(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 90 Piennig monatlich. Bringerlohn 20 Piyg. monatlich; durch die Ponl bez ecl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal, Emzel⸗Nummer 8 Pfg. — E 6, 2. Inſerate: Die Colonel ⸗Zeile. 20 Pig. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr, (Mannheimer Volksblatt.) Telearamm⸗Apreſſe. „%Journal Maunheim“d Telepbon⸗Nummern: Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burcau An⸗ nahme v Druckarbetten 841 E 6. 2. Auswärtige Inſerate 25„ 5— 8 edattton 677 dun detlame Bele. Z2erliner RNedalitions⸗Bureau: Berlin W 50. 8 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. 22(Abendblatt.) Nr. 96. Freitag, 22. Dezember 1905. 77CC(.—— John Bull, Jacques Bonhomme und der deutſche Michel. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 20. Dez. In ſeiner letzten Reichstagsrede hatte Fürſt Bülow auch den engliſchen Sozialiſtenführer Hyndman zitiert, der in ſeiner Deutſchfeindlichkeit ſoweit gegangen ſei, zu bedauern, daß Eng⸗ land nicht in Gemeinſchaft mit Frankreich die deutſche Flotte längſt bernichtet habe. Der„Vorwärts“ hatte das in ſeiner polternden Weiſe als Unſinn hingeſtellt, Bebel in Perſon ließ ſich von Hyndman telegraphiſch„beſtätigen“, er habe dergleichen mie geſagt. Alsbald meldete ſich aber der Korreſpondent des Berliner Tageblatts“ ein alter Achtundpierziger, der nach der Verſicherung des Blattes der Sozialdemokratie nahe genug ſteht, und bezeugte, daß der internationale Sozialdemokrat Hyndman in ſeiner„Juſtice“ eine deutſchfeindliche Hetze kreibe, wie nur der ärgſte Jingo. Ihm geſellt ſich, als gewiß einwandfreier Zeuge, jetzt der Londoner Korreſpondent des„Vorwärts“ ſelbſt. Er behauptet zwar, die„angebliche“ Bemerkung des Genoſſen Hyndman ſei„nicht richtig wiedergegeben“. Statt aber zu ſagen, wie ſie richtig gelautet habe, gibt er zu, Hyndman habe dermaßen voreingenommen gegen die deutſche Politik geſchrieben, daß deutſche Genoſſen in London dagegen broteſtiert hätten. Eim Arbeiter habe ſich in folgender Weiſe vernehmen laſſen: „Wie iſt denn die wirkliche Sachlage? John Bull, ein weltbekannter Seeräuber, der ein hübſches Stück des Erd⸗ bodens zuſammengeſtohlen hat, kam mit Jacques Bonhomme überein, daß dieſer ihm freie Hand in Aegypten laſſen ſolle, wofür Jacques Bonhomme Marokko„friedlich durchdringen“ kann. Nun kommt ein dritter Mann einher, der in dieſen Dingen nicht ganz unerfahren iſt, und ſagt:„Hört mal, ihr Kerle, Ihr ſollt nicht in allem Euren Willen haben; ich bin im Begriffe, an dieſem Geſchäft teilzunehmen.“ Schon dieſer Vorgang gibt Ihnen(Hyndman) Anlaß, über das„Unheil⸗ ſtiften“, die„durchaus ſchlechten Manieren“ und die groben Methoden“ Deutſchlands zu klagen... Ich bin überzeugt, daß alle drei kapitaliſtiſchen Länder nichts anderes ſind als organiſierte Räuberſyndikate. Aber ich beſtreite ent⸗ ſchieden, daß Deutſchland ſchlechter ſei als andere Länder. Sie täten alſo beſſer, Ihre eigenen Unheilſtifter aufs Korn zu nehmen.“ Und der„Vorwärts“⸗Korreſpondent ſelbſt hat nach ſeiner eigenen Verſicherung in Hyndmans„Juſtice“ geſchrieben:„Die deutſche Sozialdemokratie hat keine Sympathie mit den diplo⸗ matiſchen Methoden des Kaiſers, aber ſie kann es wohl begreifen, daß er eine geeignete Gelegenheit er⸗ greift, der Welt kundzutun, daß Deutſchland nicht geſon⸗ ken ſei, ſich ignorieren zu laſſen.“ So ſchreiben deutſche Sozialdemokraten im Auslande!, fügt der „Vorswärts“⸗Korreſpondent hinzu. Man möchte ihm das ein wenig korrigieren und ſagen: Um ſo ſchreiben zu können und zu dürfen, müſſen deutſche Sozialdemokraten leider Gottes erſt ins Ausland gehen. Dort entdecken ſie ihr altes, deutſches Herz, wenn Engländer Deutſchland als den Allerweltsfriedenſtörer hinſtellen möchten und proteſtieren dagegen. Und dasſelbe, wo⸗ gegen ſie in vaterländiſcher Wallung proteſtieren, tut Herr Auguſt Bebel auf der Tribüne des Deutſchen Reichstags, nämlich Deutſchland als Friedensſtörer hinſtellen und beſonders in der Marokkofrage genau ſo einſeitig ins Unrecht ſetzen, wie John Hyndman! Und nur im Auslande dürfen Genoſſen ſo ſchreiben! Gegen Hyndman dürfen ſie an derſelben Stelle pro⸗ teſtieren, wo dieſer ſeine deutſchfeindlichen Hetzartitel losließ. Wollte ein Genoſſe gegen Bebels deutſchfeindliche Reden im „Vorwärts“ proteſtieren, er würde fliegen, wie nur die„edlen Sechs“ geflogen ſind. Noch eine intereſſante Mitteilung verdanken wir dem„Vor⸗ wärts“⸗Korreſpondenten. Die nämlich, daß Bebel den Hynd⸗ man, Chamberlain und andern Jingos noch als zu„deutſch⸗ patriotiſch“ verdächtig iſt! Dieſe Ausländer halten überhaupt die deutſche Sozialdemokratie für fähig, im Falle eines Krieges ihrem Fahneneid treu zu bleiben, und machen ihr daraus den Vorwurf mangelnder, internationaler Solidarität! Einem Ge⸗ währsmanne der„Kreuzzeitung“ zufolge hat die mehrerwähnte „Juſtice“ ſogar ausgeführt, Bebels Internationalität würde erſt dann annehmbar ſein, wenn es ihm gleichgiltig wäre, ob etwa ein Teil der Rheinprovinz an Frankreich verloren ginge. Die Internationalität treibt, wie man ſieht, herrliche Blüten. Im Munde eines Hyndman iſt ſie ſchon nichts anders mehr als der nackteſte Raſſenegoismus, der die Wohlfahrt des deutſchen Vol⸗ kes mit Liſt und Gewalt zerſtören möchte, damit England den Profit davon habe. Und für ſo etwas fechten Bebel und die Seinen mit Feuereifer! Politische Klebersſcht. * Mannheim, 22. Dezember 190ß5,. Zur parlamentariſchen Behandlung der Steuervorlage. Da der Reichstag in die Beratung der ihm gemachten Steuervorlagen erſt nach Neujahr eintritt, ſind alle Vorausſagen über das Schickſal der Vorſchläge, die in Frage kommen, proble⸗ matiſch. Nichtsdeſtoweniger gibt man ſich in Bundesratks⸗ kreiſen, wie wir bereits berichteten, der Erwartung hin, eine Erhöhung der eigenen Einnahmen des Reiches in dem Umfang, der unbedingt als notwendig gilt, müſſe eine Mehrheit des Reichstages finden: wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg. Wir haben aber ebenfalls dargetan, daß nach den Anſichten jener Kreiſe, die imſtande ſind, die Stimmung in den verſchiedenen Parteien und auch im Bundesrat ungefähr richtig abzuſchätzen, das Steuervorlagen⸗Konzept des Bundesrats im Reichstage eine weſentliche Aenderung erfahren muß. Zur Vornahme dieſer Aenderungen und zum Ausgleich vieler Differenzen gehört Zeit, viel Zeit. Deshalb tauchen ſchon jetzt Vorſchläge über die ge⸗ ſchäftsmäßige Behandlung der Steuervorlagen auf, die dahin gehen, daß der Reichstag nach Schluß der erſten Beratung der Steuervorlage dieſe an eine beſondere Kommiſſion weiſen möge, die erſt dann ihre Hauptarbeit zu vollbringen hätte, nachdem der Etat durchberaten wäre. Während der Zeit der Hauptarbeit der Steuerkommiſſion des Reichstags könnte das Plenum vertagt werden. weiſe oder beſſer geſagt, höchſt wahrſcheinlich ſtellt er ſich aber, ſo meint die„Nat.⸗lib. Kort.“, bei reiflicher Prüfung als die beſte Erleichterung einer Situation heraus, die an ſich ſchon nicht gerade einfach iſt, die aber auch nicht dadurch erſchwert zu werden braucht, daß man die als gangbar ſich darbietenden Wege gefliſſentlich vermeidet. Wo immer man das früher tat, wußte Zentrum und Sozialdemokratie den Nutzen daraus zu ziehen. Sächſiſche Wahlreform. Der Landesausſchuß der nationalliberalen Pac⸗ tei Sachſens trat vorgeſtern in Dresden zu einer Sitzung zuſammen, um zu der jüngſt angekündigten Vorlage über eine Veränderung der Zuſammenſetzung der erſten Kammer Stellung zu nehmen. Nach dieſer Vorlage ſollen bekanntlich fünf Ver⸗ treter aus den Kreiſen von Handel, Induſtrie und Gewerbe durch den König in die erſte Kammer berufen werden; außerdem iſt die Wahl eines Vertreters der techniſchen Hochſchule in Dres⸗ den vorgeſehen und die Stadt Chemnitz, die einen Sitz aufgrund königlicher Berufung innehat, ſoll den Städten Leipzig und Dresden gleichgeſtellt werden. Nach einer lebhaften Ausſprache, bei der es ſich hauptſächlich um die Vertretung von Handel, In⸗ duſtrie und Gewerbe und um die von der nationalliberglen Partei aufgeſtellten Forderungen handelte, wurde ſchließlich folgende Erklärung, die den gegen die Vorlage verwalten⸗ den Bedenken Rechnung trägt, einſtimmig angenommen: „Der Landesausſchuß der nationalliberalen Partei im König⸗ veich Sachſen erblickt in dem Geſetzemmpurf betr. Aendevung der erſten Kammer keine Erfüllung der berechtigten Wünſche merch einer zeitgemäßen Reform der erſten Kammer, wie ſie in dem Wahl⸗ aufruf der nationalliberalen Partei aufgeſtellt ſind, weil Induſtrie, Handel und Gewerbe nach wie vor das Recht der Wahl ihrer Ver⸗ tveter verſagt wind, das demländlichen Grundbeſitz zuſteht, und weil den anderen Berufen, für die wir im Programm eine Ver⸗ tretung forderten, überhaupt kein Recht auf Vertretung eingeräumt wird. Der Landesausſchuß erſucht deshalb die Landtagsfraktion, nur einem ſolchen Geſetz zuzuſtimmen, das dieſen Forderungen beſſer entſpricht und zum mindeſten die Wachl der Berufsvertreter ſiche rt. Zur Frage des Wahlrechts für die zweite Ka m⸗ mer wurde beſchloſſen, die Vorlage der Regierung abzuwarten und dann unverzüglich dazu Stellung zu nehmen. Chineſiſche Treibereien in Schanghai. Ueber die Urſachen der Chineſen⸗Bewegung gegen die Fremden in Schanghai verlautet noch nichts abſolut Zutreffendes oder Sicheres. Die Schutzwachen der fremden Geſandtſchaften können nicht zurückgezogen werden; denn ſobald dies geſchieht, machen ſich ſofort wieder bedrohliche Anzeichen geltend.— Das Gerücht, daß etwa japaniſche Intriguen die Hand im Spiele gehabt hätten, entbehrt jeder Begründung. Dies Gerücht mag durch die Verhaftung zweier angeblicher Japaner entſtanden ſein; es ſtellte ſich aber heraus, daß man in jenen beiden ver⸗ meintlichen Japanern zwei verkleidete Chineſen vor ſich hakte — An deutſchen Kriegsfahrzeugen liegt vor Schanghai das dort ſtändig ſtationierte Flußboot Vaterland“ und das dorthin be⸗ Der Unglückstag von Owikokorero. Bwei wertvolle Beiträge zur ſüdeveſtafrikaniſchen Kriegs⸗ geſchichte hat der Admiralſtab der Marine in der Darſtellung der Tätigteit des Landungskorps S. M. S.„Habicht“ und des unter Major v. Glaſenapp entſendeten Marineexpeditionskorps wäh⸗ vend des Hererbaufſtandes geliefert. Sie erſcheinen als Beihefte zur Marinerundſchau(E. S. Mittler u. Sohn). Ganz beſonderes In⸗ kereſſe wird die Darſtellung des Gefechtes bei Owikokorero am 18. März 1904 erregen, weil ſie die erſte iſt, die ſich in offizieller Weiſe üder dies für uns unglücklich verlaufene und deswegen bon unberufener Seite oft tadelnd beſprochene Unternehmen ausſpricht. Im Admiralſtabswerk wird, nach Darſtellungen der von Major von Glaſenapp ſofort begonnenen Bewegungen, ſeinem Aufſuchen des Zeindes im Oſten, ſeinem Abbiegen nach Norden und danm nach Weſten, über dieſen 18. März geſagt: Gegen 4 Uhr nachmittags brachte die Spitze eine am Wege ruhende ältere Hererofrau mit Kind ein. Von Oberleutnant Sgoers verhört, gab ſie an, daß die Abteilung auf der Spur Tletjos ſei, dieſer ſelbſt wäre noch in der ſüdlich des Weges liegenden Werft, der größte Teil des Stammes aber bereits im Weitermarſch, nur noch wenige Leute ſeien in der Werft. Während des Verhörs ging die Meldung ein, daß ſüdlich des Weges eine Herde Großvieh ſtände. Die Lage erforderte kurzen Entſchluß: entweder durch Entſenden von ſchwachen Patrouillen die Wahrheit gemachten. Angaben zu prüfen, oder die Gelegenheit zu ergreifen und durch überraſchenden Angriff ſich Klarheit zu ver⸗ ſchaffen. Waren die Angaben der Hererofrau richtig, dann konnte es gelingen, in den Beſitz des vielleicht ſtehen gelaſſenen Viehes zu gelangen und die zurückgebliebenen Teile des Gegners zu ſchlagen; waren ſie falſch, ſtieß man auf ſtärkere Kräfte, ſo war die Feſt⸗ kellung dieſer Tatſache von größter Wichtigkeit. Schwächere Pa⸗ rouillen zu entſenden, erſchien nicht ratſam, da ſie in dem ſchhvie⸗ rigen Gelände überhaupt nicht wiedergekommen wären; ſie wären, wenm ſtärzere feindliche Kräfte anweſend, umzingelt und abgeſchnit⸗ ten worden. Major v. Glaſenapp entſchloß ſich daher in Uebereinſtimmung mit den alten Afrikanern v. Frangois und Gggers zum Angriff. Ein langer Galopp brachte die über⸗ raſchend auftretende Abteilung in den Beſitz der Viehherden. Weiter reitend, wandte ſich die zum Gefecht in 300 Meter breiter Front entwickelte und durch Patrouillen geſicherte Abteilung gegen die mut⸗ maßliche Richtung der Werft, wohin im dichten Buſch zauhlreiche Fußpfade führten, jeden Augenblick bereit, mit dem Gegner in Be⸗ rührung zu kommen. Gegen halb 5 Uhr nachmittags fielen am rechten Flügel aus dem Buſch die erſten feindlichen Schüſſe; es wurde abgeſeſſen. In entwickelter Schützenlinie war man in einem Sprunge dem bisher unſichtbaren, aber anſcheinend ſchwachen Gegner ohne Ver⸗ luſt nahe gekommen. Zur Brechnung des Widerſtandes wurde das Maſchinengewehr in die Mikte der Feuerlinie in die Nähe eines Termitenhügels genommen; die Pferde, von einigen Pferde⸗ haltern gehalten, folgten, um im dichten Buſch nicht abzukommen. Der linke Flügel(Oberleutnant Eggers), bisher keinen Gegner ſich gegenüber findend, erhielt Befehl, rechts zu ſchwenken und das Feuer aufzunehmen. Die Anſicht, daß man es nur mit wenigen feindlichen Schützen zu tun hatte, ſchien ſich zu beſtätigen. Erſt nach Verlauf von einer Viertelſtunde fing das bisher ſchwache, aber wohlgezielte und aus nächſter Entfernung abgegebene Feuer an, ſich zu verſtärken. Das Gefecht nahm allmählich einen heftigen, erbitterten Charakter an. Trotz des Maſchinengewehrs gelang es nicht, den Widerſtand des an Zahl nicht ſtarken, aber geſchickt poſtierten Gegners zu brechen. Aus der Richtung, welche das feind⸗ liche Feuer nahm, war aber zu erſehen, daß der Gegner allmählich ſeine Flügel verlängerte und die Abſicht hatte, die Abteilung auf beiden Seiten zu umfaſſen. Von fern her ertönte zugleich wüſtes Getöſe von hunderten von Menſchenſtimmen. Es war klar, und Over⸗ leutnant Eggers Meldung beſtätigte dies, man hatte in kürzeſter Zeit das geſamte Kriegsvolk des Stammes ſich gegenüber. Eine Fortſetzung des Kampfes mit den geringen Kampfmitteln hatte, nachdem feſtgeſtellt worden war, daß man ſich einem ſtarken und in guter Stellung befindlichen Gegner gegenüber befand, keine Ausſicht auf Erfolg. Deswegen wurde auf Befehl das Gefecht vom linken Flügel abgebrochen und zurückgegangen. Nur einige Leute des linken Flügels vermochten dem Befehl zu folgen, die Mehrzahl war dem aus nächſter Entfernung(70 Meter und weniger) abgegebenen, mörderiſchen Feuer erlegen. durch Feuer von der Flanke her getötet oder ſchwer verwundet. Wäh⸗ rend bom linken Flügel die wenigen Ueberlebenden unter dem Schutz des noch feuernden rechten Flügels zurückgingen, tobte in der Mitte der Feuerlinie der Kampf weiter. Hier, wo das Maſchinen, gewehr ſtand, häuften ſich die Verluſte. Schon einmal war es zum Abfahren aufgeprotzt, dann aber zur Abwehr ſtärkerer, heranſtür; mender Scharen des Gegners wieder in die Feuerlinie gebracht. Dreimal hatte die Bedienungsmannſchaft getvechſelt, der tapfere Führer, durch zwei Schüſſe ſchwer verwundet, war kaum bewegungs⸗ fähig, die beiden Zugtiere erſchoſſen. Alle Verſuche, das Gewehr aus der Feuerlinie zu bringen, ſcheiterten und brachten ſicheren Tod. So mußte es ſchließlich ſtehen bleiben, nachdem Obermatroſe Ehlers es unbrauchbar gemacht hatte, für den Gegner eine nicht mehr ver⸗ wendbare Waffe. Langſam, von Aufnahmeſtellung zu Aufnahme⸗ ſtellung zurückgehend, hielten die geringen Reſte der Abteilung den Anſturm des in der Front und den Flanken nachdrängenden Gegners durch Feuer ab. Es ſchien nur eine Frage der Zeit, wann der über⸗ mächtige Gegner das kleine Häuflein erdrücken würde. 5 Gegen 5½ Uhr nachmittags erſchien die Sanitätskarre auf dem Gefechtsfelde. Der Führer, Sergeant Witt, war dem heftigen Feuer zugeeilt. Das kräftige Feuer leinzelne Seeſoldaten verſchoſſen in kurzer Zeit über hundert Patronen) der wenigen, gewandt ver⸗ teilten Seeſoldaten erweckte bei den Gegnern anſcheinend den Glau⸗ ben, daß ſtärkere Maſſen im Anmarſch ſeien. So gelang es, den Abtransport der Verwundeten ins Werk zu ſetzen. Drei Offigiere, ſieben Mann, zwei Eingeborene fanden ſich vom Gefechtsfelde an der Karre zuſammen. Von ihnen waren ſieben verwundet Nur vor⸗ ſichtig folgend, begleiteten die Herero den Abzug durch lebhaftes Feuer, und auch dieſes erſtarb in der Dunkelheit gegen 6½ Uhr abends. An der Wegegabelung von Otjikuara nahm der nach dort vorgeſchobene Zug die Zurückkehrenden auf. Gegen Mitternacht Faſt alle Pferde waren Srtie. wenerauunzeiger. Maonnheſm, 22. Dezember. brderte Kanonenbovf Tiger. Wahrſcheinlich irifft cuch bos Kanonenboot„Jaguar“ baldigſt dort ein. Demsches Reſch. Berlin, 21. Dez.(Eiſenbahntarifreform.) Das Präſidium des Bundes der Kau fleute hat an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, die mit der folgenden Bitte ſchließt: „Wir richten an Ew. Durchlaucht die ehrerbietige Bitte, durch Einwirkung von Reichs wegem eine Zurückſtellung der geplanten Betriebsmittelgemeinſchaft und der mit ihr verbundenen Perſonen⸗ tarifreform zu verhindern; gleichzeitig aber eine Korrektur der gur Verhandlung ſtehenden Projekte in der Richtung anzuſtreben, daß die Perſonentarifreform den Grundſätzen der Einfachheit und Billig⸗ keit, unter Anerkennung einer bevorrechteten Stellung der Kauf⸗ mannſchaft innerhalb des Verkehrsſyſtems, jedenfalls aber unter ſorgfältiger Vermeidung einer unwirtſchaftlichen Belaſtung der⸗ ſelben, wirklich entſpreche.“ —(Dem Wirte der Leuchtenburg) war von der ſächſiſch⸗altenburgiſchen Regierung die Bewirtung der Dele⸗ gierten des Jenaet ſozialdemokratiſchen Partei⸗ tages unterſagt worden. Darob iſt die altenburgiſche Regie⸗ kung von dem ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten Horn interpelliert worden. Ueber die Antwort der Staatsregierung wird berichtet: Der Miniſter v. Borries erwiderte, das Verbot ſei vollkommen Herechtigt, da die Leuchtenburg Staatsbeſitz ſei. Wenn auch jeder deutſche Arbeiter auf der Leuchtenburg ſtets will⸗ kommen ſein werde, ſo werde die ſozialdemokratiſche Partei⸗ leitung hingegen vergebens um Gaſtfreundſchaft nachſuchen, denn fächſiſch⸗altenburgiſcher Stautsbeſitz könnte nicht Intereſſen des ſogztaldemokratiſchen Parteitages dienſtbar gemacht werden. Uns däucht, betreffs der Leuchten? urg ſei der Sozialdemo⸗ kratie nicht ſchlecht heimgeleuchtet worden. „((Dem Vorſtande des Kolonfſal⸗Wirt⸗ ſchaftlichen Komitee iſt der freiſinnige Reichstags⸗ abgeordnete, Eiſenbahndirektor a. D. Karl S chrader bei⸗ getreten. 