen der Teppiche, ferner dupch das Muſizieren auf Klavier und Violine in faſt jedem Haus die Nerven der Bewohner ſehr angegriffen werden. Meiner Anſicht nach iſt dies aber nicht ſo ſchlimm, als der große Uebelſtand, welcher ſich während der kalten Jahreszeit bemerkbar macht. Es handelt ſich nämlich darum, daß innerhalb der Quadrate eine äußerſt ſchlechte Juft vorhanden iſt. Ich ſpreche hier ſpeziell von dem Quadrat, kwelches durch Eliſabethſtraße, Tullaſtraße, Prinz⸗Wilhelmſtraße und Frfedrichsplatz begrenzt wird, da ich hier täglich Gelegenheit habe, den Uebelſtand zu beobachten. Will man morgens ein Fenſter öffnen, ſe ſchlägt einem ein dicker Qualm entgegen, ſodaß man ſchleunigſt wieder ſchließt und lieber auf das Lüften verzichtet. Dies kommt daher, daf, trotzdem im öſtlichen Stadtteile keine Fabrikanlagen ete. geduldet werden, doch niedrige Hintergebäude vorhanden ſind, welche im Stillen offenbar zu Fabrikationszwecken benutzt werden, denn anders kann ich mir die enorme Qualmentwickelung nicht denten. In dem betzeichneten Quabrat befinden ſich zwei große zur Tullaſtr. gehörende Gebäude mit 8 Schornſteinen, welche, ſoviel mir bekannt, zur Schuhfabrikation ete. benutzt werden. Offiziell heißt es ja wohl „Schuhlager“, darauf kann man aber nicht gehen. Als ich kürzli einem hohen Stadtbeamten gegenüber den Uebelſtand rügde, ga dieſer mir zur Antwort, daß Koksverfeuerung in den betreffenden Gebäuden vorgeſchrieben ſei. Aber erſtens wird dies offenbar nicht eingehalten, und zweitens genügt eine ſolche Vorſchrift abſolut nicht, denn der Qualm iſt bei nebligem Wetter tatſächlich nicht aus dem Quadrat herauszubringen. Es müßten unbedingt höhere Schorn⸗ ſteine angebracht werden, welche den Rauch abziehen laſſen. Daß die Hausbeſitzer innerhalb dieſes Quadrabes nicht ſchon längſt Einſpruch erhoben haben, wundert mich. Jedenfalls handeln ſie nicht im Intereſſe ihrer Mieter, denen es heute benommen iſt, ihre nach hinten gelegene Zimmer, alſo ſpeziell die Schlafzimmer, zu lüften und die Betten auszulegen, denn letztere ſind innerhalb kurzer Zeit mit dickem Ruß belegt. Ich hoffe, daß durch Gegenwär⸗ tiges ſowohl die Mieter, wie die Hausbeſitzer ganz energiſch bei der Stadtverwaltung auf Abſtellung des Uebelſtandes drängen werden, und daß die Behörde ſelbſt eine Unterſuchung ünd entſprechende Ab⸗ ſtellung veranlaſſen wird. 8. * N* Eine beſcheidene Anfrage. Wie wir alle wiſſen, ſind die Hausbeſitzer in hieſiger Stadt ge⸗ zwungen, bis zu einem beſtimmten Termine die Kloſeteinrichtungen vorſchriftsmäßig ändern zu laſſen, gleichviel, ob ihnen dieſe nicht un⸗ bedeutende Ausgabe in ihr Budget paßt oder nicht. Gbenſo muß jeder, ber in einem Badezimmer über eine Badeeinrichtung verfügt, den Syphon— und ſei er auch nur um 6 Centimeter niederer, als höheren Orts für gut befunden wird,— zur richtigen Höhe um⸗ arbeiten laſſen, damit ja durch dieſe paar Zentimeter kueniger nicht ein Bakterienherd künſtlich gezüchtet wird. Alles dies ſoll recht und gut ſein, aber warum wird, wie doch jeder Einzelne, von der dies⸗ bezüglichen Behörde nicht auch die Stadtverwaltung gezwungen, endlich„einem dringenden Bedürfnis“ abzuhelfen und an den ge⸗ eigneten, ſchon oft beſprochenen Sdellen die betvußten Häuschen an⸗ zubringen, von denen man nicht gerne ſpricht und die doch ſo nötig ſind.(Namentlich für das weibliche Geſchlecht iſt wohl in zeiner großen Stadt ſo ſchlecht geſorgt, wie hier in Mannheim und das ſpricht gewiß auch jeder Hygiene Hohn.) Zur Hebung des Fremdenberkehrs, von dem in letzter Zeit durch die Gründung des Vereins wieder viel die Rede war, trägt dieſer Uebelſtand auch nicht bei und wir möchten hiermit den neuen Verein bitten, ſich doch der Sache anzunehmen, damit im Jubiläumsjahr 1907 Mann⸗ heim auch in dieſer Beziehung würdige Einrichtungen aufweiſt. M. B. *** Städtiſche Eisbahnen! Um einem Mißſtand, der viel zur Verſchärfung der Klaſſen⸗ gegenſätze beitragen karm und beſonders im vorigen Winter ſehr zu Tage getreten iſt, dieſes Jahr bei Zeiten abzuhelfen, wolle löbl. Stadtverwaltung folgende Zeilen zur Tat werden laſſen: Der ſehr geſunde und amüſante Eisſport lockte im vorigen Winzer Viele hinaus aufſ das Eis. Jedoch die einzige ſtädtiſche Eisbahn auf dem Sportsplatze erwies ſich als viel zu klein, um dieſer un⸗ geheuren Frequenz einigermaßen gerecht zu werden. Daher zogen es viele Sportsfreunde und ⸗Freundinnen vor, ſich ſchon frühzeitig auf den Heimweg zu machen; denn das Fahren auf dieſer Bahn bei einer ſe großen Menſchenanſammlung war mitunter ſehr mit Schwierigleiten verbunden. Auf der Eisbahn des Tennisplatzes iſt man dem Publikum dadurch entgegengekommen, daß man das Abendlaufen einführte, welches den jungen Damen und Herren die tagüber geſchäftlich abgehalten ſind, Gelegenheit geben ſollte, am Abend noch einige Stunden dieſem ſchönen Svort zu huldigen. Aber auch hier hatte man nur einem Teil der Bevölkerung Rech⸗ nung getrogen, da man den ziemlich hohen Eintrittspreis von 1 Mark forderte. Warum führte nun die löbl. Stadtverwaltung das Abendlaufen nicht auch auf ihrer Bahn ein? Ich denke, das könnte doch nicht mit allzu großen Koſten verknitwft ſein. Würde man den Ein⸗ trittspreis von 20 Pfennig beibehalten, ſo wäre dauit dem Pub⸗ likum gebolfen, und die Etsbahnverwaltung hätte jeden Abend eine ſchöne Einnahme zu verzeichnen. Sollte dieſer Winter uns in un⸗ ſeren Erwartungen nicht täuſchen und uns wieder recht viele Froſt⸗ tage beſcheren, ſo darf ich mich wohl der freudigen Hoffnung hin⸗ geben, ſchöne und genußreiche Abende auf der ſtädtſſchen Eisbahn zu berleben, was ich auch allen wünſche, die dieſem Sport huldigen. Ein Sportsfreund. Letzie Dachrichten und Telegramme. Nachahmenswertes Beiſpiel. * Mülhauſen i.., 21. Nob. Der nattonalliberale Reichstagsabgeordnete Schlumberger hat in Anbetracht der Teuerung ſämtlicher Lebensmiktel, den Arbeitern und Arbeiterinnen in ſeiner Baumwollſpinnerel und Weberei eine Thösdare be Wanpilles grtotunten ſel, unnd een en füe uaddld Lohnerhöhung von 2 Prozen! bewilligt. Man hofft, f 1 Naede bem Beiſpiel Streiks. *Bielefeld, 21. Nov. Bielefelder Wäſcheinduſtrie ſind heute früh alle Ar⸗ beiter in den Ausſtand getreten. * Innsbvuck, 21. Nov. Heute begann in allen Druckereien Tirols und Vorarlbergs wegen der beſtehenden Lohndifferenzen eine paſſive Reſiſtenz. Einige Blätter erſchienen bereits geſtern verſpätet und in geringem Umfange. Die bayriſche Wahlreform. * München, 21. Nov. Die Kammer nahm in zweiter Be⸗ ratung einſtimmig den Wahlgeſetz⸗Antrag des Zen⸗ trums an, nachdem vorher der liberale Antrag auf Ein⸗ führung der abſoluten Mehrheit bei den Wahlen anſtelle der relativen Mehrheit gegen die Stimmen der Liberalen, Sozialdemo⸗ kraten und der freiſinnigen Vereinigung abgelehnt worden war. Der Kaiſer rät dem Sultan zur Nachgiebigkeit. „ Konſtantinopel, 21. Nov. Der deutſche Bot⸗ ſchafter beſuchte am 10. d. M. den Miniſter des Auswär⸗ tigen in deſſen Pribatwohnung und empfahl, wie verlautet, namens des deutſchen Kaiſers abermals in dringendſter Weiſe die Nach⸗ giebigkeit gegenüber den Wünſchen der Mächte betr. die mage⸗ doniſche Reform. Heute fand im Nildiz partieller Miniſter⸗ rat ſtatt. Die oppoſitionelle Stimmung ſcheint nachzulaſſen. Ein⸗ druck macht auch die einmütige Haltung der europäiſchen Preſſe. * Konſtantinopel, 21. Nov. Von gut unterrichteter Seite wird verſichert, daß, wenn der Sultan im Widerſtande be⸗ harre, die vereinigte Flotte am 23. November vom Pyräus auslaufen und mehrere Mächte ſich mit dem Programm in der Kollektivnote nicht mehr begnügen werden.