Deeee GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pieunig motzatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt dez nel. Poſt⸗ — Unabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſei „Journal Mannheim Am Vorabende der Reichstagseröffnung. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 27. Nov. Es iſt eine der allerwichtigſten Seſſionen, wozu der Reichs⸗ kag— auf der Höhe ſeiner normalen Lebensdauer— morgen zuſammentreten ſoll. Neben den regelmäßig wiederkehrenden und einigen, mehr gelegentlichen Charakter tragenden Aufgaben, wird er zwei Fragen zu löſen haben, die unſer politiſches Leben nicht auf Jahre, ſondern auf Jahrzehnte hinaus beeinfluſſen werden: die Flottenfrage und die Finanzreform. Entſprechend dieſer ihrer Bedeutung wird die Seſſion vom Kafſer perſönlich eröffnet, und man darf annehmen, daß et den Reichsboten die Dringlichkeit einzelner Aufgaben mit kräf⸗ tigen Worten ans Herz legen werde. Das allein tut's aber nicht. Perſönliche Einwirkungen dieſer Art nehmen an Wirk⸗ ſamkeit raſcher ab als mit dem Quadrate der Entfernung. Soll eine ſo ſchwer belaſtete Seſſion ertragreich werden, ſo muß ſie von langer Hand, unter kluger Erwägung aller enk⸗ ferntern Möglichkeiten und mit geſchickter Ausnutzung günſtiger 4 Stimmungen, vorbereitet und angelegt ſein. Ob das geſchehen iſt? Nach ſichern Anzeichen glauben wir, die Frage leider ver⸗ neinen zu müſſen. Fehler im Aufmarſch aber, ſo lehrt uns Moltke, ſind im weiteren Verläuf eines Feldzuges ſehr ſchwer wieder gut zu machen. Womit hätte denn der Aufmarſch beginnen müſſen, um ſiegverheißend zu ſein? Womit anders als mit der Flotten⸗ borlage? Nicht etwa um den Reichstag zu überrumpeln und ſeine Zuſtimmung im Sturme zu nehmen. Davon kann ernſt⸗ don der Preſſe ausgiebig beſprochen worden iſt. Aber es gibt undererſeits doch auch kein geſchriebenes oder ungeſchriebenes Geſetz, das der Regierung verbietet, mit günſtigem Winde zu ſegeln und ſie zwingt, die vortreffliche Aufnahme, die der Vorlage bereitet worden iſt, ungenützt zu laſſen! Im Gegenteil, die Regierung hätte nicht nur die eigenen Intereſſen, ſondern güch die des Reichstags wahrgenommen, hätte ſie mit allem Nach⸗ Nucke dafür geſorgt und darauf gedrängt, daß der Reichstag ſeine Verhandlungen mit der erſten Leſung des Flottengeſetzes beginne. Keine neuere Vorlage iſt den Reichsboten, wenn ſte morgen zuſammen treten, ſo vertraut, über keine andere ſind die Anſchauungen ſo geklärt, keine andere könnte mithin ſo kaſch in Angriff genommen werden, wie dieſe. Die regierende Partei hat zwar berlauten laſſen, die Flottenfrage dürfe nur gemeinſam mit der Koſtendeckung erörtert werden. Dieſes Hindernis wäre aber zuverläſſig zu überwinden geweſen. Wenn die Verſtärkung der Flotte ſo notwendig iſt, wie das dermalen die allgemeine Ueberzeugung iſt: dann kann ihre Durchführung nicht davon abhängig gemacht werden, wie raſch Herr v. Stengel ſich mit dem Reichstag einigen wird, und was er ſich von ſeinen Steuerplänen wird abhandeln laſſen und was nicht. Auch kann . Stengel formell ja nicht gehindert werden, ſeine große inanzrede ſchon am 30. oder wenn es ihm ſonſt beliebt, vom Stapel zu laſſen— was den Reichstag einen Tag koſtet— aber weifellos wäre dem Schatzſekretär doch zu bedeuten geweſen, — — Mark Twain. Zu ſeinem ſiebzigſten Geburtstag.(30. Nov.)) Von Philipp Berges(Hamburg). Dem Geſchlecht, das im Zeitalter des elektriſchen Lichtes, der drahtleſer Telegraphie und des Automobilisenus über die Erde geht, iſt das Staunen fremd geworden. Geſchwinder, als der ſelbſt ins Grenzenloſe ſchiffende Zeitgenoſſe Jules Verne es ſich kräumen ließ. eilen ungeheure Dampffähren, ſchwimmenden Städten ähnlich, an ferne Geſtade. Wo die Kultur mit ihrem Gefolge titanenhaften zechmiſcher Hilfsmittel erſcheint, wandeln ſich im Nu Wildniſſe in blühende Gelände und Wüſteneien in völberwümmelnde Städte. Das Anvergleichliche Wumder der Erſchließung Amerikas, mit ſeinen ichſam über Nacht aus dem Boden wachſenden Millionen⸗Au⸗ fedelungen, die man mit Recht„Muſhrbom⸗Cities“, d. i.„Pilg⸗ Städbe“, genannt hat, und ſeinem brauſenden, ſortſchrittlichen Vol.s⸗ tum, das keine Unmöglichkeiten in ſeiner Entwicklung anerkennt, hat kängſt aufgehört, ein Wunder zu ſcheinen. Und doch zogen an den waldigen Ufern des großen Vaters der Ströme, des Miſſiſſippi, der aus dem nordiſchen Seengebiet durch zehn gewallige Staaten in den Golf von Mexiko fließt, bor hundert Jahren noch die roten Söhne der Wildnis als Herrſcher, und elende Hlockhültten ſtanden, two jetzt gewaltige Knotenpunkte des Weltverkehrs, wie Saint Loufs, — — die Lüfte entſenden. Wo vor einem Menſchenalter die ſeuerrobe Blitte des wilden Sumach blühte und der Biſon vom Waldrand über den mit treibenden Baumſtämmen gefüllten Strom äugte, da winken und auf und ab ziehen die weißſchümmernden, vierſtöckigen Dampfer mit ihrer Fracht von Werken des Kulturfleißes. 2 Igmmer noch iſt der Miſſiſſippi ſo ſchön, erhaben und ehrfurcht⸗ gebietend wie in jenen alten Tagen. Wiegen ſich auch über ſeinen graucrünen Wellen keine blauen Paradiesvögel in den Lüften, wie haft keine Rede ſein, nachdem die Vorlgge längſt bekannt und Neto Orleans, Minmeapolis, Quinch, Memphis ihren Tumult in getzt meilenlange Kais, die Dampfkrähne ſurren, die Ketten raſſeln daß es zweckmäßiger ſei, päteren Termine zu warten. Die Abſicht, friſch und rüſtig mit der Flottenvorlage an⸗ zufangen, beſteht nun aber— oder beſtand wenigſtens bis zum heutigen Tage, wie wir verſichern können— nicht. Sollte ſich das in allerletzter Stunde noch ändern, ſo wäre dieſe Sinnes⸗ änderung gar nicht genug zu preiſen, obwohl es kaum zu hoffen iſt. Denn wohin wir kommen ſollen, wenn erſt die Etats⸗ plaudereien eingeriſſen ſind, das iſt gar nicht abzuſehen. Was an gutem Willen und an arbeitsfroher Stimmung vorhanden war, das wird ſich dabei zum weitausgrößten Teile, langſam aber ſicher, verflüchtigen. Beim Etat iſt der diätenloſe Reichstag nicht beſchlußfähig zu erhalten, bei einer ſolchen Muſterkarte von Steuervorlagen, wie ſie Herr von Stengel bringt, auf die Dauer auch nicht. Iſt das ſchleichende Uebel der Beſchluß⸗ unfähigkeit aber erſt einmal akut geworden— dann hängk es von der Gnade der Sozialdemokratie ab, wozu ſie den Reichstag noch will kommen laſſen und wozu nicht, denn ein beſchluß⸗ unfähiges Haus iſt gegen das Syſtem des Totredens machtlos. Etat oder Finanzreform: bis man mit der erſten Leſung fertig iſt, iſt der Termin zur Eröffnung des Landtags da, der einem guten Teile der arbeitswilligen Reichstagsmitglieder neue Laſten aufbürdet. Will Herr von Tirpitz dann über das Schickſal ſeiner Flottenvorlage vor Weihnachten noch die vorläufige Ge⸗ wißheit haben, die eine erſte Leſung bringt, ſo wird er— bei Auguſt Bebel um gut Wetter bitten müſſen. Man braucht ſich dies Bild nicht weiter auszumalen, um einzuſehen, daß wir ſo oder ſo unerträglichen Zuſtänden entgegengehen. Und das wäre, bei ein klein wenig Vorſorge, doch zu ver⸗ meiden geweſen. Aber man gewinnt je länger je mehr den Eindruck, daß bei uns auf eine ganz eigne Art„drauf los“ regiert wird. Es ſieht ſo aus, als ſpönne ſich jeder in ſein Reſſort ein und ließe im Uebrigen Gott einen guten Mann ſein. Als neulich die Natl. Korreſpondenz darüber Beſchwerde führte, ſeit dem Landtagsſchluſſe habe die preußiſche Regierung in Sachen des Volksſchulgeſetzes mit keinem nationalliberglen Parlamentarier mehr Fühlung gehabt; da ließ ſich alsbald die „Kreuzzeitung“ vernehmen: mit keinem konſervativen auch nicht. Es gibt Leute, die ſolche Zurückhaltung gar nicht genug zu preiſen wiſſen, als das Kennzeichen einer über den Parteien ſtehenden Regierung. Zumeiſt ſind das die Leute, die nicht daran zweifeln, daß die Regierung ihre Intereſſen in erſter Linie wahren werde. In Wahrheit hat dieſe Zurückhaltung mit Unparteilichkeit gar nichts zu tun, ſie entſpringt vielmehr einer unheimlich um ſich greifenden Indolenz. In der Praxis muß jede Regierung damit rechnen, die vorliegenden Aufgaben mit — nicht über ganz beſtimmten Parteien zu löſen; eine halb⸗ wegs glatte Abwicklung der Geſchäfte iſt alſo nur denkbar, wenn die Regierung rechtzeitig mit den in Betracht kommenden Parteien Fühlung ſucht. Verſäumt ſie das, ſo bilden ſich Zu⸗ ſtände heraus wie eben der: daß eine günſtige Geſamtlage bei allſeitigem gutem Willen nicht zum Beſten des Reiches und des deutſchen Volkes ausgenützt werden kann. Daß aber in dieſer Richtung nichts ernſtliches geſchehen iſt, daß die Regierung die parlamentariſche Lage und ihre Ausſichten und Erforderniſſe weder mit konſervativen, noch mit Zeutrums⸗ noch mit national⸗ bis z einem bieten ſeine Buchten und Krümmungen und die unendlich wechſelnde Fülle ſeiner Landſchaften doch des Naturſchönen wunderviel. Wer in ſeinem Laufe durch die Prärien vom Arkanſas die Sonne aufgehen und die ſtürzenden Gewäſſer, die ſich bis ans Ende des Horizonts auszudehnen ſchienen, in lodernde Flammen ſich wandeln und wieder verblaſſen ſah, denn pocht das Herz, ſo oft das Bild in ſeiner Ere innerung emportaucht. Aber niemand ahnt, mit welchen Hemmniſſen die Schiffahrt auf dem Miſſiſſippi vor einem knappen Menſchenaller verknüpft war. Spärliche Leuchtfeuer, unzählige Sandbänke, die noch nicht durch Baggerung aus dem Fahrwaſſer entfernt waren, kückiſche Strömungen, tauſende treibender„rafts“ oder Baum⸗ ſtämme— da gab es keine Zeit zum Bewundern der Landſchaft. Mit Hand und Kopf mußte der Lotſe ein Künſtler ſein. Landſpitzen, Hütgel, Inſeln, abgeſtorbene Baumſtämme am Ufer waren die Weg⸗ wweiſer für den Steuerer, ein überſehener Aſt im Waſſer brachte Schiff und Menſchen in Gefahr, nur nach der Färbung der Wellen mußten Riffe, Untiefen und Sandbänke vermieden werden, unauf⸗ hörlich war man beim Loten, um über die wechſelnde Tiefe des Waſſers unterrichtet zu ſein, und aus jedem Schiffe konnte man die thpiſchen Rufe des lotenden Bootsmannes erſchallen hören:„Merk one!“„Achtung, einen Fuß!“„Mark twain!“„Achtung, 8twei Fuß!“————— Wie die ans Ohr gehaltene Muſchel, das Geräuſch des Meeres, dem ſie entſtammt, wiederzuhallen ſcheint, ſo iſt einem jener Lotſen vom alten Miſſiſſippi der Lotruf im Ohre haften geblieben, der dil richtige Waſſerfülle bezeichnet:„Mark twain“. Und ſo ſtark war das Echo aus ſtürmender Jugendzeit, daß der Lotſe ſeinen ange⸗ ſtanunten Namen Samuel Langhorne Clemens der Welt gegenüber ablegte und ſich dafür Mark Twain nannte. Seit⸗ dem iſt der Ruf vom Miſſiſſippi in allen Ländern ein Haushaltwor! geworden, das Wenige auf ſeinen Urſprung zurückzuführen wiſſen, der Name Mark Twain aber gehört zu den populärſten der Welt. einſt der enthuſiaſtiſche Chateaubriand ſchrieb und übertrieb, ſo! Wo er genannt wird, hellen ſich Mienen auf und erſcheinen eee 190 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. E 6, 2. Gtleſenſte und verbreitele Jrilung in Ranuheim und Amgebung., eee Die Golonel Zele 20 ig. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 tthr⸗ nahmen Drudoeuben 641 deeiendge.e? Werliner Nedalltions-⸗Buregau: Berlin W 50. eane; 1 1 1 2n Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Dienstag, 28. November 1905.(Abendblatt.) lüberalen, noch mit rechts⸗freiſinnigen Parlamentariern bishet beraten hat: das iſt für den, der die Parteipreſſe verfolgt hat, kein Geheimnis. 8 5 Niemand ſchadet die Regierung mit dieſer Außerachtlaſſung gebotener Rückſichten mehr als ſich ſelbſt. Denn ſie verſäumt es ganz ohne Not, ſich für ihre Politik einen feſten Rückhalt im Reichstage zu ſchaffen, und mit Auguſt Scherl allein im Bunde kann man das Deutſche Reich nun einmal nicht regieren. Der Reichstag gehört auch mit dazu, das pflegte ſelbſt ein Bismarck, der das Regieren ſchlimmſten Falls ja auch allein beſorgen konnte, nicht zu überſehen. Es ſoll uns von Herzen freuen, wenn wir die Lage der Dinge zu ſchwarz anſchauen und ſie ſich glatter abwickelt, als uns wahrſcheinlich dünkt. Geräß aber der Reichstags⸗Karren wieder vorzeitig auf einen toten Strang, dann wird die Indolenz der Regierung einen großen Teil der Schuld daran tragen. *** Die Eröffnung des Reichstags. Heute Mittag wurde im Weißen Saale des Bexliner Reſi⸗ denzſchloſſes nach voraufgegangenen Gottesdienſten die neue Seſſion des Reichstages mit folgender Thronrede feierlich eröffnet: Geehrte Herren! Bei dem Eintritt in Ihre Beratungen entbiete ich Ihnen, zugleich im Namen meiner hohen Vers bündeten, Gruß und Willkommen. Das Hauptwerk Ihrer letzten Tagung bildete die Neuordnung der Handels⸗ beziehungen des Reiches zum Auslande. Mit den Handels⸗ und Tarifverträgen, die zum großen Teile bereits ratifiziert ſind, iſt der feſte Grund geſchaffen, auf dem ſich deutſcher Fleiß und Unternehmungsgeiſt in Sicherheit entfalten kann. Möge dem Landbau und dem Gewerbe Segen und Gedeihen, dem Handel und der Schiffahrt reicher Erfolg im freund⸗ ſchaftlichen Wettbewerbe der Völker beſchieden ſein! Auch für den Warenaustauſch mit anderen Ländern ſind die ver⸗ bündeten Regierungen beſtrebt, die Bürgſchaft der Fort⸗ entwicklung auf gleicher Grundlage zu gewinnen. Hinter dem Handelsvertragswerk mußten wichtige Auf⸗ gaben zurückſtehen, die jetzt in den Vordergrund Ihrer Tätig⸗ keit treten werden. Die Finanzen des Reiches ſind allmählich in einen Zuſtand geraten, der baldige und durch⸗ greifende Abhülfe erfordert. Die Schulden la ſt des Reiches hat ſich ohne planmäßige Tilgung ſtändig vermehrt, die Finanzen der Bundesſtaaten lefden ſchwes unter den geſteigerten Anſprüchen, die das Reich an ſie ſtellt. Neue Macht⸗ und Kulturaufgaben der Nation harren der Löſung. Unbedingt bedarf das Reich neuer Einnahmen. Die Reformvorſchläge der verbündeten Regierungen laſſen den notwendigen Unterhalt des Volkes frei. Unter Anerkennung des Grundſatzes, die Laſten des Gemeinweſens möglichſt nach der Leiſtungsfähigkeit zu verteilen, wollen ſie die neuen Einnahmen teils aus den Genußmitteln Bier und Tabak ſowie aus dem Perſonenverkehr und Güterumſatz, teils aus einer Reichserhſchafts⸗ lächelnde Geſichter, denn die Vorſtellung von irgend etwas Ko⸗ miſchem iſt, zum Scherdem des Beſitzers, unzertrennlich von dieſem Namen geworden. Wenn die amerikaniſchen Zeitungen Mark Twaim bildlich darſtellen, dann zeigen ſie ihn an ſeinem Schreibtiſche, aus einer Corncob⸗Pfeife dicke Rauchwolken in die Luft blaſend und mit den Beinen wild um ſich ſchlagend; oder ſie zeigen ihn vor einem Phonographen, in den er hineinſpricht, während ſein Hund ſich auf dem Boden wälzt und Tränen lacht. Anders als in einer humori⸗ ſtiſchen Atmoſphäre ſozuſagen mit Gelächter in der Luft, fällt es niemandem ein, den Verfaſſer von„Tom Sawyers“,„Huckleberry Finn“ und des„Lebens auf dem Miſſiſſippi“ darzuſtellen. Wo man Mark Twain weniger gut kennt, als im den Länderm engliſchen Zunge, weiß man doch wenigſtens von ſeinen grotesk⸗komiſchen kleinen Skizzen, die durch die Tagespreſſe in alle Welt verſtreut ſind, man kennt das hochkomiſche„Tagebuch Adams“, in dem„das neue Geſchöpf— Eva— aus den beiden Löchern, mit denen es ſieht, Waſſer vergießt“, und hat zwerchfellerſchütternde Bruchſtücke chs den Reiſeſchilderungen Twains geleſen. Wer kanm die Charak⸗ teriſtik wieder vergeſſen, die der amerikaniſche Humoriſt einſt von der deutſchen Reichshauptſtadt entwarf?!„Sollte in Berlin jemals eim Erdbeben ſtattfinden, danm wird die Polizei rechtzeitig eine Warmung erlaſſen und eine Stunde vor Ausbruch der Kataſtrophe die öffentlichen Plätze abſperren.