45 Badiſche Volkszenung.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſeuſte und verbreiletſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 90 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. mionatlich, durch die Pon bez nel Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfig. —— E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. a der Stadt Mannheim und Umgebung. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Apreſſez „Journal Mannheim“ Telepbhon⸗Nummern: Dtrektion u Buchbaltung 1449 Druckeret⸗Bureau An⸗ nahme d. Druckarbetten 841 E 6. 2. Auswärtige Inſerate 25— 4 2— Redaktton 3„%„ 4 377 dr neiansgele.. Dzerliner Redaltions-⸗Bureau: Berlin W 50. eweson; J 1 J 1 248 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 368. Dienstag, 5. Dezember 1905.(Abendblatt.) Das preußiſche Volksſchulgeſetz. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 4. Dez. Das Geſetz über die Unterhaltung der öffentlichen Volks⸗ ſchulen wird heut Abend von der„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffent⸗ lich. Es umfaßt 7 Abſchnitte, deren erſter beſtimmt, wie die Schulverbände zu bilden ſeien, die die Träger der Schullaſten werden ſollen. Der 2. Abſchnitt regelt die Verteilung der Schul⸗ laſten, der 3. trifft Beſtimmungen über das Schulvermögen und die etwaigen Leiſtungen Dritter. Der 4. Abſchnitt handelt von den konfeſſionellen Verhältniſſen, der umfangreiche 5. bringt verwaltungstechniſche Beſtimmungen, der 6 befaßt ſich mit finanziellen Fragen, der 7. endlich gibt Uebergangsvor⸗ ſchriften. In Kraft kreten ſoll das Geſetz am 1. Abril 1907. Allgemein politiſche Bedeutung kommt nur dem 4. Ab⸗ ſchnitte zu, der den konfeſſionellen Charakter der Volksſchule regeln will. Die Regel ſoll ſein, daß die Schulkinder von Lehrern ihrer Konfeſſton unterrichtet werden und daß der Lehr⸗ körper Fonfeſſionell einheitlich geſtaltet wird. Wenn ſich die Bethälkniſſe derart verſchieben, daß fünf Jahre hintereinander 26 der Schüler nicht mehr der Konfeſſion des Lehrkörpers angehören, ſo iſt dieſer konfeſſtonell der 23 Mehrheit anzu⸗ paſſen. Die Minderheit iſt in ihren Rechten auf Lehrer gleicher Konfeſſtion dadurch geſchützt, daß auf Antrag der Eltern von Rindeſtens 60, in größeren Landgemeinden von mindeſtens 120 Kindern der konfeſſionellen Minderheit eine neue Schule gebildet werden muß. Unter den gleichen Vorausſetzungen muß auch aus einer Simultanſchule eine neue, konfeſſionelle Schule abgezweigt werden. Für mindeſtens 12 Schüler einer konfeſſio⸗ hellen Minderheit iſt an einer Schule mit fonſt einheitlich kon⸗ feſſionellem Lehrkörper tunlichſt eigner Religionsunterricht zu beſchaffen, eventuell durch Einſtellung einer Lehrkraft anderer Konfeſſion. Beſtehende Simultanſchulen— ein Wort, das der Entwurf ängſtlich vermeidet— ſollen erhalten bleiben, in Schul⸗ berbänden, wo ſie beſtehen, ſollen auch neue Simultanſchulen ertichtet werden dürfen, ja,„aus beſondern Gründen“ auch in Schulverbänden, wo ſie bisher nicht beſtanden. Damit iſt das Beſtehen der Simultanſchule und die Möglichkeit ihrer Weiter⸗ entwicklung theoretiſch ſicher geſtellt; wie weit kheoretiſche Beſtimmungen für das praktiſche Lehen wer! haben, wird in der Hauptſache von dem Geiſt abhängen, der die Aufſichtsbehörden beſeelt. Vermutlich wird der Simultanſchule auch dort, wo ſie hlüht, wie in Naſſau, unter der Herrſchaft dieſes Geſetzes bald eine empfindliche konfeſſionelle Konkurrenz entſtehen. Ein Schulgeſetz, das die konfeſſionelle Abſonderung bis ins Kindesalter hinein als berechtigten Grundſatz der Jugendbildung anerkennt, überraſcht ſchließlich niemand, wenn es die geiſtliche Schulaufſicht nicht anzutaſten wagt. Und doch muß das Geſetz aus lauter Konſequenz— inkonſequent werden. Wer ſo ängſb⸗ lich daräuf bedacht iſt, die konfeſſionellen Scheidewände in unſerm Volke immer tiefer zu fundamentieren, der dürfte ſich gurch keine finanziellen Schwierigkeiten dazu bewegen laſſen, eine konfeſſionelle Minderheik von Lehrern und Schülern über⸗ haupt der Aufſicht eines Geiſtlichen anderer Konfeſſion zu unter⸗ ſtellen. Kann man alſo die Konfeſſionalität nicht mit äußerſter Konſtanzer Brief. (Von unſerem Korreſpondenten Konſtanz, 2. Deg. Winkters Einzug. Der Winter in natürlichem Sinne hat heuer ſchon im Oktober ſeinen Einzug am See gehalten. Als wir am 20. Oktober erwachten, waren die Laubbäume von der Schneelaſt krumm gebogen und gar mancher belaubter Aſt war grauſam niedergebrochen. mit einzelnen, wunderſchönen Tagen: morgens zwar Nebel, aber am Nachmittag herrlicher Sonnenſchein auf dem Goldbraun des Laubtwaldes, dem blauen See und den tief beſchneiten fernen Alpen. As der Winter wiederkehrte mit Sturm und Schnee, am 16. annd 17. November, da fegte er die letzten Blätter von Baum und Strauch und doch war es noch kein voller Ernſt. Noch jetzt haben wir ſonnige Nachmittage, an denen die Geſunden und die Siechen gern im Freien luſtwandeln. So kann hier am See der Spät⸗ herbſt bis zum Sylveſterabend dauern. Nicht nur Aſtern blühen in den Gärten; auch manches Röslein erſchließt jetzt noch den harten Blütenſchoß. Im Menſchenleben aber iſt der wahre Winter ſchon lange ein⸗ gezogen. Der beginnt hier, wenn Sonwtags die Nachmit⸗ tagskonzerte der Regimentskapelle im Inſelhotel, dvenn die Theatervorſtellungen und die Wintervorträge beginnen. die 2 ˖ 5 5 775 heim Ber Von den Bierkonzerten will ich nichts erzählen; ſie ſind b großen Pußlikum der Stadt und Umgebung außerordentlich be geue Kapellmeiſter Ru ſt iſt ein würdiger Nachfolger des unver⸗ geßlichen Handloſer. Auf ſchwierigerem Gebiet hat er ſeine Meiſter⸗ ſchaft im erſten S hmphoniekonzevt am 10. Nobember zewwieſen. Das Programm war auserleſen und dre Kapelle erwies ſich als vorzüglich geſchult; ſie ſpielte mi 5 zeit und Feinheit. Der Kapellmeiſter dirig e machte mit ſeinem langen dünnen Tak mum von Bewegungen, die er nur für und wider mit eb — Dann kam noch ein Altweiberſommer wenigſtens ſoweit ſchützen, daß man die geiſtliche Schulaufſicht allgemein durch die mehr paritätiſche des Staates erſetzte. Im übrigen fſt ja der Geſetzentwurf genötigt, ſelbſt einzugeſtehen, wie wenig die Konfeſſionalität als Regierungsgrundſatz für moderne Staatsweſem taugt, indem er in 8 56 die Provin⸗ zen Weſtpreußen und Poſen von der Geltung des neuen Rechts ausdrücklich ausſchließt. Für die polniſchen Gebiete traut man ſich das Recht auf kon⸗ feſſionelle Volksſchulen anſcheinend doch nicht geſetzlich feſt⸗ zulegen, und man tut vermutlich recht daran. Wie aber will man ein Geſetz vor dem Bewußtſein moderner Menſchen recht⸗ fertigen, das man nur einführen kann, indem man gewiſſe Landesteile unter Ausnahmerecht ſtellt? Es wird intereffant zu beobachten ſein, wie ſich das Zentrum mit dieſem Paragraphen abfindet. Die Kompromißparteien ſollen dem Entwurfe ja ihre Zuſtimmung gegeben haben, die zu verweigern ſie nach dem Wortlaut des Kompromiſſes in der Tat kaum Anlaß hätten. Polliische Uebersieht. Maunheim, 5. Dezember 1905. Zur Diätenfrage im Reichstage nehmen die Konſervativen durch ihr Organ, die„Kreuzzeitung“, noch immer eine ablehnende Haltung mit der Motivierung ein, daß mit der Gewährung von Diäten nicht zugleich die Sicherheit des Aufhörens der leidigen chroniſchen Beſchlußunfähigkeit des Reichstages geboten ſei. Eine abſolute Sicherheit gegen Beſchlußunfähigkeit bietet allerdings die Einführung von Diäten auch nicht, jedenfalls aber iſt ſie das geeignetſte Mitlel gegen dies unwürdige Reichstagsleiden. Wenn die„Kreuzzig.“ auf den ſeit zwei Jahrzehnten veränderten Charakter der Reichstags⸗ verhandlungen hinweiſt und ihm den größten Teil der Schuld an der Beſchlußunfähigkeit zuweiſt, ſo trifft dies annähernd das Kichtige. Aber das Niveau der Verhandlungen läßt ſich durch das Pflichtbewußtſein ſowohl der bürgerlichen Wähler wie der durch ſie in den Reichstag gewählten Abgeordneten ganz weſent⸗ lich heben. Meiſt durch die Lücken in den Reihen der Parteien und das dadurch hervorgetretene Uebergewicht der radikalen Elemente gelangt jener gegen früher veränderte Charakter der Verhandlungen zur Herrſchaft und zum bleibenden Einfluß auf den Geſchäftsgang des Reichstages. Dieſe Erfahrung mußte man am letzten Samstag bei der Beratung übet die Lüderitz⸗ bucht⸗Bahn wiederum machen. Nur wenn die bürgerlichen Parteien möglichſt vollzählig zur Stelle ſind oder ſein können, wird der ſozialdemokratiſchen Neigung zur Dauer⸗ oder Viel⸗ rednerei mit einigem Erfolg begegnet werden können. Tolſtoi über die Lage in Rußland, Ein Redakteur des„Berl. Tgbl.“ bereiſt augenblicklich Ruß⸗ land, um aus eigener Anſchauung die Zuſtände an den wichtig⸗ ſten Orten kennen zu lernen. So hat er auch Leo Tolſtoi auf ſeinem Landgute Jarsnaja Polnaja bei Tula aufgeſucht, der ſich zu ihm folgendermaßen über die gegenwärtigen Vorgänge in Rußland äußerte: Bewegungen ſeiner linken Hand doch mit ſeinem Zauberſtocke alles aus ſeiner Schar heraus, was er aus der Kompoſition herausfühlte und das war ſehr viel. Soliſt des Abends war der Violin⸗Birtuos Profeſſor Felix Berter aus Münchem. Er ſpielte natürlich mit bollendeter Tech⸗ nik, den die kommt heutzutage gar nicht mehr in Frage, im ſehr gediegener Auffaſſung mit großer innerer Wärme. Das Puplikum dieſer Konzerte überraſcht den Fremden, der Konſtanz nur als Kleinſtadt kennt, durch ſeine Vornehmheit und ſeine Zahl. Auch die Kammermuſik⸗Konzerte, die in dem mäßig großen Muſeumsſaal vom Vorſtand der Muſeumsgeſellſchaft ver⸗ anſtaltet werden, erfreuen ſich gleichfalls eines zahlreichen Beſuches. Das Münchener Hösl⸗Quartett, das im vorigen Winter erſt⸗ mals zu einem Verſuche hierherkam, iſt augenſcheinlich ebenſo auf ſeine Rechnung gekommen wie das Publikum, ſonſt hätten beide Teile ſich nicht wieder ſo harmoniſch zuſammengefunden. Im erften Konzert, Sonntag, den 12. November nachmittags, ſpielten die Schumanns A⸗dur⸗Quartett op. 41, dann das A⸗moll⸗Quartett op. 51 bon Brahms und zuletzt das humoriſtiſche Froſchquartett von Heydn, alles ganz vorzüglich. Das Theater iſt äußerlich etwas aufgebeſſert worden: die Reſtauration iſt erweitert, ein anderer wichtiger Raum modernen Anſprüchen gemäß ausgeſtattet, das Treppenhaus neu getüncht und dergl. Aber radikal kann dem ehemaligen Schuſhaus der Jeſuiten nicht geholfen werden. Im letzten Frühjahr hat der Abgeordnete Venedeh einmal in einer Bürgerausſchußſitzung geſagt, der jetzige Kaſten müſſe jedem Menſchen mit einiger Phantaſte ſchrecklich ſein; drum müſſe ſo bald als möglich ein neues Theater gebaub werden, vielleicht in Verbindung mit einer Feſthalle. In der Tat iſt be dringendes Bedürfnis. Uns ſcheint daso Theater das Dringendere. Denn in dem ganz ungeeigneten alten Kaſten mit echteckigen Zuſchauerraum kann ni I8 ei te Theater⸗ fkomm Rentieren wird ſich n Theaterbau noch lange nicht, ſo wenig als eine Feſthalle. die Stadt müßte Konſequenz durchführen, dann ſollte man die Minderheiten begbeitete; aber trotzdem lockte er Herren Kammermuſiker Hösl, Neubauer. Meiſter und Weber, zuerſt „Ich halte die Lage nicht für gefährlich“.„Früher übertriel man für die Regierung, jetzt übertreibt man gegen die Regierungg, Ueberhaupt wird es in Rußland nie eine Revolution geben wie etwar die franzöſiſche. Denn das entſpricht nicht dem Charakter des ruſſiſchen Volkes.“ Gegenüber dieſem Optimismus wies der Interviewer auf die furchtbaren Bauernunruhen hin, von denen die Zeitungen in allen dieſen Tagen berichtet haben. Darauf Tolſtoi: „Ich halte die Bauernunruhen für nicht ſo ſchlimm, wie ſie dort geſchildert werden. Die Bauern ſind immer in den Wald ge⸗ fahren und haben ſich dort Holz geſchlagen. Jetzt tun ſie das viel⸗ le icht ein bißchen frecher; aber wenn zwei Koſaken erſcheinen, laſſem ſie es. Wer Unruhen will, das iſt nur eine kleine revolutionäre Partei, Agitatoren. Auch auf dem Moskauer Bauernkongreß haben nur Advokaten und Akademiker das Wort geführt.“„In Rußland haben wir 80, vielleicht 90 Prozent ländliche Bevölkerung. Das iſt alſo der größte und weſentliche Teil des Volles! Die Fabrikarbeiter in den weniger großen Städten kommen dagegen nicht in Betracht; die Bauern geben den Ausſchlag für das Lan d. Dey Bauer aber iſt zufrieden, wenn ſein Sohn fünf Rubel in der Woche verdient, der Arbeiter dagegen verlangk zwangig und fünfundgwan⸗ zig. Der Bauer will jetzt auch nicht, wie man ſagt, ſelbſt das Land deflen; er weiß, er kann das nicht, und will es der Regierung über⸗ baſſen.“ Und nochmals betont Tolſtoi:„Es ſind in Rußland ganz andere Verhältniſſe als etwa in Deutſchland. Wir haben keinen Proteſtantismus gehabt und keine Religſonskriege, und auch die Re⸗ volution wird hier eine ganz andere ſein. Ich will kein Prophet ſein; wie Sie vor zwanzig Jahren nicht gewußt haben, was Sie heute tun, ſo kann man auch nicht wiſſen, wie es mit Rußland in awanzig Jahren ſtehen wird.“ Als dann der Korreſpondenk verſuchte, Tolſtois Anſicht über die jetzigen reformatoriſchen Abſichten der ruſſiſchen Regierung zu erfahren, bekam er die Ant⸗ wort:„Sie wiſſen wohl, daß ich mit der Regierung nicht ein⸗ verſtanden bin. Ich kann aber darauf nicht eingehen. Nur das will ich ſagen: bis jetzt hat ſich die Regierung auf Gewalt geſtützt, in Zukunft muß ſie ſich auf Wohlwollen un d Liebe ſtützen.“ Nochmals:„Deutſch⸗nationaler Handlungsgehilfen⸗ Verband und Parteipolitik.“ Der Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe bittet unter Hin⸗ weis auf unſre Ausführungen in der Samstag⸗Nummer noch⸗ mals ums Wort in einer längeren Auseinanderſetzung, der wir folgendes weſentliche entnehmen: Gegenüber den Angriffen den Eiſenacher Tagespoſt halten wir alles aufrecht, was wir in unſerer Berichtigung ſagten. Die„F e ſ⸗ ſtellungen“ dieſes Blattes ſind teils Entſtellungen, teils direlt Unwahrheiten. Die Tagespoſt will darin„der Wahrheit gemäßz Feſtſtellen, daß——— der geſamte Apparat des Verbandes aus Hamburg mit den Herren Hennigſen und Kettembeil an der Spitze ——— nach Eiſenach gezogen wurden.