(Frkft. Ztg.) * Konſtantinopel, 21. Nov. Heute findet eine außer⸗ ordentliche Miniſterratsſitzung ſtatt, wovon die Entſcheidung bezüglich der mazedoniſchen Finanzreform erwartet wird. Die Lage in Rußlaud. Die polniſchen Wünſche. * Warſchau, 21. Nov. Die in Petersburg weilenden polniſchen Abgeordneten veröffentlichen eine Er⸗ klärung, in der der Standpunkt der polniſchen Partei auseinandergeſetzt wird. Nach dieſer wünſchen die Polen, ein autonomer Teil des Reiches zu ſein aber denken nicht an eine Losreißung Polens vom ruſſiſchen Reiche. Sie wünſchen ihren eigenen Landtag in Warſchau zu haben und in der Reichsduma zu ſein. Die Zeitungen erſcheinen wieder. Petersburg, 21. Nov. Die Zeitungen ſind heute wieder erſchienen. Einige von ihnen, wie„Ruß“ und„Slowo“, prote⸗ ſtieren gegen die Diktatur der Leiter der Arbeiterbewegung. Sie ſtellen die Mißerfolge des Streiks feſt, der in der Pro⸗ bvinz keinen Anklang gefunden habe, und betonen, daß das entſchei⸗ dende Werk nicht einer Klaſſe der Bevölkerung, ſondern allen gu⸗ ſtehe, jedenfalls aber der Mehrheit. Aus der Provinz kommen Pro⸗ teſte gegen den Terrorismus des Verbandes der Verhände. Die Fremden in Odeſſa. „Odeſſa, 21. Nov. Die Vertreter der engliſchen, italie⸗ niſchen, öſterreichiſchen, ſchweizeriſchen und anderen Kolonien beſchloſſen unter dem Vorſitz der Generalkonſuln, bei einer Wieder⸗ holung der Unruhen in die Generalkonſulate 8 u ten, welche Schutz verlangen und, falls diefer ihnen verſagt wird, eine eigene Schutzwache zu organiſteren. Morgen findet eine Be⸗ ratung aller Konſuln ſtatt. Wiederaufnahme des Verkehrs. * Breslau, 21. Nov. Wie die Eiſenbahndirektion mitteilt, iſt der Güterverkehr auf der Herby⸗Czenſtochauer Bahn nunmehr auch wieder aufgenommen. * Donaueſchingen, 21. November. In der Bürger⸗ ausſchußſitzung für die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten ſtunm⸗ ten bon 867 Wahlberechtigten 280 ab. Die Liſte der Liberalen fiegte. 0 VBerlin, 21. November. Ein Telegramm aus Wind⸗ huk meldet: Nachträglich wird gemeldet: Am 24. Oktober bei Hartebeeſtmund gefallen Unteroffizier Erich Schulze, geb. zu Groß⸗Leſſen(Bruſtſchuß). Außerdem iſt Reiter Otto Förſte, geb. zu Väthen am 15. November in Waſſerfall am Typhus geſtorben. * Kiel, 21. November. Der Kaiſer beſichtigte das zweite beſchädigts Torpedobovt„S 127“.— Auch der König von Gng⸗ land und der König von FJtalien ſprächen ihr Beileid zu dem Verluſte des Torpedobootes„S 126“ aus. * Kiel, 21. November. Es verlautet, Prinz Heinrich von Preußen begibt ſich mit dem Sehiffe„Braunſchweig“ morgen zu den Feierlichteiten nach Ehriſtfania. * Kiel, 21. November. Der Kaiſer bẽgab ſich um 12 Uhr unter dem Salut der Kriegsſchiffe an Bord des„Kaſſer Wil⸗ helm II.“ und reiſte um 2 Uhr mittels Sonderzuges nach Wil d⸗ parkſtation ab. Pring Heinrich begleitete den Kaiſer gum Vahngof, * Kiel, 21. Nobember. Den Panzerkreuzer„Hork“ hat heude zum erſten Male die hieſige Kaiſerwerft mit Flaggenparade in den Dienſt geſtellt. * Poſen, 21. November. Gegen das Herrenhausmitglieb Koszielski, den Reichstagsabgeordneten Chrzanowski und andere Polen leitete der Gneſener Staatsanwalt ein Strafverfahren wegen Uebertretung des Vereinsgeſetzes ein, weil Koszielski, nachdem das Sokolfeſt in Milosjew verbotden war, die in⸗ und ausländiſchen Sokols in ſeinem Schloßpark ein⸗ geladen hatte, worin die Behörde die Abhaltung des verbotenen Sokolfeſtes erblicke.(Frkf. Ztg.) *Paris, 21. Nov. Der König von Spanien iſt heute mittag 12½ Uhr nach Madrid abgereiſt. * Kopenhagen, 21. Noo. Der ruſſiſche Großfürſt, welcher geſtern hier eintraf und dem König Haakon einen Glückwunſch⸗ 4 abſtattete, iſt nicht, wie irrtümlich gemeldet wurde, Großfürſt Nikolaus Nikolajewitſch, der Chefkommandant der ruſſiſchen Garde⸗ truppen und des Petersburger Militärbezirks, ſondern Nikoklaus Michailowitſch. Der Großfürſt reiſte heute nachmittag nach Deutſchland, von wo er nach Cannes weiterzureiſen gedenkt. Geſehätliches. wohlſchmeckend em⸗ Leberthran 19082 tehn uin beſonderen Einnehmelöffeln preiswert Kropp's Drogerie, D. 1. 6019/1 * Bieſolt u. Locke. Meißner Nähmaſchinen⸗Fabrik, Meißen i. Sachſen, erhielten für ihre erſtklaſſigen Langſchiff⸗,„Afrana“ Rundſchiff⸗ und„Wettina“ Schwingſchiff⸗Nähmaſchinen auf der Niederſchleſiſchen Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Ausſtellung Görlitz 1905 die Goldene Medaille und damit abermals den höchſten Preis, welcher dem Preisgericht zur Verfügung ſtand. Dieſe er⸗ neute Auszeichnung bürgt für den guten Ruf, 500 die Erzeugniſſe der Firma Bieſolt u. Locke in aller Welt genießen. Ein reichhaltiges Lager m Bieſolt u. Locke Nähmaſchinen finden wir in Mannbeir⸗ bel Herrn Jof. Schieber, G 7, d, Nähmafchinerihandlung. ** In den zwei größten Betrieben der —— — rDcer SS. rrzBrren nSea Seneral⸗Auzeiger. B. Seite. Mannheim, J1. Robember. — Jolkswirtschaft. Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Den 17. November 1905. Kupfer. Der Markt leidet fortwährend an mangelnder Ware. Der kleine Vorrat in Liverpool und Swanſea hat ſich nochmals um 680 Tonnen verringert und Standard Warrants, welche das ſpekulative Medium bilden, werden von intereſſierter Seite nach und dem Markte vorenthalten. Unter Möglichkeit eingeſchloſſen dieſen Umſtänden mußte ſich der Abſtand zwiſchen prompter und Lieferungsware noch mehr erweitern und die Rückprämie ſtieg auf Eſtr. 8 für drei Monate und auf Lſtr. 2 für einen Monat. Produkten bon Feinkupfer ſind auch ſehr zurückhaltend und haben nur wenig für prompte Lieferung abzugeben. Höhere Preiſe wurden daher auf der ganzen Linie erzielt, Wir notieren heute: Standard⸗ Kupfer prompt Sſtr. 75.15—76, Standard⸗Kupfer per 83 Monate ſtr. 72.15—73, Engliſch⸗Tough je nach Marke Jſtr. 78.15—79, Engliſch Beſt Selected Lſtr. 80—80.10, Amer. und Engl. Electro⸗ Cathoden Eſtr. 77.10—78.10, Amer. und Engl. Elektro⸗Cakes, Ingots und Wirebars Lſtr. 78—79. Kupferſulphat. Die Situation, in welcher ſich Kupfer befindet, hat endlich auch ihre Wirkung auf Sulphat ausgeübt und gute Umſätze fanden zu ſteigenden Preiſen ſtatt bis Lſtr. 23.10 für Frühjahrslieferung. Wir notieren jetzt Iſtr. 24—24.10. Zinn. Wir hatten einen ruhigen, aber langſam anziehenden Markt. Der Konſum kauft ſtetig, teilweiſe ſchon für Frühjahrs⸗ lieferung und die Preiſe haben ſich etwa Lſtr. 2 gehoben. Wir ſchließen heute: Straits⸗Zinn prompt Lſtr. 152.15—158, Straits⸗ Zinn per 3 Monate Lſtr. 151.15—152, Auſtral⸗Zinn Tſtr. 153.10 bis 154, Engliſch Lamm⸗ und Flag⸗Zinn Kſtr. 154.10—155. Antimon: Feſt Lſtr. 51—52. Zink: Lſtr. 27.1528.5. Blei: In ſehr lebhaftem Begehr zu ſteigenden Preiſen; gute Umſätze zu Lſtr. 15.7/6—15.10. Silber: Lſtr. 29.11/16. Queckſilber:ęſtr..5. Giſen: Höher 52/10½—58/8. —— Vita, Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft, Maunheim. Herr Direktor F. Peril, welcher die Geſellſchaft ſeit ihrer Gründung leilete, iſt mit dem geſtrigen Tage aus dem Vorſtande ausgeſchieden. Edinger Aktienbrauerei vorm. Grüfl. v. Oberndorff'ſche Brauerei, Edingen. Nach M. 81472(i. V. M. 53 906) Abſchreib⸗ ungen ergibt ſich in 1904/08 einſchließlich M. 13 814(M. 15 871) Vortrag ein Reingewinn von M. 18 912(M. 13 814), deſſen Ver⸗ wendung aus der Abſchlußveröffentlichung nicht erſichtlich iſt(i. G.). Die Bilanz zeigt zwar eine nicht unerhebliche Erleichlerung auf den hauptſächlichſten Konten, doch überſtiegen auch jetzt noch die aus M..29 Mill.