“ In den Augen der großen Menge ſelbſt ſeines Heimatlandes, iſt Mark Twain alſo vor allem der große Humoriſt und wird es bleiben, obgleich der Humor nur einen und bei weitem nicht den bedeutſamſtem Teil ſeines Weſens ausmacht. Nach einem echt amerikaniſchen, ganz wundervollen Up and Doun des Daſeins wird Mark Tivain am 30. November 1905 ſiebzig Jahre alt und ſein Leben, das ganz und gar in ſeinen Schriften niedergelegt iſt, läßt ſich überſehen. Es iſt ſo reich an Abfwechſlung und an Glück und Leid, daß man es mur ande utumgs⸗ weiſe, in den weiteſten Umriſſen, kennzeichnen kann. Dieſer merk⸗ würdige Sproß des großen Miſchvolkes jenſeits des Waſſers war nacheinander Buchdrucker, Matroſe, Miffiſſippi⸗Pilot, Soldat der verkauft, brachte 75 000 Dollars Reingewinn, Südarmee, Bergmann, Goldgräber, Privatfekretär eines Gouver⸗ 05 0 2, Selke General⸗Austiger. Mannheim, 28. November. ſteuer gewinnen. Bei Ihrer Prüfung des ſchwierigen Werkes möge Sie die patriotiſche Einſicht leiten, das die Deckung des Reichsbedarfs dem Leben und Gedeihen der Nation dienen ſoll. Bereits im Jahre 1900 war Ihnen eine Vermehrung der Auslandſchiffe vorgeſchlagen. Damals fand die geſetzliche Feſtlegung der Vermehrung nicht Ihre Zuſtimmung, Unſere ſtetig wachſende wirtſchaftliche Verbindung mit allen überſeeiſchen Ländern erfordert nunmehr dringend eine ſtärkere maritime Vertretung des Reichs im Auslande. Es wird Ihnen deshalb eine Nopelle zum Flottengeſetze zugehen, die eine Vermehrung der Auslandſchiffe um 6 große Kreuzer vorſieht. Des Weiteren ſehen ſich die berbündeten Regierungen gezwungen, Ihnen eine er hebliche Ver⸗ größerung der durch den Marineetat von 1906 gefor⸗ derten Linienſchiffe und großen Kreuzer vor⸗ zuſchlagen, damit unſere deutſchen Schiffe nicht an Gefechts⸗ kraft hinter den Schiffen anderer Staaten zurückbleiben. Endlich tritt die Forderung an Sie heran, Mittel für eine größere Schlagfertigkeit der Torpedobdotſtreit⸗ kräfte zu bewilligen. Ich hege das Vertrauen, daß der deutſche Reichstag zu dieſer Verſtärkung unſerer Seewehr bereit iſt. Eine den gegenwärtigen Lebens⸗ niſſen angemeſſene Regelung des Verſor gungsweſens für die Offiziere und Mannſchaften des Reichsheeres, der Marine und der Schutztruppen läßt ſich nicht mehr hinausſchieben. Die verbündeten Regierungen legen beſonderen Wert darauf, daß die von ihnen wieder auf⸗ genommenen Vorſchläge hierfür möglichſt bald Geſetz werden. Der Entwurf zur Abänderung einzelner Beſtimmungen des Börſengeſetzes iſt in voriger Seſſion nicht erledigt worden. Um wenigſtens in den dringendſten Punkten zu einem Abſchluß zu kommen, wird erwogen, Ihnen die Vor⸗ lage in der enger umgrenzten Form wieder zugehen zu laſſen, welche ſie durch Ihre Vorberatungen erhalten hatte. Die Fortbildung der ſozialen Geſetze bleibt eine der Hauptpflichten des Reichs. Auf Jahre hinaus wird die Geſetz⸗ gebung mit der Vereinheitlichung des geſamten Arbeiterverſicherungsrechts und mit der Aus⸗ geſtaltung der Witwen⸗ und Waiſenfür⸗ ſorge beſchäftigt ſein. Gegenwärtig wird Ihre Mitwirkung erbeten, um den gewerblichen Berufsvereinen den Erwerb der Rechtsfähigkeit zu erleichtern und die Möglichkeit freier Betätigung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen innerhalb der durch das gemeine Wohl gegebenen Grenzen zu gewährleiſten. Auch mehrere andere Geſetzent⸗ würfe werden ſich auf dem Gebiete ſozialer Aufgaben bewegen. Die Entwicklung unſerer Schutzgebiete hat durch den Aufſtand in Südweſtafrika und neuerdings durch die oſtafrikaniſchen Unruhen eine ſchwere Beein⸗ trächtigung erfahren, harte Opfer an Blut und Geld ſind dem Vaterland auferlegt worden. Ich weiß mich eins mit dem deutſchen Volke in dem warmen Dankle und der ſtolzen Anerkennung für die Offiziere und Mannſchaften die auf meinen Ruf hinausgezogen ſind und mit heldenhafter Tapfer⸗ keit unſeren Beſitzſtand bis zum Tode verteidigt haben. Die gtoßen Opfer ſind nicht umſonſt gebracht worden. Die letzten Meldungen über die Unterwerfung der Witboi berechtigen uns zu der Hoffnung auf die baldi ge Wieder⸗ herſtellung von Friede und Ordnung in dem ſchwer geprüften Schutzgebiete. Es gilt nun den aufs neue erkämpften Boden fruchtbringend zu bereiten. Die militäriſche Sicherung wie die wirtſchaftliche Erſchließung unſerer Schutz⸗ gebiete hängt ab von dem Baue leiſtungsfähiger Verkehrswege, worüber Ihnen Vorlagen zugehen werden. In dem Entwurfé zum Reichshaushalt iſt die Ver⸗ wandlung der Kolonialabteilung des auswärtigen Amts in ein Reichs⸗Kolonialamt vorgeſehen, in deſſen Rah⸗ men die Arbeitslaſt der Kolonialverwaltung leichter zu be⸗ wältigen ſein wird. Vorbereitet wird eine Vereinfachung der Vorſchriften über das Etats⸗ und Rechnungsweſen der Schutzgebiete, welche die Grundlage für eine koloniale Selbſt⸗ verwaltung bilden ſoll. In der auswärkigen Politik ſteht das deutſche Reich zu allen Mächten in korrekten, zu den meiſten in guten und freundlichen Beziehungen. Mit hoher Befriedigung erfüllt es mich, daß ich dem Herrn Präſi⸗ denten der Vereinigten Staaten in ſeinen erfolgreichen Be⸗ mühungen unterſtützen konnte, zwiſchen Seiner Majeſtät dem Kaiſer von Rußland und Seiner Majeſtät dem Kaiſer von pan den Frieden im fernen Oſten herbeizuführen. und Erwerbsverhält⸗ Ringbildungen bemerkt werden konnten. Den Eintritt Japans in die Reihe der Groß⸗ mächte begleite ich mit aufrichtigen Wünſchen für eine friedliche Kulturmiſſion dieſes hochbegabten Volkes. Meine lebhaften Sympathien gelten den Anſtrengungen, die das befreundete ruſſiſche Nachbarreich für die Neu⸗ ordnung ſeiner inneren Zuſtände macht, ich hoffe, daß es Seiner Majeſtät dem Kaiſer Nikolzus vergönnt ſein wirp, als Bahnbrecher einer glücklichen Zukunft Rußlands die Liebe und Dankbarkeit ſeines Volkes zu ernten. Ich beglückwünſche auch an dieſer Stelle die Regierung, das Volk Norwegen zur Wahl des erlauchten Königs⸗ paares, dem ich in freundſchaftlicher Geſinnung verbunden bin.— Ein Blick auf Deutſchlands eigene inter⸗ nationale Stellung darf ſich der Wahrnehmung nicht verſchließen, daß wir fortdauernd mit Verkennung deutſcher Sinnesart und Vorurteilen gegen die Fortſchritte deutſchen Fleißes zu rechnen haben. Die Schwierigkeiten, die zwiſchen uns und Frankreich in der marok⸗ kaniſchen Frage entſtanden waren, hatten keine andere Quelle, als eine Neigung, Angelegenheiten, in denen auch das deutſche Reiche Intereſſen zu wahren hat ohne unſere Mitwirkung zu erledigen. Solche Strömungen können, an einem Punkte unterdrückt, an einem anderen wiederkehren. Zu meiner Befriedigung iſt in der marokkaniſchen Frage mit Diplomatiſchen Mitteln unter Schonung der Intereſſen und der Ehre beider Teile eine Verſtändigung über die Einberufung und das Programm einer neuen Marokko⸗Konferenz erzielt worden.— Es iſt mir eine heilige Sache um den Frieden des deutſchen Volkes; aber die Zeichen der Zeit machen es der Nation zur Pflicht, ihre Schutzwehr gegen ungerechte Angriffe zu verſtärken. Um ſo ſicherer mag es dann gelingen die friedlichen Ziele des bewährten Bündniſſes mit den Herr⸗ ſchern Oeſterreich⸗Ungarns und Italiens auch fernerhin zu berwirklichen. Durchdrungen von der Größe der Aufgaben, die ſie, gehehrte Herren, erwarten, wünſche ich Ihren Arbeiten gutes Gelingen zu des Reiches Wohlfahrt, Ehre und Frieden, Poliſische Jebersſcht. * Maunheim, 28. November 1905. Städtetag und Fleiſchnot. In ſeinem bereits erwähnten Refedat über die Fleiſchnot führte in der Sitzung des Syndikus Reichstagsabg. Dr. Dove⸗Berlin als erſter Referent aus: Die Frage der Fleiſchteuerung iſt keine landwiriſchaftlich⸗tech⸗ niſche Frage, auch keine Frage der Produktion, ſondern ſie iſt eine eminent wichtige Frage der Konſumtion.(Zuſtimmung.) ES befteht die Befürchtung, daß eine Unterernährung unſerer Fabrik⸗ bevölkerung eintritt. Die Folge davon iſt ein nachteiliger Einfluß auf die geſamte induſtrielle Produktion. Die Arbeiter werden Lohn⸗ erhöhungen fordern, was wiederum zu Lohnkämpfen führen wird. Weiter fürchten wir, daß weite Kreiſe unſeres Volkes in ihrer Kaufkraft geſchwächt werden. Wie iſt nun der Fleiſchteuerung ab⸗ zuhelfen? Wir haben zunächſt zu prüfen, ob die ſo g. Ve terinär⸗ maßregeln wirklich ihren Zweck allein erfüllen. Wir dürfen über dieſe Frage nicht etwa humorvpoll oder cavalierement hinweg⸗ gehen, wie wir es hie und da geſehen haben.(Heiterkeit.) Denn die immer wieder in Ausſicht geſtellte Beſeitigung des jetzigen Zu⸗ ſtandes iſt nicht eingetreten. Eine geradezu unmäßige Erhöhung der Fleiſchpreiſe iſt kaum noch zu beſtreiten. Anfangs ſprach man freilich nur von einem Fleiſchnotrummel, von einem gewiſſen⸗ loſen Treiben der Händler und ihrer Pveſſe. Aber angeſichts der neueſten Ereigniſſe waren dieſe Behauptungen doch nicht aufrecht zu erhalten. Eine Abſchwächung der Preisſteigerungen ſei bisher nirgends erfolgt. Naturgemäß ſtiegen gleichzeitig die Ppeiſe der ſonſtigen Nahrungsmittel Roggen, Eier, Wild, Fiſche, Mehl, Gemüſe uſw. Man hat nun geſagt, an der Teuerung ſeien die Zwiſchen⸗ händler, die Händlerringe und Fleiſcher ſchuld. Auch den Städten wurde der Vorwurf gemacht, daß ſie durch ihre Schlachthausgebühren, eiſheblich zur Teuerung beitragen. Dieſe Behauptungen tauchen immer wieder auf. Die ſorgfältigſten Erhebungen faſt ſämtlicher deulſchen Handelskammern haben ergeben, daß kéinerlei derartige (Hört, hört!) Das iſt auch ſehr erklärlich. Der alte Satz der Volkswirtſchaft, daß der Preis ſich nach Angebot und Nachfrage, richtet, beſteht immer noch. Man kann zwar das Angebot künſtlich vermehren, aber das Fleiſch eignet ſich wirklich nicht zu einer dazu erforderlichen Aufſtapelung. luch wäre es von den Händlern und Fleiſchern töricht, eine Teuerung zu befördern, denn ſie hätten ſelbſt den größten Schaden davon. Sie arbeiten heute ſchon vielfach mit Verluft und haben Betriebe einſtellen müſſen. Gegen die Oeffnung der Grenzen führt die Regierung ſanitäre Gründe ins Feld. Beſteht aber eine Gefahr für unſeren heimiſchen Viehſtand, dann müſſen die Grenzen voll⸗ ſtändig geſchloſſen werden und dann darf die Regierung den Grenz⸗ verkehr nicht als Waffe bei den Handelsvertragsbverhandlungem be⸗ nußen.(Lebh. Zuſtimmung). Zum Schluß ermahnte der Redner alle Sonderwünſche zurückzuſtenlen drs ſich gemeinſam auf die Leſt, ſätze zu einigen.(Lekch. Beifall.) Der zweite Reſerent Oberbürgermeiſter Körſte⸗ Königsberg ſchilderte die Verhältniſſe im Oſten. Als drißten Referent ſchilderte Magiſtratsrat Beckh⸗München die Lage iß Hüddeu tſch⸗ lnd. Man mag zugeben, daß die Händler zu underen Zeiten einen höheren Verdienſt genammen hätten, als es im Intereſſe der konſumierenden Publikums wünſchenswert war.(Zuimmung.) Davon könne aber keine Rede ſein, daß die Händler der beutige Fleiſchteuerung verurſacht hätten, denn überall, in allen Teilen Deutſchlands herrſche die gleiche Teuerung. Redner ſchilderte dann die großen hygienſſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Schädigungen, die die jetzige Fleiſchteuerung bereits hervorgerufen habe und ſpr zum Schluß die Hoffnung aus, daß die Regierung ſich mit der Zeit den herechtigten Fordexungen der ſtädtiſchen Bevölkexung nicht ver⸗ ſchließen wird.(Lebh. Beifall). Hierauf teilte Vorſitzender Ober⸗ bürgermeiſter Kirſchner mit, daß zwei Petitjſonen einge⸗ gangen ſeien: eine vom deutſchen Fleiſcherverband, in der der Slädtetag gebeten wird, gegen die Kommunaliſierung der Fleiſch⸗ verſorgung Stellung zu nehmen und eine andere von der Fleiſcher⸗ innuung Potsdam, die um Beſeitigung der Potsdamer Schlacht⸗ ſteuer petitioniert.(Heiterkeit). Bürgermeiſter Wadehn führte ſodann aus: Die Haupk⸗ upſache der Fleiſchteuerung iſt bisher nicht erwähnt worden, nämlich die ſchlechke Jutterernte des vorigen Jahres.(Widenſpruch). Eine Fleiſchteuerung an ſich wird von niemand beſtritten; es fragt ſich muür: ſwe ſoll dieſer Teuerung abgeholfen werden? Es iſt doch durchaus normal, daß der Fleichbedarf vom Inlande gedeckt wird (Heiterkeit). Gewiß, m.., beim Handel, der international iſt, iſt das nicht der Fall, der will nur Geld verdienen. Der Redner erklärt weiter, häufig von Schlußrufen unterbrochen, daß er es bom nationalen Standpunkte aus nicht für angebracht gehalten habe, daß ſich der 1. Deutſche Städtetag an erſter Stelle gerade mit einer Frage beſchäftige, die die Leidenſchaften am tiefſten aufgewühlt habe. (Lachen). Er wolle mit dieſer Erklärung dem Städtetage an ſich die Berechtigung nicht beſtreiten, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen Aber er habe doch die Empfindung, daß die heutige Tagung eine Breſche legen ſolle in das vom Bundesrat und Reichstag inaugurierle große Handelsvertragswerk, in dieſes ſo mühevolle große nakionale Werk, das der Mann von der Straße allerdings nicht zu überblicken vermag, ſondern nur der, der weiter ſieht.(Wachſende Unruhe), Der Redner ſchließt mit der Mahnung, der Städtetag möge ſich nicht in das Fahrwaſſer ſchranbenlos kapitaliſtiſchen Intereſſen begeben, ſondern auch in wirtſchaftspolitiſcher Beziehung einen nakjonalen Standpunkt einnehmen.— Stadto. Juſtizrat Caſſel⸗Berlip Während der Ausführungen des Vorredners hatte ich oft die Empfſn⸗ FDung, als ob ich mich nicht nur räumlich, ſondern in Wirklichkeit im preußiſchen Abgeordnetenhauſe befinde.(Heiterkeit.) Der Vor, redner wird mit ſeinen Ausführungen ſicher das Wohlgefmllen des Herrn von Podbielski erregen, der ihm das Kompliment einer ganz objektiven Würdigung der Dinge machen wird,(Heiterkeit.) Seiß wann iſt es denn übrigens antinational, der Bevölkerung billiges Fleiſch zu beſchaffen!(Sehr gut). Redner tritt, über die Leitſätze der Referenten hinausgehend, für eine Abſchaffung oder Ermäßigung der Viehzölle überhaupt ein. (Beifall.) Stadtv. Singer⸗Berlin kritt ſodann für die Kom⸗ munaliſierung der Fleiſchverſorgung ein dem ein zigen Mittel, das die Städte heute noch haben. Der Städtetag müſſe mehr für die Fleiſchnot übrig haben als ein paar mehr oder minder faule Witze. Oberbürgermeiſter Bender⸗Breslau verteidigt die Faſſung der Leitſätze. Stadtv. UIri ch⸗Offenbach: Mit dem ſchwachen Leitſatz 6 können Sie den Agraxiern nicht an den Wimpern klimpern.(Heiterkeit). Ich bin über den Verlauf des Städtetages einigermaßen enttäuſcht. Ich hätte vom Bürgertum in ſeiner Ver⸗ tretung auf dem Städtetag einen anderen Ton erwartet(Aha!) Bezeichnend iſt, daß die Regierung keinen Vertreter (Zuruf: Iſt ja garnicht eingeladen). Zu den Agrariern kommen die Regierungsbertreter auch, wenn ſie micht eingeladen ſind.(Lachen.) Die Leitſätze ſind mir viel zu ſchwach. In der Geſamtabſtimmung wurden alle Leitſätze mit allen gegen die Stimme des Bürger⸗ meiſters Wadehn angenommen.(Lebh. Beifall.) Gegen die Tabakſteuervorlage hat der Freiſinnige Verein Mannheim Monkag nach einem Referat des Stadtv. Herrn Herm. Hirſ ch in folgen⸗ der Reſoluti on Dr. Weingart Stellung genommen: „Die heutige Mitgliederverſammlung des Freiſinnigen Vereins Maunheſm ſpricht ſich nach eingehender Beratung der in der Preſſe geplante Tabakſteuervorlage an erfolgten Mitteilungen über die Hand fachverſtändiger Darlegungen einſtimmig gegen jede Erhöhung der derzeitigen Zoll⸗ und Steuerſätze auf Tabak aus. Vor allem hält ſte bei Annahme des projektierten Geſetzes eine ephebliche Schädigung der außerordentlich großen, in der heimiſchen Tabgk⸗ induſtrie beſchäftigten Arbeiterſchaft und der ſonſtigen mit dieſer Induſtrie verknüpften zahlreichen Berufskreiſe für unausbleiblich, Weiterhin aber erblickt ſie in dem Projekt eine Verletzung Ner In⸗ tereſſen der großen Konmſumentenmaſſe und, wie in jeder indtreklen Steuer, eine zu bekämpfende Ungerechtigkeit.“ Die Börſengeſetznovelle. Der Vorſtand des Zentealverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Banklergewerbes hat ſich in ſeiner am neurs, Redakteur, Zeitungskorreſpondent, Erfinder, Verleger und Regitator— und neben jeder Okkupation noch Schriftſteller. Er war zu Zeiten ſo arm, daß er tagelang hungerte und ward als Goldgräber zum Milliardär, ohne es zu wiſſen. Seltſame Schick⸗ ſale. In San Francisco fanden ſich um 1867, als Clemens 22 Jahre alt war, gufällig fünf ſolcher ſchriftſtelleriſchen Talente zul⸗ ſammen, ein Bret Harte, Stoddard, Webb, Mutford und Mark Twain. Allen ging es miſerabel, kümmerlich lebtem ſie von der Hand in den Mund, aber am übelſten war Twain daran. Er hungerbe. Sein Humor war freilich auch dazumal intakt. Einem Schauſßieler, der ihm für fünf„Witze“ ein Honorar von fünf Dallars bot, antwortete er, er wolle ihn nicht blamieren, denm an ſeinem(des Schauſpielers) Munde würde doch jedermann die⸗ Witze für geſtohlen halten. Daß er in ſeiner Goldgräberlaufbahn. der Beſitzer von Millionen geweſen war, erfuhr er erſt, als das Vermögen unpiederbringlich hinter ihm lag. Er hatte ſeinen Anteil an einer für taub gehaltenen Mine ahnungslos verkauft und andere Leute ernteten die Millionen. Doch das ſeltſamſte Schickſal von allen fanden ſeine Bücher, die zu einer zweiten, ebenfalls trügeriſchen Goldgrube für ihn wurden. Mark Twain hat ein un⸗ geheures, beiſpielloſes Geld verdient und— wieder verloren. Sein erſtes, nach langem Ausbieten um 1868 endlich bei der Herford⸗ Verlags⸗Geſellſchaft an den Mann gebrachtes Werk, die„Inno⸗ cents Abroad“, wurde auf den erſten Anhieb in 200 000 Exemplaren wovon die Hälfte dem Verfaſſer gehörte, und begründete ſeinen Ruhm. Amerikamiſche Zeitungen vechneben ſchon vor Jahren aus, daß allein die Bücher Mark Twains, Vortragsreiſen uneingerechnet, dem Humoriſten über eime Million Dollars eingebracht hätten, und die Rechnung ſinmmt. Aber auch dieſe Mine flog auf. Seit 1884 war der Autor ſein eigener Verleger und zwar mit Glück, ſo weit es ſeine eigenen Schöpfungen betraf, denn gleich das erſte Verlagswerk der Firma Webſter“, der berühmte„Huckleberry Finn“, brachte 100 000 Dollars Reingewinn. Mit den fremden Werken, die Mark Twain in ſeinen Verlag aufnahm, ſcheint er aber weniger Glück gehab! zu haben, denn die Fürma brach zuſammen und der große Schrif b⸗ ſteller verlor dabei nicht nur ſein großes Vermögen, ſondern häufte auch noch eine enorme Schuldenlaſt auf ſeine Schultern. Das wan 1895, juſt zurzeit des ſechzigſten Geburtstages Mart Twains, als er hätte anfangen ſollen, in Ruhe die Früchte ſeines Fleißes zu genießen. Der ſeltſame Mann ſchlug alle ihm dargebotene Hilfe aus und verpflichtete ſich, allein auf ſeine Feder geſtützt, binnen vier Jahren alle Verpflichtungen zu löſen. Mark Twain ergrfff den Wanderſtab, verließ ſein gemütliches Heim in Hartford und unternahm eine Vorleſungstour um die ganze Welt. Vor ihm her gingzen Glang und Klang ſeines Namens. Türen und Heiden öffneten ſich überall. Engliſche und amerikaniſche Verleger und Zeitungsbeſitzer zahlten für jeden Brief aus Twains Feßer Rieſen⸗ honorare. In London, wo der Autor ſich für eine Weile miederließ, entſtand ſein Werk„Reiſe um die Welt“, im Wien, wo er mehrere Jahre lebte, quoll eine neue Fülle heiterer Schriften aus ſeinen Feder— und jetzt, zehn Jahre nach dem„Niederbruch“, hat der tapfere Mann nicht nur die Genugtuung, ſeine Schulden rechtzeitig bei Heller und Pfennig bezahlt, ſondern ein neues Vermögen er⸗ worben zu haben. In den Schriften Mark Twains ſpiegeln ſich ſeine vielge⸗ ſtaltigen Schickſale wieder. Nur wer ſie in ihrem Zuſammenhange⸗ geleſen hat und das Land des Dichters kennt, begreift den ungeheuren Erfolg, den ſeine Art in Amerika finden mußte und die Verbreitung ſeiner Schriften überhaupt. Mit den übrigen bedeutenden Humoriſten des zeitgenöſſiſchen Amerika hat Clemens wenig Aehnlichke it; der große Bill Nye, deſſen jährliches Einkommen auf 200 000 M. geſchätzt ward, und Lewis, der geniale Erfinder des„Arizona Kiker“, ſtehen weit unter ihm. Mark Twain gehört zu den wenigen originellen Geſtalten, die aus dem amerikaniſchen Schrifttum hervorragen. Neben dem Dichter Walt Whitman, dem Ethiker Gmerſon, dem Dichter⸗Philoſophen Thoreau wird mam als einen ganz Eigenen den „Humoriſten“ Mark Twain nennen müſſen. Aber in Wahkheit iſt der Humor, der bald vührend und unter Tränen lächelnd, bald grotesk und in weſtlicher Rauheit auftritt, nur Rahmen für tieferen Inthalt. Die erſten Bücher des ankee⸗Humorfſten gemahnen an Dickens. In ihnen iſt Ruhe und Tiefe und noch nichts von der Jagd nach dem Witz, die manche ſpäteren Schriften kennzzeichnet. Der Tumult und der häufige Wechſel in der äußeren Lebensführung hindekten Mark Twain, ein ganzer Dickens zu werden, es mußte bei einem Abglanz bleiben— ſo weit man überhaupt zwiſchen dem Schilde ver einer alten und dem einer neuen Kultur Vergleiche ziehen kanm. Aber wie Dickens iſb auch Mark Twam ein hellſeheriſcher Seelenſchilderer, er hat ſeinem Volße tief ins Herz geſchaut und mehr hier, als in ſeinem Humor, ſind die Wurzeln des beiſpielloſen Erfolges zu ſuchen. Wer Mark Twain kennt, kennt auch die Amerikamer— bvie ſie, liebt auch er den Witz, beſonders den „Practical joke“, den wir mit Schabernack bezeichnen. Wie alle ſeine Landsleute haßt er die Sentimentalität, liebt die Natur ſchrärmeriſch und iſt ein kühler Geſchäftsmann. Wie die meiſten Amerikaner, die nicht gexade in den Weltſtädten geboren wurdem ißß auch Samuel Clemens aufgewachſen— nämlich wild, frei, ſich lelbſl überlaſſen, nicht ein Knabe, ſondern von der erſten Hoſe am ein kleiner ſelbſtändiger Mann. Klänge aus Menſchenherzen, Kultur⸗ ſchilderung, Naturſchwärmerei und Humor— daraus find Mark Tiwwains Schriften zuſammengeſetzt. Wer ihn erſt zu leſen beginnt, und das iſt uns Deutſchen ja dutrch die treffliche illuſtrierte Geſamtausgabe von Robert Lutz in Stuttgart“) ſo bequem gemacht, der follte zu allererſt„Ton Sawohers“ vornehmen, die„Abenteuer und Streiche“ eines Knaben, Dieſer Knabe iſt der junge Clemens ſelbſt. Wer das Buch lieſt, lernt zugleich die Gegend genau bennten, unten am Miſſeſſippi, wo der Knabe aufwuchs. Geboren wurde Mark Twain in dem Stödtchen 5) Zwei Serien von je 6 Bänden. Preis der I. Serie broſchi 14., geb. 20 M.(ohne Illuſtrationen 10 M. bezw. 18.50.), der II. Serie 11., bezw. 17 M. Die Bände ſind auch einzeln käuflich. Ferner exiſtiert eine illuſtrierte Jugendausgabe in 2 Bänden à.50 M. entſandt hat. * Err. rr eereeeeeeee dee eeeeeeeere ereene 1. r eeere reeeeeee * Mannheim, 28. November. General⸗Anzeiger. 9. Seite. 25, ds. Mts. abgehaltenen Sitzung nach der„Nat.⸗Ztg.“ auch mit der Reform des Börſengeſetzes beſchäftigt. Man erinnerte daran, daß der Staatsſekretär Graf Poſadowsky ſeinerzeit von dem geltenden Börſengeſetz als von einem Geſetz, das den Betrug geradezu ſanktioniere, geſprochen, daß aus gleichen Gründen auch das preußiſche Handelsminiſterium unter Miniſter von Möller die Börſengeſetzreform konſequent vertreten habe und daß angeſichts einer Reichsgerichtsentſcheidung vom 26. November 1904 von einem Mitgliede des erkennenden Senats über die unbilligen Folgerungen, die der Richter aus dem Börſengeſetz zu ziehen genötigt iſt, öffenklich Klage geführt wurde. Auch darauf wurde hingewieſen, daß für den Fall des Eintritts einer rückläufigen Bewegung, welche ja früher oder ſpäter einſetzen müſſe, die Fälle der Erhebung des Differenz⸗ einwands ſich häufen und damit die demoraliſierenden Wirkungen des Börſengeſetzes wiederum aufs deutlichſte zu Tage treten würden. Es wurde demgemäß die beſtimmte Erwartun gausge⸗ ſprochen, daß die Regierung in der bevorſtehenden Reichstagsſeſſion die alsbaldige Erledigung der von ihr vertretenen Revifion des Börſengeſetzes mit aller Energie betreiben werde. Deutsekes Reich. — Das Beileidstelegramm des Kaiſers an Herrn von Jaunez, der Präſidenten des elſaß⸗ lothringiſchen Landesausſchuſſes, hat bekannklich kürzlich dadurch Aufſehen erregt, daß es in franzöſiſcher Sprache ab⸗ gefaßt war. Die„Straßb. Poſt“ erhält nun folgende Auf⸗ klärung von geſchätzter Seite: In Wirklichkeit ſind zwei Telegramme des Kaiſers ab⸗ geſandt worden, ein deutſches und ein franzöſiſches. Das erſte, das deutſche, iſt offenbar nach dem Eingange der Todes⸗ nachricht im Allerhöchſten Auftrage abgeſandt worden. Das zweite, das franzöſiſche, iſt ſpäter eingegangen, anſcheinend nach der Rück⸗ kehr des Kaiſers ins Neue Palais. Das offizelle Telegramm war alſo in deutſcher, das private, das einen perſönlichen Akt der innigen Anteil⸗ nahme des Kaiſers bezeichnet, in franzöſiſcher Sprache gehalten. Weshalb kam dieſe Aufklärung nicht früher? Mancher ſcharfen Polemik wäre dadurch der Boden entzogen geweſen. — Auf der Tagesordnung der zweiten ſächſiſ chen Kammer ſtanden Montag die Interpellationen der Nationalliberalen und Freiſinnigen bezüglich der Umord⸗ nung des Wahlrechts für die zweite Kammer. Die Er⸗ örterung blieb ohne praktiſches Ergebnis. Die Konſervativen bollen keine Reform. Die Regierung hält an dem Standpunkte feſt, keine Vorſchläge zu machen. Die Nationalliberalen wollen nach Einſicht in das Regierungsmaterial über das Plural⸗ wahlrecht über weitere Schritte beſchließen. — Eine von 1000 Zigarrenarbeitern beſuchte Ver⸗ jammlung in Lemgo(Lippe), an welcher der Reichstagsabgeordnete für Lippe, Meyer⸗Jobſt, und mehrere lippiſche Landtagsabgeordnete teilnahmen, faßte eine Reſolution, welche ſich gegen die ge⸗ plante Tabakszollerhöhung ausſpricht. Eine gleiche Ver⸗ ſammlung fand in Mennighüffen(Kreis Herford) ſtatt. In dieſer Verſammlung verſprach der Reichstagsabgeordnete des Wahlkreiſes, Meyer(konſervatibv), gegen die Erhöhung eintreten zu wollen. — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Unteroffizier Wilhelm Schnelle, geb. zu Berne, am 17. ds. in Berſeba an Herzſchlag geſtorben; Reiter Otto Stielike, geb. zu HRuschenwerder, am 24. ds. im Feldlazarett 15 in Haſuur an Ty⸗ phus geſtorben. — In Jena gaben die Studierenden aus Rußland zu erkennen, daß ſie die hieſige Univerſität verlaſſen werden, wenn die Univerſitätsbehörde noch länger die bisherige Zurückhaltung be⸗ wahrt. Der Streik dauert ſchon die vierte Woche. — Weibliche Aerzte. Eine intereſſante Zuſammen⸗ ſtellung über die in Deutſchland approbierten weiblichen Aerzte fin⸗ det ſich in der„Deutſchen mediziniſchen Wochenſchrift“. Seit dem FJahre 1900 haben 46 weibliche Perſonen die ärztliche und 6 die zahnärztliche Approbation erworben. Von 31 dieſer Aerztinnen liegen genauere Daten vor. Danach ſind neun in Berlin, vier in Charlottenburg, je eine in Bremen, Breslau, Darmſtadt, Dresden, Frankfurt a.., Hamburg, Karlsruhe, Königsberg Leipzig, Mannheim, Nürnberg, Roſtock und Weimar, je zwei in Halle und München tätig; eine iſt von Frankfurt a. M. nach Florenz ver⸗ zogen. Von den ſechs Zahnärztinnen wohnte je eine in Berlin, Dresden, Hannover, Königsberg und München; zwei Schweſtern üben die zahnärztliche Praxis in Dresden. Von den 31 Damen ſind 24 prakkiſche Aerztinnen für Frauen und Kinder, vier ſind Spezialiſtinnen, und zwar eine für Kinder, zwei für Frauen und eine für Kinderkrankheiten und Orthopädie; drei ſind Aſſiſtentinnen, mämlich an einer Entbindungsanſtalt, einer pfhchiatriſchen Klinit und einer Staatsirrenanſtalt. Von den praktiſchen Aerztinnen be⸗ kleiden zwei das Amt einer Schulärztin, eine— in Berlin— das⸗ jenige einer Poligeiärztin. Den Doktortitel haben 30 Aerztinnen. Verheiratet ſind vier. Florida im Staate Miſſouri, am 30. November 1885, wenige Jahre ſpäter ſtedelte die Familie des Dichters jedoch nach Hannibal über. und dies iſt der Schauplatz der Taten Tom Sahwers und ſeines Freundes Huckleberrh Finn. Vielleicht befällt den Leſer, der ſich zum erſten Male in dieſes herrliche Buch vertieft, ein Befremden nach allem, was er von und über Mark Twain geleſen, hat er einen ganz anderen Humor zu finden erwartet, aber er wird bald verſöhnt durch den Schimmer der Jugendfriſche, der über den Schilderungen liegt, durch die wunderbare Schärfe der Beobachtung des Kindes⸗ gemütes und die Anmut der Naturſchilderung. Niemand kaun ohne Rührung und wehmütige Rückerinnerung in die eigene Kinderzeit das„Verhältnis“ zwiſchen Tom und der kleinen Becky verfolgen, niemand bleibt kalt den Bildern gegenüber, die der Dichter von der Natur entwirft und ſchließlich findet man ſich auch in den eigen⸗ artigen Humor, der bei den Landsleuten des Dichters weit mehr Verſtändnis findet, als bei dem deutſchen Leſer. Dann und wann taucht aber auch der echte, tief menſchliche Humor auf, jenes Lachen, bas mit dem Weinen berwandt iſt, und gerade in Tom Sawhers findet ſichs häufiger als irgendwie ſonſt. Stufe für Stufe begleitet man den Ruheloſen, dem alles unter den Händen zu einem humor⸗ vollen Gemiſch von Dichtung und Wahrheit wird, auf ſeinem ge⸗ wundenen Lebenswege. Die Bilder vom Miſſiſſippi, aus jener Zeit, els der Dichter⸗ ſelbſt das Steuer führte, ſind in ihrer Art einzige Dokumente einer verſunkenen Epoche amerikaniſchen Lebens, voll wunderſamer Naturſchwärmerei und doch ſo feſt auf dem Boden ber platten Alltäglichkeit ſtehend, daß man aus dem Behagen nicht erauskommt. Aber auch hier ſpielt der Humor nur eine ſekundäre Rolle, der Strom iſt es, deſſen Majeſtät und Schönhen alle Bilder debt und verklärt. Die Skizzen aus den Gold⸗ und Silberländern, die grotesken short stories, die ernſteren Schriften, zu denen „Pudd'nhead Wilſon“ gehört, die Reiſeſchilderungen und neuen Abenteuer ſind mit der geit zu einer ganzen Bibliothek angeſchwollen. Ihre einzelnen Glieder durchlaufen die ganze Welt, denn„Mark Twain“ iſt in ſämtliche lebenden Sprachen überſetzt. und gehen dem anne, der ſo bielen Millionen von Menſchen Freude bereitet hat, die Gewähr, daß er nach ſeinem ſozigſten Geburtstage keine neuen Vos und Downs mehr zu fürchten braucht. auke. 1* 5 8 Bund der Induſtriellen. sh: Berlin, 27. Nob. Unter ſtarker Beteiligung trat heute vormittag der 1895 in Berlin begründete Bund der Induſtriellen zu ſeiner 10. General⸗ berſammlung zuſammen, die zugleich eine Jubiläumstagung darſtellt. Den Vorſitz führte einer der Mitbegründer des Bundes, Geh. Kom⸗ merzienrat Wirth⸗Berlin. Generalſekretär Dr. Wen dlandt⸗ Berlin erſtattete den Geſchäftsbericht des Bundes. Er ſchloß daran die Mitteilung, daß der Bund für die Flottenvorlage einzutreten beabſichtige, aber gegen die alleinige Belaſtung der Induſtrie mit den Koſten proteſtieren müſſe. Die Flottenreſolution lautet: „Die im vorigen Jahre vom Bund der Induſtriellen aus⸗ geſprochene dringende Notwendigkeit eines ſchnelleren Ausbaus der deutſchen Flotte erſcheint durch die Novelle zum Flottengeſetz nicht genügend berückſichtigt. Ohne eine Aenderung des Flottengeſetzes anzuſtreben, hält der Bund es für erforderlich, daß jede erreichbare Beſchleunigung bei der Ver⸗ ſtärkung der deutſchen Seemacht in die Vorlage aufgenommen wird.“ Dr. Wendtland ermahnte zum Schluß die deutſchen Induſtriellen zum Zuſammenſchluß und zum einmütigen Kampf für den deutſchen Induſtrieſtaat. Sonſt werde ſich das traurige Schauſpiel wie beim Zolltarif wiederholen, wo ſchließlich die Induſtrie die Zeche bezahlen mußte. Er habe die Ueberzeugung, der Reichskanzler würde indu⸗ ſtriell ſtatt agrariſch ſein, wenn er eine geſchloſſene Phalanx der deutſchen Induſtrie hinter ſich wüßte.(Lebh. Beifall).— In der Debatte regte Fabrikbeſitzer Kerrl⸗Kaſſel die Abhaltung einer Monſtre⸗Induſtriellen⸗Verſammlung nach dem Muſter der Zirkus Buſch⸗Zuſammenkunft gegen die Fleiſchnot an.— Direktor Herz⸗ Stade: Man ſollte nicht auf das Niveau der Agrarier hinabſteigen, ſondern vorſichtig und maßvoll auftreten.— Rechtsanwalt Zöphel⸗ Leipzig warnte demgegenüber vor jeder Leiſetreterei. Der Bund der Induſtriellen dürfe ſich nicht der Aufgabe entziehen, Ge⸗ rechtigkeit in die Reichsfinanzreform hineinzutragen.— Fabrikbeſitzer Kerrl⸗Caſſel bezeichnete ſpeziell die Quittungs⸗ und ähnliche Steuervorſchläge als verfehlt. Es wurde hierauf be⸗ ſchloſſen, eine außerordentliche Generalberſamm⸗ lung des Bundes der Induſtriellen in Sachen der Fleiſchnot einzuberufen.— Fabrikant Krueger⸗Berlin ſprach über die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine. Nach kurzer Debatte gelangte folgende Reſolution zur Annahme: „Der Bund der Induſtriellen ſpricht ſich für die Erteilung der obligatoriſchen Rechtsfähigkeit an die Arbeiterberufsvereine aus, unter der Vorausſetzung, daß ihnen keine Ausnahmeſtellung vor anderen Vereinen eingeräumt und daß außer ihrer zivil⸗ rechtlichen Haftbarmachung der Schutz der Minderheiten und in Streitfällen Repreſſionsmaßregeln gewährleiſtet werden.“ Zum letzten Punkt der Tagesordnung: Warenzeichenraub referierte der Vorſitzende des Verbandes Deutſcher Mineralwaſſer⸗ Fabrikanten Lohmann⸗Berlin, während Patentanwalt Rauter⸗ Charlottenburg zu dieſer wichtigen Frage ein ſchriftliches Gutachten erſtattet hatte. Die Referenten verlangten, daß jede Warenzeichen⸗ anmeldung und ordnungsmäßiger Einreichung zunächſt zwei Monate lang öffentlich ausgelegt werde. Nach einer kurzen Debatte wurde die Tagung geſchloſſen.— Am Abend vereinigten ſich die Mitglieder zu einem Feſtmahl im Hotel de Ruſſie. Der Reichshaushaltsetat für 1906 ſchließt in Ausgabe und Einnahme mit 2406 274.999 Mark (+ 191 042 638.) ab. Im ordentlichen Etat betragen die fortdauernden Ausgaben 1898 421 152 M.(+ 136 205 260 Mark), die einmaligen Ausgaben 248 221248 Maxk (+ 23 689 025.). Die Einnahme des ordentlichen Etats in gleicher Hähe ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Zölle und Verbauchs⸗ ſteuern 889 480 140 M.( 8 195 790.), Reichsſtempelabgaben 95 971000 M.(. 9 547 000.), Ennahmen auf Grund der neuen Steuergeſetzentwürfe 156000000 M. (+ 156 000 000.), Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung Mark 544 315 500( 27 237 975.), Reichsdruckerei 8 933 000 Mark (+ 413 000.), Reichseiſenbahnverwaltung 107 382 700 Mark (+ 3 068 000.), Bankweſen 15691000 M.(— 76 500.), Ver⸗ ſchiedene Verwaltungseinnahmen 40 733 676 M.(. 8 793 771.), Reichsinvalidenfonds 45 870651 M.(— 2 556 713.), Ueberſchüſſe aus früheren Jahren 329 400 M.( 88 500.)„ Ausgleichungs⸗ beiträge 20 182 371 M.(— 393 927.), Matrikularbeiträge Mark 222 258 462(— 45 122 111.) Zu dem Einnahmeanſatz auf Grund der neuen Steuergeſetz⸗ entwürfe gibt die Regierung eine lange Erläuterung, in der ſie zu⸗ gibt, es ſei ungewöhnlich, noch nicht verabſchiedete Geſetzentwürfe in ihren vorausſichtlichen finanziellen Wirkungen bereits in dem Etats⸗ entwurf zu berückſichtigen. Wenn das aber diesmal geſchehe, ſo be⸗ ruhe das auf der Unmöglichkeit, den vorliegenden Etatsentwurf in anderer Weiſe in Einnahme und Ausgabe zu balanzieren. Die Summe von 156 Millionen Mark beruht auf folgenden Einnahmeſchätzungen für 1906: aus der Brauſteuer „ Trbakſteuer Zigarettenſteuer Stempelſteuer Erbſchaftsſteuer 28 700 000 M. 34 300 000„ 5 000 000„ 72 000 000„ 16 000 000„ 75 1 7„ 75 77 zuſammen 156 000 000 M. Ausgabe und Einnahme des außerordentlichen Etats betragen 259 632 599 M.(. 31148 353.)— Für die Expedition nach Südweſtafrika werden 103 142 100 M. (+ 21 809 490.) gefordert. Für die Expedition nach Deutſch⸗Oſtafrika iſt neu ein Extraordinarium vbon Mark 1438 000 ausgeworfen.— Der Etat der Reichsſchuld ſieht bei 6200 M. Einnahmen 127 555500 M. fortdauernde Ausgaben (+ 13 945 550.) vor, darunter auch die Verzinſung der neuen, 254 700 000 M. betragenden Anleiheforderung für 1906. Die geſamte Reichsſchuld betrug am 1. Oktober 1905: zuſammen 3 543½ Millionen Mark. Der Etat der Schutzgebiete ſchließt mit 149 435 424 M. (+ 24 179 634.) ab. Davon entfallen auf Oſtafrika 11717 208 Mark( 2 609 248.). Der Reichszuſchuß beträgt 7 059 827 M. Der Etat enthält eine Reihe Forderungen für die Ausdehnung der Zibilverwaltung über das ganze Schutzgebiet Oſtafrika, um die Organe der Schutztruppe, die jetzt vorwiegend zu Verwaltungszwecken berwendet werden, für militäriſche Aufgaben freizumachen. Vor⸗ geſehen iſt die Schaffung dreier Reſidenturen und 8 Bezirksämter mit 6 Nebenſtellen. Die politiſche Lage erfordert, von der farbigen Schutztruppe 2010 Köpfe dauernd zu behalten. Zur Ausbildung eines eigenen Beamtenſtandes für die Kolonie ſind bisher 5 Kolonial⸗ Eleven einberufen worden. Die einmaligen Ausgaben anläßlich des Eingeborenen⸗Aufſtandes werden auf 1 238 860 M. beziffert. Die farbige Schutztruppe ſoll durch eine weiße von 150 Mann ausſchließ⸗ lich der Chargen erhöht werden. Kamerun erfordert einen Reichszuſchuß don 3 252 095., ein Mehr von 871846 M. Für Togo iſt auch diesmal ein Reichszuſchuß unnötig. Die Einahmen gegen das Vorjahr betragen ein Mehr von 165 296 M. Der Etat für Südweſt⸗Afrika beziffert ſich auf 111785 300 Mark, ein Mehr von 23 394 600., der Reichszuſchuß auf 109 911500 Mark, ein Mehr von 23 281600 M. Die Verwaltung wird in Zukunft ausgeübt werden durch 9 Bezirksämter und 7 Diſtrikts⸗ ämter. Die Einmaligen Ausgaben anläßlich des Aufſtandes be⸗ laufen ſich auf 102 067 400., ein Mehr von 22 206 900., die Ausgaben infolge der Verſtärkung der Schutztruppe auf 92 888 000 0 Mark, ein Mehr von 15 288 000 M. Die Geſamtſtärke ausſchließlich der Reſerve uſw. wird für 1906 auf durchſchnittlich 14 500 Köpfe veranſchlagt. Für die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes Swa⸗ kopmund— Windhuk, die ſich noch in den Händen des Militärs befindet, ſind 1010 000 M. angeſetzt. 