“ Nun die Umpahrheit dieſes Satzes wird durch die Tatſache bewieſen, daß Herr Hennigſen Generalſekvetär der deutſchſozialen Partei und Herr Kettembeiß Eiſenacher Geſchäftsmann iſt. Beide haben alſo mit dem Appara des Verbandes nichts zu tun. Dann ſoll der geſamte Apparat des Verbandes in E. geweſen ſein. Die täglichen Poſt⸗Ein⸗ und Aus⸗ gänge des Verbandes belaufen ſich auf 1800 Poſtſtücke. Was glaubt nun die Tagespoſt, was mit dieſen Briefen uſw. geſchehen ſei, ſolange der„Apparat“ in Eiſenach war? Man ſollte nicht den Gedanken an Rentabilität, d. h. an Verzinſung in Geld, bei derartigen Anſagen ganz aufgeben. Die Theaterleitung hat wieder Direktor Willh Ma r⸗ tin i, ein ſehr begabter Regiſſeur, tüchtiger Schauſpieler, namenk⸗ lich Bonvivant, und praktiſcher Organiſator. Er verſteht unter anderem den Rummel, wie man ein neues Stück dem Geſchmack der drei hier vertretenen politiſchen Richtungen in den Ankündigungen gerecht macht, z. B. heißt es in der Konſtanzer Zeitung:„ein Stück, in welchem das Militärvereinsweſen trotz einzelner Auswpüchſe, die aufgedeckt werden, als treue Stütze von Threr und rland geſchildert iſt“? in der Abendzeitung:„ein Stück, in welchem die Schwächen des Militärvereinsweſens, unbeſchadet der Anerkennung ſeiner guten Seiten, mit ſcharfer Satire gegeißelt werden“; in den Nachrichten:„ein Stück von ſo ſtreng ſittlichen Tendenz, daß man jede Haustochter unbeſorgt hineinſchicken kann“ Das ſind beine wirklichen Zitate, aber ſo ungefähr iſt der Eindruck auf den, der im alle drei Blätter hineinguckt⸗ Das Perſonal hat Direktor Martini wieder mit großem Geſchick zuſammengeſucht; es ſind meiſtens junge, begabte, ſtreb⸗ ſame Kräfte. Namentlich müſſen ſie alle furchtbar fleißig ſein; denn biermal in der Woche wird geſpielt, und keine Novität kann mehr als dreimal gegeben werden. Zwiſchen hinein werden noch Abſtecher nach Rorſchach, Villingen und andere Sbädte der Umgebung gewagt, Das Repertoire iſt ſehr abwechslungsreich. Wir be⸗ kommen ſehr raſch die bedeutendſten Neuheiten zu ſehen, wie Elga von Hauptmann oder Stein unter Steinen von Sudermann; daneben klaſſiſche Stücke, wie Emilie Galotti und Nathan, und nur ſelten ein Verlegenheitsſtück, einen alten Ladenhüter. Sonntags wird ſogar hie und da ein Singſpiel, eine Poſſe mit Geſoeig gewagt, mit den⸗ ſelben Kräften, die im Schauſpiel auftreten. Aber rtotz aller dieſer der d 0 Eine Novität bringt das Anſtrer zig. erſte N 8 8 den Logen, in denen aber nur die V ſind. Bei der Wiederholung und vielleie 0 2 ſer im Hauſe, bei der gweiten noch weniger, und dann kann das mühſam einſtudierte Stück, in dem Direbtion 2. Seite. SGeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 5. Dezember. blaben, daß ein ernſthaftes Blatt ſolche offerſichtigen Unrichtig⸗ keiten in die Welt ſetzen mag. Die weitere Behauptung der Tag daß aus allen größeven Städten die Beamten nach Ei wurden, ſteht guf derſelben Höhe, vie die voran Sie iſt unwahr. Die Teilnahme der Eiſenacher Verbandsmitglieder an den Arbeiten für ihren Verbandsvorſteher erfolgte ausſchließlich in deren freſer Zeit. Natürlich läßt ſich Niemand vorſchreiben, mit welcher Be⸗ ſchäftigung er ſeine freie Zeit zubringt. Zu unſern kritiſchen Ausführungen über die parteipolitiſche Neutralität des Verbandes wird bemerkt: Der Verband hat ſich als ſolcher noch niemals parteipolttiſch feſtgelegt. Das Gegenteil iſt bisher nicht erwieſen worden. Die einzelnen Mitglieder des Verbandes ſind ſelbſtredend in ihrer politiſchen Meinung frei. Was ſie außerhalb der Verbandszuſam⸗ menkünfte politiſch denken und tun, darum kümmert ſich der Ver⸗ band nicht. Das gilt auch für die Beamten des Verbandes. So iſt es darum dem einzelnen Mitgliede ſ. möglich geweſen, nach ſeiner politiſchen Geſinnung 3. B. für nationalliberale oder für Zentrums⸗Kandidaten zu arbe kein Geheimnis, daß unſere in der Preſſe und der letzt . Das iſt auch in Mannheim de zur Reichstagsſtichwahl 1903 ten Wählerverſammlung öffentlich für den nationalliberalen Kandidalen eintraten. Wir möchten die leidige Polemik, zu der wir uns wider Willen gezwungen ſahen, nicht ohne einige kurze Bemerkungen ſchließen. Wenn der Verband als ſolcher ſich parteipolitiſch noch niemals früher feſtgelegt hat, dann hat er es jetzt in Eiſenach getan, nicht weil einzelne deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfen für Schack agitierten— darin haben wir ſelbſtperſtändlich nichts Tadelnswertes gefunden— ſondern weil Verbandsbeamte in ihrer Eigenſchaft als ſolche nach Eiſenach zur parteipolitiſchen Agitation geeilt waren, und zwar nicht freiwillig, ſondern von der Vethands⸗ leitung berufen. Die Dinge öffenilich zu beſprechen, gab uns bekanntlich die Tatſache Anlaß, daß der hieſige Verbandsbeamte, damals noch Vor ſtandsmitglied eines libetalen Vereins, in Eiſenach die Agitation gegen die libera⸗ len Kandidaten für den Antiſemiten Schack unterſtützte. Ein ſolches Verhalten verdiente an den Pranger geſtellt zu wer⸗ den, und auch der deutſch⸗nationale Handlungsgehilfenverband darf uns das nicht verübeln. Daß wir im übrigen ſeinen wirtſchaftlichen und ſoztalen Beſtrebungen nach wie vor freundlich und fördernd gegenüberſtehen, bebarf keiner beſondeten Hervorhebung. Heutsehes Reic! — Zur Flottenvorlage hat die Verſammlung des Geſamtvorſtandes deß Deutſchen Flotten⸗Vereins nachſtehenden Beſchlußantrag angenommen: Die Erfahrungen des ruffiſch⸗ſapaniſchen Krieges und der Ernſt ber weltpolitiſchen Lage ſpeiſen von neuem dringend auf die Notwer⸗ N 7 7 Sicherung unferes Laudes und zur Aufrechterhaltung unſerer Macht⸗ ſbellung hin. Es iſt deshalb Aufgabe des Deutſchen Flotten⸗Vereins, dahin zu wirken, daß der Reichstäg die neete Marinevorlage nicht Rur annimmt, ſondern, über die Forderungen der ber⸗ dündeten Regierungen hinausgehend, darauf dringt, daß jährlich mehr Erſatzbauten für die minderwertigen Schiffe ausgeführt werden. — In Sachſen ſoll der Wahlrechtskampf in verſchürfter Form weitergehen. Die„Sächſ. Arbeiter⸗Zeitung“ deutet an, der Maſſenſtreik um die Wahlrechtsreform ſtehe bevor, die Arbeiter warteten nur auf den Ruf dazu. Es wird an die Nationalliberalen appelliert, durch ihren Ginfluß auf die Regierung den Generalſtreik mit ſeinen wirtſchaftlichen Folgen überflüſſig zu machen.— Von den ſächſiſchen Großſtädten(Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen) wird eine Vermehrung der Landtags⸗ wahlkreiſe angeſtrebt. Diesbezügliche Petitionen ſind dem Landtage bereits zugegangen. — Ueber einen„Genoſſen“ mit einem Doppel⸗ ſeelenleben bringt der Reichsverband gegen die Sozial⸗ demokratie eine kleine Enthüllung. Es handelt ſich um einen der„Stkeikbrecher“ in der„Vorwärts“⸗Redaktion namens Düwell. In Eſſen führte Düwell ein Doppelſeelenleben. Er war gleichzeitig erſtens der ſozialdemokratiſche Agitator und ſozialdemokrakiſche Redakteur Düwell und zweitens der bürgerliche Journaliſt Romann. Die beiden Herren Düwell und Romann halfen ſich gegenſeitig aus. Was der ſozialdemokratiſche Vertrauensmann Düwell erfuhr, ver⸗ hökerte der bürgerliche Journaliſt Romann für ſchweres Geld. Eines Tages kam der Spuk ans Tageslicht, koſtete aber Herrn Düwell wunderbarerweiſe nicht ſein Parteileben. Jetzt hat es Hert Dümwell bereits zu einem maßgebenden Repräſentanten des „hiſtoriſchen Materialismus“ gebracht. Bei ſeinen hervorragen⸗ den Schmocktalenten kann es ihm 16 weiter nicht fehlen. — Drei neue Marinetafeln hat der Kaiſer dem Reichstage als Geſchenk Überwieſen, die jetzt in der Wandel⸗ halle Aufſtellung gefunden haben. Die Tafeln zeigen die eng⸗ liſche Schlachtflotte in ihrer impoſanten Stärke, die Linien⸗ ſchiffe, Panzerkreuzer und geſchützten Kreuzer der erſten und weiten Schlachtlinte. „Gegen den Chefredakteur der freiſinnigen„Poſ. Ztg.“ Dr. Ritter iſt ein Strafverfahren wegen Maje⸗ ſtätsbeleidigung eingeleltet worden, die angeblich in eintgen Kaiſerartikeln begangen wurde. ——— Badiſche Politik. Der abgeſügte„konſervative“ Parteichef. Man ſchreibk der„Bad. Landeszig.“ aus Bretten: Neben den iniereſſanten Enthüllungen aus der Vergangenheit des Herrn ſtützt wurde, beſtreiten wir aufs entſchiedenſte! Rechtsanwalts Schmidt haben unzweifelhaft die mannigfachen, Haupt⸗ und Stichwahl ſich die Unterſtützung der Sozialdemo⸗ kratie zu ſichern, der konſervativen Parteileitung endlich die Augen geböffnet. den letzten 14 Tagen hinter den Kuliſſen geſpielt hat, das kann ja nur vermutek werden. Wir man dem als„Kandidat der konſervativen Partei, des Bundes der Land⸗ Was in glauben aber ſicher zu gehen mit der Annahme, daß wirke und der deutſchen Mittelſtandsvereinigung“ gewählten Ab⸗ hat, daß ben in der konſerbativen Partei ein von einer Ueberr ach alledem geordneten deutlich zu verſtehen gegeben na D der Un⸗ ſein Verblei möglichkeit ſei, wie denn gar Ving die —— — — — * die Wahl ſolchem Hochdruck be⸗ ihrer“ exrwarteten, das konſervative Partei hal Schmidt hat ſich genannt und ging ats der Soziale àamm der en“. Daß unter⸗ Er erklärte vor der Wahl ſelbſt in öffentlichen Verſammlungen, daß er der konſervaktiben Partei beitreten werde, er nannte ſich unter allen Aufrufen, Plakaten, Einladungen uſw. offtziell „Kandfdat der konſervativen Partei“. Und nach der Wahl hat die konſervative Preſſe in allen Tonarten ihrer hohen Be⸗ friedigung vielen Ausdruck verliehen, daß dieſes Mal„vier über⸗ zeugungstreue() konſervative Männer“ gewählt wurden. Daß die konſerdativen Wähler unſeres Bezirks von der neueſten„Er⸗ klärung“ ihres Abgeordneten nicht ſonderlich erbaut ſind, davon hört man ſchon da und dort gar manches munkeln. Kein Wunder! Vor 14 Tagen noch verſicherte die„Bad. Poſt“ in einer Zuſchrift aus Bretten, der Sieg der konſervativen Sache ſei hauptſächlich dem Gebet der Gläubigen zuzuſchreiben“, und heute müſſen dieſelben Gläubigen erfahren, daß ſie„nur“ für einen Bündler, mit dem die konſervative Parlei nichts mehr zu tun haben will, gebetet hatten! Unſeres Erachtens hätte es nur einen Weg gegeben aus dieſem Dilemma, daß man nämlich vonſeiten der konſervativen Partei Herrn Schmidt mit aller Entſchiedenheit nahegelegt hätte, ſein Mandat niederzu⸗ legen. Ausſicht genommen im Bezirk Bretten beſonders desh trieben hatten, weil ſie von dort den wird niemand beſtreiten wollen. Die eine bittere Enttäuſchung erlebt. gefliſſentlich„konſervativer Kandidat zugleich— um mit den Worten eines Wahlpla demokraten zu reden—„mit dem Wahlpr Sozialdemokratie auf dem Lande hat Herr Schmidt von der konſervativen Partei nu — 70 9 · zere 1 Parlamentariſche⸗. * Die Sozialdemokraten haben im Reichstage 16 Anträge eingebracht. Die meiſten von ihnen beſchäfligeg ſich in irgend einer Form mit dem Arbeitsverhältnis, und ſolken, wie der„Vorwärts“ droht,„je nach der Geſchäftslage“ als Reſo⸗ lutionen zum Etat geſtellt werden.— Daß kann alsdann beim aufdringlichen Verſuche von Schmidtſchen Agitatoren zwiſchen 21 ———— 2 bigteit einer verſtärkten Rüſtung zur See im Intereſſe der We Etat des Innern wieder recht lieblich werden. Unſer Bild bringt in anſchaulicher, graphiſcher Darſtellung die durch die Stengelſchen Steuer⸗ projekte geforderten neuen Steuern und die Zu⸗ ſammenſtellung des Etats. Es ſind die ein⸗ maligen und dauernden Ausgaben zuſammen⸗ gezogen, eben die einmaligen und dauernden Ein⸗ nahmen. Getrennt ſind indes der ordentliche und der außerordentliche Etat, die für Ausgaben und Einnahmen naturgemäß gleich groß ſind. Den größten Poſten in den Ausgaben beanſprucht das Reichsheer mit 701 000 000 Mark im ordentlichen Etat; im außerordentlichen Etat figurtert das Reichsheer mit einem Poſten von 34 000 000 M. und die Marine mit 51 000 000 M. Die ſüd⸗ weſtafrikaniſche Schutztruppe mit 103 000 000 Mark, die Expedition im oſtaſiatiſchen Schutz⸗ gebiet mit der verhältnismäßig kleinen Summe von noch nicht 1% Millionen Mark ſind unter der Rubrik Diverſe bei den ordentlichen Ausgaben, die Penſionsverbeſſerung beträgt 13½ Millionen Mark. Im übrigen geht aus unſerer Darſtellung die Höhe der genauen Summe bei den einzelnen Stufen hervor. und Künſtler ihr beſtes Herzblut gegeben haben, wieder auf ein Juhr beiſeite gelegt werden. Der Verſuch eines hieſigen Unternehmers, vor Gröffnung der Theaterſpielgeit im Huſſenteller ein Variete⸗Theatev ein⸗ zuführen, ſcheint nicht ganz mißglückt zu ſein. Einige Abende war eim bebeutender Zulauf. Im ganzen war dieſes Wagnis wahl woch verfrüht. Dey Verwaltungsrat der Weſſenberg⸗Denkmal⸗ Stiftung, von der in dieſem Bhatte ſchon früher erzählt worden ift, hat in dieſem Winter wieder e e Programm auf⸗ geſtellt. Zuerſt plauderte der Geheime Hofrat und Generalkonſul d. D. von Heſſe⸗Wartegg allerlei Kunterbuntes über Japan. Er ſollte dann einigeLichtbilder zeigen; aber dieckeleuchtung des Hauſſen⸗ kellers verſagte leider. Dann ſprach Hofrat Dr. Mermagen aus Mannheim über Kopf⸗ und Geſichtsbildung in ihren Beziehungen zum Seelenleben; er gab eine ſehr durchdachte, geiſtreiche Leiſtung. Nachher kam der zweite Mannheimer, Dr. Max Wingenroth, jetzt Aſſiſtent am Muſeum für Altertums⸗ und Völkerkunde in Karksruhe, urd berichtete über den dermaligen Stand der Forſchungen auf dem Gebiete der mittelalterlichen Malerei am Oberrhein und Bodenſee. Zur Illuſtration hatte er eine ganze Galerie von Bildern mitgebracht, vom denen uns die Nachbildungen der zahlreichen Wandgemälde, die an den letzten Jahren in den alten Kloſterkirchen der Reichenau, im Kirchtein am Goldbach und ſonſt in der Nähe gefunden worden ſind, am meiſten anzogen. Noch vier Vorträge ſtehen in Ausſicht, darunter von Geheimrat Prof. Dr. Thode von Heidelberg über die tragiſche Bühne in Bayreuth, und von Prof. Dr. Theobald Ziegler in Straß⸗ burg über die Hohenzollern und die Philoſophie. Auch Fortbildungskurſe für Damen ſollen hier von der Stadt und der Direktion der Höheren Mädchenſchule ver⸗ anſtaltek werden. Hofrat Matiy, Direktor des hieſigen Gymnaſtums, lieſt wöchentlich 1 Stunde über Kunſtgeſchichte des 17. und 18. Jahr⸗ hunderks, ung Profeſſor Dr. Kimmig, in der ſchönen Literatur unter dem Namen Peter Sirtius bekannt, lieſt in 2 Stunden wöchentlich Zer n lect aac u, ut 22 5 5 Melller im Phyſikſaale der Oberrealſchwle einige Vorträge itber die neueſten phyſikaliſchen Errungenſchaften. Nimmt man zu dieſen Veranſtaltungen noch die vielen Vorträge, die in Vereinen gehalten werden, ſo muß man zugeben, daß für den Wiſſensdrang der hieſigen Vevölkerung reichlich geſorgt iſt. ——— Tagesnenſqkenen. — Romantiſche Lebensläufe werden deſto intereſſanter, je ſeltener ſie werden. Deshalb findet auch der Roman des Leutmants aͤn der holländiſchen Kolonialarmee, Hans Chriſtoffel aus Davos in der Schweiz, eine gantz beſondere Beachtung. Als Student von 20 Jahren geht Chriſtoffel in die Welt, beginnt ſein neues Leber auf der allerniedrigſten Stufe, indem er ſich als Kolonialſoldat für die holländiſche Armee anwerben läßt. Beinahe 15 Jahre hat er nötig, ehe er die Unteroffiziersgrade durchläuft, tritt dann aber plötzlich durch eine Tat in den Vordergrund, wird raſch hintereimander Unter⸗ leutnant, Leutnant und Oberleutnant mit der höchſten, faſt gar nie verliehenen Klaſſe eines Ordens ausgezeichnet und von einem Generalgouverneur in hochamtlicher Rede am Geburkstage des Staatsoberhauptes als der Mann verherrlicht, deſſen Tapferkeit und taktbolles Auftreten die Unterwerfung weiter Länderſtriche auf der größten Inſel der Welt, Borneo, zu verdanken iſt. Er kommt dann in das Mutterland der Kolonie, in deren Dienſt er getreten iſt, um als ein Nationalheld in Leitartikeln der Blätter gefeiert zu werden, während ſein Bild in allen Schaufenſtern hängt. Das iſt das Leben Hans Chviſtoffels, der jetzt 40 Jahre zählt. Während ſeiner langen Dienſtzeit hat Chriſtoffel, der mehrfach verwundet worden war, nur 2 Monate Urlaub genommen, jetzt ſſt ihm ein ſolcher von einem Jahre betvilligt worben, den er in Holland zubringen wird. Dort werden ihn die verdienten Ehrungen erwarten, die dem außerordent⸗ lich beſcheidenen und anſpruchsloſen Mann ſicher allerſeits be⸗ geiſterten Herzens dargebracht werden. Klingt ein ſolcher Lebens⸗ lauf nicht wie eine romankiſche Erzählung? — Des Hauſes beſter Freund. Ein Eheſcheidungsprogeß, in dem über Schiller und ſeine Zeit. Außerdem hält Profeſſor Eugen neben der Frau ein höhever Staatsbeamter die wenig angenehme Rolle des Schuldigen ſpielt, wird in Kürtze die Gerichte beſchäftigen. Di Gattin eines bekannten Berliner Künſtlers hat ihren Mann mit ſeinem angeblich beſten Freunde betrogen, und nun ſoll der Richter die Ehegatten trennen. Obwohl dem Künſtler ſeit langer Zeit das veränderte Weſen ſeiner Frau auffiel, unterdrückte er immer wieder ſeinen Verdacht, weil er nicht daran glauben wollte, daß der würdige Beamte ihn hintergehe. Um jedoch endlich dem Zweifel ein Ende zu machen, beauftragte er ein Detektivinſtitut mit der Auf⸗ Närung. Die Beobachtungen beſtätigten den Verdacht. Der Beamte hartte in der Univerſitätsſtraße ein möbliertes Zimmer gemketet, in dem er ſich mit der Frau ſeines Freundes traf. Zunächſt kamen beide nur getrennt zuan Stelldichein und verließen es ebenſo wieber ſo daß ein ſchlüſſiger Beweis nicht zu erbringen war. Ein Debekkiw, der als Engländer ein Nebenzimmer bewohnte, belauſchte auch die Verabredung, gegebenen Falles dieſe Zuſammenkunft zu leugnen. Der Künſtler trat daher unter einem Vorwande eine längere Reiſe an und veranlaßte dadurch das Pärchen, weniger dorſichtig zu ſein. Gleich den nächſten Sonntag benutzte es zu einem kaugen Beiſammenſein, das ſich bis nach Mitternacht ausdehnte. Als es dann endlich gemeinſam Wohnung und Haus verließ, wurde es bon mehreren Angeſtellten und endlich auch bon dem Chef des Inſtituts bei Namen und Stand angeredet und darauf aufmerkſam gemacht, daß ein Leugnen der Zuſammenkünfte unter Umſtänden verhä voll werden könnte. Der Liebhaber erſchrak ſo heftig, daß er Haus⸗ und Wohnungsſchlüſſel fallen ließ. Dem Künſtler aber hat, meint das„B. T. die wenn auch unangenehme Gewißheit die Ruhe und Schaffenskraft wiodergegeben. — Ein Mißtrauiſcher. In einer Zeitung in San Franeisco ſtand „Der Mann, der in Californſa Stre hat, w zeige: wieder zurückzugeben, da er erkannt worden iſt.