—4 8 5 — — a—̃— GBadiſche Volkszeitung.) Abornement: 70 Pfennig motatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez.(ucl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Golonel⸗Zeile. 20 ig. Auswärtige Inſerate„. 25 E 6. 2. im und Umgebung⸗ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbrrilele Jeitung in Maunzeim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſel „%Journal Maunheim E 6. 2. die denanegell.. Dzerliner Redaltions-⸗Bureau: Berlin W 50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 398. Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 20 FSeiten. Des Weihnachtsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer am Miltwoch Vormittag. Weihnachts⸗Gedauken. Wir leben in einer Zeit, wo nachdenkliche Leute gerne wieder jene Frage aufwerfen, durch deren harie Verneinung der junge Rouſſeau ſich erſtmals bemerkbar machte; die Frage, ob der Kulturfortſchritt die Menſchheit glücklicher mache. Frage nur nicht ſo ganz und gar zwecklos! In der Um⸗ und Mittpelt, darein das Schickſal unſerer Geburt uns verſetzt hat, müſſen wir uns zurecht finden. Die Erwägung, früheren Ge⸗ ſchlechtern ſei das leichter gemacht worden, hilft uns da nicht viel. Im Gegenteil, ſie täuſcht wohl gar. Hattens unſere Alt⸗ vordern bequemer, ſo blieb ihnen auf der anderen Seite auch manches verſagt, was uns zum ſelbſtverſtändlichen Beſtande des Durchſchnitts⸗Daſeins gehört und was zu entbehren, wiederum uns ſehr unglücklich machen würde. Wir laben uns morgens an Kaffee, wo unſere teuren Ahnen ſich mit Mehlbrei begnügen mußten. Wir ſitzen wohlig beiſammen im gleimäßig durch⸗ wärmten Zimmer; ſie wurden am Holzfeuer ihrer Kamine ein⸗ ſeitig geröſtet, während die Kehrſeite fror. Wenn wir einander beſuchen wollen, ziehen wir Gummiſchuhe an und laſſen uns von der elektriſchen Bahn durch hell erleuchtete Straßen fahren; als der Großvater die Großmutter nahm, patſchte man mühſam durch knöcheltiefen Schmutz und ſuchte ſich mit der Laterne in der Hand ängſtlich ſeinen Weg. Heute ſchimpſen wir läſterlich, wenn Mondſchein im Kalender— aber nicht am Himmel— ſteht und eine ſparſame Verwaltung dies zum Anlaß nimmt, nur die Hälfte der Gaslaternen brennen zu laſſen. Nein, wie⸗ viel Glück der Einzelne aus ſeiner Spanne Erdendaſein heraus⸗ ſchlägt, das hängt nicht von der Zeit ab, worin er geboren ward. Jeder ſei ſeines Glückes Schmied, iſt ein Wort, das auch heute noch gilt. WMWags ſich aber gegen früher merklich gewandelt hat, das iſt das Tempo, worin uns und unſerer Mitwelt das Leben dahin⸗ fließt. Reicher iſt ſein Inhalt geworden, aber auch verwirrender in der Haſt und Fülle wechſelnder Eindrütfe. Das iſt es, was mancher— des innern Reichtums vergeſſend— als neuzeit⸗ liches Unglück empfindet, wenn die ſchwer gereizten Nerven ein⸗ mal den Dienſt verſagen. Und zweifellos gehen ernſte Schäden, die unſer öffentliches und unſer Familienleben als die Schatten⸗ 4 ſeiner Vorzüge aufweiſt, auf die unaufhaltſame Steigerung es Tempos zurück. Das fühlt gelegentlich wohl niemand leb⸗ hafter, als wer am ſauſenden Webſtuhl der öffentlichen Meinung mitarbeit und ſeinen mehr oder minder geſchätzten Zeitgenoſſen kagtäglich, in gefälliger Zubereitung, den Kern von geſunder Vernunft darreichen ſoll, der aus der Zeitgeſchichte ſich über⸗ ſtürzender Hatz allenfalls herauszuklauben wäre. Es gehören Nerden von prima Stahldraht dazu, bei dem Geſchäft unker gllen Umſtänden den Kopf oben zu behalten und ſich einen freien Blich zu bewahren. Wie mancher, der mit den ſchönſten Vor⸗ Daune eeeee— Wäre die Samstag, 23. Dezember 1905. 9 ätzen zum Bau kam, hal's bald aufgegeben und läßt ſich treiben und plätſchert wohlgefällig im Strome des Hergebrachten und programmatiſch Feſtgelegten! Und iſt's in andern Berufen um ein Jota anders? Die Vielheit und die Vielſeitigkeit der Ein⸗ drücke, die der Kulturmenſch von heute täglich zu verarbeiten hat, ſchleifen die Kanten der ſelbſtbewußten Perſönlichkeit ab und formen Charaktere zu Schablonen um, wie die raſtloſe Strömung eines Fluſſes die Kieſel am Grunde zu gleichen Formen abſchleift. Einer wiederholt das Urteil des andern, weil ihm die Zeit mangelt, ſich ein eigenes zu bilden. Und was ihm dabei an zuverſichtlicher Ueberzeugung abgeht, ſucht er eil⸗ ferkig zu erſetzen durch Kraft der Lunge und Gewagtheit des Ausdrucks. Wenn man ſo einen Augenblich anhält und ſich auf das beſinnt, was durch den deutſchen Blätterwald rauſcht; ſo könnte man wirklich meinen, Deutſchland ſei bewohnt von einer Anzahl Völkerſchaften— ungefähr ſoviel wie es Parteien im Reichstag gibt— die nach Sprache und Sitten nicht das Geringſte miteinander gemein haben, die einander nicht über den Weg trauen und nur auf eine günſtige Gelegenheit warten über einander herzufallen und— nach unverdorbener Kannibalen⸗Art — einander aufzufreſſen. Da iſt es wirklich gut und nützlich, daß— nachdem man ſich gegenſeitig in Siedehitze hineingeſchrien hat— dies Feſt der Weihnacht wohl oder übel einen Ruhepunkt bringt, wo man ſich auf ſich ſelbſt beſinnen kann. Wo auch, wer nicht ganz und gar verſtockt und verknöchert iſt, von dem frohen Treiben um ihn her ſacht und unmerklich zu der Erkenntnis zurückgeführt wird, daß wir doch alle Söhne einer Mutter ſind, die nicht nur jeder für ſich, in Feindſeligkeit und Erwerbsgier, dahinleben, ſondern die auch für einander, für die andern daſind. Gegen den Materia⸗ lismus, wie ihn die Sozialdemokratie in ein programmatiſches Syſtem gebracht hat, wie ihn Graf Poſadowski als Zeitkrankheit des Bürgertums beklagte, gibts gar keinen ſchärfern Proteſt als das Weihnachtsfeſt. Dies Feſt der Liebe, das nür der nicht mit⸗ feiern kann, der nie einen Menſchen lieb gehabt hat! Dies Freudenfeſt des Altruismus, wonach das Bedürfnis unausrott⸗ Fbar tief in der Menſchheit wurzelt und worauf die klugen alten Kirchenväter das Geburtsfeſt deſſen verlegten, der das Evan⸗ gelium der Menſchenliebe mit einem martervollen Tode de⸗ ſiegelt hat. Hein Menſch iſt glücklich, der nur für den eigenen Vorteil lebt und ſtirbt; die Ueberzeugung trägt die Menſchheit unerſchüt⸗ terlich in ſich. Jeder Menſch braucht Menſchen, viele nicht, aber doch einige, denen er gutes und liebes erweiſen kann, einerlei, obs ihm ſelbſt Nutzen bringt oder nicht. Dieſer ideelle Trieb ſteckt in jedem Menſchen drin, und mag er auch als noch ſo ziel⸗ bewußter und klaſſenkampfbegeiſterter Genoſſe die materialiſtiſche Geſchichtsguffaſſung anbeten. Wie wäre ohne dieſen Trieb auch irgendwelche Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung möglich, wie wär ohne ihn ein Klaſſenkampf denkbar? Wer für etwas ſtrebt Und arbeitet, wovon er ganz genau weiß, daß es ihm perſönlich keinen Nutzen bringen werde, daß er es perſönlich gar nicht er⸗ leben werde; der folgt damit nicht den materialiſtiſchen, ſondern den idealiſtiſchen Trieben der Menſchennatur, die Mitmenſchen braucht, um Leben zu können, wie der Körper Luft zum Atmen braucht. (1. Abendblatt.) Als ein Bekenntnis zu dieſer uneigennützigen Menſchen⸗ liebe und Menſchenfreundlichkeit hat der Deutſche von jeher das Weihnachtsfeſt aufgefaßt. Andern eine unverhoffte Freude machen, das iſt das Streben, das dieſe Tage beherrſcht. Darum iſt Weihnachten auch recht eigentlich das Feſt der Kinder, denen bittre Erfahrung noch nicht die Luſt an andrer Freude gekrübt hat. Und wer einſam in ſeiner Kammer ſitzt am heiligen Abend, dem ſchweifen die Gedanken unwillkürlich zurück in die Tage der Kindheit, da ein geheimnisvoller Eifer alle beſeelte und die ge⸗ ſchäftige Spannung ſich erſt löſte, wenn die Türe ſich auftat, und des Tannenbaumes ſtrahlender Lichterglanz in weit offene Kinderaugen fiel. Kinder einer Mutter, ſie alle umſchlingt am Weihnachtsabend das ſchimmernde Band lieber Erinnerungen, ob ſie auch fern von einander weilen, ob das eine oder andre auch längſt die müden Augen ſchloß zur ewigen Ruh. Um den grünen Lichterbaum, der uns ein Stück vom unſterblichen Leben der Allmutter Natur ins trauliche Zimmer trägt, weben mn ſchummrigen Ecken und Winkeln die Schatten geliebter Totenz wer keine ſtumpfen Ohren hat, der kann ihr Wehen ſpüren. Kinder einer Mutter ſind wir alle, dieweil wir Deutſche ſind!? So ſollten wir unterm Weihnachtsbaume auch der Brüder deuf⸗ ſchen Stammes gedenken, die deutſche Kultur vor Jahrhunderten ins Land der Slawen getragen und erhalten haben, bis auf den heutigen Tag, und die dafür vom flaviſchen Pöbel mit Feuer und Schwert bedroht und von Haus und Hof vertrieben werden. Wer ein Stück Not gelindert hat, ſei's dort in weiter Ferne, ſei's in ſeiner nächſten Nähe, der erſt mag das heimiſche Glüch aus freiem Herzen genießen. Wer andern einen frohen Augen⸗ blick zu bereiten verſtand, dem wünſchen auch wir eine fröhliche Weihnacht! Hs. Politische lebersicht. Maunheim, 28. Dezember 1905. Rückſichten auf das Zentrum. e Am 13. Dezember erhob der ſüddeutſche Zentrumsführer Abg. Gröber darüber Klage, daß dem Reichstage die Entſchließ⸗ ungen des Bundesrates über die vom Reichstage angenommenen Initiativ⸗Anträge und Reſolutionen nicht rechtzeitig, d. h. nicht ſofort bei Beginn der Seſſion, zugegangen ſeien. Welchen Grund die Verzögerung der Vorlegung dieſes Materials hatte, deſſen Zuſammenſtellung in der Tat weſentlich eine bloße Bureau⸗ arbeit bildet, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Aber die beweg⸗ liche Zentrumsklage führte doch zu dem Erfolge, daß vorgeſtern die betreffende Druckſache dem Reichstage zugegangen iſt. Sie umfaßt 65 Hauptnummern; darunter manchen„alten Laden⸗ hüter“ des Reichstages. Als Nummer 29 figuriert der Reichs⸗ tagsbeſchluß vom 14. Mai 1904 auf Einführung von Diäten und Gewährung freier Eiſenbahnfahrt während der Dauer der Seſſion.„Die Beſchlußfaſſung des Bundesrates ſteht noch aus“ lautet die lakoniſche Randbemerkung dazu. Es kann indes kein Zweifel darüber beſtehen, daß der Bundesrat zu dem erneut gefaßten Beſchluß des Reichstages vom 14. Mai 1904 baldigſt Stellung nehmen muß. Ob dies nun im Zuſammenhang mit der endültigen Entſcheidung des Zen⸗ trums über die Finanzreform und die Steuervorlagen ReIeht, ee akia Berliner Streifzüge. Berlin, 22. Detember. Bei den Miezen. Falſch wie eine Katze!— Ja, das kennt man Eine kluge Frau, der es läſtig war, ein lebendiges Beiſpiel von Aufrichtigkeit und Charakterſtärke immer vor Augen zu haben, hat ſicher das Diktum in Umlauf geſetzt. Und da die Frauen gegen alles, was man ihnen als Vorbild hinſtellen könnte, unbewußt zuſammenhalten, f ſo oft wiederholt, bis täppiſche Männer, die von einer wahrhaften Mieze mal eins über die Pfote bekommen hatten, darauf hereinfielen und dran glaubten.— Beweiſen ſoll ich das?— Ja, warum denn nicht! Geben Sie nur acht. Das wiſſen Sie ja auch, daß man einem geprügelten Hunde nur ein paar freundliche Worte zu ſagen braucht, ſo kommt er ſchweif⸗ wedelnd gekrochen. Das preiſen ſie allerorten als Muſterbild von Treue! Nun bitt ich Sie; wenn ein Menſch die Hand, die ihn ge⸗ prügelt hat, küſſen wollte, würden Sie den nicht für ein Muſter von Feigheit und Verſtellungskunſt halten? Andererſeits: behandeln Sie einen Hund ausnehmend gut und liebevoll— ein Dackel eignet ſich am beſten zu dem Verſuch— und rufen Sie ihn dann mal ſo recht freundlich. Haben Siers nie beobachtet, wie ſolch ein Räbenpieh Ihnen dann mit ausgeſprochener Verachtung den Rücken wendet, ſich recht breit hinſetzt und, die Naſe hochmütig in der Luft, es fertig bringt, ſo klein es iſt, über Sie weg zu ſehen? 95 25 Und nun beachten Sie einen tiefen, entwicklungs⸗pſychologiſchen Zuſammenhang: eine Frau, wenn Sie ſie ſchlecht behandeln, ſo recht Ausgeſucht und ſinnlos ſchlecht, läuft Ihnen unfehlbar nach wie ein Hund. Behandeln Sie ſie aber verſtändig und gut, ſo macht ſie Ihnen die Hölle auf Erden. Ja, das ſind doch„olle Kamellen“, be⸗ kannt ſchon von Evas Tagen her. Der Hund aber, der don allen Tieren am ausgeprägteſten dieſen echt weiblichen Charakterzug hat, gilt ſprichwörtlich für treu! Nein, wenn Treue damit anfängt, daß man ehrlich iſt gegen ſich ſeloſt und ſo ſpricht und handelt, wie's einem ums Herz iſt, haben ſie's dann gibt's kein kreueres Tier als unſere Mieze. Haben Sie ſie geprügelt, ſo mögen Sie noch ſo verführeriſch rufen und locken, fie bleibt doch im dunkelſten Winkel unterm Sopha unbeweglich ſitzen, ſchaut Sie mit funkelnden Augen durchbohrend an, und macht „chchchch“, ſobald Sie ihr nahekommen— wozu es ſich empfiehlt, le⸗ derne Handſchule anzuziehen. Behandeln Sie eine Katze aber gut, das heißt vor allem ihrer Natur gemäß, ſo folgt ſie Ihnen ſo an⸗ hänglich wie kein Hund es tut. Iſt Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, auch wenn's mit Gefahr verknüpft iſt, nicht das wahre Kennzeichen der Charakterſtärke? Und ſagt nicht ſchon ein bewährtes Wort: Sei Dir ſelber getreu, und Du kannſt nicht falſch ſein gen andere?— Quod erat demonstrandum. **** Daß die Katze, weder in ihrer äußeren Erſcheinung noch in den Eigenſchaften ihres Charakters gebührend gewürdigt werde, war die Meinung des„Bundes für Katzenſchutz, Zucht und Pflege“, als er hier kürzlich eine internationale Katzenausſtellung ver⸗ anſtaltete. Und da es auch meine Meinung iſt, möcht ich Ihnen von dieſer Ausſtellung einiges erzählen. Damit Sie von vornherein nicht unter falſchen Vorſtellungen leiden und ſich unter den Mit⸗ gliedern beſagten Bundes vorwiegend alte Jungfern denken, ſo laſſen Sie ſich geſagt ſein, daß an ſeiner Spitze der Freiherr Friedrich von Flotow in München ſteht, und daß eins der beſten ausgeſtellten Tiere dem Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern ge⸗ hört hat; Mulini VI., ſo heißt es, und hat ſich in der Tat ſehr ariſtokratiſche Manieren bewahrt: es lag in ſich gelehrt im blauſei⸗ denen Himmelbette, den Kopf in den Kiſſen verborgen, und drehte dem p. t. Publikum die intereſſante Kehrſeite zu. Nebenan auf ſeidenem Kiſſen, ein Bild in ſich ſelbſt gefeſtigter Würde, thronte Dodo, der große Dodo, dem die Aufregungen des Ausgeſtelltwerdens ein längſt überwundener Standpunkt ſind. Hat er das alles in ſeinen ſieben und einhalb Jahren doch ſchon öfter mit⸗ gemacht, er, der Sieger des Grand prir von 5000 Francs! Wenn man bedenkt, daß dieſer Katzen⸗Ariſtokrat ſeinen Stammbaum bis 1794 zurückverfolgen kann, wundert man ſich nicht mehr, daß eine bloße Phokographie von ihm 7 M. 50 koſtet. Wie er ſo daliegt mit geſchloſſenen Augen, regungslos wie der Sphinx im Wüſtenſande, denk ich mir: genau ſo müſſe der tiefſinnige Philoſoph Hiddigeigei ausgeſchaut haben, da er dem ſchwierigen Probleme nachſann, „warum küſſen ſich die Menſchen“. . Im allgemeinen bewahren die Miezen eine gehaltene Würde, als ſeien ſie ſich bewußt, daß ſie bei ſich zu Hauſe und die anderen bei ihnen zu Beſuch ſind. Auf ſchwellendem Polſter, lang aus⸗ geſtreckt, ruht Madame, die ihre Kleinen„ſelbſt nährt“; nur eines davon ſpielt mit der ganzen Ungebundenheit der Jugend mit dem feinen Spitzenbeſatz des Wochenbettes. Vor einem Käfig verbringt die Eigentümerin des Ausſtellungsobjekts, eine Sängerin von der Komiſchen Oper ihre ganze freie Zeit. Und als die gefräßige Nach⸗ barin ihrem Liebling, durch eine Ritze in der Wand, ſämtliche Fut⸗ ternäpfe ſtiehlt, dehnt ſie ihre Fürforge auch auf dies notleidende Weſen aus und holt ihm friſches Fleiſch. Jemand, der ſeinem Herzen nicht zuviel zumuten will, hat ſich entſchloſſen, ſeine Mieze zu ver⸗ kaufen, aber„nur nach auswärts“, ein anderer macht zur Kauf⸗ bedingung, daß Puß„ſo verhätſchekt werden muß, wie bei uns Ein Unikum iſt eine Katze von der Inſel Man, die ſo ausſieht, als habe man ihr einen Knoten in den Schwanz geſchlagen und den Reſt dann abgehackt. Züchter mögen das ſehr ſchätzen, ich weniger. Als ein Triumph der Zucht ſcheinen auch die blauäugigen Katzen zu gelten— ſehen Sie 8 nun?,„des Auges Bläue bedeutet Treue“— und die mit Augen verſchiedener Farbe. Na, der Menſch ruht ja nicht eher, als bis er dem Herrgott in den Schöpfungsplan hier und da hinein⸗ korrigiert hat. Ich für mein Teil lobe mir die deutſche Hauskatze, mit dem zierlichen Mäulchen, der Stumpfnaſe und den großen, ſprechenden Augen. 