4 Millionen wurden als erſte Rate für den Bahnbau Mindhuk⸗Rehoboth gefordert. Im Etat von Neu⸗Guinea wird die Verſtärkung der Polizei⸗ truppe um 145 Mann und die Errichtung einer Regierungsſchule für die Kinder der Europäer vorgeſehen. Der Verwaltung der Karolinen, Paloo, Mariannen wurden als 4. Bezirk die Marſchall⸗Inſeln angegliedert. Weſentlich deshalb ſind die fortdauernden Ausgaben auf 126 240 M. erhöht worden. Der Etat für Kiautſchou iſt in Ausgaben und Einnahmen auf 14 898 000., ein Weniger von 898 000 M. beziffert; die eigenen Einnahmen ſind auf 798 000., ein Mehr von 162 000., der Reichszuſchuß auf 13 600 000., ein Weniger von 1060 000 M. veranſchlagt. Für Hafenanlagen werden diesmal 3 410 000 M. gefordert. Hus Stadt und Lanqd. Manunheim, 8. November. Ernannt wurde Aktuar Joſeph Engelmann beim Amts⸗ gericht Wertheim zum Gerichtsſchreiber, Buchharter Adam Blatz beim Großh. Finanzamte Tauberbiſchofsheim zum Revidenden bei der Steuerdirektion und Hauptamtsaſſtſtent Emil Stolzer zum Steuerkontrolleur beim Großh. Finanzamt Bretten. Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Hermann Haas in Schopf⸗ heim nach Baſel. * Beſorgung von Fahrkarten von anderen badiſchen Stationen. Die Stationen der badiſchen Staatseiſenbahnen ſind erneut ange⸗ wieſen worden, auf Wunſch von Reiſenden Fahrkarten ſowohl für einfache wie für Hin⸗ und Rückfahrt von anderen badiſchen Sta⸗ tionen zu beſorgen. Die Beſtellung kann ſchriftlich oder telegraphiſch geſchehen. Für telegraphiſche Beſtellung iſt eine Gebühr von 25 Pfennig zu entrichten. Bei rechtzeitiger Beſtellung wird dis Fahr⸗ karte auf der beſtellenden Station gegen Entrichtung des Fahrpreiſes berabfolgt. Iſt die Beſtellung auf einer vor⸗ oder ſeilwärts ge⸗ legenen Station erfolgt, ſo iſt für die Fahrt von der Beſtellſtation bis zu dieſer Station eine beſondere Fahrkarte zu löſen. Anſchaffung eines weiteren Umformers für die Umformer⸗ ſtation. Bei der Erbauung der Umformerſtation für die elektriſche Straßenbahn wurden drei Umformer von je 250 Kilowatt Gleich⸗ ſtromleiſtung erſtellt. Es wurde aber ſchon damals der Platz für einen vierten Umformer vorgeſehen, die Aufſtellung aber auf den Zeitounkt verſchoben, zu welchem ſich zwei Umformer in regel⸗ mäßigem Betrieb befinden und der dritte zu gewiſſen Zeiten zur Verſtärkung herangezogen werden muß. Dieſer Zeitpunkt iſt nun gekommen. Es erſcheint die Beſchaffung des vierten Umformers bis zum nächſten Frühjahr um ſo dringlicher, als auch eine Vermeh⸗ rung der im täglichen Betrieb befindlichen Wagen durch die Ein⸗ führung der neuen Betriebslinien durch den Parkring, nach dem Waldpark Neckarau, ins Ortsinnere von Neckarau und Waldhof und naß dem linken Induſtriehafenufer ſtattfinden wird. Vorausſicht⸗ lich wird durch Aufſtellen eines vierten Umformers, gleicher Größe wie die vorhandenen, der Bedarf an Bahnſtrom für eine längere Zeit von Jahren gedeckt werden können. Sollte jedoch durch ſpätere Vergrößerung des Netzes ein über dieſen Ausbau der Station hin⸗ ausgehender Strombedarf notwendig werden, ſo könnte dies nur durch Vergrößerung des Maſchinenhauſes ſtattfinden. Um dem vorzubeugen, erachtet es das Straßenbahnamt als zweckmäßig, daß für den vierten Umformer nicht die gleiche Einheit von 250 K. watt, ſondern eine Einheit von 500 Kilowatt vorgeſehen wird. Die Kapazität der Umformerſtation wäre nicht 1000 Kilowatt, ſondern 1250 Kilowatt, und es würde dann die Kraftquelle zweifellos für größere, in abſehbarer Zeit eintretende Erweiterungen des Straßen⸗ bahnnetzes ausreichend ſein. Auf Grund einer vom Straßenbahn⸗ amt veranſtalteten, beſchränkten Submiſſion wird der Umformer von 500 Kilowatt Leiſtung einſchließlich aller notwendigen Appa⸗ rate rund M. 33 000 koſten. Hierzu kommt noch die Aenderung des borhandenen Maſchinenfundaments, ſowie die Herſtellung des Plättchenbodens des Maſchinenhauſes. Wenn noch unvorher⸗ geſehene Koſten hinzugerechnet werden, ſo gibt es einen Geſamt⸗ 75 von M. 40 000, welche jetzt vom Bürgerausſchuf angefordert werden. Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Mann⸗ heim. Es ſei hierdurch auf die morgen Mittwoch, präzis ½5 Uhr beginnende Nitgliederverſammlung hingewieſen. Der letzten Zuſammenkunft, die der Reformkleidung gegolten, war reicher Beſuch geworden; diesmal iſt der Verein zu ſeinem eigent⸗ lichen Arbeitsgebiet zurückgekehrt: ein Mitglied des Vorſtands will verſuchen, die großen Fragen, welche die letzten Frauenkongreſſe aufgerollt, klarzulegen. Fragen ſwie die der Reform der Ehe wer⸗ den auch in Mannheim verſchiedenartig beantwortet werden; zum Meinungsaustauſch ſoll in der Diskuſſion Gelegenheit gegeben ſein. * Weihnachten in der Krippe. Der Vorſtand des Krippen⸗ bereins ſieht davon ab, durch Umſenden einer Weihnachtsliſte ſeine Freunde um eine beſondere Feſtſpende zu bitten; alle Menſchen⸗ freunde aber ſeien hierdurch an die Krippenkinder erinnert. Der Vater meiſt krank oder tot, die Mutter den ganzen Tag auf Arbeit — wie mag da das Heim der Krippenkinder ausſehen? Im Krißp⸗ penhauſe wird ihnen daher der Weihnachtsbaum entzümdet, in deſſen funkelnde Lichtchen ſie blinzeln und unter deſſen Zweigen für jedes ve ihnen nützliche Kleidungsſtücke liegen ſollen. Und damit neben dem Nützlichen die Freude nicht fehle, gibts ein kleines Spiel⸗ zeug für jedes Kind und ein bißchen was Gutes für die Küche von jeden Mutter. Alle Vorſtandsmitglieder der Krippe ſind gerne bereit, Gaben— ſeien ſie nun zum Verſchenken geeignet oder an Geldeswert— anzunehmen. Der Gabelsberger Damen Stenographenverein beranſtaltet am Sonntag, den 3. Dezember, nachmittags 3 Uhr, im Vallhaus ein Kaffeekränzchen, zu dem auch die Mitgkieder des Herren⸗ Stenographenvereins mit ihren Angehörigen eingeladen ſind. Bet dem vorzüglichen Verlauf und Anklang, den das letztjährige Kränz⸗ chen fand, iſt auf einen ſtarken Beſuch zu rechnen. Es wäre des⸗ halb erwünſcht, wenn ſich die Teilnehmer zuvor ſchriftlich im Vereinslokal P 3, 12 anmelden würden. Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Zur Aus⸗ und Weiterbildung der Vorturner findet am Sonntagvormittag in der Halle des Turnvereins Mannheim eine Gauborturner⸗ ſtunde unter Leitung des Gauturnwarts Herrn E. Thenau ſtate. * Brytabſchlag? Auf unſere geſtrige Meldung von einem Ab⸗ ſchlag der Preiſe für ſämtliche Weizen⸗ und Roggenmehlſorten an der Produktenbörſe und die daran geknüpften Bemerkungen geht uns bom Vorſtand der Bäckerinnung folgende Erwiderung zu:„Im geſtrigen Abendblatte brachten Sie die Notiz, daß nach den Markt⸗ berichten die Mehlpreiſe um 50 Pfg. zurückgegangen und daher die Brotpreiſe auch zu ermäßigen ſeien. Dies wäre bei den allgemein hohen Nahrungsmittelpreiſen für Produzent wie Konſument nur erwünſcht; doch um das Pfund Brot nur ½ Pfg. billiger berkaufen zu können, müſſen die Mehlpreiſe M..35 per 100 Kilo zurückgehen. Der letzte Brotaufſchlag erfolgte am 16. ds. Mts., nachdem die Frucht⸗ und Mehlpreiſe von September bis November M.—.50 geſtiegen waren und ſchon 14 Tage vorher auch die Brotfabrik für ſämtliche Sorten die Preiſe erhöhte. Wir bitten um Aufnahme dieſer Erwiderung in Ihrem geſchätzten Blatte, ebenſo um Raunt für nachſtehende Notiz im Intereſſe des verehrl. Publikums und um Täuſchungen voraubeugen:„Beim Einkauf von Brot werden i 4. Seite. altgewohnter Weiſe ganze und halbe Laibe verlangt. Die ganzen Brote ſollen friſch 2 Kilo 4 Pfund, die halben Brote 1 Kilo 2 Pfund wiegen. Nun werden von hieſigen und auswärtigen Groß⸗ betrieben nach amtlichem Brotzettel in den gangbarſten Sorten ſtatt 2000 Gramm(4 Pfund) nur 1700/1850 Gramm und ſtatt 1000 Gramm(2 Pfund) nur 800/900 Gramm geliefert; auch in einzelnen Bäckereien hier kommt es vor, daß ſtatt vollgewichtigem Brot ſolches mit Mindergewicht verabfolgt wird. Möge daher das verehrl. Pub⸗ likum beim Einkauf das ortsübliche Gewicht in Pfunden verlangen und jedes Brot auf das Gewicht prüfen. Ein Mindergewicht von 200 Gramm iſt gleich einer Benachteiligung von Pfennigen.“ Ein unverdientes Schickſal hatten fünf„Blaue“, um die nun vor dem hieſigen Landgericht ein Prozeß entſtanden iſt. Die fünf Hunderter wurden in Fetzen in einem Kohlenhaufen im Keller des Prokuriſten Michael Hild gefunden und nun entſtand die Frage: Handelt es ſich um einen Fund oder um einen Schatz? Die Putz⸗ frau Anna Fillinger erhob durch ihren Vertreter Anſpruch auf Herausgabe der fünf Scheine, die ſie Hild in kleine Teilchen zerriſſen übermittelte und dem ſie von der Poligei nach einem Jahre wieder zugeſtellt wurden, nachdem ſich der Verlierer nicht gemeldet hat. Von dem Beklagten Michael Hild wird der Klägeranſpruch beſtritten, erſtens habe Frau Fillinger nur einen Teil der Fetzen gefunden, die eine andere Frau bereits an das Tageslicht gefördert hätte und die Reſte zur Vervollſtändigung der Scheine wären erſt auf Anordnung der Frau des Beklagten geſucht und gefunden worden. Es handle ſich auch um keine verlorene Sache, ſondern um einen Schatz, von dem dem Eigentümer der betr. Fundſtelle die Hälfte gebührt. In der e ſehr intereſſanten Sache wurde Beweisbeſchluß erlaſſen. 5 15 Der Gewinner des 2. Hauptgewinns der Freiburger Münſterbaulotterie(40 000.) iſt der Waldarbeiter und See⸗ grasſpinner Joſeph Knoll in Umkirch. Der 1. Hauptgewinn kam bekanntlich nach Metzingen(Württ.) an vier arme Leute. dDer Lachsfang iſt am Oberrhein heuer recht ausgiebig. Große und ziemlich viele Fiſche wurden ſchon gefangen. Ein Fiſcher in Niederſchwörſtadt fing einen Lachs von 88 Pfund und ſein Mit⸗ inhaber einen ſolchen von 88 Pfund. Chealer, Runſt und(Oiſſenſchaft. Bum Theater. Wie wir erfahren, zirkulieren hier und in Lud⸗ wigshafen Liſten, die ſich für ein Hierbleiben und Wiederengagement des Herrn Hofopernſängers Carlén ausſprechen. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Dienstag, den 5. Dez,, wird außer Abonnement die Oper„Die luſtigen Weiber von Windſo r“ mit der Königl. Sächſiſchen Hofopernſänge⸗ rin Frau. Grika Wed elind vom Königl. Hoftheater in Dresden als Gaſt(Frau Fluth) zur Aufführung kommen. Es wird dies die hundertſte Aufführung dieſer Oper am hieſigen Hoftheater ſein. Den Abonnenten der Abteilung C bleibt zu dieſer Vorſtellung das Vorkaufsrecht bis Freitag, 1. Dezember, nachmittags 5 Uhr ge⸗ wahrt. Vorausbeſtellungen auf nunerierte Plätze werden zu dieſer Vorſtellung ſchriftlich durch Beſtellkarte erbeten. Die Ausgabe der ſchriftlich beſtellken Billetts erfolgt Montag, den 4. Degember; am gleichen Tage beginnt der allgemeine Vorverkauf. Miſcha Elman wurde, wie man uns ſchreibt, 1892 in Stal⸗ noje, Gouvernement Kiew, als Sohn eines Dorfſchulmeiſters ge⸗ boren.„Sein Vater, obſchon ein einfacher Mann, hatte genügend muſikaliſchen Sinn, um die in dem Jungen ſteckenden Gaben früh⸗ deitig genug zu entdecken. Er führte ihn nach Odeſſa, wo er in der Kaiſerlichen Muſikſchule aufgenommen wurde. Hier machte er der⸗ artige Jortſchritte, daß ihm das volle Lob Saraſates und Brodskys, die ihn hörten, zuteil wurde. Für ſeine Zukunft entſcheidend war es, daß ihn Profeſſor Leopold Auer aus St. Petersburg auf einer Konzert⸗Tournee in Südrußland hörte und ihn ſofort nach St. Pe⸗ tersburg mitnahm. Schon während ſeiner dortigen Studienzeit war man von dem Spiel Miſchas derart begeiſtert, daß der Vor⸗ ſchlag gemacht wurde, Miſcha konzertieren zu laſſen. Miſcha hat in Berlin ſowohl bei den, Muſikern als auch bei der Preſſe und dem Publikum einen derartigen Beifall, daß er von Berlin nach Leipzig, Wien, London und Paris ging, two er überall gleichfalls das größte Aufſehen erregte. Während der letzten Saiſon konzertierte Miſcha neunmal in London in der Queens⸗Hall mit unbeſchreiblichen Er⸗ folgen. Bei den feinſten und hervorragendſten Soireen wirkt er mit und erhält derartig hohe Honorare, wie ſie nur einer Melba oder einem Caruſo zuteil werden. Soll man nun das Spiel Miſcha El⸗ mans beſonders charakteriſieren, muß man zuerſt des warmen, tief⸗ empfundenen Vortrags und der Schönheit und Reinheit des Tones gedenken. Dieſe Eigenſchaften, gepaart mit ſeltenem künſtleriſchen Feingefühl Miſchas, ſind die Geheimniſſe, wodurch er die Cha⸗ eonne von Bach, die Violinkonzerte von Beethoven, Mendelsſohn und Tſchaikowsky, alte und neue Virtuoſenſtücke von Paganini, Vieuxtemps, Wieniawsky, Saint⸗Sasns, Lalo, Saraſate ete. ete. — alles in gleich künſtleriſcher Vollendung— ſpielen kann. Miſcha Elman wird in nächſter Zeit ein einziges Mal in Mannheim auftreten und zwar am Montag, 11. Dezember, in der 4. Muſikal. Akademie. Er wird hier ſpielen: 1. L. van Beethoven. Konzert (De⸗dur). 2. P. Tſchaikowskh. Serenade melancholique. 3. Saint⸗ Saöns. Rondo capriceioſo, alle drei Nummern mit Orcheſterbeglei⸗ tung. Vormerkungen auf feſte Plätze werden jetzt ſchon im Kon⸗ gertbureau der Hofmuſikalienhandlung K. Ferd. Heckel entgegen⸗ genommen. Der Vorſtand des Bundes gegen den Wiederaufbau des Hei⸗ delberger Schloſſes fordert zu wweiteren Beitrittserklärungen auf. Die Mitgliederliſten umfaſſen bis jetzt rund 15 000 Nafnſen. Alle deutſchen Gauen, das Ausland, Amerika, Aſien und Auſtralien ſind vertreten. Einzelne oder geſammelte Mitgliedserklärungen, mit denen, wie ſeither, eine Beſtragsverpflichtung nicht verbunden iſt, ſind an Profeſſor Sutter⸗Mainz zu richten.(Adreſſe: Schloß Lich⸗ tenberg, Poſt Großbieberau, heſſ. Odenwald.) Das Denkmal für den pfülziſchen Dichter und Schriftſteller Auguſt Becker in Klingenmünſter wird jetzt zum Wettbewerb aus⸗ geſchrieben. Nur pfälziſche Künſtler können ſich daran beteiligen. Hochſchulnachrichten. Der Lehrkörper der Univerſität Frei⸗ bunrg umfaßt in dieſem Winterſemeſter im ganzen 132 Dozenken und zwar 47 ordentliche Profeſſoren, 9 Honorarprofeſſoren, 41 außerorbentliche Profeſſoren(12 etatmäßige und 29 nichtetat⸗ mäßige), 28 Privatdozenten und 7 mit der Abhaltung von Vor⸗ leſungen beauftragte Mittelſchulprofeſſoren, Lektoren uſw.— Wie die„N. Fr. Pr.“ von der Wiener Univerſität berichtet, ſtehe für die Nachfolge Nothnagels Profeſſor Wilhelm b. Leube in Würeburg im Vordergrunde der Kandidaturen. Der Geſundheitszuſtand Henrik Ibſens iſt glücklicherweiſe nicht ſo bedrohlich, wie es zunächſt den Anſchein hatte. Dr. Gduard Vull, Jbſens Arzt, teilt folgendes mit: Der Dichter iſt im letzten Halb⸗ jahr immer ſchwächer geworden, verläßt aber jeden Tag auf einige Stunden das Bett und verweilt dann in ſeinem Bibliothek⸗Zimmer, wo er ſich mit ſeinen Angehörigen über die Angelegenheit des täg⸗ lichen Lebens unterhält. Ibſen hat im Laufe des letzten Jahres keinen Fremden empfangen; er ſieht nur Frau, Sohn, Arzt und Krankenpfleger. Appetit und Schlaf können als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Das hohe Alter des kranken Dichters ſchließt freilſch alle Hoffnung auf Geneſung aus. Für den Neuban des Stadttheaters in Lübeck ſchenkte Senator Poſſehl ein am alten Theaterplatz gelegenes, von der Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft„Kaſino“ zum Preiſe von 465 000 M. erworbenes Grundſtück, unter der Bedingung, daß neben dem Theater auf dem Grundſtück Feſtverſammlungsräume hergeſtellt würden und der dazu erforderliche Veſchluß der Staatskörperſchaften bis zum 81. Dezember berbeiaefübrt würde. General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. November. Hermann Niſſen Direktor des Berliner Nenen Theaters. Am Samstag, iſt, wie ſchon gemeldet, in einer Generalverſammlung der Geſellſchafter des Berliner Neuen Theaters Hermann Niſſen zum Direktor dieſer Bühne an Stelle Max Reinhardts gewählt worden. Niſſen zahlt an Reinhardt, der ſich fortan dem Deutſchen Theater allein widmen will, eine Abſtandsſumme von 135 000 M. für den noch ſieben Jahre laufenden Vertrag und den Fundus und wird das Theater am 1. Juli 1906, vielleicht auch ſchon früher, über⸗ nehmen. Er gedenkt aus dem Neuen Theater eine vornehme Luſt⸗ ſpielbühne zu machen, die ohne großen dekorativen Pomp auf gutes Zuſammenſpiel geſtellt werden ſoll. Außer Niſſen ſtanden noch drei ſehr ernſthafte Bewerber auf der Kandidatenkiſte: Sigmund Lau⸗ tenburg, der Oberregiſſeur Schmieden vom Luſtfpielhaus und Albert Patry. Die Wagner⸗Feſtſpiele in München. Vor kurzem lief die Nach⸗ richt durch die Preſſe, daß die Wagner⸗Feſtſpiele im Prinzregenten⸗ Theater in München im nächſten Jahre nicht ſtattfinden würden. Es ſchien, als hätten die Beſtrebungen Bayreuths bei der Generalintendantur und beim Prinzregenten Erfolg gehabt. Zwi⸗ ſchen den beiden bayeriſchen Kunſtſtädten iſt es nun anſcheinend zu einer Einigung gekommen. Die Entſcheidung des Prinz⸗ regenten über die Wagner⸗Feſtſpiele in München wird ſofort nach deſſen Rückkunft von den Jagden im Speſſart erwartet. Ge⸗ rüchtweiſe verlautet, daß die Angelegenheit zwiſchen Bayreuth und München zur beiderſeitigen vollſten Zufriedenheit bei voller Wah⸗ rung der Intereſſen Münchens geregelt werden ſoll. Herman Bahr's neues Schauſpiel„Die Andere“, das am 25. Nopember am Wiener Volkstheater als Premiere in Szene ging, iſt, wie ſchon kurz berichtet, in einer Weiſe vom Publikum ab⸗ gelehnt worden, die nach uns vorliegenden Nachrichten, jeder Be⸗ ſchreibung ſpottet. Das Ziſchen und Pfeifen ſoll ohrenbetäubend geweſen ſein, und die Künſtlerſchaar auf der Bühne, unter ihr auch Fräulein Lucie Liſſl in einer führenden Rolle, hatte alle Mühe das Stück zu Ende zu ſpielen. Das Volkstheater hat ſich in⸗ zwiſchen gezwungen geſehen die Novität vom Spielplan abzu⸗ ſetzen. „Die Siegerin“, ein dreiaktiges Schauſpiel von J. Wie⸗ gand, erregte vergangenen Sonntag bei der Uraufführung im Leipziger Schauſpielhaus nicht einmal Widerſpruch, geſchweige denn nennenswerten Beifall. Man war nur erſtaunt, ein Hofkabalen⸗ ſtück, das vor dreißig Jahren vielleicht gefallen hätte, noch auf die Bühne gebracht zu ſehen. Eine Liebesepiſode Katharinas II.