bohn. ten. . ſung im (Badiſche Voltszeitung) Abonnement: 70 Peunig monatlich, Hringerlobn 20 Pig monatlich) Turch du Pon bez inel Poſt⸗ aufſchiag M..4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 6 Pig. E 6. 2. Inſesrate: Oil Folonel⸗Zeilt 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeils„„ 60 ee der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiletl Zeilung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. :Berliner Reòdaltions⸗Bureau: Berlin W 50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. E (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerel⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 E 6, 2. Redaktion 4 U 2 0 5 377 Erpedtton! J 1 1 418 Nr. 573. Nus Stadt und Cand. Mannheim, 9 Dezember 1905. Vorträge über Chemie im Verein für Volksbildung. Der bierte Vortrag des Herrn Dr. Joſ. Klein behandelte die Verbindungen des Sauerſtoffs, Stickſtoffs und Waſſerſtoffs miteinander. Das Waſſer, eine Verbindung des Sauerſtoffs mit Waſſerſtoff, iſt unter den natürlich vorkommenden Verbindungen die das Intereſſe am meiſten anregende. Denn nicht Rur bedeckt das Waſſer 76 der Erdoberfläche und befinden ſich enorme Mengen Waſſer im gasförmigen Zuſtande in der Atmoſphäre, fondern das Waſſer iſt auch für den Aufbau der Pflanzen und Tiere unentbehrlich und eine in unerſchöpflicher Fülle in ewigem Kreis⸗ laufe ſich ſtets verfüngende Quelle von Kraft. Mit Sauerſtoff und Stickſtoff geſättigt und mit allem, was die Luſt an Keimen und ſonſtigen Verunreinigungen bietet, beladen, wandert es immegem zum feſten Lande. Dann nimmt es die Beſtandteile des Bodens auf und erhält ſo die wechſelnde Zuſammenſetzung, wie ſie vor allem die Mineralwäſſer zeigen. Die Neigung, Stoffe zu löſen, iſt ſo groß, daß die Darſtellung abſolut reinen Waſſers als eine Unmöglichkeit erſcheint; ſo gut wie reines Waſſer erhält man aber durch die Deſtillation. Die Nebenbeſtandteile des Waſſers haben, inſofern ſie nicht gerade geſundheitsſchädlich ſind, weiter keine Bedeutung für die Bedürfniſſe des Lebens. Sie ſind ſogar bis zu einem gewiſſen Grade notwendig, da reines Waſſer direkt ſchädigend wirkt. Für die Be⸗ Hürfniſſe der Induſtrie kommen die Nebenbeſtandteile dagegen ſehr in Betracht. Denn die Salze ſind die Urſache der Keſſelſteinbildung, deren Verhütung oder Einſchränkung ſtets eine wichtige Frage ge⸗ weſen iſt. Durch den Gehalt des Waſſers an Kalk und Magneſia⸗ ſalzen wird die ſog. Härte des Waſſers bedingt. Da dieſe Salze durch Seifenlöſung gefällt werden, ſo bedeutet das Waſchen mit hartem Waſſer auch eine Erſparnis an Seife. Um ſolchen Verluſt zu ver⸗ mefden, ſetzt man in den großen Waſchanſtalten dem Waſſer zunächſt 55 hinzu, wodurch die genannten Salze zunächſt abgeſchieden werden. aller anderen Flüſſigkeiten ab. Denn die größte Dichte des Waſſers iſt nicht bei der niedrigſten Temperatur, ſondern bei ungefähr 4 Grad C. Unterhalb dieſer Temperatur dehnt ſich das Waſſer wieder aus. Würde auch bei den niederen Temperaturen die Dichte zunehmen, Waſſer beim Gefrierpunkt alſo am ſchwerſten ſein, dann twürden auch die Meere bis zum Grunde gefrieren und die intenſibſte Sonnenhitze würde nicht imſtande ſein, die Eismaſſen zu ſchmelzen. Bei dem Uebergang von Waſſer in Eis findet eine Ausdehnung