4* —(Genoſſe Bernſtein) ſieht ſich endgültig ge⸗ gwungen, mit dem neuen Jahre die Herausgabe der von ihm Tedigierten hiſtoriſch⸗kritiſchen Zettſchrift„Dokumente des Sozialismus“ einzuſtellen. Ein letzter Verſuch, die fmanziellen Schwierigkeiten zu beheben, iſt geſcheitert. Mit dem demnächſt erſcheinenden Dezemberheft findet das Unternehmen im fünften Jahrgange ſeinen Abſchluß Edie Herausgabe eines deutſchen Weiß⸗ buchs über Marokk o) dürfte ſich ziemlich verzögern. Wie den „Münch. Neueſt. Nachr.“ offigiös aus Berlin gemeldet wird, um⸗ faſſen die deutſchen Akten über Marokko bis jetzt 60 Bände; hieraus äſt eine Auswahl zu treffen, und da es ſich beillweiſe auch um Aeußevungen fremder Regierungen handelt, erfordert die Regel biplomatiſcher Courtoiſte, daß dieſe um ihre Erlaubnis für die Weröffentlichung angegangen werden. —(Der Reichstag) hat bekanntlich einem Geſetze ſeine Zuſtimmung gegeben, durch das der Bundesrat ermüchtigt wind, den Angehörigen und den Erzeugniſſen Englands ſowie den Angehörigen und Erzeugmniſſen britiſcher Kolonien und auswärtiger Befitzungen vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1907 diejenigen Vorteile einzuräumen, die ſeitens des Reichs den Angehörigen oder den Er⸗ Zeugniſſen des meiſtbegünſtigten Landes gewährt merden. Von der danit gewährten Ermächtigung wird der Bundesrvat Gebrauch kachen. Man wind ſchon für die nächſten Tage der Veröffentlichung einer Bekanntmachung des Reichskanzlers entgegenſehen können, die don einem auf das genannte Geſetz bezüglichen Beſchluſſe des Bundesrats berichten wird. Der Beſchluß des Bundesxats pürfte bahin lauten, daß die Meiſtbegünſtigung für die Zeit nach dem 1. Januar 1906 gewährt werden wird. (Patrlamentariſche Studienfahrten.) Inner⸗ halb einflußreicher Kreiſe des Reichstages beſteht die Abſicht, die parlamentaviſchen Studien⸗Expeditionen, deren erſte vor einiger Zeit von der Reiſe nach Weſtafrika zurückgekehrt iſt, Knöglichſt gu emer dauernden Inſtitution zu evheben. Clibfwerſtand⸗ kich müßte danm davon abgeſehen werden, das Privatentgegen⸗ en, wie dies bei der weſtafrikaniſchen Studienreiſe det Fall geweſen iſt, zu benutzen. Es ſoll vielmehr darauf hingewirkt werden, Daß, abgefehen von der freiwilligen Leiſtung der einzelnen Reichs⸗ zagsmitglieder, welche den Gxpeditionen angehöven, Staatsfonds dagu in Anſpruch genommen oder gebildet werden. Seipzig, 21. Dez.(Das ſächſiſche Juſtizmini⸗ ſtevium) hat dem„Leipziger Lagebkatt“ den Cha rakter als Amtsblatt des Friglichen Land⸗ und Amtsgerichts ent⸗ gogen und ihn auf die königliche„Leipziger Zeitung“ übertragen. Das„Leipziger Tageblatt“ iſt eines der erſten nationalliberalen Organe Sachſens, ja man kann es das führende Blatt der Partel mennen, und es hat in letzter Zeit des öfteren eine ſcharf oppofttio⸗ nelle Haltung der Regierung gegenüber eingenommen, namentlich bei der Frage der Refarm der erſten Kammer, für die die Regierung Kur eine den Liberalen bei weitem nicht zureichende Vertretung von Handel und los und fand die Behandlung der erſten Leipziger Straßendemon⸗ ſtration politiſch klüger, als die der Dresdener. Es läßt ſelbſt durch⸗ blicken, daß die Maßregelung deshalb erfolgt ſei und meint, der behördliche Schritt ſei nicht gerade ein Zeichen der Kraßt und poli⸗ tiſchen Weitſicht. Auch die ſtaatlichen Behörden, für die es den Amtscharakter trage, müßten politiſch unabhängig ſein. Nördlingen, 21. Dez.(Reichstagserſatz⸗ wahl.) Nach dem Nördlinger Anzeigeblatt iſt Dekan Püil tz (Zentr.) als gewählt zu betrachten. In der Stadt Nördlingen erhielten Landrat Döderlein(lib.) 824, Dekan Pütz(Zentr.) 96, Redakteur Rollwagen(Soz.) 204 Stimmen. Das Geſamt⸗ ſtimmenperhältnis ſteht noch aus. Aus dem badiſchen Staatsvoranſchlag für die Jahre 1906/907. die Ueberſicht der Ausgaben und Einnahmen der allgemeinen Staatsberwallung pro 1906/07 im Vergleiche zum Voranſchlag des Staatshaushalts pro 1904/05 nur unvollſtändig wiedergegeben. Wir wiederholen deshalb die betreffende Tabelle: A. Ausgaben. Außer⸗ Ordentlicher Etat ordentlich. Etat Für! Jahr 3 Füui e mehr weniter Jahre 1906/ 7 atßz 1908/07 Wek. Mek. Mk. 1. Staatsmini⸗ ſterum 13 269 05013 069 221 199 8299 2. Miniſtertium des Großh Hauſes und der auswär⸗ tigen Ange⸗ legenheiten. 3837 00 293 600 40 100—— 3, Miniſterium der Juſtiz, des Kultus 200 Unter, 7 285 382,21 244 286 661%—33•880 * deg unern. 18ö872 090f17 54 550 050%%— 3897 600 „ Fi ini⸗ ſertum., 24 884 086,35 048 56 11480 1218 620 6. Oberrech⸗ kamme 124 470 1189 13— 8 Summe der Ausgaben 78 469 8487/7 310 846%½ 278 905 114 808 114 805 2159 097 8 8472.0 Ordentlicher Etat für beide N 158 988 686 dab. oe ee Geſamtſumme der Ausgaben I167 785 906 B. Eiunahmen. 1. Staats mini⸗ ſtertum 6 260 890 7 695 48— 628 5990— 2. Miniſterium der Juſtiz ꝛc 5 885 9600 5 267 560 98 4000—— 3. Miniſterium des Innern 4 853 900 4 402 9500 450 950— 437 400 4. Finanz mini⸗ 88 ſterium 63 436 980061 045 984½ 390 996— 836 942 5 Oberrech⸗ nungskamm, 265⁵ 462— 187— 2940 316(1 628 796 Summa der 18.— Einnahme 79 923 9957/ 612445½311 88• 1263342 Ordentl. Etat ür beide Jahre 159 847 95 Hiezu außer⸗ ordentl. Etat 1264 342 Geſamtſumme der Ginnahmen 101119 332 Geſamtſumme der Ausgeben 167 765 906 Somit ein Fehl⸗ 6 678 574 betrag von Induſtrie zugeſtehen will. Auch das Verhalten der Regievung bei der Wahlrechtsreform kritiſterte das Blatt rückhalt⸗ In einem Teil der Auflage unſeres heutigen Morgenblattes iſt ————— In weiteren laſſen wir die Fortſetzung des Berichtes folgen: II. Titel 11. Wiſſenf chaf t warte in Heidelberg erhält d Künſte: Dio eine or Sdotatioz wiederum jährlich M. 42 500. Der dien 2 ier der Stern⸗ warte ſoll etatmäßig angeſtellt werden. Staatlicher Zuwand pro Jahr zur Kunſthalle in Karlsruhe M. 9086(wie bi mäldegallerie und Antikenſammlung in Ma un He (wie bisher), zur Akademie der bildenden Künſte M.(M 95 000), zu Stipendien für Gelehrte und Kün wiederum Matf 9500, zum Hoftheater in Mannheim M. 23.000(wie bisher) zur Förderung wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Unter M. 26 286(M. 25 906). letzt nehmungen griffen iſt die in imz gußerordentlichen Etaß 4. Miniſterium des Inneen⸗ Beim Miniſterium des Innern betrügt die ſteigerung jährlich 0,57 Mill. 4,4 Prozent. forderung entfallen auf das Miniſterium ſelbſt 32 000 M. 10,%5 Prozent, auf die Bezirk⸗ erwaltung und Polizei 0,82 Mill. 48 Prozent, auf die Heil⸗ und Pflegeanſtalten M. 70 600 122 Prozent, auf Förderung der Gewerbe und des gewerblichen Unter⸗ richtstweſens M. 98 000 10 Prozent. Die Ausgaben ſind folgendermaßen pro Miniſterium 0,33(0,30) Mill.; (M. 76 700); Verwaltungsgericht Verwaltungshof 0,28(0,22 Mäll.; (M. 43 060); Oberaichungsamt ſchiffahrtsbehörden M. 2680(M. Durchführung der ſozialen Geſetze zirksverwaltung und Poligei 6,39 heitspolizei 1,13(1,10) Mill.; Anſtalten 0,12(0,11) Mill.; Heil⸗ und Pflegeanſtalten 2,60 (2,38) Mill.; Beſſerungs⸗ und Erziehungsanſtalten 0,21(0,22) Mill.; Bearbeitung der Landesſtatiſtik M. 99 900(M. 91 940)j für Förderung der Gewerbe und für gewerbl. Unterrichtswweſen 1,04(0,95) Mill.; Förderung der Landwirtſchaft 0,68(0,68) Mill.; Verwaltungszweige der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues 5,31(5,14) Mäll.; Verwaltung des Bergweſens M. 5450(M. 5480); gedlogiſche Lamdesaufnahme M. 37 610 (M. 36 850); Unterſtützungs⸗ und Belehungsfonds M. 32 950 (M. 32 160); verſchiedene Ausgaben(M. 52 940).— Gi nahmen werden erwartet bei: Bezirksverwaltung und Poligel 1,43(1,27) Mill.; allgem. Sicherheitspolizei M. 15 590(Marf 11 580); Heil⸗ und Pflegeanſtalten 1,95(1,75) Mill.; Beſſer⸗ utigs⸗ und Erziehungsanſtalten 0,11(0,12) Mill.; Landesſtatiſtiß M. 500(M. 500); Gewerbe M. 29 950(M. 23 160); Landwirt⸗ ſchaft M. 11270(M. 10 060). Verwaltungsgweige der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaus 1,29(1,19) Mill.; geolo⸗ giſche Landesaufnahme M. 800(M. 800). Außerordentliche Ausgaben werden normiert( ſr 2 Jahre) bei: Miniſtertum auf M. 30 000; Bezirksberwalkung und Politzei 1,06 Mill.; milde Fonds und gemeinnützige Anſtalten 0,20 Mill.; Heil⸗ und Pflegeanſtalten.10 Mill.; Beſſerungs⸗ und Ex⸗ ziehungsanſtalten M. 27 000; Bearbeitung der Landesſtatiſtik Mi, 15 000; für Förderung der Getderbe und für gewerbl. Unterrichts⸗ weſen M. 58 800f3 für Förderung der Landwirtſchaft 0,47 Mill.; Verwaltungszweige der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßen⸗ baus 0,93 Mill. Dieſen Ausgaben im außerordentlichen Etat ſtehen folgende außerordentlichen Gi nnahmen gegen⸗ über: Landroirtſchaft M. 25 720; Verwaltungszweige der Ober⸗ direktton des Waſſer⸗ und Straßenbaus 0,41 Mill. Titel 1. Miniſterſum: Gefordert werden ein euer Miniſterialdirektor, 1 neues Kollegialmitglied, 1 wetterer beteti⸗ när⸗techniſcher Hilfsarbeiter und 1 Verſicherungstechniker, 2 Kanz⸗ leiaſſiſtenten. Im außerordentlichen Etat werden pro 1906/07 M. 30 000 gefordert für die Ergänzung der inneren Einrichtung des Mütwiſteriums. 5 Titel 3. Verwaltungsgerichtshof: Für die Re⸗ giſtratur und Expeditur iſt die Schaffung einer weiteren Regiſtra⸗ kurbeamtenſtelle erforderlich; dieſe Stelle ſoll einem der beiden Kanzleiaſſiſtenten übertragen werden, wofür eine Kanzleiaſſiſten⸗ tenſtelle in Wegfall kommt. Titel 4. Verwaltungshof: Neu gefordert 1 Reviſor, 1 Burequaſſiſtent und 1 Kanzleiddener; letzterer unter Wegfall der Hilfsdienerſtelle. Titel 5. Generallandesarchiv: Neu angefordert 1 Zeichner, 1 Kanzleigehllfe und 1 Kanzleidiener. Titel 7, Rheinſchiffahrtsbehörden: Es wenden angefordert für die Rheinſchiffahrts⸗Zentralkommiſſton M. 1300 (M. 1600), für die Rheinſchiffahrts⸗Inſpektion M. 1320(ipie bisher). Titel 8. Auf wands Voñ der Mehr⸗ Jahr normiert; Landeskommiſſäre M. 76 450 of M. 70 740(M. 68 880); Generallandesarchiv M. 49 460 M. 5350(M. 5120); Rhein⸗ 2920); für Getverbeaufficht und M. 94 940(M. 84 840), Fe⸗ (6,01 Mill.; allgemeine Sicher⸗ milde Fonds und gemeinmützige traf die Karre mit der Bedeckung und den Verwundeten in Onjatu ein. Ritterlicher, wie am Tage von Owikokorero gekämpft wurde, iſt ſchwerlich je gekämpft worden. Die Elite der alten afrika⸗ niſchen Soldaten, an ihrer Spitze Hauptmann d. Francois und Oberleutnant Eggers, und mit ihnen fünf Offtziere und neunzehn Mann, darunter drei Offiziere und bier Mann des Marineexpe⸗ Pikfonskorps, waren gefallen, zwel Offiziere des Marineexppeditious⸗ korps ſchwer verwundet. Die in ihrer Einfachheit packende Dar⸗ ſtelung des Admiralsſtabs weckt von neuem die Trauer um die gefallenen Helden. Cagesnemakeſſen. Des Wanderburſchen Weihnachtslied. Bin als armer Bub' geboren, Ach, ich kenn kein Vaterhaus, Hab' die Eltern früh verloren, Zog dann in die Welt hinaus. Nur aus ſel gen Kindertagen Denkt mir„Weihnacht“ wie ein Traum, Nur noch wie aus ſchönen Sagen Kenn ich einen Weihnachtsbaum. 5 Schleich am heil gen Abend, müde, Mich an manches Fenſter ſacht, Lauſch voll Schmerz dem ſchönen Liede Aus der Jugend:„Stille Nacht.“ Und danm geh ich, müd bdam Wandern, einer Herberg zu, Setz mich traurig zu den andern Bis der„Vater“) ruft gur Rub. —————— ] ecbergsvater Reicher Mann, laß Dich erbarmen, Spllrſt ein kleines Scherflein kaum, Schenk dem Wanderburſch, dem armen, Einen trauten Weihnachtsbaum! Und beim milden Glanz der Kerzen, Unter Weihnachtsglück und Pracht, Fühlſt Du tief in Deinem Herzen, Wie das„Geben“ glücklich macht. K. Röder, Ludwigshafen. — Verwegene Rüuber. Zwei Gewalttaten von typiſch antert⸗ kaniſchem Charakter werden aus Newyork berichtet: Sechs mas⸗ kierte Männer erſchienen in dem Städtchen Suffield in Connecticut, brachen in die Bank ein und banden einen Mann und einen Diener an Stühlen feſt. In ihrer Eile Überſahen ſie ein Schubfach, das mehrere kauſend Mark in bar enthielt und ſprengten den Geldſchrant mit Dynamit. Dieſem entnahmen ſie 200 000 M. in Schuldver⸗ ſchreibungen, die nur von dem Beſitzer gehandelt werden können, ſodaß die Bank nichts verliert. Die Antvpeſenheit bewaffneter Räu⸗ ber hielt alle Bewohner der Stabt ſo in Schrocken, daß ſie in ihren Häuſern blieben, obgleich die Exploſion ſie erweckte. Als die Räuper, die gar keine beſonderen Vorſichtsmaßregeln trafen, um der Ent⸗ deckung zu entgehen, fort waren, ſuchte die Polizei nach ihnen, aber es war zu ſhät. Auch die zweite Getvalttat wurde von bewaffneten Banditen verübt. In Nort Jakima, wo der Zug der Northern Pactfic kangſamer fährt, ſprangen ſie in den Tender und nahmen den Lokomotibführer und Heizer feſt. Ein Räuber blieb bei ihnen und bedrohte ſie mit dem Revolver, während andere den Kaſſenſchrank des Wagens ſprengten, wobei ihnen nur 2000 M. in die Hände fielen. Die Räuber arbeiteten ſo vorſichtig, daß die im Zuge ſitzenden Reiſenden garnichts merkten. — Das Fiasto des neuen„Elias“. Der auch bei uns bekannt gelvordene Prophet John Alexander Dowie,„Elias II.“, wie er ſich ſelbſt nannte, iſt augenſcheinlich am Ende ſeiner Kunſt. Wie aus Chicago berichtet wird, hatten ſich dieſer Tage 5000 Anhänger — Während des Tanzes erblinvet. Ein tragtſches Ereignſe Unterbrach dieſer Tage jäh die Fröhlichkeit einer Tanzgeſellſchaft in Netvark, New Jerſey. Es wurde gerade flott Walzer geiunzt, als plötzlich eine Tänzerin, Miß Anng Scharub, die Schönheit des Feſtes laut aufſchrie und ohnmächtig wurde. Man mühte ſich um ſie und brachte ſie wieder zum Bewußtſein. Da fragte ſie:„Warum iſt es hier ſo dunkel?“ Als jemand ausrief:„Aber alle Fammen brennen ja, ſchrie ſie verzweifelt auf:„Mutter, ich bin blind.“ Man brachte ſie nach Hauſe und rief Aerzte herbei; aber diefe erklärten ſich flr unfähig, ihre Blindheit zu heilen. 7 — Ein Vahnidyll, wie es ergötzlicher nicht für die Fliegenden Blätter geſchrieben werden könnte, trug ſich vor einſgen Tagen auf der Prinz Heinrich⸗Strecke EttelbrückDiekzuch zu. Mik ohrengerreißendem Gepfeif und Gelärm, wie wenn die alte Lokd⸗ motive froh wäre, doch noch einmal ihr Ziel erreicht zu gaben, lief der Siebenuhrzug in den Bahnhof Sttelbrück ein, zund mi ſtarrem Erſtaunen konnte der dienſttuende Bahnaſſiſtent feſtſtellen daß man in Diekirch vergeſſen hatte, die Perſonenwagen anzukop⸗ peln; die Lokomotive hatte ſich auf ihre alten Tage mit nur einem Güterwagen die kleine Spritzfahrt geleiſtet. Schnurſtracks mußte ſie zurück, die harrenden Reiſenden abtuholen. Dowies verſammelt und der„Prophet“ verkündete ihnen, daß er zur 1 n. EFrr r Senerre ——— mmheim, 22. Dezembeg General⸗Anzeiger. 8. Seite. ſccherung werden für das Landesverſicherungsamt jährlich M. 5900(M. 6000) angefordert. Für zwei neueinzuſtellende nicht⸗ etatmäßige juriſtiſche Hilfsarbeiter, die gleichzeitig das Amt des ſtellbertretenden Vorſitzenden zu bekleiden haben, werden Mittel in Anforderung gebracht.— Für die Verſicherungsanſtalt werden für 1906/07 4 Reviſoren, 1 Regiſtrator und 1 Kanzlei⸗ aſſiſtent neu angefordert; 2 Revidentenſtellen werden hierbei erledigt; für die Schiedsgerichte für Arbeiterverſicherung iſt als neue Stelle 1 Kanzleiaſſiſtent benötigt. Die badiſche land⸗ wärtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft ſoll einen Staatszuſchuß von jährlich wiederum M. 3300 erhalten. Titel 9g. Bezirksverwaltung und Polizei: Neu ongefordert ſind 2 Bezirksamtsleute, 1 Bezirkstierarzt, 1 Bezirks⸗ afſiſtenzarzt, 1 Polizeikommiſſär, 2 Gemeinderechnungsrevidenten, 1 Regiſtrator beim Bezirksamt Mannheim, 2 Aktuare bei Be⸗ zirksämtern, 2 Polizeiwachtmeiſter, 3 Polizeiſergeanten, 1 Amts⸗ diener, 20 Schutzmänner, 4 nichtetatmäßige Aktuare, 2 nichtetat⸗ mäßige Bezirksbaukontrolleure, 10 nichtetatmäßige Schutzmänner. Hierzu wird im Budget bemerkt: Dem Bezirkstierarzt far Schwetzingen war bisher geſtattet, ſeinen Wohnſitz in Mannheim zu haben, um den dortigen Bezirkstierarzt zu ent⸗ laſten. Inzwiſchen haben ſich die Geſchäfte in den beiden Bezirken ſo ſtark vermehrt, daß es gebolen erſchien, dem Bezirkstierarzt für Schwetzingen wieder den Wohnſitz in Schwetzingen anzuweiſen und für den Bezirk Mannheim eine weitere Bezirkstierarztſtelle zu er⸗ richten. Um den tüchtigen, im Alter ſchon vorgerückten nichtetat⸗ mäßigen Aſſiſtenzarzt in Mannheim auf ſeiner Stelle zu erhalten, ſoll deſſen Stelle in eine etatmäßige umgewandelt werden.— Im gußerordentlichen Gtat werden an größeren Summen pro 1906/07 angefordert: Staatsunterſtützung für Kreisſtraßen und Gemeindewege 0,35 Mill.; Staatsbeitrag zur Enzkorrektion in Pforzheim 4. Rate 0,20 Mill.; Beiträge an unbemittelte Gemeinden zu den Koſten der Waſſerverſorgungsanlagen 0,30 Mill. Außerdem zu Erſtellung von Dienſtwohngebäuden für die Schutzmann⸗ ſchaft in Mannheim 4. Rate M. 40 000. Zu letzterer For⸗ derung wird im Budget bemerkt:„Die Schwierigkeiten, welche der Planlegung des für den Bau von Schutzmannswohngebäuden in der Neckarvorſtadt in Mannheim in Ausſicht genommenen Bauge⸗ ländes entgegenſtanden, konnten bisher noch nicht behoben werden; es erübrigte deshalb nach Erſtellung des zweiten Gruppenhauſes im ſog. Zuchthausgarten nur, mit dem Bau weiterer Gruppenhäuſer in dem letztgenannten Baugebiet fortzufahren; zu dieſem Zwecke wurde die Bezirksbauinſpektion Mannheim in der erſten Hälfte des Jahres 1905 bauftragt, im Anſchluß an das zweite Gruppenhaus im ſog. Zuchthausgarten ein 3. dreifaches Gruppenhaus zur Ausführung zu bringen. Nach deſſen Fertigſtellung ſoll dann— falls die Inangriff⸗ nahme weiterer Bauten in einem anderen Baugebiet ſich noch nicht ermöglichen ſollte— im ſog. Zuchthausgarten mit dem Bau der dort noch vorgeſehenen weiteren Gruppenhäuſer fortgefahren und dort auch das in Ausſicht genommene Bad⸗ und Waſchküchengebäude für das ebenſo wie für die Gruppenhäuſer, Bauprojekte der Be⸗ zirksbauinſpektion Mannheim vorliegen, erſtellt werden. Nach dem Stand der Bauarbeiten wird für die Budgetperiode 1906/07 eine weitere Baurate von M. 40 000 ausxeichen.