— Ort der Handlung Zarskoje⸗Selo— wird darin rein auf äußerliche Situationseffekte hin ohne die leiſeſte Problemſtellung behandelt, nur der Schauplatz iſt zeitgemäß. Badiſche Politik. Ein Handlüngsgehilfe tut in einer Zuſchrift an die hieſige „Volksſtimme“ ſo, als hätten uns erſt die GSiſenacher Wahl⸗ vorgänge die antiſemitiſche Tendenz des deutſch⸗ natlonalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes ver⸗ raten und knüpft daran einige plumpe Bemerkungen, auf die zu er⸗ widern wir für unnötig halten. Aber eins ſoll dem Herrn Einſender doch geſagt ſein: Wenn man jemand erwidern will, muß man einen Grund dazu haben. Nun ſchrieben wir aber in Nr. 546 vom vorigen Donnerstag wörtlich: „Der deutſch⸗nationale Handlungsgehilfenverband ſtand ſchon ſeither im Geruche antiſemitiſcher Tendenzen. Nun nach der Eiſengcher Wahl, wo er ſich offen dazu bekannt hat, wird er, wenn er ehrlich iſt, eine Satzungsänderung vornehmen müſſen, durch die der Paſſus ausgeſchaltet wird, worin geſagt iſt, daß der Verhand um Parteipolitik ſich nicht kümmert, ſondern lediglich eine Berufsorganiſation zum Zwecke der ſozialen und wirtſchaftlichen Beſſerſtellung ſeiner Mitglieder iſt.“ Die Entgegnung iſt alſo, wie man ſieht, völlig grundlos an den Haaren herbeigezogen worden. ——-—-—.ꝛà Telzle hachrichten und Telegramme. Eine engliſche Marokkoliga. Köln, 28. Nov. Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Tanger bom 27. ds. Mts.: Das hieſige Blakt„Almoghreb Alaska“ veröffent⸗ licht aus Londoner an Marokko intereſſierten Kreiſen einen Aufruf zur Bildung einer britiſchen Marokkoliga, die das britiſche Publikum über Englands wahre Intereſſen in Marokko aufklären Und eine Reviſion der in dem engliſch⸗franzöſiſchen Abkommen aus⸗ geprägten Politik herbeiführen ſoll. Die Reichstags⸗Eröffnung. * Berlin, 28. Nob. Heute Mittag 11 Uhr wurde im Weißen Saale des königlichen Schloſſes der Reichstag durch den Kaiſer eröffnet. Zu ſeiten des Thrones, der von zwei Leib⸗ pagen bewacht wurde, nahmen Generale und Admirale Auf⸗ ſtellung, gegenüber die Leibgardekompagnie mit der Fahne. In der großen Loge nahm die Kaiſerin, die anweſenden Prinzeſſinnen, die Diplomaten und die Damen der Diplomatie Platz. Abgeordnete aller Parteien, außer den Sozialdemokraten, unter anderen auch mehrere Elſäſſer, ferner der Däne Jeſſen, hatten ſich eingefunden. Zur Linken des Thrones nahmen die Staatsminiſter, die Staatsſekretäre und Bundesratsbevoll⸗ mächtigten Aufſtellung. Dem Thron zunächſt war der Reichs⸗ kanzler und Graf Lerchenfeld. Unter großem Vortritt der Hof⸗ chargen, während die Schloßkompagnie präſentierte, erſchien der Kaiſer in Garde du Corps⸗Uniform, gefolgt von dem Kron⸗ prinzen und den Prinzen des königlichen Hauſes, welche rechts neben dem Throne ſtanden. Graf Balleſtrem brachte das Kaiſerhoch aus. Der Reichskanzler überreichte dem Kaiſer die Thronrede, welche der Kaiſer, vor dem Thron ſtehend, das Haupt mit dem Helm bedeckt, mit lauter Stimme vorlas, die Haupt⸗ ſtellen ſtark betonend. Bei der Erwähnung des tapferen Ver⸗ haltens der Kolonialtruppen ertönten Bravos der Abgeordneten ebenſo am Schluß der Rede. Der Reichskanzler erklärte als⸗ dann den Reichstag für eröffnet, und Graf Lerchenfeld brachte ein zweites Kaiſerhoch aus. Der Kaiſer verlies darauf den Saal. Die erſte Sitzung. Am Bundesratstiſche Graf Poſadowsky, Freiherr von Stengel. Auf Grund der Geſchäftsordnung eröffnet der Präſtdent der vorangegangenen Seſſion die Sitzung und beruft die proviſoriſchen Schriftführer. Hierauf wird das Verzeichnis der bereits eingegangenen Vorlagen verleſen, darunter die Flot⸗ tenvorlage, der Reichshaushaltsetat für 1906 und die Steuervorlage. Das Haus geht dann zum Namensaufruf und zur Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit über. Der Namensaufruf ergibt die Anweſenheit von 290 Mitgliedern. Das Haus iſt alſo beſchlußfähig. Naächſte Sitzung Mittwoch 2 Uhr. Tagesordnung: Wahl der Präſidenten und der Schriftführer. Schluß gegen 8 Uhr. — Gautſch's Wahlrechtsverſprechungen. »Wien, 28. Nov. Zu Veginn der hentigen Sitzung des Abgeordnetenhauſes gab Miniſterpräſident Gautſch eine Er⸗ klärung über aktuelle politiſche Fragen ab, vor allem über die Ein⸗ führung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts. Er er⸗ klärte, daß die Regierung die Vorſchläge über das allge⸗ meine Wahlrecht ſpäteſtens bis Ende Februar ein⸗ bringen werde. Das Ergebnis der letzten Seſſion, in der ſich die Majorität für das allgemeine Wahlrecht ausſprach, habe gu dieſem Entſchluſſe geführt. Gautſch verſprach ein für jedermann verſtändiges Wahlrecht und ſprach ſich gegen das Proportional⸗ und Pluralwahlrecht aus. Auch die Analphabeten ſollen das Wahlrecht erhalten. Gautſch verſprach lt.„Frkf. Ztg.“ weiter die natio⸗ nale Autonomie, die Reform des Herrenhauſeg und eine Reform der Geſchäftsordnung. Die Mede wurde von den Alldeutſchen ſtürmiſch unterbrochen; andere Par⸗ teten ſind befriedigt. Wahlrechtsdemonſtrationen in Wien. Wien, 28. Nov. Die von der Sozialdemokratie veranſtal⸗ tete Kundgebung der organiſierten Arbeiter für das allgemeine, gleiche, direkte Reichstagswahlrecht fand ſtatt. Eine Deputation be⸗ gab ſich zum Reichsratsgebäude um dem Miniſterpräſidenten und den Präſidenten beider Häuſer eine Petition zu überreichen. In⸗ zwiſchen vollzog ſich der Vorbeimarſch in voller Ordnung. »Wien, 28. Nop. Es ſind faſt ſämtliche Etabliſſe⸗ ments und Geſchäfte geſchloſſen. Auch die ſtändigen Plätze für Lohnwagen ſind leer. Die Straßenbahn mußte auf der Ringſtraße den Betrieb einſtellen. Der Demonſtrations 8ug formierte ſich auf dem Karls Platz, von wo der Aufmarſch um 994 Uhr begann. Zuerſt marſchierten einige hundert Nationalſozialiſten mit der flaviſchen Trikolore. Sodann erfolgte der Aufmarſch der Soztaldemokvaten in Zehner⸗Reihen. Sie waren nach Bezirke und Gewerkſchaften geordnet. Auch zahlreiche Deputationen aus der Provinz waren erſchienen. Auch die Heimarbeiterinnen nahmen daran teil. Die meiſten Gruppen hatten rote Fahnen und Embleme mit Aufſchriften. Dem Zuge wurde ein Portal aus rotem Tuche mit der Inſchrift:„Heraus mit dem Wahlrecht“ vorange⸗ tragen. Von einer Gruppe wurde lt.„Frkf. Ztg.“ ein Sarg ge⸗ tragen. König Haakon an Kaiſer Wilhelm. * Chriſtiania, 28. Nov. König Haakon ſandte am 285. Nobember folgendes Telegramm an den Deutſchen Kaiſer: „Heute in Chriſtiania angekommen, beeile ich mich Ew. Maje⸗ ſtät zu benachrichtigen, daß ich von der königlichen Gewalt Beſitz er⸗ griffen habe. Es iſt meine Hoffmung, daß Ew. Majeſtät mir die Be⸗ mühungen zu erleichtern gewillt ſein werden, die Bande, die mich mit Ew. Majeſtät verknüpfen, immer mehr und mehr zu kräftigen, und die ſo glücklichen Beziehungen, die zwiſchen unſeren Völkern be⸗ ſtehen, zu entwickeln.“ Hierauf traf nachſtehende Antwort des Kaiſers ein: „Ich danke Ew. Majeſtät für Ihr Telegramm vom 25. Noven⸗ ber, durch das ich benachrichtigt werde, daß Sie von der königlichen Macht Beſitz ergriffen haben. Ich drücke meine warmen Wünſche aus, für die glückliche Vollbringung Ihrer neuen Aufgabe. In Ihren Bemühungen für das Glück des Landes und für die fortſchreitende Kräftigung dex Bande⸗ zwiſchen Ew. Majeſtät und mir, wie zwiſchen unſeren beiden Ländern, werden Ew. Majeſtät mich ſtets an Fhrer Seite finden.“ Die Lage in Rußlaud. Ein Semſtwovertreter im Miniſterium? Petersburg, 28. Nov. Blättermeldungen zufolge keilte Witte den Vertretern der ſtädtiſchen Semſtwos mit, daß er es für notwendig halte, irgendeinem Vertreter der Semſtwos das Portefeuille des Innern zu übertragen. Die meuternden Soldaten. * Petersburg, 28. Nov. Wie die„Nowoje Wremja“ aus Sebaſtopol meldet, ſind unter den meuternden Matroſen Zwiſtigkeiten ausgebrochen. Mannſchaften, die die Kafernen verlaſſen, werden gewaltſam zurückgebracht und einer körperlichen Züchtigung unterworfen. Das Kaſernenarreſtlokal iſt mit Matroſen überfüllt, die gegen die Meuterei aufgetreten ſind. In der Stadt erſchienen Patrouillen der Meuterer, um abgefallene Mannſchaften zu verhaften. Hierauf wurde von den Behörden Vefehl gegeben, die Patrouillen zu verhaften.— Nach einer Meldung des„Ruß“ wächſt die Gährung in der Mandſchurei. In Charbin wurden Offiziere und Mannſchaften verhaftet. Der angrenzende Teil Sibiriens iſt von der Gährung ergriffen. Die in Wladi⸗ woſtok vorgekommenen Ausſchreitungen ſindernſter geweſen, als bisher mitgeteilt wurde. Das unbewegliche Eigentum faſt aller Chineſen und einer großen Angahl anderer Ausländer wurde her⸗ brannt. General Lenewitſch gab Befehl, 100 aus dem europäiſchen Rußland eingetroffenen Agitatoren aus der Armee zu ent⸗ fernen. Auf ſeinen Befehl werden die Schuldigen in Wladiwoſtok bor ein Kriegsgericht geſtellt. Sebaſtopol, 28. Nov. Heute läuft die den Meuterern bewilligte Friſt, ſich zu ergeben, ab. Das Kommando des Kveuzers Otſchakow übernahm der verabſchiedete revolutionär ge⸗ ſinnte Leutnant Schmidt. Die Stadtduma erbat dringende Maß⸗ regeln zur Rettung der Stadt. Ein allruſſiſcher Streik. Der Rat der Arbeiterdeputierten beſchloß die Wiedereröffnung der geſchloſſenen Petersburger Fabriken durch einen allruſſiſchen Streik zu erzwingen und zu dieſem Zweck in allen Centren, in der Stadt⸗ und Landbevölkerung, in der Armee und Flotte eine Agitatjon einzuleiten. *** Petersburg, 28. Nov. Der„Regierungsbote“ meldet; den hieſigen Schlüſſelburger Stadtteil durchziehen 6 0 0 0 be⸗ waffnete Arbeiter angeblich zum Schutze der friedlichen Be⸗ völkerung, tatſächlich aber zur Verteidigung der Revolutionäre gegen Polizei und Militär, Samara, 27. Nov. Durch Unruhen im Gefängnis wur⸗ den mehrere Sträflinge getötet und verwundet; einige entflohen. Dresden, 28. Nov. König Friedrich Auguſt erwiderte mit einem herzlichen Glückwunſchtelegramm die Anzgeige von der Thron⸗ beſteigung des Königs Haakon von Norwegen. Paris, 28. Nov. In dem heutigen Miniſter rat be⸗ vichtete der Miniſterpräſident Rouvier über den Gang der Kund⸗ gebungen der Großmächte gegen die Türkei. Auf Vorſchlag Rou⸗ viers unterzeichnete Loubet das Dekret, wodurch Revoil zum Botſchafter von Wien ernannt wird anſtelle des Herrn Raindre, dem die neue Botſchaft in Tokio vorbehalten bleibt. Ein weiteres Dekret ernennt kt.„Frankf. Ztg.“ Herrn Revof! zum Vertreter Frankreichs auf der Konferenz von Algeeiras. 1 Ehriſtiania, 28. Nov. Der nortvegiſche Geſchwaderche Admiral Börreſen gab geſtern Abend an Bord des Panzerſchiffes „Norge“ ein FJeſtmahl zu Ehren des Prinzen Hein⸗ vich von Preußen und der fremden Admirale. Börxeſen brachte zunächſt einen Trintſpruch auf König Haaton aus und dann einen zweiten auf Prinz Heinrich. Dieſer erwiderte mit einem Trink⸗ ſpruch auf die norwegiſche Marine. A 2* NT M el E tung. * — Seneral⸗Anzeiger. J. Seſte. vorgeſchlagen. Nach Mitteilung des Vorſtandes geſtaltet ſich der Sben Oolkswirtschaft Geſchäftsgang im neuen Berichtsjahre befriedigend. 1½ dc 4 Deutſchlands Außenhandel von Jannar bis Oktober 1905.„ 1 50 9 7 1ů0 Bud. Nöſchff.25 N om Londoner Metallmarkt. Nach dem vom Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte herausgegebenen 47% Rh. Hyp.⸗B. unl. 1002 100.0(5 19210 (Beticht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Oktoberheft der monatlichen Nachweiſe über den auswärtigen 916„„»dlte N. 956.20(fan, 6Bad Aniten⸗. Sodaf. 10 1 Nübfer: em Perlauf e o 0 Fotuz n„„„ unk. 1904 96.- 674% Br. Kleinſeip, Heſdlbg. 101.0 G Kubfer: Im Verlauf dieſer Woche hatten wir einen etwas Handel des deutſchen Zollgebiets im Jahre 1905 beträgt in den gi/ Kommunal 97.75 be5% Vürg. Braubaus, Bonn 102.50 G unregelmäßigen und fluktuierenden Markt für Standard, während] zehn Monaten Januar bis Oktober nach Tonnen: 1. Die Einfuhr: Släadte⸗Anlehen. 41e% Herrenmüßle Cieng 100 25 G der Wert für ſofortige Lieferung von Pfö. Sterl. 76 vorübergehend44 706 964 gegen 39 841.146 im gleichen Zeitraume des Jahres 3½ FFreiburg l. B. 98.— G4½% Mann. Dampf⸗ eine Abſchwächung bis Pfd. Sterl. 75 erlitt, befeſtigte ſich die ent⸗ 1904 und 38 852 859 in 1903, daher mehr 4 865 818 und 3½% Heidelda. v. J. 1903 99.— L(chlevpſchtffabrts⸗Geſ. 102.50 G fernte Poſition weſentlich. Drei Monate prompt bewegte ſich zwi⸗ 5 854 105; die Edelmetalleinfuhr 1143 gegen 1122 und 1041. Bei 3½ Karlsruhe p. J. 1896 90.80 C¼½% anannh. Lagerhaus⸗ ſchen Pfd. Sterl. 73 und 74..6. Produzenten von Beſt, Tough und Electro haben, bis auf Weniges, ihr Kupfer zu ſehr vollen Preiſen für die nächſten Monate verkauft und bei der außerordent⸗ lich feſten Tendenz und der andauernden Knappheit prompter Ware haben Konſumenten jetzt ſchon für Februar, März und ſelbſt April einen Teil ihres Bedarfes gedeckt. Heute ſtieg drei Mongt Stan⸗ dard auf Pfund Sterl. 75 infolge ſbarken ſpekulativen Kaufens. Wir notieren heute: Standard Kupfer prompt Pfd. Sterl. 76 bis 76.5, Standard Kupfer per 3 Monate Pfd. Sterl. 75.—75.10, Engliſch Tough je nach Marke Pfd. Sterl. 79.10—80, Engliſch Beſt Selected Pfd. Sterl. 80.10—81, Amer. und Engl. Elertro Ca⸗ thoden Pfd. Sterl. 79—79.10, Amer. und Engl. Electro Cakes, Ingots und Wirebars Pfd. Sterl. 79.—80, Lake Superior Ingots und Ingotsbars Pfd. Sterl. 80.10—81. Kupferſulphate Iſt in ſteigender Tendenz, für engliſche Ware wurde Pfd. Sterl. 24.5 und bis 24.15 bezahlt und in erſter Hand hält man jetzt auf Pfd. Sterl. 25, während Händler noch zu 24.15 Abgeber ſind. Zinn: Hatte einen ruhigen aber ſtetigen Markt, welcher ſich langſam befeſtigte. Singapore und Penang waren willigere Ab⸗ geber, Amerika kaufte nicht ſehr viel, aber die letzten Berichte von Newhork melden einen feſten Markt. Wir ſchließen heute: Straits Zinn prompt Pfd. Sterl. 153.15—154, Straits Zinn per 3 Monate Pfd. Sterl. 153—153.5, Auſtral. Zinn Pfd. Sterl. 154.10—155, Engliſch Lamm und Flag Zinn Pfd. Sterl. 155.10—156.10. Antimon: Unverändert, feſt und Pfd. Sterl. 51—52. Rohzink: Feſt Pfd. Sterl. 28.10. 15 10 Ruhig, aber Preiſe behauptet Pfd. Sterl. 15.7/6 bis 9.— Silber: Sehr feſt 29.15/16 ſpot. Queckſilber: Pfd. Sterl..5. Roheiſen: 52/Ä6, 58/⁰11. ** 3** Baumwulle. (Wochenbericht bon Hornby, Hemelryk& Co., Baumwollmäkler in Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 41 68 Ballen. Amerikaniſche Socten ſind im Einklange mit den Termin⸗ notierungen um 18 Punkte höher. wegt ſich zu Gunſten bon Verkäufer. Braſiltaniſche waren bei gutem Geſchäfte um 13 Punkte teurer. Betreffs Perupianiſcher war eine beſſere Nachfrage für„Rough“⸗Sorter zu unveränderten Preiſen,„Amooth“ hingegen ſind 18 Punkte höher. In Aegyyptiſcher war es Geſchäft klein und 1/16 d höher. In Oſtindiſcher war das Geſchaft beſſer. Broſch u. Tianivelly 1/16 d höher. Induſtriebörſe Maunheim. Am 5. Dezember findet ein Spezialtrefftag für die Bau⸗ und Baumaterialienbranche und da⸗ mit zuſammenhängende Gewerbe und Induſtrien, verbunden mit Muſterauslage von kleinen Maſchinen, Geräten und Apparaten, ſowie Modellen, Zeichnungen und Photographien von größeren Ob⸗ jekten ſtatt. Da dieſer Trefftag auch aus den Kreiſen der Bau⸗ handwerker und Bautechniker ohne Zweifel ſtark beſucht werden kwird, ſo bietet ſich eine ſeltene Gelegenheit, in Neuerungen jeder Art, auch neue Erfindungen, Apparate etc. einer größeren Anzahl don Intereſſenten vorzuführen, worauf unſere Leſer hinzuſdeiſen wir nicht unterlaſſen wollen. 5 Die Aktiengeſellſchaft für Maſchinenbau vormals Butz u. Leitz in Mannheim⸗Neckarau beruft auf den 19. Dezember eine General⸗ berſammlung, welche über Auflöſung und Liquidation Beſchluß faſſen ſoll. Lahrer Gewerbebank. Wie der„Lahrer Zeitung“ mitgeteilt wird, iſt auch die vorgenannte Bank durch den Konkurs des Lahrer Bankvereins in Mitleidenſchaft gezogen, doch dürfte der vorausſicht⸗ liche Verluſt nur verhältnismäßig unbedeutend ſein, ſo daß er auß die Auszahlung der Dividende einen weſentlichen Einfluß nicht aus⸗ üben wird. Bank in Baden im Aargau. Die außerordentliche Hauptper⸗ ſammlung genehmigte die Uebergabe der Züricher Zweignieder⸗ laſſung an die Bank in Winterthur. Die Bank in Baden bleibt als ſelbſtändige Anſtalt beſtehen. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Kredit⸗Bank, Köln. Der Vor⸗ ſtand ſchätzt die Dividende auf das um 3 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital für 1905 auf nicht unter 7 Prozent(wie i. Vorj.). Brauerei Gebrüder Lutz.