—— —— Badiſche Volkszeitung.) Adonnement: 70 Wfennig mouatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlichz durch die Poſt bez ncl. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſei „„Journal Maunheim“ 25 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Otrektion haltung N E 6, 2. Geleſenſte und verbreilrtür Zeitung in Rannheim und Amgebung. E 6, 2.(An⸗ 1 die Colonel-Beile. 20 Ufß Schluß der InſeratenjAunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. nabme v. Druckarbetten 641 Auswartige Inſerate. 28„ 4 7 Ween ee Die Melane,gele. Derliner Nedaltions-Bureau: Dertin 80, edn Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. ꝛ⸗ 5 3 12 Nr. 546. Donnerstag, 23. November 1905.(Abendblatt.) Schippel. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 22. Nov. Daß die Sozialdemokratie voller Widerſprüche ſteckt, iſt bekannt. Sie treibt einen wahren Kultus mit dem„Mehrheits⸗ willen“— in der Theorie und bei innern Angelegenheiten der Partei. Außerhalb der Partei aber erkennt ſie den Willen der Mehrheit nicht an, denn ſonſt müßte ſie ſich ja der beſtehen⸗ den Ordnung fügen! Zwar haben ſich 3 Millionen Reichstags⸗ wähler zur Sozialdemokratie bekannt, aber 3 mal ſoviel dürf⸗ len vorläufig noch als Gegner des Zukunftsſtaates mit Sicher⸗ heit in Anſpruch zu nehmen ſein. Außerhalb der Partei alſo predigt die Sozialdemokratie den Grundſatz, daß die Minder⸗ heit immer Recht habe— weil ſie noch in der Minderheit iſt. Das ſoll ſich erſt ändern, wenn ſie einmal die Mehrheit hat, dann wird allgemein nach dem Willen der Mehrheit innerhalb der Mehrheit regiert. Nicht anders wie um das Prinzip der Mehrheit iſt es um das der Freiheit beſtellt; auch dies Prinzip hat doppelten Boden. Dem Bürgertume gegenüber, das in Liebedienerei, Byzantinismus und Strebertum berkommen ſei, hreiſt ſich die Sozialdemokratie als den letzten Hort der Meinungsfreiheit an. So wie ſich aber einer ihrer eigenen An⸗ hänger die Freiheit nimmt, an der überlieferten Lehre der Partei Kritit zu üben, wird ihm„der Daumen aufs Auge und das Knie auf die Bruſt“ gedrückt und ihm bedeutet, daß er gefälligſt zu glauben habe, was die Mehrheit der Partei beſchließt. Ueber dieſe Unwahrhaftigkeit, über dieſen Zwieſpalt zwiſchen äußerer Theorie und innerer Praxis, kam die Partei mühelos hinweg, ſolange der Staat es für ſeine Aufgabe hielt, der Sozialdemokratie Kraft des Mehrheitsprinzips vorzuſchrei⸗ hen, was ſie glauben dürfe und was nicht. Wenn der Staat das bolitiſche Programm einer Minderheit von Staatsbürgern mit der Polizeigewalt bekämpfen will; dann iſt die Minderheit mit ihrer Oppoſition dagegen ſo ſehr im Recht, daß innere Wider⸗ ſprüche dieſes Programms daneben gar nicht in betracht kommen. In dem Augenblick aber, wo der Staat den Kampf mit untaug⸗ lichen Mitteln aufgab und darauf verzichtete, eine widerſpruchs⸗ volle, geiſtige Bewegung unter der einigenden Krone des Märtyrertums zuſammenzuhalten; in dieſem Augenblicke traten die inneren Widerſprüche der Bewegung ſcharf zu tage und mit einem Gemiſche von Verwunderung und Spott blickte alle Welt guf das Doppelgeſicht, das die Dreimillionenpartei nach innen und nach außen kehrte. Die Wirkung des innern Widerſpruchs, den eine verkehrte Staatspolitik der Partei ſo uneigennützig ver⸗ ſchleiern half, hat ſich heute zu einer offenen Kriſis geſteigert, deren Ende nicht abzuſehen iſt und über die man ſich nicht in müßigen Prophezeihungen zu ergehen braucht; die einzelnen Symptome ihres Verlaufes zu verfolgen, iſt intereſſant genug. Das neueſte Symptom dieſer Kriſis iſt die Mandatsnieder⸗ legung Schippels. Merkwürdig, wie die Strömungen in dieſem wilden Strudel durcheinander laufen. In Dresden platzten zuerſt die beiden Richtungen aufeinander: die Richtung derer, die im Namen der Freiheit den Zwang proklamieren, an das Marxiſtiſche Dogma zu glauben; und die Richtung derer, denen dichtete ſich der allgemeine Zank zu einem perſönlichen; es ward Gericht gehalten über Max Schippel, der in Zoll⸗ und Handels⸗ fragen mit eigenen Augen zu ſehen wagte, ſtatt durch die Brille des Programms. Wie in Dresden blieben die Orthodoxen Sieger, aber nur mit 150 gegen 126 Stimmen konnte Schippel bedeutet werden, wenn er auf dem bisherigen Wege fortfahre, ſei er eines Mandats unwürdig. Dann kam die überraſchendſte Wendung: aus dem Streit um Schippel ward, durch Mehring und ſeinen Famulus Jaeckh vom Zaune gebrochen, der Streit „Leipziger Volkszeitung, Vorwärts“. Das Schau⸗ und Spektakelſtück für Jena war gefunden. Aber die Prieſter der Orthodoxie waren gewitzigt! In Bremen hatten ſie die Er⸗ fahrung gemacht, daß ſie, in öffentlicher Verhandlung, vor der geiſtigen Ueberlegenheit und Beweglichkeit der Reviſioniſten ſchlecht abſchnitten. So ſchlugen ſie, angeblich um den Skandal zum Gaudium des Bürgertums zu vermeiden, geheime Ver⸗ handlung in kleinem Kreiſe vor. Heute werden die Reviſioniſten wiſſen, daß ſie, indem ſie dieſem Vorſchlage zuſtimmten, den Orthodoxen auf einen groben Leim gegangen ſind. Nachdem der Skandal einer öffentlichen Verhandlung glücklich umgangen war, konnte ruhig wieder das brutale Machtprinzip des Mehrheits⸗ willens in Kraft treten: man grazvlte die unbequemen Redak⸗ teure des Zentralorgans erfolgreich hinaus, die Orthodoxie hatte vorläufig auf der ganzen Linie geſiegt. Den Zeitpunkt, wo dieſer Sieg offenkundig ward, hielt auch Schippel, der Angeklagte von Bremen, für geeignet, dem da⸗ maligen Winke mit dem Zaunpfahl nachzukommen. So in⸗ konſequent auch Schippel manmal geweſen ſein mag: diesmal war er konſequent. Er ſei eines Mandates unwürdig, wenn er ſich nicht beſſere, hatte der Bremer Parteitag erklärt. Schippel hat durch ſein Buch über unſre Handelsbeziehungen zu Amerika mittlerweile bewieſen, daß er ſich nicht zu beſſern gedenkt, iſt vom Tempelhüter Mehring im bekannten Sauherdentone darauf aufmerkſam gemacht worden— und geht. Was etwa noch hinter den Kuliſſen geſpielt hat, entzieht ſich der öffent⸗ lichen Kenntnis. Von bürgerlicher Seite hat man es Schippel vorgeworfen, daß er nicht ſchon in Bremen auf ſein Mandat verzichtete. Das iſt leicht geſagt. Aber der Verzicht auf das Mandat iſt der erſte Schritt zum— Fliegen. Den Träger des Mandats ſchützt der Wahlkreis, der gegen Eingriffe in ſeine Souveränität ſehr empfindlich zu ſein pflegt; die Chemnitzer haben Schippel auch jetzt wieder ihr Vertrauen bekundet. Der einfache Genoſſe— iſt vogelfrei. Der ſoz.⸗dem. Schriftſteller aber, der ſich aus der Partei hinauswerfen läßt, ich brotlos— wenn er nicht, wie„Genoſſe“ Bernhardt als kluger Mann vor⸗ baut und einen Plutus gründet. Daher iſt es menſchlich wenig⸗ ſtens begreiflich, wenn der Entſchluß, auf Parteiwürden und Parteizugehörigkeit zu verzichten, gerade von Parteiliteraten ſo⸗ lange nicht leicht gefaßt wird, als ſie eines neuen Publikums noch nicht ſicher ſind. Der Reviſionismus iſt eine ſchöne Sache, wenn man Kapitaliſt und Grundbeſitzer iſt wie Vollmar; wenn man aber davon leben ſoll, iſt's ein ſaures Brot. Wie weit ſich Schippel ſeine Unabhängigkeit gewahrt hat, iſt ſeine Sache. Von allgemeiner Bedeutung iſt, daß mit ihm wieder eine geiſtig bedeutende Perſönlichkeit aus einer Stellung gabung— mag man ſeinen Charakter einſchätzen, wie man will — ſtand über dem Durchſchnitt. Man muß den Mann geſehen haben, wie er ſich in Bremen, mit äußerſter Selbſtbeherrſchung und den beſonderen Umſtänden vorzüglich angepaßter Dialektik, gegen ein Dutzend wütender Gegner verteidigte. Und man muß mit dieſer geiſtig bedeutenden Leiſtung, woran man auch als Gegner objektiv ſeine Freude haben konnte, die blutrünſtigen Hanswurſtiaden vergleichen, die Stadthagen oder Roſa Luxem⸗ burg— die beiden ſind nur äußerlich verſchiedenen Geſchlechts — jetzt im Zentralorgan der Partei zum beſten geben. Danm wird man ſich klar darüber, wohin der Weg geht. Die Partei wird, im Sinne der reinen Lehre unbarmherzig geſäubert; aber je weiter dieſe Säuberung vordringt, um ſo mehr verfällt ſie dem Fluche der Lächerlichkeit— oder der Langeweile. Nur gut, daß dem Fanatismus der Orthodoxen Grenzen ge⸗ ſetzt ſind! Dem Durchſchnittsgenoſſen in Nord und Südb iſt der ganze Zank um prinzipielle Widerſprüche wirklich nichts als ein Literatenſkandal. Aber der Durchſchnittsgenoſſe hat, wo er in Maſſe auftritt, wie jede Maſſe das Bedürfnis, geführt zu wer⸗ den; die Maſſe, die ihrer täglichen Arbeit nachgeht, braucht Organe, die für ſie denken, für ſie handeln— und denen ſte verkraut. Daher der Reviſionismus übel daran, wo eine überragende Autorität wie Bebel nahe iſt, der die Maſſen ſicher hinter ſich hat. Anders iſt die Sachlage, wo andere Autoritäten die Maſſe beherrſchen. Ebenſo mühelos, wie in Norddeutſchland Vertrauenskundgebungen für den gewalttätigen Parteivorſtand durchgeſetzt werden, werden in München die ſchärfſten Reſo⸗ lutionen gegen ſeine Tyrannei durchgeſetzt. Das trägt dazu bei, die prinzipiellen Gegenſätze lebendig zu erhalten und die Partei vor dogmatiſcher Erſtarrung zu bewahren. Solange der letzte Selbſtherrſcher Bebel noch mit dem Gegenkönig Vollmar zu rechnen hat, ſolange iſt Kampf und nicht die Kirchhofsruhe des einen, alleinſeligmachenden Glaubens. An dieſem Kampf perſönlicher Autoritäten aber kann ſich der Kampf um geiſtige Prinzipien eines Tages wieder entzünden; nur müſſen Druck und Gegendruck noch ſtärker werden. Das wird zweifellos ge⸗ ſchehen, wenn man die Herrſchaften ſich ſelbſt überläßt. Poliſische Aebersſeht. Maunheim, 23 November 905 Der deutſch⸗nationale Handlungsgehilfen⸗Verband und die Eiſenacher Wahl, Die Mannheimer Ortsgruppe des deutſch⸗nationalen Hand⸗ lungsgehilfenverbandes hörte in ihrer Mitgliederverſammlung am Mittwoch einen Vortrag des Geſchäftsführers, Herrn Eugen Clauß, der ein neues politiſches Kleid über das damals noch nicht abgelegte alte gezogen hatte und nach Eiſenach zur Wahlunterſtützung für den Verbandsvorſteher Schack gereiſt war. Herr Clauß konnte alſo über die Eiſenacher Wahl aus eigener Anſchauung berichten. Er ſchilderte den Gang dey Wahlbewegung, und gab der Freude Ausdruck, daß es gelungen iſt, den bewährten Verbandsvorſteher Schack in das Reichspar⸗ lament hineinzubringen, da ein Sachkundiger nunmehr auch die Intereſſen des Handlungsgehilfenſtandes bertritt. Er erinnerte das Endziel nichts, die Bewegung alles iſt. In Bremen ver⸗ verdrängt wird, wo ſie Einfluß hatte. Denn Schippels Be⸗ TTTr:!!!.!:!:!.: dddddTdTTTTTTTTTTTTTTTb!!!'!.!.!.!.!.!.!.!.!.!... ðͤßßßßßßßßßßß''cc Seltſame Hochzeitsgebräuche in Finnland. Eine merkwürdige Miſchung von alten heidniſchen Gebräuchen und religiöſen Zeremonien gibt ſich noch in den Sitten mancher Gegenden Finnlands kund. So ſind die Hochzeitsfeierlichkeiten, wie ſie in den nahe an der Grenze Rußlands gelegenen finniſchen Ge⸗ hieten begangen werden, volkskundlich von hohem Intereſſe, da hier ewiſſe primitive Formen der Ehe noch deutlich erkennbar ſind. Das Feſt einer Hochzeit iſt in Finnland einem Begräbnis viel ähn⸗ licher als einer Freudenfeier und die„glückliche Braut“ iſt in Schmerz und Tränen aufgelöſt. Vielleicht fühlen ſich auch die fin⸗ niſchen Bräute garnicht ſo furchtbar unglücklich, als ſie es erſcheinen müſſen; aber es wäre ein arger Verſtoß gegen jede gute Sitte, wenn ſie nicht eine tiefe Melancholie zur Schau tragen würden. Die Großmutter der Braut, die Mutter, die Schweſtern und die Jreundinnen, alle weinen ſie bitterlich, und dem armen jungen Mädchen bleibt nichts übrig, als in den Heulchorus einzuftimmen. Man darf wohl annehmen, daß dieſe Traurigkeit aus den Zeiten der Raubehe noch übrig geblieben iſt, wo der plötzliche Ueberfall, das gewaltſame Herausreißen des Mädchens Jammer und Klage hervorrief. Auch heute noch ſind die Formen der Kaufehe in Finn⸗ land durchaus feſtgehalten. Der Bewerber verhandelt nicht mit dem Mädchen, ſondern mit dem Vater durch einen berufsmäßigen Ad⸗ bokaten, der ſich über Mitgift und Anlage des Vermögens des jungen Mädchens erkundigt. Iſt der Abgeſandte itber die materiellen Fragen unterrichtet und durch die Auskunft befriedigt, ſo läßt er Mit diplomatiſcher Gleichgiltigkeit die Frage einfließen, ob man die Tochter zu verheiraten wünſche, und auf eine bejahende Antwort hin kehrt er mit den Eltern des jungen Mannes zurück, worauf eine gemeinſame Vereinbarung getroffen und ein feierlicher Ver⸗ trag geſchloſſen wird. Einige Tage vor der anberaumten Hochzeit beginnen die Trauerzeremonien, durch die die Finnländerin in das Aück der Ehe eingeht. Unter ſchwermütigen Geſängen und melan⸗ choliſchen Reden verfließen die Tage, bis der Tag vor der Hochzeit, Braut, von ihren Freundinnen umgeben, auf einer Bank vor dem Hauſe Platz, während die berufsmäßigen Klageweiber höchſt weh⸗ leidige Geſänge anſtimmen. Dann erhebt ſie ſich und bittet mit genau vorgeſchriebenen Worten und tränenerſtickter Stimme ſhren Bruder, Holz zum Heizen des Bades zu holen, dann die Schweſter, das Bad zu bereiten, und die liebſte ihrer Freundinnen, das Waſſer aus dem Brunnen zu holen.„Laßt mich noch einmal baden, damit ich von meinem ſo weißen Körper jede Spur des Unreinen und aus meinem Herzen den quälenden Kummer entferne,“ das iſt der In⸗ halt eines eintönigen Geſanges, der während der Vorbereitungen zum Bade erklingt; er wird wie alle dieſe Hymnen mündlich unter den Finnen überliefert und es gibt eine ganze Reihe poetiſch ſehr reigvoller Hochzeitsklagen. Die Braut kehrt mit ihren Gefährtinnen aus dem Bade zurück; ſie ſtützt ſich auf die Führerin der Klage⸗ weiber. Am Eingang des Hauſes tritt ihr ihr Bruder, der bei dieſer Zeremonie eine große Rolle ſpielt, entgegen; er trägt in der Hand ein merkwürdig geformtes Gefäß, das mit geweihtem Waſſer gefüllt iſt, und reicht es der Schweſter, daß ſie ſich damit bekreuzige, um böſe Geiſter und Krankheiten damit zu vertreiben. So miſchem ſich heidniſche und chriſtliche Vorſtellungen durcheinander. Dann er⸗ ſcheint die Mutter, ganz in Tränen aufgelöſt, und führt die Tochter mit ihren Begleiterinnen in das Innere der Wohnung. Alle wenden hier ihr Antlitz nach Oſten, werfen ſich vor den Heiligenbildern nie⸗ der und berühren mit der Stirn den Fußboden. Sie rufen den Segen des Himmels auf die Braut herab, während die Männer der Familie in feierlichem Ernſt dabeiſtehen. Dann nehmen ſie ein ſehr beſcheidenes Mahl ein, und zwar nur die Verwandten und Freudin⸗ nen der Braut; der Bräutigam iſt am„Tränentag! nicht ſichtbar, da dieſer Tag dem traurigen Abſchied der Braut von der glücklichen Zeit ihrer Unſchuld allein geweiht iſt. Auch in dieſem Beklagen des traurigen Loſes der Ehegattin und in dem Preiſen der Jungfräu⸗ lichkeit können wir Anklänge an orientaliſche Sitten finden, nach denen die Frau nur die Sklavin des Mannes iſt und für ihn ar⸗ beiten muß. Nach dem Mahl macht die Braut mit den fungen Geſang begrüßt, der das traurige Ereignis ankündet. Rührende Szenen des Abſchiedes mit Küſſen, Tränen und Umarmungen löſen einander ab; die Braut erhält kleine Geſchenke und empfiehlt ſich wieder unter neuen Geſängen und Komplimenten. Bewunderns⸗ wert iſt die unerſchöpfliche Tränenfülle und die nie ermüdends Zungenfertigkeit, die den finniſchen Frauen dabei zu Gebote ſteht. Dagwiſchen wird bei allen dieſen Beſuchen von der vorgeſetzten Auf⸗ wartung eifrig gegeſſen. Unterdeſſen hat die Mutter der Braut ebenfalls mit Kochen, Backen und Braten ihre Vorbereitungen für das feſtliche Mahl getroffen, das den„Tag der Tränen! beſchließen ſoll. Man ſetzt ſich zu Tiſch, und wieder arbeiten die Tränendrüſen, wieder ſind alle Augen mit Waſſer gefüllt. Das gute Eſſen ſcheint die Rührung noch zu ſteigern; ſie weinen alle, weinen, weinen. Alle jungen Mädchen tragen ein breites Band um die Stirn geſchlungen, das hinten am Kopf geknüpft iſt und in zwei langen Schleifen auf den Rücken flattert. Dieſes Band hält das geſtickte, ſehr koſtbare Taſchentuch feſt, das als Kopfſchmuck über die Haare gelegt iſt. Der Braut wird zum Symbol ihrer Freundſchaft das Band von der Stirn genommen, dann wird ihr die aus Zöpfen geflochtene Friſur der Mädchenjahre