(M..47 Mill.) Hypothekenſchulden und M. 241741(M. 274 984) Kreditoren beſtehenden Verbindlichkeiten das Aktienkapital von M. 550 000 um ein Mehrfaches. Vereinigte Freiburger Ziegelwerke,.⸗G. Die Geſellſchaft nimmt die Dividende 1904/05 auf 1 Mill. Mark Aktien mit 8 Proz. (i. V. 10 Proz. auf 700 000 M. Aktien) in Ausſicht. Brauerei zum Storchen Akt.⸗Gef., Speyer. Der Abſchluß für 1904/05 ergibt einen gewinn exkluſive Vortrag von M. 251 543 ( V. M. 346 998). Die Abſchreibungen erfordern M. 115 081 (N. 115 415), die Tantiemen an den Vorſtand betragen M. 12 286 (M. 18 268), an den Aufſichtsrat M. 4833(M. 18 907), Grati⸗ fitationen M. 4000(wie i..) und als Dividende werden 6 Proz. (wie i..) vorgeſchlagen. Der Vortrag vermindert ſich alsdann bon M. 49 498 auf M. 26 885. Werher'ſche Brauerek,.⸗G. in Wornts. In 1904/05 betrug der Bie rabſatz 106 678 Hektoliter(im Vorjahre 101 206 Hektoliter), der Bierabſatz der neu erworbenen Binger Aktienbrauerei 16 665 Hektoliter. Der Rohgewinn beläuft ſich auf 300 476 M.(t. B. 821812.). Nach Abſchreibungen von 139 354 M.(148 430 Mark) verbleibt ein Reingewinn von 161 122 M.(173 381.), aus dem 6 Prog. Dividende(wie i..) verteilt und 8802 M.(Mark (15 9085) vorgetragen werden ſollen. „Adler“, Heſſiſche Lebensverſicherungsbank a.., Darmſtadt i. Ligu. Nachdem die mehrfachen Verſuche auf Ueberleitung dieſer bor wenigen Jahren als Gegenſeitigkeits⸗Unternehmen errichteten Geſellſchaft an eine andere Verſicherungs⸗Geſellſchaft, ſowie auf Umwandlung in die Aktienform vergeblich waren, wurde bekanntlich die Liguidation beſchloſſen. Die jetzt zur Veröffentlichung kommende Aiquidations⸗Eröffnungsbilanz pro 30. September d. J. läßt die ungünſtige Entwicklung der Verhältniſſe der Geſellſchaft erkennen. Den Geſamteinnahmen von M. 185 450(im ganzen Vorfahre M. 165 370) ſtehen erheblich geſteigerte Ausgaben mit M. 242 206 (N. 224 608) gegenüber, ſodaß ſich ein Verluſt von M. 108 816 (M. 59 232) ergibt. Dabei ſind die Prämienüberträge und Re⸗ erben vdon M. 121 8340 auf M. 38 988 vermindert, woneben an nſtigen Reſerven noch M. 18 527 ausgewieſen werden. Das Ga⸗ bantiekapital iſt diesmal mit M. 300 000(i. V. M. 250 416) ein⸗ geſtellt, andererſeits dieWechſel der Garanten mit M. 201860. Bayeriſche Bank, München. Die außerordentliche Generalver⸗ lung der Aktionäre genehmigte einſtimmig die Anträge des ufſichtsrats und der Direktion, nämlich die Umwandlung der Firma in Bahyeriſche Bank für Handel und Indu⸗ ſtriſe, Herabſetzung des Grundkapitals von 9 auf 8 Millionen M. und Wiedererhöhung desſelben auf 20 Millionen Mark, und die be⸗ antragten Statutenänderungen.— Der Vorſitzende teilte mit, daß die Darmſtädter Bank 1000 000 M. neue Aktien zum Kurſe von 110 Prozent und weitere 5 000 000 M. zu Pari zuzüglich der ca. Prozent betragenden Speſen übernehmen wird, während die keſtlichen 6 Mill. Mark neue Aktien zu den gleichen Bedingungen un die Inhaber des Bankhauſes Gutleben u. Weidert zur Erwerbung ſhres Geſchäftes hingegeben werden. Weiter teilte der Vorfitzende mit, daß ohnehin Vorſorge getroffen werde, bei der Zuſammen⸗ legung der alten Aktien den Beſitzern von weniger als neun Aktien durch entſprechende Zuzahlung die Erhaltung ihres bisherigen Be⸗ ſites zu ermöglichen. Ferner habe die Darmſtädter Bank auf Wunſch der Bayeriſchen Bank das Bezugsrecht von einer neuen auf je vier ee, Aktien zum Kurſe von 107 Prozent einzu⸗ kumen. Die Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München erzielte in 4904/05 einen Bruttogewinn von M. 3 140 217 ohne den Vortrag und verteilt als Dinidende 20 Proz.(wie i..), die Rückſtellungen betragen M. 1 040 000, der Neuvortrag M. 430 095(M. 435 472). Bayeriſche Bierbrauerei Lichtenfels in Lichtenfels. Die mit 200 000 M. arbeitende Geſellſchaft vereinnahmte in dem am 30. Leptember abgelaufenen Geſchäftsjahre an Bier 223 392 M. (229 565.). Nach Deckung aller Unkoſten und nach Abzug der Abſchreibungen verbleiben einſchließlich des Gewinnvortrages Mark 86 60ſ M. woraus eine Dividende von 10 Proz.(wie i..) ver⸗ teilt wird. Bayeriſche Bodenkreditanſtalt Würzburg. Die Dividende für 4005 wird vorausſichtlich 8 Proz. betragen(wie in den Vorfahren). Würsburger Volksbank,.⸗G. Die Bank glaubt, für 1905 wie⸗ ber 6 Proz. Dividende(wie ſeit 1890) verteilen zu können. * Zentralkaſſe der Württembergiſchen Genoſſenſchaften e. G. m. ., Um a. D. Bei eſner Steigerung des Umſatzes von M. 25.79 de e l 46,3 An. rgte bes Initn in 180440 Eineg 1 Reingewinn von M. 18 007. Davon werden 4½ Prog. Dwidende auf die bei Beginn des Geſchäftsjahres einbezahlten M. 170 000 Geſchäftsanteile und 3½ Proz. auf die im Laufe des Jahres ein⸗ bezahlten M. 146 000 verteilt. Der Mansfelder Kupferpreis ſtieg heute weiter um 3 M. pro Doppelgentner auf 159 bis 162 M. netto Kaſſe ab Hettſtedt. Weißbier⸗Aktien⸗Brauerei vorm. Bolle, Berlin. Der Auffſichts⸗ rat wird die Verteilung einer Dividende von 4 Proz. bei einem Vortrag vbon 2179.60 M. auf neue Rechnung vorſchlagen(i. V. 0 Prog.). Bei den Wanderer⸗Fahrradwerken vorm. Winklhofer u. Jae⸗ nicke.⸗G. in Schönau bei Chemnitz ergibt ſich nach M. 99 204 (M. 111355) Abſchreibungen ein Reingewinn von M. 341317 (M. 447 628). Daraus ſollen 17 Proz.(24 Proz.) Dividende ver⸗ teilt und M. 10 017(M. 16 478) vorgetragen werden. Die in der Fahrrad⸗ und Motorrad⸗Abteilung, ſowie in der Werkzeugmaſchi⸗ nenbranche vorliegenden Aufträge ließen auch für das neue Jahr ein befriedigendes Reſultat erhoffen. Die Einnahmen der badiſchen Staatsbahnen betrugen im Mo⸗ nat Oktober insgeſamt etwa 24 000 M. mehr als die gefeätzte, und rund 87 000 M. weniger als die endgiltige Einnahme des Parallelmonats von 1904. Vom Januar bis mit Oktober ds. Is. ſind 1925 260 M. mehr eingenommen worden, als die endgiltige Einnahme des gleichen Zeitraumes im Vorjahre betrug. Die Generaldirektion der ſchweizeriſchen Bundesbahnen hat nunmehr einen Vertrag mit der Firma Brown, Boveri u. Go. in Baden(Schweiz) unterzeichnet, wodurch ſich letztere verpflichtet, den elektriſchen Bahnbetrieb im Simplon⸗Tunnel bis ſpäteſtens zum 1. Mai 1906 einzurichten. Die Firma übernimmt jedes Riſiko. Für eventuelle Verſpätungen ſind hohe Konventionalſtrafen ausbedungen. Außer dem elektriſchen Bahnbetrieb führen Brown, Boveri u. Co. auch die elektriſche Einrichtung des Tunnels aus. Der elektriſche Be⸗ trieb der Bahn erfolgt vorerſt durch Brown, Boveri u. Co., wäh⸗ rend eines Jahres gegen mäßige Entſchädigung. Die Bundesbahnen können alsdann ein Rückkaufsrecht ausüben. Die Bundesbahnen be⸗ halten ſich jedoch vor, jederzeit den elektriſchen durch den Dampf⸗ betrieb zu erſetzen, falls erſterer nicht befriedigen ſollte. Die Brown, Boveri u. Co..