⸗G., Sgarburg i. L. Der Aufſichts⸗ rat hat beſchloſſen, für das abgelaufene Geſchäftsjahr die Verteilung bon 6 Prozent Dividende vorzuſchlagen. Zuckerraffinerie Halle. FJabriken des Unternehmens ſtellte ſich auf zuſammen 994 489 Dz. Aees nelter Kampagne abgeſchloſſen. Die Maſchinenfabrik Oerlikon, Zürich, erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahre 1904/05 einen Rohgewinn von 1,6 Millionen Fran⸗ ken(i. V. 1,4 Mill. Franken). Der Gewinnvortrag beläuft ſich auf 3918 Fr.; eine Dividende gelangt wieder nicht zur Ausſchüt⸗ Tilgungen erforderten 408 533 F.(172 289 Fr.). Der Mansfelder Kupferpreis wurde weiter um M. 8 auf M. 162 bis M. 165 pro Doppelzentner erhöht. Die Zuckerraffinerie Brunonia in Braunſchweig ſchließt inkl. Abſchreibungen mit M. 102 000 Verluſt, der aus der Reſerbe gedeckt wird(i. V. aus M. 34 093 Gewinn 4 Proz. Dividende). Dentſche Grundkredit⸗Bank, Gotha. Die Verwaltung teilt mit, daß die für das Vorjahr auf 8 Progzent erhöhte Dividende aller Vorausſicht nach auch für 1905 zur Verteilung wird gelangen können. Hamburg ⸗Amerikaniſche Uhrenfabrik in Schramberg. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1904/05 nach 112 775 N. (i. V. 110 810.) Abſchreibungen einen Reingewinn von 145 767 Mark(152831.). Die Höhe der Dividende iſt aus dem im Reichsanzeiger veröffentlichten Abſchluß nicht erſichtlich. Im Voc⸗ jahre wurden bei einem Aktienkapital von 1 200 000 M. 9 Prozent Vividende verteilt. „Panzer“ Akt.⸗Geſ. für Geldſchrank⸗, Treſorbau⸗ und Eiſen⸗ küdyſtrie, Berlin. Die Bilanz für 1904/05 ergibt nach Abſchreib⸗ ungen von 88 454 M.(32 807 i..) und nach Tilgung der Unter⸗ bilanz des Vorjahres von 28 495 M. einen Reingewinn bon 77 139 M. Es wird die Verteilung einer Dipidende von 5 Pro⸗ Die Baſis für gute Sorten be⸗ den Preis des Silbers um über 4 M. pro Kilo erhöht. Die Rohzuckerverarbeitung auf beiden Elefbr. Rübl, Worms—— 104 82 von 43 Zolltarifnummern iſt die Einfuhr größer als im Vor⸗ jahre, darunter beſonders bei Kohlen(+ 2 496 484), Getreide und anderen Erzeugniſſen des Landbaues(+. 1005 637), Holz und anderen Schnitzſtoffen, ſowie Waren daraus(+. 439 091), Steinen und Steinwaren( 263 961), Erden, Erzen, edlen Metallen, Aſbeſt(+r 202 452), Abfällen( 186 408, Oelen und Fetten ( 97 944), Drogerie⸗, Apotheker⸗ und Farbwaren(+ 57 617), Material⸗, Spezerei⸗ und Konditorwaren(+ 54 509), Tonwaren (+ 17 806), Vieh( 16 858); die Mindereinfuhr der 11 anderen Zolltavifnummern tritt beſonders hervor bei Eiſen und Eiſenwaren (— 24 684), Teer, Pech, Harz, Aſphalt(— 23 615), Papier und Pappwaren(— 8682). 2. Die Ausfuhr: 83 198 359 gegen 31 803 989 in 1904 und 81 648 00s in 1903, daher mehr 1889 870 und 1 545 3586; die Edelmetallausfuhr 435 gegen 304 und 299. Mehrausfuhren gegenüber dem Vorjahr zeigen 31 Zoll⸗ tarifnummern, beſonders: Erden, Erze, edle Metalle, Aſbeſt ( 857 426), Eiſen und ESiſenwaren(+ 355 261), Steine und Steinwaren( 189 061), Kohlen(+ 118 958) Drogerie⸗, Apotheker⸗ und Farbwaven(+ 98 624), Inſtrumente, Maſchinen und Fahrzeuge(+. 25 675), Teer, Pech, Harz, Aſphalt(. 18 345), Minderausfuhren von den 12 anderen Nummern beſonders: Ge⸗ treide und andere Erzeugniſſe des Landbaus(— 167 689) Ma⸗ terial⸗, Spezerei⸗ und Konditorwaren(—42 158), Tonwaren(— 34 876), Holz⸗ und andere Schnitzſtoffe, ſowie Waren daraus(— 32 258), Oele und Fette(— 18 954 Tonnen). Vom Kohlenſyndikat. In der Beiratsſitzung des Kohlenſhu⸗ dikats wurden der„Rh.⸗Weſtf. Ztg.“ zufolge die Richtpreiſe ab 1. April 1906 feſtgeſetzt. Die Preiſe wurden durchſchnittlich wie folgt erhöht: 1. Fettkohlen um 50 Pfg., jedoch für Fördergruß⸗ kohlen, Kokskohlen und gewaſchene Feinkohlen um 1 M. 2. Gas⸗ und Gasflammkohlen um 55 Pfg., jedoch Feinkohlen um 1 M. 3. Eßkohlen um 60 Pfg., jedoch Feinkohlen um.50 M. 4. Mager⸗ kohlen: a) öſtliches Revier um 45 Pfg., jedoch Fördergrußkohlen mit 10 Prozent Stückgehalt und Feinkohlen um 1.; b) weſtliches Revier um 62 Pfg., jedoch gewaſchene Anthrazit II Sommerpreis um 2., Anthrazit III Hausbrand und Feinkohlen um 1 M. 5. Koks, ſämtliche Sorten, um 60 Pfg. 6. Briketts, ſämtliche Sorten, um 25 Pfg. Zu dem in der Zechenbeſitzerverſamm⸗ lung erſtatteten Geſchäftsbericht bemerkte der Vorſtand: Die gün⸗ ſtige Lage des Kohlenmarktes habe nicht nur angehalten, ſondern auch weitere Befeſtigung erfahren, insbeſondere ſei die Nachfrage ſeitens der Eiſeninduſtrie äußerſt lebhaft. Andererſeits habe aber auch dr Wagenmangel ungünſtig eingewirkt, auf den der Rückgang gegen den Vormonat zurückzuführen ſei. Die durch den Berg⸗ arbeiterausſtand verurſachten Ausfälle ſeien nahezu vollſtändig ein⸗ geholt. Bezüglich des Wagenmangels führte der Vorſitzende im einzelnen aus, daß im Oktober die Verhältniszahl nicht ein einziges Mal erreicht wurde. Auf die Vorſtellung des Vorſtandes des Kohlenſyndikats beim Eiſenbahnminiſter hat dieſer eingehende Prüfung zugeſagt. Der Wagenmangel habe zur Zeit noch nicht ſein Ende erreicht, wenn auch die Geſtellungsziffer in letzter Zeit in erfreulicher Weiſe eine Zunahme erfahren habe. Da die Ver⸗ braucher vielfach den Ausfall an Ruhrkohle durch engliſche Kohlen decken mußten und durch die Beförderung dieſer Kohle von den Eingangshäfen der Wagenmangel noch verſchärft worden ſei, habe der Vorſtand den Eiſenbahnminiſter telegraphiſch um Anordnungen erſucht, damit durch die Wagengeſtellung für engliſche Kohle der der leexen Wagen nach dem Ruhrrevier nicht beeinträchtigt werde. Silberſchlügerei⸗Induſtrie. Die Rohſilberfahrikanten haben Hiedurch fehen ſich auch die Silberſchläger gezwungen, den Preis des fertigen Produktes zu erhöhen. Die Leverpreiſe werden von den böhmiſchen Fabriken vom 1. Dezember ab um 40 K. pro Dz. erhöht. Der Verband deutſcher Schmirgelfabriken beſchloß die Ver⸗ längerung des Verbandes bis Ende 1907. Zahlungseinſtellung. Der bedeutendſte Bauunternehmer Augsburgs, der Baumeiſter Benedikt Bachmann, iſt nach dem„Fränk. Kur.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Das größte ſeiner Häuſer, ein Prachtbau am Kaiſerplatz, ſei beſchlagnahmt, in anderen die Mieten geſperrt. Ein Arrangement erſcheine ſchwierig. Mannheimer Effektenbörſe vom 28 November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war lebhaft. Größere Abſchlüſſe erfolgten in Heil⸗ bronner Straßenbahn⸗Aktien zu 79 pCt., Pfälg. Preßhefen⸗ und Spritfabrik⸗Aktien zu 144 pEt. und in Bad. Rück⸗ und Mitver⸗ ſicherungs⸗Aktien zu 370 Mark pro Stück. Von Induſtrie⸗Aktien wurden begehrt: Koſtheimer zu 286.50., Pfälz. Nähmaſchinen zu 143 pCt.(148.50.) u. Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 116 PCt. Aktten. Brief Geld —. 130—[Br. Schwartz, Speyer Banken. Babiſche Bank (Gewbk. Spener 50% E—.— 180 75/„Nitter, Schweß. 30 25 30— Oberrbein. Bank + 109 75„S, Welz, Speyer—.— 101 Pfälz. Bank—.— 106[,„Storch. S.„— 10750 Rfält. Hyp.⸗Bank—.— 204 800% Merger, Worms—.— 108 Pf. Sp.- u. Kob. Land.—.. 139 ormſ. Br. v. Oertge—.— 106.— Rbein. Kreditbank—.— 142 400 Pflz. Preſth. u Sptfbr.—.— 144.— Phein. Hyp,.⸗Bank—.— 20ʃ150 Trausvort Südd. Bank—.— 115•5% u. Verſicherung. Giſenbahnen. B..⸗& Nhöſch, Seetr. u 92.— Pfälz. Fudwiasbahn—.— 237.70 Mannh. Damyſichl.—.— 98— „% Maxbabn—.— 10.—„, Hagerbans—— 192.— Nordbahn— 14t 600Bad. Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 870— „ Aſſecurran; 1370— 1355= Fontinental. Verf. 445.— 445— MNannh. Verficherung—.— 522— 1 500Orerth. Verſ.⸗Geſ.—.— 540.— Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr.—.— —.— 70— Bad. Anil. u. Sodafbr.—.— 458.— gürtt. Transp.⸗Verſ. 780.— 720. Chem. Fab. Goldenhg. 176.—. Induſtrie Berein chem. Fabriken—— 349—% 12 5 13 Berein S. Oelfabriten 136 50——A f, Feil ndugrle 100— 155— Wöſt..⸗W. Stamm 261.——. Ding dche Nchſb. 10— 105.— 5 Vorzug 9880 105.— Fmaillirfbr. Kürrwell.———. * 1 Emaillw. Mafkammer 108.——.— Brauereien. Gitiinger Spinnere!—.— 101.70 Bad. Brauerei 124.50 124.—Hüttenb. Spinneret 102.——.— Binger Aktienberbr. Durl. Hof vm. Hogen 263.50—.— Eſchbaum⸗Brauere! 158— ähmfhi, Haſd u. Neu 281—— Koſth. Goll. ⸗u.Papterf.—.— 286 50 Mann“. Gum. u. Asb.—.— 114 Ganters Br., Freibg.—.— 109 ſchfbr. Badenfa— 22 Kleinlein, Heidelberg—.— 197[Bfälz Näh⸗ u. Fahrrf. 143.50 143 Homb. Meſſerichmitt Fudwigsh. Braueref 255.——.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 165 50 Mannh. Aktienbr. 146.——. D Pialzör Geiſel, Mohr—.—— gellofffabr. Waſdtof—.— 503 50 Brauerei Sinner—— 255 Zuckerfbr. aghäuſel—.— 116— Br. Schroedl, Holbg. 222,.——.— Zuckerraff. Mannh. 140.—139.— 44.——.—Karls Maſchinenhau—.— 236.50 83.———Portl⸗Cement Holbg.—— 137 1 4% Pr. Pfob, unk. 09 100 80 100.80 40 102.25G 98.— 3¼% Lahr v. J. 1902 4½% Ludwigshafen 4% 9 98.— B Geſellſchaft 100.50(l 2% Oberrb Glektrizitäts⸗ 5 100.— werſe, Farléruhe 4%„ v. 1900 100.%% Pfält, Chamotte ii. %%„ 98.50 9 Tonwert.4f. Eiſend. 102.— G 44%0 Mannh. Oblig. 1901 101.— ½% J. fſ..⸗G. Zellſtofff. 3 7 1 1885 93.50%% Wakdfhof bei Pernau in 5%„„ 1888 98 75% Vivland 102.75 G 379 5 1 1895 98.756%½% Speyrer Brauhaus 8 3%„„ 1898 88.75.⸗A. ſn Speyer 102 50 B 30 1904 98.75 G½ Speyrer Ziegelwerke 1½— G * 3½% Pirmafens unt 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Att.⸗Gei.f. Seilindu⸗ ſtrie ruckz. 105% Frankfurter Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Frankfurt, 28. Nov.(Fondsbörſe.) Bet Eröffnung war die Börſe ruhig und die Tendenz behauptet. Die Thronrede machte verhältnismäßig wenig Eindruck. Wenſt⸗ gleich man die Ankündigung des Börſengeſetzes und deren Ver⸗ beſſerung erwartete, ſo verſtimmte einerſeits die Stelle über Marokko, ebenſo zeigte auch die Rede, daß die Weltlage nicht mehr ſo ruhig iſt wie in den letzten Jahren. Die Kurſe zeigten verhältnismäßig behaupkete Tendenz. Banken nach unbedeuten⸗ den Kurs⸗Schwankungen wenig verändert. Bähnen ſtill. Schiffahrtsaktien feſter. Montanwerte höher auf die geſtrige Beiratsſitzung des Kohlenſyndikats. Fonds ſtill und ziemlich gut behauptet. Induſtriewerte bei luſtloſer Haltung wenig ver⸗ ändert. Ruſſenwerte ſchwach auf Paris und Nachrichten aus Sebaſtopol. Im weiteren Verlaufe war das Geſchäft ſtill. Kurſe zeigten wenig Veränderung. Nachbörslich ſchwächer. Dis⸗ kontokommandit 188,20 à 40, Kreditaktien 210,70 N 210. Im heutigen Liquidationsgeſchüft ſtellten ſich die Zins⸗ unſd Prolongationsſätze für Reportgeld 556—36, Diskontokommandft 596—, Kreditaktien 596—, Lombarden 556—96, Skaats⸗ bahn 636—76. Prämien auf Kredit per ultimo Dezember 2,10, Diskonto per ultimo Dezember 2,10. Telegramme der Continentat⸗Telegraphen⸗Compagntie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wochſel. 27. 259. 2„ kurz 168 5 163 30 baris kurz 81.233 81 216 80.95 80.95[ Sckweiz. Pläße„ 81.116 81.118 Malien 81.866 81.36 Wien 84 925 84 916 London„ 20.405 2089 Napoleonsd'or 16.23 16.22 5 lang 20.310—.— Privat⸗Diskont 4% Staatspapiere. A. Deutſche. 27. 28 ½% Dſch. Reichsanl 100.60 8 89 98.— 6½% Südd. Drahtinduſtt. 101.75 G 4½ Verein chen. Fabriten 4½% Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G —.— 104.50& Amſterdam Belaten 5 27„ Tamaulipaß 99 85 Bulgaren 98 15 %½ Griechen 18909—— italten. Rente— 11½% Oeſt. Silberr. 100.58 11½%„ Papierr.— Oeſterr. Goldr. 100 40 100 g8 3 Portg. Serie[ 68.— 68.10 101—13 dto 1 68— 99 S( 4neueRuſſen 1905 94 20 98.904 Ruſſen von 1880 86.85 ſpan. ausl. Rente 92 50 0 Türken v. 1908 87 40 87.40 Sachſen Tlilrken unff. 90.— 90— 31/% Mh.Stadt⸗A.05 Ungar. Goldrente 96— „ Ausländtiſche. 4„ Kronenrente 95 25 5 Ag.t. Gold⸗A. 1887 Berzinsll. Sofe 4˙%½ Chineſen 1898 4Egypter unifizirte Oeſt. Loſe v. 1860 159 80 159.90 Mexikaner äuß. 102 0 102.80 Türkiſche Loſe 140 29 139. 4 5 inn 68 05 67.90 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 116— 116.50 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 188 25 138. Eichbaum Mannh. 157 70 157.70 Allg..⸗G. Stemens 18650 186 Mh. Akt.⸗Brauerei 147.— 147.— Ver. Kunſtſeide 52— 321 Parkakt. Zweibr. 110.— Lederw. St. Ingbert 39.— 54 Weltz z. S. Speyer 101 20 Spicharz 107.50 1˙08 Cementw. Heidelb. 185 60 186.— Walzmühle Ludw 188— 188. Cementf. Karlſtadt 122.70 122.8, FTabrradw. Kleyer 313 40 313 Bad. Anilinfabrik 459.50 460—Maſch. Arm. Klein 95. 95. Ch. Fbr Griesheim 256— 256.— Maſchinenf. Baden, 221.30 221.— 96— 396 80 Dürrkopp 462.— 462.— Verein chem. Jabrik 348.50 348.50 Maſchinf. Gritzner 235— 25.— Chem. Werke Albert 378 50 376—Schnellprf. Frkthl. 184.— 184. Accumul.⸗F. Hagen 229 50 227.25] Oelfabrik⸗Attien 134.10 184.10 Acc. Böſe, Berlin 81.6 81.6, Seilinduſtrie Wolff 130— 135.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 227.— 227.—zellſtoff Waldhof 308.50 306 8 Lahmeyer 141.— 140.70 1 Südd. Immob. 125.— 124. Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Ouv.⸗Pfdb. 101.— 100 90 4% Py. Pfdb. unk. 14 108.— 108. 40% F. K. V. Pfdbr.05 100 20 100.2 12 99 60 99.60 5 15 89 10 ½ pr. konſ. St.⸗Anl 100 70 89 05 4 bab. St.MH. 103 2⁰ 31/ bad. St.⸗Obl. fl 99.— 989 %„„ M. 99 40 99.55 11„00, 99.40—.— 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 31½% do. u. Allg.⸗A. 99 80 3 4 Heſſen 3 Heſſen 86 10 88.— g N 101.— Kleinb. b 04 96.10 96.10 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗ Pfd. Kom.⸗ 25 Obl. unkündb. 12 99 50 99 50 70% Rh. H. B. Pfh. 02 100 50 100.50 4%„„„ 1907 100 80 100. „ 1912 102.75 102 4% Etr. Bd. Pfd. 9o 100 40 100.4 9 4ů⁰— 55 0 5 5f unk. 00 102.— 102.— 4e% dbr..0l „Funi. 10 102.20 103.20 49% „Pfdbr..03 unt. 12 103.50 108.50 * 2* 6½„ Pfdbr..6%½„„„ aſte 96.20 96.— 89 u. 94 3 70 95.70 ½„„„ 1904 96.— 68 „ Pfd. 96/06 95 90 95 90 ½„„ 1914 97.50.5 Nh..⸗B. C. O 97.75 97.7 10% Rhein. Weſtf. .⸗C.B. 1910 101.80 101 86 16% Pf. B. Pr.⸗Ohl. 100 73 100 60 ieſe Pf..Pr.⸗O. 98.3) 98 20 ½1 Iſtal.ſttl.g. E. B.—.— 719ʃ Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 520.— 520, „ Com.x bl. 11 8 v. I,unt 10 105 60 103.60 geii„ Com.⸗Oll. 8.8 7. unt.91 „Com.⸗Obl. v. 96006 99.20 99.20 99.10 99.1 30 12 101.70 101.70 1 0* 4„„ 4%„„ 1910 101 30 101.80%„„„ 14 100.73 100.75 40ſ% Pf. HypB. Pfdb. 100.80 101.10 5„„„ 08 94 80 9480 eſs„„„ daene 98. i,„„„ 12. 6ſ Pr. Bod⸗Fr. 94.80 948%3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ ——— — Bei ſon⸗ hat ſis 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. November. ** 2 2 4* + Bergwerks⸗Aktien. Berlin, 28. November.(Telegramm.)(Produktenbörſe.)]. Alles kommt natürlich an ee een, een Bochumer 248.20 248 65J gelſenkirchner 227.60 228.50 Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. jedes wirklich gute Buch ſollte die Abſicht und das Ziel des Autorz Buderds 120. 0 199.50 Hae ier 216 40 217 30 25 8 8 deutlich dartun. Nach direm Welterfolg war nunmehr die Varoni Concordia 313.— 815.— Bibernia D.Weizen per Dezbr. 178.25 179.50 Mais per Dezbr. 168.— 182 75 15 e e, mit ruhſg Deutſch Luxembg. 273.— 274 Weſterr. Alkali⸗A. 6150 261.—„ Mai 186 25187.„Mat 127.75 128.—] Würde denn„Spotterei kann nie ettbas berächtlich machen, wenn ez Eiſenwerke Lollar—.——.—Oberſchl. Eiſenalt 135— 185.60 F 5—.——. tnicht wirklich verächtlich iſt! Die Wahrheit, wenn ſie Wahrheit iſſ Friedrichsh, Bergb. 146.50 146.— Ver. Königs⸗Laura 256.— 257 Roggen per Dezbr. 166.25 166 50 Rüböl per Oktbr.————muß das Lächerliche aushalten, 105 15 Ernſt, der 8555 nicht ver⸗ 5 Mai 171—171 25 Dezbr. 47 40 474 tragen kann, iſt verdächtig.“(Shaftesbury.) Nein, die„Friedens⸗ Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 5 Juli—— Mal 51.20 51.2 bertg⸗ kennt kein Angeres 0 Gründerin und Leiber i 15 Ludwh. Bexbacher 240— 240— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24 70 24 70 Hafer per Dezbr. 150.51„Spiritus 70er loeo—.— 7 öſterreichiſchen Friedensbewegung ſchreitet die geniale Frau zielbe⸗ Pfälz. Maxbahn 150.— 150— Oeſterr. Nordweſtb—.——.—„Mai 158.— 158.75 ee 24.50 24.80 wußt und in ſtrahlender Denkklarheit ihren Weg, an dem ſchon 0 15 10 20 19050 Götth 1 355— oggenmeb 28.— 28.10 piele Früchte ihres großzügigen Wirkens erblüht ſind. üdd. Eiſenb.⸗Geſ. 50 130 5 otthardbahn—— 5 Tue erri 2 5 i iſt dieſer Hamburger Packet 162 40 163( Ital. Mittelmeerb. 89.80 91.10 Liverpſool, 28. November.(Anfangskurſe.) leine 155 52 Wuchenen Beninele8nt 1210 124.0 g, Pieridtonalbahn 145 80 11475 27. 28. cbenſe mechtig 5 Vihriebe en bſen 5 Voſtonet ö„Staatsb 142 10 144.70 Obi.00 114 70 1 ö beſond een e Weilzen per 9.1% rußzig.%% ruhig und neuerdings auf dem Luzerner Weltfriedenskongreß Bank- und Verſicherungs⸗Aktien⸗ 20955 407% 10 5 Füßt mächtige, redneriſche Wirkungen erzielt. Im Haag durfte ſie den Badiſche Bant 129 50 129.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 50 11755 0 5. 0²⁵² 9 25/ 9 Verhandlungen der Friedenskonferenz als einzige Frau beiwohnen Berl. Handels⸗Geſ. 173 10 173 80 Oeſt. Lände rbant 110 80 110.80„„Jan. 402ůL..02/ Comerſ. u. Disk⸗B. 133 20 123 20„Kredit⸗Anſtalt 21 10 210,.70 Darmſtädter Bank 149 70 149 90 Pfälziſche Bank 105.— 105 50 Deutſche Bank 241 20 241 50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204— 203 07 Deutſchaſiat. Bank 184 20 183 40 Preuß. Hypothenb. 1247 124.(5 D. Effekten⸗Bank 11390 113 85 Deutſche dteichsbr. 158.— 157.90 Disconto⸗Comm. 189 30 189 20 hein. Kreditbank 142 30 142 30 Dresdener Bank 164 50 164 0 Rhein. Hyp. B. M. 203.50 208.80 Frankf. Hyp.⸗Bank 210.50 210 50 Schaaffh. Bankver. 162.50 162.50 159 1½% 159 50 Südd. Bank Mhm. 114.5,114.30 Naltonalbant 129 0 130.— J Wiener Bankver, 14.70144.2 Oberrhein. Bank 109,50 109 50] Bant Ottomane 120— 119 80 Fraukſurt a.., 28 November. Kreditaktien 209.70 Staate⸗ bahn 14220, Lombarden 24.40 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.— Gotthardbahn 193—, Disconto⸗Commandit 189.30, Lauro —.—, Gelſenkirchen 228.? 0, Darmſtädter 149.50 Handelsgeſellſchal! 