“ Ein pfälziſcher Weinfälſchungsprozeß. Frankenthal, 22. Des. Um 9 Uhr wird mit der Beweisaufnahme fortgefahren. Zunächſt wird bernommen prakt. Arzt Dr. Emil Gottſchalk in Gimmel⸗ dingen über ſeine Waſſerableitung in den Bach. Sprechzimmer, Badezimmer und Küche find an dieſe Leitung angeſchloſſen. Blutige Exkremente kommen in einen Topf, Watte wird verbrannt. Vorſ.: Mehrmals iſt aber auch Karbolgeruch feſtgeſtellt worden? Zeuge: Wenn es nach Karbol gerochen hat, ſo iſt das chikanöſer Weiſe hereingeworfen worden, wahrſcheinlich von Herrn Lingen⸗ felder ſelbſt. Verband⸗Watte kann gar nicht durchkommen. Die Dienſtboten haben Antveiſung, Watte nicht hineinzuwerfen. Gutsverwalter Ferdinand Meßmer in Mußbach: Herr Linigenfelder hat mich einmal auf den unangenehmen Geruch in dem Wache aufmerkſam gemacht. Eigene Wahrnehmungen habe er nicht gemacht. Ob ſeine Frau, mit der er über die Unterredung ſprach, ſich über die Beſchaffenheit des Baches geäußert hat, iſt ihm nicht mehr erinnerlich. Möglich ſei, daß er Hrn. Lingenfelder geſagt habe, er werde mit Hrn. Dr. Gottſchalk Rückſprache nehmen. Die Kellerei⸗ gerätſchaften wurden mit filtriertem Waſſer gereinigt. Aus der Verleſung der früheren protokollariſchen Vernehmung des Zeugen ergibt ſich, daß der Zeuge einmal mit ſeiner Frau einen Karbolgeruch wahrgenommen hat. Das Waſſer läuft durch einen Zementkanal. pumpt nur Waſſer, wenn es hell iſt. Es gelangt hierauf das Gutachten des verſtorbenen Bezirks⸗ arztes Herrn Med.⸗Rat Dr. Schröder vom 18. Dezember 1901 zur Verleſung, die ſich hauptſächlich darauf erſtreckte, ob eine Ver⸗ unreinigung des Waſſers durch die Abwaſſer des Herrn Dr. Gott⸗ ſchalk erfolgt. Es heißt darin, es können unmöglich feſte Beſtand⸗ keile wie Watte aus dem Sprechzimmer des Herrn Gottſchalk in das Abflußrohr gelangen, das Rohr würde ſich hierdurch verſtopfen. Bei einer wiederholten Beſichtigung konnte an der Einmündung des Kanals kein Karbolgeruch wahrgenommen werden; auch durch die Vernehmung des Herrn Lingenfelder wurde kein VBeweis hierüber geliefert. Die blutige Färbung des Waſſers kommt von der Küche und dem Waſchwaſſer. Küfermeiſter Joh. Schenk in Mußbach war anfangs der 90er Jahre bei Satorius. Zeuge gibt zunächſt Auskunft über die Waſſer⸗ leitung vom Bache in das Anweſen des Herrn Sartortus. Seines Wiſſens iſt das Waſſer nicht filtriert worden, er habe wenigſtens keine Wahrnehmungen gemacht. Wenn das Waſſer trüb war, wurde die Leitung abgeſtellt. Küfermeiſter Joh. Hauck in Mußbach: Zeuge war von 1891 bis 1901 in Stellung bei Sartorius. Wenn das Waſſer hell war, wurde es in das Reſervoir gepumpt. Zum Faßſchwenden wurde fil⸗ kriertes Waſſer genommen, zur Kellerreinigung ungeklärtes Waſſer. Ob auch zur Zuckerlöſung unfiltriertes Waſſer benutzt wurbe, kann Zeuge nicht ſagen. Sartorius habe ſtreng darnach geachtet, daß kein trübes Waſſer zugepumpt werde. An dem Tiftelfilter habe er nicht gearbeitet. Vei dem Enzingerfilter, an dem der Zeuge arbei⸗ zete, wurden ſtets reine Einlagen Den Tiftelfilter habe Küfer Schwarz gehabt; dieſer iſt geſtorben. e Es wird zum erſten Male erwähnt, daß arz den Tiftelfilter gehabt 2 5 Herbold, ſeit 1900 bei Sartorius: Zur Reinigung wird unfiltriertes Waſſer verwendet. Nur bei Waſſer wird Waſſer in das Reſervoir gepumpt, aus dem das Waſſer zur Zuckerlöſung nach Durchlaufen des Tiftelfilbers verwendet wurde. Sartorius habe ſtets verboten trübes Waſſer zugzuleiten. Der Hach iſt in der Länge des ganzen Anweſens zementiert. Die Schläuche werden gewöhnlich alle 14 Tage gereinigt, nach Gebrauch bei neuem Weine wird er ſtets geputzt. Im Vache befindet ſich ein Vachfilter, der bei Bedarf eingeſetzt wird, durch dieſen muß zuerſt das Waſſer fließen, bevor es in die Leitung und in den Tiftelfilter kommt. Schwarz, ſein Vorgänger, war Herr Sartorius zugleich Schweizer, er habe aber weiß und krocken geweſen, weil wegen des Regens—4 Tage das Waſſer trüb war und nicht benützt wurde. Küfer Friedrich Hehr, ſeit 1889 bei dem Angeklagten: Das Waſſerreſervoir wind in der B veimal gereinigt. Es durfte kein trübes Waſſer in das R gepumpt werden. Zeuge war nicht direkt am Filter beſchäftigt. Küfer Schwarz hatte auch den Bachfilter zu überwachen. Staatsanwalt: Seit wann iſt das Waſſer filtriert worden? Zeuge: Das weiß ich nicht. 1891—98 ſei er in einer Weinhandlung geweſen, da habe er wahrgenommen, daß das Waſſer zum Zuckern aus dem Bache genommen worden ſei. Vorſitzender: Warum evwähnen Sie das? Hat Herr Sartorius mi Ihnen während der dreitägigen Verhandlungen geſprochen? Zeit hatten Sie ja. Zeuge: Nein. Auch mit Frau Satrorius? Nein. Staatsanwalt: Welches Geſchäft war das? Das Gericht lehnt die Stellung dieſer Frage, weil nicht er⸗ heblich, ab. Angekl. Sartorius bemerkt, daß während ſeines Prozeſſes der ganze Betrieb vuhe; er wohne mit ſeiner Frau in Frankenthal. Mit ſeinen Leuten habe er wie ſeine Fvau nicht geſprochen. Küfer Joh. Lingenfelder, ſeit 1894 bei Sartorius. Er hat das Filtrieren des Waſſers und Weines über ſich. Das Waſſer für das Zuckern wurde filtriert und ſo angewärmt, daß man noch eine Hand darin halten konnte. Der Filter läßt per Stunde 500 Liter durchlaufen. Vorſ.: Wenn pro Tag ca. 5000 Liter durch den Filter laufen, ſo iſt das doch eine kleine Menge; veicht man denn damit aus? Zeuge: Wir nehmen Waſſer aus der Waſſerleitung hinzu. Ein Zwiſchenfall. Vorſ.: Hat ſich Jemand mit Ihnen ins Benehmen geſetzt, und Sie über Ihre Ausſagen gefvagt. Zeuge: Frau Sartorius in voriger Woche. Sie hat gefvagt, was ich ausgeſagt habe. Vorſ.: War Frau Sartorius mit Ihrer Ausſage zufrieden? Angekl. Sartorius ſteht auf, um das Wort zu nehmen. Vorſ.: Herr Sartorius, bitde—— Angekl.: Ich wollte ihm(dem Zeugen) nur ſagen, nur das auszuſagen, was er weiß. Vorſ.: Das iſt meine Sache. Der Staatsanwalt beantragt hierauf den Angeklatzten aus Be⸗ ſongnis der Befangenheit des Zeugen abtreten zu laſſen, da der An⸗ geklagte noch einmal ums Wort bittet, wird zunächſt der Zeuge aus dem Saale entfernt. Angekl.: Ich will hier bemerken, daß ich tatſächlich mit meinen Leuten geſprochen habe. Ich habe Herbold und Lingenfelder am Sonntag zu mir kommen laſſen und ihnen geſagt, daß Sie abſolut die Wahrheit ſagen müſſen. Auf Details ſind wir nicht einge⸗ gangen. Das wollte ich dem Zeugen hier nochmals ſagen. Staatsanwalt: Ich muß ſagen, daß mir dieſe Beſprechung über einen ſo wichtigen Punkt doch etwas zu weitgehend erſcheint. Ich muͤß alſo darauf beſtehen, daß der Angeklagte abtritt, daß der Zeuge ohne jede Rückſicht ſeine Ausſagen machen kann. Das Gericht beſchließt nach kurzer Beratung, den Angeklagten abtreten zu laſſen. Nach nochmaliger eindringlicher Eidesbelehrung bekundet der Zeuge, daß er Frau Sartorius vorige Woche aus freien Stücken beſucht habe. Frau Sartorius habe ſich über ſeine Vernehmung auf dem Gemeindehauſe Notigen gemacht und um die Notizen durch⸗ zuleſen und ſein Gedächtnis aufzufriſchen, ſei er zu ihr gegangen. Gefragt habe Frau Sartorius nur, ob er keinen Fehler gemacht habe. Ueber den Filter iſt nicht geſprochen worden. Vorſ.: Und was hat Herr Sartorius mit Ihnen geſprochen? Der Herr hat mich rufen laſſen. Er hat mich gefragt, was ich bei dem Unterſuchungsrichter ausgeſagt habe und mich auf den Eid aufmerkſam gemacht, nach dem ich ſtreng die Wahrheit zu ſagen hätte. Herr Sartorius habe in keiner Weiſe verſucht, ihm eine Ausſage zu ſuggerieren, die mit der Wahrheit im Widerſpruch ſtehe. Der Angeklagte wird wieder hereingelaſſen und ihm die Aus⸗ ſagen des Zeugen mitgeteilt. Zeuge gibt weiter an, daß er zum Zuckern nie unfiltriertes Waſſer verwendet habe. Der Antrag des Staatsanwalts, auch den Zeugen Herbold über eine etwaige Beeinfluſſung zu vernehmen, wird abgelehnt. Bezirksarzt Dr. Ad. Spenkuch in Neuſtadt, der als Zeuge und Sachverſtändiger vernommen wird, unterbreitet dem Gericht eine Aufſtellung über die vom Jahre 1885—1898 in Neuſtadt und Umgebung vorgekommenen Typhusfälle. Herr Spen⸗ kuch hat das Waſſer oberhalb des Dorfes von gutem Geſchmack ge⸗ funden, dort iſt es noch rein. Hinter Gimmeldingen iſt das Waſſer ganz bedeutend verunreinigt; als beſonderes Kennzeichen der Ver⸗ unreinigung haben ſich Schlammbänke abgelagert. Es wird durch den Hausgebrauch, durch Wäſche, Ablauf von Jauche uſw. beſchmutzt; bon 5 Straßenrinnen läuft das Waſſer hinein, auch von Höfen. Die ſtete Verunreinigung wird durch die täglichen Abwäſſer und durch zwei Brennereien verurſacht. Vor einigen Jahren ſei dann be⸗ zirksamtlich verfügt worden, daß die feſten Abfälle der Brennereien in eine Grube kommen. Durch die Schwefelwaſſerſtoff entwickelnden Abfälle wird das Waſſer braun und übelriechend. Bis zum Herrn⸗ hof kann ſich das Waſſer durch Selbſtreinigung wieder günſtiger ge⸗ ſtalten. Der Zementboden, den Herr Sartorius als Unterlage hat herſtellen laſſen, ſei ohne Einfluß auf die Reinigung des Fluſſes. Das Waſſer laufe dort immer noch trübe und werde auch in dieſem Zuſtande in das Reſervoir gepumpt. Mit ein bißchen Beklemmung habe er das filtrierte Waſſer getrunken, es war geruchlos, doch nicht ganz hell, wie man von einem appetitlichen Waſſer erwarten kann. Unreine Beſtandteile waren nicht mehr zu ſehen. Zeuge verlieſt eine Statiſtik über die in den erwähnten Jahren in Mußbach und Gimmeldingen vorgekommenen Typhusfälle. Im Herrnhof kam 1894 ein, 1898 zwei Typhusfälle vor. Es ſei geſtern hier eine Theorie aufgeſtellt worden, der er widerſprechen müſſe. Zeuge verweiſt weiter auf die Denkſchrift des Reichsgeſundheitsamtes über die Anſteckungsgefahr an die Verwaltungsämter und faßt dann ſein Gutachten dahin zuſammen: Durch den Tiftelfilter werden wohl unreine Beſtandteile und Bakterien zurückgehalten, unter den häus⸗ lichen Abwäſſern könnten ſich aber auch Typhusbazillen finden. Selbſt wenn dieſe durch Akohol vertilgt werden, iſt das Waſſer ge⸗ eignet, Ekel zu erregen. Vom Vorſitzenden über ſeine Anſchauung über das von Herrn Dr. Emmerich in ſeinen geſtrigen Ausführungen erörterte Ekel⸗ gefühl befragt— wobei dieſer auf die Unempfindlichkeit des Herrn Emmerich hinweiſt, der ſogar Cholerabazillen verſchluckt habe—, bemerkt Redner: Ich halte das Ekelgefühl für völlig gleich, ob das Waſſer filtriert, ob es unfiltriert iſt, und dieſes Gefühl ſchadet der Geſundheit. Man muß es nicht ſubjektiv betrachten, ſondern ob⸗ jektiv. Das Ekelgefühl kann hervorgerufen werden durch Sinnes⸗ eindrücke oder ſeeliſche Momente, durch irgend eine Erinnerung an eine ekelhafte Sache. Der Angeklagte wendet ſich gegen die Aus⸗ ſage des Zeugen, als ob unter ſeiner Führung der Bach beſichtigt worden ſei. S Die Führung habe der Staatsanwalt gehabt, er ſen nur zugegen geweſen. Der Vorſitzende bemerkt, das ſei auch nich! bon dem Zeugen behauptet worden. Angeklagter: Warum ſind denn ſeit 1898 in Mußbach und Gimmeldingen keine Typhusfälle vor⸗ gekommen? Das beweiſt nichts, daß ſolche Fälle vorgekommen ſind, Der Leiter der Außenſtation Kaiſerslautern laſſe Kranke wochen⸗ lang frei umhergehen, die trotzdem mit Typhusbazillen behafte die Krankheit tomme bei ihnen bloß nicht zum Ausbruche. agte nimmt wieder in ziemlich erregter ind; Weiße Der A gegen die Au ingen des Redners lich der Vorſitzende bedeutet, er Rur kurz das W Als die Gerichtskommiſſion bei imm it richti acht. n er ſeine Arbeit richtig gemach Jei der Kanal balhänbin der borlenten Belichtigung erſchienen ſei. rungen zu den Ausſagen des Zeugen zu machen habe. Gegen balb 2 Ubr wird in die Mittagspaufe eingetreten. Aus Stadt und Land. Maunheim, 22. Dezember. Inm Nenfahrs⸗Briefverkehr iſt es von ganz beſonderer Wich⸗ ligkeit, daß auf den Adreſſen die Wohn ung des Em⸗ bfängers nach Straße und Hausnummer deutlich ungegeben wird. Dies gilt auch für Stadtbriefe. Um die Be⸗ tellung der nach Berlin gerichteten Briefe zu erleichtern und zu zeſchleunigen, empfiehlt es ſich, in der Briefaufſchrift neben der zenauen Angabe der Wohnung nach Straße, Nummer und Stock⸗ verk den Poſtbezirk(.,., N.., pp.) und wenn tunlich nuch die Nummer der Beſtellpoſtanſtalt deutlich und zu⸗ treffend anzugeben, z. B. C. 22, W. 9,.W. 52. „ Unterricht im Hufbeſchlag. Der nächſte Lehrkurſus an den Hufbeſchlagſchulen zu Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Meß⸗ lirch wird am 2. Januar 1906 beginnen Geſuche um Aufnahme ſind alsbald an den Vorſtand der Schule zu richten, welche der Geſuchſteller beſuchen will. Auskunft über die Aufnahmebeding⸗ ungen uſw. erteilen die betr. Großh. Bezirksämter. * Oeffentliche Volksverſammlung. Wie uns ſoeben mitgeteilt wird, ſoll am 5. Januar n. J. der Reichstagsabgeordnete Helmut v. Gerlach in einer vom hieſigen Nationalſogtalen Berein einberufenen öffentlichen Volksverſammlung über ein dolitiſch aktuelles Thema ſprechen. Der vorzügliche Redner und Politiker wird vorausſichtlich die Reichsfinanzreform und die neuen Reichsſteuern in ſeinem Thema behandeln und wird die Verſammlung das größte Intereſſe in den hieſigen Bevölkerungs⸗ kreiſen erregen. ** Aus dem Schöffengericht. Einen groben Gewaltakt ver⸗ übten am 9. Oktober d. J. der verheiratete Taglöhner Ph. Neiden⸗ hüller und der led. Taglöhner Johann Müller von hier. Beide drangen auf dem Meßplatze in eine Schaubude ein ohne Eintritts⸗ geld zu bezahlen und als ſich das der Beſitzer namens Munkel ver⸗ bat, wurde er von beiden mißhandelt. Die Strafen fallen erheb⸗ lich aus: Neidenhüller erhält 4 Monate, Müller 9 Wochen Gefäng⸗ nis.— Eine Meſſeraffaire ſpielte ſich in der Nacht vom 6. auf 7. Auguſt auf der Mittelſtraße ab. Der Taglöhner Moritz Hübl ver⸗ ſetzte dem Kaufmann Theodor Diener mehrere Stiche, da auch dieſer tätlich vorging, ſo wurde er mitangeklagt. Als Hübl verhaftet wer⸗ den ſollte, entriß ihn ſein Freund, der Taglöhner Friedrich Biſchofs⸗ berger dem Schutzmann, ſo daß Hübl zweimal entfliehen konnte. Biſchofsberger wurde nun ſelber feſtgenommen, zeigte ſich aber ſo rabiat, daß der Schutzmann noch zwei weitere Perſonen zur Hilfe requirieren mußte. Das Urteil lautet gegen Hübl auf 8 Monate Gefängnis, gegen Biſchofsberger auf 15 Tage Gefängnis, Diener wird freigeſprochen. Aus dem Grossherzogtum. ] Weinheim, 20. Dez. Eine intereſſante Rechts⸗ frage auf ſteuerlichem Gebiete wird demnächſt vor dem Bezirksrat in Karlsruhe als erſter verwaltungsgerichtlicher Inſtang entſchie⸗ den werden. Es handelt ſich hierbei um die Frage des Gemeinde⸗ ſteuerwohnſitzes des derzeitigen Großh. bad. Geſandten in Berlin, Grafen b. Berckheim, deſſen Verwaltung und Schloß ſich hier befinden, und der vor ſeiner Berufung auf den Geſandtſchafts⸗ poſten auch ſeinen Wohnſitz hier hatte. Graf v. Berckheim ſteht in der vorliegenden Frage auf dem Standpunkt, daß er infolge ſeines Wegzugs nach Berlin ſeinen ſteuerlichen Wohnſitz hier verloren, und als ſolcher nunmehr Berlin, bezw. kraft des Exterritorialitäts⸗ Prinzips Karlsruhe zu gelten habe, daß er aber auch dort zur Ein⸗ kommen⸗ und Kapitalrentenſteuer⸗Umlage nicht herangezogen wer⸗ den könne. Die Gemeindebehörde in Karlsruhe hat aber entgegen dieſer Anſicht die Beiziehung des Grafen zu dieſen Gemeinde⸗ ſteuern beſchloſſen. Gegen dieſen Beſchluß klagt nun die Gemeinde Weinheim, die ihrerſeits an der Anſchauung feſthält, daß Graf von Berckheim nach wie vor hier gemeindeſteuerpflichtig ſei, und die in dieſer Sache inſoweit ſehr intereſſiert iſt, als dabei ein Ausfall an Gemeindeumlagen von jährlich einigen tauſend Mark und eine eventl. Rückerſtattung der ſeit Oktober 1908 bereits be⸗ zahlten Umlagen in Frage ſtehen. Man darf auf den Ausgang dieſer Angelegenheit bei ihrer prinzipiellen Bedeutung ſehr geſpannt ſein. 10 Verhandlung vor dem Begzirksvat iſt auf 30. Jarmar 1906 feſt⸗ geſetzt. 80 Weinheim, 22. Dez. In der Unterſuchungsſache gegen den Fabrikarbeiter Heinrich Ringel wegen Meineids und den Eiſendreher Peter Hock wegen Verleitung hierzu wurden geſtern durch den Unterſuchungsrichter des Großh. Landgerichts Mannheim umfangreiche Vernehmungen hier vorgenommen. Ringel hat be⸗ reits ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Er will ſeine Tat auf Drängen des Hock, der ihm Bier ſpendiert und ihm einen gebrauch⸗ ten Ueberzieher als Geſchenk in Ausſicht geſtellt habe, begangen haben. Hock beſtreitet dieſe Behauptungen und ſtellt für ſeine Perſon jede Schuld in Abrede; er dürfte aber durch die Beweis⸗ erhebung überführt worden ſein. nächſte Schwurgericht beſchäftigen. Weinheim, 21. Dez. Die Gründung eines Haus⸗ und Grundbeſitzervereins iſt hier beabſichtigt, und es hat bereits eine Verſammlung von Intereſſenten ſtattgefunden, in der neben Be⸗ ſprechungen über lokale Verhältniſſe auch die Notwendigkeit hervor⸗ gehoben wurde, gegen die in Ausſicht ſtehende Wertzuwachsſteuer und die Vermögensſteuerreform Stellung zu nehmen.— Die Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Heidelberg beabſichtigt, bei genügender Be⸗ teiligung ihre Tätigkeit auch auf die hieſige Stadt auszudehnen. oc. Hüfingen, 21. Dez. Das Anweſen des Herrn Apo⸗ thelers Wagner brannte vorletzte Nacht vollſtändig nieder, wodurch ein Schaden von über 40 000 M. entſtand. Die Fahrniſſe konnten größtenteils gerettet werden. 5 oc. Ettlingen, 21. Dez. Der Brandſchaden der Fabrit „Niederburg“ beträgt insgeſamt 77 800 Mark. oc. Pfullendorf, 21. Dez. In Heiligenberg wurde das Oekonomiegebäude der Bezirksſpitalberwaltung ſamt Fahrniſſen und Futtervorräten ein Raub der Flammen. Der Schaden beläuft ſich auf mehrere 1000 M. *St. Georgen(Schwarzwald), 21. Dez. Auf der Schtaarz⸗ waldbahn ſoll künftig ein and ves, billigeres Kohlenmaterial als das bisherige zur Verwendung kommen. Zur Zeit werden Proben damit gemacht. pfalz. Hheſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 21. Dez. Die Firma Gebr. Röchling hier hat auch in dieſem Jahre wieder 500 Zentner Kohlen für die Armen zur Verfügung geſtellt. N..V. Neuſtadt, 20. Dez. Da vorausſichtlich die Witte⸗ rung der Weihnachts⸗ und Neujahrsfeiertage Ausflüge in die Pfälzer Berge begünſtigen wird, ſo weiſt die Leitung des Neuſtadter Verſchönerungsvereins darauf hin, daß Weg und Steg, Markierung, Ruhebänke, Schutzhütten uſw. in unſerer Gegend in gutem Zuſtande ſich befinden. Die Herren Touriſten, beſonders die verehrl. Mit⸗ glieder des Pfälzerwald⸗Vereines von Ludwigshafen, Mannheim, Speher, Frankenthal u. a.., ſind aufgrund dieſer Tatſachen höf⸗ lichſt eingeladen, ihre Reiſeziele in Neuſtadt und Umgebung zu er⸗ ſrählen. Hingewieſen ſei unter dieſen auf folgende Punkte: 1J Nördlich des Speherbaches: Dr. Welſch'ſche Terraſſe, Wolfsburg, Bismarckſtein, Kaiſerweg, Weinbiet, Gimmeldinger Tal, Aler Schanze, Stabenberg, Lambertskreuz, Drachenfels, Bad Dürkheim. 