⸗G. gehört ſeit längerer Zeit dem Concern der All⸗ gemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft an. Preisvereinbarung der Verzinkereien. Der außerordentlich gute Geſchäftsgang bei den Verzinkereien hat den Verbandsgedanken wieder aufleben laſſen. Um die in Anbetracht der ſtarken Beſchäf⸗ tigung immer noch ſehr niedrigen Preiſe zu heben, hat eine An⸗ zahl der bedeutendſten Werke der Geſchäftszweige eine Preisverein⸗ barung getroffen. Es ſind zunächſt die Mindeſtpreiſe für Verkäufe in dieſem Jahr feſtgeſetzt worden. Eine für den 18. Dezember an⸗ beraumte Verſammlung wird darüber zu befinden haben, ob die Vereinigung für das nächſte Jahr weiter beſtehen ſoll. Die Folgen der Unruhen in Rußland machen ſich in der Tey⸗ tilinduſtrie von Lodz bereits fühlbar. Wie die„Korreſpondenz Textilind.“ ruſſiſchen Blättern entnimmt, haben ſich 30 Manufak⸗ turwarengroßhändler in Mohilew an Lodzer Fabrikanten mit der Bitte gelvandt, angeſichts der traurigen Verhältniſſe, deren Schau⸗ platz unter anderem Mohilew geweſen iſt, eine Stundung ihrer Ver⸗ bindlichkeiten bis zum 1. Januar 1906 zu gewähren. Die neue japaniſche 4proz. Anleihe beträgt nur Eſt. 28 Mill., wovon Lſt. 12 Millionen in Paris feſt begeben, Lſt. 6 Mill. in Lon⸗ don, Lſt. 3½ Mill. in Newhork und Lſt. 3½ Mill. in Deutſchland aufgelegt werden. Der Emiſſionspreis beträgt 90 Proz., die Un⸗ derwriting⸗Kommiſſion 1½ Proz. Dividenden⸗Schützungen. Raab⸗Oedenburger Giſenbahn wieder 1 Prog., Erfurter Bank Pinckert Blanchart 6 bis 7 Proz.(6 Proz.), Küppersbuſch u. Söhne ſvieder 12 Proz., Stettiner Straßeneiſenbahn wieder 6 Proz., Stettin⸗Bredower Portland⸗Zement⸗Fabrik 6 bis 7 Prog.(7 Proz.), Porzellanfabrik Roſenthal u. Co. in Selb wahr⸗ ſcheinlich wieder 18 Proz., die Handelsgefellſchaft für Grundbeſitz wird 8 Proz, berteilen, wovon 4 Proz. auf den Kupon für 1904 entfallen. 5 Telegramme. * Braunſchweig, 21. Nob. In der bekannten Anfechtungs⸗ klage des Herrn Wrede⸗Peine gegen die Braunſchwei⸗ giſche Kreditanſtalt erkannte heute das Landgericht, Kammer für Handelsſachen, dahin, daß die Beſchlüſſe der General⸗ verſammlung der Braunſchweigiſchen Kreditanſtalt vom 22. März für ungiltig erklärt werden und legte die Koſten der beklagten Kreditanſtalt zur Laſt. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 21. November.(Offizleller Bericht.) Für Induſtrie⸗Aktien war heute mehrfach Kaufkuſt vor⸗ handen und zwar wurden begehrt: Aktien der Akk.⸗Geſ. für chem. Induſtrie zu 150 pCt., Anilin zu 158 pCt., Verein Chem. Fabriken zu 346 pEt., Mannheimer Gummi zu 114 pCt. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 306.10 pCt. Pfälz. Nähmaſchinen⸗Aktien gingen in größeren Beträgen zu 144.50 pCt. um und Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel zu 112.10 pCt. Aklien. Bauken. Brief Geld Brtef 1555 Badiſche Bank—.— 130—[Br. chwartz. Speyer—.— 134.— Gecbt Speger 50% E—.— 180 75/„ Nitter, Schwetz. 30.25 30.— Oberrbein. Bant— 109 75]„S. Weſtz, Speyer—.— 105 Pfälz. Bank—.— 105„ Skorch. Z.„—.— 107.10 Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 204 80 4 Merager, Worms.— 103 Pf. Sp.-u. Kdb. Land.——. 138 5,[ ormf. Br. v. Oertae 95.——.— Mein. Kreditbank—.— 142 40 Uflz. Preßb. u. Sptföbr.—— 144.— Abein. Hyp.⸗Bank—.— 20450] Trausvort Südd. Bant 115.— u. Berſicherung. Eiſenbahnen. N..⸗G Röbich. Seetr. 92.——.— Pfälz. Ludwigsbahn—.— 237.700 Nannh. Dampfſchl.—.— 8 558 „ Marbabn—.— 1⁰„ LK̃agerhaus—.— 102.— „ Nordbahn— 141 60 Bad. Räick⸗ u. Mverf.—.— 355.— Heilbr. Straßenbahn—.— 79.—[, Aſſecurranz 1870— 1355— h Jnduſlrie. Continental. Nerf. 445.— 445— 58 Mannb. Verficherung—— 522.— .⸗G. f. chem. Induſtr.—.—.50Onerrh. Verſ.⸗Geſ.„„ Bad. Anil. u. Sodafbr.— ürtt. Transv.⸗Verſ. 730.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg. 175.——.— 5 Induſtrie. Vetein chem. Fabriken—.— 346— A. ⸗G 10— Berein T. Heifabriten 136 0—.—Uee k. Seil nduſrke 100— 105. Wſt..⸗W. Stamm 261.——. Dingleriſche Peſchfbr. 100.— 105.— 8 Emaillirfbr. Kirrweil. „ Vorzug loeeneem le e Brauereien. Ettlinger Spinnere!—.— 101.— Bad. Braueret 124 50 124.— Hüttenh. Sminnerel Binget Aktten terbr. 441——.— KNarle„Maichinen au—.— 237.— Nüumfbr. Hatd u. Neu 281. Tolth. ell.⸗U. Povierf. 286.— Mann Gunt. u. Asb.—.— 11450 Michfor. VBadenig* 2. Durl. Hof vm. Hagen 268 50—.— Eichbaum⸗Brauereſ 159——.— Eleſbr. Rühl, Worms 104.50 Ganters Br., Freibg.—.— 109 Keilein, Heidelberg—.— 197[Bfalz. Näh⸗ u. Fahrrf.—.— 14450 Homb. Meſſeryemitt—.— 83.—Portl.⸗Cement Hülbg.—— 134— Ludwigsh. Brauerei—— 255— Vereim Freib. Ziegelw.—.— 165.50 Maunh. Atnenzr. 146——;„% Speyr. 74——— Pialzbr. Geiſel, Mohr——.— Zellſofffabr. Waldhof—— 305 40 Brauerei Smner 260— 259.— Zucker ſor. aghaufe!l— 142 10 Be. Schroedl, Odlbg. 222.——— uckerraff. Manng. 140, 100,— 4⁰ Obligatkonen. Pfandbrieke. 4½ Bad..⸗G. f. Roſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 0 f] u. Seetransvort 108.25 3½„„„ alte M. 96.20 beſ4¼% Bap. Amlin⸗u. Sodaf. 104.40 h 3½„„„ unk. 1904 96.20 6304% Br. Kleinlein, Heidibg. 101.30 G 3½%„„ Kaommunal 97.75 bzſöe Büra. Brauhaus, Bonn 102.50 G Städte⸗Aulehen. 4% Hertenmſihle Genz 100.28.0 3½ Freihurg B. 98.— G4%%.% Mann). Dampf⸗ 3¼% Heidelbg. v. J. 1903 99.— B ſchlepyſchiffabrts⸗Geſ. 102.50 G 3½ Karfsruhe v. 1896 3½% Lahr v. F. 1908 98.— Geſenſſchaft 4¼% Ludwigshafen 100.50 G4½% Oberrh.Elektrizitäts⸗ 975 0 100.—- werke, Farlsruhe 7 v. 1900 100. G%% Miälz. Chamoſte u. 90.80 64J⅛% Mannh. Lagerhaus⸗ 102.25 W 98.—8 %% 7 98.50 B[ Tonwerk.(8. Eiſenb. 102. G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 4% Nyſſ..⸗G. Zellſtofff. 340 70 1885 98.50(f6][ Waldhof bei Pernau in 31½% 1 5 1888 98 75 G] Lipland 102.75 G „ 1895 98.75(64½Y% Speyrer Braubaus 31½% 8 1888 88.75 K.⸗G. in Speyer 102 50 G *0 1904 98.75 1½ Sneyrer Ztegelwerke 103.— + 3½% Nirmaſens unk. 1905 Induſtrie⸗Obligation, 4½% Alt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie ruckz. 105%, Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 21. Nob.