173 70, Dresdener Bank 164 25, Deutſche Bank 241.40 Bochumer 248.50 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachhörſe. Kreditaktien 210.10, Skaatsbahn 142.20, Lombarden 24.50, is onto⸗Commandit 188.20. Berliner Effektenbörſe. (Privaitelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 28. Nob.(Fondsbörſe.) Die Tendenz der Börſe war zu Beginn feſt, beſonders in Montanaktien auf den Eſſener Bericht, daß die Marktlage fortgeſetzt ſehr feſt ſei. Bei weiterer lebhafter Nachfrage Hüttenaktien prozentweiſe ge⸗ ſteigert. Gelſentirchener und Harpener 1½% pCt. höher. Banken gut gefragt. Ruſſenbank ſchwächer auf Petersburg. Auch 1902er Ruffen ſchwächer. Bahnen preishaltend. Höher waren Kanada Pacific auf Newyork und Meridionalbahn auf Heimatland. Heimiſche Fonds feſt. Die Thronrede machte einen ſympathiſchen Eindruck durch ihren ruhigen Ton. Schiffahrtsaktien feſt. In zweiter Börſenſtunde Banken weiter gut gehalten. Montan⸗ werte weiter feſt. Bahnen ſtetig. Prinz Heinrich⸗Bahn anziehend. Tägliches Geld 334 pCt. und darunter. Später Banken ſtill. Kohlenaktien höher gefragt. Ruſſen ſchwächer. In dritter Börſenſtunde ſchwach. Petersburger Mattigkeit drückte auf Ruſſenwerte. Induſtriewerte in Eiſen⸗ und Kohlen⸗ aktien zumeiſt feſt. Uebriges nicht einheitlich. Bexlin, 20 November(Schtußkurſe.) Nuſſennoten 216.— 216.—] Canada Pacific 173 20 175.40 Ruſſ. Anl. 1902 8720 86.70 Hambura. Packet 162 20 263.— 3½9% Reichsanl. 100.80 100 8% Nordd. Lloyd 123 30 125.5 30% Nelchsanleihe 8925 89.20 Dynamil Truſt 179 80 181.— %% Bad. S. An..——.— Licht⸗ u. Kraftanl. 137 20 138.4, 5½% B. St. Ool. 1900 92.50—.— Bochumer 248 20 247.90 3½% Bayern 99.80 99.80 Konſolidatlon 4% Heſſen Dortmunder 100 50 102, 30% Heſſen 86.10 86.2 Geſſenkirchner 229— 227,90 80% Sachſen 88.— 87.90 Harpener 217 20 216.70 4% Pfbr. Rb. W. B. 100 80 100.80 Hibernia 5% Chineſen 101 90 20189 Hörder Bergwerke 197.25 19450 4% Italtener 105 40 105.50 Lauralh ütte 256— 255 50 4½ Japaner(neu) 95.60 95.50 Phönir 198.— 193 80 1860er Loſe 160 20 159.90] Ribeck⸗Montan 217.— 217.— 4e% Bagrad⸗Anl. 88 20 88.2 chalk G. u. H. vV—— Kreditakten 210.,— 210 60 Murm Revier 154 40 153 70 Berk.⸗Märk. Bank 167 90 167.— Anilin Treptow 379.50 384— Berl. Handels⸗Geſ. 173.10 178.40] Praunk.⸗Brik. 217.90 217 70 Darmſtädter Bant 14950 149.50 D. Steinzeugwerke 29— 299 70 eutſche Bank(alt) 241 60 241.50 Düſſeldorfer Wag. 292.50 293 20 „(ig-) 241.80 241 70 Eberf. Farben(alt) 535— 535 70 Disc.⸗Kommandit 189— 189.— Weſtereg. Alkallw. 26139 260.— Dresdner Bant 164.10 164.60 Wollkämmerei⸗Akl. 161 60 7160.20 Rhein. Kreditbant 142.— 142.— Chemiſche Cbarlot. 213 70 215.— Schaaffh. Bankv. 162.40 162.80] FTonwaren Miesloch 1937 193 60 Lübeck⸗Büchener——.=Zellſtoff Waldhof 307 50 39% 0 Staatsbahn 141.90 142.70 Celbiloſe Konheim 27 50 236 50 Lombarden 2450 2450 Rüttgerswerken 143.60 149.— Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 28 November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 210.90 210.40 Staatsbahn 142 50 14240 Diskonte Komm. 190.50 188 90 Lombarden 24.3) 24.50 Partſer Börſe. Paris, 28. November. Anfangskfurſe. 8% Rente 99 92 99.90] Türk. Looſe 137.50 137.70 Italiener 105.50—— Banque Ottomane 605— 603 Spanier 93 30 93.50 Nio Tinto 1656 1677 Türken unif. 91.02 9) 30 TLondoner Effektenbörſe. London, 28. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 87½ 87½ Southern Pacifte—— 5% Chineſen 102½% 102%/ Cbicago Milwaukee—— 4½% Chineſen 99% 99, enver Pr.—— 2% 9% Conſols 89ö0% 89½] Aichiſon Pr.—— 4% Italiener 105— 105—Louisv. u. Naſhv.—— 4 0% Griechen 54% 54—Union Pacific—— 8% Portugieſen 69 697/.]Unit. St. Steel com.—— Spanier vpe. D Türken 89% 90— Friebahn—— 4% Argentinier 89¼ 89— Tend.: 3% Mexitaner 35½ 35½[ Sebeers 14/% 17/ 4% Japaner 92½ 92e% Chartered 1 175 dDend till. Joldfitelds 6— 6— ttomanban! 14¼ 14½¼ Nandmines Rio Tinto 65˙% 66„Eaſtrand Un 6% raſilianer 87% 87%':1J Tend.::; ſtill. Berliner Produktenbörſe. eSerlin, 28. Nov.(Tel) Produktenbbeſe⸗ Höheres Amerika und etwas lebhafterer Begehr nach disponibler Ware befeſtigten den Markt, umfomehr, als das Provinzangebot keine Vermehrung erfahren hat. Ueberdies regte ſich für Roggen wieder die Ausfuhrfrage. Hafer und Mais behauptet. Rüböl wenig verändert. Welter: Regen. 4 Baronin Verta v. Suttner. Donnerstag, 30. Nobember, wird unſere Stadt Gelegenheit haben, die„erühmteſte Frau Oeſterreichs“, wie ein Feuilleton der„N. Fr. Pr.“ ſie nannte, im Kaufmänniſchen Verein ſprechen zu hören. ſpiegel“(Beilage des„B..“) die Rundfrage:„Welches ſind die 5 bedeutendſten Frauen der Gegenwart?“ Nach J. Mai 1903 mitgeteilten Ergebnis erhielten: dem am 7 Berta von Suttner 156 Stimmen Carmen Silva 142 Stimmen Sarah Bernhard 139 Stimmen Eleonora Duſe 132 Stimmen Marie v. Ebner⸗Eſchenbach 71 Stimmen Berta v. S. wurde am 9. Juni 1843 in Prag geboren; ihr Vater war der Feldmarſchall Graf Kinsky, ihre Mutter eine ge⸗ borene v. Körner, aus der Familie des Heldenjünglings Theodor; zwei Brüder ihres Vaters waren Generäle;„meine Abneigung gegen den Militarismus,“ ſo ſagt ſie einmal launig,„läßt ſich alſo kaum aus atabiſtiſchen Gründen erklären.“ In Brünn verlebte ſie den größten Teil ihrer Kindheit. Sie war muſikaliſch ſehr begabt und überaus lernluſtig; ſchon als elfjähriges Kind und als Backfiſch machte ſie dichteriſche Verſuche. Große Reiſen folgten: Venedig, Paris, Süddeutſchland. 1865 lernte ſie in Baden⸗Baden Kaiſer Wilhelm J. kennen, der durch ihre Anmut und ihren glänzenden Ver⸗ ſtand gefeſſelt wird; am 28. Oktober 1868 bereits ſchreibt der 72⸗ jährige Herrſcher der„gnädigen Komteſſe“ einen ſehr warm gehal⸗ tenen Dankesbrief für Ueberſendung einer Photographie. Die Verlobung mit dem Prinzen Adolf Wittgenſtein, der gleich ihr ein leidenſchaftlicher Sänger war, wurde gelöſt, denn der Prinz ſtarb auf einer Konzertreiſe nach Amerika; die Leiche wurde ins Meer verſenkt. Als nach vielen Jahren die Herzenswunde der ſchönen Komteſſe geheilt war, vermählte ſie ſich 1876 mit dem um 7 Jahre jüngeren Frhrn. Artur Gun daccar v. Suttner, den ſpäter bekannt gewordenen Romanſchriftſteller und Vorkämpfer gegen den Antiſemitismus. Das junge Paar, das ſich gegen den Willen der Eltern gefunden hatte, machte alsbald ſeine„Hochzeits⸗ flucht“ nach— war bald Ingenieur, bald Bauzeichner, bald Kriegskorreſpondent, ſie erteilte Geſang⸗, Klavier⸗ und Sprachſtunden. Schließlich verſuch⸗ ten es beide mit der Literatur, und ſiehe da— es glückte ihnen prächtig. Große deutſche wie öſterreichiſche Blätter brachten die ein⸗ geſandten Beiträge ſtets gerne zum Abdruck, und die Finanzen ſlie⸗ gen bedeutend. Köſtlich ſchildert Balduin Grolle r, einer der erſten Entdecker von Bertas Talent, wie er erfuhr, daß hinter dem Pſeudonym B. Oulot—„merkwürdiger Name, aber die Welt wird ſich bald an ihn gewöhnen“— ein Frauenzimmer ſtecke:„wer hätte das dem Manne zugetraut!“ 1878 erſchien das gedankentiefe, gra⸗ ziöſe„Inventarium einer Seele“, ihr erſtes Buch: ein „köſtliches Salongeplauder edelſten Stils über alles, was einem denkenden Menſchen auf⸗ und einfallen kam.“(Vgl. Leopold Kat⸗ ſcher:„Berta von Suttner“. GE. Pierſons Verlag Dresden 1903. — Preis 50 Pfg.) Friedrich Bodenſtedt nannte es:„Eines der feſſelndſten Bücher, die ich je geleſen habe.“ Nunmehr ſtudierte die Baronin, von der die Geldſorge für immer geſchieden war, die Werke von Darwin, Buckle, Herbert Spencer uſw. und gewann damit die unverrückbare Grundlage ihrer Weltanſchauung. 1885 ſiedelte das nun ſchon weitbekannte Paar nach dem Suttnerſchen Stammſchloß Harmannsdorf(Niederöſter⸗ reich) über, wo es in denkbar glücklichſter Ehe und vollſter Geiſtes⸗ gemeinſchaft lebte, bis am 10. Dezember 1902 der Tod den prächti⸗ gen, liebenswerten„A..“ von ſchwerem Leiden erlöſte. Noch in ſeinem Teſtament trug er der zunächſt ganz untröſtlichen Gattin auf, wegen der Trauer um ihn nicht den Menſchheitsdienſt zu vernach⸗ läſſigen, und in den vielgeleſenen„Briefen an einen Toten“ hat ſie ihm ein Denkmal geſetzt,„leuchtender als Erz“. Die lieblichſte Frucht dieſes beiſpielloſen Eheglücks heißt„Es Lömos“, das ungemein rührende Hohelied der Gattenliebe. Von älteren Schriften der Baronin ſeien hier wenigſtens genannt: Der hochpoetiſche Roman„Ein ſchlechter Menſch“;„Daniela Dormes“; „High⸗life“, ein„farbenſprühendes Moſaikbild aus dem Leben der internationalen„Luxuszigeuner“(Katſcher);„Ein Manufkript“ („Das iſt ein Buch zum Küſſen“, ſchrieb ein Kritiker);„Schrift⸗ ſbeller⸗Roman“;„Verkettungen“, dieſe Sammlung bon Meiſter⸗No⸗ velletten;„Erzählte Luſtſpiele“, ſechs geiſtſprühende Skizzen;„Die Tiefinnerſten“(„Nur nichts Myſtiſches Vages, Verſchrobenes— nur Einfachheit, Natürlichkeit, Karheit!“ lautet ihr Streitruf), und das grandioſe„Maſchinenzeitalter“, das, anonym erſchienen, aufs denkbax glanzvollſt kritiſtert und einer Reihe von Berühmtheiten zu⸗ geſchrieben wurde; eine„geiſtige Großtat“, ſagt Moritz Stekel. Dieſe Lebensarbeit hatte die Baronin hinter ſich, als Ende 1889 der Roman„Die Waffen nieder!“ erſchien, der, in zwölf Sprachen überſetzt, der Autorin Weltruhm brachte.„Das iſt nicht mir ein Buch, es iſt ein Ereignis“ ſchrieb Heinrich Hart, und Ro⸗ ſegger:„Es gibt Geſellſchaften zur Verbreitung der Bibel; möge ſich auch eine Geſellſchaft bilden zur Verbreitung dieſes merkwürdigen Buches, das ich geneigt bin, ein epochemachendes Werk zu nennen.“ Köſtlich zu leſen iſt, was die Baronin ſelbſt über die wechſelnden Schickſale des Manufkripts erzählt, als es noch auf Reiſen war.(Vergleiche den Vortrag„Krieg und Frieden“, München 1900; Verlag von Aug. Schupp.) Das Titelort wurde „geflügelt“; auch ein paar Dramatiſierungsverſuche folgten. Dem lächerlichen Vorurteil, daß ein Tendenzwerk kein Kunm ſt werk ſein könne, begegnet die Baronin ſelbſt, indem ſie ihren„Dr. Hel⸗ mut“ ſagen laßt: „In bin ein großer Freund von Tendenzromanen, und zwar infolge eines Vorzüges, der die genannte Kunſtgattung in meinen Augen über andere belletriſtiſche Erzeugniſſe erhebt. Nämlich die Eigenſchaft, bei der Kritik und bei jedem Leſer An laß zur Parteinahme für oder wider die entwickelte Theſe zu geben und ſo eine Beſtätigung don Gedankenkräften, eine Kampfluſt der Meinungen und eine Reibung der Ideen zu verurſachen, aus der gewiß wieder einige Wabrbeitsfunken ſprühen.“ Vor zwei Jahren ſtellte der„Welt⸗ Trabiato“ mit der erſchütternden Schlußkataſtrophe, dem Kaukaſus; die in Paris geknüßpfte Freundſchaft zur mingreliſchen Fürſtenfamilie war der Betveggrund. Im fremden Lande begann nun für das Paar der harte Kampf ums Brot; er und ſte iſt auch, was weniger bekannt iſt, die Anregerin des No bel⸗ Preiſes; denn ihrer perſönlichen Initiative gelang es, den ay⸗ fänglich ſkeptiſchen Dynamiterfinder Alfred Nobel von der hoheß Zukunftsbedeutung des Pazifismus zu überzeugen. Hoffentlich wirh ihr endlich durch Zuerkennung des Nobel⸗Friedenspreiſes in dieſem Jahre der längſt fällige Lohn. Zahlloſe Arxtikel, Skizzen, Vorträge, Aufſätze, Broſchüren Uſwz zeugen von der wunderbaren Ausdauer dieſer ſeltenen Frauz ich erwähne nur:„Es müſſen doch ſchöne Erinnerungen ſein 5 „Ein Teſtament“ und„Die luſtigſte Stadt der Welt“ leine klaſſiſche Widerlegung der alten Römerweisheit: Si vis pacem, para bellum) Sie iſt auch ſtändige Mitarbeiterin der Berliner„Friedens⸗Wartel, nachdem die Monatsſchrift„Die Waffen nieder!“ ihr Erſcheigeßß eingeſtellt hatte. Im Haag war der Salon Suttner der inoffizielſe Sammelpunkt der bedeutendſten Delegierten, und ihre„Tagebuch blätter“ über die Konferenz hat Profeſſor v. Liſzt als„einen für den Hiſtoriker wertvollen Kommentar“ bezeichnet. Ein„echteß Suttnerbuch“ iſt auch der Roman„Marthas Kinder“, Weihnachten 1902 als Fortſetzung von„D. W..“ erſchienen; der geniale junge Dichter Hugo Breſſer iſt eine beſonders liebenswerte Perſönlichkeit darin. Der verheißene Aktſchluß der Trilogie ſteht noch aus. Von den neueren Werken der Baronin ſind vor allem zu nen nen: Die Novelle„Im Berghauſe“, die Romane:„Vor dem Ges witter“(mit prächtigen ſathriſchen Schilderungen),„Einſam und arm“(die rührende Lebensgeſchichte eines im Herzen Greiſes),„Eva Siebeck“(Thema: Die erbliche Belaſtung),„La „Trente⸗et⸗ Quarante“(Thema: Die Seelenkämpfe des ſich ruinierenden Ges wohnheitsſpielers; äußerſt feſſelnd),„Hanna“; ferner die 12 No⸗ vellen:„Phantaſien über den Gotha“(ſeil. Kalender);„Schmetter⸗ linge“, eine Sammlung reizend graziöſer und geiſtreich⸗tiefet Feuilletons;„Doktor Hellmuts Donnerstage“, 23 freie Vorträge über wichtige Zeit⸗ und Streitfragen, darunter auch:„Die luſtige Stadt“; und endlich:„Schach der Qual“, ein Phantaſieſtück 1899); „das Beſte und Reifſte, was ſie bisher geſchrieben“, wie M. G. Con⸗ rad treffend ſagt. Die Kraft und Schönheit der Sprache feiert in dieſer„Philoſophie des Mitlefds“ wahre Triumphe: die Beſchlagen⸗ heit in allem Problematiſchen wird hier geradezu ftaunenswert, und die eingeflochtene Liebesgeſchichte atmet aparbeſten Duft. Auch die Meiſterin im Prägen kerniger Wortbildungen(„Herbſtlaub im April“,„im Staube der kosmiſchen Gnade“,„Heimweh der Zu⸗ kunft“,„Luxuszigeunerlager“[Nizza] etc.) zeigt ſich aufs neue, Die höchſten und reinſten Ehren haben die Geiſtesfürſten, haben ſozfale wie literariſche Vereine und Körperſchaften auf das Haupt der ſeltenen Frau gehäuft, die ſtets ſich ſelber treu und bei allei Großen, was ſie geleiſtet, faſt kindiſch beſcheiden blieb. Auch iſt dis Kraft der Unermüdlichen noch bei weitem nicht erſchöpft; im Gegen⸗ teil, man leſe nur in Katſchers Broſchüre ihr„Selbſtbekenninſs“ es heißt darin:„Mit hundert Plänen im Kopf, mit Beſtrebungen im Herzen, die nur von einer, Zeit und viel Zeit erfordernden Enl⸗ wicklung gewiſſer Zuſtände verwirklicht werden können, iſt mein Blick ſehnend nach der Zukunft gerichtet— noch dazu voll Hoffnung und Zuverſicht, und das iſt doch jugendliche Art?“ Karl Ludwig Siemering,. Aus dem Grossherzoatum. § Schriesheim, 27. Nov. Am Samstag wurde hier ei Jünglingsverein gegründet, dem ſofort 40 junge Leule beitraten. Kleine Mitteilungen aus Baden. Der Groß⸗ herzog und die Großherzogin haben zu den Sammlungen zu⸗ gunſten der Familien der ermordeten und beraubten ruſſiſchen Ju⸗ den gemeinſam die Summe von 300 M. geſpendet.— Luf einer Treibjagd bei Eiſingen wurde am Freitag ein Kunſtmaler aus Verghauſen von einem anderen Jagdteilnehmer, einem Pforzheimer Kettenfabrikanten, angeſchoſſen, ſo daß zu befürchten ſteht, daß der Verunglückte ein Auge einbüßt.— In Neuhauſen(A, Pforzheim) brannten Sonntag Nacht das Wohnhaus des Land⸗ wirts Wilh. Bogner und 5 Scheunen nieder. Große Futtervorräte wurden vernichtet. Der Schaden wird auf zirka 50 000 Mark ge⸗ Pfalz, Heſſen und Umgebung. Waldmichelbach, 27. Nob. Wie in früheren Jahren verſammelten ſich auch diesmal wieder die geſamte Arbeiterſchaft und Beamten der Koch'ſchen Kunſtlederwerke Wandsbeck, Zweigfabrit Unter⸗Waldmichelbach, im Fabrikſaale, um das Geburts deſt des Landesfürſten feſtlich zu begehen, bei welchem Amaſſe Herr Direktor Irſchlinger die Feſtrede hielt, welche mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf den Großherzog ſchloß.— Nuf ein nach Darmſtadt geſandtes Huldigungskelegramm erwiderte der Lan⸗ ſchätzt. desherr mit warmen Worten des Dankes, die den zahlreichen Ans weſenden große Freude boreiteten. nahm einen harmoniſchen Verlauf. Worms, 27. Nov. Der erſt ſeit kurzem bei der hieſigen Handelskammer tätige Sekretär Dr. Kaliſch hat ſeine Ent⸗ laſſung aus dem Dienſte der Handelskammer nachgeſucht. Sport. Fußball. In dem am vergangenen Sonntag, 28. Nopember auf dem hieſigen Exerzierplatze ſtattgefundenen Verbandswettſpiel der erſten Mannſchaft der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„Union? gegen die erſte der Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ konnten die 1896er nach hartem Kampfe mit:0 Goals gewinnen. Fußball. Aus dem am vergangenen Sonntag in Ladenburg ſtattgehabten Wettſpiel zwiſchen der 3. Mannſchaft der M..G. Union“ und der 1. Mannſchaft des.⸗Kl. Ladenburg konnte„Union nach überlegenem Spiele mit 8: 0 Goals als Sieger hervorgehen. — Das einfache, aver ſchöne Feſt * Verantwortlich für Politik: Lichars Greupner; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Vuchdruckteret, G. m. b..: Direktor ſeruſt Müßer. jungen⸗ * Faurch die Poſt brzogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartcz. annerrrr— zss *— meinderäte und Stabhalter⸗ Wwonnemens; 50 Pfennig monatlich Trägerlohn 10 Pfennig. eeeee Telephon: Redaktion Nr. 3 77. unheimer Jour Amts⸗ und Kreisverktündigungsblatt. Die Aus Die Inſerate: Kolonel⸗Zeile. 20 wärtige Inſerate, 28 Reklame⸗Zeile 0 — d Expedition Nr. 218. Nr. 227. Pekauntmachung. Die Entſchädigung der Beſitzer von auf polizeiliche Anordnung getöteten Pferden betr. Nr. 181322 J. Die Ge⸗ ämter des Bezirks werden mit Bezug auf unſere Ver⸗ 19 1 vom 23. ds. Mts. 1509561„die Viehzähl ung am., Dezember 1905 betr.“ beauftragt, die nach 1, 2 der Verordnung oͤbigen Betreffs vom 5. Ok⸗ tober 1894,(Geſ. und Ver⸗ ordnungsblatt Nr. 42 Seite goth) vorgeſchriebene öffent⸗ liche Au lage der Zählungs⸗ liſten bew. nach Umlauf der Auflagefriſt zu vollziehende Aufſtellung des Hebregiſters ordnungs⸗ und vorſchrifts⸗ gemaß zu bewirken undletzteres mit den nötigen Beurkund⸗ ungen verſehen, bis 15. De⸗ zember ds. Is. anher vo.⸗ zulegen. 