ſtatt, welche mehr als das Doppelte von der beträgt, welche das Waſſer gwiſchen 4 Grad und 100 Grad erleidet. Infolgedeſſen wird bei der Eisbildung eine bedeutende mechaniſche Kraft geleiſtet, der ſelbſt Felſen, in deren Spalten Waſſer eingeſchloſſen war, nicht widerſtehen können. Die große Wärmemenge, welche das Eis beim Schmelzen exfordert, geſtattet ſeine Anwendung zum Konſervieren und Kalt⸗ halten der Speiſen und Getränke in den Eisſchränken. Außer zu Waſſer verbindet ſich der Sauerſtoff mit Waſſerſtoff noch zu Waſſer⸗ ſtoffſuperoxyd; die wichtigſte Verbindung des Stickſtoffs mit Waſſer⸗ ſtoff iſt das Ammoniak, die wichtigſte Verbindung mit Sauerſtoff die Salpoterſäure. Ozon, Waſſerſtoffſuperoxyd und Salpeterſäure haben das Gemeinſchaftliche, daß ſie Sauerſtoff an andere Körper abgeben, können. Sie ſind Orhdationsmittel. Unter den Oxrydationsprozeſſen hat man den Bleichprozeſſen eine große Beachtung zukommen laſſen. Die Raſenbleiche kommt unter der Einwirkung des mitunter in der Luft enthaltenen Ozons, beſonders aber unter der Einwirkung des nie fehlenden Waſſerſtofffuperoxyds und des unter dem Einfluſſe des Sonnenlichtes aus dem molekularen Zuſtand in Atome übergeführten Sauerſtoffs, der ſomit größere Energie beſitzt, zuſtande. Für die Raſenbleiche hat man Erſatz in der Chlorkalkbleiche geſucht. Da die chemiſche Energie des Chlorkalks ſich aber nicht allein in der bleichen⸗ den Kraft, ſondern auch in der Zerſtörung der Faſer äußert, ſo känn dieſe Methode nur für den Fabrikbetrieb(in der Woberei) in Betracht kommen, wo der Prozeß verfolgt und der weiteren Ein⸗ wirkung des Chlorkalks durch Anſwendung von Antichlor Einhalt geboten wird. Mannheimer Singverein E. V. Dem am Samstag veran⸗ ſtalteten Konzert folgte in üblicher Weiſe das ſogen. Konzert⸗ eſſſen, das in dieſem Jahre im„Hotel National“ ſtattfand und den Das denkkar beſten Verlauf nahm. Küche und Keller des Herrn Ferd. Nau mburg, Mitglied des Vereins, waren, wie immer, ausge⸗ geichnet, ſo daß ſich die 70 Teilnehmer ſehr bald in der für eine ſolche Veranlaſſung nötigen„guten Stimmung“ befanden. Nachdem mam ſich etwas geſtärkt hatte, nahm der Vorſitzende des Vereins, Herr Bankdirektor Leininger, das Wort, um den neuen Diri⸗ Zenten, Herrn Muſikdirektor Carl Julier zu feiern und allen Soliſten, ſowie der Aktivität zu danken. Herr Leininger verkündete, daß die letzte Generalverſammlung beſchloſſen habe, zwei verdienſt⸗ bollen aktiben Mitgliedern, Herrn Georg Heil, der 37 Jahre dem 2. Baß, und Herrn Ferdinand Seidenbinder, der 81 Jahre dem 1. Tenor angehört, zu„Ehrenmitgliedern“ zu ernennen und über⸗ veichte beiden Herren mit herzlichen Worten die Urkunden unter Glas und Rahmen. Mit Recht wies Herr Leininger darauf hin, daß es ſich der Singverein zur Ehre anrechnet, einen ſolchen Stamm von treuen aktiven Mitgliedern zu beſitzen und daß dieſe Männer den geſamten deutſchen Männergeſangvereinen als Vorbild dienen ürfen. Herr Seidenbinder dankte für ſich und ſeinen Sangesbruder gufs herzlichſte und erklärte unter brauſendem Jubel der Sing⸗ bebeinler, daß ſie ſich auch als Ehrenmitglieder nach wie bor„aktiv“ beteiligen. Herr Muſikdirektor Julier ſprach ſeinen Sängern Anerkennung und Dank aus und es wurde ihm gerne gelobt, kreu und fleißig zur Fahne