“ darauf erſchien eine Antwort⸗Annonce folgenden Inhalts:„Der er kannte Mann, der in California Street einen Geldbeutel mit einer großen Summe aufgehoben hat, bittet höflichſt, daß der Verlierer ihn in ſeiner Wohnung beſuche, um ſich das Geld abzuholen.“ rrrrrrne „e r * 1* Mannheim, 5. Dezemder, Gen ral⸗Anzeiger. 3. Seite. Aus Reichstagskreiſen— wir dermuten: don freikonſervativer Seite— wird der„T..“ geſchrieben: Es iſt anzunehmen, daß die erſte Lefung des Gtats bis in die nächſte Woche hinein bauert— die Sitzung am Freitag fällt wegen des katholiſchen Feier⸗ iages aus— und daß die daran anſchließende Debatte über die Steuerreform den Reſt der nächſten Woche ausfüllt. Nach Neujahr hofft man die erſte Leſung des Militärpenſions⸗ ſeſezes zuerſt auf die Tagesordnung zu bringen.— Der Nach⸗ tragsetat, der die Bewilligung für die Lüderi tze Eiſenbahn enthält, iſt bereits der Budgetkommiſſion überwieſen, die voraus⸗ ſichtlich in nächſter Woche in einer oder höchſtens in zwei Sitzungen bie Vorlage erledigt, ſo daß am Donnerstag, den 14., die zweite, and am Freitag, den 15. Dezember, die dritte Leſung ſtattfindet. Von den drei großen Vorlagen wird die Flottenvorlage ſicher an die Budgetkommiſſion gehen und dort die Beratung über den Marineetat kaum weſentlich belaſten. Dagegen erſcheint es wahrſcheinlich, daß die Steuervorlagen an eine eigene Kommiſſion gehen. Ebenſo darf nunmehr mit der beſtimmten Hoffnung gerechnet werden, daß die Militärpenſionsgeſetze an eine eigene Kommiſſion kommen. Der Empfang des Reichstags⸗Präſidiums beim Kaiſer wird borausſichtlich Donnerstag ſtattfinden. Aus Stadt und Land. Mauuheim, 5. Dezember. die Dienſträume und der Dienſtbetrieb im hieſigen Poſterweiterungsbau. IV. Der erſte Tiſch der Reihe im Ortsamt, der ſogenannte Vorſchaltetiſch, dient lediglich zur Herſtellung von Verbindungen der Teilnehmer⸗ anſchlüſſe mit den Arbeitsplätzen im Fernamt zum Zweck der Aus⸗ führung von Ferngeſprächen. Im Vielfachfeld dieſes Tiſches ſind die Vielfachklinken als Trennklinken dergeſtalt eingerichtet, daß beim Einſtecken eines Verbindungsſtöpfels die beiden Leitungs⸗ kontaktfedern der Klinke von den mit den gleichnummerierten wei⸗ keren Vielfachklinken in leitender Verbindung ſtehenden Feder⸗ auflagern abgehoben werden und ſodann nur mit dem Stöpſel in Kontakt treten. Durch dieſe neue ſehr zweckmäßige Einrichtung tuird verhindert, daß bei mangelhafter Ausübung der„Beſetzt“⸗ Kontrolle ſeitens eines unbeteiligten Beamten über eine der an⸗ deren Vielfachklinken unrichtigerweiſe eine weitere Verbindung an ddie zum Ferngeſpräch geſchaltete Teilnehmerleitung angeſchloſſen und das Ferngeſpräch geſtört werden kann. Der Vorſchaltetiſch iſt beiderſeits mit je 100 Stöpſelſchnüren und je 100 zugehörigen Schlußſignallampen ausgerüſtet, welche mit ebenſoviel übereinſtim⸗ mend nummerierten Vielfachklinken des Fernamts durch Vorſchalte⸗ leitungen in Zuſammenhang ſtehen. Die Abfrage⸗Apparatſyſteme der 6 Arbeitsplätze des Vor⸗ ſchaltetiſches ſind durch je eine an jedem Arbeitsplatz der Ferntiſche auf Mitteilungstaſte und Signallampe vielfach geſchaltete Melde⸗ leitung dermaßen mit dem Fernamt berbunden, daß es hier nu: des Niederdrückens einer der 6 Taſten bedarf, um mit dem betref fenden Vorſchaltebeamten zu verabreden, mittels welcher Vorſchalte⸗ leitung ein Teienehmeranſchluß zum Gerngeſpräch nach dem Fern⸗ amt zu ſchalten ſei. Während des Niederdrückens der Taſte leuchiet die zugehörige Signallampe an allen Arbeitsplätzen im Fernamt als Beſetzt⸗Zeichen auf. Am Vorſchaltetiſch leuchtet die Schluß⸗ ſignallampe zur gewählten Verbindungsſtöpſelſchnur automatiſch auf, ſobald im Fernamt die Verbindung mit dem Vorſchaltetiſch gufgehoben wird. Die Kontrolle darüber, ob ein vom Fernamt begehrter Teilnehmeranſchluß etwa an einem anderen Tiſch des Orksamts bereits zu einem Nachbarorts⸗ oder Ortsgeſpräch ver⸗ bunden iſt, wird vom Vorſchaltebeamten durch Anlegen der Spitze des gewählten Verbindungsſtößfels an die Vielfachklinke des An⸗ ſchluſſes ausgeübt. Iſt die Anſchlußleitung beſetzt, was ſich im Hörapparat durch ein knackendes Geräuſch bemerkbar macht, ſteckt der Vorſchaltebeamte einen am Arbeitsplatz vorhandenen mit einer berſchiebbaren Spiralfederſpitze verſehenen beſonderen Meldeſtöpſel in die Vielfachklinke, drückt die Spiralſpitze ſo tief in die Klinke weiter hinein, bis ſie die Leitungskontaktfeder berührt, und be⸗ Fachrichtigt mittels ſeines Abfrageapparats die beiden Teilnehmer, baß die Verbindung zu Gunſten eines Ferngeſprächs getrennt wer⸗ den müſſe. Der zweite Tiſch im Ortsamt iſt auf einer Längsſeite mit Arbeitsplätzen für die Bermittelung des Nachbarortsverkehrs im der Richtung von Ludwigshafen ganz ähnlich, wie der Vorſchaltetiſch, mit 90 Verbindungsſtöpſelſchnüren nebſt Schluß⸗ ſignallampen ausgeſtattet, von denen aber vorläufig nur 39 durch Berbindungsleitungen mit ebenſoviel übereinſtimmend nummerier⸗ ken Vielfachklinken im Ortsamt Ludwigshafen in Zuſammenhang ſtehen. Die Abfrageapparate der 8 hieſigen Arbeitsplätze ſind ebenfalls in übereinſtimmender Weiſe an 3 im Ortsamt Ludwigs⸗ hafen auf Mitteilungstaſten nebſt Signallampen vielfach geſchaltete Meldeleitungen angeſchloſſen, ſo daß der Ludwigshafener Beamte ſich beim Niederdrücken ſeiner Mitteilungstaſte ohne weiteres über kie Herſtellung von Verbindungen mit dem hieſigen Beamten ber⸗ kändigen kann, und die Schlußſignallampe der betreffenden Ver⸗ bindungsleitung hier aufleuchtet, wenn in Ludwigshafen die Ver⸗ g aufgehoben wird. Die andere Seite des zweiten Tiſches und die vier weiteren Lische im Ortsamt ſind zur Wahrnehmnug des Vermittelungsdienſtes im Ortsverkehr ſowie im Nachbarortsverkehr nach Ludwigshafen beſtimmt. Auch hier iſt jede Tiſchſeite in 3 Arbeitsplätze abgeteilt, ſo daß im ganzen 27 Arbeitsplätze zur Verfügung ſtehen. Hiervon ſind 18 zur Bedienung von Teilnehmeranſchlüſſen gegen Pauſch⸗ gebühr und 9 für Teilnehmeranſchlüſſe gegen Grund⸗ und Einzel⸗ geſprächsgebühren eingerichtet. Die Scheidung in die beiden Klaſſen iſt deshalb notwendig, weil bei den letztbezeichneten Anſchlüſſen ledes taxpflichtige Einzelgeſpräch im Orts⸗ und Nackbarortsverkehr laufend aufgezeichnet werden muß, und zur Erleichterung dieſer Aufzeichnungen beſondere techniſche Vorkehrungen nötig ſind. An b dieſer Arbeitsplätze erfolgt die Regiſtrierung der Einzelgeſpräche lberſuchsweiſe) durch Betätigung von elektromagnetiſchen Zähler⸗ kbapraten, während⸗ an den 6 anderen gleichartigen Arbeitsplätzen tie Einſchaltung von derartigen Zählerapparaten zwar vorgeſehen aber vorläufig die Aufzeichnungen noch handſchriftlich gemacht berden. Das Pauſchgebührenſyſtem, welches hier gegen Zahlung eimer Jahresgebühr bon 160 Mark die unbeſchränkte Benutzung der zuſchlüſſe im Orts⸗ und Nachbarortsberkehr während des Tages⸗ zenſtes geſtattet, iſt für alle Anſchlüſſe, die zu dieſen Verkehr Ferktäglich durchſchnittlich mindeſtens 6 mal benutzt werden, im Intereſſe der Teilnehmer vorteilhafter, als das Grund⸗ und Ein⸗ Eiebührenſoſtem. Die Pauſchgebührenſchlüſſe werden natürlich beit ſtärker(durchſchnitklich 16 mal täglich) benutzt, als die Ein⸗ Eigebührenanſchlüſſe(durchſchnittlich 4% mal täglich). Es können Akhalb von jenen nur 120, von dieſen dagegen 200 zur Bedienung auf einen Arbeitsplatz gelegt werden. Von den 27 Arbeitsplätzen Uud dementſprechend 18 mit 120 und 9 mit 200 Anruflampen Abfrageklinken ausgeſtattet. Da nun aber die Benutzung der einzelnen Anſchlüſſe auch beim Pauſchgebührenſyſtem ſehr ver⸗ ſchieden ſtark iſt, und beſonders die ſchon ſeit vielen Jahren be⸗ ſtehenden und deshalb meiſt niedere Nummern führenden Anſchlüſſe der hieſigen großen Geſchäfte eine ganz erheblich ſtärkere Benutzung (mit durchſchnittlich täglich 26 Geſprächen) erfahren, als die erſt ſpäter dazugekommenen, ſo müſſen die Pauſchgebührenanſchlüſſe unter Benutzung eines unterhalb des Podiums im Fernſprechſgal angebrachten in Anſchlußleitungen eingeſchalten Zwiſchen⸗ verteilers dermaßen untereinandergemiſcht auf die Arbeitsplätze verteilt werden, daß die Belaſtung der letzteren ſich möglichſt gleich⸗ mäßig geſtaltet, und während der Zeit des ſtärkſten Verkehrs(von 9 bis 12 Vormittags und 2 bis 7 Uhr Nachmittags) das normale Höchſtleiſtungsmaß für einen Beamten von ſtündlich 250 Verbin⸗ dungen nicht überſteigt. Durch die Umſchaltung am Zwiſchenver⸗ teiler kommen die Anſchlüſſe lediglich auf außerhalb der durchlau⸗ fenden Nummernfolge befindliche Anruflampen und Abfrageklinzen zu liegen(was beim Anfragen der Pauſchgebührenſchlüſſe ganz belanglos iſt), während ſie im Vielfachfeld ihren Platz in der rich⸗ tigen Nummernfolge behalten. (Fortſetzung folgt.) die * Danktelegramm der Frau Großherzogin. Auf ein Glück⸗ wunſchtelegramm zum Geburtstage Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Großherzogin von Baden, welches der Krippenverein an Hochdieſelbe vichtete, iſt an die Vorſitzende, Frau Ida Ladenburg, folgende Antwort eingelaufen: Ihnen und dem Krippenverein Mannheim ſage ich für die freundlichen Glückwünſche zum Geburtstage meinen herzlichſten Dank. Ich erwidere ſie mit den aufrichtigen Wünſchen für eine fernere geſegnete Tätigkeit des Vereins, deren wertvollen Ergeb⸗ niſſe ich beſonders hochſchätze. Großherzogin. Auf das Glückwunſchtelegramm des Miſſions⸗Jungfrauen⸗ Vereins an die Großherzogin traf bei Herrn Stadtvikar Schüſ⸗ ſelin folgendes Antwort⸗Telegramm ein.„Dem Miſſions⸗Jung⸗ frauenverein Mannheim ſage ich für ſeine freundlichen Glückwünſche zum Geburtstage meinen allerherzlichſten Dank. Meine aufrich⸗ tigſten Wünſche werden den Verein in ſeiner ſtillen und verdienſt⸗ vollen Tätigkeit ſtets treu begleiten. Großherzogin.“ Verſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Arthur L enz bei der Giſenbahnbauinſpektion Neuſtadt zum Bahnbauinſpektor in Walds⸗ hut und Regierungsbaumeiſter Leopold Schlößinger beim Bahnbau⸗ inſpektor in Waldshut zur Eiſenbahnbauinſpektion Neuſtadt, *Ein Preisausſchreiben erläßt die Schokoladefabrik Ph. Suchard in Lörrach an die im Großherzogtum Baden wohnhaften Architekten zu einem Planwettbewerb für Arbeiterhäuſer von einer und zwei Wohnungen. Schluß der Einſendungen iſt am 81. Januar n.. Es ſind Preiſe von 600, 400 und 300 M. ausgeſetzt. Eine beſondere Weihnachtsfreude hat die hieſige Panorama⸗ Geſellſchaft den Zöglingen der Knaben⸗ und Mädchenhorte durch die unentgeltliche Beſichtigung des im Panorama ausgeſtellten Koloſſalrundgemäldes„Erſtürmung der Spicherer Höhen“ bereitet. Dieſes freundliche Entgegenkommen iſt dankbar zu begrüßen. Die Beſichtigung des ausgeſtellten Schlachtgemäldes, die bereits begonnen hat und nach einem beſtimmten Plane unter Führung der Hortleiter ſich abwickelt, übt auf die jugendlichen Gemüter einen überwältigen⸗ den und nachhaltigen Eindruck aus. Der Panoramageſellſchaft gebührt für die ſinnige Weihnachtsgabe geziemender Dank. *Volkszählungsergebniſſe. Kaiſerslautern hat 52 192 Einwohner(gegen 48 318 in 1900). In Oggersheim wur⸗ den 6585 Einwohner gezählt(+. 457), Frankenſhal zählt 18 187 Bewohner gegen 16 898 im Jahre 1900, oder 9113 männ⸗ liche und 9074 weibliche Seelen. Der Konfeſſion nach zählt Franken⸗ thal 10 655 Proteſtanten, 6981 Katholiken, 340 Israeliten und 261 Andersgläubige. Die Proteſtanten haben um 1077, die Katholiken um 360 zugenommen, die Zahl der Israeliten ging um 31 und die der Andersgläubigen um 117 zurück. * Pianola⸗Konzert. Einen guten Erfolg hatte bei zahlreichem Beſuch das von der Firma K. Ferd. Heckel geſtern abend im Kaſino⸗ ſaal veranſtaltete Pfianola⸗Konzert zu verzeichnen. Bei dem Konzerte handelte es ſich hauptſächlich mit um die Vorführung der Metroſtyle⸗Erfindung durch Herrn Georg Pretzſch aus Berlin. Durch die Erfindung des Metroſtyle hat das Pianola noch eine größere Bedeutung gewonnen. Bei dem Metroſtyle⸗Pianola iſt nämlich auf den Notenrollen die genaue Vortragsweiſe eines Künſtlers mittelſt einer Linie fixiert und dieſer Vortrag kann durch einfaches Verfolgen der Linie mit dem Metroſtyle⸗Zeiger von jeder⸗ mann ſofort wiedergegeben werden. Das Programm umfaßte Kompoſitionen von Mos kowski, Godard, Vogrich, Wagner, Schumann, Liſat, Herbert und Schulz⸗Swler. Das Spiel des Herrn Pretzſch war dem eines gewandten Klavierſpielers äußerſt ähnlich. Forte und Piano, Tempo und Anſchlag laſſen ſich auf dem Pianola ebenſo hervorbringen, wie auf dem Klavier Zugleich kann man die ein⸗ zelnen Töne genau akzentuieren, phraſieren und ausklingen laſſen. Das Pianola paßt für jedes Klavier. Jeder, der ſich für dieſe neue Erfindung auf mufikaliſchem Gebiete intereſſiert, kann das Inſtru⸗ ment in der Muſikalienhandlung von K. Ferd. Heckel ſelbſt prüfen, die jede gewünſchte Auskunft ohne irgend welche Verpflichtung er⸗ zbeilt. *Koninklijke Nederlandſche Stoomboot Maatſchappij Amſterdam. Wir werden von dem hieſigen Vertreter dieſer Geſellſchaft davon in Henntnis geſetzt, daß die Geſellſchaft mit Januar 1906 ihre vielen bekannten Dampferlinjen wieder mit einem re gelmäßigen direkten Dampferdienſt von Amſterdam nach Aegypten vermehren und dieſen Dienſt mit eigens dafür er⸗ bauten, neuen, erſtklaſſigen, ſchnellfahrenden Dampfern ausführen wird. Nachdem die Geſellſchaft ſeit Anfang dieſes Jahres mit ihren neu erbautenRheindampfern auch einen regelmäßigen Dienſt zwiſchen Mannheim⸗Ludwigshafen und Amſterdam unterhält, bieten ſie ſo⸗ zuſagen direkte Verbindungen bom Oberrhein nach mehr als 30 der bedeutendſten Häfen Nord⸗ und Südeuropas, Kleinaſtens und Aegyptens. Die ihr anvertrauten Transporte ſtehen alſo ſchon von hier ab unter ihrer eigenen und einzigen Kontrolle, ein Umſtand, der die Geſellſchaft bei unſerer Induſtrie ſtets mehr und mehr be⸗ liebt machen wird. Die Koninklijke Nederlandſche Stoomboot Maat⸗ ſchappij feiert nächſtes Jahr ihr 50 jähriges Beſtehen. Hofphatograph G. Tillmann⸗Matter hat neuerdings in einem der Schaufenſter des Haus man'iſchen Hauſes an den Planken, dem Hauptpoſtgebäude gegenüber, eine Kollektion aus ſeinem Atelier hervorgegangener Photographien zur Ausſtellung gebracht, die das Intereſſe aller Beſchauer in hohem Maße er⸗ wecken. Mehr oder minder bekannte Mannheimer Perſönlichkeiten, Mitglieder des Hoftheaters uſtw., ſind in einer ſo vollendeten Weiſe wiedergegeben, daß man dieſe Porträts und die künſtleriſche Art, in der ſie aufgefaßt ſind, weit eher dem Pinſel eines hervorragen⸗ den Malers, denn der photographiſchen Kunſt zuzuſchreiben ſich gedrungen fühlt. Sämtliche zur Ausſtellung gebrachten Aufnahm en legen rühmliches Zeugnis dafür ab, auf welch hoher Stufe der Vervollkommnung die Photographie im allgemeinen angelangt und twie im beſonderen das Atelier Tillmann⸗Matter beſtrebt iſt, immer mehr und mehr Muſtergiltiges zu bieten. 8 *Aus Ludwigshafen. Der Stadtrat beabſichtigt nach der „Pf..