aufgelöſt, denn die finniſche EGhefrau trägt eine andere Haartracht als das Mädchen. Dazu erklingt wieder ein be⸗ ſonderer Hochzeitsgeſang. Am Morgen des Hochzeitstages naht der Zug des Bewerbers mit ſeinem Anhang. Von den Klagefrauen ge⸗ leitet, erſcheint die Braut auf dem Hofe, und zum Zeichen ihrer Unterwerfung unter ihren künftigen Herrn muß ſie ſich auf die Knie beugen und die Stirn tief gegen die Erde drücken. Dann folgt die Austreibung der böſen Geiſter durch den Zauberer oder„Pat⸗ vaska“. Er nimmt das geſtickte Taſchentuch der Braut und beſchreibt drei geheimnisvolle Kreiſe um das junge Paar, indem er dazu alte Zauberſprfüche murmelt. Man glaubt ſich bei ſolchen Zeremonfien in die Zeiten des Mittelalters, wo der größte Aberglaube herrſchte, zurückverſetzt, bemerkt„Le Tour Du Monde“ zu dieſer Schilderung. Lagesneuſgkenen. Mädchen und den Tränenfrauen Abſchiedsbeſuche bei allen ihren der„Tag der Tränen“ hereinbricht. An dieſem findet dee Zeremonie des Bades ſtatt. Schon früh am Moraen nimnit die näberen Bekannten. Sie wird immer mit einem melancholiſchen! — Die Kraniche des Ibikus in Deutſchland. Auf dem Kirchhofe zu Büttel an der Unterweſer iſt auf einem Grabſteine zu leſen; J. Selle General⸗Auzeiger. Meunpem, 98, Povember. am die Frage der Arbeitskammern, damit zuſammenhängend die Frage der Handlungsgehilfenkammern, die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine, die Repiſton des Sonntagsruhegeſetzes, die in Ausſicht genommen ſein ſolle. Der deutſch⸗nationale Handlungsgehilfen⸗Verband treibt ſatzungsgemäß keine Politik. Wie er hiermit ſein Eintreten für Schack in Einklang bringen kann, iſt uns nicht klar. Wir bermuten, daß ſehr viele Mitglieder damit nicht einverſtanden ſein dürften. Die Freude über den Wahlſieg Schacks kann man ſehr wohl verſtehen, weil der Verband von ihm die wirk⸗ ſame Vertretung ſeiner Intereſſen im Reichstage erwartet. Dieſer Hoffnung werden ſich vermutlich bis zu gewiſſem Grade auch die übrigen Handlungsgehilfen⸗Verbände anſchließen dürfen. Was wir aber nicht verſtehen, iſt die politiſche Agitation des Verbandes als ſolchen für die Kandidatur Schack. Herr Schack wollte gern Reichstagsabgeordneter werden: gut. Das iſt ſeine perſönliche Sache, und er hätte ſich an der Wahl⸗ hilfe ſeiner politiſchen Freunde genügen laſſen müſſen. Tatſächlich aber war der ganze Verbandsapparat für die Wahl⸗ agitation gufgeboten. Die Geſchäftsführer vieler Bezirke des deutſchen Reiches waren nach Eiſenach zitiert worden und agi⸗ tierten in Wahlverſammlungen für Schack oder entlaſteten ihn doch wenigſtens von ſeiner eigentlichen Berufsarbeit, um ihnn freie Zeit für die Wahlarbeit zu ſchaffen. Ja, der Verband und die eingelnen Vereine haben ſogar einen Teil der Wahl⸗ koſten aufgebracht. Auch aus Mannheim iſt ein erkleckliches Scherflein abgeſandt worden. Der deutſch⸗nationale Handlungsgehilfe ſchon ſeither im Geruche antiſemitiſcher Tendenzen. Nun nach der Eiſenacher Wahl, wo er ſich offen dazu bekannt hat, wird er, wenn er ehrlich iſt, eine Satzungsänderung vornehmen müſſen, durch die der Paſſus ausgeſchaltet wird, worin geſagt iſt, daß der Verband um Parteipolitik ſich nicht kümmert, ſondern lediglich eine Berufsorganiſation zum ehilfenverband ſtand Zwecke der ſozialen und wirtſchaftlichen Beſſer⸗ ſtelkung ſeiner Mitglieder iſt. Das ſollte er ſein, weil eine auß ſo ungleichen Elementen zuſammengeſetzte Beruſsorgani⸗ ſation wirklich erſprießliches für den ganzen Erwerbsſtand nur leiſten kann, wenn ſie politiſch unparteiiſch iſt. Der Antiſemi⸗ tismus hat im wirtſchaftlichen Leben noch nirgends Werte geſchafft, vielmehr ſtets zerſetzend und zerſtörend gewirkt. Möge der„Deutſch⸗nationale Handlungsgehilfenverband“ dafür ſor⸗ ſen, daß ſich dieſe Erfahrungstatſache nicht auch an ihm ſelbſt deſtätigt! Für die berechtigten Forderungen des Standes der o treten die Abgeordneten auch anderer ein⸗ kußreicherer politiſcher Parteien ein. Gerade bei den Antiſe⸗ miten, von denen man im Augenblick nicht weiß, in wieviel Spielarten ſie zerfallen, ſind die Handlungsgehilfen ſchlecht bergten. Orthodorie und Kunſt. In Barmen hatte, wie gemeldet, ein proteſtantiſcher Pfarrer vor kurzem von der Kanzel herab ſein Mißvergnügen darob kundgetan, daß die Schüler der Oberklaſſen der ſtädtiſchen Volksſchulen in eine Tellaufführung im Neuen Stadt⸗ kheater geführt worden waren. Wie wenig dieſer Geiſtliche mit ſſolcher Kunſt⸗ und Religionsauffaſſung vereinzelt daſteht, be⸗ weiſt jetzt ein Aufſatz in dem von drei Pfarrern geleiteten Bar⸗ mer Sonntagsblatt, worin es heißt: Mit tieſem Bedauern erfuhren wir, daß am vergangenen Samstag laut ſchulbehördlicher Anordnung die Schüler der erſten Klaſſen unſerer Volksſchulen ſollten ins Stadttheater zur Auf⸗ führung von Schillers Tell geführt werden. Wir halten ein ſolches Unternehmen für überaus bedenklich. Unſere Schulen haben mit ſo vielen Dingen beladen werden müſſen(Turnqh, Schwimmen, Brauſebad, ſſchule, Blumenpflege), daß manche Lehrer ſchwer dgrunter ſeufzen. Man ſollte ſie nicht noch mit neuen, bisher ganz unbekannten Aufgaben belaſten. Zweifelhaft bleibt es, ob Kinder in dem Alter überhaupt das genügende Ver⸗ ſtändnis mitbringen zu einer ſolchen Aufführung. Doch das zu unterſuchen, iſt nicht unſere Aufgahe. Aber hinweiſen müſſen wir auf den ſchweren Schaden, den man den Kindern zufügt. Iſt es denn nötig, von autoritativer Seite den Kindern den Weg inns Thegter zu zeigen! Es werden doch auch nicht nur oder in überwiegender Mehrzahl Stücke wie Wilhelm Tell aufgeführt. Das unbefeſtigte Kind, von dem Glanze, den es einmal geſchaut, überwältigt, wird nicht ruhen, bis es auf rechte oder unxechte Art ſich wieder den Weg ins Theater gebahnt hat. Aus den bloßen Titeln der Stücke darauf zu ſchließen, ob das betreffende Stück fittlichen oder unſittlichen Inhalts iſt, vermag ein noch in der Schulpflicht befindliches oder wenige Jahre aus derſelben ent⸗ Iaſſenes Kind nicht, ſelbſt wenn es den guten Willen dazu hätte. Wird nicht die Genußſucht der Kinder noch künſtlich durch ſolche Anternehmungen geſteigert? Hat man früher etwas davon gehört, aß 19—14jährige Kinder das Theater beſuchten? Zudem be⸗ inden ſich die meiſten Kinder im Katechumenen⸗ und Konfirman⸗ denunterricht, und die Geiſtlichen, welche ihren Schülern den Beſuch verboten, haben nur ihre Getviſſenspflicht getan. Leider haben es viele wohl zu ſpät erfahren, ſo daß eine Einwirkung nicht mehr möglich war. Wir hoffen beſtimmt, dies war der erſte und letzte Verſuch dieſer Art. Die drei Barmer Pfarrer haben, offenbar ohne es ſelbſb in ihrer geiſtlichen Kurzſichtigkeit zu merken, durch dieſen Auf⸗ ſatz einen neuen Beweis zu den vielen hinzugebracht, daß die Geiſtlichen im Allgemeinen zur Schulaufſicht unfähig ſind. Was ſind das für Pädagogen, die von einem Beladenſein unſerer Schulen mit Turnen, Baden, Kochen, Gartenpflege ete. reden können? Gerade das umgekehrte iſt der Fall. Eben weil unſere Schulen immer noch mit zuviel unnötigem Ballaſt beladen ſind, wozu insbeſondere der übertrieben große, dabei von den Kin⸗ dern zumeiſt unverſtandene religiböſe Memorierſtoff gehört, fin⸗ den ſte keine Zeit zu einer für die geiſtige ethiſche und körper⸗ liche Entwicklung des Kindes zweckdienlichere Beſchäftigung. Auf Grund der Pädagogik der drei Pfarrer müßte übrigens den Schulkindern in erſter Linie das Leſen der Bibel verboten werden, die für unreife Kinder ſehr viel Ungeeigneteres und Gefährlicheres enthält, als Schillers„Tell“. Und wir glauben auch, daß das ſchon mehr Schaden angerichtet hat, als der Beſuch einer„Tell“⸗Aufführung durch Schüler der Oberklaſſen der Volksſchulen.„Der überaus bedenkliche Tell,“ wenn das Schiller hören könnte, der das Theater ein Erziehungs⸗ und Bildungsinſtitut genannt hat! Heutsches Reith — Enne Neuerung im württembergiſchen Schulweſen, Der Seminarlehrer am Schullehrer⸗ ſeminar in Künzelsau, Dr. Reinöhl, iſt als Hilfsarbeiter in das evangeliſche Konſiſtorium berufen worden, um hier — wo ja auch die Oberleitung des Volksſchulweſens iſt— Schul⸗ fragen zu bearbeiten. Bisher gehörten, wie wir der„Köln. Ztg.“ entnehmen, dem Konſiſtorium nur Theologen und Juriſten an; nun tritt in den feierlichen Kreis ein Schulmann, der zwar die Vor⸗ bedingung einer höhern Stellung, akademiſches Studium, erfüllt — Reinöhl hat ſoeben die Prüfung für Lehrer der Mathematik an Oberrealſchulen beſtanden und beſitzt den philoſophiſchen Doktor⸗ titel—, der aber doch bis auf bieſen Tag in einer zum Volksſchul⸗ weſen gehörigen Auſtalt praktiſch tälig war. Ohne Zweifel iſt ſeine Ernennung der Abſicht des Kultusminiſters Dr. v. Weizſäcker und des Konſiſtorialpräſidenten, früheren Prälaten, Dr. v. Sandberger zuzuſchreiben, das fachmänniſche Glement, deſſen Zulaſ⸗ ſung zur Bezirksaufſicht die Kammer der Standesherren im Juni 1904 hintertrieb, an der Schulverwaltung zu beteiligen, u. zwar dies⸗ mal an der höchſten in Betracht kommenden Stelle. Inſofern kann man darin das Feſthalten der beiden genannten maßgebenden Männer an dem Grundgedanken der geſcheiterten Volksſchulnovelle erblicken, und das wird überall da mit Genugtuung begrüßt werden, wo man in dieſer Novelle einen notwendigen und zeilgemäßen Fortſchritt erblickt hat, — Zur neuen deutſchen Marinevorlage ſagt der„Standard“ in einem Leitartikel: Durch die Vergrößerung der Schiffstypen er⸗ kennen die Deutſchen an, daß ſie mit dem Bau kleinerer Schiffe einen Irrtum begangen haben. Deutſchland iſt vier Jahre nhint er der Zeit zurück. England kann es ſich deshalb leiſten, das neue deutſche Flottengeſetzmit großer Ruhe zu betrachten. — Die Leipziger Buchhandlungsmarkthelfer haben vor dem Gewerbeamt mit den Prinzipalen einen Lohn⸗ und Arbeitstarif bereinbart, der für ganz Deutſchland als Muſter dienen ſoll, Der Mindeſtlohn iſt auf 12 bis 25 Mark feſtgeſetzt! Die Gratifikationen ſollen künftig wegfallen. Die Ar⸗ beitszeit ſoll 10 Stunden, in der Weihnachtszeit 11 Stunden, die Kündigungsfriſt 14 Tage betragen. Der neue Tarif tritt am 1. Januar in Kraft. Hus Slkadt und PLand. — Maunheim, 3. Novemder. Zu Rechtspraktikanten ſind auf Grund der im Spätjahr d. J. abgehaltenen erſten juriſtiſchen Stgatsprüfung folgende Rechts⸗ kandidaten ernannt worden: Karl Becker aus Mannheim, Hermann Bornſchein aus Braunſchweig, Willy Brombacher aus Karlsruhe, Eduard Bührer aus Offenburg, Karl Eckert aus Schön⸗ wald, Ernſt Ettle aus Freiburg, Otto Fehrenbach aus Gengenbach, Fritz Geyer aus Achern, Eduard Grimm aus Trier, Dr. Joſef Groh⸗ mann aus Wertheim, Fritz Hags aus Freiburg, Auguſt Hettmann⸗ ſperger aus Bruchſal, Franz Kaltenbach aus Freiburg, Otto Koell⸗ „Annd 1618 den XX. Oktober des Nachts tho X Uhr iſt der ehr⸗ —1 und herrliche Hache Betjen auf dem Leſumer Felde von Mör⸗ en mörderiſch ermordet.“ Der Hergang dieſer Tat, der viel Aehn⸗ lichleit mit der bekannten Geſchichte von den Kranichen des Ibikus , iſt folgender geweſen: Hacke Betjen, ein Vauer aus Oſterſtede, tte guf dem Herbſtviehmarkte zu Hannover Vieh verkauft und ite auf der Heimreiſe dreſ Männer getroffen, die bald heraus⸗ Prachten, daß er etwa 500 Taler bei ſich führte. Die drei Reiſe⸗ gefahrten beredeten ihn, nicht in Bremen zu übernachten, wie er ſichtigte, ſondern noch weiter zu reiſen. Jenſats des Dorſes eſum lag ein Wald, und dieſe Stelle hatten die drei Böſewichle, zum Schauplatz ihrer Bluttat auserſehen. Vor dem Walde verab⸗ Fedeten ſie liſtiger Weiſe, wer bei dem Wettreſten, das ſie gusführen Tollten, zuerſt durch den Wald käme, ſolle ſeine Piſtole abſeuern, Hacge Betje erreichte als erſter das Ziel, ſeuerte ſeine Piſtole ab ind war num wehrlos gegenüber den drei Genoſſen, die ihn nieder⸗ ükugen und beraubten. Im ſelben Augenblick flog ein Zug wilder Mnſe über den Wald, und Hacke Betje rief ſterbend ſeinen Mördern n„Die Vögel des Himmels werden euch verraten!“ Das iſt auch wwirllich ſchehen. Die drei Männer gingen in die Fremde und weinten, it die Spur ihrer Tat, die Fald darguf entdeckt wurde⸗ erbergen zu können, Einige Jahre ſpäter aber, als ſie wieder in Hannover auf dem Viehmarkte waren und ein Zug wilder Gänſe Aer den Marktplatz flog, ſagte der eine Raubgenoſſe ſpöttiſch: Sieh da flregen Hacke Betjens heiligen Engel!“ Die Worte wurden Aber von Leuten gehört, die um jene Bluttat wußten, es erfolgte Anzeige, und die drei Böſewichte empfingen ſchließlich auf dem butge rüſt den Lohn für ihr Verbrechen. Auf dem Grabſtein des Hacze Peiſe ſieht man das Pild einer Gans, weil wilde Gänſe den Anlaß 5 Auffindung der Mörder des„ehrſamen und herrlichen Hace Betie gegeben haben. „Der Imker in Bedrängnis“— unter dieſem Titel wird dem „Hann. Cour.“ folgendes heitere Stücgchen mitgeteilt, das ſich auf ber Eiſenbahn zwiſchen Papenburg und Meppen ereignet haben ſoll. Eim eifriger Imker pollte zu einer Bienenausſtellung. Einen Korb, der die auszuſtellenden Prachtexemplave barg, ſtellte er in dem Ab⸗ teil unter ſeinen Sitz und hielt ihn mit den Beinen umflammert. Während der Fahrt wurden aber die Immen— wahrſcheinlich in Folge der Wärme— munter und krabbelten dem Bienenvater in die Hoſenbeine. Er juckt ſich hier und fratzt ſich da; zwei mitreiſende Zrauen aber hielten die Sache für verdächtig und rücken immer weiter ab, Endlich merkte der Mann den Fall und ſuchte nun ſeine Lieben wieder zuſammenzubringen.»Die verlannten jedoch ſeine gute Abſicht und ſtachen brav nach allen Seiten, ſo daß die arg be⸗ drohten Frauen ſchließlich die Notleine zogen. Der Zug hielt auf fveſem Jelde und der Mann wurde in ein eigenes Abbeil befördert. Hier entledigte er ſich flugs des Beinkleides und ſchüttelte es aus dem Fenſter ordentlich aus, um die Unheilſtifter zu bannen. Aber, Graus, eine Telegraphenſtange reißt das teure Stück ſamt dem Gelde und ſonſtigem Inhalt fort. In der Ecke des Abteils kauer! der Bedauernstverte und will auch auf der nchſten Statſon, wo man um den Prozeß machen will, nicht ausſteigen. Endlich wird der Unglücksmenſch in eſnen langen Bahnmantel eingehüllt, in dem er in Stationsgebäude berſchwindet. Nachdem er ſeine Uhr und ſein neues Parapluie verpfändet, begab er ſich auf die Suche nach der Hoſe und dampfte mit dem nächſten Zuge wieder heim. Ein Engländer über die Jenenſer Studenten im Weimarer Theater. In ſeinen Schilderungen Weimars gelegentlich der 1820 durch Deutſchland unternommenen Reiſe gibt der Engländer John Dieſe jungen Herren hegen in ſolchen Angelegenheiten eine böllige Verachtung des Mein und Dernz bei ihnen iſt Anſpruch zu nehmen, falls es einem Studenten beliebt hat, ſi desſelben gu bemächtigen, und ſie ſind ſogleich bereit, mit 105 ſeber das Priviſegium ihrer Brüderſchaft zu behaupten. Schillers Räuber ziehen jedesmal die ganze Univerſitckt nach Weimar, denn — reutter aus Freiburg, Otto Kuner aus Rippoldsau, Hermann Lauterwald aus Forbach, Hans Lewald aus Leipzig, Karl Hermann Maier aus Hondingen, Ernſt Martin aus Enſisheim, Ernſt Morell gus Werthex, Wilhelm Oßwald aus Durlach, Willy Pfeil aus Karls⸗ ruhe, Otto Rehm aus Konſtanz, Leo Rothſchild aus Konſtanz, Julius Schnurmann aus Gengenbach, Wendelin Speckert aus Wiesloch, Hermann Staudacher aus Baden, Guſtav Stöckhert aus Unter⸗ baldingen, Emil Stromeyer aus Konſtanz, Paul Thorbecke aus Heidelberg, Johann Trotter aus Nußloch, Joſef Wertheimer aus Eichtersheim, Walther Wirthwein aus Zell a.., Norbert Wolff aus, Kandel. Außerdem iſt für beſtanden erklärt worden Rechts⸗ kandidat Wilhelm Soltau aus Ochſenwärder, der ſich auf Grund der mit den Senaten der drei Hanſeſtädte abgeſchloſſenen Verein⸗ barung über die Ablegung der erſten juriſtiſchen Staatsprüfung durch hanſeſtädtiſche Rechtskandidaten im Großherzogtum Baden der Prüfung unterzogen hat. Der höhere öffentliche Dienſt in der Finanzverwaltung. Eine landesherrliche Verordnung vom 17. November 1905 beſtimmt, daß die Vexordnung vom 17. März 1881, die Vorbereitung für den höheren öffentlichen Dienſt in der Finanzverwaltung betreffend, in nachſtehender Weiſe geändert wird:„In§ 1 werden die Worte„nach vollendeter Gymmaſialbildung“ erſetzt durch die Worte„nach Er⸗ langung des Reifezeugniſſes eines deutſchen Gymnaſiums, Realgymnaſiums oder einer deut⸗ ſchen Oberrealſchule“. Der§ 2 erhält folgenden Abſatz: „Die jenigen Kandidaten für den höheren Finanzdienſt, welche ihr Zeugnis der Reife an einer Oberrealſchule erworben haben, haben ferner in den beiden erſten Semeſtern an Fortbildungskurſen in der lateiniſchen Sprache zur ſprachlichen Einführung in die Quellen des römiſchen Rechts mit nachzuweiſendem Erfolg teilzunehmen. Ihre Zulaſſung zum erſten Kurſus erfolgt nur, wenn ſie ſich bei deſſen Leiter darüber auszuweiſen vermögen, daß ſie ſich lateiniſche Sprachkenntniſſe in dem ungefähren Umfang angeeignet haben, welcher der Reife für die Prima eines Realgymnaſiums entſpricht,. Die Zulaſſung zum zweiten Kurſus ſetzt den erfolgveichen Beſuch des erſten Kurſus voraus.