(Fondsbörſe.) Bei Eröff⸗ nung der heutigen Börſe zeigte ſich weitere angeregte Geſchäfts⸗ tätigkeit bei feſter Tendenz. Die allgemein feſte Stimmung war beſonders auf dem Montanmarkte zu bemerken. Günſtige Berichte der deutſchen Roheiſenptoduktion, ſowie Preiserhöhung gaben Anlaß zu Deckungen und Rückkäufen. Kohlen⸗ und Eiſenwerte zeigten bei lebhaftem Verkehr feſte Haltung. Auch Banken waren belebt bei durchweg höheren Kurſen. Bahnen feſt, öſterreichiſche Bahnen auf Wien bevorzugt. Baltimore and Ohio im Einklang Londons feſt. Schiffahrtsaktien ſchloſſen ſich der allgemein günſtigen Stimmung an. Von Induſtrie⸗ werten waren rheiniſche Werte bevorzugt, übrige gut behauptet. Inländiſche Fonds feſter. Portugieſer und Griechen anziehend. Für Italiener zeigte ſich weiteres Intereſſe. Als erfreulich kann konſtatiert werden, daß das Mißtrauen gegen Rußland ſich allmählich legt und ſich die Kriſis, wenn auch langſam, beſſert. Die Entwicklungsfähigkeit Rußlands wird für beſſer gehalten. Auch heute drückte die Börſe durch weiteres Anziehen der Kurſe ihre Befriedigung aus. Auf weitere Deckungen in⸗ folge des morgigen Feiertags konnten ſich die Kurſe bei weiter feſterer Tendenz bewegen. Die Börſe ſchloß in feſter Haltung. Nachbörslich Diskonto⸗Kommandit 190,60 Lombarden 25,20, Kreditaktien 211,30, Handelsgeſellſchaft 174,80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. 98.— C4%½% Südd. Drahtinduſtt. 101.75 G 4˙%½ Verein chen. Fabriten ½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— —.— 104.50 C Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 20. 21. 20. 24 Amerdam kurz 163 85 168 l0 haris kurz 81 225 81.260 Belgien 80 983 1—[Schwelz. Plätze„ 81.116 81.133 Nalten„ 51 825 8½65 ien 8195 64 975 London 20 4 20%2 Napoleonsd'ot 16.— 16.22 4 lang 20.890 20.30 Privat⸗Diskont 4% * Staatspaplere. A. Deutſche. 20. 21. 20. 2¹¹ 1½ Pſch. Reichsanl 100 55 100.75[ Tamaulivaß 99 10 99 25 3 8 e ilgeren 9 90 98— 3½prekonſ. St.⸗Anl 1085 00 851%, Griechen 1890 5180 62.— „„ 89.10 89— italien. Rente— 105 50 4 bad. St⸗A.„.3 40 10341½ Oe t. Silberr. 100 0 100 25 31½ bad. St.⸗Obl. fl 99— 9800 4 Papierr. 10030—— 3, M. 99.50 99 5, Oeſterr. Golor.—— 100 30 „ 00,—.— 99.803 Portg. Serie L 67.75 67.80 4 bayer..⸗B.⸗A. 101 20 101.20 deo III 6795 68— 31½ do. u. Allg.⸗A. 99 75 99.70 4 ½ neueRuſſen 1905 94 50 84 80 3 5———21 Auſſen von 1830 87.10 8779 4 Heſſen 108.20 103 40(ſpan. ausl. Rente 92 30 9369 5 Heſſen 86 10 86(i Türken v. 1908 87 80 87 50 Sachſen 570 87 95 Türken unif. 89 80 80 10 3½ Mh. Stadt⸗A.0———Ungar. Goldrente 35 60 95 85 „Ausländiſche.„ Kronenrente 95.10 95.50 5 Ag.. Gold⸗A. 1887———3 13 2 4% Gbrnefen 1898 97 10 97 Verzinsl. Loſe. 4Egypter uniſtztrte 106. 0 106 Oeſt. Lofe v. 1860 159 60 16960 Mexikaner äuß. 102 75 102 5 Türkiſche Loſe 158.60 187.80 4 1 inn 67.70 67 70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 112.— 112 10 Gktr.⸗Geſ. Schuckert 131.— 12 0 Eichbaum Mannh. 158.30 758 30 Allg..⸗G. Stemens 187— 186.80 Mh. Akt.⸗Brauerei 147.50 47 50 Ver. Kunſtſeide 519— 518.— Parkakt. Zweibr. 110.50 110.—Lederw. St. Ingbert 53— 53.— Weltz z. S. Speyer 102.— 102—Spichar: 107 50 107 20 Cementw. Heidelb. 136.20 136 50 Walzmühle Ludw 18750 188— Cementf. Karlſtadt 122.— 122.— Fahrradw. Kleyer 0/ 50 309 80 Bad. Anilinfabrik 455— 459.50 Maſch. Arm. Klein 96— 96. Ch. Fbr Griesheim 254.— 257—[Maſchinenf. Baden. 28 90 231— Hochſter Farbwerk 889 30 91—Dürrkopp 462.— 466.— Verein chem. Fabrik 345.50 37/.10 Maſchinf. Gritzner 273— 284— Chem. Werte Albert 371 50 3735 Scknellprf. krkthl. 184 50 184 50 Aceumul.⸗F. Hagen 225.— 226 50 Oeltabrik⸗Aktten 186.— 186.40 Aee Böſe. Berlin—.——.—Seilinduſtrie Wolff 130.— 130.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 226.80 227.— Zellſtoff Waldbof 303— 307.— Lahmeyer 140.— 140.70 Südd Immob. 124.50 125.40 Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligattonen. leh Pr. Pfdb. unk. 14 103.— 106.— 40ſ Frk. Gup.-Bfdb. 101.— 101.— „ 1½ 68•80 99 80 4%.K. B. Pfdbr.03 100.10 100 10 5 4%„ 1910 101 30 108%%„„„ 4 75 100%% 40% Bf. Hyp B. Pfob. 101.10 101.10 ½„„„ 03 94 80 94 80 98 70 98 20 3%„„12 97.— 97. 34½ Pr. Pfoßbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04.10 96,10 3½ Pr.hfbßbr.⸗Bk., Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ 51.„* uſeſ, Pr. Vod.⸗Fr. 94 80 648, 4% Gtr. Bd. Pfb.r 90 100 40 100.80 9 0 unk. 09 102.— 102.— „Pfdbr..0! Obl. unkündb. 12 99 80 99 50 unk. 10 102.20 102 80 4% Rh. H. B. Pfb. 09 100.50 100 50 4%„ Pfbbr..03 4%„„„ 1907 100.80 100 90 unk. 12 103.50 103.50 4%„„„ 1912 103— 109.75 3½%„ Pfdbr..86%½%„„„ Malte 96.20 96.20 89 d 84 ½ 70 95.70 ½%„„„ 1904 6 20 96.20 31½„ Pfd. 93/06(5 90 95 90% ½„„„ 1914 775.80 4%„ Coin. 1 bl. ½ Rh..⸗B..O 97.78 87.78 v. Lunl 10 103 60 10360 4% Rhein. Weitf. g%„ Com.Oi l..⸗C.R. 1910 101 80 101.80 .8J. un.s1 59.10 99.10 ½½, Pi. B. Pr.⸗Oul, 100 80 100,60 %„ Com.⸗Obl.%% Pf. B. Br.⸗O. 9,20 98.30 v. 96106 99.20 99.0 ½ Iꝗtal ſtt. 3. C. B.—.— 4% Pr. Pfdb.unt. 09 100 80 100.80 4˙— 12 101.50 101.80 Wkaund, Lerl.-.A. 890.— 520.— . ertite. General⸗Anzetger.„„ Mannheim, 21. November. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 247 25 250 Zelſenkirchner 230.— 2600 Buderus 137 20 189 50] arpener 217 20 217 90 Concordia———ibernia Veſterr. Alkali⸗A. 257 50 278 50 Eiſenwerke Lollar Oberſchl. Eiſenakt 184 60 187 30 Friedrichsh. Bergb. 146.50 148.— Ver. Königs⸗Laura 256.— 257.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Deutſch Luxembg. 273— 276.— — D——.— Ludwh.⸗Berbacher 288 70 2395 Deſterr. Süd⸗Lomb. 2480 2420 Pfälz. Maxbahn 14)— 14.50 Oeſterr. Nordweſtb—.—— do. Nordbahn 140 30 140 50„ Lit B.—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 130 50 130 10 Gotthardbahn—.——.— 16470 65 30 124.60 12080% Ftal. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 146— 146— Hamburger Packet Nordd. Lloyd ——— Deſt.⸗Ung. Staatsb 148 80 143 50 Baltim Ohio 112.90 118.80 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129.95 J9 95 Deſterr.-Ung. Bank 750 117 40 Berl. Handels⸗Geſ. 174 60 17480 Oeſt. Länderbank 112 50 1125. Comerſ. u. Disk⸗B. 123 198 20„Kredit⸗Anſtalt 4113011 0 Darmnädter Bank 149 80 150 80 Pfälziſche Bank 164 30 104 70 Deutſche Bink 241 60 242 50 Kfälz. Hyp.⸗Bank 204— 203 10. Deutſchaßſat. Bank 1807 181.—] Preuß. Hypotbenb. 124 30 124 40 D. Effelten⸗Bank 113 80 113. Deutſche Reichsbk 157.90 1579 Disconto⸗Comm. 90 60 190 70 gein. Kreditbank 14439 422) Dresdener Bank 164 60 1655[tgein. Hyp. B. M. 203 80 20380 Frankf. Hyv.⸗Bank 211— 210.50 Schaaffh. Bankver. 161.75 162.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 158 95 158 95 Südd. Bank Mhm. 114 50 114.50 Nationalbant 129 50 130— Wiener Bankver, 144.50 44.30 Oberrhein. Bank 109 50 109.20] Zank Ottomane 120— 120 0 Frankfurt a.., 21. November, Kreditaktien 21150 Staals⸗ bahn 1430 Lombarden 25., Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95.65, CGotthardbahn 193.—, Tisconto⸗Commandit 180.70. Lauro ·„SGelſenkirchen 290 50, Darmſtädter 150 80 Handelsgeſellſchaln 474 60, Tresdener Banl 265 20, Deutſche Bank 41.80, Bochumer 250 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nackbörſe. Kreditaktien 21180, Staatsbahn 143.50, Lombarden 25.20, Disconto⸗Commandit 190 60. Beriner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 21. Nov.