“, für die Volksſchulen Schu lärzte anzuſtellen. Vorerſt ſoll die Inftitution fakultativ ſein und zunächſt kein beſonderer Arzt angeſtellt, ſondern verſchiedene Aerzte herangezogen werden. Polizeibericht vom 5. Dezember. (Schluß.) Ein Küchenbrand entſtand heute früh 1 Uhr auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe im Hauſe Alphornſtraße 45, Bei den Löſch⸗ arbeiten zog ſich der Sohn des Wohnungsinhabers erhebliche 0 Brandwunden an Händen Der entſtandene Gebäude⸗ und Fahrnisf Warnung vor Taſchendieben: In letzter Zeit wurden in und vor hieſigen Warenhäufern Frauen wiederholt die Geld⸗ börſen aus den hinteren Rockta ſchen entwendet, ohne daß die Täter bis jetzt ermittelt werden konuten. Es wird deshalb zur Vorſicht gemahnt und um ſachdienliche Mitteilung zur Ermittlung der Täter erſucht. Körperverletzungen wurden berübt: auf der Schwet⸗ zingerſtraße, auf der Straße zwiſchen G und E 7, im Hauſe Zehnt⸗ ſtraße 28a und auf der Meerfeldſtraße. Verhaftet wurden 20 Perſonen, darunter ein von der Amts⸗ anwaltſchaft Mainz wegen Unterſchlagung berfolgter Taglöhner aus Winzingen, ſowie deſſen Ehefrau, ein Hausburſche von Otterſtadt wegen Diebſtahls, eine Dienſtmagd von Neckarhauſen wegen Betrugs, ein Taglöhner von hier wegen Unterſchlagung ſowie ein Schiefer⸗ decker aus Sattelbach wegen Diebſtahls ind Ge ht 2 9t zu. Stimmen aus dem Dublikum. Das Hutabnehmen! Der Einſender dieſes Artikels bom 29. hat wohl außer mir noch vieler anderen Leſern, abgeſehen vielleicht von den Hut⸗ machern, aus dem Herzen geſprochen, wenn er dieſem, man könnte beinahe ſagen, ſpezifiſch deutſchen Zopf aus der Biedermeierzeit den Krieg erklären will. Mit Freuden würden es wohl viele be⸗ grüßen, wenn dieſer Appell an den geſunden Menſchenverſtand nicht nur allſeitig Anklang finden, ſondern auch befolgt würde. Hier aber wird es hapern. Ich habe hierbei die Tatſache im Auge, daß wohl nichts leichter Verſtimmung oder noch Schlimmeres erregt, als wenn ein guter Freund, ein Bekannter, Damen, oder gar noch ein Vorgeſetzter und nach der allgemeinen Wertſchätzung höher Stehender ſich nicht gegrüßt glaubt von jemand, von dem er dies erwarten zu dürfen meint, oder von dem er gar verlangen zu dürfen glaubt, daß er den Hut ſo tief wie möglich zieht. Um hier Mißverſtändniſſen vor⸗ zubeugen, müßte unzweideutig zu erkennen gegeben werden, daß man auf die bisherige Art zu grüßen oder gegrüßt zu werden ver⸗ zichtet, dabei den Erſatz für den bisherigen Gruß in der Form jedem einzelnen überlaſſend. Abgeſehen von den bereits vorgeſchlagenen Mitteln gäbe es hierfür vielleicht einen Modus, der jedem einzelnen die Möglichkeit gewährt, unabhängig ſeinen En Fhluß zu faſſen, was wohl ſonſt— man denke nur an Vorgeſetzte und Untergebene— nicht überall der Fall ſein dürfte, und ſomit ein weſentliches Hindernis für die Durchführung der Idee wäre. Ich denke hier an die immer mehr ſich einbürgernde Gewohnheit, die übrigens nur zu begrüßen iſt, ſich durch Stiftung eines kleinen Betrages von dem Uſus der Ver⸗ ſendung von Neujahrs⸗Glückwunſchkarten zu befreien. M. E. wäre dieſer Modus ſehr wohl auch auf den vorliegenden Fall anwendbar, insbeſondere da durch die Namensveröffentlichung gewiſſermaßen eine Legitimation geſchaffen würde.— Vielle icht erklären die Re⸗ daktionen der hieſigen Blätter ſich bereit, eme Spalte für Neſen Zweck zu öffnen, und der Armenrat wird wohl auch nicht verlegen ſein wegen Verwendung der einlaufenden Beträge. W. W. *.* Sonntagsruhe. Auf die verſchiedenen Artikel erlaube ich mir als„Be⸗ ſitzer eines kleinen Ladengeſchäftes“ zu bemer⸗ ken, daß der Sonntagsladenſchluß mittags 1 Uhr vollſtändig berechtigt iſt. Nicht weil wir Ruhe bedürfen, das iſt aus⸗ geſchloſſen(den Ruhe haben die kleinen Detail⸗ leure ſeit Beſtehen der Warenhäuſer) ſondern um dem kleinen Mann auch etwas Schutz zu bieten. Es iſt rückſichtslos, der Landbevölkerung wegen die Läden länger als bis 1 Uhr offen zu laſſen und zwar rückſichtslos den kleineren Ladenbeſitzern gegenüber; denn die als kaufendes Publikum vorgeſchobene Landbevölkerung, welche die Zeit von—3 Uhr am Sonnſag benützt, kauft ſpeziell ja nur in den Waren⸗ häuſern in der einen Haupt⸗ und Geſchäftsſtraße hier in Mannheim. Die kleinen, ebenfalls ſehr belaſteten Ladeninhaber in den Nebenſtraßen haben das Zuſehen und verhelfen auf ihre Koſten den Warenhäuſern zu gefüllten Kaſſen. Wenn es ortsüblich iſt, daß Sonntags die Läden ſpeziell nur von 11—1 Uhr offen ſind, wird ſich das Publikum, gerade wie beim 8 Uhr⸗Ladenſchluß, gerne darein finden und wenn alsdann die Zeit zu kurz iſt, die Warenhäuſer aufzuſuchen, wird für die kleineren Leute in den Nebenſtraßen ſicher etwas mehr abfallen da man ſich auch daran gewöhnen wird, in nächſter Nähe ſeine Einkäufe zu beſorgen. Verehrl. zuſtändige Behörde wolle ſich bitte nicht an die Gegenagitation ſtören und den Sonn⸗ tagsladenſchluß endgültig auf 1 Uhr feſtſetzen. Sie wird ſich dadurch nicht nur den Dank der Angeſtellten, ſondern der ſämt⸗ lichen kleinen Ladeninhaber— welche die überwiegende Mehr⸗ zahl bilden— und des Publikums ſichern. Ein ganz beſcheidener Ladenbeſitzer. Hus dem Grossherzoqum. Seckenheim, 4. Dez. Auch der hieſige Frauenverein hat im Anſchluß an die Geburkstagsfeier unſerer Großherzogin die Beſchenkung von ſieben Dienſtboten mit dem„Aufmun⸗ terungspreis“, beſtehend aus einem Diplom und einer Gabe, bornehmen können; Für Sjährigen treuen Dienſt erhielten 3 Dienſtboten den Aufmunterungspreis; für 6, 7, 9 und 18jähri⸗ gen Dienſt je eine. Von den Dienſtboten waren 4 Schweſtern. Bei der Feier ſprachen die 3 Beiräte des Vereins, Herr Bür⸗ germeiſter Volz und die beiden Ortsgeiſtlichen, Herr Pfarter Roth und Herr Pfarrer Pfenning. 4 Mädchen trugen eine„dramatiſche Szene“ vor, welche von Herrn Pfarrer Roth berfaßt war.— Der hieſige Frauenverein übt eine umfaſſende Tätigkeit aus; er zählt gegen 400 Mitglieder. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Wegen Verdachts, den Brand der Bohrmannſchen Beſitzung verurſacht zu haben, wurde in Lützelſachſen der Georg Heckmann aus Eiterbach verhaftet.— In Schwenningen beläſtigten eine Anzahl Knaben arbeitende Zimmerleute. Ein Zimmer⸗ mann wurde darüber ſo aufgebracht, daß er einem 13fährigen Knaben ſeinen Stechbeutel nachwarf. Der Knabe wurde ſo un⸗ glücklich in den Oberſchenkel getroffen, daß er verblutete. Der Täter, Vater mehrere Kindet, iſt verhaftet worden.— Der landwirtſchaftliche Bezirksverein Eberbach hat beſchloſſen, um eine ausgeglichene Zucht zu ſchaffen, anſtelle des jetzt vor⸗ handenen ungleich gezüchteten Edelſchweins, eine Anzahl Tiere des veredelten weſtfäliſchen und Marſch⸗Schweines im Geſamt⸗ betrage von etwa 5000 M. aus bewährten norddeutſchen Zuchten einzuführen.— Wie verlautet, ſoll ein großes Mainzer Leder⸗ werk, das ca. 600 Arbeiter beſchäftigt, die Verlegung ſeines Betriebes auf Gberbacher Gemarkung beabſichtigen.— In Zella. H. wurde die Frau des Fabrikarbeiters Schwendemann von einer Kuh derart getreten, daß ſie nach kurzer Zeit den erlittenen Verletzungen erlag.— Wie man dem„Heidelb. gen GSeneral⸗Anzeigzer?: 5 *—— 85 Männhelm, 5. Dezember, Tgbl.“ mitteilt, haben alle wegen des leßten Ulks mit 8 bis 20 Tagen Haft beſtraften Korpsſtudenten, wie zu erwarten ſtand, gerichtliche Entſcheidung beantragt.— Samstag Abend wurde in Wiesloch beim Durchfahren des Schnell⸗ gugs der Ablöſer Weigel von Malſchenberg überfahren und getötet. Der Unglücksfall ſoll dadurch entſtanden ſein, daß eine ſeitlich aus der Lokomotive ragende Eiſenſtange vermutlich Weigel auf den Kopf traf und unter die Räder ſchleuderte.— Der Streik in der Tonwareninduſtrie zu Wiegloch endete mit einem vollen Siege der chriſtlichen Arbeiterſchaft. Durch Vermittlung der Großh. Fabrikinſpektion wurde unter folgenden Bedingungen der Streik beigelegt: 1. Die Lohngettelfrage wird im Sinne der Arbeiter geregelt. 2. Die Kündigungszeit wird geſetzlich geregelt. 3. Der Arbeiterausſchuß wird eingeführt und zwar aus jedem Betrieb ein Arbeiter aus der Mitte der Arbeiter gewählt. 4. Alle ſtreikenden Arbeiter werden wieder eingeſtellt. Maßregelungen wegen Zugehörigkeit zur Organiſation dürfen nicht ſtattfinden. Gerichtszeitung. Darmſtadt, 4. Dez. Im vergangenen Sommer über⸗ fielen hier, wie erinnerlich, drei Burſchen am hellen Tage und auf offener Straße ein Brautpaar, verjagten den Bräutigam durch Be⸗ drohung mit der Waffe und vergewaltigten nacheinander das Mäd⸗ chen. Owei der Spießgeſellen wurden vor einiger Zeit zu je vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Gefährlichſte von den dreien, der 26jährige Taglöhner Adam Fiſcher, deſſen man erſt kürzlich habhaft wurde, wurde heute vom hieſigen Schwurgericht zu einer Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren verurteilt. Sport. Frankfurt a..,§. Dez. Die deutſche Spolbehürde für Athletik hält am Samstag, 20. Jan. und Sonntag, 21. Jan. eine Verſammlung in Frankfurt ab. Auf der Tagesordnung ſteht bie Beteiligung Deutſchlands an den Olhmpiſchen Spielen in Athen 0 Jahre 1906 und die Grümdung einer Internattonal Athletik Rion. cheater, Runſt ung Wiffenſchakt. Fräulein Louiſe Fladnitzer, die ſich, wie wir geſtern berichtet haben, vergangenen Samstag hier am Konzert des Singvereins mit ſo großem Erfolg beteiligt hat, findet in ihrer neuen Stellung am Stadttheater in Wainz Gelegenheit, eine Reihe von Partien zu ſingen, die ſie in Mannheim der anders gelagerten Verhältniſſe wegen nicht zu den ihren zählen durfte. So ſang Fräulein Flad⸗ nitzer kürzlich die„Mignon“ und ſand damit die einmütige An⸗ erkennung des Publikums und der Preſſe. So ſchreibt das„Maing. Tobl.“:„Frl. Fladnitzer gab die Titelrolle mit trefflichem Ge⸗ lingen. Poetiſche Inſpiration, friſche Naivität, dramatiſcher Nach⸗ druck klangen beſtens zuſammen und wurden geſanglich wie dar⸗ ſtelleriſch zu ſchönſten Wirkungen umgeſetzt. Seit Lili Hungar haben wir keine ſo anſprechende„Mignon“ mehr im Enſemble ge⸗ habt.“ Im gleichen Sinne äußert ſich der„Mainz. Anz.“, wenn er u. G. bemerkt:„Die Titelrolle hatte in Frl. Fladnitzer eine aus⸗ gezeichnete Vertreterin gefunden. Namentlich in geſanglicher Be⸗ giehung leiſtete ſie Hervorragendes. Die Romanze„Kennſt Du das Land“, interpretierte ſie mit feiner Empfindung, annähernd ſo, wie Goethe ſelbſt den Vortrag dieſes Liedes ſchildert.“ Der„Mainz. N..“ endlich meint:„Die dankbare Titelpartie wurde von Frl. Fladnitzer, die das Kindlich⸗rührende in der poeſievollen Geſtalt beſtens traf, meiſterhaft geſpielt und prächtig geſungen. Dies gilt bor allem von der bekannten Mignon⸗Romanze und der Styrienne.“ Auch die„Anna“ in Marſchners„Hans Heiling“ hat Frl. Flad⸗ nitzer Gelegenheit gegeben, ſich den Mainzern von vorteikhafter Seite zu zeigen. Das„Mainz. Tagbl.“ ſagt hierüber:„Noch dürfen wir Frl. Fladnitzer als„Anna“ lobend nennen. Die ganze holde, maide Anmut dieſer Figur kam in ihr erſchöpfend zum Ausdruck.“ Der„Maing. N..“ erklärt:„Frl. Fladnitzer brachte die Parkie der„Anna“ ganz vortrefflich zu Gehör und ſtattete die ſympathiſche Mädchengeſtalt mit einer Fülle von Anmut und Liebretz aus.“ Schließlich gibt noch der„Mainz. Anz.“ ſeiner Meinung dahin Aus⸗ druck:„Frk. Fladnitzer verſtand es, als„Anna“ durch ihr allgeit gewinnendes Weſen und die feine Manier ihres Spieles zu wirken und ſich zum Gegenſtand allgemeiner Sympathie zu machen. Spiel⸗ oper, Operette, große Oper— fürwahr, zu einem auf jedem dieſer Gebiete ſo verwendbaren Mitgliede mag ſich die Direktion grata⸗ lieren. Aber offen geſtanden: am liebſten ſehen wir die Sängerin doch, wenn ihr der Schelm aus den Augen blitzt!“ In der oben⸗ erwähnten Mignonaufführung am Mainzer Stadttheater gaſtierte übrigens auch Herr Hofopernſänger Traun vom hieſigen Hof⸗ und Nationaltheater. Den uns vorliegenden Preßſtimmen nach erzielte Herr Traun einen anſehnlichen künſtleriſchen Erfolg. Das „Mainz..“ ſchreibt über ſein Gaſtſpiel:„Für den Wilhelm Meiſter“ hatte man in anerkennenswerter Weiſe einen Gaſt in der Perſon des Herrn Max Traun von der Manmheimer Hofoper herbeigezogen. Wir lernten in ihm einen äußerſt routinierten Dar⸗ ſteller kennen, der eine wohltuende Fertigkeit des Spieles mit der Gabe eines kunſtgeübten Geſanges verbindet. Dem letzteren dient ein recht lyriſcher, ſympathiſcher Tenor, der ungemein geſchmackvoll verendet wird und nur im Tonanſatz verſchiedentlich zu wünſchen übrig ließ. Jedenfalls ſoll es uns freuen, dem Sänger noch mehr auf unſerer Bühne zu begegnen.“ Und der„Mainzer Anz.“ ſchließt ſich dieſem Urteil in Kürze au, wenn er bemerkt:„Herr Traun bom Mannheimer Theater gaſtierte als„Wilhelm Meiſter“ und füllte geſanglich ſowohl wie darſtelleriſch ſeinen Platz recht erfolg⸗ reich aus.“ Kunſtſalon Heckel. Man ſchreibt uns: Die Kollektion der Oel⸗ gemälde aus dem Beſitze der Hofkunſthandlung Fleiſchrann⸗ München, welche bis 10. Dezember im Kunſtſalon Heckel ausgeſtellt iſt, dat noch eine Bereicherung erfahren. Neu ſind hingugedommen: zwei ſehr feine Landſchaften von D. Thomaſſin, ein kleines Ge⸗ mälde von dem berühmten Spanier Bärbaſan und eine große eng⸗ Uiſche Parklandſchaft von A. de Breanski. Außerdem ſind noch zu mennen: K. Stuhlmüller, Schoherer, Paulman u. a. Hochſchulnachrichten. Die evangeliſch⸗theologiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat ſoeben zwei badiſche Geiſtkiche. die das 50jährige Amtsjubilgum feiern, zu Doktoren der Theologie honoris cauſa ernannt: Dekan und Kirchenrat Fiſcher in Maul⸗ burg und Dekan und Kirchenrat Bauer in Lahr. Veide ſind Mitglieder der badiſchen Generalſynode, der erſtere zugleich em Förderer des evangeliſchen Kirchengeſangs, der letztere Mitglied der theclogiſchen Prüfungskommiſſtan.— Seinen 70. Geburtstag feiert am 6. Dezember der emeritierte ordentliche Profeſſor der Chemie der Undverſität Straßburg i. E. Dr. phil. Rudolf Fittig. Das tränmende Land, Schauſpiel von Ludwig Spannutk⸗ Bodenſtedt, einem jungen Mitglied des Stuttgarter Reſidenz⸗ ſeine Urauf⸗ ſroße rang bei ihrer Kraufführung am Samskag, 2. Dezember, im Neuen S*in be Der anddeſende Komponiſt wurde vom erſten Aktſchluß ab bei jedem Fallen des Vorhaugs vor die Rampe und die Fraukfurtet Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienstag, 5. Dez.: „Der Großknecht“.— Mittwoch,.:„Die Brüder von St. Bern⸗ hard“.— Donnerstag,.:„Don Carlos“.— Freitag,.:„Was ihr kvollt“. Samstag,.:„Die Macht der Finſternis“.— Sonn⸗ tag, 10., nachm.:„Stein unter Steinen“; abends:„Die Journa⸗ liſten“.— Montag, 11.:„Der Großknecht“. „Die Mäuſekönigin“ oder„Wie der Wald in die Stadt kam“ betitelt ſich ein von dem Dresdener Muſikkritiker F. A. Geißler in Verſen verfaßtes, finnreiches Weihnachtsmärchen, das jetzt im Dresdener Zentraltheater lebhaften Beifall findet. Zu dem bom Oirektor Rotter glänzend ausgeſtatteten Stücke hat Georg Pittrich eine gefüllige Mufik geſchrieben. Das Amt eines Generaldirektors der königlich preußiſchen Muſeen hat, wie die„Kunſtchronik“ erfährt, Geh. Rat Bode in Rückſicht auf ſeine ſchwankende Geſundheit nur vorläufig übernommen, außerdem behält er ſein Direktoriat. am Kaiſer Friedrich⸗Muſeum bei. Er hat ſich damit die Möglichkeit eines durch ſein Leiden etwa notwendig werdenden Rückzuges auf ſeine bisherige Tätigkeit offen gelaſſen. Joſef Kainz hat ſeine Ueberſetzung von Bhrons„Sarda⸗ napal“ dem Wiener Burgtheater eingereicht. Ein Denkmal für Robert Hamerling in Wien. Für ein Hamer⸗ ling⸗Denkmal, das in Wien errichtet werden ſoll, wird ein Aufruf erlaſſen. Der Entwurf iſt vom Bildhauer Hans Scherpe ſchon fertiggeſtellt. Zu ſeiner Ausführung in Marmor braucht man 80 000 Kronen. Zur Ehrenmitglied des Senats der Berliner Akademie der Künſte iſt der frühere Präſident der Akademte, Geh. Regierungs⸗ rat Dr. Ing. Hermann Ende, ernannt worden. Die gleiche Würde bekleidete Adolf von Menzel und hat noch fetzt Ludwig Knaus inne. Der Deutſche Künſtlerverein in Rom ernannte den 82jährigen Bildhauer Heinrich Gerhardt, der ſeit 1844 in der etwigen Stadt lebt, zu ſeinem Ehrenpräſidenten. Zum Vorſttzenden für das beginnende Jahr wurde Maler Ernſt Pfannſchmidt ge⸗ der durch ſeine großen Bilder für Berliner Kirchen be⸗ annt iſt. Der Geſundheitszuſtand des älteren Coquelin hat ſich, wie aus Paris geſchrieben wird, in den letzten Tagen weſentlich gebeſſert, und die Alarmnachricht, die den greiſen Künſtler ſchon mit einem Fuß im Grabe ſah, hat ſich nicht beſtätigt. Coquelin iſt allerdings noch immer vecht leidend, und zwei Wochen wird er wohl noch an Bett zubringen müfſen. In ſpäteſtens ſechs Wochen jedoch, ſo prophe⸗ zeit der Arzt, wird Coquelin wieder auftreten und ſich vor allem bei Roſtand geſund melden können, der im Intereſſe ſeiner neuen Tierkomödie im Gaité⸗Theater ſchon in hellet Verzweiflung war, daß Coquelin, ſein Hahn, im wichtigſten Momente erkrankte. —— Lelzte Bachrichten und Telegramme. Balfours Rücktritt. *„ Landon, 5. Dez. Campbell Bannerman hatte heute Vormittag eine Andienz beim König und nahm die Miſſion zur Kabinettsbiloung an. Die Pforte giebt nach. * Konſtantinopel, 5. Dez. Der Botſchafter, Frei⸗ her von Calice erhielt in der vergangenen Nacht eine Noe der Pforte, welche die Annahme der Finanzkon ⸗ trolle, jedoch mit zahlreichen Abänderungen des Regie⸗ ments enthält. „Konſtantinopel, 5. Dez. Hier und in der Provinz, ſo⸗ wie in Mytilene herrſcht völlige Ruhe. Ein ſozialdemokratiſcher Bürgermeiſter. „ Gotha, 5. Dez. Die Stadkberordneten im benachbarten Waltershauſen wählten lt.