müſſen; wird mit Stimmzetteln gewählt. GBadiſche Volkszeitung.) Aornement: 70 Mfeunig motzatlich. Beingerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Woß bez nel. Poſt⸗ aulſchlag We..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Plg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in aunheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſei „Journal Mannheim“ Televbon⸗Nummern: Dkrektion u. Buchbaltung 1449 Drurkerei⸗Burean An⸗ E., 2. 1 1 Schluß der Inſeraten Annahme für das Weittagsblatt Worgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. nabmen. Drucardetten 85 8 8 2 Redaktton 1 8 5 Auswartige Inſerate 25„ 5 Die dellaneele 65 Werliner Redalltions-⸗Bureau: Berlin W 50. S 245 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. 358 Donnerstag 30. November 1905 Wln 225 e Präſidentenwahl im Reichstage. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 29. Nov. Von der Zeit, die dem Reichstage knapp genug zugemeſſel iſt, verbraucht das hohe Haus eine Menge zu Formalitäten, bevor es überhaupt arbeitsfähig iſt. Der ganze geſtrige Tag ward mit der Feſtſtellung der Präſenz ausgefüllt! Heute iſt die Wahl des Präſidiums einziger Gegenſtand der Tages⸗ ordnung. Warum ein beſchlußfähiges Haus nicht gleich zur Wahl des Präſidiums ſchreiten kann, iſt ſchwer einzuſehen. Das kalte Grau eines Winternachmittags liegt über dem Saale, der in dieſer Beleuchtung, trotz der behaglich⸗vornehmen Holzbekleidung, nicht ſehr freundlich ausſchaut. Um 2½ Uhr, pünktlich mit Einſchluß des akademiſchen Viertels, erſcheint Graf Balleſtrem und ſtreckt ſich nach lieber alter Gewohn⸗ heit im feierlich hohen Präſidentenſtuhl lang aus. Neben ihm am Tiſche lehnt die ſchlanke Geſtalt des Abg Baſſer mann, deſſen bewährter Geſchicklichkeit die nationalliberale Fraktion, in Aheſenheit des leider noch kranken Dr. Sattler, wiederum die Führung der Parteigeſchäfte übertragen hatr. Zwei Diener des Hauſes pflonzen ſich derweil wie die Cherubine rechts und links bom Präſidentenſitze auf und halten einen Finger ekliche Minuten lang auf die Druckknöpfe der elektriſchen Klingeln gepreßt, um männiglich aus allen Räumen des Hauſes herbeizuläuten. In Aberraſchender Menge ſtrömen die Reichsboten in den Saal, nohezu 300 ſind anweſend, wie man ſpäter hört. Das hebt die Stimmung und„große Heiterkeit“ iſt die erſte Lebens⸗ zußerung des Hauſes, als Graf Balleſtrem auf die noch nicht dageweſene Tatſache verweiſt, daß der Bundesrat den Reichstag mit 35 Vorlagen empfangen habe, ein Fleiß, der den Reichs⸗ boten bäterlich zur Nachahmung empfohlen wird. Das— von Ironie nicht ganz freie Lob des Bundesrats vernehmen nur eir paar Marineoffiziere, die vermutlich über die Feſtſetzung der Tagesordnung berichten ſollen. Sonſt ſind die Bänke der Re gierungsvertreter leer— was zweifellos der richtigen Er⸗ wartung entſpringt, daß die Sitzung der langweiligſten eine werden wird. Weil nämlich die Sozialdemokraten ihrem Groll darüber daß der Reichstag Herrn Paul Singer nicht bedingungslos als 1. Vize akzeptiert, durch Abgabe weißer Zettel dokumentieren Das dauert zwei geſchlagene Stunden. 224 Stimmen erhält Graf Balle⸗ ſtrem, nebſt 72 weißen Zetteln der grollenden Genoſſen, 223 Graf Stolberg, während nur 66 übrig geblieben ſind, die Singer als 1. Vizepräſtdenten vorziehen würden. Neben 204 Stimmen, womit Paaſche zum 2. Vize gewählt wird, faller 10 guf ſeinen Vorgänger Büſing. Die üblichen Scherzt bleiben auch nicht aus, Liebermann v. Sonnenberg erhält wie immer ſeine eine Stimme, auch Stadthagen wird„ein“⸗ſtimmig von jemand gewählt, der ihn offenbar nicht über den eine Schattierung ernſter wird die Stimme des würdigen alten Herrn, als er verſichert, er werde die Ordnung des Hauſes un⸗ nachſichtig zu wahren wiſſen. Es klingt faſt, als kraue er dem Frieden nicht ganz. Aber der Präſident verſpricht auch, ein gerechter Richter zu ſein und hofft, daß die gemeinſame Arbeit dem Vaterlande zum Segen gereichen werde. Dann ſetzt ſich Graf Balleſtrem unter allſeitigem Bravo und ſchwingt energiſch ſein rotſeidenes Taſchentuch, als wollte er ſagen: Meine Herren, ich habe das Meinige getan, tun ſie das Ihrige. Mährend ſich die anfangs leidlich beſetzten Tribünen mehr und mehr leerten, ſchritt man zur Wahl der Schrißtführer. Und nachdem auch dieſe glücklich getätigt war, ſetzte man auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung— die Interpellation über die Fleiſchnot. Wenn ein Thema von ſo hervorragendem Reizi der Neuhei“l nur ausgiebig genug behandelt wird, dann wird Graf Balleſtrem bald wieder nach dem Damoklesſchwert übe; ſeinem Haupte blicken können. Die„Arbeitszeit“ im Reichstag. Die„Natl. Korr.“ macht zu dieſem Thema, wie ſchon eid Privattelegramm unſeres Berliner Bureaus in der Mittagsaus⸗ gabe ankündigte, Ausführungen, die ſo beachtenswert ſind, daß wird ſie im Wortlaut folgen laſſen. Wo iſt die ſchöne Zeit geblieben, da man mit ziemlicher Sicherheit darauf rechnen und ſich danach einrichten konnte, der Reichstag werde ſein tägliches Arbeitspenſum um 5 Uhr nach⸗ mfttags erledigt haben? Die parlamentariſchen Leiſtungen waren damals durchaus nicht ſchlechter, im Gegenteil, bedeutend beſſer, als in den letzten Seſſionen, wo ſich die Sitzungen bis in die 7. oder 8. Abendſtunde hinauszogen. Und das zur Zeit der Etatsberatungen käglich; dazu die vormittags um 10 Uhr begin⸗ nenden Kommiſſionsſitzungen. Was aber war und iſt die Folge dieſer täglichen, langen Verhandlungen? Mon rufe ſich das Reichstagsbild aus der letzten Seſſton während des Etats des Reichsamls des Innern in Erinnerung! 14 Tage plagte ſich das„hohe Haus“ mit dieſem Etatskapitel ab bei erſchreckender Leere im Saale und bei unerträglichen Wiederholungen derſelben Materie. In 3 bis 4 Sitzungen hätte dieſer Etat gründlich erörtert werden können, wenn ja, wenn ein beſchlußfähiges Haus den Viel⸗ und Dauerrednern den Weg zu Wiederholungen abſchnitt. Aber iſt es den diätenloſen Abgeordneten zuzumuten, tagtäglich in endloſen Sitzungen zu leerem Strohdreſchen aus⸗ zuharren, während daheim ihr bürgerlicher Beruf ihre An⸗ weſenheit verlangt? Dann muß er ſich nicht zum Abgeordneten wählen laſſen, wird man uns entgegenhalten. Aber nur wenige Abgeordnete befinden ſich in der Lage, 5 Monate oder noch länger dom Hauſe, von ihren Geſchäften und Berufspflichten fern bleiben zu können. Bei Einführung des allgemeinen Waßl⸗ rechts zum Reichstage und ſeiner Diftenloſigkeit konnte niemand vorausahnen, welchen Umfang die Seſſionen und die täglichen ungern kaltſtellen möchte. Während die beiden Vizepräſtdenten Reichstagsſitzungen annehmen würden und trotz oder vielmehr mit kurzem Dank die Wahl annehmen, knüpft Graf Balleſtrem inſolge dieſer verlängerten Dauer der Seſſionen bleiben ſtets daran noch einige Worte. Er mahnt die Abgeordneten noch⸗ viele Geſetze ungeachtel der auf ſie verwendeten Zeit und Arbeit Haus und ſeinem Präſtdenten ſchwebe. Und um noch (Avendblatt.) — WeW Geſetzgeber die Muße, für den Herbſt wohldurchdachte Entwürfe an den Reichstag zu bringen, wenn die Seſſion ſich tief in den Sommer hineinzieht und alle Kräfte in Anſpruch nimmts Scheint doch oft während einer langen Tagung, wo die höchſten Beamten an berantwortungsvoller Stelle von früh bis abends in den Kommiſſionen und in den Plenarſitzungen zugegen ſein müſſen, die ganze Regierungs⸗ und Verwaltungsmaſchinerie des Reiches ſtill zu ſtehen! Wo erübrigt ſich da die Teit zur gründ⸗ lichen Vorbereitung von Geſetzen? Und wie arbeiten die Kom⸗ miſſionen, denen die Prüfung und Ausarbeitung der Entwürfe im einzelnen übertragen iſt? Fleißig, oft nur allzu fleißig! Aber wie häufig wechſeln die Mitglieder in den Kommiſſionen, weil ſie nich! Zeit zu ſolch andauernder Arbeit haben. Für die neu eintretenden Mitgliedet, welche oft mit ganz anderen Vor⸗ ſchlägen und Anſichten hervortreten, muß dasſelbe Thema wieder⸗ holt werden— es gelangen infolge des häufigen Wechſels„Un⸗ ſtimmigkeiten“ in das Geſetz, zu denen die Regierungsvertreter und auch die Kommiſſionsmitglieder, um den betreffenden Ent⸗ wurf überbaupt zuſtande zu bringen, ſchließlich ein Auge zu⸗ drücken. In kurzer Zeit ſtellt ſich das Reviſionsbedürfnis eines ſolchen Geſetzes heraus. Oder, was noch häufiger geſchieht, die Erörterungen in der Kommiſſion wiederholen ſich in aller Breite im Plenum und graulen dadurch die wenigen noch ſeßhaft ge⸗ bliebenen Abgeordneten aus dem Sitzungsſaale heraus. Wie iſt dieſem„eireulus vitiosus“ des Geſchäftsganges, der ſo eng mit dem verſchrieenen Abſentismus zuſammenhängt, abzuhelfen? Da vorläufig noch keine Ausſicht auf Diäten beſteht, muß ein anderer Weg berſucht werden, der auch bei Erreichung der Man mache den Vorſchlag, ſtatt digkeit die Ehrenpflichten ihres Mandats erfüllen. Auch fü die Regierung müßte dieſe Einteilung der Arbeitszeit eine Er⸗ leichterung gewähren und auf die Verhandlungen im Reichstage den günſtigſten Einfluß üben. Nicht extenſive, ſondern inten⸗ ſive Arbeit mit möglichſter Zeiterſparnis hat der Reichs tag zu leiſten,— nur ſo läßt ſich der„Abſentismus“ mit einiger Ausſicht auf Erfolg bekämpfen und das durch ihn in weiteſten Volkskreiſen geſunkene Anſehen des Neichstages vielleſcht wieder heben! Polft Anregung eines deutſchen Güterwagenverbandes. Der zurzeit herrſchende Mangel an Güterwagen hat die Handelskammer Konſtanz veranlaßt, neuerdings bei der Großh. Bad. Generaldirektion dahin vorſtellig zu werden, daß ſie bei den anderen deutſchen Eiſenbahnverwaltungen die ſofortige Schaffung eines Güterwagenverban⸗ des anregen möchte. Die Handelskammer ging dabei von dem Geſichtspunkte aus, daß die Inanſpruchnahme des Güter⸗ sche ebersſeht. * Maunheim,). November 1905. S wagenparks auch in den kommenden Monaten noch eine ſehr P Sprüche der Weisheit. Von Mark Twain. „Die Wabrheit iſt unſer höchſtes Gut. Laßt uns daher ſparſam damit umgshen!— Das ſollte wohl daraus werden, wenn alle Menſchen gleicher Anſicht wären? Nur wo jeder eine andere Meinung hat, ſind Pferderennen möglich. Durch Erfahrung ſollen wir zwar klüger werden, aber nicht allzu klug. Eine Katze, die ſich einmal auf den heißen Ofendeckel geſetzt hat, vermeidet den Platz in Zukunft und tut recht daran. Aber ſie will ſich auch auf keinen kalten Ofendeckel mehr ſetzen.—. Vergib und vergiß! Das iſt nicht ſchwer, wenn man's nur recht verſteht: wir ſollen unbequeme Pflichten vergeſſen und uns bergeben, daß wir ſie bergeſſen haben. Bei ſtrenger Uebung und ſeſtem Willen gewöhnt man ſich leicht daran.— Inmn Wohlſtand kann man an ſeinen Grundſätzen am beſten feſthalten.— Hätte der Menſch immer Gelegenheit zum Morden, wem ihn Mordluſt ücerfällt, ſo kämen viele an den Galgen.— Außer unſerer linken Hand gibt es nichts ſo Unzuverläſſiges auf der Welt, als eine Damenuhr. Verrückt iſt jeder, der mit einer neuen Idee auftritt— bis dieſe Erfolg hat. Wir Kulturmenſchen beſitzen drei unſchätzbare Güter, für die wir Gott gar nicht genug danken können: Redefreiheit, Gewiſſens⸗ freiheit und die Klugheit, uns keiner der beiden Freiheiten zu be⸗ dienen. Durch Uebung lernt man leicht Unglück ertragen— das 1 b⸗ glück anderer Leute nämlich. Neues von Grabbe. Es gibt wohl kaum einen Dichter, bei dem das Urteil der Mit⸗ und Nachwelt ſo geſchwankt hat wie bei Grabbe. Völlig vernichtende als ſeltſame Mißgeburt in dem Kurioſitätenkabinett genialer Ver⸗ irrungen gelten laſſen, ſind über ihn geſprochen vorden; ſo von Scherer in einer Anmerkung ſeiner Literaturgeſchichte, ſo von Treitſchte. Andere wicht verächeliche Kritiler dagegen, wie Heine, der ſbets mit größter Hochachung von der Begabung Grabbes ſpricht, wie Immermann, Scherr, Grieſebach habe in ihm einen bedeuten⸗ den Dichter gefeiert, und eine moderne Schar von begeiſterben, ihm ähnlich veranlagten Geiſtern, vor allem Carl Bleibtreu und Her⸗ mann Conradi, nannken Grabbe wohl das größte dramatiſche Genie der deutſchen Literatur; mit einigem Vorbehelt haben ſich dem auch einige Literaturhiſtoriker der neueſten Zeit angeſchloſſen. Ein ſol⸗ cher Gegenſatz der Meinungen war nur bei einer Perſönlichkeit ntöglich, die aus den widerſprechendſten konträrſten Clementen ge⸗ wiſchtt war, er war wirklich, wie er von einer Geſbalt ſeines erſten Dramas geſagt,„aus Eſelsohren und aus Löwenknochen zuſam⸗ mengewürfelt“. So konnte der, den die gänzliche Disziplinloſig⸗ keit, das Chaotiſch⸗Ordinäre, Zerriſſene und Tragiſch⸗Groteske nicht abſtieß, in dem Menſchen wie in dem Dichter Grabbe aufblitzende Wunder, einzelne wunderbare Schönheiten erkennen, und dem, der in gebändigter Formenſtrenge eine erkälbende Lähmung, in be⸗ herrſchter Harmonie Mangel an Leidenſchaft ſehen wollte, wuchs wohl gar dieſe völlig zügelloſe, wilde, dämoniſche Natur zu dem Urbild des im begeiſterten Wahnſinn ſchaffenden germaniſchen Dich⸗ ters auf. Die wahre Erkenntnis dieſes problematiſchen Weſens wird Rur durch eine möglichſt lückenloſe Sammlung der Urteile und Berichte ſeiner Zeitgenoſſen gegeben, denn ein ſolcher unheimmcher Geiſt gab ſich bald tragiſch verzerrt, bald melancholiſch umdlülſterb, bald ſchüchtern hilflos oder prahleriſch aufdringlich. Nur aus vielen Schilderungen von ihm läßt ſich alſo ſein Bild zuſammen⸗ ſetzen, und es iſt daher ein ſehr dankenswertes Unternehmen, daß Dr. Arthur Ploch in einem bei K. G. Th. Scheffer(Leipzig) erſcheinenden Buche„Grabbe als Menſch und Dichter“ verſchiedene bisher wenig bekannte Aeußerungen von Perſönlich⸗ keiten, die mit ihm verkehrten, zuſommengeſtellt hat, die die ein⸗ ſeitigen Biographien von Wollkomm und Duller ebenſo ſpie die bor⸗ urteilsfreiere Würdigung Zieglers und die neueſten Darſtellungen von Grieſebach in mancher Hinſicht ergänzen. Wie anſchaulich iſt 8. B. der junge Grabbe, deſſen bittere Not die getvaltigen Viſionen ſeines dichteriſchen Weſens ſteigerte und greller machte, von Laube geſchildert:„Grabbe war völlig arm von Hauſe aus, und ver⸗ ſchwieg dies in einem wunderlich falſchen Stolze. Das heißt: er ſprach niemand an, wenn auch der alte zerdrückte Hut, der abge⸗ ſchabte Rock das Nötige erzählten. Eines Abends verließ er und ein Bekannter die litterariſche Geſellſchaft ſehr ſpät, ſie ſchlendern Lürch die ſtillen Berliner Straßen, Grabbe iſt aufgeregt, und dichtet ud raiſonniert auf das Lebhafteſte. Im Zuge der Rede tritt er mit ins Haus und Zimmer des Beläfinten, und ſchläft bei ihm Am andern Morgen läßt dieſer Kafſee und Semmeln bringen Grabbe frühſtückt mit beſtem Appetit, aber ſchweigſam, dann ſteht er auf, veicht jenem die Hand und ſagt mit tonloſer Stimme: „Ich danke Ihnen, es war ſeit drei Tagen das erſte, was ich wieder zu eſſen und zu trinken hatte.“— Damit geht er. Sehr bezeichnend iſt auch Immermanns erſter Eindvuck von Grabbes Perſönlichkeit, den er aus ſeinen Dramen als bedeutendes Talemt erkannt hatte; „Nach kurzer Friſt erſchlen nun,“ ſchreibt er,„nichts Gigantiſches oder Abnormes, ſondern ein ſchmales ſpärliches Männchen, mit einem länglichen ovalen Geſichte und einem nicht übel gebildeten Munde, deſſen blaſſes Antlitz aber durch ein fahles Haupthaar noch konloſer und mitleidenswürdiger wurde. Er ſprach ſtill und ſchüchtern mit dem Beamten. Erſt nachdem er einige Orth Wein zu ſich genommen, wurde er etwas freier und regalierte uns mit barocken Einfällen, in denen ich ſein Naturell erkannte. Sein Weſen hatte etwas ſo urſprüngliches und ungemachtes, war von der gewöhnlichen Manier unſerer ſchönen Geiſter ſo fern, daß dieſe Viertelſtunde meine Ueber⸗ zeugung von ihm nur feſter beſtärkt hatte.