ſ · nnns —. (Badiſche Volkszeitung.) Adonnement: 70 Pfennig motatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich; durch die Poſt bez. zcl. Poſt⸗ aufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ Die Reklame⸗Zeile„„ 60 E 6, 2. 8— der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr⸗ Serliner Redaltions⸗Bureau: Berlin W 50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgeeſtraße 15. (Mannheimer Volksblatt.) „Journat Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Redaktion„„ 377 Expedition 1 1 18 E 6, 2. Nr. 570. Donnerstag, 7. Dezember 1905. Beginn der Etatsberatung im Reichstage. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 6. Dez. Haus und Tribüne tragen das Gepräge eines ſogenannten „großen Tages“. Der Herr Reichskanzler iſt erſchienen und wird ſprechen. Das iſt geſtern auf ſeinem parlamentariſchen Abende natürlich nicht unbekannt geblieben, und man hat den Grafen Balleſtrem inbezug auf Tribünenkarten völlig aus⸗ geplündert. Auch die Logen des Hofes, der Diplomatie und des Bundesrats ſind gut beſucht, des Präſidenten Auge aber ruht wohlgefällig auf einem Hauſe, deſſen Beſetzung über jeden Zweifel an der Beſchlußfähigkeit erhaben iſt. Wenn des Reiches erſter Beamter dem Hauſe die Ehre des Beſuches erweiſt, ſo iſt die Empore des Bundesrats ſelbſtverſtändlich dicht beſetzt: in der erſten Reihe die Staatsſekretäre und Miniſter, dahinter ein dichter Kranz von Räten und Hilfsarbeitern. An der inneren Ecke der erſten Bank, vom Präſidium rechts, hat Fürſt Bülow ſeinen Platz, neben ihm ſitzt ſein Stellvertreter Graf Poſa⸗ dowsky, am äußerſten Ende der Bank das jüngſte Mitglied der Regierung, der Erbprinz von Hohenlohe, deſſen Gemahlin von der Hofloge aus den Verhandlungen folgt. Fürſt Bülow iſt gekommen, der Finanzreform, der der heutige Tag gehört, einige einleitende Worte zu widmen. Das iſt gerade kein dankbares Thema, aber der Kanzler, der vor⸗ züglich ausſteht und bei beſter Laune zu ſein ſcheint, nimmt es bon der leichten Seite humorvoller Behandlung. Die behäbige FJigur im offenen, ſchwarzen Gehrock, linke Hand in der Taſche, das dünne, weißliche Haar ſorgfältig glatt gebürſtet, ſo ſteht der Redner da und ſpricht mit gleichmäßig paſtoralem Ton⸗ fall, derweil die Rechte in abgemeſſenen, wohlgerundeten Be⸗ wegungen einzelne Wendungen unterſtreicht. Man kann wirk⸗ lich nicht ſagen, der Kanzler hätte ſich die Sache ſchwer gemacht. Er läßt die Zahlen aufmarſchieren, die wir alle aus den Ver⸗ öffentlichungen der„Nordd. Allgemeinen“ kennen, er findet, die Reichsſchulden hätten ſich in einer Weiſe vermehrt, die man kaum für möglich halten ſollte— eine tiefſinnige Anmerkung, die die allgemeine Heiterkeit des Hauſes weckt— aber er tröſtet ſich mit der Erfahrung, daß Leute mit viel Schulden oft wahre Virtuoſen im Spaten ſeien, ein Bild, das er dem hohen Hauſe auch noch vorzuführen hofft. Er zitiert„ſeinen großen Amts⸗ borgänger“, der ſchon als Referendar für indirekte Steuern ge⸗ ſchwärmt habe, und er zitiert das große Finanzgenie Miquel— einen Zwiſchenruf von der Linken winkt er kühl und gelaſſen ab. Während Bismarck das Reich in Bezug auf ſeine Ein⸗ künfte noch mit einem Könige vergleichen konnte, vergleicht es ſein dritter Nachfolger mit einem armen Reiſenden, was abermals dem Hauſe einen Heiterkeitsausbruch entlockt. So kann es nicht weiter gehen, ſagt der Kanzler, und von allen Bänken ertönt es„ſehr richtig.“ Und Fürſt Bülow bedauert, daß wir zu wenig reiche Leute haben— gehört er doch ſelbſt erſt ſeit kurzer Zeit dazu— und daß Luxusſteuern daher nicht diel abwerfen bei uns. Dann wendet er ſich der Rechten zu, nur mit wenigen Worten ihre Bedenken gegen die Erbſchafts⸗ ſteuer zu beſchwichtigen; die Regierung habe wirklich nicht anders gekonnt und ſei ſo ſchonend vorgegangen wie möglich. Das (Abendblatt.) weitere über die einzelnen Vorlagen wird Hert v. Stengel ſagen, Mehrkoſten durch Beſteuerung des Maſſenverbrauchs aufzu⸗ den der Kanzler nicht genug rühmen kann. Der anekdotenhafte Schluß war das Beſte an dieſer Nachmittagsplauderei über des Reiches ſchwere Finanznöte. Als es ſich um die Nachfolge Thielemanns handelte— ſo etwa plauderte Fürſt Bülow weiter— da habe er dem Katſer geſagt, es gäbe 3 Männer im Reiche, die den finanziellen Auf⸗ gaben gewachſen ſeien: den Abg. Eugen Richter, den Direktoc Aſchenborn und den Frhrn. v. Stengel. Der Abg. Richter— Fürſt Bülow flicht ein paar aufrichtige Worte des Bedauerns darüber ein, daß er dem Hauſe ferne weilt— werde wohl kaum geneigt ſein, den Poſten zu übernehmen— das Haus quittiert mit verſtändnisinniger Heiterkeit—, Direktor Aſchenborn ſei zu hoch bei Jahren, bleibe Frhr. b. Stengel. Ihn empfiehlt der Kanzler dem Hauſe zu geneigter Aufmerkſamkeit. Und er ſelbſt der mit ſeiner, leider nur die Oberfläche der tiefernſten Frage ſtreifenden Miſchung aus paſtoraler Würde und weltmänniſchem Humor einen großen Erfolg errungen hat, verläßt bald darauf das Haus. Frhr. v. Stengel, des Reiches Schatzſekretär, iſt ein alter Herr mit kahlem Haupte, Brille und einem ſchneeweißen Vollbart um ein geſundes, rötliches Geſicht. In gedrungener Haltung ſteht er hinter ſeinem Pulte und murmelt ſeine Aus⸗ führungen eintönig vor ſich hin; bis zur Tribüne dringt von ſeiner ſchwachen Stimme nicht ein verſtändlicher Laut. Das Haus leert ſich beträchtlich, nur ein kleiner Kreis intereſſierter Abgeordneter drängt ſich dicht um die Rednertribüne. Aus ihren Reihen dringt zuweilen ein Zwiſchenruf, als einziges Zeichen von Aufmerkſamkeit aus dem Hauſe. An den Tiſchen des Bundesrats bilden ſich plaudernde Gruppen, die Abgeordneten. die ſpärlich im Saale verſtreut ſitzen, ſchreiben nach Hauſe, oder ſtudieren Akten, in 4 Ecken der Sophas in den beiden äußerſten Saalecken holen 4 gewiſſenhafte Männer den Mittagsſchlaf nach. So geht das 1 und 84 Stunden ununterbrochen fort, dann iſt Herr von Stengel fertig und der Vertreter des Zentrums, als der ſtärkſten Partei, erhält das Wort. Wie Herr Fritzen um 4½ beginnt, füllt ſich das Haus auf allen Bänken wieder, auch der Reichskanzler erſcheint neuer⸗ dings auf ſeinem Platze. Man erfährt bald, warum. Herr Fritzen fordert zunächſt, unter lebhaftem, allſeitigem Beifalle des Hauſes, Diäten. Dann kommt er auf die auswärtige Politik und erſucht den Reichskanzler direkt um Auskunft über unſer Verhältnis zu Japan, über unſere Stellung zu den Ereig⸗ niſſen in Rußland und über das Verhältnis Italiens zum Dreibunde. Der Kanzler macht ſich Notizen, aber die Frage⸗ ſtellung ſteht doch etwas nach Verabredung aus. Dann wendet ſich Herr Fritzen zum Etat. In ſeinem gemütlichen, nieder⸗ theiniſchen Tonfall, beide Hände bequem in den Taſchen ver⸗ graben, macht er in aller Ruhe ſeine Ausführungen, die weder dem Herrn Reichskanzler noch dem Herrn Schatzſekretär durch⸗ aus angenehm in die Ohren klingen werden. Das Zenkrum wird nichts bewilligen, ehe nicht die Deckungsfrage gelöſt iſt. Herrn Stengels Steuerbukett aber als einheitliches Ganzes zu reſpektieren, daran denkt das Zentrum nicht. Es betrachtet die ſchwere Belaſtung des Tabaks nach dem Gewicht und des Bieres als gegen§ 6 des Flottengeſetzes von 1900 verſtoßend, das die Georges Manolesecu (Fürſt Lahovary); Geſcheitert. Aus dem Seelenleben eines Verbrechers.“) Nachdruck verboten. (Schluß.) Ohne mich im geringſten durch das Intereſſe, das ich evregte, ſtören zu laſſen, ſtieg ich mit Seelenruhe aus der Droſchbe, bezahlte den Kutſcher und betrat den Bahnhof. Dann ſah ich mich nach Art eines Provinzialen unſicher um, bis ich den geſuchten Schalber ge⸗ funden hatte, und begab mich zu ihm,— immer die zivei Detektivs, die mich nicht einen Schritt verließen, dicht hinter mir. Am Schalter berlangte ich ſchüchtern und umſtändlich in einem langen Satz mit bielen„bitte“ und„entſchuldigen Sie“ eine einfache Fahrkarte gweiter Klaſſe nach Köln, gab mein Gepäck auf und ging nitch dem Bahnſteig, auf dem mein Zug ſtand. Die zwei verteufelten Geheimpoliziſten ſchienen ſich rein in mich berliebt zu habep; ſie machten immer genau dasſelbe wie ich und gaben mir unentwegt das Ehrengelei. Ich wußte daher nur zu genau, daß wieder einmal der Augenblick gekommen war, in dem ich meine Kaltblütigkeit zu beweiſen hatte. Es fehlten noch fünfzehn Minuten bis zur Abfahrt. Ich ging alſo, als oh ich mir den Teufel aus ihrer Begleitung machte, in den Warteſaal zurück und ließ mir ein Glas Bier geben. Meine beiden Trabanten folgten mir ſelbſtverſtändlich in rührender Treue, fetzten ſich breit an den Nebentiſch und paßten wie die Luchſe auf, ob ich ) Im Verlage Dr. P. Langenſcheidt, Groß⸗Lichterfelde⸗Oſt, int ein neues Werk des berühmten internationalen Hochſtap⸗ unter obigem Titel. Preis 3., geb..50 M. Die Verlags⸗ andlung hatte die Güte, uns nachfolgenden Abſchnitt bereits ſröckeinen zur Verfügung zu ſtellen. mich durch irgend eine unſichere Bewegung berraſen würde. Aber das edle Paax hätte ebenſogut darauf hoffen können, die Kaiſerin von China plötzlich erſcheinen und ihnen zuliebe den Bauchtanz exekutieven zu ſehn. Ich gab mir noch immer den Anſchein die beßden Dioskuren überhaupt nicht zu bemerken, verließ nach euwa zwei Minuten ruhig wieder den Warteſaal und ging von neuem auf den Bahrfteig, wo der Expreß fauchte. Ich ſtieg in einen D⸗Wagen zweiter Klaſſe und ſicherte mir einen Eckplatz. Um nicht in den Verdacht zu kommen, duß ich mich vor der Polizei verſtecke, trat ich wun wieder auf den Gang des Wagens; derſelbe lag nach dem Bahnſteig zu, auf dem die Debektivs, unſchlüſſig, ob ſie zugreifen oder noch abwarten ſollten, ſtehen geblieben waren. Ich lehnte mich aus eiwem der herab⸗ gelaſſenen Gangfenſter und betrachtete mit möglichſt harmloſer und meugieriger Miene das Kommen und Gehen, Drängen und Haſten auf dem Bahnſteig. Es war ein ſcheußlicher Augenblick für die Geheimpoliziſten, die immer weniger wußten, was ſie tun ſollten. Wenn ſie mich kurzerhand aus dem Zuge herausholten und als des Diebſtahls verdächtig verhafteten, ſo riskierten ſie einen Mißgriff zu begehen, der ihnen doch hölliſch unangenehm werden konntde,— umſomehr, als es ſich um einen Geiſtlichen handelte; kam es andererſeits heraus, daß ſie die Dummheit begangen hatten, den frechen Hotel⸗ dieb vor ihren eigenen Augen entſchlüpfen zu laſſen, ſo taten ſie am beſten ſich ſofort dienſtlich begraben zu laſſen. Was alſo tun? Ich ſah förmlich auf den Geſichtern der beiden Geheimen, wie ſie immer mehr und mehr ſich dem Entſchluſſe zuneigten, mich doch lieber beim Kragen zu nehmen und ich ſagte mir, daß ich meine Kaltblütigkeit bis zur Unverſchämtheit ſteigern müßte, wenn ich noch auf Rettung hoffen wollte. In jedem Bruchteil einer Sekunde konnte einer von ihnen den Fuß auf das Trittbrett ſetzen und dann war alles für mich verloren. Ich verließ alſo das Fenſter, ſtieg dicht vor Poliziſten wieder aus und begann, die Hände auf dem Rücken, längs des tigen D⸗Zuges, in dem ſich mein Abteil be⸗ fand, hin und her zu ſpazieren. 82 bringen verbietet. Aufſehen erregte die Mitteilung, das Zen trum werde nicht davor zurückſchrecken, die Erbſchafts⸗ ſteuer weiter auszubauen und ſie erforderlichen Falles auch auf Deſzendenten und Ehegatten ausdehnen, wenig⸗ ſtens für große Vermögen. Indem Herr Fritzen im übrigen wohlwollende Prüfung aller Vorlagen zuſagt, läßt er doch durchblicken, daß das Zentrum geneigt iſt, die Finanzreform auf eine ganz andere Grundlage zu ſtellen. Eine ſolche Reform wäre nur mit Hilfe der Linken durchzubringen, während die der Regierung mit einer Mehrheit rechts vom Freiſinn rechnet; das iſt ein ſchwerwiegender Unterſchied. Sofort meldete ſich Fürſt Bülow zum Worte und was noch außerhalb des Sitzungsſaales im Hauſe weilt, ſtrömt in den Saal. Der Kanzler hat offenbar inzwiſchen erfahren, daß man eine Aeußerung über die auswärtige Lage erwartet hatte, und daß ihr Ausbleiben zu Mißdeutungen führen könne. Des⸗ halb hat er ſich die Anfrage beſtellt. Bülow ſpricht noch lang⸗ ſamer als ſonſt, wie um auf jedes Wort Gewicht zu legen. Er beginnt damit, auszuführen, daß Italien es nirgends beſſer und— billiger haben könnte als im Dreibund, weshalb es wohl bei dieſer bewährten Verſicherung auf Gegenſeitigkeit bleiben werde; Verſtimmungen zwiſchen den Dreibundmächten lägen ganz und gar nicht vor. Unſere Beziehungen zu Japan ſeien ſtets korrekt und loyal geweſen; das wiſſe und ſchätze man dork⸗ Es ſei anzunehmen, daß das tapfere japaniſche Volk ſich ſeinen Platz unter den Großmächten durch eine vertrauenerweckende Politik werde verdienen wollen. So liege auch nach dem Wortlaute des Bündniſſes mit England, wie der Kanzler ſich vorſichtig ausdrückt, kein Grund zur Beunruhigung für uns vor. In die innern Angelegenheiten Rußlands würden wir uns nicht einmiſchen, auch in Polen nicht; alle Behauptungen darüber bezeichnet der Kanzler klar und ſcharf als„alberne Er⸗ findungen“. Uebergriffe der Unruhen auf deutſches Gehiet frei⸗ lich— ſo fügt er unter dem Beifall des Hauſes hinzu— würden wir nicht dulden, ſondern die Ordnung aufrecht zu erhaltes wiſſen. Dann gibt er eine Ueberſicht über den Marokko⸗Handel, wozu neue Tatſachen nicht vorliegen und der auf dem Wege zu friedlicher Erledigung iſt. An den Eingang ſeiner Darlegungen hatte der Kanzler den Satz geſtellt, der Leiter der auswärtigen Politik könne nicht zu jeder Zeit eine Rede über die auswärtige Lage halten. Und er machte in der Tat über die eigentlich dunklen Punkte nur flüchtige Andeutungen. Er knüpfte an Moltkes Aeußerung an, Kabinettskriege ſeien überwunden, aber auch Volksleidenſchaften könnten dem Frieden gefährlich werden. Dabei deutete er kurz auf die öffentliche Meinung in England und hob ebenſo kurz die erfreulichen Anzeichen einer Beſſerung hervor, ohne weiterk Schlüſſe daraus zu ziehen. Im Anſchluß an den