„Frkf. Zig.“ mit 9 von 1 Stimmen den Sozialdemokraten Weſtphal in Danzig zum Bürgermeiſter. Der Urheber des Bombenattentats auf König Alfons verhaftet? * Paris, 5. Dez. In Agde bei Mont⸗Pellier wurde von der Gendarmerie ein Mann verhaftet, der anfangs be⸗ hauptete Moralss zu heißen, nach eindringlichem Verhör aber erklärte, der vielgeſuchte Alexander Farras zu ſein, der am 1. Juni das Bombenattentak auf den König von Spanien verübt hat. Japan und die dentſche Thronrede. * Tokio, 5. Dez. Die„Kokumin“ ſchreibt:„Die Thronrede des Deutſchen Kaiſers iſt eine Ausſprache, wie ſie ſo leicht keiner nachmacht, ſehr geſchickt und energiſch. Die Stelle über Japan muß das Volk und die Regierung mit Freude und Dank⸗ barkeit erfüllen. Wir verſprechen, daß wir des Kaiſers Er⸗ wartungen nicht täuſchen, ſondern uns vielmehr mit aller Kraft Kulturaufgaben widmen werden. Mögen andere der deutſchen Politik nicht trauen, wir erklären, daß unſere Regierung und unſer Volk Deu tſchland richtig ver⸗ ſtehen, wie wir von Deutſchland richtig verſtanden werden. Die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern werden deshalb täglich wärmer, und es gereicht uns zu großer Freude, daß die Thron⸗ rede auch für uns den Aulaß bietet, das auszuſprechen, was wWir ſchon längſt ausſprechen wollten.(Köln. Ztg.) Die Eröffnung des preußiſchen Laudtags. „ Berlin, 5. Dez. Der preußiſche Landtag wurde heute mittag 12 Uhr durch den Miniſterpräſidenten Fürſten Bülow mit einer Thronrede eröffnet, in der es u. a. heißt: Die Finanzen des Staates geſtalten ſich infalge des anhaltenden Aufſchwungs des gewerblichen Lebens und der an⸗ dauernden Steigerung der Erträgniſſe aus den meiſten Staats⸗ betrieben im allgemeinen fortgeſetzt günſtig. Der Staats⸗ haushaltsetat für 1906 hält in Einnahmen und Aus⸗ gaben das Gleichgewicht. Die geſteigerten Einnahmen haben es geſtattet, für faſt alle Jweige der Staatsverwaltung Mehrauf⸗ wendungen in größerem Umfange in Ausſicht zu nehmen. Ins⸗ beſondere ſind Mittel bereitgeſtellt, um die Wohnungs⸗ geldzuſchüſſe der Unterbeamten um 50 Prozent zu erhöhen, ſowie um leiſtungsſchwachen Schulver bänden Beihilfen zur Aufbeſferung der Gehaltsbezüge geringbeſoldeter Volksſchullehrer zu gewähren. Zur Erweiterung des Staatsbahnnetzes und zur Vermehrung der Betriebsmittel der Staatseiſenbahnen, ſowie zur AUnterſtützung von eleinbahnunter⸗ nehmungen, die der wirtſchaftlichen Förderung des Landes dienen, wird wiederum die Bewilligung erheblicher Mittel nach⸗ geſucht werden; ferner iſt die Bereitſtellung von Mitteln behufs Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe der in Staatsbetrieben beſchäftigten Arbeiter und geringbeſoldeter Be⸗ amten in Ausſicht genommen. Der Entwurf eines Geſetzes betreffend die Abänderung des Einkommenſteuergeſetzes und des Ergänzungs⸗ ſteuergeſezes, ferner eines Geſetzes, das den Eigen⸗ tümern land⸗ oder forſtwirtſchaftlich genutzter Grundſtücke die Befugnis zur Feſtſetzung einer Ver⸗ ſchuldungsgrenze gewährt, werden dem Landtage als⸗ bald zugehen. Die alsbaldige Einbringung eines Geſetz⸗ Neuregelung des Knappſchafts⸗ entwurfes zur weſens iſt in Ausſicht genommen Das Kommunalabgaben⸗Geſetz vom 14. Ju 1895 hat das Syſtem der Kreis⸗ und Probinzialabgaben im we⸗ ſentlichen unberührt gelaſſen. fortſchreitende kommunale Entwicklung in den Kreiſen und Provinzen läßt nunmehr die Ausdehnung der Reform des Kommunalabgabenweſens geboten erſcheinen. Dieſer Aufgabe dient der Entwurf zu einem Hreis⸗ und Provinzialabgabengeſetze, welcher ohne Ver⸗ zug Ihrer Beſchlußfaſſung unterbreitet werden wird. Die der Vorbildung der höheren Verwal⸗ tungsbeamten anhaftenden Mängel haben zur Aufſtellung eines Geſetzentwurfes geführt, der die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienſt neu zu regeln beabſichtigt. 7 Zur Abſtellung der in früheren Seſſionen mehrfach erörterten Klagen über die übermäßige Größe einiger Wahlbezir ke für die Wahlen zunt Hauſe der Abgeordneten und über einzelne Vor⸗ ſchriften des Wahlverfahrens ſind Vorarbeiten eingelei⸗ tet und ihrem Abſchluß nahegeführt worden. Dem wiederholt und dringend geäußerten Wunſche des Land⸗ barges entſprechend, wird Ihnen der Entwurf eines Geſetzes be⸗ treffend die Unterhaltung der öffentlichen Volksſchulen zut Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Verſchiedene Gutsberkäufe in der Oſtmark haben in letzter Zeit berechtigtes Aufſehen erregt. Die Feſtigung des deutſchen Beſitzes in Verbindung mit einer ſachgemäßen inneren Koloniſation bildet eine der ernſteſten Aafgaben der Staatsregie⸗ rung. Sie kann aber nur erfüllt werden, wenn ſie, die deutſchen Beſitzer in höherem Grade als bisher ihrer nationalen Pflicht be⸗ wußt werden, ihren Beſitz treu und zäh zu verteidigen und dem deutſchen Volkstum zu erhalten. Die Regierung Seiner Majeſtät des Königs vertraut darauf, daß dieſe Erkenntnis, in der ſie ſich mit dem Landtag eins weiß, alle Kreiſe des Deutſchtums mehr und mehr durchdringen und mit der Tat bewährt werden wird. Nuf Befehl Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs erkläre ich den Landtag der Monarchie für eröffnet. An der Thronrede iſt kaum etwas bemerkenswertes, es ſei denn, daß ſie nicht, wie zuerſt angekündigt war, vom Kaiſer ſelbſt, obwohl er in Berlin weilt, ſondern von Bülow verleſen wurde. Die in Ausſicht geſtellten Geſetzentwürfe ſind aus⸗ nahmslos bereits angekündigt geweſen, zumteil ſchon veröffent⸗ licht. Zu erregten grundſätzlichen Debatten wird wohl nur das Knappſchaftsgeſetz und das Volksſchulgeſez Anlaß geben, deſſen Bedeutung von unſerm Berliner Mitarbei⸗ ter im Leitartikel dieſes Blattes gewürdigt wird. Der erwartete und von den Parteien der Rechten befürwortete Entwurf eines Geſetzes, das ähnlich wie die geſetzlichen Vorſchriften zur Ein⸗ ſchränkung der polniſchen Anſiedlung in den gemiſchtſprachigen Provinzen den Uebergang von deutſchem Grund⸗ beſitz in polniſche Hände verhindern ſoll, iſt ausgeblieben. Statt deſſen begnügt ſich die Thronrede mit dem Ausdruck der Erwartung, daß ſich die deutſchen Beſitzer in höherem Grade als bisher ihrer nationalen Pflicht bewußt wer⸗ den, ihren Beſitz treu und zäh zu verteidigen und dem deutſchen Volkstum zu erhalten. Es wäre vielleicht auch angezeigt ge⸗ weſen, eine regere Tätigkeit der Anſiedlungskommiſſion anzu⸗ kündigen, durch deren Läſſigkeit und bureaukratiſche Eng⸗ herzigkeit ſchon manches ſchöne deutſche Gut dem Deutſchtum für immer verloren gegangen iſt. Denn was der Pole erſt beſitzt, hält er zäher feſt, als der Deutſche, der es meiſt leider nicht verſteht, für ſein Nationalbewußtſein materielle Opfer zu bringen. Die angekündigten Vorlagen bedeuten in ihrer Ge⸗ ſamtheit einen kleinen Schritt vorwärts in wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſcher Hinſicht; und wenn viele berechtigte Wünſche ſo insbeſondere die Reform des für die Dauer doch unhaltbaren Dreiklaſſenwahlrechts, noch weitab von ihter Er⸗ füllung ſtehen, dann muß man ſich vorläufig mit der Tatfache tröſten, daß Preußens Loſung heißt: Immer langfam voran! Erſt wenn der liberale Gedanke ſich auch im ver⸗ knöcherten Dreiklaſſen⸗Staat in weiten Kreiſen des Bürger⸗ und Beamtentums durchgeſetzt haf, wird ein raſcheres Tempo einer freiheitlichen Geſetzgebung möglich ſein. *** Ueber die Formalitäten bei der Landtagseröffnung erhalten wir folgendes Telegramm: Berlin, 5. Dez. Heute mittag 12 Uhr wurde nach bor⸗ angegangenen Gottesdienſten im Weißen Saale des Schloſſes der Landtag feierlich eröffnet. Links neben dem Thron, deſſen Seſſel verhüllt war, hatten ſich die Staatsminiſter aufgeſtellt, darunter als jüngſter Miniſter Dr. Beſeler. Die Vertreter beider Häu⸗ ſer waren recht zahlreich erſchienen. Sehr bemerkt wurde General⸗ oberſt Graf Häſeler, Miniſter a. D. Schönſtedt, don Bötticher und Admiral v. Knorr. Der Reichskanzler trat hervor und verlas die Thronrede. Bei der Erwähnung der Oſtmarkenpolitik der Regierung wurden Bravorufe lauf. Nachdem der Reichskanzler den Landtag für eröffnet erklärt hatte, brachte der Präſident des Herrenhauſes, Fürſt zu und in Knipphauſen, ein Kaiſerhoch aus, in das die Verſamm⸗ kung lebhaft einſtimmte. Die * Stuttgart, 5. Dez. Das Geſamikollegium det Zentralſtelle für die Landwirkſchaft beſchloß, an die Regierung die dringende Bitte zu richten, die Schug⸗ maßregeln gegen die Seucheneinſchleppung, ſp⸗ wie die Beſtimmungen über die Vieh⸗ und Fleiſchein⸗ fuhr im ſeitherigen Umfang beſtehen zu laſſen. * Paris, 5. Dez. Wie aus Madrid'meldet wird, hal der Miniſter des Aeußern, Herzog von Almadeva, erklärt, daß die alten von Delcaſſé angebahnten Verhandlungen be⸗ treffend Marokko durch die neuen Verträge hinfällig geworden ſeien. „Konſtantinopel, 5. Dez. Vier türkiſche Lor⸗ pedobdote haben heute den Hafen verlaſſen, um ſich nach dem Eingang zum Schwarzen Meer zu begeben, da man li. Irkf. 81g. Beſorgniſſe hegt, daß die ruſſiſchen meuternden Schiffe in den Bosporus einlaufen könnten. 8 „Kopenhage n, 5. Dez. Am 1. Dezember wurde in Madeie der Schiedsgerichtsvertrag zwiſchen Dänemark und Spanien unterzeichnet. »Newyork, 5. Dez. Das jüdiſche Hilfskomitee für die Opfer der Metzeleien in Rußland ſammelte 1 Million Dollar und verlangt mittels Aufrufs eine weitere Million. Die Juden hielten t.„Frkf. Ztg.“ einen großartigen Trauer⸗ umzug an dem 100 000 Perſonen teilnah nen. 5 Ehicago, 5. Dez. Hier brannte ein der Iuimois⸗Oil⸗ Companh, die einen Beſtandteil des Stahltruſt bildet, gehöriges Ge⸗ bäude nieder, in dem Fabrikmuſter aufbewahrt wurden. Des Schaden beträgt über 1 Million Dollar⸗ — Geſchäftliches. 3 ichtt It in 5Pfd⸗Carto Christbaumkerzen: 2%r Artorg Drogest, D.1. 60.90% —— N nn — ,,, re& Er — „o Sr cUree — — 7— Mannhelm, 5. Dezemder⸗ Seueral⸗Auzeiger. 8. Eerm 0 IR N David Stempel ſen. in Lambsheim. Zu Vorſtandsmitgliedern ſind 0§d rise alt. beſtellt die Herren Stempel ir. und Wilhelm Cunz. Ob ſt. Mainzer Aktien⸗Bierbrauerei in Mainz. Dem Geſchäftsbericht Banken⸗ Brief Geld 8 80 Brief N. riginalbericht des„Mannhein ral⸗Anzeigers zufolge brachte das abgekaufene Betriebsjahr wiederum eine Stete] Badiſche Bank 180—[hr. Schwartz. Speyer—.— 134.— b Sbban t 81 985 6 5 ſudd 0 ſch gerung des Abſatzes, trotzdem konnte das Erträgnis des Vorjahres] Gewbk. Speuer 50%—.— 130 75 ⸗ Ritter, Schwez. 30.25—.— Obſtmarkte entwickelte ſich in de 5 7985 ali 5 nicht erreicht werden. Der Rohgewinn beträgt 854 300 M.(i..] Oherrbein. Bank—. 109 76„S. Weltz. Speyer—.— 101. Obf ter Berk 85 Gin r diesmaligen wieder 891 242.). Hiervon find zu kürzen für zweifelhafte Ausſtände Pfälz. Bank 105.— 104.50]„. Storch. S.„—.— 107.50 lebhafter Verkehr. Die Einfuhr bon fremdem Obſt war bedeutend; 42 000 M.(48 000.) und für Abſchreibungen auf die Anlage⸗] Pfälz Hyv⸗Bank—.— 204 80,4 Werger, Worms—.— 108.— aus Oeſterreich, Belgien, Frankreich und aus Amerika kamen große] werte 287 864 M.(288624). Der einſchließlich 96 236 M.(Mark Pf. Sp.-u. Kdb. Land.——. 139 5, Rormſ. Br. v. Oertge—.— 103—. Sendungen Obſt. Da der Obfthandel jetzt ſeine Wintervorräte voll⸗[90 621) Vortrag verbleibende Reingewinn von 620 881 M.(Mark] Neſn. Krebttkank—.— 142 40 flz. Preßb. u. Sptfbr. 144.— 148.— kommen beiſammen hat, ſtellt es ſich heraus, daß die Lagerbeſtände655 239) ſoll folgende Verwendung finden: Erneuerungsbeſtand Ibein. Tyo.⸗Bank—.— 2045ʃ Trausvort iſ Obſt nicht kleiner ſind als im letzten Jahre um dieſe Zeit. Durch die Einfuhr fremdes Obſt kauft man heute etwas billiger verſchie⸗ dene Sorten Aepfel und Birnen, als vor einigen Wochen, In Baden wurden in der Bodenſeegegend Birnen zu Mark .50—11.50, Aepfel zu M.—12, im Breisgau, in der Mark⸗ gräflergegend, am Kaiſerſtuhl, in der Ortenau. in der Bühlergegend und im Murgtal wurden Aepfel zu M.—14 Birnen zu M..50 bis 13, Baumnüſſe zu M. 11—12, Kaſtanien zu M. 14—14.50 und in der Heidelberger und Weinheimer Gegend Tafelbirnen zu M. 14—28, Tafeläpfel zu M. 15—30, Baumnüſſe zu M. 12 und Kaſtanien zu M. 15—16 der Zentner gehandelt. In der Rheinpfalz wurden in der Kirchheimbolander und Bergzaberner Gegend Birnen zu M.—11.50, Aepfel zu M. .50—12, Kaſtanien zu M. 13—13.25, Baumnüſſe zu M. 11 und in Weiſenheim, Freinsheim, Dürkheim und Neuſtadt gewöhnliche Aepfel zu M..50—12, beſſere und beſte Sorten zu M. 14—30, Kochbirnen zu M. 10—11.50, Tafelbirnen zu M. 14—30, Baum⸗ nüſſe zu M. 11.50—12 und Kaſtanſen zu M. 13.50—15 die 50 Kilo abgeſetzt. **** VBom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Den 1. Dezember. Kupfer: Der Markt eröffnete dieſe Woche mit einer Erhöhung von Kſtr. 2 gegen die Preiſe der vorigen Woche und befeſtigte ſich noch am Dienstag, an welchem Tage Lſtr. 78,15 für prompte und Lſtr. 78 für ſpätere Lieferung erreicht wurde. Dann war der Markt ziemlich wechſelnd mit einem mäßigen Preisrückgang, veranlaßt durch beträchtliche Realiſationen. Standard Warrants ſind nun reichlich im Markte, wodurch die Rückprämie faſt verſchwunden iſt. Indeſſen iſt Feinkupfer noch immer rar. Die hieſigen und amerikaniſchen Produzenten offerieren nicht früher als Februar und März Lieferung; die zweite Hand hat wenig übrig um den driggenden Bedarf der Konſumenten für prompte und Dezember⸗Januar Lieferungen zu befriedigen. Eine Erſcheinung dieſer Woche war das Auf⸗ treten von Japan und China als Verkäufer von Kupfer, letzteres Land offerierte Wiederverkauf aus früheren Käufen, welche gegen die heutigen Preiſe einen Nutzen zeigen. Die offerierten Quantitäten fanden willige Abnehmer. Wir notteren heute: Standard Kupfer prompt Lſtr. 77.12.—77.17.6, Standard Kupfer per 3 Monate Lſtr. 77.—77.10, Engliſch Tough je nach Marke Lſtr. 82.10—83, Engliſch Beſt Selected Lſtr. 83 bis 84, Amerik. und Engl. Electro Cathoden Lſtr. 82.10—83, Amerik. und Engl. Electro Cakes, Ingots und Wirebars Eſtr. 83—83.10, Lake Superior Ingots Lſtr. 83.10—84. Kupferſulphat iſt feſter, war aber dieſe Woche nicht ſehr lebhaft. Wir notieren Lſtr. 25. Zinn war fortdauernd feſt und Preiſe gingen ſtetig höher. Ein Anflug von Flauheit machte ſich kurz vor der Banca Auktion bemerkbar, welche indeſſen den guten Durch⸗ ſchnittspreis von 96½ Oſtr. 160.5 erzielte. Die ſtatiſtiſche Poſition iſt weiter günſtig; der Vorrat in London iſt zurück⸗ gegangen und der Konfum ſcheint trotz der höheren Preiſe weiter zu wachſen und die neue Produktion bringt nur knapp ſo viel herein, um denſelben zu decken. Wir ſchließen heute: Straits Zinn prompt Lſtr. 158.10—159, Straits Zinn per 3 Monate Iſtr. 157—157.10, Auſtral Zinn Lſtr. 159—159.10, Engliſch Lam c& Flag Zinn Lſtr. 160—161. 