2) Südlich des Speyerbaches: Königsmühle, Schöntal, Maxburg, Hoheloog, Kalmit, Königsberg, Schänzel, Denkmal, Edenkoben, Die Sache wird wohl ſchon das 4. Vete. Seneral⸗Anzeiger⸗ Mannheim, 22. Dezember⸗ KRropsburg, St. Martin, Edenfoßen.— Deachlenswert ſſt für Tou⸗ riſten, daß in Neuſtadt und Umgebung überall gute und zahlreiche Wirtſchaften für Erquickung des Wanderers Sorge kragen, daß die Touriſtenkarten bom 23. bis 26. Dezember(inkl.) verlängert ſind, und daß man gut daran tut, die Wanderungszeit nicht über 5 Uhr kcbends wegen der Dämmerung auszudehnen.— Mit Waldheil! Badiſcher Landtag. Ch. Karlsruhe, 22. Dez. 2. Kammer.— 7. Sitzung. Vizepräſident Lauck eröffnet kurz bor 10 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter Schenkel und Miniſterial⸗ Arektor Glockne 2 Verleſen werden ſodann mehrere Einläufe. Der Finanzmini⸗ ſter erklärt ſich in einem Schreiben bereit, die Interpellation über die Reichsfinanzreform zu beantworten, gibt aber zur Erwhägung anheim, ob die Beantwortung nicht bei der Finanzdebatte ſtattfinden ſolle. Die badiſchen te chniſchen Eiſenbahn⸗ beamten petitionieren um Gleichſtellung der mittleren tech⸗ niſchen Beamten mit den anderen mittleren Beamten der Staats⸗ bahnen, die Bahn⸗ und Weichenwärter petitiomeren um Beſſerſtellung. Abg. Wilckens(natl. macht vor Eintritt in die Tagesord⸗ Rung die Mitteilung, daß auf Grund einer Verſtändigung an Stelle des Abg. Schneider(natl.) der Abg. Rebmann(natl.) in die Unterrichtskommiſſion eintreten ſolle. Die 2. Kammer ſtimmt dieſer Aenderung bei. Geſchüftliche Behanblung von Geſetzentwürfen. +„Zunächſt liegt der Kammer die Beratung vor über die ge⸗ Fenne Behanblung des Geſetzentwurfes betr,. die Einge⸗ neindung der Gemeinde Kleingemünd in die Stadt⸗ gemeinde Reckargemünb. Abg. Wilckens(natl.) ſchlägt bor, den Geſetzentwurf der Neichen Kommiſſion zur Berichterſtattung zu übberweiſen, welcher der Geſetzentwurf bekr. Gingemeindung von Zähringen in die Stadtgemeinde Freiburg vorgelegen hat. Die Kammer ſtimmt dieſem Vorſchlag ohne Debatte gu. Weiterer Gegenſtand der Tagesordnung iſt die Beratung üder die geſchäftliche Behandlung des Geſetzentwurfes betr. die Dienſt⸗ Kufſicht über die Kaufmannsgerichte. Abg. Wilckens(natl.) ſchlägt vor, den Geſetzentwurf der Fuſtigkommiſſton zur Berichterſtattung zu überweiſen. Die Kammer ſtimmt dieſem Vorſchlag ohne Debatte zu. Die Wahl des Abg. Kramer. .) im 59. Wahlkreis(Mannheim⸗ Die Wahlanfechtung ſei bereits in der Sitzung vom 6. Dezember Gegenſtand der Erörterung geweſen. Damals ſei efaßt worden, die Wahl zu beanſtanden und die en der pelungskamenſton zur weiteren Berichterſtattung zu überweiſen. Es habe keinerlei Zweifel darüber beſtanden, daß bie Wahl für ungiltig zu erklären ſei. Im erſten Wahl⸗ gang habe der Abg. Kramer nur 1478 Stimmen erhalten, während Fur abſoluten Mehrheit 1475 Stimmen nötig waren. Trotzdem ſei die Wahl Kramers für giltig erklärt worden. Zweifel hätten either nur darüber beſtanden, was zu geſchehen habe bei Kaſſie⸗ kung der Wahl: ob ein zweiter Wahlgang erfolgen ſolle oder ob hochmals eine Hauptwahl ſtatfinden müſſe. Dies aber ſei Sache er Großh. Regierung; die Veranlaſſung der Neuwahl he der Regierung zu, die darüber zu befinden habe, ob die Neu⸗ A in einer Stichwahl oder nochmals in der Hauptwahl ſtate⸗ finden ſolle. In der Wahlprüfungskommiſſion habe man ſich hier⸗ ber geſtern mit der Regierung ins Benehmen geſetzt. Die Regte⸗ ng habe die Erklärung abgegeben, daß ſie die Abhaltung einer ase unbebingt für nötig erachte, da der Wahlakt ein einheit⸗ licher ſei, der nicht in einzelnen Teilen vorgenommen werden önne. Die Regierung habe ſich dabei auf§ 70 der Verfaſſung wie Fuf berſchiedene Vorſchriſten des Landtagswahlgeſetzes berufen. Preilich habe die Woalne en dieſe Gründe nicht für ſtichhaltig er⸗ tet; ſie ſei aber nach langen Erörterungen doch der Anſicht er Regierung beigetreten. Hierbei war ausſchlag⸗ daß die Praxis des Reichstages dahingeht, daß nur die inze Wahl für ungiltig erklärt werden kann und nicht ein Teil derſelben. Der Kommiſſion ſchien es angezeigt zu ſein, im Zweifel⸗ fall ſich der Praxis des Reichstags anzuſchließen, zumal wir ja jetzt unnähernd das gleiche Wahlrecht hätten wie der Reichstag. Die ommiſſton gelangte darum ſchließlich einmütig zu der An⸗ daß die Regierung im Falle der Kaſſierung der Wahl eine ue Haupt wahl anberaumen ſolle. Die Kammer habe darllber och wohl keinen Beſchluß zu faſſen, ſondern nur darüber, ob die ahr zu kaſſieren ſei oder nicht, was nach ſeinen(des Referenten) isführungen unbedingt geſchehen müſſe. Der Antrag der Nommiſſion gehe dahin, die Kammer möchte die Wahl des Abg. Kramer für ungiktig erklären, 50 Abg, Süßkind(Soz.): Die Sozialdemokraten haben bei der Walhl Kramers einen züveiten Wahlgang erwartet, auf den ſie auch vorbereitet hätten. Umſomehr habe es ſie üÜberraſcht, daß der Wahlkommiſſär die Wahl Kramers für giltig erklärt habe. Die Stadt Mannheim ſollte etwas vorſichtiger ſein bei Aufſtellung ihrer Wahloorſtände. Das ſei doch noch nicht dageweſen, daß ein Wahl⸗ borſtand ſeine eigenen Wahlverſtöße ſpäter zum Zwecke der Wahl⸗ Arfechtung ins Protokoll ſetzte. Die weiteren Ausführungen Süß⸗ 4 520 85 auf der Tribüne wegen der Unruhe im Hauſe unver⸗ ſtändlich. Abg. Zehnter(Itr.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Abg. Wilckens inſofern, als dieſer erklärte, die Aufgabe der mer ſei allein die, zu entſcheiden, ob die Wahl des Abg. Kramer ſu laſſieren ſei oder nicht. Entweder die Kammer erkläre die Wahl 15 kaſſiert, dann müſſe auch die Regierung eine Hauptwahl an⸗ eraumen, oder ſie erkläre nicht die gangze Wahl für ungiltig, ſon⸗ bern erkläre, daß im Wahlakt fortzufahren ſei, heſtimmt werde, daß nur ein zweiter Wahlgang ſtatt⸗ findet. Was die materielle Spitze anbelange, ſo liege eine Ent⸗ cheidung des Reichstages vom Jahre 1889 in einem lichen Falle vor; damals habe der Reichstag entſchieden, daß bei einem ſolchen Falle der ganze Wahlakt für ungiltig Erklärt wird. Dieſer Meinung haben ſich vorher wie nachher eine ganze Reihe bedeutender Rechtslehrer(u, a. Laband) angeſchloſſen. doch iſt die Entſcheidung 1882 durchaus nicht einſtimmig erfolgt. bedeutenden Parlamentarier Lasker und Richter haben ſich 8 Fals entgegen der Meinung der Mehrheit ausgeſprochen und er⸗ Härt, daß im Wahlakte fortzufahren ſei. 1869 habe der Reichstag kine Entſcheidung im entgegengeſetzten Sinne getroffen; auch der breußiſche Landtag und der preußiſche Staatsrechtslehrer Röl le habn ſich der Reichstagsentſcheidung von 1882 entgegengeſetzt und ausgeſprochen. Nach Artikel 27 der Reichsverfaſſung ſtehe den Meichstagsabgeordneten kein anderes Recht zu als zu erklären, ob die ordneten zu Recht gewählt ſind oder nicht; ein weitgehenderes ht gewähre aber der Paragr. 41 der badiſchen Verfaſſung. Bür⸗ Walz in Heidelberg(außerordentl. Univerſitätspro⸗ eſſor) habe 1902 in eine chen womit ausdrücklich m längeren Aufſatze dargelgt, daß die badi⸗ ſen Abgeordneten nicht nur das Recht hätten zu prüfen, ob der ein⸗ ie Abgeordnete zu Recht hier ſitze oder nicht, zahl ein Fehler gemacht worden ſei und daß hier eine Korrek⸗ eit müſſe. In dieſem Sinne habe ſich auch die alte badiſche ausgeſprochen. Es ſpricht alſo Reihe von Rechts⸗ natürlichen und praktiſchen Gründen daftir daß die Kam⸗ ſondern auch ob bei 5 haben die Reichstagsabg. mer die Wahl Kramers anders behandle, als die Sommiſſion. Zu gewiſſen Bedenken müſſe es freilich führen, daß ſeit der Hauptwahl ſchon zu lange Zeit berfloſſen ſei. Die aber die Frage eine präju⸗ disielle Bedeutung habe, dürfe man nicht ſo hne Weiteres über die Sache hinweggehen. Miniſter Schenkelit Es beſtehe in dieſem Falle materiell eine Uebereinſtimmung in dem hohen Haäuſe, daß bei der Wahl des Abg. Kratmer eine äbfolute Stimmenmehrhett nicht bor⸗ handen getweſen ſei. Es ſei nun vom Abg. Süßkinb geltend ge⸗ macht worben, daß die unangenehme Situation in der witr uns be⸗ finden, nicht nur durch ein Verſehen der Wählkommiſſion herbei⸗ geführt worden ſei, ſondern auch darch ein Verſehen des Wahlkom⸗ miſſärs. So ganz unbegreiflich und uftentſchuldbar ſei das Ver⸗ fahren des Wahlkommiſſärs nicht; er habe lediglich den geſetzlichen Vorſchriften in ihrem Wortlaut genügt. Er(der Miniſter) hoffe aber, daß dieſe Verhandlungen den Wahlkemmiſſionen den rechten Weg weiſen würden. Paragr. 55 des Landtagsge⸗ ſetzes beſage, daß über die Giltigkeit oder Ungiltigkeit der Zettel allein die Wahlkommiſſion in ihrer Mehrheit entſcheide. Wenn alſo die Wahlprüfungskommiſſion eine ſolche Prüfung vorßenommen hatte, ſo kormte nach ſeinem(des Miniſters) Ermeſſen der Wahl⸗ kommiſſär nicht anders als den Beſchluß der Mehrheit zu verkünden, falls er ſich an den Wortlaut des Geſetzes hielt. Wenn freilich der Wahlkommiſſär, das Falſche des Beſchluſſes der Kommiſſion ein⸗ ſehend, anders gehandelt und ſich nicht wörtlich an das Geſetz gehal⸗ ten hätte, ſo hätte er jedenfalls das Richtige getan. Ein Verſchulden könne aber dem Wahlkommiſſär, der ſich genau an den Wortlaut des Geſetzes hielt, nicht zur Laſt gelegt werden. Nun ſei die Frage, ob bei Kaſſierung der Wahl das geſchehen ſolle, was hätte geſchehen müſſen, wenn die Wahl Kramers anders behandelt worden wäre, oder ob hier die Ungiltigkeits⸗ erklärung zur Folge habe, daß eine Hauptwahl ſtattfindet. Er glaube, daß hierüber die Reglerung gu befinden habe, ob nachträglich eine Stichwahl oder eine Hauptwahl anzuberaumen ſet. Wenn natürlich die Regierung klug und vorſichtig iſt, ſo wird ſie ſich über die Meinung des hohen Hauſes vorher bergewiſſern, um allen Möglichkeiten bei einer neuen Wahl, wenn ſie an die Kammer gelange, vorzubeugen. Die Regierung würde ſich alſo gern dem anſchließen, was ſich nach Meinung des„hohen Hauſes“ als das Richtige darſtellt. Die Sache ſei eine ſehr ſchwierige juriſtiſche Frage, und wenn man den einen Juriſten höre, ſo entſcheide man ſich für deſſen Meinung, und höre man den andern, ſo ſehe man auch hier gewichtige Gründe. Zu ſolchen Fällen ſel es ſehr viel wert, wenn man Präjubizien halbe. Das ſei hier glücklicherweiſe der Fall. Man habe in Baden faft das gleiche Wahlrecht wie im Reich; nun ſollte man auch der Praxis des Reichstags folgen. Er möchte ſeitens der Reglerung bitten, die Kammer möchte ſich der Auffafſung der Kom⸗ miſſion anſchließen. Bei dieſer Sache habe er noch eine Frage zu ſtellen, die jetzt wieder praktiſch werde, wie es zu halten fei bezgl. ber Aufftellung von Prſonen zur Abgabe von Wahl Iſchlägen und ob dieſe Perſon der Mitte der Wahlkommiſſion entnommen werden darf oder eine beſondere Perſönlichkeit aufzuſtellen ſei. Er müchte ſich für diel Wahl für Mannheim vorbehalten, daß die Regierung im Wahlausſchreihen die Organe in Mannheim ausdrücklich angrdnen, daß für Verteilung der Wahlumſchlge eine beſondere Perſönlichkeit aufgeſtellt wird. Die Regierung, obwohl hier andever Meinung, werde die Geſetzesvorſchrift in ſtrenger Weiſe handhaben, um jegliche Veranlaſſung zur Wahlanfechtung auszuſchließen. Abg. Binz(natl.) iſt der Meinung, daß kein Zweifel ob⸗ walten könne, daß überwiegende Gründe für die Auffaſſung der Kommiſſlon ſprächen. Was die Frage des Miniſters an⸗ gehe wegen der Verteilung der Wahlumſchläge, ſo wolle er nicht auf die Gründe pro und contra eingehen, er wolle ſich nur auf das Geſetz ſtützen, nach welchem es unſtatthaft iſt, daß die Perſon zur Verteilung der Wahlumſchläge dem Wahlkollegium ent⸗ nommen wird. Abg. Venedey(Dem.) ſpricht ſich im Sinne der Ausführ⸗ ungen des Abg. Zehnter aus. Seiner Auffaſſung nach könne hler nur eine Stichwahl ſtattfinden; hier drehe es ſich nur um einen formellen Verſtoß, um einen Rechenfehler. Abg. Geck(Soz.) ſchließt ſich gleichfalls den Ausführungen Zehnters an. Man ſolle den Wahlakt als einen nicht vollendeten betrachten und den Abg. Kramer als ein mwicht völläig zur Welt gekommenes Kind. Man ſolle den Rechenfehler richtig ſtellen und dann die Wahl weiterführen. Abg. Zehnter(Ztr.) ſtellt den Antvag, die Sitzung zu unter⸗ bpechen, um zwiſchen den Fraktionen eine nochmalige Ausſpvache her⸗ beizuführen. Zur Geſchäftsordnung ſprechen die Abgg. Wirckens(natl.), Zehnter(gtr.), Hennig(z3tr.), Eichho un(Soz.) und Binz(natl.). Die Sitzung wird auf ½ Stunde unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung verlieſt Vizepräſident Jauck einen Antrag, der dahin geht, zum Antrag der Kommiſſjon hinzuzufügen, daß die 2. Kammer erklärt, daß der gange Wahl⸗ aktzzu bernichten ſei und die Großh. 9 egierung zu erſuchen, einen erſten Wahlgang anzuberaumen. Unterzeichnet iſt der Antrag 155 Zentrum, der liberalen Vereinigung und den Soglaldemo⸗ vaten. Abg. Zehn ter(Itr.) begrudet den Antrag. Seine Fraktion habe dieſem Antrag beigeſtimmt aus zwei Cründen, einmal der Konſequenzen wegen, die ſich daraus ergeben würden, wenn man das Giltige beim Ungiltigen nicht vernichten würde, zum anderen, um auch die praktiſche Anwendung unſerer Verfaſſung in Einklang zu bringen mit der des Reiches. 5 Abg. Geck(Soz.) erklärt, daß die Sozialdemokraten für den Ankrag ſeiner fortgeſchrittenen Tendenz wegen geweſen ſeien. Abgg. Frühauf(Freiſ.) und Venede)(Dem.) kenn⸗ zeichnen ihren Slandpunkt. Abg. Wilckens(natl.) hat das Schlußwort und erſucht, den Antrag einſtimimg anzunehmen. Der Antrag der Kommiſſion mit dem Zuſatzantrag wird eln⸗ ſtimmig angenommen. Somit iſt die Wahl Kramers kaſſiert; es hat eine völlig neue Wahl ſtattzufinden. Vizepräſtdent Leuck ſchlägt vor, die erſte Sitzung der Budgetkommiſſion auf Monkag, 8. Januar 1906, die erſte Sitzung des Plenums auf Mo ntkag, den 15. Jan. 1906 anzuberaumen. Das Haus iſt mit dem Vorſchlag ein⸗ verſtanden. Vizepräſtdent Lauck ſchließt die Sitzung und wünſcht ver⸗ gnügte Weihnachten und geſunde Wiederkehr. Schluß 3412 Uhr.— Nächſte Sitzung: Montag, 15. Januar 1906, nachmittags 4 Uhr: Interpellation über Schiffahrtsabgaben und Arbeiterbertretung. Le'zle Dachrichten und Telegramme. *Berlin, 22. Dez. Nach der„Deutſchen Staatsb. Zig.“ Fröhlich und Pauli dem Reichskanzler folgenden dringlichen Antrag überreicht: „Angeſichts der von Stunde zu Stunde wachſenden Ge⸗ fahr, die unſere deutſchen Volksgenoſſen in den baltiſchen Pro⸗ vinzen bedroht, beantragen die ergebenſt Unterzeichneten. Der nehmigung des zurzeit vertagten Reichstages, da ein Aufſchuß von unabſehbaren Folgen wäre, geneigteſt unberzüglich einig Kriegsſchiffe in die tuſſiſchen Oſtſeehäfen ſchicken, un die Deutſchen aus ihrer bedrängten Lage zu retten und det Ver⸗ nichtung des dortigen Deutſchtums börzubeugen.“ Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafriku, Berlin, 22. Dez. Ein Telegramm aus Windhuk mel⸗ det: Am 17. Dez. ſüdlich von Toaſis gefallen: Hauptmann Helmuth Kliefoth,(Bruſtſchuß); Sergeant Emil Schmei⸗ ßer,(Bruſtſchuß); Gefr. Paul Ber ger,(Herzſchuß). Verz wundet: Unteroffizier Theodor Matheiſer,(Schuß in rech⸗ ten Untetſchenkel); Geft. Adolf Sahling, ſchwer(Schuß iß Bruſt und rechten Fuß). Außerdem: Tornaco n, am 1I. Degember in Gibeon an Darmzereißung infolge Ueberfahreng geſtorben.— Reiter Eberhard Schußer, hat ſich am 30. Nob. bei Dabib ohne Wiſſen des Führers bon der Kolonne entfernt und iſt bis jetzt nicht aufgefunden worden. * Berlin, 22. Dez.(Amtlich.) In derſelben Gegend öſtlich von Animuits, in der am 1. und 8. Dezember Gefechte gegen Manaſſe, Moreſel und Simon Kopper ſtattgefunden haf⸗ ten, griff Mafor von der Heyde am 17. Dezember mit Mann⸗ ſchaften der 4. und 9. Kompagnie des Feldregiments und der 1. und 4. Batterie eine aus Leuten Manaſſes und Simon Koppers zuſammengeſetzte Bande an und ſchlug ſie bei Toahlz nich 2ſtündigem Kampfe in die Flucht. Der Feind ließ zwei Tote zurück. Von uns fielen Häuptmann Klieboth und zwel Mann. Zwei Mann wurden berwundek. Nach dem Gefecht ſtellten ſich 250 Hottentotten, doch iſt die Zahl der daruntet befindlichen Männer noch nicht feſtgeſtellt. In Gibeon haben ſich bisher 595 Hottentotten, darunter 245 Männer und 380 Weiber und Kinder, geſtellt, doch ſind bis letzt erſt 90 Gewehre ausgeliefert worden. Die Lage in Rußland. *Berlin, 21. Dez. Die Sammlungen zu Gunſten der ruſſiſchen Juden haben bisher insgeſamt die Summe don zehn Millionen Mark ergeben. Deutſchland hat dazu etwa⸗ drei Millionen Mark, Amerika anderthalb Millionen Dollgr, England 80 000 Pfund beigetragen; die in Rußland ſelbſt ge⸗ ſammelten Gelder ſind in dem Betrage nicht einbegriffen. *Moskau, 2. Dez. Von Fuhrleuten wurde auf aus⸗ ſtändige Eiſenbahner ein Angriff unternommen. Bei dem Hand⸗ gemenge wurden biele Pferde der Fuhrleute getötel. Das Buregn der Arbeiterdeputierten wurde verhaftet. Seitens der Menge wurden einige Gewalttätigkeiten gegen revolutionäte Redner und Studenten verübt. Die Ausſtändigen wollen die Poſt⸗ und Telegraphenbeamten zum Streik zwingen. Alle Privatbanken ſind laut Beſchluß des Bankbeamtenverbandes geſchloſſen, ebenſo alle Magazine, Läden und Theater. Ein Haufe von 300 Mann durchzog die Straßen und zwang die Gaſt⸗ wirtſchaften zu ſchließen. * Riga, 21. Dez. Aus Petersburg ſind acht Mitralleuſen eingetroffen. Gendarmen, die von verſchiedenen Eiſenbahn⸗ ſtationen ohne Waffen angekomen ſind, erzählen, daß ihnen die Waffen von Aufſtändiſchen abgenommen ſeien. Ein Zug, der gemünztes Geld für die Staatsbank brachte, wurde in der Nähe von Walk von Aufſtändiſchen angegriffen. Dieſe wurden durch herbeigeeilte Truppen verjagt ſodaß der Zug nach Riga gelangen und das Gold unverſehrt der Bank übergeben werden konnte⸗ * Riga, 22. Dez. 6 deutſche Reichsangehörige, Leutnant Habenicht, Lehrer Bader, die Jäger Woterich, Hetmer und Schneepel und der Diener Gerut, die ſich in der Gewalt der Aufſtändigen befanden, ſind freigelaſſen worden. Leutnant Habenicht iſt hier in Sicherheit. Die übrigen ſind nach Deutſch⸗ land zurück. * Petersburg, 21. Dez.(petersb. Tel.⸗Ag.) Heute Nachmittag begann hiet der Ausſtand in 220 Fabriken. 