Exkurs über Marokko nahm er unſer ganzes Vorgehen als handgreiflichen Beweis für unſre Friedensliebe in Anſpruch; wir dächten nſcht daran, über Frankreich ohne Grund herzufallen, wür ſchten viel⸗ mehr mit keinem Lande lieber in Ruh und Frieden auszukom⸗ men. Wieder folgte etwas knapper die Verſicherung, ſelbſtver⸗ ſtändlich trieben wir auch nicht zum Kriege mit England. Aber aus den Ereigniſſen der letzten Zeit zog der Kanzler doch den Es fehlten noch ſechs Minuten an der Abfahrkszeik⸗ Die Detektivs näherten ſich mir ſofort ſo dicht, daß ich faſt ihren aufgeregten Atem ſpürte und jeden Augenblick ihren Griff auf meinen Arm fühlen zu müſſen glaubte. Um ſie nun möglichſt zu überzeugen, daß ich nichts weiter way als ein einfacher Geiſtlicher aus der Provinz, ging ich bis zu der koloſſalen Lokomotive von ganz neuer Konſtruktion und betrachtete ſie anſcheinend völlig entzückt und verblüfft. Die Geheimen wanderten wie ein Doppelſchatten hinter miy her, und während ich die mächtigen Stahlarme bewunderte, die die Räder verbanden, und mich tief bückte, um alles recht genau zu be⸗ ſichtigen, trat einer der Detektivs, in der Hoffnung mich zu erſchrecken oder um zu ſehen, wie weit er gehen könne, plötzlich hart an mich heran, ſo daß ich auf ein Haar zu Boden gefallen wäre. Mit einem Ruck richtete ich mich hoch auf und blickte dem Mann mit wutben⸗ zerrtem Geſicht in das Weiße der Augen, als ob ich ihn im mächſten Augenblick niederſchlagen würde und ebenſo plötzlich machte dieſer Held und Hüter der heiligen Ordnung Kehrt und entfernte ſich mit ſeinem Kollegen, ohne auch nur ein einziges Wort zu äußern. Für einen Augenblick ſah ich mich alſo von meinen läſtigen Gefährten befreit. Nachdem ich noch etwa eine Minute die Maſchine angeſtaunt hatte und die Abfahrt herangekommen war, kehrte ſch mit ruhigem Schritt zu meinem Abteil zurück, während die Poli⸗ ziſten mich noch immer aus reſpekwoller Entfernung ſcharf be⸗ obachteten und in raſtloſem Zweifel haſtig mit einander flüſterten. Aber ſchon ſetzte ſich der Zug unbemerkbar, ganz, ganz langſam in Vewegung. Obwohl das Herz mir wie ein Hammer in der Bruſt ſchlug, lehnte ich mich doch wieder zum Fenſter hinaus und ſah ſin⸗ nend zurück, wie jemand, der eine Stadt verläßt, die ihm eine neue Welt Lerſchloſſen hat. Immer raſcher fuhr der Zug, immer undeutlicher wurden eine Verfolger, bis ſie endlich ganz verſchwanden Ich war gerettet. er doch nicht Denn jeden Augenblick konnten die De⸗ ihrer Verb ung erwachen, hinter mir her iera⸗ d mich aus dem Zuge heraus verhafem laſſen. 2. Selte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 7. Dezember. ſehr richtigen Schluß, daß wir auf alle Fälle gerüſtet ſein und im ſchlimmſten Falle uns auch auf die eigne Kraftallein müßten verlaſſen können.„Wer das nicht erkannt hat, der will es nicht ſehen, da helfen auch lange Reden nicht.“ So erhob ſich die Verhandlung, die ſich anfangs in flache Niederungen zu verlaufen ſchien, doch noch auf eine anſehnliche politiſche Höhe. Des Kanzlers Darlegungen, zum Schluß im ernſten Tone und mit erhobener Stimme gegeben, ſind gewiſſer⸗ maßen ein Kommentar zur Thronrede. Ein Gewitter gerade nicht mehr am politiſchen Himmel, aber zur Sorgloſigkei! iſt die Lage noch keineswegs angetan. Wir ſind auf der, Hut und bleiben gegen England, bei aller amtlichen Korrektheit, ſehr, ſehr reſerviert. Polilische ebersſcht. Maunheim, 7. Dezember 1905. Eine Mittelſtandstundgebung gegen Miniſterial⸗ Direktor Thiel. — Wir haben in jün Zeit ein merkwürdiges Schauſpiel erlebt. Herr Miniſterialdire Thiel aus dem preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium ie des Vereins für ſtaatswiſſenſchaftliche i lin mit einer Rede —— Der u. a. bemerkte, daß ſich die Vertretung der Berliner Innungen be⸗ reits beſchwerdeführend an den Reichslanzler und in einer Imme⸗ diat⸗Eingabe an den Kaiſer gewandt habe, um Schutz gegen ſolche Angriffe zu ſuchen.(Bravo.) Nach erregtem Verlauf der Ver⸗ ſammlung gelangte um Mitternacht eine Reſolution zur An⸗ nahme, in der die Aeußerungen des Miniſterialdirektors Thiel tit Empörung zurückgewieſen werden. Die Mittelſtandsbewegung verſcherzt ſich durch das Ueber⸗ maß ihrer Agitation, die ſie aufmerkſam der Sozialdemokratte abgelernt hat, immer mehr die Sympathien aller beſonnenen Politiker. Zentrums⸗Kontrolle. In der„Köln. Volksztg.“ wird in einer Zuſchrift an die Redaktion der Vorſchlag gemacht, zur Kontrolle über die Tätig⸗ keit der Reichstagsabgeordneten am Ende jeden Monats eine Liſte über die Anweſenheit und Abweſenheit der einzelnen Ah⸗ geordneten herauszugeben, damit die Wähler daraus dann die Bilanz ziehen. Namentlich die Preſſe ſolle Buch über dieſes Soll und Haben der Abgeordneten im einzelnen führen.— Das Pikante an dieſem eigenartigen, des Reizes der Neuheit nicht entbehrenden Vorſchlag, den das leitende Zentrumsblatt an der Spitze ſeiner Rubrik„Deutſches Reich“ mitzuteilen für gu! findet, dürfte namentlich in der Tatſache liegen, daß von der Durchführung desſelben keine Fraktion des Reichstags ſo har: und wehetuend betroffen würde, wie— das Zentrum. Man iſt es ſeit Jahren gewohnt, daß namentlich die ſüddeutſchen und unter ihnen voran die bayeriſchen Zentrumsabgeordneten nur bei den allerwichtigſten Anläſſen in Berlin ſich einzufinden pflegen. Die Mahnung des Reichstagspräſidenten Graf Balle⸗ ſtrem war zweifellos in erſter Linie an dieſe Adreſſe gerichtet. Daran ändern die ſcheinheiligſten Vorſchläge der Zentrums⸗ preſſe nichts. Ahlwardt der Zweite. Unter dieſer vorſtehenden Ueberſchrift wird der„Nat.⸗Ztg.“ von geſchätzter Seite geſchrieben: Es drängt mich, in einer Angelegenheit das Wort zu ergreifen, die Sie zwar ſelbſt ſchon mit wünſchenswerter Deutlichkeit behandelt haben, die aber noch von einer anderen Seite her beleuchtet zu werden verdient: ich meine den neueſten„Fall Erzberger“. Es dürfte ein Novum ſein, daß in einer der erſten Sitzungen des Reichstags als erſter Diskuſſionsredner ein Abgeordneter auf⸗ kritt, der in den Monaten vorher mindeſtens den Verdacht leichtfer⸗ tigſtex Anſchuldigung auf ſich geladen, der ſcheidende, alſo wehrloſe Beamte in der heftigſten Weiſe angegriffen hat, ohne einen Schimmer eines Beweiſes beizubringen, der ſtatt beweiſender Akten nur neue Anſchuldigungen vorbrachte, den ſogar das Hauptblatt ſeiner eigenen Partei fallen ließ! Das bedeutet nicht nur die denkbar ſchärfſte Herausforderung der Regierung, ſondern auch des geſamten Parla⸗ mentes. Die Regierungskommiſſarien finden ſcharfe Worte der Abwehr, von den Rednern der Parteien tritt nicht ein Einzigen Herrn Erzberger entgegen; niemand wahrt die Wür de des Hauſes durch eine Kennzeichnung des Vorgehens der Zen⸗ trumspartei und ihres Kolonial,experten“. Sind wir denn ſchon ſo abgeſtumpft gegen Herausforderungen der Ultramontanen? Wenn Parlament einen derartigen Affront wortlos einſteckt, dann verdient es keine beſſere Behand⸗ lung von ſeiten der herrſchenden Partei. Herr Erzberger führt bereits in weiten Kreiſen den Namen „Ahlwardt der Zweite“. Was damals die„Judenflinten“ waren, das iſt heute die„Korruption des Kolonialſyſtems“ und ſeiner Be⸗ amten. Immerhin beſteht ein gewaltiger Unterſchied: Herr Ahl⸗ wardt brauchte nicht ernſt genommen zu werden; zudem ſtand er allein, ohne Rückendeckung durch eine Fraktion. Herr Erzberger aber tritt als exſter offizieller Sprecher einer Partei auf den Plan, die doch„verdammt“ ernſt genommen werden will und genommen werden muß. Damals fielen die Keulenſchläge mit Recht hagel⸗ dicht im Parlament auf den alleinſtehenden Ahlwardt. Heute ſchweigen die Redner der anderen Fraktionen, obwohl es ſich um nicht minder ehrenrührige, nicht minder unbewieſene und ſicherlichun beweisbare Beleidigungen handelt. Oder ſind etwa die Angeſchuldigten heute weniger einer Verteidigung aus dem Hauſe wert, als damals? Neinl Wir kommen nicht um die Schluß⸗ folgerung herum: die zarte Rückſichtnahme auf die allmächtige Partei, der Herr Erzberger angehört, hat offenbar— bewußt oder unbewußt— den berufenen Verteidigern des Kolonialamtes i m Hauſe, d. h. den nationalen Rednern den Mund verſchloſſen. Soweit die Zuſchrift! Die„Nat.⸗Zig.“ gibt dem Ein⸗ ſender nicht ganz Unrecht, bittet ihn aber, ſich bis zur General⸗ debatte über den Etat zu gedulden. Von nationallibera⸗ ler Seite wird dann— davon ſind wir überzeugt— Herr Erzberger ſicherlich ſo geſtellt werden, daß es kein Entrinnen mehr gibt, daß eine weitere Vertagung der Beweisführung für jene ſchweren Anſchuldigungen durch Erhebung neuer unbe⸗ das wieſener Bezichte ein für allemal gründlich verhindert werden wird. Die nationalliberale Partet kann gewiß niemand der Liebedienerei gegen das Zentrum beſchuldigen. Heutsches Reich. „Schwäbiſche Merkur“ will Ddaß im badiſchen Landtag die 3 f* liberalen in den Fragen der Verm ſteuer, der Schule und der Demokraten und Frei entgegenkommen und i unterrichts aus der Volksſchule und zu einer Demokratiſterung des Gemeindewahlrechts in den Städten der Städteordnung nicht die Hand bieten wollen. Dies ſei am Sonntag in einer Beſprechung, die im Konkordienſaal der Brauerei Moninger ſtattfand ſeitens der Nationalliberalen ausgeſprochen worden 5 Wir glauben nicht, daß man ſich jetzt bereits für Stellungnahme zu den wichtigſten Fragen feſtgelegt hat, Eine intereſſante Wirkung hat die außerordentliche Teuerung der Lebensmittel in dem ca. 14000 Einwohner zählenden induſtriell hochentwickelten Tuttlingen „Der dortige meiſt Sozialdemokraten zu ſeinen Mitgliedern zählende Konſumverein hat um den drohen⸗ den Milchaufſchlag hintanzuhalten und um die Produktion von Milch und Fleiſch ſelbſt zu betreiben nach einer Mitteilung der „Frkf. Ztg.“ ein größeres landwirtſchaftliches An⸗ weſen angekauft. Intereſſant wird der Geſchäftsbetriel und ſpäterhin die Rentabilitätsberechnung ſein. Das hätte ſich Podbielski jedenfalls nicht träumen laſſen, daß ſeine Aufforde⸗ rung, die Konſumenten möchten doch ſelbſt Vieh züchten, ſo prompt befolgt würde. — Eine Sitzung des großen Ausſchuſſes für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt findet Freilag Abend in Berlin ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht: Die Ver⸗ neindewah len den igen nur bis zu einem gewiſſen Punkt ſondere zum Ausſchluß des Religions⸗ die längerung des Großſchiffahrtsweges auf dem Rhein bis zur ſchweizeriſchen Grenze (Rud. Gelpke⸗Baſel). Die Einführung der Sonntagsruhe in der Binnenſchiffahrt(Dr. Stubmann⸗Ruhrort). — Die Sozialdemokraten möchten das„rote König⸗ reich“ gern zum Probierboden der Revolution in Deutſchland werden laſſen. Die„Sächſiſche Arbeiterztg.“ ſchreibt:„Zweifellos ſetzt der Wahlrechtskampf mit aller Schärfe wieder ein, wenn die Konſervativen und die Regierung ſtarrſinnig bleiben. Der Erfolg der Interpellation Goldſteins bleibt abzu⸗ warten.“ Für die nächſten Sonntage ſind wieder Maſſen⸗ demonſtrationen angekündigt. Große Polizeiaufgebote werden vorbereitet. Das Militär bleibt in den Kaſernen konſigniert. — Ein wackerer Bauer. Nach der„Oſtdtſch. Roſch.“ verkaufte dieſer Tage der Landwirt Käbernik aus Lechlin⸗Hau⸗ land ſeine Wirtſchaft(62 Morgen) für 28 100 M. an einen Deut⸗ ſchen, obwohl ihm von einem Polen 900 M. mehr geboten worden waren.— Der Huſarenoberſt v. Keszycki und der Graf Kos⸗ poth, die um des höheren Kaufpreiſes willen an Polen verkauften, ſollten ſich an dem einfachen Bauer ein Beiſpiel nehmen! — In einer Verſammlung der Vorſtände und Obermeiſter dez rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bezirks des deutſchen Fleiſcherverbandes wurde die weitere Erhöhung der Fleiſchpreiſe in Ausſicht geſtellt. Aus Stadt und Cand. Maunheim, 7. Dezember. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Mittwoch, den 6. Dezember. (Schluß.) Aenderungen der Satzungen der Reformſchule. Stv. Dr. Weingart fragt an, weshalb die Gymnaſial⸗ abteilung, die man ja ſo lange ſchon erwarte, noch richt an die Reformſchule angegliedert worden ſei. Er ſei der Anſicht, daß man gerade jetzt an die Ausgeſtaltung der Schule denken müſſe. Gr ſtimme der Vorlage nur unter der Vorausſetzung zu, daß der§ 1 abgeändert werde. Oberbürgermeiſter Beck betont, daß lediglich der Oberſchulrat gegen die Bezeichnung Refovmſchule ſei. Dieſem ſtehe auch das Recht der Benennung zu. Wir verkehren konſequent mit dem Ober⸗ ſchulrate und für uns ſei es eben die Reformſchule, der Oberſchuſrat könne immer anders ſchreiben. Stadtſchulrat Dr. Sickinger bemerkt, daß es weniger auf die Bezeichnung der Schule ankomme, ſondern auf das was gelehrt werde. Man habe geſagt, wir haben keine Veranlaſſung, dem Staate Koſten zu machen. Er glaube, dies ſei ein Standpunkt, den man anfechten könne; denn wir bauen Schulen, nicht um den Staat zu eröffnet, aus der ein übereifri eh„obwohl es ſich nicht um eine öffentliche Verſammlung handelte, einige Sätze herxaus⸗ geriſſen hat, die in ihrer willkürlichen und zuſammenhangloſen Form namentlich unter den Gaſtwirten böſes Blut ge⸗ macht haben. Aufgrund einer unrichtigen Berichterſtattung war behauptet worden, Dr. Thiel habe ſich gegen die Exiſtenzberechti⸗ gung weiter Schichten des Mittelſtandes und gegen die Ehren⸗ haftigkeit des Gaſtwirteſtandes ausgeſprochen, von dem Thiel u. a. geſagt hatte: Auf dem Gebiete der Gaſtwirtſchaft mache ſich vielfach eine Ueberzahl von ſich gegenſeitig ſchädigenden Betrieben geltend, die ſchon lange den Ruf nach größerer Strenge bei neuen Konzeſſions⸗ erteilungen hätte laut werden laſſen. Auch ſei nicht zu leugnen, daß in dieſen Betrieben viele minderwertige Exiſten⸗ 3en vorhanden ſeien(man denke nur an die Animierkneipen mit weiblicher Bedienung, die Bums⸗ und Verbrecher⸗ keller uſw.), die bei der Leichtigleit, auch ohne große Mittel eine Wirtſchaft einzurichten, dieſe Art der Beſchäftigung vorzögen, nach⸗ dem andere Verſuche einer E zründung geſcheitert ſeien. Dieſe Ausführungen werden die lauteren Elemente im Gaſtwirteſtande gewiß ſelbſt unterſchreiben. Infolge der ent⸗ ſtellten Berichterſtattung fiel man aber in wüſtem Ungeſtüm über Dr. Thiel her, und im Reichstage hat ſich Herr Graf v. Reventlow gedrungen gefühlt, den Angriffen die Krone auf⸗ zuſetzen, indem er Dr. Thiel mit den Sozialdemokraten in einen Topf warf und forſch ſeine Abſetzung verlangte. Der Vorſtand der Berliner Gaſtwirteinnung hat ſich nun auch noch über Miniſterialdirektor Thiel beim Landwirtſchaf ts⸗ miniſter beſchwert. Herr v. Podbielski wird in der Be⸗ ſchwerde gebeten,„den Gaſtwirteſtand vor weiteren Beleidigungen ſeitens der Beamten ſeines Reſſorts zu ſchützen und den Mini⸗ ſterialdirektor Thiel zu veranlaſſen, die getane Aeußerung in pollem Umfange zu widerrufen.