“ In die dumpfen Tage ſeines Gaſthauslebens führt eire Schilderung Guſtav Kühnes:„Um 9, Uhr ſaß er am Schreibtiſch und ſchleuderte da jene koloſſalen Geburten von ſich, die in ihrer rieſigen Geſtalt ihresgleichen ſuchen. Um 1 Uhr war er mit dem Tage fertig. Zu eſſen pflegte er nicht, 2. Seite Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 30. November. ſtarke ſein werde, da der Warenverſandt mit Rückſicht auf die am J. März 19086 eintretenden Zollerhöhungen bis zu dieſem Zeitpunkt noch eine weſentliche Zunahme erfahren dürfte. Ander⸗ ſeits könne auf ein Zuſtandekommen der Betriebsmittelgemein⸗ ſchaft in abſehbarer Zeit doch nicht gerechnet werden. Daß eine Güterwagengemeinſchaft große Vorteile bringt und namentlich die vielen Leerfahrten beſeitigt, hat ſich ſeiner Zeit in der Schweiz gezeigt, wo zwiſchen den einzelnen Bahnen, ehe dieſe an den Schweizer Bund übergingen, ein Güterwagenverband beſtan⸗ den hat. Gauz Europa wundert ſich nicht wenig Nämlich: Welch ein neues Reich entſtehen ſoll! Die inter⸗ nationale Hetzgenoſſenſchaft gegen Deutſchland iſt wieder einmal am Werk. Diesmal aber ungewöhnlich dumm. Im Pariſer New⸗NYork Herald, im Echo de Paris und im Matin— ein liebliches Kleeblatt, erſcheint ein„Geheimdokument“, das gichts weniger als den Entwurf eines Schutz⸗ und Trutz⸗ bundes zwiſchen Deutſchland und Rußland mit dem Zwecke der Teilung Oeſterreichs zum Gegenſtand hat. Der Vertrag ſoll angeblich— am 3. März 1871 im Spiegelſaale von Verſailles() abgeſchloſſen, bisher allerdings nicht ratifiziert worden ſein. Großartig iſt ſein Programm. Danach ſollte Deutſchland die öſterreichiſchen Kronländer Böhmen, Schleſten, Mähren und Salzburg erhalten, während Galizien und Dalmatien an Rußland fallen ſollten. Rußland ſeinerſeits tritt an Deutſchland die Gebiete von Libau, Windau, Mitau, überhaupt einen Teil Kurlands und die Stabt Riga ab, wogegen Deutſchland ſich verpflichtet, alle Eroberungen Ruß⸗ lands im Orient mit einer bewaffneten Macht zu unkerſtützen. Und um das Maß voll zu machen, wird behauptet, daß dieſer Unſinn die Unterſchrift de Bismarck trägt.... Ebenſo wird um der beſſeren Kursfähigkeit dieſer Blechmünze willen die Nachricht verbreitet, daß Miniſterpräſtdent Rouvier erklärt habe, das Dokument könne„ſehr wohl“ echt ſein. So leichtgläubig iſt aber doch wohl niemand mehr, um auf eine ſolch plumpe Mache hereinzufallen, die natürlich nur den einen Zweck hat, nun auch in Oeſterreich gegen Deutſchland Mißtrauen zu ſäen. Das ſchien umſo verdienſtpoller, als man ſich bei dem löblichen Tun ja nicht einmal in ſchlechter Geſell⸗ ſchaft befand. Deutsches Reich. — Kein Schippel redivivusl! Bei der Auf⸗ ſtellung des Redakteurs Noske von der Chemnitzer„Volks⸗ ſtimme als Kandidat der ſozialdemokratiſchen Partei für die Erſatzwahl im Reichstagswahlkreis Chemnitz iſt die bemer⸗ kenswerte Tatſache hervorzuheben, daß die Proklamierung durch die Wählerverſammlung im Widerſpruch mit der Par⸗ keileitung und den Vertrauensmännern der Partei erfolgt iſt, die den Chemnitzer Stadtverordneten und Leiter des Chem⸗ nitzer Konſumvereins, Riemann, auf den Schild erheben wollten. Der Vorſitzende machte, da die Antipathie gegen Rie⸗ mann äußerſt ſtürmiſch zum Ausdruck kam, den Verſuch, die Verſammlung zu vertagen, was ihm aber nicht gelang. Bis gegen morgens 2 Uhr währte der Kampf hin und her. Schließ⸗ lich waren 1216 Stimmen für Noske und nur 285 für Riemann. — Die„Leipziger Volkszeitung“ ſtellt mit Genugtuung feſt, doß Noske ein direkier Gegner Schippels iſt. Die Tatſache genügt Herrn Mehring vollkommen. — Die Afrikaniſche Kompagnie des Gro⸗ ßen Kurfürſten ſoll wieder aufleben. Wie die kurbran⸗ denburgiſche Kompagnie des ſiebzehnten Jahrhunderts ſoll ſie ihren Sitz in Emden haben. Der Plan rührt von dem Ober⸗ hürgermeiſter Fürbringer⸗Emden her. Für die Aus⸗ arbeitung und Ausführung desſelben iſt der bekannte Afrikaner Eberhard v. Schkopp gewonnen worden. Für die Vorberei⸗ tungen hat ſich ein Arbeitsausſchuß gebildet, dem unter anderen angehören der Vizepräſident des Reichstages Dr. Paaſche, Kommerzienrat Heyligenſtädt⸗Gießen; Geheimer Kom⸗ merzienrat Wirth⸗Berlin; Dr. Wendtland, General⸗ ſekretär des Bundes der Induſtriellen in Berlin; der General⸗ direktor des Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenvereins Baurat Beuckenberg in Hörde; der Direktor des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikats Bergrat Graßmann in Eſſen und andere mehr. Die neue afrikaniſche Kompagnie will in erſter Linie Handelszwecken dienen. Das Gebiet ihrer Tätigkeit ſoll ſich auf die verſchiendenen Teile von Afrika erſtrecken. — Abg. Kröſell, dem wegen Nichterſcheinens vor dem Stargardter Gericht die Verhaftung drohte und der deswegen der„Fr. D. Preſſe“ entnehmen, unter dem Schußßz der Immuni⸗ tät wieder nach Deutſchland zurückbegeben und fand ſich friſch und fröhlich zu der Sizung des Reichstags am Mittwoch ein. Er iſt auch ſchleunigſt zu der Redaktion des Berliner Antiſe⸗ mitenblattes gegangen und hat ihr eine Darſtellung ſeſnes Falles gegeben. Danach iſt er ſelbſtverſtändlich ein„gehetztes Edelwild“ und eine„verfolgte Unſchuld“. Dasſelbe behaupten bekanntlich die Herren Ahlwardt und Graf Pückler gleichfalls von ſich. — Der„.⸗A.“ meldet aus Dar⸗es⸗Salaam: Das Be⸗ zerksamt Kilwa meldet, daß in den Umgebungen von Samanga, Miteja, Maribe und Kiſuani alles ruhig iſt, ebenſo ſind die Bezirke Lindi und Tabora ruhig. Der Etappenpoſten bei Mpengere wurde von Aufſtändiſchen am 11. Nobember erfolglos angegriffen — In der geſtrigen Verſammlung des fungliberalen Vereins Mannheim im Saale der Bäckerinnung, ſprach Herr Poſtſekretär Kuchenbeißer über die badiſchen Landtagswahlen. Der Vortragende behandelte die Vorgeſchichte der Wahlen und die Haupt⸗ und Stichwahlen, ſowie kurz die Mannheimer Wahlen ein⸗ ſchließlich der Stadtverordnetenwahlen. Dem Gedankben der liberalen Einigung habe erſtmals Herr Oberamtsrichter Dr. Koch auf dem Freiburger Vertretertage klaren Ausdruck gegeben. Der Referent ſtreifte ſodann die näheren Vorbereitungen zur Hauptwahl, die Wah ergebniſſe, das Stichwahlabkommen, die Bekanntmachung des Präfidiums des badiſchen Militärvereinsverbandes, den Artikel der Karlsruher Zeitung und den Sieg Obkirchers im Wahlkreiſe Lör⸗ rach⸗Land. Mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die liberalen Abgeordneten in der Kammer mit durchgreffender Energie ihres Amtes walten werden, ſchloß der Referent ſeine ſehr beifällig auf⸗ genommenen Ausführungen.. 6 An der ſehr anregenden Dehatte, die ſich mit der Haltung des Präfidrums des Militärvereinsverbandes, der Präſidentenwahl der aweiten Kammer, der Nachwahl in Lörrach⸗Land und der regeren Agitation der Nationalliberalen, beſonders auf dem Lande, betei⸗ ligten ſich die Herren Chriſtmann, Klein, Koch, Greup⸗ ner, Mayer⸗Dinkel, Noll, Lautermilch, Throm, Möſſinger und Maher. Alle Stimmen waren einig in der Verurteilung des Vorgehens des Präſidiums des Militärvereinsverbandes. Nusland. * Frankreich. In parlamentariſchen Kreiſen will man wiſſen, daß die Veröffentlichung des Gelbbuches über die marokkaniſche Frage ſpäter erfolgen werde. Revoil und St. Rennje Tajantje ſeien gegenwärkig mit deſſen Zu⸗ ſammenſtellung beſchäftigt, welches mancherlei Schwierigkeiten bereite, da das Gelbbuch zweierlei verſchiedene Teile enthalte und die Eegenfätze zwiſchen der Politik Delcaſſss und Rouviers kennzeichne. Das Gelbbuch ſei teilweiſe dazu beſtimmt, als Vorbereitung für die Konferenz in Alge⸗ ciras zu dienen. Es ſolle aber hauptſächlich eine Anleitung für die anläßlich der Beratung über das Budget des Aeußern angekündigte Interpellationsdebatte bilden. Ein Freund des Prinzen Louis Bonaparte teilte einem Mitarbeiter des„Matin“ mit, daß der Prinz vielleicht aus derruſſiſchen Armee austreten werde, da Rußland für einen franzöſiſchen Soldaten nichts mehr wert ſei. Dank der An⸗ näherung an Italien wäre es vielleicht möglich, daß der Prinz in die italieniſche Armee einfrete. Natürlich wäre es der heißeſte Wunſch des Prinzen, in der franzöſiſchen Armee dienen zu können, falls der Antrag des bonapartiſtiſchen Deputierten Engerand auf Abſchaffung des Geſetzes über die Prinzenausweiſung ange⸗ nommen würde. * Jaßpan. „Noſſija“,„Gromoboi“ ſaki ein. Admiral Jeſſen, der ſich an Bord des„Roſſija“ be⸗ fand, erklärte bei einer Unterredung, daß in Wladiwoſtok bei ſeiner Abfahrt Uünruhen im Gange geweſen ſeien, und er einige Tage in Nagaſaki bleiben wolle, um Befehle von ſeiner Regierung zu erwarten. Badiſche Politik. Vom Herrn und Meiſter der„guten Preſſe“ in Vaden. Bekanntlich hat der Führer de Zentrums, Pfarrer Geiſtl. Rat Theodor Wa ingen, während des lezten Wahlk ſes ſich zum 3 ſgeworfen über die⸗ jenigen 0 ht vor den Partei⸗ wagen des Zentru ihre eigenen Wege t einmal davor zurückweichen, zuweilen auch badiſchen die 8 ſpannen laſſen, ſondern 0 75—5— gehen und ſelbſt nie der— horribile dietu— liberalen ſe ihre Mitarbeit zu widmen. Wackers Zorn galt beſonders dem Pfarrer Krauß in Scherzingen; der aber blieb die Antwort 1 ſchuldig und zu Schiff nach Dänemark gegangen war, hat ſich jetzt, wie wir Dann ſaß er in dem ſechseckigen Zimmer, im Winel oder am Fenſter, halb grübelnd, halb im Schlafe, ein Bild der verzerrten Phyſis, an der die Pſyche nur noch herumleckt in ſeltenen Momenten. Eine Flaſche leichten Weins ſtand vor ihm, er nippte nur noch wenig; ein Becher mit Fidibus durfte, ſelbſt wenn er ſchlief, nicht fehlen auf dem Tiſche. Dann und wann blitzte ihm ein Gedanke durch den Kopf; dann faltete er eins ſeiner zuſammen⸗ gedrehten Papiere auseinander und ſchrieb mit Röthel auf den ſchmalen Streifen das Ergebnis des Momentes. Seine Taſchen ſtaken voll von ſolchen beſchriebenen Schnitzeln, aus denen er ſeine Tragödie zuſammenſetzte.“ Ein Beſucher Grabbes, Neumann, be⸗ ſchreibt ſeine Wohnung:„Er wohnte in einer engen Gaſſe, ich ſüieg zwei Treppen empor, klopfte mehrmals an eine Tür, und auf ein mattes„Herein!“ öffnete ich dieſelbe und trat in das Zimmer. Mit einem Blick war das kleine Gemach zu überſehen, ein Bett, eine alte Kommode, ein Tiſch und ein paar Stühle gaben das ganze Möble⸗ ment ab, und außer einem ſtaubigen Spiegel zeigten die Wände leinen Schmuck; ja ſelbſt Vorhänge fehlten an den Fenſtern, obgleich dieſe ſchon vom Anſtand verlangt werden mußten, weil man ſonſt von drüben das ganze Zimmer überſehen konnte. Grabbe lag im Bette; der einzige rotgebeizte Tiſch war dicht an das Bett gerückt And mit Papieren aller Art, einigen Büchern und Schreibmaterial wie gefliſſentlich unordentlich überhäuft.“ Wie er ſich in feinerer SGeſellſchaft bewegte, geht hervor aus dem Bericht, den wir über ſeinen Verkehr mit der edlen Freundin Immermanus, Eliſa von Ahlfeldt, haben:„Einmal improviſierte er bei Sonnenuntergang, auf einem Berge ſtehend, ſo ſchöne Verſe, daß Eliſa und ihre Be⸗ gleitung ganz entzückt davon waren. Gleich darauf aber benahm er ſich wieder ſo eyniſch, daß das Entzücken ſich in Widerwillen ver⸗ bwandelte. Eliſa durfte ihm mit ihrer ſchönen Hand nicht zu nahe kommen, ſonſt biß er ſie hinein, weil ſie„ſo appetitlich ſei“.„Er war wie ein Kind“, ſagte ſie oft von ihm,„ſo gut, ſo unartig, ſo lenkſam, aber auch ſo ſchmutzig!“— Gine ſolche in jähen Ausbrüchen 0 ͤ— der Wildheit und Ekſtaſe ſich entladende Natur hatte in der Geſell⸗ ſchaft keinen Platz; in der ſtumpfen Philiſteratmoſphäre des 25 eeee obendrein ging er noch hin und berklagte den heim Erzbiſchöflichen Ordinariate in Freiburg digung und Verdächtigung. Auf den Ausgang der Klageſache war man in Baden ſehr geſpannt, insbeſondere auch darauf, ob und welche Strafe den Geiſtl. Rat Wacker wegen ſeinez ungerechtfertigten, beleidigenden Vorgehens gegen einen geiſtlichen Amtsbruder treffen würde. Beſtrafung Wackers nichts gehört; das einzige, was man letzthin aus einer amtlichen Bekanntmachung des erzbiſchöflichen Ordinariatsſekretärs erfuhr, war vielmehr nur, daß die Angelegen⸗ heit„durch befriedigende beiderſejtige Erklärungen“ ihre Ey⸗ ledigung gefunden habe! Welcher Art dieſe befriedigenden Er⸗ Rärungen waren, weiß die Oeffentlichkeit bis heute noch nicht; ſie verlangt es aber zu wiſſen, umſomehr, als die Wacker⸗ Preſſe für„Wahrheit, Recht und Freiheit“, die es ſich über⸗ haupt während des ganzen Streites nicht hat beikommen laſſen, dem ſchwer angegriffenen Pfarrer Krauß gegen ſeinen Widerſacher zu Hilfe zu eilen, vollſtändig ausſchweigt. Wie dieſes ihr Ver⸗ halten beurteilt wird, illuſtriert aufs deutlichſte eine Zuſchrift aus Baden, die ſoeben ein aktiver katholiſcher Pfarrer an die liberale„Straßburger Poſt“ zur Veröffentlichung ein⸗ geſandt hat und in der es u. a. heißt: „Ihre Beurteilung des Unrechts, das dem Pfarrer Krauß zu⸗ gefügt worden iſt, befriedigt gewiß jeden Leſer als Betätigung des Gerechtigkeitsſinnes auch gegen Andersdenkende. Im Gegen⸗ ſatz dazu iſt es wahrhaft betrübend, wahrnehmen zu müſſen, daß unſere badiſche Zentrumspreſſe bis heute noch keine Worte gefunden hat zur gebührenden Verurteilung der durch nichts zu rechtfertigenden Angriffe Wackers auf einen ſo verdienſtreichen, in den weiteſten in⸗ und ausländiſchen Kreiſen wegen ſeines Wir⸗ kens und ſeiner ausgezeichneten Schriften hochgeachteten Prieſter, deſſen perſönlicher, durchaus ehrenwerter Charakter in den Augen eines jeden, der ihn näher kennen gelernt hat, über jeden Verdacht hoch erhaben iſt. Wer indeſſen die Zwangsroute kennt, welche die Redaktionen der badiſchen Zentrumsblätter, groß und klein, trotz ihrer ſchön klingenden Deviſe einhalten müſſen, der begreift nicht nur die Zurückhaltung dieſer Blätter einem Fall gegenüber, in welchem ihr Herr und Meiſter eine ſo verzweifelte Rolle ſpielt, ſondern auch die ſcheinbar befremdende Tatſache, daß noch in keinem einzigen badiſchen Zentrumsblatt aus der Mitte des Klerus zugunſten und zur Verteidigung des Pfarrers Krauß oder zur Zurückweiſung der Wacker'ſchen Rückſichtsloſigteit und An⸗ maßung eine Stimme lautbar geworden iſt, obwohl niemand be⸗ ſtreiten wird, daß von Anfang an in allen geiſtlichen Geſellſchaftskreiſen nur eine Stimme der Miß⸗ billigung gegen Wacker ſich kundgab. Ja, wenn der Fall umgekehrt läge, wenn das Unrecht auf der Seite des Pfarrers von Scherzingen wäre, wenn Pfarrer Krauß den Geiſtlichen Rat Wacker in ähnlicher Weiſe herabgewürdigt hätte: welch ein„Entrüſtungsrummel wäre durch die ganze„gute“ Preſſe hindurch kommandiert worden!“ Weiterer Kommentar überflüſſig. „bwegen Belei⸗ Parlamentariſches. * Die Erſatwahlen für die beiden Mandate, dit durch die Ernennung des bisherigen Reichsgerichtsrals Dr. Spahn zum Oberlandesgerichtspräſidenten erledigt wor⸗ den ſind, ſollen, nach der„Köln. Volksztg.