5 Der Bund für Katzenſchutz, Zucht und ⸗Pflege kann zufrieden ſein; der Erfolg der Ausſtellung war groß, der nicht ſehr ge⸗ räumige und wenig anheimelnde Saal war meiſt gedrängt voll. Dem Anſcheine nach iſt auch viel verkauft worden. Es iſt alſo zu hoffen, die Würdigung der Katze werde in der Hauptſtadt des Reiches und der Intelligenz einen merklichen Schritt vorwärts ge⸗ tan haben. 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 29. Dezember. bleibt vorläufig eine offene Frage. Wir wieſen kürzlich darauf hin, daß ſich bei einem Teile des Zentrums bereits ernſte Be⸗ denken geltend machen, ob ſich der bisher kundgegebene Wider⸗ ſtand gegen die Hauptſteuer⸗Vorlagen in vollem Umfange auf⸗ recht erhalten läßt. Schon Abg. Gröber ſchwächte die Einwen⸗ dungen ſeines Fraktionskollegen Abg. Fritzen gegenüber den Folgerungen des 8 6 des Flottengeſetzes aus dem Jahre 1900 weſentlich ab. f Die Herbeirufung des Oberlandesgerichtspräſtdenten Spahn, der im Januar infolge ſeiner ſicheren Wiederwahl in den Reichstag auch die Führerſchaft des Zentrums und die diplomatiſche Vermittlerrolle zwiſchen ſeiner Partet und det Regierung wieder übernimmt, ruft allerlei Vermutungen hervor; man denkt zuerſt an die Diätenfrage in Verbindung mit der ſchließlich zu erlangenden Einwilligung des Zentrums für die Steuervorlagen in den Grundzügen des Regierungsentwurfs. Taktiſch richtig mag es von ſeiten der Regierung ſein, Ils letzten Wumpf für die Erlangung eines wichtigen Zugeſtändniſſes, ohne das die Reichsfinanzen dem Ruin entgegentreiben, die Diäten auszuſpielen, die die Regierung über kurz oder lang doch dem Reichstag freimütig zugeſtehen muß. Eine andere politiſch ſchwerwiegende Frage aber iſt, ob die Regierung bei der ſtetig geübten Rückſicht auf das Zentrum, das das Reich ron den Zeiten der clausula Franckenſtein an auch finanziell an Händen und Füßen gebunden hält, nicht der„ausſchlaggebenden“ Partei von neuem in dieſer Frage einen Nimbus verleiht, der für unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe keineswegs als„ver⸗ klärend“ zu betrachten iſt. Stengels ultimatum. Anter dieſem Titel bringt die„Sozialpolit. Korr.“ eine Darlegung, die ihr„von beſonders geſchätzter Seite“ zugeht. Wir entnehmen daraus das folgende: Gegenüber einem einflußreichen Parlamentarier hat Herr von Stengel die Grenzlinien, innerhalb deren eine Verſtändigung mit der Regierung allein möglich ſei, gezogen. und dieſe laſſen nur einen verhältnismäßig engen Spielraum frei. Zunächſt müſſe daran feſt⸗ gehalten werden, daß der Geſamtaufbau der Regierungsvorlage in ſeinen Hauptbeſtandteilen erhalten bleibe, die völlige Aus⸗ ſcheidung eines weſentlichen Gliedes, beiſpielsweiſe der Bier⸗ oder Tabakſteuer, würde die ganze Finanzreform zum Scheitern bringen. Ebenſo müſſe die Regierung darauf beſtehen, daß die in Ausſicht ge⸗ nommene GEinnahmevermehrung in ihrer Höhe nicht weſentlich verkürzt werde, da ſonſt die erſtrebte dauernde Geſundung der Reichsfinanzen gefährdet werde. Komme die Kom⸗ miſſton zur Veränderung an einzelnen Gliedern des Steuerplans der Regierung, die eine Verringerung der in Ausſicht genommenen Mehreinnahmen bedeuteten, ſo müſſe hierfür Erſatz geſchaffen werden. Einer Wehrſteuer werde die Regierung nicht un⸗ Bedingt ablehnend gegenüberſtehen, obgleich ihre finanzielle Ergiebigkeit vorausſichtlich nur gering ſein werde. Gegen die Aus⸗ dehnung der Erbſchaftsſteuer auf die Deſzendenten dagegen müßten ſich ſchwer zu überwindende Bedenken erheben. Mit Rückſicht auf die Finanzen der Einzelſtgaten würde erſt mit einem ſpäteren Termin für das Inkrafttreten dieſes Teiles einer Erbſchaftsſteuer zu rechnen ſein, ferner würden nur die großen Vermögen für die Beſteuerung in Kraft kommen dürfen. Eine Ausſcheidung der Bier⸗ oder Tabakſteuer aus der Reichs⸗ finanzreform ſei, wie bereits erwähnt, nicht diskutabel, dagegen ſei die Regierung bereit, durchführbare Vorſchläge, die eine mindere Belaſtung der geringſten Tabakſorten ſowie bei der Brauſteuer der kleinen Brauereien bezweckten, einer Prüfung zu unterziehen. Auch würde eine Modifizierung der Quittungsſteuer m Betracht kommen können, ſofern für den etwaigen Einnahmeausfall ein genügender Erſatz ſichergeſtellt ſei. Damit ſeien die Grenzen für ein Entgegenkommen der Regierung gezogen. Der„Spielraum“ wäre, ſo meint hierzu der„Hann. Cour.“, danach gar nicht ſo eng, wie die beſonders geſchätzte Seite meint, beſonders wenn man hinzunimmt, daß auf Fahrkarten⸗ und Frachturkundenſtempel ſchon endgiltig verzichtet zu ſein ſcheint. Uebrigens pflegt ein ſolches„Ultimatum“ bei parlamentariſchen Verhandlungen noch keineswegs das letzte Wort zu bedeuten. Die Lage der Reichsdeutſchen in den ruſſiſchen Oſtſee⸗ Provinzen. Die Vorgänge in den ruſſiſch⸗baltiſchen Provinzen lenken die lebhafteſte Teilnahme Deutſchlands auf ſich, weil durch den Aufſtand der lettiſchen Bevölkerung zahlreiche Angehörige deutſchen Ur⸗ ſprungs an Leib und Gut bedroht und geſchädigt ſind. Es hat ſich daher bei uns in Deutſchland die Anſicht herausgebildet, als richte ſich die lettiſche Bewegung hauptſächlich gegen das Deutſchtum. Das hatte wiederum den Ruf nach einem Eingreifen von deutſcher Seite, Intereſſieren Sie auch einige Preiſe? Das fing beſcheiden mit 3 und 5 Mart an, ſtieg über 50, 100 und mehr Mark auf 2000 Franes für eine algeriſche Angora. Und der Silberperſer Padiſchah, der Stolz und die Hoffnung der Züchterei Wolfratshauſen bei München, iſt gar erſt um 3000 M. feil! Die großen Literatur⸗Miezen Hiddigeigei und Kater Murr, der blaſierte Lebenskünſtler, würden vermutlich bemerken, das ſei noch wenig genug für einen begabten Katerjüngling! Dr. Lynkeus. „Weihnachtslied“ von Willh Leſer. Sie kam heran auf Engelſchwingen, Die heilige Nacht mit ihrer Pracht, Die Weihnachtsglocken hört man klingen, Der Menſchheit Lieb' iſt neu erwacht. Zum Himmel ſteigen hohe Lieder, Und fröhlich jauchzt der Engel Heer, Und auf der Erde hallt es wieder: „Gott in der Höhe— Preis und Ehr—“ Die ganze Welt genießt die Freude, Daß Gott ihr ſeinen Sohn geſandt, Der Baum der Liebe grünet heute, Und Alles prangt im Feſtgewand. Selbſt aus den Hütten jubeln Lieder, Empor aus ſeliger Kinderbruſt, Es kam der heilige Friede wieder, Und weckt auf Erden Himmelsluſt. Die Kunde dringt zu jedem Volke Von dem, der unſer Retter iſt, Und jeder Stern und jede Wolke 8 Führt mit den Namen„Jeſus Chriſt.“ Solch ein ſeliges Empfinden, Beſchert die Weihnachtszeit allein, Daß alle Menſchenherzen finden, dan Wohlgejallen tief und retg, zum mindeſten nach Entſendung von Kriegsſchiffen nach den Küſten und Häfen der baltiſchen Provinzen zur Folge. Wenn die deutſche Regierung dieſem Drängen ohne bpeiteres und ohne die zwingendſte Notwendigkeit nachgäbe, würden ſich wahrſcheinlich durchaus un⸗ überſehbare inter⸗europäiſche Verwicklungen ergeben. Wie ſich die Dinge in den baltiſchen Provinzen entwickeln, läßt ſich zur Stunde nicht überſehen. Aber das eine Moment tritt immer klarer her⸗ vor: die lettiſche Bewegung iſt ihrem Grundcharakter nach eine ſoztaltſtiſche, eine gegen die beſitzende Klaſſe gerichtete, nicht eine nationale Bewegung. Die Letten hüten ſich denn auch, wie die Freilaſſung der deutſchen Reichsangehörigen und ihre achtungsvolle Behandlung beweiſt, mit einem europäfſchen Staat in Konflikt zu geraten; denn ſonſt wäre ihre Sache verloren. Wie Deutſchland, zögert auch England mit Entſendung von Kriegsſchiffen; das einzige engliſche, etwa für die baltiſche Küſte in Betracht kommende Kriegsſchiff liegt zur Zeit im Kieler Hafen. Nur eine weſentliche Verſchlimmerung der Dinge und Ereig⸗ niſſe(die erſehen ließe, daß eine Volksbewegung vorhanden iſt, die ſich nicht allein gegen die einheimiſchen beſitzenden Klaſſen, ſondern auch und vielleicht ſogar in erſter Linte gegen die in den Küſten⸗ ſtädten tätigen Nichtruſſen richtet, ohne daß dieſen die heimiſche Re⸗ gierung genügenden Schutz zu gewähren imſtande ſei) könnte eine Aenderung dieſer Haltung herbeiführen. Ganz etwas anderes iſt die Entſendung von Kauffahrteiſchiffen nach den Oſtſeeprovinzen, um nicht allein Reichsdeutſchen, ſondern allen Nichtruſſen, die ſich infolge der revolutionären Bewegung in Not und Gefahr befinden, Hilfe zu bringen. Man kann nur hoffen, daß dieſen Schiffen der beſte Erfolg für ihre politiſch unbedenkliche, menſchenfreundliche Tetiglkeit zuteil wird. Deutsches Reſch. * Kafſel, 22. Dez.(Um das Zuſtandekommen des neuenpreußiſchen Schulgeſetzes) zu verhindern, hat der hieſige Magiſtrat beſchloſſen, beim Vorſtand des Deut⸗ ſchen Städtetages die Einberufung einer Demonſtrations⸗ verſammlung gegen das Schulgeſetz zu beantragen. Berlin, 22. Dez.(Die Entſchließungen des Bundesrats zufrüheren Reichstagsbeſchlüſſen.) Die Ueberſicht der vom Bundesrate gefaßten Entſchließ⸗ ungen auf Reichstagsbeſchlüſſe aus der., 10. und 11. Legislaturperiode erſter Seſſion iſt dem Reichstage zugeſtellt worden.(Siehe auch Ueberſicht! D. Red.) Keine Folge gegeben hat der Bundesrat: dem Beſchluß, ein Heimſtättengeſetz vorzulegen; der Anregung, den Unterſuchungsgefangenen allgemein ſowie den zu Gefängnisſtrafen Verurteilten, wenn ihre Handlung nach der im Urteile zu treffenden Beſtimmung nicht eine ehrloſe Geſinnung bekundet hat, während der Unterſuchungshaft Selbſtbeköſtigung und angemeſſene Selbſtbeſchäftigung zu ge⸗ ſtatten; das Bergrecht für das Reich einheitlich zu regeln ſowie den Bergarbeitern einen der Eigenart des Betriebes entſprechenden, umfaſſenden Schutz zu gewähren; in einer Novelle zur Gewerbeordnung für den Kohlen⸗ bergbau die Schichtdauer feſtzuſetzen, das Wagennullen zu be⸗ ſeitigen, Arbeiterausſchüſſe zu errichten uſw.; dem Verlangen des Reichstags, zugleich mit der Reform des Vürgerlichen Strafgeſetzbuches eine durchgreifende, den modernen Rechtsanſchauungen entſprechende allgemeine Reform des Reichs⸗Militärſtrafgeſetzbuchs anzupahnen, vor dieſer Reform durch Spezialgeſetz die größten Härten(wie Mißverhältnis der Strafbeſtimmungen über Verfehlungen der Unter⸗ gebenen gegen Vorgeſetzte zu denjenigen für Delikte der Vorgeſetzten gegen Untergebene) zu beſeitigen; eine Statiſtik über die praktiſche Anwendung der Normen der Militärſtrafgerichtsordnung über den Ausſchluß der Oeffentlichkeit vorzulegen; vor Reviſion des Militärſtrafgeſetzbuchs für die Strafbeſtim⸗ mungen des geltenden Militärſtrafgeſetzbuchsmildernde Um⸗ ſtände mit geringeren Mindeſtſtrafen zuzulaſſen; ferner daflür zu ſorgen, daß die Gegenſeitigkeit gemäß §8 101, 103.St. G. nur nach ordnungsmäßig beröffentlichten und genehmigten Staatsverträgen und nur Staaten gewährt werde, welche die verlangte Gegenſeitigkeit verbürgen können. Dagegen hat der Bundesrat auf eine Anregung des Reichs⸗ tags, Eigentümern von Süßſtoffen, die durch das Verbot des Beſitzes und gewerblicher Verwendung von Süßſtoff unverſchuldet hart betroffen worden waren, eine Entſchädigung gewährt. Ueber die Beſteuerung der Rübenſäfte ſind die Erhebungen noch nicht abgeſchloſſen. Die verbündeten Regierungen haben üder die Wirkſamkeit des Geſetzes zur Bekämpfung des un lau⸗ teren Wettbewerbs ſich äußern müſſen, die Antworten liegen aber noch nicht vor. In der bezeichneten Richtung der Reviſion des Geſetzes betr. Abzahlungsgeſchäfte ſind der Reichs⸗ verwaltung Unzuträglichkeiten unbekannt geblieben. Die For⸗ derung, über die Grundlagen für obligatoriſche Alters⸗ und Invalidenverſicherung der Handwerker Erheb⸗ ungen in die Wege zu leiten und die erforderlichen Mittel durch Nachtragsetat zu bewilligen, iſt vom Bundesrat zurück⸗ gewieſen worden. —(ür den Umbau eines Linienſchiffes) der Sachſenklaſſe zum Torpedoſchulſchiff fordert der Marine⸗ etat für 1906 150 000 M. Wie die„Münch. Allg. Ztg.“ mitteilt, iſt dazu das Linienſchiff„Württemberg“ auserſehen, das ſo den ausgedienten„Blücher“ erſetzen ſoll. Es werden in erſter Linie Torpedoausſtoßrohre neueſter Konſtruktion eingebaut. —(Die Erkrankung des Staatsminiſters a. D. b. Thielen) beſteht in einer leichten Lungenentzündung. Herr v. Thielen iſt ſchon ſeit 14 Tagen krank. In den letzten Tagen wurde eine Drüſenſchwellung beobachtet, wozu dann jetzt Lungen⸗ entzündung hinzugetreten iſt. Dieſe gebe allerdings zu Bedenken Veranlaſſung,„jedoch iſt noch Hoffnung vorhanden, den ſonſt noch ſehr rüſtigen Greis am Leben zu erhalten. Wenn es den Aerzten gelingt, ihn 14 Tage lang zur Nahrungsaufnahme zu bewegen und keine Entkräftigung eintritt, kann die Gefahr als beſeitigt betrachtet werden.“ (Das internationale ſozialiſtiſche Bu⸗ reauin Brüſſel) hat auf Anregung amerikaniſcher Sozialiſten einen Aufruf an die Sozialiſten aller Länder gerichtet, den kommenden 22. Januar als den Jahrestag der Erhebung der Petersburger Arbeiterſchaft durch Umzüge, Verſammlungen mit Reden, die die„Heldentaten der ruſſiſchen Brüder im heiligen Freiheitskampf gegen den Zarismus“ verherrlichen, und Samm⸗ lungen zugunſten der rufſiſchen Revolutionäre zu Aus Stadt und Land. Mannheim, 23. Dezember. Aus der Stadtratsſitzung vom 22. Dezember 1905. (Mjitgetefit on murgermeiſtergmt) Die Grundzüge der Organiſation für die Jubiläums⸗ Ausſtellung Mannheim 1907— Interngtionale Kunſt⸗ und große Gartenbau⸗Ausſtellung— werden vom Stadtrat zur e eine größere Verſammlung von Intereſſenten zur Konſtituferun des Ausſtellungskomitees, des Vorſtandes und der FJachausſchüſſe 995 einberufen werden.— Der mit Herrn Profeſſor Dr. Walter hier ſeit Oktober 1900 abgeſchloſſene, auf Ende ds. Is. ablaufende Dienſtvertrag wird mit Rückſicht darauf, daß die urſprünglich für 1906 geplante Feier dez Stadtjubiläums auf das Jahr 1907 verlegt und damit auch die 991 ausgabe des Jubiläumswerks verſchoben iſt, bis Ende 1906 9e längert. 15 Dem Hoftheater wird die im diesjährigen Stadtkaſſevoran⸗ ſchlag als beſonderer Zuſchuß bewilligte erſte Drittelrate mit Mart 7150 für die zum Jublläumsjahr 1907 durchzuführende Neuaus⸗ 2* 75* 2 85 der Oper„Oberon“ von C. M. Weber zur Auszahlung ge⸗ 4 Dem Geſuche des deutſchen Oſtmarkenvereins um Bektritt der Sterndt zum Verein vermag der Stadtrat in Uebereinſtimmung mit den übrigen Städten der Städteordnung nicht zu entſprechen. 15 Der Armenkommiſſion ſind zur Verwendung für die Armen hieſiger Stadt 100 M. überwieſen worden. Namens der damit Be⸗ dachten wird der herzliche Dank ausgeſprochen. Die Seitens des Gr. Forſtamts vorgenommene Verſteige des Hiebergebniſſes von einem ſtädt. Waldſtück auf Gemarig Wallſtadt wird genehmigt. Genehmigt wird die am 14. Dez. J. J. borgenommene Verſtei⸗ gerung der Eckverkaufsplätze vom Hauptmarkt. Das Treppenhaus im Kaufhaus foll nach den feſſor Schmalz ausgeſtattet werden. eine bezügliche Vorlage zugehen. Die Lieferung des Bedarfs an Oelen des ſtädt. Elektrizitätswerks für 1906 erhielten übertragen: a. die Firma Gebr. Meurer in Frankfurt a..; b. die Firma Petroleum⸗Raffinerie vorm. Aug. Korff.⸗G. ig Bremen, Generalbertreter Otto Roth hier. Genehmigt werden folgende Verträge: „ 4. mit den Unternehmern Heinrich Eiſen und G. Raque und Söhne über Ausführung der Grab⸗ und Pflaſterarbeiten für daß Jahr 1906; b. mit der Firma Stettiner Chamottefabrit.