70 000 Arbeiter, etwa ein Drittel der geſamten Arbeiterſchaft, befinden ſich im Ausſtand. * Petersburg, 22. Dez. Der geſtern Mittag begonnene Ausſtand dehnt ſich weiter aus. Der Mittagszug nach Eydt⸗ kuhnen iſt unter ſtarker militäriſcher Begleitung abgefahren. Der Stadtteil, in dem ſich die Reichsbank und die Kaufhäuſer befinden, iſt ſtark bewacht. Infanteriepatrouillen durchziehen die Straßen. *Petersburg, 22. Dez. Wie aus Rfeſchija(Gou⸗ vernement Witebsk) gemeldet wird, befindet ſich der an der livländiſchen Grenze gelegene Teil des Kreiſes im Aufſtande. Die im Kreiſe anſäſſigen katholiſchen Letten werden von ihren Stammesgenoſſen aus Livland terroriſtert. Im übrigen Teile des Kreiſes herrſchen Bauernunruhen.— Wie der„Nöwoje Wremja“ aus Riga gemeldet wird, führten die Aufſtändiſchen nachts durch Aufreißen von Schienen die Entgleiſung eines von Riga abgelaſſenen Militärzuges mit Sappeuten herbei, wobei 5 Mann getötet und 20 verwundet wurden. Die Sappeure mußten ſich nach Dünaburg zurückziehen. In der Nähe der Station Kockenhuſen wurde der Gehilfe des Kreischefs, Peter⸗ ſon und ſein Geſchäftsführer vor ein Volksgericht und grauſam getötet. Aus Tukkum iſt eine ſtarke Truppen⸗ abteilung mit Artillerie eingetroffen. Der Stadt wurde exem⸗ plariſche Beſtrafung angedroht, wenn die an der Niedermetzelung der Garniſon Schuldigen nicht ausgeliefert werden.— Aus Charkow werden die geſtrigen Meldungen beſtätigt. An einer Kundgebung mit roten Fahnen nahmen auch 250 Soldaten der Regimenter Starobjelk und Lebeinsk teil. Die gegen die Mani⸗ feſtanten entſandten Truppen ließen dem Befehl gemäß die Manifeſtanten vorüberziehen, ohne zu feuern. Die Revolutionäre deuten das zu ihren Gunſten.— Aus Petersburg iſt die Weiſung erteilt, die ſtrengſten Maßnahmen gegen die revo⸗ lutionäre Bewegung zu ergreifen. Petersburg, 22. Dez. Der telegraphiſche Verkebr mit Moskau iſt unterbrochen. Chealer, Runſt und Wiſſenſchaft. Huchſchulnachrichten. In der rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen FJakultät der Univerſität Freiburg i. B. hat ſich Dr. Fritz Schulz als Pribatdozent für römiſches und bürgerliches Recht habilitiert, Prof. Dieckhoff von der Abteilung für Schiff⸗ und Schiffs⸗ maſchinenbau ſcheidet am 1. Januar 1906 aus dem Lehrkörper der Techniſchen Hochſchule zu Berlin aus. Pauline Alrich, die berühmte Heroine des Dresdener 80 theaters, hat, wie der„Voſſ. Ztg.“ geſchrieben wird, am Dienska ihren 70. Geburtstag in Berlin verleßt und ſich damit all den ihr zugedachten Ehrungen entzogen. Den nachträglichen Ovationen Herr Reichskanzler wolle, eventuell unter nachträglicher Ge⸗ des Dresdener Publikums wipd ſie ſpäter kaum ausweichen können. ——— Mammhefm, 99. Dezeutlh Wanderer Fahrrabwerke vorm. Wiuklhofer u. Jaenicke Akt.⸗Gef. in Schönau. In der Generalberſammlung wurden die Regularien ekledigt, insbeſondere die Dividende auf 17 pCt. feſtgeſetzt. Die Ver⸗ waltung begründete den Dividendenrückgang von 7 pet. mit der Beborztigung billigerer Fahrräder ſeitens der Kundſchaft gegenüber keueren Modellen, auf deren Abnahme die Geſellſchaft enkſprechend früherer Gepflogenheit beſonders gerechnet hatte. Auch Schreib⸗ maſchin en erbrachten Verluſte, da die Propaganda das Unkoſtenkonto hoch ſchwer belaſtet habe, doch ſeien die Ausſichten jetzt beſſer. Sickingerbräu Landshut.⸗G., Landſtuhl. Der Abſchluß per 80. September 1905 ergibt einen Brutogewinn von 29 108 M. (16 086.). Wenn die Zunahme des Gewinnes nicht im Ver⸗ hälbnis ſteht zu dem nicht unweſentlich geſteigerten Abſatze, ſo iſt nes auf die teueren Preiſe der Rohmaterialien im verfloſſenen Geſchäftsjahre zurückzuführen. Im allgemeinen iſt eine ſtetige Beſſerung der Verhältniſſe der Brauerei zu konſtatieren. Der er⸗ gielte Bruttogewinn wird zu Abſchreibungen verwendet. chte Stuttgarter Lebensperſicherungsbank a. G. Durch Beſchluß des al⸗ Aufſichtsvats werden die an die Verſicherten im Jahre 1906 zu nn⸗ gzuhlenden Dividenden wie folgt feſtgeſetzt: An die nach Plan 1 det am Gewinn Beteiligten kommen 36 pCk. der ordentlichem Jahres⸗ prämie und außerdem 18 pCk. der alternativen Zuſatzprämie und ihn an die nach Plan A II Beteiligten 40 pCt. und 20 pet. zur Ver⸗ his keilung. An die nach Plan B(ſteigende Dividende) Verſicherten Wei werden 2,6 pCt. der Geſamtprämienſumme berteilt. Alles wie im wel Vorjahr. Die nach Plan K III Verſicherten bekommen dieſelbe cht Dividende gutgeſchrieben wie die nach Plan A II Verſicherten. Die te. flteſten Verſicherten nach Plan Berhalten im Jahre 1906 75,4 pCt. ſgen der Jahresprämie. 50 Die Akt.⸗Geſ. Deutſche Babeock⸗ und Wileox Dampfkeſſelwerke „„ in Oberhauſen erzielte in 1904/05 einen Reingewinn von Mark e: 146 102, woraus 6 pEt. Diofdende(i. VB. 0) verteilt werden. VBom Häutemarkt. Zur Schaffung einheitlicher und zuver⸗ läſſiger Methoden zur Feſtſtellung des reellen Gewichts der rohen Häute hat ſich der Zentralverband der Häutehändler Deutſchlands mit dem Zentralberein der deutſchen Lederinduſtrie in Verbindung an beſetzt. me Die Dentſche Vereinsbank britt ab 1. Januar 1906 als Kom⸗ e mandiſtin in die ſeit 34 Jahven beſtehende Bankfirma Gebrüder r, Stern in Hantu ein. ge⸗- Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenverein. Auf der Tagesordnung der geſtern in Köln ſtattgehabten Generalverſammlung ſtand ein 63. Antrag der Verwaltung auf Kapitalserhöhung zwecks Zechen⸗ · erwe rbes und Neueinrichtungen. Hieſigen Blättern zufolge führte⸗ der Verſammlung Dr. Heckſcher in Vertretung von Oskar all Himann⸗Berlin aus, er widerſtrebe nicht den Plänen der Geſell⸗ er ſchaft, aber über Kapitalserhöhung müßten die Prioritätsaktien und ltre Stammaktien getrennt abſtimmen. Mit ſeinen 188 000 M. be⸗ ie herrſche er das Votum der Stammaktien; er verlange, bevor er der lle Kapibalserhöhung zuſtimme, Gleichſtellung der Stammaktien mit es bden Voczugsaktien. Der Vorſitzende kennzeichnet ein ſolches Ver⸗ in fahren als Wegelagerej. Die Abſtimmung der Stammaktien ergab 115 Nein und 41 Ja, die der Prioritätsaktien 5984 Ja und keine ſt⸗ Nein, die gemeinſchaftliche Abſtimmung 5995 Ja und 115 Nein. Damit iſt die Kapitalserhöhung und der Zechenerwerb geſcheitert. e* Der Hopfenbau in Deutſchland ſcheint jetzt, nach einer leeigeren N⸗ Periode des Rückganges an Ausdehnung wieder zuzunehmen. Die i. Anbaufläche ſtieg von 36 667 Hektar im Jahre 1903 auf 37 888 erPektar in 1904 und 39 511 Hektar in 1905. Geerntet wurden im he letzten Jahre 292 569 Doppelzentner, das iſt mehr als in jedem der 0 naueun Vorjahre. Neu angelegt wurden 2290 Hektar. Den größten Umfang hatte der Hopfenbau in Deutſchland, ſoweit ſich vergleichen nllaäßt, in den Jahren 1885 und 1886 mit 47 375 und 47 870 Hektar e. KErntefläche. Die größte Ernte wurde erzielt im Jahre 1889 mit t 357 828 Doppelzentner. Von 1886 bis 1903 ging der Anbau um dkeeichlich 22 Prozent zurück, obwohl ſich während dieſer Zeit die 1 Bierproduktion des Deutſchen Reichs von 45 auf 69 Millionen Hekto⸗ flter vermehrt hat. BVom Roheiſen⸗Syndikat. Wie die„Köln. Ztg.“ meldet, ent⸗ ſpricht die Meldung, daß in der geſtrigen Sitzung des Roheiſen⸗ 1Syndikats u. a. auch die Erhöhung der Preiſe für Gießerei⸗Roh⸗ ee'iſen und Haemattt beſchloſſen worden ſei, nicht den Tatſachen. Allerdings beſtehe die Abſicht, auch die Preiſe dieſer Eiſenſorten zu erhöhen. Der Beſchluß ſei jedoch nicht gefaßt, es ſchweben vielmehr noch Verhandlungen, und es werden auch wohl noch weitere Aus⸗ ſchußſitzungen nökig ſein, um das Maß der Preiserhöhung und die Spannung zwiſchen Gießereieiſen Nr. 1 und Haematit feſtzuſetzen. Neue Aktiengeſellſchaft. Die Seidenfärberei und Appretur⸗ Anſtalt von C. Garnier in Lyon wurde in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Das Aktienkapital betrgt 1 750 000 Fr. Oeſtereichiſch⸗ungariſche Bank. Die diesjährige Dividende wird mit 71 Kr. gegen 69 Kr. i. V. ausgezahlt werden. Ein Antrag auf Zinsfußerhöhung wurde in der Generalratsſitzung nicht geſtellt. Die amerikaniſche Rekordernte. Aus Waſhington wird jetzt das befinitibe Ergebnis der diesjährigen amerikaniſchen Halmfruchternte kelegraphiert. Die Annahmen, daß das letzte Erntejahr für die Ver⸗ einigten Staaten ſehr günſtig geweſen iſt, findet in dem Bericht der amtlichen Abteilung für landwirtſchafkliche Produkte ihre Be⸗ ſtätigung. Namentlich die Maisernte und die Haferernte weiſen Rekordertväge auf. Aber auch die Weizenernte hat außergewöhn⸗ lich günſtige Ergebniſſe gezeitigt. Die innere hproz. japaniſche Schatzſcheinanleihe, die während des ruſſiſch⸗ſapaniſchene Krieges geſchaffen wurde, wird zurück⸗ gezahlt und zwar mit je 40 pCt. anfangs März und April, und mit 20 pCt. anfangs Mai 1906. Zur Rückzahlung dieſer Schatzſcheine, bon denen ein erheblicher Teil in Deutſchland untergebracht iſt, dient der Erlös aus der neueſten 4proz. japaniſchen Anleihe. Der Kurs der 6proz. inneren Japaner, die geſtern in London zirka N pCt. notiert hatten, ſtieg in London auf 99 pt. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 22. Dezember.(Offizieller Bericht) Obligationen andbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Ryſchiff. e. unk. 1902 100.80 b u. Seetransport 102.25 „alte M. 96.— 54½% Bad.Anſlin⸗u. Sodaf. 104.40 b. „„ unt. 1904 98. biſ4/ Sr. Kleinlein, Hefplbg. 1080 0 3½„„ Kommunal 97.50 ſ Bürg. Braubaus, Bonn Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmüßle Gen; 98.— 3½ Freburg l. B. 98.— G4½% Mannb. Dampf⸗ 580 %% Heidelbg. v. J. 1006 99.— P. ſchleppſchiffahrts⸗ceſ. 102.50 G 31½ Karlsruhe v. J. 1896 90.80 Gl4½j% ᷣ Mannh. Lagerhaus⸗ 5½% Lahr v. J. 1902 98.— 2 102 4½% Ludwigshafen 100.50 G4½% Oberrh.Glektrizitäts⸗ 4⁰ 100.— G 0. Pi Cban 4. Cba Tonwerk.(8. Eiſenb. 102.— G 1901 101.— B4½% Ruff..⸗G. Zellſtofff. 1885 98.50 C] Waldhof bei Pernau in 1888 98 75 C Livland„„ 4 1895 98.75 64½% Speyrer Brauhaus „„„„ 1896 98.75 G A⸗. in Speyer 15 1904 98.75 G4½ Speyrer Ziegelwerke 5½% Pirmaſens unt. 1905 98.— I4%0 an e unen 108.— nduſtrie⸗O 4½ Verein—.— ee en i Bee Behe 105.—0 15 0% enee Neennrnr 98.— 34 Manng. Ont, *„ Br. Schroedl, Holbg. 222.— e , Berliner Produktenboͤrſe. Volkswirtschalt. Banken. Brief Geld Brief Geld*Berlin, 22. Deg. 1 roduktenbörſe.) Schwaches Babdiſche Bank 129 Br. Schwartz Sypeyer 19— Gewbk. Speyer 50%—.— 130 75]„ Nitter, Schwetz. 28—— Oberrhein. Bank + 109 750 S. Weltz, Speher 90— Pfälz. Bank 104.50 103 700 IStekch...„ 104 50 104 Pfälz. Hyb.⸗Bank 1909 0 1 Werger, Worms 193——— Pf. Sp.-u. Köb. Land. 139 50 139.— formſ. Br. v. Oertae 93.——.— Rhein. Kreditbank—. 149 B. uflz. Preßb. u. Sptfbr. 142.——.— Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 2050 Trausport Südd. Bank—.— 115.—]u. Verſicherung. Eiſenbahnen B..⸗G. Rhſch. Seetr. 92 50 92.— Pfälz. dudwigsbahn—— 240.270 Nannh. Damofſchl. 01.75—.— Maxbahn— 151.— Lagerbans—— 403.— Nordbahn ar ecBab. Nück⸗u. Peitverſ. 400— 890.— „ Aſſecurranz 1350——.— Continental Verſ. 445.ä— Mannh. Verficherung—— 520.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 555.— 545.— Fürtt. Transv.⸗Verſ. 780.— 720.— — Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 122.— Dingler'ſche Mſehfbr. 104.— Heflbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bad. Anil. u. Sodafbr. 451.50 Chem. Fab. Goldenbg. 175.ä——.— Verein chem. Fabriken 340.— Verein D. Oelfabriken 138— Wſt..⸗W. Stamm 256.75 —— 79.— malllieft Kirtwel. 0 Emaillw. Matkammer 108.——.— Brauereien. 5 Ettlinger Spinnerei 103.— 102.— Bad. Brauerel 128.— 122.—Hüttenh. Spinnerei 102.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karls Maſchinenban—.— 286.— Durl. Hof vm. Hagen 268.50—.— Rähmfbr. Hald u. Neu 275.——. Eichbaum⸗Brauerel 152:——.— Koſth. Cell.-.Papterf.—— 286.75 Elefbr. Rühl, Worms 103.50—.— Mannb. Gum. u. Asb.—.— 113.— Ganters Br., Freibg.—.— 109.ſchfbr. Badenla 221.——— Kleinlein, Heidelberg—— 197.— Pfälz Näh⸗ u. Fahrrf 140——. omb. Meſſerſchmitt 83.——.— Portl.⸗Cement Holbg. 129——.— Berein Freib. Ziegelw.—.— 165.— „ Speyr.— 70.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 260.— Juckerfbr. Waghäuſel 113.——.— Zuckerraff. Mannh. 138.——.— Kleinere Abſchlüſſe erfolgten heute in Zellſtoffabrik Wald⸗ hof⸗Aktien zu 260 pCt. und Spar⸗ und Creditbank Landau⸗ Aktien zu 189 pCt. Sonſtige Veränderungen: Pfälz. Bank 102.70., Bad. Brauerei 122 G. 123., Oberrhein. Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 545 G. 555 B. und Koſtheimer 236.75 G. Berliner Effektenboͤrſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigets.) Berlin, 223. Dez.(Jondsbörſe). Die Vörſe eröff⸗ nete feſt, auf Deckungen anläßlich der bevorſtehenden Feiertage. Hütten⸗ und Bergwerksaktien beſſer gefragt. Das Ultimogeſchäft ſcheint vor den Feiertagen beendet zu ſein, zumal der Geldſatz 778 und 734 bedang. Die Ziffern des Hörder Bergwerksbereins wirkten günſtig auf die Stimmung ein. Auch leitende Banken beſſer. Von Bahnen nur Amerikaner auf Rückkäufe höher. Heimiſche Anlage ſbetig. Desgleichen Japaner. 190der Ruſſen beſſer. Ruſſenbank gleichfalls höher. Schiffahrtsaktien feſt auf die Beilegung der Differenzen zwiſchen den beiden großen Schiffahrtsgeſellſchaften. In Cudwigsh. Brauerei 250.— Mannh. Akttenbr. 146.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Brauerei Sinner 253.— —.— — —. —— * zweiter Börſenſtunde unverändert. Montanwerte meiſt feſt. Schwächer lagen Gelſenkirchener. Ruſſen etwas abgeſchwächt. Später Tendenz ſchwächer auf die Flauheit des Minenmarktes in London wegen Ankündigung der Einſtellung chineſiſcher Arbeiter. Nachher Tendenz ſchächer. Montanwerte nachgebend. Ruſſen ge⸗ drückt auf den Beginn des parziellen Arbeiterausſtandes in Peters⸗ burg. In dritter Börſenſtunde ruhiger bei Erholung in Lokal⸗ werten, beſonders Eiſenaktien, die auch im Kaſſamarkt der Indu⸗ ſtriepapiere weſentlich feſter lagen. Ruſſen ſchwach. Prioritäten niedriger. 10 Berlin, 22. Dezember(Schlußkurſſe.) 28 6 Ruſſennoten 214.40 214.50] Lombarden 23 50 Ruſſ. Anl. 1902 78 10 176.— Canada Pacifte 178.30 176 40 31½% Reichsanl, 100.50 100.40] Hamburg. Packet 160.50 161 20 3e% Reichsanleihe 88 40 88.40] Nordd. Kloyd 122.10 128.— 4% Bad. St.⸗Anl. 102.75 108.50] Dynamit Fruſt 178 90 174 50 3½ B. St. Obl. 1900 99 50—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 184.50 13470 3½% Bayern 99.70 99.70] Bochumer 298.90 289 80 4% Heſſen 9880—.— Nonſolidation—— 416.— 3% Heſſen 86.— 86.2 Dortmunder 94 50 94 20 3e% Sachſen 86.90 8690] Gelſenkirchner 222 20 223 20 4% Pfbr. Rh. W. B. 100 50 100.70 Harpener 207.80 207 70 50% Chineſen 100.— 100.40 Hibernſa 5 4e% Italiener 105.20—. Hörder Bergwerke 188.75 185.50 4½ Japaner(neu) 24.60 94.60 Laurabütte 236 50 288 50 1860er Loſe 157.90 158.— Phönir 189 25 191.— 4% Bagt ad⸗Anl. 87.70 87.70 Nibeck⸗Montan 214 20 218.— Kreditaktien 209.— 209— Wurm Revier 145.— 145.10 Berk.⸗Märk. Bank 167 50 167.50 Anilin Treptow 380— 379.— Berl. Handels⸗Geſ. 166.10 166.60 Braunk.⸗Brit. 211 70 212.— Darmſtödter Bank 142 90 142 50 D. Steinzeugwerke 258— 258. Deutſch⸗Aſiat. Bank 174 90 174 10 Düfſeldorfer Wag. 281 50 281.20 Deutſche Bant(alt) 237 70 288 90 Elberf. Farben(alt) 583 70 523.— „„(1g.) 238.— 238 30 Weſtereg. Altallw. 255 80 258 25 Dier⸗Kommandll 185 40 185,70 Vollkämmerei⸗Akt. 157.50 157.30 Dresdner Bank 158.60 159.20] Chemiſche Charlot. 211.— 211.— Rhein. Kreditbank 142 80 142.60] Tonwaren Wiesloch 192 70 192 70 Schaaffh. Bankv. 157.— 156.20 Zellſtoff Waldhof 27275 265— Lübeck⸗Büchener———— elluloſe Koſſheim 288— 286.70 Staatsbahn 141.20 141.101 Rüttgerswerken 148.— 142.50 Privat⸗Discont 5ò—%¾ W. Berlin, 22 Dezember.(Telegr.) Nächbörſe. Kredit⸗Aktien 209.— 209.— Staatsbahn 141 20 141 20 Diskonto Komm. 1865.20 185.60 J Lombarden 28.50 23.70 50 Pariſer Börſe. Paris, 22. Dezember. Anfangskurſe. 3% Rente 98.70 98 75 Türk. Looſe 135.— 135 50 ———.— Banque Ottomane 598— 595— Spanter 91.60, 91.50gtio Linto 1660 1650 Fürken unif. 90.50 90.80 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 22. Dez.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 c% Neichsanleihe 88— 88— outhern Pacifie 665½ 66¼ 5 45 Chineſen 102½ 102¼ Chicago 97— 1915. 4½% Chineſen 98/ 97¼ Denver Pr. 92— 91 2 0 Conſols 89½¼ 89%½ Atchiſon Pr. 107— 10865½ 4% Iktaltener 105½ 105 ½, ouisv. u. Naſhv. 155⁵— 185— 4 e% Griechen 52½ 52— Union Pgelfie 151 150/% 3 eſ% Portugieſen 69⸗% 69 Init. St. Steel com. 387/ 38½ Spanter 91%½% 91½„„ bref. 107 4107 D 8 59 195 48˙% ò49)55 4 0% Ar nier 87— Tend.: 3 1 Merikaner 35% 357%½J Debeers 177% 755 4% Japaner 92/% 92½% Shartered 1575 105 Tend.: ſchwach. Joldfields 6. 5³% Ottomanbant 181/, 18/ kandmines 700 710 Rio Tinto 66%8 657/ ¼Fattrand Braſilianer— 85/ Tend.: ſchwach. Ausland und ziemlich günſtiges Argentinien vevanlaßte bei ruhigen Geſchäft träge Markthaltung, wobei die Preiſe unverändert blieben. Hafer, Mais und Rüböl kaum behauptet. Wetter: regneriſch. Berlin, 22. Dezember.(Telegramm.)(Produktend ö rſe. Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 21. 22 21.20 Weizen per Dezbr. 183.50 183.5. Mais per Dezbr. 129 50 129—-— „ Mai 188.26 188.—„Mai 125½2 18 88 „ Jull———.— 1—.——.— Roggen ie dahe 17150 171.—-[Rüböl per Oktöor—.——.— „ Mai 174.— 178 75„ Dezbr. 48. „ Mai 51.4 51.80 Hafer per Dezbr. 157— 158 25 Spiritus 70er loco——— „ Mai 162.75 162 70 Weizenmehl 24.50 24.50 5——— Ioggenmehl 23.30 28.— Budapeſt, 21. Dezbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 2 22. Weizen per April 1714 1716 willig 17 12 17 14 träge „ ne 1674 1676 Roggen per Okt.———— willig—— trige 7„ April 1414 1416 1410 1412 Hafer per Okktt.———— ſtelig——— käge „„ April 1482 466 14.32 1434 Mais per Sept.——— ſtetig———½+ träge „„ Mai 13 64 18 66 18 60 1362 Kohlraps p. Aug. 27 60 28 80 feſt 27 60 27 70 ſtetig Wetter: Regen. Siverpool, 22. Dezember.(Anfangskurſe.) 21. 22. Wetzen per März.11¾ ruhig.11½ ruhig „„.10%„ Roggen per März.08%¼ ruhig.03½ ruhig „.08 ½%.03½ Frankfurter Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) „Frankfurt, 22. Dez.