“, bereits in der erſten Hälfte des Januar ſtattfinden. * Die konſervative Partei hat bei ihrer Konſti⸗ tuierung wiederum den Abg. v. Normann als Vorſitzenden gewählt. * Die Freiſinnige Volkspartei wählte den frühsren Vorſtand einſtimmig wieder, nämlich als Vorſitzende die Abgg. Eugen Richter, Schmidt⸗Elberfeld und Dr. Müller⸗Sagan, als Schriftführer die Abgg. Dr. Mugdan und Merten. Auch die bisherigen Senioren wurden bei⸗ behalten. * Der Vorſtand der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Vor⸗ ſitzender iſt bekanntlich Abg. Baſſermannz ſtellvertretende Vorſitzende ſind die Abgg. Frhr. Heyl zu Herrushein und Dr. Blankenhorn. Außer den genannten Abgeord⸗ neten gehören dem Vorſtande an die Abgg.: Boltz, Dr. Hieber, Kraemer, Dr. Paaſche, Patzig, Dr. Sattler, Sieg und als Ge⸗ ſchäftsführer Graf Oriola und deſſen Stellvertreter Dr. Semler. * Die Freiſinnigen und die Deutſche Volks⸗ partei haben lt.„Frkf. Zig.“ gemeinſam mehrere Initig⸗ tivanträge im Reichstage eingebracht. Ein Antrgg Kämpf verlangt eine Aenderung der Geſetze dahin, daß für den Verluſt des Wahlrechts zum Reichstage und anderer öffentlicher Rechte weder diejenigen Unter⸗ ſtützungen in Frage kommen dürfen, die in Form freier Lehr⸗ und Lernmittel, freier ärztlicher Behandlung, freier Verab⸗ reichung von Arzneien und anderer Heilmittel oder der Auf⸗ nahme in eine Krankenanſtalt gewährt werden, noch ſolche Unterſtützungen, die vor Ausübung des betreffenden Rechtes — Ein Antrag Haußmann Detmoldiſchen Duodeſta end und widrigen Verhältniſſen beſchloſſen; nur ſeine Werle, deren innigzen Zu⸗ ſammenhang mit dem Weſen und dem Leben des Dichters Ploch ſchön aufgezeigt, künden noch von dem rätſelhaften Phänomen dieſes zwieſpälkig wirren Genies. —— 9 5 6 Lagesnenſaketen. — keber Necknamen im Bapiſchen wird der„Straßb. Poſt“ geſchrieben: In der badiſchen Rheinebene, mit den Amtsbezirken Lahr und Offenburg, hat jedes Dorf ſeinen beſonderen Necknamen, oder muß ſich beſonderen Spott gefallen laſſen. So heißen die Ein⸗ wohner von Ichenheim die„Weckenzipfel“ wegen der zipfeligen Form ihres Sonntagsgebäcks; die von Dundenheim ſind„Sauer⸗ milchhäfen“, die Meißenheimer heißen„Rebmeſſer“ wegen ihrer Raufluſt. Die von Schutterwald ſind„Pflaumen“, das Feſt ihres Kirchenpatrons, des Johannes, heißt ſpöttiſch„'Pflümefeſt“, weil es in die Zeit der erſten Pflaumen fällt, und jede weibliche Perſon aus Schutterwald iſt„e Pflüm“, ſie mag wollen oder nicht. Die Bürger von Kürzell heißen„Rüttelſtecken“; dieſes Geräte iſt ein Stecken, vorn in Gabelform, und wird zum Reinigen der Egge ge⸗ braucht, es kann alſo in harmloſer Weiſe mitgeführt, aber gelegent⸗ lich auch zum Dreinſchlagen benützt werden; der Uebername will heißen, ſie ſeien immer bereit zum Zuhauen. War auch früther oft nötig, denn Ichenheimer und Kürzeller„Büewe“(die jungen Burſchen) lebten in ſteter Fehde und Feindſchaft und kein Teil litt den anderen abends in ſeinem Dorfe. Vor ein paar Jahren wurden die von Kürzell viel verſpottet, weil ſie zu einer neuen Lokalbahn keinen Beitrag zahlen wollten und nun allein neben draus ſitzen. Ein Theaterſtück hierüber: Gemeinderats⸗ ſitzung“, in Ichenheim allzu xealiſtiſch geſpielt, hätte bald zu Belei⸗ digungsklagen geführt. Die Leute von Altenheim haben eine kleine Abweichung in ihrer Sprache, und obſpohl dieſer Wortlaut der ſprachlich richtige iſt, werden ſie doch darüber verſpottet; ſie ſagen nicht wie in den anderen Dörfern'lebt,'mähjt, i ha s'wißt gewußt), ſondern gelebt, gemähjt, i ha s gewißt. Darum, und Die „Die weil man dieſen Leuten von beſonders großem, ſtarkem Menſchen⸗ ſchlag nachſagt, daß ſie ſtarke Eſſer ſind, heißt es:„Der Menſch mueß gelebt han, ſagen die Altener, wenn ſie z Offenburg an einem Tag dreimal zu Mittag eſſen.“ Wer vom Orte Allmannsweier ſtammt, iſt ein„Beſchele“, von baſteln, ausdüfteln, alles beſſer wiſſen. Das kleinſte Dorf der Gegend heißt„Müllen“, es hat nur etwa 30 Bürger, das heißt Stimmberechtigte, und man ſagt, jeder habe in der Gemeinde ein Amt, bis auf einen, der die Gemeinde vertritt, und wenn von allen, die im Amt oder im Gemeindeaus⸗ ſchuß ſind, ein Beſchluß gefaßt iſt, ſo proteſtiere der eine mit den Worten:„Und die ganze Gemeinde iſt dagegen.“ Ein anderes kleines Dorf hat unter der Neckluſt aller zu leiden, wohl am meiſten aus dem Grunde, weil ſie es übel nehmen. Es iſt vorgekommen, daß e Huffe Büewe, das heißt eine große Anzahl Burſchen, extra zum Necken am Sonntag in dieſes Dorf gegangen iſt. Das Dorf heißt Schutterzell, die Einwohner heißen„Käsbüchſen“, und das Necken beſtand darin, daß einer nach dem anderen im Wirtshaus unter den dort anweſenden Einwohnern erſchien, um Käs zu ver⸗ langen, nach der dritten Perſon merkten die Männer ſchon miß⸗ trauiſch auf, und ehe der Wirt in dieſem Artikel ausverkauft war, war ſchon eine große Rauferei im Gange. — Die verhängnisvolle Tür. Eine merkwürdige Geſchichte twird einem engliſchen Blatte aus Karnak bei Loxor in Oberägypten berichtet. Ein Einwohner hoffte, auf dem Stück Land, auf dem ſein Haus ſtand, Reichtümer finden zu können und fing an, nach den vermeintlichen Schätzen zu graben. Er entdeckte eine alte Tür, öffnete ſie und trat ein; da er nicht zurückkam folgte ihm ſeins Frau. Aber auch ſie kam nicht zurück. Der Sohn und die Tochter, die nach dem Verbleib der Eltern forſchten, kehrten gleichfalls nicht wieder, und ſchließlich hatte noch ein Eingeborener, der ihnen folgte, dasſelbe Schickſal. Die Behörden wurden von dem Vorfaͤll benach⸗ richtigt, und es ergab ſich bei der Unterſuchung, daß die fünf Un⸗ glücklichen durch ein giftiges Gas erſtickt waren, das der Grube, in die die alte Tür fübrte, in reichlicher Menge entſtrönge. —— 89075 5—— Zähringer Löwen Allein bis heute hat man von einer F Wens Ziegelwerke,.G. hier. 15. FJanuar ds. Is. mit 100 Mark. 9t Zuſage einer Gratifikation; den Gehaltsrückſtand für Januar ver⸗ bei der Waſſer⸗ Mannheim, 30. November General⸗Auzeiger. 5. Seite Pünſcht noch vor der vorausſichtlich geraume Zeit in Anſpruch nehmenden allgemeinen Reform der Reichsſtrafprozeßordnung die Vorlegung eines Geſetzentwurfs, durch welchen den Ge⸗ ſchworenen und Schöffen eine angemeſſene Ver⸗ gütung für Zeitverſäumnis in der Form von Tagegel⸗ dern aus Landesmitteln gewährt und die Beiziehung minder bemittelter Staatsbürger zum Schöffen und Geſchworenendienſt etmöglicht wird.— Weiter iſt als AntragMüller⸗Mein⸗ ingen der in der vorigen Seſſion eingebrachte Geſetzentwurf belreffend Beſtrafung der Majeſtätsbeleidigung wieder aufgenommen worden. Der frühere Entwurf hat inſofern eine Abänderung erfahren, als zu§ 102 des Reichsgeſetzbuches folgender Zuſatz beantragt wird: „Ein Deutſcher, der im Inland oder Ausland, oder ein Aus⸗ jänder, der während ſeines Aufenthaltes im Inland gegen einen nicht zum Deutſchen Reich gehörenden Staat oder deſſen Landes⸗ herrn eine Handlung vornimmt, die, wenn er ſie gegen einen Bundesſtaat oder einen Bundesfürſten abgegeben hätte, nach Vor⸗ ſchrift der 81 bis 86 zu beſtrafen ſein würde, wird mit Feſtungshaft bis zu 10 Jahren, in den Fällen der 88 81 bis da, mit Feſtungshaft bis zu zwei Jahren in den Fällen der§8 85 und 86 beſtraft, ſofern in dem andern Staate dem Deutſchen Reich burch Staatsbertrag die Gegenſeitigkeit ausdrücklich ver⸗ bürgt iſt. e Verfolgung tritt nur auf Antrag der auswärtigen Regicrungen ein. Die Zurücknahme des Antrags iſt zuläſſig. Ein Akt grenzenloſer Roheit. Im badiſchen Oberlande, wo ohnehin der konfeſſionelle Hader die Gemüter in ſteter Aufregung erhält, ruft die rohe Tat eines Vorkämpfers des Zentrums tiefſte Erregung hervor; den Grabſtein des kürzlich geſtorbenen Veterinärrates Heitz⸗ mann in Meßkirch fand man kürzlich mit ſchimpflichen Spott⸗ verſen bedeckt. Der Täter wurde in der Perſon eines eifrigen Zentrumsmitgliedes, des Maurermeiſter Jakob Gitſchier, enkdeckt und verhaftet. Das Schönſte an der Sache iſt, wie badiſche Blätter ſchreiben, daß der betreffende Aktentäter erſt vor einigen Wochen ſeiner katholiſchen Stadtkirche neue— Kirchenfenſter ſtiftete und dafür öffentlich in der Kirche belobt wurde. Wie verlautet, ſollen auch noch andere Zentrums⸗ porkämpfer in die Schmutzgeſchichte verwickelt ſein. Aus Stadt und Land. Maunheim, 30. November. Kaufmannsgericht Mannheim. Sitzung dom 20. November 1905.(Ohne Zuzug von Beiſitzern.) Vorſitzender: Herr Rechtsrat Dr. Erdel; Gerichtsſchreiber: Verwaltungsaſſiſtent Klank. 1. Verkäuferin K. S. hier gegen Firma M. H. u. Comp. hier. Die Klägerin iſt am 9. November vor Ablauf der Kündig⸗ ungstriſt(das Dienſtverhältnis war auf 1. Dezember gekündigt) entlaſſen worden, weil ſie die Ehefrau des Firmeninhabers ſchwer beleidigt habe; ſie beſtreitet das und behauptet, ihrerſeits beleidigt worden zu ſein. Die Klage geht auf Zahlung des ganzen Novemoer⸗ gehaltes mit 120 M. Im Vergleichswege einigen ſich die Parteien, um eine Beweisaufnahme zu erſparen, auf 83 Mark, worunter der nicht beſtrittene Gehaltsrückſtand bis zum Entlaſſungstage mit 86 Mark enthalten iſt. 2. Der Proviſionsreiſende J. E. in Ludwigshafen a. Rh. ver⸗ kangt von der Süddeutſchen Nähmaſchinen⸗Komp. Mannheim Pro⸗ viſtonen und Auslagenerſatz in Höhe von 41.28 M. Im Ver⸗ gleichswege erhält er 20.59 M. 5 8. Der Reiſende Th. B. hier iſt von der Firma E. L. hier, obwohl auf drei Monate feſt engagiert, Tätigkeit geſetzt worden, weil ſich ſeine Tätigkeit nicht verlohnt habe. Ein Verſchulden des Klägers wird nicht geltend gemacht. Mit Rückſicht darauf erklärt ſich Beklagte bereit, das eingeklagte Monatsgehalt für den 3. Monat mit 200 Mark zu bezahlen, wäh⸗ rend der Kläger auf den weiter eingeklagten Speſenentgang von 90 Mark verzichtet, da er nach ſeiner eigenen Angabe mit den während der beiden erten Monate ihm gewährten Speſen nicht dusgekommen iſt, vielmehr noch Geld hat zulegen müſſen, von einem entgangenen Speſenüberſchuß alſo nicht die Rede ſein kann. Sitzung vom 25. November 1905. Vorſitzender: Herr Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Kaufmann Friedrich Becker und Kaufmann Eugen Bumiller; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Buchhalter Wilhelm Zecher und Abt.⸗Vorſteher Karl Berling⸗ hof; Gerichtsſchreiber: Verwaltungsaſſiſtent Klank, Kaufmann K. K. in Heidelberg gegen Vereinigte Speherer Der Kläger war als Buchhalter für 200 Mark Monatsgehalt bei der Beklagten tätig. Er behauptet, daß neben dem eben genannten Gehalte ihm noch eine Jahresgratifi⸗ kation von je 600 Mark pro 1903 und 1904 zugeſagt worden ſei; hiervon habe er nur 580 Mark pro 1905 erhalten. Der Reſt pro 1903 mit 70 Mark und die 600 Mark pro 1904 werden mit vor⸗ liegender Klage begehrt; ferner ein Gehaltsrückſtand vom 1. bis Die Beklagte beſtreitet die woigert ſie, weil Kläger vor Ablauf der Kündigungsfriſt ausgetreten ſei. Kläger beruft ſich für ſeine Gratifikationsforderung auf einen ſchriftlichen Vertrag, der ſich in den Händen der Beklagten befinde, was von dieſer beſtritten wird. Nachdem der Direktor der De⸗ Pesenen Editionseid geleiſtet, einigen ſich die BVom Hofe. Wie berlautet, wird die Ueberſiedlung des des Großh. Hofes nach Karlsruhe zu dauerndem Winteraufentbalt am 10. Dezember erfolgen. Der Großherzog fühlt ſich noch immer untvohl, ſo daß größere Geſellſchaften bei Hof nicht gehalten war⸗ den. Dem Vernehmen nach beabſichtigt das Erbgroß hergogs paar noch bis in den Monat Dezember hinein in Badenweiler zu verweilen. 8 Ernannt wurden die Ingenieurpraktikanten Wilhelm Gräff und Straßenbauinſpektion Bonndorf, Eugen Kohler bei der Kulturinſpektion Heidelberg und Max Pahl bei der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Achern zu Regierungs⸗ baumefſtern der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung. * Garniſonwechſel. Am 1. April 1906 wechſeln folgende Regi⸗ menter die Garniſon: Das 171. Infanterieregiment wird von Kolmar nach Goslar, das 165. Infanterieregiment von Goslar nach Kolmax verlegt. Das 60. Infanterieregiment in Weißenburg kommt nach Brandenburg, das 66. Infanterieregiment aus Magdeburg kommt nach Weißenburg. Das 15. Ulanenregiment in Saarburg wechſelt die Garniſon mit dem 8. Küraſſierregiment in Deutz. Am 1. Oktober 1906 erhält Mülhauſen das 51. Feld⸗Artillerie⸗Regiment und das 4. Regimenk Jäger zu Pferd in Garniſon. * Liberaler Arbeiterverein Mannheim. Samstag, 2. Dezbr. abends 8½ Uhr findet im Nebenzimmer der„Stadt Lück“(Eingang nach 2 Monaten außer werte aus der Geſch vom Hofe links) eine Mitgliederverſammlung ſtatt, in welcher Herr Wagner Johann Ochsner hierſelbſt einen„Rück⸗ blickauf die ſtattgehabten Wahlen“ werfen wird. Nach dem Vortrag findet eine freie Ausſprache ſtatt. Hiernach ſoll guch ein Familienabend, verbunden mit einer Weihnachtsfeier beſprochen werden. Alle Freunde der liberalen Sache ſind zu dieſer Verſammlung herzlich eingeladen. * Geſchäfts⸗Jubiläum. Morgen, 1. Dezember, ſind 25 Jh verfloſſen ſeit dem Tage, an welchem Herr Direktor Richard P 0 f. in die Mannheimer Vexſicherungsgeſellſchaft trat. Die Geſellſchaft hat ſich in dieſem Vierteljahrhundert aus einer kleinen zu einer großen Kompagnie entwickelt, ſie hat ſich nach allen Weltteilen faltet und ſich eine achtunggebietende Stellung in der geſamten Aſſekuranzwelt erobert. Herr Direktor Richard Poſt erfreut ſich in hieſiger Stadt großen Anſehens und allſeitiger Beliebtheit und werden ihm zu ſeinem morgigen Jubeltage die weiteſten Kreiſe der Bürgerſchaft herzliche Glückwünſche entgegenbringen. Vortrag. In den Salons des Fräulein Anna Reiß, in welchen künſtleriſche Beſtrebungen der mannigfaltigſten Art von ie verſtändnisvolle Pflege fanden, hielt geſtern abend Prins Bojidar Karageorgewics, welcher zur Zeit als Gaſt des Herrn Landgerichtsrats Dr. Oskar Grohe in unſerer Stadt weilt, vor einem von Fräulein Reiß geladenen Kreis von Damen und Herren einen Vortrag, welcher allgemeines Intereſſe verdient. Der Prinz, ein Vetter des regierenden Königs von Serbien, ſprach in franzöſiſcher Sprache über einen Dichter Frankreichs, deſſen Werke noch ſehr wenig in Deutſchland bekannt ſind. Gugene Le Roh, ſo führte der Prinz in geiſtvoller, feſſelnder Diktion aus, verbrachte den größten Teil ſeines Lebens auf dem Lande im ſüd⸗ lichen Frankreich. Die Laufhahn des kleinen Beamten— Le Roy war Steuereinnehmer(percepteur), zuletzt längere Jahre in Hautefort in der Dordogne— war mit einem häufigen Wechſel des Wohnſitzes verknüpft. Dies gab ihin Gelegenheit, Land und Leute ſeines ſüdlichen Vaterlandes gründlich kennen zu lernen und die Volksſeele aus den Gebräuchen und Legenden des Gascogner Landes zu ergründen. Dieſe Studien regten ſeine tief veranlagte Natur zu Kterariſcher Betätigung an. Seine Bücher ſind die Beſchreibung der Natur dieſer ſüdlichen Landſchaft und des Lebens ihrer Land⸗ bebölkerung. Sie laſſen ſich deshalb nach Form und Inhalt nicht eigentlich als Romane begeichnen, ſie ſind vielmehr intereſſante Schöpfungen mitten aus dem Leben. Von ſeinen Werken ſind Jacquon Le Croquant lerſchienen