⸗G. vormalz Didier in Stettin über Herſtellung eines kompletten Coge⸗Ofenein⸗ baues ſowie über Lieferung von 3 Füllwagen einſchl. der erforderl Hängebahnſchienen und Konſolen: 85 mit der Firma F. und A. Ludwig hier über die Fundierung und Einmauerung von 6 Stück Niederdruckdampfkeſſeln für die Hei⸗ zungsanlage im Kaufhaus; d. mit der Firma J. Hench über Ausführung der Steinhauer⸗ arbeiten für das Verwaltungsgebäude der Gas⸗ und Waſſerwerkez e. mit den Firmen J. Müller in Seebach, J. Frascoia in Kap⸗ pelrodeck und J. Tiſon in Bärsbach über Lieferung bon Granitrand⸗ ſteinen für den Stadtteil Neckarau. Für nächſte Oftern ſind 11 Hauptlehrerſtellen zur Bewerbung auszuſchreiben. Die tarifmäßigen Hauptlehrerzulagen ab 1. Januar 1906 ſind Zur Zahlung angewieſen worden. Die Beſuchsziffern an der Gewerbeſchule ergaoen auf 1. De⸗ gember: in der 1. Klaſſe 472 Schüler, in der 2. Kl. 380 Schüler und in der 8. Klaſſe 198 Schüler; Geſamtzahl 1201 Schüler. Die Geſchäfte der Faßeichänſtalt werden infolge Ablebens des Eichmeiſters Eckert der ſtädtiſchen Eichſtelle übertragen. Als Schreibgehilfen werden angeſtellt: Notariatsgehilfe Hubert Hecker beim Rechnungskontrolbureau und Friedrich Jollikofer beim Gas⸗ und Waſſerwerk. Die Einſtellung zweier Schreibaushilfen für wird genehmigt. Dem Jakob Sauter wird die Stelle eines Maſchinenmeiſters beim ſtädt. Elektrizitätswerk vertragsmäßig übertragen. Für die Witwe eines berſtorbenen Arbeiters wird der ſtatuten⸗ mäßige Unterſtützungsgehalt angewieſen. Laut Vericht der Armenkommiſſion wurden im Oktober I. 8 folgende Unterſtützungen verabreicht: Plänen von Pro⸗ Dem Bürgerausſchuß witd für den Maſchinenbetrieh die Sparkaſſe M. 16 217.19 b. Aus Geſchenken an 40 Perſonen M. 387.— o. Pflegegelder für arme Kinder M. 2120.80. 5 d. Naturalunterſtützungen: 8978 Kilo Brot, 39 911 Portionen uppe. e. Diberſe Kleidungsſtüche. Bürgerausſchußſitzung in Seckenheim. Seckenheim, 22. Dez. Die auf geſtern Abend 6 Uhr anberaumte Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurde pünktlich durch den Vorſitzenden Bürgermeiſter Volz eröffnet. Punkt 1: Die Einführung einer Dienſt⸗ und Gehaltsordnung gab zu lebhaften Debatten Anlaß. Das Mitglied, Reviſionsinſpel⸗ tor Zöbelehy, wünſcht eine präziſe Bezeichnung der Stelle, deren Inhaber als Beamte und jener, deren Inhaber als Bedienſtete im Sinn der vorliegenden Dienſtordnung zu gelten hätten. Der Vor⸗ ſitzende kann ein ſolches Bedürfnis zwar nicht anerkennen, muß ſech jedoch im Hinblick auf einen ſpäteren Paragraphen, nach wel⸗ chem Beamten 3 Wochen, Bedienſteten 8 Tage Urlaub alljährlich zugebilligt wird und vom Mitglied Bahnverwalter Zim mer⸗ mann auf die Berechtigung des Antrags Zöbeley hingewieſen wird, belehren und verſpricht die Unterſcheidung zwiſchen Beamten und Bedienſteten durch Angabe im Tarif eintreten zu laſſen. Zu § 7 des Statuts, die Anſtellungsverhältniſſe regelnd, ſprechen di Mitglieder Baumeiſter Herdt, Brüſtle, der darauf hinweiſt, daß die Bedienſteten in dieſem§ offenbar aus Verſehen des Bür⸗ germeiſters, des Verfaſſers des Statuts, vergeſſen geblieben ſeien. Dem Verlangen wird durch Beifügung der Worte„und Bedienſte⸗ ten“ entſprochen; im übrigen bittet der Vorſitzende gleichzeitig im Hintweis auf das ihm zuſtehende Einverſtändnis des Gemeinderats an dem Statute keine Aenderungen vorzunehmen, da weder er noch der Gemeinderat in der Lage ſei, ſolchen ſtattzugeben. Demzufolge erfahren auch die von Gemeinderat, Baumeſſter Schröder⸗ Rheinau, der die Beifügung von Kautelen, Mitgliedb Zö beleh, das die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes und Mitglied Hagen⸗ ſtein und Herdt, die ſich zu dieſen Anträgen zuſtimmend äuße rn, keine Berückſichtigung. Zu 8 8 des Statuts, Bewilligung von Remunerationen, ſpricht das Mitglied Brüſtle. Zu 8 9, die Gehaltszulagen, bemängelt Brüſtle den Zuſatz, nach welchem eine Gehaltszulage vorenthalten werden kann, wenn das dienſt⸗ e oder außerdienſtliche Verhalten eines Beamten oder Bedien⸗ ſteten zu berechtigtem Tadel Anlaß gebe. Dder Norſitzende be⸗ gründet dieſen Zuſatz dahin, daß dieſe Beſtimmung einer grund⸗ loſen Kündigung vorgreiſe und es zweckmäßig ſei, wenn für ge⸗ ringere Vergehen dieſe Maßregel vorhanden ſei. Das Mitglied Marzenell wünſcht für die in vorgerückte! Alter angeſtellten Vedienſteten, auch ohne die erforderlichen Dienſtjahre eine Erhöh⸗ ung des Gehalts. Dasſelbe wird belehrt, dieſen Antrag bei Be⸗ ratung des Gehaltstarifs anzubringen. Zu§ 18, Uebergangs⸗Be⸗ ſtimmungen betr., ſprechen die Mitglieder Schröder, Zöbe⸗ Lih und Hagenſtein. Herr Brüſtle weiſt in überzeugender Demnächſt umehr darauf hin, daß durch das vorliegende Statut der Bürger⸗ 3. Barunterſtützungen an 998 Familien und Einzelperſonen =. r rr re r CCCCTCCCCCCC0CGC — E — — zerung ſe ete, 1900 d mit er des Her⸗ ber⸗ oran⸗ Mark Uaus⸗ ig ge⸗ tt der 9 mit Irmen it Be⸗ erung rkung erſtei⸗ Pro⸗ wird etrieh G. in 0 hauſes, bezw. Aufnahme Mannheim, 23. Dezember. N 18 heim, 28. Dezember:... Hheneral⸗Anzeiger 8. Selle- 215 ich ſeine Rechte in erheblichem Maß fr ſſe 8 85 88 55*—— ee 77 7 Hethargie 88 habe kürzen laſſen J 10 Jahren, die Kredit⸗Ueberſchreitung über die Ausführung] Einwohner hinter ihm zurück, ſodaß Mannheim ſeine Stellung unter An Adelendere Niiaee 1 80 A des Kinderſchulgebäudes bezw. Aufnahme eines weiteren] den deutſchen Großſtädten behauptet hat. Karlsruhe ha 8 Sordnung: ufnahme fand der zwefte Gegenſtand der Anlehens bis zur Höhe von 8500 Mark rü ahlbar in 5 Jahren, Crefeld überflügelt, iſt dagegen ſeinerſeits bon Bochum, Gelſen⸗ Dage 5 die Aufrechterhaltung des Kredits von 5702 M. über die Her⸗ kirchen, Duisburg, Rixdorf und Schöneberg überflügelt worden, alſo Die Aufſtellung eines Gehaltstarifs für die Gemeindebeämten und Bedienſteten. Herr Reviſionsinſpektor Zöbeley hält die für die Beamten borgeſehenen Gehälter für angemeſſen, tritt aber für eine Er⸗ höhung der Bedienſtetengehalte ein und wünſcht durchweg zwei⸗ jährige Friſten. Herr Baumeiſter Schröder weiſt darauf hin, daß er ſich ſehr bemüht habe, im Gemei! erat die Zulagefriſten, die der Gemeinderat ſelbſt urſprünglich auf zwei Jahre gehabt habe, wieder darauf zurückzubringen; als dann an Stelle der zur Er⸗ keichung des Höchſtgehalts vorgeſehenen 15 Jahre in Zjährigen Zu⸗ lagefriſten, 16 Jahre in zweijährigen Friſten in Vorſchlag gebracht werden, kann ſich der Gemeinderat mit den zweijährigen Friſten bertraut machen. Herr Brüſtle hät die Gehälter der Bedienſteten ebenfalls zu nieder; desgleichen Herr Hagenſtein, der ſolche als „Hungerlöhne“ bezeichnet. Der Vorſitzende bringt dagegen vor, daß haupkiächlich alte Leute in Betracht kämen, die froh ſeien, in einem ſolch leichten Dienſt ihr Auskommen zu finden, auch nebenbei noch Acker bauen. Im gleichen Sinne äußert ſich Herr Gemeinderak Phil. Volz. Herr Brüſtle kommt auf den Wegwart in Rheinau 32 ſbrechen; es ſei doch nichts, wenn der Wegwart denſelben Lohn uls Gehalt beziehe, wie der ihm unterſtellte Arbeiter nämlich 8 M. pro Tag. Herr Karl Auguſt Hörner bringt in Antrag, die Ge⸗ halte der Jeldhüter und des Sandgrubenauffehers im Anfangs⸗ und Höchſtgehalt um 50 M. auf 650—800 M. zu erhöhen; der Antrag von Herrn Gemeinderat Seitz unterſtützt, findet Annahme. An der weiteren Diskuſſion über die Gehalte der Bedienſteten betei⸗ ligen ſich die Herren Gun d. Georg Joſeph Volz und Klumb. Die Schlußabſtimmung ergab einſtimmige Annahme der Bedienſteten⸗ Gehalte, mit den Erhöhungen für Feldhüter und Sandgrubenauf⸗ ſeher, der Erreichung des Höchſtgehaltes in 10 Jahren durch Be⸗ kvilligung der vorgeſehenen Zulagen nach je 2 Jahren. Herr Zgöbeley bringt in Antrag eine weitere Stelle als 2. Ratſchreiber im Tarif vorzuſehen und als deren Inhaber den Ratſchreiber Ries in Rheinau zu bezeichnen. Herr Schröder befürwortet den An⸗ trag. Der Vorſitzende erklärt die Einreihung des Herrn Ries in das Gehalt des 1. Ratſchreibers(Ratſchreiber Ritter) nicht für ktunlich, da dem erſten Ratſchreiber bedeutendere Aufgaben obliegen, guch das in Vorſchlag gebrachte Gehalt mit 1600—2800 M. er⸗ ſcheine ihm zu hoch, da man auch auf die Steuerzahler Rückſicht zu nehmen habe. Man einigte ſich in der folgenden Debatte auf Er⸗ richtung einer 2. Ratſchreiberſtelle mit 1600—2600 M. und deren Uebertragung an Ries. Die Schlußabſtimmung über die Beamten⸗ gehälter gab ſodann mit der erwähnten Einſchaltung und 8 zwei⸗ jährigen Zulagefriſten ebenfalls einſtimmige Annahme. Verpachtung eines Grundſtücks an die Terraingeſellſchaft Sporrwörth zur Tonausbeutung. Nach einigen Bemerkungen über den Preis durch die Herren Bühler und Marzenell wird die Vorlage nach von Herrn Baumeiſter Schröder⸗Rheinau gegebenen befürwortenden Erläuterung mehr⸗ kummig angenommen. Die weitern Gegenſtände der Tagesordnung, Freigabe eines Grundſtücks, Genehmigung zur Führung eines Prozeſſes, und Feſt⸗ ſdung einer Averſalvergütung an einen Bedienſteten für auswär⸗ hige Dienſtverrichtungen fanden einſtimmige Annahme. Uum 9 Uhr wurde die Sitzung durch den Vorſitzenden ge⸗ Wloſſen. Bürgerausſchußſitzung in Sandhofen. 5 r. Sandhoſen, 22. Dez. Nach längerer Zeit fand heute Nachmittag 4 Uhr im Rathaus⸗ ſaale eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, in der eine reichliche Tages⸗ ordnung erledigt wurde. Ueber den Verlauf der Verhandlungen iſt folgendes zu berichten: Anweſend ſind 52 Mitglieder beider Kollegien. Den Vorſitz der Verhandlungen führt Herr Bürgermeiſter Lerbel. Zurückgezogene Vorlage. 5 Der erſte Punkt der Tagesordnung: Oktroi⸗Erhebung von kingeführtem Brot per Kilo 4 Pfg. auf Antrag der hieſigen Bäcker⸗ weiſter wird zurückgezogen.(Beifall.) 5 Einführung einer Bierverbrauchsſteuer. Die Einführung einer Bierverbrauchsſteuerordnung ßer Hekto⸗ Ater 60 Pfg. hat bereits zweimal den Bürgerausſchuß beſchäftigt, iſt aber jedesmal abgelehnt worden. Herr Bürgermeiſter Herbel legt wiederholt den Nutzen dar und läßt die guten Reſultate ver⸗ leſen, die in andern Orten damit gemacht worden ſind. Nach kurzer Debatte, an welcher ſich die Herren N eudecker, Rommerzienrat Haas und Kühnel beteiligen, wird die Vor⸗ lage an namentlicher Abſtimmung mit knapper Majorität an⸗ genommen. Die Verkündung der Ortsviehverſicherungsrechnung pro 1904 ſwird genehmigt. Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsſchule. Herr Bürgermeiſter Herbel führt aus, daß über die Sache ſchon viel beraten und geſprochen worden ſei, daß es aber immer an einem Lehrſaal und einer Lehrkraft zur Erteilung des gewerblichen Unterrichts gefehlt habe. Nach längerer Beratung denommen. Debattelos gab der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung gzu dem mit Fräulein Eliſe Ungermann abge⸗ ſchloſſenen Mietsvertrag. Gehaltserhöhungen und Anſtellungen. I. Geſuch des Hilfsratſchreibers Brauch um Erhöhung ſeines jährlichen Gehalts vom 1. Januar 1906 ab von 900 auf 1200 M. und Erhebung ſeiner ſeitherigen Stelle zur Sekretärsſtelle. 2. Ge⸗ ſuch des Hilfsratſchreibers Jacob um Erhöhung ſeines jährlichen Gehaltes vom gleichen Zeitpunkt ab von 1600 auf 2000 Mk. und Erhebung ſeiner ſeitherigen Stelle zur zweiten Verwaltungs⸗ ralſchreiberſtelle. 3. Geſuch des Hilfsratſchreibers und Grundbuchs⸗ hilfsbamten Wendel um Erhöhung ſeines jährlichen Gehaltes vom gleichen Zeitpunkt ab von 1600 auf 2000 Mr. Nach einer lebhaften Debatte, an welcher ſich die Herren Fockert, Gg. Rupp, Seit, Neudecker, Gemeinderat Rupp, Sponnagel, Lehmann, Kühnel und Kuhn beteiligten, wurden die Geſuche bewilligt. Von den Niederſtbeſteuer⸗ wird die Vorlage einſtimmig an⸗ ten wurde wieder die Forderung eines Gehaltsregulativs aufgeſtllt, wogegen Herr Bürgermeiſter Herbel die Erklärung abgab, daß ein ſolches bereits in der Ausarbeitung ſei. Die Anſtellung der Induſtrielehrerin Frau Dorotheg S o m⸗ mer und Frau Chriſt. Guldner gegen eine jährliche Vergütung von je 150 Mk. mit Wirkung vom 17. Juni ds. Js. an wurde ohne Viskuſſion genehmigt. Bewilligung von Krediten und Kreditüberſchreitungen, ſowie Aufnahmen von Anlehen. Die Kreditüberſchreitung über die Ausführung des Kranken⸗ eines weiteren Anlenens bis zu üsg Mart(urſrünglich 10 000 Mark) küczahlbar in ſtellung der Wilhelmſtraße von der Mannheimerſtraße bis zur Auguſtaſtraße für die Jahre 1905 und 1906, Aufrechterhaltung des Kredits von 6300 M. über die Herſtellung der Amalienſtraße für dieſelbe Zeit und Aufnahme eines Anlehens von rund 6000 Mart zur Beſtreitung des Aufwandes für die innere Einrißhtung des Krankenhauſes, rückzahlbar in 5 Jahren werden nach un⸗ waſentlicher Ausſprache bewilligt, Den wichtigſten Punkt der Tagesordnung bildete die Errichtung einer Beleuchtungsanlage. Herr Bürgermeiſter Herbel legte dis Fragen vor, ſollen wir ein eigenes Gaswerk errichten oder ſollen wir das Gas von der Stadtgemeinde Mannheim beziehen. Herr Gemeinderat Rupp beſprach eine von ihm aufgeſtellte Konſumverbrauchs⸗ und Rentabilitätsberechnung und den Koſten⸗ überſchlag. Der Bezug von Gas von der Stadt Mannheim würde teurer kommen, als wenn die Gemeinde ſelbſt ein Gaswerk errichte. Herr Kühnle beantragte die Errichtung eines eigenen Gas⸗ werkes. Die Vorlage des Gemeinderates fand in der Verſammlung freudigen Widerhall, denn die Beleuchtung in Sandhofen iſt ge⸗ rabezu eine jämmerliche und ſo ſtimmte man der Errichtung eines Gaswerks unter Regie der Gemeinde lebhaft zu. Damit war die Tagesordnung erſchöpft und der Vorſitzende ſchloß mit Worten des Dankes für die Ausdauer bei den Ver⸗ handlungen die Sitzung. * Handſchreiben der Großherzogin. Zum Geburtstage der Frau Großherzogin hat das Zentralkomitee des Badiſchen Frauen⸗ bereins namens des geſamten Vereins in gewohnter Weiſe derſelben die aufrichtigſten Glückwünſche dargebracht. Darauf iſt dem Zentral⸗ komitee das nachſtehende Handſchreiben der Hohen Protektorin zu⸗ gegangen: Von neuem liegt ein Brief vor mir, in welchem das Zentralkomite des Badiſchen Frauenvereins eine Fülle von Segens⸗ wünſchen mir darbringt, wie ſie wärmer und herzlicher nicht aus⸗ geſprochen werden können. Bin ich auch ſeit einer langen Reihe von Jahren bereits daran gewöhnt, Empfindungen in gleichem Maße begegnen zu dürfen, wie ſie mir auch jetzt wieder von Ihnen kund⸗ gegeben werden, ſo gewähren doch in dieſem Jahre Ihre Worte noch in ganz beſonderer Weiſe Anlaß zum Ausdruck einer Dankbarkeit, welche mich tief bewegt. Es ſind nicht nur die mit jedem Jahre ſich immer mehr befeſtigenden Beziehungen gegenſeitigen Verſtändniſſes in gemeinſamer Arbeit, es iſt vor allem der mich innerlich ſo be⸗ wegende Hinweis auf das, was das kommende Jahr, wenn es Gottes gnädiger Wille iſt, mir bringen ſoll. Indem ich mit Ihnen ver⸗ trauensvoll dieſe Ausſichten in Gottes Führung und Obhut lege, kann ich wohl verſichern, daß die Beziehungen zu unſerem Vereins⸗ leben mir den Ausblick auf jene Tage im wahrſten Sinne des Wortes doppelt reich geſtalten. Sind es doch Frauenherzen, ſind es doch in der Nächſtenliebe feſtvereinte Arbeitskräfte, deren treue Wünſche mich begleiten. Unſer Vereinsleben wird immer größer, das Gebiet der geſtellten Aufgaben immer ausgedehnter, und mancher Wechſel in den Perſonen, manche Lücke läßt uns in Wehmut fühlen, wie der Wechſel der Zeiten auch hier unabwendkar iſt. Unverändert aber und unveränderlich bleibt Gottlob die Nächſtenliebe, welche uns alle in nah und fern beſeelt, im Dienſte Gottes die Werke gemeinnütziger Mithilfe zu fördern, ſowie die Dankbarkeit, welche mich für Sie alle erfüllt, unverändert und unveränderlich der Wahrſpruch unſeres Vereins:„Gott mit Uns!“ Luiſe, Großherzogin von Baden, Prinzeſſin von Preußen. Schloß Baden, den 6. Dezember 1905. Falſche Hundertfranknoten. Die deutſche Geſchäftswelt wird vor der Annahme von Hundertfranknoten der Banque Nattionale in Brüſſel gewarnt, die ſeit einiger Zeit in großer Anzahl im Umlaufe ſind. Die Nackbildungen der Noten, weſche die Unterſchriften des „Gouverneur“ V. van Hoegarden und des„Treſorier“ J. Verſtraeten tragen, zeigen folgende hauptſächliche Fälſchungsmerkmale: 1. Das Waſſerzeichen 100 Fvanks iſt nur ſchlecht ſichtbar. 2. Die vier kleinen Schattenſtriche in der Mitte des linken Hinterſchenkels des linken Pferdes auf der Rückſeite fehlen oder ſind nur ſchwach zu ſehen. 