(FJondsbörſe.) Der Verkeh der heutigen Börſe war belebter und die Kurſe auf den meiſten Ge. bieten im Vergleich der geſtrigen matten Abendbörſe entſchi feſter. Die Nachrichten aus den Induſtriebezirken gaben Veran laſfung zu allgmein feſterer Haltung in Montanwerten. Die Rede Bannermanns machte ebenfalls günſtigen Eindruck. Was die rufſi ſchen Nachrichten betreffen, welche allerdings ein düſteres Bild mel⸗ den, ſo machen dieſelben verhältnismäßig wenig Eindruck. Die Bö ſcheint ſich nun allmählich an die Arbeiterſtreiks und Unruhen z gewöhnen und hofft durch energiſches Eingreifen beſſere Zuſtände Ruſſiſche Anleihe war ſelbſtverſtändlich erheblich gedrückt und ga weiter nach. Der Bankenmarkt war ruhig und leicht gebeſſert. Von Bahnen zogen Lombarden an. Für Schiffahrtsaktien ſtimulierte Nachricht, daß die Differenzen zwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Lini und dem Nordd. Lloyd beigelegt ſind. Deutſche Staatsfonds ruhig und teilweiſe feſter, ausländiſche behauptet. Induſtriewerte un gleichmäßig. Schwache Weſtbörſen hemmten den weiteren Verkeh Das Geſchäft wurde ruhiger, die gebeſſerten Kurſe konnter behaupten. Türkenloſe bei belebtem Geſchäft feſt. Nachbörslich ruhig. Diskonto 185.70, Kreditaktien 209, 1902er Ruſſen matt 77.60 à 77.30. Bezugsrecht auf Aktien der Kunſtſeidefabril Fr⸗ furt a. M. 21.50 betze u. Geld, Maſchinenfabrik Gritzner⸗Durlac 0 9 bez. u. Geld. 5„5„ Im heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Zins⸗ und Prolongationsſätze für Raportgeld 798—, 4 PCt. Spanier bis 96, Diskonto Kommandit 796—, Oeſterr. Staatsbahn 796 bis 6. Das mächſte Liquidationsgeſchäft findet am 27. Dezember ſtatt. Prämien auf Kreditaktien per ultimo Dezember 0,68, pe ultimo Januar 2,65, Diskonto Kommandit per ultimo Dezember 10,88, per ultimo Januar 2,90, Lombarden per ultimo Degember 0,95. Privatdiskont 6 u. 3 Sechzehntel Prozent. Telegramme der Continentai-Telegraphen⸗Compagnia Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Dislont 6 Prozent. Wechſel. al. 23. Amſierdam kurz 163 40 168 55 Baris 5 Belgien 80.988 81.— Schweiz. Plätze„ Italten 81.20 81.20 Wien 84 90 London„ 20 365 20.377] Napoleonsd or 16.24 1 lang 20.340—.— Privat⸗Diskont 87/ Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 110 25 110.— Ektr.⸗Geſ. Schuckert 125— 24 Elchbaum Mannh. 5150 151.50 Allg..⸗G. Siemens 161.—1 Mh. Akt.⸗Brauere. 144 50 144.50 Ver. Kunſtſeide 494.—4 Parkakt. Zweibr. 107.— 07.— Lederw. St. Ingbert 50.— 50 Weltz z. S. Speyer 98.— 97.50 Spichar; 108.50 18 Cementw. Heidelb. 128— 128. Walzmühle Ludw. 165½ Cementf. Karlſtadt 121.30 121.20] Fabrradw. Kleyer 307.— 8 Bad. Anilinſabrik 452.— 451 25 Maſch. Arm. Klein 90.— Ch. Fbr. Griesheim 251 25 251.— Maſchinenf. Baden. 215.— 396 50 398— Dürrkopp 485.— 48 Berein chem.Fabrik 338.25 388.25 Chem. Werke Albert 882 50 388 20 Accumul.⸗F. Hagen 220.— 220.— Ace. Böſe, Berlin 75— 5F.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 21500 214.5,Zellſtoff Waldhof Lahmeyer 182.— 131.50 Südd. Immob. Bergwerks-⸗Aktien. 988.50 289 50 Velſenkirchnen 133.30 133— Harpener 2 300.— eeee Deutſch. Luxembg. 260.— 258.— Weſterr. Alkalt⸗A. 256 78 25 0 Oberſchl. Eifenakt 125 45 Irtedrichshb Verab. 140.20 140.20 Ber. Königs⸗Laura 286 50 Ein gutgeßendes 7 onges Geſthäft Verloren. Ve auf der Straße von d Wochen markthalteſtelle. Abzugeben gegen Belohnn 1 14. 9, 8. Stock. Delfabrik⸗Aktien Seilinduſtrie Wolff Hochumer Buderus Concordia ——— elt. Möbcl, Felleng.dleil. Seite. Geueral⸗Auzeiger. Mannheim, 22. Dezember. Staatspapiene. A. Deutſche. 21. 22 K Oſch. Reichsan! 100.45 10.46 Tamaulipaß 99 10 39 10 8 3 88.20 88.3Bulgaren 97.05 97— 81/ pr. konſ. St.⸗Anl 100,65 100 55 10/ Griechen 1890 49.80 4910 2555 5 88.40 88.30[fitalien. Rente——— 1bab, St⸗A.„ 10280 10à 95(ſ, Oeſt. Silbrrr. 100 18 100 20 2lr bad. St.Obl fi—.— 98 0 4½ Papferr.—— 3 1* 17 M. 99.70 99 75 Deſterr. Goldr, 99 40 99.30 37/„— 00, 99 70 99.60 3 Portg. Serie 67 85 57 85 gabaper. E..⸗, lon 10 dte III 47 80 67 0 3½ do. u. Allg.⸗A. 99 89 99 86 dineueRuſſen 1905 87 25 8050 a 0 20 88 504 Nuſſen von 1880 77 90 76.50 3 Seſen Jae ſpan ausl giente 9150 61 0 3 Heſſen 8605 86 054 Türken 5. 1905 Es 50 36 50 Sachſen 85690 87.— Türken unkk 90— 90— 31½ Mh. Stadt⸗A.o5—.——. 4Ungar Goldtente 40 45 40 Sern lan diſche„ Kroneyrente 94.85 94.83 5Ag..Gold⸗A. 1887—.— 5 7 i 0 0 4½% Chineſen 1898 96 10 95,90] Berzinsl. Loſe. vpler unifizirte 105 335—— Oeſt. Loſe v. 1860 157 95 58 05 Mexikaner äuß. 102 0 102— Türkiſche Loſe 164 60 185.80 ˖ 5 iun 67.20 67.20 Aktien deutſcher und auslänsiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 339 75 289 75 5 züd⸗Lomb. 23.50 23 70 Pfälz. Maxbahn 150 50 15 Oeſterr. Reirn!!t! do. Nordbahn 14150 1470 Lit B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 130 0 130 17 Gotthardbahn—.—— Hamburger Packei 160 75 161.50 Stal. Mittelmeerb Nordd. Lloyd 122.80 12560]„ Meridionalbahn 117142 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 141 20 41.80 Baltim. Ohio 112.40 112.28 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oyw.⸗Pfdb. 100.50 100 50 4% Pr. Pfdb. unt. 14 4% F. K. V. Pfobr.05 100.— 100.—8/„ 55 4%„„ 1910 191.30 101 30 40% Pf. HypB. Pfdb. 101 30 101.10„ 08 98 30 99 8 1 31½ eſo Pr. Bod.⸗Fr. 9470 94.70 Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. 190 100.50 100.5% Kleinb. b 04 0 3½, Pr.Rföbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ „Pfdbr..l Obl, unkündb. 12 unk. 10 102.40 102.50 4e% hh. H. B. Pfb. 03 Pfdbr..O8 10%„ 1907 100.70 unk. 12 103.50 103.50 1912 „Pfdbr..g8„ alte 89 it. 94„1904 „ Pfd. 98/06 4„ 1914 „ Com.⸗LT bl. Rh..⸗B..O 97.50 v. ,unl 10 103.50 103.50 Rhein. Weſtf. „ Com.⸗Oll...⸗B. 1910 101 50 .87. unt. 9l 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100 20 „ Com.⸗Obl. 1½% Pf..Pr.⸗O. 98 80 v. 96003 89.20 99.2 ½ Iſꝗal.ſttl.g. C. B. 71.40 4e Pr. Pfdb. unk. 09 100.80 100 80 4 12 101.70 101.70 1 Mannh. Verſi.⸗G.⸗A. 520.— Bank⸗ und Verficherungs⸗Aktien. 129.50 129.50,] Deſterr.⸗Ung. Bank 116.70 116 70 166 60 166.30 Oeſt. Länderbank 110.50 11190 121 70 131 7.„ Kredit⸗Anſtalt 309 20 209 143 25 148.20 Pfälziſche Bank 166—102.70 2582. 288 60 ßfälz. Hyp.⸗Bank 204 J0 204 10 17470 174½%0 Preuß. Pypothenb. 121.50 12155 111 80 11160 Deutſche Reichsdt 157.10 156 70 185 60 185 70 Rhein, Kreditbank 142 50 42 80 158 90 159.80 Rhein. Hyp. B. M. 205 40 205.40 209 50 209.50 Schaafſh. Vankver. 15785 57.— 158— 58[Südd. Bank Mhm. 115.— 115.— 127 60 27½60 Wiener Bankver, 141.80 142.— Oberrhein. Bauk 109 50 169.50 Bank Dttomane 11850 11870 Fraukfurt a.., 22 Dezember. Kreditaktien 209.— Staale⸗ bahn 141.20, Lombarden 23 60. Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96 45, Gotthardbahn 195—, Disconto⸗Commandit 185.50, Laur⸗ —— GBelſenkirchen 222 30, Darmſtädter 148.50 Handelsgeſellſchann 166,50, Dresdener Bank 159.— Deutſche Bank 238 20 Bochumer 239 20 Northern—.—. Tendenz: beſſer. Nachbörſe. Kreditaktien 09—, Staatsbahn 141.30, Lombarden 29.60, Deonto⸗Commandit 185.75. *** VBiehmarkt in Maunheim vom 21. Dezember. eicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. 882 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Most) und beſte Saugkälber 90.00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 85—00., e) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 90.—00 M. 48 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 68—00.,) ältere Maſthammel 66—00., e) mäßig genäbrie Hammel und Schafe(Merzſchafe) 62—00 M. 835 Sch w eine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alten bis zu 1½¼ Jahren 76—00., b) fleiſchige 75—00., c) gering entwickelte 74—00., d) Sauen und Eber 00—00 R. Es wurde fezahlt für das Stück: 0 gupuspferde: 000—-0000 M. 000 Arbeitspferde: 000—900., 000 Pferde zum Schlaz⸗ ten: 00—-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000— 000., Stück Maſtvieh: 00—00 Mt. 00 Milchkühe: 000 000 de, 202 Ferkel: 10.00—16.00., 28 Ziegen: 12—20 Wet,. O c⸗ ein:-o., o Lammer:—0 M. Zuſammen 1575 Stüc⸗ im allgemeinen lebhaft. ußerdem wurden in der Woche von Holland 65 geſchlachtele Schweine eingeführt. 98 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. New⸗Hork, 18. Dezbr. Drahtber!mder Red⸗Star⸗vine, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Finland“, am 9. Dezbr. von Antwerpen Ab. iſt heute hier angekommen. Autwerpen, 21. Dezbr. Drabtbericht der Red⸗Star⸗Line in . Der Dampfer„Kroonland“ am 11. Dezör, von New⸗ jort ab, iſt heute hier angekommen. 102.75 99.60 100.50 94 80 96.60 102.75 103— 100.70 94.75 96.6 16.10 96.10 101.80 101.80 99 50 100.50 100 90 169.75 96.— 96.— 97.50 97.50 101.50 100 2 98.60 8 95.70 95.70 ½ 95.90 95.90 ½ — * 2 22** 99.— 99.. 520.— ** Badiſche Baur Berl. Handels⸗Geſ. u. Disk⸗B. armſtädter Bank Deutſche Bink Deutſchaſtat. Bank D. Effetten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank 175 Hyp.⸗Creditv. Nationalbant Amklicher Be⸗ Schlachgewick'k: Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund ach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7 Wohin wandern wir über Weihnachten? Die Zeit liegt noch nicht ſehr lange zurück, daß ſich zur interszeit, ſoweit nicht etwa slandſchaft iſt nicht minder ſchön als die Natur im Früh⸗ Ausſicht von Bergen iſt zudem im andern Jahreszeit. Gar ter zu 9 * d wird shalb an den kommenden Weihnachts⸗ oder Neujahrstagen den Wanderſtab gerne zweigt man auch von Stabenberg(Ausſichtspapillon) ab und beſchließt die Wanderung in Königsbach(8,5 Km. bis Dorfe bei Bernauer). Weg ergibt ſich über Strich“ durch das baum in 3½ Stunden (Wirtſchaft). 1 Stunde weitere Höhenweg dem„roten Strich“ dann der„roten Scheibe“ und gelangen auf dem Bergrücken zur hohen Bog. Nach kurzem Abſtiege wandern wir gemeinſam mit dem weißen Striche bis zum Hahnenſchritte und zweigen hier mib„roter Scheibe“ zur Kalmit ab. hinab zur Hüttenhohl, wo wir wieder auf den nach Heldenſtein weiterführenden führt unmittelbar hohl. Von Heldenſtein gelangen wir mit rotem Kreuze zu den Denkmälern und durch das ſchöne Triefenbachtal in 2½ Stunden nach Eden⸗ koben(Ratskeller, Schaf etc.). der großartige Höhenweg Edenkoben gemäß dem Wegzeichen des blau⸗gelben Striches. (Unter Führung des Verfaſſers. vom Pfälzerwald⸗Vereine, Ortsgruppe Ludwigshafen, oder bei der Vorbeſprechung der Tour ſchaft Adolf Schloſſer, Kaiſerwilhelmſtraße, nommen). 1. Tag. Abfahrt.40 Vm., Touriſtenkarte VI, 3,20 Mk. Marſch von Annweiler über den Ebersberg, Völkers⸗ weiler, am Iſſelmannſteine vorbei nach Dimbach(Einkehr mit Frühſtück aus dem Ruckſacke), dann über horn auf den Eichelberg, das Breitenbachtal nach weiler⸗Dimbach 8 Km., zuſammen etwa 6 Stunden. (ſchöne Ausſicht)— Münchweiler Kaltenbach. Ludwigshafen ab.13 Vm., und gemeinſchaftliches Mittageſſen. Teufelſtink, Etſchberg, Mückenkopf, Dahnerberg, gr. Eyberg, Napoleonsfelſen nach Bruchweiler(Uebernachten eic. im wanderung an intereſſanten Felsgruppen vorbei. 5 Stunden. intereſſanten Felsruine Drachenfels, nach eingehender Beſichti⸗ nächſten Wanderziele, wald und über den Winzerhauſe; vorzügliche Säuerlinge von 20 Pfg. ab pro ganzen Schoppen) und auf der Straße nach Bergzabern(gemeinſchaft⸗ liches Eſſen im Bahnhofhotel) Bruchweiler⸗Erlenbach 9 Km., Gleiszellen 14 Km., 6% Stunden. Rückfahrt.22, Ludwigshafen waldes über Kalmit, Schwarzwalde von Triberg auf dem Höhenwege über Feldberge zu fahren. Freitag Abend ebenfalls in 8 und ſind Skiläufer, welche ſich anzuſchließen wün⸗ zu kleineren oder größeren Aus⸗ flügen ergreifen. Um unſern Leſern aber das oft mühſame Zuſammenſtellen einer Tour zu erſparen oder zu erleichtern, bringen wir nachſtehend eine Auswahl abgeſchloffener Wande⸗ rungen, wie ſie ſich für die jetzige Jahreszeit auch bei feuchterer Bodenbeſchaffenheit eignen. Dannſtadt⸗Niederkirchen⸗Deidesheim, 11 Km.(2% Std.) Abfahrt Ludwigshafen Brücke.34 Nm., Touriſtenkarte Vp, 1,70 Mk. Von der Dannſtadter Höhe folgt man der Neuſtadter Straße weſtlich über Hochdorf(4 Sk.) bis kurz hinter Meckenheim(84 St.), wo man ſich rechts nach Nieder⸗ lirchen wendet. Einkehr am Weſtende des Dorfes(% St.) im Winzerhauſe(vorzüglicher Wein von 15 Pfg. ab per halben Schoppen). Nun in bequem 25 Minuten zum Bahnhof Deides⸗ heim. Rückfahrt.30 oder.54 über Dürkheim oder.29 oder .59 über Neuſtadt. Freinsheim⸗Bad Dürkheim. Abfahrt 12.20 mit Touriſtenkarte Ver, 130 Mk. Der nächſte Weg führt auf der Straße über Ungſtein(Winzerverein) in 1½ Stunden nach Dürkheim(6½ Km.).%4 Stunden weiter iſt die beliebte Weintour Hernheim(34 Std.; Geſchw. Schäfer), Kallſtadt(25 Min.), Ungſtein(20 Min.), Dürkheim (40 Min.). Sehr empfehlenswert iſt er über Kallſtadt⸗Leiſtadt mit dem Wegzeichen des Reichsapfels zum Bismarckturm (,5 Km.= 2 Std.) emporzuſteigen und auf einem der be⸗ quemen Spazierpfade entweder über Weilach oder Schlagbaum⸗ Kaiſer Wilhelms⸗Höhe nach Dürkheim(5 Km. 1½ St.) zu wandern. Lambrecht⸗Rotſteig⸗Dürkheim.(35% Std.) Touriſtenkarte VI, 2 Mk. Von Lambrecht entweder auf dem an der Webſchule gegenüber vom Bahnpbofe beginnenden Wege(Markierung blauer Strich in weißer Scheibe) über Teufel⸗ ſtein zum Stoppelkopfe und öſtlich mit blau⸗weißem Striche zum Forſthaus Silbertal(Wirtſchaft; 7,5 Km. 2 Std.) oder mit blau⸗gelbem Striche von Lambrecht über Lindenberg ebendahin(5 Km.— 1½ Std.); dann weiter mit weißem Striche nach Forſthaus Rotſteig(Wirtſchaft; 1 Km. 15 Min.) und über Dreikirchen nach Dürkheim(8,5 Km.= 2½ Std.). Man kann auch von Silbertal mit blau⸗gelbem Striche nach Deidesheim(8,5 Km. 2ʃ½ Std.) oder von Rotſteig mit gelbem Striche nach Wachenheim(75 Km.— 2 Skd.) gelangen. Sehr dem Wege Silbertal⸗Deidesheim auf der Paßhobhe bei der Schutzhütte am weißen Strich ſüdlich zum Bahnhof= 2½ Std.; Einkehr im Neuſtadt⸗Heldenſtein⸗Edenkoben. 26 Km.(6½ Std.) Abfahrt.13. Touriſtenkarte y k, 1,80 Mk. Der nächſte Königsmühle und mit Markierung„weißer Kaltenbronnertal über Hüttenhohl⸗Flohn⸗ (14 Km.) nach Forſthaus Heldenſtein An ausſichtsreichen Tagen iſt jedoch der etwa vorzuziehen. Wir folgen zunächſt über Waldmannsberg bis zur Ludwigsluſt, in den Sattel ſüdlich des Nollens Nun führt uns der blaue Strich über Felſenmeer weißen Strich treffen. Ein Abſchneideweg vor dem Felſenmeer weſtlich direkt zur Hütten⸗ dem Ausſichtsturme auf dem Schänzel und Etwa 34 Stunden weiter iſt vom Schänzel über Rietburg nach Dreitägige Wanderung in die Südpfalz. Anmeldungen hierzu werden Freitag Abend in der Weinwirt⸗ gerne entgegen ge⸗ Schwanheim, Wolfs⸗ einem Glanzpunkte des Wasgaus, durch Erfweiler(Kaffee und Erfriſchungen) und über den Mühlenberg nach Kaltenbach(Abendeſſen und lebernachten in dem bekannten Gaſthaus von Gerſtle). Ann⸗ Erfweiler 7 Km, Kaltenbach 9 Km., 2. Tag. Vormittag 2beſtündiger Rundgang Rotenſtein durch die Waſch nach Empfang der 10.44 eintreffenden Nachzügler Touriſtenkarte Wa, 3,80 Mk.) Abmarſch 12 Uhr über Büchtenberg, gr. und kl. kl. und gr. Löwen). Angenehme Höhen⸗ 20 Km. etwa 3. Tag. Von Bruckweiler auf den Jüngſtberg, ſodann zur ung über Heidenberg nach Erlenbach(Raſt). Nach Schloß Berwartſtein und des ausſichts⸗ eichen Grüneberges, geht es über Lauterſchwan durch den Abts⸗ Hatzelberg nach Gleiszellen(Einkehr im Beſuch der Bergzabern 3 Km. Marſchzeit etwa an.29 Nm. Dreitägige Schneeſchuhpartie. Je nach den Schneeverhältniſſen iſt geplant entweder auf en ſchon als Schneebahnen erprobten Bergeshöhen des Pfälzer⸗ Schänzel, Eſchkopf etc. oder im ſüdlichen Brend zum genaue Programm hierzu wird der Weinwirtſchaft Adolf Schloſſer Das — behörde: Herr Erſter sanwalt Dr. Mühling. Am 4. November ds. Is., vormittags ertönte in der des Architekten Rippurt, L 15, 9, die Hausglocke. hatte gerade zu tun und beeilte ſich deshalb nicht. Die Glocke ertößte ein zweites Mal und dann hörte Frau Rippart, wie jemand ſich an dem Abſchluß zu ſchaffen machte und die Tür mit zu öffnen ſuchte. Sie ging darauf zur Tür und traf dort einen Mann, der erſchrocken zurückfuhr, dann aber auf die Frage, was er Er hatte dabei einen Zettel in der Hand, den er nur abgugeben ſich bereit der Name Rippart. Die Frau R. ſagte, ſie wiſſe nichts von einer Kohlenbeſtellung, dann aber meinte ſie, vielleicht habe ihr Mann etwas beſtellt, er ſolle warten, ſie wolle mal nachſehen. Damit begab ſie ſich in ihre Wohnung zurück und ſpähte durch das Fenſter nach einem Schutzmann. Zufällig war einer in der Nähe. ſich bemerkbar und ſo konnte der ang pbliche nommen werden. Zellweierbach, ſeinem Beſitz befanden ſich mehrere falſche Schlüſſel. offenbar auch in dieſem Falle auf Gericht erkennt gegen ihn auf 1 Ehrenrechte auf 5 Jahre. Als der Fuhrmann Neckarbrücke fuhr, einem ſolchen Maße, daß er der nachkommenden genügend auswich, ſo daß ſein Wagen Schöffengericht wurde Amtsanwalt, der eine Geldſtrafe für eine legte Berufung ein und die Strafkammer gibt ihm Recht. Die Freiheitsſtrafe wird in eine Geldſtrafe von 15 M. umgewandelt Die Frau des Wirtes Adolf Backfiſch in der Schwetzinger⸗ ſtraße hatte bei einem Kolporteur die„Meggendorfer Blätter“ be⸗ ſtellt, dafür aber nicht die Billigung ihres Herrn Gemahls erhalten, Dieſer forderte den Kolporteur auf, ihm die Beſtellung zu bringen, damit er ſehen könne, was ſeine Frau eigentlich unterſchrieben habe. Als der Kolporteur ihm den Beſtellſchein zur Prüfung über⸗ gab, ergriff Backfiſch das Papier, zerviß es und warf die Fetzen dem Manne vor die Füße. Dieſes Verfahven ift rechtlich das Ver⸗ nichten einer Urkunde und Backfiſch machte ſich dadurch ſtrafbar. Das Urteil lautete auf 1 Tag Gefängnis. Der Taglöhner A. Schmelcher hatte auf dem 3 Mark einen Rock und eime Weſte verſetzt und beſchloß, den Pfand⸗ ſchein zu verkaufen. Um ihn leichter los zu werden, machte er aus dem Pfandobjekt einen ganzen Anzug, indem er durch den Tag⸗ löhner Matthäus Fritz auf den Pfandſchein das Wort Hoſe hinzu⸗ ſchreiben ließ. Der Schwindel zeigte ſich in dem Moment, als der Käufer, der Taglöhner Peter Schmieg auf Fritz wird mit Einſchluß einer in Heidel⸗ Kohlenmann Es war der 27 Jahre alte Weber A. Ma einen Einbruch angelegt. Das Joſef Appel am 4. September über die noch geſtreift wurde. Vom Leihamt um Jahre alte Wilhelmine Stoll iſt wegen Gewerbs⸗ 7 55 und 155 re Berufu n bie Erfolg, da ſie ſeit einem Nu be⸗ iyr erſpart. Die Beläſtigung einer anſtändigen Stephan aus Rixdorf ſehr teuer Der Angeklagte hatte eines Tages Ende Jahres mit mehreren Freunden und Bekannten eine fidele Kneipfahrt durch Berlin unternommen In ettvas au⸗ geheiterter Stimmung paſſierte er gegen Abend die Dresdenerſtraße. Plötzlich bemerkte er eine junge Dame vor ſich gehen, die ein grö⸗ ßeres Intereſſe in ihm erweckte. Er näherte ſich in ſehr„zutral⸗ licher“ Art der Dame, welche die Gattin eines in der dortigen Gegend wohnhaften Kaufmannes war. Als er natürlich glatk ab⸗ gewieſen wurde, wurde der Angeklagte etwas kühner und faßte die Dame um die Tajille. Als Antwort erhielt er eine wohlgezielte Ohr⸗ feige, durch welche ſein Kneifer herunterfiel und zerbrach. Aus Wut darüber drang der„Kavalier“ nunmehr auf die Dame ein und verſetzte ihr einen derartig wuchtigen Schlag ins Geſicht, daß ſie gegen die Häuſerfront taumelte und dann ohnmächtig 3u Boden ſtürzte. Erſt jetzt kamen Paſſanten der Dame zu Hilfe, der An⸗ geklagte wäre beinahe einer wohlverdienten„Lhnchjuſtiz“ verfallen, wenn nicht ein Schutzmann rechtzeitig auf der Bildfläche erſchienen wäre. Der Gerichtshof hielt eine Geldſtrafe nicht für eine aus⸗ reichende Sühne; da derartige Beläſtigungen anſtändiger Damen guf der Straße immer mehr überhand nehmen und erkannte auf drei Wochen Gefängnis. *Ein Südweſtafrikaner vur dem Kriegsgericht. Der jetzt zur Reſerbe entlaſſene Wilhelm Lindemaier aus Utphe bei Gießen diente urſprünglich bei der Leibkompagnie des Infanterie⸗Regiments Nr. 115 und meldete ſich dann freiwillig zu der Schutztruppe in Südweſtafrika. Im Oktober borigen Jahres wurde er der Trans⸗ bortkolonne in Swakopmund zugeteilt und führte ſich im allgemeinen gut. Am 1. März d. J. ritt er auf dem mals im Galopp an der Feldküche der fünften Proviantkolonne vorbei, ſodaß ihm ein Unteroffizier zuxrief, er ſolle nicht ſo viel Stauß machen. Lindemaier achtete nicht auf ſeine Worte und als er ſpäter von dem Unteroffizier nach feinem Namen gefragt wurde, weigerte er ſich, ihn zu ſagen, da er den vor ihm ſtehenden Mann nicht als Unteroffizier erkannte. Lindemaier erkrankte bald dangch ſchwer, bekam einen einen Herzfehler davon, ſodaß er vier Aber das Vorkommnis dom März d. J. wurde in der Zwiſchenzeif nicht vergeſſen und Lindemaier kam vor das Kriegsgericht der 25. Diviſion. Er gab an, ſich der Sache durch Krankheit nicht zu er⸗ innern, aber der Vorfall wurde durch verſchiedene in Afrika ber⸗ nommene Zeugen nachgewieſen. Lindemaier wurde wegen Ach⸗ tungsverletzung und Beharrens im Ungehorſam zu ſieben Wochen Gcfängnis verurteilt. Zuckercouleur bei der Weinbereitung. Für den Weinhandel in Franken hat die Strafkammer Würzburg ein wichtiges Urteil ge⸗ fällt. Der Weinhändler u. Weingutsbeſitzer Brennfleck von Würzburg war angeſchuldigt, durch Verwendung von Zuckercouleur ſich gegen das Weingeſetz vergangen zu haben. Das Schöffengericht ſprach ihen frei. Der Amtsanwalt ergriff Berufung, um einen prinzipiellen Entſcheid herbeizuführen. Die ſprechende Urteil und ſprach zugleich aus, daß Zuckercouleur, in mäßigen Mengen verwendet, zur anerkannten Kellerbehandkung dehöre. Bei der Individualität der Frankenweine dürfe man jich nicht, zwie dies einige Sachverſtändige taten, auf den rein chemiſch⸗ techniſchen Standpunkt ſtellen. Brennfleck hatte Zuckercouleur ber⸗ trendet, um den etwas blaſſen Weinen eine ſchönere Färbung zu geben. ———.