ben Eugene Fasgquelle in Paris) und Le Moulin(Die Frau) lerſchienen bei Calmann Levy in Paris) in die Form von Lebensbeſchreibungen gekleidet und von ergreifender Wahrheit. Dem Dichter iſt es ſo vollſtändig gelungen, ſich in das äußere und innere Leben ſeiner Perſonen und in die ſie umgebenden Verhältniſſe hineinzuleben, daß vielfach die Meinung geäußert wurde, es könne nur Selbſterlebtes ſein, was er ſchildere. Ein anderes Buch, Nicette et Milau, erzählt die Geſchichte von zwei gefundenen Kindern, welche— ein Burſche und ein Mädchen— als Baſtarde desſelben Vaters zur Welt gekommen, nach traurigen Schickſalen endlich durch denſelben Vater, der ihnen das Leben gab, den Tod fanden. Der Prinz bvachte aus den erſtgenannten beiden Büchern einzelne Stellen von beſonderer Schönheit oder beſonders charakteriſtiſchem Inhalt zur Verleſung, die das Urteil des Prinzen rechtfertigten, daß die Sprache Le Rohs ſich auszeichne durch eine wunderbare Klarheit und Kraft der Darſtellung, wie ſie der kräf⸗ tigen Gascogner Natur entſpricht, deren Schönheit ſie ſchildert. Ein großer poetiſcher Zug geht durch die Naturſchilderungen Le Rohs, die ſo hervlich ſeit Jean Jacques Rouſſeau nicht mehr in der fran⸗ zöſiſchen Literatur zu finden waren, und ein bewunderswerter Hauch trütender Philoſophie breitet ſich ſanft über den Erlebniſſen aus. Dabei verliert der Dichter nie den Zuſammenhang mit dem wirk⸗ lichen Leben, nirgends finden ſich Theorien oder dendenziöſe Ziele. Ueberall nur ein echt künſtleriſcher Niederſchlag des wirklichen, jeden intereſſierenden Lebens. Dies ſind die Vorzüge, welche den Werken Eugene Le Roys in der geitgenöſſiſchen Literatur einen allererſten Rang für alle Zeiten ſichern und ſie, um aus der modernen deutſchen Literatur einen Vergleich zu nehmen, etwa mit Frenſſeus Jörn Uhl auf eine Stufe ſtellen. Und trotz dieſer Vorzüge und der Anerkennung, welche die Werke des nunmehr 78jährigen Dichters längſt in Literatenkreiſen ge⸗ funden haben, iſt Eugene Le Roy für das große Publikum nicht nur außerhalb Frankreichs, ſondern ſogar in ſeinem Vaterlande heute noch ein Unbekannter. Daß dem ſo iſt, iſt einzig und allein darauf zurückzuführen, daß Eugene Le Roy in ſehr gedrückken Verhältniſſen lebt und die Mittel für die heutzutage auch zur Einführung von Literaturerzeugniſſen erforderliche Reklame nicht beſitzt. Rm ſo größerer Dank gebührt dem Prinzen, welcher, ſelbſt Künſtler und bekannt als feiner Kenner auch der modernen Literatur, die Auf⸗ merkſamkeit weiterer Kreiſe auf dieſe nicht an der Heeresſtraße ge⸗ wachſenen Blüten der franzöſiſchen Literatur lenkt. Dr. 8. *Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Die geſtern abend im „Carl Theodor“ abgehaltene ordentliche Generalverſammlung war zahlreich beſucht und wurde durch den Vorſitzenden, Herrn W. Kern, eröffnet. Der erſte Punkt der Tagesordnung bildete die Neuwahl für die ſtatutengemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder— ein Arbeitgeber und zwei Arbeitnehmer. Seitens der erſteren wurde Herr W. Kern mit 26 Stimmen wiedergewählt, während auf Die Arbeitnehmer Herrn Paul Tilleſſen 11 Stimmen fielen. wählten faſt einſtimmig die von der gemiſchten Kommiſſion aufge⸗ ſtellten Herren Gg. Pfeiffle und Auguſt Enderle wieder. Zu Rechnungsprüfern wurden gewählt die Herren Bühler(Arbeit⸗ geber) und Straub und Wenz(Arbeitnehmer); als Erſatzleute wurden gewählt die Herren P. TDilleſſen(Arbeitgeber) und N. Walz und Rodies(Arbeitnehmer). Der 3. Punkt der Tagesordnung betraf Statutenänderung. Die Diskuſſion hierüber war eine ſehr ausgedehnte, da eine Anzahl Paragraphen teils ab⸗ geändert, teils neu gefaßt werden mußten. Die Statutenänderung wurde ſchließlich ſeitens der Generalverſammlung genehmigt. Den Schluß bildete die Beſprechung berſchiedener Kaſſenangelegenheiten, bei welchem auch der am 1. Jan. 1906 in Kraft tretende neue Aerzteverkrag beſprochen wurde. Die Verſammlung endete erſt kurz vor 1 Uhr. *Pfülzerwald⸗Verein. Mit einer Wanderung in die wald⸗ und weingeſegneten Berge der vorderen Haardt beſchließt die Orks⸗ gruppe Ludwigshafen ihr diesjähriges touriſtiſches Programm. Von Bad Dürkheim gehen wir dem Laufe der Iſenach entgegen, überſchreiten das Tal und ſehen bald die hohen Türme und Mauern der mächtigen Hardenburg im Walde auftauchen. Der erſte Führer wird es ſich angelegen ſein laſſen, den Teilnehmern das Wiſſens⸗ können wir bei einigermaßen klarem Wetter einen herrlichen Rundblick über die Pfälzer Berge genießen. Mit munterem Schritt und fröhlichem Geſang geht es nun Höningen zu. Ein treffliches Schlachtfeſt wird uns dort bereitet.(Der Preis beträgt einheitlich 1 Mark.) Auf faſt ebenen Wegen ſtreben wir dann über den Seeſtich mit ſeinen grotesken Felſengebilden unſerem Endziel Freinsheim zu. In der Krone treffen ſich die Wäldler zu fröhlichem Beiſammenſein und trefflichem Mahle. Mannigfache Ueberraſchungen werden uns durch die Führung geboten werden, ſodaß dieſe Schlußwanderung und Schlußſitzung ſich würdig den vorhergegangenen anreihen werden.— Der Vereinsabend heute Donnerstag im Lokale Bürgerbräu wird durch geſellige und mufikaliſche Unterhaltungen verſchönt werden und ſind zu deſſen Beſuch alle Mitglieder und Freunde gerne eingeladen. mitzuteilen. * Das Kaiſerpanorama bringt dieſe Woche eine ſehr aktuelle Serie, eine Exkurſion durch Petersburg. Was dem Beſchauer am meiſten auffällt, das ſind die vielen Kirchen und Prachtpalais, ſo u. a. das Winterpalais und Zarskoje⸗Selo. Ferner haben wir Gelegenheit, einer Standarten⸗ und Fahnenweihe durch den Jaren und einer Segnung des Newawaſſers durch die Geiſtlichkeit beizu⸗ wohnen. Auch einige Anſichten bom Zar ſelbſt bekommen wir zu ſehen, die ſehr gut gelungen ſind. Zum Schluß iſt uns noch der Eintritt in die Gemächer von Zarskoje⸗Selo erlaubt. Hierhin hat, wie bekannt, das Zarenpaar mit Familie in letzter Zeit ſeine Zu⸗ flucht genommen. * Programm der ſonntägigen Parademuſik. Ouverture„Die Italienerin in Algier“ von Roſſini;„Die Wachtparade“, charakte⸗ riſtiſches Tonſtück von Alberti;„Neu⸗Berlin“, Walzer von Blon; „Gammel⸗Jäger⸗Marſch“, alter norwegiſcher Marſch, bearbeitet von Morena. 55 * Der wüſte Skandal am Abend des 11. September ds. Is. der Windeckſtraße auf dem Lindenhof führte geſtern die ledigen Schloſſer Jakob Ludwig Eckert und Former Aug. Reinhard und Franz Jacob Wolff vor das Schöffengericht. Bei dem Wirte Jung provozierte der erſtgenannte Angeklagte einen Work⸗ wechſel mit dem Agenten Johann Reinert. Das war gewiſſer⸗ maßen die OQuverture zu einem planmäßigen Bombardement des Hauſes von Reinert, Windeckſtraße 28. Als dieſer heimgekehrt war, platzten plötzlich Dutzende von Backſteinen gegen die Rolläden; wo ſie noch nicht herunter gelaſſen waren, geſchah dies ſchleunigſt. Beſ einem der Mieter waren aber ſchon zwei Backſteine durch das Fenſter in das Zimmer geflogen. Es hatten ſich ca. 200 Menſchen ange⸗ ſammelt und es iſt überhaupt nicht feſtzuſtellen, wer ſich alles ain bem„Gaudi“ beteiligte. Reinert holke ſchließlich ſeine Jagdflinte und ſchoß dem Angeklagten Reinhard einige Schrotkörner in die Waden als er im Begriffe war, einen ca. 20—30 Pfund ſchweren Stein gegen einen Rolladen im unteren Stock zu ſchleudern. Erſt als drei Mann Polizei auf der Bildfläche erſchienen, wurde das Bombardement eingeſtellt. Bei ſeiner Verhaftung leiſtete Reinhard energiſchen Widerſtand. Nur dieſer Angeklagte wird überführt er⸗ achtet, daß er geworfen hat, ohne daß ihm nachzuweiſen iſt, ob er eine Scheibe getroffen. Er wird wegen Werfens mit Steinen zu 14 Tagen Haft, wegen Widerſtands zu 1 Woche Gefängnis verurteilt, Eckert ſoll, wie Zeuge Reinert unter Eid ausſagt, eine gefüllte Benzinflaſche nach ihm geworfen haben, deven Splitter und Inhalt ihm ins Geſicht ſpritzte. Das Gericht hielt jedoch einen Nachweis nicht für voll erbracht und ſprach die beiden Angeklagten Ecker und Wolff frei. 015 *Geſtorben iſt geſtern in der Tübinger Univerſitätsklinik der Reſpizient für Generallandesarchiv, hiſtoriſche Kommiſſion, Staats⸗ angehörigkeit, Verſicherungs⸗, Armen⸗ und Fiſchereiweſen, im Miniſterium des Innern, Geh. Oberregierungsrat Moritz Seu⸗ bert im Alter von 53 Jahren. Geboren in Karlsruhe wurde Seubert 1880 Amtmann in Lörrach, 1882 in Konſtanz, 1885 in Mannheim, 1886 Regierungsrat beim Oberſchulrat, 188 Oberamtmann und Amtsvorſtand in Säckingen, 1891 in Müllheim, 1898 in Achern und 1896 in Donaueſchingen. Im Jahre 189 wurde er zum Miniſterialrat im Minſſterium des Innern und ein Jahr ſpäter zum ſtändigen Mitglied des Landesverſicherungsamts ernannt. Aus dem Crossherzogtum. Weinheim, 30. Nov. Der Oberlehrer der hieſigen Volksſchule, Herr Johonn Daub, iſt heute vormittag geſtorbden. Kleine Mitteilungen aus Baden. Geſtern nachmittag, als in Kñarlsruhe ein Güterzug der Staatsbahn über das ſogen. Induſtriegeleis der Humboldtſtraße gegen die Brauerei Höpfner rückwärts fuhr, wollte ein Kutſcher des Lebens⸗ bedürfnisvereins mit ſeinem Transportwagen— das fortgeſetzte Läuten des Güterzuges nicht achtend— noch kurz vor dieſen den Uebergang von der nördlichen zur ſüdlichen Fahrbahn paſſierer Der Transportwagen wurde vom Güterzug erfaßt, umgeworfe etwa 10 Meter geſchleift und vollſtändig zertrümmert. Hſer bei wurde ein auf dem Transportwagen ſitzender Arbeiter herun geſchleudert. Er erhielt erhebliche Verketzungen, ſo daß ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte.— Ein ſchaue licher Anblick bot ſich dieſer Tage gelegentlich einer Treibjagd eine Offenbacher Jagdgeſellſchaft im Haingrund im Odenwald. Al ſich die Jäger zur Veſper niedergelaſſen hatten, entdeckte ein Treiher in einem Hochſitz hängend den Leichnam eines Taglöhners namens Kulmbacher, der ſich während der Nacht dort aufgehängt hatte. Kulmbacher, hatte einige Tage zuvor verſucht, in einer i der Nähe gelegenen Ortſchaft das Haus ſeines Bruders in Brand zu ſtecken, wurde jedoch dabei ertappt und entfloh in den Wald.— In Unterbalbach b. Mergentheim fiel der 80jährige Altlöwen⸗ wirt Klinger beim Waſſerholen in den Bach und ertrank.— Immenſtaad am Bodenſee bvannten drei Wohnhäuſer Oekonomiegebäuden nieder. „Frankfurt a.., 29. Nov. Wegen Verdachts des Mäd chenhandels wurde der Kaufmann Siegmund Fankau, der auch von anderen Städten aus verfolgt wird, hier in Haft genomme Sport. V. Baden⸗Baden, 20. Nov. Der 28. November war ein wichti Termin für die Badener Internationalen Rennen, da an dieſ Tage die 2. Einſatz⸗Zahlung für den„Großen Preis 1906“ un das„Fürſtenberg⸗Memorial 1907“ geleiſtet werden mußte. D Ergebnis dieſer„höheren Reugeld⸗Einzahlung“ iſt als ein ganz be friedigendes zu bezeichnen. Im„Großen Preis“ ſind von 76 g nannten Pferden 34 ſtehen geblieben die ſich mit 11 auf Deutſchland⸗ 18 auf Frankreich, 1 auf England, 2 auf Belgien und 2 au Rumänien verteilen. Natürlich ſtellen dieſe Pferde die Elite de jeweiligen Länder dar. Deutſcherſeits ſind zunächſt erwähnens wert: Der ungeſchlagene„Fels“, deſſen Halbbruder„Feſtin „Metellus“, welch letzterer mit„Cicero“, dem diesjährigen engli Derby⸗Sieger, den Vater(Cyllene) gemeinſam hat, dann„Inve welcher ſich in vergangener Saiſon wiederholt auszuzeichnen mochte, ſämtliche aus dem Stall Weinberg. Es folgt des Kgl. Haupt⸗Geſtüts Graditz beſter 2jähriger„Hammurabi“, ferner Baron Oppenheim's„Toreador II.“ und andere.— Die franzöſiſch Pferde, deren Engagement im„Großen Preis“ aufrechterhalte wurde, zählen wieder zu den beſten ihres Landes Im„Fürſten berg⸗Memorial 1907“ iſt 63 Pferden die Teilnahmeberechtigu gewahrt worden, nachdem urſprünglich 108 genannt waren. Von den ſtehengebliebenen entſallen auf Deutſchland 29, auf Frankreich 24, auf Oeſterreich 1, auf Belgien 4 und auf Rumänien 5 Pferd Gerſchiszellung. „Mannheim, 29. Nov.(Strafkammer.) Herr Landgerichtsdirektor vb. Wol de k. Vertreter der Grof Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Hoffarth. (Schiuß.) Die ſchweren Sittlichkeitsberbrechen nehmen in jüngſter Ze wieder in bedenklichem Maße überhand. Nachdem erſt kürzlich ei entartetes Familienhaupt auf 5 Jahre insZuchthaus geſchickt wurde, wird heute ſchon wieder gegen ein Subjekt verhandelt, daß ſeiner ſinnlichen Juſtinkte nicht einmnal dem eigenen Kinde gegeni zu gebieten bermochte. Durch die Unterſuchung zweier unzüchtiger Handlungen an andern Kindern kam es ans Licht, daß der 39 Jah alte Heizer Valentin Klemmer aus Waldhaf ſeit Februar vo gen Jahres mit der eigenen, nun 15 Jahre alten Tochter ber⸗ brecheriſchen Verkehr unterbielt. Das Urteil lautet auf 8 Jaßt 4 Selte. General⸗Anzeiger. Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenvechte auf die Dauer von 5 Jahren. Verworfen wird die Berufung des Tagl ter, der vom Schöffengericht wegen Veleldil aund Widerſtands zu 3 Tagen Haft und 2 Arteilt worden iſt. Er iſt zwar infol Alkoholgenuß weniger widerſtandsfähig aber das macht ihn nicht ſtraffrei. Ein Bild des Elends entrollt die Verhandlung gegen die wegen Urkundenfälſchung angeklagten Geſchirrhändlerseheleute Karl und Gliſabeth Weingärtner. Die blutarmen Leute waren, weil ſie ihre Miete nicht zahlen konnten, anterſtandslos und hauſten einſtweilen mit ihren ſechs Kindern in einem kleinen Wohnwagezt. Als die Polizei dies nicht mehr duldele, fälſchte Weingärtner ſein Hauszinsbüchlein, und ſeine Frau bekam auf Grund der gefälſchten Qufttungen bei einem Hausherrn namens Löſch auch tatſächlich eine Wohnung zugeſagt. Ehe ſie aber einziehen konnten, hatte Löſch bei dem früheren Vermieter der Familie Erkundigungen eingezogen und die Wahrheit erfahren. Weingärtner leugnete, obwohl ihn der Schriftſachverſtändige Dr. Meuſer mit Sicherheit für den Schrei⸗ ber erklärte. Heute geſtand er zu, die Quittungen geſchrieben zu haben, aber ſeine Frau, die weder leſen noch ſchreiben könne, habe von dem Büchlein Gebrauch gemacht, ohne bon der Fälſchung Kenntnis zu haben. Das Gericht ging nicht ſo weit in ſeinem Glauben, es war der Anſicht, daß die Cheleute den Plan mitein⸗ auder ausgemacht hätten, und berurteilte die von Rechtsanwalt Klein vberteidigten Angeklagten zu je 1 Woche Gefängnis. Cheater, Runſ und(Giſfenſchaft. Die Hochſchule für Muſiß en Mannheim veranſtaltet, wie ſchon mitgeteilt, zur Feier des Geburtstages der Großherzogin, Sonntag, den 3. Dezember, vormittags 11 Uhr, im Saale des Kaſino eine feſtliche Aufführung Beethoven ſcher Werke. Das Programm iſt folgendes: 1. Variationen und Fuge Es⸗dur op. 35 (Eroica) für Klavier. Fräulein Rita Würtz(Klavierklaſſe des Direktors).— 2. Lieder: a) An die Hoffnung op. 82.(Aus Tied⸗ ges„Urania.) b) In queſta tomba.(Giuf. Carpani.) c) An⸗ denken.(Matthiſon.) Herr Otto Henne(Geſangsklaſſe Blat⸗ ter).— 8. Phantaſie g⸗moll op. 77 für Klabier. Fräulein Ilſe Sickinger(Klavierklaſſe des Direktors).— 4, Trio⸗Serenade D⸗dur op. 8 für Violine, Viola und Cello. Marxcia⸗Allegro. Adagio. Menuetto Allegretto. Adagio⸗Sch Allegretto molto. Allegretto alla Polacca. Andante qu egretto. Marcia Allegro. Vio⸗ Une: Fräulein Angele e Wilhelm Georgens, Cello: Herr Philip; muſikklaſſe Müller). „Fidelio“.