“ »Militär⸗Berein Mannheim. Die Abteilung 6 hielt letzten Sonntag ihre vorgeſchriebene Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal„Zum Eichbaum“ ab. Der Abteilungsführer eröffnete die ſehr gut beſuchte Verſammlung und brachte ein Hoch auf den hohen Protektor, unſern Großherzog, aus, in das die Anweſenden mit Begeiſterung einſtimmten. Nach einer Reihe geſchäftlicher Mit⸗ teilungen wurde zur Neuwahl des Abteilungsführers geſchritten, Herr Paul Dippolter wurde einſtimmig wiedergewählt. Herrm Dippolter, der nunmehr ſeit 10 Jahren an der Spitze der 6. Ab⸗ tetlung ſteht, wurde für ſeine Mühewaltung der Dank der Ver⸗ ſammlung ausgeſprochen. Als Stellvertreter wurde Herr Johann Scherdel ebenfalls einſtimmig wiedergewählt. Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Angenommen als Poſtanwärter: Ludwig Lutz in Karls⸗ ruhe, als Poſtagent: Matthias Baſtian in Göbrichen(Amt Pforz⸗ heim. Gtatmäßig angeſtellt als Poſtaſſiſtent: der Poſt⸗ anwärter Karl Müller in Renchen. Freiwillig ausge⸗ ſchieden der Poſtagent: Matthias Lewender in Göbrichen(Amt Pforzheim). Verſetzt die Paſtaſſiſtenten: Hermann Keim don Mosbach nach Mannheim⸗Waldhof, Ludwig Merz von Karlsruhe nach Durmersheim, Heinrich Sauer von Reilingen nach Mannheim. Militärdienſtnachrichten. Achenbach, Oberlt, in der Schutz⸗ truppe für Kamerun, ſcheidet aus derſelben am 30. November ds. Is. aus und wird mit dem 1. Dezember ds. Is. im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110 angeſtellt. Zum Fähnrich beförderk: Papel, charakteriſ. Fähnrich, Settegaſt, Unteroffizier im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. Zum Lt. der Reſ⸗ befördert Vizewachtmeiſter Hanemann des 3. Feldart.⸗Regts Nr. 50(Mannheim); Zorn, Lt. der Landw.⸗Inf., 1. Aufgeb. (Mannheim), zum Oberlt.; zum Lt. der Reſ. Vizefeldw. Grün (Heidelberg), des 2. Bad. Gren.⸗Regts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110. Anheuſer, Gen.⸗Major z. D. in Karlsruhe, zuletzt Oberſt und Kommandeur des jetzigen 7. Weſtpreuß. Inf.⸗Regts. Nr. 155, wurde zu den mit Penſion verabſchiedeten Offtzieren verſetzt. Der Pfälziſche Poſtbotenverein hielt am Sonntag eine außer⸗ ordentliche Generalverſammlung in Kajſerslautern ab, die ſich in erſter Linie mit Auflöſung des Vereins und deſſen Anſchluß an den neuen Verband des bayeriſchen Poſt⸗ und Telegraphen⸗ perſonals zu befaſſen hatte. Das Endreſultat der Verhandlungen war, daß der Anſchluß an den Verband des bayer, Poſt⸗ und Tele⸗ graphenperſonals mit 30 gegen 14 Stimmen abgelehnt wurde, 0 Dem 25. Jahresbericht der Idiotenanſtalt Mosbach iſt zu ent⸗ nehmen: Seit Beſtehen der Anſtalt wurden 585 Kinder und Zwar 387 Knaben und 248 Mädchen verpflegt. Es konnten nur 25 als erwerbsfähig entlaſſen werden, 20 kamen in andere Anſtalten, die übrigen kehrten teils als gebeſſert, teils als bildungsunfähig nach Hauſe zurück. Gegenwärtig befinden ſich in der Anſtalt 94 Knaben Mädchen.„en een können nur 32 Knaben und 20 Aädchen in verſchiedenen Abſtufungen Unterricht erhalten. Seſt Beſtehen wurden für den Erwerb von Grundſtücken und für Neu⸗ bauten 274 148 M. gusgegeben. Die Einnahmen betrugen 1292;809 Mark, worunter ſich ordentliche Staatsbeiträge von 76 475 M. und ein außerordentlicher mit 70000 M. befinden. Der Anſtalt wurden Liebesgahen in Höhe von 394 437 M. und Naturalien im Wexte von 52 463 M. zugewendet. 28 f ſeink als ob die Studenten in dem Banditenleben etwas Eigenes fänden, was mit ihren Begriffen von Freiheit und Un⸗ abhängigkeit harmoniert. So oft die Räuber den fünften Akz mit dem Geſang eröffnen, in welchem ſie die Annehmlichkeiten ihres Geſperbes preiſen, ſo oft ſtehen die Studenten ſämtlich auf und 1 5 heller Stimme in den Chor mit ein.“ Bekanntlich has ſich dieſer Brauch mit einer Variante bi heutig ariante bis zum heutigen Tage Ein guter Heringsfang. 610 Millionen Heringe ſind von den Fiſcherbooten in Harmouth und Lolpestoft in dieſer Fangzeit gelandet worden, wobei 1000 Boote aus Schottland geholfen haben. Der Fang beträgt 46 000 000 mehr als im vorigen Jahre; der Geſamtwert heläuft ſich auf über 10 000 000 Mark. Die tauſend ſchottiſchen Boote waren mit 7000 Matroſen bemannt, 5000 ſchot⸗ ktiſche Frauen bereiteten den Fiſch am Ufer und verpackten ihn. Ein ſehr. großer Tefl des Heringsfanges geht nach Deutſchland; die Kan werden aber auch bis nach Italien und Griechenland ver⸗ . Ein geſtörtes Hochzeitsfeſt. Ein ſeltſamer Unfall während eines Hochzeitsfeſtes ereignete ſich in der vorigen Woche im Dorfe Wallbach an der Grenze des Kantons Aargau. Die Feſtlichkeiten hatten ihren Höhepunkt erreicht, die Kapelle ſpielte einen lang⸗ ſamen Walzer, der Brautführer war gufgeſtanden, um den Toaſt auf die Braut auszubringen, als plötzlich die Decke des Saales auf die hundert Hochzeitsgäſte herabfiel. Die Lampen verlöſchten, alles Geſchirr und alle Gläſer zerbrachen. Es entſtand eine große Panik. Die Kleider der Braut und der Brautjungfern wurden zerriſſen und faſt alle Gäſte trugen Verletzungen davon. Keiner war jedoch ſchwer verwundet. Am nächſten Tage fand man Schmuckſachen, Schuhe und Kämme unter den Trümmern. „—.dDer Block— das iſt ein Pfarrer! Nicht weit von der Lichtenthaler Allee in Baden iſt eine Wirtſchaft, in der während des Wahlkampfes vielfach„kräftig ins Zeug“ gegangen wurde. Kein Wunder, daß eines Tages die Wirtin fragte:„Gelte Ge⸗ der Block iſch en katholiſcher Pfarrer, weil ma ſo biel von ihm redet?“— Gine gute Wirtin braucht euc keine gute Politikerin zu ſein. f SDSU S. PPTcPGGT 2 5 Mannheim, 23. November General⸗Anzeiger. 3, Sekte. Am kommenden Buß⸗ und Bettagſonntag ſind nach§ 7 der landesherrlichen Verordnung über die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage nur Aufführungen ernſter Muſik und Theatervorſtellungen ernſten Inhalts geſtattet. Das Spielen von Orcheſtrions in Wirtſchaften iſt hiernach für den ganzen Buß⸗ und Bettag verboten. * Wie können die Eltern die körperliche und geiſtige Entwick⸗ lung ihrer Kinder vor und während der Schulzeit fördern? So lautet das Thema, welches Herr Hauptlehrer Knodel ſich für morgen Freitag abend 8½ Uhr im oberen Saale des Café Oper, C3, 22, im Naturheikberein geſtellt hat. Dieſe Frage und deren Beantwortung verſpricht ſehr lehrreich zu werden, weshalb wir auf den Vortrag beſonders aufmerkſam machen. Jedermann hat freien Zutritt. * neber Marokko wird morgen Freitag, abends 8½ Uhr, im Kaſinoſaale Herr Oberſtleutnant Kolonialgeſellſchaft und des Flottenvereins einen öffentlichen Vor⸗ trag halten, der durch Oberſtleutnant Hübner, der ſich ſchäftigt, lenkte als einer der Erſten die allgemeine Aufmerkſamkeit gegen das Hinterland welche Oaſe zu jenen Zeiten von den Franzoſen noch nicht beſetzt war, vor der ſie aber bereits bedeutende Kräfte zuſammen⸗ geführt hatten. Der Genannte lernte aber auf dieſer Reiſe auch Hübner, ſchaft für Nordafrika iſt, gouvernements auf eigene Verantwortung und war Zeuge der Ver⸗ franzöſiſch⸗marokkaniſchen Grenzkommiffion. Sein dieſe Epiſoden behandelndes Buch„Eine Pforte zum ſchwarzen Erd⸗ teil“ iſt von der deutſchen, franzöſiſchen, wie auch engliſchen Kritik ſehr gut aufgenommen und durchaus günſtig beſprochen worden. Weitere Reiſen führten Hübner nach Tuneſien, Tripolitanien, nach der kleinaſiatiſchen Küſte; im letzten Jahre hat er ſich im beſonderen der Studium vorgeſchichtlicher Baudenkmäler an der nordafrika⸗ England gewidmet. Der Ge⸗ Marokko, iſt. Er iſt einer der ſehr wenigen gehen Gegenden im Oſten des Sultanats kennt. Zahlreiche Lichtbilder, meiſt nach eigenen Aufnahmen gefertigt, unterſtützen ſeine Vor⸗ die allenthalben ſehr beifällig aufgenommen worden ſind. 5 Allgem. evang.⸗proteſt. Miſſiyns⸗Verein(Oſtaſiatiſcher Miſſionsverein) feierte am Sonntag, 19. d. Mts., in Waldkirch ſein Landesfeſt. In der von Gemeindegliedern und Gäſten trotz des ſchlechten Wetters gut beſuchten Feſtkirche predigte Pfarrer Löhlein⸗Betberg über das Wort Apoſtelgeſch. 4, 20:„Wir Annen es ja nicht laſſen, zu reden bon dem, was wir geſehen und gehört haben.“ Die Wahl des Textes wies ſchon auf die heutzutage beſonders nötige Begründung— und zwar rein religiöſe Be⸗ gründung der Miſſionsarbeit hin. Die warmen und klaren Aus⸗ führungen der Predigt konnten ſich eng an das Bekenntnis des Arxoſtels anſchließen. Der evang. Kirchenchor von Waldkirch ver⸗ ſchönte die Feier durch zwei Geſangsvorträge. Dekan Ahles (Emmendingen) brachte Grüße vom Evang. Oberkirchenrat in Karlsruhe, eine freundliche Aufmerkſamkeit, die um ſo mehr Be⸗ achtung verdient, als der Verein wegen ſeiner undogmatiſchen Haltung in der Verkündigung des Chriſtentums von andern Kirchen⸗ behörden ignoriert wird. Unſere badiſche Kirchenregierung zeigt ſich erfreulicherweiſe von ſolchen Neigungen frei.— Um 5½5 Uhr fand in der„Krone“ eine geſchäftliche Sitzung ſtatt, in welcher Stadtv. Zettelmann⸗Mannheim an Stelle des Vorſitzen⸗ den Stadtpfr. v. Schöpffer die rege Ausſprache leitete.— Abends 8 Uhr verſammelten ſich die Miſſionsfreunde im Saale des„Rebſtock“, der bald überfüllt war. Stdtv. Jaeger⸗Frei⸗ burg i. B. ſprach über die Verpflichtung, die den deutſchen Chriſten aus der oſtaſiatiſchen Miſſionsarbeit erwächſt. Einerſeits legen die durchaus nicht für theoretiſche und dogmatiſche Subtilitäten beranlagten Oſtaſiaten mit ihrer nüchternen, nur auf das Prak⸗ tiſche gerichteten Denkweiſe uns die Pflicht auf, alle unfruchtbaren Lehrſtreitigteiten bei Seite zu laſſen und uns auf das Lebens⸗ kräftige, Weſentliche und Durchſchlagende im Ehriſtentum zu kon⸗ gentrieren. Das kann uns ſicherlich nur gut tun. Andererſeits berlangen die Völker des Oſtens. die eine alte reſpektable Sitt⸗ ſächleit aufzuweiſen haben, von dem Volke, das ihnen Miſſionen ſendet, den deutlichen Nachweis, daß auch im Mutterlande das Chri⸗ ſtentum ſich kräftig in Geſinnung und Tat beweiſt und den Menſchen wirklich hebt und beſſer macht. Sie wollen mit Recht keine Religion, die daheim nichts gilt, ſie wollen keine„Kleider, die die Abendländer argelegt haben“. Infolge des ſtetig wachſenden Weltperkehrs werden wir Chriſten in der Heimat immer mehr mitverantwortlich für die Erfolge und Mißerfolge der Miſſionen, denn die Oſtaſiaten, die nach Deutſchland kommen, ſehen ſcharf, ob das Chriſtentum bei uns tuirklich Lebenskraft bedeutet. Je ernſter wir es mit den beiden Dingen nehmen, mit der Schlichtheit der Verkündigung und der Entſchiedenheit des chriſtlichen Lebens, deſto mehr inneren Gewinn twird unſer eignes Chriſtentum von dieſer Arbeit in Aſien haben. „Ihr werdet ſelber erſt recht Chriſten, indem ihr uns zu Chriſten macht,“ hat ein Japaner geſagt. Der Kirchenchor ſang auch in der Abendverſammlung einige ſehr anſprechende Lieder. Stadtb. Zet⸗ telmann begrüßte die Verſammlung und dankte der Gemeinde für den freundlichen Empfang, den der Verein gefunden. Er wies auch auf die beſonderen Anforderungen hin, die gerade die hohe Kul⸗ turentwicklung der Oſtaſiaten an die Perſönlichkeit, Begabung und mnere Tüchtigkeit der Miſſionen ſtelle, zumal im Hinblick auf die Aufgabe, dort eine chriſtliche Literatur zu ſchaffen. Pfr. Lic. Rühner⸗ Waldkirch ſprach am Schluß des Feſtes allen Teil⸗ nehmern und Rednern herzlichen Dank aus und wünſchte, daß durch dies Feſt auch der Allg. ev. prot. Miſſ.⸗V. als der füngere Bruder der im badiſchen Oberlande faſt ausſchließlich gepflegten Basler iſſion im ganzen evangel. Oberlande neue Freunde und Helfer gewinnen möchte, da er grade jetzt wegen neuer drängender Auf⸗ gaben und angeſichts der wirklich nicht verdienten Zurückſetzung In⸗ tereſſe und Hilfe»ſonders dringend bedarf. Populärwiſſenſchaftlicher Vortrag. Der geſtrige Abend brachte den erſten dieswinterlichen Populärwiſſenſchaftlichen Vortrag im Vernhardushof. Vor einer ſehr zahlreichen, aufmerkſamen Zuhörer⸗ ſchaft ſprach Profeſſor Dr. Zur bonſen⸗Münſter über das Thema:„Die größte deutſche Heilige, St. Gliſabeth und ihre ſoziale Bedeutung“. Der Redner, der ſich auf ein reichhaltiges uellenmaterial ſtützte, ging davon aus, daß kein Frauenname in ganz Deutſchland verbreiteter ſei, als der, den die hl. Eliſabeth ge⸗ dagen. Eine unabſehbare Literatur habe ſich mit dem geſchichtlichen eben und der Legende der Heiligen beſchäftigt, ein veicher Kranz don Poeſie habe ſich um ihre Geſtalt gewoben und auch die dar⸗ ſtellenden Künſte, Malerei, Bildhauerkunſt und Architektur hätten ch unzählige Male in ihren größten Meiſtern zu Ehren St. Eliſa⸗ eths verfucht. Im weiteren ſchilderte Dr. Zurbonſen in liebevoller Ausführlichkeit das Leben der Heiligen von ihrer Jugend am ungariſchen Königshof an bis zu ihrem Tod im ärmlichen, von ihr Legründeten Hoſpital zu Marburg. Ein Leben der Gottesminne, Hütten der Armen; und Pflicht für jedermann des Wohltuns und der Barmherzigkeit ſei es geweſen, wie es weder bor⸗ noch nachher jemals in deutſchen Gauen von einer Frau geübt worden ſei. Man dürfe aber St. Eliſabeths Herabſteigen von den Höhen des Lebens in deſſen Tiefen nicht auf natürliche Anläſſe zurückführen, den Finger Gottes müſſe man darin erkennen; auch dürfe man die Selbſtentäußerung der frühvollendeten Frau nicht auf ſchwärmeriſche Ueberſpannung und krankhafte Selbſtquälerei zurückführen, ſondern auf die in St. Eliſabeth zur Tat gewordene höchſte Liebe, wie ſie das Evangelium gepredigt habe. Eine wahr⸗ haft ſoziale Heilige ſei die fromme, gottergebene Landgräfin von Thüringen geweſen und die größeſte von allen deutſchen Frauen⸗ geſtaltenz darum wachſe auch ihr Anſehen, ihre Verehrung von Tag zu Tag. Tauſende von Frauen hätten ſich zu ihrer Nachfolge ent⸗ ſchloſſen und wirkten wie ſie an den Betten der Kranken und in den ſei es, im Sinne der Heiligen, deren Bedeutung und Liebeswerk auch von den Gegnern anerkannt worden ſei, in Almoſen u. werktätiger Nächſten⸗ liebe zu wirken. Mit einem Ausblick auf die im Jahre 1907 bevor⸗ ſtehende ſiebenhundertſte Wiederkehr des Geburtsfeſtes der großen Heiligen ſchloß der Redner ſeinen ſtimmungsvollen, mit rauſchendem Beifall aufgenommenen Vortrag. »Erſtellung einer Leſehalle. Frau Emma Kahn⸗Heidel⸗ berg hat zum Andenken an ihren verſtorbenen Mann, Herrn Alt⸗ ſtadtrat Kahn, dem Verein für Volksbildung einen größeren Betrag zur Verfügung geſtellt mit der Beſtim⸗ mung, daß deſſen eine Hälfte zur Errichtung einer Leſehalle ver⸗ wendet werden ſolle, während mit den Zinſen aus der anderen Hälfte ein Teil der Koſten, die aus dem Betriebe der Leſehalle er⸗ wachſen, gedeckt werden mögen. Der unermüdlichen Tätigkeit von Frau Bertha Hir ſch iſt es zu danken, daß der Stadtrat, die große Bedeutung der Errichtung von Lefehallen wohl erkennend, in dankenswerter Weiſe ein Terrain an der Ecke der Mittel⸗ und Lortzingſtraße bedingungslos und unenkgeltlich zu den Zwecken einer Leſehalle zur Verfügung geſtellt hat. Dem hieſigen Verein für Volksbildung wurde von der großherzigen Schenkerin die Erbauung und Einrichtung ſowie die Ueberwachung der Leſehalle übertragen. In ſeiner geſtrigen Vorſtandsſitzung wurde— nach einem eingehenden Referat des Herrn Dr. Wehl— hiervon Kenntnis genommen und beſchloſſen, an Hand bereits aufgelegter Pläue unverzüglich an deren Aus⸗ führung zu gehen. Frau Emma Kahn hat ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, neben der großen ſchon feſtgelegten Summe noch für eine Reihe von Jahren einen größeren Vetrag zu leiſten und auch von anderen Seiten wurden ſpeziell für die Zwecke der Vollsleſehalle dem Verein größere Summen zur Verfügung geſtellt. Der Verein für Volksbildung hofft die Leſehalle bereits im nächſten Jahre eröffnen zu Minen; *Ein Ortsausſchuß zur Bekämpfung der Tuberkuloſe hat ſich erfreulicherweiſe auch im Stadtteil Waldhof auf Anregung des Bezirksamts unter dem Vorſitze von Dr. F. En ge U 0 orn gebildet. Die Gründung des Ortsausſchuſſes hat ſich mit Rückſicht auf die große Bevölkerungszahl des Waldhofs und mit Rückſicht auf die zumteil recht ungünſtigen Wohnungsverhältniſſe als dringend not⸗ wendig erwieſen. Hoffentlich wird er auch in ſeinem Beſtreben, im Stadtteil Waldhof nach dem Vorbild des badiſchen Landesver⸗ bandes den Kampf gegen die Tuberkuloſe mit Erfolg aufzunehmen, nach beſten Kräften durch die Bewohner Waldhofs unterſtützt. Vor allem iſt ein recht zahlreicher Beitritt in die humanitäre Vereinigung erwünſcht. Da der Mindeſtbeitrag nur 1 M. beträgt, iſt es den Angehörigen aller Bevölkerungskreiſe möglich, die Mitgliedſchaft zu erwerben. * Die Freireligibßſe Gemeinde Mannheim feiert kommenden Samstag und Sonntag ihr 60jähriges Beſtehen durch F a mi lien⸗ abend und Feſtvortrag. Der Familienabend findet Samstag um 8 Uhr im Saale des Friedrichsparkes unter Mitwirkung ver⸗ ſchiedener Mitglieder des Hoftheaters und des Geſangvereins Concordia ſtatt. Sonntag vormittag 10 Uhr hält Herr Prediger Voigt⸗Offenbach in der Aula der Friedrichsſchule den Feſtvortrag über das Thema:„Sechs Jahrzehnte im Dienſte religiöſer Reform. Ortskrankenkaſſe Maunheim l. Im Monat Oktober 190⸗ wurden vereinnahmt an Krankenkaſſenbeiträgen M. 8 57.11, verausgabt an Krankengeld Wochen Mark 23,752.75, Familienunterſtützung 964 Mk.