8. Der Mittelſtrich des über den Merkurflügel hinausragenden linken oberen Pfeilſchaftes an der zwiſchen den Worten Sécurite und Progrôs befindlichen Figur der Rückſeite iſt bis zum Rande durch⸗ geführt. Auch ſoll auf den falſchen Banknoten nach dem Worte Del des linken unteren Randvermerks auf der Rückſeite ein Punkt geſetzt ſein. Es empfiehlt ſich, ſolche falſche Noten, falls ſie angeboten werden, anzuhalten und der nächſten Polizeibehörde Mitteilung zu machen. * Warum vielfach Poſtſendungen verloren gehen. Man hört nicht ſelten klagen, daß der und jener Brief oder Poſtkarte oder eine Druckſache während der Poſtbeförderung auf nicht aufzuklärende Weiſe verſchwunden ſei und iſt dann zu gern geneigt, der Poſtver⸗ waltung die Schuld hierfür in die Schuhe zu ſchieben. Dabei be⸗ denkt das Publikum jedoch nicht, daß es gerade ſelbſt in vielen Fällen wider Willen zum Briefmarder wird, wenn es nämlich zur Verpackung von Druckſachen für die Poſtbeförderung ungeeignete Briefumſchläge wählt oder Streifbänder verwendet und dieſe nur loſe umlegt. In die offenen größeren Briefumſchläge mit nach innen eingeſteckter Verſchlußklappe, ſowie in weitgeöffneten taſchen⸗ förmigen Falten mangelhaft verpackter Streifbandſendungen ver⸗ ſchieben ſich unbemerkt Briefe und andere Gegenſtände kleineren Formats und machen ſo als blinde Paſſagiere wider Willen oft weite Irrfahrten in den Druckſachen mit. Günſtigen Falles, wenn ſie von einem Poſtbeamten in ihrem Verſteck entdeckt oder von dem Empfänger der Druckſache zurückgegeben werden, gelangen ſie mit größerer oder geringerer Verſpätung in die Hände des Empfängers, andernfalls ſind und bleiben ſie verſchwunden und die Poſtverwal⸗ tung kommt nach den peinlichſten Nachforſchungen nur zu dem be⸗ trübenden Reſultat: Spurlos verſchwunden! Dieſe von den Druck⸗ ſachen her drohenden Gefahren abzuwenden, iſt das Publikum jedoch ohne Mühe und Koſten ſehr leicht imſtande, wenn es in der er⸗ wähnten mangelhaften Verpackung der Druckſachen Wandel ein⸗ treten läßt. Bei größeren Druckſachen, die unter Band verſchickt werden ſollen, bietet ſich als wirkſamſtes Mittel zur Vermeidung breiter Spalten die Anlegung eines Kreuzbandes anſtatt des ein⸗ fachen Streifbandes. Kann man ſich aber hierzu nicht entſchließen, dann ſollte man wenigſtens ein aus gutem Papier gefertigtes Streifband ſo eng wie nur möglich um die Druckſache legen und außerdem eine feſte kreuzweiſe Umſchnürung mittelſt Fadens oder Gummibandes herumſchlingen. Bei Druckſachen, die unter größeren Briefumſchläge zur Abſendung gelangen ſollen, wären tunlichſt Umſchläge anzuwenden, deren Verſchlußklappen ſich nicht am breiten oberen Ende, ſondern links oder rechts an der ſchmalen Seite befinden. Jedenfalls ſoll man die Verſchlußklappe nicht in den Umſchlag einſtecken; will man den Inhalt vor dem Herausfallen ſckützen, ſo verwende man Umſchläge, deren Verſchlußklappe einen zungenartigen, zum Einſtecken in einen äußeren Schlitz des Um⸗ ſchlags eingerichteten Anſatz beſitzen. Auch in anderen Formen hat die Papierinduſtrie bereits ſichernde Druckſachenhüllen auf den Markt gebracht. * Das Ergebnis der Volkszühlung liegt jetzt für Städte mit über 50 000 Einwohnern vor. Seit der iſt Maunheim Eſſen, Dortmund und Kiel, 1 vol en, überflügelt worden, hat dagegen ſeinerſeits die beiden Nachbarſtädle Barmen und Elberfeld überholt. Danzig, das gleichfalls durch Einverleibung nach 1900 über Manmheim„hinaufgekommen war, ſteht jetzt wieder um 8000 alle deutſchen zten Zählung tlich um⸗ um vier„hinuntergekommen“. Die beiden letztgenannten Städte, eigentlich Vororte Berlins, werden in den nächſten Jahren ver⸗ mutlich auch über Mannheim hinauswachſen, dagegen hat dieſes Chance, Straßburg und Altona überholen, denen es ſchon dies⸗ mal nahegekommen iſt. * Wandkalender. Der heutigen Abendausgabe unſeres Blattes liegt für unſere Abonnenten ein künſtleriſch ausgeſtatteter Wand⸗ kalender für das Jahr 1908 bei. * Die beſtbeſuchteſte Vorſtellung im Hoftheater im Monat Oktobder war die Aufführung von R. Wagners„Tannhäuſer“ am 1. Oktober mit 1868 Beſuchern, während„Der Schwur der Treue“ von Blumenthal nur eine Beſucherzahl von 707 aufwies.— Im Neuen Theater im Roſengarten war die beſtbeſuchteſte Vorſtellung „Die Notlüge“ am 15. Oktober mit 1059 Perſonen, während bei der „Juxheirat“ am 11. Oktober nur 221 Beſucher anweſend waren. *Kirchenchor der Jeſuitenkirche. In dem am erſten Weihnachts⸗ feiertage in der Jeſuitenkirche halb 10 Uhr vormitlags beginnenden Hauptgottesdienſte wird der dortige Kirchenchor eine von Dom⸗ kapellmeiſter Mitterer komponierte Meſſe für gemiſchten Chor und Orcheſter zum Vortrag bringen. Der Chor zählt ca. 80 Damen und Herren; die Orcheſterbegleitung wird durch die vollſtändige Grenadierkapelle ausgeführt werden. Außerdem ſingt der Chor eine vierſtimmige Weihnachtsmotette a capella von Stehle, und ein Knabenchor wird das Graduale vom Tage chovaliter zum Vortrag bringen. Die Leitung des Ganzen ljegt in den Händen des Herrn Hauptlehrers und Muſikdirektors Karl Julier. 0 * Privatbeamten⸗Selbſthilfe. Der auch am hieſigen Platze ver⸗ tretene Deutſche Gruben⸗ u. Fabrikbeamten⸗Ver⸗ band„E..“, Sitz: Bochum i. W. zahlt zu den diesjährigen Weihnachten etwa M. 33 000 laufende Witwen⸗ und Waiſengelder aus. Davon werden auch hieſige Angehörige von Gruben⸗ und Fabrikbeamten mit anſehnlichen Beträgen bedacht. Die Sterbegelb⸗ auszahlung des genannten Verbandes pro 1905 werden bis Ende des Jahres etwa M. 110 000 und die einmaligen Unterſtützungen in unverſchuldeten Notfällen etwa M. 5000 betragen. Die Druckſachen des Verbandes, der auch eine über ganz Deutſchland ausgedehnte und völlig koſtenloſe Stellenvermittlung, Raterteilung und ſonſtige Wohlfahrtseinrichtungen hat, verſendet gern der hieſige Zweig⸗ vereinsvorſitzende, Herr Friedrich Haeberle, hier, Dammſtraße Nr. 20, ſowie die Geſchäftsſtelle des Verbandes in Bochum i. W. * Weihnachts⸗Feſtkonzert im Nibelungenſanl. Die reſer⸗ bierten Plätze für das Feſtkonzert ſind ausverkauft; nicht numerierte Eintrittskarten ſind in den bekannten Vorverkaufs⸗ ſtellen und auch in der Hofmuſikalienhandlung K. Ferd. Heckel zu haben. Am Konzerttag ſelbſt werden Karten an der Kaſſe im Roſengarten von 11—2 Uhr, ſowie abends von ½7 Uhr ar verkauft. Aus dem Grossherzogtum. n Weinheim, 21. Dez. In dem hieſigen Porphyrwerk am Wagenberg kam der ledige Arbeiter Röhm von Reiſen unter einen Rollwagen der Bergbahn. Derſelbe erlitt dabei neben zwei ſchweren Verletzungen am Halſe noch verſchiedene nicht unerhebliche Quetſch⸗ ungen. Der Verunglückte mußte in das hieſige Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Aus dem Weſchnitztal, 2. Dez. Dem Landwirt Adam Schäfer von Scheuerberg wurden auf einem Baumſtücke von Bubenhand 18 junge Obſtbäumchen durchſchnitten und beſchädigt. Auf Ermittellung des Täters ſetzt der Eigentümer 30 M. Be⸗ lohnung aus. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Zweibrücken, 22. Dez. Laut„Pf. Merk.“ wurde für den zum Tode verurteilten Raubmörder Hirtz ein Begnadig⸗ ungsgeſuch auf ſeine Veranlaſſung eingereicht. Auf Reviſion hat er bekanntlich verzichtet. Hirtz ſoll ſehr niedergeſchlagen ſein. Mainz, 22. Dez. Um den bedrohten Karneval zu vetten, hat der Elferausſchuß den Stadtverordneten einen neuen Vorſchlag gemacht. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung berichtete Stv. Falk: Die Hallekommiſſion hat beſchloſſen, den neuen Vorſchlag des Elferausſchuſſes anzunehmen, wonach die Halle dem Karnevalverein für 4000 M. überlaſſen wird. Der etwaige Gewinn bis zum Höchſtbetrage von 2000 M. wird geteilt, ſo daß die Stadt gegebenenfalls 5000 M. erhält. Vorgeſehen ſind Konzerte, Bälle und Unterſtützung der Garden. Der Antrag der Hallekommiſſion fand einſtimmig Annahme. SWk. Frankfurt a.., 22. Dez. Im hieſigen Siadt⸗ walde wurde heute eine aus vier Arbeitern beſtehende Ein⸗ brecherbande feſtgenommen, die ſich dort eine unterirdiſche Wohnung eingerichtet und in dieſer eine Menge Möbel, Teppiche und andere Gegenſtände, die ſämtlich in hieſigen Geſchäften ge⸗ ſtohlen waren aufgeſtapelt hatte. Theater, Runſt ung Wiſſenſchan. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Vorgzuberetten: Opern: 2. Jan.: Hoffmanns Erzählungen;.:(N. Th.) Der Bettelſtudent;.: Der Wildſchütz;.: Lohengrin;.: Hoffmanns Erzählungen;.:(N. Th.) Akademie d' Albert; 11.:(N. Th.) Die Geiſha; 13.: Zum erſten Male: Tiefland; 14.: Luſtige Weiber; 15. Mignon(Gaſtſpiel Arnoldſon); 16.(N. Th.) Bruder Strau⸗ binger; 17.: Carmen(Gaſtſpiel Arnoldſon); 20.: Geiſha; 21.: Tiefland. Mozart⸗Zyklus, Corregidor, Rienzi, Das ſüße Mädel, Opernball.— Schauſpiele: 3. Jan. Wilhelm Tell; 4. Jan.: Ihr zweiter Mann;.: Der Kaufmann von Venedig;.:(N. Th.) Zum erſten Male: Die fromme Helene;.: Hamlet(.⸗V.); 10.: Cyprienne; 11.: Einſame Menſchen; 12.: Familientag; 14.:(N. Th.) Die fromme Helene; 16.: Urauffüthrung: Am andern Ufer; 18.: Am andern Ufer; 19.: Schauſpiel. Die Jungfrau von Or⸗ leans, Maria Stuart, Götz von Berlichingen, Oedipus, Der Richter von Zalameag, Der Hypochonder, Der Bureaukrat. Enthüllung einer Beethovenbüſte. Aus Bonn wird geſchrieben: In Beethovens Geburtshaus fand die feierliche Enthüllung der von dem Ruſſen N. Aronſon modellierten Bronzebüſte des Meiſters ſtatt. Aronſon, ein Schüler Rodins, hat in dem überlebensgroßen Werke das Hauptgewicht auf das Nachdenkende, Sinnende in den Zügen Beethovens gelegt. Die Erwerbung der Koloſſalbüſte ſowie 5 Veranſtaltung der Feier erfolgte durch den Verein„Beethoven⸗ aus“. Kammermuſiker Hugo Rüdel, Chordirigent an der Berliner Hofoper, wird in Zukunft als Nachfolger des verſtorbenen Profeſſors Julius Kniſe die Einſtudierung und Leitung der Chöre in den VBahreuther Feſtſpielen übernehmen. Hofſchauſpieler Richard Stury hat um ſeine Entlaſſung aus dem Verband des Münchener Hoftheaters nachgeſucht. Der Kontrakt des Künſtlers würde noch auf neun Jahre laufen, doch will er, nach⸗ dem er auch in der letzten Zeit wieder von Flimmererſcheinungen während ſeiner Bühnentätigkeit heimgeſucht worden iſt, der Künſt⸗ lerlaufbahn entſagen. Stury gehört der Münchener Hofbühne ſeit einer langen Reihe von Jahren an. Hochſchulnachrichten. Von der königl. belgiſchen Akademie der Wiſſenſchaften wurde dem Profeſſor Hecker vom königl. Geodäti⸗ ſchen Inſtitut zu Potsdam für ſeine„Schwerkraftsbeſtimmungen auf dem Atlantiſchen Ozean im Jahre 1901“ der Lagrange⸗Preis zuerkannt.— Die Errichtung einer Handelshoch⸗ ſchule in Königsberg iſt geſichert. Die ſtädtiſchen Behörden und die Vorſteherſchaft der Kaufmannſchaft haben ſich bereit erklärt, 2117 3¹ W I. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannhelm, 23, Dezember, den größten Teil der Koſten für Einrichtung und Vetrieb zu tragen. In Ausſicht geſtellt iſt ein Staatszuſchuß. Beabſichtigt iſt, die Han⸗ delshochſchule in ſtändige und engere Beziehung zu der Univerſität Hönigsberg zu bringen. ** Groſth. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: An Stelle von Frl. Lay ſingt am 1. Feiertag Frl. Gertrude Ca⸗ reni vom Stadttheater in Mainz die Roſalinde in der„Fleder⸗ maus“. ..—cleee. Badiſche Politik. *Mannheim, 23. Dez.(Oberbbürgermeiſter Bech widmete, wie ſchon mitgeteilt, in der geſtrigen Sitzung der Erſten Kammer dem Geh. Kommerzienrat Scipid⸗ Mannheim einen Nachruf; dieſer hatte folgenden Wortlaut: Durchlauchtigſte, hochgeehrteſte Herren! Wenn ich als Neu⸗ Iing in dieſem hohen Hauſe in Anknüpfung an eine rühmliche Sitte einem durch das Vertrauen unſeres geliebten Landesherrn fünfmal in die 1. Kammer Berufenen, ſeit einigen Monaten Dahingeſchie⸗ denen— dem Herrn Geh. Kommerzienrat Ferdinand Seipio aus Mannheim— einige Worte des Nachrufs widmen möchte, ſo legiti⸗ miert mich— außer der gütigen Erlaubnis unſeres durchlauchtig⸗ ſten Präſidenten und der Aufforderung langjähriger Kammer⸗ 55 des Verſtorbenen— vor allem der Umſtand, daß wir Mann⸗ imer ſtets begreiflicherweiſe mit dem wärmſten Intereſſe der ganzen, in aller Oeffentlichkeit ſich vollziehenden parlamentariſchen Laufbahn unſeres ehemaligen hochverdienten Mitbürgers folgten und es deshalb dem Vertreter der Bürgerſchaft wohl nicht ferne liegt, ſeiner auch in dieſem hohen Hauſe pietätvoll zu gedenken. Ein in faſt 20jähriger ununterbrochener Tätigkeit als Mit⸗ glied des Reichstags wohl geſchulter Parlamentarier trat Seipio in die 1. Kammer und entfaltete hier während 8 Jahren eine um⸗ faſſende, erſprießliche Wirkſamleit. Nicht durch glänzende Diktion und wuchtige Redegewalt bezwang er die Zuhörer, aber um ſo über⸗ geugender wirkten ſeine auf gewiſſenhaftem Fleiße, auf gereifter Sachkenntnis und ſorgfältigſter Gründlichkeit aufgebauten Aus⸗ führungen, welche die verſchiedenſten Fragen des öffentlichen Lebens behandelten und Zeugnis von ſeiner vielſeitigen Erfahrung ablegten. Beſonders eindrucksvoll geſtalteten ſich ſeine Darlegungen auf dem Gebiete der Landwirtſchaft. Auf dieſem ſeinem Spezialgebiete verfügte er durch gründliche Studien, praktiſche Ausübung, durch ſeine von der Gründung an datierende leitende Stellung in der Mheiniſchen Hypothekenbank über ungewöhnliche Kenntniſſe, namentlich auch in Fragen des landwirtſchaftlichen Kredites, die er in den hervorragendſten Ehrenſtellungen, vor allem in ſeiner megr als 30jährigen Tätigkeit als Vorſitzender des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins, als Mitglied des Badiſchen Landwirtſchaftsrates und hier in der 1. Kammer zum Nutzen der Allgemeinheit ver⸗ wertete. Wie er mit Eifer und Herzenswärme alle ſeine Vater⸗ ſtadt Mannheim berührenden Fragen in treuer Anhänglichkeit hier in dieſem hohen Hauſe vertrat, ſo war ſeine ganze parlamentariſche Tätigkeit, ja ſein ganzes Leben getragen von begeiſterter Liebe für ſein engeres badiſches Heimatland, erfüllt aber auch von feurigem, ſtets opferwilligem Patriotismus für das große Gemeinweſen, das ſuns alle umſchließt, für des deutſchen Vaterlandes Ehre und Ruhm, nuch im fernen Auslande, in den Kolonien, für deren Ausgeſtaltung er der unermüdlichſte Vorkämpfer war. Ein kenntnisreicher, liebenswürdiger, beſcheidener Mann, voll Herzensgüte und vornehmer Denkweiſe, der keinen ind hinterließ, iſt mit ihm zu Grabe getragen worden, deſſen Andenken ſicherlich auch in dieſem hohen Hauſe in dankbarer Er⸗ innerung fortleben wird. 0* Karlsruhe, 23. Dez.(Ein Gedenktag für Baden) iſt der diesjährige zweite Weihnachtstag, Dienstag der 26. Dezember. Vor 100 Jahren, am 26. Dezember 1805 war es, als das damalige Kurfürſtentum Baden auf dem Frieden zu Preßburg eine größere Gebietserweiterung erhielt und zugleich dem früheren Markgrafen Karl Friedrich von Baden, der ſeit 1803 den Titel eines Kurfürſten angenommen, vom deutſchen Kaiſer Franz II. die volle Souveräni⸗ tät zugeſtanden wurde. Oeſterreich trat damals den größten Teil des Breisgaus, die ſchon früher einmal(bis zum Aus⸗ ſterben des baden⸗badiſchen Fürſtenhauſes 1771) zu Baden gehößrige Landvogtei Ortenau, die Stadt Konſtanz und die Herrſchaft Hagenau am Bodenſee an Baden ab. Auch die Deutſch⸗ Ordens⸗Kommende Mainau mit der Herrſchaft Blumenfeld fiel an Baden, wodurch das Land um 44,41 Quadratmeilen mit 164 000 Einwohnern vergrößert wurde und nun mit Einſchluß der früheren Gebiete 157,56 Quadratmeilen mit 624 100 Ein⸗ wohnern umfaßte. Das war gleichſam der Schlußſtein zum jezigen Großherzogtum, denn ſchon ein halbes Jahr darauf, am 13. Auguſt 1806, nahm Kurfürſt Karl Friedrich den Titel eines Großher zogs von Baden an. . Meßkirch, 23. Dez.(Das Zentrum) wird bei der Fünftigen Landtagswahl an ſeinem Kandidaten, Herrn Ratſchreiber Stabler, feſthalten. Die Liberalen werden erſt nach den Feiertagen zu der Kandidatenfrage Stellung nehmen. Konſtanz 23. Dez.(Blockkandidat) in dem durch den Tod des Abg. Haufer freigewordenen 2. badiſchen Wahlkreis Meßkirch⸗Stockach iſt Mühlenbeſitzer Bodmann. Vermiſchtes. — Die Benützung der Schließfächer hat auch in ben letzten Jahren erheblich zugenommen, ein Beweis für die ſtetig zunehmende Beliebtheit der Einrichtung in den Kreiſen des Publi⸗ Jums. Seit März 1908 hat ſich, wie die„Deutſche Verkehrs⸗Ztg.“ ſchreibt, die Zahl der bermieteten Schließfächer von 7330 auf mehr als 11000 vermehrt. Vorwiegend finden die Schließfächer an Frößeren Orten Verwendung. Auch die Geſamtzahl der Poſtanſtal⸗ ten mit Schließfacheinrichtung beträgt jetzt eund 350. — Schiffsunfälle. Der Dampfer„Svea“ erlitt in ber Nacht auf der Fahrt Saßnitz⸗Trelleborg auf hoher See einen Maſchinendefekt. Das Schiff liegt im Nebel und war bis jetzt unfähig, die Fahrt fortzuſetzen. Der Dampfer„Nordſtern“ ſucht das Schiff nach Trelleborg zu bugſieren.