“ Unſeres Erachtens täten die ſoliden Gaſtwirte im Intereſſe ihres nützlichen Berufes beſſe⸗ wenn ſie ſich für die in der Tat recht oft zweifelhaften Exiſtenzen unter den Animierkneipen⸗ etc. Beſitzern nicht ins Zeug legten. Sie werden im Gegenteil das Anſehen ihres Standes heben und wahren, wenn ſie von dieſen Elementen entſchieden abrücken. Obwohl nun, wie längſt feſtgeſtellt iſt, Dr. Thiel nichts behaup⸗ det hat, was irgend einen Proteſt der beteiligten Kreiſe hätte rechtfertigen können, hielten es die Leiter der Mittelſtands⸗ bewegung in Berlin doch für nötig, in einer großen Verſamm⸗ lung unter Ignorierung aller Berichtigungen ihren auf falſcher Grundlage ruhenden Proteſt zu Ende zu führen. Ueber den Verlauf der Proteſtverſammlung entnehmen wir dem Bericht unſeres sh.⸗Berichterſtatters folgendes: Die Deutſche Mittelſtandsvereinigung hatte zu Dienstag abend eine große Proteſtkundgebung gegen die bekannten Aeußerungen des Miniſterialdirektors Thiel einbe⸗ rufen, die von mehreren kauſend Handwerkern, Kleingwerbetrei⸗ benden, Gaſtwirten, Kaufleut und anderen Angehörigen des Mittelſtandes beſucht war. Den Vorſitz führte der Obermeiſter Rahardt⸗Berlin. Anweſend waren u. a. die Obermeiſter aller Berliner Innungen, die Vorſitzenden der Gaſtwirtver⸗ bände und die Vorſitzenden der kaufmänniſchen Ver⸗ einigungen Verlins. Auch Verein Berliner Haus⸗ wirte hatie Vertreter entſandt. Weiter hatten aber auch zahl⸗ reiche auswärtige mittelſtandsfreundliche Vereinigungen Delegierte zu dieſer Proteſtkundgebung geſandt. An erſter Stelle ſprach der Redakteur Friedrichs von der„Deutſchen Gaſtwirtszeitung“, der Ich wußte jedoch ſchon längſt, wie man mit den Herren von der Polizei Verſtecken ſpielt. Sobald der Zug auf der erſten Zweigſtation hielt, ließ ich mir mit Hilfe von fürſtlichen Trinkgeldern mein nach Köln aufgegebenes Gepäck unter dem Vorwande herausſuchen daß ich meine Reiſe⸗ boute geändert hätte, nahm ein Billet für die von der Station ab⸗ gweigende Linie, fuhr im ſpitzen Winkel Zweidrittel meines Weges zurück und dann ſolange kreuz und quer, bis ich nach zwei Tagen die Schweizer Grenze paſſierte und in Luzern den Expreß nach Ftalien beſtieg, in dem ich meine künftige Gattin, die Gräfin R.. kennen lernte Tagesneufakeſlen. — Ein Wettkampf im Dſchiu Dſchidſu. Aus Paris wird ge⸗ ſchrieben: Nun iſt das große Ereignis endlich eingetreten, auf daß panz Paris in fieberhafter Spannung lange Tage gewartet hatl Die beiden Dſchin Dſchidſu⸗Känpfer Higaſhi und Tani ſind ſich endlich gegenüber getreten, da nur für einen„Weltchampion des Oſchin⸗Dſchidſu“ Platz iſt. Dieſer Tani, der ſo unerwartet plötzlich Aus London angereiſt gekommen war, um das große Wunder des Zirkus Boſtock Higaſhi aus der Helle ſeines glänzenden Ruhmes in die Nacht unrühmlicher Vergeſſenheit zu ſtürzen, hatte die Span⸗ Kung bis zu einem ſolchen Höhepunkt geſteigert, daß der uveite Birkus jeden Abend von Gebrüll und ungeduldigen Rufen wieder⸗ Hallte. Am Donnerstag kam der große Abend! Higaſhi ſtellte ſich Tani gegenüber und eine vieltauſendköpfige Menge füllte bis zum letzten Platz das Haus. Allzu langſam gingen die anderen Produk⸗ tionen vorüber, ſelbſt die Künſte der bengaliſchen Königstiger konnten kein Intereſſe erregen. Erſt als die beiden Ringer in ihrer weißen Kleidung mit den bloßen VBeinen und Füßen in die Runde traten, legte ſich eine Atmoſphäre atemraubender banger Spannung auf die Zuhörer und einm dumpfes Gemurmel wurde laut. Eine An⸗ ſprache des Direktors wurde mit Geheul begrüßt, dann lautloſe Stille. Die beiden haben ſich gepackt; man ſieht die weißen Ge⸗ ſtalten in einem wirren Knäuel übereinanderrollen, blitzſchnell auf⸗ ſtehen, jäh zuſammenſinken. Sie packen ſich an den Beinen, um ſich niederzuwerfen; ſie fahren ſich an die Kehlen, um ſich zu erwürgen. So ſind ſie aneinander geklammert, und wenn der eine auf ſeinen Beinen ſteht, dann ſteht der andere auf dem Kopf. Schließlich liegen ſie auf dem Boden und bald iſt der eine oben, bald der andere. Tani preßt die Hand um den Hals Higaſhis; der ſtöhnt dumpf, ſchnappt faſt bewußtlos nach Luft und muß ſich als beſiegt erklären. Die Zuſchauer brechen in frenetiſchen Jubel los und ſind halb toll vor Aufregung und Entzücken. Tani hat einen Halsgriff angewandt, bei dem die gekreuzten Hände um die Gelenke des Kieferknochens am Halſe gelegt werden, ſodaß dem andern die Luft abgeſchnitten wird. Ein ſolcher Griff iſt bei Dſchiu Dſchidſu durchaus„fair“, und die Andeutungen der Zirkus⸗Direktion, daß Tani umredlich ge⸗ kämpft habe, wurden daher mit Entrüſtung zurückgewieſen. Wenn Higaſhi ſich erholt haben wird, ſoll ein zweiter Wettkampf ſtatt⸗ finden. — Die größte Glocke der Welt befindet ſich in einem ſchönen alten Tempel in Ohaka, der großen Induſtrieſtadt in Japan. wurde im Jahre 1908 zur Erinnerung an den Pvinzen Shototu gegoſſen, der vor etwa 1800 Jahren lebte. Der Prinz ſuchte den Buddhismus zu verbreiten und führte viele Sitten des benachbarten Feſtlandes ein, die ſehr nützlich für das Volk waren. Fromme Leute im ganzen Lande haben Beiträge zu der Glocke geliefert; unter an⸗ derem kamen da faſt 150 000 alte Kupferſpiegel zuſammen, die zu der Glockenſpeiſe verwendet wurden. Früher war das größte Opfer, das eine Frau bringen konnte, die Darbringung ihres Spiegels; auf dieſe Art wurde genügend Metall für eine Glocke angeſammelt. Die große Shotokuglocke iſt 26 Fuß hoch, hat einen Umfang von 54 Fuß, einen Durchmeſſer von 16 Fuß und iſt einen Fuß ſieben Zoll dick; ſie wiegt 114 Tonnen. — Der„Prophet“ in hundert Hemden. Vor einigen Tagen ſtaub in Tunis Sidi Ali ben Djaber, eine Art Prophet, der die 75 Jahre ſeines gläubigen Lebens ausſchließlich„frommer Buße“ geweiht hatte. Er war ein Patriot und hat darum niemals den europäiſchen Teil der Stadt betreten. Jeder Neuerung abhold, be⸗ trachtete er u. a. die Inſtitution der Tramwah als Narvetei, und als ſie 1886 in Tunis eröffnet wurde, fand ſie ein unerwartetes und recht unbeguemes Hindernis in einer Barrikade, die die Landsleute des guben Ali bei Babs⸗Suika, dem Eingang in die Araberſtadt, auf Sie DOle. 0 atten. Ali war ein Asket. Seit ſeinen Jünglingsjahvon b eſtets ein und dasſelbe Hemd auf dem Körper. Und je weiter er ſeine Lehre verbreitete, deſto mehr Hemden er über das alte... Schließlich eypſchien er vor ſeinen Jüngern, nie dies eben nicht anders ſein konnte, in einer geradezu phäno⸗ menalen Dicke. Er war überzeugt, daß dies ſeinem Evangelium das nötige Preſtige geben mußte. Vor kurzem ſtieß er ſich eine Giſenſtange durch die Hand und befeſtigte die Stange dann durch eine ſchwere Eif am Fußboden. Die„Buße“ bekam ihm ſchlecht: die Wunde ward brandig und er ſtarb. Tauſende trugen ihn von Moſchee zu Moſchee Aus Paris wird ge⸗ ſchrieben: Eine Senſationsgeſchichte, die zuerſt in den Wandel⸗ gängen der Kammer erzählt wurde, beſchäftigt gegenwärtig die Par. Pveſſe. Unter allerlei geheimnisvollen Andeutungen wird berichket, derß die Gattin des Miniſters der Kolonjen, Clémentel, die ihrem Manmne erſt vor drei Wochen angetraut wurde, ſich bei einer ehelichen Untreue habe ertappen laſſen, und daß der Miniſter, um die Scheidungsklage dupchführen zu können, ſein Entlaſſungsgeſuch ein⸗ gereicht habe. Frau Clémentil, eine Engländerin von Geburt, war eine bildhübſche, vielumſchwärmte junge Wittpe, als ſie ihren jetzigen Mann kennen lernte. Ueber ihre Lebenshaltung waren ſchon früher allevlei unkontrollierbare Gerüchte im Umlauf; ſie verſtummten jedoch, als Herr Clémontel die üppige Frau zum Altar führte. Was an den neu aufgetauchten häßlichen Gerüchten wahr iſt, läßt ſich vorläufig nicht feſtſtellen. Auffallend iſt es, daß das offitziöſe Depeſchen⸗Bureau, die„Agence Havas“, die ſonſt nur für politiſche Zwecke in Bewegung geſetzt wird, ihren ganzen großen Dementier⸗ apparat in Gang brachte, um Herrn Clementels Ehewirren zu leugnen. Noch auffallender iſt es, daß Herrn Clementels Freunde urplötzlich auf den Gedanken kamen, zu Ehven des Miniſters ge⸗ wiſſermaßem als Vertrauens⸗, vielleicht aber auch als Beſleidskund⸗ gebung, ein Feſtmahl zu veranſtalten. Am allerauffallendſten aber iſt es, daß Madame Clemenbel nach einer langen Unterredung, die ihr Gatte mit dem Präfidentenm Loubet und mit dem Miniſter⸗ präſidenten Rouvier hakte, Frankreich verlaſſen hat und zu Schiff nach England gefahren iſt. Das iſt eine feſtſtehende Tatſache. die ſellbſt die„Agence Havas“ nicht abſtreiten kann. — Die Miniſtersgattin auf Abwegen. — maunen,: Deender General⸗Anzeiger. 8. Seite. N belaſten, ſondern um den Kindern der Bürgerſchaft die Ausbildung eines ſtädtiſchen Beitrages ſeien denkbar, aber dieſe verſchiedenen frührenden Fragen Stellung genommen hat. Der Antrag, den I zu geben, die wir für praktiſch halten.(Zuruf: Sehr richtig.) Die] Wege führten zu einem Ziele, nach dem Rom der werktätigen Hilfe.[ deutſchen Handwerkertag im Fahre 1907 in Mann⸗ Stadtverwaltung ſollte dieſen Ausbau im Auge behalten. Sto. König bemerkt, nach dem, was er berſönlich denke und[heim abzuhalten, fand allſeitige Zuſtimmung. Herr Groß⸗ Stadtbaurat Perbey führt aus, daß man infolge des ſchlechten] nach dem, was er über die Stellungnahme ſeiner Freunde gehört] Mannheim kam auf die gegenwärtige Fleiſchteuerung zu Wetter nicht weiter arbeiten konnte, und daß dadurch die Arbeit habe, könne er mitteilen, daß alle dem Gedanken, der der Anregung ſprechen und kritiſierte insbeſondere den Ausſpruch des Reichs⸗ öfters gehemmt werde. des Vorredners zugrunde liege, ſelbſtverſtändlich als Menſchen auf]kanzlers, daß die Städte die Fleiſchverſorgung ſelbſt in die Hand Der Antrag des Stadtrats wird ſodann angenommen. das ſympathiſchſte gegenüber ſtünden. Jeder habe ſeine Freude] nehmen möchten. Dieſe Zumutung ſei dem Handwerk ein Schlag Anſchaffung eines weiteren Umformers für die Umformerſtationen. daran, daß die hieſige Bürgerſchaft ſich von jenen ſchönen ins Geſicht. Redner empfahl ſodann eine von Herrn Sekretär 8 Stp.⸗V. König begründet in längerer Ausführung die Vor⸗ Motiven, von denen der Vorredner ſprach, habe leiten laſſen und Haußer verleſene Reſolution gegen die Fleiſchteuerung. 7 lage und empfiehlt ſie zur Anahme. ſich ohne Rückſicht auf Partei und Religion vereinigt habe zu dem Nachdem ſich mehrere Redner zu der Angelegenheit noch geäußert — ſchönen Menſchenwerke. Aber er teile mit andern im vorliegenden]hatten, wurde die Reſolution einſtimmig angenommen. Herr 1 Stp. Levi will bei dieſer Gelegenheit eine Anfrage an den] den den Standt d aet e der Stadt] Sekretär 5 fe den 5 Rat ſtellen. 1906 gehe das Elektrizitätswerk in eigene Regie Falle den Standpunkt, daß es unangebracht ſei, von der 2 Sekretäe Haußer referier e hierauf eingehend ü er ⸗ hohen Di 17 ma Brown, Boberi u. Co. habe etwas zu verlangen, nicht etwa, weil die Hilfe nicht gebraucht 6. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag in Köln. Herr g über. i N werde, ſondern lediglich aus dem Grunde, daß die Bürgerſchaft][ Herrmann, der 2. Vorſitzende der Kammer, erſtattete den Be⸗ Böhringer Söhne einen Vertrag abgeſchloſſen zum Satze von 5 und]ir Be ee eee eee Fannd icht ider die Konfere der büdiſchen en in Karlre 9 Pfg. die Kilowatſtunde. Was das heiße gehe daraus hervor, daß hervorragender Weiſe bereits derar iges getan ha 5 0 5 nfere n5 der badiſchen ammern in sruhe. 4 ſere Straßenbahn 10 Pfg. bezahlen müſſe. Geſchäftsleute bezahlen boffentlich bereit ſei, auch in Zukunft weitere Gaben zu bewilligen. An dieſen Vortrag knüpfte ſich eine ſehr angeregte Debatte, die ſich Pfers 8 Er halt das 55 155 55 1 5 9 85 75 Nach ſeinem Dafürhalten ſei deshalb im vorl egenden Falle kein]hauptſächlich um die Meiſterprüfung drehte. Herr Haußer 72 8 5 5 198 9 Grund vorhanden, von ſeiten der Stadt noch etwas zu geben. Wenn machte bekannt, daß der Prüfungstermin demnächſt veröffentlicht 15 Jul 1505 5 5 8 D 8 rat ha 5 der Vorredner ſagte, der Betrag ſpiele keine Rolle, ſo ſollte man] werde. Der Tag werde jedoch von dem Vorſitzenden des Prüfungs⸗ 8— 00 ſbenen nich i 3 1 5 111 5 05 dies nicht ganz beiſeite ſchieben. Die Stadt müſſe ſich mit einem]ausſchuſſes noch bekannt gegeben. Zu der Aufſtellung der Vor⸗ halte dieſen 5 hervorragenden Betrage bei der Sache beteiligen. Nur mit einem ſchlagsliſte für die Neubeſetzung der Meiſterprüfungskommiſſion 5 Bürgermeiſter N e riden e Nortebtier⸗ daß großen Betrage könne die Stadt diejenige Rolle einnehmen, welche wurde von Sekretär Hau ßer bemerkt, daß zu den beiden für öglich ſein werde, vor dem 1. Jull 1907 im Lohnausſchuſſe Eint der Antragſteller ihr zuteilen wolle. Es ſei geſagt worden, es ſei Heidelberg genannten Herren noch drei weitere zu bezeichnen ſeien. 1 28 Feftten Dadf Zum Vorſchla 0 priiger Schließlich 1 75 von der Stadt ſchon früher in ſolchen Fällen gegeben worden, z. B. Erwünſcht wäre es, wenn man Herren vom Lande dazu beſtimmen 58 69 2 icht 105 1 8 50 9505 55 5 5 Aaleſund, Aber was früher geſchehen iſt, halte ich nicht für richtig.