(Fondsbörſe.) Im Anſchluß an feſteres Newyork und auf heute vorliegenden, weiter beruhigen⸗ den Meldungen aus Rußland eröffnete die Börſe in freund⸗ licher Stimmung. Hüttenaktien beſſer wegen der günſtigen Verſandziffer des Stahlwerkverbandes im Oktober zu ſteigen⸗ den Kurſen gefragt. Das bevorſtehende Ultimo gab der Speku⸗ lation vielfach Anlaß zu Rückkäufen. Banken gleichfalls feſter. Bahnen im ganzen ruhig. Lombarden auf Arbitrage, ferner Prinz Heinrich Bahn und Warſchau⸗Wiener beſſer. Ameri⸗ kaner feſter auf Newyork. Heimiſche Fonds ſtetig. Ruſſen feſt. Japaner behauptet. Schiffahrtsaktien auf weitere Ver⸗ käufe feſt. Im weiteren Verlaufe Montanaktien feſt. Banken unberändert. Desgleichen Bahnen und Fonds. Tägliches Geld 4 Proz. In zweiter Börſenſtunde Ruſſenbank höher. Montan⸗ werte wenig verändert, doch feſt. Schiffahrtsaktien weiter gut gefragt. Große Berliner Straßenbahn abgeſchwächt. Nachher Geſchäft ruhig, doch Kurſe feſt. In dritter Börſenſtunde feſt. Auch Induſtriewerte des Kaſſamarktes gut angeregt. Zucker⸗ Aktien höher gefragt. Berlein, 21. November(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 216.— Fanada Pascifie 17450 175.— Ruſſ. Anl. 1902 87.80 88 40] Hambura. Packet 164— 165 0 34½% Relchsanl. 100.70 109.6 Nordd. Lloyd 121.90 126.80 30% Reichsanleihe 89.20 89 1 Dunamit Fruſt 17790 178 90 40% Bad...⸗Anl.—.— 103.40 Licht⸗ u. Kraftanl. 136.30 187.60 %½% B. S. Obl. 1900 9980—.—] Bochumer 247.70 249 75 3½% Bayern 9 40 90 80 Konfolivatlon—439— 4% Heſſen 108 60 108 70] Portmunder 100— 101 75 3% Heſſen 86.10 88.20 Gelſenkirchner 229 60 280 90 30% Sachſen 88.— 68. Harpener 217.60 217.90 4% Pför. Rh. W. B. 100 80 100 8) Hibernia 50% Chineſen 101.80 101 80 Sörder Bergwerke 193.50 196.— 40% Aaltener 105 50 105.70 Laurabütte 255 75 257 50 4½ Japaner(neu) 95.70 95.00 Phönir 195.— 196 0 1860er Loſe 160.30 159 70% Ripeck⸗Montan 218.— 217.50 4% Bagtad⸗Anl. 89.— 89— chalk(G. u. H. Vv.——— Kreditaktſen 211 20 21130] wurm Revier 158 50 158— Berk.⸗Märk. Banl 166.20 166 20 Anflin Treptow 37 10 376— Berl. Handels⸗Geſ. 174.10 174.70] Fraunk.⸗Brit. 218.— 218 Darmſtädter Bank 149 80 150.40] D. Steinzeugwerke 281.50 285 5 Heutſche Bank(alt) 2415) 242— Düſſeldorfer Wag. 289.90 291.50 5„(Ig.) 241 70 242.0 Elberf. Farben(alt) 5290 583— Dise.⸗Kommandit 190 50 190 60 beſtereg. Alkaliw. 258 10 25950 sdner Bank 165.— 165.9 Vollkämmerei⸗Akt. 159 50 160. in. Kreditbank 142.— 142.20] Chemiſche Cbarlot. 218.— 218.10 Schgaffb. Bankv. 161.90 162.90] dewaren Miesloch 1925 192 50 Lübeck⸗Büchener 187.90.— Zellſtoff Waldhof 302— 300 25 Staatsvahn 148.2% 142.0 Celluloſe Kotheim 235— 264.50 Lombarden 2470 25 20 Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 21 November.(DTelegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 211.%211 29 Staatsbahn 143 10 143.— Diskonte Komm. 190 20 190 50] vombarden 24.60 25,10 Pariſer Börſe. Paris, 21. November. Anfanagskurſe. de 5% Rente 99.45 100.05] Cürk. Looſe——— Italiener—.——— Banque Ottomane 604— 606 Spanier 92 80 92.60 Rio Tinto 1644 1652 Tür ken unif. 90 52 90 85 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 21. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. eſ Reichsanleihe 87½ 87½ Zoutbern Vacifte 718 72— 5% Chineſen 102¾ 102%/ Cbicago Milwaukee 180— 182 4½%% Chineſen 99% 90% enver Pr. 90— 90½¼ 28½% e% Conſols 88% 89˙[Acchiſon Pr. 100— 100% 4% Italtener 105.— 105 Loufsv. u. Naſhv. 156¼ 157 4 e% Griechen 53½ 53¾ Unlon Paeifie 166¾ 138— 8% Portugieſen 69½ 69%[ Init. St. Steel com. 88%/8 39˙ Spaniet ii„pref. 105%½ 116 ) Türken 89 898 Ertebahn 50„ 50˙ oſ% Argentinier 89˙/% 89—] Tend. feſt. % Mexitaner 35½ 357½/ Debeers 17% 17˙0 % Japaner 93— 931 Chartered 2— 1765 Tend.: feſt. Noldftelds 6 66/ Ottomanbank 14½ 14½ Randmines 8— 877 Rio Tinto 65½ 65 ½ Laulrand%% 7 Br 86/ 86¼]—Dend.: feſt. Berliner Produftenbörſe. Berlin, 21. November.(Tel.) Produktenbörſe. Die ſtärtere Wochen⸗Ausfuhr Rußlands, welche in Amerika ver⸗ flauend wirkte, hat auch hier die Abgeber gefügiger gemacht. Zu größeren Preisrückgängen kam es aber nicht, denn weder in Weizen noch in Roggen iſt eine Vermehrung des Inlands⸗ angebots erkennbar. Hafer und Rüböl ſtetig, Mais ſchwächer. Wetter: balt. 85 Berlin, 21. November.(Telegramm.)(Produktenböeſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 20. 21. 20. 21. Weizen per Dezbr. 180.50 180.—] Nais per Dezbr. 135.75 185 50 „ Mai 188 25 187.75„Mai 130.25 180— „ Juli———.——.——.— Roggen per Bezbr. 168 75 168.— Muböl per Oktbr. „ Mai 1735/172 75„ Dezbr. 48— 48— „ Juli——„ Mai 51.70 51.60 Hafer per Dezbr. 153 25152 7 Spiritus 70er looo——. „ Mai 161.25 180.75 Weizenmehl 24.50 21.50 ———.— lioggenmehl 23.30 238.20 Budapeſt, 21. Novbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 20. 2¹. Weizen per OBkt. flau—— kꝗräge „„ Aprul 17 18 1720 1716 17 18 Roggen per Bt. flau——— ꝗeäge „„Auyril 14 28 14 30 1426 1428 Hafer per Okt.— flan——— ruhig „„ April 1444 1446 1448 14 50 Mals per Sept.————flau——— ſtetig 5 ai 1388 13 90 13 78 138 80 Kohlraps p. Aug. 25 40 25 60 feſt 25 60 25 80 feſt Wetter: Mild. Sport. Fußball. Nächſten Mittwoch, 22. November, nachmittags 3 Ühr findet auf dem Viktoria⸗Sportplatz bei den Rennwieſen ein Wottſpiel zwiſchen den Schülermannſchaften des Mannheimer Fuß⸗ ballklub Viktoria 1897 und die der Fußballgeſellſchaft Pfalz Ludwigs⸗ haſen ſtatt. NR. V. Der Internationale Klub veröffentlicht ſoeben die Renn⸗ propoſitionen für den„Großen Preis von Baden 1907“ und das „Fürſtenberg⸗Memorial 1908“, zwei Rennen, welche der Höhe ihrer Preisdotierung und der Qualität der dabei in Frage kommenden Pferde entſprechend, unter der Bezeichnung:„klaſſiſche Rennen“ in der Sportswelt von jeher bekannt und geſchätzt ſind; handelt es ſich doch um Preiſe von M. 80 000 bezw. M. 60 000, welche da zum Austrag gelangen! In den beteiligten Kreiſen wird die Genugtuung über dieſe Preisfeſtſetzung um ſo größer ſein, als in Folge unge⸗ nügender Nennungen das Renn⸗Komitee ſich, wenn auch mit Wider⸗ ſtreben, genötigt ſah, die Preiſe für die in den Jahren 1906 bezw. 1907 ſtattfindenden gleichnamigen Rennen nicht unweſentlich herab⸗ zuſetzen. Gerichtszeſtung. * Berlin, 18. Nov. In dem Nahrungsmittelver⸗ fäſchungsprozeß gegen die Firma Gebr. Perſchk, der mehrere Tage in Anſpruch nahm, wurde eine lange Reihe von Zeu⸗ gen verrommen, die aber ſeltſamerweiſe ihre vor dem Unterſuch⸗ ungsrichter abgegebenen Bekundungen weſentlich abſchwächten, zum Teil widerriefen. Wie der Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Nolting her⸗ vorhob, hatte die Beweisaufnahme ein ganz anderes Ergebnis als das Erunfttelungsverfahren der Staatsamvaltſchaft gezeitigt. Viele Zeugen konnten nur auf eine bedingte Glaubwürdigkeit Anſpruch erheben. Die Anklage laſſe ſich gegen die beiden Breslauer Filick⸗ liſten und den Angeklagten Meier nicht aufrechterhalten, da dieſen nicht das mindeſte nachgewieſen ſei. Uebrig bleibe nunmehr bloß der Verdacht gegen die beiden Perſchk, gegen Behnke und Fiſcher. Daß Perſcht ſen. gewußt hatte, er verkaufe Pferdewurſt, ſei nicht feſtgeſtellt. Es habe den Anſchein, als ob er ſedoſt der Hineinge⸗ fallene ſei. Behnke erſcheine dagegen ſchuldig des Betruges und der Nahrungsmittelfälſchung, zum Schaden des Perſchk. Fiſcher war eine getreuer Gehilfe des B. Die Beweisaufnahme habe lediglich eine Schuld dieſer beiden Angeklagten ergeben; gegen die übrigen könne vielleicht ein gewiſſer Verdacht beſtehen, der aber bei der Lage der Sache durch nichts zu beweiſen ſef. Die Angeklagten Perſchk