— Der Dampfer „Leda“ der Bremer Neptun⸗Linie, der, wie die meiſton von Rußland kommenden Frachtdampfer, ruſſiſche Flüchtlinge an Vord hatte, ſtrandete an der Südſeite des Kriegshafens. Zwei Kie⸗ ler Bergungsdampfer brachten nach harter Arbeit die„Leda“ wieder flott. Sie liegt vor Holtenau, um durch Taucher unterſucht zu — Unglücksfälle und Verbrechen. Vorgeſtern Nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde der Feldhüter Wilge von Wilddieben in einem Walde bei Groß⸗Hettingen erſchoſ⸗ ſen. Der Schuß drang durch den Kopf und führte den ſofortigen Tod herbei. Das Gericht und die Staatsanwaltſchaft begaben ſich heute früh an Ort und Stelle. Von den Tätern fehlt jede Spur.— In Köln war nach einem Vergnügen ein GEinjähriger vom 55. Infanterie⸗Regiment in Köln⸗Brühl verſchwunden. Jetzt iſt der Unglückliche mit durchſchnittenem Halſe in einem Kanal am Rhein als Leiche aufgefunden worden. Ob Mord oder Selbſtmord vor⸗ konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.— In Konradsthal ar ihren beiden Kindern die Kehle. etwa 8 Tagen mit Lyſol und wurden jetzt tot in ihrer Wohnung auf⸗ gefunden. —— Le'zie hachrichten und Telegramme. Paris, 28. Dez. Der deutſche Kaiſer überſandte dem General de la Croix, der beti der Hochzeit des Kronprinzen Wilhelm als Vertreter Frankreichs zugegen war, als Weihnachts⸗ geſchenk ein prachtvolles Album, gur Grinnerung an die Feier. Proteſtkundgebungen gegen die Tabakſteuererhöhung. (St. Mitteilung der„Südd. Tabakztg.“) «„ Mannheim, 28. Dez. Die Vorſtände des Tabakvereins Mannheim, Herr Stadtrat Fritz Hirſch des Deutſchen Tabakveveins, Herr Abg. Emil Maher, werden in den erſten Tagen des Januar nach Mannheim eine Verſammlung aller am Tabaß intereſſierten Gruppen berufen, um Stellung gegen die Tabakſteuer zu nehmen. * Karlsruhe, 238. Dez. Zahlreiche Oberländer Zigarren⸗ fabrikanten hatten geſtern im Landtage mit den Landtags⸗ und Reichstagsabgeordneten Badens eine Veſprechung, in welcher ſie die großen Schädigungen ſchilderten, welche durch eine Zoll⸗ und Steuer⸗ erhöhung ihren Betrieben und dem geſamten Oberlande erwachſen würden. Die Abgeordneten nahmen die ſachlichen Erörterungen gern entgegen, behielten ſich aber ihre Stellungnahme vom Gange der Verhandlungen im Reichstage vor. * Offenbucg(Baden), 28. Dez. Der Reichstagsabgeordnete für Offenburg, Herr Schüler bon der Zentrumspartei, hat ſich auf eine Anfrage geäußert, er würde wohl für eine Zoll⸗, dagegen für keine Steuererhöhung zu haben ſein. Japgniſche Unſtimmigkeiten. * London, 23. Dez.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio vom 22. Dezember: Infolge der in China herrſchenden Gärung iſt es wahrſcheinlich, daß das Vorhaben, die frem⸗ den Garniſonen aus China zurückzuziehen, nicht zu: Ausführung kommt.— Ein alter Soldat namens Higuraſchi, welcher beabſichtigt haben ſollte, den Miniſterpräſidenten Kal⸗ ſura zu ermorden, wurde verhaftet. Higuraſchi ſoll geſtanden haben, daß er Bomben angefertigt habe; er habe in ſeinem Notizbuch eingeſchrieben, daß er beſchloſſen habe, Katſura zu töten. Bei ſeiner Feſtnahme erklärte er, daß er Katſura als verentwortlich für den Frieden betrachte, der eine Schmach für Japan während eines ſehr großen Zeitraumes ſein werde.— Katſura ſowie die übrigen Miniſter überreichten dem Kaiſer Entlaſſungsgeſuche, die aber vorläufig nicht an⸗ genommen wurden, bis Komura aus Peking zurückgekehrt ſei. Marquis Sajonje nahm indeſſen den Poſten des Pre⸗ mierminiſters an. ———— Die Lage in Rußland. „Moskau,28. Deg. Geſtern abend wurde eine in der Lot⸗ kow.kigaſſe gelegene Schule, in der eine Arbeiterverſammlung abge⸗ halten wurde, von Truppen umzüngelt, die die Auslieferung der Waffen forderten. Ein blinder Schuß, der von den Soldaten ab⸗ gegeben wurde, wurde von den Fenſtern mit ſcharfen Schüſſen und Bomben beantwortet. Es wurde Artillerie herangezogen, die das Haus in der Nacht beſchoſſen bis die Inſaſſen ſich ergaben. *Moskau, 22. Dez. Abends wurde eine Abteilung Dra⸗ goner auf dem Straſtnoiplatze durch Schüſſe der Arbeiterwehr ge⸗ zwungen, eine Salve abzugeben; acht Arbeiter und zwei Dra⸗ goner wurden verwundet. Bald darauf errichteten die Ardeiter auf dem Straſtnoiplatze und dem alten Triumphplatze Draht⸗ hinderniſſe und ſperrten den Bürgerſteig mit Ladenſchildern ab. Kavallerie und Infanterie ſprengte die Menge auseinander, indem ſie blinde Schüſſe abgaben. Abends 11 Uhr ſtürmten die Truppen auf dem Twerskafboulevard eine in drei Reihen aus Draht, Eiſen⸗ türen und Brettern uſw. erbaute Barrikade. Um Mitternacht war die Straße wieder frei. In dem Kampfe wurden 11 Arbeiter verwundet. Moskau, 23. Dez. Im Bureau der politiſchen Polizen wurde durch zwei Bomben eine Wand, die Decke und das In⸗ nere zerſtört. Der Revieraufſeher und ein Schutzmann wurden getötet. Petersburg, 28. Dez. In Reval ſind zwei Schützen⸗ bataillone und eine Maſchinengewehrabteilung angekommen. Aus Peterhof gehen die Gardeulanen der Kaiſerin, Infanterie, Artil⸗ lerie und Maſchinengewehre nach Riga. * Petersburg, 23. Dez. Die„Petersb. Tel.⸗Ag.“ verbreitet folgende Meldungen: In Koſtoma ſind die Fabrik⸗ arbeiter im Ausſtande, in Wilna ſind in dem littauiſchen Eiſenbahnnetz die Strecken Luniner⸗Rowno und Luniner⸗Pinsk ausſtändig. In Roſtow am Don ſtellten geſtern ſämtliche Eiſenbahnen den Betrieb ein, heute legten Straßenbahnen, Buchdruckereien, mehrere Fabriken und Werkſtätten die Arbeit nieder. In Saratow feiern die Eiſenbahnwerkſtätten der Strecke Riazan⸗Ural. In Kie w ſchließt ſich heute das geſamte Netz der Südoſt⸗Eiſenbahn den Ausſtändigen an. In Peters⸗ burg verhinderte geſtern die Polizei alle Zuſammenkünfte, das Bureau der Vereinigung der Arbeiterdeputierten wurde zweimal auseinandergetrieben. Abends wurde der Rat des Verbandes der Angeſtellten ebenfalls geſprengt. Geſtern Mittag fanden zohlreiche Verhaftungen ſtatt. Polizei und Militär umzingelten im Stadtteil Waſſtljewski⸗Oſtrow ein Haus, in dem ſte die Abhaltung einer Sitzung des Exekutivkomitees vermuteten. Faſt alle Bewohner des Hauſes wurden verhaftet und nach dem Polizeibureau geſchafft, wo mehrere Mißhandlungen vorkamen. * Petersburg, 238. Dez. Der Ausſtand in Petersburg zeigt einen unbeſtimmten Charakter. Auf den Putilow⸗ werken beſchloß geſtern die Mehrheit, am 25. Dezember die Arbeit wieder aufzunehmen. Bereits geſtern nahmen 3000 Ar⸗ beiter der neuen Admiralität und 2000 der Tabakfabrik Bogdanow die Arbeit wieder auf. * Petersburg, 23. Dez. In dem geſtern unter dem Vorſitze des Kaiſers abgehaltenen Miniſterrate, der acht Stunden dauerte, wurde der Entwurf eines Wahlgeſetzes ange⸗ nommen, deſſen Beſtimmungen dem Vernehmen nach dem allge⸗ meinen Wahlrecht nahe kommen. Die Veröffentlichung des Geſetzes wird für das ruſſiſche Weihnachtsfeſt erwartet; die Wahlen ſollen Ende Januar und die Einberufung der Reichsduma ſoll im Februar ruſſiſchen Stils erfolgen. * Petersburg, 22. Dez.(Petersb, Telegr.⸗Ag.) Graf Woronzow Daſchkow überſandte dem Kaiſer nachfolgendes Telegramm: Tiflis, 17. Dez. Vollſtändig unerwartet brach am 81. Novbember in Jeliſſawetpol ein Gemetzel zwiſchen Arme⸗ niern und Tataren aus, das noch einen heftigeren Charakter au⸗ nahm, als Banden beider Nationalitäten aus den umliegenden Weilern in der Stadt erſchienen. General Malama, der nach Je⸗ liſſawetpol entſandt wurde, gelang es, dem Gemetzel Einhalt zu tun, Unter dem Eindruck der Ereigniſſe in Jeliſſawetpol entſtand in Tiflis eine Panik unter der armeniſchen Bevölkerung, die ſich mit Waffen verſah und einen Verteidigungsdienſt einrichtete. In den Straßen erſchiene za 6500 bewaffnete Perſonen. Die Ent⸗ waffnu glich. Da die Polige ändig iſt, ſchhorn und der Abteilung mußten Truppen herangezogen werden, um die Stadt gegen 1 tatariſchen Banden zu verteidigen. In der Nacht zum 5. ds. begann in dem aſiatiſchen Teile der Stadt ein ſchreckliches Gewehr⸗ feuer zwiſchen Armeniern und Tataren, von denen namentlich die letzteren Verluſte erlitten. Angeſichts dieſer Vorgänge ordnete ich en, 500 Gewehre unter die Arbeiterpartei zu berteilen, die ſich an⸗ bot, die Regierung gegen die Armenier und die Tataren zu unter⸗ ſtützen. Die wejteren Ereigniſſe taten die Wirkſamkeit dieſer Maß⸗ nahmen dar, Während der beiden folgenden Tage war das Gewehr⸗ feuer zwiſchen Axrmeniern und Tataren eingeſtellt, aber am dritten Tage ſtürzten ſich die Tataren auf die bewaffneten Arbeiter. Die Arbeiter wichen zurſück und hatten mehrere Tote und Verwundete Militär erſetzte ſie. Am folgenden Morgen wurde das aſiatiſche Viertel in Brand geſteckt und mehrere Häuſer vernichtet. Die Unterſuchung ergab, daß das Blutbad von Armeniern angeſtiftet war. Jetzt herrſcht in Tiflis verhältnismäßig Ruhe. Die ruſſiſchen Meuterer in der Mandſchurel. * Breslau, 28. Dez. Der„Schleſ. Ztg.“ wird auz Petersburg gemeldet: General Linewitſch, Komman⸗ deur der mandſchuriſchen Armee meldet, die Hälfte der aktiven Armee habe ſich empört. Die Reſerpiſten verlangten die plöz⸗ liche Rückkehr in die Heimat. Er vermöge gegen die Revolutionäte in ſeiner Armee nicht anzukämpfen. Ein pfälziſcher Weinfälſchungsprozeß. JFrankenthal, 22. Deg. (Fortſetzung.) Zeugen⸗Sachverſtändiger Gutsbeſitzer Ludw. Isler, Gutsbeſitzer in Diedesfeld, Stadthaus eine Weinprobe auf Erfordern des Herrn Unterſuch⸗ ungsrichters vorgenommen. Nr. 1 bezeichnet er als: Kleiner Wein, ſchal, wenig Wein, geſtreckt und gezuckert; daß der Wein Chemi⸗ kalien enthalte, vermute er, könne es aber nicht behaupten. Nr 2: Aehnlich, etwas trocken. Nr. 3: Süßlich, vorlautes fremdarkiges Bukett, exinneert an Muskateller⸗Salbei(Salpea ſelarege), zupiel Bukett zum Weincharakter. Ein Weinkenner trinkt ſolchen Wein nicht. Nr. 4: Etwas beſſer, weniger Bukett. Nr. 5: Wenig gutz, wahrſcheinlich Naturwein. Nr. 6: Spritzig, gut. Nr. 7: Gut, ſchön, voll. Nr. 8: Wein gut. Nach der Probe ſei bekannt gegeben worden, daß die Sorten 1, 2, von den Winzergenoſſenſchaften ſeien. Der Sachverſtändige gibt eine längere Schilderung, wonach er das Salbei⸗Muskatellerbulett durch einen Apotheker, der es durch Zuſatz von Wein erzielt, kennen gelernt habe. Weinkontrolleur Weiſer, Kirchheimbolanden als Zeuge vernommen, ſchildert den Hergang bei der Probe. Gelegentlich eines Geſuchs vom Zeugen um borläufige Entlaſſung, gibt der Vorfitzende bekannt, daß die Verhandlung Nachmittag um 5 Uhr abgebrochen und am Mitt⸗ woch nach Weihnachten fortgeſetzt wird. Zeugenſachverſtändiger Weingutsbeſitzer Lieberich⸗Neuſtadt hat an der eben erwähnten Probe teilgenommen und ein ähnliches Reſultat gewonnen, wie der vorher vernommene Sachverſtändige, Zeugenſachverſtündiger Köhler, Weinhündler, Neuſtadt Kräutern zum fällt über die mehrerwähnte Probe ein ähnliches Urteil wie Isler. geſchmeckt Er erklärt weiter, daß der Wein nach Weinſteinſäure und gerochen habe. Zeugenſachverſtündiger Dr. Deinhardt⸗Deidesheim hat die Probe mit dem geſtern vernommenen Sachverſtändigen Bach mitgemacht und beſtätigt das günſtige Urteil desſelben. Sachverſtändigen waren zur Probe gut disponiert, hatten keine Leberwurſt oder ſonſt etwas ungehöriges gegeſſen.(öHeiterkeit). Die Weine waren gezuckert, ſonſt aber recht gut. buketts aus natürlichen Weinen ſind ſehr verſchieden haltbar. feiteren bezeichnet der Sachverſtändige die des Staatsanwalts, er, Dr. Deinhardt, ſei der Hauptlieferant des Angeklagten, als unrichtig. Es ſei auch geſagt worden, er ſei der Freund des Angeklagten. haben 30 Jahre lang in Ehren mit einander gekämpft in der Politik uſw. Als die erſte Hausſuchung geweſen ſei, ſei er gerade Sie habe ihn gedauert und er habe einen Beſuch gemacht. Das würde er nicht getan haben, wenn er nicht der Ueberzeugung geweſen ſei, daß ſein alter Gegner Sartorius nichts getan, was gegen das Geſetz verſtoße und dieſe Ueberzeugung habe er auch heute noch, durch Mußbach gefahren und habe Frau Sartorius geſehen. Zeugenſachverſtändiger Geyrg Zumſtein⸗Dürkheim bekundet im Weſentlichen im ſelben Sinne Sachverſtündiger Dr. Paul Kuliſch, Direktor der landwirtſchaftlichen Unterſuchungsſtation in Kolmar i. E. hat ebenfalls an vorerwähnten Proben vorgenommen und iſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß Weine des Herrn Sar⸗ torius im Vergleich zum Körper und Art des Weins ein ſehr ſtarkes Bukett hatten. fahren und iſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß das Bukett ein künſtliches ſei. weil damit auch im Elſaß viel gefälſcht wird. Vorhalte der Verteidigung aus dem ſchriftlichen Sachverſtändigen bleibt dieſer bei ſeinen Bekundungen. Da ſich über den Wortlaut der ſchriftlichen Gutachten zwiſchen dem Sach⸗ verſtändigen einerſeits und dem Angeklagten und der Verteidigung andererſeits Differenzen ergeben, die Verleſung der Gutachten angeordnet. Nach der Verleſung wird foſtgeſtellt, daß das Mißverſtändnis nicht auf Seite des Sachver⸗ ſtändigen iſt. Sachverſtändiger Weinkontrolleur Weiſer⸗Kirchheimbolanden hat die zu den Proben verwendeten Weine dem Keller des An⸗ geklagten entnommen. Er hat eine Vorprobe im Keller vorgenom⸗ men und danach die zur Probe dienenden Weine gewählt. Er er⸗ ſucht nochmals bei den Unſtimmigkeiten, die zwiſchen der Beurtef⸗ lung der beſchlagnahmten Weine durch die Sachverſtändigen der Staatsanwaltſchaft u. die der Verteidigung beſtehen, um eine Wieder⸗ holung der Weinprobe. Der zur Probe benutzte Wein wurde Anfangs im Gärkeller des Angeklagten aufbewahrt, dann aber in Fäſſer umgefüllt, die im Kloſterkeller lagerten. Dieſe Umfüllung ſei, wie Angeklagter erklärt, mit ausdrücklicher Erlaubnis des Un⸗ terſuchungsrichters vorgenommen worden. Kontrolleur Weiſer kann ſich an einen ſolchen Vorgang nicht erinnern. Es wird des⸗ halb der Unterſuchungsrichter Landgerichtsrat Renner darüber Auf verſchiedene bernommen, der im Weſentlichen die Angaben des Angeklagten be⸗ ſtätigt. Weinhändler und Weinkommiſſionär Leopold Häfelin⸗Neuſtabt beſtätigt, daß der Angeklagte häufig gute, ſchwere und bittere Weine von ihm und durch ihn hat kaufen laſſen. Die Weine ſtammten von Dr. Deinhardt, Baſſermann⸗Jordan, Dr. Knecht uſw. Der zur 8 von Angeklagte behauptet, dieſe Weine zum Verſchnitt und Ersielung von Butetts benutzt zu haben. Der Zeuge erklärt hat am 29. Oktober in Neuſtadt im 83 und 4 von Herrn Sartorius, die Weine 6, 7, 8 und 9 von Winzern oder am Samstag Die Auch Wein⸗ Im frühere Behauptung Nun, das wiſſe die ganze Pfalz. Wir wie Vach und Dr. Deinhardt. Er iſt bei den Proben ſehr ſorgfältig ber⸗ Er kenne das Bukett Salbvea ſelgrege ſehr gut, Gutachten des ſo werden auf Gerichtsbeſchluß —— SA ige, pit Auskunft über die Mannhelm, 23, Dezember: General⸗Anzeiger. b. Seite. 