— Pfg. Wöchnerinnenunterſtützung 1254 Mk. 50 Pfg., Unfallzuſchuß(vom Arbeitgeber wieder rückzuer⸗ ſtatten) 24 Mk. 1 Pfg. Der Mitgliederſtand bezifferte ſich An fang des Monats inkl. freiwilliger Mitglieder auf 19,742 männliche, 5,462 weibliche, zuſammen 25,204, Ende deſſelben auf 19, 94 männliche, 5,724 weibliche, zuſ. 25,25, inkl. freiwilltger Mitglieder. Anmeldungen gingen ein 48 7 männliche, 1 95 weibliche. Abmeld⸗ ungen gingen ein 452 männliche, 953 weibliche. Freiwillige Mitglieder Zugang 89, Abgang Bei der Zählung der An⸗ und Abmeldungen ſind die freiwilligen Mitglieder unberückſichtigt geblieben. Lohnveränderungen wurden gemeldet 6 0. Neue Perſonal⸗ karten wurden angelegt 3375. Die eingelauf. Briefſchaften der Kran⸗ kenverſicherung 8öl. Geſamtſumme der Erkrankungen(mit Erwerbs⸗ unfähigkeit) 10 6, davon 800 männliche, 216 weibliche, Todesfälle 16 und zwar 11 männliche, 2 weibliche. An Invalidenbeiträgen wurden vereinnahmt 21,525 Mark 79 Pfennig, Beitragsmarken wurden verklebt: Lohnklaſſe I(à 14 Pfg.) 4613, II(àa 20 Pfg.) 84, III(24 Pfg.) 14,498, IV(30 Pfg.) 12,815,(36 Pfg.) 53,798. Quittungskarten wurden am Schalter verabreicht 2514 Stück. Poſt⸗ ſtücke der Invalidenverſicherung wurden expedirt 276. * Uebertragung der Bartflechte durch ein Raſiermeſſer, das gar nicht oder nicht genügend gereinigt iſt, iſt fahrläſſige Körperver⸗ letzung. So lautet ein Urteil des Landgerichts zu Eiſenach, das den Schuldigen zu 1 Monat Gefängnis berurteilt und jetzt den Sanitäts⸗ behörden mitgeteilt wird. *Deutſcher Weinbau⸗Verein. In Mainz fand vor einigen Tagen eine Verſammlung von Ausſchußmitgliedern des Deutſchen Weinbau⸗Vereins ſtatt. Die Stelle des bor Jahresfriſt verſtorbenen Generalſekretärs Dahlen⸗Wiesbaden iſt noch nicht beſetzt. Die Ausſchußmitglieder wünſchen, daß das Generalſekretariat nach Mainz komme. Ein entſcheidender Entſchluß wurde aber noch nicht gefaßt, da eine geeignete Perſönlichkeit noch nicht gefunden iſt. * Zur Regelung des. Submiſſionsweſens. Der Karlsruher Stadtrat hat eine Reihe neuer Beſtimmungen getroffen, die bei der Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten maßgebend ſein ſollen und die u. E. auch in weiteren Kreiſen Intereſſe und Beachtung berdienen. In der Hauptſache beſagen ſie nämlich folgendes: 1. Frei⸗ händige Vergebung von Arbeiten und Lieferungen in angemeſſener Abwechslung an die Gewerbetreibenden bis zum Betrag von mindeſtens 500 M. 2. Vermehrte Anwendung des beſchränkten Wettbewerbs. 3. Beſeitigung der An⸗ und Abgebote nach Prozenten des Voranſchlages. 4. Vorzugsweiſe Berückſichtigung des Meiſter⸗ titels. 5. Nichtberückſichtigung ſolcher Angebote, welche augenſchein⸗ lich unter dem Selbſtkoſtenpreis notieren. 6. Vermeidung der Ver⸗ gebung an Generalunternehmer(alſo Beſeitigung der ſogenannten Generalentrepriſe). 7. Zerlegung größerer Arbeiten in kleinere Loſe, ferner 8. Anlegen einer Lieferantenliſte nach Gewerben ge⸗ ordnet, aus welcher die bergebenden Stellen leicht zu erkennen ver⸗ mögen, welche Geſchäftsleute und mit welchen Beträgen dieſelben an den Lieferungen heteiligt ſind, um ar der Hand dieſer Ueberſicht einen angemeſſenen Wechſel leichter herbeiführen zu können. Nus dem Grossherzogtum. Weinheim, 22. Nov. Ein Teil der hieſigen Ge⸗ meindeverwaltung wird demnächſt aus dem Rathaus, deſſen Räumlichkeiten ſchon längſt unzureichend waren, in das von der Stadt. erworbene, neben dem„Roten Turm“ gelegene, frühere Odenwälder'ſche Haus verlegt werden. Der erſte Stock iſt für die ſſe und das ſtädt. Vermeſſungsamt, der zweite Stock für das Grundbuchamt vorgeſehen, während im dritten Stock je eine Dienſtwohnung für den Ratsdiener und den Stadtkaſſendiener ein⸗ gerichtet wurde.— Der„Turnverein 1862“ hat in ſeiner letzten Generalverſammlung beſchloſſen, dem Projekte der Er⸗ bauung einer eigenen Turn halle näher zu treten. Zu dieſem Zweck ſoll zunächſt die Erwerbung eines günſtig gelegenen Bauplatzes in möglichſter Bälde geſchehen. Vor dem formellen Ab⸗ ſchluſſe dieſes Ankaufs wird noch die erforderliche Eintragung des Vereins in das Vereinsregiſter herbeigeführt werden. sch. Aus dem Höllental, 22. Nov. Der bekannte Reſtau⸗ rateur zum Hirſchſprun g im Höllental, Karl Bermetz, iſt Dienstag an den Folgen eines Unfalls geſtorben. B. war faſt ein halbes Jahrhundert lang Gaſtwirt und hatte, ehe die Höllental⸗ bahn gebaut war, den Gaſthof und die Poſthalterei zu den zwef Tauben bei Falkenſtein inne. 8 .e. Kehl, 22. Nov. Am Samstag, 25. Nobember findet hier unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Sänger⸗ Diersheim, Vorſtand des bad. Landes⸗Konſumvereinsverbandes, eine Ve** ſammlung von Tabakfabrikanten und Vertretern der Ver⸗ einigungen von Tabakbauern des Breisgaues und Hanauerlandes ſtatt. Zweck der Zuſammenkunft iſt der Abſchluß eines Vertrages, wonach ſich die Tabakpflanzer verpflichten, in Zukunft den Tabak nach beſtimanten, von den Fabrikanten gegebenen Vorſchriften anzu⸗ bauer und zu behandeln. Die Fabrikanten verpflichten ſich ihrer⸗ ſeits, den vorſchriftsmäßig behandelten Tabak zu einem höheren als den ſonſtigen Tabakpreis abzunehmen. *Kleine Mitteilungen aus Baden. Am 1. De⸗ zember wird die neue Bahnſtrecke Mimmen hauſen—Neu⸗ frach—Frickingen dem Verkehr übergeben. Für die Straßenbahn Baſel—Riehen, deren Forkſetzung nach Stettem und Lörrach angeſtrebt wird, ſind ſeitens der Stadt Baſel 560 000 Franken bewilligt worden; die Geſamtkoſten betragen 650 000 Franken—Herr Hauptlehrer Kling in Helmſtadt hat eine auto⸗ maliſche ſich ſelbſt einſtellende Maus⸗ und Ra ttenfalle kon⸗ ſtrutert, die überaus ſinnreich hergeſtellt ſein und durch die ihr zu⸗ grunde liegende eigenartige Idee und den dadurch bedingten Erfolg alle bisher fabrizierten Fallen tief in den Schatten ſtellen ſoll. Die Falle wurde vorige Woche an die chemiſch⸗techniſche Fabrik„Centaur“ in Berlin um die Barſumme bon 40 000 Mark, ſowie 10 Prozent Stücklicens verkauft. Ebenſo müſſen für jedes Auslandspatent 6000 Mark an den Erfinder bezahlt werden.— Am Sonntag wurde in der proteſtantiſchen Kirche in Birkenau ein feierlicher Akt vollgogen. Die Eheleute Landwirt Leonhard Jeck und deſſen Ehefrau geb. Ilg, zur Filialgemeinde Niederlie bersba ch gehörig, feierten die goldene Hochzeit. In der Wohnung des Jubelpaares, 5o ſich alle Verwandten, 3 Söhne, 4 Töchter, 20 Enkel, 1 Urenkel und 2 Schwiegerſöhne eingefunden hatten, fand die Feier ihren Abſchluß. — In Niefern iſt Montag nacht mit donnerähnlichem Gedröhne ein dreiſtöckiger Neubau ein geſtürz t. Plalz. Heſſen und Umaebung. Frankfurt a.., 22. Nobv. Die Zionfſtiſche Vey⸗ einigung hatte für heute abend in den Kaufmänniſchen Verein emne Proteſtverſammlun g gegen die ruſſiſchen Maſſacres einberufen, die ſehr zahlreich beſucht war. Nach einem mit großem Veifall aufgenommenen Referat bon Dr. Sonderling⸗Berlin gelangte eine entſprechende R eſolution zur Annahme. Cheater. Runſt ung Wiſſenſchaft. Kirchenkonzert am Buß⸗ und Bettag. Man ſchreibt uns: Buß⸗ und Bettag ſteht vor der Türe mit grauen Novembernebeln und ernſter Stimmung. So manches was tief verborgen in der Menſchen⸗ ſeele lag und vor dem jubelnden Sonnenlicht zagte— jetzt ſteigt es herauf wie eine mahnende Schattengeſtalt. Und dieſe redet. Und wenn ſie nun erſt redet mit der tiefgründigen Sprache der Muſik, des Wortes Wucht verſtärkend, des Wortes Flucht vermindernd= es kann keine gewaltigere Auslöſung der tieferen Empfindungen dieſes Tages geben. Nicht ohne Grund haben dieſe Empfindungen gerade unſeren großen Komponiſten religiöſer Stoffe beſchäftigt, Es muß darum ein dankbares Unternehmen ſein, die Gedanken, die um dieſen Feſttag ſich kryſtalliſteren in ihrer weiten Tiefe, ihrem berzweifelnden, lebensmüden Verzagen, ihrem leidenſchaftlichen Verlangen und ihrem berſöhnenden Frieden auf den Flügeln der Muſik durch die Seele rauſchen zu laſſen. Der Kirchenchor der Friedenskirche verſucht dieſe Aufgabe zu löſen in einem Kirchenkonzert, das er am nächſten Sonntag, nachmittags halb 4 Uhr, in der Konkordienkirche veranſtaltet. Mitwirkende find: Fräulein Anna Offenbächer von hier(Mezzoſopran), Herr Peter Heppes aus München(Violine), Herr Wilhelm Zietſch und Herr Albert Gberle von hier(Bariton). Orgel und Leitung der Chöre: Herr Ernſt Dapper. Eintrittskarten ſind in den Muſi⸗ kalienhandlungen, bei Buchhändler Chr. Sillib Nachf., R 8, 2, ſowie an der Kaſſe zu haben. Köllikers Biblivthek. In mehreren Blättern iſt die Nachricht veröffentlicht worden, daß der vor kurzem verſtorbene Anatom Exe. Geheimrat Prof. Dr. Albert von Kölliker in WMürzburg der dortigen Univerſität ſeine ganze ſehr umfangreiche Bibliothek geſchenkt habe. Die Nachricht iſt, wie uns aus ſicherer Quelle mitgeteilt wird, nicht zutreffend. Exzellenz von Kölliker hat nur einen kleinen Teik ſeiner Bibliothek der Univerſität Würzburg zugewandt. Der bei weitem größte und eine große Anzahl wertvoller Zeitſchriftenſerien enthaltende Teil der hervorragenden Bibliothek harrt noch ſeinern Beſtimmung. Es wäre übrigens bedauerlich, wenn dieſe Bibliothek, wie ſo manche andere vor ihr, ins Ausland ginge. „Der Retter in der Not“, lautet der Titel eines geiſtreſchen und graziöſen Stückes von Henri de Rothſchild, das, wie der„Tag“ berichtet, am Pariſer Theater des Capucines aufgeführt wurde Antoinette de Vallorbe iſt eine ſehr ſchöne und liebenswürdige Frau, deren Mann ſich um ſie nicht kümmert. Aljo beginnt ſte zu„flirten“ und zwar zunächſt mit dem Grafen Guy des Tourelles. Doch des Flirt bleibt rein platoniſch, denn Madame iſt nicht nur ſchön, ſondern auch tugendhaft. Als ſie zu bemerken glaubt, daß der Graf an dieſer Tändelei keinen Gefallen findet, flirtet ſie mit einem Marquis, um bald mit Schrecken einzuſehen, daß der Marquis nur darauf ausgeht, ihre Tugend zu Fall zu bringen. Sie bedarf alſo eines Retters in der Not und denkt im erſten Augenblick daran, dem Grafen des Tourelles dieſe Rolle zu übertragen. Als der Graf mit mokantem Lächeln ablehnt, beſchließt ſie, ſich ihren eigener Gatten zu exrobern, der entſchieden der beſte Retter aus der No für ſie ſein wird. Crank. Giner der berühmteſten Frankreichs iſt, wie man aus Paris ſchreibt, dort ſoeben aus denn Leben geſchieden. Es iſt das der alte Crauk, einer der beliebteſten Modekünſtler des Kaiſerreichs ihm vertraute zuerſt die Kaiſerin die Anfertigung ihrer Büſte an, und dann folgten die anderen am Hofe. Bedeutend aus jener Zeit war das Kunſtwerk, das er nach der berühmten Schauſpielerin Favart formte. Erauk hat ein Alter von 78 Jahren erreicht. Seine beſten Werke im Genrefach waren „Satyr und Bachantin“,„Omphale“ und die im Luxemburg⸗Garten + Stadtka — und älteſten Bildhaus befindliche„Dämmerung“⸗ Hruppe. Zahlreich ſind auch ſeine Monu⸗ mente, die er für Paris ſchuf, ſo dasjenige des Admiral Colignop 5 bes Kreitg folgte. * machte. Drama des Präſidenten Rooſevelt. Sprache verfaßtes Gedicht, betitelt ſind berefts lange voraus abgeſchloſſen Seukralunzenger. ——— Munnheim, 93. November. u der Nue Rivolf, ſein letztes derartiges Werk, ferner Mac Mahon mund der Marchal Niel; auch Caſimir Perier hat Crauk noch in ronnze gegoſſen, ferner Jules Varbier und den Kritiker Sarcey. Seit den Jghre 1877, wo er den Coligny geſchaffen halte, war der Auumeze Perſtorbene Ritter der Ghrenlegion, dem im Jahre 1908 Selbſtmord einer Bildhauers. Wie aus Newyork geſchrieben wird, hal der bekannte deutſche Bildhauer, Maler und Schröftſteller Guſtav Zuchs infolge pekuniärer Schwierigkeiten Selbſtmord he⸗ gangen. Während von der Straße die Leierkaſtenklänge des Liedes „Näher mein Gott zu dir“ heraufklangen, ſchoß ſich Fuchs eine Kugek durch den Kopf. Fuchs hinterließ Briefe an ſeine Freunde, in denen er ihnen die zuletzt von ihm geſchaffenen Kunſtwerke ver⸗ Das letzte Werk Fuchs war„The Partsmouth Auf dem Tiſche ſtand eine von Fuchs gefertigte Büſte Daneben lag ein von Fuchs in deutſcher „Rogſevelt, der Friedensapoſtel“. Fuchs war auch der Schöpfer des Chicagoer Triumphbogens. Profeſſor Peucks Forſchungsreiſe nach Südafrila. Der Profeſſor der Erblunde an der Wiener Uniderſität, Hofrat Dr. Albrecht Penck, iſt von einer längeren Forſchungsreiſe durch Südafrika wieder nach Wien e Hofrat Penck leiſtete im Juli einer Einladung der Britiſh Aſſociation, deren korreſpondierendes Mitglied er iſt, Folge. Dieſe Geſellſchaft, deren Präſident Lord Darwin, der Sohn des großen Naturforſchers, iſt, veranſtaltete eine Studienreiſe nach Sldafrila, an der eiwa 400 Gelehrte teilnahmen. Dle Reiſe, die pon Kapſtadt über Kimberley zum oberen Zambeſi führte, hatte den Aweck, den Gzelehrten die von mehreren Forſchern bereits feſtgeſtellte Talſache, daß in Südafrika noch Spuren aus der ſogenannten germaniſchen Eiszeit zu finden ſeien, vor Augen zu führen. Dieſe Spuxen wurden katſächlich aufgefunden und Hofrat Penck hat ein Teſchhaltiges Material geſammelt und nach Wien gebracht. Am Zambeſi köſte ſich die Reiſegeſellſchaft auf und Penck krat nun ſeine eigentliche Forſchungsreiſe gu, die von großem wiſſenſchaftlichen Erfolg begleſtet war. Er unterſuchte zunächſt die großen Katarakte des Zambeſi und konnte— eine bisher noch nicht lonſtatierte Tat⸗ ſache— feſtſtellen, daß dieſe Fälle ſejt der Zeit, daß Menſchen dort wohnen, alſo ſeit der Giszeit, um ſechs Kilometer ſtromaufwärts ſich verſchoben haben. Der Forſcher wandte ſich dann nach der Oſt⸗ küſte Sübafrikas, wo er die Bildung der Koragllenriffe ſtudierte. Seine letzten Forſchungen galten den Terrainbildungen in der Wüſte Saharg. Dort konſtatierte Profeſſor Penck, daß die Terrainbil⸗ dungen in der Müſte nicht, wie man bisher annahm, durch den Sturm verurſacht werden, ſondern durch deckung 0 um ſo bedeutſamer, als man bisher annahm, die Müſte ſei ein Gehiet, in dem überhaupt kein Regen falle. Von Aſſuan kehrte dann Hofrat Penck nach Wien zurück. Die„göttliche Sarah“ auf der Kunſtreiſe. Wenn Sargh Bern⸗ hardt eine Reiſe nach Amerika antritt, dann muß ſie ſich ſputen und hat keine Zeit zu verlieren. Die Verabredungen und Kontrakte und jede Minute. Ver⸗ zögerung kann eine ungeheure Konpentionglſtrafe nach ſich ziehen. Nin iſt ſelbſt die„göttliche Sgrah“ nicht im Beſitz der Sieben⸗ Regen. Dieſe Ent⸗ mfieilenſtiefel, ſondern ſie muß ſich mit