„Euch werde Fritz Müller, Herr Wil 24. ſangsklaſſe Blatter). 6. Aus der Songte Es⸗dur für Klavier. Menuetto⸗Moderato e grazioſo. S bivace. Herr Hugo Kander(Profeſſor Th. Pfeiffer). 7.„An die ferne Geliebte(Ein Liederkreis von A. Jeitteles). Herr Otto Hempf(Geſangsklaſſe Hieber). 8. Sonate op. 57 f⸗moll(Appaſ⸗ ſionata) für Klavier. Allegro aſſa.. Andante con moto. Allegro ma non troppo. Fräulein Pauline Rothſchild(Klavierklaſſe des Direktors). Gr. Hoftheater in Karlsruhe. eingetretener Hinderniſſe.) öhners Martin Har⸗ g zweier Schutzleube hen Gefängnis ver⸗ Kopfverletzung gegen ein normaler Menſch, Giſela Teres, Herr elm Zietſch(ſämtlich in der Ge⸗ op. 31 Nr. 3 (Spielplanveränderung wegen Donnerstag, 30. Nov.:„Die Stumme von Portici“.— Freitag, 1.„ſtatt„Demetrius“:„Der Fa⸗ milientag“.— Samstag, 2. Dez.:„Stützen der Geſellſchaft“.— Sonntag, 3. Dez.:„Der fliegende Holländer“.— Montag, 4. Dez.: „Traumulus“. Ueber das erſte diesjührige Winterkonzert des Muſikvereins Frankenthal, das dieſer Tage ſtattfand, ſchreibt die„Frankenih. Stg.“ u..: Das Konzert darf man wohl ohne Uebertreibung als die beſte Aufführung des Muſikbvereins innerhalb der letzten drei Jahre bezeichnen. Als Klavierſpieler trat Herr Peter Seib aus Mannheim auf und ſpielte ein Konzertſtück von Weber in Liſzt⸗ ſcher Bearbeitung. Herr Seib war allen Schwierigkeiten gewach⸗ ſen. Er beherrſchte ſein Inſtrument techniſch bollkommen und ſpielte mit großem Verſtändnis und tiefer Empfindang. Hofmuſi⸗ kus Philipp aus Mannheim ſpielte das Cello⸗Konzert Op. 88 von Saint⸗Sasns mit Orcheſterbegleitung und als Soli für Cello unter Klavierbegleitung das Cantabile aus dem H⸗moll⸗Konzer von Davidoff und Scherzo und Saltarello von van Goéns. Herr Philipp leiſtete in allen drei Vorträgen Hervorragendes, die hei⸗ kelſten Stellen überwand er mit Leichtigkeit. Er wurde daher auch ſo mit Beifall ausgezeichnet, daß er ſich zu einer Zugabe verſtehen mußte. In Breslauer akademiſchen Kreiſen hat ſich ein Komitee gebildet zur Errichtung eines Mikulic 3Denk⸗ amals vor der Königlichen chirurgiſchen Klinik.— Prof. Kapper, der ſ. Zt, von Prof. Adickes des Plagiats beſchuldigt worden war, iſt lt.„FIrkft. Ztg.“ aus dem Lehrkörper der Univerſttät Münſter i. W. ausgeſchieden. 5 28 unbekannte Briefe Alexanber v. Humboldts an Bonpland ſind jüngſt, wie R. Lehmann⸗Nitſche im„Globus“ mitteilt, nebſt dem literarſcheni Nachlaß Bonplands im Beſitze von deſſen Nach⸗ kommen, die im Innern Argentiniens leben, bon Herrn E. Antran in Buenos⸗Aires aufgefunden worden und werden von ihm ſpäter beröffentlicht werden. Einſtweilen meldet Gd. L. Holmberg, der ſchon ſeit Jahren auf den verſchollenen Nachlaß Bonplands hin⸗ gewieſen hatte, den intereſſanten Fund in einer volkstümlichen Wochenſchrift in Buenos⸗Aires. Der Nachlaß enthält außerdem Reiſenotizen und politiſche, botaniſche, zoologiſche und mineralogiſche Dokumente, Entwürfe etc. aus der Feder Bonplands, ferner Briefe bon William Hooker, Decandolle, Mirbel ete. Der Aufſatz Holm⸗ bergs bringt die Bilder Humboldts und Bonplands ſowie der Nach⸗ kommen und ihrer Grabſtätten in Paſo de los Libres. Beyerleins dreiaktiges Drama„Der Großknecht“ wurde bei der geſtrigen erſten Aufführung im Hamburger Thaliatheater trotz vorzüglichen Spiels des Ehepagres Bozenhard und Centa Bres av⸗ gelehnt. Dem Autor iſt es lt.„Frkf. Itg.“ nicht geglückt, einen peinlichen, aber tragiſch brauchbaren Stoff künſtleriſch zu meiſtern Der Kemet Schaer wurde am 27. November abends auf der ÜArania⸗Sternwarte in Berlin beobachtet und ſein Ort ſcharf zu 28 h. 32 m. 10,47 s. in Rektaſcenſion und 18e 597 38“ Rördlicher Deklination für 10 h. 46 m. 82 8..G. Z. beſtimmt. Der aſtronomiſchen Zentralſtelle in Kiel wurde die Kometenpoſition ſofort telegraphiſch übermittelt, damit dort unter Benutzung dieſer Poſition die Bahn des Himmelskörpers verbeſſert werden könnte. Der Komet hat jetzt das Ausſehen eines kleinen Nebelflecks mit Rordweſtwärts gerichtetem kurzem Schweif; ſeine Bewegung iſt ſo raſch nach Süden gerichtet, daß man ihn im Fernrohr gegen die Firſterne förmlich laufen ſteht. 5 Ballett⸗Reform? Ueber den Wert der Duncanſchen Tanzkunſt ſind ſich die Gelehrten bekanntlich nicht einig; der größere Teil von ihnen kann ſich jedenfalls für dieſe Art von Reformen im Reiche Terpſichores nicht ſonderlich ſſerwärmen. Trotzdem haben die Neuerungen auf dem Gebiete des darſtellenden Enſembletanzes an⸗ Tegend gewirkt. So hat man, wie das„B..“ mitteilt, auf der Stuttgarter Hofbühne vor kurzem, um den Abend auszufüllen, ein gang eigenartiges Tanzdivertiſſement angefügt, das umſomehr Be⸗ achtung verdient, als dabei das Beſtreben zum Ausdruck gebracht bwird, die Tanzkunſt auf eine möglichſt ideale Stufe zu erheben und die Schönheit des menſchlichen Körpers und den Rhythmus ſeiner Bewegungen zu zeigen. Was Iſadora Duncan im Solotanze an⸗ ſtrebt, iſt hier im Enſemble durchzuführen verſucht. Zu klaſſiſchen Kompoſitionen von Händel und Dach wurden im antifen Gewand Reigen, Sarabande, Gavotte und Bacchanal aufgeflührt. und Schönheit der Veswegungen, die Stellungen und Grupp waren im Verein mit heroiſchen Landſchaft Wald, und griechiſcher Tempel— von herrlicher Wirkung. Es iſt das Verdienſt des königlichen Hofballettmeiſt Fritz Scharf, dieſen Ge⸗ danken gefaßt und ausgebaut zu haben, der ohne Zweifel in der Zukunft glich noch andere Bühnen beſchäftigen wird. Der in Dresden kürzlich verſtorbene königzliche Notar Fufoldt hat, wie man berichtet, der Stadt 76 Briefe Gutzkows ge⸗ ſchenkt mit der Bedingung, daß dieſe Briefe in den nächſten 20 Jahren überhaupt nicht und ſpäter nur unter Weglaſſung beſtimm⸗ ter Perſonennamen veröffentlicht werden dürfen. Orden für Südſeeforſcher. Der Kaiſer Frzanz Joſef hat den Südpolarforſchern Prof. v. Drygalski⸗Berlin und Freiherr von Nordenſkjöld⸗Göteborg das Komturkreuz des Joſef⸗Ordens berliehen. 7 7 3 Leizle Bachrichten und Telegramme. Die Dispyſitionen des Reichstags. 8 (Privattelegramm unſeres Berliner Bureaus.) Hs. Berlin, 30. Nov. Die Dispoſitionen des Reichs⸗ tags ſind folgende: Heute und morgen Fleiſchnotinter⸗ pellation, Samſtag: Südafrikaniſche Eiſen⸗ bahn Keetmannshoop, dann die Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte darüber, ob die drei großen Vorlagen gemeinſam beraten werden ſollen. Die erſte Leſung iſt für dieſen Die Ruhe Fall am nächſten Mittwoch geplant und wird bis Mitte Dezember dauern. Dann beginnen die Wei hnachtsferien; im neuen Jahre beginnt der Reichstag ſeine Tätigkeit am 9. Januar. Straſtenbahnerſtreik in Kiel. Kiel, 30. Nov. Heute morgen ſtellten die Angeſtellten der Straßenbahngeſellſchaft den Dienſt ein, nachdem, wie die„Nord⸗ und Oſtſeezeitung“ meldet, die Verhandlungen mit der Direktion bis heute Morgen erfolglos waren. Lohnbewegungen. Zbickau, 30. Nov. Das Kohlengewert des Zwickauer⸗ und Oelsnitz⸗Lugauer⸗Reviers lehnte die Forderung der Gruben⸗ und Tagarbeiter vom 25 bezw. 20 pCt. Lohnerhöhung ab, bewilligte aber bis duf weiteres eine Teue⸗ Tungsgulage von 25 Pfg. pro Schicht für Arbeiter über 21 Jahre und von 15 Pfg. für Jüngere, was für die erſteren It.„Frkf. Ztg.“ jährlich etwa 80 M. für die übrigen 48 M. ausmacht. Leipzig, 30. Nov. Die hieſigen Barbiere und F ri⸗ ſeure ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie fordern Ve⸗ ſeitigung des Koſt⸗ und Logiszwanges, einen Minimallohn und Verkürzung der Arbeitszeit. Es kommen lt.„Irkf. 31g.“ 100 0 Gehilßen in Betracht. Dresden, 30. Nov. Die Buchbin der und Kartonage⸗ arbeiter in Chemnitz ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. Gegen den Spiritusring. JLeipzig, 80. Nov. Eine zahlreich beſuchte Verſammlung von Spiritusintereſſenten aus Sachſen und Thüringen nahm in ſcharfer Weiſe Stellung gegen den Spiritusring. Sie empfiehlt den Beftritt zur Berliner Vereinigung bon Spiritus⸗ und damit dieſe ſpäter die jetzigen Verträge (Frkft. Ztg.) Spiritusofenfabrikanten, des Ringes übernehmen. Der Sultan und die Mächte. Sofia, 80. Nov. Von guter Seite vernimmt der Korre⸗ ſpondent der„Frankf. Ztg.“, daß Italien ſeit vorgeſtern ſich bemüht, im Konflitt zwiſchen den Großmächten und der Türkei eine vermittelnde Rolle zu ſpielen. König Viktor Emanuel habe perſönlich die Initiative ergriffen, um zu einem Ausweg zu ge⸗ langen, der von Seiten der Großmächte nicht minder wie von Seiten des Sultans herbeigeſehnt wird.(Irkft. Ztg.), Die Kriſis in Spanien. Eine bewegte Sitzung in der ſpaniſchen Kammer. Madrid, 30. Nov. Die geſtrige Kammerverhandlung über die Aufhebung der geſetzlichen Garantien für Barcelona war eine der bewegteſten. Die Oppoſitionsparteien bedauerten, daß die Re⸗ gierung zu einem ſolchen Vorgehen griffe, weil einige Perſonen ohne Wichtigkeit umſtürgleriſche Rufe ausgeſtoßen hatten und einige Offi⸗ ziere Handlungen begingen, zu deren Unterdrückung die Militär⸗ geſetze genügen. Soriano(republ. Diſſident) wurde zur Ordnung gerufen, weil er vief„Das Miniſterium iſt tot,“ die Miniſter ſind nur noch Leichname“!“, Ein kataloniſtiſcher Deputier⸗ ter bedauerte die Abtretung der Philippinen ohne Mitwir⸗ kung des Parlaments.„Heute“, fuhr er fort,„ſchmeichelt ihr der Armee in der Vorausſicht eines europäiſchen Brandes“. Die Libera⸗ len und die Konſervativen proteſtieren entrüſtet. Der Deputierte fährt fort: HGOngland ſuchte immer Spanien zu zer⸗ trümmern“. Der Juſtizminiſter erklärt jede Furcht vor dem engliſchen Einfluſſe auf Spanien für kindiſch. Der Republikaner Salmeron geht mit dem Regime der Entfremdung ins Gericht, welches den Verluſt Kataloniens, wie Cubas, herbeiführen werde. Schließlich wurde der Antrag, wie gemeldet, angenommen. Auch der Senat nahm den Antrag auf Aufhebung der geſetz⸗ lichen Garantien an. Die Stimmung in Mabdrid. Madrid, 30. Nov. Tagsüber war die Stimmung ſehr erregt. Entgegen dem Befehl, in den Kaſernen zu bleiben, durch⸗ zogen viele Offizierstrupps die Straßen. Vor dem Kongreß war eine ſtarke Poligeimacht aufgeſtellt und es herrſchte großes Ge⸗ dränge, ſodaß die Tore geſchloſſen werden mußten. Das Bekannt⸗ werden der bereits gemeldeten Abſtimmung wirkte für den Kon⸗ greß beruhigend.(Frankf. Ztg.) * Madrid, 80. Nob. Die Erklärung des Königs, daß er innerhalb ſeiner Monarchenpflicht als erſter Soldat für die legi⸗ timen Armeewünſche eintrete, ſowie das Votum der beiden Kam⸗ mern beruhigte hier. Nachdem Montero Rios in ſpäter Nacht dem König berichtet hatte, verneinte er das Beſtehen einer Kabinetts⸗ kriſis. Gleichwohl glauben die Blätter, daß die Kriſis doch aus⸗ brechen werde.(Frkf. Ztg.) Die Lage in Rußland. Die Meuterei in Sebaſtopyl. Petersburg, 30. Nov. Ueber die Lage in Sebaſto⸗ pol, wo jetzt 21000 Mann mit Artillerie konzentriert ſind, werden außerordentlich beunruhigende Gerüchte ver⸗ breitet. Dieſelben beſagen: Geſtern Nachmittag 3 Uhr wurde das Schwarze Meer⸗Geſchwader, welches mit dem Kreuzer„Otſchakow“ gemeinſame Sache machte und die Andreas⸗ flagge führte, durcheine rote Flaggeerſetzt und durch Uferſignale aufgeforderkt, ſich zu ergeben. Die Antwort wgr ablehnend. Hierauf erkielt die Batterje auf der Nordſeite —.— Staatsdienſt zu formulieren. Mannheꝛm, 90. November, Befehl, das Jeuer gegen das Geſchwader 3 öffnen. Doch die Batterien machten mit dem Geſchwaßg gemeinſame Sache und begannen ein gemeinſame Bombardement der Stadt, hauptſächlich gegen Batterien der Südſeite. Leutnant Schmidt kommandierſ das Geſchwader. Die Hälfte der Stabt iſt zerz ſtört; aber auch das Geſchwader hat ſtark gelitten.„Otſchakom“ und„Dujeſtr“ wurden in den Grund gebohrt,„Pante⸗ leimon“ wurde ſtark beſchädigt. Einige Torpedobooß ſind aufgelaufen. Das Regiment Breſt ſtürmte gegeſt die Batterien um ſie zum Schweigen zu bringen. Abends 5 Uhr wurde Leutnant Schmidt tödlich verwunde darauf er gaben ſich die Meuterer. *Berlin, 30. Nob, heute die Meldung über ein von Rußland nachgeſuchtes dit * Moratorium. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wirg, entbehrt dieſe Meldung jeder tatſächlichen Grundlage. Wien, 30. Nov. Die Hilfsbeamten der Poſtdirektion in Wien berufen auf den 5. Dezember eine Verſammlung ein, um ber⸗ ſchiedene Wünſche nach Uebertritt in den definitiveg Ob nach dieſer Verſammlung wirklich die paſſive Reſiſtenz in Erwägung gezogen wird, iſt lat „Irkf. Ztg.“ ſehr fraglich. * Deutſcher Reichstag. W. Berkin, 30. November. Am Bundesratstiſche Graf Poſadowsky und von Po d⸗ bielski. Das Haus erledigt zunächſt Anträge auf Einſtellung des Strafverfahrens gegen die Abgeordneten Geriſch(Soz.) und Kröſell(Wirtſch. Verg.). Hierauf gelangt die Interpel⸗ lation der Sozialdemokraten betr, die Fleiſchnot zur Verhandlung. Abg. Scheidemann(Soz.) begründet die Interpellation und führt aus: Unter vernünftigen Leuten bedürfe es keiner Dis⸗ kuſſion mehr über das tatſächliche Beſtehen einer Fleiſchnot. Er dertweiſe zum Beweiſe dafür zunächſt auf das Ergebnis der Anfrageſ des Deutſchen Fleiſcherverbandes an 40 der größten Schlachthofver⸗ waltungen. Im Jahre 1904 ſeien in Berlin 79 642 Schweine, in Jahre 1905 nur 75 980, in Hamburg in denſelben Jahren 26 210 bezw. 23 013, in Breslau 12 985 bezw. 9297 Schweine geſchlach⸗ tet worden. Die vom preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium ver⸗ öffentlichte Denkſchrift ſei eine Muſterleiſtung im agrariſchen Sinne. Die beſtehende Fleiſchnot habe 3 Gründe. Die deutſche Viehzucht ſei bisher nicht in der Lage geweſen, den Bedarf zu decken. Der zweite Grund liege in der Abſperrung der Grenzen Wen die Einfuhr und der dritte in der durch das Fleiſchbeſchaugeſetz verhinderten Einfuhr zubereiteten Fleiſches. Die Art und Weiſe des Landtvirtſchaftsminiſters in dieſer Frage rufe im ganzen deut⸗ ſchen Reiche die größte Entrüſtung hervor. In einem wirklich kon⸗ ſtitutionellen Lande, wo das Parlament mehr Rechte und Rückgrad hat, würde Podbielski nicht mehr 24 Stunden auf ſeinem Poſten bleiben dürfen.(Lärm rechts.) Red⸗ ner wendet ſich dann gegen die einzelnen Feſtſtellungen der Denk⸗ ſchrift bezüglich der ſanitären und Seuchenverhältniſſe und geht ein auf die Einfuhr aus Dänemaxk, auf die internationalen Freisſtände für Fleiſch u. dergl. 5 Graf Poſadowsky verlieſt eine Erklärung des Reichskanzlers. Die Frage, welche Maßnahmen zur Beſeitigung der Fleiſch⸗ teuerung zu ergreifen ſeien, iſt ſeitens der einzelnen Bundes⸗ regierungen einer ernſten Prüfung unterzogen worden. Aber ſowohl die bayeriſche wie die ſächſiſche Regierung hielt ſich nicht für berechtigt, eine weitergehende Oeffnung der Grenzen zu befür⸗ worten. Der Reichsbanzler verweiſt im übrigen auf die Denkſchrift Einige hieſige Blätter brachtel des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums. Bisher habe er ſich nicht veranlaßt ſehen können, von dem ihm zuſtehenden UHeberwachungsrechte Gebrauch zu machen und eine Aenderung der bisherigen Beſtimmungen eintreten zu laſſen. Miniſter Podbielski weiſt die Angriffe zurück, die heute und in der letzten Zeit gegen ſeine Perſon gerichtet worden und die teilweiſe infame Verdächtigungen ſeien wie beiſpielsweiſe, er hätte eine Milchzentrale gegründet und er ſei ein großer Schweinezüchter und Verkäufer. Er ſei überzeugt, daß der gegenwärtige Stand nur ein vorübergehender ſei, Die Landwirtſchaft brauche ebenſo wie die Induſtrie und noch mehr als dieſe ſtabile Verhältniſſe. Aus der Beobachtung der Entwicklung der Preiſe ergebe ſich folgendes: Erſt ſteigen die Löhne, dann folgen die Preiſe der Produktion in Induſtrie und Gewerbe. Sehr viel ſpäter tritt eine Ausgleichung zwiſchen den Löhnen und den Preiſen der Produktion der Inlandwirtſchaft ein.