“[ würde. Unter Anträge und Eingaben äußerte ein Kammermit⸗ 1250 auch der Anſicht, 5 85 ee eſtehen zuHier, wo alle Altersklaſſen vom Kinde an in ſo lebendiger Weiſe glied den Wunſch, die Lehrzeit für Metzger und Bäcker auf 2 Jahre 5 zaſſen. Allen 25 VVVl,ñ;s eine]Anteil genommen hätten, betrachte er den Fall, daß die Stadt von]zu reduzieren. Herr Haußer macht aber darauf aufmerkſam, LFJiran üönne maß micht ſodlectt bebandenn Das Kabel lel ſich aus geben ſolle, als nicht gegeben. daß die Kammer ſ. Zt. den Beſchluß gefaßt habe, für alle Gewerhe mit einem Koſtenaufwand 00 Megelegt worden. würde Stb. Wiedemann bemerkt, er könne die Bedenken des] eine Zjährige Lehrzeit vorzuſchreiben. Dieſen Beſchluß nun ab⸗ 80 8. bollftändie Die Firma garantiert eine Ab⸗ Vorredners wohl begreifen. Aber er möchte daran erinnern, daß] zuändern, laſſe ſich nicht ſo ohne weiteres bewerkſtelligen. Auch 6 gahme von 600 ae 19 man in ähnlichen Fällen einſtimmig nur dem Herzen gefolgt ſer] müßten ganz triftige Gründe dazu angeführt werden. Herr 0 etont, daß dieſe Angelegenheit und nicht mit dem Verſtand an die Frage herangetreten ſei. Es] Veith von Adelsheim bringt verſchiedene Mißſtände bei Arbeits⸗ mindeſtens dreimal Gegenſtand langer Erörterungen im Stadtrate war und der Stadtrat ſich damit eingehend befaßt habe. 0 Stb. Levi bemängelt die Antwort des Herrn Bürgermeiſter Ritter. Er begreife nicht, wie man ſich zu dem Prinzip des Herrn 1 Bürgermeiſters ſtellen könne. Es ſei dasſelbe Prinzip wie von dem 9 Marktweibe, das Eier auf den Markt bringe, welche ſie ſelbſt für 5 Pfg. erſtanden und um 4 Pfg. der Maſſe wegen verkaufte. Es F könne Vetterleswirtſchaft zwiſchen Brown, Boveri u. Co. und der Firma Böhringer getrieben werden, aber von der Bürgerſchaft könne es nicht verſtanden werden, daß man der Firma Böhringer Söhne ein Geſchenk von 80 000 M. mache. Daß man hierbei kaufmänniſch gehandelt und die Intereſſen der Stadt wahrte, könne nicht die Rede 8 ſein. Der Stadtrat habe verflucht ſchlecht die Intereſſen der Stadt d3 gewahrt. 3 Stadtrat Duttenhöfer bemerkt dem Vorredner, daß er * auch rechnen gelernt habe und nicht wiſſe, wie Sto. Levi dazu 9 komme zu ſagen, wir hätten ein ſchlechtes Geſchäft gemacht. Im 2 Gegenteil, man gewinne noch 3600 M. Er beſtreite, daß Herr Levi ein guter Rechner ſei, wenn man etwas ohne Auslagen bekomme. Hier handle es ſich um keine Sympathie oder Antipathie, ſondern um ein einfach Rechenexempel. Oberbürgermeiſter Beck ſchlägt vor, die Akten über dieſe An⸗ gelegenheit offen liegen zu laſſen, damit jedermann den Gang der 7 Verhandlungen mit der Firma genau verfolgen könne. Es liege ihm daran, daß möglichſt viele Herven von den Akten Einſicht nehmen. Sie werden aber doch zugeben müſſen, daß diejenigen Herren, die für den Antrag waren, gerade doch auch nicht ſo ohne alle Gründe gehandelt haben. Die Aktien werden mindeſtens 8 Tage ausgelegt werden. Stadtrat Barber kommt auf die Ausführungen des Stadt⸗ rats Duttenhöfer zurück und bemerkt, daß der Stadtrat die Groß⸗ induſtrie ſtets gehegt, gepflegt und unterſtützt habe. Das Elektrizi⸗ lätswerk ſei jetzt vollſtändig belaſtet. Ein jeder habe Anſpruch darauf, daß er gleichmäßig behandelt werde. Der Vertrag ſei eine Un⸗ gerechtigkeit. Tatſächlich ſeien der Firma 30 000 Mark geſchenkt worden. Stv. Dr. Weingart bemerkt, daß auch ihm die Darlegung des Stp. Levi recht zu ſein ſcheint. Das Vorgehen der Firma ſei N Richt faire und es ſei ihr durchaus kein Vorwurf zu machen, ſon⸗ dern dem Stadtrat. Er habe die Rechte der Vürgerſchaft nicht ſo 1 gewahrt, wie es wünſchenswer: geweſen wäre. Er wolle gerne von ̃ den Akten Einſicht nehmen. Stb. König bemerkt, man ſollte ſich vorläufig mit dem Ein⸗ ſehen der Akten begnügen. 25 Sto. Bensheimer: Man ſollte dem Kollegium nach der 85 der Akten zu einer nochmaligen Ausſprache Gelegenheit geben. Sty. Levi bemerkt, derartige Geſchenke wie bei Böhringer ſeien nicht die erſten. Der Firma Brown Boverie ſeien ſeitens der Stadt auch noch zirka 80 000 M. Steuernachläſſe bewilligt worden. In dieſem Jahre ſeien im Budget 11000 M. Steuernachläſſe ent⸗ halten, die ohne erſichtlichen Grund bewilligt worden ſeien. Bürgermeiſter Martin erwidert, die Steuernachläſſe ſeien ein Aetzuibalent für außerordentliche Gegenleiſtungen der Firma geweſen. Die ſtadträtliche Vorlage wird alsdann einſtimmig angenommen. Beitragsbewilligung für die Opfer des ruſſiſchen Maſſenmordes. Damit wäre die Sitzung beendigt geweſen, wenn nicht noch eine vom Stadtverordnetenvorſtand eingebrachte Interpellation über die Fleiſchnot und ein Antrag der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ Hon, für die Opfer des ruſſiſchen Maſſenmordes 8000 M. aus ſtädtiſchen Mitteln zu ſtiften, vorgelegen hätte. Stv.⸗V. Fulda bringt den Antrag des Stadtverordnetenvor⸗ ſtaudes zur Kenntnis, demzufolge der Vorſitzende erſucht wird, ein Referat über den Verlauf des deutſchen Städtetags in Berlin zu erſtatten und im Anſchluß daran eine Diskuſſion über die Fleiſchnot zuzulaſſen. Das Haus iſt nur noch ſehr ſchwach beſetzt. Am ſtärkſten iſt die ſogialdemokratiſche Fraktion noch bertreten. Am Stadtratstiſch ö den Bürgermeiſtern noch die Stadträte Dr. Stern und rber. Oberbürgermeiſter Beck bemerkt, angeſichts der eingehenden Schilderung des Tatſächlichen des harmloſen Verlaufes des Städte⸗ tages und der daran ſich knüpfenden Würdigung in den Tages⸗ zeſtungen glaube er nur eine ziemlich farbloſe Darſtellung des Ver⸗ laufs geben zu können. Dagegen ſei er gern bereit, eine Dis⸗ kuſſion über die Fleiſchnot zuzulaſſen, ſofern dies der Bürgeraus⸗ ſchuß wünſche. Stv.⸗V. Fulda geſtattet der Erledigung des ſozialdemokrati⸗ chen Antrages, der den Stadtrat erſucht, für die Opfer des ruſſi⸗ ſchen Maſſenmordes 3000 Mark zu betwilligen, den Vorrang. Stv. Dr. Frank begründet hierauf den Antrag ſeiner Frak⸗ kon. Die Gelegenheiten ſeien ſelten, wo die Vertreter der ver⸗ ſchiedenſten Weltanſchauungen zu einer einheitlichen Aktion zuſam⸗ trenſtehen. Das ſei bei dieſer Frage der Fall. Es genüge abe! nicht, daß die Privatwohltätigkeit eingreife, ſondern auch die Ge⸗ meinden müßten offen vor aller Welt bekennen, wie man über die Vorgänge in Rußland denke. Der Betrag, den man bewillige, ſpiele eine ſo bedeutende Rolle nicht. Die Bedeutung des Antrages liege ürfn, daß die Welt erfahre, daß man in Mannheim noch freiheit⸗ lich denke über Vorgänge, die weit über die Grenzen des eigenen des hinausgingen. Städtiſche Beziehungen zu Rußland ſeien inſofern vorhanden, als ja gerade hier in Nannheim das Zentrum des füddeutſchen Getreidehandels ſei und Odeſſa z. B. mit am ſchwerſten gelitten habe, Verſchiedene Motive für die Zubilligung „ rrrrrrr — handle ſich nicht um den Betrag, ſondern um die moraliſche Unter⸗ ſtützung. Stb.⸗V. Magenau bekennt ſich zu der Anſicht des Herrn König. Wenn die Stadt Mannheim als ſolche einen Beitrag leiſte, dann müſſe es ein großer ſein. Er halte das Kollegium aber nicht für berechtigt, über derartige Beträge zu beſtimmen, ohne daß man davon überzeugt ſei, daß ſie von allen Kreiſen gutgeheißen würden. Stv. Wüſt ſteht auf dem Standpunkt, daß es einen ſchlechten Eindruck machen würde, wenn der Antrag abgelehnt würde. Er werde deshalb dafür ſtimmen. Oberbürgermeiſter Beck macht auf den Umſtand aufmerkſam, daß nur noch etwa 40 Mitglieder anweſend ſeien. Stv. Levi hält es für unfair, daß der Vorſitzende durch die Bemerkung gewiſſermaßen ſage, daß man nicht mehr beſchluß⸗ fähig ſei. Oberbürgermeiſter Beck konſtatiert, daß ihm dieſe Abſicht ferngelegen habe. Man ſehe es ja ſelbſt, daß der Stadtrat nur noch durch 2 Mitglieder vertreten ſei. Stvo. König möchte wünſchen, daß die Debatte nicht darunter leide, daß unfreundliche Worte fielen. Man ſollte die Reſolution bis zur nächſten Sitzung verſchieben.(Proteſtrufe auf der Linken.) Stv.⸗V. Ful da bemerkt, wenn ein bindender Beſchluß gefaßt werden müßte, würde er gegen die Abſtimmung ſein, aber ſo handle es ſich ja nur um eine Reſolution. Oberbürgermeiſter Beck konſtatiert, daß er trotz der Anzweif⸗ lung der Beſchlußfähigkeit die Begründung der Interpellation zu⸗ gelaſſen habe. Auch habe er nicht erklärt, daß er eine Beſchluß⸗ faſſung nicht zulaſſen wolle, obwohl beides von ſeinem Ermeſſen abhängig geweſen wäre. Er habe beides zugelaſſen, weil er aus der Zahl der Anweſenden keine Folgerungen ziehe. Sto.⸗V. König: Ich möchte erklären, daß ich perſönlich für die Reſolution ſtimmen werde. Nach ſeiner Meinung würden ſeine Fraktionskollegen dasſelbe tun, wenn ſie anweſend wären. In derauffolgenden Abſtimmung wird der Antrag der Sozial⸗ demokraten bei einigen Stimmenthaltungen angenommen. Die Fleiſchnotinterpellation. Der Saal hat ſich noch mehr geleert. Anweſend iſt vom Stadt⸗ rat nur noch Dr. Stern, vom Bürgerausſchuß einige Demokraten und etwa 10 Sozialdemokraten. Sty. V. Ful da will in Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit nur die Hauptgeſichtspunkte kurz hervorheben. Eine Angahl ſtädt. Kollegien hätten ſich ſchon über die Frage ausgeſprochen. Redner weiſt vor allem die Behauptung zurück, daß für die Fleiſchnot der Handel verantwortlich zu machen ſei. Man wiſſe ganz genau, daß die Sperrung der Grenzen ſchuld daran ſei. Man habe es bei der Fleiſchteuerung mit keinem vorübergehenden Zuſtand zu tun. Er habe ſich vielmehr ſchon ſeit Jahren langſam entwickelt. Die Preis⸗ ſteigerung werde kein Ende nehmen, bis nicht die Regierung eine andere Politik verfolge. Ein Geſichtspunkt ſei in der Preſſe noch nicht genügend hervorgehoben worden: daß man die Portionen kleiner machen werde, um eine Preiserhöhung zu vermeiden. Redner beleuchtete dann noch die nachteiligen Folgen der Fleiſchteuerung, die vor allem unſere Konkurrenz mit dem Ausland außerordentlich verſchlechtere und brachte eine längere Reſolution zur Ver⸗ leſung. Str. Dr. Stern bezweifelt die Beſchlußfähigkeit des Hauſes, weil man bei der Anweſenheit von etwa 20 Mitgliedern mit der Annahme der Reſolution keinen Eindruck nach außen machen werde. Oberbürgermeiſter Beck: Es würde genügen, wenn man zu Protokoll geben würde, daß gegen die Ausführungen nichts ein⸗ gewendet worden ſei. Sto. Levi: Ich möchte beigefügt wiſſen, daß die Stadtverwal⸗ tung die Konſequenz daraus ziehen und den ſtädtiſchen Arbeitern eine entſprechende Teuerungszulage gewähren möge. Oberbürgermeiſter Beck: Ich wäre gern bereit, jetzt noch über den Städtetag zu berichten, damit Sie nicht meinen, ich wollte dem Bürgerausſchuß nicht gern referieren.(Heiterkeit.) Die Sitzung wird hierauf gegen 8410 Uhr geſchloſſen. * Vom Briefpoſttarif— der amtlichen Zuſammenſtellung aller Verſendungsbedingungen, Taxen pp. für den Brief⸗ und Poſt⸗ anweiſungsverkehr mit dem Auslande— wird im Januar 1906 eine Neuauflage erſcheinen. Dieſe ſowie der Sonderabdruck der Umrech⸗ nungstabellen für Poſtanweiſungen nach dem Ausland aus dem ge⸗ nannten Tarif werden zum Selbſtkoſtenpreis an das Publikum ab⸗ gegeben. Beſtellungen darauf ſind bis ſpäteſtens 14. Dezember beim Poſtamt J hier anzubringen. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feierte dieſer Tage Herr Ferdinand Doſer in Neuhofen, Oberjäger des Herrn General⸗ konſul Reiß. Als ausgezeichneter Schütze in Jägerkreiſen weit und breit bekannt, erfreut ſich der Jubilar von Seiten ſeines Prinzipals und ſeiner Jagdgäſte allgemeiner Wertſchätzung und Achtung, welche er ſich durch ſeinen offenen, ehrlichen Charakter erworben hat. * Verein für Volksbildung. Der dritte Vortrag der hieſigen Aerzte hat nicht, wie die Annonce ergab, bereits am 1. ds. ſtatt⸗ gefunden, ſondern findet erſt am 12. ds. ſtatt. Die Beſucher der Vorträge ſeien darauf aufmerkſam gemacht. Aus der Handwerkskammer, Die heute vormittag im Lokale der Handwerkskammer abgehaltene Vollverſammlung war von ſämtlichen der Kammer angehörigen Bezirken beſucht. Herr Geh. Oberreg.⸗Rat Pfiſterer ſowie Frh. v. Rothberg wohn⸗ ten den Verhandlungen bei. Herr Stadtrat Leonhard, der Vorſitzende der Kammer, eröffnete um 10 Uhr die Sitzung und hieß alle Anweſenden herzlichſt willkommen. Freiherr v. Roth⸗ berg dankte dem Redner und verſprach, ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Handwerks zu ſtellen. Der Sekretär der Kammer, Herr Haußer, verlas alsdann den Tätigkeitsbericht. Aus demſelben iſt zu entnehmen, daß die Kammer zu allen das Handwerk be⸗ vergebungen am Bahnhofsbau in Oſterburken zur Sprache. Freih v. Rothberg bittet um objektive Unterlagen über dieſen Fall, um womöglich bei derartigen Vorkommniſſen Abhilfe zu ſchaffen. Herr Herrmann iſt der Anſicht, daß eine diesbezügliche War⸗ nung von oben herunter ſehr am Platze wäre. Nachdem noch ein Mitglied Herrn Stadtrat Leonhard gebeten hatte, in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kammermitglied ſich der Bahnſtrecke Hardheim⸗Walldürn anzunehmen, ſchloß Herr Leonhard mit Worten des Dankes an alle Anweſenden und mit dem Verſprechen, daß er alles tun werde, was in ſeiner ſchwachen Kraft läge, um 1 Uhr die Sitzung. *Volkszühlungsergebniſſe. Baden⸗Baden 16 204 Einwohner (+ 486), Raſtatt 14 412(+ 471), Ooos 3476(+. 788), Wieſenthal 38506( 236), Endingen 3065(+ 100), Iffezheim 1866(+ 84), Malſch 4136, Mörſch 3082( 238), Engen 1867(+ 247), Thiengen 2447(J 114), Triberg 3715(+ 347), Buchen 2179(+ 175), Bühker⸗ thal 4468, Urloffen 2470, Bühl 3480, Weinheim 12 586(. 1869), Neckarhauſen(A. Mannheim) 1667( 124), Dresden 514 288 (+ 33 624), Chemnitz 243 964(=. 37 051), Braunſchweig 186 428, Eſſen 229 270(gegen 118 863), Heidelberg 49 151(mehr 5150), Hannover 249 619. Nus dem Grossherzogtum. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Der Schrift⸗ ſteller Hermann Stegemann, Redaktionsmitglied der„Basl. Nachr.