25 Antimön feſter und teuerer mit größerer Anfrage Lſtr. 52—54. Rohzink feſt Lſtr. 28.15. Blei feſt und höher Lſtr. 16.—16..6. Silber: 30 d. Queckſilber: Lſtr..5. Roheiſen: 57/ prompt. *** Baumwolle. (Wochenbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmakler in Liverpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich Kuf 41 200 Hallen. Das Geſchäft in Lokoware war die ganze Woche über kuhig, da Spinner ſich durch die Vorgänge auf den Terminmärkten nicht einſchüchtern laſſen wollen. Die Verkäufe in amerikaniſcher Ware waren von mäßiger Bedeutung und nach vielen Auf⸗ und Abwärtsſchwankungen zeigen Preiſe einen Nettoaufſchlag von 5 nkten für alle Grade, ausgenommen middling fair, die 7 Punkte Föher iſt. Braftlianiſche bei mäßigem Umſatze 6 Punkte höher. Perudfaniſche ſind unverändert für„Rough“⸗Sorten, jedoch 5 ß. Aöher für„Smooth“. Aegyptiſche mäßiges Geſchäft und unver⸗ öndert, Good Abafſi jedoch 1/4 d höher. Oſtindiſche vernachläſſigt und 1/16 d höher. Manuheimer Induſtriebörſe. Die heulige Zuſammenkunft der Induſtriebörſe galt als Spezialtag für die Bau⸗ und Ba.⸗ materialienbranche und damit zuſammenhängender Gewerbe und Induſtrien. Der Beſuch ſeitens der Intereſſenten war deshalb guch ein ſehr guter und namentlich aus den Kreiſen der Bau⸗ bandwerker und Bautechniker waren viele Vertreter anweſend. Mit der Zuſammenkunft war eine Muſterauslage von kleinen Maſchinen, Geräten und Apparaten, ſowie Modellen, Zeichnungen und Photographien von größeren Objekten verbunden, die gleichfalls eine reiche Beſchickung aufwies. Der große Börſenſaal war von den Ausſtellern faſt vollſtändig in Anſpruch genommen und wurden, wie wir erfahren, auch eine große Zahl Geſchäfte abgeſchloſſen. Beber die Ausſtellung ſelbſt werden wir in unſerer nächſten Nummer berichten. Die Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts ⸗Geſellſchaft teilt uns mit, daß ſie ihrem langfährigen Beamten Herrn Peter Weber Prokura exteilt hat. Neue Aktiengeſellſchaft. Unter der Firma Schriftgie⸗ zerei D. Stempel Akt.⸗Geſ. in Frankfurt a. M. kwurde nunmehr das bisher als Gefellſchaft m. b. H. betriebene Unternehmen als Aktiengeſellſchaft mit M. 1 Million Grundkapital in das Handelsregiſter eingetragen. Die G. m. b. H. erhält für ihre Einlage M. 882 000 Aktien. Gründer ſind außer ihr die Herren Dabid Stempel jr in Frankfurt a.., Wilhelm Cuns in Ober⸗ rſel, Alexander Heberer in Mannheim und Carl Jang er in im. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Alexander Heberer in Manmbeim, Leopold Hammel in Straßburg urs —————— 38 000 M.(47 000.), Sicherheitsbeſtand 35 000 M.(wie 1. .), Gewinnanteil des Aufſichtsrates 28 973 M.(25 896.), 18 Proz. Dividende von 3 300 000 M. Aktienkapital(i. V. 14 Proz. Dividende von 3 000 000 M. Aktienkapital) und Vortrag 94 908 Mark. Im Vorjahr wurden noch 16 008 M. der Rücklage 1 zuge⸗ wieſen und 15 000 M. als Kaufpreis für eingegangene 50 Stüch alter Aktien zu 300 M. verwandt. Der Bierverkauf betrug 287318 Hl.(276 487 Hl.) Die Vereinigte Geldſchrankfabriken Akt.⸗Geſ. in Stuttgart, die aus der Firma Goetz u. Co. in Stuttgart und J. Oſtertag in Aalen hervorgegangen iſt, hat eine Zweigniederlaſſung in Berlin errichtet; das Aktienkapital beträgt M. 1 Mill. Erſte Kulmbacher Aktien⸗Exportbier⸗Brauerei. Die General⸗ verſammlung ſetzte die Dividende auf 25 Proz. feſt. Aktienbrauerei Fürth vorm. Gebr. Grüner. Die Generalver⸗ ſammlung genehmigte ſämtliche Anträge des Auffſichts rates darunter Verteilung einer ſofort zahlbaren Dividende von 9 Proz. Bei der Nürnberger Metall⸗ und Lackierwaren⸗Fabrik vorm. Gebrüder Bing war der Geſchäftsgang des laufenden Jahres für ſämtlicke Jabritattonsabteilungen ſehr befriedigend. Der Umſatz zeigt gegenüber dem Vorjahre anſehnliche Vermehrung. Die Ver⸗ waltung rechnet auf ein gutes Betriebsergebnis(i. V. 12 Proz Dividende). Nüruberger Herkuleswerke. Die Generalverſammlung geneh⸗ migte den Abſehluß und ſetzte die Dividende auf 12 Proz.(9 Proz. k..) feſt. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr wurden als andauernd befriedigend bezeichnet. Die Fried. Krupp Akt.⸗Geſ. in Eſſen errichtet drei neue Kano⸗ nenwerkſtätten ſowie ein Walzwerk mit Martinswerk. Der Mausfelder Kupferpreis wurde weiter um 7 Mark pro Doppelzentner erhöht auf M. 169 bis M. 172. Wanderer⸗Fahreadwerke vorm. Winklhoſer u. Jaenicke Aktten⸗ gefellſchaft in Schönau bei Chemnitz. Nach dem Geſchäftsbericht für 1904/05 blieb auch bei dieſem Unternehmen der Durchſchnittspreis der Fahrräder gegen das Vorjahr zurück. Erhebliche Mittel hatte die Gefellſchaft anzulegen in dem Fabrikneubau. Im Laufe des Jahres ſind vier an das Beſitztum der Gefellſchaft angrenzende Grundſtücke gekauft worden. In der Werkzeugmaſchinen⸗Abteilung wurde beinahe der doppelte Umſatz als wie im Vorjahre erzielt. In der Fahr⸗ und Motorräder⸗Abteilung liegen für die kommende Saiſon wieder anſehnliche Aufträge bezw. Abſchlüſſe vor, welche ein befriedigendes Ergebnis erwarten laſſen. Die Verwaltung erwartet, im nächſten Jahre mit Gewinn auch in der Schreibmaſchinenabtei⸗ lung abzuſchließen. Nach Abſetzung der Abſchreibungen von 99 205 Mark(i. V. 111355.) ſtellt ſich, wie bereits gemeldet, der Rein⸗ gewinn auf 341317 M.(i. V. 447 628.), woraus eine Divi⸗ dende von 17 Proz.(24 Proz.) verteilt werden ſoll. Die Berliner Bockbrauerei Akt.⸗Geſ. erzielte dem Jahres⸗ berichte zufolge in 1904/05 einen Abſatz von 228 692 Hektoliter gegen 210 474 Hektoliter in 1903/04. An dem Mehrabſatz war das Flaſchenbiergeſchäft mit 5750 Hektoliter beteiligt. Der Erlös für Bier betrug 1 241311 M.(1 198 135 M. i..). Die Abſchreib⸗ ungen ſind auf 243 763 M.(217 818) bemeſſen. Der Reingewinn beträgt 496 885 M.(497 400). Die Dividende von 8 Proz. er⸗ fordert 420 000 M. Diuidenden⸗Schützungen. Die Braunſchweiger Dampfkeſſel⸗ fabrik Wilke ſchätzt die Dividende höher als die vorjährige von 4½% Prog., die Bank für Sprit⸗ und Produktenhandel ſchlägt wieder 5 Proz. vor.— Die Bergiſch⸗Märkiſche Bank ſchätzt die Dividende wieder auf 8 Prog., das Böhmiſche Brauhaus in Berlin wieder auf 10 Mrogz. le Bank.⸗Geſ. Geſtern fand in den Räu⸗ men der Deutſchen Bank in Berlin die Errichtung der Zentralame⸗ rika⸗Bank Akt.⸗Geſ. mit dem Sitze in Berlin ſtatt, an der außer der Deutſchen Bank die Deutſch Ueberſeeiſche Bank, das Bankhaus Lazard Speher Elliſſen⸗Frankfurt a. M. und die Schweizeriſche Kreditanſtalt⸗Zürich beteiligt ſind. Das Kapital beträgt M. 10 Mill., auf das zunächſt eine Einzahlung von 25 Proz. geleiſtet wird. Sperrung des italieniſchen Güterverkehrs. Die Direktion der Staatsbahnen ſuſpendierte wiederum für ganz Italien die An⸗ nahme von Waren nach Mailand. Der Turiner„Stampa“ zufolge lehnt die Navigazione Generale Italiana die Annahme von Waren nach Genua ab, weil dort weder ausgeladen, noch per Eiſenbahn weiter geſandt werden kann. Die Aufregung in Handelskreiſen iſt ſehr groß. Ruſſiſcher Fonds. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Paris: Angeſichts der heutigen Panik in ruſſiſchen Fonds erklären hieſige Banken, ſie beſäßen bereits die nötigen Summen für die Zahlung des Januarkupons, dagegen keinerlei Beſtände an ruſſiſchen Staats⸗ papieren. Neue Aproz. japaniſche Anleihe. Aus London wird gemeldet: Dem Vernehmen nach ſind unter den Zeichnern für kleine Beträge ſo viele Scheinzeichner, daß dieſe bei der Zuteilung unberückſichtigt bleiben werden. Die Zuteilungen werden vermutlich erſt mit Be⸗ trägen von etwa 500 Pfund St. beginnen. Telegramme. * Eſſen a. Ruhr, 5. Dez. Wie die„Aheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ aus zuverläſſiger Quelle meldet, iſt der Stahl⸗Form⸗ und Gußverband auf drei Jahre verlängert worden. Mit Rückſicht auf die durchgängig ſtarke Beſchäftigung der Verbandswerke und die in letzter Zeit beträchtlich geſtiegenen Rohmaterialpreiſe nahm der Verband gleichzeitig die längſt erwartete angemeſſene Preiserhöhung vor. Die Ausſichten werden allgemein als günſtig erachtet. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Dezember.(Offizieller Bericht.) Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bzf u. Seetransport 102.25 G 3 96.— bz4½% Bad. Antlin⸗u. Sodaf. 104.40 bz 96. 5 Br. Kleinlein, Heidſbg. 101.50 68 97.75 ba5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.50 G 100.— B 102.50 G& „„ alte M. Ai e0 3½„„ Kommunal Städte⸗Anulehen. 4% Herrenmühle Genz 3½ Freiburg t. B. 98.— G4½% Mannb. Dampf⸗ 37½ e% Heidelbg. v. J. 1903 ſchlervichiffahrts⸗ Beſ. 3½ Karfsruhe v. J. 1896 44½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 Gefellſchaft 8 102.25 G 4½% Ludwigshafen 100.50 G4½% Oberrb. Elektrizitäts⸗ 4% werke, Karlsruhe 98.— %0„ v. 1900 100.— G4% Piälz. Cbamotte u. 656. 98.50 8 Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 440 Mannh. Oblig. 1901 101.— ½½ Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. 34% 885 1 1 1885 98.50 K Waldbof bei Pernau in 3½%„„ 1888 98 75 G Liwland 101.— G 395 2 1895 98.75(½% Speyrer Brauhaus %½%„„ 1898.75 K.⸗G. in Speyer 102 50 B 359 7„ 1901 98.75 6½ Speyrer Ziegelwerke 103.— G 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— G4½% Südd. Drantnduſtr. 101.75 G Induſtrie⸗Obligation. 4½ Verein chem. Fab—.— 4/% Att.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ riten—. 4½ Zeüſtoßfabrit Waldhof 105.—G ſtrie rückz. 105 ¼ 104.50 G Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn „ Maxbahn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. A. ⸗G. f. chem. Induſtr.——.50 Bad. Anil. u. Sodafbr. 430.——.— Chem. Nab. Goldenbg. 175.——.— Petein chem. Fabrfklen—.— 349— Vetein D. Oelfabriken 135——.— Wſt..⸗W. Stamm 261.—— 1„ Vorzug—.— 106.— Brauereien. Bad. Brauerel—. 120.— Binger Akttenbierbr. 44——.— Durl. Hof vm. Hagen 263.50—.— —. 115.50 —.— 150.— 141.6 —.— 79.— —.— 937.70 Uu. Verſicherung. B..⸗G Rhſch. Seelr. 92 50 93.— Mannh. Damvfſchl. 98.— 99.— „ Vagerhaus—.— 102. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 380.— „ Aſſeeurranz 1365— 1355— Continental. Verf. 445.— 445.— Mannh. Verftcherung 525— 520.— Oberrh. Verſ.⸗Geſf.—.— 540.— Vürtt. Transp.⸗Verſ. 730.— 720.— Induſtrie. 5 .⸗G. f. Sellinduſtrie 130.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 106.— 105.— Emaillirfbr. Kirrweil.——- Emaillw. Mafkammer 108.ä——.— Ettlinger Spinnere!—.— 101.70 Hüttenh. Spfnnerei 102.—— Karls Maſchinenbau—.— 236,5 Nähmfbr. Hatd u. Neu 281.——.— 4˙½ CEhineſen 1898 97.80 97 50 Opßserbein. Bank Koſth. Cell ⸗u. Papterf. 286.50—.— Mannb. Gum. u. Asb. 115.— 114.— Etchbaum⸗Brauerei 154— 152. Elefbr. Rühl, Worms—.— 104.— Ganters Br., Freibg.—— 109 Mſchfbr. Badenia—— 221.— Kleinlein, Heidelberg—.— 197.—Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf—.— 142 50 Homb. Meſſerſchmitt 83.——.— Portl.⸗Cement Holbg.—.— 132 Ludwigsh. Brauerei 252.— 250.— Berein Freib. Ziegelw.—.— 163.50 Mannh. Akttenbr. 146.——.—]„ Speyr.„—.— 70.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Zellſtofffabr. Waldhof 304.—— Brauereſ Sinner 251.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel 116———. Br. Schroedl. Holbg. 222.——.— Zuckerraff. Mannh. 140.- 139.— An heutiger Börſe blieben geſucht: Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 120 pCt., Eichbaum zu 152 pCt.(154.), Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien zu 92 pCt.(93.), Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 168.50 pCt. und Speyerer Ziegelwerke⸗Aktien zu 70 pCt.— Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien wurden zu 142.50 pCt. gehandelt. Frankfurter Eſſektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 5. Dez.(FJondsbörſe.) Wenn auch die ruſſiſchen Zuſtände, ſoweit die Nachrichten, die bis heute vor⸗ liegen keine weitere Beſſerung meldeten, fortdauern, ſo war aber infolge feſteren Preiſen und Londoner Schlußkurſen Erholung eingetreten. Von einer Beſſerung der ruſſiſchen Verhältniſfe wurde ganz abgeſehen. Der Eindruck der Baiſſe in Ruſſen⸗ werten von geſtern gaben der Spekulation Veranlaſſung, Rück⸗ käufe vorzunehmen. Wenn auch dieſe Werte nur mäßig höher notierten, ſo war doch eine allgemeine Erholung auf ſämtlichen Gebieten zu konſtatieren. Montanwerte, beſonders Eiſenaktien zeigten gute Haltung. Banken zogen ebenfalls an. Bahnen mit Ausnahme öſterreichiſcher, welche ſchwach lagen, behauptet. Größeres Intereſſe zeigte ſich für Pfälziſche Bahnen. Schif⸗ fahrtsaktien lagen feſt auf Gerüchte, daß der Konflikt beigelegk werde. Der Fondsmarkt war ungleichmäßig, Türkenwerte ſchwach auch Serben ſchwächer. Inländiſche Fonds gut behaup⸗ tet. Die Thronrede im preußiſchen Landtage, welche die finan⸗ zielle Lage günſtig anſieht und mit einem Ueberſchuß abſchließt, ebenſo auf ein befriedigendes Ergebnis hinweiſt, wurde wenig beachtet. Induſtriewerte auf allen Gebieten feſter. Kunſtſeide auf Konjunktursbericht ſchwächer. Der weitere Verlauf blieb ruhig, die Kurſe gut behaupteti. Die Börſe ſchloß beruhigt bei leicht anziehenden Kurſen. Nachbörslich notierten Kreditaktien 208, Diskonto 187,80, Lombarden 23,40 à 50. 1 8 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wochſel. 4. 6. Amſierdam kurz 168 28 168 30 arks Belalen 80.988 80.95 Plätze„ en Malien„ 81 416 81383 London„ 20.410 20 40 Napoleonsd'or 5 Privat⸗Diskont „ lang——„J 0 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 4. 8. 5. 5%dlch. Reichsant 193.5 100.98J Tamaukipaß 99 45 99 45 50 5 23 89 4 Bulgaren 97 80 97 50 3 ½½pr. konſ.St.⸗Anl 101 101% Griechen 1890 5180 586.70 .50 4 bab. St.⸗K. 8. kurz 81.233 81 266 81.133 81.188 84 925 8490 16.80 16.23 4775 8950 italien. Rente 105 45 105.20 108 30 85 108.—½ Oeſt. Silberr. 100 40 100 30 31½ bad. St.⸗Obl. fl 98 90 98 90f ½„ Papier.— 3¹ M. 99.80 9* 00,—.— 4 bayer..⸗B.-A. 100 95 31½ do, u. Allg.⸗A. 99 85 3 75„ 89 10 4 Heſſen 108. 5 Heſſen 86 80 1 Türken v. 1903 Sachfen 87¹80 1 Türken unif. 31½ Mh. Stadt⸗A.o65——.Ungar. Goldrente .Ausländiſche. 5 4„ Kronenrente 5 Ag. i. Gold⸗A. 1887 100. 100— Verzinsl. Loſe Oeſt. Loſe v. 1860 Türkiſche Loſe 100— 99 85 6790 67 90 68— 67 90 88.— 88 40 78 80 79.50 93 50 98 50 86 80 86 80 90 20 89 20 95 60 95 30 94.90 94.75 99.50 Oeſterr. Goldr. —.— Portg. Serie J 101.—43 dto. 5 4½neut Ruſſen 1908 4 Ruſſen von 1880 ſpan. ausl. Rente 2 1* 159.70 158.80 4Egypter unifizirte—.— 105.7 137.— 186.— Mexikaner äuß. 102 50 102 50 4„ inn. 67.80 67 50 Bergwerks⸗Atien. 243 70 248 20 Gelſenkirchner 228 30 224.50 136.— 186 50 Harpener 212 30 212.50 Hibernia—.—— Weſterr. Alkalt⸗A. 259— 259.— Etſenwerke Lollar—[Oberſchl. Eiſenakt. 129.75 180 50 Friedrichsh. Bergb. 142.75 148.-Ver. Königs⸗Laura 214.— 245.55 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 129.50 129.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 10 117.20 170 40 170'[Oeſt. Länderbank 110.50 110.50 123.— 123„Kredit⸗Anſtalt 208.5 407.80 147 80 147.—Bfälziſche Bant 104 50 104.50 239 90 240.40 Ffälz. Hyp.⸗Bank 204 204 30 181— 180.70 Preuß. Hypothenb. 124.— 124 11295 11295 OSeutſche Reichsbk. 157.75 158.10 187 25 18720 Rhein. Kreditbank 142 30 142 80 161 80 16180 Rhein. Hyp. B. M. 203— 204.90 210 50 210.0 Schaaffh. Bankver. 160.90 160,4 159 50 159.10 Südd. Bant Müm. 114.80 114,/10 128 30 28 30] Wiener Bankver. 142.50 142.5 109.50 109.0 1Bank Ottamane 119.—118.20 Bochumer Zuderus Concordia—— Deutſch. Luxembg. 267.— 269.— ——— Badiſche Bank Zerl. Handels⸗Gef. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Beink Deutſchaſiat. Bank D. Effelten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf, Hyp.⸗Creditv. Mationalbant „ 8Sene General⸗anzeiger. Mannheim, 5. Dezember. Aktien induſtrieller Unternehmungen⸗ Bad. Zuckerfabrik 110.90 112,.