“ Sodann wandte ſich der Miniſter zu der veleringren Seſle der Frage und teilte mit, daß es heute in Rußland keine Maul⸗ und Klauenſeuche mehr gebe, ebenſowenig wie eine Lungenſeuche. Der Abg. Scheidemann habe bei ſeinen Ausführungen Rußland und deſſen verſeuchten Viehbeſtand ganz außer Acht gelaſſen. Sowie es dort nur ein wenig ruhig und ſicher geworden iſt, werde er ſich gerne bereit finden laſſen, beim Nuhs⸗ kansler eine Erhöhung desEinfuhrkontingents zu beantragen. Vermiſchtes. — Verbrechen. Ein von der Kreiskaſſe der Bundesogheten in St. Gallen an die Zentralkaſſe Vern am 27. ds. aufgegebener Geldbrief mit hunderttauſend Franken iſt auf dem Transport verſchwunden. Er iſt jedenfalls geſtohlen worden.— Dem Chefingenieur bei den Arbeiten im Simplontunnel, Brandau, wurde auf der Fahrt von Mailand nach Rom das Portefeuille mit 40 000 Franes geſtohlen. — Sturmnachrichten. Während eines Sturmes gingen 11 Schiffe auf den Großen Seen in den Vereinigten Staaten unter, wobei 81 Perſonen ertranken. — Deutſche Briefkäſten mit dem franzöſi⸗ ſchen Adler. Wie die„Lothr. Volksſtimme“ mitteilt, ſind in manchen Orten Lothringens, u. a. in Bitſch und Lemberg, die fran⸗ zöſiſchen Poſtbriefkäſten, die vor 1871 dort angebracht ſind, noch vorhanden und weiſen den franzöſiſchen Adler auf. Meſchäftliches *Ein unentbehrlicher Ratgeber, der in keiner geordneten Haushaltung fehlen dürfte, iſt„Kübler's Hausweſen', Viel Geld, Zeit und Verdruß wird man ſich bei Befolgung der in dieſem vortrefflichen Buche gegebenen Belehrungen erſparen. Giht es doch über alle Gebiete des Haushalts gebührenden Auf⸗ ſchluß. Ein vollſtändiges Kochbuch mit zahlreichen Abbildungen, ermöglicht es jedermann ohne beſondere Vorkenntniſſe, in kurzes Zeit die bürgerliche und feine Küche zu erlernen. Ueber den wei⸗ teren reichhaltigen Inhalt gibt der der heutigen Nummer beiliegende Proſpekt Aufſchluß. Kein anderes Werk bietet bei einem ſo billigen Preiſe eine ſolche Fülle praktiſcher Winke, wie„Kübler's Haus⸗ weſen“. Dasſelbe iſt vorrätig bei Julius Hermann's Buchband⸗ lung. O* 6, azum Preiſe von M..50. — vadt me dit lierſt + 4 kowd“ ante⸗ bobg egeft ends det! r Induſtrien, eine Verſammlung der Süddeutſchen Zement⸗ ſind inzwiſchen nahezu durch den Schutz der genannten Bankinſti⸗ * * Mannheim, 30. November. — Seneral⸗unzeiger. 4 * 5. Seile. Golkswirtschaft. Induſtriebörſe Mannheim E. V. Es wird uns noch mitgeteilt, daß gleichzeitig mit dem auf 5. nächſten Monats beſtimmten Spezialtrefftag für die Bau⸗ und Baumake⸗ cialienbranche und damit zuſammenhängender Gewerbe und Großhändler ſtattfindet, zu der bereits 40—50 Firmen an⸗ gemeldet ſind. n. Mannheimer Produktenbörſe. Der Verkehr an der heutigen Vörſe iſt im allgemeinen ruhig, zumal von Rußland infolge der Drahtſtörungen keine Offerten vorlagen. Die Preiſe des hieſigen lattes ſind für rumän. ſowie für La Plata Weizen etwas enmäßigt worden. Auch der Preis für La Plata⸗Mais wurde um 10 Pfg. herabgeſetzt. Vom Auslande wird offeriert, die Tonne, per Kaſſa, Cif Rotterdam: Weizen rumän, 72/78 Kg. ſchwer 8 pt. blaufrei per Nob./ Dez. zu M. 144.50, do. 78/79 Kg. ſchwer pC'. blaufrei per Nov./ Dez zu M. 146.50. Roggen. Bulgar./Rumän. 75/78 Kg. prompt zu M. 181, do. 75/76 Kg. prompt zu M. 186. Gerſte amerik. 46 lbs. ſchwer prompt zu M. 106. Hafer amerik. No. 2 white Clipped 88 lbs. per Dez. zu M. 118, do 40[bs. ſchwer Dez. zu M. 119.50. Mais bunter Amerikaner per Dezember 99.50. Brauerei Eglan,.⸗G., Durlach. Der Abſatz, den der Bericht nicht ziffernmäßig angibt, hielt ſich in 1904/05 auf Vorjahrshöhe (25 991 Hektol.). Nach M. 48 885(i. V. M. 42 644) Abſchreib⸗ ungen ergeben ſich M. 98 743(M. 86 981) Reingewinn, aus dem, wie bereits gemeldet, wieder 10 Proz. Dividende verteilt werden. An die Spezialreſerve gelangen M. 10 000(M. 15 000) szur Ueberweiſung und an ein neues Immobilien⸗Amortiſations⸗Konto M. 25 000. Bei M. 560 000 Aktienkapital ſind in der Bilanz die Immobilien um rund M. 187 000 auf M. 1,70 Mill. geſtiegen; die Anlagen ſtehen mit M. 107 646(M. 118 153) zu Buch. Gegen⸗ über von M. 1,88 Mill.(M. 1,31 Mill.) Verpflichtungen werden in Bar, Effekten, Hypotheken und Beteiligungen M. 268 942(Mark 299 147) ausgewiefen, an ſonſtigen Debitoren M. 88 857(Mark 55 888). Vorräte ſind mit M. 67 620(M. 88 819) bewertet. Die Reſerven haben ſich auf M. 200 000 erhöht. Zu dem Krach des Lahrer Bankvereins ſchreibt die„Lahrer Ztg.“ u..: Es iſt Hoffnung vorhanden, daß die hieſige Induſtrie vor weiteren Schlägen bewahrt werden könne. Leider hat die Firma Karl Müller, Ofenfabrik, Konkurs anmelden müſſen. Die uübrigen Lahrer Firmen, deren Fortexiſtenz als gefährdet bezeichnet wurde, ner — M. kute(Rhein. Kreditbank, Darmſtädter Bank für Handel und Indu⸗ ſtrie und Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft) geſichert. Sehr ſchwer empfunden und beſonders ſcharf verurteilt wird die Tatſache, daß biele kleine Leute mit ihren Sparpfennigen in den Konkurs des Bankvereins fallen. In vielen Fällen wurden ſolche beim Bankver⸗ ein angelegt, weil dieſer 4 Progz. Verzinſung berſprach, während die Bezirksſparkaſſe zurzeit nur 3½ Prog. gibt. Weſtdeutſche Bodenkrebit⸗Auſtalt, Köln. Das Geſchäftsergebnis hat ſich bei der Anſtalt bisher ſo günſtig geſtaltet, daß die Ver⸗ waltung in der Lage iſt, eine um ½ Prozent höhere Dividende auf das voll eingezahlte Grundkapital in Ausſicht zu ſtellen. Die Divi⸗ dende dürfte 7 Proz. gegen 6½ Proz. im Vorjahre betragen. Bürgerbräu St. Johann a. d. Saar,.⸗G. Die mit Mark 500 000 Grundkapital ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte in 1904/05 nach M. 21428(i. V. M. 21985) Abſchreibungen einen Rein⸗ getwinn von M. 66 420(M. 53 145), Daraus werden 6 Prozent (wie i..) Dividende verteilt, M. 10 000(M. 3000) dem Delkre⸗ derekonto und nach Dotierung der geſetzlichen Reſerve M. 4000 (N. 5000) der Spezialreſerve überwieſen, wonach M. 13 854 (M. 9894) als Vortrag bleiben. Die Ausſichten ſeien günſtig. Aktienbrauerei zum Eberl⸗Faber, München. Die Geſellſchaft erzielte in 1904/08 einſchließlich M. 36 246(M. 80 617) Vortrag M. 417962(M. 451 889) Bruttogewinn. Nach Abzug der Un⸗ loſten, Tantiemen und Abſchreibungen verbleiben M. 180 085 (M. 210 996) Reingewinn, aus dem wieder 6½% Proz. Dibidende berteilt werden. Das Aktienkapital wurde um M. 550 000 auf M. 2,10 Millionen erhöht, doch ſind die jungen Altien nur an der halben Dividende beteiligt. Dem Dispoſttionsfonds fließen Mark 30 000(M. 86 000) zu, M. 28 410 bleiben als Vorkrag.(Im Vorjahr wurden M. 30 000 zu außerordentlichen Abſchreibungen berwendet.) Brauerei⸗Divibenden. Die Bayriſche Bierbrauere! „Zum Karlsberg“(vorm. Chriſtian Weber) in Homburg(Pf.) ſchlägt wieder 7½ Proz. Dividende vor.— Die Görlitzer Aktienbrauere! erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 286 206 M.(i. V. 241 214.), woraus der Rücklage 10 000 M.(wie i..), dem Erneuerungsbeſtand 100 00⁰ Mark(50 000.) zugewieſen und 17 Proz.(15 Prog.) Dividende 186 068 M. verteilt werden. Die übrigen 7779 M. werden vor⸗ getrugen. Bayeriſche Zuckerfabrik.⸗G., Regensburg. Laut Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto betragen die Betriebseinnahmen 1084 396 M. (i. Vorj. 1 384 986.), die Betriebsausgaben 1058 790 Mark (1 212 993.), was einen gibt; dagegen erforderten Zinſen und Abſchreibungen 288 305 M. (218955.), ſo daß ſich ein Verluſt von 212 700 M. ergibt; ünter Hinzurechnung des Verluſtvortrages vom Vorjahre von 150 462 M. ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 368 162., welcher auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Bayeriſche Zellnloidwaren⸗Fabrik vorm. Alb. Wacker.⸗G., Nürnberg. Falls nicht unvorhergeſehene Fälle eintreten, iſt die Dividende der Geſellſchaft für das am 61. Dezember endigende Geſchäftsfahr auf mindeſtens 10 Proz., wie gleichmäßig ſeit 6 Jahren, zu ſchätzen. Mayſers Hutmanufaktur.⸗G., Ulm a. D. Nach M. 25 544 (i. V. M. 23 129) Abſchreibungen ſchließt die Geſellſchaft in 1904/05 mit M. 81 100(M. 32 188) Verluſt, wodurch die Unter⸗ bilanz auf M. 127 769 ſich erhöht. Neben M. 750 000 Grund⸗ kapital iſt die Geſellſchaft mit einer Obligationenanleihe von Mark 615 000 belaſtet. Die Rheiniſche Bank in Gſſen a. d. Ruhr ſchätzt die Divi⸗ dende auf 6 Proz. An der Dividende partigpiert diesmal ein Aktienkapital von 10 Mill. Mark voll und ein Kapital von 11 Mill. Mark zur Hälfte. Für 1904 wurden auf 10 Mill. Mark 5 Prozent gezahlt. hervor, unter den ca. 50 Röhrenfabriken eine Mindeſtpreisverein⸗ ſondere Veſa iſt zur Abholung nach Kronſtadt unterwegs. Aane bn ſchätzt die Dividende für 1905 auf 7 Prozent(wie i..) 215 Hauptperſammlung der Grundbank in Berlin, die bisher ein Aktienkapital von 100 000 M. hatte, genehmigte die Erhöhung des Grundkapitals um 1100 000 M. Die neuen Aktien wurden uhne geſetzliches Bezugsrecht begeben und von alten Aktionären zum Nennwert übernommen. 5 Die Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen⸗A.⸗G. in Berlin er⸗ Betriebsüberſchuß von 25 605 M. er⸗ In der Ton⸗ und Steinzengröhreninduſtrie tritt das Beſtreben eine Dividende von 7 Prog.(I. B. 5 Progz.) unter Vortragung von M. 190 262(M. 157 091) vorgeſchlagen werden. Die Geſellſchaft verfügte am Ende des Jahres über 6 Mill. Mark Bankguthaben. Die Siemens⸗ und Halske⸗Akt.⸗Gef. hat, wie das„Berl. Tgbl.“ hört, den Vertrag mit amerikaniſchen Intereſſenten über den Ver⸗ kauf der Tantallampe jetzt abgeſchloſſen. Weſtfäliſche Kohlen⸗Verkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin. Unter dieſer Firma wird demnächſt unter Beteiligung des Rhein.⸗ Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats, zweier Berliner ſowie einer Dort⸗ munder Firma eine Kohlenhandelsgeſellſchaft ins Leben treten, auf welche die Geſchäfte der bisher beſtehenden Verkaufsſtelle für weſt⸗ fäliſche Gießerei⸗ und Heizkoke G. m. b. H. übergehen ſollen. Die neue Geſellſchaft wird den Verkauf ſämtlicher Erzeugniſſe des Syn⸗ dikats übernehmen, während die bisherige nur die für Berlin wich⸗ tigen Korksſorten bertrieb, und wird ein Abſatzgebiet haben, das bis Stralſund und Stettin reicht, ſo daß ſie namentlich gegen die über dieſe Häfen eingeführte engliſche Kohle tätig ſein wird. Dividende⸗Schützungen. Salzburger Eiſenbahn⸗ und Tram⸗ wah⸗Geſellſchaft wieder 3½ Prog., Maſchinenfabrik Blumwe wieder 7% Proz., Rheiniſche Bank 6 Proz,(5 Proz.), Deutſche Spiegel⸗ glas ca. 17 Prog.(14 Proz.), Kammgarnſpinnerei Leipsig mehr als im Vorjahre(7 Proz.). Neue japaniſche Anleihe. Die geſtrige Subſkription auf die in Deutſchland aufgelegten Eſtr. 3½ Millionen aprogz, japaniſche Anleihe iſt wegen ſtarker Ueberzeichnung ſogleich nach der Eröffnung geſchloſſen worden. Preiserhöhung für Dachpappen. Eine am 25. d. Mts. in Leipzig abgehaltene zahlreich beſuchte Verſammlung der mittel⸗ deutſchen Dachpappenfabrikanten beſchloß ein⸗ ſtimmig, wegen der erheblichen Preiserhöhung der Rohpappen eine Erhöhung der Dachpappenpreiſe eintreten zu laſſen. Man kam überein, für ſämtliche Dachpappenſorten den Preis um 20 Pfg. für die 10 qm⸗Rolle zu erhöhen. Die ſogenannte Schieferpappe wird um 10 Pfg. erhöht. Diejenigen Dachpappenfabrikanten, die Dachdeckungen ausführen, werden dieſe Erhöhung für fertige Dach⸗ deckungen berückſichtigen und für ſolche eine Preiserhöhung von 8 bis 10 Prozent vocnehmen. Jura⸗Simplonbahn⸗Geſellſchaft. In der letzten Generalber⸗ ſammlung, in der 68 Aktionäre 112 923 eingetragene Aktien ver⸗ traten, wurden ſämtliche Anträge der Liquidationskommiſſion faſt einſtimmig genehmigt. In ruſſiſchen Werten zeigte ſich geſtern an der Berliner Börſe bei Feſtſetzung der Kaſſakurſe ein gegen Dienskag verſtärktes An⸗ gebot, das wieder faſt allein durch die intervenierende Bankfirma Aufnahme fand. Die Anleihe von 1902 ging um 85 Pf. zurück, die Aprog. Staatsrente um 1,30 Proz., ruſſiſche Konſols um 1 Proz. Dagegen blieb die neueſte ruſſiſche Anleihe unverändert. Bei den ruſſiſchen Prioritäten betrugen die Kursrückgänge 34 bis 1 Proz. Die Aktien der Internationalen Bank verloren von neuem§5 Proz. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 3 0. November. Welzen bierländ. 18.75—— Hafer, mürttb. Alp—.—.—. „ Rheingauer—.—„rufſiſcher 15.65—17.15 „ norddeutſcher 18.50—18 70„amerik. weißer—.——— „ ruſſ. Azima 19..—19 50 Maisamer. Mixed—.——13.75 „ Ulka 1875—19 ˙0„Donau—.—— „ Theodoſia 20.——20 40„ La Plata 14——— „ Taganrog 19.——1 40 Fohfreps, d. neuer———24 50 „ Saxonska 19.25— 19 40] Wicken 90.—21— „ rumäniſcher 18.50—19.25[ Kleeſamendeutſch. 1115.—125.— „ am. Wintrr! 75„ II 100.—105.— „ Manitob˖a-—„neuerPfälzer—,—.— „ Walla Walla————.—„Luzerne 10.—105.— „ Kanſas—ů—„ Provene. 107.—115.— „ Auſtralier—.——„Eſparſette 31.——83.— „ La Plata 19.——19.70 Leinäl mit Taß—.——29.— Kernen 1982————„ bei Waggon—.——88 50 Roggea, pfälz. 17.380——.—Rüböl in Naß—.—54— „ neuer„5„ bei Waggon—.—53.50 „ ruſſiſcher 1780 17 50] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.——.— fr. mit 20% Tara-.——.— „ norddeutſcher—.——— Am. Petrol. Wagg.—.——22.70 „ amerik.—.——.— Um. Peirol. in Eiſt. Herſte, hierl. 17.50—17 75] p. 100konettoverzollt.—18.90 „ Pfälzer 17.50—18.—[ Spiritus, Ja. verſt. 100% 126 50 „ Ungariſche—.—.—„ 70er unverſt. 36.50 Futter———— er 41.— Gerſte rum. Brau—.— roh 70er unverſt. 85/92% 53.— Hafer, bad. neu 16.——16.25„(Oer„ 8/½2% 38.50 9 6 3 Weizenmehl 3 5 0 4 3025 28285%½ 25.25 24.25 22.25 Roggenmeb! Nr. 0) 25 25 1) 23.25. Getreide unverändert ruhig. eſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Eiſternen Mk. 17.80, in Faß(Barrels) Nk. 21.60 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 30, November.(Offizieller Bericht) Akflen. Banken. Brief Geld 5 Brief Geld diſche Bank 180 Br chwartz. Speyer—.— 184.— deces Spsh 50% 1—. 130 75„ Nitter, Schwetz. 30 25—— Oberrbein. Bank— 109 73]„S. Weltz, Speyer—.— 101 Pfälz. Bank 105„ z. Storch. 8.„—.— 10750 Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 204 80% Meraer, Worms—.— 108— Pf. Sp.- u. Kdb. Land.——139 kormſ. Br..Oertae—.— 103.— Rbein. Kreditbank—.— 142 40 Iflz. Preßb. u. Sptfbr.—— 144.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.50 Transvort Südd. Bank 115 50J u. Verſicherung. Eiſenbahnen...⸗G Röſch. Seetr. 92.50 92.— Pfälz. Ludwiasbahn—— 287.70 Mannh. Damofſchl.—.— 93.— Maxbahn—— Lagerbaus—.— 102.— Nordbahn—.— 141 60/Bad. Rilck u. Mitverſ.—.— 3880.— Aſſecurranz 1370— 1355— .— E Continental. Verſ. 445.— 445— MNannh. Verſicherung—.— 522.— Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. Al.⸗G..chem. Induſtr.—.—.500Oterrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 540.— ee 1—.