—.... ͤ— Verantwortlich für Polftit: J. V. Fritz Kayſer. für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teilt Karl Apfes für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kirches. Druck und Verlag der Dr. H. Hoas'ſchen Buchdruckerei, „zur Beſprechung eingeladen. G. m. b..: Direktor Ernſt Müler. Gerichtszeuung. d Mannheim, 19. Deg.(Strafkammer.) Vorf Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vert der Großh. Stagts Wohnung 5 Frau Rippax irgend etwas wolle, ſagte, er wolle zur Frau Nippart, er habe Kohlen absuliefem 9 11 widerſtrebend finden ließ. Auf dem Zettel ſtand nichts 15 Sie machte feſtge⸗ l. 8 aus eim ſchon mit Zuchthaus vorbeſtrafter Einbrecher. Inß Er hatte es Jahr Gefängnis und Verluſt der feſſelte ein Leichenzug ſeine Aufmerkſamkeit in „Elektriſchen“ nich! Appel zu 4 Tagen Gefängnis verurteilt. Der genügende Sühne hielt, Pferd eines Wirtes mehr⸗ Malariaanfall, Lungenentzündung und trug Monate im Lazarett lag. Strafkammer beſtätigte das fret⸗ — — Mannheim, 22. Dezember. FSieneral⸗Anzeiger. AJusng aus dem Givilſtandesregifer der Sladt 16. Monſcur Rob. Sfreſt und Luſſe Mütker⸗ 18. Emmma Fatßh., T. 5. Grundarb. Wifh. Uleſch 2 N. Stag Mannheim. 16. Tagl. Frz. Stuck und Eliſab. Kiethau 15. Kath. geb. Laub, Ehefrau d. Tagl. Joh. Thoma, 36 J. 8 M ber Beriin 16. Kutſcher Herm. Weger und Karol. Theilacker. 15. D. berh. Bierbrauer Franz Kaver Schweizer, 46 J. 4 M. ohnung Dezember.„ 16. Schloſſer Adolf Wörner und Marie Lachenmaier. 16. Henriette geb. Fleiſchmann, Ehefrau d. Bahnarb. Maz part 13. Fuhrmann 88 Schumacher und Chriſtine Vockenſonn. 16..⸗A. Aug. Wohlgemuth und Kath. Eckert. Wetſchel, 75 J. 10 M. ertöfte 1 85 Gepäckträger Otto Neidhart und Helene Anton. 18. Dampfwaſchanſtalksbeſitzer Carl Eberſtein und Eva Reiß. 16. Frieda, T. d. Bauwerkmſtr. Emil Maul, 8 T. nd ſich 18. Berſicherungsbeamter Heinr. Preis und Anna Koch. 19. Maſchiniſt Guſt. Fangohr und Anna Burkhardt. 16. d. verh. Tagl. Gg. Ballein, 33 J. 4 M. 8 13. Schloſſer Carl Scherdel und Eliſab. Foerderer. 19. Schutzm. Herm. Gerlach und Ottilie Eckardt. 14. Franziska Magdal., T. d. Poſtſchaffn. Joſef Kölmel, 3 M was 15. Aufſeher Gg. Horn ung Emilie Gehrig. 19. Metzger Theod. Heberle und Cordula Kuhn. 16. Roſa, T. d. Bäckermſtr. Joſef Dörr, 1934 Stund. 1e 15. Theod. Beck und Eliſab. Dieck. 19. Kfm. Iſid. Kann und Roſa Idſtein. 17. d. verh. Werkmſtr. Andreas Joh. Strobel, 61 J. 8 M. reben, 15. J. A. Kilian Keller und Eliſab. Brenner. 19. Kfm. Wilh. Leißler und Berta Neuhaus. 16. Gertrude Roſalie, T. d. Tagl. Johs. Scheller, 2 J. 7 M. ts ah 16. Kfm. Joſ. Hahn und Anna Sachs geb. Knauer. 19. Neſtaurateur Joh. Stüble und Kath. Schönauer. 18. Hermann Albert, S. d. Rangier. Albert Heß, 1 M. W T. einer 16..⸗A. Stef. Hamacher und Gertrude Huick geb. Arenz. 19. Zahntechniker Frdr. Biebricher und Marie Lamott. 17. Anna Eliſabet, T. d. Tagl. Emil Hechmann, 6 Stund. Mam 18. Schuhmacher Gott. Gözelmann und Karoline Schulz. Dezember. Geſtorbene. 11. d. verh. Tagl. Wilh. Leibold, 36 J. 10 M. begab 18. Tagl. Kaſp. Schmitt und Anna Welz geb. Lämmle. 12. Otto, S. d. Kfm. Hch. Hering, 2 J. 7 M. 18. Ignaz, S. d. Tagl. Joh. Heigl, 5 M. 26 T. 18. Steinhauer Conr. Neubert und Magd. Stuz. 13. d. geſchledene Eifendreher Joh. Aug. Probſt, 52 J. 8 M. 17. d. led..⸗A. Katharina Frey, 18 J. 11 M. 5 19. Mag.⸗Arb. J. Hemmerich und Marie Weißert geb. Krauß. 13. Frörch., S. d. Fuhrm. Frdrch. Rummel, 1 J. 3 M. 19. Elſa, T. d. Bahnhilfsarbeit. Carl Ebert, 8 M. 1 18. Tagl. Joſ. Brückel und Luiſe Schorr. 13. Anna Maria, T. d..⸗A. Jakob Dieter, 5 M. 11 T. 19. Wilhelm, S. d. Eiſendreh. Wilh. Scherer, 1 M. 22 T. r. J. 19. Kfm Wilh. Weber und Eliſab. Lindt. 14. Eliſabet Maria, T. d. Inſtall. Joh. Karl Frdrch. Weber, 19. Barbara, T. d. Tünch. Joh. Schnell, 1 J. 14 T. tte ez 19. Stellenvermittler Andr. Sauerbrey und Anna Schneider. 7 J. 3 M. 19. Eliſ. Charitas geb. Scherer, Ehefr. d. Kfm. Frdrch. Wilh Daß 19. Kellner Frz. Herrmann und Roſine Schmidt. 13. Barbara geb. Staudt, Ehefr. d. Vorarbeit. Joh. Schweißgut, Eßlinger, 63 J. 5 M. ſt der 5 Fräſer Heinr. Wolf und Amanda Leithof. 35 J. 1 M. 19. Paul Michael, S. d. Tapez. Michael Leute, 3 M. 4 T. 0 Dezember. Getr aute. 14. Hanchen geb. Mannheimer, Wwe. d. Privatm. Iſak Stern, 19. d. verh. Bahnarb. Joh. Martin Imhof, 30 J. 10 M. 14. Friſeur Joh. Ad. Rehberger und Eliſab. Wiegand. 62 J. 10 M. 19. Kath. geb. Vetter, Ehefr. d. Privat. Chr. Hartmann, 72 J. 101 14. Tagl. Carl Ammann und Karol. Heilmann. 18. d. led. berufsl. Maria Kath. Kohler, 21 J. 2 M. 19. d. led. Tagl. Adam Bliesze, 25 J. 8 M. Von 16. Maſchinenarb. Frz. Bittlingmaier und Berta Kummer geb. 14. d. led. Schloſſer Julius Frdr. Strauß, 39 J. 8 M. 19. Philipp. geb. Walter, Wwe. d. Schuhm. Frz. Jof. Streit, Der 3. Franz, S. d. Tagl. Math. Schlagmüller, 3 J. 60½ J. 4 hielf, 16. Maurer Pet. Ederle und Anna Rothkapp. 14. Ernſt, S. d. Friſeur Otto Bauſenhardt, 139% Stund. 20. Glif. geb. Pfiſter, Mwwe. d. Maſchiniſt. Karl Sebaſt. Schäfer, Die 16. Steinh. Joh. Götzelmann und Anna Engelhardt. 14. d. verh. Privatmann Gg. Michael Heiner, 52 J. 5 M. 63 J. 2 M. 1l. 16. Eiſendreher Frdr. Haſſemer und Barb. Mantel. 14. Friedrich, S. d..⸗A. Lud. Englert, 11 M. 19. Wilh. Rud., S. d. Schrein. Guſt. Hennrich, 2 J. 9 M. 16. Schloſſer Dus Heſſig und Emma Geiſt. 15. Luiſe Anita, T. d. Zimmermſtr. Lud. Feſenbeck, 1 J. 6 M. 20. Joſef Wilh. Frdr., S. d. Schloſſ. Titus, Weid gen. 17 Tg⸗ 15 16. Chemiker Dr. Max Kunz und Berta Susmann. 15. d. verh. Oberſtabsarzt a. D. Dr. Franz Karl Müller, 19. Marie Antonie geb. Bender, Wwe. d. Privatm. Gg. Phil. 1 5 16. Tagl. Frbr. Maurer und Chriſtine Schmelcher. 73 J. 9 M. Gernet, 77 J. 10 M. ieben 16. Kutſcher Joh. Maurer und Anna Jensbach. 15. Emma Auguſta, T. d. Feuerwehrm. Wilh. Frey, 2 J. 3 M. 20. Chriſtine, T. d. ſtädt. Tagl. Karl Joh. Löffel, 10 M. 15 T. übe; 16. Schreiner Joh. Plecher und Berta Kümmerer. 15. Willy, S. d. Eiſendreh. Emil Gütlin, 1 J. 3 M. Fetzn 16. Schloſſer Ant. Rabas und Marta Welzel. 15. Anng Maria Eliſabet geb. Fetſcher, Ehefrau d. Wirts Hch. 5 16..A. Mart. Schreck und Karol, Metzger. Schellig, 38 F. 6 M. —5——5 Deen e 0 Verſchiedene elegante Enthebung wi ün Jele Kuene. e grddenieſt ff 4 5. 0, 7 und J Kaag fand⸗ 2 8 8 1 1 1n 22 5 U ö 5 von Neujahrs ⸗Gratulationen. Stutigarter Spätzle-Mühle unn eee Wohuuen Wee Tag⸗ Wir erlauben uus verehrl. Enwohnerfvaft von Rheinau er 5 5 fee e 095 1 Löb, inzu⸗ gebenſt mitzuteilen. daß ſich hier unter Muw kkung der Herren mif welcher man in 5 Minuten mehr und schénere Näberes dafeloſt im Laden 30071 geut, K 2z 28. Tel. 8805 0. e Geiſtlichen beider Konſeſſſonen ein Ko itee gebildet hat, das be Spätals einlegen kann, als selther die gewandteste N 5 Schöne zwect RNeujahrsenthebungskarten gegen Zahlung von Seb 1 1 rah 90 2 die mindeſtens Mk..— pro Karte abzugeben. f Sunes kinhälſer kaze 90, 4 Jimmer-Wohnung 1 ubendens 15 4 ee e wird zu wohltätigen Für Haushaltungen von M.— an. 61298 ts. lg 1 99 nen hergerichtet, zu verm. 8204 6 Zwecken verwendet und zwar ſoll die de Hälfte den beid 1 8. St. 98. billig zu verm. 5 a0 Fleinkenderſchulen die aleed Hälſte den Kiatſaſchweseen badet H F. B 2 1 a erfr 2. St. Vorhs. 303 Seoteneineehe ſind ee ee Einwohnerſchaft uns in unſerem Be⸗ VVVVVA Wae 7 Käterthal a..e ſtreben unternützen zu wollen und beſnerlen noch, daß Diefenigen, Mitglied des Allgemeinen Rabatt-Shar-Vereins. Rheinſir 3 Bel⸗Elage unng mit? Sinmer, rbs⸗ die Neujahrsenthebungskarten gelöſt baben in der Rhernauer—————————————— e der rden in dem Maunheimer General⸗Anzeiger veroffent⸗ Fliſ Peift 0 11 Luiſenring 35 17 nebſt Zubeg. Ar 28. Ween 18 cht werden. 5 f p. April 1996 ev. ſof.— 5 Sch uß der Hauptliſte, die vor Neuſfahr veröffentlicht wird, Magazine. aht If + 2 Stock, 7 Zimmer mit reichl. berm, ws Näb. 3, El. iſt der 27 Dezember. In einer nach Nenjahr erſcheinenden Nach⸗ hübſche Parterrewohnung, Zubehör, neu hergerichtet, per————— f tragsliſte werden Diefeuigen bekannt gegeben, welche nach dem D 7 19 part., Magazin mitſ6 Zimmer, Bad, helle Küche, ſoſort zu vermieten. 51156% Mödl. Immor. igen 27. 5 48 0 0 75 80 5 Co ptoir zu veren zain e und Gas, Nuheres R 7, 30, varterre. Rheinaufir.St., e 5 arten werden vor zeichuet komitee j it Näberes daſelbſt. 31038 zum 1. 9 il zu v ee Sre— 0 6 Zim., Bad b— ̃— Mahees. Set—— Luiſenrin 56, Sheiſek. diadchen ueſon, Jut, R7, 37 biltg bers 88 110 Rheinau, den 21. Dezember 1905. M2, 4 bi od. Werkſſclte Friedriehsring U5. I6 n. Balton, Badefimmer ul. ſew. J da Apre e eeeeee 115 ſotort zu vermſeten 2802 8 9 1 April od 5 her-IX Nä. Augartenſtr. 15, III 81 2 1 a18 Das Komitee: 2 Treppen hoch, 5 ſchöne Zimmer 1 05 61125 Schwetzingerſtraße 154 15— aße. Pfarrer Frei. Piarrer Bath. Jungbuſeaſtraße 18 mit Zubehök per 1. April zn ver⸗ Meerfel 83, 1 Füneſo 1 15 W. Wölner, Stabhalterr. K. Söllner, Kaufnann. 9 ubrz, Auſchl 2 951 5 2800 Nabere 46 1. Sio 31586 8 9, 3 I Tr. I, feit möl-. 115 Ph. Ries, Raiſchrerber. 61808— Näheres parterre. 2Zubehle berm. 1% ſotort zu verm. 3252 1 Selkeneimerſr. 30. zriehrichs lah e eee bb. Pl. 8 9 85 für. 44 Selleuheimerſtraße 60. 2 2 dat. v. 19 Schöner Raum reſp. Magazin per 1. April 1906 zu verinteten: Meerfeldſtr. Schöne 4 Ztumerwohnung + 4 30 ein utdbl Jim er br⸗ 1 5. derg ee II u. III. Etage, herrſchafkliche4 Zimmerwohnung mit allem mit Bad, Balkon ꝛc. im 5 an ein beff. Fräul⸗ Lus A. bent diund zn 7 eteh. Wohnungen je 7 Zzimmer mit] Zubehör per ſofort u. ſpäter zu 2. Stock(Ausſicht auf Berg⸗ orort zu veruleten. 2659 in an 40 Ummer Aahere Peter Löb, Baue reichl. Zubehör, Entreſol und derm Näb. Ban meiſter Georg]., Sto 5 0 85 33 8. Sſock, ſinks, ſchön 155 ö geſchält. Nultsutaße 18 31429v. Stock, 20 J0 den Waibel daſelbſt. Tel, 238l.„ e eee 16, 33 mödl.Balkonzich pß 55 8 22..... uu. Küche jeweils mi NF onne Barkon⸗ 5 c o ort billig zu vermieten. 3029 155 lebend in allen Größen, ſowie Geräumige, helle 1050 Mert g ne e Naäh. Q 7, 15, 3. St. + 6 37 1 enhee 2 15 5——„Speiſek. nebſt 2 Zimmer 18 en, Pariser Langousten 9005 iner Gontardſtraße 7 bis I. April 1 v. Näh nvark 2864 Setkenheimerſtraße Ioa 9 Vermieten. 9207 135 151 ſett uber anf Wat in 125 hochparterre, 5 Zimmer, Küche u. ùiſchöne 4 Zimmer⸗Wohnun U 3. 3 f 5 jedes Quantum lieferbar. 61305 mieten. Näheres II, 2. 2402 Vaß mit Garten au vermieten eee 7 5 päpt. ten 5 8 55 Näheres P 6, 20. 31223f 9 zu vermieten. 5 5 Bech Dellkat 0 bebbefbreaee Leigvich Friedberger. Amittelfraße VEE oCKels OKatesSenhals, Magazin Jungbuſchſtraße Nr. 6 ſneed Fegcgee Noſengatlenfrage 20. 1 10 päter zu 5 115 i„Zubehör p. 1. April[ſtehend au m⸗ St., 5 25 in beſter Geſchäftslage, per 1 1 N Aadehl ber 1. Jum mern mit Badezim, Stephauienptoweng k 04, 17 mbl. Zim mit ſep. 5 0 Jauuar zu ver nieren. 29410.1906 zu vermieten. 3186 Küche, Speiſekam., Schöne elegante 3 und 4Eng. a. n. beſſ. Herrn z. v. 3171 5 Näheres Hafenſtr. 10. Jungbusehstrasse. alto. er Zimmerwohnung, direkt am 1, 3 barte gut mdbt Zen eeeeeeeee 2 Schöne gelle7 Zimmer⸗Wo nung—55 15 1 Rhein gelegen, nebſt allem Zu⸗ J, 0 an beſſ Hrn 1 b. 8= 6 881 Läden u. Zudehör, eb. vermieten. behör billig zu verm. 28496 U 5 26 2. St. ſchon niöhl, 2 rösstes. lau ür Bureau geeignet, auff 5 8 5 5 1 R Bilnnger wie 2 lae1. April 1906 ode fellhe zuE— MNMNäheres Aheinvillenſtraße 6 Elngghlg ee e e 15 eper tolr 2, 8, g. Marktplatz reranteten, heaheres de ulus Parkri 31 barterre 9d. Vauburean I 5,5 f Jingſtr.) 8. 85 jeudles ein ſchöner, großer Laden zu Knapp, Liegenſcharts⸗Agentur, ATKT 11 1U 6, 8 rechts, 2 Möbl. Jim; ben verzend- enl +— 4„St. m. 75 5 1 0 2 59594 Modernstes Sanenift. 7 17 Krappmühlütr. 60. u. 2 Zim.⸗ausgeſt. à. ruh Fam. ſof. 050 ſpät.]ſchöne Parterrewohnung, fünf 5 W- 2—9 mer⸗Wohnungen prelswert zu zu vnn Ausk. Büreau Hot on Zimmer, Kücche Wte ees„1 Tk. 175 Musikinstrument 3 2 Laden mit Ma gaz in und vermteten. Zu erfragen Große 8 8 ſle ſt reichl. Zubehör auf 1. April] 9 7 55 Git⸗ an 8 Bureau zu verm. 3118 Wallſtadtſtr. 80, pirt. 3294 Varkring 33 zu verſuleleſt. Näh. 1 Tr. 1½ räul ſol. od. pät. zu v. riginal 2Scg W. Groß, Colliniuraße 10. Ichöne 4 Zim.⸗Wohn. mit] gegenüber dem Friedrichspark, ein Werder ruße 3 8!latten 5 SSeckenheimerſte. 9, Gckladen] e Zubehör per 1. April zu 6. Slock mites Jim u. kecchlich. N Lobl. Zim. z. v. N„ Sess umit Fenler, ma oder ohne dercieten 31648 Zubebör per ſöfort oder ſpäter 2 Züm.⸗Wohn., Seith⸗ G. ruh. Leute Bur ſraße 19 2 ſchön möbl⸗ Hbar F Nns Wohnung zu bermteten. 6293 Näberes Feredangelaß 10, A dernt.-A berterre. ee ee ee eee e e z verunelen Zimſner bfh 1 3% für Kunſtmalerin 2 23 Kenerfr ina 270 S 5 eeeee 5 Oue 23 Atelier m enuen. Peter odb. Bangede. Pallking 370 Wermng Colliniſr. 16, Wer man N N 8 S L 4, 9, 2. Stock links. KAra mül ſtr 8 Zimmer, Kliche u. Badezimmer 7 U. 8 Zipmerpohn., ö ger 1. 0 Wa obengeräusch 9 A vermieten. 3202ſowie kleinere Wohnungen, Verſetzung ſofort oder 1. Jan. SGuden nid Bohnung, cpphik. 8, ee lee Ae ee Neudau, im., 3. und 4. Stock. vermleten. Neuaufnahmen erster KUnstler der Weit allmonatlich. Kataloge gratis und franco durch I. Spiegel& Sohn, Mannheim, Planken, E 3, 14. Srammoppon-Aleinvertrleb Ludwigshafen a. R Rn der beste und billigste Klavierspielapparat. Forführung jederzeit ohne Kautverbindzichkelt. Alleinpertreter für Mannheim und Umgebung 60542 III Just Schiele, Tlavier-Magazin, 1 2, 15, — Telephon 2810.— Entlaufen ein kleiner ſchwarzer Pinſcher. Gegen hohe Belohnung ſoſol! abzugeben 3866 Samenſtraße 18, Laden. Sfeſteg Suohen. Mheindammſtr. 75, 1 -ab. Gramlich, Rpemnpark. Schöner, geräumiger Laade und große 3 Zimmer⸗Woh⸗ nungen zu vermieten. 29791 Neubau, Augartenſtr. 64. Laden mit Wohaung zu h. Näh Tatterſallſir 24, 3. St. 4 Holzbrauche. Ein verheirateter Arbeiter, gel. Zimmermaun, ſucht Stellung, am liebſten in einer Holzhand⸗ lung od. ähnlichem Betrieß. Es wird nur auf dauernde Stellung gerechnet.— Adreſſen er eten unter Nr. 3367 an die Expe⸗ dition dieſes Blattes. 3367 Ein Lehrling ſucht auf Oſtern Stellung als Buchbinder. Näheres in der Exped. ds. Bl. u bermisten. N 5, 7, Kl. Planken Eckwohnung, 1 Treppe, 5 Zi er, Badezim. u. Zubehör Ende März zu verm. Beſicht. 1012 Uhr⸗ Zu erfragen N 5, 6. 3510 + 3, 9 2. Stock, ein Zimmer und Küche ſofort zu vermieten. 8262 reundl 4Zimmerwohnungen zu verin. Näheres daſelbn dend Lameyſtraße 5 elegante, hochherrſchaftliche 6 Zim.⸗Wohnung u ſämtl. Zübehör per 1. April 1906 zu bderm. Näßeres part. 30852 Lameysr. 5, 8 ſchöne, große Zimmer u. Küche im 5. Stock zu vermtieten. Näheres parterre. Lameystrasse 9 4. Stock. 7 Zimmer mit reich⸗ lichem Zubehör per 1. April zu vermieten. Näh. 4. Stock zw. 11—4 Uhr 31512 Luiſeuring 35 27706 1 55 9 küche zu verm. 29678 Seitenb., 3 Zim. u. Hochparterre 6 Zimmer, Bade⸗ zimemer nebſt Zubehör pr. 1. Apri! lücht. Kleidermacherinnen, wovon die eine ſchon 5 Jahre in beſſ. Geſchäfte tätig war, ſüchen Aufnahme in einer eleg. Damen⸗ Charlottenſtr. 6 4. St,(Ausſicht auf Lutſenpark) 4 Zimmer nebſt Garderobe, Bad u. keichl. Zubeh, per 1. April zu ſchneiderel. Näh. i. d. Exped, 3872 verin, Zu erfr. part. Iks. 316soder 1. April zu derm. zu vermieten. 31155 Näheres R 7, 30, parterre. Miſenking 50, 3. Stet, 5 Zimmer und Zubehör ſofort 2807 upprechtstr. 8 „„Stock, 3 ſchöne Zimmer, Küche u. Zubehör zu verm. Nah. Lameylr. 5, part. 30853 N 9 elegante Noſengartenſtr. 22 Wobng, 7 Zim., Bad und Zubehör zu v. Näheres bel J. Peter, Fried⸗ richsring 14. 29564 Roſengartenſtraße 20 Hocheleg.8 Zim.⸗Wohnung 2. u. 3. Etage, in ruhiger beſter Lage läöſtl. Stadtteil) zu ver⸗ mieten. 