“, hat den Ruf an die neugeſchaffene Stelle eines Kurkommiſſärs für Badenweiler erhalten und angenommen.— In Aach (A. Pfullendorf) brannte das Anweſen des Holzmachers Hor⸗ lacher nieder. Schaden ca. 10 000 M.— In Memwangen (A. Ueberlingen) wurde das Anweſen des Landwirtes Hämmerle ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt gegen Cheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Man ſchreibt uns: Auf das durch den Vorſitzenden des Kuratoriums Geh. Oberregierungs rat Pfiſterer und den Direktor der Hochſchule für Muſik an die Großherzogin gerichtete Glückwunſchſchreiben iſt nachſtehendes Tele⸗ gramm eingegangen:„Herrn Geh. Oberregierungsrat Pftſterer, Mannheim: J. K. H. die Großherzogin läßt Ihnen und Herrn Direktor Bopp für die im Namen der Hochſchule für Muſtk dar⸗ gebrachten freundlichen Glückwünſche zum Geburtstage Höchſtihren herzlichſten Dank übermitteln. Allerhöchſtdieſelbe wird die Anſtalt und ihre bedeutende Wirkſamkeit auch fernerhin ſtets mit beſon⸗ derer Teilnahme und aufrichtigen Wünſchen begleiten. Für die Vorlage des Feſtprogramms zum 3. Dezember, von welchem J. K. Hoheit mit lebhaftem Intereſſe Kenntnis genommen hat, läßt Allerhöchſtdieſelbe vielmals danken. Schloß Baden⸗Baden, 5. Dez 1905.(gez.) von Chelius.“ 5 Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik in Ludwigshafen a. Ry veranſtaltet am Sonntag, den 10. Dezember, nachmittags 4% ein Konzert in der oberen proteſtantiſchen Kirche. Soliſten ſind: Herr Wilhelm König, Konzertſänger in Ludwigshafen (Bariton), Herr Johannes Stegmann, Hofmuſikus in Mann⸗ heim(Harfe), Herr Adolf Sillib, Organiſt in Mannheim (Orgel). Die Direktion liegt in den Händen des Muſikdirektors H. Bieling. Das Programm umfaßt folgende Nummern: 1. Sonate, B⸗dur(1. Satz) für Orgel b. F. Mendelsſohn⸗Bartholdh. 2. a) Bußgebet, b) Bitten(für gem. Chor) von Orlandus Laſſus und L. v. Beethoven. 3. a) Wanderers Nachtlied, b) Litanei(für Bariton) v. Fr. Schubert. 4. a) Réverie, Op. 26, b) Priere, Op. 22(für Harfe) v. A. Haſſelmans. 5. Pſalm 121 für gem. Chor v. K. Müller⸗Hartung. 6. Zwiegeſang aus Op. 174, für Orgel bon J. Rheinberger. 7.„Gott ſei mir gnädig“, Arie aus„Paulus“ von F. Mendelsſohn⸗Bartholdh. 8.„Domine, ſalvum fae regem noſtrum“, für gem. Chor, Harfe und Orgel v. G. Laſſen. Der Direktor des königl. württ. Haus⸗ und Staatsarchiys Dr⸗ von Staelin wurde, wie der„Staatsanz.“ berichtet, unter Ver⸗ leihung des Titels und Ranges eines Präſidenten in den Ruhe⸗ ſtand verſetzt. Hochſchulnachrichten. An der Univerſität Freiburg i. B. hat ſich der als Nachfolger O. Puchſteins auf den Lehrſtuhl für klaſſiſche Archäologie berufene außerordentliche Profeſſor Dr. H. Thierſch(vordem Privatdozent an der Univerſität München) am 380. November mit einer Antrittsrede über den„Pharus von Alexandria“(den berühmten Leuchtturm) eingeführt.— Zum Aſſiſtenzarzt an der Univerſitätsklinik in Tübingen iſt Dr. A. Fießler aus Grötzingen in Baden ernannt worden.— Montag abend ſtarb in München nach kurzem Krankenlager Univerſt⸗ tätsprofeſſor Dr. Schmaus im Alter von 44 Jahren. Schmaus war ein hervorragender Pathologe.— Profeſſor Dr. Alfons Kißner, der Vertreter der romaniſchen Philologie an der Unt verſität( Marburg, tritt mit Ablauf des laufenden Winter⸗ ſemeſters vom Lehramt zurück. Der Gelehrte, ein Hamburger, iſt 61 Jahre alt.— Der Privatdozent für Zoologie an der Univerſität Marburg, Profeſſor Dr. A. Brauer, iſt zum.o. Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät der Berliner Univerſität ernannt worden. Zugleich iſt ihm die vom Geheimen Regierungsrat Prof⸗ Dr. K. Möbius bisher bekleidete Direktion des Zoologiſchen Mu⸗ ſeums übertragen worden. 75 Der Schriftſteller Biggo Stuckenberg in Kopenhagen iſt geſte geſtorben. Prof. Joſef Uphues hat die Krone 38. Klaſſe mit der Schleife erhalten. Pariſer Premiere. Die Dienstag abend im Pariſer Vaude⸗ ville⸗Theater ſtattgehabte Erſtaufführung von Balzaces„Con⸗ fine Bette“, für die Bühne bearbeitet von de Courzelles 5 zum Roten Adlerorden fand ſtürmiſchen Beifall. Die ſtarke Wirkung der vorliegenden 4. Seite⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 7. Dezember. Bearbeitung beruht ausſchließlich auf groben Effekten, obwohl das Stück äußerlich dem bekannten Roman folgt. Ein Whiſtler⸗Denkmal ſoll in Chelſea errichtet werden. Auguſte Rodin hat ſich bereit 1, die 2 dieſes Werkes zu übernehmen. Man be htigt, tepliken der Statue in Paris und in den Vereinigten Staaten aufzuſtellen. Man ſchätzt die Geſamtkoſten auf 40 000., von denen 10 000 M. durch einen Fond geſpendet werden, den die internationale Geſell⸗ ſchaft der Bildhauer, Maler und Stecher zuſammengebracht hat. Parlamentariſches. In die Budgetkommiſſion des Reichstags entſen⸗ det die nationalliberale Fraktion die Abg. Dr. Beumer, Graf Oriola und Dr. Paaſche mit der Maßgabe, daß bei den ſüd⸗ weſtafrikaniſchen Bahnen und bei der Marine Abg. Dr. Semler, beim Reichsamt des Innern Abg. Dr. Hieber, beim Auswärtigen Amt, beim Poſt⸗ und Telegraphenetat Abg. Patzig, bei den Reichseiſenbahnen Abg. Schlumberger und Dr. Hieber und beim Kolonialetat Abg. Hagemann an Stelle des einen(oder zweier) per erſtgenannten Abgeordneten in die Kommiſſton eintritt. Lelzte hacrichten und Telegramme. Annahme der Finanzkontrolle durch die Pforte. Konſtantinopel, 7. Dez. Die Pforte hat geſtern eun ihre Vertreter bei den Mächten ein Schreiben gerichtet, in welchem ſie mitteilt, daß ſie die Finanzkontrolle mit einigen Abänderungen, entſprechend dem Landesgeſetz, ange⸗ nommen hat. Die Vertreter wurden angewieſen, das Rund⸗ ſchreiben den betreffenden Regierungen mitzuteilen und ſie zu ec⸗ ſuchen, daß ſie ihre Botſchafter beauftragen, die Vorſchläge der Pforte gutzuheißen. Deutſcher Reichstag. wW. Berlin, 7. Dezember. Am Bundesratstiſch: v. Tirpitz, Freiherr v. Stengel, Freiherr von Rheinbaben und Erbprinz von Hohenlohe⸗ Langenburg. Das Haus ſetzt die geſtrige Beratung fort. Die Flottenvorlage. Staatsſekretär im Reichsmarineamt v. Tirpitz begründet die Marine⸗Vorlage. Die etatmäßige Vermehrung unſeres Panzerge⸗ ſchtwaders um 6 große Kreuzer diene Friedens⸗ und Kriegs⸗ gwecken, in erſter Beziehung alle ſogenannten Auslandskreuzer um die gewaltig wachſende Seeintereſſen des Reiches zu fördern, um dem Handel einen Rückhalt zu geben, ſowie die Flagge zu zeigen, wo es erforderlich iſt. Im Kriegsfalle dienen die großen Kreuzer, welche uns in der Heimat zur Unterſtützung der Schlachtflokte dienen, gußerhalb der Heimat zur Schädigung der Intereſſen des Gegners. Uebrigens haben die Ssemächte im Verhältnis zur Zahl der Seeſchiffe bedeutend größere Kreuzergeſchwader nls wir. Bei den übrigen Nationen ſtellt ſich das Verhältnis der Linienſchiffe zu den großen Kreuzern wie 1: 1, bei uns aber wie 82 1, d. h. auf 3 Linienſchifſe entfällt ein großer Kreuzer. Durch die geforderte Vermehrung werden ſich die Verhältniſſe bei uns wie 2 1 ſtellen und dadurch wird eine beſſere Proportion unſerer Seeſtreitkräfte Hergeſtellt werden. Der Staatsſekretär geht dann zu der in der Denkſchrift zum Stat geforderten Vermehrung der To r⸗ pedobdote über, die es ermöglichen ſollen, daß bwir ſtatt 9 Torpedobvotsflottillen deren 12 mit 144 Booten beſitzen. Die Unterſeeboote haben durch neue Vervollkommnungen eine gewiſſe Bedeutung für einen engbegrengten Zeck bekommen. Reber die Zukunft der Unterſeeboote kann ich nichts ſagen, doch müſſen wir hinreichende Verſuche machen. Eine Steigerung des Deplazements der Linienſchiffe darf, nachdem die übrigen Staaten, namentlich infolge der Tſu⸗ ſchimaſchlacht, damit ſprunghaft vorgegangen ſind, nicht verſchoben werden. Die Unterwaſſerkonſtruktion der Schiffe muß noch mehr gegen Unterſeeexyploſionen geſchützt werden. Dies lehrt der Luſſiſch⸗ japaniſche Krieg. 5 De Schkeuſen des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanals müſſen vergrößert werden. Dies fordert ſchon auch der Kauffahrteiwerkehr. Die Perſonalquote und das NRekrutenkontingent werden in den nächſten 5 Jahren kaum weſentlich mehr erfordern als das, was während der letzten 6 Jahre verlangt wurde. Beſonders nötig iſt die Ausbildung der Artillerie, welche die Seeſchlacht entſcheidet. Die Hauptziele ſind die Stei⸗ gerung der Treffſicherheit und die Feuergeſchwindigkeit. Gegen⸗ über den Stimmen, welchen die Vorlage zu weit, und anderen, welchen ſie nicht weit genug geht, hoffe ich, daß die Regierungen das Richtige getroffen haben und wünſche, daß eine möglich ſt große Mehrheit die Vorlage annehme, damit 188 ſehe, daß die erwählten Vertreter des Volkes geſchloſſen hinter der deutſchen Flotte ſtehen.(Beifall.) Und Bebel ſprach. ebel(Soz.) führt aus: Wir proteſtieren erſtens gegen ie bbrts welche in dem plötz⸗ lichen Reichstagsſchluß im Mai und in der ſpäten Wiedereinberufung liegt. Die Thronrede ſprach von Mächten, zu denen wir in korrekten und ſolchen, zu denen wir in freundſchaftlichen Beziehungen ſtehen. Auch die geſtrigen Aeuße⸗ kungen des Fürſten Bülow, daß die auswärtige Lage keine durchaus befriedigte ſei, kennzeichnen den Eruſt der Situation. Der Kaiſer ſagte kürzlich bei dem Moltkebankett: Das Schwert iſt ge⸗ ſchliffen..w. Prinz Ludwig von Bahern ſagte, man müſſe dem Kaiſer danken, daß er einen großen Krieg verhütet habe. Da müſſe man wirklich den Kanzler fragen: „Was iſt los geweſen?“ Welchen Zeiten gehen wir entgegen? Ich beſtreite, daß in der öffentlichen Meinung Englands eine Abneigung gegen uns oder bei dem deutſchen Volke eine Animoſität gegen England beſteht. In der Marokkofrage änderte ſich die Lage plötzlich burch die Kaiſerreiſenach Tanger, die bei den Marokkanern unerfüllbaren Hoffnungen— wie 1896 die Kaiſerdepeſche an Krüger — und bei den andern Mächten Mißtrauen hervorrufen müſſe. Durch die fehlerhafte Marokkopolitik wurde Frankreich und England erſt richtig zuſammen⸗ geſchweißt. Warum hielt Bülow Jaures von Berlin fern, der immer den Frieden mit Deutſchland befürwortet und hier eine Friedens⸗ Demonſtration beabſichtigte? Er ſtellt unter Hinweis auf den Amſterdamer Kongreß die deutſche Sozialdemokratie als un⸗ palriotiſch und die franzöſiſche als patriotiſch hin. Die franzöſiſche Preſſe behauptet öfters das Umgekehrte. Beides iſt gleich lächorlich. Der Vorgang war eine Blamage vor der ganzen Welt. Deutſchland genießt mit Recht den Ruf, nach Rußland Dder reaktionärſte Staat zu ſein.(Fürſt Bülow iſt in⸗ gwiſchen im Saal erſchienen.) Die Lage in Rußland. * Petersburg, 6. Dez.(Via Eydtkuhnen. Von einem Privatkorreſpondenten.) Die Lage in Petersburg iſt un⸗ veränder. Die gusſtändigen Poſt⸗ und Telegraphenbegmien halten daran feſt, daß ſie den Rücktritt Durnow; herbei⸗ führen wollen. Sympathiebezeugungen und Spenden gehen ihnen in großer Zahl zu. Der Verband der Staatsbeamten ſprach ebenfalls in einer mit zahlreichen Unterſchriften ver⸗ ſehenen Reſolution ſeine Zuſtimmung zu den Beſtrebungen der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten aus. Die Beweiſe mehren ſich dafür, daß von dermonarchiſchen Partei mit Hochdruck gearbeitet wird, um die Konſtitution zu hinter⸗ treiben. * Petersburg, 7. Dez.(Ueber Eydtkuhnen. Peters⸗ burger Telegraphen⸗Agentur.) Der bisherige Generalkonſul in Beirut, Demerik, iſt zum Generalkonſul in Salonik er⸗ nannt. An ſeine Stelle tritt der Kammerjunker Fürſt Gagarin. Sſacharow ermordet. * London, 7. Dez.„Daily Telegraph“ wird aus Petersburg vom 5. ds. Mts. gemeldet: Der frühere Kriegsminiſter General Sſacharow wurde nachmittags in Saratow von einer Frauerſchoſſen, welche in dem Hauſe des dortigen Gouverneurs vorſprach, den General zu ſprechen wünſchte und, als derſelbe erſchien, drei Schüſſe auf ihn abgab. Die Frau wurde verhaftet. Sie erklärte, daß ſie ein Urteil der fliegenden Kampfabteilung der ſozialrebolutionären Partei vollſtreckt habe. Livland im Kriegszuſtand. * Petersburg, 6. Dez.(Petersburger Telegraphen⸗ agentur über Eydtkuhnen.) Ueber das Gouvernement Livland iſt der Kriegszuſtand verhängt worden.— Zum außerordentlichen Ge⸗ ſandten in Chriſtiania iſt Botſchaftsrat Krujenski ernannt worden. Das Reichsratsmitglied General Pantelejew wurde zum General⸗ adjutanten ernannt. ** * Moskau, 5. Dez.(Petersburger Telegr.⸗Agentur über Eydtkuhnen.) Ein Teil der verhafteten Mitglieder des Poſt⸗ und Telegraphenbeamtenverbandes iſt frei gelaſſen worden. Die Mo⸗ narch, tenpartei entſendet im Namen der rein ruſſiſchen, orthodoxen Bevölkerung zur Abgabe einer feierlichen Erklärung über die Feſti⸗ gung der Autokratie eine Abordnung an den Kaiſer. »Odeſſa, 7. Dez. Im Zollamt iſt ein allgemeiner Stbreik auf politiſcher Baſis ausgebrochen. Der Poſt⸗ und Tele⸗ graphenſtreik hält noch an. Es beſteht keine Ausſicht für ein raſches Ende. Heute wurde in 60 Synagogen eine Trauerfeier für die Ermordeten abgehalten. Auch Verſammlungen fanden ſtatt, denen viele Juden beiwohnten. Es herrſcht Ruhe, ungeachtet der Hetzerei der Aufwiegler. Die Juden beſchloſſen lt.„Frkf. Ztg.“, in einer außerordentlichen Sitzung dem Grafen Witte zu depeſchieren, den Forderungen der Poſt⸗ und Telegraphenangeſtellten nachzugeben. Auswärtige Firmen liquidieren keine Geſchäfte. Die Maſſen⸗ auswanderung dauert fort. W. Frankfurt, 7. Dez. Der Beſitzer der Möbelfabrik Philipp Niederhöfer, Kaiſerſtraße 54, wurde heute vormittag von dem Perſonenaufzug im dritten Stockwerk erfaßt und zu Tode gedrückt. Die Feuerwehr mußte den Aufzug in Stücke ſchlagen, um den Leichnam zu entfernen. * Hechingen, 7. Dez. Heute früh iſt hier der preußiſche Landtagsabgeordnete Landgerichtsrat Hodler(Ztr.) geſtorben. * Berlin, 7. Dez. Nach der Volkszählung beträgt die Einwohnerzahl von Berlin 2 033 900. * Paris, 7. Dez. Der ſozialiſtiſche Verband in Nantes lehnte die Kandidatur Millerands für die nächſte Kammerwahl mit großer Mehrheit ab. * Paris, 7. Dez. Das ſozialiſtiſch⸗radikale Wahlkomitee haben unter dem Vorſitze Peletans, beſchloſſen, daß ihre Par⸗ teien bei den nächſten Kammerwahlen für die Kandidaten aller Gruppen des Bloecks einig einzutreten haben. * Kopenhagen, 7. Dez. Der Verweſer des Kriegs⸗ miniſteriums, Oberſtleutnant Seedorff, iſt in der vergangenen Nacht geſtorben. * Chriſtiania, 7. Dez. Heute fand in allen Kirchen ein Dankgottesdienſt für den glücklichen Ausgang der Königswahl ſtatt. Der König, die Regierung und die Stadtverwaltung wohnten dem Gottesdienſte bei. Vermiſchtes. — Schiffsunfälle. Die Zeitung„Gotländingen“ meldet, daß der deutſche Dampfer„Bingen Slite“ auf Gotland anlief, nachdem er vergebens verſucht hatte, die Ladung in Reval zu löſchen; er hatte Poſt ſowie 40 Telegramme an Bord.