ſen. und jun., Meier und die beiden Bveslauer Filialiſten müßten des⸗ halb freigeſprochen werden. Gegen Behnke lautebe der Antvag des Staatsanwalts auf ein Jahr drei Monate Gefängnis, 500 Mark Geldſtrafe und drei Jahre Ehrverluſt, gegen Fiſcher auf ſechs Mo⸗ nate Gefängnis. Das Urdeil lautete: Der Angeklagte Behnke wurde wegen Betruges in ideeller Konkurrenz mit Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz vom 14. Mai 1879 zu ſechs Mon a⸗ ten, der Angeklagte Fiſcher wegen Beihilfe zu drei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Alle übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen. * Leipzig,18. Nov. Das Reichsgericht verurteilte die ruſſiſche Schriftſtellerin Zamaida Smoljaninow wegen ver⸗ ſuchten Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu einem Jahr drei Mo⸗ naten Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe, ſoßbie Stellung unter Polizeiaufſicht. Drei Monate Unterſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. In der Urteilsbegründung heißt es nach einer Meldung des Wolff'ſchen Bureaus, die Angeklagte habe ſich in den Beſitz von Schriftſtücken geſetzt, die geeignet ſeien, unter Umſtänden die Sicherheit des Deutſchen Reiches zu gefährden. Die Angeklagte habe dieſe Schriftſtücke im Auftrag einer auswärtigen Regierung an eine ausländiſche Militärperſon abgeliefert. Vermiſchtes. — Die ruſſiſche Fürſtin Obolenski, die vor un⸗ gefähr drei Wochen wegen der Unruhen geflüchtet war und in einer Dresdener Penſion Wohnung genommen hatte, iſt nach dem Empfang aufregender Nachrichten aus Rußland am Herzſchlag plötzlich ge⸗ torben. Fürſt und Fürſtin Obolenski wurden einſt in politi⸗ ſchen Kreiſen viel genannt. Nahezu zwei Jahrzehnte lebten ſie als Verbannte in Sibirien. Der Fürſt ſtarb infolge der ausgeſtandenen Leiden. Die ruſſiſche Geſandtſchaft in Dresden nahm die Schätze an Brillanten und die großen Geldſummen der Fürſtin in Obhut. — Auch eine Feuerprobe. Eine Frau Weightmann aus Chicago, die zu der Ueberzeugung gekommen war, ihr Mann habe ſie nur ihres Geldes wegen geheiratet, tauſchte, wie aus Chicago gemeldet wird, ihr Vermögen im Betrage von 65 000 Mark in Papiergeld um und verbrannte es. — Auf der Hochzeitsreiſe verſchwunden iſt, wie Wiener Blätter melden, in Wien die junge Gattin eines preu⸗ ßiſchen Artilleriemajors Ferdinand W. Der Major hatte ſich An⸗ fang November mit dem zwanzigjährigen Fräulein Marie W. ver⸗ heiratet. Als ſie auf der Hochzeitsreiſe, von Budapeſt kommend, in Wien eintraf, entfernte ſich Frau Major W. am Tage nach chrer Ankunft aus dem Hotel und kehrte dorthin nicht mehr zurück. In einem hinterlaſſenen Brief gab ſie die Abſicht kund, durch Selbſtmord aus dem Leben zu ſcheiden. Die Wiener Poligzei iſt bemüht, die Affäre aufzukläven. — Unglücksfälle und Verbrechen. Geſtern Vor⸗ mittag wurde die neunzehnjähr. Schwägerin des Gaſtwirts Heinicke in Swinemünde durch einem Ofen entſtrömendes Gas er⸗ ſtickt. Die in demſelben Raume ſchlafende Schwiegermutter des Heinicke wurde in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Es iſt wenig Hoffnung 8 am Leben zu erhalten; es liegt ein Unglücksfall vor. — Ju einem Zuge der Moſeltalbahn zertrümmerten drei Metzgerburſchen die Fenſter eines Wagens, verletzten zahlreiche Perſonen, und warfen einen Friſeur aus dem Juge, der dabei ſchwer verletzt wurde. — Sturmnachrichten und Hochwaſſer. Infolgs des an der portugieſiſchen Küſte wütenden Sturmes ſind zahlreiche Fiſcherboote untergegangen. Einige hundert Menſchenleben ſind zu beklagen.— Die Saar führt Hochwaſſer. Die Kanalſchiff⸗ fahrt iſt unterbrochen. 5 *— Die Sammlung für die Opfer des Maſſenmordes in Rußland hatte bis heute folgendes Ergebnis: Bankdirektor D. Kuhn 100 Mk.; M. Maſius 200., Ludwig Traub, Bankbeamter, 10.; Paul Loeb, Bankbeamter, 10.; Heinrich Straus, Bankbeamter, 10.; M.., Bankdeamter, 10.; Emil Stern, Bankbeamter, 5.; Guſtav Braun, Bankbeamter, 5.; Ludtvig Marx 20.; O. J. 100.; Bernhard Bär 50.z M. Leſe u. Cie. 300.; Frau S. Nöther Witwe 300.; Ernſt Nöther in Rom 50.; B. Mainzer 300.; Gebrüder Simon 100.: Sam. Weißenburger 100.; Salo. Friſch 8.; Aus 5 Skatgewinn im Cafe Francais 3.; Joſef Gutmann, 6,16 10.; Dr. M. Steckelmacher 100.; H. S. 20.; J. Zilles. Agent, 100.; Bankdirektor G. Feibelmann 50.; Weil 20.; Emil Weil 50.; Adolf Süßer 200 M. haupt 10.; und B. 300.; Kahn u. Eſchell⸗ „ Frau Regine Krämer 10.; Hermann Dreyfuß ellmann u. Koppel 20.; Dr. Friedmann 10.: Frau in 10.; S. u. W. 3.; Moritz Mainzer 100 M. Neter 100.; Iſ. Gutmann 100.; Dr. E. Wertheimer . Wieſenfeld 3.; M. Lazarus 3.; Frau Friedericke Maher(Lußheimer) 20.; J. S. Kaufmann 30.; Gmil Netter 200.; Frau Klara Lauer⸗Sauerbeck 50.; J. Waitzfelder 20.; Joſ. Neuberger, Rupprechtſtr., 5.; J. Reiß, Zigarrenfabrik, 300 Mark; Samuel Simon 100.; Frau Hermine Kaufmann Witwe 30.; Dr. Karl Kauffmann, Rechtsantvalt, 30.; S. Simon u. Co., Zigarrenfabrik, 500.; G. Heidelberger Söhne 400.; Jakob Sternheimer 20.; M. K. 50.; Ino Werner u. Co. 20.; Ungenannt 10.; F. Falk 200.,;. 300.; Kauffmann u. Bensheim 300.; Loufs Göhring 10.; Karl Glinz 2.; Bankdirektor Hildebrandt 50.; Firma S. Fels 50.; Maier Marxheimer, Privat., 200.; Dr. A. Stacadecker Rechtsanwalt, 100.; L. H. Reiß 100.; Beck 30.; Louis ſchüler 100.; N. Aberle 50.; F. F..; N. N. 25.; M. Roſe u. Cie. 50.; Frau Martin Decker Witwe 100.; Mayer Hocken⸗ heimer ſen. 200.; B. Traub 25.; Jakob Retwitzer 300.: Jacharias Oppenheimer 200.; Gebrüder Marr 400.; Karl Blach 200.; Hoch. Hausmann 200.; Neuburger u. Wachenheim 100.; Moritz Hirſch 100.; Leopold Simon u. Lehmann 100 M. Leovold Wertheimer Söhne 150.; Jakob Klopfer 190.: Gebr. Hahn 100.; A. R. 40.; H. M. 20.; R. Sch. 10.; Richard Ludwig, Hugo und Fritz Kauffmann 38.; Ungenannt 30.; Anonhm 5.; Jakob Keller 20.; S. Oppen⸗ heimer 5.; F. J. 5.;: FJ. K. Witwe 10.; N. N. 120.; Guſtav Würzburger 60.; Hch. Hauſer 10.; Hofrat Dr. Caro 20.; J. Höchheimer 50.; Zahnarzt H. Mansbach 50.; Heinrich Stern 50.; Sanbherr u. Ullmann 60.; Joſ. Guggenheimer 10.; N. N. 800.; Machol Strauß 150.; N. M. 10.; Julie Cahn 20.; Moritz Herzberger 20.; Bankdirektor L. Teſcher 200.; Rechtsanwalt L. Geißmar 100.; Gebrüder Feith 500.; S. Wronker u. Co. 200.; Sammlung bei S. Wronker u. Co. 50.; N. N. 50.; Bernhard Herrmann, G 7„ 8 il S 20.; S. Weil jun., K 3, 23, 10.: Dr. Berthold Loeb, F 8, 10, 10.; Hans und Rita 6.; A. L. 5.; Ferdinand Blum, H 7, 225 10.; Simon Ullmann, Jungbuſch, 50.; D. Bauer 5.; Dr⸗ med. Ehrmann, N 3, 11, 10.; Leo Weil, Hanſa⸗Haus, 3.: M. Bauer, C 2, 9, 8.; Bernh. M. Freund, C 3, 10.; Ernſt Baum 20.; Max Hallenſtein 25.; Leop. S. Majer, H 9, 17, 5 M. S. Bodenheimer, S 1, 5, 5.; Th. Oefner, Reſtaurateur, Friedrichs⸗ park 20.; Heinrich Marx 50.; Siegfried Nahm 25.; Blum u. PhilippLeinweber 10.; S. Oppenheimer 100.; W. Bachert 50.; Wilhelm Maier 50.; Siegfried Nahm 25.; Blum u⸗ Levi 100.; Joſeph Pfeiffer 30.; B. Oppenheimer 10.; A. L. 20.; Joſ. A. Blumenſtein 10., P. H. 10.; M. H. 0.; L. Bensdorf 10.; Firma J. Bensheimer 300.; M. J. 15.; Johanna Dlaired 20.; Fritz Sch. 5.; Hirſch u. Nadenheim 100.; Emil Kaufmann, Schwetzingerſtr. 