—Pürtt. Transv.⸗Verſ. 730.— 720.— Chem. Fab. Goldenbg. 175.——.— Induſtrie. Verein chem. Fabriken—— 349—.G.. Sellduee 120— Verein D. Oelfabriken 185,20 Wſt..⸗W. Stamm 261.——. „ Vorzug—.— 106.— Brauereien. Bad. Brauerei 124 50 124.— Binger Aktienbierbr. 44.——.— Durl. Hof vm. Hagen 263 50 Eichbaum⸗Braueref 158.— Dingler'ſche Mſchfbr. 106.— 105.— Emaillirfbr. Kirrweil.———.— Emaillw. Malkammer 108.——.— Ettlinger Spinneref—.— 101.70 Hüttenh. Spinnerei 2. Karls Maſchinenbau—.— 236.50 Näbnifbr. Haid u. Neu 281.——.— Koſth. Cell.⸗u. Papferf.—.— 286 50 Elefbr. Rühl, Worms—.— 104 Mann). Gum u. Asb.—.— 114.— Ganters Br., Freibg.—.— 109 ⸗Uiſchfbr. Badenia Kleinlein, Heidelberg—.— 197.— Pfälz. Näh⸗ u. Nahrrf. 143.— 142 50 Portl.⸗Cement Holbg.—— 137— Verein Freib. Ziegelw.—.— 165.50 VV Zellſtofffabr. Waldhof 309— 307 50 Zucker fbr. Waghäuſel 116.— Homb. Meſſerſchmitt 83.ä——.— Ludwigsh. Brauerei 255.— Mannh. Aktienbr. 146.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr— Brauerei Sinner 251—— —— zielte im abgelaufenen Geſchäftszahr einen Reingewinn von Mark 1 844 508 4% E. M. 1 00 448l. Der Saegtdesegung el e Schwel, Söldg, 222—. Obligaltonen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bzy u. Seetransport 102.25 G 3%„„ alte M. 96.— bzJ4½% Bad. Antlin⸗u. Sodaf. 104.40 0 ,, eeeiee e, biJ4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101 30 G 8½„„ Keommunal 97.75 U305%% Bürg. Braubaus, Bonn 102.50 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 100,25 G 6½ Freiburg 1. B. 98. 64½9% Mann“!. Dampf⸗ 5½%ꝰ Heidelbg. v. J. 1903 99.— B ſchleppſchiffabrts⸗Geſ. 1092.50 G 3½ Karlsruhe v. J. 1896 90.30 64½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 98.— B Geſellſchaft 102.25 4½% Ludwigshafen 100.50 G4%% Oberrh.Elektrizitäts⸗ 4% 5 100.— C werke, Karlsrube 98.— 8 4ůõ—t„ v. 1900 100.— G4%% Wfälz. Chamotte u. 4970% 5 98.50 B] Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— 4% Mannh. Obllg. 1901 101.— 4½%/ Nuff..⸗G. Zellſtofff. „ 1885 98.50 G Waldbof bei Pernan in „ 1888 98.75 Gl Lipland 102.75 G 65½ 7 1895 98.75 64½,/ Speyrer Brauhaus 3˙5„ 1898 98.75 G.⸗G. in Speyer 102.50 B 30% 1904 98.75 G½ Speyrer Ziegelwerke 1083.— 4½% Süldd. Drahtifiduſtr. 101.75& 41½ Verein chen. Fabriken 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— G Induſtrie⸗Obligation. 4½% Att.⸗Geſ.f. Serlindu⸗ ſtrte ruckz. 105% 104.50& Bei ziemlich belebtem Verkehr notierten heute: Anilin 465., Verein deutſcher Oelfabriken 135,20., Heilbronner Straßen⸗ bahn⸗Aktien 79., Brauerei Sinner Grünwinkel 251., Ritter Schwetzingen 30,25., Schwartz Speyer 134., Gutjahr⸗ Aktien 92 G 92,50., Mannh. Verſicherung 522., Oberrhein. Verſicherung 540., Pfälz. Nähmaſchinen 142,50 G. 148., Zellſtoffabrik Waldhof 307,50 G. 309., Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel 116 B. Die Aktien der Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗ 5 Geſellſchaft gingen zu 880 Mark pro Stück um. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Genergl⸗Anzeigers.) W. Franlfurt, 30. Nov.(Fondsbörſe.) Auch an der heutigen Börſe zeigten die Kurſe keine beſonderen Fork⸗ ſchritte. Vei ſtillem und trägem Geſchäft eröffnete die Börſe. Banken erfuhren kaum erhebliche Veränderungen. Auch der Montanmarkt lag ſtill bei abgeſchwächter Haltung. Das Iron Age, welches einen günſtigen Eiſenbericht meldet, machte infolge ſchwachen Newyorker Kurſen keinen Eindruck. Ruſſenwerte auf beſſere Abendweſtbörſen leicht befeſtigt bei ziemlich lebhaften Käufen. Nach Eröffnung der offtziellen Börſe trat Ermattung ein. Die beunruhigenden Nachrichten aus Sebaſtopol, welche beſggen, daß die Stadt bombardiert worden ſei, verſtimmten. Wenngleich die Kursbewegung nicht erheblich war, ſo laſtete doch ein Druck auf der Börſe. Ruſſenwerte hakten verhältnismäßig weniger darunter zu leiden. Diskonto lagen matt. Schiffahrts⸗ aktien nach mehrfachen Schwankungen behauptet. Bahnen ſtill. Von Fonds Zproz. Reichsanleihe und Sproz. Conſols belebt und feſt. Spanier auf Londoner Hauſſe 1 pCt. höher. Induſtrie⸗ werte im allgemeinen gut gehalten. Nachbörslich Anilin lebhaft gehandelt. Gegen Schluß verhieltſich die Spekulation weiter abwartend. Nachbörslich ſchwach. Diskontokommandit 188.50, Oeſterreichiſche Kreditaktien 209.80, Lombarden 24, Schiffahrts⸗ aktien feſter. Nordd. Lloyd 126.75. Telegramme der Continentai⸗Telegraphen⸗Compagnle, Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wochſel. 29. 30. 29. 60. Amſierdam kurz 168 25 168 25 Baris kurz 81.916 81.298 Belgien„ 80.925 8/75 Schweiz. Plätze„ 81.106 8J.116 Malien„ 61.85 81.85 Wien 84 925 84 90 London„ 20.405 20 40 Napoleonsd'or 16.24 16.25 lang—.—• Privat⸗Diskont 4˙⁰% Staatspapiere. X. Deutſche⸗ 29. 30. 29. 30 31½% Oſch. Reichsanl 100.70 100.95 Tamaulipaß 99 40 99 85 3 55 89 10 89 50 Bulgaren 97 80 97 90 31½ pr. konſ. St.⸗Anl 100.75 100.9 1½% Griechen 1890 51.80 5180 — 8„„ 89 10 89.95; italien. Rente 105.50 100 50 4 bad. St.⸗A.„ 103 55 103.35 ßs Oeſt. Silderr. 100 66—. 3½ bad. St.⸗Obl. fl 98.90 99 80 f4½%„ Papierr.—. 100 28 51½%„„ M. 99 60 99.55 Oeſterr. Goldr. 100 25 108.— %½„ 0, 99.65—.—3 Portg. Serie 868.— 68. 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 101 10% dto. 1III 68.— 68 15 31½ do. u. Allg.⸗A. 99 80 99 75 4 ½neueRuſſen 1905 90 2275 3 4 88 90 88.904 Ruſſen von 1880 8455 84 75 4 Heſſen 103.0—.—ſpan. ausl. Rente 92 50 83 50 Heſſen 86 10 86,254 Türken v. 1903 8740 87 890 Sachſen 87.90 87.99[ Türken unif. 90.10 90 60 3½ Mh. Stadt⸗A.05——.—Ungar. Goldrente 96— 35 80 — ̃ 4„ Kronenrente 95 30 85.20 Ag..Gold⸗A.1—.— 100 45 4% Ehineſen 1898 57 80 97 75 Verzinsl. Loſe. 159.25 Oeſt. Loſe v. 1860 159.30 188.20 4 Egypter uniftzirte 106.— 106— gyp ftz 9 Mexikaner Auß. 102 80 102.75 4 inn 67.— 68.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 116—114.50 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 126.— 161.30 Eichbaum Mannh. 154.— 154.— Allg..⸗G. Siemens 186.— 186.— Mh. Akt.⸗Brauerei 147.— 147.— Ver. Kunſtſeide 524.75 527.— Parkakt. Zweibr. 108.50 Lederw. St. Ingbert 54.— 54. Weltz z. S. Speyer 99.— Spichar; 107 80 107 80 Cementw. Heidelb. 185.— Walzmühle Ludw. 188— 188. Cementf. Karlſtadt 122.60 Fahrradw. Kleyer 312 85 811.50 Bad. Anilinfabrit 465— Maſch. Arm. Klein 95.—— 95.— Ch. Fbr Griesheim 255 25 256.25 Maſchinenf. Baden, 221.— 221.— Höchſter Farbwerk 40 50 399Dürrkopp 4642.——.— Berein chem. Fabrik 848.50 948.50 Maſchinf. Gritzner 234 80 235.— Chem. Werke Albert 176— 376— Schnellprf. Frkth!, 184.— 184. Accumul.⸗F. Hagen 227 25 227.50 Oelfabrit⸗Aktien 184.10 185.70 Aec. Böſe, Berlin 81.60 81..] Seilinduſtrie Wolff 135 20 135 20 Allg. Elk⸗Gefellſch. 227— 227.—Lellftoſf Waldyof 60.— 807 50 Lahmeyer 140.80 140.80 Südd. Immob. 124.50 124.60 Bergwerts⸗Aktien. 247—, 947 8“ JGelſenkirchner 228.— 228.— 139 60 185.50 Harpener 216.70 217 60 ——— Dibernia—— Weſterr. Alkali⸗A. 261.— 261.— Eiſenwerke Lollar Oberſchl. Eiſenakt. 135— 185.—- Friedrichsh. Bergb. 148.— 145.50] Ver. Königs⸗Laura 255.15 256.50 Aktien deutſcher und außländiſcher Transport⸗Anſtalten. 240 50 240 25 ½ Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24 50 24.4 150.59 150 80 Oeſterr. Nordweſtßh——- 141 25 41 80[„ Lit B.——— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 13180 131—Gotthardbahn 192 70 195.—. Hamburger Packet 163 60 168.40 Ital. Mittelmeerb. b2 10 93.28 Nordd. Lloyd 126 20 125.70]„Meridionalbahn 147.— 147-— Türkiſche Loſe 100.80 185 30 122.50 450 50 Bochumet Buderus Concordia—— Deutſch, Luxembg. 274.— 278. ——.— Ludwh.⸗Beybacher Pfälz. Marbahn do. Nordbahn uckrea, Wamnz, 14r 169.— Oeſt⸗Ung. Staatsb, 14290 142 50 Baltim. Ohio 114.80 114.— Mannheim, 30. November, 8 8. Seite, Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. OHyv.⸗Pfdb. 100 80 100.80 4% Pr. Pfdb. unk. 14 103.— 103.— 4% F. K. V. Pfobr.05 100 10 100% 4„„„ 15 99.60 103.— ee enre,„ boce ie. 40% Pf.HypB. Pfdb. 101.10 101.10 ½%„„„ 0s 94 80 9480 98.90 98.2%%½„„„„ 12 97. 97 81% Pr. Bod.⸗Cr. 94 80 94.80 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4% Etr. Bd. Pfd. vgo 100 60 100.6. Kleinb. b 04 96.10 96.10 ½ Pr. Pfdhr.⸗Bl.⸗ unk. 09 102.— 102.—] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„Pfdbr. v. 91 Obl. unkündb. 12 99 50 99 50 unk. 10 102.20 102.20%% Rh. H. B. Pfb. 03 100 50 100.54 4%„KPfdbr..Og%½%„„„ 1907 100 80 100 8 unk. 12 108.50 108.50 4%„„„ 1912 102.75 102 75 5%„Pfdbr..86%„„„ alte 96.— 96.— 89 d. 94 95.70 95.70%½%„„„ 1904 96.— 96.— 51%„ Pfd. 93/6 95 90 95.90 ½„„„ 1914.50 9750 4%„ Com.⸗Obl. ½% Rh..⸗B. C. O 97.75 97.75 v. 1,unl 10 108.60 108.60 10% Rhein. Weſtf. B%„ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 101.80 101 6 .87.unt.91 99.10 99.10%, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.80 100 80 Di%„Com.⸗Obl.%% Pf. B. Pr.⸗O. 98.— 98— v. 96006 99.20 99.20 ½ Iftal ſttl.g. C. B. 71.38—.— 4% Pr. Pfdb. unk. 09 100 80 100.80—— 4%„„„12 101.70 101.70 1 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A.—.— 520.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 129 50 129.50 Deſterr.⸗Ung. Bank 117 50 17 80 Berl. Handels⸗Geſ. 173 0 17 90 Oeſt. Länderbank 112— 112.— Comerſ. u. Disk.⸗B. 128 20 1283 20„Kredit⸗Anſtalt 21 3210 30 Darmſtädter Bank 149.— 148.75 Pfälziſche Bank 105 20 05 Deutſche Baink 242.— 241 90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 203 60 203 60 Deutſchaſtat. Bank 183.— 183—Preuß. Hypothenb. 124 25 124— D. Effeften⸗Bank 113.85 113 70 Deutſche Reichsbt. 158.— 158. Disconto⸗Comm. 188.0 188 60 nhein. Kreditbank 142.30 142 30 Dresdener Bank 164— 163 90 Rhein. Oyp. B. M. 203.— 204.— Frankf. Hyp.⸗Bank 210.50 210 50 Schaafſh. Bankver. 162. 0 163.— rkf, Hyp.⸗Creditv. 159 60 159 60] Südd. Bank Mhm. 114.50 114 50 zalionalbant 129— 129 40] Wiener Bankver. 44.— 144. 0 Oberrhein. Bank 109.70 109 50 J Bank Ottomane 19 70 119 80 Frankfurt a.., 30 November. Kreditaktten 210.50 Staats⸗ dahn 142.70, Lombarden 24 40 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.— Gotthardbahn 19475 Disconto⸗Commandit 189.10, Lauro 2 4. 0, Gelſenkirchen 227.80, Darmſtädter 149.20, Handelsgeſellſchaſl 4730, Dresdener Bank 164 25 Deutſche Bank 242.—, Bochumer 247.— Northern—.—. Tendenz: behauptet. Nachbörſe. Kreditaktien 200 90, Staatsbahn 142.—, Lombarden 24.10, 4 is onto⸗Commandit 188 30. Berliner Effektenbörſe. Berlen, 30. November(Schlußkurſe.) 85 en. 216.— 216.—] Canada Paeifie 175 70 175 90 1 1902 85 90 85. Hamburo. Packet 100 70 105 90 31½0% Reichsanl. 109.80 109.90 Nordd. Llond 125.60 180 90 30% Reichsanleihe 89 50 89.50 Dynamit Truſt 180 50 110 5 4% Bad. St.⸗Anl. 103.40 103.5 Licht⸗ u. Kraflanl. 139 30 140, 8½% B...Obl. 1900 99 40 99 40 Bochumer 246 70 246 80 3½9% Bayern 99.80 9,.90 Konolidation—.— 992 4% Heſſen— Ser] Dormunder 102 80 10 3% Heſſen 86.20 86.2 Gelſenkirchner 227 70 3o Sachſen 88.— 87.90 Harpener 216 60 216.50 4% Pfbr. Heß. W. B. 100 80 100.84 Hibernig„ e% Eyineſen 101 80 201 80 boörder Bergwerke 194 0 58 1 5 4% Aigltener 105.50 Vaurabütte 288 70 11 15 ½% Japauer(neu) 95.60 95.79] Pßnfr 197.0 1860er Loſe 139 50 1884 Ribec⸗Montan„217.20 2173 400⁰ Baad ab⸗Anl. 88 20 88.1 Schalk(V, u.. 8 893— Kreditaktien 210 20 209 6 urm Revier 15 20 155 25 Berl.⸗Märk. Bank 167 50 167.50 Anilin Treptow 382.— 985 90 Berl. Handels⸗Geſ. 173.— 172.50 Braunk.⸗Buct. 214.80 55 0 Darmſtädter Bant 149.10 148 90 D. N 267— 5 100 Deutſche Ban!(alt) 241 60 24150] Düſſelvorfer Wag. 294.50 20 90 „(ig.) 2441.60 244.20] Elbert. Farben(alt) 535.70 58. 35 Disk.⸗Kommandit 1890 188.40 Weſtereg. Alkalm. 261 0 26125 Dresdner Bant 168.90 103.60 Kollkämmerei⸗Akt. 160 15 100.— Rhein. Kreditbank 142.— 14.— Chemiſche Charlot. 215.50 215.70 Schaaffb. Bankv. 162.10 162.10] Tonwaren Wicgloch 193 70 196 70 Lübeck⸗Büchener ieuſtoff Waldhof 310— 900 20 Staatsbavn 142.80 142.4 Celluloſe Konſheim 2 7 55 236.20 Lombarden 24.50 240 Rüttgerswerken 149 30 149.— Privat⸗Discont 45U00 General⸗Anzeiger. W. Berlin, 30. November.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktlen 210.40 209.50J Staatsbahn 142 50 142— Diskonte Komm. 188.90 188.70 Lombarden 24.50 24.— (Privatlelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 30, Nov.(Fondsbörſe.) Die Vörſe war zu Beginn ruhig bei ausgeſprochen abwartender Haltung. Banken nicht einheitlich, meiſt etwas niedriger; ebenſo anfangs Montan⸗ aktien. Nachher Kohlenaktien etwas beſſer. Heimiſche Fonds auf gute Nachfrage 0,20 beſſer. Auch Japaner etwas höher, in Nachwir⸗ kung der Subſkriptionserfolge. Ruſſen don 1902%½ Prog. beſſer. Bahnen ſoweit notiert, auf geſtrigen Kursſtand, nur Kanada feſt in Parität mit Newyork. Schiffahrtsaktien feſt. Später Ruſſen ſchwankend. Deutſch⸗Luxemburger niedriger auf die Entſcheidung, daß„Friedlicher Nachbar“ eine reine Kohlenzeche ſei. In zweiter Börſenſtunde durchweg ſehr ſtill, nachher abgeſchwächt. Banken und Montanwerte nachgebend. Ruſſen gedrückt. Schiffahrtsaktien ſchwächer. Tägliches Geld zirka 5 Prozent. In dritter Börſenſtunde nach mehrfachen Schwankungen etwas feſter auf lebhafte Steigerung der Schiffahrtsaktien, angeblich wegen Beilegung der Differenzen. Induſtriewerte des Kaſſamarktes im allgemeinen ſchwach. Pariſer Börſe. Paris, 30. November. Anfangskurſe. 3 0% Rente 99 97 99.90 Türk. Looſe 136— 137.— altener—— Banque Ottomane 603— 602— Spanter 93 20 95.80io Tinto 1668 1668 Türken unif. 90 95 91 4 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 30. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenbörſe. 3 0% Reichsanleigſge 87/ 87¼æ] Southern Pacifte 705% 70˙/ 5% Chineſen 102¼ 1025/,] Coicago Milwaukee 185— 183¼ 4½% Cyineſen 99%/ 99[enver Pr. 90½ 90½ 2%% Conſols 895/10 99½6'chiſon Pr. 107— 106 ½ 4 0% Italtener 105— 105[Loutsv. u. Naſhv. 155½ 154% 4% Griechen 54— 54—Union Pacifie 140 140% 8% Portugieſen 70%½ 70, Init. St. Steel com. 38/ 38 Spanier 92%6 985%„„, pref. 1075/ 107½ Türken 90— 90he Friebahn 50%½ 50½¼ 4 9% Argentinter 89— 89ʃ½% Tend.: matt. 3% Mexitaner 35½ 357½] Debeers 17% 17¾ 4% Japaner 92% 925% Shartered Tend.: ſtill. Voldftelds Oltomanbant 14½ 14 Randmines 55 Nio Tinto 667%/ 66„Faurand 9 Braſilianer 87½ 87½ Tend.: ſt ll. Berliner Produktenböͤrſe. Berlin, 30. Nov.(Tel) Produkten börſe. Durchweg feſteres Ausland und zunehmendes Warenbegehr regten zu Deckungen an. Weizen und Roggen ſowie Hafer gebeſſert. Inlandsangebot in allen Cerealien ſehr mäßig. Mais und Rüböl ſtetig. Wetter: kalt. Berlin, 30. November.(Telegramm.)(Pro duttenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 29. 30. 29 0 Weizen per Dezbr. 179.50 180..] Mais per Dezbr. 182 25.132 25 18 Mai 186.7518/7.„Ma 12728512775 oN Roggen per Dezbr. 166.75 167 50] Mü per 35 Mai 171 50 72—„ Dezbr. 4740 472 „ ie„ Mat 51 20 51.2 Hafer per Dezbr. 181,0152 Spiritus 70er loeo—.——— „ Mai 159.8 100 2] Veizenmehl 21.50 24.0 5————[ioggenmehl 28.10 23.10 Budapeſt, 30. Novbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 29. 30. Weizen per Okt.———— ſtetig ruhig 5„ April 1716 17 18 171% Roggen per Okt.——— ſtetig—— ruhig 1„ April 1424 1426 1424 1426 flau afer per Okti—— ſtetig—ͤ— 5 Abpril 1422 14 24 14— 1416 Mals per Sept.