—Ektr.⸗Geſ. Schuckert 124.— 125.20 Eſchbaum Mannh.—.— 152— Allg..⸗G. Siemens 182 50 182.— Mh, Akt.⸗Brauere. 144.0 144.50] Ver. Kunſtſeide 518.— 513.— Parkakt. Zweibr. 108.50 108.50 Lederw. St. Ingbert—— 51.— Weltz g. S. Speyer 99.— 99—Spichar; 107 80 107 80 Cementw. Heidelb. 132.00 16250 Walzmühle Ludw. 188.— 188 Cemientf. Karlſtadt 122.50 12J.50 Fahrradw. Kleyer 304 80 303.— Bad. Anilinfabrik 400— 4%—Maſch. Arm. Klein 94— 94 Eh Fbr Griesheim 235.— 255 75 Maſchinenf. Baben 22— 221 796— 296 75 Dürrkopp 455.— 45.— ereinchem. Nabrik 54.75 545.90 Maſchinf. Gritzner 24 50 232 50 Chem. Werke Albert 375— 3749,[Schnellprf. Frkthl, 184 30 1843 Kecumul.⸗F. Hagen 225.— 223— Oelfabrik⸗Aktien 184 50 134.20 Aec. Böſe, Berlin— 81.70 Setlinduſtrie Wolff 130— 130 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 221.80 20 Lellſtoff Waldhof 303 75 302.5 Lahmeyer 13780 17.—[Südd. Immob. 124.10 124 20 Aktien deutſcher und austündiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher · 240.— 240 20] Deſterr. Süd⸗Lomb. 23— 23 40 Pfälz. Maxbahn 151— 151.— Oeſterr. Nordweſtb—.——.— do. Nordbahn 141 75 14165„ i.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 13210 132 10 Gotthardbahn 195.—.195.— Hamburger Packet 162 75 63— Ftal. Mittelmeerb.— Nordd. Llond 125.25 126 80„ Meridionalbahn 147— 147. Heſt.⸗Ung. Staatsb 140 90 140— Baltim. Obio 112 40 112.80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Aeſork. Hyv.⸗Vfdb. 100 80 100 70 f 4% Pr. Pfdb. und. 14 102 90 102.94 4% F. K. B. Pfdbr.05 100.20 100 20%4„„„ 15 103.— 103.— 40„ 1910 191.30 141%% 3/„„„ 14 100.75 100.75 4e% Bf. yp G. Pfdb. 101.10 101.10 4½„„„ % 98.20 9883„„„„„„„„ 12 97. 97. 9½% Pr. Vod.⸗Fr. 94.80 94.80 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4% Etr. Bd. Pfd. voo 100.70 100.70 Kleinb. b 04 36.10 96.10 3½ Pr, Pfdhr.⸗Bk., unk. 00 10180 10189] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„Pfdbr..91 Obl, unkündb. 12 99 50 99 50 3 unk. 10 102.10 102.10 4% ih. H. B. Pfb. 02 100.50 100 50 4%„ Pfpbr..03 4%„„„ 1907 100 70 160 70 unk. 12 104.— 103 9,4%„„ 1912 102 75 102.75 ½„ Pfdbr..86„„ ‚ 389(. 94 95.70 95.75 ſ½„„„ 1904 66.— 96.— „ Pfd. 9¾6 9590 65 90 ½„„„ 1914 750.50 e%„ Com.⸗bl. 3½ gih..⸗B..O 97.75 97.75 v. Lunk 10 103.50 103.50 4% Rhein, Weitf. %½%„ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 101 80 101.80 .87,unk.91 99.10 99. ½ Pf. B. Pr.⸗Obl 100 80 100.5 9%„ Com.⸗Obl. ½% Pf..Pr.⸗O. 98.——. v. 9606 99.50 99.2 ijö dt al ſttl.g. E..—.——.— 4% Pr.Pſdb. unk. 09 100.80 100 80——— 4e 12 101.60 101.80/ Mannh. Ver!.⸗G.⸗A. 520.— 520.— 2** Fraukfurt a.., 5. Dezember, Kreditaktien 207.0 Staats⸗ bahn 130.—, Lombarden 23—. Egypter—.—, 4 o% ung. Goldrente 9570, Gotthardbahn 195.—, Disconto⸗Commandit 186.90, Lauro 216,—, Gelſentirchen 224 50, Darmſtädter 147.—, Handelsgeſellſchan 269 50, Dresdener Bant 16170, Deutſche Bank 39.60, Bochumer 243.50 Northern—.—. Tendenz: feſter. Nachbörſe. Kreditaktien 208—, Staatsbahn 140.— Lombarden 29.40, Kis onto⸗Commandit 187 80. Berliner Effektenbörſe. (peivattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 5. Dez.(Jondsbörſe.) Die Börſe war zu Marktes und im Einklang mit der zum Schluß der geſtrigen Lon⸗ daner Börſe eingetretenen Beſſerung in Ruſſen. Kaufaufträge haben 1902er Ruſſen auf 80,80 und Ruſſenbank bis auf 130 ge⸗ bracht. Heim. Banken ½ bis 76 Prozent beſſer. Im Montan⸗ aktienmarkt durchweg lebhaftes Geſchäft bei höheren Kurſen, gleich⸗ falls auf Rückkäufe, unterſtützt durch den günſtigen Eſſener Bericht über die Lage des Kohlenmarktes. Heimiſche Fonds ruhig, fremde ſtill, Bahnen anregungslos. Oeſterreichiſche ſchwächer auf Wien. Montantverte belebt und durchweg höher. Tägliches Geld ca. 3 Pro⸗ dent. Nachher Banken und keilweiſe auch Montanwerte mäßig ab⸗ geſchwächt. Warſchau⸗Wiener feſter. Sonſtiges unverändert. In Fitter Börſenſtunde Montanwerte ſeſt. Ruſſenmarkt höher in Hebereinſtimmung mit Paris, Prioritäten—3 pCt. höher. Indu⸗ ſtriewerte des Kaſſamarktes im ganzen gut gehalten bei Feſtigkeit in Eiſen⸗ und Kohlen⸗Aktien. Berlin, 5. Dezember(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.— 216 Fanada Pacifie 17360 174 50 Miſſ. Anl. 1902 80 60 81.10] Hambura. Packet 19 10 162 60 81½% Neichsanl. 100 90 10090 Nordd. Lloyd 1 9 12670 3% Reichsanleihe 89 40 89.40] Dynamit Fruſt 17 128.70 4% Bad. St.⸗Anl. 103.5)—.—[VLicht⸗ u. Kraftanl. 133 137.— B. St.Obl. 1900 99.75 99 8 Rochumer 2432 944.— ½ 9% Bayern— 434 75 4% Heſſen 99 10—.—Dortmunder 9940 99 70 30% Heſſen 8060 86.4 Gelſenkirchner 225.50 224 80 dee Sachſen 8790 87.80 Harpener 21175 212 70 8% Pfbr. Rh. W. B. 100 89 100.70 Hibernig— %e Chineſen 101 90 20180 Hörder Bergwerke 191.— 191.— 6% Italiener 105.30—.— Haurabütte 244.25 246.20 ½ Japaner(nen) 95.40 85.20 Phönir 193.10 193 20 S80er Loſe—=RNibeck⸗Montan 216.— 216, % Bagdad⸗Anl. 88 20 88.—] Schalf G. u. H..—.—— ditaktien 208 10 207.80] murm Reoier 152.— 151 20 erk.⸗Märk. Bank 167 20 166.70 Anilin Treptow 377.40 377— J. Handels⸗Geſ. 169.25 169 70 Braunk.⸗Brit. 21450 21450 ſtädter Bank 147 25 47.—D. Steinzeugwerke 260.50 262 eutſche Bank(alt) 239 25 29.90 Düſſeldorfer Waa. 290.30 290 60 11 239.90 240— Elberf. Farben(alt) 530.50 531 70 Disc.⸗Kommandit 187— 187.50] Weſtereg. Alkalw. 259— 259 20 dner Bank 161.40 162. Nollkämmerei⸗Akt. 159.10 159 50 Rhein. Kieditbank 142.— 142.10] Chemiſche Cbarlot. 214.50 218.— chaaffh. Banko. 160.40 160.30 Tonwaren Wi⸗sloch 193.5 1983 5 heck⸗Büchener—— IZeltſtoff Waldhof 300.50 30170 Staatsbahn 140.70 140 2 Celluloſe Kostheim 2 4— 232.50 mbarden 23 10 28 50 Rüttgerswerken 147.— 147 50 8 Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 5 Dezember.(Telegr.) Nachbörfe. edit⸗Aktien 208 10 20790J Staatsbahn 140 90 140 25 Dikeni Komm. 186 40 18/½90 JLombarden 28,.20 28.50 Pariſer Boörſe. Paris, 5. Dezember. Anfonaskurſe. e Rente 99 45 99.45 Türk. Looſe—.— 185— aliener—— Banque Ottomane 600— 596 panier 92 70 95.70io Tinto 1678 1668 tken unif. 90 45 90.85 5 Berliner Produftenbörſe. Betlin, 8. Dez. Produltenbericht. Das kältere Wekter und beſſeres Ausland befeſtigten dei mäßigem Inlands⸗ angebot. Bei höheren Forderungen für fremde Waren konnten anziehen. Hafer träge Mais und Rüböl g. Wetter: Nebel, Weginn feſter veranlagt infolge der kräftigen Erholung des ruſſiſchen Ameritaner feſt. Schiffahrtsaktien feſt auf Rückkäufe. Desgleichen Truſt Dynamit. Im weiteren Verlaufe Lokalmarkt weiter feſt. In ziweiter Börſenſtunde Banken lebhaft und feſt. Ruſſen ſteigend. ziſt, von den Worten zu Taten überzugehen. Berlin, 5. Dezember.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin nekto Kaſſe. 4. 5. 4. 5 Weizen per Dezbr. 182.— 182.— Mais per Dezbr. 13280 132 75 4 Mai 187.50 188.50„ Mai 129.— 129.— IIi ö Roggen per Dezbr. 168 75 109 25 Rüböl per Oktor.—.——.— „ Mai 17250 78,½5„ Dezbr. 4780 47 2 „ Juli———„ Mai 5120 51.1 Hafer per Dezbr. 118 25 158 Spiritus 70er lofo—-— „ Mai 160.75 1012] Leizenmehl 2150 24.50 3—.——— Koggenmehl 28.30 283.80 Londoner Effektenbörſe. London, 5. Dez(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 9% Reichsanleihe 88 88 Southern Pacifte 69½ 69⸗ 5 0% Choineſen 102¾ 102/ Cicago Milwaukee 181¼ 1802 4½% ͤChineſen 99/ 99% enver Pr. 90½% 90 2%% Confſols 8975 89½ Aichiſon Pr. 106/ 106 4% Italiener 105— 105 Louisv. u. Naſhv. 174½ 1530% 4%(Griechen 53% 5 Unton Paeifte 188 138.5 3 eo Portugieſen 70— 695/ init. St. Steel com. 37% 37%è Spanier 9es 2 pref. 106%½ 106 0 Türken 90¼ 89/ sriebahn 43% 48½ 4% Argentinier 89— 88— Tend. feſt. 3% Mexilaner 35½ 35½ Oebeers 17 17 4% Japaner 925/ 92— Sdariered 1 Tend.: unentſch. Voldfields n 570 Ottomanbant 16½ 14½, Randmines 5 7 Rio Tinto 66¾8 66¼ J Ca rand%87V 6½¼ Braſilianer 87/ 86f dend.: unen ſch —— Verſammlung des Süddeutſchen Eiſenbahner⸗ verbandes. 2Kaärlsruhe, 8. Dez, Die Eifenbahnangeſtellten laſſen es ſich diesmal angelegen ſein, ihre Wünſche und Beſchwerden rechtzeitig zur Kenntnis der All⸗ gemeinheit zu bringen. Heute Vormittag hatten ſie eine öffentliche Verſammlung in den geräumigen Apolloſaal einberufen, die überaus ſtark beſucht war und zu der auch auf Einladung die Abgg. Dr. Binz, Dr. Heimburger, Frühauf, Kolb und der Klerikale Belzer erſchienen waren. Der Referent Schwall präziſierte die Forderungen der Eiſenbahner dahin: allgemeine Lohnerhöhung, Verbeſſerung der Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung, geregelter Wohnungs⸗ zuſchuß, jährliche Verſammlung von Delegierten der Arbeiteraus⸗ ſchüſſe unter Vorſitz der Generaldirektion, in welcher derſelben die Wünſche und Anträge der Arbeiter unterbreitet werden können. Im Hinblick auf die Fleiſchnot und die allgemeinen Teuerungsver⸗ hältniſſe ſei aber vor allem eine Teuerungszulage ſofort dringend geboten. Zu den Hauptforderungen gehöre ferner ein Grund⸗ bohn, bei deſſen Feſtſtellung auch die Vertretung der Arbeiterſchaft mitzuwirken habe und zwar für den ungelernten Arbeiter 3 Mk., für den gelernten.50 M. pro Tag bis zu einem Höchſtlohn von .50 M. reſp. 6 Mk. Mit der Feſtſtellung eines beſtimmten Grund⸗ lohnes werde auch der noch vielfach beſtehenden Beamtenwillkür bei Feſtſetzung der Lohnſätze ein Ende bereitet. Die Arbeiter⸗ ausſchüſſe ſeien zwar gebildet, doch deren Tätigkenit nur eine rein äußerliche; ſie würden wohl gehört, aber man handle nicht nach deren Wünſchen. So habe man in dieſem Frühjahr der General⸗ direktion folgende Wünſche unterbreitet: 1. Gewährung einer Teuerungszulage; 2. Einhändigung des Entwurfs eines neuen Lohntarifs; 3. Jährliche Sitzung der Delegierten der Arbeiterausſchüſſe unter Vorſitz der Generaldirektion zur ſchnelleven Erledigung der Wünſche und Anträge der Arbeiter. Ju Punkt 1 habe die Generaldirektion geantwortet, daß an eine allgemeine Aufbeſſerung der Löhne ſolange nicht gedacht werden könne, ſolange nicht die Reviſion des Gehaltstarifs überhaupt in Ausſicht zu nehmen ſei. Doch werde man bemüht ſein, die Lage der Arbeiter im Rahmen der budgetmäßigen Mittel zu erleichtern. Zu Punkt II wurde mitgeteilt, daß eine Lohnordnung in Ausarbei⸗ tung begriffen ſei, die Frage der Stabiliſierung der Arbeiter werde noch geprüft, eine Mitwirkung der Arbeiter bei Feſtſtellung der Löhne ſei nicht in Ausſicht genommen, wie auch an eine gewünſchte Beſeitigung der Akkordarbeit vorerſt nicht zu denken ſei. Ju Punkt III wurde geantwortet, daß die Arbeiterausſchüſſe nach Bedarf einberufen würden, Delegiertenverſammlungen der⸗ ſelben ſeien nicht nötig, es läge auch kein Bedürfnis hierzu vor. Mit einem lebhaften Appell an die Landtagsabgeordneten, die Intereſſen der Eiſenbahner zu wahren und das ja wiederholt aus⸗ geſprochene Wohlwollen in Taten umzuſetzen, ſchließt der Haupt⸗ redner unter lebhaftem Beifall. Abg. Dr. Binz(nat.⸗lib.) verſichert, daß er nicht lediglich mit dem bekannten Wohlwollen an die Forderungen der Eiſenbahner herantreten werde, er ſei auch der Ueberzeugung, daß es notwendig Er halte es für aus⸗ geſchloſſen, mit der Regelung der Eiſenbahner⸗Verhältniſſe zuzu⸗ warten, bis die gleichfalls ſo notwendige Gehaltsveviſion komme. Er werde auf dem nächſten Landtag dafür eintreten, daß dieſen Wünſchen Rechnung getragen werde, könne er doch ſeine Zuſtimmung zu dem ausſprechen, was hier von Forderungen aufgeſtellt worden ſei. Gewiß ſeien Widerſtände zu überwinden, Schwierigkeiten zu bekämpfen, aber man werde nicht ruhen und raſten dürfen, zur Durchführung zu bringen, was man als richtig anerkannt habe. Er ſehe auch nicht ein, warum der Staat nicht in der Lage ſein ſolle, den Gemeinden nachzufolgen, die ihre Arbeiter in ein etat⸗ mäßiges Verhältnis gebracht hätten. Auch in der Frage der Akkord⸗ arbeit ſtehe er prinzipiell auf dem Standpunkt des Referenten. Er hoffe, daß es auf dem nächſten Landtag gelingen werde, den be⸗ rechtigten Anforderungen gerecht zu werden,(“Lebhafter Beifall.) Eiſenbahner Kiphahn erörtert die Lage der Betriebs⸗ und Maſchinenarbeiter, deren Lage ganz beſonders verbeſſerungsbedüftig ſei; hier handle es ſich neben einer notwendigen Kohnaufbeſſerung vor Allem um eine Verkürzung der Arbeitszeit. Abg. Belzer(Zentr.) bedauert, daß der badiſche Staat ſeine Arbeiter ſchlechter bezahle, als der Privatarbeitgeber; er werde Alles tun, um den Wünſchen der Eiſenbahner gerecht zu werden. Er müſſe auch den Vorwurf zurückweiſen, als ob das Zentrum weniger als andere Parteien bemüht ſei, für die Eiſenbahner einzutreten, Er wiſſe aus eigener Erfahrung, wie ſehr die Arbeiter zu leiden haben, auf dem nächſten Landtag müſſe jedenfalls etwas geſchehen, das ſei auch die Anſchauung der Verſammlungen in Heidelberg und Freiburg geweſen. Burry⸗Mannheim ſchlägt als Eiſenbahner ſchärfere Töne an— die Sozialdemokraten hätten bei den Wahlen kein beſſeres Flugblatt hinausgeben können, als die Lohnordnung der Eiſen⸗ bahner. Und die Landtagsabgeordneten! Sie würden dem Eiſen⸗ bahnbudget wieder zuſtimmen, ohne daß den Wünſchen der Eiſen⸗ bahner Rechnung getragen ſei. Hauptſache ſei und bleibe die Ar⸗ beiterſchaft landauf landab aufzuklären, dieſelben in ſtramme Or⸗ ganiſation zu bringen, damit ſie gewappnet daſtehe nicht nur z1 Reden, ſondern auch zur Tat. Abg. Kolb(Soz.) bedauert, daß man vom badiſchen Staat nicht als von einem Muſter⸗Arbeitgeber ſprechen könne. Auf dem! kummenden Landtag müſſe mit der Regierung einmal Fraktur ge⸗ redet kwerden; die Ark, wie bisher die Mehrheil Kammer Ne che der Eiſenbah ſei n hner vertreten, Wohltvollen die Anc 1 ehr eite iehmern anerkannt, ein⸗ berſtanden ſei. Daß der badiſche Staat noch Löhne von 2 M. 30 ˖ bis 6 Mark bezahle, ſei für ihn ein Veweis daß in der Vertwaltuag Leuie ſäßen, die auch nicht einen Schimmer von der Lage der Az⸗ beiter hätten. Am meiſten aber ſei zu bedauern, daß die Eiſen⸗ bahnarbeiter unter ſich geſpalten ſeien, denn der Staat frage bei Gewährung der Forderungen nicht darnach, ob der Arbeiter monar⸗ chiſch⸗chriſtlich geſinnt ſei, oder nicht— nur geſchloſſen könne man etwas erreichen. Ab. Frühauf vertritt zugleich im Namen des Abg. Heim⸗ burger die Forderungen der Eiſenbahner und erklärt, ſofort im Landtag einen Antrag vorzubereiten für eine Teuerungszulage von 10 Proz. an die Eiſenbahnarbeiter. Schließlich wird eine Reſolution angenommen, in der die Er⸗ wartung ausgeſprochen wird, daß die Abgeordneten des Landtags mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln für die Intereſſen der Eiſen⸗ bahner eintreten. Vermiſchtes. dem beinahe ſieben Menſchenleben zum Opfer gefallen wären, iſt Der Raubmörder von Kläden(Altmark), in der Perſon eines polniſchen Koſtgängers ver⸗ haftet worden. —Schiffsunfälle. Der von Rotterdam nach Ham⸗ burg beſtimmte holländiſche Dampfer„Batavia“ wurde auf der Unterelbe bei Lühe von einem Dampfer, vermutlich dem engliſchen Dampfer„City of Francfort“, angerannt und im Maſchinenraum ſchwer beſchädigt. Vor dem Wegſinken wurde er durch einen Schlepper auf den Strand geſetzt.— Von dem Kopenhagener Dampfer„Britannia“, der am 10. No⸗ bember mit Kohlen von Cardiff nach Genua abging, fehlt jede Nachricht. Da die Reiſe ſonſt nur 11 Tage beanſprucht, gilt die„Britannia“ mit der ganzen aus 23 Mann beſtehenden Be⸗ ſetzung als verloren.— In Hamburg eingetroffenen Nach⸗ richten zufolge iſt zu befürchten, daß der Sloman⸗Dampfer „Salberno'l, der ſeit einigen Wochen überfällig war, unter⸗ gegangen iſt. Nach der„Daily Mail“ iſt im Kanal in der Höhe von Dover⸗Calais ein ſchottiſches Fahrzeug namens „Bavon Farteg“ auf Grund geraten. — Unglücksfälle und Verbrechen. Geſtern Abend wurde in Ruſſenſtein(Eſſen) ein Fabrikant von der Straßenbahn überfahren und ſofort getötet.— In der Siation Mainſtockheim⸗Buchbraün(Franken) ſprang verfloſſene Nacht die Kellnerin Katharina Strenzel von Mainſtockheim zu früb von einem Bahnzug ab, wurde überfahren und ſofort ge⸗ tötet.