3, 10.; B. N. 10.; M. W. 10.; Ungenannt 5.; Heinr. Barmaß 100.; Herz Bodenheim 200.; Jemand, der gerne mehr geben möchte, aber nicht mehr hat 1.; Moſes Seelig 5.; S. Roſenberg 100.; Direktor L. Hecht 50.; N. N. 50.; Albert Bodenheim 100.; S. Kaufmann u. Söhne 200.; N. N. 2.; Hch. Friedberger 20.; Julius Goetz 20.; Otto und Leon Levi 50.; Adolph Oppenheimer(Inh.: Walter u. Seidenberger) 200.; N. N. 5.; N. R. 20.: J. R. W. 10.; Gebrüder Reis, Hofmöbelfabrit 100.; Dr. Max Jeſelſohn 100.; Ferd. Richheimer 80.; Paul Benſey 100.; Dr. Fr. Engelhorn 100.; Heinr. Hirſchler Söhne 100.; Frau Ida Regensburger 20.; Dr. C. C. 10.; N. N. 10.; Alfred Loeb 20.; Frau Eliſe Oppenheimer 25.; N. N. 10.; N. N. 30.; Frau Hedwig Mendel 50.; Ed. Weil 5.; Dr. med. G. Cahen 50.; Goßmann u. Röſch 5.; Raphael Cahn 40.; Eugen Hirſch 50.; Guſtav Hummel 300.; Ignaz Morgenroth 200.; Frau Alfons Blum 100.; Joſef Wolf jr., Prinz Wilhelmſtr. 21, 100.; D. Höchheimer 30.: Adolf Götter 100,.; M. Caſewitz 15.; Max Mayer 25.; Kegelklub Humor 40.; Samuel Feibelmann 20.; Skatkaſſe 1905 88.; M. Klein Söhne 50.; Max Benſinger 10.; Eugen u. Hermann Herbſt 200.; Heinrich Carlebach 200 M. Zuſammen 16583 M. Hierzu die bereits veröffentlichten 57963 M. Summa 74 546 M. Dereeeeene Verantwortlich für Poliit: zichar) Greupner für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor ruſt Müller. — 8.— Odenwald-Rlub Fokt. Mannbeim-Ludwigsh. Samstug, 25. November, abends 8 Uhr AIII. Stiftungs- u. Dekorierungsfest (GrosserHlerrenabend) Im Kleinen Saale des Saalbau. Unsere Mitglieder und die Freunde der touiistischen Sache sind herzlichst ingeladen. 64i8 Dle Vorstandschaft. u. L. Hirsch * 77FFFFFTFFCCCTTTTTTVTTTTTTTTTTT— een seene F TNaenrNeeeend. ee —4 FF ee 80 Dvember. 22222.....c egen Umaug einer grossen Preisermässigung aus und gewähre auf meine seitherigen sehr niedrigen Preise aba Löwenhaupt Söhne Machf. V. Fahlbusch im General⸗Anzeiger. setze ich mein gesamtes Lager in Galanterie- u. Lederwaren sowie Briefcassetten Kauf haus. T. Seite. kaufen oder verkaufen wIll.] er ueileſ häftog.fenf. 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Julius Bensheimer, L 12, 18 Adolf Venſinger, Birettor. Werderplatz 12. Moritz Bieleſeld. u 7, 11. Dr. Richard Broſien, Konſul, Bank⸗ strettor, 8 8, 6/7 5 Guſtav Thriſt, Landgerichts⸗Präſ., Schloß. ulius 8 ober: Engelhardt, 5, Fr. Eugelhorn, Werderſtr. I 44¼6. 22880 Ettlinger, Goetheſraßs 4. ropold Friedmann, 3. Joſ. Gieſfter, Amisger Oireitor, Schloß. ax Goldſchmidt, Bankter, 9, 21. Tarl Haas, Gey. Lommerzienrat, O 7, 8. Indor Haas, Bank⸗Otrettor C 7, 14. r. Max Hachenburg, echisanw. L14. 9. Mar Hallenſtein, J 7 2 ulins Hartog, 0 3, 6. rm. Hlldebraudt, Bankdtr., L 11, 9. mil Hirſch, K 7, 21. Louis Hirſch, 0, 14 6 Strichhorn, Stadtrat O 7. 10. r. Ang. 7, 14/15, arl Jüdel, Lameyſtraße 0. vid Kahn, Synagogenrat, E 6, 1. rmann Kaänfmann. O 7, 18/19. ruv Kuhn, Bankdirektor, I 7, 16. Geh. Kommerztenrat, . Laug, Geh. Regterungs⸗Nat, L 6, 1. Victor—2—5 Kommerzienrat, Handels⸗ tammer⸗Gräſident, N, 4. Eruſt Leoni, Konſuül, Mollſtraße II 33. regend. Aiemand wWird davon nicht entzückt seln. Jetzt ist nun auch jeder imstande, ainen Wirklich brauchbaren Atlas zu erwerben. Vorzugspreis nur S½ Hark. Gunſten der Opfer der kuſſſchen Judenverfolgungen. Eine Schreckenskunde nach der audern von einem neuerdings über die ruſſiſchen Juden hereingebrochenen furchtbaren Elend durchzittert die Welt. Tauſende Unzählige kamen um ihre ganze Wir ſind deſſen ſicher, daß der Notſchrei, der allenſhalben die Herzen aufs Tiefſte bewegt, auch in unſerer Stadt lebhaften Widerhall findet, und daß es den edlen menſchenfreundlichen Regungen unſerer Mitbürger nur entgegenkommen heißt, ſiuwenn wir ſie hiermit auffordern, ſich an dem Hilfswerke für die ſo ſchwer troffenen, auch für die in Mitleidenſchaft gezogene nichtjüdiſche Bevölkerung, mit Be⸗ Jeder der Unterzeichneten, ebeuſo die Expedit on dieſes Blattes, iſt gerne bereit, Spenden gegen Quittung in Empfang zu nehmen. Das Hilfskomitee. Dr. F. Lindmann, Medisfnalrat. M2, 14 Heturich Wegas, Bantdzretior, N 7, 10. Smil Magenau, N 5, 6 1 Samuel Mainzer, meut, Naß⸗ 13. Seturich Marx, Komu, P 5, 13. Emil Mayer, Landlags⸗Abg, L ö, Dr. Jul. Moſes, Jungt nſchſſra be geinrich Nauen, Konſul, Emil Nöther, L1, A. Pfiſterer, Geh. Emil Reinhardt, Nheinſtra⸗ Carl Rein, Geg Kommerzi Ke E 8 805 110 10 ally Rein, Lutſenring 13. arl Reuther, Werderſtraße II 42. Rudolf Richter, Geh. Regterungsrat, N 2. 3 Siegmund Roſenbaum, Bankdt. 0.27 G. A. Ruckhaber, Kirchenrat, K 2, 1 scar Schäfer, Poltzeibtreſlor, L 6, 1. duard Schweitzer, N 7, 3. Georg Selb, Fiskalauwalt, L. 5, 5. Naph. Seliuger Colliniſttaße 23. Dr. Ant. Sickinger, Stadiſchultat, Moltkeſtraße 6. Dav. Simon, Fonſul, L 12, 48 Oskar Smreker, Ingenieur, Dr. A. Staadecker, Rechtsanw, Dr. M. Steckelmacher, ⸗ tadtrabbtner, Goetheſtraße 10 Mar Stockheim, Stadtrat, O 7, 24. Friedrich Stoll, Banldueftor L 2, 14. Dermann Straußz, 0 7 16. Jul. Wagenmann, Vauldtreltor, O 4, 4. Benno Weil, Bankter. E 7. e. ugo Wein gart, Eliſabethſtraße 3. Wilhelm Zeiler, Kommerztenrat, Bank⸗ direktor, 5 Joſeph Zimmern, Hildaſtraße 2. Wir bitten die eingegangenen Beiträge nebſt einem Namensverzeichnis ver Speuder gefälligſt an unſeren Schatzmeiſter Herrn Sally Reiss in Firma 1. 4. Giſabeihſtr. 9. 1. Oberregierungsrat, dat, General⸗ Lameyſtr. 10. 1 3,6 , 8 Gebrüder Bauer abliefern zu wollen. Ein ſchönes Aebenümmer für Vereine geeignet zu vermieten. 60446 Neue Schlange, P 3. 12. Fermischtes. eeendein empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe. „8. Stock. 2242 Buchhalter empfiehlt ſien für Abends, zu Führen v. Büchern. Off. unt. Nr. 2199 an die Exp. Weswegen Wir geboten wird, ist staunener⸗ 60187 JFlechten⸗Seife, Dr. Kuhn's Glycerin⸗ Schwefelmiich⸗Seife, beicrlechten, Hautaus⸗ ſchlägen, Miteſſern, Sommerſproſſen, roterHaut, Schuppen, Haarausfall.Nurecht mit Namen Dr. Kuhn. Kuhn's Enthaarungspulver, giftfrei, wirkt ſofort. Frauz Kuhn, Kronenparf., Nürnberg. Hier bei: Central⸗drogerie, 15 1,1. 3 Trauringe D. 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November 1905, abends 8½ Uhr im Saale des Friedrichsparkes IV. Vortrag des Herrn Universſtätsprofessors Geh. Hofrat Dr Henry Thode, Heldelberg, üver: „Die deutſche und niedtrländiſche Malerei“ (Fortſetzung und Schluß des vorjährigen Zyklus) und „Das Zeitalter des Rubens und Rembrandt“ (durch große Lichtbilder erläutert). Eintrittskarten für Nichtmitglieder und zwar für einen gewöhnlichen Platz a M..— und für einen Sperrſitz a R..— ſind auf unſerem Bureau C ,10/11, II. erbältlich. Für die Mitglieder ſind die Legitimations⸗ reſp Damenkaſten gültig. Die Karten ſind beim Eiutritt in den Saal vor⸗ zuzeigen. Die verehrl. Damen werden gebeten, ihre Hüte während des Vortrages abzunehmen. Die Sgaltuten werden punkt 8 ½ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorträge ausgeſchloſſen. 30004/8 Der Vorſtand. 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