——— ſletig nuhig 5„ Mai 13 70 13 72 13 65 13 68 5 Kohlraps p. Aug. 20 10 26 30 ſtetig 26 20 286 40 ſte ig Welter: Mild FLiv erpool, 30. November.(Anfangskurſe.) 295 30. Welzen per Dez..107/ ſtetig.11% ruhig „„ März.105 1„„ Roggen per Dez..04½ ſtetig.04½ tuhig „„Jan..03 ¼ 40˙, S Gerichtszeuunag. Frankenthal, 29. November. Eine empfindlic wohlverdiente Strafe wurde von der Stra fkammer 42 Jahre alten Kernmacher Karl G6 gel Ul. von Heßheim wegen ſchwerer Körperberletzung zudiktiert. In der Nacht vom 17. auf den 18. September kam es zwiſchen Gögel und den Arbeitern Zelt und Boos in einer Wirtſchaft einer Schnupftabaksdoſe wegen zu einem ganz belangloſen Wortwechſel. Als Zelt und Boos auf dem Nachhauſewege begriffen waren, wurden ſie bei nochmaliger zu⸗ fälliger Begegnung mit dem Angeklagten von dieſem mit Meſſer⸗ ſtichen traktiert. Dabei erhielt Zelt einen Meſſerſtich in den Unter⸗ leib, der eine vierwöchige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatte. Boos erhielt nicht weniger als fünf gefährliche Meſſerſtiche in den Hinter⸗ kopf, die linſe Seite und die linke Schulter, ſodaß er lebensgefährlich verletzt 6 Wochen im Spital zubringen mußte und heute noch ar⸗ beitsbeſchränkt iſt. Das Gericht ahndet die rohen Bluttaten 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Neuſtadt, 28. Nov. Eine nahezu unglaubliche Milchpantſcherei wurde bor dem hieſigen Schöffengericht in letzter Sitzung feſtgeſtellt. Zu verantworten hatten ſich die Winzersehefrauen Eliſabetha Müller geb. Weintz und Margar Keſſel geb. Kaub, beide aus dem nahen Haardt. Beide lieferten Milch an Neuſtadter Händler, bei denen ſie durch die Polizei he⸗ anſtandet wurde. Zur genauen Unterſuchung brachte die Polizei Proben der verkauften Milch und Stallproben zu Dr. Möslinger, deſſen Vertreter feſtſtellte, daß die Müller 22 Teile Waſſer auf 100 Teile Milch genommen hatte, währenb die Keſſel die Ungenierk⸗ heit beſaß, gleich 74 Teile Waſſer auf 100 Teile Milch zu nehmen, alſo das Quantum nahezu zu verdoppeln. Sie kames noch gelinde weg, indem die Müller zu 35 M. Geldſtrafe oder 7 Tagen Gefängnis verurteilt wurde, die Keſſel zu 60 Mark oder 12 Tagen Gefängnis. »Nürnberg, 29. Nov. Der 26jährige Dienſtknecht Ludſh Lenz von Innerzell(Nb.), zuletzt in Schwarzenbruck bei Altdorf in Stellung, welcher am 3. Juli ds. Is. die 88 Jahre alte Schweſter ſeines Dienſtherrn, des Gutsbeſitzers Beck, als ſie ihm das Frühſtüc brachte, in einem Wäldchen überfiel und durch Durchſchneiden des Halſes förmlich abſchlachtete, weil ſie ſein Liebeswerben verſchmähte, wurde nach zweitägiger Verhandlung zum Tode ver⸗ urteilt. —— he abet e dent — Verantwortlich für Politik: Aicharb Greupner⸗ für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lofales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſoratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Vuchdruckerel, G. m. b.: Direktor Ernſt Müßer. N en Der gediegene Wert aller Waren äussert sich in der Haltbarkeit beim Gebrauch, daher die andauernde Nachfrage für das Importierte amerikanische Krystallglas das als Tafelschmuck bei dasteht. grosser Preiswürdigkeit unübertroffen 56681(05) Louis Franz, Paradeplatz, 0 2, 2. 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Amtsgericht I. Handelsxregiſter. Zum Handelsreginer Abt.., Band VI.,.⸗Z. 1 wurde heute eingetragen: 7127 Firma:„Erſte Mannhei⸗ mer Weißbierbrauerei Philipp Pfeil Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Maunheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Vertrieb von We ßbier, insbe⸗ ſondere die Fortführung der bis⸗ her zu Mannbeim von Philipp Pfeil betriebenen Weißbierbrauere, Zur Eireichung dieſes Zweckee iſt die Geſellſchaft beſugt, gleich⸗ artige oder ähnliche Unternehm⸗ ungen zu erwerben, ſich an ſolchen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 30,000 Mark. Philipp Pfeil, Brauereibe⸗ ſitzer in Mannheim iſt als Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. Geſeuſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 17. November 1905 feſtge⸗ ſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen oder mehrere Geſchäßts⸗ führer; ſind mehrere Geſchäſts⸗ führer veſtellt, ſo wird die Ge⸗ ſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Pro⸗ kuriſten vertreten. Die Zeichnung geſchleht in der Weiſe, daß die Zeichnenden zu der geſchriebenen oder auf mechaniſchem Wege hergeſtellten Firma der Geſell⸗ ſchaft ihre Namensunterſchrift belfügen. Der Geſellſchafter Philipp Pfeil bringt in Anrechnung auf ſeinen Stammanteil in die Geſellſchaft ein und dieſe übermmmt das von dieſem unter der Firma Erſte Mannheimer Waſßbier⸗ brauerei in Mannheim betriebene Geſchäft nebſt Zubehör mit Aktiven und Paſſtven nach de Staude vom Tage der Ein⸗ tragung der Geſeuſchaft derge⸗ ſtalt, daß das Geſchäft von dieſen Tage ab als auf Rechnung der Geſellſchaft geführt wirdz im einzelnen werden eingebracht und von der Geſellſchaft übernommen, eine elektriſche Anlage mit Motor, 30000 Stück Flaſchen, die ge⸗ ſamte Brauereieinrichtung(Keſſel, Kühlſchiff, Schrotmühle, Kühler, Flaſchenſpüler, 2 Leiterbottiche, 3Sammelbottiche, 10 Gärboitiche Vorratskiſte für Malz, ca 50 Verſandkiſten, 7 Dutzend eiſerne Flaſchenkaſten, Reale), 1 Pferd, 1 Wagen, Futterſchneider, Pferde⸗ geſchirr, Vorräte an Malz und Bier zum Geſamtwerte von 10000 Mark. Oeffentliche Bekanntmachungen erfolgen im Mannheimer Amts⸗ verkündiger(General- Anzeiger) und in der Neuen Badiſchen Landes-Zeitung in Mannzeim. Manndelen, 28. Novbr 1905. Großh. Amtsgericht 1. Mitzeltchnter ſinden wirkſame Nachhilfe bei 30708 Prtwatleer, Kaufmann, Durchnah e der tägl. S ul⸗ Zulgaben. Gründl. Repetitonen.! Zegründet 1857 Oſiplom 1882 Prämlirt 1396 HpPatent 1902 Sekanntmachung. Die Unterſuchung der Wohngebäuſe im V. Bezirk— Schwetz⸗ e— betr. Nr. 181874 Unter Bezug⸗ nahme auf unſere Bekann machung vom 15 Dezember 190 Nr. 1598171 bringen wir hier it zur Keuntnis der Beteili ten, daß nach Abſchtuß der Vorerbebungen durch den Woynungskontrolleur gemäß Eniſchließung des Bezirks⸗ iats vom 13. Okiobei 1904 de Unterſuchung der Wohngebäude 1 F. Bezirk— Schwetzinger⸗ ſtadt— duſch die genaߧ 12 der Verorduung vom 27. Junt 1874 in dei Fuſſung vom 10. No⸗ vember 1896 betr. die Sicherung der öffenilichen Geſundheit und Reinlichkeit berufene Wohn⸗ ungsunterſuchungskommiſ⸗ ſion voreenome ſen wiid. Die Wohnungsunterſuchungs⸗ kommiſion beginnt ihren Um⸗ gang a Dienstag, 5. Dezember 1905. Die Unterſuchun wird in der Zeit zwiſchen vormittags 9½ dis 1 uhr mittags ſlatlſinden. Wir fordern die Hausergen⸗ tümer, Vermieter, ſowie Mieter von Wohnungen, Schlaf- und Arbe tsräumen auf, die in Be⸗ tracht kommenden Räume zur Beſi htigung auf An ordein der Wohnungsunterſuchungs⸗Kom⸗ zelſion zu öffnen und zugäng⸗ li zu machen. 7122 Iln Falle der Weigerung müßte zwangsweiſe Oeffnung der zu beſichgenden Wohnungen und Räume auf Grund des 8 30 P. Str. G B. von hier aus ange⸗ ordnet werden. Mannheim, 27. Nov. 1905. Großh. Bezirtsamt: Levinger. Bekauntmachung. Zugelaufſen und ei Waſen⸗ meiter Stamm hier unterge⸗ bracht: Ein Hund Ge⸗ chlechts, ſchwarz und gelbgefleckt, ackel). 7120 Mannheim, 25. Novbr. 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Zahlungs⸗Aufforderung. Alle Diejenigen, welſhe eine Forderung an den Nachlaß des IPamerwarenhändlers Wilhelm Nichteren Mannheem zu machen haben, werden hiermit aufge⸗ fordert, ſolche nnerhalb 14 Tage bet dem Uuterzeichneten einzu⸗ reichen. 3076 Mannheim, 20. Novbr. 1905. Jacob Dann, Waiſenrat, F 6, 4½. Badiſcher Zweigperein 60666 der deutſchen Schillerſtiftung. Zu der am 3. Dezbr., vor⸗ mittags 11 Uhr, im Park⸗ hotel ſaliftudenden Jahres⸗ verſammlung werden die Mit⸗ glieder freundlich eingeladen. Der Vorſtand. Srößtes Haus Kunder-s Methode der (gegr. 1830.) 0 08 Betauntmachung. Die Abänderung der Bau⸗ u. Straß u⸗ Hluchten der Baublöcke V, VI und VII in dei öſtlichen Stadterwe.⸗ terung in Manuherm betr. Nr. 1767811. Der Stadtrat der Hanptſtadt Mannheim ha die teilweiſe Abände ung der dulch Be inksratsbeſcheid vom 7 Jan 1900 Nr. 58000 1 feſtgeſtell en Bau⸗ und Straßenflu ten der 2 ublöcke Y. VI und VII in dei öſtiinen Stadterweiterung hiei beantragt. Wir bringen dies zur öffent⸗ Uchen Kenntus mit der Auffor derung. etwaige Eunwendungen bei dem Bezerksamte oder de Stadtrat Maunbeim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an an welche das dieſe Bekänntmachung ent⸗ daltende Aumtsverkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, widr⸗ geuſalls alle nicht auf privat⸗ rechtlichen Titeln eruhenden Ein wendungen als verſäumt gelten „Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſpfachs⸗ fiſt auf ven Kanzleien des Be zuksamis Zimmen 3s und des Stadtrats zur Einſicht ofſen. Mannbeilm, 20. Nov. 1905. Großh. Bezirksamt: gei Levinger. Nr. 41955 J. Wir bringen dies mit dem An⸗ fügen zur algemernen Kenntnes, daß der Plau während 14 Ta⸗ gen vo 830 November 1905 ab im Kaufhaus dahter, 8. Stock Zi mer Nr. 110, zur Einſicht offen liegt. 30000/783 Maunbeim, 27. Nov. 1905. Bürgermeiſteramt: Martin. Kroenlein. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 1. Dezember l.., vormittags 11 uéhr, werde ich Vollſtreckungswege am Rathauſe in Saudyoſen gegen Barzaglung öffentlich beſtimmt verſteigern: 31108 1 Pierd, 1 Partie Tabak, 1 Eſel, 1 Wagen. Mannheim, 30. Noobr. 1905. Harder, Gerichtovollzteher. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 1. Dezbr. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ichim Pfandlotal 4,5 bier geden bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffen lich verſteigern 5100 Gerüſtholz, Nähmaſchinen, 1 Fahrrad, Möbel verſch. „Art und Anderes. Mannheim, 30. Nov. 1905. Krug, Gerichtsvollzieher e e Garantie des Einſtampfens), alte Metalle, alte Flaſch., Eiſen u. Lumpen kauft S. Zwickter, Dalbergſtr. 30. 4s Donnerstag, 30. November 1905. reſp. die Kenntniſſe der einf., dopp. u. amerik. tönnen ſich Kaufleute, Beamte, Gewerbetreibende ꝛe.— ſowie erwachſene Söhne und Töchter Auswärtige in kürz. Zeit, auch briefl. 2. 1Oa, Mannh. Damen ſeparat in ca. 3 Wochen aneignen; Brunche Bu 0 1 — Sebr. Gander, Maunheim, den 20. Juli 1808. Zuſchneider⸗Berein für Herren⸗ und Ddamen⸗Garderobe in Mannheim. Nachdem bei einer von Mitgliedern und Nicht itgliedern zahlreich beſuchten Verſammlung unſeres Vereins in einem kangern Vortrag das Zuſchneide⸗Syſtem ufſeies Mitgl edes Herru Joh. Szudrowicz, Zuſchneideſehrer an der Zuſchneide⸗Lehrguſtalt für Da en⸗Veklefdung, N 3, 15 vorgeruhrt worden, nimmt der unter⸗ zeichnete Vorſtand gern Veran aſſung, hiermit zu erklären, daß die Anweſenden e uſummig in hreul Lode ü er die Vorzilge des neuen Syliems waten und namentlich die große Einſachbeit, Treffſicher⸗ deit und gleich gute Verwendung für Maaß und ſronfeknon kon⸗ datiren.— Es wurde dabei beſonders etont, daß das Syſtem bis in die kleinſten Einzelnheiten eine matpemaliſche Bewels⸗ lührung bringe und keinerlei Aehnlichte ten mit deim bisher be⸗ ſtehenden Zu neide-Syſlemn habe 5 Allgemein wünſcht man Herrn Joh. Szudrowiez, Zuſchneide⸗ lehrer an der Mannbeimer Zuſchneidelehrauſtalt für Damen⸗Ve⸗ kleidung, N 3. 15, zu ſeiner Errungenſchaft, die un we elha't als ein Produkt achwiſſenſchaſtlicher Forſchung bezeichnet werden muß aufrichtig Geück. 60672 Das bezeugt der Wahrheit gemäß Der Vorſtand: I. Joſ. Dorn. IL. Kourad Ott. * un Beſtätigung. Unterzeichneter b ſtätigt hiermit Herrn J. Szudrowiez, Damenſchneidermeiſter u. Zuſchneidelehrer, N 3, 15, daß er in einem Vortrage im Jabre 189, ſeine Zuſchneide⸗ methode dem Schneidermeiſter⸗Verein für Herren⸗ und Damengarderobe vorführte und ſich ſämtliche Ritglieder in der Verſa mlung nicht nur ſehr lobend über dieſelbe äußerten, ſondern auch itzre volle Anerkennung öffentlich ausſprachen. 60671 Mannheim, den 27. November 19985. Helnrieh Weinrelch, Schneidermeistel. N4, 2u.3. dadtwer soſg Tuscinefde-Aetzoe auf der 1802 5 2 5555 uAfts-Eröffnung. Freunden und Bekannten, ſowie der verehrl Nachbarſchaft, beehre uh mich die ergebenſte Mit eilung zu machen, daß ich das Wein⸗-Reſtamant 68608 Zadisehe Weinstube„zur guten duelle“ neben der Kaiſershütte, Seckenheimerſtr. 13 Halteſtelle der elektr. Straßenbahn(S laptboflinie), übernomnien habe Zum Ausſ ank bringe vorzügliche Oberländer⸗, ſowie Pfälzer⸗ und Moſelweine. Vorzügliche Küche, Frühſtück, Mittag⸗ und Abendtiſch in und außer Abonne ent Un geneigten Zuſpruch bittet Achtungsvoll! Carl Wöllner. 90 rung] Näoten Montag 115. Jahrgang, ufgebot, Nr. 11811. Die Bauunter⸗ nebmer Friebrich Lehr Wilte, Chriſtine geb. Noß in Maum unterne mers Friedrich Lehr a Naunheim das Aufgebolsver⸗ fahren zum Zwecke der Alls. eantragt. 7 daher auige ordert, ibre Forder, ver orbenen Kriedrich Lehr ſpäteſtens ii deiſ lauf Doninerstag, 1. Febr. 1906, vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Auntsgericht hier⸗ ſelbſt, I. Siock Zimmer 113 anbergumten Aufgebotsterwin bei dieſem Gerſcht anzumeldeg, Die Aumeldung bal die A gabe des Gegennandes und dez Grundes der Forderung zu eſl valten; ulkundliche Beipeioſſüce ſind in Urſchrift oder in Abſchriſt beizufügen. Die Nachlaßgläubiger, weſcht lich nicht melden, können, unbe⸗ ſchadet des Rechtes, vor den Bes⸗ bludlichkeiten aus Pflichtzells⸗ vechten, Ver ächtniſſen und Auf⸗ agen berückſichligt zu we.den, von de Erben nuür inſoweſ Be riedigung verlangen, als ſich nach Befriedigung der nicht aus⸗ geſchloſſenen Gläudiger noch ein Ueberſchuß ergiebt. 5 n 85 Die Gläubiger aus Pflicht⸗ (Steuographie Nae 156 5 und g Auflagen ſowie die Gläubiger, Maſchinen⸗ denen der Erbe undeſ oränl haftet, werden durch das Auf⸗ gebot nicht betroffen. Manneim, 22. Nopbr. 1905, Der Gerichtsſchreiber Großh. 5 7 IV: Mohr. Nähmaſchinen! repar. gut. illig unter Garautie. M. Schrelber, R 3, 14, 2. Stoc, Welianntmachung. Die Aufnahme einer allgemeinen Schulſtattgik betr. Nr. 80434. Im Auftrage des Großherzoglichen Ober, ſchulrats iſt auf. Dezeinber eines jeden Jahres an fämt⸗ lichen Volksſchulen des Landes eine Statiſtik über die Ver⸗ haltniſſe der Schule und Schulkinder aufzunehmen. Zur Ermögkichung einer zuverläſſigen Statiſtik werden die Eltern unſerer Voltsſchüler gebeten, den einzelnen, mit der Aumahmt der Statiſt k betrauten Klaſſenlehrern tunlichſt genaule Aus⸗ kunft über Geburtsort, Geburtszeit, Staatsangehörigleit, Religion u. ſ. w. zug ben. Es wird empfohlen, kleineren Schülern die von den Lebrern gewünſchten An aben auf einen Zettel bezw. in das Aufgabebüchlein zu vermerken. Mannheim, den 23. Nobember: 1905. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger.—985 Malhäserbrän Rünchen! Flaschenbierdepo Jok. Ad. Fehmitt, eckenbeimerslt. B8 Telephon 3223. Kell u. duntzel Export, J Flasche 30 5. frei ins Haus..600 ſchreiben ꝛe.) Begiun neuer Kurſe. 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Haasſche Buchdrackerer F m. 5 5. helin, hat als Miterun an dem Ka laß des am 14. Oktober 190 in Mannheim ver orbenen Bag, —5 ſchließung von Nachlaßgläubi zerg 7082 Die Nachlaßgläubiger weideg uugen gegen den Nach aß des Bauunernehmes —