den einer Fran von ihrer Begabung in reichem Maße zu Gebote ſtehenden Mitteln, mit rührend geſpielten Verzweiflungsſzenen, mit Ohnmachtsanfällen und der verführeriſchen Liebenswürdigkeit ihres Lächelns über Schwierig⸗ keiten der Beförderung hinweghelfen. Zudem gibt ſolch ein Zwiſchenfall guch ſtets eine nette Reklame ab. Kommt alſo die Diva am letzten Sonntag nachmittag um vier Uhr mit dem Dampfer„Touraine“ in Newyork an. Um acht Uhr muß ſie am Montag in Chieggo in zwei großen Rollen auftreten. Aber be⸗ kauntlich macht die Hafenpolizei in Newyork agllerlei zeitraubende Schwlerigkeiten und hat beſonders ein außerordentliches Intereſſe, den peiſchhaltigen Jupelenkaſten der„göttlichen Sargh“ zu unter⸗ ſuchen, bevor ſie nach Newyork hereindarf. Man behandelt ſie Gußerſt höflich, ſtellt ihr einen Stuhl auf den Hafendamm, aber obwohl ſie ohnmächtig wird und ein großer Auflauf entſteht, müſſen doch die Juwpelen unterſucht werden. So kommt ſie erſt um 56 Uhr nach⸗ dem Bahnhof und ſtürzt in den Extrazug nach Chicago. Dag ſie gber ihr ganzes Gepäck nicht mehr mitnehmen konnke, ſo mußte ſie ſich damit begnügen, die Requiſiten für ein Stück,„Die Hexe“, nur mitzunehmen. Badiſche Politik. Man nheim, 28. Nob. Geſtern abend hatte der hieſige „demokratiſche Verein“ im Reſtaurant„Carl Theodor“ Mitgliederverſammlung, in der der Vorſitzende, Herr Stadtverord⸗ Wahlen zum Bürgerausſchuß und zum Landtag beleuchtete. In der Diskuſſion wurden beſonders die Kund⸗ gebung des Präſidiums des Badiſchen Militär⸗ bereinsverhandes und die Neußerungen der offiziöſen Preſſe wegen des Stichwahlabkommens ſcharf kritiſtert. Folgende Reſolution fand einſtimmige Annahme: „In Uebereinſtimmung mit der geſamten wahrhaft liberalen Preſſe des Landes weiſt die heutige Mitgliederverſammlung des Vereins der Deutſchen Bolkspartei in Mannheim die bekannte Kund⸗ gebung des Präſidiums des Badiſchen Militärvereinsverbandes als einen unberechtigten Eingriff in die ſtgatsbürger⸗ lichen Rechte eines großen Teils der Bürger aufs Enktſchiedenſte zurück und begrüßt es mit Genugtuung, daß bereits von verſchiedenen Seiten die richtige Antwort auf dieſe Einmiſchung gegeben worden iſt. Gleicher Weiſe ſpricht die Ver⸗ ſamißlung ihr Bedauern darüber aus, daß in der offiziöſen Pyeſſe das bekannte Stichwahlabkommen zwiſchen den Blockparteien und der Sozialdemokratie einer Kritik unterzogen worden iſt, welche auf eine nachträgliche Mißbilligun der Abſtimmung der Mehrheit des badiſchen Volkes hinausläuft.“ * Karlsruhe, 23. Nov. Der„Konſt. Ztg.“ zufolge zählt der„Katholiſche Lehrerverein“ 48 Mik⸗ glieder, 3 haben nun ihren Auskritt ſchon wieder an⸗ gemeldet.— Herr Göckel, Redakteur der„Badiſchen Schul⸗ geitung“ hat ſeine Kündigung eingereicht und ſcheidet Ende disſes Jahres aus ſeinem Amte. An ſeine Stelle tritt vorerſt der Schriftführer des Vereins, Herr Ciermann, in Achern. Herz Göckel betont noch beſonders, daß der Wechſel in der Redaktion nicht im geringſten im Zuſammenhang ſteht mit der Gründung des kathol. Lehrervereins. * Karlstuhe, 28. Nov. Wie die„Bad. Landesztg.“ hört, wird das Budget dem Landtag unmittelhar nach ſeinem Zufaf tentritt im Dezember zugehen. Baden Baden, 22. Nov. Geſtern abend wurde in Vg den⸗We 5 nd(Badenſcheuern und Umgebung) ein be ra ler Verein gegründet, dem nach dem„Bad. Tgbl.“ ſofart eine grüßere Anzahl Mitglieder beitraten. Der Gründungs⸗ bei. urtazkehung des Erlaſſes des Bad. Mil.⸗Ver.Verbaudes? Karlsruhe, 23. Nov. Nach der„Vad. Preſſe“ hat geſtern Abend eine Sitzung des Präßtdiums des Vad. Mil.⸗Ver.⸗Ver⸗ bandes ſtattgefunden, in der beſchloſſen wurde, den bekunnten Erlaß, det unter den Verbandsmitgliedern ſo büſes Blut erregt bat, zurücgzustlehen. Eine entſprechende Bekaunt⸗ — neten⸗Borſtand Fuldg in einem Rückblick die jüngſten, vormittag geſtorben iſt. derſammlung wohnten auch Mitglieder des Jungliberalen Vereins machung ſoll in dem am Samstag zur Ausgabe gelangenden Vereinsblatt erfolgen.— Dieſe Niederlage hätte ſich das Prüſidium erſparen können, wenn es getan hätte, was in dieſem Falle das einzig richtige war; nämlich—= garnichts. Zur Militärvereinsangelegenheit beröffentlicht die„Vad. Preſſe. eine Zuſchrift von Dr. Adolf Hauſer, die uns ſo bemerkenswert erſcheint, daß wir ſie im Wort⸗ lgut wiedergeben wollen: Karlsruhe, 21. Nov. Der Korreſpondent des„Schwäb. Merk.“ beharrt auch heute noch auf ſeiner Anſicht, daß pen⸗ ſtonterte Generale wohl berechtigt ſind, in die politiſche Selbſtän⸗ digkeit dar Reichsbürger außerhalb der Militärvereine eingugreiſen. Da der Herr gewohnt iſt, vom Neſenbach aus faſt jeden Wochen⸗ tag den verſchiedenen Paxteien ſeines Heimatlandes unterſchiedslas von ſeinen: Richterſtuhl herab den Teyt zu leſen, ſo wird es Zeit, daß ihm auch bon Zeit zu Zeit eine nachgerade ſehr nötige Be⸗ richtigung zu Teil wird. Jür heute ſei ihm die Stellung der Genekale beleuchtet. Generale im Dienſt können, und wenn ſie Maltkes wären, nichts leiſten ohne küchtige Offisiere und Soldaten; auch die Offi⸗ ziere würden leiſtungsunfähig ohne tüchtige Unterofftziere. Und in Militärdienſt iſt Pflichterfüllung das oberſte Gebot. Zucht⸗ loſigkeit(ſiehe Rußland) löſt die ſtärkſte Militärmacht zur Wehr⸗ loſigkeit auf. Wer ſtellt dem Kaiſer aber ein für allemal die überſpfegende Mehrzahl ſeiner Soldaten! Die große Mehrheit geht hervor aus dem„pierten Stande“, deſſen höchſtes Gut ſeine Arbeitsfähigkeit iſt. Hut ab vor der Arbeit! überall, wo ſie treu und reblich geleiſtet wird. Darum betonte ſeiner Zeit der Kommandierende in Metz, General Häſeler: Die Sozzen ſtellen mir nicht die ſchlechteſten Soldaten! Was ſind in der Regel Sozgen? Junge Männer, dercl, große Mehrzahl faſt erſt anfängt, prüfend in ihre Welt, die Welt der perſönlichen Arbeit, hineinzuſchauen. Wenn der junge Student als Mauleſel das Studium beginnt, macht er oft recht dumme Streiche, Dumme Sogzenſtreiche vertragen ſich nicht mit dem Hauptmann und dem Unteroffizier. Dafür iſt geſorgt, Aber habt Nachſicht mit den Mauleſelſtreichen des jungen Arbeiters; er jommt ja noch dazu nur aus der Volksſchule heraus und vom Acker oder aus der Lehrlings⸗ und Geſellenzucht. Aber wenn er als gedienter Soldat und Arbeiter weiter ſtrebt, ſo ſcheidet ſich auch im„bierten Stande“ die Spreu von dem Weizen; er lieſt auch mit wachſendem Intereſſe die Zeitungen. Aber auf Hunderte, die dabei auf den Irrwegen bleiben, kommen Tauſende, die es im Eheſtand zum arbeitsfreudigen Bürger bringen. Wer wagt es bei ſolcher Lage der Dinge, dem„vierten Stande“ ſo friſchweg für Alle den politiſchen Makel anzuhängen? Mas tun nun die Herren Präſidenten der Militärvereine? Auch biele brabe Arbeiter blicken mit Stolz auf ihre Militärzeit zurüc und es iſt für uns eine Herzensfreude, ſolche Arbeiter oft auch als Kameraden im Militärverein zu finden. Die Herren Präſides ſind dann in dieſen Vereinen pflichtgemäß mit Recht bemüht, politiſchen Hader dem Vereinsleben ſern zu halten; aber ſie ſind keine Vormün der im politiſchen Leben des Reichsbürgers. Sonſt wäre es mit dem fröhlichen Leben der Militärvereine Mathäi am Ende. Alſo haben gewiſſe Herren ihrem Kaiſer mit ihrem beſten Willen einen recht unerfreulichen Dienſt erwieſen. Dem Herrn Landgrabenjournaliſten am Neſen⸗ bach wollen wir aber etwas noch vor aller Welt ins Ohr flüſtern: Wie wäre es unſerem Reichskanzler Pülow möglich geweſen, den kriegsluſtigen Miniſter Delcaſſe in Parſs aus dem Sgttel zu heben, wenn dork nicht die franzöſiſchen Arbeiter mit Jaures im Pariſer Parlamen! ſich auf die deutſche Seite geſchlggen hätten? Ich bitte die Redaktion, meinen Namen unber dieſen Zeilen ſtehen zu laſſen. Heute muß jeder perſönlich einſtehen, wenn vielleicht nur noch Prieſterherrſchaft oder revolutionäre Richtung bei uns in Frage ſteht. Als Bennigſen mit wenigen Männern 1859 (Sept.) zu Frankfurt den Nationalverein gründete, wandten ſich die Herrer qu mich, ob ich in Baden⸗Württemberg die erſte Füh⸗ rung übernehmen wollte. Ich hatte nähere Pflichten und bezeichnete den Karlsruher Rechtsanwalt Buſch. Sein hieſiger Arbeiterbild⸗ ungsverein hält heute noch ſein Andenken in Ehren. Meirte Vereinskarte 1860 trägt Bennigſens Unterſchrift. Nach langen Jahren trat ich öffentlich aus dem umgetauften National⸗Verein, ſweil ich von Jahr zu Fahr weniger mit ſeiner Leitung einver⸗ ſtanden war. Sie taten nichts, um den unpermeidlichen, ſchließ⸗ lichen Uebergang zum Reichswahlrecht vorzubereiten, in Ausbau des Städtewahlrechts, und ſie tauſchten dann 1870/71 den 66er Preußenhaß mit dem freiwilligen Opfer unentbehrlicher Rechte des badiſchen Staates. Vermiſchtes. — Ein gerſtreuter. Dieſer Tage gegen 8 Uhr morgens beſtieg in MWainz ein Kaufmann raſch den ſchon im Abfahren be⸗ griffenen Wagen der elektriſchen Bahn, um, da er ſich etwas ver⸗ ſpätet hatte, noch rechtzeitig in das Geſchäft zu kommen. Mit lautem Lachen wurde er aber empfangen, worüber er nicht wenig ſtutzte. Endlich machte ihn ein ihm bekannter Herr darauf aufmerkſam, daß er in der Eile vergeſſen hatte, die Schnurrbartbinde abzu⸗ legen. — Unglücksfälle und Berbrechen. In Nantes (Frankreich) ſrürzte ein Straßenbahnwagen, in dem ſich 4 Reiſende und 2 Bedienſtete befanden, infolge Verſagens der Bremsvorrich⸗ tung geſtern über die Straßenböſchung in die Loire. Zwei Reiſende und die beiden Bedienſteten konnten rechtzeitig abſpringen. Die beiden anderen Inſaſſen ertranken. — Die ſchwarzen Pock en ſind unter den italjeniſchen Arbeitern von Bübingen auf der Bahnſtrecke nach Saargemünd aus⸗ gebrochen. Die Behörden haben alle Vorſichtsmaßregeln ergriffen. Unglücksfälle, Selbſtmorde und Ver⸗ brechen. Wie die„Frankf. Oderztg.“ meldet, ſchoß ſich in der Nacht zum Mittwoch in einem Abteil 2. Klaſſe des Schnellzuges Berlin—Breslau die Gattin des Direktors der Allgemeinen Elek⸗ trizitätsgeſellſchaft in Brüſſel, Frau Dr. Hamburger, mittels eines Revolvers in die Schläfe. Die Schwerverletzte wurde in das Sbädtiſche Krankenhaus Frankfurt gebracht, wo ſie am Mittwoch Das Motib der Tat iſt noch unbekannt. — Die 60jährige Ghefrau des Invaliden Wilbert in Aachen tötete in einem Anfall von Wahnſinn ihren Mann durch einen Schnitt durch die Kehle. Die Tat geſchah anſcheinend ſchon am Sonntag. Die Polizet wurde erſt aufmerkſam, als die Frau das Vegrähnis anmelden wollle. Die Frau wurde einer Irrenanſtalt übergeben. Ceixte Hachrichten und Telegramme. Der Wäſcheſtreik in Bielefeld. Bielefeld, 28. Nod. Heute morgen haben ſämt⸗ biche Arbeiterinnen der letzten noch im Betrieb befind⸗ lichen Wäſchefabrik die Arbeit niedergelegt. Ausge⸗ nommen ſind nur vier Fabriken, die die Forderungen dewwilligt hahen. Es ſtreiken etwa 1000 Arbeiter. Neue Verluſte in Südweſtafrikg. „Berlin, 28. Non. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: um 18. November beim Ueberfall eines Wagens bei Deutſche⸗Erde gefalflen: Gefreiter Bruno Stollenwerk, geb. zu Schlei⸗ den(Kopfſchuß); Reiter Karl Krull, geb. zu Haſſerode(Kopf⸗ und Bruſtſchuß); Reiter Max Lange, geb. zu Leipzig⸗Lindenau (Kopfſchuß). Vermißt und am 17. November tok aufgefunden Umeroffizier Alfred Laudon, geb. zu Hameln(Bauchſchuß). Verwundet: Reiter Oskar Wipper, geb. zu Langenſalza, ſchwer(Knochenſchuß am linken Oberarm); Reiter Hermann Her⸗ 30 g, geb. zu Mansfeld, ſchwer(Knochenſchuß am linken Ober⸗ arm); Reiter Bruno Tſchorn, geb. zu Gleiwitz, leicht(Fleiſch⸗ ſchuß am rechten Oberſchenkel); Reiter Paul Militſchke, geb. zu Klein⸗Oels, leicht. Nachträglich wird gemeldet: Am 23. September beim Ueberfall der Station Oas gefallen: Reiter Willy Hor⸗ noff, geb. zu Dresden; Reiter Fritz Rothe, geb. zu Zittau.— Am 7. Oktrber im Gefecht bei Jeruſalem gefallen: Gefreiter Otto Goehre, geb. zu Gröbzig; Reiter Friedrich Daehne, geb. zu Berlin: Reiter Friedrich Heſſel, geb. zu Trier; Anſiedler Wilhelm Maber, geb. zu Bork⸗Speinen. Wunden erlegen: Gefreiter Robert Löhr, geb. zu Wenderſen, am 15. Oktober in Dawignab. Reiter Richard Bennewitz, geb. zu Guben, am 18. November bei Heims ſchwer verwundet(Schuß in die Bruſt und linken Oberarm). Außerdem: Reiter Michael Hofbauer, geb. zu Ebersroith, am 16. November beim Baden im Oranſefluß ertrunken. * Berlin, 23. Nov. Ein Telegramm aus Windhuk meldet bopr 17. ds. Mts.: Auf Patrouille bei Kutſikus verwun⸗ det: Unteroffizier Hermann Ratz ow, ſchſßerer Schuß in den linken Unierſchenkel; Gefreiter Georg Meiſſel, Fleiſchſchuß in den linken Oberarm. Der Aufſtand in Deutſch⸗Oſtafrika. * Berlin, 28. Nob. Der Kommandant des Schiffes„Thetis“ meldet aus Dar⸗ess⸗Salam: Leutnant von Stengel iſt am 17. November von Wirinſa zurückgekehrt. Zwiſchen Wilemba und Mirima habe er mehrere aufgebaute Orkſchaften gerſtört und Vorräte weggenommen. Von den Gegnern ſind mehrere tot, verwundet und gefangen. Von Wirima hat er zwei Streifzüge unternommen nach zwei großen Lagern und hat viele Vorräke und Vieh weggenommen. Die Gegner hatten mehrere Tote und Verwundete. Marineſtabsoffizier Dr. Mohr von S. M. Schiff„Buſſard“ marſchiert mit den Samanangg nach Kutambi. Er wurde vielfach beſchoſſen. Der Gegner hatte un⸗ gefähr 20 Tote und Verwundete. Am 14. November, um 7,30 Uhr bormittags, wurde Kibati von 1000 Rebellen auf vier Seiten angegriffen. Die Aufſtändiſchen haben 19 Gewehre und viele Tote zurückgelaſſen. In Kibata befinden ſich über 900 flüchtige Eingeborene. Leutnant Engelbrecht iſt am 19. November von Kiloſſa zurückgekehrt. Er hat die Telegraphenleitung wieder⸗ hergeſtellt, Von unſeren Truppen wurde niemand ver⸗ wundet. Die ſchiffsbautechniſche Geſellſchaft. * Berlin, 23. Nov. In Gegenwart des Kaiſers, der Prinzen Eitel Friedrich und Albert wurde heute Vormittag in der Kgl. Techniſchen Hochſchule die 7. ordentliche Hauptverſammlung der ſchiffsbautechniſchen Geſellſchaft durch den Vorſitzenden, den Großherzog von Oldenburg, eröffnet. Nach dem Anhören der Vorträge des Prof. Kübler⸗ Dresden, des Marinebauminiſters Engel⸗Berlin und des Schiffsmaſchineningenieurs Wagner⸗Kiel verließ der Kaiſer die Verſammlung. Spaniſche Militärforderungen. * Madrid, 23. Nov. Der Kriegsminiſter legte geſtern in der Kammer einen Geſetzentwurf vor, nach welchem der Ankguf don Schnellfeuerkanonen in ECreugot mit dem zugehörigen Material genehmigt werden ſoll. Zur Deckung der nötigen Ausgaben ſind 21 Millionen nötig, welche auf 4 Jahre verteilt werden ſollen. In einer in der„Gazette de Madrid“ veröffentlichten Begründung dieſes Ankaufs wird erklärt, daß die Schneider'ſchen Schnellfeuerkanonen allen anderen unſtreitig über⸗ legen ſeien. Kongreß der Semſtwos in Moskau. *„ Moskau, 28. Nov. Im Laufe der Debatte der geſtrigen Sitzung des Semſtwo⸗ und Städtekongreſſes über die von dem Bureau vorgeſchlagene Reſolution erklärte der Präſident des Kon⸗ greſſes, Petronkewiſch mit Bezug auf Gutzkow, der anfänglich auf der Miniſterliſte geſtanden habe, Witte habe es vorgezogen, die“ Reform allein durchzuführen, ſtatt mit Unterſtützung eines Mannes, wie Gutzkow, der politiſche Verbrecher mit den Mitgliedern der ſchwarzen Bande auf eine Stufe geſtellt und ſelbſt für Plünderer fremden Eigentums und Mörder unſchuldiger Kinder Amneſtie ver⸗ langt habe. Die Verzichtleiſtung Wittes auf Unterſtützung Gutzkows überzeute den Redner, daß Witte die Reformen durchführen werde. Deshalb bringe er dem Miniſterpräſidenten jetztvolles Vertrauen entgegen. 5 Balfours Rücktritt? * London, 23. Nov. Das Kabinett tritt morgen zu⸗ ſammen. Da der Zuſammentritt des Parlaments um dieſe Zeit ungewöhnlich iſt, ſo glaubt man an manchen Stellen, daß die Auflöſung des Parlaments oder der Rück⸗ tritt des Kabinetts bevorſtehe. * London, 23. Nov. Balfours Rücktritt ſcheint nahe be⸗ vorzuſtehen. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt: Eins iſt ſicher, die Partei iſt geſpalten. Es würde Zeitvergeudung ſein, zu verſuchen, in einer neuen Seſſion die Vorlagen durchzubringen. Doch könne dieſe Meinungsverſchiedenheit die Parteien nicht hin⸗ dern, in der Oppoſition geſchloſſen und gemeinſam zu handeln. Balfour ſollte darum früh genug ſeinen Rücktritt ankündigen, damit die Oppoſition Zeit erhalte, ſich in ein Miniſterium zu ver⸗ wandeln und Zeit gefunden, das Parlament aufzulöſen, damit ſte dann eine volle Seſſion zur Verfügung hat. Der„Temps ſchreibt: Die gegenwärtige Zeit ſei die beſte für Balfours Rück⸗ tritt, denn nach Chamberlain könnten die Rivalitäten innerhalb der Partei nur wachſen, wenn Balfour im Amte bliebe. Wenn Bal⸗ four wie Chamberlain private Parkamentsabgeordnete ſeien, dann ſeien ſie nicht mehr durch ihre Stellung gezwungen, die Dinge bon verſchiedenen Standpunkten aus zu betrachten.(FIrkf. Ztg.) „ Emden, 23. Nov. Infolge bedeutenden Zuzugs von fremden arbeitswilligen Hafenarbeitern ſind von heute ab die Löſchungsarbeiten der im hieſigen Hafen liegenden Schiffe wieder in vollem Umfange aufgenommen. Gdttingen, 23. Nobd. Dem Mangel an Schlachtoieh hbegegnet die Schlächterinn ung mit dem gemeinſamen Vezuge holländiſcher(geſchlachteter Schweine. Die erſte Sendung, 130 Stück, trefſen dieſe Woche ein. * Breslau, 23. Nov. Der neue Oberlandesgerichtspräſidem Spahn in Kiel bewirbt ſich nach der„Schleſ..⸗gig. wieder um die durch ſeine Ernennung erloſchenen Mandate für den Landtag und Reichstag. * Briatiece(Probing Fatanzara, Süditalien), 23. Nos⸗ Der König und die Königin ſind heute früh unerwartet von Caſeris 4* 2— 0 2 7* 2 hiex eingetrofſen. Sie wurden von der Bevölkerung mit freudiger 8.— 2 8 Boegeiſterung kegrüßt. Die Majeſtäten gedenken Monte leone In beſuchen. * Newhork, 23. Nov. Auf Cuba wurden 18 Rebo⸗ lulionäre berhaftet. Man fand bei ihnen Bomben. (Irkf. 81g.) — Berichtes eine Abſchwächung von M. 75 feſtzuſtellen Manngerm, 2. November⸗ g, Ecte, Volkswirtschaft. Bom heiniſch⸗Weſtfäliſchen Fuzenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft,) Dortmund, 21. November. Der Umſtand, daß die großen Börſen in letzter Zeit ſachlichen Vorgängen weit weniger Berückſichtigung ſchenken, als anderen Momenten trat in der verfloſſenen Woche auch auf dem Kohlen⸗ luxzenmarkte wieder deutlich in die Erſcheinung. Die be⸗ ſchloſſene Erhöhung der Preiſe für einzelne Kohlenſorten blieb böllig einkruckslos. Das Angebot in verſchiedenen ſchweren Werten nahm ſogar etwas zu, während die Umſätze auf ein Mindeſtmaß beſchränkt blieben. Vereinzelte Nachfrage bemerkten wir für Con⸗ ſtantin der Große, König Ludwig, Dorſtfeld und Graf Schwerin, von denen die letzteren mehrfach mit M. 15 750 bezw. M. 10 500 bezahlt wurden. Von mittleren und leichten Papieren waren an⸗ fänglich Tremonig bei M. 8350 gefragt, während bel Abgang des iſt. Alle ülrigen Werte waren zu ermäßigten Preiſen im Verbehr und namentlich Gottesſegen, Pörtingsſiepen ſtellten ſich bei M. 4800 bezw. M. 7200 beträchtlich niedriger. Zu ziemlich behaupteten Preſſen gingen Alte Haaſe, Altendorf, Schürbank und Charlotten⸗ burg und Heinrich um. Auf dem Kalikuxenmarkte neigte die Tendenz in den erſten Tagen zur Schwäche und die wenigen Umſätze, die in Aus⸗ beutewerten getätigt wurden, vollzogen ſich nur zu ermäßigten Preiſen. Gehandelt wurden Wilhelmshekll bei M. 16 250 bis M. M. 10350, Burbach bei M. 16 400 bis M. 16 300, Alexanders⸗ hall bei M. 10 600 bis M. 10 500, Hohenzollern bei M. 8950 und Kaiſeroda bei M. 10 300 bis M. 10 350. Auffallend ſchwach lagen Hedwigsburg und Hohenfels bei M. 11200. Auf dem Aktienmarkte ſtanden Teutonia im Vordergrunde und erreichten bei lebhafter Nachfrage und knappem Angebot einen Kursſtand von 270 Proz. Ferner wurden Ludwigshall und Neu⸗Bleicherode um je 5 Prozent und Heldburg⸗Aktien um 3 Prozent höher bewertet. Nordhäuſer Kaliwerke⸗ und Adler⸗Aktien erfuhren dagegen eine 3 prozentige Eimbuße. Die Anteile der ſchachtbauenden Werte waren im der erſten Hälfte der Berichtswoche vernachläſſigt, bis ſich an der Mon⸗ tagsbörſe ein bemerkenswerter Stimmungsumſchwung vollzog, der zu großen Käufen faſt aller hierhergehörigen Werte führte. So geinannen Deutſchland Juſtenberg M. 250, Hanſa Silberberg, Sachſen Weimar und Hermann II. je M. 200. Günthershall, Immenrode und Schieferkaute verkehrten zu leicht gebeſſerten Notigen, während Hattorf in ihrer Bewertung unverändert blieben und ſchließlich vielfach zum Verkauf geſtellt wurden, mit Rückſicht auf die durch die jüngſten Veröffentlichungen feſtgeſtellte Sachlage der Gewerkſchaft. Von Bohrauteilen verloren Großherzogin Sophie M. 100, alle übrigen Notizen blieben unverändert. Auf dem Erzkuyenmarkte war der Verkehr bei ab⸗ hröckelnden Preiſen gering. Nur Wildberg verfolgten wieder ſteigende Tendenz und wurden bis M. 2400 bezahlt, auch für Ferrie trat eine Erholung bis M. 5000 ein. wurden Peierszeche bis M. 275 und Waldſtolln bis M. 225 ge⸗ handelt. Die übrigen Werte waren nur unweſentlich verändert. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluſſe der ſchwächeren Tendenzberichte vom Auslande macht ſich auch am hie⸗ ſigen Platze eine ſchwächere Stimmung bemerkbar. Für Weizen ſind die Preiſe im hieſigen Kursblatte durchweg etwas reduziert worden, während die übrigen Getreideſorten nur vereinzelte Ein⸗ bußen erlitten haben. Vom Auskande wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen: Amerikaner Hard Winter Nr. 2 per Dezember zu M. 150½, La Plata⸗Bahia⸗ Blanea ſemence ruſſe 82 Kg. per Nov.⸗Dez. M. 151½, do. Bahich⸗ Blanca⸗Barletta per Nov.⸗Dez. 82 Kg. zu M. 151½, Rufſ. Ulka 9 Pud 20/25 prompt M. 142½, 9 Pud 30/85 prompt M. 146½, 10 Pud 5/10 per November zu M. 151—153, Rumänier 78/79 Kg. 2 Prog. blaufrei per Nov. zu M. 144½, Bulgariſcher per Nop. zu M. 188½—148. Roggen: Ruſſiſcher 9 Pud 15/20 per Nop,⸗Dez. M. 133, Rumain 72/73 Kg. per Nov. M. 182, do. 15/76 Kg. per Nov. M. 137. Gerſte: Ruſſ. 60/61 Kg, per Nov. M. 112, Amerik. 46 lbs, per Dez. zu M. 106½% Hafer: Amerikaner Nr. 2 Clipped white 38 lbs. per Dez. zu M. 120. Mais mixed per Dez. zu M. 100, do, per Dez.⸗Jan, zu M. 101. La Plata⸗Mais rhe terms per Nov.⸗Dez. M. 112. Lahrer Brauhaus,.⸗G. in Lahr. Der Ertrag an Bier be⸗ lief ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahre auf 526 849 M.(i. B. 528 136.), an Abfällen auf 10 773 M.(10 268.), wogegen Generalunkoſten 470 545 M.(454185.), ferner Abſchreibungen 46 435 M.(48 729.) erforderten, ſo daß 20 643 M.(36 043 Mark) Reingewinn verbleiben, wozu noch 1286 M.(552.) Vor⸗ trag kommen. Eine Dividende kommt, wie im Vorjahre, bei Zu⸗ weiſung von 10000 M.(0) zum Delkrederekonto und Verwendung bon 5090 M.(10 000.) zu außerordentlichen Abſchreibungen nicht zur Verteilung. Der Abſatz iſt von 30 543 auf 30 570 Hltr. geſtiegen. Ettlinger Brauereigeſellſchaft. Die Dividende pro 1904/05 wird mit 2½ Proz.(i. V. 0) vorgeſchlagen. Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen a. Rh. Unter dem üblichen Vorbehalt wird mitgeteilt, daß die Dividende für das lau⸗ ſende Geſchäftsjahr vorausſichtlich wieder 9 Proz, betragen wird wie in den letzten Jahren. 8 Die Pfälziſche Nähmaſchinen und Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kayfer in Kaiſersläntern ſchlägt 8 Proz.(6 Proz.) Dividende vor. Der Auftragsbeſtand ſei größer als im Vorjahr⸗ Btauhaus Nürnberg in Nürnberg. Der Bruttogewinn des ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahres beträgt nach Abzug der uneinbringkichen Forderungen und der Ausgaben für Eisſchränke, welche in diefem Fahre abgeſchrieben werden, 772858 M.(i. V. 858 972.). Hievon ſollen nach Vorſchlag des Aufſichtsrates 410 551 M. (478 881.) auf die Neuanlagen abgeſchrieben, 18 118 M. (18 730.) der geſetzlichen Reſerve zugewieſen, 80 000 M.(0) dem Maſchinenfonds überwieſen, 288 000 M. zur Verteilung einer Dividende von 8 Proz.(wie i..), 28 642 M. zu Tantiemen und Gratifikationen und 4720 M. zum Vortrag auf neue Rechnung berwendet werden. Die Generalvberſammlung iſt auf 16. Degember einberufen. 5 Norddeutſche Spritwerke.⸗G. in Hamburg. Der Abſchluß er⸗ gitt einen Bruttogewinn von 378 270 M.(i. V. 421152.). Zu Abſchreibungen werden verwendet 62 204 M.(94 224.), die Dividende beträgt 10 Proz.(wie i..) gleich 200 000 M. Die Chemiſche Fabrik Grünau ſchätzt die Dividende auf min⸗ deſtens wieder 10 Proz. Kohlenproduktion im Deutſchen Reich in den Monaten Januar bis Oktober 1905. Im Oktober wurden produziert 10 794 176 Tonnen(10 867 196) Steinkohlen, 4867 841(4 548 188) Braunkohlen, 1 492 154(1070 874) Koks u. 1161015(1049 917) Briketts und Naßpreßſteine. Auf Bayern entfielen hiervon 115 607 Lonnen(118 051) Steinkohlen und 11921(8038) Braunkohlen. Vom Januar bis Oktober betrug die Steinkohlenproduktion 99 951160(99 277 487), die Braunkohlenproduktion 42 438 507 89 670 010), Koks wurden produziert 12 866 680(10 168 854), ferner 10 869 981(9 441 952) Briketts und Naßpreßſteine. Auf VBahern entfielen hiervon 1078 290(1104 420) Steinkohlen und 98 058 Tonnen(85 559) Braunkohlen. —— In größeren Mengen⸗ Beueral⸗Kuzelger⸗ Bahlungseinſtelungen. Die Manufafturwarenſiema ßeim Hering in Frankfurt a. M. meldete laut„Confectionär“ mit mehreren hunderttauſend Mark Paſſiven den Konkurs an.— Die Leipziger Bandfabrik Carl Groettzſch u. Co. in Groß⸗gſchocher bei Leipzig meldete den Konkurs an mit bedeutenden Paſſiven. Telegramme. * Köln, 28. Nov. ie der„Köln. Ztg.“ aus Berlin ge⸗ meldet wird, hat die Staatsbahnverwaltung den Abſchluß in Loko⸗ motivkohlen mit dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat erneuert und zwar mit Wirkung vom., April 1906 an bis zum 1. April 1908. Darnach hat der Eiſenbahnminiſter einen um 60 Pfg. für die Tonne höheren als den laufenden Preis bewilligt. Auch für Briketts ſtellt ſich der neue Preis um 25 Pfg. höher als der laufende. Die Jahresmenge an Lokomotivkohlen beträgt rund 8 Millionen Tonnen, der Jahresverbrauch an Briketts rund 875 000 Tonnen. * Berlin, 23. Nov. Die Kaiſerlich japaniſche Regierung iſt ermächtigt, eine mit 4 Prozent verzinsliche Anleihe von Lſtrl. 50 Millionen auszugeben, wovon Lſtrl. 25 Millionen zur Konver⸗ ſion der 6proz. äußeren Zollanleihen beſtimmt ſind. Die zur Rückzahlung der inneren Anleihen dienenden 25 Millionen ſind von einem internationalen Konſortium übernommen worden, während die Ausgabe der anderen Hälfte für ſpäter vorbehalten bleittt. Dem deutſchen Konſortium, welchem angehören: Deutſch⸗Aſiatiſche Bank, Bank für Handel und Induſtrie, Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Born u. Buſſe, Delbrück, Leo u. Co., Deutſche Bank, Dresdner Bank, Nationalbank für Deutſchland, Norddeutſche Bank⸗ Hamburg, Sal. Oppenheim jr. u. Co., A. Schaaffhauſen'ſcher Bank⸗ verein, Jacob L. M. Stern in Gemeinſchaft mit M. M. War⸗ burg u. Co.⸗Hamburg. Die Subſkription findet Ende dieſes Mo⸗ nats ſtatt zum Kurſe von 90 Prozent abzüglich der Zinsuſſance von 1 Progz. Die erſte Einzahlung findet im Januar 1906 ſtatt. Von der Anleihe ſind Lſtrl. 12 Millionen ſeitens des Pariſer Hauſes Rothſchild übernommen worden, während der Reſt von 18 Millionen unter die übrigen Mitglieder des Konſortiums verteilt iſt, und zwar derartig, daß 6½ Millionen für England reſerviert bleiben, woraus zugleich Oeſterreich, Belgien, Holland und die Schlweiz zu befriebigen ſind. Für Amerika und Deutſchland ſind je 3½ Millionen vorgeſehen. Der für Deutſchland reſervierte Teil von 3½ Millionen wird gleichzeitig mit der Emiſſion an den übrigen Plätzen zu Ende dieſes Monats aufgelegt werden. Kursblatt der Mannhelmer Produktenbörſe vom 28. November. Weſzen bierländ. 18.75——.— Hafer, würpttb, Alp—.—— „ Rheinganenn„ruſſiſcher 15.75—17.25 „ norddeutſcher 18.50 18 70„amerſk. weißer—— „ ruff, Azima 19.—19.50[ Malsamer.Mixed—.——13.75 „ Ulta 18.85—19 25„Donan——.— „ Theodoſia 920——29.40„La Plata 14.10—— „ Taganrog 19.10—19.50 Koßfveps, d. nuer———9450 „ Saxonska 19.40—.— Wicken 20.——21— „ rumäniſcher 18.80—19.40Kleeſamen deutſch.] 118.—125.— „ am. Winter „ Manitoba].—.— —.—.— 70„ II 100.—165.— „neuerpPfälzer-——.— „ Waſla Walla-„Luzerne 10½165. „ Kanſas„ Provene. 107.—115.— „ Auſtralier 3„Eſparſette 31.——53.— „ La Plata 19.20— 19.70 Leinsl mit Faß—.—.— Kernen 19———„ beti Waggon—.——88 50 Roggea, pfälz. 17.40——.—[Rübzi in aß—.—53.— „ neuer„ bei Waggon—.—52.50 „ rufſiſcher 17.40—17.60 Am. Petroleum Faß „ vumäniſcher fr. mit 20/ Tara.——.— „ norddeutſcher—.———] Am. Petrol. Wagg.—.——22.70 „ ämerik.—, Am. Peſrol. in Eiſt. Hepſte, hierl. 17.50—17.75.f00konettoverzollt18.90 „ Pfälzer 1770—18.— Spixitus, La. verſt. 100%% 126.— „ kuigariſce„ 70er unverſt. 56.— Futter 14.10—.— der 40.50 Gerfle rum. Bran—.——.— roh 70er unverſt. 85/92% 52.50 Haſer, bad. neu 16.——16.25„(er%/8 2% 38.— Ar. 00 0 2 weee e e e d Roggenmebl Nr. 0) 25.75 19.23.75. Getreide unverändert ruhig. *OHeſterreichiſches Petroleum notjert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eſfektenbörſe vom 23. November.(Offizſeller Bericht.) Die Börſe war lebhaft und zjemlich feſt. Von Banken no⸗ tierten: Spar⸗ und Creditbank, Landau 139 G. und Süddeutſche Bank 114.50 bez. und G. Letztere blieben zu dieſem Kurſe geſucht. Ferner gefragt: Verein chem. Fabriken zu 349 Proz., Glefanten⸗ brüäu, Aktten vorm. Rühl, Worms zu 103 Proz.(103.50.), Gutjahr Aktien zu 92 Proz.(92.50.), Oberrhein. Verſ.⸗Aktien zu 535 Mark pro Stück, Badenia zu 221 Proz., Portland⸗Cement⸗ werte, Hoidelberg zu 136 Proz. und Zellſtofffabrik Waldhof zu 809 Proz(310.). Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabritk Aktien wurden zu 145 Proz. umgeſetzt. Aklien. Bauken. Brief Geld 9 85 Brief 8585 adiſche Bank— 130—[Br. Schwartz Speyer—.— 184.— Gewbk.Speher zo B—.— 180 780„Nitter, Schwetz. 30.25 80— Oberrbein. Bank— 109 75][„S, Weltz. Speyer—.— 105 Pfälz Bank—.— 105⁵5„ee—.— 107.10 Afält. Hyp.⸗Bank—.— 204 800„ Weraer, Worms—.— 108.— Pf. Sp.- u. Kdb. Land.—.—. 139-Kormſ. Br. v. Dertae 95.ä——.— Nhein. ſtreditbank—. 142 40 Pflz. Preßh. u. Sptfbr.—.— 144.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.5 Transvort Südd. Bank—.— 115.500 u. Verſicherung. Eiſenbahnen. A..⸗G Rhſch. Seelr. 92 50 92.— Pfälz. Ludwiasbahn—.— 237.70l Mannh. Dampſſchl.—.—.— „ Maxbabn—.— 15.5 4 Lagerbans—.— 102 „ Nordbahn—.— 141 600 Bad. Nück⸗u. Mitverſ.—.— 855.— Heilbr. Straßenbahn—.— 79.— Aſſecurranz 1370— 1355— duſtrie Continental. Verſ. 445.— 445— Shenn Junnisle⸗ Mannhb. Verficherüung—.— 522.— .⸗G..chem. Induſtr.—.—.500Oßperrh. Verſ.⸗Geſ. 5 Bad. Anil. u. Sodafbr.—.— 458.— Chem. Fab. Goldenbg. 175.ĩ——— Verein chem. Fabriken—.— 349— Verein D. Oelfabriken 18650—.— Wſt..⸗W. Stamm 261.—— Württ. Transp.⸗Verſ. 730.— 720.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 130—— Dingler'ſche Mſchfhr. 106.— 105.— Fmaillirfbr. Kirrweil.———.— „ e 5 Einaillw. Maikammer 108.——.— Brauereien. Eitlinger Spinnere!—— 101.79 Bad. Brauerei 124.50 124.—Hüttenh. Spinnerei 102.——.— Binger Aktienbierbr. 44.——.— Karls Maſchinenbau—.— 237.— Durl. Hof vm. Hagen 26350—.—[Näbmfbr. Hald u. Neu 281——.— Eichbaum⸗Brauerei 158——.— Koſth. Cell.zu.Papferf 236.——.— Elefbr. Rühl, Worms 103.50 103—-[Nann Gum u. Asb.—— 11450 Ganters Br., Freibg.—.— 109 ichfor. Badenia Aiemteln Hepelderſ i en ab⸗ daherk 43.—. Homb. Meſſerſckmitt—.— 83.—[Roril.⸗Cement Hdibg.—— 136— Lüdwigsh. Brauere]—.— 255.—Betein Freib. Ziegelw.—— 165 50 Mannh. Aktjenbr. 146.——„ Speyr.„ 74 Pialzbr Geiſel, Mohr—.——.— Zellſtofffabr. Waldhofſ 310— 309— Brauerei Sinner— 255.— Zuckerſbr, Waghäuſel— 112 10 Br. Schrnedbl. AblIla. % Iriedrichsh. Bergb. 148.— 147.80 HAuckerraff. Mannß. 140. 1889. Obligatfonen. 4½ Bed..⸗G. f. Nöſchiff. Uu. Seeſransvort 102.95 0 96.10 b7[4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.40 bz 96.10 67/4% Br. Kleinlein, Heſdlbg. 101.50 G 97.75 bz5e% Bürg. Braubaus, Bonn 102.50 G 4% Herrenmühle Gen; 100.25 G 98.— G44½% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.50 G 172.25 8 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 100.50 G4%% Oberrh.Glektrizitäts⸗ 92 5 Pfandbrieſe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.0 bj 8¹„ alte M. „ unk. 1904 3 Kommunal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg. B. 8/%ͤ Heidelbg. v. J. 190g 3½ Karlsruhe v. J. 1896 90.80 G 3½% Lahr v. J. 1902 40%0 Ludwigshafen 1 970* 15 3˙⁰7 Geſellſchaft 4% 1 100.— G werke, Farlsruſe— 4% 0 v. 1900 100.— GJ4½% Pfälz. Cbamotte u. %0%„ 98.50 B] Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— ½% Nuſſ..