— Von dem Göteborger Dampfer„Gylfe“, der am 27. November mit einer Ladung Korn von Windau nach Kopen⸗ hagen ging, fehlt jede Nachricht. Man nimmt daher an, daß das Schiff mit ſeiner aus zehn Mann beſtehenden Beſatzung untergegangen iſt. — Erdbeben. Das Athosgebirge wurde vdon einer vulkaniſchen Eruption heimgeſucht, die große Verwüſtun⸗ gen angerichtet und auch Menſchenleben gefordert hat.— In den ſüdlichen Vorbergen der Adamello⸗Alpen iſt heute ein Erdſtoß verſpürt worden. — Das Bahnhofsunglück in London. Drei weitere Leichen wurden geſtern in den Trümmern von Charing Croß entdeckt, im ganzen alſo ſechs Tote. Mit ſtarken Draht⸗ ſeilen feſtigt man den jetzt ſtehen gebliebenen Teil des Daches. Man glaubt, über drei Wochen würden vergehen, bis der Bahn⸗ hof wieder benutzbar ſei. Man befürchtet, das ganze Avenue⸗ Theater werde niedergeriſſen werden müſſen. Es wurde gerade für 20 000 Pfund Sterling elegant umgebaut. — Tunneleinſturz. Auf der Bahnlinie Gijon⸗ Sotiello iſt ein Teil des im Brau begriffenen Tunnels ein⸗ geſtürzt; er begrub eine Anzahl Arbeiter unter den Trüm⸗ mern. Die Rettungsarbeiten ſind energiſch im Gange. Drei Leichen wurden bereits aus den Trümmern geborgen. Geſchäftliches. * Hochelegante, auf's Geſchmackvollſte aus⸗ geführte Möbel jeden Styls und Geures zu raiſonablen Preiſen“, iſt die Deviſe der renommierten Kunſtſchreinerei von B. Müller, Große Wallſtadtſtraße 62 und mit Recht, denn ver⸗ möge ſeiner internationalen Schulung iſt Herr Müller— derſelbe war lange Jahre in den erſten Fabriken von Paris, London, New⸗ hork ete. als Meiſter tätig— in den Stand geſetzt, allen Anforder⸗ ungen ſeiner Branche in vollſtem Maße entſprechen zu können. Aus deſſen Atelier ging beiſpielsweiſe die geſamte Einrichtung der Kunſthandlung Juſt Schiele hervor und zeichnen ſich ſeine Faprikate in Bezug auf Solidität, Sauberkeit und Korrektheit der Arbeit in äußerſt borteilhafter Weiſe aus. Die Firma unterhält eine per⸗ manente Ausſtellung in der Gewerbehalle und führt gegenwärtig eine prächtige Schlafzimmereinrichtung vor, deren Beſichtigung Jedermgann zu empfehlen iſt, Volkswirtschalft. Eine Verſammlung der Getreideintereſſenten f im Effektenſaale der Börſe ſtatt, in welcher Herr D nd heute mittag tor Schäfer namens der Mannheimer Delegierten, über die Verhandlungen mit den Getreide⸗Meſſern und ⸗Wiegern in Rotterdam referierte. Die Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheſm hatte im Monat Oktober eine Einnahme von 69 747 M.(1904 70 722 Mark). Davon entfallen auf den Güterverkehr 38 180 M.(1903 34 558.), auf den Perſonenverkehr 35 817 M.(35 394.) Mannheimer Induſtriebörſe. Nachträglich wollen wir noch auf die Ausſtellung der Firma Karl Kamp, Mannheim, aufmerkſam machen, welche die Heller'ſche Verſteinerungsfarbe, durch welche ein Roſten des Eiſens ohne Menninganſtrich und die Fäulnis des Holzes ohne Imprägnierung verhindert wird, aufmerkſam machen. Ferner hatte die gleiche Firma ein vielfach bewährtes Staubber⸗ hinderungsmittel und das Werk von Obergeometer Mahher„Die bauliche Entwickelung der Stadt Mannheim“ ausgeſtellt. u. Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die Feſtigkeit der amerikaniſchen Terminbörſen ſowie infolge der andauernden telegraphiſchen Stövungen mit Rußland geſtaltete ſich auch der Ver⸗ kehr an der heutigen hieſigen Börſe feſter. Die Offerten des Aus⸗ landes ſind erhöht worden, und zwar wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen La Plata⸗Bahia⸗Blanka ſemence ruſſe 81 Kg. p. Januar zu M. 147, La Plata ſemence ruſſe 78/79 Kg. p. Jan. zu M. 148.50, Roſario Sta. Fé 76 Kg. ſchwimmend zu Mark 148.50, Rumänier 77/78 Kg. 3 Proz. blaufrei p. Nov./ Dez. zu Mark 144.50, do. 78/79 Kg. 2 Prog. blaufrei p. Nov./ Dez. zu M. 145.50; Roggen bulgar/ rumain 75/76 Kg. prompt zu M. 183.50; Gerſte amerik. 46 lUbs. p. Dez./ Jan. zu M. 106; Hafer amerik. No. 2 weiß Clipped 38 lbs. per Dezember zu M. 123.50; Mais bunter Amerikaner per Dezember zu M. 101.50 und La Plata ſchwimmend zu 110.50 Mark. Zahlungseinſtellungen. Die Arbeiterkleider⸗ und Hemden⸗ fabrik C. Th. Trautwein in Hornberg(Baden) iſt laut Conf. in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Den Verbindlichkeiten im Betrage von rund 600 000 M. ſtehen ungefähr 150 000 M. an Vermögenswerten gegenüber. Die Schwierigkeiten ſind eine Folge des Zuſammenbruchs des Lahrer Bankvereins.— Die Firma Herm. Muske, G. m. b. H. Berlin, Schaufenſtéreinrichtungs⸗ fabrik, hat, dem„Conf.“ zufolge, ihre Gläubiger zuſammenberufen. Die Verbindlichkeiten betragen 228530., denen an Aktiven 206 730 M. gegenüberſtehen. Die Liquidation der Geſellſchaft iſt beſchloſſen worden. Geſchäfts⸗Nebergang. Das„Frankenth. Tgbl.“ ſchreipt: Sicherem Vernehmen nach hat Bankier Heinrich Perron das Fabrik⸗ anweſen der früheren Aktiengeſellſchaft Eiſenhütte Frankenthal mit allen Maſchinen und Geräten an ein Konſortium Mannheimer Ka⸗ pitaliſten verkauft, die eine neue Geſellſchaft errichten und den Be⸗ trieb in den erſten Monaten des neuen Jahres in Anlehnung an eine der erſten Elektrizitätsgeſellſchaften wieder aufnehmen werden. Elefanten⸗Bräu vorm. L. Rühl, Worms. In der erſten Hälfte des Ende März abgelaufenen Geſchäftsjahres 1904%5 war dem Vericht zufolge der Abſatz gegen das Vorjahr nicht unerheblich zu⸗ rückgeblieben, während in der zweiten Hälfte der Ausfall eingeholt und außerdem ein Mehrabſatz von 3958 Hektoliter erreicht wurde, wonach der Geſamtabſatz ſich auf 64 118 Hektoliter(i. V. 60 160 Hektoliter) ſtellte. Der Reingewinn erhöhte ſich nach M. 89 893 (M. 91919) Abſchreibungen auf M. 117 284(M. 99 784), ein⸗ ſchließlich M. 10 939(M. 10 482) Vortrag. Davon werden Mark 5404 der Reſerve zur Auffüllung auf M. 100 000 überwieſen, M. 15 000(wie i..) enthält das Delkrederekonto, dem im Be⸗ richtsjahre M. 13818 entnommen wurden zur Wiedererhöhung auf M. 44 742, weitere M. 15 000 werden zur Bildung einer Spe⸗ zialreſerve verwandt, als Dividende gelangen, wie ſchon gemeldet, wieder 6 Proz.(wie i..) auf M. 1 Million Grundkapital zur Verteilung, als Vortrag bleiben M. 10 448. Im neuen Geſchäfts⸗ jahr blieb der Abſatz bisher ein guter. Malz und Hopfen ſind zu günſtigen Preiſen eingedeckt. Waggonfabrik Aktiengeſellſchaft vorm. P. Herbrand u. Co, in Köln⸗Ehrenfeld. Der Umſatz im abgelaufenen Geſchäftsjahre be⸗ trug.16 Mill. M.(.98 Mill..). Der Bruttogewinn beträgt 506 784 M.(347 631.), nach 118 930 M.(90 522.) Ab⸗ ſchreibungen verbleibt ein Reingewinn einſchließlich Vortrag von 417 824 M.(267 180.), woraus eine Dividende von 10 Proz. (6% Prog.) verteilt wird. Höcherlbräu Akt.⸗Geſ. in Culm a. W. In der Aufſichtsrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 4 Prog.(wie i..) bei reichlichen Abſchrei⸗ bungen vorzuſchlagen. Straßburger Münſterbräu in Schiltigheim. Dem Geſchäfts⸗ bericht für 1904/05 zufolge beträgt der Reingewinn nach 157 455 Mark(157 440.) Abſchreibungen auf Anlagewerte und 22 477 Mark(11 239.) aus Disagio⸗Rechnung einſchließlich 26 526 Mark(10 242.) Vortrag 200 595 M.(230 511.) zu folgen⸗ der Verwendung: Sicherheitsbeſtand 25 620 M.(13 269.), Rücklage 8749 M.(10 350.), beſondere Rücklage 9111 M. (10 700.), Gewinnanteile und Belohnungen 27 567 M.(Mark 29 666), 7 Praz.(7 Prog.) Dividende= 140 000 M.(wie i..) und Vortrag 16 075 M. Die Siemens⸗ und Schuckertwerke in Berlin beabſichtigen nach dem„B..⸗C.“ die Erbauung von Automobilen aufzunehmen. Der Deutſchen Hypothekenbank in Meiningen iſt die Ausgabe von M. 10 Millionen%proz. Hypotheken⸗Obligationen, Emiſſion 10, und von M. 30 Millionen Aproz., Smiſſion 11, und der Bayeriſchen Bodenkreditan ſtalt in Würszburg von M. 5 Millionen 4proz. Hypotheken⸗Obligationen erteilt worden. Aus der Brauinduſtrie. In einer von Vertretern der Rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Brauereien überaus ſtark beſuchten Verſammlung wurde eine Reſolution angenommen, worin ausgedrückt wird, daß bei der heutigen Lage der Brauinduſtrie die Brauereien außer ſtande ſeien, neue Steuern zu tragen, ſo daß die Belaſtung aus⸗ ſchließlich das konſumierende Publikum treffen werde. Die Ver⸗ ſammlung erwarte auf das beſtimmteſte, daß der Reichstag dem Geſetzentwurf ſeine Zuſtimmung verſagen werde. Vom öſterreichiſchen Glühlampen⸗Kartell. Aus Wien with gemeldet: Zwiſchen der Glühlampengeſellſchaft Watt und dem Glühlampenkartell, die lange miteinander prozeſſierten, kam der „Zeit“ zufolge ein Ausgleich zuſtande, durch den der Beſtand des Glühlampenkartells auf weitere neun Jahre geſichert erſcheint.(Die Firma hat eine Klage auf Aufhebung des Glühlampenkartellver⸗ trages wegen angeblicher Irreführung durch die leitenden deuf⸗ ſchen Mitglieder des Kartells angeſtrengt. Die Klage war in zwel Inſtanzer. abgewieſen worden. Eine bernhigende Erklärung des franzöſiſchen Minſſterpräſl⸗ denten über die ruſſiſchen Werte. Die Beängſtigung, welche die franzöſiſchen Beſitzer ruſſiſcher Werte in den letzten Tagen ergriffen hatte und die zeitweilig den ruſſiſchen Renten an der Pariſer Börſe Kursrückgänge bis zu 7 Proz. eintrug, hat den Miniſter⸗ bräſidenten Rouvier zu einer beruhigenden Erklärung veranlaßt die auch auf den deutſchen Markt zurückwirken wird. Rouvier er⸗ klärte geſtern im Miniſterrat, daß nach ſeiner Meinung die Be⸗ wegungen, die ſich auf dem Rentenmarkt geltend gemacht hätten, auf Rechnung des Fehlens von Nachrichten aus Rußland zu ſetzen ſeien. Er führte ferner aus, daß nach ſeinen Informationen allein die ruſſiſchen Depots bei fremden Bankhäuſern den Zinſendienſt auf awei oder drei Jahre ſicher ſtellen, e ——— n 8e e rrrrrleeee Mannheim, 7. Dezember. 5. Seite. Kursblatt der Nannheimer Produktenborſe vom 7. Dezember. 4 7 Weizen bierländ. 18.70——.—[Hafer, württb. Alp—. Rheingauer—.——.„kufſiſcher 15.65—17.15 „norddeutſcher 18.40—18.65„amerik. weißer— „ ruff. Azima 19.—-—19 40 Matsamer.Mixed—.—13.75 „ Ulka 18.75—19 20„Donau—.— „ Theodoſta 19.80—20.25„La Plata 14.——. „ Taganrog 19.——140 Koblreps, d. neuer—.——24.50 „Saxonska 19.25—19 40 Wicken 20.—21— „ kumäniſcher 18.50—19.25[Kleeſamendeutſch. 1115.—125.— CCCC 5„ kf 100.105.— iebes„nenerpfälzer—— „ Valla Walla————„Luzerne 100.—105.— Aadalt 53„Provene. 107.—115.— uſtralie„Eſparſette 31.——33.— „La Plata 19.——19 60 Leinzl mit Faß—.—40.— Kernen 18 60—18.75„ beti Waggon—.——9 50 Roggea, pfälz. 17.25.——.— Ribzl in Faß—.—54— neuer Se„ bei Waggon—.— 58.50 „ ruſſiſcher 17.30—17.50 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—. fr. mit 20 Tara———. „ norddeutſcher—.——.—Am. Petrol. Wagg.—.——22.70 „ amerik.—.—— Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierl. 17.50—17.75 p. 100konettoverzollt.—18.90 Pfälzer 17.50—18.— Spiritus, Ia. verſt. 100%8 127 50 „ Ungariſche—.————„ 70er unverſt. 57.50 ütter.—.— ee 42.— erſte rum. Brau—.— roh 70er unverſt. 85/92% 54.— Hafer, bad, neu 16.——16.50„boer 85½2% 39.50 1 r. 00 0 1 83 Wetzenmeh 70.38. 28.25.85 25.25 24.25 28.25 Roggenmeb! Nr. 0) 25.25 19 23.25 Getreide etwas feſter. Notierungen unverändert. * Heſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Eiſternen Mk. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 kg netto perzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer vom 7. Dezember. Die Börſe war ziemlich ruhig. höher. Badiſche Brauerei 121., ken notierten: 142.50 G. Kourſe von 98.25 pCt. gehandelt. Obliga Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 b 8„„ alte M. 96.— b 3½„„„ unk. 1904 96. b3 Kommunal 97.75 bz Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg J. B. 31½% Heidelbg. v. J. 1903 3½ Karlsruhe v. J. 1896 3½% Lahr v. J. 1902 %%% Ludwigshafen * 40% 5 4% Mannh. Oblig. 98.— G 99.— 90.80 G 98.— Y 100.50 G 100.— G v. 1900 100.— G 98.50 B 1901 101.— 1885 98.50& 98 75 G 98.75( 98.75 G. 98.75 G 98.— G 1888 1895 1898 370 190 3½%% Pirmaſens unk. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ * 2* ** ſtrie rückz. 105%; 104.50& Ak Banken. Brief Geld Badiſche Bank 18 Gewbk. Speyer 50% E—.— 130 75 Oberrbein. Bank—. 109 75 Pfälz. Bank 105.— 104 5% Pfäfz. Hyv.⸗Bank—.— 204 80 Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land.—.—. 139 5 —.— 142 50 — 20¹5⁰ —.— 115 80 Nbein. Kreditbank Rhein. Hyv.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn—.— 237.70 „ Maxbahn Nordbahn—.— 14160 Heilbr. Straßenbahn—.— 79.— Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr.——.50 Bad. Anil. u. Sodafbr. 460.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 175.——.— Verein chem. Fabriken 346——.— Verein D. Oelfabriken 135——.— Wſt..⸗W. Stamm 261.——. 5„ Vorzug—.— 106.— Brauereien. Bad. Brauerei—.— 121.— Binger Aktienbferbr. 44——.— Durl. Hof vm. Hagen 268.50—.— Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms 104.——.— Ganters Br., Freibg.—.— 109 Kleinlein, Heidelberg—.— 197.— 9 Meſſerſchmitt 83.— udwigsh. Brauerei 444— 250.— 46.—.— 251——-— annh. Akttenbr. falzbr. Geiſel, Mohr Brauerel Sinner Badiſche Bank 129.80 G. Sonſtiges ohne beſondere Veränderungen. Die erſtmals nolierten 3½ pt. Wieslocher Stadt⸗Obligationen Effektenbörſe (Offizieller Bericht.) Einzelne Brauereien etwas Eichbaum 152.50 G. Von Ban⸗ und Rhein. Kreditbank wurden zum ltonen. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seeſransvort 109.95 G 4½% Bad. Anjlin⸗u. Sodaf. 104.40 hr 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G 5% Bürg. Braußaus, Vonn 102.50 G 4% Herrenmühle Genz 100.— 4½% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 102.25 G %% Oberrb. Glektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 98 4½% Pfälz. Chamofte u. Tonwerk.⸗G. Eiſend. 102.— G 4½0% Roſſ..⸗G. Zellſtofff. Maldbof bei Pernau in 102.50 G — Lipland 101.—G 4½9% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 102.50 B 1½ Syenrer Ziegelwerke 103.— G 4½% Südd. Drabtinduſtr. 101.75 G 4˙% Verein chem. Aaötet—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 105.— G te n. Brief Geld Br. Schwark, Speyer—.— 184.— „Rikter, Schwez. 30.25—.— „S. Weltz, Speyer—.— 101.— „ z. Storch..„ 105—:.—.— „Werger, Morms—.— 108— Normſ. Br. v. Oertge 93.— Iflz. Preßb. u. Sptfbr. 144.— 143.— Trausvort u. Verſicherung⸗ B..⸗G Röſch. Seetr. 92 50 92.— Mannh. Dampfſchl. 93.— 92.— „ Lagerbans—.— 104.— Bad. Rück⸗ u. Mitverf.—.— 380— „ Aſſecurranz 1365.— 1355— Continental. Verf. 445.— Mannß. Verfſcherung 525— 520.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 540.— Württ, Transp.⸗Verſ. 730.— 720.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 130.——.— Dingſer'ſche Mſchfbr. 106.— 105.— Fmaillirfbr. Kirrweil.——- Emaillw. Maikammer 108.—— —.— Etlinger Spinnere!i—.— 101.70 Hüttenh. Spinnerei 102.——.— Karls ⸗Maſchinenbdau—.— 286.50 Räßmfbr. Hald u. Neu 281.——. 153— 152.FCLoſth. Cell.zu. Povierf. 282.——.— Maunb. Gum. u. Asb. 115.— 114.— Michfbr. Badenta · 221— Bfälz. Näh⸗. u. Nahrrf 143 50 142 50 Bortl.⸗Cement Hdlbg.—— 182— Verein Freib. Ziegelw.—.— 164— F Zellſtofffabr. Waldhof 304.——. Zuckerſbr. Waghäuſel 113.— —— Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— Frankfurter Zuckerraff. Mannh. 140.—— 189.— Effektenboͤrſe. Telegramme der Continental-⸗Tetegraphen⸗Compagnie. *+ Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 10 6. 11 5 mſterdam kurz 168 28 168 25 Baris kurz 81.225 1 21 Belafen 80.975 8,%925 Schweiz. Plätze„ 81.18 31.116 Flalten 81.338 81.8330 Wien 84 90 84 85 London„ 20.40 20 405 Napoleonsd'or 16.25 10528 0 lang—-. Privat⸗Diskont 4¹⁶ſ Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 245— 245 20[ Belſenkirchner 225 80 225.— Duderus 186.80 186 75 Harpener 218 80 218.— Loneordia„„pernia———.— Deutſch Luxembg. 269.— 268.— Weſterr. Alkali⸗A. 269.25 261 50 Eiſenwerke Lollar———— Oberſchl. Eiſenakt. 181.50 132— edenst M 85 8 Geueral⸗Anzeiger. Staatspapiere, A. Deutſche⸗ 6. 7 6. 7. 31½ Dſch. Reichsanl 101.05 101.— Tamaulipaß 99 45 99.45 8 55 89 30 89.4 Bulgaren 97 25 97 45 81½ pr. konſ.St.⸗Anl 10% 85 101.—1% Griechen 1890 58 70 58.70 „„.80 8g 455 italien. Rente 105 20—.— 4 bad. St.⸗A.„ 103.— 103—11½ Oeſt. Silberr. 100 50 100 55 31½ had. St.⸗Obl. fl 98 30 98.90f 4ſ½,„ Paplerr. ee 51½%„„ M. 99.50 99.50 Oeſterr. Goldr. 99 95 99 80 31%„„ 00,—.—— Portg. Serie 67 70 67 60 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 101.05 dto. IIT 67 80 67.95 31½ do. u. Allg.⸗A. 9990—.—4½ neueRuſſen 1905 90— 89 4 3„„„ 89— 89— 1 Ruſſen von 1880 80 80 80 2 4 Heſſen 103.70 108 70(ſpan. ausl. Rente 92 50 32 50 3 Heſſen 86 70 86 654 Türken v. 1903 86 80 86 80 Sachſen 87.75 87.700 1 Türken unif. 90— 90 30 3½ Mh. Stadt⸗A.O8—.——. Ungar. Goldrente 95 50 85.60 15 50 90 4„ Kronenrente 95.05 95.05 5 Ag. i. Gold⸗A. 1887 100.— 101 50 4u%, Ebineſen 1898 87 50 97.50] Verzinsl. Loſe. Egypter uniſizirte—.— Oeſt. Loſe v. 1860 158 70 158.20 Mexikaner äuß. 102 50 102 30 Türkiſche Loſe 187.80 187,40 4 5 inn 67.20 67 20 Aktien induſtrieller Unternehmungen⸗ Bad. Zuckerfabrik 112.— 112— Gktr.⸗Geſ. Schuckert 126 50 130 50 Eichbaum Mannh. 152.50 753—Allg..⸗G. Siemens 183 50 184 50 Mh. Akt.⸗Brauere! 144.50 144 50 Ver. Kunſtſeide 517.— 523.— Parkakt. Zweibr. 108.— 108.— Lederw. St. Ingbert 51— 51.— Weltz z. S. Speyer 99.— 99.— Spichar: 108 25 108 90 Cementw. Heidelb. 132.— 132—[Walzmühle Ludw. 188.— 188— Cementf. Karlſtadt 123.30 123.—Tahrradw. Kleyer 808.— 303.50 Bad. Anilinfabrik 460— 457.—Maſch. Arm. Klein 94.— 94. Ch Fbr. Griesheim 257.25 256.— Maſchinenf. Baden. 22.— 221.— Höchſter Farbwerk 396 3990 Dürrkoyp 450.— 450.— Verein chem. Fabrik 844.— 343.— Maſchinf. Gritzner 254 85 235— Chem. Werke Albert 374 80 375— Schnellprf. Frkthl. 184 30 184.— Accumul.⸗F. Hagen 223.— 223— Oelfabrik⸗Aktien 184 20 134.20 Acc. Böſe, Berlin 81.70.70 Setlinduſtrie Wolff 130.— 130.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 228.— 229 5¼ Zellſtoff Waldhof 308 50 306— Lahmeyer 186.80 137.50 1 Südd. Immob. 124.20 124.10 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 240.— 240 25 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 28 80 23.80 Pfälz. Marbahn 15— 151.— Oeſterr. Nordweſth—.——.— do. Nordbahn 141 60 14160„ Lit B.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 131 10 131 56 Gotthardbahn 195.50 195.50 Hamburger Packet 1645 163 60 Ital. Mittelmeerb.———.— Nordd. Lloyd 1210 12675„Meridionalbahn Oeſt.⸗Ung. Staatsb 141 20 141 201 Baltim. Ohio Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Huv.⸗Bfdb. 100.%0 100 60 4% Pr. Pfdb. unk. 14 102.90 102.90 40% fF.K. V. Pfdbr.05 100.20 100 20%4„ 15 103.— 108.— 4%„„ 1910 101.30 10130 100.75 100.50 40% Pf. OHypB. Pfdb. 101.10 101.10 ½„„„ 08 94 80 94.80 81%%„„„ 99.30 38.8 uf.„„„ 12 97.— 97.— 310½% Pr. Bod.⸗Er. 9480 94.80 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 40% Ctr. Bd. Pfd. voo 100.69 100.60 Kleinb. b 04 4%„ 9 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 101 80 101.80] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ „ Pfdbr..01 Obl. unkündb. 12 unk. 10 102.10 102.10J 4% Rh. H. B. Pfb. 09 Pfdbr..Og 14% 1907 unk. 12 108.90 103.9 5 1912 „Pfdbr..86 M alte 89 u. 94 95.90 95.70 ½%„„„ 1904 „Pfd. 9/06 95.90 95 90 ½„„„ 1914 „Com.⸗Abl. 11ſ% Nb..⸗B. C. O v. 0 I,unk 10 108.50 108.50 0% Rhein. Weſtf. „ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101 80 .87, unt.91 99.— 99.ef, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100 60 „ Com.⸗Obl. 100% Pf..Pr.⸗O. 98.— v. 96ſ06 99.20 99.2 24½ Ital.ſttl.g. G. B.—.— 4% Pr. Pfdb. unt. 09 100.80 100 80 4%„„„ 12 101.60 101.60 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 520.— 520.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 129.50 129.70 Deſterr.⸗Ung. Bank 117 10 117 10 17060 170 JOeſt. Länderbank 110 50 110.50 122 50 152 50„Kredit⸗Anſtalt 209 209.90 147 80 147 80 Pfälziſche Bank 104 70 104 50 24 50 240 10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 204 40 204 20 180 50 181 20 Preuß. Hypotheab. 128.95 128 95 11280 11280] Deutſche Reichsbk. 158.— 158— 187 70 187.40 Rhein. Kreditbank 142 30 142 50 161 80 162— Ihein. Hyp. 5. M. 206—206.— 210 f50 210.50 Schaaffh. Bankver. 160.70 161.— 159 20 159.30] Südd. Bank Mhm. 114— 114.20 Nattonalbank 128 80 28. J Wiener Bankver. 142.80 42.80 Oberrhein. Bank 109 50 109.50] Bank Ottomane 119.— 119 10 Frankfurt a.., 7. Dezember. Kreditaktien 208.40 Staats⸗ bahn 141.—, Lombarden 23 90 Egypter—.—, 4 0% ung. Goldrente 95 60, Gotthardbahn 195.—, Disconto⸗Commandit 187.50, Laura ——. Gelſenkirchen 225.50, Darmſtädter 143.— Handelsgeſellſchaft 170.10, Dresdener Bank 162 20, Deutſche Bank 240.30, Bochumer 244.75 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 209 10, Staatsbahn 141,1 0, Lombarde 23.80, Lis conto⸗Commandit 187 80. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 7. Dezember(Schlußkurſe.) ——— 113 80 113.50 96.10 96.10 99 5⁰0 100.50 100.70 102 75 96.— 96.— 97.50 97.75 99.50 100 50 100.70 102.75 96.— 96.— 97.50 97.75 4⁰⁰ 5 8½ 67½ 40% 8 ½ 3 05 1* 2* 2 101.80 100.75 71.35 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deulſcbaſſat. Bank D. Effekten⸗Zank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank ſyrkf, Hyp.⸗Creditv. Ruſſennoken 216— 215.75 Canoda Pacifte 175.30 174 30 Ruſſ. Anl. 192 82.70 82—] Hamburg. Packet 164— 163 20 31½% Reſchsanl. 100.90 100.80 Rordd. Lloyd 127 40 126 40 30% Reichsanleihe 89.— 89.40] Dynamit Truſt 179 20 178 50 40% Bad. St.⸗Anl. 102.— 103.40 Licht⸗ u. Kraftanl. 138 30 188.20 31½ B. St. Obl. 1900 99.75 92.60 Bochumer 245 20 242 90 3½% Bayern 94.90 100.— Konfolidation—— 434 75 40% Heſſen 99.— 99 10 Dortmunder 100 70 99 90 30% en 86.40 86.50] Gelſenkirchner 225 60 223.— 30% Sachſen 87.70 87.70 Harpener 213.70 211.70 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.50 100 50 Hiberna—— 50% Chineſen 101.80 101 90 Hörder Bergwerke 192 30 191 20 40% Italtener—.— 105.50 Haurabütte 247— 244.75 4½ Japaner(neu) 95.40 95.1% Phönir 195.20 193 70 1860er Loſe 159. 158.90 Atbeck⸗Montan 216.— 215 4% Baad ad⸗Anl. 88.50 8830 Schalt(. u. H..— Kreditaktien 208 90 209—[ PWurm Revier 152.90 151.10 Bert.⸗Märk. Ban! 166.70 167 50 Anilin Treptow 380— 377— Berl. Handels⸗Geſ. 170.20 169.— Braunk.⸗Brik. 215— 215 20 Darmſtädter Bant 147 50 147. D. Stemzeugwerke 262.70 268 70 Deutſche Bant(alt) 240.40 239 50 Diiſſeldorſer Wag. 281.30 290 70 (.) 240 10 240.— Efderf. Farben(alt) 581.70 530.— Disc.⸗Kommandit 187.90 187—] Weſtereg. Alkaliw. 260— 260.50 Fresdner Bant 162.50 161.70] ſollkämmerei⸗Akt. 160 10 160— Rhein. Kreditbank 142.10 142.40 Chemiſche Charlol. 213850 213.60 Schaaffh. Bankv. 160.80 161.— Tonwaren Wiesloch 193 50 196— Lübeck⸗Büchener———.7] Zeliſtoff Waldhof 304— 305 50 Staatsbahn 141.— 140.70 Celluloſe Koſtheim 292— 230 20 Lombarden 24.— 23.80] Rüttgerswerken 148.——.— Priwat⸗Discont 4¾% W. Berlin, 7. Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.— 209.— Staatsbahn 141.10 140 70 Condoner Effektenbörſe. London, 7. Dez.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleigßhe 88— 88 Southern Pacifte 69/ 69/ 5 9% Chineſen 102¼ 1025/,] Chicago Milwaukee 182½/ 182½ 4½% Chineſen 99%¼% 99% Tenver Pr. 91¼% 92¼ 2% ½% Conſols 899% 891½ Atchiſon Pr. 106¼ 106 ½ 4% Italiener 105— 105 Louisv. u. Naſhv. 155½ 155 4% Griechen 53% 53. Union Pacifie 140%/ 139ʃ½ 3%e Portugteſen 6hrs 695/Unit. St, Steel com. 38½ 38ʃ½ Spanier C D Türken 90½¼ 90] Friebahn 50%% 49%¼ 4% Argentinter 88 ½ 88 ½ Tend. beh. 3% Mexikaner 85½% 35½ Debeers 17½ 17/ 4 e% Japaner 92% 92¼ Chartered 1 Tend.: beh. Holdftelds 6— 62— Ottomanbant 14½ 14— fandmines 78 71½ Rio Finto 66 ½ 66Faſtrand 6% 6% Braſtlianer 868½% 87—] Tend.: beh. Berliner Produtktenbörſe. Berlin, 7. Dezember.(Telegramm.)(Produktenbörſe⸗) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 6 7. 6. 7. Weizen per Dezbr. 182 50 182.75 Mais per Dezbr. 133.50 138 80 „ Mai 188.75189.—„Mai 180.— 130.50 „ Jull—- 5—.——. Roggen per Dezbr. 170.50 171—Rüböl per Oktbr.———.— „ Mai 174.— 174 25„ Dezbr. 47 20 47.50 „ Juli—.——.—„ Mat 51.20 51.30 Hafer per Dezbr. 154 50 155.2 Spiritus 70er looo——-— „ Mai 1862.50 163.— Weizenmehl 24.50 24.50 5———— Roggenmehl 23.40 23.40 Budapeſt, 7. Dezbr.(Telegramm.) Gelreidemarkt. 6. 7. Weizen per April 1716 17 18 ruhig 1720 17 22 ſtetig 16 74 16 76 1676 16 78 Roggen per Okt.———— ruhig—— ſtetig „„ April 1416 1418 14 18 14 20 Hafer per Okt.—— feſt—— etig „„April 1430 1432 1434 14 36 Mais per Sept.———— ruhig———— ſtetig „„ Maf 18 68 13 70 13 74 13 76 Kohlraps p. Aug. 26 50 28 70 feſt 2650 256 70 ſtetig * Mannheimer Marktbericht vom 7. Dez. Stroh per Zte. M..80 bis M..50, Heu M..00 bis M..00, Kartoffeln M..50, beſſere M..50 bis M..—, Bohnen ver Pfd. 00—00 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 30-40 Pfa., Spinat per Portion-15 Pfg., Wirſing ver Stück.10 Pfa., Rotkohl per Stück 15.25 Pfg., Weißkohl per Stück-10 Pfg., Weißkraut 100 Stück.8., Kohlrabi, 8 Knollen 00-J0 Pfg., Kopfſalat per Stück 0⸗08 Pfg., Endivienſalat v. Stück 00-06 Pfg., Feldſalat ver Portion 00 Pfg., Sellerie p. St.-10 Pfg., Zwiebeln per Pfd.-7 Pfg., rote Rüben v. Pfd., 0⸗06 Pfg., weiße Rüben per-04 Pfg., gelbe Rüben ver Pfd. 006 Pfg., Karotten per Büſchel 4 Pfg., Pflückerbſen per Pfd. 00-⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 20.-25 Pfg., Gurken ver Stück 0000 Pfg., zum Einmachen ver 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 15-18 Pfg., Birnen per Pfd. 20.25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00⸗00 Pfg., Trauben per Pfd! 00.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd..00 Pfg., Aprikoſen p. Pfd. 00 Pfg, Nüſſe per 25 Stück 20 Pfa., Haſelnüſſe per Pfd. 35.40 Pfg., Eier ver 5 Stück 30-⸗50 Pfg., Butter per Pfd. M..00⸗1.30, Handkäſe 10 Stück 50 Pfg., Breſem per Pfd. 00-50 Pfg., Hecht per Pfb⸗ M..20, Barſch p. Pfd. 00-80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 0040 Pfg,, Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.00⸗8.50., Reh per Pfd. 00-80 Pfg., Hahn(jg.) per Stück 01.50., Huhn(fung) per Stück 0⸗1.70 Mk., Feldhuhn per Stück .00-.00., Ente p. Stück.20⸗3., Tauben p. Paar 1⸗0.00., Gans lebend per Stück 00., geſchlachtet per Pfd. 90⸗00 Pfg⸗ Aal-.00., Zwetſchgen per Pfd.—0 Pfg. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Dezember. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 3. 4. 5. N Bemerkunge Konſtanz 3,18 3,20 3,18 5,16 „Galdshut, 2,28 2,36 2,25 Hüningen 2,11 2,08 1,95 1,95 1,93 1,1 abds. 6 Uhr Kehl, J2,87 288 2,5.20 9,17 2,14 N. 6 Uhr Lauterburg„ 4 4,01 3,97 3,82 8,81 Abds. 6 Uhr Naxan.„ 44.16 4,07 4,03 3,90 3,88 3,84 2 Uhr Germersheim 3,73 8,88 3,57 ·P., 19 Uhr Nannheim.65 3,57 8,47 3,39 3,29 8,22 Morg. 7 Uhr Nainz. 1„1,28 1,15 10 1,03 0,95„-P. 12 Uhr Zingen⸗ 2,02.88 1,02 1,76 10 Uhr Kaulb„„„ 2,28 2,20 2,12 2,06.98 2 Uhr Kphlennn 2,61 2,49 2,41 2,88 10 Uhr Köln 2,91 2,89 2,69 2,51 2,42 2 Uhr Nühtertt! 