45 Sartorius der größte Portugieſerkäufer der Pfalg ſei. Er uft jährlich 14—15 000 Logel Trebermoſt. Weinkommiſſionär Albert Löb⸗Ungſtein krklärt, daß der Angeklagte im Jahre 1903 52 Fuder friſch ge⸗ lterten Ungſteiner Portugieſer Moſt zu 190 M. das Stück gekauft zabe, ferner ebenſo 40 Fuder Dittelsheimer Porkugieſermoſt zu 200 oder 210 M. das Stück(1200 Liter). Im Ganzen habe er hrlich 100—130 Fuder für Herrn Sartorius gekauft. Die Ver⸗ zägung will damit nachweiſen, daß der Angeklagte tatſächlich größte Portugieſerkäufer iſt. was der Zeuge auch beſtätigt. Darauf wird die Sitzung auf Samstag 9 Uhr vertagt. *** [Frankenthal, 23. Deg. Um 9 Uhr wird die heutige Sitzung eröffnet und in der Beweis⸗ gufnahme fortgefahren. Kaufmann Julius Schäfer in Mußbach 25 ſeit 1898 in geſchäftlicher Beziehung mit Sartorius. Dieſer 3 zur Herbſtzeit größere Quantitäten Zucker von ihm bezogen. Wie viel kann er nicht angeben, da Saxtorius per Kaſſe zahlte und ihm die Bedingung auferlegte, keine Einträge in den Büchern zu machen. Im letzten Herbſt habe der Angeklagte 650—700 Zentner Hghucker bezogen. Sartorius ſei ſein größter Abnehmer geweſen. Herbſt habe ihm Sartorius auch verboten, Einträge in die Notizbücher zu machen. Weinkommiſſionär Simon Löb⸗Edenkoben führt aus: Sartorius ſei ſein größter Abnehmer. An der Hand der Notizen werden die einzelnen Poſten feſtgeſtellt, ſoweit dieſelben borhanden ſind, denn auch ihm war es unterſagt, Einträge in die Bücher zu machen. Er hat ſchon einmal einen minderwertigen Wein von einem Winzer Boos bezogen, den Sartorius refüſterte, weil er die Analyſe nicht hielt und ihm zu teuer ſchien. Os es die Nummer 237 war, die in den Sartorius'ſchen Büchern eingetragen iſt, weiß der Zeuge nicht. Die niedrigſten Preiſe der Weine, die Sartorius von ihm bezog, waren 190., die höchſten Preiſe 200 is 210 Mark. Vert.: Iſt Ihnen ein Fall erinnerlich, in dem Sie nicht volle Weine an Sartorius verkauft haben? Zeuge: Kein einziger, da dam man dem Herrn Sartorius gerade recht. Brennereibeſitzer Hch. Arndorf in Gimmeldingen gibt Auskunft über den Befund der Treſter von Rotweinen, aus dem bvach der Ausſage des Angeklagten zu ſchließen iſt, ob die Weine überſtreckt ſei oder nicht. Der Zeuge berneint eine Ueber⸗ Freckung. Die Treſter ergaben noch eine volle Ausbeute, ſonſt käme man ja auch nicht auf ſeine Rechnung. Zeuge bezieht ca. 400 bis 500 Fuder von Sartorius. Die Zollbeamten machten ſelbſt Probebrände von dem Treſter und fanden ihn in Ordnung. Küfer Hehr, bei Sartorius in Stellung, bereits einmal vernommen, war in den letzten Fahren mehr beim Filtrieren und im Hofe beſchäftigt. In 1 der Woche kamen 2 Fuhren Zucker s 5 und 30 Zentner. Das bauerte ſio ea. 8 Wochen. Der Zucker kam von Kaufmann Schäfer aus Muß⸗ bach. Wie der Taglöhnerwein hergeſtellt wird, weiß der Zeuge nicht. Jür den Kellereibetrieb gibt Herr Sartorjus den Arbeitszettel aus. 1 Die Moſtbütten faſſen meiſt 1000 Liter. In einzelnen iſt ein Senk⸗ boden, in anderen nicht. Der Staatsanwalt befragt den Zeugen Lingebend über das Kellereiverfahren und das Einkellern. Ueber das Zuckern kann er keine Ar skunft geben. 85 Oberküfer Herbold Kellerbehandlung der Weine. Für jedes Faß wird eine Angär gegeben, beſtehend in einem Quanlum Moſt und guchthefe. Es geſchieht, um den Moſt ſchneller in Gärung zu bringen. Ob das Verfahren geſetzlich erlaubt iſt, weiß der Zeuge nicht zu ſagen. ̃ 125 Vorſ.: Iſt Ihnen bekannt, daß Sartorius Aroma aus gegorenen Traubenhülſen geſchaffen hat, das er dem Weine zuſetzte. Zeuge: Ich für meinen Teil habe das nie gemacht. Allerdings ſei er bei der Arbeitsruhe nicht im Betrieb und wiſſe nicht, was während dieſer Zeit vorgeht. In die Weißweinfäſſer kommt, nachdem die Juſätze fertig beigegeben ſind, auch reiner Naturwein hinein. Die Zementfäſſer werden aus Rückſicht auf das Springen der Glas⸗ ſcheiben, mit denen dieſelben ausgekleidel ſind, mit Schwefelwaſſer gereinigt. Ob das Schwefelwaſſer von Moeslinger kam, weiß er nicht. Der Angeklagte fragt den Zeugen, ob nicht einmal am 1903er Rheingauer Wein im Sommer umgegoren wurde. Zeuge kann ſich nicht erinnern. Ueber das Zuckern kann Zeuge keine Aus⸗ kunft geben, das ſei Sache Lingenfelders. Bei der Verkelterung bon Rotwein werden drei Verfahren eingeſchlagen. Die eine Qualität wird direkt abgekeltert und abgeſchlaucht, es iſt„Weiß⸗ kelterten“. Die zweite Qualität gärt—8 Tage; der Moſt wird abgelaſſen und dann die Trauben ausgekeltert. Die erſte Qualität wird nur aus abgerupften Beeren hergeſtellt, es kamen alſo nur die Beeren in die Bütte. Die berſchiedenen Abkürzungen, welche ſich in den Büchern vorfinden, kennt der Zeuge Die Bezeichnung K für Scheuerkeller Hof“ fſt ihm ſchon lange bekahnt. Zur Lagerung von jungen Weinen dient der Scheuer⸗ lellerhof und der Hauskeller. Der Moſt von abgerupften Beeren klommt direkt in den Gärraum. Die Fäſſer faſſen einen Inhalt von 5000 Liter. In dieſe kamen ca. 50 60, 70 Logel Moſt von abge⸗ pften Beeren, zu dieſen kommt dann Moſt von anderen Trauben. Ob Bittenmoſt oder Weißgekelterter, ob er ſchon gezuckert oder nicht, weiß der Zeuge nicht zu ſagen. Das mache Sartorſus Alles ſelbſt. Nach der Faßgärung im Oktober wird der Moſt 18 den einzelnen Produktſonsorten zuſammengeworfen. Meiſten⸗ keils hat Sartorius bei ſeinen Weiſungen auf den Zettel Sk ge⸗ ſchrieben. Taglößnerwein werde 10 Fuder pro Jahr gefertigt. Er kwird nicht verkauft. Zur Verbeſſerung des Taglöhnerweins wurde Vachwaſſer aus dem Reſervoir benutzt. Der Staatsanwalt bringt zur Kenntnis des Gerichtshofes, daß don Zeuge Hellmer ein Brief eingelaufen ſei, worin er um noch⸗ lige Vernehmung bittet, da er die Beſorgnis hegt, daß ſeine Ausſagen mißbverſtanden worden ſei, u. a. gebe er an, daß vom Bach rekt ein Rohr in ſeinen Keller gehe. Küfer Herbold war 1898/94 bei Weingutsbeſitzer Hellmer und hat die Wahrneh⸗ mung gemacht, daß das Waſſer aus einem Schachte gepumpt wurde, zu dem eine Zuleitung vom Mußbach erfolgte. Das Waſſer wurde u Spülzwecken im Hofe verwendet. Ob auch eine Leitung vom Bach In den Keller ging, kann Zeuge nicht behaupten. Er habe aber an⸗ genommen, daß es ſo ſei. 5 Weingutsbeſitzer Henmer Pird auf das von Staatsanwalt geſtellte Erſuchen durch Gerichts⸗ beſchluß nochmars vernommen und ſagt:„Der Pfälziſche Kourier Neuſtadt hat in ſeinem Gerichtsberichte erwähnt, ich laſſe das Vaſſer durch zwei Filter laufen, während tatſächlich nur einer bor⸗ benen ſ. Außerdem heißt es, ich hätte die Frage bejaht, ob ich eine ekte Rohrleitung in dem Keller habe. Herr Sartorius muß das klöſt anerkennen, daß das eine Unwahrheit iſt. Die weitere Be⸗ bauptung des Herrn Sartorius, daß das Mußbachwaſſer allge⸗ mein zu Weinzwecken verwendet werde, iſt ebenfallss nicht der Frheit entſprechend. Seit Eröffnung der Waſſerleitung im Jahre 890 wurde bon ſämtlichen Weinperkäufern von Mußbach kein 0—— aus dem Mußbache zu Weinzwecken benutzt, außer dem Pfälziſche uptet, daß abaue emueterte. Volkswirtschant. Preußiſche Pfandbriefbank. Laut Inſerat werden die am 2. Januar fälligen Zinsſcheine ſeit 15. d. Mts. an der Kaſſe der Geſellſchaft ſowie bei der Mehrzahl der deut⸗ ſchen Bankfirmen eingelöſt. Bon der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 14 Millionen Mark neue Aktien der Deutſch⸗überſeeiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft in Berlin Nr. 22 001—36 000 zur Notierung wurde genehmigt.— Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt Köln gelangen vom 27. ds. zur Notierung. 1) 4prog. Pfandbriefe Serie 8, unkündbar bis 1915, 2) 8¼proz. dto. Serie 9, bis 1916 unkündbar; Zinstermin 1. Jan. und 1. Juli. Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin, In der Generalverſammlung wurde der Abſchluß genehmigt und die Dividende auf 7 Proz.(i. V. 5 Proz.) feſtgeſetzt. Der Vetrieb in Rußland ſei nur an einigen Tagen geſtört geweſen. Eine Beſchc⸗ digung der Anlagen habe nicht ſtattgefunden. „Panzer“, Aktiengeſellſchaft für Geldſchrank⸗, Treſorbau⸗ und Eiſeninduſtrie in Berlin. In der Generalverſammlung wurde der Abſchluß genehmigt und die Dividende auf 5 Proz. feſtgeſetzt. Die Ausſichten ſeien befriedigend. Die infolge der großen Nachfrage ge⸗ plante Erweiterung des Wolgaſter Werks ſei mit geringen Koſten verbunden. Ueber die Möglichkeit der Beſchaffung neuer Mittel könne zurzeit nichts geſagt werden; das Geldbedürfnis der Geſellſchaft ſei gedeckt. „Union“, FJabrik chem. Produkte, Stettin. Der Geſamtabſatz im Geſchäftsjahre 1904/05 betrug 199 735 Tonnen mit einem Ver⸗ kaufswerte von 12 079 462 M. Nach Abſchreibungen von 209 630 Mark(224 223 M. i..) verbleibt ein Reingewinn von 969 469 Mark(754 898.), aus dem 11 Proz. Dividende(8 Proz. i..) verleilt werden ſollen. Die Verwaltung hält die Ausſichten für das nächſte Jahr für nicht ungünſtig. Zahlungseinſtellungen. Die beiden Warſchauer Bankhäuſer Moritz Nelken u. Co. und Rabinknowicz haben die Zah⸗ lungen eingeſtellt. Dies erregt großes Aufſehen. Verbindlichkeiten in der Höhe von 300 000 M. und iſt nach Deutſch⸗ land geflüchtet. In hinterlaſſenen Briefen äußert er Selbſtmord⸗ gedanken. Telegramme. „ Konſtanz, 28. Dez. Die Firma Gebr. Sulzer in Maſchinenfabrik zu errichten,(Frkf. Ztg.) Mannheimer Effektenboͤrſe vom 23. Dezember.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in ſtiller Haltung. Etwas höher nolierten Gewerbebank Speyer⸗ Aktien 131.75 G. und Zellſtoffabrik wurde zu 92 pCt. umgeſetzt. Aktien. Vauken. Brief Geld 1125 Geld Padiſche Bank—. 129 Br. chwarß, Speyer 8 0 Gewbk. Speyer 50% P—.— 131.78[„ Nitter, Schwetz. 1 85 Oberrßein. Bank— 109 75]„S. Weltz, Spever 102 0 104 Pfälz Bank 104 50 10570]0„5 Rfält. Hyp.⸗Bank—.— 102 700%% Merager, Worms 3833 2 PI. Sp.-u. Kob. Land. 139 50 130[Kormſ. Br. v. Derige.——— Rbein. Kreditbank. 142“/ Pflz. Preßh. u. Sptfbr. 142.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 205.5 Transvort Südd. Bank u. Verſicherung. Eiſeubahnen...⸗G Rhſch. Beetr. Pfälz. Ludwiasbahn Nannh. 55 agerbhane be Bab.Rück⸗u. Mitverſ. 400— Heilbr. Straßenbahn„Aſſecurranz 1350— Ch Induſtrie on Be fnen— hem. J ſtannh. Verficherung—.— .⸗G..chem. Induſtr.—.—.50 Oberrh⸗ Verſ.⸗Geſ. 555.— 13 50—.—Hürtt. Transv.⸗Verſ. 730.— 75 Chem. Fab. Goldenbg. 175.— Induſtrie. Verein chen Fabriken 340—. 10 115.— Verein D. Oelfabriken 138—.⸗G. f. Seiſinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. 104.— Wſt..⸗W. Stamm 256.75. Fmaillirfbr. Kirrweil. 7„ Vorzug—.— 106.— b Emaillw. Makkammer 108.——. Brauereien. Ettlinger Spinnerei 103.— 102.— Bad. Braueret 128.— 122.— Hüttenh. Spinneret 102.——.— Binger Aktienbjerbr.———.— Farls Machinen au—.— 236.— Durl. Hof vm. Hagen 263 50—.—Räbmfbr. Hald u. Neu 275.— Eichbaum⸗Braueref 152.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— Elefbr. Rühl, Worms 103.50 Ganters Br., Freibg.—.— 109 Kleinlein, Heidelberg—.— 197. Homb. Meſſerſchmitt 83.——.— Ludwigsh. Brauerei 250.——. Mannh. Aktienur. 146.— Pfalzbr. Geiſel, MWohr———.— Brauerei Sinner 255.— Br. Schroedl, Holbg. 222.— Frankfurter Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 23. Degz.(Fondsbörſe.) Die Weih⸗ nachtsſtimmung ſcheint auch an der Börſe eingekehrt zu ſein. Eine feſte Haltung, welche in den letzten Tagen kaum durchzudringen ber⸗ mochte, hat ſich heute bis Schluß der Vörſe erhalten. Die Lage in Rußland und die einzelnen Depeſchen wurden heute nicht be⸗ achtet. Die Börſe ſchritt zu Deckungen für die Feiertage. Vielleicht iſt es der Vorbote zu einem ſehr wünſchenswerten Jahresſchluſſe. Die Kursverkuſte bedürfen einer größeren Hauſſeſtrömung, um die eifrig am Werke geweſene Kontremine aufauhalten. Montanwert lagen feſt. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich für dieſe Werte. Auch Banken erfuhren durchweg eine Beſſerung und teilweiſe er⸗ 91.75 79.— ee — —— 805 286.75 Miſchfbr. Badenia 221l— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf 140—— Berein Freib. Ziegelwb.—.— 165— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 261.— Zuckerfbr. Waghäuſel 112.——-.— Zuckerraff. Mannh. 138.——.— —— —. e Ohio feſt. Schiffahrtsaktien höher auf den befriedigenden Abſchluß penN 10 005 und Hamburger Paketfahrt; wenn auch Zweifel über die Dauerhaftigkeit der Vereinbarung laut werden, ſo hält die Spekulation an einer beſſeren Bewertung feſt. Inlän⸗ diſche Werte ſtill, feſter lagen Zpros. Reichsauleihe; von auslän⸗ diſchen, welche behauptete Tendenz zeigten, waren Ruſſenwerte, welche die ganze Woche bewegt waren, teilweiſe beſſer. Induſtrie⸗ werte im Anſchluß der Geſamttendenz feſter. Matt lagen Seil⸗ induſtrie Wolff⸗Mannheim. Elektriſche Werte leicht anziehend. Der Schluß der Börſe brachte wenig Veränderung. Es notierten Diskonto 186.50, Kredit 209.20. Privatdiskont 5 Proz. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnte. Schluß⸗Kurſe⸗ 8 Reichsbank⸗Diskont 6 Prozent. 5 Wechſel. 925 22. 23. turz 168 55 166 32 81.— 81. 33 81.20.2 5 23 tutz 81.216 3123 .083 31.10 84775 84775 Laris 8 Schweiz. Plätze„ Wien Amſterdam Belgien Napoleonsd'or 20.877 20 88 or Privat⸗Diskont IJialien London lang— 20.670 5 968 Nelken hinterläßt Winterthur kaufte in Singen ein großes Terrain, um darauf eine Waldhof⸗Aktien Kours: 261 G. Eine Kleinigkeit Gutjahr⸗Altien Mann“. Gum u. Asb.—.— 113.— Portl.⸗Cement Hdlbg. 129—— hebliche Steigerung. Der Bahnenmarkt lag ſtill, Baltimore and 16.24 16.24 Staatspapiexe. A. Deutſche. 225 1½ Dſch. Reichsanl 100.40 100 40 BB%„ 31 pr. konſ.St.⸗Anl 100 55 88 35 22. 26 99.10 99 40 97— 97.80 49.80 105 50 102.25 99 40 67.60 67.70 87.20 76.90 91.50 8625 90— 95 60 94.90 Tamanlipaß Bulgaren 1eſ10 Griechen 1890 49.10 italien. Rente 11% Oeſt. Silberr. 1½%„ Paplerr. 99.4[ Oeſterr. Goldr. 99 60 Portg. Serie 1 101 10% dto. III 99 8 aA,neuegRuſſen 1905 88 60 Ruſſen von 1880 ſpan. ausl. Rente 8635 Türken v. 1903 100,2 88.50 109.90 98 50 100.20 99 50 67 85 67 40 86.80 76.50 91 50 86 50 90— 95 40 94.88 4 bad. St.⸗A.,„ 102 95 310 bad. St.⸗Obl. fl 98 40 310⁰„ M. 99 75 „ 00, 99.0 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 31½ do, u. Allg.⸗A. 99 80 3 88 50 4 Heſſen 103 80 3 Heſſen 86 05 »Sachſen 87.— 87.—[ Türken unif. 31½ Mh. Stadt⸗A.0᷑5——.—Ungar. Goldrente „Ausländiſche. 1„ Kronenrente 5Ag..Gold⸗A. 1887 Verzinsl. Loſe. 4½% Chineſen 1898 4 Egypter unifizirte— Oeſt. Loſe v. 1860 168.05 Mexikaner äuß. 109— 108.— Türkiſche Loſe 185.80 4 N „ inn 67.20 66.80 Bergwerks⸗Aktien. 289 50 941.70 Buderus 183.— 133.50 Concordia 300.— 600, Deutſch. Luxembg. 258.— 258.— Eiſenwerke Lollar Oberſchl. Eiſenakt 125.00 126 76 Frtedrichsh. Bergb. 140.20 141.— Ver. Königs⸗Laura 287 50 288.— Frankfurt a.., 23. Dezember. Kreditaktien 209,20 Staats⸗ bahn 141.20, Lombarden 28 60, Egypter—.—, 4 0% ung. Goldrente 95—, Gotthardbahn 195.—, Disconto⸗Commandit 186.25, Laurg ——, Gelſenkirchen 225.—, Darmſtädter 148 80 Handelsgeſellſchaft 166.50 Dresdener Bank 160 80 Deutſche Bank 239.10 Bochumer 241.50 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 209 20, Staatsbahn 141.30, Lombarden 23.55, D conto⸗Commandit 186 50. 11 Berliner Effektenboͤrſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 23. Dez. Fondsbörſe. Auf die beſſeren Petersburger Meldungen ſetzten Ruſſen feſt ein. Die Geſamttendenz —.— 95 90 95.90 188.06 186.— 222.90 225.— 207.50 208 90 —.— Bochumet Felſenkirchner Harpener Hibernig Weſterr, Alkali⸗A. 255 20 ———.— der Börſe wurde dadurch günſtig beeinflußt und führte im Lokal⸗ maärkte zu Deckungen. Insbeſondere wurden Hütten⸗ und Berg⸗ werksaktien zu ſteigenden Kurſen aus dem Markt genommen. Banken durchweg beſſer. Reichsanleihe feſt, desgleichen Japaner und Türken. Bahnen ſtill. Beſſer waren Prinz Heinrichbahn auf Dekadeplus. Von Amerikanern Baltimore und Kanada höher. Warſchau⸗Wiener 56 beſſer. Schiffahrtsaktien auf Rückkäufe höher, Allgemeine Elektrizitätsaktien gleichfalls höher. Im weiteren Ver⸗ laufe bei ſtillem Geſchäft Geſamttendenz in weitaus den meiſten Märkten feſt. Montanwerte weiter gut gehalten. Bahnen, Fonds und Schiffahrtsaktien unverändert. Tägliches Geld zu 4 Prozent angeboten. Ultimogeld 74 Proz. Brief, Gegen Schluß feſt auf Glattſtellungen über die Feiertage. Auch Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes zumeiſt prozentweiſe beſſer. Dezember(S cl ußkurſe.) 214 50 214.95 Lombarden 176.— 78 60 Fanada Paeifte 100.40 100.30] Hamburg. Packet 30% Reichsanleihe 88.40 88,/60 Nordd. Lloyd 40% Bad. St.⸗Anl. 102.50 102.50 Dynamit Truſt 34½ B. St. Obl. 1900—.— 99 3) Licht⸗ u. Kraftanl. 3½% Bayern 99.70 96.70] Bochumer 4% Heſſen—.— 988 Konſolidatlon 30% Heſſen 86.2 86.10 Dortmunder 30% Sachſen 886.90 87.— Gelſenkirchner 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.70 100 50 Harpener 50% Chineſen 100.40 100.60 Htibernia 40% Italtener—.— 105.40] Hörder Bergwerke 4½ Japaner(neu) 94.60 94.70 Laurabütte 1860er Loſe 58.— 158.—Phönir 4% Bagtdad⸗Anl. 87.70 87 50 Ribeck⸗Montan Kreditaktien 209.— 209 20] Burm Revier Berk.⸗Märk. Bank 167.50 168— Anilin Treptow Berl. Handels⸗Geſ. 165.60 167.10] Braunk.⸗Brit. Darmſtädter Banf 142,50 142.)5 D. Steinzeugwerke 258.