⸗G. Zellſtofff, 3 0 5 8 1885 98.50 6] Waldbof bei Pernau in 3½%„„ 1888 98 75 G Livland 102.75 3%„ 1895 88.75(604%½½% Speyrer Brauhaus R e„ 1898 98.75 G].⸗G. in Speyer 102 50 G „ 1904 98.75 60½ Sneurer Ziegelwerke 103.— 3½9% Pirmaſens unk. 1905 98.— G4½% Südd. Drahtinduſtr. 101.78 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Att.⸗Geſ.f. Seflindu⸗ ſtrie rückz. 105% 1½% Verein chem. Fabriken 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— 104.50& Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 23. Nov.(Fortſetzung.) Trotz der weiter günſtigen Nachrichten aus Rußland, ſowie des günſtigen Berichts der Ironage iſt die zu erwartende, feſte Tendenz aus⸗ geblieben. Die Spekulation war ſehr zurückhaltend. Die Be⸗ fürchtung, daß der Bankzinsfuß von England erhöht werde, ließ ein lebhaftes Geſchäft nicht aufkommen, ebenſo war die Börſe verſtimmt über die ablehnende Antwort in der maze⸗ doniſchen Angelegenheit. Eine Demonſtration, welche gegen die Türken ſtattfinden ſoll, wird zwar nicht als ernſt genommen, da man ein Nachgeben erwartet. Das Geſchäft war nicht beſonders lebhaft. In Banken war Abſchwächung bemerkbar. Auch der Montanmarkt war ſchwächer, teilweiſe auf Berliner Abgaben. Bahnen behauptet. Baltimore and Ohio feſt auf Newyork. Schiffahrtsaktien gaben ebenfalls nach. Fonds im allgemeinen feſt. Portugieſen, Griechen, ſowie ungariſche Rente bevorzugt. Im weiteren Verlaufe war der Verkehr ruhig, Ge⸗ rüchte von einem Schlaganfall, den der ruſſiſche Miniſter⸗ präſident Witte erlitten haben ſoll, verſtimmte und trugen zur weiteren Abſchwächung bei. Obwohl eine Beſtätigung dieſes Gerüchtes ausblieb, gaben Ruſſenwerte nach feſter Eröffnung leicht nach. Man iſt an der Börſe nun einmal darüber einig, daß Witte der Mann iſt, der in den Finanzen Ordnung ſchafft und deshalb wird von Seiten einzelner Spekulanten mit dieſem Börſenmanbver gearbeitet. Der Schluß geſtaltete ſich ſehr feſt. Nachbörslich Kreditaktien 210,30, Diskontokommandit 190.20 ruhig. Telegramme der Continentak⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. Amſterdam kurz 168 40 168˙87 Belg ten„ 81.— 81— Falten„ 81.35 681.888 London„ 20.42 20 42 5 lang 20,390 20.895 Staatspapiere, 21. 28 1½% Oſch. Reichsanl 100.75 100.57 3„„„„ 8 3½%pr.konſ. St.⸗Anl 100 85 100.70 89— 89.05 10.20 98 80 99.50 —.— 21 25. kurz 81.260 81.28 81.133 81.15 84 975 84 968 16,22 16.22 10 Raris Schwefz, Plätze„ Wien Napoleonsdior Privat⸗Diskont A. Deutſche. 21. FTamaulipaß 99 25 Bulgaren 98—— 1/% Griechen 1890 52.—— italtien. Rente 105 50 ½% Oeſt. Silberr. 100 25 11½„ Papierr.—— Oeſterr. Goldr. 100 30 3 Portg. Serie 67.80 100.9+ dto 1II 68.— 99 95 4½ neu(Ruſſen 1908 94 80 4 Ruſſen von 1880 87 70 ſpan. ausl. Rente 92 69 86104 Türken v. 1903 87 50 Sachſen 579 Türken untt. 90.10 3½ Mh. Stadt⸗A.05 N Ungar. Goldrente 99 85 9 4„ Kronenrente 95 80 5 Ag..Gold⸗A.1887—.— 1255 4% Ebineſen 1898 676) 97750 Berzinsl. Loſe. 4 Egypter unifizirte 1063 106.30 Oeſt. Loſe v. 1860 159,60 169.10 Mepxikaner äuß. 1025 102.90 Türkiſche Loſe 137.80 188.— 4 7 inn 67 70 67.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 112 10 113.— Ektr.⸗Geſ. Schuckert 192 50 188.90 Eichbaum Mannh. 158 80 158.30 Allg..⸗G. Stemens 186.50 187.— Mh. Akt.⸗Brauerei 147 50 147.—Ver. Kunſtſeide 518.— 516 Parkakt. Zweibr. 10.— 110.—Lederw. St. Ingbert 53.— 53— Weltz z. S. Speyer 102.— 102.— Spichar; 107.50 167.80 Cementw. Heidelb. 136 50 136.60 Walzmühle Ludw. 188— 188.— Cementf. Karlſtadt 122.— 122.50 Fahrtadw. Kleyer 309 80 818 40 Bad. Anilinfabrik 459.50 459 75 Maſch. Arm. Klein 96— 95.— Ch.Fbr. Griesheim 257.— 263.— Maſchinenf. Baden, 221— 221.— Höchſter Farbwerk 91— 39150 Dürrlopp 466.— 466.— Verein chem. Fabrik 347.10 849.80] Maſchinf. Gritzner 234— 235.— Chem. Werke Albert 37350 378 50 Schnellprf. Frkthl. 184 50 Accumul.⸗F. Hagen 226 50 22.50 Oelfabrik⸗Aktten 136.40 136.70 Ace. Böſe, Berlin Setlinduftrie Wolff 130— 130.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. Zellſtoff Waldhof 307— 310.— 4 bad. St.⸗AH.„ 103 40 31½% bad. St.⸗Obl. fl 98 60 „ M. 99 50 „„00, 93.80 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.20 3½ do. u. Allg.⸗A. 99.70 4 Zeſen 3 Heſſen 103.40 86.0 87.95 108.40 —.— 227.— 227.70 Lahmeyer 140.70 141.5% Südd. Immob. 125.40 125.30 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 250. 249 75 Gelfenkirchner 23050 230.50 Buderus 139 50 139.—Harpener 217 90 217.60 Coneordia—.——.— Hibernia———— Deutſch. Luxembg. 276.— 274 50 eſterr. Alkali⸗A. 258.50 259 50 Eiſenwerke Lollan———-— Oberſchl. Eiſenakt. 137 30 187 50 Zer. Königs⸗Laura 257.50 258.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 129 95 199.95 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 40 17.80 174 80 17470 Oeſt. Länderbank 112 80 112.50 123 20 12320]„Kredit⸗Anſtalt 211 0410 30 150 80 10 70 Pfälziſche Bank 104 70 104 80 42 80 2450 Pfälz. Hyp.⸗Bank 203 10 908 80 181.— 18130[ Preuß. Hypothenb. 124 40 124.73 114.— 113 80 Deutſche Reichsbk. 15795 158. Disconto⸗Comm. 130 70 90 0 Nhein. Kreditbank 142 20 142 30 Eresdener Bank 1655 165 30 gthein. Hyp. 3. M. 203 80 203.80 rankf. Hyv.⸗Bank 210.50 210 ⸗0 Schaaſſh. Bankver. 162.50 168.— rkf. Hyp.⸗Creditv. 58 95 158 95 Südd. Bant Mhm 114. 0114 50 Rationalbant 120— 130 7 Wiener Bankver. 44.%144.0 Oberrhein. Bant 109.70 109 ö0 f Hant Ottomane 120 010— Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk⸗B. Darmffädte: Bank Deutſche Beink Deutſchaſigt. Bank D. Effelten⸗Bank 6. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 23. November, Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten! Zudwh.⸗Berbacher 2395 939 50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 2420 25.— Pfälz. Maxbahn 149.50 149 50 Oeſterr. Nordweſtb———.— do. Nordbahn 140 50 140 50„ Lit. B.———— Südd. Eiſeyb.⸗Geſ. 180 10 130.30 Gotthardbahn—.——.— Hamburger Packet 165 30 1644, ftal. Mittelmeerb.———.— Nordd. Lloyd 12 30 125.80]„Meridionalbahn 146— 146— Baltim Ohio 118.60 118 90 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 143 50 142 90 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 101— 101— 1% Pr. Pfdb. unk. 14 103.— 103.— 4eeF.K. VB. Pfdbr.05 100 10 0 10% 12 80 80.8 40%„ ,, 40% Pf. Hyphz. Pfdb. 101 10 101.10 ½„„„ 03 94 80 94 80 98 20 98.%%„% 1 7. 31/0½ Pr. Bod.⸗Fr. 9480 94 80 ½ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 100.50 100 4 Kleinb. b 04 96.10 08.10 9 31½% Pr.fdpr.⸗Bk., 25 unk. 00 102.— 102.— Hyp.⸗fd.⸗KNom.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Obl, unkündb. 12 99 50 99 50 unk. 10 102 80 102 8 100 50 100.5 4a% Rh. H. B. Pfb. 02 4% 4%„ Pfdbr..0g%„„„„ 1907 100 9 00 8 unt. 12 108.50 103.50 teh„„„ 1912 102 75 102 75 3½%„ Pfdbr..86 31%„„„ alte 98.20 96.1 89 d. 94 95.70 95.70%½ mẽn„„ 1904 96.20 98.! %„ Pfd. 96/%03 95.90 95 70] ½„„„ 1914.50.50 4%„ Com.⸗Lbl. 1½% Rh..⸗B..O 97.75 97.75 v..unk 10 103.60 103.60% Rhein. Weſtf. 3%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101.80 101 8 .87.unt.g1 99.10 99.10 ½ Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.60 100 70 3%„ Com.⸗Obl. 130% Pf..Pr.⸗O. 98.20—.— v. 96003 99.20 99.2½0 Ital ſttl.g. E..—.—. 40% Pr. Pfob. unk. 09 100.80 100 80 40% 12 101.80 101.70 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 520.— 520.— Fraukfurt a.., 23 November, Kreditaktien 210 80 Staats bahn 143—, Lombarden 25 10 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95.85 Gotthardbahn 193.—, Disconto⸗Commandit 10040, Lauro 257.50, Gelſenkirchen 231.20, Darmſtädter 150 60 Handelsgeſellſchat 474 75 Dresdener Bank 165 70, Deutſche Bank 241.80 Bochumer 249.75 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nac„örſe. Kreditaktien 210.50, Staatsbahn 142.90, Lombarden 23., Tis onto⸗Commandit 190 25. Berliner Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 23. Nov. Jondsbörſe. Die Börſe war zu Beginn verſtimmt auf die ablehnende Antwort der Pforte in Sache Mozedoniens. Zunächſt betrug der Geldſatz für Schiebungs⸗ zwecke 5½ bis%½ Proz. und als ſchließlich die Londoner Zei⸗ tungsmeldung umging, daß Graf Witte einen Schlaganfall er⸗ litten habe, ſchwächten ſich die anfangs feſt einſetzenden Ruſſen⸗ kwerte etwas ab. Banken etwas niederiger und im ſpäteren Verlaufe eiwas nachgebend. Hüttenktien gedrückt. Kohlenaktien nach an⸗ fänglicher Feſtigkeit weichend. Heimiſche Fonds ſtetig. Türken auf geſtriges Paris feſt und 0,30 Proz. beſſer. Japaner feſt. Bahnen apgeſchwächt. Große Berliner Straßenbahn gut gehaldben. In zweiter Borſenſtunde Banken bei dem ermäßigten Kursſtand be⸗ hauphet. Montanwerte zumeiſt etwas antziehend. Bahnen unver⸗ ändert. Fonds kuhig, desgleichen Schiffahrtsaktien. Ultimogeld bis 594 Prog. anziehend. Tägliches Geld 4 Proz. und etwas Darunter. Nachher Montanwerte ſteigend. Banken ſtetig. Schiff⸗ fahrtsaktien gebeſſert. Türken abgeſchwächt, 90,30. In dritter Börſenſtunde Ultimomarkt ſchwach, wozu der Rückgang der eng⸗ liſchen Konſols mitwirkte und die Londoner Meldung einer beab⸗ ſichtigten Demiſſion des Miniſteriums. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes feſt, beſonders Terrain⸗ und Zuckeraktien Berlin, 23. November **.* (Schltußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 216.— Fanada Pacifte 175.— 173.— Ruff. Anl. 1902 86 40 88.40] Hambura. Packet 165 20 164 40 31/6% Reichsanl. 100.60 100.50 Nordd. Lloyd 126.30 125 20 30% Reichsanſeihe 89 10 89.— Dynamit Fruſt 178 90 178 70 4% Bad. Sl.⸗Anl. 103.40 103.70 Licht⸗ u. Kraftanl. 137.60 186.70 3½ B. St. Obl. 1900—.— 99 70] Bochumer 249.75 247 3½% Bayern 99.80 99.90 Konſolidatlon 439— 438 50 40% Heſſen 10370—.— Dortmunder 101.75 100 90 3% Heſſen 86.20 86.20 Gelſenkirchner 280 90 230— 30% Sachſen 88.— 87.90 Harpener 217.90 217 40 40% Pfbr. Rh. W. B. 100 80 100.80] Hibernia 5 50% Chlneſen 101 80 10190] Hörder Bergwerke 196.— 193 25 40% Ftaltener 105.70 105.60 Haurabütte 257 50 256— 4½ Japaner(neu) 95.00 95.50] Phönir 1960 195 60 1860er Loſe 159.70 160.30 Ribeck⸗Montan 217.50 217.60 4% Baad ad⸗Anl. 89.— 89. Schalk G. u. H..—— Kreditaktten 211 80 210 4% Murm Revier 155.— 155.— Berk.⸗Märk. Ban! 166 20 167.— Anilin Treptow 376.— 377.— Berl. Handels⸗Geſ. 17470 174.10] Braunk.⸗Brit. 218.— 217.75 Darmſtädter Bank 150 40 150.20] D. Steinzeugwerke 285.50 293 50 Deutſche Bank(alt) 242— 241.4] Düſſeldorfer Wag. 291.50 29250, 50„(ig.) 242.20 24150 Elberf. Farben(alt) 588.— 584.7 isc.⸗Kommandit 190 60 190 20 Weſtereg. Alkaliw. 259 50 26175 Dresdner Bant 165 90 165.—(ollkämmerei⸗Akt. 160.75 162.— Rhein. Kreditbank 142.20 14.20 Chemiſche Charlot. 218.10 218 60 Schgaffb. Bankvo. 162.90 16330] Tonwaren Miesloch 192 50 192.5 Lübeck⸗Büchener—.—— Zellſtoff Waldhof 396 25 308 50 Slaatsbabn 1420 142.70 Celluloſe Koſtheim 234.50 20750 Lombarden 25.20 25.— Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 23. November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 211.20 213 30 J Staatsbahn 148.— 142 50 Diskonto Komm. 190.50 190 10 Lombarden 25.10 25.— Pariſer Börſe. Paris, 23. November. Anfangskurſe. 8% Rente 100— 100.— Türk. Looſe 8 Italtener 105 60——[Banque Ottomane 607— 607 Spanter 92 80 93.10io Tinto 1650 18647 Türken unif. 90 90 91.10 Tondoner Effektenbörſe. London, 23. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 87 ¼ 87½ Southern Pacifte 71˙— 71¼ 5 9% Chineſen 102¼ 102% Chicago Milwaukee 188% 183/ 4½ 9% Chineſen 99 ½ 99¼[enver Pr. 90— 90ʃ½ %½% Conſols 89ů%8 89[Acchiſon Pr. 106½ 106 4 0% Iktaltener 105— 105[Louisv. u. Naſhv. 157 ½ 156 4% Griechen 54 ½ 54/ Union Paeifte 137% 188˙5 oſ% Portugieſen 69˙% 69 /Unit. St. Steel com. 39, 88˙. panier Nie eee, pref. 100 ½ 106, ürken 89/ 90 Erfebahn 50¼ 51½ % Argentinier 89— 89¼] Tend. feſt. Mexitaner 35¼ 35½%,] Debeers 1 Japaner 93½ 93¼/J Chartered 1˙ 1I Tend.: oldfields 6% 0½8 Ott 5 ILai 14¼ Randmines 8— 8— dio 651½ 65½ Faſtrand 67% 63/ Bra 7— 870] Tend.; ſtill. Berliner Produftendörſe. *Berlin, 23. Nod.(Propuktenbörſe.) Rückgängiges war und inländiſcheskaum reichlicher auftrat; ſpäter aber auch nachgebend unter Realiſationen. Hafer ſtetig bei leicht gebeſſer⸗ tem Lokoabſatz. Mats von Amerika billiger zugeſagt. Rüböl abgeſchwächt. Wetter: kalt. Berlin, 28. November.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preife in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 255 28. 2* 28 Weizen per Dezbr. 180.— 17.— Nais per Dezbr. 18 50 184— „ Mai 157.75 187„Mai 130— 128.50 „ Juli—.——— 0——— Roggen per Dezbr. 168— 166— tüböl per Oktbr.—.——.— „ Mat 1 5 5„ Dezbr. 48— 478 Jult———.—„ Mai 5160 51˙5 Hafer per Dezbr. 152 7 152 25 Spiritus 70er loeoo—-—— 1939 64„ Mai 1860.75 160. Wetzenmehl 24.50 24 0 5—.——— Aoagenmehl 28.20 23.1 Budapeſt, 23. Nopbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 22. 28. Welzen per Okt.——— ſtetig—— ſtetig „„„ Aell 1718 17 1710 17 Roggen per Okt.——— ſtetig——2 ruhig 1„ April 1428 14 1424 14 26 Hafer per Oklt.——— ſtetig—— ſtetig 151„ April 1444 14 1438 14 30 Mals per Sept.———— ſtetig„ftflan * 5 at 13 80 13 82 1368 13 70 Kohlraps p. Aug. 25 50 25 80 feſt 25 80 26 00 feſt Wetler: Wind. Liverpool, 28. November.(Anfangskurſe.) 22 23. Weizen per Dez..11½ träge.11— ruhig 5„ März.11˙½.11 Roggen per Dez..04% träge.04% träge 15 Jat.637%/ 403% Gerichlszellung. * München, 21. Nov. Das Verhältnis zwiſchen dem Hof⸗ bräuhauspächter Joſeph Wittmann und den bei ihm bedienſteten Kellnerinnen, das in der letzten Zeit lebhaft öffentlich erörtert wurde, auch eine Erklärung des Finanzminiſteriums in der Preſſe hervor⸗ rief und vorausſichtlich noch im Landtage zur Beſprechung kommen wird, beſchäftigte innerhalb der letzten Woche in drei Sitzungen das heſige Gewerbegericht. Die drei Kellnerinnen, Ling Steidle, Juſtine Spindler und Katharina Schredinger, batten gegen Wittmann Klage erhoben auf Rückerſtattung der ihnen geſetzwidrig abgenommenen Krankenkaſſenbeiträge und ſogenannten Putzgelder, d. h. eines jeder Kellnerin täglich abverlangten Betrages von 80 Pfennig für die Bezahlung von Putzfrauen, die das Reinigen der Fußböden und Tiſche zu beſorgen hatten. Die Höhe der einge⸗ klagten Beträge iſt je nach der Dienſtzeit der Klägerinnen ver⸗ ſchieden. Die Steidle fordert 868,10., die Spindler 839,48 M. und die Schredinger 226,02 M. Wittmann erklärte ſich in der erſten Verhandlung dahin, er halte ſich nicht für verpflichtet, an die Klä⸗ gerinnen etwas zurückzuerſtatten und„laſſe es weitergehen“, da⸗ gegen räumte er das Klagevorbringen faſt im vollen Umfange ein. So mußte er zugeben, daß die Kellnerinnen bei ihm ohne Lohn engagiert und lediglich auf die Trinkgelder angewieſen waren und daß er von ihnen zwei Drittel der Krankenverſicherungsbeiträge hezahlen neß. Im Parterre ſeien 10 Kellnerinnen beſchäftigt, die für Putzerinnen pro Tag 60 Pfg. bezahlen, im Monat alſo zu⸗ ſammen 180 M. Das Putzen werde von ſechs Frauen beſorgt, die pro Monat je 22 M. erhalten, zuſammen alſo 132 M. Ein Ueber⸗ ſchuß ſei ihm nicht geblieben, da er auch noch zwei Geſchirrputzerinnen keſchäftige, die allerdings auch die Kellnerinnen aus eigener Taſche bezahlen, denen er aber das Eſſen und eine Schlafſtelle gewähre. Der Vorſitzende, Gewerberichter Sartorius, hielt dem Beklagten vor, daß es unerhört ſei, wenn er von den Kellnerinnen, die ſelbſt nicht in der Lage ſind, das Putzen zu beſorgen, verlange, daß ſie aus eigener Taſche die Putzerinnen bezahlen. Uebrigens wurde noch hervor⸗ gehoben, daß die von Wittmann eingeſtellten und von den Kell⸗ nerinnen bezahlten Geſchirrzuſammenträgerinnen weiterhin Holz und Kohlen zu tragen, Treppen zu waſchen, Fenſter und Trottoirs gzu reinigen haben. Außer den erwähnten Leiſtungen der Kellner⸗ innen haben viele noch Waſſereimer und Putzhadern, Rechenblocks, Zündhölzer ſelbſt zu beſchaffen und Bierfilzchen, die von den Stamm⸗ gäſten häufig verlangt werden, aus eigener Taſche zu kaufen. Wenn ein Krug zerbrochen wird, muß die Kellnerin ihn erſetzen, ohne Rück⸗ ſicht darauf, daß ein großer Teil der Hofbräuhausgäſte ſich ſelbſt be⸗ dient. Dieſer letztere Umſtand kommt für den Beklagten auch micht beim Reinigen der Krüge in Betracht, die Kellnetin muß auf ihre Koſten die Krüge veinigen laſſen, die von den Gäſten benützt wurden, von denen ſie kein Trinkgeld bezog. Der Verdienſt der Kellnerinnen wird vom Beklagten ſehr hoch eingeſchätzt; nach deren Vorbringen — und ſie boten hierfür Beweis an— verdient eine, die ein ſehr gutes Service hat, im günſtigſten Fall—3 Mark pro To, es kommt aber ein Tagesverdienſt von nur 25 Pfg. vor, ſo däß die Kellnerin noch daraufzuzahlen hat. Das Gericht erkannte den Be⸗ klagten ſchuldig, an die Steidle 667 M. 58 Pfg., an die Spindler 645 M. 48 Pfg., an die Schredinger 158 M. 84 Pfg. zu bezahlen, im erſten Falle vier Fünftel und in den beiden anderen Fällen je drei Viertel der Koſten zu tragen.