des Singbereins zu halten. Dem verdienſt⸗ bollen erſten Vorſitzenden, Herrn Leininger weihte Herr Wellen⸗ reutcher ſein Glas. Solovorträge der Herren Giffler, Schuld, zerhältnis des Waſſers zur Wärme weicht von dem Samstag, 9. Dezember 1905. Leininger, Wellenreuther, ebenſo eine munkdere Rede des unbverwüſtlichen Herrn Joſ. Bieber ließen die Stunden nur allzu raſch vorübergehen. Auf das deutſche Lied und unſer Badener Land toaſtete das neue Vorſtandsmitglied, Herr Prokuriſt Joſ. Seiden⸗ binder in der ihm eigenen ſchwungvollen Weiſe. Alle Teilnehmer blieben bis zum Schluß— wann derſelbe geweſen, verſchweigt des Sängers Höflichkeit— vereinigt, es ſei nur verraten, daß ſo mancher Frühzug den naheliegenden Bahnhof bereits verlaſſen hatte. Kanonierverein Mannheim. Die alljährliche Geneval⸗ verſammlung fand am letzten Sonntag nachmittag im Lokal zur„Königsburg“, J 6, 23, ſtatt. Kamerad Jean Holm gedachte nach den üblichen Begrüßungsworten des Geburtstages der Groß⸗ herzogin, und erinnerte gleichzeitig an die Schutzpatronin der Ar⸗ tillerie, die hl. St. Barbara. Sein Hoch galt dem Großherzog von Baden ſowie dem ganzen Großh. Hauſe, in welches die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. Hierauf verlas der Schriftführer den Jahres⸗ bericht und der Kaſſier gab Aufſchluß über die Kaſſenverhältniſſe, welche als äußerſt günſtig zu bezeichnen ſind. Die ſodann vor⸗ genommene Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: Jean Hol m, 1. Vorſtand; Philipp Endlich, 2. Vorſtand; Joh. Schu ch, Kaß⸗ ſier; Adam Wü ſt, 1. Schriftführer; Emil Weber, 2. Schrift⸗ führer. Kamerad Ochs brachte ein Hoch auf den Verein aus, worauf man zum gemütlichen Teil überging. Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat November erhielten Anterſtützung durch Gewährung von Mittageſſen 19 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Frühſtück 402 Perſonen, zuſammen 421 Perfonen, gegen 884 Perſonen im vorigen Monate. Das Unterſtützungslokal befindel ſich nach wie vor in 8 1, 11. Finanzaſſiſtentenprüfung. Auf Grund der im Monat No⸗ bvember d. J. ſtattgehabten Finanzaſſiſtentenprüfung ſind in nach⸗ ſtehender Reihenfolge unter die Zahl der Finanzaſſiſtenten aufgenommen worden: Auguſt Keller bon Emmendingen, Otto Killian von Oberwittſtadt, Friedrich Kern von Oberprechthal, Otto Frank von Stetten(Waldshut), Peter Blümmel von Seckenheim, Franz Biehler von Ringsheim, Adam Helmſtädter von Heidelberg, Karl Hemberger von Buchen, Wilhelm Kaus von Löffingen, Karl Elauß von Dill⸗Weißenſtein, Joſef Knapp von Obrigheim, Franz Huber von Hauſach, Johann Fink von Waldshut, Karl Geiſendörfer von Heidelberg, Karl Sütterlin von Wollbach, Heinrich Eckert von Herbolzheim, Kamill Lauer von Oberbaldingen, Emil Reinhard von Bienau, Joachim Jerger von Steinmauern, Friedrich Roſt von Mußbach(Freiamt), Auguſt Fröhlich von Obermoſchel(Rhein⸗ pfalz), Albert Eiſele von St. Märgen, Hermann Knauer von Hei⸗ delberg, Emil Sauer von Hambrücken, Philipp Löwenſtein von Heidelberg, Robert Straſſer von Waldshut, Karl Zimmermann von Schwetzingen, Julius Kolb von Hattingen, Albert Enderle von Münchweier, Adolf Claab von Bruchſal, Hermann Stein von Ett⸗ lingen, Wilhelm Gamer von Oberacker, Arthur Merklein von Seckenheim, Ludwig Lange von