6095 Mannheim, 25. Nov. 19 5 Großh. Bezirksamt III: Zoeller. Bekanntmachung. Nr. 154819 11. Eingefangen U. bei Waſenmeiſter Stamm, H 5, 9 untergebracht wurde am 24. November ds. IJs. ein ſchwarzer Dachshund mit braunen Pioten und männ⸗ lichen Geſchlechts. 709 Mannheim, 25. Nov. 1905. Großh. Bezirksamt: Polizeidir ktion. Sekannkmachung. Den Nusoruch der Färchedefengt in rth(Heſſen) betr. Nr. 1816521. Wil bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß in Fürth(Heſſen), die Schweineſeuche wieder er⸗ ſoſchen und die angeordnete Gehöftsſperre aufgehoben worden iſt. 7098 Mannheim, 25. Nov. 1905. Er, Bezirksamt III. Bekauntmachnng. Gefunden und auf dem undbureau— Zimmer 11— er Polizeidirektion zur Auf⸗ bewabrung abgegeben wurde: 1 Geldbeutel mit 13 Mek. 20 Pfg Inhalt, 1 Handtaſche mit Schlüſſel, 1 Peitſche, 1 Kopfluch, 1 goldener Ring, 1 Remontoirubr, ein Check auf 636 Pfd. Ster⸗ ing), 1 Geldbeutel mit 4 M. 4⁵ Iig Inhalt 1 ſilberne Herrenuhr mit Kette, 1 Buch ne Handels⸗ orreſpondenz“, 1 Shawl, lberner Damengürtel, ein Paar Schnürſtiefel. 1097 Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeikig meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder Oder die Gemeinde über. Mannheim, 27. Nov. 1905. Großh. Bezirksamt. — Polizeidirektion. Bekauntmachung. „Die hiefige Krankenanſſalt hat ſür das Jayr 1906 vorausſichtlich einenBedarf von ea.23—25,000 Liter helles Ia. Bier, beſſen Wieferung im Submiſſionswege werden ſoll. „Die Ablieſerung vat in ½ Liter⸗ Flaſchen zu erfolgen und iſt das Bier nach den jewerligen Bedarf guf vorherige Beſtellung der Frankenhausverwaltung frei in den Keller der Anſtalt zu liefern. Eine Vergütung für feglende oder zerbrochene Fläſchchen findet ſelteus der Anſtalt nicht ſtatt. „Angepole hierauf wollen bis Samstag, 9. Dezember 1905, vormittags 10 uhr mit enſpiechender Aufichrift ver⸗ ſehen, auf dein Büreau der Franfenhausverwaltung, E 5, 1 eingereltht werden. Die aguf genannke Lieſerung eingereichten Offerten treten erſt lach Verlauf von 14 Tagen von Lage der Submiſſionseröffuung all, gere bnet, uns gegenüber aulter Kraft. 3000/784 Maunheim, 27. Novbr. 1905. Frankenhauskommiſſion: von Hollander. Sonner. Latzenielle das Beste gegen Elcht u. Rheumatismus Jadenla-Drogerie N. oltsebmt 9. Die Gewährung von Entſchädigungen bei Seu 55 be⸗ treffend. Nr. 181821 J. Unter Be⸗ zugnahme auf unf re Bekannt⸗ machung vom 23. ds. Mts. No. 180953 J„die Viehzählung betr.“, machen wir die Be⸗ te ligten darauf aufnierkſam, daß bei der am Freitag, den 1. Dezember ds. Is. ſtatt⸗ findenden Viehzählung, Pferde⸗ beſitzer, welche für ihre Tiere eine höhere Entſchädigung als 100 Mk. im Falle eines Seuchenverluſtes nach 8 1 der Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 26. Juni 1894(Geſetz⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 284) in Anſpruch zu nehmen beab⸗ ſichtigen, dieſe Tiere bei dem Bez rksamt, in deſſen Dienſt⸗ bezirk die Pferde eingeſtellt ſind, anmelden müſſen. Die Anmeldung iſt ſchriftlich in doppelter Fertigung einzu⸗ reichen und hat zu enthalten: Alter, Geſchlecht, Farbe, Ab⸗ zeichen, Größe, Raſſe, Ge⸗ brauchsart und Wert des Pferdes, ſowie das Datum der Anmeldung, Die Bürgermeiſterämter und Stabhalterämter werden an⸗ gewie en, beim Zählungs⸗ geſchäſt die Pferdebeſitzer hier⸗ über zu verſtändigen. Mannheim, 24. Nov. 1905, Or. Bezirksamt III. Zoeller. 7096 Vereingregiſter. Zum Vereinsregiſter Band II, .Z. 45, wurde heute der Verein: „Badenia Loge No. I von Baden J. O. O..“ mit dem Sitze in Mannheim eingetragen, Mannheim, 15. Novor. 1905. Großh. Amtsgericht l. Gülerrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregtſter Band VI. wurde heute eingetragen: 1. Seite 448, Dy ckerhoff, Dr. Carl Jakob, Fa rikant in Manuheim und Louiſe geb. Wilhelmi. 8 Nr. 1. Durch Vertrag vom 16. Oktober 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 2. Seite 444, Herbſt, Maxi⸗ milian, Tapezier in Mannheim und Luiſe geb. Fellhauer, Witwe des Auguſt Kern. Nr. 1. Durch Vertrag vom 10. November 1905 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 3. Seite 445, Guldner, Lud wig, Maurer in Sandhofen und Cyriſting geb. Wehe. Nr. 1. Durch Vertrag vom 10. November 1905 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen, ſowie alles Vermögen, was ſie von Todeswegen oder mit Rückſicht auf ein künftiges Erbrecht durch Schenkung oder als Ausſtattung erwirdt. 4. Seite 446, Beſenfelder, Cuno, Kauf ann in Mannheim und Mathilde Antenie Eliſe geb. Schmid. Nr. 1. Durch Vertrag vom 16. November 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 5. Seite 447, Frenzel, Hein⸗ rich, Geſchäftsführer in Laden⸗ burg und Hebwig geb. Stebol pd. Nr. 1. Durch Vertrag vom 17. November 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 6. Seite 448, Herzog, Peter, Schloſſer in R einau⸗Stengelhof und Anna geb. Heinß. Nr. 1. Durch Vertrag vom 17. November 1905 iſt Gllter⸗ trennung vereinbart. 1 7. Seite 449, Barz, Philipp/ Wirt in Mannheim und Emiig geb. Burger. Nr. 1. Durch Vertrag von 21. November 1905 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 8. Seite 450, Speckert, Joſef, Bäckernieiſter in Maunheim und Emma geb. Böhles. Nr. 1. Durch Vertrag vom 21. November iſt Gütertreunnung vereinbart. 7100/7107 Maunheim, 25. Nov. 1905. 2 — Sekannimachung. Dienstag, 28. November 1903. Geuoſſen Zum Genoſſenſchaftsregiſter, Band I,.sZ. 21, wurde heute eingetragen: Firma„Erſte Sanitäts⸗ Molkerei der Milchhändler für hygieniſche Milchver⸗ lorgung eingetragene Ge⸗ nofſenſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftpflicht zu Mann⸗ heim!, in Mannheim. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der genoſſenſchaftliche Einkauf von Miich und Milchprodukten; die Gewinnung von Milch und Miſchprodukten; der Verkauf von Milch und Milchprodukten. Der Verkauf ſoll in der Regel nur an die Mitglieder der Genoſſen⸗ ſchaft erſolgen, es bleibt jedoch dem Ermeſſen des Vorſtandes der Genoſſenſchaft mit Zuſtimm⸗ ung des Aufſfichtsrates vorbe⸗ halten, Beſtimmungen über den Verkauf an Nichtmitglieder zu treſſen. Die Genoſſenſchaft iſt auch beſugt, Grundſtücke zu er⸗ werben, zu belaſten und zu ver⸗ äußern, ſowie überhaupt alle zur Erreichung der ſatzungsmäßigen Zwecke angemeſſen erſcheinenden Transaktionen vorzunehmen. Geſchäftsjührer ſind: Gottlieb Wolff, Adam Unger und Stefan Schad, alle Milchhändler in Mannheim. Das Statut iſt vom 10. Oktober 1905. Bekanntmachungen erfolgen unter der Firma im Maunheimer Generalauzeiger(A tsverkün⸗ diger.) Das Geſchärtsjahr be⸗ ginnt am 1. Novenber und endigt am 81. Okiober. Die Willeuserklärungen des Vorſtandes erfolgen durch minde ſtens zwei Mitglieder, die Zeich⸗ nung geſchieht, indem zwei Mit⸗ glieder ihre Namensunterſchrift beifügen 709 7 Die Einſicht der Liſte der Ge⸗ noſſen iſt während der Dienſt⸗ ſtunden des Gerichts Jedem ge⸗ ſtattet. Mannheim, 28.November 1905. Gr. Amtsgericht I. Großh. Sadiſche Staals⸗ eiſenbahnen. Die Stationen Büchenbach, Ebenhofen, Etensheim und Schwenningen 1. Bayern ſind mun ofortiger Gültigkeit in den Maunnheim u. ſ..⸗ bayeriſchen Gütlertarif vom 1. Janugr 1902 aufgenoſümen worden. Nähere Austunft erteilen die Dienſtnellen. 60602 Nätlskiſbe, den 25. Nov. 1905. Gr., General⸗Direktion. Großh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Mit Gültigkeii vom 1. Januar 1906 werden die Vorſchriſten, be⸗ treffeud die Reexpedition von Gelreideſendungen aus belgiſchen und eee Häfen in Mannheim, Mannheim In⸗ duſtriehafen, Ludwigshafen am Rhein, Mainz und Frank⸗ furt a. M. neu ausgegeben, woödurch die Vorſchriften vom 1. März iss7 auigehoben werden. In die neuen Vorſchriſten ſind die Reexpedittonsſatze nicht mehr aufgenommen; letzlere werden vielmehr zum Eingangs genann⸗ ten Zeitpunkt unter Beſchrankung auf die badiſchen Stauonen, na deuen erfahrungsgemän Sen⸗ dungen vorgekonmen ſind, in den Ausnahmetartf 21 k des nie⸗ derländiſch-⸗ſüdweſtdeuiſchen Ta rifherts 4 und Ausnahimetarif No s des belgiſch⸗ſudweſtdeutſchen Tariſheits sa Ubertragen, wodurch einige der daſeloſt jetzi ſchon he⸗ ſtehenden Sätze eine geringe Er Mahlkes erfahren. Nähere Aus⸗ unſterteilt unſer Verkehrsbureau. von dem auch die Vorichuften um Ernzelpreis von 0 80 Mark ezogen werden können 90801 Kärlsrube, 28. Nophr. 1805, Gr. Generaldirektion. Imangsverſteigerung. Mittwoch, 29. Nov. 1905, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfaudlokale d 4,5 hier, gegen Barzahlung im Voll⸗ kreckingswege öffenilich verſtei⸗ gern: 31083 Möbel aller Art, 1 Vergolde⸗ Preſſe, Tünchergeräte, 1 braunes Wallachpierd, 1 Milchkuh u. A. in. Mannheim, 28. Nopbr, 1905. Nopper, Gerichtsvo zieher. 12 erlellt Nachhilſe Primane in Franz., Engl. u. Mathem. Off unt. A. L. 2484 an die Exped. d Bl. Gr. Amtsgericht I. ſchaſtsre ier. ch]„Beiſel&Hertlein“ in Mann⸗ ——— Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. A wurde hente eingetragen: 1. Bd, I,.⸗Z. 72, Firma„J. Propheter“ in Mannheim. Jakob Propheter iſt geſtorben ⸗ das Geſchäft mit Akttven und Paſſiven und ſamt der Firwa mit Wirkung vom 31. Oktober 1905 auf Jakob Propheter Wuwe Eliſe geb. Wamusganz in Maun⸗ heim, übergegangen. Heinrich Propheter in Mannheim iſt als Prokuris beſtellt. 2. Bb, HI,.,g. 206, Firma „Gg. Welz“ in Mannheim⸗ Käferthal. Die Fiema iſt geändert in: „G. Welz&k Söhne.“ 8. Bd. V,.Z. 19, Firma „E. Kohn& Mittler“ in Mannheim als Zweignieder laſſung mit dem Haupiſitz in Wien. Die Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim iſt aufgehoben, die Firma erloſchen. 4. Bd. VIII,.⸗Z. 26, Firma „Zoll& Cie. in Mannhein, Offene Handelsgeſeilſchaft. Heinrich Zoll, Kauf nann in Mannheim, in in das Geſchäft als perſönlich baftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. Die Geßell⸗ ſchaſt hat am 1. Oktober 1905 be onnen. Die Prokura des Karl Fauth iſt erlo chen, 5, Bd. VIII,.-Z. 109, Firma „Colmann Friledmann“ in Maunheim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Bd. IX,.-Z. 90, Firma „Gebrüder Heuß“ in Mann⸗ tzeim: Wihelm Heuß in Maun⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. 7. Bd. X,.⸗Z. 161, Firma „Mannheimer Bade⸗ und Waſch⸗Anſtalt„Eliſabeth⸗ bad“ Max Menzel“ in Mann⸗ heim: De Prokura des Adolf Niſchwitz tiſt erloſchen. 8. Bd. XI,.,Z. 245, Firma „Pfälziſche Dampf⸗Fär⸗ berei und chemiſche Wä⸗ ſcherei Friedrich Meier“ in Maunheim, P 1, 7, Zweignieder⸗ laſſung, Hauptfitz: Neuſtadt a/H Inbaber iſt Friedrich Meier, Fürbereibeſitzer in Neuſtadt a/H. Geſchäftszweig: Dampf-Fär⸗ beren und chem. Wäſcherei. 9. Bd. XI,.Z. 246, Firma „Fr. Hettinger&Sohn“ in Mannheim Langſtraße 51). Offene Haudelsgeiellſchaft. Die Geiellſchaft hat am 1. Okt. 1904 begonnen. Perſönlich haſtende Geſellſchaf⸗ ter ſind: 7108/T7118 Friedrich Hettinger, Baumeiſler in Mannheimn-Käferthal und Wilhelm Peter Hettinger, Bau⸗ meiuer in Mannheim. Geſchäſtszweig: Baugeſchäft. 10. Bd. XI,.,Z. 247, Firma „Johann F. Peter“ in Mann⸗ heim. Inhaberſiſt: Johann Fried rich Peter, Kauf ann in Mann⸗ heim(J 4a, Ila). Geſchäftszweig: Kom miſſion für techniſche Bevarfsartikel und Vertretungen. 184 11. Bd. XI,.-Z. 248, Firma heim(O 2, 12). Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 20. November 1905 begonnen. Perfönlich haftende Geſellſchaf⸗ ter find: Otto Beiſel und Hein⸗ rich Hertlein, beide Mechaniker in Mannheim. Geſchältszweig: Mechaniſche Werkſtätte und Handel in Fahr⸗ rädern und Fahrradteilen. Maunheim, 25. Nov. 1905. Großh. Amtsgericht J. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 29. Nov 1905, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannbeim, in Pfandiokale Q 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollure ungswege oͤffentlich verſteigern: 31032 1 Hobelbank, 1 Waſchmaſchine, 1 Bett u. Möbel verſchied. Art. Mannheim, 28. Noobr. 1905. Fränzle, Gerichtsvollzieher. Mädch 10 ſelbyändig kochen e kaun und Hausaxbeit verrtebte,, ſofort geſucht. Näh. Akademieſtraße 3, 3. St. Bekauntmachung. Die Kraukenguſtalt dayiter be⸗ darf pro I. Halbjahr 1908: 1. Backwaren: ea. 15000 Ko. Schwarzbiot 1. Sorte à 1. Ko ea. 3500 Ko.Weißbrötchen(Waſſer⸗ brötchen) à 190 Gramm e1. 6000 Ko, Meilchbroraso Gramm eg, 400 Ko. MilchbrorassGramim 2. Maſtochſenfleiſch oder prima Rindfleiſch: ca. 10000 Ko.(in einviertel oder halben Tieren zu liefern). 83. Leber: ca. 180 Ko. 4. Kalbfleiſch: eg, 3500 Ko. 5. Schweinefleiſch: ca. 800 Ko. 6. Wurſtwaren u. Schin ca 24000 Portionen. Ferner für das 7 7. Milch: ca. 134000 Liter. Die Filiale im Spital für Lungenkranke bedarf Halbjahr gos; 1. Backmaren: ea 1000 Ko. Schwarzbrot 1 Sorte à 1 Ko ed. 300 Ko. Milchbrota 55 Gramm 2. Maſtochſenſleiſch oder prima Rtindfleiſch: eg. 1500 Ko, 3. Leber: Ko. 4 Kalbfleiſch: ed. 250 Ko. 5. Schweinefleiſch: eg. 300 Ko. 6 Wurſtwaren u. Schinken: ca. 3000 Portionen. Ferner für das Jahr: ca. 37000 Liter Mllch. deren Leferung im Sübmiſfions⸗ wege vergeben werden ſoll. Ange ote hierauf wollen bes Samstag, 9. Dezember 1905, vormittags 10 uhr mit eutſprechender Kusſchriſt ver⸗ ſehen aufdem Bureau der Kran en⸗ hausverwaltung B5, leingereicht werden. Die Liefrungsbedingungen lie⸗ gen inzwiſchen auf genannte Bureau zur Einſicht oſten, es jedoch jetzt ſchon bemerkt, aß pro I. ca. 50 1. die Angebote auf Lieferung von Maſtochſenfleiſch bezw Ia. Rindfleiſch, Kalpfleiſch Schweinefleiſn, Lebei nach einem zu bewilligenden Ra balt an dem ſeweiligen La⸗ denpieis zu richten find; „daß die Pleiſe für Schinken, Wurſtwaren und dergl. für die ganze Lieferunng feſl normiert werden; „daß die bezeinneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Kraukenanſtalt zu übergeben ſind. Das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ langen auch in ganzen oder halben Tieren nach dem orts übl chen Gewicht von min⸗ deſtens 30 Ko. pro Tier, jedoch ouſe Kob zu liefern. Bei den Backwaren bahen die Angebote in der Art zu erſolgen, daß bei den einzelnen Gatiungen a) für Schwarzbrot 1, Sorte b) Weiß⸗ Waſſer)Brötchen e Milchbrot der für die ganze Lieſerungszeit zu ſordernde Preis ver ein Kilo in Buchnaben beſimmt ausge⸗ drückt iſt. Augerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrot als auch den Weiß⸗ waren für die ganze. Leferungs⸗ zeii an der jeweiligen Monats⸗ rechnung ein Ribatt,in Piozenten an gegeben, zu gewähren und be⸗ balten wir üus gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder getlennt zu veigeben. Ferner behalten wir uns vor, die Bedürfuſſſe der Kranken⸗ anlalt, ſowie der Filtale„Sp tal zür Lungenkrauks“ zuſammen oder getreunt zu vergeben. Aui Verlangen iſt das Fleiſch für letztere Anſtalt ebenſalls in ganzen, halben oder oiertel Tieren zu hefern. 30000% 76 Angebote, die nicht unſeien Bedingungen entſprechen, werden uſcht berückſchtigt. le auf vorgenannte Lieferung eingereich e Offerten treten erſt nach Unlauf von 14 Tagen. vom Tage der Submiſſions⸗ eröffnung an gerechnet, uns ge⸗ geuüber außer Kraft. Mannheim, 23. Nopbr. 1905. Krankenhauskommiſſion: gez, v. Hollauder Sonner. Zwanföverſteigerung. Mittwoch, 29. Nov. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich in 4 5 hier gegen bare Zählung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Büffet, Betten und Möbel jeder Art, 3107 Maunheim, 28. Nov. 1905. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Fer een ſucht großes gut möbl. Zimmer, epent. 2 Zimmer, möglichſt mit ſep Ein⸗ gaug, bei guter Familie in gut Hauſe ſof. zu mieten. Schriftl. Off. nach H 7, 28 Kontor erb.„„ Hannover, Hamburg,. Nurnberg, Plau Eröffnung laufen An- und Verkauf Diskontierung und Einzug und sonstigen verlust und Kontrolle Einräumung übersselscher f Flllale in S MAAAAEIM P 2, 12 gegenüber der Haupipost F 2, 2 Aktlenkapital M. 160,000,000. Reserven M. 40,000,000 Miederlassungen in; Altona, Serlin, Sremen, Sückeburg, Ohemnldtz, Detmold, Dresden, Emden, Frankfurt a/M., Fürth 115, Jahrgang. 2 nden, London, Lübeck, en /V., Zwiekau. der Reehnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annahme verzinslicher Bareinlagen, mit und ohne Kündigungsfrist. Provisionsfreier Cheek-Verkehr. von Wertpapieren, fremden Banknoten und Geldsorten. Einlösung von Goupons u. verlasten Wertpapieren gtb. Barvorschüsse aul Wertpapiere. Aus führung von Börsehauftragen an sämtlich. Börssn. ug von Wechseln, Ghecks ste, n e und Verwaltung von Wertpapieren Wertgegenständen in oſtenem und ge⸗ schlossenem Zustande. Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kurs- derselben auf Verlosung. 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Novbr. und darauffolgende Tage verſteigere in meinem Lokal Herren⸗, Burſchen⸗ und Knaben⸗Ueberzieher, Mün⸗ tel, Pelerinnen, Auzüge, Joppen, Hemden, Schirme, Damen⸗Jaketts, Damen⸗ kleiderſtoffe, Blouſen und anderes mehr. 2 M. Arnold, Auktionator N à4, 11.— Telep on 2285. LockenwaſſerSadulin giebt jedem Haar un⸗ verwüſtl. Locken⸗ u. Wellenkrauſe. Waſſer 60,80 Pfg. u. 1 Mr. Pomade⸗Sadulin 1 Mk. Verlangen Sie ausdrücklich von Frz. Kuhn, Kronen⸗Parf., Nürn⸗ berg. Hier bei: A. Bieger, Hof⸗ friſ., N 4, 13, L. Treuſch, Friſ., D 3, 2, O. Heß, Parf., E 3, 16. 29569 Atelier für Anfertigung künstlicher und moderner Haararbeiten. Hasrunterlagen, sehr vor- teilhaft zum selhstfrisieren. Zöpfe, einzelne Teile, Per- rücken, Scheitel u. Toupets; naturgetreueste Ausführung. Reelle Bedienung Strengste Diskretion. Meinr. Urbuch, Snez Planken 1, I. Etag. Teſephon 3868. Zahlungs⸗A fforderung. 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