— In einem kleinen Pulvermagazin zu Lille wo eine Anzahl Artilleriſten mit der Herſtellung von Kartuſchen beſchäftigt war, ereignete ſich eine Exploſion. Acht Mann wurden verletzt, mehrere ſehr ſchwer.— Unter der Anſchuldi⸗ gung ſechsfachen Gftmordoerſuchs, begangen an ſeiner Frau und fünf Kindern, wurde der 40 Jahre alte Brauerei⸗ arbeiter Friedrich Rohlf in Altona auf die Beſchuldigung der eigenen Frau verhaftet. Die Sammlung für die Opfer des Maſſeumordes in Rußland hatte bis heute folgende Ergebniſſe: N Luiſe Weiß aus der Sparkaſſe 2.; Julie Buiſſon geb Herſchel aßs München 1000.; Emil Künzel 10.; Karl Seibold 10.; Berthold Fuhs 5.; Geh. Regierungsrat Richter 20.; Roſemann 5.; Theodor Löhler 30.; Ladenburger 25.; Tüncher Leonhard, F 7, 21, 10.; Stern⸗ berg(durch Jakob Keller) 10.; Ungenannt(durch H. Kaufmann) 10.; Ungenannt(durch H. Kaufmann) 20.; Oberrheiniſche Verſicherungsgeſellſchaft Mannheim 500.; Direktor Oskar Stern⸗ berg 30.zs Firma M. Kocher, Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei 10.z; K. J. 5.; Aus der Sparkaſſe von Alfred und Annji Löb 20.; J. Nadelmann 20.; Leyy Joſeph 8.; Firma Karl Bauer 10 Mark; Leopold Schöttle, Wwe. Spenglerei 8 1, 8 5M.; Direktor Hans Bolze in Worms a. Rh. 50.; Adolf Caſewitz, Beethoven⸗ ſtraße 4, 15.; Emil Anna, Cafe Dunkel(durch L. Maher) 10.; E. K. 20.;„Felicitas“ 5.; Albert Strauß 83.; Martin Maher, Baugeſchäft 30.; Wilhelmshof, Baugeſellſchaft m. b.., 100.; Helmreich u. Co. 30.; L. Jäger, Brückenmühle 10.; Ihdia Schwab 10.; Samstag⸗Abend⸗Kegelgeſellſchaft, Neue Turnhalle, Kegelbahn 1(durch E. Gundersheimer) 50.; Franz Keßler 20.; Duttenhöfer u. Glaſer 50.; Ernſt Reiß 6.; C. Genton 10.; Gr. Notar Dr. Carlebach„0 M. Zuſ.: M. 2241.— Hierzu bereits veröffentlichte M. 109 212.40 Sa. M. 111 453.40 — Verantwortlich für Politik: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales. Provinziales u. Gerichtsgeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktioneller Teil; Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Has'ſchen Vuchdruckerei, G. m. b..: Direktor rnſt Müler. Soessesefsesesccee 8 elten günstige Eclegehen! Brandmalerei. Gänzlicher Ausverkauf wegen Geschäfts-Aufgabe zu bedeutend reduzierten Preisen. KMicharog Greupner 800 Holzwaren in denkbar grösster Auswabl. Brennapparate, Flach- u. Tlefbrandstifte inbester Qualil. Man decke den Hauptbedarf sofort 59833 Spezialgeschäft E 3, 6 SSOSSSSesseeeesee Plissileren. M4A4. 7. 8801 SS⁰οοοοο 52607 A. S. 20.; Albert *5 Staunheim, 5. Dezember. Senerai⸗Auzeiger Bekanntmachung. Am 2. Januar k. J. wird an Stelle der jetzt beſtehenden Reich⸗Banknebenſtelle in Glatz eine Reichs⸗ bankſtelle daſelbſt errichtet, von welcher die Reichs⸗ banknebenſtellen in Habelſchwerdt und Neurode ab⸗ hängig ſind. Der Geſchäftsbezirk ſowie die Namen und Unter⸗ ſchriften der Vorſtandsbeamten werden durch Aushang in dem Geſchäftslokal der Reichsbanknebenſtelle in Glatz bekannt gemacht werden. 60843 Berlin, den 1. Dezember 1905. Reichsbank⸗Direktorium. Koch. aron. RUE ö% VY Fillale in 59 MANTAEIx + F 2, 12 gegenuber der Hauptpost P 2, 2 Autienkapital M. 150, 000, 000. Reserven M. 20,000.000 Miederlassungen in: Altona, Berlin, Sremen, Sückeburg, Chemnitz, Detmold, Dresden, Emden, Frankturt a/M., Fürtni Hennover, Hamburg, Linden, London, Lübeck, Nurnberg, Plauen /V., Zwickau. 5 EFEröffnung laufender Bechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annahme verzinslicher Bareinlagen, mit und ohne Kündigungstrist. Provisionsfreier Cheek-Verkehr. An- und Verkauf von Wertpapieren, fremden Banknoten und Geldsorten. inlösung von Sounons u. verlosten Wertnapleren ets. Barvorschiülsse auf Wertpapiere. Ausführung von Börscnaufträgen an sämtlich. Börsen. Diskontisrung und Elnzug von Wechseln, Checks ste. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapleren und sonstigen Wertgegenständen in offenem und ge- schlossenem Zustande. Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kurs-⸗ Ferlust und Kontrolle derselben auf Verlosung. Vermigtung von schrankfächern(Safes) in ungerer Stahlkammer, unter Selbstverschluss der Mieter. Soparate Räume zur Verfügung unserer Kunden. Ausstellung von Ohecks, Hreditbriefen ete. auf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 38761 Einräumung übersseischer Rembourskredite aufLondonste, Harmonie-Gesellschaft. Sonutag, den 10. Dezember, abends 5 Uhr Laffee-Kränzehen. Die Liſte für das Abendeſſen liegt beim Hausmeiſter bis Samstag Abend auf. 6064 Der Vorstand. Ortsgruppe Mannheim det Deutschen Sesellschaft zur Bekämpfung der Sesehlechts-Krankheiten. Mittwoch, 6. Dezbr., abends 9 Uhr im Kaſind 1, 1 öffentlicher Vortrag des Herrn Dr. W. Hellpach, Karlsruhe. Modernes Genußleben und veueriſcht Gefahr. Gäſte, aue Damen ſind willkommen!— Einttitt ftei! — Deutsche Fs Neig Generalfechtschulelahr Verband Mannheim. (ehtälgtetsteren fr Habeapege) Wie alljährlich veranſtalten wir auch im Jahre 1906 wieder eine örtliche Verlosuug von Silber⸗ und anderen Wert⸗ gegenſtänden. Das Erträgtis dieſer Ver⸗ loſung wird diesmal der Marien⸗Waiſenanſtalt in Mannheim, dem Fonds für hieſige Waiſen und dem Reichswaiſenhaus in Lahr übermieſen. Die Ziehung findet am 2. April 1906 ſtatt. 488/10 Wir geſtatten uns an die verehrl. Einwohnerſchaft die Bitte zu richten, bndieſes Unternehmen durch Kauf von Witglledskarten pro ddos, weiche für die Verloſung Gültigkeit wen, kräftig unternützen zu wollen. „Mitgliedskarten à 50 ſind zu haden dei unſeren Milgliedern, ſowie bei den 8 Derdee Zigarrenhandlg., B8. 17: Hermann Hirſch, Lotterlegeſchat, 5 7; G. Hoch⸗ ſchwender, Jgarrengeſchäft. E 1, 7 Frln. Glothilde Gutmacher, 2 1; im Mohrenkopf, b 2; Fran Arnold, H 4, 27; Friſeur er, E 2; Hermaun Rumpf, Zigarrengeſchäft, P 5, 16/17; — Kehl, Peſalizzinraße 8; Franz Kaufmann, M 2, 15; udwig Hartmann, U 6, 22; Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt, X6; Schmitt, Zigarrenhandlung, 8 2, 19; Friſeur Adam Link, Ryeindammſtraße 28. Wir machen noch ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß dieſe Mitgliedskarten auch als Eintrittskarſen ſu unſerem am 8. Jannar 1003 im Apolld ftattfindenden Winterjeſt gültig ſind. Der Vorſtand. Trduerbriele bel ichnellster Ausführung llekent billigg 4„ Dr. B. Sdds. Buchidruckerel&. m. b. B. Sroßh. Jadiſche Staalg⸗ Eiſtnbahnen. Mit Gültigkeit vom 1. De⸗ zember 1905 iſt int den Aus⸗ nahnetatiſen für Metalle und Metallwaren zum füoddeutſch⸗ öſterr.⸗Ungar. Verband, Teil VI Heit 13, bei den Tariſheſtim⸗ mungen zu Abſchnitt 5 für Metälle und Melallwaren in Wagenladungen in der Richtung aus Deutſchland bei Abteilung 1 im 2. Ahſatz an Sielle der Worte „Eiſen- und Stahlwaren der Poſ. Eed uſw.“ geſetzt worden: „Eiſen⸗ und Stahlwaren der Poſ. E 7 d uſw.“ 60837 Karlsruhe, 2. Dez. 1905. Gr. Generaldirektion. Großh. Badiſche Slaals⸗ kiſenbahnen. Folgende, vorläufig nur bis zum 31. Dezember l. Is. gültig erklärte Tarifnachträge und auf dem Verfügungswege eingeführte Frachtſätze blei⸗ ben über dieſen Zeitpunkt hinaus bis auf weiter,s gültig: 60838 ., Nachträge zu den Tarif⸗ heften 5, 6, 12, 13 und 5 b. Nächträge II zu den Tarifheften 2, 3 und ll; 6,% Die laut Bekann mach⸗ ung vom 23. Auguſt l. JIs. eingeführten Aus⸗ nahmefrachtſätze für Lein⸗ öl ab den oberrheiniſchen Hafenſtationen nach Zü⸗ rich Hptbf. und Zlürich Gießhübel. Die eniſprechenden nach⸗ richtlichen Vorbemerkungen in den vorgenannten Nachträgen werden hinfällig. Karlsruhe 2. Dezemb 1905 Gr. Generaldirektion. Iwaugs⸗Nerſleigerung. Mittwoch, 6. Dezemb. 1905 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung um Vollſtreckungswege öffe t⸗ lich verſteigern: 31244 1. Divan, 1 Sopha, zwen kleiderſchränke, 1 Gaslüſtres 1 Beit, eirca 2000 Stück leere geue Lederfettdoſen und Möbel verſchiedener Art. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 5. Dez. 1905. Fränzle, Gerichtsvollzieher. 1 Zwangs⸗Nerſteigerung. Nr. 10029. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Manuherm beiegene, im Grund. büche bon Mannheln zur Zelt der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Naſſten der Fabrikdirektor Albert Brund Berthold Földner Chefrau Wilhelmine geb. Haak in Bremen u. Gen. eingetragene, nachnehend be⸗ ſchriebene Grundſtück zum Zwecke der Gemeinſchaftsauf⸗ hebung am Samstag, 9. Dezbr. 1905, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Nota⸗ rigt— in deſſen Dienſträumen in Mannheim B 4, 3 veiſteigert werden, Der Verſteigerungsvermerk iſt a 13. Sept. 1805 in das Grundbuch eingetragen worden Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betrefſen⸗ den Nachweſungen, ſusbeſondere der Schäßungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgade von Geboten aizumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, wiödrigen⸗ falls ſie bei der Feſtuellung des geringſten Gebots nicht beyück⸗ b09 10 und bei der Verleilung es Verſteigerungserlöſes deiſt Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Rechi der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Grundbuch von Mannheim, Band 24ʃ1, Heſt 81, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerb.⸗Nr. 5232, Flächenin⸗ halt 2 ar 68 qm Hofratte in der Schwetzingerſtr. Nr. 184. ſerauf ſteht: ein unterkellertes Forelſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen; ein unterkellerter drei⸗ ſtöckiger Seitenbau, rechts mit Gaupen und Gallerie und ein einſtöckiger Querbau mit Waſch⸗ küche und Aotritt Schätzung 52000 M. Hiezu Zubehörſtücke im Ge⸗ ſaimitwert vdon 194 M Maunheim, den 13. Okt. 1905. Großherzogl. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. 59694 des ve 5 5 Sa en Iwangs⸗Verſteigerung. Nr. 117383. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zuür Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ 1rungsver erkes auf den Nämen des Ludſpig Thurecht, Wagner in Maunheim, eingeragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtücknin Donnerstag, 8. Febr. 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeinete Notariat in deſſen Dienſträumenin Mann⸗ heim B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk tiſt am 4. Nove uber 1905 in das Grundouch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürtunde und des Zubehorverzeichniſſes iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ 11 zu machen, widrigenfalls ſie ei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger ungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung Recht haben, werden aufgeſor dert, vor der Erteilung des guſe die Aufhebung oder Knſtweillge Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung bes zu verſteigernden Grundſlückes: Grundbuch von Mannheim, Band 10, Heft 24, Benandsver⸗ zeichnis I. Lab.⸗Rr. 1809, Flächen⸗Inhalt 1 ar 90 am Hofraite in den Neckargärten,⸗Ackerſtraße 28. Hierauß ſteht: 1 zweiſtöckiges Wohnbaus mit -Eiſen beiontertem Keller, geſchätzt zu Mk. 22000.— Mannbeim, 35. Nop 1905. Graßh. Notariat III als Vollſtveckungsgericht: Schteck, Referendär. Zwangs-Perſteigerung. Nr. 11732. Im Wege der ee e ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteiger ungsvermerkes auf das Geſaimt; gut der Fahrn'sgemeinſcha⸗ zwiſchen Andreas Kopp, Man rermeiſter in Neckarhauſen und deſſen Ehefrau Agatha geb. Jakobi eingetragene, nachnehend deſchriebenen Grundſtück am Dienstag, 6. Februar 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen B 4, 5 in Maunheim— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 2. Nov. 1905 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref lenden Nachweiſungen, insbe. ſondere der Schätzungsurkundeiſt ledermann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks äus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auſſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weln der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen. widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden Dieſenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, wivrigen⸗ falls für das Recht der Verſtelge⸗ rungserlös an die Stelle des verfteigerten Gegenſtandes teitt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grunbſtückes. Gkundvuch von Mannheim, bichnſß f. Heft 12, Beſtandsver⸗ zei Lagerbuch⸗Nr. 5250 e, Flächenin⸗ halt 2 ar 63 qm Hofraite in ber Schwetzingervorſtadt Amerikaner⸗ ſtraße Nr. 42. Hieiguf ſteht: 3) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller u. Seitenbau inks b) ein einſtöckiges G Unks, geſchätzt zu 40 000 M. Mannbeim, den 30. Nov. 1905. Großh. Notariat III Als Vollſtreckungsgericht. Der Hilfsnotar: Steck. Reſerendär. Jwangsverſteigerung. Mittwoch, den 6. Dez. 1905 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale J 4,8 gegen bare Zählung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich vergel⸗ gern: 31240 Möbel aller Art, Gerüſtdielen und Stangen, Doyppelleitern, 1 Kanne Euiaillterlack, 1 Faorrad. 1 br. Wallachwſerd, 1 Milchkuh u. A. m. 91240 Maunheim, 5. Dez. 1905. Nop per, Gerichtsvollzieher. 5 2 Zwangs⸗Herſteigerung. Nr. 11709. Jut Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Maännheim elegens, im Grund⸗ buche bon Maunbelm zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Fuhrunternehmer Johann Jakob Wolff Eoerau Eliſabeth geborene Reuß in Manuher Angektagene, nachſteheud be⸗ ſchriebene Grundſtück am Samstag, 3. Februar 1906, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat tu deſſen Dienſträumen in Mann⸗ hein, B4 g, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. Febrüar 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks äus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens um Verſteigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigen fälls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. leſenigen, wel de ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver ahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Vebſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernben Grunbſtückes: Grundbuch von Mannbeim, Band 143, Heſt 29, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 60841 Lagerbuch⸗Nr. 188 k, Flächen⸗ inbalt 1 ar f2 am Hoftatte au der Pumpwerkſtraße Nr. 12. Hlerauf nebt: a. ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller, b. eine einſtöcktger Stall, an a angebant, e. ein einſtöckiger Schuppen, an b angebaut. Der Nebenbgu ſb greift 1,06 m aulf undgüß Lgb. Nr 168 1 über. De: Nebenbaus ſteht ganz au, Lgb. Nr. 168 1 Schätzung 18000 M Mannbeim, 30. Noobr. 1905. Großh. Notariat 1 als Pollſtreckungsgericht: Dr. Elfaſſer. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 6. Dezbr. 1905, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſlrecküngs⸗ wege öffentlich verſteigern: 48 Möbel jeder Art. Mannheim, 5. Dezember 1905. Marotzke, Oe ichtsvollzieher. Kleidermacherin empfiehlt ſih in und auper dem Hauſe. Für guten Sitz wird garantiert. 2778 3, 6, 4. Stock. 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Bungert SHern. 5 Monaten nach kurzer uu sich zu rufen. 8 60832 im Alter von 32 Jahren. in bleibender Erinnerung Todes-Anz Gestern nach kurzem Leiden Herr Friedrich Eckert Wir verlieren in dem Verstorbenen einen tüchtigen, gewissenbhaften Werkmeister von aus- egeichneter Gesinnung und werden sein Andenken Mannheim, den 5. Desember 1905. Benz& Oie., Rheinische Gasmotorenfabrik Akt.-Ges. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag ½3 Uhr von der städt. Leichenballe aus statt. eige. halten. 8 88178 Telephon 252. S. Strauss F I, 3 Breitestr. F I, 3 8(Grüne Rabattmarken.) Kalig. Faſſders ledede. 2 Herren ens Damen; 8 wird in kurzer Feſt elue ſchane 20 zugeſichert, Stemographle 1. Maschinenschr.je.10.—. Lages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. 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