Karlsruhe, Auguſt Meythaler von Schmieheim, Albert Herrmann von Schutterwald, Arthur Kuhn von Freiburg, Franz Heckmann von Stühlingen, Alexander Müller von Stockach, Karl Eckert von Säckingen, Auguſt Spahr von Fleh⸗ ingen, Kñarl GEiſenhut von Mannheim, Wilhelm Weißer von Triberg, Hermann Reinacher von Windenreuthe, Otto Fuhrmann von Baden, Otto Stocker von Karlsruhe, Hermann Kleißler von Freiburg, Adolf Heller von Regensburg, Franz Lupfer von Baſel. Die mit* bezeichneten Kandidaten haben auch eine Prüfung in der franzöſiſchen Sprache abgelegt und beſtanden. * Poſtkartenſchmerzen. Mit Genugtuung wurde in der jüng⸗ ſten Zeit die auch von der deutſchen Reichspoſtverwaltung ein⸗ geführte Neuerung begrüßt, daß bei Anſichtskarten die Adreßſeite in zwei Hälften geteilt werden darf, deren rechte für die Adreſſe beſtimmt iſt, während die linke ſich für Nachrichten benutzen läßt. Dadurch wird entweder für das Mitteilungsbedürfiles des Schreibers weiterer Raum gewonnen, oder es kann die Rück⸗ ſeite ganz leer bleiben, ſodaß daß Bild durch keine Feder⸗ oder Bleiſtiftzüge entſtellt zu werden braucht. Aber auch dieſe Neueinrich⸗ tung hatte wieder ihren Haken, und man konnte ſchon bald laute Klagen darüber hören, daß jetzt die Mitteilungen auf der Vorder⸗ ſeite durch das Aufdrücken des Ankunftsſtempels in vielen Fällen ganz unleſerlich gemacht würden. Daran knüpfte man den Vorſchlag, die Poſt möchte den Stempel auf die rechte Hälfte der Adreßſeite, den eigentlichen Adreßraum, drucken laſſen. Daß aber auch dieſes, bei uns noch nicht eingeführte Verfahren wenig em⸗ pfehlenswert iſt, geht, wie die„Deutſche Verkehrszeitung“ mit⸗ teilt, aus einer Amtsblattverfügung der ſchweizeriſchen Poſtver⸗ waltung hervor. Danach mehrem ſich die Fälle, daß Anſichtskarten mit zweiteiliger Adreßſeite„zu den rebuts gelegt werden“ müſſen, weil durch unzweckmäßige Stempelung die Adreſſe undeutlich oder unleſerlich wurde. Die ſchweizeriſche Poſtverwaltung hat ſich daher entſchloſſen, verſuchsweiſe die Stempelung der angekommenen An⸗ ſichtskarten, die auf der Vorderſeite ſchriftliche Mitteflungen ent⸗ halten, ganz aufzuheben. Vielleicht würde ſich die gleiche Maßregel auch für Deutſchland empfehlen. * Spziale Fürſorge. Im Winter 1904/05 und im letzten Sommer hat die badiſche Staatseiſenbahnverwaltung Verſuche da⸗ mit gemacht, an Perſonal verſchiedener Dienſtzweige, das bei an⸗ ſtrengender Arbeit in beſonderem Maße den Unbilden der Wit⸗ terung ausgeſetzt iſt, bei Kälte und Hitze, ſowie bei naßkaltem Wetter unentgeltlich Kaffee verabreichen zu laſſen. Dieſe Verſuche hatten ein durchaus günſtiges Ergebnis. Sie führten zu⸗ nächſt zu einer erheblichen Einſchränkung des Alko⸗ holgenuſſes, da das Perſonal die guten Wirkungen des bei Kälte erwärmenden, bei heißem Wetter erfriſchenden Kaffees gegenüber dem Genuſſe von Bier oder Wein bald erkannte. Folgen des verminderten Alkoholgenuſſes waren, abgeſehen von den wirt⸗ ſchaftlichen Vorteilen für das Perſonal, eine Erhöhung der Ar⸗ beitsfreudigkeit, Widerſtandsfähigkeit und Zuverläſſigkeit des Per⸗ ſonals und, ſoweit das im eigentlichen Betriebsdienſt verwendete Perſonal in Betracht kommt, vor allem eine Erhöhung der Be⸗ (2. Mittaablatt.) triebsſicherheit und eine Verminderung der Verletzungsgefahr beim Perſonal ſelbſt. Im Hinblick auf dieſe günſtigen Erfahrungen hat die badiſche Staatseiſenbahnverwaltung in Ausſicht genommen, die bisherigen Verſuche von dieſem Winter ab zu einer auf das geſamte in Betracht kommende Perſonal ſich erſtreckenden ſtän⸗ digen Einr ichtung auszugeſtalten. Warnung! Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Durch ge⸗ druckte Zuſendungen ſucht von Paris aus eine Perſönlichkeit, der⸗ ſchiedene Namen führend, die ſich als Bankier oder Bankdirektor bozeichnet, im Börſengeſchäft unerfahrene Leute in Deutſchland zu Wertpapier⸗Spekulationen nach einem angeblich un⸗ fehlbar erfolgreichen Verfahren und zur vorſchußweiſen Einſendung von Geldbeträgen zu verleiten. Das von ihr vorgeſchlagene Ver⸗ fahren iſt weder neu noch unfehlbar und beſteht im Gegenteil im Spiel, deſſen Ausgang ganz von der Laune der Börſe abhängt, alſg ſtets ein Wagnis iſt. Gutem Vernehmen nach gehen die Zuſen⸗ dungen außerdem von einer Perſönlichkeit ohne Anſehen und Kredit aus. Den fraglichen Anerbietungen gegenüber erſcheint beſondere Vorſicht am Platze. * Aus dem Vorort Neckarau. Zu dem Letzten Vortrags⸗ abend hatte ſich trotz des ſchlechten Wetters wiederum ein zahl⸗ reiches Publikum, meiſtens Frauen, eingefunden. Frau H. Farth aus Frankfurt a. M. ſprach über„Mutterſchutz“. In gut durch⸗ dachtem Vortrage ſchilderte die Rednerin all die Klagen und Lei⸗ den, die eine werdende Mutter zu beſtehen hat und berührte all die verſchiedenſten Phaſen ihres Lebens, die mit der Mutterſchafts⸗ frage zuſammenhängen. Die nicht erwerbstätige Frau bedürfe denſelben Schutz wie die erwerbstätige, um ihren Körper geſund zu erhalten und dem zu Erwartenden ein geſundes Leben geben zu können. Um dies zu erreichen, ſei eine längere Ruhe und Pflege in der ſchweren Zeit erforderlich. Auch die Einführung und der Ausbau der Hauspflegevereine, wie ein ſolcher auch in Mann⸗ heim beſteht, die von Staat und Gemeinde zu unterſtützen ſeien, ſei ſehr zu empfehlen. Um die Krankenkaſſe nicht zu ſehr zu belaſt könnte an ihre Stelle eine Wöchnerinnenkaſſe treten, die zugleie den Lohnausfall decken würde.(Eine ſolche wohltätige Einrichtung verdankt Neckarau den Fabrildirektoren Herren Adolf und Karl Benſinger, die für ihre Kranken 2 Pflegerinnen ausbilden ließen, die die Aufgabe haben, Wöchnerinnen und Kranke unent geltlich zu pflegen. Der Berichterſtatter.) Neben dieſen Ein⸗ richtungen müſſe allerdings der Mann auch mehr dazu beitragen, das ſchwere Los der Frau zu erleichtern. Die trefflichan Aus⸗ führungen wurden durch lebhaften Beifall belohnt. us dem Croßherzogtum. Ilvesheim, 4. Dez. Einen genußreichen Abend bot geſtern der hieſige Frauenverein ſeinen Mitgliedern. Man beging in feſtlicher Weiſe den achtundſechzigſten Geburts⸗ tag der hohen Protektorin des Vereins, der Großherzogin Muſikvorträge und kheatraliſche Aufführungen wechſelten it ſchöner Folge, wobei die Jugend Ilvesheims bedeutende ſchau⸗ ſpieleriſche Talente verriet. Nachdem Herr Bürgermeiſter Höfer das Hoch auf die Großherzogin ausgebracht hatte, hielt Herr Rektor Hofheinz im Auftrage des Vorſtandes eine Anſprache in der er einen Rückblick warf auf die Tätigkeit des Vereins im verfloſſenen Jahre und die Dank des Entgegen⸗ kommens der Gemeindebehörde erzielten ſchönen