30068 Zu erfragen L 14, 14, 3 Tr. Rheinvillenſtr. 2 Eckhaus) 4. Stock, ſchöne Wohnung, vier Zimmer, Kuche u. Zubehör per ſoſort od. ſpäter zu verm. 2839 Näheres im 3. Stock daſelbſt. Rheindammſtr. 31, 5 Stock, Zimmer, Badezim. und Küche per 1. Avril 1906 zu vermieten Näheres eine Treppe hoch. o0⸗ Seckenheimerſtraße 384, ſchöne —Balkonwohnung, 3 Zimmer und Küche ſofort zu verm. 2815 29590 G. Böhrtlein, Goetheſtr. 4. Schöner 2. Stock in Mltte der Stadt, 6 Zimſer, Speiſekam., 2 Manſ. u. Jubehör per 1. April für 15600 M. zu vermtieten. Off. unt. Nr. 31553 a. d. Exp. d. Bl. 2 herrſchaftliche Wohnungen von je 8 Zimmeru in beſter Lage der Stadt zu vermieten. Näh. eiln Eigentümer Kirchen⸗ ſtraße 12, Tel. Nr. 3668. 28191 4 Zimmer⸗ Wohnung, mit Badezim, und allem Zubehör, gegenüber Lamey⸗ garten zu vermieten. 28695 Helbing, 68., 35. in Hochparterre von Zim. und Zubehör, auch f. Bureau geeignet, zu vermieten. 30167 Näh. Kirchen r. 12, Tel. 3653 Friedrichspl. 9 wac. mbl Zim mit keier Ausſicht auf!, Jan. zu 9. 8: Goetheſtr. 8, Stock, Ausſſcht Tenntsyl.,2 Freunde od. 2 Brüder finden ſch. möl Zim. in. 2 Betten zu je 16 M m. Kaffee v Mon un afenſtraße 26, ein gut niöbl. Part.⸗Zin. mit ſep. Eing ſof, zu verm. Näh. i Laden. 8248 Kleinfeldſtr. 38, 7 Tr, ſchön nbl, Zim. auf die Straße gehl, ſofort oder 1. Jannar verm, Preis 15 Mark mionatl. 946 3. Stock, links“ Lliſcnring 30„dſe webl Wohn u. Schlafzimmer an einen eventl. 2 Herren⸗zu verm. lt Luiſenring 47, ein ſein mbl. Parterrezim. zu vermieten 2940 monf 5 Aallehſtraße 9 möbt. Zueeſes zu verin. Näh. vart. 81180 Aumehfr. 17 ein ein udl. Zimmer ſoſort zu verm. 3282 Elegante Le, d⸗ u. 4⸗Zimmer⸗ wohnungen mit Balkon, Magdkammer u Bad, gthein⸗ dammſtraße 75, 3. v. 28407 Näüb. Gramlich, Mheinpark. Rupprechtſtr. ein fein nabl. — Wohn⸗ ud Schlafzim. erſteres mit Balkon, billig zu verm., ev. auch geieilt. Näberes daſelbſt. 295 Wbonunement: 80 Pfennig monatlich, Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ eimer Jourt Die Inſerate: Kolonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate 28„ 20 Pfg ie Rekdame⸗Zeile 60 aufſchlag M..91 pro Quartal. 5 Die Rebcame⸗Zeile 7 Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverklündigungsblatt. Expedition Nr. 218. —55 2 Nr. 240. Freitag, 22. Dezember 1905. 115. Jahrgang. re————— 6 ſgericht Maunhe 8 5 871 Gr. Mnögerict Maunheim.“ Sekanntmachung. Sekanntachung, Lelnnutnachn. le S 3 S Unn mad un Die Sonntagsruhe ir 28313. Die Ehefrau dez Die u Die elektriſche Straßen⸗ 9 in der Induſtrie daſef Margaretha keenge wontag, den 18. Den Bau einer normalſpurigen Lokalbahn betr. geb. eunz un Mauſhell Jan. 1906, vormitt, 9 Uhr. Zum Vorſitzenden iſt der Gr. Lalidgerichtsdirektor Wengler und zu deſſen Stellvertreter der Gr. Landgerichtsrat Dr. Grohe ernaunt. 7258 Mannheim, 14. Dez. 1905. Der Präſident: Chutſt Konkurs⸗Verfahren, Nr. 13041. Ju dein Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Raufmanus Hermann Will⸗ mann in Nannheirm iſt Teruun zur Prüfung der nachträglich an⸗ geineldeten Forderung beſtimmt auf: 72⁵7 Samstag, 13. Januar 1906, vormittags 11 uhr, vor Gr. Amtsdericht, Abt. IV, hierſelbſt, 2. Stock, Zimmer 113, Saal C. Mannheim, 19. Dez. 1905. Der Gerichts ſchreiber Gr. Amtsgerichts 4: Miohr. Konkurs⸗Verfahren. Nr, 16826. In dem Konkuls verfahren über das Verenög der offenen Handelsgeſeilf Fuma Kopp& Gehrig, B geſchäft in Mannheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Vekteilung zu berückſichtigenden Forderungen und zur Beſchluß⸗ faſſung der Gläubiger über die Erſtatſung der Austagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieber des Gläubiger⸗ ausſchuſſes, der Schlußter min beſtimmt auf 7256 Samstag, 13. Jauuar 1906, vormittags 10 uhr vor dem Amtsgerichte bierſelbſ, 2. Stock, Zim. Nr. 114. Saal D. Maunheim, 20. Dezember 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts XIV.: Mohr. Ladung. N. 61117111 Friedrich Karl Buſchbeck, geboren a 16. Augunt 188 zu Edderſtz, Seiler, zuletzt wohnhaft in Neckarau, Angel⸗ ſtraße 16, z. Zt. unbekaunt wo, wird beſchuldigt, daß er als Er⸗ ſatzreſerviſt oyne Erlaubnis aus⸗ gewandert iit. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 3.⸗Sti.⸗G.,B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts— Abk. XI hierſelbſt auf: Donnerstag, 3. März 1906, vormkttags 38 uhr vor das Gr. S·hoffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Be unentſchuldigtem Nusglei⸗ ben wird derſelbe auf Grund der Uach 8 472 Abſ. 2 u. 3 Str..⸗ Orb. von dem Bezirtskommando Maunheim ausgeſtell'en Erklär⸗ ung vome Dezember 1905 ver⸗ Urteilt werden. 7247 Mannbeim, 15 Dezbr. 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Grabenſtern. Aaherplatz⸗Verpachlung. Von dem ſtädt. Grundſtück Sgb.⸗Nr. 420 an der Wald⸗ bofuraße wird am: Samstag, 23. Dezbr. 1905, vormittags 11 Uhr, ein Lagerplatz im Maße von 20%0 qm auf unſerem Bureau e, 5, öffentlich verpachtet. Mannheim, 19. Dez. 1905. Städt. Gutsverwaltung: Kreb 8. 9865 Arbeitsvergehung. Die zur Einrichtung des öffentlichen Bades im neuen Schulhaus in Käfer⸗ thal erforderlichen Liefe⸗ rungen und das Verlegen bezw. Anbringen der glaſier⸗ ten Wandplatten und der zur Herſtellung der inneren Scheidewände benötigten, heidſeitig glaſierten 1½/4 Blend⸗ ſteine ſollen im Wege des öffentlichen Angebols ver⸗ geben werden. Angebote hterzu ſind ver⸗ ſchloſſen und mit enſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, 3. Jan. 1906, vormittags 11 uhr auf Zimmer 10 des unter⸗ zeichneten Amts einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter er⸗ folgt. 30000 /820 Die Angebots⸗Formulare werden im Zimmer s verab⸗ folgt. Mannheim, 18. Dez. 1905. Ausmärts. Städt. Hochbau amtt aller arn von Juſpelenarbeiten. nender Behandlung. 31116(Samsta) in vergeten. 31703 K grammez cken werd angen. Brompter Verſand nach Answärt Perrey. Sbenalltät:„Bullauuunge! I Aupprechtſtr. 12, i. Hof, Souterrain Bernhardushof, K 1. Ja. 3 d6 Tatterſallſtr. 9, II1 betroffend. Der Stadtrat Mannheim hat aufgrund des§ 29 des Straßengeſetzes vom 14. Juni 1884 um Erteilung der Ge⸗ nehmigung zur Erweiterung der beſtehenden elektriſchen Straßenbuhn nachgeſucht. Es iſt beabſichtigt, die Nedkarauer Linie in das Orts⸗ innere einzuführen; die n ue Linie wird ſich an die be⸗ ſtehende Linie beim Bahnhof Neckarau auſchließen und wird durch die Friedrichſtraße und Kaiſer Wilhelmſtraße bis zum Kriegeidenkmal in Neckarau führen. Dies werd mit dem An⸗ fügen bekannt gegeben, daß das Konzeſſionsgeſuch nebſt Plan u. Beſchreibung während 14 Tagen, vom Tage der Ausgabe dieſes Blattes an, auf dem Rathauſe in Mann⸗ heim aufgelegt iſt und etwaige Einwendungen gegen daſſelbe binnen gleicher Friſt bei dem Stadtrat oder dem Bezirksamt in Mannheim geltend zu machen ſind. 7200 Karlsruhe, 8. Dez. 1905. Gr. Miniſterium des Innern. Schenkel. Fefauntmachung. Die Erhebung der Beiträge zur Feuer⸗ verſicherung hler die Aufſtellung der Beftragstabellen betr. An die Gemeinderäte des Auntsgerichts und den Stadirat Mannheim: Nr. 1961161. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Alu⸗ ſtellung der Beitragstabellen zu Anfang des kommenden Monats nach denm Stand vom 81. Dez. l. Is. zu erſolgen hat. Als For⸗ mulaf der Beitragstabelle iſt das unter Aulage VIII(amtliche Aus⸗ gabe Seite 151) vorgeſchriebene zu benützen. Die Anlegung der Tabelle hat genau nach der An⸗ lettung des 8 60 der Vollz.⸗V. O. zum Gbd ⸗Verſ.⸗Geſ. zu erſolgen. Für die Gebäulichkeiten der Gr. Staatseiſenbahnen iſt eine be⸗ jondere Tabelle aufzuſtellen. Iſt das Fünftel eines Gebäu⸗ des in feſler Summte verſichert, ſo ſind in Spalſe é der Beitrags⸗ tabelle, gleichwohl 4/5 des vollen Verſicherungs⸗Auſchlags einzu⸗ tragen, da die Geldverſicherungs⸗ anſtalt im Falle eines Blandes nur für dieſen Bettag Euiſchädi⸗ gung leiſtet; in Spalte 4 iſt je⸗ doch die beſtimmte Summe ein⸗ zutragen. Die Ausfüllung der Spalten 7, 8 und 10 erfolgt ſpäter. Mit der Beitraaszabelle int ein ſummariſcher Auszug, welcher den Stand vom 31. Dezembei l. Is. nachweiſt, nach der Vor⸗ ſchrift des 8 61 der Vollz.⸗V.⸗O. anzulerligen. Beitragstabellen, ſowie der ſu mariſche Auszug ſind bis ſpäteſtens 10. Januar 1906 hierher vorzulegen, eiwa nölig gewordene Hilistabellen(Au⸗ lage VIIIa und b) ſind aum⸗ ſchließen. 7261 Die Aufſtellung beſonderer Ver⸗ zeichniſſe über die vorhandenen Fünftelverſicherungen ſowie über die Ab- und Zugäuge fällt weg. Mannheim, 16. Dezör 1908. Großh. Bezirksamt: Freiherr von Rotberg. Bekanntmachung. Grundbuchtage finden im Jahr 1906 ſait: in Feudenheim jeden Dienstag, in Seckenheim jeden Mittwoch, in Sandhofen jeden Freitag, in Wallſtadt am 2. und 4. Don⸗ nerstag jeden Monats. leweils vormittags Uhr. 61290 Aboweichend hiervon werden abgebalten: in Feudenheim der letzte Grund⸗ bu hiag i Dezemter ain Montag, deu 24. Dez. 1906, in Sandhofen der wefte Grund⸗ buchtag im April am Sams⸗ tag, den 14. April 1906, in Seckenheim der letze Grund büchtag im Deze ber a Samstag, den 29. Dez. 1906, in Wallſtabt der 17 0 Grund⸗ buchtag im Ma ah Sams⸗ tag, den 26. Mai 1906, und der erſte Grundbuchtag im Juni am Samstag, den 16. Inni 1906. Die Grundbuchtage ſind, ſoweit die Zeit reicht, zugleich Amtstage des Notartats. Mannzei n, 19, Dez. 1905. Gr. Notariat IX. Breuuig. Hermann Apel, Edelsteinfasser u. Goldschued O 7, 13. Heidelbergerur O0 7, 13 Aufertigung u. Reparaturen 51088 Nr. 9740. ds. Js. Nr. einer normalſpurigen Lokalb Flächen an die Süddeutſche von Heidelberg nach Schriesheim, hier Enteignung von Grundſtücken auf Gemark⸗ ung Schr esheim betr. Durch Allerhöchſte Entſchließung des Staatsminiſteriums vom 13. Juli 5 525 bezw. 18. Okfober ds. Js. Nr. 795 wurden die Eigentümer nachſtehender Grundſtücke der Gemarkung Schriesheim für verpflichtet erklärt, die beigeſetzten, zum Bau ahn von Heidelberg nach Schriesheim erforderlichen Eiſenbahngeſellſchaft gegen vorherige Entſchädigung ab⸗ zutreten: 7259 5 Flächenma Der Gi 1 Erforder⸗ berundftacks 155 51 Der Eigentümer. 1 5 im Grundſtücke Fläche gerbuch Namen: Wohnort: ar am AT am 1 4442 229Gemeinde Schriesheim 2 4429 17 03Miltner, Karl II., Landwirt Doſſenheim 170 2 3* 0 8 75 L 5 1175 S nied— 70 e eeee, 4 4496 30 61 Miltner, Peter, Landwirt. 5 2 88 5 445 31 09 5 5 2 34 6 4333 12 43Schulpfründe Schriesheim 55 7 4323 16 82 Bähr, Johann III., Landwirt Doſſenheim 216 8 4318 1 40[Gemeinde Schriesheim— 30 9 4237 18 96 Bähr, Johann III., Landwirt Doſſenheim 2 04 10 41926 2149 Gemeinde Schriesheim 420 11 4107 20 65 Kling, Heinrich, Malzfabrikant Schriesheim 5 43 12 4099 14 25 Tagfahrt zur Verhandlung und Feſtſtellung der Entſchädigung durch die nach§ 36 Enteignungsgeſetzes berufene K Montag, den 8. mit dem Anfügen angeordnet, beginnt. Es wird dieſes mit der ſondere Mieter oder Pächt Anträge ſpäteſtens in dieſer Tagfahrt zu ſtellen, widrigenfalls ihre ommiſſion wird auf Januar k. Is., vormittags 9 Uhr daß de Verhandlung auf dem Grundſtück Lsb. Nr. 4442 Aufforderung an etwaige unbekannte Beteiligte— insbe⸗ er— bekannt gemacht, ihre auf die Entſchädizung bezüglichen Anſprüche in dem wliteren Verfahren keine Berückſichtigung finden und der Unternehmerin gegenüber ausgeſchloſſen werden. Mannheim, den 20. Dezember 1905. Der Großh. Bad. Landeskommiſſär für die Kreiſe Maunheim, Heidelberg und Mosbach: Pfiſterer. Zwangsberſteigerung. Nr. 10834. Im Wege der Zwangsvollſireckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ uche von Manubeim zur Zelt der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Namen des Karl Zipf, Fabrikarbeiter und deſen Cyeſtau MWargaretha geb. Gerſtner in Mannhel ein getragene, nachſtehend beſchriedene Grundſtück am Donnerstag, 28. Dez. 1905, vormittags 9½½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Oienſträumen in Maunheim, B 4, 3 ver- ſteigert werden. Der Verſleigerungsvermerk iſt am 5. Oktober 1808s in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilanien des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens um Verſleigerungstermine vor der Auſſorderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie hei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſtelgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver ahreus her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Vepſſeigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grunbſtückes: Grunduch von Maunheim, Band 245, Heſt 40, Beſtands⸗ verzeichnis J. Lagerbuch⸗Nr. 5845, Flächen⸗ nhalt 4a 52 qm Hofraite, Linden⸗ bofvornadt, an der Bellennraße Nr. 30, neu Nr. 32. Hierauf ſteht ein unterkellertes vlelſtöciiges vorderes Wohnhaus; ein vierſtocktger Seitenbau links; ein vierſtöckiger Quer au und ein einſtöckkger Remiſenanbau als Hofanbau. Schätzung Mk. 81,000. Maunheim, 7. Nopbr. 19058. Großh. Notariat als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſer. 6049 Annahme von Wäſche zum Waſchen u. Bügeln bei ſcho⸗ Enthebung von Neujahrs⸗Gratulationen. Für das Jahr 1906 werden wiederum Karten gur Euthebung von Reufahrsgratulat onen gegen Ent⸗ richlung von wenigſtens Zwei Mark ausgegeben. Die Namen der Perſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hi ſigen Zeitungen veröffentlicht und zwar in der am 30, Dezember erſcheinenden Haupt⸗ Uſte alle diejenigen, welche bis einſchließlich 27. Desember abends Karten gelöſt haben.— In einer nach Neujahr erſcheinenden Nachtragsliſte werden d ejenigen bekannt gegeben, welche nach dem 27. Dezember ſich entheben laſſen. Karten werden vom 18. Dezember ab ausgegeben: m Bureau der Armenkommiſſion N 1, 4 III., Zimmer Nr.%(Kaufbaus, Eing. IV, Breiteſtr.), im Rathaus hier, Zimmer Nr. 12, parterre(Eingang Breiteſtraße), in den Zeitungsexpeditionen, in den Muſikalienhandlungen, ſowie in den Buchhandlungen und Zigarrenläden dahler, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schau⸗ fenſtern kenntlich gemacht ſind. Ferner in Käferthal: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 5, in Waldhof: bei Herrn Hauptlehrer Emil Hauck, Langeſtraße 1(parterre), ſowie beim Portier der Spiegel⸗ jabrik, in Neckarau: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 3. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujahr als beſondere Zeitungsbeilage er⸗ ſcheint, mit dem 27. Dezember abends. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungskarten, deren Erſös dem Geſchenkeſond der Armenkommiffion zu⸗ fließt, recht zahlreich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber werden dadurch die Armen⸗ kommiſſion in die Lage verſetzen, den zahlreichen an ſte gelangenden Bittgeſuchen zu entſprechen und ſie können ſich des warmen Dankes derjenigen verſichert halten, deren Mot zu lindern die Spenden beſtimmt ſind. Mannheim, im Dezember 1905. l Armenkommiſſion: v. Hollander. Köbele. ö Prima Zwangs⸗Verſteigerung. 1905 Samstag, 23. Dezbr. 1905, Johleuflei ſch nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale ſowie prima O 4, 5, geben bare Zahlung iung. fettes um Bollſir ckungswege öffent⸗ Pferdeſteiſch lich verſteigern;: 3 70* wird auf die 1 Hund(Fox), 1 Teppich, 1 Blumen⸗ u. 1 Nöhtiſchchen, 1 Bild. Maſsnheim, 22. Dez. 1905. Weber, Gerichtsvollzieher. e egelabend Feiertage ausgehauen bei Jakob Müller, Pferdemetzger, Schwetzingerſtraße 96. 70 Nbarbeiten jed. Artu Mono⸗ Nr. 198804 J. Mit Ermäch⸗ tigung des Bezirksrats vom 21. März 1895 wird auf Grund des§ 105e der Ge⸗ werbe⸗Ordnung beſtimmt: Im Amtsbezirk Mannheim dürfen Gehilfen u Lehrlinge b ſchäftigt werden Schwetzingerſtraße 51, wurde durch Urteil der Civilkammer I. des Großh. Landgerichts z0 Mannheint vom 28. November 1905 für bereſtigt erklart, ihn Vermögen von dem ihres Ehe mannes abzuſondern. 72⁰2 Mannberm, 1. Vezember 19 5. Der Gerichtsſchreiber Großh, Landgerichts. FFTT — Ne* 3 Seltene Gelegeuheit! ca. 200 St. neue Setpgl re Petroleumöfen ſpottbillig abzugeben. Fritz Best, P5, 4 Auktionator P5, 4. Telephon 2705. an; ine Paſſſe leere Heiſten, Bureauabſchluß, 1Sackkarren 1 Markt⸗ oder Packtiſch illig abzuge F 3, I, Laden. 3374 Bernhar un Hun am Sonntag, 24. Dez. 1905 im Bäckergewerbe bis 2 Uhr nachm tlags, in metzgerge⸗ werbe bis 9 Ahr abends, am Sonntag, 31. Dez. 1905 im Bäckergewerbe bis 1 Uhr nachmittags. Die Beſtimmungen über das Offenhalten der Läden bleiben unberührt. 7368 Mannheim, 21. Dez. 1905. Der Vorſitzende des Bezirksrats: Lang. Verkauf. 2 diner Wegen Platzmangel ſind 111 F 31395 vaſſend ür Fabrik⸗Auwef billig zu verkaufen: 31395 vaſſend ür Fabrik Auweſeit gute 1 Divan, 1 Vertikow und 1 Kleiderſchrauk. Näheres K 3, 21 part. Wachter und Begleiter halber billig zu verkaufen. 3869 Riedfeldſtr. 3, part, Has ., 5 Bfeſftestrasge dem Nathaus gegenüber empfiehlt auf die bevorſtehenden Feilertage in bekannt beſter Oualität und billigſten Preiſen Valchasen. ————.— Brafen von MkR..50 an einzelne Schlegel von 50 Pfg. an Rücken von 100 Pfg. an. Rehe, Hirſche und Wiloſchweine werden in jeder Schwere ausgehauen. Rehſchlegel und Rücken von Mk..— an. Faſauen, Wildenten, Schnepfen ell. Denkbar größte Auswahl in GKänsen jedoch nur inländiſche, keine ungariſchen oder italieniſchen, die immer minderwertiger, 61804 Bratgänse von 5 Mark an, Strassburger und Fettgänse, auch Zerlegt. Welschhahnen, Welschhühner, franz. Poularden Kapaunen, Enten, junge Hahnen von M..20 an Tauben, Suppenhühner von M..40 an. Fische Teb. Rheinhechte, Karpfen, Schleien, Aale, Corellen, Zauder, Foles, Turbots, Schollen, Heilbutt, Rotzungen, Merlaus uſw. friſchen Hummer, Auſtern u. Lachs hochfeinen Caviar auester Fang. Gänſeleberpaſteten hun Ml..— i, Gänſeleber-Galantine, Weſtfäl. gchinken, ſowie Gänſebrüſte und feine Fleiſchmaren. Brüſſeler Chicoree, Blumenkohl, Artiſchocken, engliſche Sellerie, Kopffalat, Franzöſiſche Schwarzwurzeln. Junge Erbſen die 2 Pfd.⸗Doſe v. 50 Pf. an Prima Schnittkohnen 2 1 16 Compot 2ͤ„ Ktangenſpargel 2 5„100,„ Gemüſeſpargel 2 58090 Delikateß⸗ und Obſtkörbe in jeder Preislage von 3 Mat an. Liqueure, Punſche, deutſche u. frz. Coguars, Rum, Arar, Rhein⸗, Moſel- u. Pfälzerweine, Bordeaux-Weine des Hauſes Lynch fröres in Bordeaux zu Originalpreiſen. Vorausbeſtellungen finden die beſte Erledigung. Eigentümer Katholiſches Bürger hoſprtal— Verzantworllicher Nedat teur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas ſche Buüchdrackeren m. b H. 7 —ů—