— Nach der Verhandlung der auch ein Beamter des Hofbräuhauſes beigewohnt hatte, wurde Wittmann von den zahlreichen Kolleginnen der Klägerinnen, die ſich zahlreich eingefunden hatten, am Gerichtsgang mit Schmäh⸗ ungen überſchitttet, ſodaß er ſich ſchleunigſt aus dem Staube machen mußte. Inzwiſchen ſind von anderen früheren Kellnerinnen beim Gewerbegericht die gleichen Anſprüche gegen Wittmann geltend gemacht worden und dürften demnächſt weitere Verhandlungen gegen ihn ſtattfinden. Stimmen aus dem Publikum. Der Lindenhof und kein Ende. Der objektive und unbefangene Beobachter der Mannheimer Entwicklungsverhältniſſe wird ſich zeitweiſe eines bedenklichen Kopf⸗ ſchüttelns nicht enthalten können, wenn er ſieht, wie weit ſich ſtädtiſche Maßnahmen in der Richtung des Ausbaues des Mann⸗ heimer Weichbildes von der Wirklichkeit vorhandener Bedürfniſſe und allgemeiner Wünſche entfernen. Ja geradezu vor etwas rätſel⸗ haftem ſieht er ſich geſtellt, wenn er beobachten muß, wie eine ſtädtiſche Verwaltung fortgeſetzt„in die Ferne ſchweift“, um koſt⸗ ſpielige Stadterweiterungen vorzunehmen und„das Gute, das ſo nahe liegt“, mit Beharrlichkeit umgeht. Da wächſt mit den ihm an⸗ geborenen geſunden Lebensbedingungen ein innerhalb der engerem Grenzen des Stadtkomplexes gelegener Stadtteil, der Lindenhof, heran, wuchtig und mit Rieſenſchritten, die geradezu beiſpiellos da⸗ ſtehen in der neueſten Entwicklungsgeſchichte Mannheims. Ihm, dieſept ſtadtväterlichen Stiefkind, das ſeine Lebensfähigkeit durch eine ſeltene Bautätigkeit, welche ſich hier eingeſtellt hat, bewieſen hat, entzieht die Stadtverwaltung den ihm würdigen Schutz, um meit, weik ab von der Verkehrsader Mannheims— ich meine die Amerita wirkte abſchwächend aul Weizen. Noggen zunächſt Feudenheimer Gemarkung— neue Stadtoiertel zu erſchließen; Siadtviertel, deren Errichtung mit ganz erheblichen Koſten für beſſer und behauptet, da das ausländiſche Angebot nicht billiger ewar und inländiſches kaum reichlicher auftrat; ſpäter aber auch Mit weit geringeren Herſtellungskoſten wäre es möglich, den Ausbau und die Nutzbarmachung des Lindenhof⸗Gel vorzu⸗ nehmen und damit einen Stadtteil der weiteren Bautä igkeit und der Anſiedelung zu eröffnen, welcher, ſeiner Nähe und ſeiner ſchönen lardſchaftlichen Umgebung wegen, weit mehr und von allen Klaſſen der Bebölkerung vorgezogen werden dürfte. Aber davon nimmt man ganz auffallenderweiſe auch heute noch konſequent Umgang. Nach einem„on dit“ war vonſeiten kapitaliſtiſcher Intereſſenten eine rationelle Ausbeutung und Bebauung des Lindenhof⸗Gebietes ge⸗ blant, aber man iſt davon abgekommen und zwar Sdiglich durch die Befürchtung, daß das Unternehmen an dem Mangel eines Entgegen⸗ kommens ſeitens der Stadt ſcheitern würde. Wann wird die Sladt⸗ Verwaltung einmal wirklich Ernſt machen mit der Planlegung dieſes Stadtteiles? Wir ſehen an dem neueſten Fall Feudenheim, mie der Kapitalismus zur Stelle iſt, wo es ſich um Unternehmungen handelt, über welche die Stadt ihre ſchützende Hand hält. Das würde auch(und wohl noch intenſiver) eintreten, wenn die Stadtverwal⸗ tung dem Lindenhof das gleiche Wohlwollen und das gleich rege In⸗ tereſſe widmen wollte. Möge ſie dies bald tun! Ein Nicht⸗Intereſſierter, *** Städtiſche Eisbahnen. Der in der Abendausgabe vom 21. ds. erſchienene Artifel ent⸗ hält die Bemerkung, daß im vergangenen Winter von der Eisbahn auf den Tennisplätzen in den Abendſtunden ein Eintrittspreis von Mk..— pro Perſon gefordert worden ſei. Das iſt unrichtig. Der Eintrittspreis fürs Abendlaufen bei Konzert von—10 Uhr betrug 50 Pfg. pro Perſon. Eine Erhöhung wird auch in der kommenden Eisſaiſon nicht eintreten. F Die Sammlung für die Opfer des Maſſenmordes in Rußland hatte bis heute folgendes Ergebnis: Guſtav Kramer u. Konſ., G. m. b.., Beſitzer des Parkhotel, 50.; Herrſchel u. Stern, Bankgeſchäft, 100.; Ungenannt(durch Konful Leoni) 10.; Gr. Amtsgerichtsdirektor Gießler 10.; Geſängnisgeiſtlicher Profeſſor Meck 20.; Jacob Kaufmann 50.; Sigmund Löffler 50.; Philipp Ficks 40.; J. Lußheimer u. Co, 150.; L. K. 5.; Gr. Landgerichtsrat Aberle 50.; Kauf⸗ mann Lefo 200.; Sigmund Kuhn 100.; Cahn u. Rheinauer 100.; Sparkaſſe von Roſa und Flora 4.; Eiſig Wertheimer 200.; Me L. 50.; H. u. Sch. 3.; Sch. u. H. u. R. 31.; M. Sch. 5.; Ungenannt, doch wohl bekannt 20.; N. N. 10.; N. N. 5.: J. Wolff Wwe. 20.; F. N. 20.; Adolf Gerns⸗ heimer 2c M; Dr. A. 10.; Z. Demuth 10.; J. Himmelſtein 10.; Metzger u. Oppenheimer 20.; Joſ. Freund 20.; A. E. 10.; Leop. Mainzer Wwe. 40.; Jul. Berge 80.; Herm. Hirſch, D 4, 7, 10.; L. B. 10.; D. Mareus 5.; N N. 10.: Leop. Kaufmann, G 5, 2, 20.; Theod. Bauer 5.; Jac. Hirſch jr. 40.; M. Bär Söhne 100.; Eugen Marx 30.; Simon Hellmann 3.; E. D. 20.; M. D. 10.; Ungenannt (durch E. Nöther) 20.; Joſef Salomon 10.; Karl Reuther (Firma Bopp u. Reuther) 200.; Dr. Gutkind 10.; Auguſt Marx, Rechtsanwalt, 20.; K. K. 5.; R. S. Hirſch, Kantor, 15.; Bernhard Hirſch, Metzger, 10.; Ungenannt(durch M. Hallenſtein) 20.; A. W. Blum, D 7, 17, 10.; F. R. 50.; F. L. 50.; A. Geiger, i. Fa. Baumſtark u. Geiger, 10 M. Louis Pfeil 50.; Frau Mathilde Freund, F 2, 17, 25.; S. W. 20.; Karl Frändel 20.; Lina Rottenecker, Zimmermädchen, 5.; Fronziska Roos, Köchin, 5.; Louis Jeſelſohn, zweite Gabe, 25.; M. J. 5.; J. Lindemann 15.; Ph. Weickel 10.; J Beltermann 10.; Dr. Kahn 100.; Ludwig Dreyfuß 5.; D 3.; Reis u. Mendle 30.; Friedrich Straß⸗ burger 100.; Fräulein. L. L. 25.; M. Sbt. 25.; Fritz Oettinger 50.; Sigm. Kuhn 3.; E. W.(durch Bankdirek⸗ tor Haas) 5.; Frau M. Sterner 50.; Hugo Sterner 50.; Rechtsanw. Dr. L. Frank 20.; Rechtsanw. Dr. Dührenheimer 50.; Rechtsanw. Dr. Guſt. Mayer 10.; Rechtsanw. Dr. Blum 20.; pr. Arzt Dr. Joſef Netter 10.; Dr. Fulda 50.; A. Sh. 10.; Frau Jeanette Nauen in Mainz 50.; G. u. M. Ben⸗ ſinger 100.: Direktor Joſef Kinkel 5.; Rechtsanwalt Dr. Bern⸗ hein 20.; Bankdirektor Wagenmann 50.; Generalkonſul a. D. Eduard Traumann 200.; S. Oberndörfer 20.; Sal. Hirſch II. 20.; Max Benſinger 10.; A. Kaufmann, Beethovenſtraße 12, 20 Mark; Ungenannt 15 Mark; Richard Gund 10 Mark; Un⸗ genannt 10.; Robert Heß, E 1, 16, 10.; Joſ. Feiſt 120.; Carl Simon, Königl. Rumän. Generakkonſul, 100.; Emanuel Siegel 100.; J. C. Wolff 100.; Erſte Mannheimer Damßf⸗ mühle von Ed. Kauffmann Söhne 100.; Werner u. Nicola, Ger⸗ mania⸗Mühlenwerke, 100.; Max u. Moritz Strauß 50.; Rich⸗ Loeb 50.; Iſaac Kahn u. Co. 50.; Wertheimer u. Gideon 30 Mark; Max Eppſtein 25.; Ed. Mayer jun. 20.; A. Kuhn jr. 20.; M. E. 20.; Direktor Jung, Schifferſtadt, 20.; A. Mosbacher 10.; Victor Loeb 10.; F. L. Schumacher 10.z A. Hirſchler 10.; Regina Loeb 5.; S. Boehm 5.; Sparkaſſe Alice Mayer 2.; Sparkaſſe Sally Siegel 1.; Gutmann u. M. Marx 80.; Emilie Marx Wtwe. 20.; Hch. Hummel 10.; Leopold Maher, Kultusbeamter, 25.; Wilhelm Becker,„Delikg⸗ teſſenhaus“, 5.; Ungenannt 2.; Alex. Häffner, Cafs⸗Reſtau⸗ rant„Liederkranz“, 5.; Firma D. Blüm ſenior 200.; F. Bertram 10.; Trude T. aus ihrer Sparkaſſe 6.; Dr. med. Jul. Moſes 50 M. Zuſammen 5 005 M. Hierzu die bereits veröffentlichten 87 255 M, Summa 92 260 M. — ſ lrlſſ ũ/ꝙbd-7ĩ ˖ ²˙ eů rrr 2 Verantwortlich für Politik: Richaro Greupner für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Eruſt Müller. Nur 2 Minuten, bitte! Der Arzt betrachtet es als ſeine wich⸗ tigſte Aufgabe, die Körperkraft des Patienten zu erhöhen, um die Widerſtandsfähigkeit gegen Leiden zu vermehren. Mittel zur Er⸗ reichung dieſer Ziele gibt es viele und dem wiſſenſchaftlichen Er⸗ maſſen des Arztes muß es vorbehalten bleiben, das für den Patien⸗ ten Geeignete zu wählen. Eine weſentliche Stütze in der Körper⸗ kräftigung bietet Hauſens Kaſſeler Hafer⸗Kakao, namentlich bei Blutarmut, Bleichſucht, Magenleiden, Darmkatarrh(Durchfall, Diarrhoe) uſw., der nicht allein ein vorzügliches Nährmittek ſee Leid nde, ſondern auch ein Kräftigungsmittel für Geſunde, nament⸗ lich auch für ſolche iſt, die angeſtrengt geiſtig arbeiten müſſen, alſo insbeſondere aber auch für Schüler und Schülerinnen höherer Lehranſtalten und für ſchwächliche Frauen. Wer die Nutzanwendunz dieſer Zeilen zieht, und wer einen Monat Hauſens Kaſſeler Hafer⸗ Kakab frühſtückt, wird die 2 Minuten nicht zu bereuen haben, die er auf das Leſen dieſer Zeilen verwandte. Er wird den Hauſens Kaſſeler Hafer⸗Kakao ſeiner vorzüglichen Wirkungen halber nicht mehr entbehren wollen. 4 Mamiheim, 23. November. 2 Bekauntmachung. Nachſtehende Verordnung des Gr. Miniſterneus der Finanzen pom 9. l. Mts.(G. B. Bl. S. 466) kingen wir zur öfſentilichen Keuütnis. 80497 Mannheim, 21. Nov. 1905. Großh. Hauptzollamt. Perordnuug. Die Hafenpolizei⸗ ordnung ür Maun⸗ herm betr. Im Einverſtändnis it den beleiligten Gloßh. Miuiſlerien wird das Verbot des Schleppens durch die Kammerſchleuſen auf⸗ gehoben. Deuletzte Satz des Abſatzes 3 in 9 12 der Hafenpolizeiordnung für Maunheim kommt hiernach in Wegſall. Karlsrube, 9. Nov. 1905. Großherzogliches Miniſterium der Finanzen: gez. Becker. Sekanntmachung. Vergebung von Vefer⸗ ungen für die ſladt Aenter fur das Jahr 1906 beir. Nr. 40626 J. Die Verwallung der Stadtgemeinde bea ſichigi, für das Jahr 1906 folgende Lie erungen im Submiſſionsweg zu vergeben; 1. Schaufeln, Pickel, fertige Hu'⸗ eiſen, verſchiedene Siahl⸗ und Eiſenſorten, Radreife, Wagen⸗ achſen, Schrauben, Siifte ze. „Latreneſchläuche und andere Gumnuſchläuche; .Bürſtenwaren; „ Pelroleun und ſonſtiges Be⸗ leuchtungs aterial, Seiſe, Wagenſchmiere, Putztücher, Feuſterleder ꝛc.; arbwaren und Firniſſe; „Borde, Werkholz, Fichtenſtau⸗ gen und Baumpfähle. Angebote auf Lieferung dieſer Sachen mit ſpezieller Preisan⸗ gabe ſtud bis längſtens ienstag, 28. Novbr. l. Js,, nachmittags ½4 Uhr perſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift der betreffenden Lieferung verſehen, eventuell unter Auſchluß von Muſtern auf dem Rechnungs⸗ kontrollbuxegu Kauſhaus, Eingang III, Zimmer Nr. 66— einzureichen. Daſeloſt ſind die Angebols⸗ formulgre und Lieferungsbeding⸗ ungen kotentos erhältlich. Mannheim, 11, Nopdr, 1905 Bürgermeiſteramt: Ritter. 2 g 781 Hartmann. Slellenbeſetzun Beſetzung ſtädliſcher Kanzleien betr. Bei dem Rechnungskontroll⸗ 1 85 ſind zwei Stellen mit ngeren Gehilfen alsbald zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich bis ſpäteſtens Ende November 1805 unter Angabe der ſeſtherigen Tätigkeit und der Gehaltsan ſprüche und unter Anſchluß eilwaiger Zeugniſſe bei gengunter Steille ſchriftlich melden. Maunhem, 22. Novbr. 1908. Bürgermeiſteramt: Nitter. 90000 771 Bekanntmachung. Den Ueberdruck von Autographien betr. Nr. 40624 J. Der Ueber⸗ druck von Autographien für die ſtädtiſchen Aemter für das Jahr 1906 ſoll im Sub⸗ miſſionsweg vergeben werden. Intereſſenten werden einge⸗ laden, ihre Angebote bis längſtens Mittwoch, den 29. November l. JI., nach⸗ mittags 4 Uhr berſchloſſen und mit der Aufichrift„Auto⸗ verſehen, auf dem Hartmann. echnungs⸗Kontrollbureau— aufhaus Eingang III, Zim⸗ mer Nr. 34 einzureichen, wo⸗ ſelbſt die Verſragsbedingungen und Angebotsformulare koſten⸗ Jos ethältlich ſind. Mannheim, 11. Nov. 1905. Bürgermeiſteramt. Ritter. 20000½758 Hartmann. wangsuerſteigerung. Freitag, 24. November 1905, nachmittags 2 Uhr, ich im Pfandlokale G4,5 en aen 0 Voll⸗ küngswege öſſentln ver⸗ ſülgerne 30805 Möbel aller Art, Büffet, Spiegel ſchrank, Ladenelnrichtung, 12 neue Bände Kouver⸗ ſationslexikon, 5. Auflage(112) und ſonſtige Gegenſlände. Maunheim, 28. Nopbr. 1905. Roſter, Gerichtsvollzieher. Jwangs⸗Verſte gerung. r werde ich im Pfandlokaf 24.5 „gegen bare Zahlung im Bo ſtreckungswege öffentlich e Hanf 2 Aufzugmaſchinen, 1Hanf⸗ ſeil, 1 Prahtſell Bord⸗ wagen, Gerüſtholz. 1 Fahr⸗ , 1 Nähmaſchme und öbel aller Art. 805907 Mannheim, 23. Nov. 1905, Krug, Gerſchtsvollzieher. nen finden irdl. Aufnahme dei Fr. Alker, Ludwigsk St. Eliſabethen⸗Verein Mannheim 5 1 75 Gewinn⸗CLiſte Bei der beufe unter obrigkeitlicher Aufſicht ſtattgehabten Ziehung fielen die Gewinne auf tolgende Nu ymern: 5 1 15 302 729 1087 1459 2000 2417 2821 3270 3698 28 306 746 11011467 2002 2419 2849 32713749 35 335 751 11091469 2005 2423 2882 3292 3753 45 336 752 1127 1516 2009 2445 2907 38186 3755 74866 765 1159 15386 20112446 2908 3340 3756 78 396 766 1172 201324472920 3344 3757 19 401 768 1184 20212458 29283 3346 3764 80 431[769 1217 2024 24612952 3347 8770 82 434 772 1218 2031 2472 33513771 83 445 773 1219 20322 8853 9778 84 4668 785 1221 2045 2 3402 3776 85 464 783 12 5 209 2 3404 3777 88 469 787 1238 369 6034123781 92489, 7881289 2664 3415 3785 98 501 7891241 2070 29 3419 3787 100 505 2790 1246 2078 22 3016 425 8789 102 509 7961248 2075 25 3427 379 112 517 799 1271 2079 2595029 3432 3796 130 28 5 2 2091 260% 30503459 378 132585 3⁰ 2669 3045 3461 3800 157 5ʃ 26719 8054 3462 3805 161 2656 3055 3484 38301 102 2892 3059 3487 3886 167 5 2702 30743496896 183 2704 3099 3508 3903 196 211%2712 3100 85413906 197 2713131/7 3542 3910 198 319 2732 3120 3549 592 209 362 2734 3162 35503916 217 236627363189 356139286 284 2354 2737 3212 8562 394/7 235 335 2743 32298 3563 3051 278 fg 2836 2761 3260 3578 3659 274 71 369 2782 3289 3589 3977 276 340 2766 3242 3590 3988 277 ö 9 3412767 8246 35983991 279 1033 1450 2948 2796 3251 30723993 280 1038 1451 2883 2598 3254 36243995 297 727 5 5 1423 2887 2818 3260 36383997 300 728 1067 1455 200 28198264 3635 3998 U Die Gewinne können von beute an jeden nachmittag zwiſchen 2 und 5 Uhr um Sgale des oberen kathollſchen Pfarrhauſes gegen Ruckgabe des Gewinnloſes angeholt werden, Geswinne, welche bi⸗ 26, Nopember, nachmittags 5 Uhr, nicht verlangt wurden, werdey zu Gunſten der Armen verwendet, 60484 Mannheim, 22. November 1905. W. Reinhard, Caplan. Ich empfehle in nur lebend friſcher Ware: In. Hell. Angelsehellfische Ia, Holl. Cablian, biiienweis. Ia. Holl. Rotzungen Ia. Flusszander,—5 pfündig. Ia, lebd. Rheinkheehte in allen Größen. Lebende Forellensehleien, Erſatz für Bachforellen, 3— Stück auf's Pfund, 3 Pfund Mk.40, 60406 Lebende Rheinkarpfen Rhkeinsalm. Wesersalm. Kaisersslim im Ausſchnitt à Pfd. M..50 Tägl Nordensyar Huscheln(uaaen per Pfund 25 Pfennig. Helgoländ. Hummer, lebend od. abgekocht Austern, ftoyales, Wnitstables SSHAE in allen Preislagen bis zum feinſten ungeſalzenen Haiser Belnga u 8, wW. Beckers Delikatessenhaus E 4, I Planken E 4, PeęelepHROwYNh. 1884. in unserm Verlag ist erschienen: Die bauliche Entwiekelung der Sfadt Mannheim von der Gründung bis zur Gegenwart von W. Mayher, städt. Obergeometer- Das Werk entbält: 1. Aut 44 Detailplänen das gesamte Grundeigentum der Gemarkung, die.-.-Nr. und im Stadtgebiet die Grunelstücksbreiten und Hausnummern. 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Um den mit Errichtung der Pfänderſammelſtellen beab⸗ ſichtigten Zweck zu erreichen, ſonen, welche bei Benützung mittlung bedienen wollen, die ihrer Wohnung zunächſt gelegene Pfenderſammelſtelle in Anſpruch zu nehmen. Mannheim, den 10. November 1905. Städt. Leihamt: Hofmann. stactter jun., 1 6. Alle Sorten RBuhrkohlen Ruhrer Gas-Koks, Ruhr-Koks) verſchledenen ſtöruungen für iriſche Oefen u. Zentralheizung. Anthracie⸗ aiform-, tein- u. RBraunkohlen- Brikets. Fannen- u. Buchenholz heſert in primg Qua lität zu billigſten Tagespreiſen. Fr. Hoffstaefter Luisenring 61, a d. Neckgrbrücke.— Tel. Nr. 561 Beſtellungen u. e können auch bei Ur. 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