Erfolge. Die Anſprache klang aus in einer Ehrung zweier Jubilarinnen, der Kinderſchulſchweſter Frl. Joachim, der für 25jährige treue Arbeit im Dienſte des hieſigen Evangeliſchen Frauenvereins ein ſilbernes Ehrenkreuz verliehen worden war, und ferner der Handarbeitslehrerin Frl. Hennesthal, die ſchon 40 Jahre lang in der Gemeinde tätig iſt. Da eine Entſchließung der Behörde hinſichtlich letzterer nicht eingetroffen war, ſo wurde ihr ſeitens des Frauenvereins ein prachtvolles gerahmtes Bild der Großherzogin gewidmet, wofür ſie in gerührten Worten ihren Dank ausſprach. Mit der Verloſung einer gediegenen Kochkiſte, ſowie eines kleinen Bildes der Großherzogin, an der ſämtliche Mitglieder unentgeltlich teilnahmen, ſchloß die im Gafthaus zur„Krone“ abgehaltene, wohlgelungene Feier.— Auf ein ſeitens des Frauenvereins an die Großherzogin gerichtetes Glückwunſchtelegramm iſt bei der Präſidentin, Frau Rektor Hofheinz folgende Antwort eingelaufen:„Empfangen Sie meinen aufrichtigen Dank für die freundlichen Glückwünſche, welche Sie mir im Namen des Frauenvereins Ilvesheim zum Geburtstage dargebracht haben. Ich erwidere ſie mit aufrichtigen Wünſchen für eine fernere geſegnete Wirkſamkeit Ihres Ver⸗ eins. Großherzogin. Schloß Baden.“ 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Pirmaſens, 4. Dez. Geſtern nachmittag 5 Uhr ſchoß der berheiratete Kunſt⸗ und Handelsgärtner Max Germann hier in der Näßhe des Fahr'ſchen Waldes ſeinen früheren Geſchäfts⸗ führer, dem Gärtnergehilfen Paſtor, der ihn ſchon des Oefteren bedrohte, nach einer abermaligen Drohung eine Revolverkugel in den Hals. Paſtor wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, jedoch iſt die Verletzung nicht lebensgefährlich. Germann, der in Notwehr gehandelt haben will, und ſich ſofort nach der Tat dem Gericht ſtellte, wurde auf freiem Fuße belaſſen. 7 5 *Baſel, 5. Dez. Die Vorarbeiten für die Errichtung eines Landungs⸗ und Ausladeplatzes für die Rheinſchiffahrt ſind nun beendet und die Regierung des Kantons Baſelſtadt hat den Beſehluß gefaßt, den Hafen auf dem ehemaligen Schiffmüßleareak, unmittelbar an der elſäffiſchen Landesgrenze herzuſtellen. 8 4 Möbelhaus. General⸗Anzeiger. Elnstige Gelegenneit Weinnahts. Einkäufe Posten feppiche, Linoleumteppiche, Perser- teppiche mit 15“% Rabatt. 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Karl Sehreiber hier etwas zu fordern hat oder ſchuldet, wird aufge⸗ fördert bei dem Unterzeich⸗ neten binnen 14 Tagen ent⸗ ſprechende Anmeldung zu machen. Mannheim, 7. Dez. 1905. Franz Becker, L10, 9, Nachlaßpflegen Aus dem Nachlaß des Heinrich Karl Schreiber hier wird die Geſchäftsein⸗ vichtung für das Schreinet⸗ und Tünchergeſchäft, ſowie Holz, eine große Partie ge⸗ zogener Leiſten, Farben, Lack, Oele ꝛc. verkauft. 31881 Schreiner⸗ u. Tüncherwerk⸗ ſtätte werden per ſofort oder ſpäter vermietet. Reflektanten belieben ſich au den Nachlaßpfleger Franz Becker, 110, 9, varterre, zu wenden. Ig Wilwer, ev.,. gut. Eſnk, 79 zwecks Heirat die Be⸗ “(anntſchaft eines ſdeß von 23 Dieuſi⸗ bis 30 J, am liebſt. b ermögen. mäü dchen mit etwas Diskretion Ehrenſache.— Bri 9915 Photogr. bis 20 Dez. unler Ar. 2886 an die Exped. Ps. Bl. zu verlellen Badewannen erenten und auf Abzahlung bei 21965 Karl Schatt, J 1, 20.