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 1/410 174.80 Düſſeldorfer Wag. 281.20 Deutſche Banl(alt) 288 90 289/25 Elberf. Farben(alt) 523.— 5(19.) 238 30 239.75 Weſtereg. Alkallw. 258 25 Disc.⸗Kommandik 185.70 18650 follkämmerei⸗Akt. 15730 Dresdner Bank 159.20 160.25 Chemiſche Charlot. 211.— Rhein. Kreditbank 142.60 142.80] Tonwaren Wiesloch 192 70 1 Schaaffh. Bankv. 156.20 158.— Zellſtoff Waldhof 265— Lübeck⸗Büchenen———.— Celluloſe Kouheim 286 70 Staatsbahn 141.10 141.20 Rüttgerswerken 142.50 Privat⸗Discont%5% 23 Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.— 209.10 Staatsbahn Diskonto Komm. 185.60 186.50 Lombarden Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 23. Dez.(Produktenbörſe.) Schlechte⸗ res Amerika machte wenig Eindruck, denn das auswärtige Offerten⸗ material war wenig nachgebend und das Provinzangebot mäßig. Koggenandienungen fanden prompte Aufnahme. Hafer, Mais und Rüböl kaum verändert. Wetter: regneriſch. Berlin, 28. Dezember.(Telegramm.)(Produltenböcſe Preife in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 22. 25. 183.50 183.— 188.— 187.50 171.— 17175 178 75 178.75 Berlin, 23. Ruſſennoten Nuſſ. Anl. 1902 31½% Reichsanl. 238.70 17550 162.50 125.40 23 60 173 40 16120 123.— 174 50 13470 289 80 416.— 94.20 223 20 207 70 2 185.50 238 50 191.— 213.— 145.10 879— 212.— W. Berlin, 141 20 14 23.70 22 23 per Dezbr. 129.— 129.— „Mai 128 25 128.— —.——— Weizen per Dezbr. Mais „ Mai 5 Roggen per Dezbr. Mat * ———.— 156 25 154 75 162.70 162.25 1 Heberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. 7 25 Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kafſer Wi helm der Große“ am 19. Dezember morgens 11 Uhr wohlbehalt in New⸗Vork angekommen. 85 5 Mitgeteilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim alleiniger für's Großherzogtum Baden konzeſſtonierter Generalagen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. 8 —......kxk;kxms Verantwortlich ür Politik: J. V. Fritz Kayſer. für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfez für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Heas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Eruſt Müser. 25 395 Hafer per Dezbr. „ Mai Weizenmehl Roggenmehl ** 174900 „ ee, erlk. Tagesneufakefen. Brunnen, aus denen Wein fließt, un großer Blumengarten ſolche e der wird mam an Tagen erled zeit feiert. So verſichert wenigftens ei wie biele ſeiner Kollegen d genau unterrichtet ift, mit w König Alfons mit der Prinz Hofkreiſe gegenwärtig beſchäftigt ſind. freilich noch nicht verkündet, er Korreſpondent, der 1 hört und daher ganz Eduard VII. in Madrid geſ Die H dann wäh⸗ rend der großen Feſte zu Ehren des hl. J feiert werden. Der Uebertritt der Prinzeſſin zur römi Aleichfalls in einer großen Feierlichkeit vor Primas von Spanien, der Kardine holiſchen Kirche wird „zu der ſich der verſammeln werden. Der erwähnte K in einer Schilderung der Hochzeits laga, Valencia uſw. ſollen hunderte von genladungen Roſen und ten und Zigarer⸗ ſtalten, die Bauer ·˖ ltänze aufführen. Und am Hoch Brunnen von Madrid ſtatt Waſſers ſpenden. Daß zu den Feierlichkeiten auch ei Rieſenſtierkampf gehört, brau nicht erſt geſagt zu werden. letzt werden im Schloſſe die Ge Braut borbereitet. Ein ganzes Nelken in die Hauptſtadt geſchafft werden. Studen große werden werd Aufzüge ver⸗ I tenarbeiterinnen 1 1 Heer von A batgemächern der künftigen Königin, die im e ſſes liegen, eifrig tät Ein präck maſſives ige, das bei dem Hochzeitsmahl gebraucht werden ſoll, iſt bei einem Madrider Fuwelier in Arbeit. — Ueber eine Milliarde Briefmarken desſelben Wertes ſind zum erſtenmal im Jahr 1904 von der Reichspoſt ſeit ihrem Beſtehen in einem Jahr abgeſetzt worden. Bis zum Jahr 1901 war das am meiſten gebrauchte Wertzeichen die Zehnpfennigmarde. Seit 1902 iſt an deren Stelle die Briefmarke zu fünf Pfennig ge⸗ tpeten, die nicht nur im O riefverkehr, ſondern auch für An⸗ ſichtskarten mehr und mehr gebraucht wird. Ihre Verwendung iſt bon Jahr zu Jahr weiter geſtiegen und hat im leßten Jahr erreicht. An Zehnpfennigmarken, die ſeit 1902 an atweiter Stelle ſtehen, wurden 985 Millionen abgeſetzt. An dritter Stelle kommt die Briefmarke zu 3 Pfennig mit 476 Millionen, an vierter die Zweipfennigmarke mit 268, dann die zu 20 Pfennig mit 179½%, Fünfzigpfennigmarken wurden 89 Millionen, ſolche zu 25 Pfennig 61, zu 30 Pfennig 46, zu 40 Pfennig 219¼ Millionen Lerbraucht. Auch Briefmarken zu 80 Pfennig braucht man, wie das 42 tS ife beſitzenden Veterind 1904 da⸗ onen Stück Zweimark erlangt. Auch der Verkauf von Brief M. iſt weiter auf 208 887 und der zu 5 M. auf 915 reife überhaupt keinen die Tierärztlichen Hochſchulen narken zu 3 geſtiegen. Von den„Ganzſachen“ behauptet die erſte Stelle die Fünf⸗ Promotions zu erlangen. pfennigkarte mit 315 Millionen einſchli ßlich der Antwortkarten. deutſche in ſeiner nächſten 131 Selbſt Zweipfennigkarten wurden nur der Antwortkarten verlangt. Der Abſatz der Weltpoſtkarten geht dauernd zurück. Er beträgt nicht ganz mehr 5½ Millionen ein⸗ ſchließlich Antwort. Der Grund liegt ohne Zweifel in der Verbrei⸗ tung der Anſichtskarte. D Millionen einſchließ luch in O e ſt das tierärztliche Doktorat dramatiſchen Autoren Frankreichs hat dem Vorſitz von George O lung den bekannten Luſtſpieldichter chloſſen. N Geſellſchaft eine dulden will, Theaterſtücke einzureichen. Bn Dne ½ Mill. Mark. Mainzer Anzeiger“ erzählt fol⸗d 0 Geſchichten: In einem Dörfchen des Odenwaldes vurde un⸗ längſt die Gemeinderatsergänzungswahl vollzogen. Das bisherige Gemeinderatsmitglied Bauer N. wurde von der Kandidatenliſte geſtrichen. Verwundert fragte ein Freund den ärteren Gemeinde⸗ — Warum er durchfiel. Der ihren Mi Mannheim, 23. Dezember. t abge Triſtan regelung i Theate ſich der imit der Sitzung zu Breslau erreich ſteht mach offizieller in Ausſie Bernard und der Antorentruſt. 2 ie Geſellſchaft der in ihrer Mittwoch, unter haltenen Generalverſamm⸗ Bernard aus⸗ ſt eine Folge des Konfliktez rdirektoren, die unterein⸗ den die Geſellſchaft nich tgliedern unterſagte, dieſeg Triſtan Bernard läßt nun ſeit einiga Wochen trotz dieſes Verbotes eines ſeiner Stücke im Athen ee Grund beſtritten worden. Sie beruht indes auf Mitteilungen, die der doch wohl unterrichtete Dezernent für Promotionsangelegen⸗ heiten, Geh. Rat Eilsberger, drei Tierärzten gegenüber gemacht hat. Zunächſt wurde betont, daß die Führung des ſchweizeriſchen Dr. phil. in Preußen nicht mehr genehmigt werden ſolle. Der Degernent er⸗ klärte ganz beftimmt, daß das Miniſterium nach ſeiner Anſicht ſich ſehr wohl für den Dr. med. vet. entſcheiden werde, und daß das Recht zur Promotion, wenn auch nicht allen, ſo doch einigen Unver⸗ ſitäten verliehen werden könnte. Zum Studium der Tierheilkunde ſei jetzt das Maturum erforderlich, die Ausbildung der Studierenden ſei ungefähr dem mediziniſchen Studium gleich, und es ſcheine daher der Wunſch, zur Promotion als Dr. med. vet. zugelaſſen zu werden, gerechtfertigt. Ganz unzutreffend iſt die weitere Abſicht, daß So Schenke ihm: Wilsst Du 2um Wweibnachtsfesle Einen Naucher heglücten Sdlem Aleikum rat, ob ſich denn N. als Gemeindevorſtandsmitglied nicht bewährt[einem der in Acht und Baun getanen Theater, aufführen. habe. nicht,“ lautete prompt die Antwort,„der hat vei 88 5—— den ſitzungen regelmäßig geſchnarcht, daß der 7 2 aller Art, frets vorräig ia 88r Bürgermeiſter aufgewacht iſt.“ Und N. fiel durch. rachfbriefe 1 eee Ur. B. Sdus e Budidructerel Cheater, Runſt und(Viſſenſchaft.— Der tierärztliche Doktortitel. Die Meldung über die Verleihung 60714 8 für Prasente geeigner in Cartons 100 Sfück N. Zru.·5 67.N — (Saien ffefen Cee + E 2 1 Ein ſchöner Teint ees Frühling, und 8 Beſitzerin erobert unſere Herzen wie ein lachender Früh⸗ Unastag. Womit wird ader ein iadel⸗ loſer Teint erzielt? Nur durch Gebrauch von Hebeſtn. Dieſes Präparat macht den Teint jugendlich friſch und vornehm, es iit ein Berfüngungs · u. Verſchönerungs⸗ präparat alleretſten Ranges; es beſelligt Fälſchen und Falten in wenigen Meinuten. Höbeſin hat ahtreiche Anertennungen auch aus höchsten Kreisen, ber ſeine erſtaunliche Wurkung; etwas Roelleres und absolut Unschädlicheres giöt es nicht. Einige Damen, der feinen Geſellſchaft angehörend, daben ſich bereit erktlärt, auf Wunſch Auskunft zu ertetlen, welche Erfolge — mit Höbeſin 19 05 haben. Die Adreſſen ſtehen auf rlangen gern zur Berfügung. Osbeſin vergleche man nicht mit Schminke. Oriatnolflaſche N..—, Doppelſtaſche M..—. Zu baben bet E. 4. Weidemann, Llebenburg i H. und dei: der Drogerie z.„Waldhern“, in Mannheim. — 1 Preußiſche Pfaudbrief⸗Zank. Die am 2. Januar 1906 fülligen Zinsscheine unserer Hypotheken-, pfandbrisfe, Kommunal-Obligatonen und Kleinbabnen-0 Bligationen 1e2s Verden vom 15. Dezember ab an unserer Kasge und bei der Mehrzahl der deutschen Banken und Bankfirmen kosten- krei eingelöst. Daselbst sind obige Papiere zur Kapitals- anlageund ausführliche Prospekte Zur Iuformation erhältlich. Preussische Pfandbrief-Bank. Privat-Janzlehr-Jusfitut GRUSS AUS DER HEINMAT A. Sanove T 6, I, part. T 6, I, part. Beginn der neuen Unterrichtskurſe Mitte Jauuar. Baldgefl. Anmeldungen in meiner Wohnung, wofelbſt ſich auch mein Unterrichtslokal befindet, erbeten. Hochachtungsvoll 38398 Alfred Zanow, ſehrer der Fanzkunſt. Bekanntmachung Die Abhaltung der Wochenmärkte betr. Nr. 45825 J. Der Weihnachtsfeiertage wegen wird nächſte Woche wie folgt Wochenmarkt abgehalten: Mittwoch, den 27. Dezember auf dem Marktplatze jenſeits des Neckars und jenem hinter der Luiſenſchule, Dounerstag, den 28. Dezember 20000/857 Der Name Aupferberg, Mainz a. Rh. bietet Ihnen Garantie dafür, daß Sie ſtets einen ausgezeich inbezug auf ſeine Eigenſchaften: elegante Art, Geruch, und Bekömmlichkeit nichts zu wünſche Seit ihrem mehr als 50jährige Firma Aupferberg zum bleibenden Prinzip gemacht, nur völlig ausgereiften, abgelagerten Seet herausgehen zu laſſen. Die Kupferberg⸗Seectkellereien, in der Art ihrer Anlage einzig daſtehend, bilden mit Vergnügen gezeigt. würdigkeit von Mainz und werden jedem Intereſſenten auf dem Hauptmarktplatz G 1. Mannheim, den 21. Dezember 1905. Bürgermeiſteramt: Ritter. neten Seet erhalten, der Geſchmack Schieß. 12 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung⸗ daß mein innign geliebler Gatte, unſer unvergeßlicher Bater, Bruder, Schwager und Ontel Karl Grein heute früh ½8 Uhr ſauft dem Herrn entſchlafen iſt. Maunheim(Dalbergeur.), 28. Dezember 1908. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Dezember, nachmittags 3 Uhr, von der Lichenhalle aus ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. bel ichnellster Husführung Urauerbrieie n e n übrig läßzt. n Beſtehen hat ſich die eine Bauptſehens⸗ 3404 5455 VII Lerloren] Eu rotiedernes Portemog⸗ naie mit ca. 60 M. Jupalt von einer Arbeiterin verloren. 3399 A zua geg. Beſo n.„ d Grh, N Wancbes. N Wã Wce l. J nender Behandlung. 314ʃ6 Aupprechtſtr. 12, i. Hof, Sonterrain. Berdux-Flügel Berdux-Pianinos. Alleinige Niederlage e A. Donecker, L I, 2. Zumn dlofen e. V. Hautle, Monogramm. sbicberei,&S 2 28935 Zelephion Ssus. Alte Oefen u. Derde habe abzugeben als Regulir⸗, Wormſer⸗, Werkſtatt⸗, alte Petroleum⸗ und Badebfen, Guß⸗ u. 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Nachm. 3 Uhr Kinderweihnachts⸗ ſr Herr Stadtolkar Lemme. Luthertirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Klein. Kollekte. Morgens 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Herr Stadtvikar Duhm. Nachmittags 3 Uhr Kin⸗ derweihnachtsfeier, Herr Stadtvikar Duhm. Colleete. Aula des Realgymnaſiums(Eingaug Tullaſtraße). Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtoikar Höfer. Morgens 11 Uhr Kindergottes ienſt, Herr Sta tvitar Höfer. Nach⸗ —5 3 Uhr Kinderweihnachtsfeier, Herr Stadtvikar öfer. Johanniskirche(Lindenhof). Morgens 10 Uhr Prebigt, Herr Staotvikar Kraſtel. Nachmittags 3 Uhr Kinderweihnachtsfeier, Herr Stadtvikar Kraſtel. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt⸗ Herr Pfarrer Kuhlewein. Montag, deu 25. Dezember 1905. 1. Chriſtfeſt. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadtokar Zettelm inn. Militär. Collecte. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Achtnich. Hl. Abendmahl mit Vorberettung unmittelbar vorher. Co eete Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Kirchenrat Ruckhaber. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher Collecte. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtoikar Schüſſelin. Collecte. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Simon. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittel⸗ bar vorher. Colleete. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ bikar Duhm. Colleete. Aula des Realgymnaſiums(Eingang Tullaſtraße). Morgens 10 Uor Predigt, Herr Stadipfarrer von Schöpffer Hl. Abendmahl mit Volbereitung unmittelbar vorher. Colleete. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Höfer. 9 5 Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher. olleete. Johannistirche. SZindenhof. Morgens 10 Uhr Prediat, Herr Stadtpfarrer Sauerbrunn. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmutelbar vorher. Collecte. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Kraſtel. Collecte. Wohlgelegen. Morgens 9 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ vikar Duhm. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittel⸗ bar vorher. Collecte Neckarſpitze. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ vikar Honſell. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittel⸗ bal vorher. Collecte. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens(1 Uhr Pre⸗ digt, Herr Pfarrer Kühlewein Abends 8 Uhr liturgiſcher Gotlesdienſt, Herr Pfacrer Kühlewein. Dienstag, den 26. Dezember 1905. 2. Chriſtfeſt. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Honſell. Militär. Morgens 0 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Hitzig. Vorſtellung und Verpflichtung der neugewählten Kirchenälteſten und Almoſenpfleger. Abends 8 Uhr liturgiſcher Gottesdienſt, Herr Stadtpfarrer Achtnich. Coneordienkir Morgens 10 Uhr Predi Stadipfarrer Ahles. 285 e we e Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Klein. Aula des Realgymnaſtums(Eingang Tullaſtraße). Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Honſell. Johanniskirche(Lindenhof) Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Sladipfarrer Sauerbrunn. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Pre⸗ digt, Herr Pfarrer Kuhlewein. Stadtmiſſton. Evangel. Vereinshaus, K 2, 10. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Weihnachts⸗ feier der Sonnlagsſchule aus der Schwetzinger-Vorſtadt. leChriſtfeſt 3 Uhr: Allgen. Erbauungsſtunde, Stadt⸗ 1 Krämer. hriſtfeſt, 3 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule in der Trinitatiskir be. Mittwoch ½ Uhr: Allgem. Bibelſtunde fällt aus. Donnerstages Uhr: Jungfrauenverein Geſaugprobe. Freitag ½p9 Uhr: Probe des Geſangvereins„Zton“. Samstag—2 Uhr: Piennigſparkaſſe der Sduntagsſchule, Schwetzingerſtadt, Traittteurſtraße 19. Chrimfen, ½9 Uhr: Allgem. Erbauungsſtunde, Stadt⸗ miſſionar Mühlematter. Mittwoch ½9 Uhr: Allgem. Bibelſtunde fällt aus. Samstag ½9 Uhr: Jugendabteilung Schwetzingerſtadt. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag 1 Uhr: Sountagsſchule. Dienstag ½9 Uhr: allgemeine Bibelſtunde fällt aus. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag vorantlags 9 Uhr: Sountagsſchule. Feadc ag ½9 Uhr: allgem. Bibelſtunde, Stadtmiſſionar mer. Zu den allgem. Bibelſtunden der Stadtmiſſion iſt jedermann ſteundlich eingeladen. Cpang. Männer⸗ u. Jünglingsverein. E. J. Wochenprogramm vom 24. bis 30. Dezember. Sonntag, 24. Dezbr, vorm. ½9 Uhr Veiſammlung de Zundes vom weißen Kreuz. Nachm. ½5 Uhr: lung Weihnachisberrachtung in ö 8, 23. Abends ½ Uhr: Welhnachts⸗ unverheiratete Mitglieder. Abends 11 Uhr: Weihnachts⸗ elluer. Dienstag, 26. Dezbör., abends ½8 Uhr, Weihnachtsſeier in 2, 10(Famſtienabend). Mittwoch, 27. Dezember, abends ½9 Uhr: Probe des Jugendchors. Donnerstag, 28. Dezbr., nachmittags von 2 Uhr an: Chriſi⸗ e Bäckervereinigung. Abends ½9 Uhr Probe des Poſaunenchors. ends 9 Uhr: Piobe des Männerchors. Freitag, 28 Dezbr., Bibel lunde der Jugend⸗Abteilung über 1. Moſe 3,—16(Sündenfall) Herr P. Klos. Samstag, 30, Dezbr., abends ½10 Uhr Gebetsvereinigung I, 28, Abends ½9 ÜUhr: Verſamſülung der Jugendabteilung chweßinger⸗Borſtapt, Traſtieurſtraße 21 Jeder chriſtlich geſinnte junge Mann und Jüngling iſt zum geſuch der Verſammlungen herzlich eingeladen. Auskunft in Evangeliſch⸗lutheriſcher Gottesdienſt. (Schloßkirche.) Moutag, 28. Dezember 1905(Hl. Weihnachten), nachm. 3 Uhr Predigt, Beichte und hl. Abendmahl Herr Superintendent Rüben⸗ ſtrunk. Kollekte für das Pfarxramt. Apoſtoliſche Gemeinde, Schwehingerſtr. 124, Hinth. Gottesdieuſt: Sonntag vor nittag 10 Uhr, nachmittags 4 Uhr. 1. Feieriag vor ittags 10 Uhr, nachmittags 4 Uhr. 2. Feiertag vormittags 10 Uhr, nach ittags 4 Uhr. Dounerstag abend 8¼ lihr. Nerein für iunere Miſſon, Schwetzingerſtraße 90. Schwetzinger⸗Vorſtadt. Sonnutag, 24. Dezbr., 11 Uhr: Sonntagsſchule(Schluß⸗ Probe. 3 Uhr: Verſammlung. 1. Feiertag, 25. Dezbr., 1 Uhr: Kleinkinberſchul⸗Beſcheerung. 3 Uhr: Veiſammlung. 7 Uhr: Jungfrauen-Beſcheerung. 8 Uhr: Verſanmlung. in der Aula des Real⸗Gymnaſius. 9 Uhr: Dounerstag, 28. Dezor., 8 Uhr Verſammlung. Geſang⸗Probe. 5 Aeckar⸗Vorſtadt(Riedfeldſtraße 36). Sonntag, 24. Dezor., 11 Uhr: Sountagsſchule(Schluß⸗ Probe. 8 Uhr: Verſammlung. 1. Feiertag, 25 Dezbr., 8 Uhr: Verſammlung. 2, Feiertag, 26. Dezbr., 8 Uhr: Verſammlung. Saunstag, 30. Dezbr, 8½ Uir: Gebets-Verſammlung Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. (Methodiſten⸗Gemeinde.) Sonntag vorm. ½10 Uhr Predigt Nachmittags ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Nach mittags ½4 Uhr Predegt. 1. Weihnachtstag vorm. ½10 Uhr Predigt, abends 8 Uhr Weihnachts eier des Jugendbundes. 2. Weihnachtstag nachm. 5 Uhr Weihnachtsfeier der Sonn⸗ tagsſchule. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Freireligiöſe Gemeinde. An 1. Feiertag, Montag, den 25 Dezbr, vormittags 10 Uhr, in der Aulader Friedrichsſchule J 2(Eingang Ringſtraße) Vortrag des Herrn Prediger Schnerder über das Theua:„Die große Achte die allem Volk widerfahren ſoll.“ Hierzu ladet edermann freundlichſt ein Der Vorſtand. Kutholiſche Hemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 24. Dez. 3. Adventſonntag 6 Übr Frühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Mil tär⸗ gottesdienſt mit Predigt ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Adventsandacht, hierauf Beicht. Montag, 25. Dezbr.(Hohes Weihnachtsfeſt.) 5 Uhr erſte heil. Meſſe mit Ausleilung der heil. Kommunton. 6 Uhr Chriſtmette, hierauf Hirkenmeſſe. 8 Uhr Militär⸗ gottesdienſt. ½10 Uhr Fenpredigt und feierl. lev. Hochamt mit Segen. 11 heil. Meſſe mi Predigt. ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen, hierauf Beicht. Dienstag, 26 Dezember.(Feſt des heil Stephanus.) 6 Uhr Jrühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Militar⸗ gottesdtenn. ½ 0 Uhr Feſtpredigt und lev. Hochamt. 11 Uyr heil. Meſſe. ½j3 Uhr Weihnachtsandacht. Untere katholiſche Pfarrei. Sonutag, 24. Dezember. 4. Adoentſonntag. 6 Uhr Frühmeſſe. Uyr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt nachher Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge. 23 Uhr Andacht für die heil. Advendszeit. Von 3 Uhr bis abends 7 Uhr iſt Beicht. NB. Die Kollekte iſt für arme Theoſogieſtudierende beſtimmt. Montag, 25. Dezember. Hohes Weitnachtsfeſt. Morg. 5 Uhr er e heil. Meſſe. 6 Uhr feierl. Chriſtmette mit Te Deum und Segen. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe %0 Uhr Predigt, lev. Hocham mit Segen. 11 Ubhr heil. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr feierl. Ves per, nachher Beicht. Dienstag, 26. Dezember. Feſt des heiligen Märtyrers Stephanus. Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. Ubr Singmeſſe mit Predigt. /10 Uhr Predigt, nachher lev. Hochamt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr Weih⸗ nachtsandacht. Kathol. Bürgerhoſpital, Sonntag, den 24. Dezbr. ½ Uhr Sengmeſſe mit Predigt. Montag, 25. Dezbr. ohes Weihnachtsfeſt. ½9 Uhr ſeierliches Hochamt mit Predigt und Segen. Dienstag, ⸗6. Dezbr. Feſt des heil. Stephanus. ½9 Uhr Amt mit Predigt. 4 Uhr Verſammkung der Mitglieder des driten Ordens mit Vortrag und Andacht. NB. Am Sonntag und während der ganzen Ferienzeit fällt der Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen aus. Die Schüler beſuchen den Gottesdienſt in den Pfarr⸗ kirchen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche(Neckarſtadt). Sonntag, 24. Dez. 4 Adventfonntag. Von 6 Uhr an Beicht. ½7 Uhr Früh⸗ mſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. ½3 Uhr Adventsandacht. Von 8 bis 7 Uhr Beicht. He liggeiſttirche. Sonntag, 24. Dezbr. 4. Advent⸗ ſonntag. 6 Uhr Fruhmeſſe und Beicht.? Uhr hl. Meſſe Uhr Singmeſſe mit Homilie. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt NB. Die Kollekte iſt für arme Theologieſtudierenge. 2 Uhr Chriſtenlehre. ig Uhr Adventsandacht. Hernach iſt bis 7 Uhr Beicht. Liebfrauenkirche. Sonntag, 24. Dezemb. Von 6 Uhr an Beicht. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe, General⸗ kommunion der chriſtenlehrpfl. Jungfrauen und der Jung⸗ ſrauenkongregatien. ½10 Uhr Predigt un Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr Adventsandacht, nach derſelben Beicht bis 7 Uhr. St. Joſefsturatie, Lindenhof. Sonntag, 24. Dez. (4. Sonnlag im Advent.) ½7 Uhr Frühmeſſe, 8 Uhr hlä. Meſſe mit Predigt.„ Uhr Adventsandacht. Montag, 25. Dez.(Hohes Weihnachtsfeſt.) ½6 Uhr 1. hl. Meſſe. ½7 Uhr 2. hl. Meſſe. 8 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen. ½ Uhr felerliche Vesper. Dienstag, 26. Dez.(Feſt des hl. Steppaunas.) ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Amt. Uhr Weihnachtsandacht. (Alt) Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Sonntag, 24. Dezember 1905, morgens 10 Uhr: Deutſches Amt mit Predigt, Herr Vikar Czermak.— 11½¼ Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpiarker TChrinian. Montag, 25. Dezember 1905(hl. Chri feſt), morgens 7½ Uhr: Deuiſches Ant mit Bußandacht und Austeilung der heil. Kom untol, Herr Vikar Czermak.— Morgens 10 Uhr: Deutſches Amt(unſer Mitwirkung des feirchenchors) ait Predigt, Bußandacht und Austeilung der hl. Kommun on, Herr Stadty arer Cyriſtian. Dienstag, den 26. Dez. 1905(2. Weihnachtstag), morgens 10 Uhr: Deuiſches Amt, Herr Vikar Czermak. NB. Nach den Gotlesdienſten iſt jeweils Kollekte. Feuerverſicherung. erſtklaſſige ſucht tüchtige Agenten und Stille Vermittler gegen höchſte Proviſiton. 61626 Schriftliche oder per önliche Meldungen erbeten an L. Joos, Scnein e den erteilen: der 1. Vo:ſitzende, Stadtvifar „T 6. 24, der Sekretär, Stadtmiſſtonar Matter, U 8, 28. Indvektor, Meerfeldſtraße 42. 2. Feiertag, 26 Dezbr., 4 Uhr: Sonntagsſchul-Beſcheerung! 7 Uhr heil. Meſſe. Damnksa Für die vielen Beweiſe herzlicher Telnahme bei dem Verluſte unſerer unvergeßlichen Großmutter, Schwiegermutter und Tante, Frau ſowie für die zahlreiche Leichenbegleitung Unſeren iunigſten Dank aus. Mannheim, den 28 Dezember 1905. Jda Fuller. Sue.E Hlane SUung. Maria Antonie Gernet Witwe und Kranzſpenden ſprechen wir auf dieſem Wege Familie Ferd. Holzuer. ApOl1-1 heater Ab 1. Januar: Das sensationellste Dreigestirn am Variétéhimmel SIEGWART GENTES. Paula WMirth. F 7, 20 Telephon lo. 219 61315 —— der in der Farbwarenoranche er⸗ ſahren iſt, für Bureau u. Reiſe geſulnt. 4626 Off, mit Gehaltsanſprüche u. Zeugnißabſchriften unter K. 473 F. M. an Rudolf Moſſe, Maunnheim. Repertoire: nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr das grosse Montag dn 25. 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Geſuch des Johann Eduaid Krämer in Sandhoſen um Ec⸗ laubnis zum Betrieb einei Real⸗ Jaſtwirtfbaft„Zum goldenen Löwen“, Untergaſſe 173. 5. Desgl. des Joſef Frauk hier, „Zum Dar, ſtädter Hof“, G 3, 13. 6. Geſuch des Karl Hormann hier um Erlaubms zur Verle gung ſeines Schrankwirtſchafts⸗ rechts ehne Blanntwein von Haufe Mitteluraße 96 nach dem Hauſe Riedieldſtr. 78. 7. Desgl. des De Lank, Jean hier, vom Hauſe G 4, 17 nach 57 1. 8. Geſuch des Joſef Arnold hier um Ellauonis zum Brannt⸗ Weinſchank in der Schankwirt⸗ ſchaft im Hauſe E 7, 5 „Abänderung der Baufluchten der Bau löcke., VI, VII in der Ugl. Stadterweiterung. 10. Abänderung der Statuten Der Betriebskrankenkape der A⸗G. in Seteinpuſtrie vorm Ferd Wolff betr. 11. Abänderung der Statuten der Beirebskrankenkaſſe Sand⸗ hofen. Sämtliche auf die Tagesord⸗ nung bezügluen Akten liegen während 8 Tagen zur Einſicht der Herren Bezülksräte auf dies⸗ ſeltiger Kanzlei auf. Mannbeſm, 283. Dezember 1905. Großh. Bezirksamt: Lang. 17 7 Freiwillige Gerichtsbalkeit. Nachlaßverwaltung. Nr. 14350. Diüurch Beſchluß des Großh. Amtsgerichts Abt. 7 vom 22. Dezeinber l. Js. Nr. 14288 wurde über das Vermögen des in Mannheim wo jnhaft ge⸗ weſenen und ebenda verſorbenen Kaum auns Wilhelm Richter auf Autrag der Er in die Nach⸗ unterm heutigen Rebisanwalt Dr. Karl Eder in Manuheim als Nachtaßoerwalter beſtellt. Mannheem, 23 Dez. 1905. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts vIl: Erman. 7267 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. III, OZ. 31 Firma„Chemiſche Fabrik Lindenhof C. Wey &Go., Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute ein getragen: Das Vorſtandsmitglied Dr. Angun Ciemm hat ſeinen Wohn⸗ ſiz von Duisburg nach Mann⸗- heim verlegt. Die Proknra des Felix Weber iſt erloſchen. 7265 Maunheim, 20. Dezbr. 1908. Großh. Amtsgericht J. Konkursverfahren. Zur gerichtlihy genehmigten Schlußvertelung in dem Kon⸗ kurſe über das Vermb u en de ofſenen Haudelsgeſellſchayt Kopp & Gehrig in Manuheim ſind M. 7478,90 verfügbar. Dabei ſind zu berüclſichtigen: Mk. 116,61 bevo rechligte, 87114 l8 nubevorrechtigte Forderungsbeträge. 7260 Mannheim, 22. Dezür 1905. Friedrich Bühler, Konkursverwaſler Bfengholz-Verſteigerung. Großh. Forſtamt Heidel⸗ berg verſſeigert aus den Doma nenwaldungen bei Jiegelhauſen Donnerstag, 4. Jan. 1906, vormittags 9 Uhr im„Adler“ im Ziegelbauſen; aus Hut IV Ziegelhaujen, Aht. 4. erſtraße, 54 Hahn berg, Hu Abt 55, 50 57. Steigeshang, Bildſtock u. Mün⸗ chelhang, 7 Sier buchene Nutzlollen, 1500 Ster buchenes, genuſchles und Nadel⸗Breunßolz, 15000 „ und gemiſchſe Wellen. orſtwarte: IV. Gerhäuſer, itler in Ziegelhauſen. Das Aufreißen ds Bieunholzes wird auf Wunſch vom Forſtamte beſorgt. 61809 werd In biſl. Stühle wadeen de Samſtag, 23. Dezember 1905. 115. Jahrgang. A. Schaaffhausen scher Bankverein Aktienkapital M. 160 000 000 Dresdner Bank% Reservefonds 5 41 500 000 A. Schaaffhausenscher Bankverein Rseewefbde, M. 155 900 000 Reservefonds ca.„ 24 700 000 ZzUsammen ca. M. 351 200 000 Niederlassungen Dresdner Bank: A. Schaaffhausen'scher Bankverein: Dresden. Berlin. Frankfurt a. M. London. Köln a. Rh. Berlin. Düsseldorf. Altona. Sremen. Sückeburg. Ohemnitz. Detmold. Emden. f f f Fürtn. Hamburg. Hannever. Lubeck. Mannh ire. München. Sonn. OCleve. Duisburg. Dülken. Emmerich. Grevenbroich Nürnberg. Plauen i. V. Zwiokau i. S.— Eröffnung der Nieder- Krefeld. Kemten. Moers. Neuss⸗ Odenkirohen. Potsdam. lassung in München Briennerstr. 58, Ende Januar 1906. Rheydt. Ruhrort. Viersen. Wesel. Sämtliehe Niederlassungen, Wechselstuben und Depositenkassen beider Banken befassen sich u. à. mit: Annahme von Deposltengeldern zur Verzinsung; Diskontleren und Elnziehen von Wechseln und Cheks; 150 An- und Verkauf von Wertpapleren, ausländischen Geldsorten, Beleihung börsengängiger Wertpapiere und Vorslcherung gegen Deylsen u. s..; Kursverlust bel Auslosung; Ausstellung von Cheks und Kreditbriefen: Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapleren: t der: Einlösung von Coupons, Dividendenscheinen und verlosten Effekten. Das Verzeichnis aller derjenigen Caupans, Ziridendensgheine und verlesten Stücke, mit deren Einlösung beide 8 7177 P— aàa—ũ9c— Banken beauftragt sind, Uiegt an den Kassen aus. Stahlkamrern wWerden eiserne Schrankfächer vermietet zur sicheren Aufbewahrung von Wertpapieren, Dokamenten, Schmucksachen ete. unter eigenem Verschluss des 2 1 Mieters oller zur Hinteregung von Paketen, Kisten u. dergl. als verschlossene Depots unter gesetzmässiger Haftung der Bank 8 In den 72885 Imangs⸗Verſteigerung. Heſſeutliche Jerſteigerung. muteeeg, ven 28, enbee, Beg denr Längst bekannte Stabtgeſchichtlices Muſeum Maunheim. vormittags 11 uhr, werde ich im Autrage des Herrn 5 5 1J. 5 171 werde ich au, neuen Schul aus⸗ Konkursverwaltes im Hoft Tatsache Das Muſeum iſt unentgeltlich geöffnet an allen platz“, Riedield, Neckarvornadi, G 7, 17 und im Auſchluß in der— Sonun⸗ und Feiertagen(mit Ausuahme des Karfreitags, 12. verlängerte Querſtraße: Schanzenuraße: iſt es, daß das 100 des Fronleichnamsfeſtes und des erſten Weihnachtsfeier⸗ Die Unzäumung eines Ge⸗ und 2 2* 1 tages) und jeden Mittwoch von 11—1 und—5 Uhr(vom Bes: 1 Aure, Benzi Salmiak, 8 1 5. 55—4 7 85 dane Fee ang Riviera 4 Veilchen 15. Oktober bis 15. April 55—4 Uhr) 8 f rün id E ballageu und 9 5 5 laßverwaltung angeordnet und in 77 4 Nr. 5 hierz meenne gegen Barzahlung Ne Parfüm von 1 17. 80 5 19 0 mii 55 Mö ller Art, Maſchinen,öffent igern. 31722 Anlä 5 rten, und zwar i Tuuchergerdele ⸗ ee Dezbr. 1905. Ad. Arras, 92 2, 19020 ee gegen Barzahlung im Vollſtreck⸗ opper, durch? ät, f it, ſowie 1 ür—2 Perſonen 1,00 Mark lünnswege öſſentich verſeigern Gerichsvoll ieher baliend⸗ Wuteid eend pes weſſlich 1055 Ber ſür 9 1 5 25 Mannheim, 23. Dezbr, 1905. Aa Sonsoh bihen der Damenwelt iſ es nets en ſtiller Wunſch a Weibnachts⸗ für—6 Perſonen 2,00 Mark Nopper, 168 baum nut Riviera⸗Veilchen, Par ün, überraſcht zu werden. für und mehr Perſonen je. 0,30 Mark Geii Isvollz eber. menn ſter 4. Nenser. Weunl. 8.„0 Kinder unter 10 Jahre ſind frei, haben aber nur in 1 5 Begleitung Erwachſener Zutritt. Klaſſen hieſiger Schulen unter Führung ihrer Lehrer, ſowie wiſſenſchaftuche und gemeinnützige Vereine hieſiger Stadt haben freien Eintritt, wenn ſie ſich mind ſtens 4 2 1 0U 0 89 2 an Aben des Maunheimer Altertumsvereins anmelden. 3. Buffets Vor 9 1255 vormittags und 151 100 fde 5 i 1 dämmerung ſowſe Montag vormittags iſt das Muſeum 955 Grösste Auswahl Solideste Ausführung Näntische Aeen Sof Aussergewöhnlich billige Preise Bücheretageren Das Mitbringen von Hunden und das Tabakrauchen 5 von 571460 Panels iſt nicht geſtattet. Auszientische 1 6 Hausapotheken Das Berühren der Semin 0 iſt Herren-.Damen- P h R*— It ſtrengſtens unterſagt. f 6. Schreibtische 11 E I* 0 E + 8 Stöcke, Schirme 2 Art waſe Almstänger Eingang gegen eine Gebühr von 10 Pfg. abgegeben Bücherschränke 27 N werden. Familienangehörige können gegen die einfache Isch K Obeltfahri Vorplatzständer Gebühr von 10 Pfg auch—3 Stücke zuſammen abgeben. Spi gelschränke 1 7. Tel. 1361 25 5 NMo., 2, 3 U. 22 jungbuschstr. Schaukelstühle Die Beſucher haben danlierunker des A f perſonals, dem ein freundliches und zuvorkommende Sek Elektrische Haltestelle Apollo-Theater. Klavierstühle Lerhalten zur Pflicht gemacht iſt. Folge zu leiſten. Sie ekretäre Rauchtische haften für jeden durch ihre Schuld an den Sammlungs⸗ f in elf grossen Srösstes oder Einrichtungsgegenſtänden verurſachten Schaden. Trumeauxspiege 1 8 6000 ö Schaufenstern 8 in Serviertische Mannheim, den 4. November 1805. 20000% Sola Umbau ee Ecketageren Der Stadtrat: Der Vorſtaud des Mannheimer Salontischchen alles mit für Sb 0 Beck. Allertume, Vereins: N 8 5 ö Alonsaufen Seubert. Chaiselongues sichtbar. Preis kompl. Sraut- Saateean Triumphstühle ausgestellt. Ausstattungen. Notenständer 5 nachttauteuls e ledlorbreter Zahn-Atelier Th. Beisser Violinpulte P 4, 15. Strohmarkt, P 4, 15. orhänge 11„. 8 Linderbettstefen Künstl. 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