2,56 2,40 1,99 1,87 6 Uhr vom Neckar Nannheim„ 3,70 8,60 3,50 3,41 3,30 3,26] V. 7 Uhr Heilbronnn.78 0,69.80.74.68 0,70 V. 7 Uhe⸗ Verantwortlich für Politik: kichars Greupner, für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtsgeitung: Richard Schönfeldes für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel) für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frans Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. „Kupferberg Wold“(Mainz) zeichnet ſich durch ſeine hervor⸗ ragenden Eigenſchaften, vorzüg⸗ lichen Geſchmack, leichte Art und große Bekömmlichkeit aus, und muß deshalb unter den ver⸗ ſchiedenenseetmarken als unübertroffen angeſehen werden. 4456(1) Telegramm. Den effektvoll ſchönſten Chriſtbaumſchmuck verſchickt „A. Lamberts in Neuwied; 2 Muſterpäckchen mit 24 wunper⸗ „ſchön wirkenden 7 em großen Gold⸗ und Silber⸗Sternen nehſt „dazu gehörigen 24 Aufhänge⸗Häkchen für 40 Pfg. franko bef „Vorauszahlung; 10 Päckchen koſten nur 1,50 Mk. Weihnachts⸗ „Krippen in zwei Kunſtausführungen, 1 Stück 25 Pfg. 10 „Stück 2 Mk. Allerſeits lobende Anerkennungsſchreiben 60 880 6. Seite⸗ General⸗Anzeiger. Ma unheim, 7. Dezember, 8* Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 11598. Im! Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Manuheim belegene, im Grund buche von Maünheim zur Zeit der Elntragung des Verſieige⸗ kungsver nerkes auf den Nauten der Kätchen Zahn in Mann⸗ Heim, eingelragene, nachſtehend be⸗ ſchriebene Gründſtück aur Montag, 29. Jauuar 1906, vormittags 9½½ Uhr, durch das unterzel ünete Notariat 1 deſſen Dienſträumen in Mann⸗ helm B 4, g veiſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt zam 27. Oktober 1905 in das Grundouch eingetragen worden. Die Eiuſicht der Mitteilungen des Gründbuchamts, ſowie der äbrigen das Grundſtück betreffen⸗ en Nachweiſungen, insbeſondere ber Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ maunn geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ Hermerks aus dem Grundbüch Hicht erſichtlich waren, ſpäteſtens Im Verſteigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigen falls ſie el der Feſiſtellung des geringſten Pedots nicht berlickſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ kngserlöſes dem Anſpruche des Naoner und den übrigen echten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welhe ein der em entgegenſtehendes echt haben, werden aufgefordert, Dor der Erteilung des Juſchlags Die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver'ahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für daß Recht der Verſteigerungs⸗ ktlös au die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes triit. Beſchreibung bes zu verſteigernben Grundſtückes: Grundbuch von Mannhbeim, und 464, Heft 18, Beſtandsver⸗ zeichnis L. 60894 Igb.⸗Nr. 5173h, Flächen⸗Inhalt ar 88 qm Hofraite an der Fraltteurſtraße Nr. 40. Hierauf ſteht: ein unterkellertes Frelſtöckges Wohnbaus längs der Straße mit Wirtſchaft, vorge⸗ Hautes vierſtöckiges Treppenhaus und ein einöckiges Abtritt⸗ gebäude mit Piſſoir, geſchätzt zu 46,000 Mk. Hlerzu Zubehörſtücke im Ge⸗ ſamtwert von 927 Mk. Maunnbein, 28. Novbr 1905 Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Ellaſſer. Freiwillige Hrundſtücksverſteigerung. No. 13297. Auf Anirag der der Ziegſer Peler Eberts itwe, Eliſabetha geborenen von Feudenheim, perden di nachverzeichneten, auf ſemarkung Feudenhem und Wallſadt belegenen Grundſtücke Rm 60895 SDienstag, 19. Dezbr. 1903, pvormittags ½10 uhr guf de Rathaus zu Feudenheim öffentlich ver eigelt. A. Gemarkung Feudenheim: 1. L. B. No. 60: a, 48 àa 71 qm ofraite mit Hausgarten und ckerlaud im Ortsetter an der eckarſtraße Schätzung 18,000 Mk. ae eingeteilt in drei Grund⸗ üick e. ).⸗B. No. goza, 7 à 22 qm ofraite mit Gebäulichkeiten und ausgarten Schätzung 11,000 Mk. b).-B. No. 6028, 24 a 51 qm Hofrgite mit Gebäulichleſen Pausgarten, Ackerlaud und Weg Schätzung 4000 Mek. c).⸗B. No. 602d, 16 a 96 qm Hofraſte, Hausgarten, Ackerland Aud Weg Schützung 3000 Mk. Auf den Glundſtücken ſtehen eine größere Anzahl Obſtbäume. 2..B. No. 811, 14 a 25 qm Ackerland im Oberfeld an der Vos. Schatzung 850 Mk. .,.-B. Nr. 942, 12 a 36 am Acerland im Oberjeld auf dle Lach. Schätzung 750 Me B. Gemarkung Wallſtadt. 4. F. B. Nr. 254, 38 à 03 qm Ackerland im Hirſchländer. Schätzung 1900 Mk. Dle Verſieigerungsgedinge und Plan über die Grundzücksneu Anteilung können beim unter⸗ zeichneten Notariat eingeſehen kwerden. Maunbeim, 30. Novobr. 1905. Gr. Notariat Mannheim IX. Breundg. Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, 3. Dezember 1905, vormittags 10 uhr werde ich in Käferthal vor em Rathhaus gegen bare ahlung im Vollſtreckungs⸗ ege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 1 Kanapee, 1 Nähmaſchine, 1 Kleider⸗ chrank, 1 Schreibpult, 1 üchenſchrank, 5 Stühle, 1 opha und 1 Vertikow. Mannheim, 7. Dez. 1005. Götz, 31817 Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Preitag, 8. Dezember 19085, näachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 0 4, 5 ler gegen bare Zahlung im ollſtrecküngswege öffentlich Verſteigern: 1 Leiterwagen, Gerüſtholz, 1 Nätmaſchine, 1 Fahrrad und Möbel aller Art. Mannheim. 7. Dezbr. 1905. Krug, 31819 Gerichtsvollzieher, Jefanntmachung. Wir verſteigern am Mittwoch, 13. Dezbr. 1905, Vormittags 1i uhr im Bauhof, U 2. 5, das Aus⸗ leſeergebnis vom Müllabladeplatz aui Altnec r die Zeit von 16. Deze ber 1905 bis dahin 1906 öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden. Die Verſteigerungsbedingungen liegen auf unſerem Bureau J2, 5 zur Einſicht offen. Maunhein, 6 Dezember 1905. Städt. Fuhrverwaltung: Krebs bodo ————— Giunöſcückeperſel erung. Auf Autrag der Georg Wacker Witwe Margarethe geb. Zeilfelder in Mannheim⸗Neckarau und deren Kindern werden a Mittwoch, den 13. Dez. d.., vormittags ½10 Uhr, um Rathaufe zu Neckarau nach⸗ beſchriebdene Grunduucke der Ge⸗ markung Mannheinm⸗Neckarau offentlich vergeigert, wober der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Anſchlag erreicht wird. 1. Kgb. Nr. 12359: 9 a 31 qm Ackerland im Aufeld II. Tief⸗ gewann, geſchatzt zu 2 M. pro ꝗm. Lgb. Nr. 14775: 6 à 15 qm Ackerland im Kloppenhei merfeld, bei der Kirche, ge⸗ ſchätzt zu 60 Pfg. pio qm „gb. No. 13394: 8 a 84 qm Ackerland in Caſterfſeld. in den alten Wieſen geſchätz zu 1 M. 20 Pig. pro qm. Lab. No 168 10: 24 a 39 qm Ackerland im Hermshermer Großfeld, Reuuſe, geſchätzt zu 80 Pig pro qm, Igb. No 89: 6 à4 48 qm Weidengebüſch, Gießenſtuck geſchätzt zu 1 M. pto qm. Lgb. No. 14898: 8 a 88 qm Ackerlandimſkloppenbein ſer⸗ feld, Rindszunge, geſchätzt zu 80 Pig. pro qm. Lgb. No. 14008; 13 a 82 qm Ackerland im Morchield, Reff, geſchätzt zu 2 M. pro qm. „Igd. No 121865: 7 a 30 qm Weldengebüſch, Gießennück geſchätzt zu 1 M. pio qm Die weiteren Steigerungsbe⸗ dingungen lönnen im Geſchäfts⸗ zimmer des Notariats eingeſehen werden. Mannheim, 30. Novbr. 1905. Gr. Notariat VI: Mapyer. 60784 Fleiſch u. Wurſt⸗ Lieferungen. Der Bedarf der hieſigen zwei Volkskü en für die Zeit vom 1 Jauuar bis 31. Deze nber 1906 ſoll im Submiſſionswege ver⸗ geben werdeu und zwar für die Volksküche 1, R 5, 6/9: Ca. Kilov 00 prima Rindfleiſch „„ 2000„ Schweine⸗ fleiſch „ 12,000 Paar prima F eiſch⸗ würlte und für die Volksküche II, Schwetzingerſtraße 33: Ca. Kilo sdoo pria Rindfleiſch * 0 „„ 2000„ Schweine⸗ fleiſch „ 14,000 Paar prinig leiſch⸗ würſte. Angehote bierauf wollen bis zum 10. Dezember d. J. ver ſchloſſen in unſerm Bureau, R 5, 6/9, eingereicht werden woſelbſt auch vorm. 10—11 Uhr, nachm.—4 Uhr, die näheren Bedingungen gratis abgebolt werden können. 30000%759 Mannheim, 18. Nov 1905. Der Vorſtand. Das Ergeonis an Splicht zom Jahr 1906 wird Samstag, 9. Dezember, vormittags 10 Uhr, in der Auſtalt einer Verſteigerung aus⸗ geſetzt 31167 Reflektanten werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Bedingungen in unſerer Kanzlei au'liegen. Gr. Landesgefängnisdirek⸗ tion Mannheim. Abfälle⸗Verkauf. Altes Eiſen, Lumpen, Schrenz, alte Strſcke, alte Wolldecken und Papierabfälle werden an den Meiſtbietenden abgegeben. Inter⸗ eſſenten wollen ſchriftliche An gebote bis ſpäteſtens Montag, den 11. Dezember, abends 5 Uhr, bei uns e ure chen. 31166 Gr. Direktion des Landes⸗ gefängniſſes Mannheim. Holz⸗Verſteigerung. Die Saee Manuheim verſteigert aus denn früheren Wall⸗ ltadter Gemeindewald„Aepfel⸗ kammer,“ Gemarkung Wallſtadt, am 30000/807 Samstag, 9. Dezember d.., vormittags 9 Uhr auf dem Rathaus in Kafertbal: 140 Ster ſorl. Prügelholz u 3000 Forlene Wellen. Nähere Auskunft erteilen die Waldhüter Freund in tälerthal und Rudolph in Wallſtadt. Warnung! Wer meiner Frau Karo⸗ line Eſſert, geb. Fuhs, un⸗ entgeltlich etwas borgt oder leiht, dem leiſte ich keine Zahlung. 2871 Karl Eſſert. riſeuſe ſucht noch Kunden im Friſieren und Kopfwaſchen. 800. G. Müunch, R 7 12 II. Anſtänd. Frau geht Spülen von mittags 1 bis 4 Uhr. 2860 Dalbergſtraße 18, 4. Stock. Verſebüng des Strapet⸗ Unterhaltungs⸗Materials pro 1906/1907. Dile Lieferung und Beiſuhr des ſämtlichen Straßenunterhalt⸗ ungsmaterials für die Land⸗ und Kreisſtraßen, ſowie wege 1 Inſpektionsbezirk ſoll jür die nächſten 2 Jahre auf dem Submiſſionswege in Akkord ge⸗ geben werden Die Auge ote für die einz lnen Loſe ſind ſchriftlich, verſiegelt und it entſprechender Auſſchrift ver⸗ ſehen bis langſtens Montag, 18. Dezember d.., vormittags 10 Uhr auf de Geſchaſtszimtmer der unterzeichneten Stelle, Treitſchke⸗ Araße Nr 4, einzureichen, wo⸗ ſelbſt inzwiſchen die Bedingungen tnahme aufliegen und zügli!enAngebotsformulare erhalllich ſind. 60884 Heidelberg, 6. Dezember 1905. Gr. Waſſer⸗ u. Straßenbau⸗ Inſpektion. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 3. Dezbr. 19035, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4,5 hier gegen Barzahlung im Voll reckungswege öffentlich verſteigern: 31321 Möbel aller Art, 3 Zwei⸗ räder, div. Fahrradartikel, Kanapees und Spiegel⸗ ſchränke, Kommode, 25 Bände Klaſſiter(älluſtr. Prachtausgab) mit Regal, 1. Eisſchrank, 4 Wandzier⸗ teller, 4 Zierkrüge und Anderes. Mannheim, 7. Dezbr. 1905. RNoſter, Gerichtsvollzieher. ult! edit! Kredit! Krediffere Kr. Bekanntmachung. Am 2. Januar k. J. wird an Stelle der jetzt beſtehenden Reichsbanknebenſtelle in Ludwigshafen eine Reichsbankſtelle daſelbſt errichtet, von welcher die Reichsbanknebenſtellen in Frankenthal, Kaiſerslautern, Landau, Neuſtadt a.., Pirmaſens, Speyer und Sweibrücken abhängig ſind. Der Geſchäftsbezirk ſowie die Namen und Unter⸗ ſchriften der Vorſtandsbeamten werden durch Aushang in dem Geſchäftslokal der Reichsbankſtelle in Ludwigs⸗ hafen bekannt gemacht werden. Berlin, den 5. Dezember 1905. Reichsbank⸗Direktorium. Koch. Gallenkamp. o jriſtbüume —300 Stück ſehr ſchöne, ſind 5 Minuten vom Bahnhof Fürth i. O, leicht abzufahren, abzugeben. Förſter Fiſcher in Fürth zeigt die Bäume vor. Näheres 34806 Fthel. Wambolt'ſche Verwoltung Birkenau. Ausverkauf wegen Aufgabe des Ladengeschäftes. Abteilung A für Brautleute u d Familien. Komplette Schlafzimmer- u. Küchen-Einrichtungen, Bettstellen in Holz u. Eisen für Erwachsene u. Kinder, Stühle, Vertikows, Butfets, Spiegel, Vorplatzmöbel, Ständer, Paneelbretter, Rauch-, Näh-, Servler-, Küchen-, Zimmer- und Sa ontische, Schrünke, lacklert u. poliert, Diwans, Fauteulls, Ganituren u, s. f. Abteilung B Normal- und Reform-Hemden,-Hosen und Unterjacken, weisse Lagerhemden ete. Der Laden nebst Nebenräumen(Wohnung) ist zu vermieten, ebenso eine helle Werkstatt. 60890 43,%% Keller(3, 101 bei der Konkordienkirche⸗ 60892 * NuN Benstlorp 5 cücao wird von wirklichen Cacao-Kennern mit Vorliebe gewählt— wegen seines köstlichen Geschmacks und seiner Nährkraft. 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Meſſe. 8 Uor Singmeſſe mit Predigt ½10 Uhr Predigt nachher Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. ½38 Uhr Vesper, nachher Verſammlung der kath. Mütterbruderſchaft mit Vortrag, Andacht und Segen. Kathol, Bürgerhoſpital. Freitag, den 8. Dezember Feſt Marſä Empfängms. ½9 Uhr Amt. 10 Uhr Gottes⸗ dienſt für die Schüler der Mittelſchulen. 4 Uyr Nach⸗ mittagsandacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche(Neckarſtadt). Freitag, 8. Dez. Feſt Mariä Empfängnis. 6 Uhr Frübhmeſſe und Beicht. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.½10 Ubr Hochamt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uyr Mutter⸗Gottes⸗ Andacht. He liggeiſtkirche. Freitag, 8. Dezember. Mariä Empfangnis. 6 Uhr Frühmeſſe und Beicht 7 Uhr hi. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. Generalkommunion der Marian. Jungfrauenkongregation. ½10 Uhr Predigt und feierl. Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. ½3 Uhr Herz⸗ Mariä⸗Bruderſchaft. Abends ½8 Uhr Titularfeier der Mar. Jungfrauenkongregat on, Predigt und Aufnahme. Liebfrauenkirche. Freitag, den 8. Dezemb. Feſt der unbefleckt. Empfängnis. 6 Uhr Frühmeſſe. Beichtgelegen⸗ heit. 8 Uhr Amt. ½10 Uoyr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. ½ Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. St. Joſefskuratie, Lindenhof. Freitag, 8. Dez. Lehrbuch M..—. Aumeldun⸗ gen bei Beginn des Unterrichts, Moſſe, Mannheim. * Nie Waschfrau“. D 20 Minuten eine hoch eine Wohltat für jeden H. X. Schury, Fr 2— 8 Damen inden ürdl. Aufna me unter ſtrengſter Diskret ei Fr. Alker, Ludwigshafen- Friesenheim, Noſenſtt 11. 4 Verkauf. 3878 Hervorragende deutsche Marke. preise auf den Etikeiten. 1 Soherer q Co. Langen.(Ftantt e, Ii AMan stauntalgemein IDampl- Waschmaschine geringstem Mühe- und Kostenaufwand, sie ist Neinllehes rer Dreislagen. fich. f „Marke Ibe liefert in ca 15 bis bere Wäsche bei s ie er- Haushalt. Prospekte gratis jedrichsplatz 17 u. P 3, 8. 4 282, Mädehen per ſofort oder ſpäter geſucht. 2876 L 12, 10, 4. Stock. .ſoſolt Reinliche Mongtsffau gſatee Einfache Zimmereinrichtung als: compl. Bett, Waſchtiſch, Nachttiſch, eintür. 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